ZIELMARKTANALYSE PHILIPPINEN 2015:
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ZIELMARKTANALYSE PHILIPPINEN 2015: Energieeffizienz in Gebäuden Mit Profilen der Marktakteure www.efficiency-from-germany.info Disclaimer: Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann. Impressum Herausgeber German-Philippine Chamber of Commerce and Industry, Inc. 8/ F Döhle Haus Manila 30-38 Sen. Gil Puyat Avenue Barangay San Isidro Makati City 1234, Philippines Internet: http://philippinen.ahk.de/ E-Mail: info@gpcci.org Stand Dezember 2015 Coverfoto: Shutterstock Redaktion Tobias Petersen tobias.petersen@gpcci.org Stefan Hardt info@gpcci.org 1 Inhaltsverzeichnis 1. Executive Summary ........................................................................................................... 4 2. Zielmarkt Allgemein ......................................................................................................... 5 3. Länderprofil ...................................................................................................................... 7 3.1 Politischer Hintergrund ............................................................................................................................ 7 3.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung ...................................................................................................... 8 3.3 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland ............................................................................................... 8 4. Energiemarkt .................................................................................................................. 10 4.1 Energieimport und -verbrauch ............................................................................................................... 10 4.2 Strommarkt ............................................................................................................................................. 13 4.3 Energiemarkt .......................................................................................................................................... 16 4.4 Energiepolitische Rahmenbedingungen ............................................................................................... 17 5. Energieeffizienz im Zielland ............................................................................................. 21 5.1 Energieeffizienz im Bauwesen .............................................................................................................. 21 5.1.1 Allgemeiner Überblick.................................................................................................................. 21 5.1.2 Klimatische Verhältnisse ............................................................................................................. 23 5.1.3 Marktentwicklung und Bedarf in den einzelnen Bausektoren ................................................... 24 5.1.4 Baumaterialien ............................................................................................................................. 27 5.1.5 Aktuelle Projekte im Bereich Energieeffizienz ........................................................................... 29 5.1.6 Struktur, Trends und Ausblicke in der Bauindustrie .................................................................. 29 5.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz ........................................................ 30 5.2.1 Regierungsprojekte in der Energieeffizienz ...............................................................................30 5.2.1.1 Energy Reform Agenda (ERA) ...........................................................................................30 5.2.1.2 Philippine Energy Plan (PEP) ............................................................................................. 31 5.2.1.3 The National Energy Efficiency and Conservation Program (NEECP)............................ 31 5.2.1.4 Philippine Energy Efficiency Project (PEEP) ..................................................................... 32 5.2.1.5 Government Energy Management Program (GEMP) ....................................................... 32 5.2.1.6 Voluntary Agreement .......................................................................................................... 33 5.2.1.7 Foreign Assisted Projects ................................................................................................... 34 5.2.2 Standards, Normen und Zertifizierung ....................................................................................... 35 5.2.2.1 Green Building Code ........................................................................................................... 35 5.2.2.2 Building for Ecologically Responsive Design Excellence (BERDE)................................. 36 5.2.2.3 Energy Conserving Design Guidelines for Buildings ........................................................ 38 5.2.2.4 Energy Labelling and Efficiency Standards ....................................................................... 38 2 5.2.3 Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen .............................................................. 38 5.2.4 Finanzierungsmöglichkeiten .......................................................................................................40 5.2.5 Genehmigungsverfahren, Steuersysteme.................................................................................. 43 6. Marktchancen für deutsche Unternehmen ...................................................................... 45 6.1 Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Gebäudeeffizienz ....................................................................................................................................................................... 46 6.2 Marktbarrieren und -hemmnisse im Bereich Energieeffizienz (auch nicht-tarifäre Handelshemmnisse) ....................................................................................................................................48 6.3 Wettbewerbssituation ............................................................................................................................ 52 6.4 Markt- und Absatzpotentiale für deutsche Unternehmen (aufgeteilt nach Marktsegmenten) ........... 53 6.5 Chancen und Risiken für eine Markterschließung im Bereich Gebäudeeffizienz ..............................60 6.6 Markteintrittsstrategien .......................................................................................................................... 64 6.7 Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg ..................................68 7. Profile der Marktakteure ................................................................................................. 69 8. Schlussbetrachtung ......................................................................................................... 76 9. Tabellenverzeichnis ......................................................................................................... 77 10. Abbildungsverzeichnis .................................................................................................. 78 11. Abkürzungsverzeichnis .................................................................................................. 79 12. Quellenverzeichnis ........................................................................................................ 82 3 1. Executive Summary Die Philippinen gelten als eines der dynamischsten Schwellenländer in der Region Ostasien. Solide wirtschaftliche Grundlagen, wie z. B. stabile und relativ niedrige Inflationsraten, eine geringe Haushaltsverschuldung und eine günstige Kostenstruktur mit einer jungen und zu großen Teilen englischsprachigen Bevölkerung führten dazu, dass das Wirtschaftswachstum seit 2002 im Schnitt 5% pro Jahr betrug. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag am Jahresende von 2014 bei 284,58 Mrd. USD. Zu Beginn des Jahres 2014 umfasste es 272 Mrd. USD und war um 6,3% zum Vorjahr angestiegen (von 2012 auf 2013: +7,2%). Das BIP pro Kopf lag 2014 bei 1.581,49 Dollar und wird, wie prognostiziert, im Jahr 2015 auf 1.649,35 Dollar ansteigen. Dieser Zuwachs ist hauptsächlich den Ausweitungen der Investitionen im Baugewerbe und für die Infrastruktur, Produktionssteigerungen in der verarbeitenden Industrie, hohen Konsumausgaben und dem starken Dienstleistungssektor zuzuschreiben. Die Reformen Aquinos und höhere Ratings führten zu mehr Vertrauen in das Land und die Wirtschaft, sodass profilierte Ratingagenturen die Philippinen auch als nächsten Tigerstaat anpreisen. Die Strompreise allerdings gehören zu den höchsten der Welt und sind mit durchschnittlich 0,23 USD pro kWh (Stand 2013) zusammen mit Japan die teuersten Asiens. Ein Grund dafür ist, dass der Strom nicht wie in anderen Ländern subventioniert wird. Es ist vor allem der wirtschaftliche Faktor, der den Bedarf an energieeffizienter Bauweise ausmacht. Aufgrund des tropischen Klimas belaufen sich bis zu 50% der Stromrechnung auf die Nutzung von Klimaanlagen. Der umweltfreundliche Aspekt ist vor allem in Anbetracht des Klimawandels von Bedeutung, jedoch nur ein sekundärer Beweggrund. Langsam aber sicher etablieren sich so genannte Green Building Practices, auch vermehrt im Bau von Industrie-, Wohn- und öffentlichen Gebäudeprojekten auf den Philippinen. Dadurch fühlen sich auch lokale Unternehmen gefordert, zur Kostenersparnis diese Technologien und Bauweisen zu implementieren. Richtlinien und Bewertungssysteme bezüglich Energieeffizienz in Gebäuden sind vorhanden, aber nicht bindend und können auf freiwilliger Basis implementiert werden. Die Regierung möchte jedoch als Vorbild vorangehen und hat sich zur Einhaltung der Standards für Regierungsgebäude verpflichtet. Regierungsprojekte wie beispielsweise das National Energy Efficiency Program, unter jenem Schirm eine Reihe von Kampagnen und Aktionen unternommen wurden, unterstützen die Bekanntmachung und Werbung für Energieeffizienz in der Öffentlichkeit. Bisher ist es jedoch vor Allem die Initiative des Department of Energy, welches Energieeffizienz betont. Das Thema ist auf den Philippinen so neu, dass andere Regierungszweige, wie auch private Organisationen noch wenig nachgezogen haben.Fehlendes Fach- und Expertenwissen hinsichtlich Energieeffizienter Bauweisen, dessen Design und ingenieurstechnische Entwicklung, als auch eine Rohstoffknappheit der dafür notwendigen Materialien durchziehen den Sektorder Entwicklungs- und Bauunternehmen. Beide Faktoren sollten allerdings letztendlich durch die gemeinsame Unterstützung innerhalb der Branche, als auch durch die Schaffung neuer Lieferantennetzwerke außer Kraft gesetzt werden. Inzwischen werden auch finanzielle Anregungen gefordert – wie Steuervorteile und Kürzungen für importierte umweltfreundliche Materialien und auf Energieeffiziente Gebäude – um übergangsweise einen Anreiz für die Implementierung und dessen Vorteile zu schaffen. 