Basiswortschatz Plattdeutsch
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Basiswortschatz Plattdeutsch
Arbatzat: Plattdüütsche Wöör Siet 1 ________________________________________________________________________________ Basiswortschatz Plattdeutsch (Orientierung am Nordniedersächsischen) Arbatzat: Plattdüütsche Wöör Siet 2 ________________________________________________________________________________ Een poor Wöör vorut - Vorwort Die folgenden Wortlisten (Basiswortschatz) sind als Vorschlag für eine Systematisierung und Eingrenzung des Wortschatzes in plattdeutschen (pd.) Anfängerkursen zu verstehen. Angestrebt wird eine Orientierung am aktuell verwendeten nordniedersächsischen Platt. Dies ist in mehrfacher Weise mit Problemen behaftet: - Das Plattdeutsche besteht aus einer Vielzahl von Ortsmundarten, die sich voneinander durch teilweise abweichende Bezeichnungen und Aussprachevarianten unterscheiden. - Die zunehmende Mobilität von Arbeitnehmern, Um- und Fortzüge, die Bearbeitung von Theaterstücken, von Rundfunk- und Fernsehbeiträgen im Sinne überregionaler Verständlichkeit führen zu einer Vermischung regionaler Mundarten. - Ebenso wie im Hochdeutschen besteht ein Unterschied zwischen geschriebener und gesprochener Sprache, so dass ein Kompromiss bei der Schreibweise gefunden werden muss. Im Folgenden werden die Regeln für die plattdeutsche Rechtschreibung nach Sass auf dem Stand von 2002 (vgl. „Der neue Sass. Plattdeutsches Wörterbuch.“ Neumünster 2009) zugrundegelegt. Da auch nach Sass unterschiedliche Schreibweisen möglich sind, werden folgende Entscheidungen getroffen: a) Wo der v- oder b-Laut möglich ist (z.B. Stevel/Stebel), wird einheitlich v geschrieben. b) Der dunkle a-Laut wird regional unterschiedlich gesprochen, in den Elbmarschen vorwiegend als o (Stroot statt Straat/Stroat). Es wird hier einheitlich a geschrieben. Eine entsprechende Kennzeichnung durch ein Sonderzeichen im Sinne eines leichteren Lernens (vgl. das dänische Århus) wird in dieser Fassung nicht vorgenommen. c) Im Anlaut vor Konsonanten wird der S-Laut als weiches s oder als Zischlaut sch artikuliert (Swien/Schwien). Im Folgenden wird einheitlich s geschrieben. d) Es gibt die Aussprache- und Schreibvarianten öö oder eu (gröön/greun, sööt/seut). Im Folgenden wird einheitlich öö verwendet. - Sprachen verändern sich, das Pd. auch. Die Beschreibung eines Wortschatzes kann nur eine Momentaufnahme sein. Wer viel Pd. spricht, benutzt wegen der Begrenzung des Wortschatzes oder weil ein entsprechendes Wort unbekannt ist, auch viele hd. Bezeichnungen. Es soll mit den folgenden Listen keine Normierung vorgenommen werden. Die Anleihen am Hd. sind in pd. Kommunikation fließend. Es soll aber angeregt werden, einschlägige und regional angemessene pd. Begriffe zu benutzen, wenn sie vorhanden sind. Mit den Anmerkungen wird deutlich, dass eine lautgerechte Schreibung und die Berücksichtigung mehrerer regionaler Varianten in diesem Zusammenhang nicht möglich ist. Um das vorliegende Material regionalspezifisch einsetzen zu können, ist ein ensprechender Sprachvermittler notwendig, der die angemessene regionale Arbatzat: Plattdüütsche Wöör Siet 3 ________________________________________________________________________________ Aussprache beherrscht und weitergeben kann. Auch Hörtexte können hier weiterhelfen. Interessierte können und sollten die Wortlisten als Anregung nehmen und sie regionalspezifisch umändern und ergänzen. Der Basiswortschatz bietet eine Hilfe zur Strukturierung eines entsprechenden regionalen Wortschatzes und damit zur Gestaltung von entsprechenden Sprachkursen. Die Zusammenstellung der Wortlisten berücksichtigt situative und grammatische Aspekte: Der Mensch entdeckt spiralförmig seine Umwelt und baut seinen Wortschatz entsprechend aus. Er lernt Menschen – auch sich selbst (z.B. Personalformen, Körperteile) - kennen und bezeichnet seine Grundbedürfnisse (z.B. Nahrungsmittel, Kleidung, Kontakteaufnahme). Er erkundet die nähere und fernere Umgebung (z.B. Haus, Möbel, Umgebung, Natur). Später wird er aktiver Teil der Arbeitswelt (z.B. berufliche Tätigkeiten, Materialbearbeitung) und der Gesellschaft (Politik, Wirtschaft, Kultur usw.). Die Bereiche Arbeitswelt und Gesellschaft können im Grundwortschatz nur grob gestreift werden. Kenntnisse im Bereich der Wortarten und der Verbkonjugation sind unverzichtbar, um korrekte Sätze formulieren zu können. Deshalb werden z.B. Zeit-, Orts- und Umstandsangaben berücksichtigt und es finden sich Hinweise zur Konjugation. Näheres bleibt Unterrichtsmaterialien zur Grammatik des Nordniedersächsischen vorbehalten. Die Vermittlung des Wortschatzes soll einen Einstieg in die plattdeutsche Sprache ermöglichen, um sich in grundlegenden Kommunikationssituationen angemessen verständigen zu können. Ähnlichkeiten mit dem Hochdeutschen und ein teilweise identischer Wortschatz erleichtern hierbei das Lernen und ermöglichen im Vergleich mit der Vermittlung von Fremdsprachen ein schnelleres Vorgehen. Interferenzen mit der englischen Sprache können das Verständnis pd. Ausdrücke manchmal erleichtern, andererseits aber die angemessene Aussprache erschweren (vgl. Appel – apple). Die Beschäftigung mit dem pd. Wortschatz führt nicht zuletzt zu einem tieferen Verständnis von Sprachgeschichte und Zusammenhängen bei der Entwicklung germanischer Sprachen. Übungen mit Lösungen dienen der Festigung des Erlernten und der Überprüfung der Lernergebnisse im Teil II. Die methodischen Muster der Übungen sind schnell erkennbar und können so zur individuellen Ergänzung des Übungsangebotes im Bereich unterschiedlicher Wortlisten/Themen genutzt werden. Anregungen, Ergänzungen und Diskussionsbeiträge bitte an: HartmutArbatzat@aol.com Arbatzat: Plattdüütsche Wöör Siet 4 ________________________________________________________________________________ Plattdeutscher Basiswortschatz - Inhaltsverzeichnis Vorwort 2. Essen und Trinken 2.1 Frühstück 2.2 Trinkbares 2.3 Obst und Gemüse 2.4 Fleisch 2.5 Backwaren 2.6 Wurst 2.7 Eigenschaften v. Essen und Trinken 2.8 Geschirr 2.9 Gewürze 2.10 Behältnisse 2.11 Restaurant und Kneipe 14 14 14 15 16 16 17 17 18 18 18 19 5.4 5.5 6. 6.1 6.2 6.3 7. 7.1 7. 2 7.3 7.4 7.5 7.6 3.7 8. 8.1 8.2 8.3 8.4 9. 9.1 9.1.1 9.1.2 9.1.3 9.1.4 9.2 9.2.1 9.2.2 9.2.3 9.3 9.3. 9.4 3. 3.1 3.2 3.3 3.4 Zahlen, Farben Kardinalzahlen Ordnungszahlen Quantitäten & Relationen Farben 21 21 22 22 23 10. 10.1 10.2 10.3 10.4 Arbeit Werkzeug/Material/Tätigkeiten Materialeigenschaften Berufe Auf der Post 47 47 48 48 49 4. 4.1 4.2 4.3 4.4 Kleidung Bekleidung Eigenschaften von Kleidung Kommentare zur Kleidung Verkaufssituationen 23 23 24 24 25 11. 12. 13. 14. 15. plattdeutsche Familiennamen plattdeutsche Straßennamen Eigenarten des pd. Wortschatzes Wortschatzweiterentwicklung akt. Sprachstand: Nachrichtentexte 50 51 52 53 55 5. 5.1 5.2 5.3 Zeitangaben Uhrzeiten Zeitangaben Die Woche 25 26 26 26 II. Teil - Übungen III.Teil - Lösungen zu den Übungen 56 77 Regeln der Rechtschreibung 95 I. Teil: Wortlisten 1. 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 1.9. 1.10 1.11 1.12 1.13 1.14 Menschen Begrüßung Wie geht’s? Höflichkeit Nahestehende Menschen/Personen Bewegung und Tätigkeiten Gefühle Meinungsäußerungen Wahrnehmungen Befindlichkeiten Hobbys Eigenschaften und Aussehen Körperpflege Religion Schimpfwörter 5 5 5 5 6 6 7 8 8 9 9 10 12 12 13 Jahreszeiten temporale Ausdrücke Zuhause Zimmer und Räume Möbel u. Einrichtungsgegenstände Haushalt und Hausarbeit Körper & Gesundheit Der Körper Innere Organe Bewegungen der Beine Bewegungen - Arme und Hände Bewegungen - Kopf Bewegungen - Mund Krankheiten Orte & Orientierung Auf dem Stadtplan Ortsadverbien und -präpositionen Ortsangaben Auswahl regionaler Toponyme Natur Tiere Tiere auf dem Land Tiere im Wasser Vögel Insekten Pflanzen Bäume Getreide Blumen und Kräuter Gartenarbeit Wetter Landschaft 27 27 28 29 29 29 31 31 32 32 32 34 35 35 36 37 38 39 39 40 40 41 42 43 43 43 43 44 45 45 Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 5 ________________________________________________________________________________ 1. Du un ik – Menschen 1.1 Moin! – Begrüßung Guten Tag/Morgen/Abend! s.o. s.o. s.o. Guten Abend! Gute Nacht! Moin! Moin, moin! Goden/Go’n Dag! Dag ok! Goden/Go’n Avend! Goot/Gode/Go’ Nacht! 1.2 Wo geiht’? – Wie geht’s? Allerbest! Dat geiht mi goot. Dat kunn nich beter gahn. Geiht so. Kunn beter gahn. Mutt ja. An’ leevsten goot. Bestens. Es geht mir gut. Es könnte nicht besser gehen. Geht so. Könnte besser gehen. Muss ja. Am liebsten gut. (Scherzantwort) 1.3 He weet, wat sik hört – Höflichkeit Dat deit mi leed, man ... Dröff ik ... ? Entschülligung, … Fröhliche Wiehnachten/Oostern/Pingsten! Gode Reis! Ik graleer ok! Kann/dröff ik hölpen? Kunn ik mal (even/flink) …? Maakt nix! Proost! Proost Neejohr! Schönen Dag noch! Schöne Ferien! Tut mir leid, aber .... Darf ich ... Entschuldigung, … Frohe Weihnachten/Ostern/Pfingsten! Gute Reise! Herzlichen Glückwunsch! Kann ich helfen? Könnte/Dürfte ich mal (eben/schnell) …? Macht nichts! Prost! Prost Neujahr! Einen guten Tag noch! Schöne Ferien! Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 6 ________________________________________________________________________________ Veel Glück! Velen Dank ok, aver … Viel Glück! Vielen Dank, aber … 1.4 Mien Lüüd - nahestehende Menschen/Personen Broder/Broer (Bröder), de Broder-/Swesterkind (-kinner), dat / Neffe, Nichte Brögam (s), de Bruut (Bruten, Brüüd), de Buttje/Buttjer (s), de Daam (s), de Deern/Diern (s), de Dochter (Döchter), de Ehmann/Ehfru (Ehlüüd), de Fru/Fro (Froonslüüd), de Fründ (Frünnen), de Fründin (Fründinnen), de Göör (en), dat Keerl/Kierl (s), de Kind (Kinner) dat Lüüd, de Mäken (s), dat / Deern (s), de Mann (Mannslüüd), de Minsch (-en), de Mudder/Moder (Mudders /Möder), de Naver (s, Naverslüüd), de Naversch (en), de Öllern, de Ollsch/Oolsch (en), de Ool (en), de Söhn (s), de Süster (n), de Süsterkind (-kinner) / Neffe, Nichte Swager (s), de Tant (en), de Unkel (s), de Vadder/Vader (s), de Wief (Wiever), dat Bruder Neffe, Nichte Bräutigam Braut Junge, Stromer Dame Mädchen Tochter Ehemann, Ehefrau Frau Freund Freundin Kind (abwertend) Kerl Kind Leute Mädchen Mann Mensch Mutter Nachbar Nachbarin Eltern die Alte (Ehefrau, nicht abwertend) der Alte (Ehemann, nicht abwertend) Sohn Schwester Neffe, Nichte Schwager Tante Onkel Vater Weib Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 7 ________________________________________________________________________________ 1.5 Röög di un vergnöög di – Bewegung und Tätigkeiten arbeiden denken/dinken dösen drinken eten faten föhlen freten gahn griepen heiraden hören/hüren kieken lesen lopen maken opstahn reken rüken sabbeln schrieven sitten slapen smecken snacken snieden spreken stahn telefonerssn arbeiten denken entspannen trinken essen fassen fühlen fressen gehen greifen heiraten hören gucken lesen laufen machen aufstehen rechnen riechen reden, schwatzen schreiben sitzen schlafen schmecken reden, sich unterhalten schneiden sprechen stehen telefonieren Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 8 ________________________________________________________________________________ 1.6 Vun „vergnöögt“ bet „vergrellt“ – Gefühle Arger, de Bang, de; bang; He is dor bang vör. vergnöögt dankbor Freid (en), de füünsch glücklich, tofreden grantig gresig günnen höpen lachen Langewiel; langwielig lieden Loff, dat; löven mucksch sik högen (över) / sik freien (to/över); dor heff ik mi düchtig to freit. sik opregen sik schamen sik verfehren sik vergnögen Sott/Swien hebben Traan, de (-en) Truur, de; trurig untofreden vergrellen; vergrellt Wehdaag wenen Ärger Angst; ängstlich; Er hat Angst davor. froh, fröhlich dankbar Freude wütend glücklich grob, mürrisch grässlich gönnen hoffen lachen Langeweile, langweilig leiden Lob; loben übellaunig sich (über etwas Lustiges) freuen (über) / sich freuen (über); darüber habe ich mich sehr gefreut. sich aufregen sich schämen sich erschrecken sich vergnügen Glück/Schwein haben Träne Trauer, traurig unzufrieden erzürnen; erzürnt, sauer Schmerzen weinen Een, de mitgeht, is beter as twee, de nakoomt. Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 9 ________________________________________________________________________________ 1.7 Mi dücht … - Meinungsäußerungen Dat kann doch nich angahn! to’n Bispell Dat is kloor, dat... Dat heet, dat... Mi dücht, dat ... Ik glööv/glööv (nich), dat... Ik weet/weet nich, wat... Ik bün mi seker, dat... Ik will blots seggen, dat... to’n Sluss bevör/ehr dat wi anfangt vun dorher Wat ik noch seggen wull, ... Das kann doch nicht sein! zum Beispiel Es ist klar, dass ... Das heißt, dass ... Es scheint mir, dass ... Ich glaube/glaube (nicht), dass ... Ich weiß/weiß nicht, ob ... Ich bin mir sicher, dass ... Ich möchte nur sagen, dass ... zum Schluss bevor wir anfangen von daher Was ich noch sagen wollte, ... De Sabbelbüdel He blabbert, blubbert, dibbert, dröhnt, dwellert, dwetert, faselt, flubbert, fluddert, gnegelt, haspelt, hevelt, kakelt, kekelt, klackert, klöönt, klötert, kuckelt, plötert, praat, prötelt, quarkt, quasselt, queest un quabbelt, quirkt, rappelt, röstert, raastert, sappelt, saustert, savvelt, schraalt, schraastert, schrauelt, schulfert herut, sivvelt, sladdert, sludert, smusselt, snatert, swabbelt, swöögt, takelt, tötelt, tüünt, tütert, tweernt (vgl. G.F. Meyer S.145). 1.8 Wat mitkriegen - Wahrnehmungen blind doof föhlen; Geföhl (e), dat grabbeln, fummeln, söken hören, heuren, hüren kieken lesen luustern marken rüken, de Ruch sehn smecken strakeln, eien stumm blind taub fühlen; Gefühl tasten, suchen hören, zuhören gucken, schauen lesen horchen, lauschen merken riechen, der Geruch sehen schmecken streicheln stumm Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 10 ________________________________________________________________________________ 1.9 Mi is op eenmal so … - Befindlichkeiten Ik bün döstig. / Ik heff Döst. Ik föhl mi nich goot. Ik bün füünsch / vergrellt. Mi is hitt/heet. Ik heff Hunger / Smacht. inslapen Mi is koolt. Ik heff di leev. Ik bün mööd. opwaken opstahn slapen sik utrohn Ik bün waak. Ich bin durstig. Ich fühle mich nicht gut. Ich bin wütend. Mir ist heiß. Ich habe Hunger. einschlafen Mir ist kalt. Ich liebe dich / habe dich lieb. Ich bin müde. aufwachen aufstehen schlafen sich ausruhen Ich bin wach. 1.10 Wat mi Spaaß maakt - Hobbys Angelee, de; angeln op Bargen stiegen Böker lesen Breefmarken sammeln Fernseh kieken Football spelen in‘n Goorn arbeiden knütten Koorten spelen Musik maken Skaat spelen spazeren gahn Sport maken swimmen/swömmen sik verpusten vör’n Rekner sitten Angelei; angeln bergsteigen Bücher lesen Briefmarken sammeln Fernsehen gucken Fußball spielen Gartenarbeit stricken Karten spielen Musik machen Skat spielen spazieren gehen Sport schwimmen entspannen sich mit dem Computer beschäftigen Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 11 ________________________________________________________________________________ 1.11 Nee aver ok! – Eigenschaften und Aussehen von Menschen achtersinnig akraat appeldwatsch banghaftig (nur attributiv) He is en banghaftigen Kirl. blauöögt bleek (nur prädikativ) breed dick dösig dröönbüdelig dwatsch fix fründlich fuul füünsch gau, flink, fix gnatterig goot gresig groot hibbelig hild/ielig (nur Adverb) jung klook koolt kort/kott lang langbeent langwielig leeg leev lustig; poppenlustig lütt, lüerlütt minnachtig (nur Adverb) Mien groten Broder keek blots minnachtig op mi daal. mööd mucksch hinterlistig, falsch akkurat, sorgfältig sehr albern, sehr frech ängstlich Er ist ein ängstlicher Mann. blaue Augen bleich breit dick merkwürdig, dumm trantütig albern, frech fleißig, schnell, smart freundlich faul wütend schnell mürrisch gut schlecht, hässlich groß nervös, unruhig eilig jung klug kalt kurz lang langbeinig langweilig schlecht, raffiniert lieb lustig; sehr lustig klein, sehr klein abschätzig, verächtlich Mein großer Bruder schaute nur verächtlich auf mich herab. müde mürrisch, übellaunig Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 12 ________________________________________________________________________________ neeschierig neugierig oolt, karkenoolt, steenoolt alt, uralt oprecht / duuknackt (nur Adverb, aufrecht / krumm, mit eingezogenem Ausspr.: duuk-nackt) Kopf; scheu plietsch; swienplietsch pfiffig, schlau; sehr schlau, gerissen riek reich rund rund sacht/sachten leise, ruhig schetterig (nur Adverb) kränklich, elend Mi geiht dat vundaag bannig schetterig. Mir geht es heute ganz elend. schier sauber schietig schmutzig, dreckig slecht; leeg schlecht slurig nachlässig, schlampig small/slank schmal/schlank sööt süß süük (überwiegend prädikativ) krank He is meist jümmerto süük. Er kränkelt fast ständig. troschüllig/truschüllig naiv, unbedarft unklook unvernünftig veniensch gemein, gehässig waak (nur prädikativ) wach warm warm wittsnutig bleich Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 13 ________________________________________________________________________________ 1.12 Sik schier maken – Körperpflege afdrögen bösten de Hoor snieden Handdook, dat raseern schier schietig Seep (Sepen), de sik de Hoor snieden laten sik kämmen sik schier maken sik waschen Tähnpast(a) to’n / na’n Putzbüdel / Frisör gahn abtrocknen bürsten die Haare schneiden Handtuch rasieren sauber schmutzig Seife sich die Haare schneiden lassen sich kämmen sich herrichten sich waschen Zahnpasta zum Friseur gehen 1.13 Nich to glöven! – Religion beden döven Düvel, de glöven Gloven, de Gott (Gödder), de Gottloff! Gottsdeenst (en), de Ingel (s), Engel (s), de Kark (en), de kathoolsch Klock (en), Bimmelklock (en), de Köster (s), de Kumfermand (en), de lüden Paster (s), de, Pastersch (e), de Seel (Selen), de beten taufen Teufel glauben der Glaube Gott Gott sei Dank! Gottesdienst Engel Kirche katholisch Glocke Küster Konfirmand läuten Pastor, Pastorin Seele Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 14 ________________________________________________________________________________ 1.14 Du olle … – Schimpfwörter (kleine Auswahl) Bangbüx (en), de Blarrpott (-pütt), de Bullerballer Döösbartel (s), de Dööskopp (-köpp), de Dröhnbüdel (s), de Drömel (s), de / Drömelpott (-pütt), de Dwarsdriever (s), de Eierkopp (-köpp), de Fischkopp (-köpp), de Fuuljack (en), de Klookschieter (s), de Kluntjeknieper (s), de Mallbüdel (s), de Möhlenpeerd (-peer), dat Mors/Oors, de Ossenkopp (-köpp), de Pappkopp (-köpp), de Rappelgatt (en), dat Rappelsnuut (-snuten), de Rövenswien (-), dat Sabbelbüdel (s), de Slaapmütz (en), de Smeerlapp (en), de Steertholler (s), de Suffkopp (-köpp), de Töffel achteihn (s), de Törfkopp (-köpp), de Wippsteert (en), de Wrackputt (-pütt), de Ziepeltrine (n), de Angsthase Heulsuse Polterer, Grobian Dummkopf Dummkopf schwerfälliger Mensch, Faselheini Schnarchnase, Lahmarsch Rumtreiber / Querkopf Eierkopf, Dummkopf Beleidigung für Norddeutsche / Küstenbewohner, Fischkopf Faulpelz Klugscheißer Geizhals dummer Schwätzer, verrückter Mensch Mühlenpferd, einfältiger Mensch Gesäß, Arsch Ochenskopf, dummer Mensch Pappkopf, dummer Mensch Plaudertasche Plaudertasche Rübenschwein, dummer Mensch Plappermaul Schlafmütze Schmierlappen, ungepflegter Mensch unbedeutender Mensch Alkoholiker Volltrottel Torfkopf, Dummkopf unruhiger Mensch (wörtl. Bachstelze) heruntergekommener Mensch Heulsuse Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 15 ________________________________________________________________________________ 2. Eten un Drinken höllt Lief un Seel tohopen – Essen und Trinken 2.1 Kaffe drinken Frühstück Bodder, Botter, de Broot (Brööd), dat Ei (er), dat Honnig (-), de Kaffe drinken Kääs (-), de Margarine, de Marmelaad (en), de Müsli (s), dat Peper, de Rundstück (e), dat / Brötchen (s), dat Solt, dat Schinken (-/s), de Stuten (-), de Swattbrood, (-brööd), dat Wittbrood (-brööd), dat Wust/Wost (Wüst/Wöst), de Butter Brot Ei Honig frühstücken / Kaffee trinken (nachm.) Käse Margarine Marmelade Müsli Pfeffer Brötchen Salz Schinken Stuten Schwarzbrot Weißbrot Wurst 2.2 Een geiht noch - Trinkbares Afsacker (s), de Appelsaft (-säft), de Branntwien (s), de Bruus (en), de Cola (s), de en Glas (Glääs)/Buddel (s) Beer en Glas/Buddel Wien Kaffe, de Klore, de Knallkööm, de / Sekt, de Kööm, de Lütt un Lüüt Melk, de Absacker Apfelsaft Branntwein Limonade Cola ein Glas, eine Flasche Bier ein Glas, eine Flasche Wein Kaffee Klare Sekt (scherzhaft) / Sekt Schnaps Bier und Korn Milch Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 16 ________________________________________________________________________________ Rootwien/Wittwien Saft (Säft), de Tee, de Verdeler (s), de Water, dat Rotwein, Weißwein Saft Tee Verteiler Wasser 2.3 Grööntüüg & Co. – Obst und Gemüse Appel (s), de Appelsin (s), de; Appelsina (s), de Arf (en), de Beer (en), de Bickbeer (en), de Bohn (en), de Eerdbeer (en), de Gröönkohl, de Jehannsbeer (en), de Ka(n)tüffel (n), de Knuuvlook, de (viele Lokalvarianten) Kohl (-köpp), de Körbs (en) de Nutt (Nööt), de Petersill, de Plumm (en), de Porree, de Rööv (en), de Salot (-köpp), de Schalott (en), de Snittlook, de (viele Lokalvarianten) Steekrööv (en), de Stickelbeer (en), de Tomaat (en), de Wiendruuv (en), de Wittkohl, de Wuddel (n), de Zibbel (n), de (viele Lokalvarianten) Zitroon (Zitronen), de Apfel Apfelsine Erbse Birne Blaubeere Bohne Erdbeere Grünkohl Johannisbeere Kartoffel Knoblauch Kohl Kürbis Nuss Petersilie Pflaume Porree Rübe Salat Schalotte Schnittlauch Steckrübe Stachelbeere Tomate Weintraube Weißkohl Wurzel/Karotte/Möhre Zwiebel Zitrone Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 17 ________________________________________________________________________________ 2.4 Veehtüüch op’n Töller – Fleisch Entenbraten Frikadelle Gänsebraten Hühnerfleisch Eisbein Karbonade Lammbraten Ochsenschwanz Rinderbraten Rippenbraten Rollfleisch Schinken Schnauze und Pfoten, Weißsauer Schwarzsauer Schweinefleisch Schinken(scherzhaft) Aantenbraden (s), de Frikadell (en), de Goosbraden (s), de Höhnerfleesch, dat Iesbeen (-), dat Karbonaad (en), de Lammbraden (s), de Ossensteert (en), de Rinderbraden (s), de Rippenbraden (s),de Rullfleesch, dat Schinken (s), de Snuten un Poten Swattsuur, dat Swien(s)fleesch, dat Swien(s)mors, de 2.5 Ut’n Aven – Backwaren Botterkoken (-), de Broot (Brööd), dat Fienbroot (-brööd), dat Groffbroot (-brööd), dat Swattbroot (-brööd), dat Wittbroot (-brööd), dat Koken (-), de Puttkoken (-), de Rundstück (e), dat / Brötchen (-), de Stuten (-), de Butterkuchen Brot Feinbrot Vollkornbrot Schwarzbrot Weißbrot Kuchen Topfkuchen Brötchen Stuten Je lütter de Stuten, desto grötter warrt den Bäcker sien Buuk. Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 18 ________________________________________________________________________________ 2.6 Öllich wat op’n Töller – Wurst Mettwust (-wüst), de Lebberwust (-wüst), de Tungenwust (-wüst), de Blootwust (-wüst), de Göttwust (-wüst), de Rootwust (-wüst), de Braatwust (-wüst), de Würstchen (-) / Knackwuss (-wüss), de Mettwurst Leberwurst Zungenwurst Blutwurst Grützwurst Rotwurst Bratwurst (Wiener) Würstchen 2.7 Smeckt di dat? – Eigenschaften von Essen und Trinken gebacken billig bitter gebraten teuer heiß gekocht kalt lecker mild schlecht gut salzig; gesalzen süß sauer backt billig bitter braadt düür hitt / heet kaakt koolt lecker mild slecht good soltig/solten sööt suur 2.8 Wat in de Köken to finnen is – Geschirr & Co. Backaven (s), de Besteck (e), dat Eetlepel (s), de Gavel (n), de Backofen Besteck Esslöffel Gabel Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 19 ________________________________________________________________________________ Geschirr, dat Geschirrspöler (s), de Herd (e), de Kaakpott (-pött), de Kaffemaschien (en), de Kell (en), de Köhlschapp (s) / Iesschapp, dat Kumm (en), de Lepel (s), de Mess (en) / Messer (s), dat Pann (en), de Pepermöhl (en), de Soltstreier (s), de Tass (en), de Teelepel (s), de Töller (s), de Geschirr Geschirrspüler Herd Kochtopf Kaffeemaschine Kelle Kühlschrank Schüssel, Schälchen Löffel Messer Pfanne Pfeffermühle Salzstreuer Tasse Teelöffel Teller 2.9 Wat di lickmulen lett – Gewürze Knuuvlook, de (viele Lokalvarianten) Muskaat, de Peper, de Petersill, de Semp, de Snittlook, de (viele Lokalvarianten) Solt, dat Knoblauch Muskat Pfeffer Petersilie Senf Schnittlauch Salz 2.10 Wo kann ik dat rindoon? – Behältnisse Pott (Pött); Putt (Pütt), de Doos (Dosen), de Kann (en), de Kroog (Kröög), de Kist (en), de Buddel (s), de (männl. und weibl.) Kassen (s), de Glas (Glöös/Glääs), dat Topf Dose Kanne Krug Kiste Flasche Kasten Glas Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 20 ________________________________________________________________________________ 2.11 Bi’n Kröger – In Restaurant und Kneipe achteran Arfensupp (en), de Braadka(n)tüffel (n), de braadte Schull (en), de Braden (s), de Currywust (-wüst), de eten Fleeg in`e Supp, de Gemüüs, dat Gröönkohl, de Ies, dat Iesbeen mit Suurkohl (-), dat Nadisch, de Pellka(n)tüffel (n), de Ries, de Rinderbraden (s), de rode Grütt rökert Lachs (e), de Spegelei (er), dat Spieskort (en), de Supp (en), de Suurfleesch, dat Swiensbraden (s), de Wörm in’ Salaat hinterher Erbsensuppe Bratkartoffel gebratene Schollen Braten Currywurst essen Fliege in der Suppe Gemüse Grünkohl Eis Eisbein mit Sauerkraut Dessert, Nachtisch Pellkartoffel Reis Rinderbraten rote Grütze geräucherter Lachs Spiegelei Speisekarte Suppe Sauerfleisch Schweinebraten Würmer im Salat Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 21 ________________________________________________________________________________ Restaurant Diekkieker Spieskoort Buurnfröhstück mit rökerten Swiensmors, Gurken liggt dorbi 7,80 € Katenschinken up Swattbroot 6,50 € Rindfleesch, wat röst is (Roastbeef) up Swattbrood 9,20 € Fein Matjesfilets, so as de Huusfro dat maakt, mit Zippeln un Braatkantüffeln 9,50 € Schnitzel in Rohm mit Pilzen, Kroketten un mischten Salot 10,50 € Swienssteak mit Schampinjongs mit Kees överbackt un Knuvlook dorbi, Braatkantüffel un mischten Salaat 10,30 € Rindfleesch, wat röst is, süht fein rosa ut, mit Remoulood, Braatkantüffel un mischten Salot 12,20 € En Platt vull vun’e Ramsler Slachtekost, Rootwust, Lebberwust, Wellfleesch, Grüttwust, Sülten, Schinken un Braatkantüffel 11,30 € Schullen vun’n Fischkutter mit utlaten Bodder, Soltkantüffel un Koppsalot in suurn Rohm 13,80 € Steakpann: dree lütte Steaks in’e Pann up’n Disch mit Boddergemüüs un Braatkantüffeln 14,60 € „Rumpsteak Hofmeister“mit engelschen Semp överstreken, Speckbohnen un Braatkantüffeln 17,50 € Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 22 ________________________________________________________________________________ 3. Wat toveel is, is toveel! – Zahlen, Farben 3.1 Een, twee, dree, … - Kardinalzahlen Tall / Tahl (en), de een twee dree veer fief söss/sess/soss söven acht negen teihn ölven / olven twölf/twolf dörteihn/darteihn veerteihn föffteihn söss-/sess-/sossteihn söventeihn achteihn negenteihn twintig dörtig veertig föfftig/fieftig sösstig/sosstig/sesstig söventig achtzig/achtig/tachentig negentig hunnert dusend hunnertdusend negenhunnertnegenunnegentigdusendnegenhunnertnegenunnegentig