das journal für baden

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das journal für baden
FREIZEIT
DAS JOURNAL FÜR BADEN
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MMiitt GGe
Traumpfade:
Wanderreiten im
Schwarzwald
Abgetaucht: Warmes
an kalten Tagen
SONDERVERÖFFENTLICHUNG
Aufgepasst: Entdeckungen am
Wasser und im Wald
Abgelaufen: Wandern
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INHALT | 03
montag, 20. sep t ember 2010
INHALT
Entspannen, aber richtig!
Vor lauter Stress verausgaben sich
manche Menschen bei dem Versuch, zu entspannen. Tipps, wie es
besser geht.
Seiten 4 & 5
T RAUM P FA D E
Wenn die Zeit das Ticken verlernt:
Zu Pferde zwei Tage unterwegs vom
Schauinsland zum Feldberg, einen
alten Kindheitstraum im Gepäck.
(Seiten 14 & 15)
Neues, alt gemacht!
In Seelbach verziert frische Bauernmalerei alte Sachen und Neues
entsteht im alten Ofen.
Seite 6
Durchs Wasser, marsch!
Idyllisch, abenteuerlich – folgenreich: auf dem Wasserpfad durchs
Sulzbachtal bei Lahr.
Seite 8
Liebe Leserin,
lieber Leser,
„Vom Schauinsland zum Feldberg in
einem Tag? Warum so lange? Das
mach’ ich euch mit dem Mountainbike in einer Stunde“, frotzelte unser Arbeitskollege, als er von unserem Plan erfuhr, auf einen Mehrtagesritt zu gehen. Der Mann hat keine Ahnung! Technikbegeisterter
Skifahrer und Bergradler, aber kein
Faible für Pferde. Wie anstrengend
(weil untrainiert) zwei Tage zu Pferde sein können und wie wunderbar,
beglückend und spannend zugleich, lesen Sie in der Mitte unseres Freizeitjournals. Wer es – wie
unser Kollege – nicht so mit Pferden
hat, der findet auf den restlichen
Seiten zahlreiche Anregungen für
Wanderungen (auch mit Kindern),
Ausflüge, Stadtrundgänge, Museumsbesuche oder Radtouren, für
Ausblicke und Einblicke – und wie
man sich bei aller Freizeitaktivität
richtig entspannt. Dazu gibt’s Buchtipps für Unternehmungslustige –
und Ihnen vor allem eins zu wünschen: Einen sonnigen und aktiven
Herbst!
Ronja Vattes
Alors, folgen Sie mir!
Energisch, herrisch, schwer verliebt: Mit der Marquise de Maintenon durch Breisach.
Seite 9
Huch, die sind ja alle nackt!
Was passiert, wenn ein Saunaroutinier mit einem Schwitzmuffel in
die Therme geht?
Seite 10
SC HAT ZS U C HE
Wenn wilde Kerle wandern
sollen: auf Schatzsuche mit
drei Jungs im Wald rund um
Wehrhalden (Seite 16)
Die spinnen, die Römer!?
In der Badruine in Badenweiler
gibt es sogar auch antike Flipflops
zu sehen.
Seite 11
Fit wie ein Turnschuh?!
Machen Sie den Gesundheitscheck auf der Gesundheitsmesse
in Bad Krozingen.
Seite 12
Werke, von Hand gemacht
Altes Handwerk: Das Keramikmuseum in Staufen und die Schnitzerstube im Münstertal.
Seite 12
Schein oder nicht Schein?
Wie der Europapark der Wirklichkeit nahe kommt.
Seite 18
K U NS TS TR EC KE N
Jung, schrill, düster: Graffiti
in Weil am Rhein (Seite 17)
Einfach rübermachen
Für Wanderer, Abenteurer und
kleine Entdecker: Reigoldswil in
der Schweiz.
Seite 19
Gemeckert wird nicht!
Wenn die Ziege zieht: Bergabwanderung mit Kindern.
Seite 20
Noch ganz gscheid?
Spaß am Berg: Mit einem E-Bike
geht es locker auf Tour. Seite 21
Gesellschaftsfähig
Mit dem Bus auf Städtetour in der
Vorweihnachtszeit.
Seite 24
S TÄDT ETO UR EN
Gut kombiniert: Mit Bus- und
Flugreisen bequem nach London
(Seite 22)
Belesen auf Tour
Mit unseren Buchtipps ist die Freizeit gerettet.
Seite 26
Inserenten
Seite 27
04 | WELLNESS
badische zeitung
Ein Gefühl der Weite
Damit die Entspannung nicht zum Stressfaktor wird: Tipps für die persönliche Wellness
■■■■ Der Gang in die Sauna, eine
ausgiebige Massage, eine Yogastunde – es gibt viele Wege, um zu entspannen. Oftmals geht damit jedoch ein Zustand der Erschöpfung
einher. Viele sehen das schon als
Normalität an, frei nach dem Motto:
„erschöpft, aber glücklich“.
Einer Studie des Marktforschungsinstituts Rheingold in Köln
zufolge geht es den Befragten bei
Wellness nicht um das Nichtstun.
Yoga, Sauna oder Joggen?
Jeder muss selbst
herausfinden, was und wie
viel ihm gut tut.
FOTOS: FOTOLIA.COM
Sie sind der Ansicht, dass das Gefühl des absoluten Glücks und der
Entspannung vielmehr aktiv erarbeitet werden muss. Bei Frauen sei
diese Einstellung sogar noch ausgeprägter als bei Männern: Auf der
Suche nach Entspannung nehmen
sie auch kleine Schmerzen, etwa
bei der Kosmetikerin, in Kauf. €
Bei vielen Entspannungsmethoden ist Experten zufolge eine gewisse Erschöpfung normal – vor allem,
wenn sie mit körperlichen Anstrengungen verbunden sind. „Wenn Sie
in die Sauna gehen, muss Ihr Körper dort Höchstleistungen vollbringen, dann sind Sie natürlich erschöpft, empfinden dies aber als
entspannend“, erklärt Schnellentspannungscoach Klaus Kampmann
aus Ostfildern bei Stuttgart. Bei solchen körperlichen Aktivitäten werde die Entspannung erreicht, indem
man zunächst bewusst anspannt
und dann loslässt.
Elisabeth Westhoff vergleicht
dies mit einem Urzeitmenschen:
Dieser musste alle Kräfte für einen
Kampf oder eine Flucht mobilisieren und regenierte sich anschließend völlig erschöpft. Der Körper
und damit das Leben befinde sich in
ständigem Wechsel zwischen Anspannen und Lösen der Spannung,
erläutert die Spezialistin vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen in Berlin.
Aber muss das Entspannen immer mit Erschöpfung enden? Kampmann verneint. „Ich kenne
mehr als hundert verschiedene Entspannungsmethoden, die ganz ohne körperliche Anstrengungen funktionieren, rein auf kognitiver
Basis.“ Bei der sogenannten
Sedonamethode stellt Kampmann den Gestressten lediglich drei bis vier Fragen, die
mit Ja oder Nein beantwortet
werden müssen. Bei ehrlichen Antworten soll sich danach ein Gefühl der Entspannung einstellen. €
Doch auch körperlich anstrengende Entspannungsmethoden müssen nicht immer mit einem Erschöpfungszustand einhergehen.
Die Erschöpfung deutet den
Forschern von Rheingold zufolge eher daraufhin, dass
das Entspannen nicht funktioniert hat und zum Beispiel
immer noch unangenehme Gedanken durch den Kopf schwirren.
Nach einer Entspannungsübung
kann Erschöpftheit aber auch bedeuten, dass der Körper noch nicht
geschult genug ist im Erlernen der
Entspannungsreaktion. „Beim Entspannen schaltet man ab und gerät
in leichte Trance. Der Organismus
muss nach dem Entspannen wieder
bewusst auf Touren gebracht werden“, erklärt Psychologin Westhoff.
Gelingt das nicht oder noch nicht,
fühle sich der Betreffende erschöpft. €€€
Ein kurzer Mittagsschlaf etwa
wirkt dann nicht erholsam, sondern
so, als sei man zu früh in der Nacht
geweckt worden. Ein entscheidender Unterschied zwischen natürlichem Schlaf und der gelernten Entspannungsreaktion sei die Fähigkeit, sich in kurzer Zeit zu erholen,
sagt Westhoff. €€€
Vielleicht ist jemand bei der Entspannungsübung aber auch einfach
zu weit gegangen. „Wenn sich die
Teilnehmenden zum Beispiel nach
einer Yogastunde erschöpft fühlen,
dann deshalb, weil sie über ihre
Grenzen gegangen sind – körperlich oder mental“, sagt Anke Rebetje vom Berufsverband der Yogalehrenden in Göttingen. „Das, was eine
gelungene Yogastunde ausmacht,
ist ein Vitalitätsgefühl bei gleichzeitiger Entspannung.“ €€€
Grund für die Überanstrengung
kann falsches Leistungsdenken
sein. Das ist Rebetje zufolge vor allem für Yogaanfänger typisch. Im
Yoga gehe es nicht darum, besser
oder schlechter, sondern man selbst
zu sein. Wenn der Übende in einer
Yogaposition einen fließenden
Atemstrom genießen kann, wisse
er, dass er stabil und mühelos darin
verweilen kann.
Allgemein gilt: Je größer der Kontrast zu den vorherigen Aktivitäten
ist, desto wahrscheinlicher wird eine ganzheitliche Erholung. „Im
Stress ziehen sich die Muskeln zusammen, bestimmte Organe werden abgeschaltet“, sagt Kampmann.
In der Entspannungsphase schalte
der Körper in seinen normalen
Rhythmus zurück. „Innerlich haben
Sie dabei ein Gefühl der Weite.“
Welche Entspannungsmethode
die richtige ist, muss jedoch jeder
selbst herausfinden. Bereits Tätigkeiten wie Lesen oder Joggen können Elisabeth Westhoff zufolge entspannend wirken. Es gehe schließlich darum, innere Ruhe zu finden
und sich von aktivierenden Gedanken und Bildern zu befreien. dpa
Entspannen, aber nicht erschöpfen: Das geht auch ohne körperliche Anstrengung.
WELLNESS | 05
montag, 20. sep t ember 2010
Wie die Haut straffer wird
Wellness und Moor: Wenn die wohltuende Wärme ein künstliches Fieber erzeugt
■■■■ Erst mit Moor bepinselt,
dann in Klarsichtfolie gepackt:
Ganz- oder Teilkörperpackungen
aus Moorschlamm, Heilerde oder
Algen werden gerne als Wellnesshokuspokus abgetan. Doch unter
fachkundiger Anleitung entspannen sie nicht nur die Nerven, sondern bringen auch einen gesundheitlichen Nutzen.
„Körperpackungen wirken stärkend und gesundheitsfördernd,
wenn sie in ein ganzheitliches Konzept eingebettet sind“, sagt Hans-Ulrich Jabs vom Deutschen Wellnessverband in Düsseldorf. Richtig angewendet könnten sie das Hautbild
verbessern, Verspannungen lösen
und den Energiefluss des Körpers
harmonisieren. Denn zwischen der
Haut und den Nervenbahnen besteht eine direkte Verbindung. „Mit
der richtigen Therapie lässt sich auf
diese Weise sogar Einfluss auf die
inneren Organe oder den Rücken
nehmen“, erläutert der Internist. €€
Früher lagen Patienten noch in
gut gefüllten Moorbädern. Doch
heute weiß man: „Viel hilft nicht
viel“, so Sylvia Glückert, Wellnessexpertin und -beraterin aus München. Stattdessen werden die Patienten nur mit Moor bestrichen und
Entspannt und kräftigt: die
Moorpackung F O T O : F O T O L I A . C O M
in Tücher oder Folie gewickelt. Danach gibt es Wärme satt. „Die sanfte
Überhitzung regt die Durchblutung
der Haut an, die Inhaltsstoffe des
Moors werden besser aufgenommen.“ Die Haut fühlt sich weicher
und straffer an, Entzündungen werden gemindert.
Außerdem wirkt das Moor entspannend und entkrampfend auf
die Muskulatur. „Ein bekanntes Beispiel sind die Fangopackungen vor
einer Massage“, sagt Dirk MeyerRogge, Dermatologe aus Baden-Baden. „Die Hitze erzeugt ein künstliches Fieber im Körper, das sogar
das Immunsystem stärkt.“ Bei verspannten Schultern oder zum Beispiel Rückenschmerzen muss die
Behandlung mehrfach und regelmäßig wiederholt werden, um einen nachhaltigen Effekt zu erzielen.