4 2. Zielmarkt Allgemein Die Republik der Philippinen befindet sich im westlichen pazifischen Ozean, gelegen zwischen der Philippinensee im Osten und dem Südchinesischen Meer, gerne auch westliche Philippinensee genannt. Das aus 7.107 Inseln bestehende Archipel ist mit einer Fläche von etwa 300.000 Quadratkilometern der fünftgrößte Inselstaat der Welt. Gegliedert werden die Philippinen dabei grundsätzlich in drei große Inselgruppen: Mindanao im Süden, Visayas im Zentrum des Landes und Luzon mit der Hauptstadt Manila im Norden.1 Abbildung 1 Die Philippinen Quelle: Philippines: Geography (o. J.) Für den Großraum Metro Manila, die Metropolregion um die Hauptstadt Manila, wird die Einwohnerzahl auf 17 Mio. Einwohner geschätzt, von denen bis zu 35% als nicht gemeldete Stadtbewohner klassifiziert werden können.2 Insgesamt verteilt sich die Bevölkerungszahl von etwa 110 Mio. Einwohnern auf 753 Inseln. Als einziges christlich geprägtes Land in der Region Südostasien teilt sich die Bevölkerung in 83% katholische Christen, 5% Muslime sowie weitere christliche Religionen auf (Stand 2015). Neben der Nationalsprache Tagalog wird auch die Amtssprache Englisch in fast allen Landesteilen gesprochen, wobei acht wesentliche Dialekte existieren. 1 Central Intelligence Agency (2015) 2 The Rockefeller Foundation (2015) 5 Vom tropischen Klima geprägt, werden in den Philippinen drei Jahreszeiten unterschieden: Die kühle Trockenzeit von Dezember bis Februar, die heiße Trockenzeit von März bis Mai und die Regenzeit von Juni bis November. In der Regenzeitkann mit Taifunen gerechnet werden.3,4 3 Auswärtiges Amt (2015a) 4 Central Intelligence Agency (2015) 6 3. Länderprofil 3.1 Politischer Hintergrund Die Republik der Philippinen ist eine Demokratie, welche nach der aktuellen Verfassung aus dem Jahre 1987 als bikamerale Präsidialrepublik aufgebaut ist. Das Zweikammersystem ist dem politischen System der USA nachempfunden und besteht aus Senat und Repräsentantenhaus.5 Lehren wurden dabei aus dem diktatorischen Marcos-Regime der 1970er und 1980er Jahre gezogen und die exekutiven Befugnisse des Präsidenten eingeschränkt. Zwar hat dieser nach wie vor die Funktion des Oberbefehlshabers der Streitkräfte inne, fungiert jedoch unabhängig von der Justiz und kann nur für eine Amtszeit gewählt werden. Diese Wahl findet alle sechs Jahre direkt vom Volk statt. 6 Von 2001 bis 2010 war Gloria Macapagal-Arroyo Staatsoberhaupt der Philippinen, jedoch wurde gegen sie aufgrund des Vorwurfs der Wahlmanipulation 2011 ein Haftbefehl erlassen. Als Nachfolger wurde Benigno Aquino III. am 30. Juni 2010 vereidigt. Als einziger Sohn des Oppositionsführers Benigno Aquino zur Zeit des Marco-Regimes und der Tochter der ersten demokratisch gewählten Präsidentin Corazon Aquino genießt Benigno Aquino III. hohes Ansehen in der Bevölkerung. 7 Verstärkt wird dies dadurch, dass er bisher frei von Korruptionsvorwürfen ist und die Themen Korruptions- und Armutsbekämpfung in das Zentrum seiner politischen Agenda stellt.8 Sichtbare Erfolge der letzteren sind dennoch gering. Laut World Bank konnte nur eine leicht sinkende Armutsrate verzeichnet werden: 2012 galten 25,2% der Bevölkerung als arm, während es 2009 noch 26,6% waren.9 Maßnahmen für die Armutsbekämpfung sollen durch die Stimulierung des Wirtschaftswachstums und öffentliche Infrastrukturinvestitionen erfolgen. Auch international hat sich Aquinos Ansehen etabliert, da er im Rahmen des Friedensprozesses mit den Separatisten im Süden des Landes einen erneuten Dialog initiiert hatte.10 Nach 300 Jahren unter spanischer Vormacht folgte Ende des 19. Jahrhunderts die amerikanische Kolonialzeit. Außenpolitisch betrachtet sind die Philippinen daher traditionell enge Partner der USA im pazifischen Raum. Neben dichten Wirtschaftsbeziehungen zur Volksrepublik China (die Handelsbeziehungen bestehen bereits seit dem 9. Jahrhundert) intensivieren die Philippinen als einer der Gründernationen ebenfalls die regionale Zusammenarbeit im Rahmen der Südostasiatischen Staatengemeinschaft (ASEAN).11 Weitere wichtige außenpolitische Foren sind das ASEAN Regional Forum (ARF), das es seit 2007 gibt, und die Asiatisch-Pazifische Wirtschaftskooperation (APEC), wo die Philippinen ebenfalls seit der Gründung dabei sind. Aktuelle Mitgliedschaften umfassen außerdem die Vereinten Nationen (UN), den Internationalen Strafgerichtshof (ICC), den Internationalen Währungsfond (IMF), Interpol, die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO). 12,13,14 Allerdings sind die 5 GOV (2015) 6 Official Gazette (2015) 7 Die politische Entwicklung wurde von der AHK verfolgt. 8 CNN Philippines (2015) 9 Worldbank (2015) 10 So z. B. Joachim Gauck, Bundespräsident, in seinem Grußwort in „Freundschaft/ Pagkakaibigan- sixty years of friendship between Germany and the Philippines“ (2014) 11 Kenntnisse der AHK aber auch nachlesbar hier: http://pinas.dlsu.edu.ph/history/history.html 12 Auswärtiges Amt (2015b) 13 Auswärtiges Amt (2015c) 7 Philippinen kein Mitglied der World Trade Organisation (WTO), sodass jene Regelungen und Vorzüge nicht genossen werden können. Somit sind die Philippinen nicht an die WTO Vorgaben gebunden, beispielsweise haben die Philippinen eigene Regularien beim Beschaffungswesen. 3.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung Die Philippinen gelten als eines der dynamischsten Schwellenländer in der Region Ostasien. 15 Solide wirtschaftliche Grundlagen, wie z. B. stabile und relativ niedrige Inflationsraten, eine geringe Haushaltsverschuldung und eine günstige Kostenstruktur mit einer jungen und zu großen Teilen englischsprachigen Bevölkerung führten dazu, dass das Wirtschaftswachstum seit 2002 im Schnitt 5% pro Jahr betrug.16 Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag am Jahresende von 2014 bei 284,58 Mrd. USD.17 Zu Beginn des Jahres 2014 umfasste es 272 Mrd. USD und war um 6,3% zum Vorjahr angestiegen (von 2012 auf 2013: +7,2%).18,19 Das BIP pro Kopf lag 2014 bei 1.581,49 Dollar und wird, wie prognostiziert, im Jahr 2015 auf 1.649,35 Dollar ansteigen.20 Dieser Zuwachs ist hauptsächlich den Ausweitungen der Investitionen im Baugewerbe und für die Infrastruktur, Produktionssteigerungen in der verarbeitenden Industrie, hohen Konsumausgaben und dem starken Dienstleistungssektor zuzuschreiben.21 Die Reformen Aquinos und höhere Ratings führten zu mehr Vertrauen in das Land und die Wirtschaft, sodass profilierte Ratingagenturen die Philippinen auch als nächsten Tigerstaat anpreisen. 22 Der Bereich der privaten Konsumausgaben gilt als eine der tragenden Säulen der philippinischen Wirtschaft.23 Im Ausland arbeitende Filipinos („Overseas Filipino Workers“, OFW) unterstützen diese durch ihre zuverlässigen Rücküberweisungen. Zugleich sind die Philippinen im „Business Process Outsourcing“ (BPO) zur Nummer zwei weltweit hinter Indien aufgestiegen, was den Bauboom vor allem in Metro Manila angekurbelt hat, da u. a. der Bedarf an Bürogebäuden stetig steigt. Die Rücküberweisungen und der BPO Sektor machen jeweils etwa knapp 10% des BIPs aus (Stand 2015). 24 Dadurch entsteht eine wachsende Mittelschicht, welche unter anderem Privatinvestitionen in der Baubranche fördert. 25 3.3 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland Die seit 60 Jahren bestehenden diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und den Philippinen bilden einen wichtigen politischen Bestandteil der Verbindung beider Länder. Der aktuelle philippinische Präsident Aquino reiste als erstes Staatsoberhaupt nach 20 Jahren 2014 nach Deutschland. Im gleichen Jahr konnte im Nachgang der schweren Katastrophe des Taifuns Haiyan die Staatsministerin im Auswärtigen Amt Maria Böhmer nach Manila reisen, nachdem Außenminister Westerwelle und 14 Central Intelligence Agency (2015) 15 CNBC (2014) 16 GTAI Wirtschaftsdaten kompakt: Philippinen (2014) 17 Trading Economics (2015) 18 Auswärtiges Amt (2015d) 19 Worldbank (2015) 20 Trading Economics (2015) 21 GTAI (2015d) 22 AsienKurier (2013) 23 GTAI (2014a)/Trading Economics (2015) 24 GTAI (2014b)/Rappler (2015) 25 GTAI (2013) 8 Bundesarbeitsministerin von der Leyen die Philippinen im Vorjahr besuchten. 