een Million Zahl eins zwei drei vier fünf sechs sieben acht neun zehn elf zwölf dreizehn vierzehn fünfzehn sechzehn siebzehn achtzehn neunzehn zwanzig dreißig vierzig fünfzig sechzig siebzig achtzig neunzig hundert tausend hunderttausend neunhundertneuundneunzigtausendneunhundertneunundneunzig eine Million Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 23 ________________________________________________________________________________ 3.2 To’n Eersten, to’n Tweten un to’n Drütten – Ordnungszahlen der erste der zweite der dritte der vierte der fünfte de eerst(e) de tweet(e) de drütt(e) de veert(e) de föfft(e) 3.3 Vun allens en beten – Quantitäten & Relationen afnehmen / tonehmen allens / nix (en lütt) beten deelwies grötter / lütter half / gans, ganz / heel männig männigeen (gespr.: männich-een) meisttiets noog düchtig; He is düchtig wussen.) jedeen (unveränderlich) meist, binah maal / duppelt so veel / groot / lang nüms / all (a wird lang un klar gesprochen) Portschoon Stück veel, masse / toveel / wenig / to wenig wassen abnehmen / zunehmen alles nichts (ein kleines) bisschen teilweise größer / kleiner halb / ganz / heil, unzerteilt zahlreiche, einige manche(r/s) meist(ens) genug intensiv, kräftig; Er ist kräftig gewachsen jeder beinahe, fast doppel so viel /groß / lang niemand / alle Portion Stück viel / zuviel / wenig / zu wenig wachsen Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 24 ________________________________________________________________________________ 3.4 Klöör/Farven – Farben blau bruun düüster-; hellFarv (en), de; en Ammer Farv geel gries gröön Klöör (en), de pickenswart (-swatt) root root swart/swatt violett, rosa, pink, orange witt blau braun dunkel- ; hellFarbe (Stoff); ein Eimer Farbe gelb grau grün Farbe (Ton) pechschwarz rot rot schwarz (wie im Hochdeutschen) weiß 4. Wat de Lüüd so op’n Liev hebt – Kleidung 4.1 Kledaasch – Bekleidung Antog (Antöög), de Bluus (en), de Brill (en), de Buscherump (s), de Büx (en), de Grött (en), de Handschen (-), de Handtasch (en), de Hemd (en), dat Hoot (Hööd), de Jack (en), de Kapp (en), de Keed (en), de Kleed (er) dat Kleedaasch, de Mantel (s), de Anzug Bluse Brille Fischerhemd Hose Größe Handschuhe Handtasche Hemd Hut Jacke Kappe Kette Kleid Kleidung Mantel Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 25 ________________________________________________________________________________ Mütz (en), de Poor Schoh (-), dat Rock (Röck), de Schoh (-), de Stebel (s), de Strump (Strümp), de Ünnertüüg, dat Mütze Paar Schuhe Rock Schuhe Stiefel Strumpf Unterwäsche 4.2 Sandalen mit witte Söcken? – Eigenschaften von Kleidung billig / düür breed goot / slecht groot / lütt lang / kort, kott schier schöön/scheun smuck staatsch billig / teuer breit gut / schlecht groß / klein lang / kurz ordentlich, sauber / (auch: schier) schön hübsch, schön prächtig, gut 4.3 Jümmers goot in’ Tüüch – Kommentare zur Kleidung sik in’t Tüüg smieten sik optakeln He is jümmers goot in’ Tüüg. Dat lett / steiht ehr goot. sik oprüschen sich gut kleiden sich „overdressen“, sich unter großem Aufwand kleiden und schminken Er ist immer gut angezogen. Das steht ihr gut. sich gut zurechtmachen De Flicken mutt jümmer grötter sien as dat Lock! Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 26 ________________________________________________________________________________ 4.4 Inköpen – Verkaufssituationen Was kostet das? Was soll das kosten? Was wollen Sie dafür haben? Was macht das? Haben Sie noch / auch ...? Ich suche … Hätten Sie die auch in Größe 44? Könnte ich das mal anprobieren? Ist der Inhalt/Wirkstoff derselbe? Ich brauche noch … für … Nein, das sitzt hier nicht richtig. Wat köst dat? Wat schall dat kösten? Wat wüllt Se dorför hebben? Wat maakt dat? Hebbt Se noch / ok ... ? Ik söök … Harrn Se de ok in Grött 44? Kunn ik dat mal anproberen? Is dor dat Glieke in as in dat anner? Ik bruuk noch … för … Nee, dat sitt hier nich richtig. 5. De Tiet - Zeitangaben 5.1 Wat seggt de Klock? - Uhrzeiten Wat seggt de Klock? Könnt Se mi seggen, wat de Klock is? Klock x * fief vör x * teihn vör x * Viddel vör x * twintig vör x * fief na halvig x * * * fief na x * teihn na x * Viddel na x * twintig na x * fief vör halvig x * halvig x De Tiet, de flüggt, as de Snee in de Sünn! Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 27 ________________________________________________________________________________ 5.2 Wat löppt de Tiet! – Zeitangaben Avend (e), de Dag (Daag), de ehrgüstern Fieravend (e), de Fierdag (Fierdaag), de güstern hüüt Johr (-/en), dat Maand (e), de Middag/Meddag (-daag), de Middernacht (en), de Minuut (en), de Momang/Momank (s), de Morrn/Morgen (s), de Nacht (en), de Namiddag (-daag), de Ogenblick (e), de Sekunn (en), de Stünn (en), de Tiet (Tieden), de vunavend / hüüt Avend vundaag / hüüt vunmorgen / hüüt Morrn/Morgen vunnacht / hüüt Nacht Week (en), de Abend Tag vorgestern Feierabend Feiertag gestern heute Jahr Monat Mittag Mitternacht Minute Moment Morgen Nacht Nachmittag Augenblick Sekunde Stunde Zeit heute Abend heute heute Morgen heute Nacht Woche 5.3 Vun Maandag bet Sünndag – Die Woche Maandag, de Dingsdag, de Middeweek(en), de Dunnerdag, Dünnerdag, Dönnersdag, de Freedag, de Sünnavend, de Sünndag/Sönndag, de Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Sonnabend Sonntag Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 28 ________________________________________________________________________________ 5.4 De Winter is nich wiet – Jahreszeiten Fröhjohr (e), dat Sommer/Sömmer (-), de Har(v)st, de Winter (s), de Frühjahr Sommer Herbst Winter 5.5 Wöör för de Tiet - temporale Ausdrücke af un an / af un to amenn / amend bides (Betonung auf der 2. Silbe) bilütten bitieden/bitiets damaals eens fröher jümmerto liek/glieks mit’n Mol mitünner nie nich nu oplest/uplest toeerst / tolest vörbi wedder /weller / woller ab und zu schließlich währenddessen allmählich rechtzeitig damals einst früher ständig gleich auf einmal manchmal, mitunter nie jetzt zum Schluss, schließlich zuerst / zuletzt vorbei wieder 6. Tohuus - Zuhause 6.1 Vun’n Böön bet in’n Keller – Zimmer und Räume (Slaap-)Kamer (n), de (Wohn-)Stuuv (en), de (Schlaf-)Zimmer (Wohn-)Stube Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 29 ________________________________________________________________________________ Baadstuuv (en), de Böön (s), de Deel (Delen), de Döns (en), de Keller (s), de Köök (en), de / Köken (-), de Badezimmer Dachboden Diele gute Stube Keller Küche 6.2 Stofffängers – Möbel und Einrichtungsgegenstände (Foot-) Borrn / Bodden (s), de Anricht (en), de Bild (Biller), dat Blomenputt (-pütt) Dekenlamp (en), de Disch (en), de Dischdeek (-deken), de Döör (Dören), de Finster (n), dat Garderoov (-roven), de Iesschapp, Köhlschapp (s), dat Klederschapp (s), dat Kökendisch (en), de Kökenschapp (s), dat Kommood (moden), de Lamp (en), de Papierkorv (Papierkörv), de Regal (s), dat Schääslong (s), dat Schapp (s), dat Schrievdisch (en), de Sessel (s), de Sofa (s), dat Spööl (Spölen), de Stehlamp (en), de Stohl (Stöhl), de Teppich (e), de / Peddich (s), de Trepp (en), de Vaas (Vasen) de Vörhang (Vörhäng), de Waschmaschien (en), de Boden, Fußboden Anrichte Bild Blumentopf Deckenlampe Tische Tischdecke Tür Fenster Garderobe Kühlschrank Kleiderschrank Küchentisch Küchenschrank Kommode Lampe Papierkorb Regal Chaiselongue (Sofa ohne Rückenlehne) Schrank Schreibtisch Sessel Sofa Spüle Stehlampfe Stuhl Teppich / Teppich (scherzhaft) Treppe Vase Vorhang Waschmaschine Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 30 ________________________________________________________________________________ 6.3 Jümmer wat üm de Hannen – Haushalt und Hausarbeit afdrögen Baadwann schier maken Betten maken Betten nee betehn Blomen geten Böker afstöven braden Eten maken Finstern putzen Footborrn (mit’n Leuwagen op-)wischen Footmatt utkloppen Gemüüs putzen Iessschapp/Köhlschapp afdauen inköpen / inhalen kaken Kantüffeln schellen Koken backen Lampen putzen op-/afwaschen oprümen plätten / bögeln sik de Schoh putzen Stoff wischen utfegen waschen abtrocknen Badewanne säubern Betten machen Betten beziehen Blumen gießen Bücher abstauben braten Essen machen Fenster putzen feudeln (in Kl. hamburgische Variante) Fußmatte ausklopfen Gemüse putzen Kühlschrank abtauen einkaufen kochen Kartoffeln schälen Kuchen backen Lampen putzen abwaschen aufräumen bügeln sich die Schuhe putzen Staub wischen ausfegen waschen 7. De Lief un wat een dor mit maken kann – Körper & Gesundheit 7.1 De Lief – der Körper Arm (s), de Back (en), de Been (-), dat Boort (en), de Arm Backe, Wange Bein Bart Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 31 ________________________________________________________________________________ Bost (Bossen/Böst), de Buuk (Büük), de Duum, Dumen (Dums, Dumens), de Finger (s), de / lütte Finger (s), de / Wiesfinger (s), de Fleesch, dat Foot (Fööt), de Fuust (Füüst), de Hack (en), de Hals (Häls), de Hand (Hannen), de Hoor, dat Huut, de Knaken (-), de Knee (n), dat Kneeschiev (en), de Knevel (s), de Knööv, de Kopp (Köpp), de / Bregenkassen (s), de Kuus (en), de Lipp (en), de Mund (Münner), de Muul (Müler), dat Nees (en), de Neeslock (-löcker), dat Ohr/Uhr (en), dat Oog (Ogen), dat / Gluper (s), de / Klüsen Brust Bauch Daumen Finger / kleiner Finger / Zeigefinger Fleisch Fuß Faust Hacken Hals Hand Haar Haut Knochen Knie Kniescheibe Knöchel Kraft Kopf / Kopf (scherzhaft) Backenzahn Lippe Mund Mund Nase Nasenloch Ohr Auge / Auge (scherzh.) / Augen (scherzh.) Oogenbru, -bro (en), de Augenbraue Ors, de / Mors, de / Achterste, de / Hintern / mehr oder weniger vulgäre Hinnerste, de / Achtersteven, de / Sett-di- oder scherzhafte Synonyme (Gatt daal, de / veer Bookstaven, de / Gatt, dat eigentlich: kleiner Durchlass, Öffung) Puckel (s), de oberer Rückenteil Rügg (en), de Rücken Schuller (n), de Schulter Snuut (Snuten), de Mund Tähn (en), de Zahn Tohn/Töhn (Töhn), de Zeh Tung (en), de Zunge Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 32 ________________________________________________________________________________ 7. 