„Mit einem Mal ist es nicht getan.“
€€€Moor besteht aus Pflanzen, Heilerde dagegen aus Mineralien. „Mineralsalze oder auch Kieselerde haben eine reinigende und entzündungshemmende Wirkung“, erklärt
Meyer-Rogge. Sie werden bei unreiner Haut oder Akne eingesetzt. Voraussetzung für eine Behandlung
sollte aber eine Hautdiagnose vom
Experten sein, warnt Jabs: „Machen
Sie sich bei Hauptproblemen nicht
in Eigenregie eine Maske oder Packung, das könnte schiefgehen.“ €
Die meisten Körperpackungen
sind heiß oder zumindest warm.
„Die Wärme fördert nicht nur
Durchblutung und das Einziehen
der Wirkstoffe, sie wirkt auch entspannend auf Körper und Seele“,
sagt Glückert.
dpa
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06 | SEELBACH
badische zeitung
Neues, alt gemacht
Bauernmalerei und Töpferkunst: In Seelbach wird alte Handwerkskunst neu belebt
■■■■ Als sich Georg Hach
die Frage stellte, was er
denn werden wolle, war für
ihn nur eins klar: Studieren
wollte er nicht. Eine Reihe
von Handwerkern hat er besucht und sich dann für die
Töpferei entschieden. Die
gelernte Lithographin Regina Schöchlin hat nach der
Geburt ihrer ältesten Tochter die Bauernmalerei für
sich entdeckt. Vor 27 Jahren
war das. Die Badische Zeitung hat die beiden KunstEXTRATIPP
handwerker in ihren Werkstätten in Seelbach besucht.
MUSEUM FÜR SCHILDER
Als Georg Hach mit seiner
UND LICHTREKLAME
Frau Lisa 1986 nach drei
Geschichte und Gegenwart eines
Lehr- und drei GesellenjahTraditionshandwerks zeigt das
ren im In- und Ausland nach
Deutsche Schilder- und LichtreSeelbach kam, war zunächst
klamemuseum an der Badischen
an das Töpfern nicht zu denMalerfachschule in Lahr. Zu den
ken. Die beiden hatten die
Exponaten gehören SchildermaUntere Mühle erworben, ein
lerwerkzeuge, Skizzen, Entwürfe
Anwesen mit historischer
und alte wie neue Schilder aus
Bedeutung, an dem der Zahn
Holz, Glas, Emaille und Kunststoff
der Zeit aber seit langem
sowie Profil- und Neonbuchstaben.
kräftig genagt hatte. Drei
Kontakt: Museum für Schilder
Jahre dauerten die Renovieund Lichtreklame, Ludwig-Frankrungsarbeiten – vorwiegend
Straße 16, Lahr, t 07821/990290
in Eigenleistung –, dann
Öffnungszeiten: Montag bis
konnte Hach in seiner TöpfeFreitag während des Schulbetriebs
rei im Erdgeschoss die Arund nach Vereinbarung.
beit aufnehmen.
Bald hatte sich der aus
dem Markgräfler Land stammende Töpfer etabliert –
nicht nur in Seelbach, auch
darüber hinaus. Einmal hat
er den baden-württembergischen Staatspreis für Kunsthandwerker, einmal einen
Preis, der zusätzlich zum
Staatspreis verliehen wird,
bekommen. Vor vier Jahren Unikate und kleine Serien: Georg Hach
hat er eine Einladung nach
Japan erhalten zu einem internatio- sondern mit Holz, das er selbst im
nalen Erfahrungsaustausch Wald aufarbeitet. Die Stelle, an der
mit Töpfern aus aller Welt.
er die Stücke im Ofen platziert, beGeorg Hach hatte bald sei- stimmen das Ergebnis ebenso wie
nen Stil gefunden, hat seine Temperaturschwankungen
oder
Arbeit immer mehr zum Ge- der Zug im Kamin, der durch die
schirr hin orientiert. Wobei Witterung beeinflusst ist. „Noch urer anfangs mehr Bedeutung sprünglicher wäre es lediglich, die
auf Einzelstücke gelegt hat, Sachen im offenen Lagerfeuer zu
inzwischen fertigt er eher brennen“, sagt er.
kleine Serien. Dennoch ist
Derzeit bestückt Hach den Ofen,
jedes Stück aus seiner Werk- bald wird gebrannt. Denn Ende Okstatt ein Unikat. Und das tober findet die 17. Werkstattaushängt vor allem mit dem stellung in der Töpferei statt, zuBrennen zusammen. Seinen sammen mit der aus Seelbach stamBauernmalerei im Café und Kunst: Re- Brennofen im Nebengebäu- menden und in Eutin lebenden
gina Schöchlin
FOTOS: HEIDI FÖSSEL
de heizt er nicht mit Gas, Goldschmiedin Stefanie Krämer.
Regina Schöchlin gehört
mit ihrer Bauernmalerei zu
den Handwerkern des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof im Gutachtal. Dort ist die
Schauspielerin Ursula Cantieni auf sie aufmerksam geworden mit der Folge, dass
sich der SWR bei ihr gemeldet hat. Die bemalten Gegenstände in der Serie „Die Fallers“ stammen von ihr. Mit
dem „dätsch mr mol“ im Bekanntenkreis hat es angefangen, erinnert sich Regina
Schöchlin. Länger muss sie
bei der Frage nach ihrem
ersten Stück, das sie für
Geld bemalt hat, nachdenken. Es war ein Kleiderbügel. Die Stücke wurden in
dem Maß größer, wie ihre
Technik
professioneller
wurde. Wandteller, Spankörbe, Sicheln, Milch- oder
Gießkannen, Guttern, Truhen,
Kommoden
und
Schränke bringen ihr die
Kunden aus ganz Deutschland, um sie bemalen zu lassen.
„Viele kommen und lassen sich beraten. Ich habe
aber auch schon Schränke
mit Motiven von Sofakissen
bemalt, damit es zueinander
passt“, erzählt Schöchlin.
Und sie hat einen Wandel
festgestellt. „Früher waren
die Farben dunkel. Heute
sind helle, lebensfrohe Farben gewünscht.“
Wer sich beraten oder inspirieren lassen will, kann
dies seit vier Jahren im Gewölbekeller ihres Hauses in
Seelbach tun. Dort hat Regina Schöchlin ein Café eingerichtet
und sich damit einen Lebenstraum
erfüllt. Den Kuchen, den sie verkauft, backt sie selbst und täglich
frisch.
Theo Weber
Töpferei Georg Hach, Litschentalstraße
26, 77960 Seelbach t 07823/5332.
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Oktober, 1., 6. und 7. November, jeweils
von 11 bis 18 Uhr.
Café und Kunst, Regina Schöchlin,
Am Tretenbach 33, 77960 Seelbach,
t 07823/9611874, geöffnet Mittwoch
bis Sonntag 14 bis 18 Uhr. Internet:
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SEELBACH | 07
montag, 20. sep t ember 2010
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08 | LAHR
INFO
WASSERPFAD
SULZBACHTAL
Der Wasserpfad in Lahr-Sulz ist
von 1. Mai bis Ende September
begehbar. Start ist am Naturbad
in Sulz (Parkplatz).
Strecke: rund vier Kilometer,
nicht für Kinderwagen geeignet,
Gummistiefel empfehlenswert.
Gehzeit: etwa drei Stunden, an
mehreren Notausstiegen kann das
Flussbett verlassen werden. Mit
kleineren Kindern empfiehlt sich
der Einstieg an der Sulzbachhütte
(Waldparkplatz).
badische zeitung
Dem Rotzkopf auf der Spur
Lehrreiches Abenteuer: Unterwegs auf dem Wasserpfad im Sulzbachtal bei Lahr
■■■■ Erst hat der Wald hat uns
verschluckt und jetzt steht plötzlich
im Schatten der Rotzkopf vor uns.
„Rotz-kopf?“ Die Kinder sind begeistert von dem Namen. „Heißt der
wirklich so, Rotz-kopf?“ Wir hätten
ihnen auch auf der Schautafel vorlesen können, dass der Rotzkopf
meist Groppe genannt wird. Wär’
aber nicht so lustig. Und gute Laune
können wir brauchen, denn wir
sind völlig unbedarft mit Kinderwagen und Wanderschuhen auf dem
Wasserpfad in Sulz bei Lahr unterwegs.
Dass sich der Wasserpfad im
Sulzbachtal rund vier Kilometer
durch den Wald schlängelt und
praktisch nur mit Gummistiefeln
begehbar ist, weil es immer
wieder durchs Wasser
geht, war uns vorher nicht
klar. Ebenso wenig, dass
mit dem Kinderwagen
kein Vorwärtskommen
ist. Jetzt sind wir schlauer
und unsere Füße nass,
schlammig bis zu den Knöcheln, aber unsere Kinder
glücklich: Abenteuer!
Das Bächle gluckst und schmatzt
vor sich hin, der Wald breitet schützend seine Blätter aus, die Sonne
Ein herrliches Freizeitgefühl!
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Aufgepasst: von Stein zu Stein durchs Bächle
tupft helle Flecken auf den Waldboden, und wir gehen auf Entdeckungsreise von Station zu Station.
Begegnen dem Rotzkopf
und dem Eisvogel, der
Köcherfliegenlarve und
der Libelle, dem Feuersalamander und dem Steinkrebs. Zumindest theoretisch.
Denn mit unseren Kindern und ihren Freunden, alle
im Alter zwischen knapp zwei und
gut sechs Jahren, kommen wir nur
langsam voran. Zu viele spannende
Steine und Stöcke, Wurzeln und
FOTOS: BUSSHOFF/WOB
Pfützen, Brücken und Steinmännle
gilt es zu erkunden. Und natürlich
die Aufgaben an den einzelnen Stationen zu lösen. Nebenbei erfahren
wir, was Mulden- und Kerbtäler,
Prallhang und Gleithang sind. Und
die Kinder halten die Teststreifen
ins Bächle, schauen, ob das Wasser
sauer oder basisch ist.
Bis zur Wasserexperimentierstation haben wir es nicht geschafft.
Wir werden wiederkommen. Doch
dann umgehen wir den Rotzkopf
und steigen gleich bei der Sulzbachhütte ein. Mit Gummistiefeln. Sicher ist sicher.
Ronja Vattes
BREISACH | 09
montag, 20. sep t ember 2010
Des Sonnenkönigs linke ’and
Die Stadtführung als Zeitreise: Mit der Marquise de Maintenon durch Breisach
■■■■ Wir schreiben das Jahr 2010.
Auf dem Breisacher Marktplatz hat
sich eine kleine Gruppe versammelt, um einen Versuch im Zeitreisen zu wagen. Skeptisch wandern
die Augenpaare umher. Zum Kneifen ist es jetzt zu spät. Wallenden
Schrittes kommt sie in einem geblümten Seidenkleid angerauscht.
„Mes dames et messieurs, isch bün
Françoise d’ Aubigné, die Marquise
de Maintenon“, stellt sich die
Dame vor. Der energischen
Stimme kann sich niemand
entziehen. Sie ist gewohnt, den
Ton anzugeben. Und ob man
will oder nicht, sie
reißt jeden mit –
ins Jahr 1697.
„Alors, huite,
huite, mir nach.
Und passt auf die
rücksichtslosen
Kutschen auf“, warnt sie ihre Gefolgschaft. Sie erzählt, wie sie es an den
Hof Ludwigs XIV
schaffte. Zunächst war
sie nur die Erzieherin
seiner Kinder, doch
dem Tode seiner Frau
Maria Theresia folgte
die Liebeshochzeit
mit ihr, die sogenannte „E’e zur linkön ’and“.
Am
Hagenbachturm spricht sie von ihrem Ludwig.
Sie schwärmt von seinem exquisiten Geschmack und seiner Wirkung
auf Frauen. Der Mann, der mit
„L’état, c’est moi“ seine absolutistische Herrschaft begründete, wusste nicht nur das weibliche Geschlecht schwach werden zu lassen.
Den Adel schwächte er gezielt, in-
grenzenlos
vielfältig
breisach
dem er ihn zur Anwesenheit bei Hofe zwang. Falls jemand nicht zu einem der zahlreichen Feste auftauchte, entging das Ludwigs fotografischem Gedächtnis nicht.
Hämisch lacht seine Gefährtin über
seine Raffinesse. Das Strahlen in ihren Augen ist schnell erloschen, als
es ein Kutscher wagt, die Lobeshymnen auf ihren Ludwig zu stören. „Das wird dir teuer zu ste’en
kommen! Isch werde dem König
davon berischten“, herrscht sie
den Störenfried an. Dem Autofahrer des silbernen Kombis imponiert das kaum. Er
fährt weiter.
Die Marquise
erklimmt zielstrebig die Stufen
zum St. Stephansmünster. Oben angekommen sind alle aus
der Puste. Nur nicht
die Frau des Sonnenkönigs. „Das ist gut
für ’erz und Kreislauf.
So könnt ihr eusch
den Ausritt morgen
sparön.“ Während wir
noch Luft holen, klärt
sie uns über die politische und militärische
Bedeutung Breisachs
auf. Doch nicht nur die
günstige Lage gefiel dem
König. „Am liebsten mochte
Ludwig die Aussicht.“
Wir folgen ihr zum Radbrunnenturm, der einst als Pranger diente.