26 Als Hauptabnehmerland der Philippinen in der Europäischen Union baute Deutschland in den letzten Jahren die wirtschaftlichen Beziehungen aus: Das bilaterale Handelsvolumen zwischen Deutschland und den Philippinen stieg im Jahr 2013 weiter an und verzeichnete ein Allzeithoch von 4,08 Mrd. Euro. Die Importe aus den Philippinen erzielten im selben Jahr 2,35 Mrd. Euro (2012: 2,29 Mrd. Euro), die Exporte 1,73 Mrd. Euro (2012: 1,52 Mrd. Euro).27 Laut Destatis, dem Bundesbüro für Statistik, stieg der bilaterale Handel 2014 erneut zu einem Allzeithoch an und übertraf die Erfolge von 2013: Die deutschen Exporte auf die Philippinen stiegen um 17,91% auf 2,04 Mrd. Euro. Die deutschen Importe von den Philippinen nahmen um 16,17% auf 2,73 Mrd. Euros zu. Demnach stieg das bilaterale Handelsvolumen von 4,08 Mrd. Euro 2013 auf 4,77 Mrd. Euro 2014. Mit diesen Zahlen etablierte sich Deutschland als stärkster EUHandelspartner der Philippinen.28 Zusätzlich ist es unter dem GSP+ Abkommen für die Philippinen möglich, steuerfrei in die EU zu importieren.29 Pläne für ein Steuerabkommen für den freien Import in ASEAN Länder aus der EU sind in Planung.30 Besonders Datenverarbeitungsgeräte, elektronische Erzeugnisse und Maschinen stellen einen großen Anteil an Exportgütern von Deutschland auf die Philippinen dar. Aufgrund der hohen Qualität der Produkte genießen Waren „Made in Germany“ ein hohes Ansehen. Dies hat zur Folge, dass sie in vielen Produktkategorien im oberen Preissegment vertreten sind. Die Philippinen sind stark im Segment Halbleiterproduktion aufgestellt und exportieren daher größtenteils elektronische Produkte. Außerdem werden auch landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Obst und Kokosprodukte exportiert.31 Laut dem Department of Trade and Industry (DTI) belegt Deutschland 2015 Platz sechs der zehn attraktivsten Märkte für die Philippinen, nachdem es 2012 noch Platz acht war. Für die deutschphilippinischen Wirtschaftsbeziehungen kann ein positives Wachstum aufgrund von stabilen makroökonomischen Daten der Philippinen erwartet werden. Schwerpunkte der Neuinvestitionen aus Deutschland liegen dabei sowohl im Bereich des Outsourcings von internen Geschäftsprozessen der Produktion als auch in Infrastrukturprojekten.32 26 Kenntnisse der AHK 27 Auswärtiges Amt (2015d) 28 Philippinen Magazin (2014) 29 Invest Philippines (o.J.) 30 Bilaterals (2012) 31 Philippine Export Confederation (2013) 32 Auswärtiges Amt (2015d) 9 4. Energiemarkt 4.1 Energieimport und -verbrauch Offizielle Informationen bezüglich der Erzeugung von Energie auf den Philippinen wurden seit mehr als einem halben Jahrzehnt nicht mehr veröffentlicht, aufgrund dessen auf Angaben aus dem Jahr 2009 zurückgegriffen werden muss. Die Philippinen bezogen in 2009 59,2% ihres Primärenergiebedarfs aus heimischen Quellen. Der restliche Teil, hauptsächlich Öl und Kohle, musste importiert werden. Importiertes Öl hatte mit 31,6% den größten Anteil an der philippinischen Primärenergieversorgung, gefolgt von Kohle (9,1%) und Ethanol (0,1%). 33 Was den genauen Verbrauch von Energie betrifft, so gibt es weder genaue, noch aktuelle Daten. Die aktuellste Quelle ist eine Haushaltsumfrage von 2011 vom Department of Energy und des National Statistics Office. Dabei wurden insgesamt 20.969 Haushalte befragt, welche jeweils mehrere Energiequellen aufzählen konnten. Tabelle 1 stellt die Nutzung der verschiedenen Energiequellen durch die befragten Haushalte in Prozent dar.34 Tabelle 1 Energiequellennutzung auf den Philippinen 2011 Anzahl an befragten Haushalten: 20.969 Strom 87.2% Flüssiggas 41.2% Kersosin 34.3% Benzin 23.6% Diesel 4.9% Brennholz 54.2% Kohle 36.4% Biomassenreste 22.3% Biogas Weniger als 0.1% Der komplette Energiebedarf auf den Philippinen lag 2012 bei 23,3 MTOE (Megatonne Öleinheiten, 1 Megatonne = 1 Million Tonnen). Mit 8,4 MTOE war der Transportsektor der größte Energiekonsument auf den Philippinen, der mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in der Zukunft ein Drittel des Gesamtbedarfseinnehmen wird. Gefolgt wird er von den Wohn- (6 MTOE), Industrie- (5,8 MTOE) und Gewerbesektoren (2,8 MTOE). In Abbildung 2 sind die prozentualen Anteile zu erkennen. 33 DOE (2010) 34 Philippine Statistics Authority (2013) 10 Abbildung 2 Energiebedarf nach Sektor 2012 Quelle: Department of Energy (2014) Für den industriellen Sektor wurde das höchste Wachstum prognostiziert. Er soll bis 2030 jährlich mindestens 5,2% wachsen. Gefolgt wird er vom Gewerbesektor mit mindestens 4% jährlich. Der totale Energiebedarf soll jährlich bis 2030 durchschnittlich um 3,5-3,6% wachsen.35 Dabei ist jedoch nicht klar, ob die sinkende Energieintensität über die vergangenen 10 Jahre in Industrieund Gewerbesektoren an den stetigen Verbesserungen in der Energieeffizienz liegt. 36 4.1.1 Ölimporte In der ersten Hälfte des Jahres 2015 wurden insgesamt 38.249 tausend Barrel (Mbbl) Rohöl in die Philippinen importiert, was einem Anstieg von 21,7% im Vergleich zur ersten Hälfte 2014 darstellt (30.275 Mbbl). Etwa 81% des Öls kam aus dem Mittleren Osten, 47,1% davon aus Saudi Arabien. Jedoch wurden auch 3.624 Mbbl Öl (9,5%) in anderen ASEAN Ländern sowie lokal gefördert. Die restlichen 3.275 Mbbl (8,6%) stammen aus Russland (siehe Abbildung 3). 35 DOE (2014) 36 Asia-Pacific Economic Cooperation (2014) 11 Abbildung 3 Rohölimporte im 1. Halbjahr 2015 Quelle: DOE (2015b) Die Importe von Erdölprodukten in der ersten Hälfte von 2015 erreichten 35.777 Mbbl, welches einen Wachstum im Vergleich der ersten Jahreshälfte 2014 von 7,2% darstellt. In 2014 zur gleichen Zeit waren es 33.384 Mbbl. Der Grund dafür ist auf den erhöhten Bedarf von Rohbenzin und Kondensaten zurückzuführen, welches zur Petrochemikalienproduktion benötigt und als Ersatz natürlicher Gase aufgrund von Wartungsarbeiten des Gaswerks in Malampaya benötigt wurde. Im Vergleich zur ersten Hälfte von 2014 hat sich der Import von Rohöl und Kondensaten mehr als verdreifacht, Schweröl verdoppelt. Der Grund für letzteres ist, dass eine lokale Raffinerie aufhörte, Schweröl zu produzieren worauf der Bedarf durch Importe gedeckt werden musste. Gleichzeitig jedoch gingen die Importe von Diesel, Kerosin und Benzin herunter (jeweils 17,8; 9,5 und 0,2 Prozent). Der Benzinimport hat 47% des Gesamtverbrauchs von Benzin eingenommen, Diesel 42,9%. Importe von Flüssigöl betrugen 61,8% des Gesamtverbrauchs von Flüssigöl. Insgesamt wurden 50,7% des Verbrauchs an Öl durch Importe gedeckt. Zusätzlich wurden 1.015 Mbbl Ethanol für Treibstoff importiert in der ersten Hälfte 2015, was einen Wachstum von 3,0% (983 Mbbl) im Vergleich zur gleichen Zeit 2014 darstellt. Laut Gesetz muss Benzineinen E-10 Standard auf den Philippinen besitzen. Das bedeutet, dass es 10% Bioethanol beinhalten muss.37 Dieses Ethanol wird als Nebenprodukt aus dem nationalen Kokosnussanbaus gewonnen.38 37 ebenda 38 Wissen der AHK-Philippinen 12 4.2 Strommarkt 4.2.1 Stromerzeugung und -verbrauch Abbildung 4 Stromzeugung nach Ressource 2014 Stromerzeugung nach Ressource 2014 in % 13.3 11.8 24.2 0.2 7.4 0.02 0.49 0.25 42.8 Kohle Erdgas Geothermie Wasser Öl Biomasse Wind Solar Quelle: Department of Energy (2014) Laut dem Department of Energy (DOE) war die meistbenutzte Ressource zur Stromerzeugung 2014 Kohle (42,8%) gefolgt von Gas (24,2%) und Erdwärme (13,3%). 2014 existierten ca. 15 Kohlekraftwerke auf den Philippinen. Erneuerbare Energien wie Biomasse, Solar und Wind hatten zusammen noch immer einen Anteil von weniger als 1%.39 Nach Angaben eines Energieexperten wird die Anzahl an Kohlekraftwerken auch in Zukunft steigen. 40 Unter der gegenwärtigen Regierung, die noch bis Juni 2016 im Amt ist, erwartet das Department of Energy (DOE) die Fertigstellung von 27 Kraftwerken, die eine Kapazität von 2.281 MW zur Verfügung stellen werden.41 Insgesamt belief sich die Stromerzeugung 2014 auf 77,3 Mio. MWh, wobei auf Luzon der größte Anteil davon mit 56,8 Mio. MWh (73,4%) erzeugt wurde. Zum Vergleich: Bayern hatte 2013 eine Bruttostromerzeugung von etwa 90,9 Mio. MWh.42 Wie aus Abbildung 5zu entnehmen ist, hat sich die Verteilung zwischen 2003 und 2014 nur marginal verändert. Lediglich die Generierung ist exponentiell gestiegen von 52,9 Mio. MWh. Bis 2020 wird von einer Steigerung von insgesamt 13,2% ausgegangen (Luzon 4.13%; Visaya 4.52%; Mindanao 4.57%).43 39 Department of Energy (2014) 40 Aus dem Netzwerk der AHK-Philippinen. Der Experte konnte keine genaueren Angaben hierzu machen und möchte anonym bleiben. 41 GTAI (2015b) 42 Bayerisches Landesamt für Statistik (2015) 43 Total Electricity (2014) 13 Abbildung 5 Aufteilung und Vergleich der Stromerzeugung auf den Philippinen Quelle: Department of Energy (2014) Die Stromerzeugung wuchs zwischen 2003 und 2014 um 59,4%.44 Es wird erwartet, dass der Strombedarf in der Zukunft weiterhin steigt, aufgrund der wachsenden Bevölkerung und wirtschaftlichen Entwicklung. 45 44 Department of Energy (2014) 45 AHK-Philippinen 14 Abbildung 6 Stromverbrauch 2003 und 2014 Quelle: Department of Energy (2014) Abbildung 6zeigt den Stromverbrauch von 2003 und 2014 im Vergleich. Daraus wird ersichtlich, dass der Verbrauch in diesem Zeitraum stark gestiegen ist, die Verteilung zwischen den Stromnetzen allerdings weitestgehend gleichgeblieben ist. Abbildung 7 zeigt die Verteilung der großen Stromanbieter auf den Philippinen in 2012. Abbildung 7 Marktanteile der großen Stromanbieter November 2012 Quelle: Department of Energy: Energy Forum Präsentation (November 2012) 15 Das Schaubild zeigt die größten Stromanbieter auf den Philippinen, prozentual aufgeteilt auf ihren Marktanteil im Jahre 2012. Dabei beziehen sich die ersten drei Diagramme auf die großen Inselgruppen der Philippinen: Luzon, Visayas und Mindanao. Aufgrund der Beschaffenheit der Philippinen als Inselstaat existieren 3 große Stromnetze, jeweils eines in der jeweiligen Region. Daher erschließt sich eine unterschiedliche Verteilung der Anbieter.46 Das letzte Kuchendiagramm zeigt den übergreifenden Marktanteil der Stromanbieter auf nationaler Ebene. 4.3 Energiepreise 4.3.1 Ölpreise Am 6. Oktober 2015 wurden die Preise für Benzin durch die Ölfirmen um 0,20 PHP pro Liter (0,004 USD, Stand Oktober 2015) erhöht. Die Preise für Diesel und Kerosin hingegen sanken um 0,15 PHP (0,003 USD, Stand Oktober 2015) bzw. 0,10 PHP (0,002 USD, Stand Oktober 2015). Der Preis für Flüssiggas hat sich ebenfalls seit dem 1. Oktober um 1,65PHP pro Kilogramm erhöht. Diese Anpassung ist aufgrund der Erhöhung des Vertragspreises für Oktober geschehen um 27,50 USD/MT (Megatonne), von 336 USD/MT im September auf 363,5 USD/MT. Das hat eine Anpassung zu einer Nettozunahme von 1,82PHP (0,039 USD, Stand Oktober 2015) pro Liter für Benzin und einer Nettoabnahme für Diesel von 3,14PHP (0,068 USD, Stand Oktober 2015) pro Liter mit sich gebracht. Flüssiggas stand im Oktober 2015 bei einer Nettoabnahme von 8,85PHP pro Kilo (0,192 USD, Stand Oktober 2015).47 Aus Tabelle 2 lassen sich die genauen Preise entnehmen. Tabelle 2 Preislage von Ölprodukten Oktober 2015 Produkt Diesel Benzin Flüssiggas, PHP/11 kg Zylinder Preislage in PHP/l (USD) 24,55 – 28 (0,532 - 0,606) 35,85 - 43,35 (0,776 - 0,939) 417 - 640 (9,03 - 13,857) 4.3.2 Strompreise Die Strompreise auf den Philippinen gehören zu den höchsten der Welt und sind mit durchschnittlich 0,23 USD pro kWh (Stand 2013) zusammen mit Japan die teuersten Asiens. Ein Grund dafür ist, dass der Strom nicht wie in anderen Ländern subventioniert wird.48 Zum Vergleich: 2013 lag der Strompreis in Manila bei etwa 0,26 USD pro kWh, in Frankfurt bei 0,35 USD pro kWh und in anderen südostasiatischen Großstädten