2 Binnen, in’ Lief – Innere Organe Blaas (Blasen), de Bloot, dat Bregen/Brägen (s), de Gall (en), de Hart (en), de Lebber (n), de Lief (Liever), de Lung (en), de Maag (en), Magen (s), de Blase Blut Gehirn, Schädel Galle Herz Leber Körper Lunge Magen 7.3 Wat kann ik mit de Been maken? –Bewegungen der Beine anstöten; ik stööt, du stöttst, he stött an, wi stööt an danzen; ik danz, du danzt, he danzt, wi danzt gahn; ik gah, du geihst, he geiht, wi gaht hüppen; ik hüpp, du hüppst, he hüppt, wi hüppt krupen, ik kruup, du krüppst, he krüppt, wi kruupt lopen; ik loop, du löppst, he löppt, wi loopt pedden; ik pedd, du peddst, he pedd, wi pedd rönnen; ik rönn, du rönnst, he rönnt, wi rönnt scheten; ik scheet, du schüttst, he schütt, wi scheet slarren; ik slarr, du slarrst, he slarrt, wi slarrt slieken; ik sliek, du slickst (sliekst), he slickt, wi sliekt springen; ik spring, du springst, he springt, wi springt; jumpen; ik jump, du jumpst, wi jumpt tüffeln; ik tüffel, du tüffelst, he tüffelt, wi tüffelt anstoßen tanzen gehen hüpfen kriechen laufen treten rennen schießen (etwa beim Fußballspielen) schlurfen schleichen springen schlurfen, tollpatschig gehen De’n groten Mors hett, mutt ok’n grote Büx hebben. Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 33 ________________________________________________________________________________ 7.4 Wat kann ik mit Arms un Hannen maken? Bewegungen der Arme und Hände (in-, ut-, an-) stellen; ik stell, du stellst, he stellt, wi stellt in, ut, an bören; ik böör, du böörst, he böört, wi böört dregen; ik dreeg, du driggst, he driggt, wi dreegt dreihen; ik dreih, du dreihst, he dreiht, wi dreiht drücken; ik drück, du drückst, he drückt, wi drückt eien; ik ei, du eist, he eit, wi eit griepen; ik griep, du grippst, he grippt, wi griept hamern; ik hamer, du hamerst, he hamert, wi hamert hanteern; ik hanteer, du hanteerst, he hanteert, wi hanteert kniepen; ik kniep, du knippst, he knippt, wi kniept leggen; ik legg, du leggst, he leggt, wi leggt malen; ik maal, du maalst, he maalt, wi maalt recken; ik reck, du reckst, he reckt, wi reckt rieten; ik riet, du rittst, he ritt, wi riet röhren; ik röhr, du röhrst, he röhrt, wi röhrt rümfuchteln; ik fuchtl, du fuchtelst, he fuchtelt, wi fuchtelt rüm sagen; ik saag, du saagst, he saagt, wi saagt schrieven; ik schriev, du schriffst, he schrifft, wi schrievt slaan; ik slaa, du sleist, he sleit, wi slaat snieden; ik snied, du snittst, he snitt, wi snied strakeln; ik strakel, du strakelst, he strakelt, wi strakelt trecken; ik treck, du treckst, treckt, wi treckt verklookfiedeln; ik verklookfiedel, du verklookfiedelst, he verklookfidelt, wi verklookfiedelt wiesen; ik wies, du wiest, he wiest, wi wiest ein-, aus-, anstellen heben tragen drehen drücken streicheln greifen hämmern hantieren kneifen legen malen dehnen,recken reißen rühren herumfuchteln sägen schreiben schlagen schneiden streicheln ziehen erklären zeigen 7.5 Wat kann ik mit’n Kopp maken? – Bewegungen und Tätigkeiten des Kopfes (na-) dinken; ik dink, du dinkst, he dinkt, wi dinkt na gröveln, gruveln; ik gruvel, du gruvelst, he gruvelt, wi gruvelt hören, hüren; ik hör, du hörst, he hört, wi hört kieken; ik kiek, du kickst (kiekst), he kickt (kiekt), wi kiekt luustern; ik luuster, du luusterst, he luustert, wi luustert (nach-)denken grübeln hören gucken zuhören Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 34 ________________________________________________________________________________ nickkoppen; ik nickkopp, du nickkoppst, he/wi nickkoppt överleggen; ik överlegg, du överleggst, he/wi överleggt prüschen; ik prüüsch, du prüüschst, he/wi prüüscht rüken; ik rüük, du rüükst, he/wi rüükt schüttkoppen; ik schüttkopp, du schüttkoppst, he/wi schüttkoppt vertellen; ik vertell, du vertellst, he/wi vertellt nicken überlegen niesen riechen den Kopf schütteln erzählen 7.6 Wat kann ik mit’n Mund maken? – Bewegungen etc. des Mundes bieten; ik biet, du bittst, wi biet drinken; ik drink, du drinkst, wi drinkt enen Söten geven, küssen / snuteln; ik geev, du giffst, he/wi geevt enen Söten; ik küss, du küsst, he/wi küsst; ik snutel, du snutelst, he/wi snutelt eten; ik eet, du ittst, wi eet fleuten; if fleut, du fleutst, wi fleut freten; ik freet, du frittst, wi freet krakelen; ik krakeel, du krakeelst, wi krakeelt piepen; ik piep, du piepst, wi piept sabbeln; ik sabbel, du sabbelst, wi sabbelt sabbeln; ik sabbel, du sabbelst, wi sabbelt schafudern, schafutern; ik schafuder, du schafuderst, wi schafudert schreen, schriegen; ik schree (schrieg), du schriggst, wi schreet (schriegt) seggen; ik segg, du seggst, wi seggt slucken; ik sluck, du sluckst, wi sluckt smuustergrienen; ik smuustergrien, du smuustergrienst, wi smuustergrient snacken; ik snack, du snackst, wi snackt stamern; ik stamer, du stamerst, wi stamert kauen, beißen trinken küssen / knutschen essen flöten fressen krakelen, laut rufen pfeifen viel reden, sprechen sprechen schimpfen, laut und erregt reden schreien sagen schlucken schmunzelen sprechen stammeln Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 35 ________________________________________________________________________________ 7.7 Mi geiht dat nich goot – Krankheiten bregenklöderig Buukwehdaag, -pien, de (nur Pl.) Buul (Bulen), de dat Breken un de Dörchfall Fever, dat Geelsüük, de Hartklabastern, dat hitten Kopp hogen Blooddruck Hosten, de Kniepen, dat; Buukkniepen, Koppkniepen, Beenkniepen Koppwehdaag, -pien, de küselig/swummerig mööd Ohrrieten, dat Plattfoot (-fööt), de Rieten in’ Puckel, dat Rieten in’ Rügg, dat Rieten, dat Schieteree (-rie), de süken; ik süük, du süükst, wi süükt Süük, de Tähnwehdaag; Tähnküll (-kehlen); Tähnpien, de / Kusenkehlen, dat wittsnutig, bleek verwirrt, verrückt Bauchschmerzen Beule Brechen und Durchfall Fieber Gelbsucht Herzrasen, Herzrhythmusstörungen heißer Kopf hoher Blutdruck Husten Kneifen, Schmerzen Kopfschmerzen schwindelig müde Ohrenschmerzen Plattfuß Nackenschmerzen Rückenschmerzen Reißen Durchfall krank sein, kränkeln Krankheit, Seuche, Grippe Zahnschmerzen / Backenzahnschmerz bleich Mehr oder weniger unspezifische Schmerzen werden überwiegend als Wehdaag, Kehlen oder Pien bezeichnet. Welche dieser Wörter für welche Schmerzen verwendet werden, ist regional unterschiedlich. Tipp: Fraag na, wat bi Di in de Gegend/Region/Kuntrei begäng is! Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 36 ________________________________________________________________________________ 8. Woher, woneem un wohen – Orte & Orientierung 8.1 In Stadt un Dörp – Auf dem Stadtplan Afteek (en), de Bäckeree (n), de Bahnhoff (Bahnhööv), de Barg (Bargens), de Beek (en), de Bökeree (n), de Boom (Bööm), de Bowark (en), dat Brüch (en), de Daddelhall (en), de Dokter (s), de Footballplatz (-plätz), de Gröönhöker (s), de Haltesteed (-steden), de Haven (s), de Hoochhuus (-hüüs), dat Huus (Hüüs), dat Iesdeel (-delen), de Inkoopzentrum, dat Inkoopzone (en), de Kanaal (s), de Kark (en), Kargen (s), de Karkhoff (-hööv), de Kinnergoorn (s), de Kino (s), dat Koophuus (-hüüs), dat Kroog (Kröög), de / Krögeree (-en), de / Weertschop (Weertschopen), de La(n)tücht (en), de Lüttgoorn (-s), de Parkanlaag- (en), de Post, de Raathuus (-hüüs), dat School (en), de Slachteree (n), de Soot (Sööt), de Apotheke Bäckerei Bahnhof Berg Bach Bücherei Baum Bauwerk Brücke Spielhalle Arzt(-praxis) Fußballplatz Gemüsehändler Haltestelle Hafen Hochhaus Haus Eisdiele Einkaufzentrum Einkaufszone Kanal Kirche Friedhof Kindergarten Kino Kaufhaus Gastwirtschaft Laterne Kleingarten Parkanlage Post Rathaus Schule Schlachterei Brunnen Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 37 ________________________________________________________________________________ Speelplatz (-plätz), de Spoorkass (en), de Sprüttenhuus (-hüüs), dat Stadtploon (s), de Straat (Straten), de Stratenbahn (en), de Swimmhall (en), de Tähndokter (s), de Tanksteed (en), de Theater (s), dat Toorn (s), de (auch: Turm/Torm) Tuchthuus (-hüüs), dat U-Bahnstation (en), de Volkshochschool (scholen), de Spielplatz Sparkasse Feuerwehrhaus Stadtplan Straße Straßenbahn Schwimmhalle Zahnarzt(praxis) Tankstelle Theater Turm Zuchthaus, auch für Gefängnis üblich U-Bahnstation Volkshochschule 8.2 Na’n Weg fragen – Ortsadverbien und -präpositionen achter, achtern baven bet bi binnen blangen blangenbi buten daal dör dwars günt(siet); ~ de Elv hen her hier langs; jümmer düsse Straat langs liekut na op, up hinter, hinten oben bis bei drinnen neben nebenbei draußen runter durch quer drüben, jenseits, auf der anderen Seite von; jenseits der Elbe hin her hier entlang; immer an dieser Straße entlang geradeaus nach auf Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 38 ________________________________________________________________________________ över överall piel röver / rünner rügglangs, trüggwarts, trüggoors rüm rundümto rup, rop rut tomerrn, merrn mang; tomerrn (merrn mang) de Rosenbüsch twüschen ünnen vör vöran vörbi vörop, vörut wiet un siet über überall senkrecht, gerade, steil herüber, hinüber / herunter, hinunter rückwärts (he)rum rundherum herauf, hinauf heraus, hinaus inmitten; inmitten der Rosenbüsche zwischen unten vor voran vorbei voraus weit und breit 8.3 Wo kummst du her un wo wullt du hen? – Ortsangaben backboord; stüürboord Böön (s), de (Foot-)Börrn/Bodden (s), de Deek (Deken), de dor enerwegens krüüzwies links/linkerhand narms Neegde/Nöögde, de Noord/Noorden, de överall Oost/Oosten, de op disse Siet Rand (Ränner), de rechts/rechter Hand links; rechts (seemännisch) Dachboden (Fuß-)Boden Decke dort irgendwo kreuzweise links nirgends Nähe Norden überall Osten diesseits Rand rechts Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 39 ________________________________________________________________________________ süder; suder/in de Süüd Süüd/Süden tegen/gegen vörn West/Westen westwarts/na Westen to wiet woneem/wo süd- / südlich Süden gegen vorne Westen westwärts weit wo 8.4 Twüschen Nordsee un Heid – Auswahl regionaler Toponyme Beers Bremen Bremervöör/-vüür Buxt(h)u Celle Dannenbarg Elv, de Fambossel Hamborg Hannover (v tendenziell als b gesprochen) Harmsborg Hei(d) (Lümbrger), de Horborg Lümborg Nordsee, de (mit diphthongiertem e) O(o)sterholt Oost, de Oostsee, de (mit diphthongiertem e) Soltau Solzhusen (aus etymolog. Gründen mit z, nicht t) Staad (Ausspr. meist Stor) Uelzen Veern (mit langem e, ohne Diphthong gesprochen) Werser, de Wulfsborg Bad Bederkesa wie im Hdt. Bremervörde Buxtehude wie im Hdt. Dannenberg Elbe Fallingbostel Hamburg Hannover Hermannsburg (Lüneburger) Heide Harburg Lüneburg Nordsee Osterholz Oste Ostsee wie im Hdt. Salzhausen Stade wie im Hdt. Verden Weser Wolfsburg Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 40 ________________________________________________________________________________ Zeven (v tendenziell als b gesprochen) Zeven Bei den Orten auf -haven (Bremerhaven, Cuxhaven) wird das a dunkel und das v tendenziell als b gesprochen. Bei den Orten auf -borg ist auf die Aussprache „borch“ (mit „ch“ wie in hdt. „Dach“) zu achten. 9. Wat sik so röögt – Natur Tiere und Pflanzen werden regional sehr unterschiedlich bezeichnet. Heißt die Ameise in einem Dorf Immink, so heißt sie im Nachbardorf schon Minkepatz und woanders wieder Miegeem. Insofern bilden die plattdeutschen Begriffe in Abschnitt 9 nur einen begrenzten Ausschnitt vor Ort gebräuchlicher Varianten ab. Tipp: Fraag di klook, woans de Imminken, de Äbäärs un de Duwock in dien Dörp/Region heet! 9.1 Dat huult un fritt un krüppt – Tiere 9.1.1 De Deerter op’n Lannen – Tiere auf dem Land Aap (en), de Beest (er), dat Boor (Boren), de (auch: Bär) Buck (Böck), de Bull (en), de Ever (s), de; Hauer (s), de Farken (-), dat Fleddermuus (-müüs), de Giraff (en), de Haas (Hasen), de Hahn (s), de Hehn (Höhner), de Hingst (en), de Hirsch (e), de Hund (Hunnen), Hond (Honnen), de Ilk/Elk/Irk (en), de K(a)nink (en), K(a)ninken (s), dat Kalf (Kalver), dat Katt (en), de Katteker (s), Eekkatt (-katten), Eekkater (s), de Affe Kuh, die noch nicht gekalbt hat Bär, Braunbär Bock bei Schafen, Ziegen, Kaninchen Stier, Bulle Eber Ferkel Fledermaus Giraffe Hase Hahn Henne, Huhn Hengst Hirsch Hund Iltis Kaninchen das Kalb Katze Eichhörnchen Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 41 ________________________________________________________________________________ Koh (Keih, Köh, Keuh, Kaah), de Küken (-), dat Lööv (Löwen), de Meerswien (-), dat Mullwarp (en), de Muus (Müüs), de Odder/Adder (n), de Oss (en), de Peerd (Peer), dat Rick(en), de Rott (Rotten), de Schaap (-), dat Slang (en), de Snick (en), de Söög (en), de; Söögswien (-), de Spitzmuus (-müüs), de Stickelswien (-), dat Swien (-), dat Swienegel (s), de Üütz (en), de; Üützepogg, -porg (poggen), de Voss (en), de Wildswien (-), dat Wissel, Wessel (s), dat Wöhlmuus (-müüs), de Worm (Wörm/Wörms/Würm/Würms), de Wulf (Wülf), de Zeeg (Zegen), de Zegenbuck (-böck), de Kuh Küken Löwe Meerschweinchen Maulwurf Maus Otter Ochse Pferde Reh, Ricke Ratte Schaf Schlange Schnecke Sau Spitzmaus Igel Schwein Igel (auch Schimpfwort) Kröte (auch Schimpfwort) Fuchs Wildschwein Wiesel Wühlmaus Wurm Wolf Ziege Ziegenbock 9.1.2 As en Fisch in’t Water – Tiere im Wasser Aal (s), de Bisaam (s), dat; Bisaamrott (-rotten), de Brassen, de Dwarslöper (s), de Hering, Hiering, Heern, Hiern Karpen (s), de Pogg, Porg (Poggen), de Schull (en), de; Plattfisch (e), de Seehond (-honnen), de; Saalhund (-hunnen), de Aal Bisamratte Brachse Krebs Hering Karpfen Frosch Scholle Seehund Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 42 ________________________________________________________________________________ 9.1.3 Ünnerwegens ünner den Heven – Vögel Aant (en), de Äbär, Äbeer, Eewee (s), de Bookfink (en), de Boompicker (s), de; Timmermann (s), de Doompaap (papen), de Duddelduuv (duven), de Duuv (duven), de Felduul, Feldkattuul (en), de Geelbost, Geelgöösch (en), de Goos (Göös) , de Gröönfink (en), de Häger (s), de Hahn (s), de Hark; Höhnerhoov, de Hehn (Höhner), de Heister (s), de Iesvagel (s), de Kattuul (en), de Kiwitt, de Kluckhehn (s), de Kreih (en), de Lark (en), de Löffelaant, Lepelsnuut (en), de Lüün, Lünk (en), de Meesch, Mees (en), de Mööv (Möwen) , de Pageluun (s), de Rootbosst, de Spree (n) , de Swaan (s), de Swulk (en); Swonken; Swoken; Sworken (s), de Tuunkrüper (s), de; Tuunkönig (e), de; Kottjehan (s), de Uul (en), de Wippsteert (en), de; Ackersmann, de Ente Storch Bunfink Specht Dompfaff Turteltaube Taube Sumpfohreule Goldammer Gans Grünfink Eichelhäher Hahn Habicht Henne Elster Eisvogel Schleiereule Kibitz Glucke Krähe Lerche Löffelente Spatz Meise Möve Pfau Rotkehlchen Star Schwan Schwalbe Zaunkönig Eule Bachstelze Wo kann dat angahn, dat en swatte Koh witte Melk gifft! Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 43 ________________________________________________________________________________ 9.1.4 Lütte Flegers un Piesackers – Insekten Bodderlicker (s), de Fleeg (Flegen), de Imm (en), de Luus (Lüüs), de Maisäber (s), de (auch: Maikäfer) Miegimken (-), dat; Immink (en), de Mügg (en), de; Gnitt (en), de Sünnenküken (-), dat Schmetterling Fliege Biene Laus Maikäfer Ameise Mücke; kleine Stechmücke Marienkäfer Regionale Ausdrucksvielfalt Dat flüggt: Bachstelze: Zaunkönig: Storch: Goldammer: Fliegenschnäper: Schmetterling: Wippsteert, Quicksteert, Ackermann, Ploogdriever, Haverseier Tuunkrüper, Nettelkönig, Hochsteert, Kortjan, Kötelduumke Adebaar, Adjebadje, Ollerbaar, Hattbaar, Äbeer, Ojevaar Geelbost, Geelgöschen, Geellüntje, Geelfink, Kohschietvagel Flegensnaper, Immenbieter, Spitznibb, Tuunsinger Bodderlicker, Bottervagel, Fleerling, Schohlapper, Schooster un dat hüppt: Frosch, Kröte: Heuschrecke: Pogg, Üüts, Pagüütsch, Quadux, Quaadpogg, Brettfoot Grashüpper, Grashemke, Heispringer, Heupieper, Heupeerd un dat krüppt: Schlange: Schnecke: Regenwurm: Slang, Snaak, Adder, Sünndrang, Hauworm, Worm Snick, Sniech, Sneier, Sneer, Snaak Mett, Meik, Merrig, Waterworm, Pierworm, Peratz Philosophie mit Deerters „Nix för ungoot“, sä de Voß, un beet den Hahn den Kopp af. Wat is de Ünnerscheed tüschen Peerd un Esel? – Door hett al männig Esel up’n Peerd seten, man noch keen Peerd up’n Esel. „De Fööt mutt’n warmhollen“, sä de Floh, do hüpp he in Opas wullen Strümp. „Hen is hen, un Weddersehn is ok’n Troost“, sä de Deern, do weer ehr de Floh wedder weghüppt. „Na, wat schall dat!“, sä de Hahn, do harr he’n Mett in’ Snavel, de slöög sik en Knütt in’ Steert. Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 44 ________________________________________________________________________________ 9.2 Grööntüüch – Pflanzen 9.2.1 As en Eekboom – Bäume Appelboom (-bööm), de Bark (Bargen), de / Maiboom / Bargenboom (-bööm), de; Beernboom (-bööm), de Böök (en), de Dann (-en); Dannenboom (-bööm), de Eekboom (-bööm), de Eller (n), de Kasbeernboom / Kirschboom (-bööm), de Kastann (en), de Linnenboom (-bööm), de Machandelboom (-bööm), de Plummenboom (-bööm), de Vagel- / Drossel- /Quitschenbeerboom, de Wi(e)chel (n), de / Wied (en), de Apfelbaum Birke Birnenbaum Buche Tanne Eiche Erle Kirschbaum Kastanie Linde Wacholder Pflaumenbaum Eberesche Weide 9.2.2 Korn – Getreide Weten, de Haver, de Gassen, de Bookweten, de Roggen, Rogg, de Weizen Hafer Gerste Buchweizen Roggen 9.2.3 Wat bleiht un sik breet maakt – Blumen und Kräuter Adeboorsnaap; gele Adeboorsbloom (blomen), de Duwup; Duwuck, de Gras, dat Kohbloom; Hunnenbloom; Schwertlilie Ackerschachtelhalm Gras Löwenzahn Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 45 ________________________________________________________________________________ Botterbloom (blomen), de Kruut (Krüder), dat Lill, Lierk (en), de Mahnbloom (blomen), de; Mahnkamm (kämm), de Mardelbloom; Kükenbloom (blomen), de Putt-, Pottbloom (blomen), de Roos (Rosen), de Sneeglöckschen (-/s), dat; Sneeklock (en), de; Sneekieker (s), de Steefmoder; Steefmüddern, de (auch: Stiefmütterchen) Sünnenbloom (blomen), de Syreen (-renen); Syringen; Zirinjen, de Tulp; Tulipant (en), de Viool, de; Vijöölken, dat Zittlöösch; Zittelrööschen, de Kraut Maiglöckchen Mohnblume Gänseblümchen Topfblume Rose Schneeglöcken Stiefmütterchen Sonnenblume Flieder Tulpe Veilchen Narzissen 9.3 Kruden, hacken un planten – Gartenarbeit Aarnt (en), de Blatt (Bläder, Blör), dat blöhen, bleihen Blööd (Blöden), de Drievhuus (-hüüs), dat fuul graven Heck (en), de inplanten, ümplanten kruden; ik kruud, de kruudst, he/wi kruudt; He is bi to kruden. Loov, dat Oort (en), de planten riep Saat (en), de Till, Telg (en), de tüchten Twieg (en), de Wuddel (n), de Ernte Blatt blühen Blüte Treibhaus faul graben Hecke einpflanzen, umpflanzen Unkraut rupfen; Er rupft gerade Unkraut. Laub Art pflanzen reif Saat Ast züchten Zweig Wurzel Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 46 ________________________________________________________________________________ 9.3. Wat’n Schietwedder – Wetter Blitz (e), de Dunner/Donner, de Flaag (Flagen), dat Gewidder (s), dat Hagel, de Hitt, de Ies, dat Blitz Donner Regenschauer Gewitter Hagel Hitze Eis Küll, de Nevel / Dook, de Regen, de Regenschuur, dat Snee, de Sneeschuur, dat Storm (Störm), de Sünn, de Sünnschien, de Warms, de Wind, de Wulk (en), de Kälte Nebel Regen Regenschauer Schnee Schneeschauer Sturm Sonne Sonnenschein Wärme Wind Wolke 9.4 Dör Geest un Moor – Landschaft Acker (s), de Anbarg (en), de Autobahn (en), de Barg (en), de Beek (Beken), de Binnendiek (en), de Börd(e), de Brack (s), dat Acker Anhöhe, Abhang, ansteigender Weg Autobahn Berg, Gebirge Bach Binnendeich Börde Brack,Tümpel, (trüber) Teich Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 47 ________________________________________________________________________________ Butendiek (en), de Diek (en), de Daal (s), dat Dörp (en/er), dat Feld (Feller), dat Flach (en), dat Fleet (Fleten), dat Geest, de Graven (s), de Heid (en), de Holt (Hölter), dat; Wohld, de Iesenbahn (en), de Kamp (Kämp), de Kanol (s), de Knick (s), de Knüll (s); Bult (en), de Kuhl (en), de Masch (en), de Moor (e), dat Noordsee, de Oostsee, de See (Seen), de Sietland, dat Stack (en), dat Stadt (Städer), de Stroom (Strööm), de Straat (Straten), de Tuun (Tüün) de Twiete (n), de Watt (en), dat Weid (en), de Wisch (en), de Waterkant, de; Küst (en), de Außendeich Deich / Teich Tal Dorf Feld Fläche, Stelle, Gegend, Gebiet Fleet (tidenhubabhäniger Kanal) Geest Graben Heide Wald Eisenbahn umfriedetes Feld, (ehem.) einzelnes Stück Ackerland Kanal Knick, Hecke Hügel Kuhle, Vertiefung, Loch, Grab Marsch (Urstromtallandschaft mit meist ertragreichem Boden) Moor Nordsee Ostsee See, Meer, Ozean seichtes Gebiet Steg, Damm, Buhne (auch: Lattenzaun) Stadt Fluss Straße Zaun kleine Straße Watt Weide Wiese Küste Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 48 ________________________________________________________________________________ 10. Marachen un sik afplagen – Arbeit 10.1 Hau di nich op’n Dumen – Werkzeug, Material und Tätigkeiten Blick (-), dat Blie (-), dat Bohrmaschien (en), de Faden (s), de Farv (en), de Glassnieder (s), de Grieptang (en), de Hamer (s), de Holt (Hölter), dat Hövel (s), de Hövelmaschien (en), de Iesen (s), dat Kell (en), de Kliester (s), de Knieptang (en), de Kopper (-), dt Kreissaag (n), de Ledder (s), dat Mess (en), dat; Messer (s), dat Metermaat (maten), dat Mischmaschien (en) de Motorsaag (en), de Nadel (s/n) de Papeer (n), dat Papp (en), de Pinsel (s), de Saag (Sagen), de Scheer (Scheren), de Sliepmaschien (en), de Schruventrecker (s), de Slötel (s), de Blech Blei Bohrmaschine Faden Farbe Glasschneider Greifzange Hammer Holz Hobel Hobelmaschine Eisen Kelle Kleister Kneifzange Kupfer Kreissäge Leder Messer bruken fastmaken bohren neihen anstrieken snieden griepen hamern dörsagen höveln afnehmen smeden muurn kliestern kniepen bögen sagen ropkleddern snieden Metermaß Mischmaschine Motorsäge Nadel Papier Pappe Pinsel Säge Schere Schleifmaschine Schraubenzieher Schlüssel meten Mischung moken afsagen neihn snieden inpacken malen sagen dörsnieden sliepen fastdreihen fastmoken, lösen Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 49 ________________________________________________________________________________ Stahl, de Tollstock (-stöck), de Waterwaag (en), de Stahl Zollstock Wasserwaage rinleggen meten anleggen 10.2 Vun ruug un hart bet week un glatt? - Materialeigenschaften dörsichtig glatt / ruuch, rubbelig hart, hatt lang licht / swoor möör week durchsichtig glatt / rau hart lang leicht / schwer mürbe, weich weich 10.3 Pillendreihers, Schoolmesters un anner Lüüd – Berufe Afteker (s), Pillendreiher (s), de Bäcker (s), de Bankkoopmann (lüüd), de Börgermester (s), de Breefdreger (s), de Buur (Buren), de Discher (s), de Frisör (e), Putzbüdel (s), de Kaptein (s), de Klockenmaker (s), der Koopmann (lüüd), de Köster (s), de Möller (s), de Muskant (en), de Müürker (s), Müürmann (-lüüd), de Paster (s), de Pleger (s), de Schandarm (s), Udl (s), Polizist (en), de Schomaker (s), de Apotheker Bäcker Bankkaufmann Bürgermeister Briefträger Bauer Tischler Friseur / (scherzhaft, aber sehr gängig) Kapitän Uhrmacher Kaufmann Küster Müller Musiker Maurer Pastor Pfleger Polizist Schuhmacher Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 50 ________________________________________________________________________________ Schoolmester (s), de Slachter (s), de Smitt, Smett (s), de Snieder (s), de Stüürmann, de Tähndokter (s) / Tähnbreker (s), Kusenbreker (s), de Timmermann (lüüd), de Tippelbroder (s), de Lehrer Schlachter Schmied Schneider Steuermann Zahnarzt / (scherzhaft) Zimmermann Obdachloser 10.4 Op de Post – Auf der Post afhalen Breef (Breven), de Breefdreger (s), de Breefmark (en), de Inschrieven (s), dat opgeven Paket (e), dat Postkoort (en), de abholen Brief Briefträger Briefmarke Einschreiben aufgeben Paket Postkarte Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 51 ________________________________________________________________________________ 11. Ribbeck op Ribbeck – plattdeutsche Familiennamen Appelhoff Barghusen Beecken Beerboom Brüggemann Burmester Butenschön Diekmann Feldhusen Goos Grootjohann Heidhoff Jungclaus Karkhoff Katt Langhein Levermann Möller Osterholt Peper Piepenbrink Pieper Poggensee Puttfarken Rieckmann Schoop Steenbeck Timmermann/Timm/Timme Voss Wienbarg Wisch Apfelhof Berghaus Bach Birnbaum Brückenmann Bauermeister Draußenschön Deichmann Feldhaus Gans Großer Johann Heidehof Junger Claus Kirchhof Katze Langer Hein Liebermann Müller Ostwald Pfeffer Brinkbesitzer mit Pfeife Pfeifer Froschsee Ferkel Reichmann Schaf Steinbach Zimmermann Fuchs Weinberg Wiese Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 52 ________________________________________________________________________________ 12. He wohnt op’n Sand – plattdeutsche Straßennamen Achter de Wisch Achterdiekbrücke Achterdwars Achtern Brack Achtern Hollerbusch Bökenbarg Bökenkamp Bökentwiete Bookholtstwiete Brookkampsweg Brookwisch Bullenhuserdamm Butenkamp Buurkamp Buurredder Dörpkamp Dörpsweg Dröögsiet Dürenackersweg Duvenwischen Duwockskamp Dwarstwiete Eddelbüttelkamp Ellerbrookswisch Fiefstücken Flassbarg Goosacker Grote Wischen Heisterkamp Lütt Wisch Spökelbarg Spreenende Steenbargkoppel Steenbargwisch hinter der Weide Brücke am hinteren Deich hinten quer Hinter dem Teich hinter dem Holunderbusch Buchenberg Buchenfeld Buchengasse Buchenholzgasse Weg am moorigen Feld moorige Weise Bullenstalldeich Acker weit draußen Feld eines Bauern Bauernweg Dorfacker Dorfweg trockene Seite Weg am teuren Acker Taubenweide Feld mit Ackerschachtelhalm Quergasse möglicherweise Besitz von Adligen Erlenbruchweide fünf Stücke Flachsberg Gänseacker große Weiden Feld mit Elstern kleine Wiese Spukberg Starenende Pferdeweide auf dem Steinberg Weide auf dem Steinberg Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 53 ________________________________________________________________________________ 13. Eigenarten des Plattdeutschen: Stabreime, Wortpaare, Lautmalereien Im Plattdeutschen finden sich in der Literatur oft stabreimende Formen, gleichklingende Wortpaare und lautnachahmende Wörter, um das in Rede stehende verstärkend