Just in dem Moment, als uns die
Maintenon davon erzählt, rauscht
erneut ein Kutscher vorbei. Dieses
Mal bleibt die Marquise gelassen,
zumindest äußerlich. Falls sie sich
jedoch Gesichter so gut merken
Breisach-Touristik
Marktplatz 16
79206 Breisach am Rhein
Tel. 0 76 67/94 01 55
Fax 0 76 67/94 01 58
breisach-touristik@breisach.de
Unsere Tipps für Herbst/Winter 2010:
Kulinarischer Advent – 22. November bis 12. Dezember
Stadtführungen mit Genuss – 11. September
bis 30. Okt, samstags 15 Uhr
Breisach wird zur Bühne – theatralische Stadtführungen
Weinberg- und Kellereiführungen
Wandern auf dem Burgunderpfad am Tuniberg
Genussradeln auf dem Kaiserstuhl-Radweg
kann, wie ihr Gatte, muss
man befürchten, dass der
Kutscher bald am Pranger
steht.
Am Kapftor berichtet sie
von Vauban und seiner uneinnehmbaren Festung. Mit
Bedauern muss die Marquise feststellen, dass die Franzosen Breisach doch nicht
halten konnten. Doch die
Hoffnung gibt sie nicht auf.
Schließlich ist ja ihr Ludwig
an der Macht. Und am
Rheintor zeigt die Skulptur
mit den angeketteten Germanen, wie sich der Sonnenkönig die Zukunft vorstellt.
Und als das Wort Zukunft
gefallen ist, sind wir wieder
zurück im Jahre 2010. Die
Germanen liegen nicht in
Ketten, die Kutscher düsen
weiterhin durch Breisach
und die Schauspielerin Sybille Kleinschmidt alias
Marquise de Maintenon verabschiedet sich.
Anja Hammer
„Am liebsten mochte mein
Ludwig die Aussicht“,
erzählt die Marquise de
Maintenon beim Rundgang
durch Breisach
Erlebnistour mit der Marquise de Maintenon: So, 17. Okt., 15 Uhr, Treffpunkt
an der Touristinfo in Breisach, Erwachsene 9,50 Euro, ermäßigt 7,50 Euro,
keine Anmeldung erforderlich
FOTOS: ANJA HAMMER
www.blue-angel-breisach.de
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10 | BADENWEILER
badische zeitung
Entspannung gesucht
Selbstversuch in der Therme: Saunaroutinier und Schwitzmuffel im römisch-irischen Bad
Warmes Blau:
Spätestens im Wasser
kann sich jeder
treiben lassen
FOTO: CASSIOPEIA THERME
■■■■ Der offizielle Herbstanfang
steht vor der Tür, das Wetter ist
längst da. Da ist ein Besuch der Cassiopeia-Therme in Badenweiler genau das Richtige. Doch wenn Saunaroutinier und Saunaneuling zusammen das römisch-irische Bad aufsuchen, prallen Welten aufeinander.
Saunabesuch ist schon viel zu lange
her. Neben mir fragt mich meine
Freundin: „Muss ich mich jetzt auch
ausziehen?“ Meint sie das ernst?
Sie: Am besten, ich halte mich genau an den Badeablauf. 15 Minuten
im Warmluftraum bei 50 Grad. 50
Grad? Das ist ja wie bei der Klima-
Sie: Mit Bikini und umgewickeltem
Handtuch betrete ich das Bad. Der
erste Schock lässt nicht lange auf
sich warten: Alle sind nackt. Auf
meinem Handzettel lese ich: Textilfreier Bereich. Jetzt verstehe ich,
was damit gemeint ist.
Er: Ab unter die Dusche und los. Ich
kann es kaum abwarten, der letzte
anlagenpanne der Bahn. Doch im
Liegen geht es. Gar nicht so
schlimm, wie ich dachte. Im Gegenteil, eigentlich ganz nett.
Er: Herrlich, wie die Wärme meinen Körper durchströmt. Hier
könnte ich ewig bleiben.
Sie: Die 20 Grad mehr oder weniger. So schlimm kann es nicht wer-
den. Aber als ich den Heißluftraum
betrete, ändere ich meine Meinung.
Zehn Minuten soll ich hier drin bleiben? Ich starre auf die Uhr.
Er: Wie eine kuschelige Decke umhüllt mich die warme Luft. Ich
schließe die Augen und genieße dieses völlige Wohlgefühl. Wenn sie
doch nur dieses ständige Fingergetippel lassen könnte.
Sie: Spätestens im Dampfraum fühle ich mich wie ein Suppenhühnchen. Ich zähle die Körner der Sanduhr. Nach fünf Minuten ist mir der
Badeplan egal. Ich muss raus, sonst
sterbe ich.
Er: Endlich ist sie weg und fragt
nicht ständig: „Wie lang noch?“ Die
letzten Minuten kann ich schwitzend genießen.
Sie: Seifenbürstenmassage? Noch
nie gehört. Aber bei dem angenehmen Kratzen der Bürste auf meiner
Haut kann auch ich endlich entspannen.
Er: Massage? Im Leben nicht. Kitzelnde Folter! Lieber noch ein zweiter Durchgang. Ganz in Ruhe, ohne
nervendes Fingerklopfen. Endlich
entspannen.
Anja Hammer
BADENWEILER | 11
montag, 20. sep t ember 2010
Wo Römer Flipflops trugen
Da hätte auch Obelix gestaunt: In Badenweiler ist nicht nur eine alte Badruine zu sehen
■■■■ „Die spinnen, die Römer,“
pflegte Obelix zu sagen. Das war
laut Goscinny 50 vor Christus. 2060
Jahre und einige Ruinenfunde später hat sich die mehrheitliche Meinung geändert. Historiker und Archäologen sind von den Errungenschaften der Römer beeindruckt.
Um sich selbst vom Wissen und
Können der Römer zu überzeugen,
muss man gar nicht mal nach Rom
reisen.
Im heutigen Badenweiler stehen
die Ruinen eines alten römischen
Bads, das zu den größten Europas
zählt. Bis zu neun Meter hoch und
drei Meter dick waren die Gemäuer.
Die antike Wellnessoase umfasste
vier große Becken, mehrere Einzelwannen und medizinische Becken,
Umkleide- und Gymnastikräume
sowie Saunabereiche.
Dabei fing alles ganz klein an. In
der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts waren die Römer dabei,
ihr Reich zu erweitern. Was sie in
Badenweiler entdeckten, gefiel ihnen: natürliche, warme Quellen. Sie
blieben, und Aqua Villae, die Wasserstadt, entstand. Um das Bad wur-
den Gästehäuser und Villen
errichtet, Handwerker siedelten sich an und ein gewaltiger
Podiumstempel
wurde erbaut. Kurgäste aus
Nah und Fern erfreuten sich
des Badespaßes. Womöglich
waren die Heerführer noch
mit Planschen beschäftigt,
als die Germanen den Limes
bezwangen und die Römer
zurückdrängten. Die Wasserstadt war dem Untergang
geweiht.
Getreu dem Motto „was
der Bauer nicht kennt“,
wussten die Germanen mit
den Badeanlagen nicht viel
anzufangen.
Stattdessen
nutzten sie die bereits behauenen Steine für eigene
Bauwerke. So lagen die Überreste
des Bads einige Jahrhunderte vergessen im Erdreich, bis es 1784 wiederentdeckt wurde. Die Ausgrabungen brachten neben den Ruinen
Bleirohre, bronzene Wasserhähne,
antike Flipflops und eine unterirdische Heizungsanlage zutage. All das
lässt sich heute noch bestaunen. Bei
Nicht nur
Ruine: Auch
antike
Flipflops
kamen
zutage.
FOTO: HAMMER
diesem Anblick würde wohl selbst
der schimpfende Obelix verstummen.
Anja Hammer
Römische Badruine Badenweiler, bis
Okt. 10 bis 19 Uhr geöffnet, Nov. bis
März 10 bis 17 Uhr, Eintritt 1,50 Euro,
Führungen sonntags 11 Uhr; bis 31. Okt.
Di und Do 16 Uhr, Info: t07632/799300
12 | STAUFEN, BAD KROZINGEN
badische zeitung
Dem Handwerk auf der Spur
Ausflüge zum Keramikmuseum in Staufen und zur Schnitzerstube im Münstertal
■■■■ Je globaler das Leben, je virtueller der Alltag wird, desto mehr
scheint sich der Mensch nach den
ursprünglichen, einfachen und
selbst gemachten Dingen zu sehnen.
Heimatmuseen
und
Handwerkerateliers haben teils
deutlichen Zulauf. Altem Handwerk verschrieben haben sich das
Keramikmuseum in Staufen und
die Schnitzerstube im Münstertal.
INFO
KERAMIK UND
SCHNITZEREIEN
– Keramikmuseum, Staufen,
Wettelbrunner Str. 3, Öffnungszeiten: Mi-Sa 14-17 Uhr, So 11-13
Uhr und 14-17 Uhr. Winterpause
vom 1. Dez. bis 31. Jan.; Eintritt:
Erwachsene 1,50 Euro, Kinder
0,50 Euro, Führungen nach
Vereinbarung: t 07633/6721
– Schnitzerstube, Münstertal,
Münsterhalden 7, Öffnungszeiten:
Mo-Fr 9-12 Uhr, 13-18.30 Uhr, Sa
10-12 Uhr, 13-17Uhr, Sonn- und
Feiertags geschlossen. Kontakt:
t 07636/1300, Infos unter
www.schnitzerstube.de
Schnitzerstube im Münstertal:
Schon von außen ist zu erkennen:
Hier wird kreativ mit Holz gearbeitet. Egal, ob es das Hotel Meer-
Witzig: Hotel Meerschweinchen
Einblicke: Töpferwerkstatt
FOTOS: BAD.LANDESMUSEUM/E.GROSS
schweinchen ist, das nicht nur Kinder entzückt, oder es die vielen figürlichen Schnitzereien am Haus
sind: altes Handwerk muss nicht altertümelnd sein. So findet der Besucher christliche Szenen neben Fasnachtsmasken, Praktisches und Dekoratives – und draußen gibt es ein
Kleintiergehege.
wissen individuelle Tassen, Teller
und Vasen zu schätzen, suche besondere Einzelstücke. Besucher des
Keramikmuseums in Staufen bekommen im Untergeschoss, wo eine
Werkstatt eingerichtet ist, Einblicke in die Töpfertradition am Oberrhein. Und können im Erdgeschoss
bei den wechselnden Sonderausstellungen teils filigrane, teils rustikal-massive Werke zeitgenössischer Keramikkünstlerinnen und
Künstler entdecken. Ronja Vattes
Keramikmuseum Staufen: Töpfermärkte gibt es inzwischen viele
in der Region. Denn viele Menschen
Zum selber testen: Fit wie ein Turnschuh?
Vorbeugen und behandeln: Experten informieren bei Gesundheitsmesse in Bad Krozingen
■■■■ Fit wie ein Turnschuh – und
so soll es auch bleiben? Bei der 18.
Gesundheitsmesse in Bad Krozingen im Kurhaus steht die Prävention im Vordergrund, also die Frage,
was kann ich selbst tun, damit ich
gesund bleibe, und wie kann ich
mein persönliches Krankheitsrisiken senken?
Mehr als 80 Aussteller aus dem
Gesundheits-, Versorgungs- und
Wellnessbereich informieren an ihren Ständen zu verschiedenen Themen, Therapien und Programmen.
Dazu gibt’s zu den jede Menge Fachvorträge zu Krankheiten und
Krankheitsbildern sowie Antworten auf die Frage, was kann ich tun,
wenn ich bereits gesundheitlich beeinträchtigt bin? Welche Therapiemöglichkeiten gibt es und wie sinnvoll sind sie?
Herz, was willst Du? Nicht nur
zum Welt-Herztag können Messebesucher bei verschiedenen kostenlosen Gesundheitschecks ihren eigenen Zustand testen. Sind die Venen
okay, der Blutdruck normal, der Zucker zu hoch? Und wie steht es um
den Cholesterinspiegel im Blut?
Als Aussteller präsentieren die
Bad Krozinger Rehakliniken und
das Herzzentrum, Akutkrankenhäuser der Region und das Universitätsklinikum Freiburg, Fachkräfte wie Krankengymnasten, Heilpraktiker, Masseure, Selbsthilfeorganisationen sowie Fachgeschäfte
für Orthopädie und Sanitätswesen
ihr reichhaltiges Angebot.
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INFO
GESUNDHEITSMESSE
Die 18. Gesundheitsmesse in Bad
Krozingen findet am Samstag, 25.
September, von 12 bis 18.30 Uhr,
und am Sonntag, 26. September,
von 11 bis 18.30 Uhr im Kurhaus
statt. Angaben zum Programm
unter: www.bad-krozingen.info
montag, 20. sep t ember 2010
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14 |
badische zeitung
Da geht’s also rauf?