wie Hanoi und Kuala Lumpur bei 0,09 USD pro kWh. 49Der urbane Strompreis lag im Februar 46 47 48 49 AHK-Philippinen DOE (2015a) The Lantau Group (2013) The Lantau Group (2013) 16 2015 bei Meralco, dem Anbieter in Manila, bei 0,23 USD/kWh. 50 In ländlichen Gegenden kann er sich allerdings durch eine höhere Nachfrage als das Angebot und höhere Transportkosten der Ressourcen wie Diesel verdoppeln, da in entlegenen Gebieten oftmals Strom über Generatoren erzeugt wird. Zusätzlich wird der Strompreis durch die hohen Verluste bei der Elektrizitätsverteilung in die Höhe getrieben. Wie bereits erwähnt, wird der Off-Grid-Bereich größtenteils durch Dieselgeneratoren mit Strom versorgt, wobei keine Angaben zur Abdeckung bekannt sind. Ländliche und abgelegene Gebiete sind durch ihre schlechte Erreichbarkeit hohen Dieselkosten ausgesetzt. Ein Liter Diesel wird in Manila im Schnitt für 24,9 PHP (0,66 USD, Stand: August 2015) verkauft. Durch die vielen Richtlinien der National Port Authority (Behörde für die philippinischen Handelshäfen) im Transportverkehr ist der Dieselpreis in schwer zugänglichen Regionen 80% bis 100% teurer und kann damit zwischen 60 PHP und 80 PHP (1,30 bis 1,80 USD) pro Liter kosten. Die Philippinen sind das einzige Land in Südostasien, in dem die Regierung Strompreise nicht subventioniert, abgesehen jedoch von Erneuerbaren Energien durch den Feed-in-Tariff. Auch das ist allerdings bisher hauptsächlich in Planung (siehe Kapitel 3.4). Die hohen Kosten für Verbraucher und die Unzuverlässigkeit des Netzes sind die größten Hindernisse für potentielle ausländische Investoren in die philippinische Wirtschaft, da das Wirtschaftswachstum dadurch beeinträchtigt werden könnte. Die Regierung hat erkannt, dass bis 2030 Stromkapazitäten von insgesamt 1.000 MW aus erneuerbaren Energien benötigt werden, um die Versorgung mit Strom zu verbessern und somit Investitionen in die philippinische Wirtschaft anzuregen. Die Umsetzung dieses Anliegens wurde im National Renewable Energy Program (NREP) festgelegt. 2014 wurde in etwa ein Fünftel der Menge an Strom generiert, die im selben Jahr in Malaysia oder Thailand erzeugt wurde. Zudem ist der Strompreis für Verbraucher auf den Philippinen verhältnismäßig hoch bei einem Jahreseinkommen von durchschnittlich 2.600 USD (Stand 2014).51 Die hohen Strompreise wirken investitionshemmend, weshalb die Philippinen heute auf einem ähnlich hohen Stand bei ausländischen Direktinvestitionen (Foreign Direct Investments) sind wie vor 25 Jahren, wo der Stand noch vergleichbar mit anderen Ländern in Südostasien war. Er verblieb 2014 bei 1,5 Mrd. USD, wobei die ausländischen Direktinvestitionen anderer Länder seit den frühen Neunzigern auf 7 18 Mrd. USD gestiegen sind.52 4.4 Energiepolitische Rahmenbedingungen Mit dem „Electric Power Industry Reform Act“ (EPIRA) wurde 2001 der Grundstein für die Privatisierung des Strommarktes, insbesondere der Stromerzeugung und –verteilung, gelegt. Die Industrie wurde tiefgehend umstrukturiert und in vier Bereiche aufgeteilt: Erzeugung Übertragung Vertrieb Versorgung 50 Philstar (2015a) 51 Enerdata (2014) 52 Enerdata (2014) 17 Die dem nationalen Stromversorger „National Power Corporation“ (NPC) gehörenden Stromkapazitäten wurden von der „Power Sector Assets and Liabilities Management Corporation“ (PSALM) übernommen. Bei der Privatisierung der Stromerzeugung spielt PSALM die Hauptrolle; ihre Aufgabe ist es, die staatlichen Kraftwerke bis zu mindestens 70% zu privatisieren. PSALM ist eine Entität unter der Regierung mit der Aufgabe, den Verkauf, die Privatisierung oder Verteilung von NPC Besitz und Anlagen zu strukturieren, ebenso wie vorhandene Kredite der NPC.53 Das nationale Privatisierungsziel von 70% wurde bereits erreicht. Auf Luzon liegt die Quote der Privatisierung 2015 bereits bei 85%. Die Privatisierungsanteile sollen auch in Visayas und Mindanao ansteigen, jedoch sind die aktuellen Werte hierzu nicht bekannt. 54 Während der Vertriebs- und Verteilungsbereich immer noch staatlich reguliert wird seit Inkrafttreten von EPIRA 2001 durch die „National Transmission Corporation“ (TransCo) anstelle von NPC, ist der Stromerzeugungsbereich beinahe komplett liberalisiert und die Preise werden vom Markt gelenkt. Wobei NPC noch immer Strom erzeugt, da es noch nicht für alle unter der NPC geleiteten Kraftwerke private Abnehmer gab. Bis zum Inkrafttreten von langfristigen Abzugsvereinbarungen mit privaten Abnehmern werden diese ergo noch weiter staatlich betrieben. Durch die Liberalisierung wird der Markt nicht mehr von der Regierung kontrolliert und die Etablierung privater Stromerzeuger wurde ermöglicht. Was den Vertrieb von Strom auf den Philippinen betrifft, sind heutzutage eine Reihe von Entitäten dafür verantwortlich: Stromversorgungsunternehmen, wie die „Manila Electric Company“ (Meralco), welche in Investorenbesitz ist, sowie Unternehmen in Regierungs- als auch in Privatbesitz (siehe eine Auflistung hierzu in Kapitel 5). Die Institution, welche den gesamten Stromsektor der Philippinen reguliert, ist die „Energy Regulatory Commission“ (ERC).55 Sie genehmigt und setzt Vorschriften, Regulierungen und Richtlinien im Energiesektor durch.56 Abbildung 8 fasst die beschriebene Struktur noch einmal bildlich zusammen und gibt einen Überblick über den Stromsektor der Philippinen: 53 54 55 56 PSALM (o. J.) DLA Piper (2015) Irena (2014) ERC (2015) 18 Abbildung 8 Überblick über den Stromsektor, Präsentation des Board of Investments, Januar 2015 Quelle: Präsentation des Board of Investments, Januar 2015 Mit der Privatisierung des Stromerzeugungsbereichs durch EPIRA kann jeder, der die Voraussetzungen zum Erhalt eines Certificate of Compliance (COC) mit sich bringt, Erzeuger werden. Zur Regulierung des Stromhandels wurde der Wholesale Electricity Spot Market (WESM) gegründet, ein zentraler Großmarkt, der anhand des aktuellen Angebots sowie der Nachfrage die Preise festlegt. Es existieren eine Reihe kleiner Independent Power Producers und Independent Power Administrators (IPPs und IPPAs), welche Strom für den philippinischen Markt erzeugen, wobei die Angaben zur Anzahl dieser nicht bekannt sind. Daneben agieren weiterhin NPC sowie PSALM als Stromerzeuger. Die „Philippine Electricity Market Corporation“ (PEMC), der agierende Arm des WESM, ist für das Marktgeschäft des Elektrizitätshandelns verantwortlich. Die National Grid Corporation of the Philippines (NGCP) verteilt den Strom nach den Vorgaben des PEMC. Das DOE überwacht die Implementierung des EPIRA auf allen Ebenen und etabliert Richtlinien, während der ERC dafür sorgt, dass jene Richtlinien eingehalten, die Strompreise reguliert (keine Überberechnungen), sowie Lizenzen und Genehmigungen erteilt werden. PSALM schloss 2001 infolge von EPIRA mit der NGCP einen 25-jährigen Konzessionsvertrag ab, welcher PSALM dazu verpflichtet, das gesamte Stromnetzwerk zu übernehmen. DerTransmission Development Plan hierzu trat im Januar 2009 in Kraft. Er verpflichtet die NGCP zur Erneuerung, Erweiterung und Instandhaltung des Netzes, erlaubt ihr aber auch, Stromdurchleitungsgebühren und weitere Kosten zu verlangen, sofern die ERC diese absegnet.57,58 Während gewerbliche und industrielle Kunden ihren Strom direkt von der NGCP beziehen, existieren für 57 Department of Energy (2009) 58 Irena (2014) 19 private Haushalte kleinere Stromversorger, die diesen jedoch nicht selbst erzeugen. Ihre Anzahl beschränkt sich auf etwa 140 und sie variieren in der Anzahl von Haushalten, die bedient werden (Stand 2015). Dabei werden sie in zwei verschiedene Kategorien unterteilt: „Private Distribution Utilities“ und „Electric Cooperatives“. Erstere versorgen die urbanen Bereiche, während Letztere gering besiedelte Gebiete abdecken, wovon etwa 95% private Hauseigentümer sind sowie Kunden, die einen geringen Strombedarf aufweisen (Stand 2015).59 59 Aussage eines Energieexperten gegenüber AHK-Philippinen 20 5. Energieeffizienz im Zielland 5.1 Energieeffizienz im Bauwesen 5.1.1 Allgemeiner Überblick Langsam aber sicher etablieren sich so genannte „Green Building Practices“ auch vermehrt im Bau von Industrie-, Wohn- und öffentlichen Gebäudeprojekten auf den Philippinen. Durch die zunehmende gesellschaftliche Verantwortung aus Unternehmenssicht bezüglich Einigungen zur Reduzierung des Treibhauseffekts, waren vor allem weltweit vertretene Unternehmen die Wegbereiter für den Vormarsch von energieeffizienten Lösungen im Bausektor. Dadurch fühlen sich auch lokale Unternehmen gefordert, diese Technologien zu implementieren um zusätzlich zur Kostenersparnis – bedingt durch stetig steigende Energiepreise – auch die eigene Mitarbeiterzufriedenheit zu fördern. „Energieeffiziente Bauweisen sind frisch auf dem Markt und bringen wesentlich höhere Kosten mit sich. Dennoch werden sie von ausländischen Unternehmen gefordert. Dies lässt auch vermuten, in welche Richtung sich der Markt verändern wird“, erwähnte Anthony L. Fernandez, Präsident und COO der First Balfour. Bisher argumentieren Befürworter nachhaltiger Bautechniken und Funktionalität von Gebäuden dahingehend, dass sowohl fehlende Regierungsstrukturen und Auflagen als auch Anordnungen zu obligatorischen energieeffizienten Baustandards dem Streben des eher hochwertigen Segment des Marktes vorbehalten wird. Jedoch sollte auch das mit dem zum 25. Juni 2015 verabschiedeten „Green Building Code“ verbessert werden. Rahmenbedingungen Als NGO etablierte der Philippines Green Building Council (PHILGBC) 2007 ein Bewertungsverfahren namens „BERDE“ – was in Tagalog „grün“ bedeutet – um in der Bewertung von neuen, bereits existenten und nachgerüsteten Gebäuden hinsichtlich ihres Design-, Bau- und Gebäudemanagements zu unterstützen (siehe Kapitel 5.2.1.2). BERDE ist ähnlich wie das Leadership for Energy and Environmental Design (LEED) Zertifikat amerikanischen Ursprungs, das weltweit weitestgehend eingeführt und bei in den USA ansässigen multinationalen Unternehmen benötigt wird. Auf drängen der PHILGBC wurde dieses Bewertungsverfahren allerdings hinsichtlich lokaler Gegebenheiten und Einflüssen des tropischen Wetters sowie der Verfügbarkeit und Einsatzmöglichkeit verschiedenster Materialien weitgehend optimiert. Das Energieamt deklarierte BERDE als national anerkanntes, voluntäres Bewertungssystem für Umweltfreundliche Konstruktionen. 