Grünlandwirtschaft im Norddeutschen Tiefland

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Grünlandwirtschaft im Norddeutschen Tiefland
Abteilung Graslandwissenschaft
Außenstelle Vechta
Universitätsstraße 7
49377 Vechta
Grünlandwirtschaft im Norddeutschen Tiefland
- Ergebnisse der Betriebesbefragung in den Modellregionen1. Einführung
- Grünlandbewirtschaftung unter dem Einfluss zukünftiger Veränderungen Grünland hat viele Funktionen und bringt
als Ökosystem vielfältige Leistungen:
Neben der Wiederkäuerernährung wird
gerade in neuerer Zeit Biomasse vom
Grünland auch energetisch verwertet.
Parallel dazu erhalten Naturschutz,
Bodenschutz, Freizeit und Erholung eine
zunehmende gesellschaftliche Bedeutung.
Die
Rahmenbedingungen
in
der
Landwirtschaft und somit auch in der
Grünlandbewirtschaftung können sich
durch agrarpolitische Vorgaben, Marktprozesse, Kostenstrukturen, technischen
Fortschritt und nicht zuletzt durch den Klimawandel ändern.
Innerhalb des Projektes „Nachhaltiges Landmanagement im
norddeutschen Tiefland (NaLaManT) führte unsere Arbeitsgruppe
eine Befragung von Grünlandlandwirten/innen in vier ausgewählten Modellregionen Deutschlands durch (Abb. 1). Wir
befragten in jeder Region jeweils
20 Landwirte/innen zu unterschiedlichen Bereichen ihres
Betriebes.
Abb. 1: Geographische Lage der Modellregionen in
Deutschland.
1
2. Methoden und Ergebnisse der Befragung
Mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens sammelten wir Daten zu allgemeinen
Informationen, Flächengrößen, Tierzahlen und Bewirtschaftungsformen der Betriebe.
Weiterhin befragten wir die Landwirte/innen zu ihrer Einstellung zum Klimawandel
und zum Umwelt- bzw. Naturschutz.
Ein wichtiges Thema der Befragung waren auch Probleme, die nach Ansicht der
Landwirte in Zukunft bei der Grünlandbewirtschaftung entstehen könnten.
Die folgenden Diagramme stellen wichtige Ergebnisse der Befragung dar:
Das Balkendiagramm auf der linken Seite zeigt die Anzahl der Großvieheinheiten pro
Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche (Durchschnittswerte der Befragung) in den
verschiedenen Modellregionen (Abb.2).
In dem Netzdiagramm rechts (Abb.3) ist die durchschnittliche Düngeintensität in
Kilogramm Stickstoff pro Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche sowie die
durchschnittlichen Grünlandpachtpreise der jeweiligen Region dargestellt. Auf den
Achsen des Netzes ist der jeweilige Wert (Preis in € bzw. kg N pro Hektar) für die
entsprechende Region abzulesen. Die dargestellten Daten beziehen sich
ausschließlich auf Werte aus der Befragung.
Dieholz
300
250
200
150
100
Oder-Spree
50
0
Uelzen
GV bei Grünlandbetrieben / ha LNF
2,0
1,6
1,5
Düngung [kg N/ha]
1,1
Pachtpreise GL [€/ha]
1,0
0,4
0,5
Fläming
0,6
Abb. 3: Pachtpreise [€/ha] und Düngeintensität [kg
N/ha] in den Modellregionen.
0,0
Diepholz
Uelzen
Fläming
Oder-Spree
Abb. 2: Großvieheinheiten pro Hektar
landwirtschaftliche Nutzfläche in den
Modellregionen.
2
Die folgenden Daten (Tab. 1) geben einen Überblick über weitere wichtige Parameter
der Grünlandwirtschaft in den Modellregionen.
Tab.1: Durchschnittswerte von Betriebsdaten aus der Befragung der Landwirte der vier
Modellregionen. LNF = Landwirtschaftliche Nutzfläche, GL = Grünland.