Start der Tour ist in
Hofsgrund am
Schauinsland.
WANDERREITEN IM SCHWARZWALD
montag, 20. sep t ember 2010
Kindheitstraum im Gepäck
| 15
Seltener Anblick:
Ein Steinadler zieht am
Feldberg majestätisch
seine Kreise.
Leicht und frei?! Ein Wanderritt zum Feldberg /Von Ronja Vattes (Text) und Andrea Schiffner (Fotos)
Wasser für die Pferde, Kartoffelsuppe und Kirschtorte für die
Reiter: Pause an der Baldenweger Hütte
■■■■ Normalerweise würde ich
selbstbewusst, ja, beinahe beschwingt Fragen nach meinem Alter mit einem lässigen „35 Jahre
jung“ beantworten. Heute aber fühle ich jedes einzelne dieser Jahre in
meinen Knochen, genauer: jedes
dieser Jahre in jedem einzelnen
meiner Knochen. In Knochen, von
denen ich nicht einmal wusste, dass
ich sie habe. So sieht er also aus,
mein Kindheitstraum.
Er stammt aus Tagen, als ich noch
klein und jedes Pferd so groß und
soo toll war. Ich muss etwa zehn Jahre alt gewesen sein, jede freie Minute verbrachte ich im Stall. Jedes
Stückchen Mähne, jeder Pferdeschweif, jedes noch so entfernte
Hufgetrappel elektrisierte mich:
Da! Ein Pferd! Wenn ich einmal reiten durfte, fühlte ich mich leicht
und frei, trunken vor Glück.
Doch nun bin ich unterwegs mit
Klaus und Christian und meiner
Kollegin Andrea. Jahre später, völlig untrainiert. Unterwegs auf einer
Von unserem Start in Hofsgrund,
geführten Wanderreittour vom uns liegen: vier Stunden im
Schauinsland zum Feldberg, unter- Westernsattel. Klaus, unser Führer, als wir noch ein wenig steif auf unsewegs durch den Schwarzwald, vor- und Christian, ein ebenfalls passio- re Haflinger stiegen, erwartungsbei an plätschernden Bächen, knor- nierter Reiter, wirken entspannt, voll, beklommen, aufgeregt. Wie
peligen Bäumen, atemberaubenden leicht und frei. Andrea und ich ver- ging das doch alles gleich? Lenken,
Aussichtspunkten. Zwei Tage zu suchen krampfhaft entspannt aus- bremsen, Trab, Galopp? Wie wir
Pferde, im Gepäck meinen Traum zusehen. Es gelingt uns nicht, der langsam, auf dem Westweg zur Stübenwasener Hütte, lockerer wurden,
aus Kindheitstagen. Angekommen ganze Körper schmerzt.
Könnte der Schmerz auch nur ei- die Freude an der Bewegung allmähin der Realität.
Dabei hatte alles ganz harmlos nen Moment schweigen, würde das lich sich einstellte: Es geht! Wir könangefangen, mit einer kleinen An- Herz sich erinnern und zu erzählen nen das noch!
zeige in einer Broschüre. Ein Stück beginnen:
Und wie wir endlich Zeit
helle Mähne, ein Pferdehatten, nicht nur die Augen
kopf, das hatte gereicht, um
zu öffnen. Wir lauschten dem
meine Aufmerksamkeit zu
sanften Flüstern des Mischfesseln. „Es muss nicht imwaldes, dem Raunen der Tanmer Kanada sein – Wandernen am Berg, dem feuchten
reiten im Schwarzwald“. Da
Schmatzen des Mooses am
war es wieder, dieses KribBach. Saugten ihn ein, den
beln, dieses kindlich-naive
Geruch nach Leder und Pferd
Juhuu-Gefühl. Diese Tour
und der dunklen Hitze des
musste einfach sein. Andrea
Waldes. Wir hörten das Knirging es ebenso.
schen der Hufe auf Kies, das
Doch jetzt in diesem MoKlackern auf Teer, das Klopment geht bei uns beiden
fen im Gras – und hörten, wie
nichts mehr. Vor uns liegen
die Zeit allmählich das Tinoch etwa eine gute Stunde
cken verlernt.
Reitzeit bis zur MenzenDann werden wir jäh herschwander Hütte nahe der
ausgerissen aus dem rhythFeldbergpasshöhe. Hinter Führt uns geduldig ans Ziel: Klaus Steiger
Himmlische
Stille und
schmerzende
Knochen: Zu
Pferde die Natur
neu entdecken
mischen Schaukeln, dem Gleichmaß,
der Ruhe zu Pferde. Huch, so muss
sich George Clooney fühlen! Am
Wegrand stehen Menschen, Kameras klicken, Frauen und Mädchen
verfolgen uns mit sehnsüchtigen Blicken. „Mama, schau mal,
Pfeeerde!“
schwander Hütte zusammen. Zwei
Hunde liegen dösend unterm Tisch,
unser Muskelkater stört sie nicht.
Hausgemachte Spätzle mit Rahmgeschnetzeltem und Pfifferlingen, ein
gutes Glas Wein, die Gruppe wird
Wie viele Mädchen hatte
ich einst Bücher gelesen wie
„Bille & Zottel“ oder „Reiterhof Dreililien“ und träumte
vom Reiten, von Ausritten,
und natürlich von einem eigenen Pferd. Besser noch:
mit dem eigenen Pferd auf
Tour zu gehen, im Galopp
durch den Wald, reitend die
Gegend, ach was, die Welt zu Rustikal: Menzenschwander Hütte
erobern.
Das mit dem Reiten hat damals redselig. Außer uns Vieren sitzen
geklappt, der Rest nicht. Doch die auch unsere Geschichten und unsere Träume am Tisch. Klaus „haben
Sehnsucht blieb.
Es ist Abend geworden auf unse- Pferde schon immer fasziniert“,
rer Tour. Wir haben unser Ziel an doch erst mit Mitte zwanzig begann
diesem Tag doch noch erreicht. Mü- er zu reiten. Heute genießt er das Lede und aufgekratzt, hungrig, aber ben mit seiner Familie und den fünf
die Seele satt und zufrieden, sitzen Pferden. Im Alltag führt er eine Säwir in der rustikalen Menzen- gerei, aber abends und am Wochen-
ende zieht es ihn in den Wald, auf
den Berg: „Das Handy aus, einfach
weg sein und immer wieder die Natur neu entdecken.“
Christian wollte „schon als kleiner Junge Cowboy werden“. Den
Traum hat er sich erfüllt. Seit 20
Jahren fliegt er jedes Jahr für sechs
Wochen an den Rand der Rocky
Mountains, um auf einer Farm zu
arbeiten. 5000 Rinder, zwölf Stunden schuften Tag für Tag. Da heißt
es Zähne zusammenbeißen und die
Einsamkeit genießen lernen. „Cowboy ist eine Lebenseinstellung.“
Andrea, meine Kollegin, fand
Pferde auch „schon immer toll“.
Doch oft fehlte die Zeit, der richtige
Ort. Am Ende, nach unserer Tour
wird sie sagen: „Mensch, lass uns
das öfter machen, einfach samstags
mal reiten gehen, einen Ausritt machen . . .“
Weit nach Mitternacht kriechen
wir in unsere Schlafsäcke, es wird
eine sternklare, traumlose Nacht, 8
Grad mitten im Sommer. Vor uns
ein weiterer Tagesritt, zurück nach
Hofsgrund, die Knochen schwer,
beinahe wund. Die Sonne wird
scheinen.
Jetzt, Tage später, da der Schmerz
verklungen ist, der Alltag uns
längst wieder gefangen hat,
die Augen müde auf Bildschirm, gehetzt auf Uhr, Termine, Kalender und Listen
starren, kehren die Gedanken von Zeit zu Zeit zurück
zu unserem Ritt . . .
Das Herz würde innehalten und von dem Moment an
der Baldenweger Hütte erzählen, als wir auf schlichten
Holzbänken in der Sonne saßen, die Wangen rosig, der
Bauch friedlich gestimmt mit
Kartoffelsuppe und Schwarzwälder
Kirschtorte, die Pferde auf der Wiese
grasend . . . und wir einen Steinadler
sahen, wie er majestätisch am blauen Himmel flog, seine großen Kreise
über dem Tal, umgeben von Schwarzwaldhöhen zog.
Leicht und frei.
Ronja Vattes
INFO
WANDERREITEN
IM SCHWARZWALD
Ausritte, Tagestouren und mehrtägige Wanderreittouren sind buchbar bei Klaus und Andrea Steiger
in Hofsgrund, t07602/551 oder
per E-Mail: K-Steiger@web.de,
www.wanderreiten-schwarzwald.de
Die Wanderritte werden nur für
geübte Reiter angeboten.
Wer sich mit eigenen Pferden auf
Tour begeben will, findet eine Übersicht pferdefreundlicher Hütten
und Wanderreitstationen unter:
www.wanderreiten-im-naturparksuedschwarzwald.de
. . . endlich wieder rückenfrei!
16 | HOTZENWALD
badische zeitung
„Hallo
Ziege,
kennst du
denn das
Versteck?“
„Ameisen,
wisst ihr,
wo der
Schatz
versteckt
ist?“
Wo wilde Kerle wandern
Die Schatzsuche „Rund um Wehrhalden“ zähmt selbst die temperamentvollsten Jungs
INFO
SCHATZSUCHE
Verschiedene Streckenbeschreibungen für Schatzsuchen und Rätseltouren im Hotzenwald gibt’s
bei den Tourist-Infos der drei Hotzenwaldgemeinden Herrischried,
Görwihl, Rickenbach oder zum
Runterladen im Internet unter
www.ruheforscher.de
Kontakt: t 07764/920040
■■■■ In einem Kinderbuch von
Maurice Sendak wird ein wilder
Kerl von seiner Mutter ohne Essen
ins Bett geschickt, weil er sich zu
wild aufgeführt hat. Was aber,
wenn eine Mutter gleich mit drei
wilden Kerlen (5, 10 und 11) fertigwerden muss? Nix wie raus und
viel Bewegung. Doch „wandern“ ist
ein Reizwort, dass man bei wilden
Kerlen besser nicht erwähnt: „Habt
ihr Lust auf eine Schatzsuche?“ „Ja,
ja, ja“, tönt es laut und wild.
Die Idee ist ebenso simpel wie
gut: Eine Wanderung, drei versteckte Schatztruhen, aus denen jedes
Kind etwas nimmt und gleichzeitig
etwas anderes von sich hineinlegt.
Als wäre das nicht schon Anreiz genug, gibt es ein kleines Rätsel dazu,
das Wissenswertes an der Strecke
abfragt und aus dem sich zum
Schluss ein Lösungswort ergibt.
Doch bevor es losgeht, sollen die
wilden Kerle etwas aus der eigenen
Spielzeugkiste opfern. Der kleine
wilde Kerl kommt mit einer leeren
Kassettenhülle angelaufen. „Es
muss was Schönes sein“, belehrt
ihn die Mutter. Schließlich kehrt er
mit Fingerfiguren wieder. Der mittlere wilde Kerl steuert einen Flummi bei, der Große trennt sich von
seinem Fernrohr. Bald hat sich ein
ansehnliches Häufchen gebildet,
trotz vieler „nee, das brauch’ ich
doch noch.“ – „Du hast schon mehr
als ein Jahr nicht mehr damit gespielt.“ – „Trotzdem!“.
Dann geht’s nach Herrischried,
die Sonne scheint und die wilden
„Hurra, gefunden!“
FOTOS: FERTL
Kerle rennen motiviert in den Wald,
immer dem Weg nach, den die
Schatzkarte weist. Genau das Richtige für die Jungs, denkt die Mutter,
ein vermooster, grüner, wilder
Mischwald. Mal über breitere Wege, dann wieder über schmale, mit
Tannennadeln übersäte Pfade führt
die Strecke. Kurz darauf gibt’s auch
schon den Hinweis, wo sich der
erste Schatz befinden soll. Aufgeregt durchsuchen die Jungs das Gelände – nichts! „Sind wir zu blöd?“,
fragt der Große zweifelnd. Doch der
zweite Schatz lockt, „den finden wir
sicher“, sagt die Mutter tröstend.
Weiter geht’s auf Wurzelpfaden,
immer der Karte nach und zwischendrin werden eifrig Rätsel gelöst. Dann soll der zweite Schatz geborgen werden. Drei Schatzjäger lesen und suchen, heben Büsche an,
gehen Baumwurzeln auf den Grund
und: „Wir haben ihn!“ Die Jungs vollführen einen wilden Freudentanz,
öffnen den Deckel der Schatzkiste
und feilschen untereinander, wer
welchen Anteil vom Schatz bekommt. Anschließend mit der Mutter, welche Kostbarkeiten stattdessen in die Schatztruhe wandern.