21 Kalkulatorischer Aspekt Das kommerzielle Bewusstsein für Investitionen in umweltfreundliche und Energieeffiziente Bauprojekte in den Philippinen ist vor Allem aufgrund der im weltweiten Vergleich mit höchsten Energiekosten in Asien von hoher Bedeutung (siehe Kapitel 4.2.3). Kostenausgleich Entsprechend der Werte des Immobilienservices CBRE International werden die Entwicklungskosten von Bauprojekten durch eine effiziente Qualifikation für LEED Zertifikate um 2-3% erhöht. Befürworter der Effizienz-Zertifikate sprechen von einer erheblichen Kostenersparnis über die Jahre auf Energieverbrauchswerte (hauptsächlich Wasser und Strom) und mögliche Gewinne durch RecyclingMaßnahmen. In der Zwischenzeit fand die PHILGBC in ihren Studien dennoch heraus, dass unternehmerische und private Gebäudenutzer aus ihrer Motivation zu Umweltverantwortung bereit sind mehr für umweltfreundliche Gebäude zu bezahlen. Auf dessen Grundlage stellt die PHILGBC ein zu erwartendes jährliches Wachstum innerhalb der Branche von ca. 6% heraus. Voraussetzungen Der IFC stellte klar, dass die planmäßige Implementierung eines Green Building Codes CO2 Emissionen bis zum Jahre 2030 um ca. 1.9 Mio Tonnen verringern werde und jährliche Energieersparnisse von ca. 3.9 Millionen kWh ($855 Mio) möglich sind. Der Programmentwurf schreibt vor, zunächst für Großprojekte ab einem bestimmten Volumen zu gelten, wodurch eine Genehmigung alleine durch die Erfüllung bestimmter Voraussetzungen erteilt wird. Im Laufe der Zeit, abhängig vom Erfolg des Programmes, sollen die Spezifikationen auch hinsichtlich kleinerer Bauprojekte ausgeweitet werden (siehe Kapitel 5.2.1.1). Freiwillige Umsetzung Unabhängig von Geschwindigkeit und Grad der Umsetzung des Green Building Codes sollte die freiwillige Umsetzung umweltfreundlicher und energieeffizienter Praktiken eine sich selbst erfüllende Prophezeiungwerden. Da immer mehr energieeffiziente Gebäude errichtet werden und als erfolgreiche Beispielprojekte für Kostenersparnis vorangehen, werden auch andere Bauunternehmungen diesem Vorbild folgen. Es scheint vor allem der Bürosektor sein, der, getrieben durch die dominante Stellung der gesellschaftlichen Verpflichtungen durch multinationale Unternehmen, den weitaus erheblicheren Anteil an Energieeffizienz zertifizierten Objekten ausmacht. Auch der Wohngebäudemarkt wird allerdings letztendlich einen starken Energieeffizienz-Zuwachs verspüren, da sich in der Zwischenzeit eine jüngere Generation etabliert, die eher dazu neigt großen Wert auf umweltfreundliche Lebensweisen zu legen. 22 Umsetzungshürden Außer der Zugewinnung von Nachfragemultiplikatoren wird der Grad der Umsetzung und dessen Geschwindigkeit aber auch vor Schwierigkeiten stehen. Fehlendes Fach- und Expertenwissen hinsichtlich Energieeffizienter Bauweisen, dessen Design und ingenieurstechnische Entwicklung, als auch eine Rohstoffknappheit der dafür notwendigen Materialien durchziehen die Weiten der Entwicklungs- und Bauunternehmen. Beide dieser Faktoren sollten allerdings auch letztendlich durch die gemeinsame Unterstützung innerhalb der Branche, als auch durch die Schaffung neuer Lieferantennetzwerke außer Kraft gesetzt werden. Inzwischen fordern einige sogar finanzielle Anregungen – wie Steuervorteile und Kürzungen für importierte umweltfreundliche Materialien und auf Energieeffiziente Gebäude – um übergangsweise einen Anreiz für die Implementierung und dessen Vorteile zu schaffen. Besorgniserregend hinsichtlich der staatlich geregelten landesweiten Durchführbarkeit scheint allerdings der Mangel an qualifizierten Gebäude-Inspekteuren zu sein. Auch Herausforderungen bei der Koordination zwischen lokalen Regierungsinstanzen, um eine strikte Einhaltung der Standardszu garantieren, könnten auftreten, da viele Abteilungen unterbesetzt an qualifiziertem Personal sind. Es würden lokale Baubeauftragte benötigt, die jegliche Bauphasen begleiten, beobachten, überprüfen und lenken.60 5.1.2 Klimatische Verhältnisse Auf den Philippinen herrscht maritimes Tropenklima mit einer Regen- und einer Trockenzeit. Der Sommermonsun bringt von Mai bis Oktober starke Regenstürme in die meisten Gebiete des Archipels, wohingegen der Wintermonsun kühlere und trockenere Luft von Dezember bis Februar bringt. Manila, so wie die meisten Tiefebenen sind heiß und staubig von März bis Mai, wobei die Temperaturen selten über 37°C steigen. Die durchnittliche Temperatur des Meereswassers fällt selten unter 27°C. Der jährliche Regenfall kann von 5.000 Milimetern in den bergigen Küstengebieten, bis hin zu weniger als 1.000 Milimeter in ein paar wenigen geschützten Tälern variieren. Monsunregen, obschon stark, kommen normalerweise nicht mit starken Winden und hohen Wellen einher. Allerdings liegen die Philippinen im sogenannten Taifungürtel und leiden von Juli bis Oktober an gefährlichen Stürmen. Jene sind besonders stark für gewöhnlich in Nord und Ost Luzon sowie in Bicol und dem östlichen Bereich der Visayas. Manchmal ist allerdings auch Manila betroffen. Die Häuser in ländlichen Gegenden werden oftmals aus Holz oder Bambus errichtet mit Dächern aus Nipapalmenblättern. Diese sind zwar nicht sturmfest, können aber schnell und günstig wieder neu gebaut werden. Die meisten urbanen Gebäude sind so konstruiert, dass sie Taifunen, Erdbeben und anderen Naturkatastrophen standhalten sollen. Allerdings ist das nicht immer der Fall.61 Der Wachstum des Wohlstandes erlaubt immer mehr die bessere Vorbereitung auf Naturkatastrophen wie Taifune und Erdbeben. Das spiegelt sich auch im Katastrophenmanagement in Gebäuden wieder, sowie der Bauweise. Zwar werden in weniger urbanen Gebieten Häuser zwar oftmals so errichtet wie hier erwähnt, andererseits zieht es die wachsende Mittelschicht in Reihenhaussiedlungen aus Betonbauten. 60 Oxford Business Group (2015) 61 Country Studies US (o.J) 23 5.1.3 Marktentwicklung und Bedarf in den einzelnen Bausektoren Der Bausektor auf den Philippinen hat über die letzten Jahre immer mehr an Bedeutung gewonnen und ist im steten Wachstum (Siehe Kapitel 3.2). Mit dem Wachstum des Bausektors ist auch der Bedarf an Importen aus dem Ausland gewachsen. Wie aus Tabelle 3 ersichtlich ist, gab es ein Wachstum des Importwertes zwischen 2013 und 2014 von 4,79%.62 Tabelle 3 Baumaterial- und Installationsimporte weltweit 2013 und 2014 Baumaterialimporte Philippinen Weltweit Volumen in US$ Veränderung 2013 2014 Betonzuschlag 221,936 467,392 111% Ziegel 200,367,641 255,723,836 28% Holzverarbeitung 15,968,281 23,231,058 45% Zement 98,447,928 108,627,990 10% Marmor 21,557,042 27,166,868 26% Diverses 287,996,445 318,118,301 10% Rohr/Leitungen/Fassungen 168,237,062 198,338,679 18% 67,964,382 77,354,851 14% Rohre/Fassungen 38,861,876 44,652,100 15% Fliesen/Bodenabdeckungen 13,613,049 15,782,416 16% Anderes 10,468,527 11,787,270 13% Fertigbauteile 25,193,488 24,016,481 -5% Sanitäranlagen 53,767,252 58,031,737 8% Kompaktleuchtstofflampen 20,860,141 28,731,173 38% Diverses 397,450,058 418,963,161 5% Stecker 17,802,082 23,677,536 33% Metall Diverse Plastik Licht Deutschland ist einer der wichtigsten Exporteure auf die Philippinen. 2013 hat der Marktanteil Deutschlands an allen Importen der Philippinen 4% betragen und war damit der stärkste Exporteur Europas. Die Gesamtverteilung lässt sich aus Abbildung 9 entnehmen. 62 Department of Trade and Industry (2015) 24 Abbildung 9 Verteilung des Importvolumens in den Philippinen 2013 Quelle: Department of Trade and Industry (2014) Tabelle 4 zeigt, dass der Warenwert, der aus Deutschland auf die Philippinen importiert wurde, von 2012 auf 2013 um 59,7% gestiegen ist.63 Tabelle 4 Baumaterial- und Installationsimporte aus Deutschland 2012 und 2013 Baumaterialimporte Philippinen Deutschland Volumen in US$ Veränderung 2012 2013 Ziegel 1,048,818 1,053,544 45% Holzverarbeitung 215,998 304,463 41% Zement 73,336 1,735 -98% Marmor 1,339 738 -45% Diverses 6,782,295 2,085,337 -69% Rohre/Leitungen/Fassungen 5,001,180 4,232,499 -15% 347,287 95,396 -73% Leitungen/Fassungen 1,853,249 3,045,297 64% Fliesen/Bodenabdeckungen 84,766 70,664 -17% Anderes Metall Diverse Plastik 85,541 96,926 13% Fertigbauteile 822,636 0 -100% Sanitäranlagen 1,403,853 2,117,996 51% Apparate/Equipment 5,475,890 6,893,024 26% CFL -I 12,355 70,227 468% Diverse 9,952,425 12,981,370 30% Stecker 715,689 293,649 -59% Licht 63 Department of Trade and Industry (2015) 25 Daneben stiegen auch die Preise für Baumarerialien an. Durchschnittlich haben sie sich um 2,6% erhöht im Jahre 2010. Besonders die Preise für Blechschmiederei- (4,6%) Elektro- (4,3%) und Klempnermaterialien(2,4%) haben sich besonders erhöht. Ein Faktor dafür waren die höheren Preise für Rohstoffe wie Stahl und Kupfer auf dem Weltmarkt. Die genauen Tendenzen der Verkaufspreise von Baumarialien von 2006 bis 2010 lassen sich ausTabelle 5 entnehmen: Tabelle 5 Verkaufspreise von Baumaterialien 2006-2010 in % Artikel Alle Artikel Zimmerhandwerksmaterialien Elektromaterialien Maurermaterialien Wandmalmaterialien und verwandte Artikel Klempnereimaterielien Blechschmiedereimaterialien Weitere Baumaterialien 2006 5.9 2.8 11.5 5.1 6.9 2007 4.9 0.8 8.6 4.7 6.2 2008 9.2 7.6 9 7.1 6.1 2009 0.5 3.3 3.2 4.2 4.1 2010 2.6 0.7 4.3 1.5 2.1 4.9 1.1 4.2 4.7 -0.3 9.9 5.2 1.9 33.8 2 2.6 -24.5 2.4 4.5 2.9 2011 sind die Preise für Materialien weiterhin gestiegen, wobei sich der Anstieg gegen Mitte des Jahres verlangsamt hatte. Der ansteigende Preis korrelierte mit dem ansteigenden Bedarf der Bauindustrie. Wie bereits erwähnt (siehe Kapitel 3.2) wächst die Bevölkerung und auch die Mittelschicht, Letztere aufgrund des wachsenden Wohlstands. Auch der Dienstleistungssektor wächst rapide (siehe Kapitel 3.2), wodurch der Bedarf an Bauten wächst und die schnelle Urbanisierung (Urbanisierungsrate von 2,3% in 2015)64 sich als Herausforderung darstellt. Mit dem wachsenden Wohlstand entsteht auch mehr Kapital für Katastrophenmanagement. 5.1.3.1 Untersegmente und aktueller Markt Klimatisierungskonzepte Klimaanlagen in Gebäuden spielen eine zentrale Rolle auf den Philippinen aufgrund der tropischen Klimaverhältnisse und können bis zu 50% zur Höhe der Stromrechnung beitragen.65 Der Verkauf an Klimaanlagen hat sich in etwa einem Jahrzehnt verdoppelt und 2012 konnte davon ausgegangen werden, dass 15% der Haushalte in urbanen Regionen mindestens eine Klimaanlage besaßen, wohingegen in ländlichen Gegenden die Anzahl auf 7% - 8% geschätzt wurde. Hierbei wird von einem enormen Wachstumspotenzial ausgegangen.66Lokal weit bekannte Marken sind Carrier, LG, Kolin, Koppel, oder Condura. 