Region
LNF
Dauergrünland
GL-Ertrag
[ha/Betrieb]
[ha/Betrieb]
[dt TM]
SchnittNNutzungen Düngung*
[pro Jahr]
Diepholz
93
22
74
4,3
Uelzen
130
29
76
3,3
Fläming
1319
211
45
2,8
Oder-Spree
892
180
34
2,3
* Summe Stickstoff aus min. und org. (Gülle, Gärsubstrat, Mist) Düngung.
BodenpunkteGL
[ha/Jahr]
[Betrieb]
230
183
95
54
34
36
35
26
3. Klimawandel und Probleme der Grünlandwirtschaft
Ein grundlegender Teil der Befragung beschäftigte sich mit der Einstellung der
Landwirte/innen zum Klimawandel und denkbaren Anpassungsstrategien der
Grünlandbewirtschaftung an ein verändertes Klima.
Die folgende Grafik (Abb. 4) verdeutlicht, welche Maßnahmen die Landwirte/innen
aller Modellregionen bei einer Klimaänderung in Betracht ziehen würden.
DH
Neue Sorten UE
FLÄ
LOS
DH
Neue Arten UE
FLÄ
LOS
DH
Änderung UE
Düngung FLÄ
LOS
Verbesserung,
Ausbau,
Bewässerung
DH
UE
FLÄ
LOS
Aufgabe DH
UE
Landwirtschaft FLÄ
LOS
0%
20%
40%
s timme ga r nicht zu
s ti mme ni cht zu
s timme zu
s ti mme vol l zu
60%
80%
100%
s timme teil wei s e zu
Abb. 4: „Welche Anpassungen in der Grünlandwirtschaft erachten Sie bei einem Klimawandel als
sinnvoll?“ DH = LK Diepholz, UE = LK Uelzen, FLÄ = Region Fläming, LOS = LK Oder-Spree.
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Abbildung 5 zeigt, welche Probleme die Landwirte/innen der Modellregionen in
Zukunft bei der Grünlandbewirtschaftung erwarten: In Diepholz werden die hohen
Pachtpreise, die vor allem durch Flächenknappheit bedingt sind, als Hauptproblem
angesehen. Die befragten Landwirte aus Uelzen gaben überdurchschnittlich oft an,
dass sie erwägen, die Wiederkäuerhaltung ganz aufzugeben. Im Fläming und
insbesondere im Landkreis Oder-Spree bereitet das häufig als sehr kritisch beurteilte
Wassermanagement den Grünlandwirten/innen die größten Sorgen.
Keine Probleme
Unwirtschaftlichkeit
Flächenkonkurrenz
DH
UE
Gesetzl. Vorgaben (max. 170 kg N/ha)
FLÄ
LOS
Neue Schutzgebiete (Auflagen)
Negative Klimaeinflüsse
Wassermanagement
keine Verwendung für Grünland (mehr)
0
2
4
6
8
10
12
14
16
Anzahl der Nennungen
Abb. 5: Anzahl (absolute Häufigkeit) der genannten Probleme bei der Bewirtschaftung von Dauergrünland (Mehrfachnennung möglich). Antworten aus der Befragung. DH = LK Diepholz, UE = LK
Uelzen, FLÄ = Region Fläming, LOS = LK Oder-Spree.
www.nalama-nt.de
Wir möchten uns noch einmal für Ihre Teilnahme an dem Interview
bedanken und wünschen Ihnen viel Erfolg und alles Gute für die
Zukunft!
Ansprechpartner:
Förderung:
Teilvorhaben Grünland (L4):
Bundesministerium für
Bildung und Forschung
(BMBF)
Fördermaßnahme:
Nachhaltiges
Landmanagement
Förderkennzeichen: 033L029
Markus Eggers
(Email: Markus.Eggers@agr.uni-goettingen.de
Verena Hammes
(Email: vhammes@uni-goettingen.de)
Projektleitung:
Prof. Dr. Johannes Isselstein
(Email: jissels@gwdg.de)
Dr. Manfred Kayser
(Email: Manfred.Kayser@agr.uni-goettingen.de)
Projektverwaltung:
Projektträger Jülich (PTJ)
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