Doch noch mehr Schätze warten,
nicht zuletzt die der Natur: Die
Jungs lernen den Unterschied zwischen Tannen und Fichten, sammeln Pilze und begutachten das emsige Treiben im Ameisenhaufen.
Auf der Heimfahrt schläft einer
nach dem anderen ein. Gezähmt,
denkt die Mutter, zumindest für
heute.
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WEIL AM RHEIN | 17
montag, 20. sep t ember 2010
Jung, schrill und düster
Ausstellung „Public Provocation – Streetart und Graffiti“ in der Carhartt Gallery in Weil
■■■■ Zwei Mickeymäuse begrüßen den Galeriebesucher, wenn dieser aus dem Kleiderwald heraus die
Treppe zur Kunstausstellung im
Carhartt Outlet hinaufgeht. Sie sind
schwarz und weiß, ganz schlicht,
stehen sich gegenüber und bilden
die Pfeiler zum Eingang in die Welt
von Streetart und Graffiti.
Seit dem 12. Juni gibt es in der
umgebauten Fabrikhalle neben
klassisch gerahmten Bildern und
Leinwänden auch Installationen,
Kurzfilme und moderne Skulpturen zu sehen. Diese sind jung, bunt
und überraschend reflektiert.
Zum Beispiel: Unter schiefen und
grellen Kuckucksuhren mit der
Aufschrift „What the fuck is Hei-
Bunt: Wany aus Mailand
INFO
AUSSTELLUNG
PUBLIC PROVOCATION
Die Idee zur Ausstellung kommt
von Carhartt-Europe-Geschäftsführer Edwin Faeh. Kurator war
Sigi von Koeding, selbst Künstler.
Er präsentierte seine Werke unter
dem Namen Dare. Sigi von Koeding
verstarb im März dieses Jahres.
Beklemmend: Sprayer Suso33 aus Spanien
mat?“ baumeln erhängte Gartenzwerge von der Decke. Ein überfressener, mit Essen verschmierter Flaschengeist im Nadelstreifenanzug
steigt aus einer leeren Pommesschachtel. Polizistenporträts, aufgenommen am 1. Mai in Berlin, hängen abgedunkelt und bedrohlich an
der Wand einer Ausstellungsbox.
Zu den sozialkritischen Inhalten
gibt es aber auch ganz typische
Graffitischriftzüge, bunte Comicbilder in goldenen Rahmen und Graphitzeichnungen.
Es ist ein Querschnitt durch das
aktuelle Schaffen der urbanen Szene, von Europa über die USA bis
Asien, der in Weil am Rhein gezeigt
wird. Public Provocation heißt die
Ausstellung, und in 16 Boxen de-
Wallstraße 10, 79650 Schopfheim, Tel. 0 76 22 / 6 37 50
– Dauerausstellung –
Der Türkenlouis und seine Schanzen
Barocke Verteidigungstechnik
im Südschwarzwald
Mi. 14 –17 Uhr, Sa. 10–17 Uhr, So. 11 –17 Uhr
Ihr
Spezialist für
ferngesteuerte
Modelle
FOTOS: A.SCHMIDHAUSER
monstriert die Führungsriege der
Straßenkünstler, wie man Provokation mit Kommunikation verbindet.
Seit 2006 läuft das Projekt, das zeitgleich zur Art Basel beginnt. Mehr
als 50 Künstler haben die Ausstellung als Plattform genutzt.
ash
Carhartt Gallery, Weil am Rhein,
Schusterinsel 9, bis Ende Oktober,
Mo bis Fr 11-19 Uhr, Sa 11-18 Uhr,
Eintritt frei, weitere Infos unter:
www.carhartt-gallery.com
18 | FREIZEITTIPPS
Dekoration, Bepflanzung,
Architektur: Das ist
die Zauberformel für
Authentizität im
Europapark.
FOTOS: ANJA HAMMER
badische zeitung
Vom Schein zum Sein
Erst reisen, dann pinseln: Wie auf 850 000 Quadratmetern Europa im Park entsteht
■■■■ Wer hat noch nicht von den
japanischen Reisegruppen gehört,
die eine Europareise in ein oder
zwei Wochen machen. Raus aus
dem Bus, in Pose werfen, Foto machen, weiter geht’s. Dabei könnten
sie es viel einfacher haben. Im Europapark könnten sie ihre Fotoserie
an einem Tag knipsen. Zumindest
auf den ersten Blick würde kaum jemand den Unterschied bemerken.
Doch wie kommt es, dass die Illusion im Europapark beinahe perfekt
ist?
Nichts wird dem Zufall überlassen. Wenn eine Erweiterung ansteht, reist ein großer Trupp in das
jeweilige Land, um sich Anregungen zu holen. Architekten, Designer, Projektleiter, der Gärtnermeister, sowie die Inhaber, die Familie Mack, verschaffen sich vor
Ort die ersten Eindrücke. Wie ist die
Vegetation? Welche Architektur,
welche Baustile gibt es? Was zeichnet das Land aus? Nicht zuletzt wird
auch die Literatur zu Rate gezogen.
Geschichten, Sagen und Mythen
bringen manch’ zündende Idee.
Bei der Planung haben die Designer freie Hand. Was zählt, ist der
Wiedererkennungswert. Sie übernehmen Stilelemente und rekonstruieren landestypische Fassaden.
Eins-zu-Eins-Kopien gibt es dagegen
nicht. „Denn wir müssen auf die örtlichen Gegebenheiten und die Besucherläufe Rücksicht nehmen“, erklärt Europapark-Architekt Dominic Kind.
Klischees ja, aber keine
Eins-zu-Eins-Kopien
–
Die Handwerker tragen ebenfalls
dazu bei, dass aus dem Schein letztendlich Sein wird. Wenn es etwas
ganz Spezielles sein soll, werden
auch mal Handwerker aus dem jeweiligen Land geordert. „Es ist nicht
so, dass die hiesigen Handwerker
damit überfordert wären“, so Kind.
„Aber es wäre mit größerem Aufwand verbunden. Da ist es günstiger und besser, die Firmen direkt
aus dem Land kommen zu lassen.
So können wir das beste Ergebnis
erzielen.“ Zudem wird in Rust ver-
sucht, so weit wie möglich Originalmaterialien einzusetzen. Hölzer
und Ziegel aus ganz Europa werden
verwendet. Manchmal müssen
Kompromisse eingegangen werden.
Denn im Vergleich zum Süden herrschen hier andere Temperaturen,
anderes Wetter, mehr Regen und
Nässe. So kann es sein, dass unter
der charakteristischen Holzfassade
eine massive Betonstahlkonstruktion für Stabilität sorgen muss.
Doch auch manches Klischee
werden Besucher entdecken. Wenn
in Holland Tulpen blühen und in Island die Möwen kreischen, ist das
Teil des Konzepts. Wer genauer hinschaut, kann sich ohne Plan orientieren. „Klischees helfen uns das
Landestypische schnell rüberzubringen. Der Besucher erkennt das
Land sofort wieder. Aber wir versuchen, dass die Klischees nicht im
Vordergrund stehen“, sagt Kind.
Der Architekt fasst das Erfolgsrezept in drei Worte: Bepflanzung, Dekoration und Architektur. Damit
lässt sich ein Stück Europa nach
Rust bringen. Wer weiß, vielleicht
kommen auch bald die japanischen
Reisebusse.
Anja Hammer
INFO
EUROPAPARK
Öffnungszeiten: bis 7. Nov von
9 bis 18 Uhr, zwischen 27. Nov und
9. Jan. von 11 bis 19 Uhr
Eintrittspreise: zwischen 31 und
35 Euro, Kinder bis 3 Jahre frei,
Infos unter www.europapark.de
FREIZEITTIPPS | 19
montag, 20. sep t ember 2010
Sagenhaft schweben
Ausflug in den Schweizer Jura: Trottinett und Luftseilbahn, Waldseilpark und Sagenpfad
■■■■ Papiere dabei? Führerschein, gültiger Personalausweis
oder Reisepass? Geld umgetauscht?
Schon nach wenigen Kilometern
stellt sich Urlaubsstimmung ein.
Reiselust statt Alltagsfrust: Warum
nur machen wir das nicht öfter? Einfach einen Wochenendausflug rüber über die Grenze in die benachbarte Schweiz. Andere Sprache, andere Währung, viel frische Luft und
zackige Berge – ein Tag auf große
Reise gehen.
Von Freiburg aus sind es rund
100 Kilometer bis Reigoldswil, einem kleinen Ort im Schweizer Jura.
Eine Strecke, kurz genug für einen
Tagesausflug, selbst mit der Familie. Wer unterschiedliche Bedürfnisse unter einen Hut bringen
möchte oder muss, findet hier einen
idealen Ausgangspunkt.
Für die ganze Familie: Dort, zuhinterst im Feufliebertal, wo die
Quellbäche der Hinteren Frenke
über Felsvorsprünge ins Tal stürzen, erschließen die Gondeln der
Wasserfallenbahn die sonnenver-
Für Abenteurer: Lieber Adrenalin statt Hüttenromantik? Im Waldseilpark geht es hoch hinauf und
steil bergab, verschiedene Parcours
erfordern Geschicklichkeit – und
jede Menge Mut. Für Erwachsene
und Kinder ab acht Jahren.
Für Wanderer: Ein weites, facettenreiches Netz von Spazier- und
Wanderwegen verzweigt sich in alle Himmelsrichtungen und bietet je
nach Fitness, zeitlichem Budget und
aktueller Laune die passende Auswahl: Vom kurzen Gang zur bewirteten Sonnenterrasse bis zur Rundwanderung mit Sicht auf schneebedeckte Alpengipfel, vom Waldlehrpfad ins Tal bis zur mehrtägigen
Jurawanderung an den Genfersee.
Festhalten!
FOTO: WALDSEILPARK
wöhnte Juralandschaft mit ihren
prächtigen Höhe- und Aussichtspunkten. Einfach einsteigen und
der Sonne entgegenschweben – und
wer will, leiht sich zuvor an der Talstation ein Trottinett, einen großen
Roller, für die Abfahrt.
INFO
REIGOLDSWIL
IN DER SCHWEIZ
Von Freiburg aus sind es rund 100
Kilometer bis Reigoldswil in der
Schweiz.
Anfahrt: über Basel, Muttenz
nach Liestal, weiter bis Reigoldswil.
Öffnungszeiten Luftseilbahn:
Mai bis Oktober: Mo-Fr, 9-17 Uhr,
Sa, So, Feiertag 9-18 Uhr.
Öffnungszeiten Waldseilpark:
Juni bis Oktober: Mo-Fr, 12.30
-16.30 Uhr, Sa, So, Feiertag
10.30-17.30 Uhr.
Kontakt: t 0041/61/9411820
www.wasserfallenbahn.ch
Sagenweg: Ganzjährig begehbar:
www.rifenstein-sagenweg.ch
Für Entdecker: Ein bisschen Gruseln können sich kleine und große
Entdecker auf dem Rifenstein-Sagenweg. Skulpturen und Infotafeln
führen ein in die mystische Welt
der Reigoldswiler Sagen. Der Weg
ist auch mit kleinen Kindern bequem begehbar.
Ronja Vattes
Gpvurcppgp"("Yqjnh¯jngp"
ganzjährig als Tages- oder Hotelgast
Panoramasauna, Dampfbad und Ruheraum mit gotischem Sternenhimmel
Romantische Bäder in der Partnerwanne und Partnertreatments
Hamam-Körperrituale
Gesichtsbehandlungen für Sie, Ihn und Teens
Unser Tipp: ein Wellness-Kurzurlaub mit der Frauenclique!
· „Freundinnen-Tag“ mit Gesichtsbehandlung, Ganzkörperpeeling und Rücken-Beinmassage
(Verwöhnzeit 80 Minuten)
· Eine Übernachtung inkl. Frühstücksbuffet im 4-Sterne Superior Erlebnishotel „Colosseo“
ab 120,50 € p. P. während der Wohlfühlwochen (07.11. – 26.11.2010 und 10.01. – 08.04.2011)
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Öffnungszeiten: Mo. – Fr.: 9.00 – 21.00 Uhr | Sa. – So.: 10.00 – 21.00 Uhr | Tel.: 0 78 22/860-55 30
20 | WANDERN
badische zeitung
Wenn die Ziege zieht
Der Ringlihof in Horben als Etappenziel einer Bergabwanderung mit Kindern nach Au
■■■■ „Die Blumen“, ruft Bauer Otto Rees entsetzt und scheucht ein
paar Ziegen von den hölzernen Blumenkästen weg. Eine Horde Ziegen
rennt gerade über den Ringlihof
„Ich seh’ eine
Ziege“: Beim
Ringlihof gibt’s
mehr zu sehen.