64 LEXAS (2015) 65 Inquirer (2015) 66 Marlyne Sahakian (2014) 26 Beleuchtungen Auf den Philippinen dominieren fünf Firmen den LED Beleuchtungsmarkt: Zum einen die lokalen Firmen Firefly Electric & Lighting Co und Akari Lighting & Technology Corp., zum anderen die weltweit bekannten Firmen General Electric und Philips Lighting. Zusätzlich ist die chinesische LED Leuchtenfirma Yatai International Corp. bekannt, welche 29% des Marktes einnimmt; vor allem durch die günstigen Preise. Auch die nationalen Firmen Firefly Electric & Lighting Co und Akari Lighting & Technology Corp. bieten preisgünstige Produkte sowie sind durch schnelle (Nach-)Lieferung im Vorteil. General Electric und Philips werden aufgrund ihrer Qualität und ihres internationalen Rufes geschätzt. 67 Warmwassersysteme Obwohl die weitverbreiteste Variante der Wassererhitzung Durchlauferhitzer sind und wahrscheinlich als naheliegenste Maßnahme für Filipinos der Kauf von energieeffizienten Geräten ist, so gibt es ebenfalls bereits einen Markt für Solar-Warmwassersysteme. Hierbei gibt es allerdings noch keine Zahlen (Stand November 2015). Bekannte Marken für Durchlauferhitzer sind Bestank, Meko, Lotus, Ariston und Panasonic.68 Energieberatung Ein Gespür für Energieeffizienz ist auf den Philippinen erst in den letzten Jahren aufgekommen. Während die Beratung bei der Konstruktion von Gebäuden bereits möglich ist (wie durch das kostenfreie Programm des DOE und durch den Green Building Council; siehe Kapitel 5.2.4.6), ist die spätere Beratung zur Energieeffizienz im Haushalt laut AHK-Philippinen Wissen nicht nennenswert vorhanden. Nach Eigeneinschätzung kann ein Anfrage durch Angebot generiert werden. D.h., dass durch das Angebot von Beratung die Nachfrage danach wachsen könnte. Der Markteintritt in den hier erwähnten Bereichen und anderen werden im Kapitel 6.4beleuchtet. Die Profile der Akteure in den genannten Bereichen lassen sich in Kapitel 7.1.1 nachschlagen. 5.1.4 Baumaterialien Häuser auf den Philippinen werden mit Berücksichtigung des Klimas, der Landschaft sowie der finanziellen Möglichkeiten gebaut. Da die Philippinen in den Tropen liegen, sind die Materialien, welche für die Architektur und den Bau eines Hauses benutzt werden, angepasst an die lokalen Gegebenheiten und demnach anders als in westlichen Ländern. In entlegenen Gebieten wie an manchen Küsten und Bergregionen, welche nur dürftig erschlossen sind und eine mangelnde Infrastruktur aufweisen, werden auch heute noch Materialen verwendet, welche die Gegend hergibt wie Holz, Bambus und Stroh als Grundlage für traditionelle Häuser. 67 Syhdee (o.J.) 68 Wilcon (2015) 27 Durch die geografische Lage besitzt das Land tropisches Regenwaldklima, welches zusätzlich die Wahl der Baumaterialien beeinflusst. Monsune und Taifune sowie die hohe Luftfeuchtigkeit müssen bedacht werden bei der Auswahl der Baumaterialien. Architektonisch sollten Gebäude auf den Philippinen zumindest folgenden Anforderungen gerecht werden: 1. Monsunen, Taifunen und Fluten muss getrotzt werden können. 2. Es muss Termiten standgehalten werden. 3. Eine gute Belüftung sollte gewährleistet werden können, auch um den stärkeren Einsatz von Ventilatoren und Klimaanlagen zu reduzieren. 4. Es sollten Materialien gebraucht werden, welche sich verhältnismäßig langsam aufheizen wie Beton, gemauerte Wände, Zement und Terra Cotta Dachziegel. 5. Eine Möglichkeit, Licht bzw. Wärme auch gut durch Glas heraushalten zu können.69 Zusätzlich wurden auf den Philippinen zwei Baukomponenten identifiziert, die lokal und ökonomisch hergestellt werden können: modified Concrete Hollow Blocks (mCHB, modifizierte Hohlblöcke aus Beton), welche durch recyclebare Materialien wie PET Flaschen verstärkt werden, und Bodenerosionsnetze (soil erosion nets) aus Kokosnussfasern, welche Flussbänke beschützen sollen.70 5.1.5 Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz Da es keine Verpflichtungen im Bereich der Energieeffizienz auf den Philippinen gibt, werden Gebäude erst nach dem Bau bewertet, um die Energieeffizienz festzustellen. Dies geschieht durch das freiwillige Bewertungssystem BERDE (siehe Kapitel 5.2.1.2). Aktuell wurde das Net Lima Gebäude in Bonifacio Global City zum ersten Neubauprojekt ausgezeichnet, welches 4 Sterne laut BERDE erhielt. Zusätzlich das First Balfour Corporate Headquarters, eine Büro und Warenhausanlage für ein Bauunternehmen in Marcelo, Parañaque (eine Stadt südlich von Manila). Mit dem BERDE Code für Lehrinstitute wurde die Henry Sy Sr. Halle der De La Salle Universität in Manila ausgezeichnet, mit dem Codex für Regierungsgebäude das Gebäude der Laguna Lake Development Authority in Diliman, Quezon City (Teil von Metro Manila).71 Desweiteren sind die Projekte in Tabelle 6 jene, welche sich im Jahre 2015 für BERDE registriert haben: 72 69 Solidcon (2014) 70 International Labour Organization (2014) 71 Interview mit Mario Lawrence C. Suelto, BERDE Program Coordinator 72 Berde Online (2015) 28 Tabelle 6 Aktuelle Projekte BERDE 2015 Projektname Gaia Boutique House Strata Gold Condominium Building DLSU-STC Innovation Center Maynilad Safety Center Auftraggeber Registrierungsdatum Adresse Stadt Cabanatuan City Mrs. Julie G. Viloria 09.03.2015 Quezon District Prescon Philippines, Inc. 10.03.2015 296, Zone 28, District III Manila City De La Salle University 27.05.2015 Malamig BiñanCity Maynilad Water Services, Inc. 02.06.2015 Greater Lagro, Novaliches Quezon City 5.1.6 Struktur, Trends und Ausblicke in der Bauindustrie Die Bauindustrie war 2014 eine der schnellstwachsendsten Industrien auf den Philippinen.73Grund dafür waren vor allem der private Sektor in Zusammenhang mit wachsender Industrie und Wohlstand. Mit steigendem Wohlstand wächst auch der Häuserbau. Auch die Politik der derzeitigen Regierung unter Aquino (Stand Oktober 2015) hat durch ihre stabile Geldstrategie sowie der Unterstützung von öffentlichprivaten Projekten entscheidend zu dieser Entwicklung beigetragen.74 Die Philipine Statistics Authority hat gemeldet, dass im ersten Quartal 2014 29.468 neue Bauprojekte genehmigt wurden, was ein Wachstum von 20,8% im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2013 darstellt (24.000 genehmigte Projekte). Wohnungsbauprojekte stellten dabei die Mehrheit mit einem Wachstum von 17,1% verglichen mit der gleichen Zeit 2013 (1. Quartal 2014 waren es 20.498 Projekte im Wert von 29,1 Mrd. PHP, etwa 625.4463 Mio. USD im Oktober 2015). Im Vergleich zum vorherigen Jahr liegt der Anstieg in den Bereichen, die nicht den Wohnungsbau betreffen, bei 15,2%. Calabarzon, die Region südlich von Metro Manila, verzeichnete die meisten Bauprojekte der Gesamtzahl (6.301 oder 21,4% Anstieg), die darinliegende Provinz Cavite nahm dabei den Löwenanteil ein (2.123 oder 7,2% Anstieg). Was den Wert der Bauprojekte auf den Philippinen betrifft, so nimmt Metro Manila den größten Teil ein mit 23,3 Mrd. PHP oder etwa 500,8 Mio. USD (Stand Oktober 2015), was 38,2% des Gesamtwertes entspricht. Der Bausektor und die verwandten Industrien hatten ein Vorzeigejahr in 2014, da die Regierung ein weitreichendes Infrastrukturentwicklungsprojekt gestartet hat im Wert von 62,3 Mrd. PHP (etwa 1,3 Mrd. USD). Der Bausektor ist in starker Relation mit anderen Sektoren wie Tourismus, Bergbau und der Outsourcingindustrie. In 2014 betrug das Budget für die Infrastruktur für den Tourismus 17 Mrd. PHP (363,3 Mio. USD, Stand Oktober 2015) , um touristisch interessante Ziele and große Highways anzuschließen. Zwischen den Jahren 2013 und 2016 wird geschätzt, dass etwa 1,5 Millionen Quadratmeter neue Büroflächen gebaut werden, um den wachsenden Bedarf der Outsourcingindustrie gerecht zu werden. Die Philippinen entwickeln sich zu einer wichtigen Anlaufstelle in Südostasien für Investitionen und 73 Manila Bulletin (2014) 74 BMI Research (2015) 29 Tourismus. Ausgaben für Straßenbau sowie für die Modernisierung von Highways, Häfen, Flughäfen und Urlaubsorten werden einen großen Faktor im Wachstum des Bausektors darstellen.75 Der Bausektor auf den Philippinen kann auch als Kapitalbildung verstanden werden. Während die Bauindustrie in anderen Gebieten Asiens sinkende Zahlen erleben musste, so sollte mehr Aufmerksamkeit auf das Wachstumspotential der Philippinen gelegt werden. Die Philippinische Wirtschaft ist in den letzten Jahren schnell und stark angestiegen. Da der Umsatz sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bausektor zusammen etwa 1,7 Billionen PHP (36,4 Mrd. USD, Stand Oktober 2015) erreichen soll, wird erwartet, dass der Bausektor auch 2015 das Wachstum halten kann. Es wird geschätzt, dass die Regierung mehr als 500 Mrd. PHP (10,7 Mrd. USD, Stand Oktober 2015) für die Infrastruktur ausgeben wird, zusätzlich zu den öffentlichen Projekten in Zusammenarbeit mit dem Privatsektor, welche schon genemigt wurden. Bei der Schätzung von 1,7 Billionen PHP(36,4 Mrd. USD, Stand Oktober 2015) wird erwartet, dass der private Bausektor dabei den Löwenanteil annehmen wird. Ebenso wird erwartet dass das Wachstum im Wohnungsbau auch in den nächsten Jahren vergleichbar hoch bleiben wird aufgrund des Bevölkerungswachstums und der Vergrößerung des Wohlstands. Das Housing and Land Use Regulatory Boardhat ein Ziel von einer Millionneuer Wohnungen bis 2016 gesetzt und unterstützt dies mit 300 Wohnanlagenprojekten in Metro Manila; die meisten davon in der mittleren Preislage. 2014 war der Beitrag der Bauwirtschafts zum Bruttosozialprodukt 5,8% und hat 6,6% der nationalen Arbeitsplätze bereitgestellt.76 Der Green Building Council ist der Ansicht, dass es nicht der tatsächliche Umweltschutz ist, der die Energieeffizienz vorantreibt auf den Philippinen, sondern eher wirtschaftliche Faktoren wie die hohen Energiekosten. Sowohl bei den Interessensvertretern im öffentlichen als auch im privaten Bereich wird von den Vorteilen und dem Bedarf nach energieeffizienten Maßnahmen und Technologien gesprochen.77 5.