hervorzuheben. He föhrt allens, wat Toom un Tögel hett. Dat laat mien Saak un Sorg wesen. Dor bleev nich Stump un Stehl vun na. Wat hest du hier to lungern un to luurn? He slöög dat in Gruus un Muus. Dat kenn ik von binnen un buten. De Regen palscht un pladdert gegen de Ruten. Maak nich soveel Himphamp! Se süht man nippnäsig ut. He geiht dör Kruut un Kratt. Dat is so liek as lang. Ik kunn mi nich rippen un rögen. Worüm gliek so kort un krall? He steiht stief op sien Stück. He geiht nich hen, wo Husch un Nusch is. He güng mit em över Knick un Rick. He wirtschaft sik von Huus un Kluus. Dat is nich half un nich heel. De Wind brascht, dat hullert un bullert dör’t Huus. Dat gnister un gnaster un pietsch gegen de Ruten, dat rüttel un schüttel an de Rahms un an de Döör. Bullerballer (Grobian), Lipplapp (einfältiger Mensch), Kruutkraam, krickelkrumm, klimperkleen, fieselfaseln, gripsgrapsen, hunghangen (zögern), sinksanken (schaukeln), slirpslarpen, mit Bett un Bültsack (Strohsack), mit Pick un Pack, mit Pott un Pann, över Stieg un Stegelsch, över Grüpp un Graben, keen Licht un keen Lüch, denken un doon, wunner wat weten, sach un sinnig, wiss un woll, platt as en Pannkoken, dat is so Muus as Mau, hucheln un kucheln, jammern un klammern, hullern un bullern, murrig un knurrig, pusselig un dusselig, wiet un siet, rubberig un knubberig (vgl. Gustav Friedrich Meyer: Unsere plattdeutsche Muttersprache. 2. Auflage. St. Peter Ording 1983, S. 143-144) Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 54 ________________________________________________________________________________ 14. Weiterentwicklung des Wortschatzes Die Fehrsgilde in Hamburg (www.fehrsgilde.de), die das Wörterbuch „Der neue Sass“ herausgibt, geht davon aus, dass sich auch der plattdeutsche Wortschatz weiterentwickeln muss, um in einer sich ständig entwickelnden Welt neue Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.Dazu werden Vorschläge für neue Benennungen ins Internet gestellt und jedermann ist aufgerufen, Kommentare dazu abzugeben oder eigene Vorschläge zu machen. Im Folgenden wird ein kleiner Ausschnitt der umfangreichen Liste zum Thema „Auto“ wiedergegeben. Wöör üm dat Auto A Abbiegespur Afböög~/beegspoor, Aftraad, Afbögeltraad abblenden afblennen, daal~/halflüüchten Abblendlicht Afblendlicht, Daal~/Halflicht abfahren 1. af~/losfohren/~föhren 2. afbögen, utbögen Abfluss für Kühlmittel Afloop för Köhlmiddel Abgas Afgas,Utsmook, Utgas, Brandsmook, Brandgas Abgasemission Afgasutstoot, Afgasemischoon Abgasrückführung Afgast(o)rüchleiden ??? Abgasuntersuchung Afgasünnersöken f, Utsmook~/Utgas~/Brandsmook~/Brandgasproov~/pröven Abgasverbrennung Afgasverbrennen f+n Ablenkplatte Aflenkplaat/~platt Ablenkspule Aflenkspool /~spuul Abschleppdienst Afsleepdeenst, Taudeenst, Sleep~/Slepel~/Treck~/Treckel~Takeldeenst Abschlepphaken Afsleephaken Abschleppseil Afsleepseel/~seil, Sleep~/Slepel~/Treck~Treckeltau/~reep Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 55 ________________________________________________________________________________ abschnallen afsnallen, afgörten, afremen, afgespen, afspannen Absperrhahn Sparrhahn Achse Ass Achsantrieb Assdrift Achsaufhängung Assophanger/~uphanger, Assophänger/~uphänger Achsenausrichtung Assutrichten f+n Achseneinstellung Assinstellen f+n Achslager Asslager Achsstand Assstand Achswelle Asswell, Driftwell Airbag Luftsack, Airbag, Buff~/Prall~/Stöötsack Allee Allee, Boomstraat Ampel Ampel, Wessel~/Verkehrslicht, Wegkrüüz mit Wessel~/Verkehrslicht Ampelkreuzung Ampelkrüüz, Wessel~/Verkehrslichtkrüüz Ampelschaltung Ampelschalten f, Wessel~/Verkehrslichtschichten/~schiften/~schaak anfahren an~/losfohren/~föhren anhalten anhol(l)en, stoppen Anlasser Anlater, Starter Ansaugkrümmer Ansuugkrümmer anschnallen ansnallen, angörten, anremen, angespen, anspannen Antenne Antenn Antiblockiersystem (ABS) Antiblockeersystem (ABS), Blockschuulstellsel (BSS), Blocklettstellsel (BLS) Antrieb Drift Antriebsschlupfregelung Andriev~/~driftrutschregeln f (ASR) (ASR) Antriebswelle Driftwell anwerfen ansmieten, ansetten, anrogen Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 56 ________________________________________________________________________________ Armaturenbrett Armaturenboord, Brukel~Metelboord aufblenden op~/upblennen, op~/vulllüchten Ausgleichsgewicht (der Kurbelwelle) Utgliekswicht (vun de Kurvelwell) Auslassventil Utlaatventil Autofahrt Autofohrt Auspuff Utpuff, Gasutlaat Auspuffkrümmer Utpuffkrümmer, Utlaatkrümmer Auspuffrohr Utpuffrohr, Utpuffpiep Auspufftopf Utpuff~/Utlaatpott/~putt, Schallpott/~putt Außenspiegel Butenspegel aussteigen utstiegen Autoantenne Autoantenn, Autobülgstang Autoatlas Autoatlas, Autokoortenbook Das Institut für Niederdeutsche Sprache in Bremen stellt unter der Rubrik „Inslex“ eine Wortliste zur Verfügung, die sich als Übersetzungshilfe für solche Wörter versteht, die in den gängigen Wörterbüchern nicht oder noch nicht aufgenommen worden sind. Grundlage dafür sind die Nachrichtensendungen bei Radio Bremen und NDR 90,3. 15. Aktueller Sprachstand – Nachrichtentexte Plattdüütsch Nahrichten, 16. März 2010 Plattdüütsch Nahrichten vom 16. März 2010, [3:53] Bundsdag bekatert to’n lesten Maal Bundshuusholt 2010 Berlin: In Bundsdag sünd se an un bekatert to’n lesten Maal den Huusholt för dit Johr. Dor kümmt woll dreehunnertunnegenteihn Komma fiev Milliarden Euro tosamen, dat sünd fiev Komma veer Perzent mehr as verleden Johr. So een överbasig Bült niege Schullen hett dat noch nienich geven, solangen dat de Bundsrepublik gifft. Schneider, wat bi de SPD-Fraktschoon de Fackmann för’n Huusholt is, sää, Finanzminister Schäuble will partu nich sporen. För Lüüd, de keen Arbeit nich hebbt, is nich mehr so veel not un mehr Tinsen geev dat ok. Man de Regeern smitt dat Geld mit vulle Hannen ruut för Geschenken an Buern, Weertslüüd un rieke Lüüd, de veel arvt. Arbatzat: Plattdüütsche Wöör – Siet 57 ________________________________________________________________________________ Ombudsman beklagt, gifft nich noog Dokters bi de Suldoten Berlin: Dat lett, bi de Suldoten gifft dat üm un bi sösshunnert Dokters to wenig. Dat hett de Beopdragte för de Bundswehr in’n Bundsdag, Robbe, künnig maakt. In dat „Bild"-Blatt sä he, mehr as eenhunnertuntwintig Dokters hebbt ehr Arbeit hensmeten. Dat dat sowiet kamen kunn, dor is direktemang de Generolinspekteur schuld an. Un wieder: Den sien Bantje is slicht to groot för em, is SPD-Politiker Robbe vun Menen. Robbe is hüüt Vörmiddag mit sien lest Bericht vördaag kamen. In’n paar Weken is denn een anner as Ombudsman för de Suldoten dor, denn maakt dat de FDPPolitiker Königshaus. Fröhern Baas vun een Bank vör Gericht Düsseldörp: De fröhern Baas vun de Middelstandsbank IKB, Ortseifen sien Naam, steiht vun hüüt an vör Gericht. De Richters hebbt em anklagt, wieldat he mit de Böörs hanteren dee. Is dat eerste Maal, dat se een, de bi’n Bank dat Leit harr, nu bi’n Kanthaken hebbt, vunwegen den groten Slamassel bi Hannel un Wannel. As de IKB Bank meist över Stüer gung in’n Julimaand tweedusendunsöben, dor weern de slechten Tieden bi een düütsche Bank ankamen. As de Bank binah pleite weer, hett Ortseifen de lege Saak in schööne Klören uutmalt un Lüüd opschünt, se schüllt Aktien köpen. Euro-Länner wüllt Greekenland ünner de Arms griepen Brüssel: De Euro-Länner wüllt Greekenland, wat hooge Schüllen hett, Geld borgen, wenn dat nödig is. De Vörsitter vun den Kring, Juncker, sää, nadeem de Finanzminister tohoopkamen weern, se warrt Greekenland ünner de Arms griepen, wenn dat Land Hölp bruken doht. Man wat de Regeern in Athen is, de hett dor betto noch rein nix vun seggt. Dat Land mutt Schüllen vun alltosamen dreehunnert Milliarden Euro afbuun. Lüüd vun de Swimmbäder in Bremen wüllt mehr Geld Bremen: De Lüüd in de bremschen Swimmbäder maakt Laway, de blifft vundagen bet Klock een dicht, bet op dat Süüdbad in de Neestadt. Hüüt Namiddag sünd all wedder apen, so as jümmers. Bi de Gewerkschop Ver.di sünd se an’t Föddern, de Lüüd, de sik dor afmarachen, schüllt hunnert Euro mehr hebben in’n Maand. De Stadt will düsse Summ bloots eenmaal betahlen. Babento schüllt de Lüüd vun de Sommertiet an een halve Stünn länger arbeiden, denn sünd dat negenundörtig in de Week. Sowat nöömt se bi de Gewerkschop „Minusrunn“. De bremsche Bädersellschop hett söben Hallen- un Freebäder in de Hannen. Dat Weer So süht dat rund ümto ut opstunns: In Staad, op de Fischereehavenslüs Bremerhaven un in Varel twee Graad, bi’n Flegerhaven Bremen dree. Un dit noch vun’t Weer: Vundagen meist düüster Wulken, af un an ok maal lichte. An’n Namiddag kann’t schuern. Bet söss Graad. De Wind weiht sachten oder mit Maten ut de Kant vun Noord-West, Stärke dree bet veer. Tokamen Nacht veel Wulken, man dat pieselt nich. Sachten Süüd-Westen-Wind, üm dree. Dat Thermometer wiest een bet dree Graad. Morgen eers noch Wulken, laterhen ok maal lachen Sünn. Blifft dröög, bet teihn Graad. - Sowiet Narichten op Platt, trechmaakt vun Bernd Schleßelmann. Plattdüütsch trechböögt un vörleest hett se Ulf-Thomas Lesle. (Schreibweise verändert)