FOTO: THOMAS KUNZ
von der Weide Richtung Stall. Einige davon sind wahre Feinschmecker und gönnen sich nach einem
langen Tag des Grasens als Dessert
die bunten Blümchen, die Bäuerin
Barbara liebevoll gezogen hat. Es ist
Zeit fürs Melken – und Zeit für uns,
weiter nach Au zu wandern.
Der Ringlihof im Katzental, einem Teil Horbens, ist während der
Bergabwanderung unsere Unterhaltungsstation und für die
Kinder der Grund, nach 300
Metern überhaupt weiterzuwandern. „Wann sind wir
endlich bei den Ziegen“,
heißt es, kurz nachdem wir
beim Horbener Rathaus aus
dem Bus gestiegen sind.
Bald!
Bald wird es auch interessant: Kreiseleggen zum Heumachen, Frontmähwerke für
Traktoren und Holzstapel
zum Heizen sorgen für Löcher im Elternbauch und
Wissen im Kinderkopf. Ein
Bauer befestigt Bretter an
der Scheune, eine Bäuerin
treibt Kühe Richtung Stall
und warnt uns, dass es mit
dem Kinderwagen auf dem
geplanten Weg schwierig
werden könnte. Egal, wir
kriegen das hin, denken wir.
Der Weg wird eng und
holprig, der Wald dunkel und abenteuerlich. Die Kinder spielen mit
Stöcken bewaffnet Räuber, wir Eltern spielen mit dem Kinderwagen
Hürdenlauf – über Wurzeln und Felsen. Ächz, stöhn!
„Ich seh’ eine Ziege“, hören wir es
plötzlich durch den Wald jubeln.
„Und noch eine! Und noch eine!“
Dann Sonnenlicht, Wiese, Ziege, äh,
Ziegen – 170, wie wir später von
Barbara Rees erfahren. Sie zeigt uns
die Ställe, die Melkmaschinen, den
Hofladen, lässt uns frische Ziegenmolke und Ziegenkäse nach Münsterart probieren. Die Hofkäserei
schauen wir durch ein großes Fenster an. Es ist Zeit fürs Melken – und
Zeit für uns, weiter nach Au zu wandern.
Manuela Müller
Stallbesichtigung auf dem Ringlihof
in Horben, Katzentalweg 1, freitags,
15 bis 18 Uhr; www.ringlihof.de
BUCHTIPP
ZIEGENHÖFE
Ziegenhöfe lohnen sich als Ausflugsziel, gerade auch für Kinder.
Rolf Plötzner und Karola Siebert
stellen acht davon zwischen Teningen und Äule am Schluchsee
in ihrem Buch „Ziegenhöfe im Südschwarzwald: Arbeitsalltag, Erzeugnisse, Verkauf, Rezepte“ mit
zahlreichen Fotos vor. Das Buch
ist 112 Seiten stark, kostet 18 Euro
und ist im Schillinger-Verlag erschienen.
Museums-Bergwerk
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Bergbaugeschichte im größten
Silberbergwerk Süddeutschlands!
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Mai + Juni
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Sept. + Okt.
Juli + Aug.
Montag
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Donnerstag
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Kinderfest (2,5 h)
bis 10 Kinder 140 €
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Kinder 4 - 12 Jahre
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5€
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Sonderführungen ganzjährig bis 150 Personen nach
Voranmeldung von 9:00 - 20:00 Uhr:
• 2,5 h - Führung bis 15 Personen
255 €,
jede weitere Person
17 €
• 2,0 h - Führung bis 10 Personen
180 €
• 1,5 h - Führung bis 20 Personen
220 €,
jede weitere Person
11 €
• 1,5 h - Führung bis 25 Schüler
225 €,
jeder weitere Schüler
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Auskunft und Anmeldung für Sonderführungen:
Forschergruppe Steiber & Juwelier Steiber
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RADFAHREN | 21
montag, 20. sep t ember 2010
Gscheider Spaß am Berg
Das schnelle E-Bike: Tempo 40 für die Generation 50 plus
■■■■ Das Gefährt macht richtig
Spaß, auch wenn die Vielfalt der
Schaltmöglichkeiten auf den ersten
Blick etwas verwirrend wirkt. Denn
theoretisch hat das Bike mehr als
100 „Gänge“: 27 mechanische mit
dem Dualdrive mal drei elektrische
plus einen ohne Nachhilfe des Elektromotors. Macht 108. Wichtiger ist
indessen, dass der Motor bis 40
Stundenkilometer mitschiebt. Womit das E-Bike dann kein Fahrrad
mehr ist, sondern ein Mofa mit Versicherungs-, aber ohne Helmpflicht.
Und auf den Radweg darf es genau
genommen auch nur, wenn Mofas
ausdrücklich erlaubt sind.
Nach dem ersten Kilometer hat
man das Bike voll im Griff. Das Tempo liegt selbst im Eco-Modus auf
ebener Strecke mit entsprechendem Strampeln bei 30 Sachen. Da
bleibt nichts mehr von Seniorenrad, das geht richtig sportlich zur
Sache Richtung Freiamt.
Nach knapp 40 Minuten wird es
ernst, jetzt muss sich zeigen, was
das Zusammenspiel von Motor- und
Muskelkraft am Berg leistet. Es geht
hoch zum Gscheid zwischen Frei-
lose
kosten rten
h
Testfa
amt und Gutach. Zuerst steigt es
moderat, da reicht die elektrische
„Standard“-Nachhilfe aus. Doch
dann kommt die schweißtreibende
Passage mit den 18 Prozent. Hier
müssen die „High“-Position und der
kleinste mechanische Gang ran. Für
die Wadenmuskeln bleiben gefühlte zehn Prozent Steigung und ebenso viele Stundenkilometer.
Klickpedale helfen,
wenn’s allzu steil wird
–
Relativ locker wird kurz vor der
Passhöhe noch eine Leidensgefährtin ohne Elektromotor überholt,
und dann ist ein kräftiger Schluck
aus der Mineralwasserflasche fällig. Bergab wird der Motor zur Schonung des Akkus ausgeschaltet und
erst kurz vor Gutach wieder aktiviert. In Kollnau geht’s rechts rein
und auf die zweite steile Teststrecke, die Straße zur „Linde“ hoch. Die
ist mit dem normalen Rad nur an
guten Tagen zu schaffen, und auch
mit dem E-Bike ist kräftiges Strampeln nötig. Nur gut, dass das Bike
mit Klickpedalen ausgestattet ist.
Dennoch sinkt das Tempo am Ende
auf acht Stundenkilometer.
Aber auch die letzten steilen
Meter werden geschafft. Und
oben hat man das Gefühl, etwas geleistet zu haben.
Der Rückweg bestätigt die
E-Bike-Weisheit, wonach Vertrauen in die Angaben der
Reichweite gut, ein Zweitakku aber besser ist. Zehn Kilometer vorm Ziel ist der Akku leer, und ohne elektrische
Trethilfe stellt sich beim naturgemäß schweren E-Bike
schnell ein Hollandradgefühl ein. Auch wenn unser
Kalkoff Pro Connect nicht
nur das erste flotte E-Bike
mit Zulassung war, sondern
auch das leichteste ist. Ein
Schnitt von knapp 25 Stundenkilometer über die mehr als 50 Kilometer mit happigen Steilstrecken und
zehn Kilometern reinem Muskelantrieb ist nicht schlecht. Damit kann
die Generation 50 plus auf die Überholspur und sich so fühlen, wie die
Franzosen diesen Lebensabschnitt
etwas charmanter bezeichnen: als
Génération Liberté. Rolf Müller
Geschafft: Immerhin
18 Prozent Steigung hat
die Straße zum Gscheid.
FOTO: ROLF MÜLLER
22 | BUSREISEN
badische zeitung
EXTRATIPP
ERFRISCHUNG AUF
BUS- UND FLUGREISEN
Wer längere Strecken mit Bus und
Flugzeug reist, kennt das Problem:
Oft ist die Luft durch die Klimaanlage extrem trocken, die Nase
verstopft, die Haut wird spröde.
Außer Creme und viel Trinken bringen Thermalwassersprays deutliche Linderung und Erfrischung.
Einfach ins Gesicht oder vor sich
in die Luft sprühen. In Apotheken
sind sie auch als kleine Reisegrößen erhältlich.
Bequem in die Ferne: Mit kombinierten Bus- und Flugreisen geht es auch nach London.
FOTOS: AFP/DPA
Gut kombiniert
Mit der Reisegruppe im Bus zum Flughafen und am Ziel wieder mit dem Bus auf Tour
IMPRESSUM
F R E IZE IT
ist eine Beilage der Badischen Zeitung
Redaktion: Ronja Vattes
Layout: Andrea Schiffner
Titelbild: Ronja Vattes
Anzeigenleitung: Ralph Strickler
Badischer Verlag GmbH & Co. KG
Basler Straße 88
79115 Freiburg
Telefon 0761/496−0
NÄC HS T E
WOC HE :
■■■■ Oma reist für ihr Leben gern.
Die Verbindung von Schnellig- zum Stuttgarter Flughafen und
Doch alleine: „Langweilig! Da hab’ keit, Flexibilität und Komfort ist bei nimmt seine Gäste mit einem andeich ja niemanden zum Plaudern.“ Urlaubsreisen gefragt wie nie zu- ren Fahrzeug seiner Flotte am HamMit dem Zug: „Zu umständlich! Also, vor. „Bereits 50 Prozent unserer Mit- burger Airport wieder zur Städtedie Frau Robin hat ja schließlich ein glieder bieten Bus-Flug-Kombipake- tour in Empfang.
künstliches Hüftgelenk; und dann te an, Tendenz steigend“, sagt RaiDas Konzept entstand aus einem
mit den Koffern, und das Umstei- ner Klink, Vorsitzender der Güte- harten Konkurrenzkampf. „Vor eigen, nee, lass mal.“ Mit dem Flug- gemeinschaft Buskomfort. „Die nigen Jahren setzten parallel zwei
zeug: „Herrje, bis ich da überhaupt Angebote machen inzwischen bis Entwicklungen ein“, erklärt Klink.
alles gefunden habe, wo
„Zum einen verloren imich hin muss, was ich wo
mer mehr Senioren die
tun muss . . .“ Mit dem
Scheu vor dem Fliegen,
Bus war sie schon oft unzum anderen drängten
terwegs, nach Abano in
verstärkt Billigfluggeselldie Therme, auf Städteschaften auf den Markt,
tour nach Dresden.
was zu einem drastischen
Ihr
WeltentdeckerFall der Flugpreise, gerageist ist ungebrochen,
de für Städtereisen, führdoch Oma wird nicht
te.“
jünger. Manche Strecke
Die Branche machte
ist ihr, sie gibt es nur unaus der Not eine Tugend
gern zu, inzwischen zu
und kombinierte Bus- mit
weit. Vor kurzem aber
Flugreisen. Das Flugzeug
kam sie freudestrahlend
bringt die Gäste in weniaus dem Reisebüro zu- Kein Reisebus, aber Kult: Doppeldecker in London
gen Stunden zu weit entrück: „Stellt euch vor, ich
fernten Zielen. Die Busunreise mit dem Bus nach London. zu zehn Prozent im Reisesegment ternehmer kümmern sich um sicheOder nach Barcelona. Und Schott- aus.“
res und entspanntes Reisen auf
land will ich dann nächstes Jahr maBeliebt sind vor allem Städterei- dem Weg zum Flughafen und vor
chen.“ Ein von den Enkeln einge- sen nach London, Trips nach Skan- Ort, kombiniert mit sachkundiger
worfenes: „Aber Oma, das ist doch dinavien oder Irland und klassische Reiseleitung.
viel zu weit, denk’ an deine Knie, Sonnenziele wie Sizilien oder AndaUnd Oma kann wieder bequem
den Rücken, die lange Sitzerei . . .“ lusien. Selbst innerdeutsche Ziele die Welt entdecken.
rov/BZ
wischt sie energisch beiseite. Sie werden verstärkt nachgefragt. Hier
Weitere Infos im Internet unter:
hat etwas Neues entdeckt: Das Bus- kümmert sich ein Busunternehmer
Flug-Kombipaket.
beispielsweise um den Transfer www.buskomfort.de
montag, 20. sep t ember 2010
BUSREISEN | 23
Überlandreisen
Alte Bundesstraße 94 - Gundelfingen
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Land von Deutschland nach China, auf der Seidenstraße um die halbe Welt. Mit Aufenthalten in Istanbul,
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24 | BUSREISEN
badische zeitung
Oh, du fröhliche
. . . Busreisezeit
Gesellig in der Vorweihnachtszeit: im Bus auf Städtetour
■■■■ „Oh du fröhliche“ schmettert
die Reisegruppe, als der Bus nach
einer vierstündigen Fahrt in Salzburg ankommt. Schon bevor das
Adventssingen auf dem Christkindlmarkt beginnt, haben die Touristen ihre Stimmbänder angewärmt. Voll Inbrunst singen sie zur
CD mit Weihnachtsweisen, die der
Busfahrer eingelegt hat. Dazu gibt’s
Glühwein und Zimtsterne aus der
Bordküche. Gerade in der Vorweihnachtszeit punktet die Bustouristik
im Wettbewerb mit Bahn, Flieger
und Pkw: „Der Bus ist das geselligste Verkehrsmittel“, findet Rainer
Klink, Vorsitzender der Gütegemeinschaft Buskomfort (GBK).