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz 5.2.1 Regierungsprojekte in der Energieeffizienz Wie an den folgenden Projekten gesehen werden kann, geht von Seiten der Regierung die Initiative vor allem von dem Department of Energy aus, welches die meisten der Projekte initiiert hat. Dies ist ein Indiz dafür, dass sich Energieeffizienz auf den Philippinen erst in der Anfangsphase befindet und noch viel Potential nach oben vorhanden ist.78 5.2.1.1 Energy Reform Agenda (ERA) ERA reagiert in langer Sicht (weiter als 2016) auf globale Richtlinien wie der “Sustainable Energy for All Initiative” der Vereinigten Nationen sowie das Green Growth Goals Projekt von APEC. 79 Unter ERA hat der Energiesektor drei Säulen zur Orientierung erarbeitet: 75 Manila Bulletin (2014) 76 Hoppler (2015) 77 Interview mit Mario Lawrence C. Suelto, BERDE Program Coordinator 78 Einschätzung der AHK-Philippinen 79 DOE (2014a) 30 Die Gewährleistung von stabilem Zugang zu Energie. Das Erreichen eines optimalen Preises. Die Entwicklung eines Planes für nachhaltige Energie. Eingegliedert in ERA ist der “ 2012-2030 Philippine Energy Plan“ (PEP).80 5.2.1.2 Philippine Energy Plan (PEP) Unter dem Motto “Energy Access for More” (Energiezugriff für mehr) wird unter dem PEP versucht, bessere Verfügbarkeit für zuverlässige und bezahlbare Energie für ein breiteres Spektrum der Bevölkerung zu garantieren. Darunter fallen auch die Steigerung der nationalen Erzeugung von Strom und die Entwicklung ländlicher Gegenden. Der Energiesektor hat es sich nach eigenen Aussagen zur Aufgabe gemacht, in der Zukunft sichere, nachhaltige, bezahlbare und umweltfreundliche Energie an alle Wirtschaftssektoren liefern zu können. Dabei soll auch der private Sektor involviert werden. Die Art und Weise der konkreten Umsetzung ist derzeit allerdings noch nicht bekannt.81 Mit steigenden Preisen von importierten Brennstoffen wird der Ruf nach Energieeffizienz und Erhaltung lauter. Unter PEP existiert das „National Energy Efficiency and Conservation Program“ (NEECP) als eines der Standbeine der Strategie zur Sicherung von Energie auf den Philippinen. Eine feste Gesetzeslage gibt es zu diesem Thema jedoch nicht, ist allerdings in der Erarbeitungsphase. Geplant ist die Integration der Entwicklung von Technologien bezüglich Erneuerbarer Energie sowie Anreize für die Verwendung energiesparender Maßnahmen, inklusive dem Bausektor. Das Ziel der Regierung ist es, im Land mehr Bewusstsein für Energieeffizienz zu erwecken. 5.2.1.3 The National Energy Efficiency and Conservation Program (NEECP) Das National Energy Efficiency and Conservation Program ist ein übergeordnetes Programm, unter dem eine Reihe an Projekten und Kampagnen initiiert wurden: Don Emilio Abello Energy Efficiency Awards Die Don Emilio Abello Energy Efficiency Awards werden zur Anerkennung von Unternehmen vergeben, welche Energieeffizienzmaßnahmen implementiert haben, um den Verbrauch von Energie signifikant zu reduzieren. 2014 waren es mehr als 91 Unternehmen, welche die Auszeichnung erhielten.82 Für 2014 gibt es keine Zahlen, aber die ausgezeichneten Unternehmen in 2010 hatten durch ihre Bemühungen ein Äquivalent von 159 Mio. Liter Öl erspart, was ebenfalls 5 Mrd. PHP (etwa 10,8 Mrd. USD, Stand Oktober 2015) oder gesparte 269,444 Tonnen CO² wiederspiegeln.83 80 DOE (o.J) 81 DOE (2014a) 82 DOE (2014b) 83 DOE (2013) 31 ASEAN Best Practices Competition for Energy Management In Buildings and Industries Dieser Award, der in allen ASEAN Ländern vergeben wird, wurde 2000 als Teil des ASEAN-weiten Energieeffizienz- und Energieerhaltungsprogramms etabliert. Die Ziele sind: Energieeffizienzpraktiken in Gebäuden zu fördern und zu verbreiten. Alle Sektoren zur Implementierung von Energieeffizienzpraktiken zu motivieren. Energiemanagement als Werkzeug der Energieersparnis zu etablieren um die Umwelt der ASEAN Region zu verbessern. Best Practices in Sachen Energiemanagement zu fördern und zu verbreiten in ASEAN. Energy Audit Der Energy Audit ist eine Dienstleistung des DOE, die starken Stromverbrauchern wie Fabriken, gewerblichen Gebäuden sowie anderen Unternehmen angeboten wird. Eine Gruppe von Experten evaluiert die Energienutzung der Unternehmen sowie deren Effizienzausstattung und Prozesse. Daraufhin machen sie Empfehlungen zur Verbesserung. Das DOE zieht hierfür Energy Service Companies (ESCOs) oder private Firmen heran, die sich auf Energiemanagement spezialisieren. 84 Partnership for Energy Responsive Companies (P.E.R.C.) PERC ist eine freiwillige Verpflichtung gegenüber der Regierung durch Unternehmen, ihren Energieverbrauch zu kontrollieren. Mit der Verpflichtung gehen kostenfrei Dienste mit ein durch das DOE, wie beispielsweise Energiebriefings und eine Aufdeckung der verbesserungswürdigen Bereiche im Energieverbrauch. Die Unternehmen verpflichten sich allerdings, vierteljährlich einen Energiebericht abzugeben. Nach Einschätzung des DOE kann den Unternehmen die Partnerschaft auch wieder entzogen werden. Bei Einhaltung der Richtlinien liegt die Wahrscheinlichkeit hoch, sich für denDon Emilio Abello Energy Efficiency Award zu nominieren.85 5.2.1.4 Philippine Energy Efficiency Project (PEEP) Das Philippine Energy Efficiency Project, das von 2009 bis 2013 lief und zum Teil von der Asian Development Bank finanziert wurde, hatte die Reduzierung der Energiegenerierung zum Hauptziel. Hierdurch sollten der Energieverbrauch und damit auch die Treibhausgase reduziert werden.86 5.2.1.5 Government Energy Management Program (GEMP) GEMP ist ein Programm unter dem DOE, welches den Verbrauch von Öl und Elektrizität in öffentlichen Gebäuden und Gebäuden im Regierungsbesitz kontrolliert. Dies umfasst auch Lehreinrichtungen. Das Einrichten eines Energiebewahrungsprogramms ist von der Regierung verordnet worden. Um sicherzustellen, dass dem nachgegangen wird werden Stichproben sowie unangekündigte Besuche gemacht. Der monatliche Öl- und Elektrizitätsverbrauch muss gemeldet werden und es werden Auszeichnungen 84 DOE (2013) 85 DOE (o.J. b) 86 PEEP (2012) 32 vergeben an die Institutionen, welche regelmäßig die vorgegeben Standards erfüllen. In 2012 wurden Stichproben in 719 Regierungsinstitutionen durchgeführt und Zertifikate für Energieersparnis wurden an 62 von jenen vergeben.87 5.2.1.6 Voluntary Agreement Die Punkte, welche unter dieses freiwillige Abkommen fallen, müssen von den PERCs neben den bereits genannten im diesbezüglichen Abschnitt eingehalten werden, sowie von den Gewerbe- und Industriezonen, die eingewilligt haben. Die für den Bereich der Energieeffizienz in Gebäuden interessanten Themen sind die folgenden: Palit Ilaw Programm Palit Ilaw (Glühbirnenaustauschprogramm) ist ein Programm, welches die Konsumenten dazu ermutigt, ihre gewöhnlichen Glühbirnen mit Kompaktleuchtstofflampen zu ersetzen. Das Programm wird vom United Nations Development Programme (UNDP) und der Global Environment Facility (GEF) unterstützt.88 Information, Education and Communication Campaign (IEC) Die Information, Education and Communication (IEC; dt.: Information, Bildung und Kommunikation) Kampagnen sind die Schlüsselkomponenten des DOE in der Implementierung ihres Energieeffizienz- und Energieerhaltungsprogramms. Die beiden lokal gesponserten Programme, das „Power Conservation and Demand Management“ (Power Patrol) und das “Fuel Conservation and Efficiency in the Road Transport“ (Road Transport Patrol) sind die Flackschiffe des IEC Programms. Die Aktivitäten der IEC Programme beinhalten: Das Veranstalten von Workshops für Akteure aus den Gewerbe-, Industrie-, Wohnhaus-, Lehr- und Regierungssektoren; Die Fuel Economy Runs: Unter dem DOE wurden bereits 11 Fuel Economy Runs, Läufe um das Bewusstsein für Energieeffizienz bei der Bevölkerung zu erweitern, abgehalten. Anerkennungspreis für Unternehmen, deren Energieeffizienz sich drastisch verbessert haben; Werbekampagnen über Energiespartipps für Fernsehen, Radio und Printmedien. Dieses Programm wird in Partnerschaft mit der Philippine Information Agency durchgeführt. Demand Side Management Program (DSM) Das DSM Programm beinhaltet folgende Aktivitäten:89 Die Förderung energieeffizienter Technologien in den Industrie-, Gewerbe-, und Wohnsektoren, sowie im öffentlichen Bereich; Die Förderung von LED Technologie bei der Straßenbeleuchtung; Werbung für das Voluntary Agreement; Die Erweiterung des Kennzeichnungsprogramms Energieeffizienter Geräte. 87 DOE (o.Jc) 88 University of Southeastern Philippines (2013) 89 DOE (o.J c) 33 5.2.1.7 Foreign Assisted Projects Das DOE hat derzeit (Oktober 2015) zwei Projekte implementiert, welche von ausländischen Unternehmen unterstützt werden: A) Die ausführende Unterstützung des JICA in der Entwicklungsstudie über Energieeffizienz und Umweltschutz für das „Philippine Project“. Die Projektbestandteile sind zusammengesetzt aus:90 Aufklärung hinsichtlich Information, Ausbildung und Kommunikation für die Energieeffizienz- und Umweltschutz-Kampagne Entwicklung eines umfassenden Rahmenkonzepts für die Umsetzung von Energieeffizienz und Umweltschutz Entwicklung eines Trainings- und Zertifizierungsprogrammes für Energie Rechnungsprüfer und Manager Entwicklung einer detaillierten Datenbank hinsichtlich des Energieverbrauchs und dessen Systemanwendungsbestandteile B) Das Entwicklung einer Energieeffizienz- und Umweltschutz-Richtlinie für die Philippinen „Philippine Industrial Energy Efficiency Project“ (PIEEP) ist eine gemeinsame Unternehmung des „Department of Energy“ (DOE) und dem „Department of Trade and Industry“ (DTI), das seinen Ursprung im Jahre 2011 nahm. Es deckt sich mit den Plänen und gesetzten Prioritäten, welche im Philippine Development Plan2011-2016 auf der Agenda stehen. Ziel ist es hierbei, Sicherheit in der Energieversorgung und langfristige Umweltentlastung zu schaffen.Auch zusammen mit dem National Climate Change Action Plan (NCCAP) 2011-2028 bildet es eine Einheit. Dieses Projekt widmet sich der Förderung und Implementierung von Energieeffizienz und Umweltschutzsystemen auf nationaler Ebene, um Klimawandelängste zu adressieren. Unterstützt durch die Expertise der United Nations Industrial Development Organization (UNIDO) und durch Finanzhilfen von Entwicklungspartnern wie der Global Environment Facility (GEF) und lokal ansässigen Förderbanken, kann dieses Projekt als Wegweiser für die Philippinen dienen. Die Sicherstellung eines zukünftig geringeren CO2-Ausstoßes und vor allem ein integriertes, langfristig umfassendes Wirtschaftswachstum, das einen wettbewerbsfähigen Markt und angemessene Beschäftigungsverhältnisse schafft und somit der Armut den Kampf ansagt, können die Entwicklung der Philippinen nachhaltig unterstützen. Projektbeschreibung Das Ziel dieses Projekts ist es, nachhaltige Energiemanagementsysteme zu fördern und schaffen, als auch Best Practice Beispiele für Energieeffizienz innerhalb der philippinischen Industrie zu entwickeln, um Kosten für Energie einzusparen und zum Schutz vor dem Klimawandel beizutragen. 