Wenn sich die deutschen Städte
alle Jahre wieder festlich in Schale
werfen und glitzernde Shoppingmeilen oder idyllische
Gassen nach Glühwein duften, beginnt für viele Busunternehmen die zweite Hochsaison. Kreuz und quer
durch die Republik rollen
die Busse während der Adventszeit zu Weihnachtsmärkten. Das Spektrum
reicht vom historischen
Brauchtum in Thüringen bis
zu neuen Angeboten wie
dem Schokoladenfestival in
Tübingen.
Reisen zu den traditionellen Weihnachtsmärkten in
Nürnberg, Regensburg oder
Aachen, wo die Touristen
den Handwerkern in ihren
Werkstätten über die Schulter schauen und würzige
Printen probieren können,
gehören zu den Klassikern
in den Katalogen der Busunternehmer.
Keine Parkplatzsuche,
keine Alkoholtests
–
Prächtiges Glitzern: Bustouristen suchen das historische Flair und die romantische Atmosphäre.
FOTOS: PHOTOCASE.DE/FROODMAT, BDO
Neben dem Europapark
Rust für Nicht-Badener gehört das Tübinger Schokoladenfestival zu den neuen
Zielen, die von der Busbranche für das Weihnachtsgeschäft entdeckt werden.
„Für die Chocolart, während
der sich die Unistadt am Neckar vom 1. bis 6. Dezember
von ihrer Schokoladenseite
präsentiert, haben sich bereits mehr als 30 Busreiseveranstalter aus BadenWürttemberg, Bayern, Hessen und Rheinlandpfalz angemeldet“, sagt Hans-Peter
Schwarz, Geschäftsführer
des Tübinger Handel- und
Gewerbevereins
(HGV).
Bequem ans Ziel: mit dem Bus
zur Chocolart nach Tübingen
Ähnlich beliebt unter Busreisenden
aus anderen Teilen Deutschlands
ist die Chrysanthema in Lahr.
Auch die neuen Bundesländer
werden in der Vorweihnachtszeit
immer häufiger von Bussen angesteuert. Was nicht nur am Dresdner
Christstollen liegt, der neben Nussknackern und Räuchermännern
aus dem Erzgebirge auf dem Striezelmarkt offeriert wird. Auch Leipzig hat auf seinem Weihnachtsmarkt vor dem Alten Rathaus mit
dem angeblich größten Adventskalender der Welt eine besondere Attraktion zu bieten: Täglich wird eines der zwei Mal zwei Meter großen
Fenster geöffnet, hinter denen sich
verschiedene Überraschungen verbergen. Und Erfurt verbindet Tradition mit Emanzipation, denn neben
Engeln und Nikoläusen führt auch
eine Weihnachtsfrau durch die historische Altstadt.
„Von den rund 43 Millionen Kurzreisen, die von deutschen Touristen
jährlich unternommen werden,
sind rund die Hälfte Trips in europäische Metropolen“, erklärt Rainer Klink. „Bei den Städtereisen
hält der Bus einen Marktanteil von
20 Prozent.“
Die Touristen nutzen den Besuch
auf Weihnachtsmärkten nicht nur,
um Geschenke für die Bescherung
am Heiligen Abend einzukaufen.
„Wie Umfragen zeigen, wollen sie
auf Städtereisen vor allem das historische Flair und die romantische
Atmosphäre genießen.“ Ohne stressige Parkplatzsuche – und ohne
Angst vor Alkoholkontrollen. BZ
BUSREISEN | 25
Reisen im BISTROBUS
montag, 20. sep t ember 2010
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L 398,–
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03.10.10
„Mit der Furka-Dampfbahn auf der Originalstrecke des Glacierexpress
von Gletsch-Oberwald und mit dem kleinen Simplon Express durch das
historische Brig, Mittagessen
f 67,00
07.10.10
Sonderreise „Cannstatter-Wasen“ inkl. Verzehrgutschein, 1 Bierkrug f 36,00
08.10.10
Stuttgart „Bummeln oder Wilhelma“
ab f 26,00
f 39,00
10.10.10
Bodensee „Mit dem Apfelzügle durch Obstanlagen“, Bauernvesper
29.10.10
Bundesligaspiel FC Bayern Münschen – SC Freiburg, inkl. Sitzplatz f 88,00
Mehrtagesreisen
25.-27.09.10
Exkursion für Geologie- und Bergbauinteressierte (Zubucher)
Grube Fortuna bei Wetzlar – Weltkulturerbe Zeche Zollverein in Essen
und Kölner Dom – Braunkohletagebau bei Garzweiler – Eine Tour der
Superlative inkl. HP
f 235,00
21.-24.10.10
Traumtage am Gardasee – Superleistungen zum Superpreis,
ÜFr-Buffet, Abendessen Menüwahl, Salatbuffet, Galadinner bei
Kerzenlicht, Wein- und Olivenölprobe, Reiseleitung
f 313,00
04.-07.11.10
Abschlussreise ins schöne Wallis inkl. HP, Glacier-Express,
f 299,00
Postbussen, Zahnradbahn nach Zermatt uvm.
14.-18.11.10
Novembertage im Tal der Almen in Großarl. Traumhaftes Hotel
f 490,00
mit vielen Leistungen
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OVS Omnibusverkehr GmbH + Co. • Pfarrgässle 12/1 • 79350 Sexau
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SCHUMACHER
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07641/1
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Tel. 07668/950449
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03.10.
17.10.
17.10.
26.10.
30.10.
Blumeninsel Mainau zur Dalienblüte, inkl. Eintritt
Erntedank- u. Weinfest in Sasbachwalden, inkl. Eintritt
Kirrwiller, Royal Palace, inkl. Show + Menü
Kürbisfest im Blühendes Barock Ludwigsburg, inkl. Eintritt
Chrysanthemenzauber in Lahr, inkl. Stadtführung
Schlachtfest auf der Ferme Lingen, (Mittagessen mehrere Gänge)
Mehrtagesfahrten
30.09.
10.10.
22.10.
23.10.
10.11.
27.11.
03.12.
09.12.
19.12.
4T
6T
6T
5T
5T
2T
3T
4T
8T
Herbst am Gardasee
Wolfgangsee - Bad Ischgl
Goldener Herbst in Südtirol
Venedig - Sottomarina - Padua
Saisonabschlußfahrt ins Ennstal mit Reisquiz
Musical Starlight-Express, Karten ab Kat. 3 79,Weihnachtsmarkt in Köln
Advent im Erzgebirge
Bergweihnacht am Kitzbühler Horn
HP 315,–
HP 395,–
HP 425,–
HP 399,–
HP 399,–
ÜF 120,–
ÜF 215,–
HP 315,–
HP 665,–
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Silvester im Lahntal, inkl. Silvesterfeier im ****Hotel
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25,–
79,–
33,–
16,–
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06.10.-10.10.
12.10.-17.10.
19.10.-23.10.
20.10.-24.10.
21.10.-25.10.
24.10.-28.10.
07.11.-15.11.
15.11.-19.11.
02.12.-05.12.
08.12.-12.12.
09.12.-12.12.
5 Tg
5 Tg
5 Tg
5 Tg
5 Tg
5 Tg
5 Tg
5 Tg
9 Tg
5 Tg
4 Tg
5 Tg
4 Tg
Kastanienfest am Lago Maggiore
DZ/HP f 428.Herrliche Bergwelt in St. Christina im Grödnertal
DZ/HP f 529.Alpenländischer Musikherbst in Ellmau
DZ/HP f 459.Flusskreuzfahrt „4-Länder-Zauber“
ab DK/VP f 559,Annecy – das Venedig der Alpen
DZ/HP f 449.Goldenes Herbstfest auf der Insel Krk/Kroatien
DZ/HP f 359.Golf der Dichter & malerische Cinque Terre
DZ/HP f 419.Erlebnisreise zwischen Thüringer Wald und Harz
DZ/HP f 376.Italienische Momente - Apulien, Amalfiküste (BZ-Card-R.)
DZ/HP f 768.Bad Kissingen - ein königliches Vergnügen
DZ/HP f 328.Advent in Passau mit Orgelkonzert im Dom
DZ/HP f 299.Adventskonzert mit Kastelruther Spatzen in Kastelruth
DZ/HP f 368.Weihnachtliches Kirchenkonzert mit Oswald Sattler in
St. Johann/Tirol (BZ-Card-Reise)
ab DZ/HP f 254.-
Bus-Ta gesreisen 2010 Weitere unter: ww.oestreicher-reisen.de
26.09.10
07.10.10
09.10.10
10.10.10
05.00
10.00
05.00
07.30
Lago Maggiore, Markt in Cannobio (I) oder Aufenthalt in Ascona (CH)
Stuttgart Cannstatter Wasen Leistungen a. Anfr, RF ca. 22.30 Uhr ab
Veterama in Mannheim großer Oldtimermarkt, RF ca. 16.30, inkl. Eintritt
Gotthard Basistunnelbesichtigung Sedrun mit **Führung, Film,
Standseilbahn, Stollenbahn bis Schachtkopf/nur *Führung Infozentrum
17.10.10 09.00 Herbstgold im Schwarzwald – Tälerfahrt, inkl. Mittagessen
30.10.10 07.00 175Jahre Eisenbahn Nürnberg, mit Ausstellung „Die Strecke des Adlers“
07.11.10 12.00 Chrysanthema – Lahrer Blütenevent; Blüten, Kunst und Kultur, RF 17.30
Info/Buchung Mo.- Fr. 8.30 -12.00 +14.00 -17.30 Uhr
Tel. 0 76 45 / 913 457 oder -424
f 34.f 20.f 32.f**43.f *35.f 41.f 40.f 15.-
Geschenk-Tipp: Ein „R e i s e g u t s c h e i n “
26 | BUCHTIPPS
badische zeitung
Mit Bus und
Bahn zum Ziel
J UR A FÜ R
S T UD I ERFR EU D IGE
Comté und Raclette, Mont d’Or
und Saucisse Morteau: Mit viel Liebe
erzählen Martin Jenni und Hans
Ikenberg Geschichten über Land
und Leute und geben Tipps fürs
Einkehren, Unterkommen und für
Touren durch diese so nah gelegene
wie abwechslungsreiche Berglandschaft. Hinfahren und genießen!
Martin Jenni, Hans Ikenberg,
Französischer & Schweizer Jura,
Oaseverlag, Badenweiler, 369 S.,
zahlr. Fotos, 23 Euro
Wer mit Bus und Bahn seine Ausflugsziele erreichen will und auch
gerne mal in der Schweiz und in
Frankreich unterwegs ist, findet
in der Fahrplankarte des Verkehrsclub Deutschland (VCD) für den
Südlichen Oberrhein einen infor-
FOTO: ANSELM BUSSHOFF
mativen, handlichen und übersichtlichen Begleiter für den Schwarzwald, die Vogesen und den Schweizer Jura.
rov
– Fahrplankarte Südlicher Oberrhein,
VCD, 5 Euro, bestellbar im Internet unter
www.fairkehr.de/fahrplankarte/
Mobil zur
Wellness
Not macht erfinderisch: Wellness
und Wohnmobil wachsen zusammen, seit die Kurorte nach neuer
Kundschaft Ausschau halten. Wer
mit dem eigenen Mobil günstig
übernachtet, ist umso eher bereit,
gespartes Geld ins Wohlbefinden
zu investieren. Und so gibt es denn
immer mehr Wohnmobilstellplätze
neben Kurparks, aber auch neben
interessanten Spaßbädern. 460
lohnende Ziele für Wellness und
nasses Freizeitvergnügen haben
die Stellplatzspezialisten der Zeitschrift Promobil zusammengestellt,
ein üppiges Angebot zwischen Rügen und Bad Säckingen.
rm
– Promobil, Stellplatz-Extra Bäder &
Thermen, Motor Presse, Stuttgart, 196
Seiten mit zahlr. Farbfotos und einer
Karte, 4,90 Euro
Heimatkunde
Von den Römern zur Technik: Denkmäler im Land
Seit 25 Jahren fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg
die Erhaltung historischer Substanz
im Land – und die Bilanz kann sich
sehen lassen. 16 Seiten mit mehr
als 800 Objekten umfasst die stolze
Liste der geförderten Projekte, von
der Villa Seiferer in Aalen bis zum
ehemaligen Siechenhaus in Zwiefalten. Zum Jubiläum findet sich
diese Liste nun in einem reich
bebilderten Buch mit 100 Beispielen, darunter nicht nur bekannte
bauliche Objekte wie die Schlösser
Ortenberg oder Wolfegg, sondern
auch technische Denkmale wie die
Lok Lina aus Trossingen oder die
Bodenseefähre Konstanz.
Die informativen Texte warten
mit vielen bekannten und vor allem
weniger bekannten Details auf. So
erfährt der Leser etwa, dass ein
listiger Schwabe die badische Sauschwänzlebahn vor dem Abbruch
durch die schon 1974 wenig denkmalbewusste Bundesbahn gerettet
hat. Dass das Landesdenkmalamt
die Gernsbacher Barockorgel, heute Prachtstück im restaurierten
Augustinermuseum, noch in den
1980er-Jahren für nicht erhaltenswert hielt. Oder dass es 170 Jahre
dauerte, bis das Gelände der Villa
Urbana von Heitersheim geschützt
und nicht mehr umgepflügt wurde.
Und dass der Franz-Seppe-Hof in
Menzenschwand von einem an den
Deckenbalken aufgehängten Kachelofen beheizt wird.
Alles in allem kein trockener
Rechenschaftsbericht, sondern ein
spannendes Stück Heimatkunde,
das hier präsentiert wird. Ein Ortsregister hätte indessen den praktischen Nutzen für viele Leser sicher noch erhöht.
Rolf Müller
– Dieter Angst (Hrsg.) Denkmal-Land
Baden-Württemberg, Belser Verlag
Stuttgart, 288 Seiten mit rund 300
Farbfotos, 29,90 Euro
Wir verkaufen unsere „Gebrauchten“ Wohnmobile!
Wohnmobil-Vermietung
MOBILE FREIZEIT
Brigitte Mayer
Am Buchrain 20
D-79713 Bad Säckingen
Tel. 00 49 / 77 61 / 92 200
Fax 00 49 / 77 61 / 92 20 20
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Interessante
Wanderziele
Die Schwäbische Alb kann zwar
nicht mit allzu hohen Bergen, dafür
aber mit vielen interessanten Zielen aufwarten: Burgen und Schlösser, Höhlen und Quellen, aber auch
charakteristische Kulturlandschaften wie Obstwiesen und Wacholderheiden machen den Reiz von
Wanderungen über die Alb aus.
39 Vorschläge für Tagestouren zwischen Bopfingen und dem Dreifaltigkeitsberg bei Spaichingen
sowie eine Sechstageswanderung
quer über die Alb von Gingen an
der Fils bis zum Schloss Lichtenstein präsentieren Peter und Ute
Freier in der Bruckmannreihe Ent-
deckertouren. Dazu gibt es nicht
nur Wissenswertes über die Objekte des Interesses, sondern auch
alle Informationen, die es für eine
Wanderung braucht – von der Kartenskizze über die Einkehrmöglichkeiten bis zur Verkehrsanbindung. Da es sich überwiegend um
moderate Strecken handelt, bleibt
dem Wanderer allemal genügend
Zeit für die Besichtigung der gewählten Ziele.
rm
– Peter und Ute Freier, Entdeckertouren
Schwäbische Alb, Bruckmann Verlag,
München, 144 Seiten mit rund 140 Farbfotos und Kartenskizzen, 19,95 Euro
montag, 20. sep t ember 2010
GEWINNSPIEL & INSERENTEN | 27
Ohne Schnickschnack
B Z - G E W I N N S P I E L : das Seniorenhandy Elegance von Emporia
Im Wald den Knöchel verstaucht oder
gar gestürzt? Der Gedanke, im Notfall
schnell Hilfe rufen zu können, lässt
Senioren, die viel unterwegs sind,
schon mal darüber nachdenken, ob
die Anschaffung eines Mobiltelefon
nicht doch sinnvoll wäre. Doch viele
schreckt die oft komplizierte Bedienung und die Angebotsvielfalt, die
nicht nur Ältere überfordert. Zudem
werden viele der Funktionen, die moGEWINNEN! Auch Sie wollen
gern unterwegs erreichbar
sein? Wir verlosen das Handy
Elegance von Emporia. Rufen
Sie bis Montag, 27. September,
12 Uhr, an unter t 0137/
8080136 (49 Cent aus dem
Festnetz, Anrufe aus Mobilfunknetzen können teurer
sein), nennen Sie Namen,
Adresse sowie das Kennwort
„Seniorenhandy“. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
derne Handys heutzutage bieten, gar nicht benötigt. Sie erschweren
oft nur die Bedienung.
Die
Mobiltelefone
des österreichischen
Herstellers von Seniorenhandys,
Emporia,
kennen die überbordende
Funktionsvielfalt
nicht. Schnickschnack
ist hier fremd. Mit den
Geräten lässt sich im
Wesentlichen das machen, was von einem
mobilen Telefon im Notfall erwartet wird: telefonieren sowie eventuell
auch Kurzmitteilungen
(SMS) empfangen und versenden.
Angesichts des einst recht globigen
Erscheinungsbildes lästerte zwar die
Stiftung Warentest noch vor zwei Jahren über den „Micky-Maus-Look“,
doch damit dürfte jetzt Schluss sein.
Das neueste Emporiaerzeugnis – das
Elegance – wird seinem
Namen gerecht und
kommt schmuck daher.
Dennoch ist es äußerst
einfach zu bedienen.
Fürs Telefonieren und
SMS schreiben bedarf
es nur der großen Tasten
und einer Wippe auf der
Frontseite. Die weiteren
Funktionen werden über
rechts und links am Gehäuse angebrachte, klar
gekennzeichnete
Bedienelemente angesteuert. Dazu gehören Lautstärke, Tastensperre,
SMS-Menü, Wecker und
eine Taschenlampe.
Der Akku hält das Elegance rund
300 Stunden sende- und empfangsbereit und ermöglicht eine Gesprächsdauer von bis zu vier Stunden.
Als unverbindlichen Verkaufspreis Sorglos unterwegs: Bei Reisen
gibt Emporia 149 Euro (ohne Mobil- und Ausflügen ist ein Handy
nützlich.
FOTO: FOTOLIA.COM
funkvertrag) an.
INSERENTEN
Badische Zeitschriften GmbH,
Freiburg
(S. 2)
Danis Dirndl-Lädele,
Emmendingen
(S. 5)
Euro Sound, Bad Säckingen (S. 5)
Aqualon Therme,
Bad Säckingen
(S. 5)
Schwarzwaldhotel,
Bonndorf
(S. 5)
Lieberatsberg Stuben,
Schuttertal-Dörlinbach
(S. 7)
Wilhelm Drafehn, Seelbach (S. 7)
Baptistenhof, Schweighausen (S. 7)
Gemeinde Seelbach
(S. 7)
Höhengasthaus „Zum Kreuz“,
Biederbach
(S. 7)
Fischerkleidung GmbH,
Schuttertal-Schweighausen (S. 7)
Gasthaus Schutterblick,
Schuttertal
(S. 7)
SWEG, Lahr
(S. 7)
Lilalu kids & more, Lahr
(S. 8)
Bürgermeisteramt, Lahr
(S. 8)
Kindle Schuh GmbH, Lahr
(S. 8)
Greif Traditionsgaststätte
„Zum Zarko“, Lahr
(S. 8)
Breisach-Touristik, Breisach (S. 9)
Best Western Hotel, Breisach (S. 9)
Blue Angel, Breisach
(S. 9)
Herbst in Sicht: Hünersedelturm in Freiamt
Badenweiler Therme,
Badenweiler
Cassiopeia Therme,
Badenweiler
Bäckerei Heitzmann,
Bad Krozingen
Ferienregion, Münstertal,
Staufen
Pelz & Leder Schwörer,
Emmendingen
(S. 10)
(S. 11)
(S. 13)
(S. 13)
(S. 13)
FOTO: RONJA VATTES
Schuh + Sport Haaf, Staufen,
Müllheim, Breisach
(S. 13)
Rono-Laufcamp,
Bad Krozingen
(S. 13)
Isele, Bonndorf
(S. 16)
Ratsstüble, Todtmoos
(S. 16)
Hotel Salpeterer,
Rickenbach
(S. 16)
Museum, Schopfheim
(S. 17)
Modell Klein, Weil am Rhein (S. 17)
Laguna Badeland,
Weil am Rhein
(S. 17)
Luftseilbahn, Reigoldswil
(S. 18)
Europa-Park, Rust
(S. 19)
Steiber Forschergruppe,
Freiburg
(S. 20)
VAG Schauinsland Bahn,
Freiburg
(S. 20)
Hild Radwelt, Freiburg
(S. 21)
Avanti, Freiburg
(S. 23)
Sutter, Münstertal
(S. 23)
Sport Reisen I. Kern,
Gundelfingen
(S. 23)
Rast Reisen GmbH,
Hartheim
(S. 23)
Bustouristik Schnell,
Kenzingen
(S. 23)
Rombachs Reiseladen,
March
(S. 25)
Reiseservice Soyka,
Emmendingen
(S. 25)
Schaber Reisen, Ihringen
(S. 25)
OVS Omnibusverkehr, Sexau (S. 25)
Rist Reisen, Kenzingen
(S. 25)
Oesterreicher Omnibus,
Freiamt
(S. 25)
Mobile Freizeit,
Bad Säckingen
(S. 26)
badisch24
(S. 28)
Die Anschlusskarte für Ihre Monats- oder Jahreskarte *
Offenburg
Lahr
WolfachHalbmeil
Europapark Rust
Hornberg
Triberg
Emmendingen
Breisach
VillingenSchwenningen
Freiburg
Donaueschingen
Titisee
24 Stunden
mit Bus und Bahn
kreuz und quer
durch 5 badische
Verbünde
Schluchsee
Müllheim
Bonndorf
St. Blasien
Weil
a. Rhein Lörrach
Rheinfelden
● badisch24 – erhältlich an
den Automaten, im Bus und
an den Verkaufsstellen.
Waldshut-Tiengen
Bad Säckingen
Erzingen
● Mobil mit badisch24 –
die Anschlusskarte zu Ihrer
Zeitkarte (Wochen-, Monatsoder Jahreskarte).
Basel SBB
● Preis 9,90 € pro Person
(anerkannt 24 Stunden
mit Ihrer gültigen Zeitkarte
ab Entwertung)
* auch für TGO- und VSB-Wochenkarten
badisch24: Einfach mit Bus und Bahn zu den
schönsten Wanderrouten und Ausflugszielen Südbadens
Nutzen Sie die schönen Herbsttage zu einer Wanderung oder einem
Ausflug in Südbaden. Mit Bus und Bahn jedenfalls sind Sie flexibel zu
Ihren Zielen unterwegs: Die 5 südbadischen Verkehrsverbünde TGO,
RVF, VSB, RVL und wtv bieten mit badisch24 eine gemeinsame,
einheitliche Anschlusstageskarte exklusiv für alle Kunden von Jahres-,
Monats- und Wochenkarten (Zeitkarten) an.
Mit badisch24 können alle Zeitkarten-Inhaber die Gültigkeit Ihrer
Karte für 24 Stunden auf das Gesamtgebiet des Eigenen und auf das
Gebiet der vier anderen Verbünde erweitern: Damit erschließt sich ein
Nahverkehrsangebot rund um den Freiburger Raum, von der Ortenau
im Norden über den Schwarzwald-Baar-Kreis und den Hochrhein bei
Waldshut bis nach Lörrach und Basel im Süden. Die einheitliche Anschlusskarte kostet 9,90 € pro Person und berechtigt zu beliebig vielen
Tarifverbund Ortenau
Tel.: 0781/8 05-9643
www.ortenaulinie.de
Regio-Verkehrsverbund
Freiburg
Tel.: 0761/20728-0
www.rvf.de
Fahrten in allen Bussen sowie Zügen des Nahverkehrs
(2.Klasse) im Gebiet der fünf badischen Verbünde.
badisch24 gilt nur in Verbindung mit Monats- oder Jahreskarten
und in Kombination mit den Wochenkarten von TGO und VSB. Die
jeweilige Mitnahmeregelung an Wochenend- und Feiertagen bei den
Zeitkarten der Verbünde wird nicht auf die Anschlusskarte übertragen.
Erhältlich ist badisch24 an allen Nahverkehrsfahrkartenautomaten, bei den Busfahrern sowie in den Fahrkartenverkaufsstellen der
Verkehrsunternehmen im Einzugsgebiet.
Weitere Infos erhalten Sie bei den Verkehrsunternehmen
oder bei den fünf beteiligten badischen Verkehrsverbünden.
Verkehrsverbund
Schwarzwald-Baar
Tel.: 07721/928520
www.v-s-b.de
Regio Verkehrsverbund
Lörrach
Tel.: 07621/415460
www.rvl-online.de
Waldshuter Tarifverbund
Tel.: 07751/8964-0
www.wtv-online.de
www.land-in-sicht.de
Achern
Kehl