90 Jica (2012) 34 Diese Zielvorstellung kann erreicht werden mit Hilfe von Energiemanagement System (EnMS) Standards (unter Einhaltung der ISO 50001 Richtlinien), Systemoptimierungen (SO) für Abgase, Druckluft und Pumpen, und Freisetzung von finanziellen Mitteln für Energieeffizienzinvestitionen. Die GEF stellte bereits einen Kreditrahmen in Höhen von 3.166 Mio. USD für die 5-jährige Projektphase zur Verfügung. Projekteinfluss Dieses Projekt beeinflusst die Industrie auf den Philippinen in der Hinsicht, dass die Integrierung von Energy Management Systemen gefördert wird. Der Ansatz erschafft neue Konzepte und Möglichkeiten für die Philippinische Industrie hinsichtlich: Reduzierung von Energieverbrauch und Kosten Herabsetzung der Menge an Treibhausgasen Verbesserung betrieblicher Effizienz Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Die Schulung lokaler Experten und trainiertem Produktionspersonal durch das Projekt wird dem Markt auch nach Fertigstellung nachhaltig dienen. Erwartete direkte Umweltentlastung 261.754 Tonnen CO2-ähnliche Emissions-Rückgänge durch Treibstoff und Elektrizitätseinsparungen.91 5.2.2 Standards, Normen und Zertifizierung Auf den Philippinen gibt es keinerlei verpflichtende Standards im Bereich der Energieeffizienz, abgesehen für Projekte der Regierung. Dennoch gibt es eine Vielzahl von Kampagnen und Agenden (siehe Kapitel 5.2.4) durch die freiwillige Standards, Normen und Zertifizierungssysteme entstanden sind. In diesem Kapitel sind diese aufgezählt. 5.2.2.1 Green Building Code Als das Department of Public Works and Highways (DPWH) den Plan ankündigte, den Green Building Code bis 2015 durchzusetzen, prognostizierte es ebenfalls, dass Geschäfte und Konsumenten bis zum Jahr 2030 bis zu 35,2 Mrd. PHP (etwa 800 Mio. USD, Stand Oktober 2015) sparen könnten, wenn alle Bauprojekte ab 2015 energieeffizienten Standards folgen würden. Der Code, welcher bisher (Stand November 2015) noch nicht veröffentlich wurde, ist eine „grüne“ Version des vorhandenen National Building Codes, welcher alle Aspekte des Hausbaus abdeckt, sich jedoch vor allem auf die Sicherheit und Stabilität des Gebäudes fokussiert. Der Green Building Code auf der anderen 91 PIEEP (2014) 35 Seite bezieht sich auf Maßnahmen, die dazu führen sollen, den Strom- und Wasserverbrauch sowie die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Der „grüne“ Code soll daher den National Building Code nicht ersetzen, sondern ihn ergänzen. Laut des DPWH könnte bei erfolgreicher Implementierung eine Emission von 1,9 Mio. Tonnen Kohlenstoffdioxids verhindert werden. Gewerbliche Gebäude nehmen etwa 36% des nationalen Energieverbrauchs ein. Mit dem Einsatz des Codes können 4 Mio. MWh Strom bis 2030 gespart werden. Der Code ist allerdings erst noch in Planung und ob er tatsächlich Gesetz wird, ist noch nicht sicher. Ziel ist es, den Green Building Code zur Pflicht für alle großen Bauprojekte zu machen. Dies bedeutet, dass bereits vor Baubeginn alle Voraussetzungen durch den Code erfüllt sein müssen. Wenn die Einführung geschehen sollte, würde es eine Gewöhnungsphase bedürfen, vor allem durch die höheren Kosten energieeffizienter Bauarten. Jedoch würde sich der Preis der höheren Investition auf lange Sicht aufgrund der gesparten Strom- und Wasserverbrauchskostenegalisieren. Gleichzeitig können kleinere Klimaanlagesysteme gekauft werden, da energieeffiziente Gebäude besser Dämmen. Bisher sind auch noch keine Anreize in Planung wie beispielsweise Steuervergünstigungen für importierte Geräte und Materialien, niedrigere Grundstückssteuern oder spezielle Kredite. Die nächste Herausforderung besteht in dem Mangel an Bauaufsichtsbeauftragten auf den Philippinen. In den meisten Lokalbehörden fehlt es an ausgebildeten Inspekoren. Die Aufgaben eines städtischen Gebäudebeamten werden an den technischen Beigeordneten übertragen, der oftmals aufgrund seiner Primärrolle nicht alle Bauphasen in einem Projekt überwachen kann. Eine Gesetzgebung energieeffizienter Gebäude könnten dieser Herausforderung entgegenwirken. Im Senat warten bisher drei Gesetzesentwürfe auf ihre Verabschiedung: Ein Gesetzesentwurf zur Gründung eines Green Building Ausschusses. Ein Gesetzesentwurf für ein Beurteilungs- und Zertifizierungs- sowie Bonussystems. Ein Gesetzesentwurf für den energieeffizienten Bau von Regierungsgebäuden. Das Komitee wartet derzeit (Stand Oktober 2015) auf den Entwurf des Green Building Codes als Gesetzesgrundlage. Des Weiteren wurden Informationen des DOE angefordert.92 5.2.2.2 Building for Ecologically Responsive Design Excellence (BERDE) Das “Building for Ecologically Responsive Design Excellence” Programm wurde vom Green Building Council auf den Philippinen ins Leben gerufen als angemessene Reaktion auf den wachsenden Bedarf des Entgegenwirkens des Klimawandels sowie der hohen Stromkosten. Das BERDE Green Building Rating System ist ein Bewertungssytem der Energieeffizienz von Gebäuden, welches dem Messen, Verifizieren und Beobachten der Effizienz dient. Um die Zertifizieren objektiv zu halten, wird diese durch ein Drittunternehmen basierend auf internationalen Standardsdurchgeführt.93 92 Rappler (2015b) 93 Berde Online (2015b) 36 Die Orientierung an Regierungsgebäuden. BERDE geschieht Berücksichtigte bisher Kriterien auf sind rein hierbei freiwilliger sowohl Basis, das abgesehen von Management des Umweltverhaltens eines Gebäudes über dessen ganzen Lebenszyklus hinweg, wie auch die Landnutzung und Ökologie, der Wasserverbrauch und dessen Effizienz, die Energieeffizienz, die Luftqualität im Gebäude, die benutzten Materialen und Ressourcen sowie das Abfallmanagement. Aus folgenden Instituten und Richtlinien wurde BERDE adaptiert:94 American Society for Heating, Refrigerating, and Air-conditioning Engineers Chartered Institution of Building Services Engineers PD 859–Code of Sanitation of the Philippines National Fire Protection Agency National Structural Code of the Philippines Philippine Electrical Code Philippine Society of Mechanical Engineers Code Philippine Society of Ventilation Air-conditioning and Refrigeration Engineers Code National Building Code of the Philippines Fire Code of the Philippines International Standard Organization DOLE of the OSHA Philippine Environmental Code Environmental Impact Statement System National Integrated Protected Areas System Act Special Economic Zone Act Uniform Plumbing Code Bisher (Stand Oktober 2015) existiert das BERDE Bewertungssystem für Neubauten und Retrofits/Renovierungen im Gewerbe- als auch Wohngebäude sowie für Bildungsinstitutionen. Industriebauten wurden bisher noch nicht abgedeckt. Unter folgendem Link können die Richtlinien und die Kriterien für eine Auszeichnung durch das BERDE Bewertungssystem heruntergeladen werden: http://berdeonline.org/rating-schemes/ Der Philippinische Green Building Council arbeitet mit privaten und öffentlichen Instanzen zusammen, wie der National Housing Authority, der International Labour Organization sowie dem Department of Trade and Industry. BERDE wurde vom PEEP als das nationale, freiwillige Bewertungsystem der Philippinen bezüglich Energieeffizienz anerkannt.95 Neben dem BERDE Standard spielt auch das LEED Rating System des U.S. Green Building Councils96 (vgl. hierzu auch Kapitel 6.6 Chancen und Risiken -> Vorzeigeprojekte), sowie in geringerem Umfang auch das 94 APEC (2013) 95 Berde Online (2015b) 96 CBRE (2014) 37 German Sustainable Building Council (DGNB)97 eine zentrale Rolle in der Bewertung von Gebäuden basierend auf deren Energieeffizienz auf den Philippinen. 5.2.2.3 Energy Conserving Design Guidelines for Buildings Die Richtlinien zielen auf die Nutzung energieeffizienter Maßnahmen ab. Sie beinhalten Energiebewahrungsrichtlinien für die Gebäudegestaltung aus heutiger Sicht. Die aktuell veröffentlichte Version ist von 2008. 2015 soll eine überarbeitete Version erscheinen, was bis dato allerdings noch nicht geschehen ist. Die Agenda des Ratgebers ist es, Designern und Architekten Richtlinien im Bau zu geben, für neue Gebäude als auch für Renovierungen in vorhandenen Gebäuden. Wohngebäude wurden allerdings ausgeschlossen. Der Inhalt besteht aus Richtlinien, welche aus lokalen und internationalen Codes entnommen wurden, sowie aus Standards und Studien.98 Der Guide kann hier gefunden werden: https://www.doe.gov.ph/microsites/pelmatp/Guidelines_on_Energy_Conserving_Design_on_Buildings_ %28v._2008%29.pdf 5.2.2.4 Energy Labelling and Efficiency Standards Das DOE auf den Philippinen hat ein hauseigenes Licht- und Gerätetestlabor welches Haushaltsgegenstände wie Klimaanlagen, Kühlschränke, Vorschaltgeräte und Lampen bezüglich ihrer Energieeffizienz und Leistung überprüft und mit Kennzeichnungen bezüglich jener versieht. Ziel ist es, die Konsumenten darauf aufmerksam zu machen und ihnen die Möglichkeit zu geben, gezielt energieeffiziente Geräte zu kaufen. Unter folgendem Link sind die aktuellen Label vom März 2015 zu finden: https://www.doe.gov.ph/energy-efficiency/energy-labelling-efficiency-standards 5.2.3 Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen Das Department of Energy veröffentlicht Ausschreibungen für Projekte auf ihrer eigenen Datenbankseite. Der Link lässt sich hier finden: http://122.53.127.18:8082/Default.aspx?type=_All_ Die Projekte sind nicht exklusiv aus dem Bereich der Energieeffizienz, sondern aus allen Bereichen im Zusammenhang mit Energie, darunter auch Gebäude. Dabei gibt es verschiedene Arten von 97 Greenova Philippines (o. J.) 98 DOE (2008) 38 Ausschreibungen. Zum einen sind es kleinere Anliegen bezüglich der Beschaffung von Materialien und Produkten, zum anderen aber auch die Zuschreibung von Bauprojekten. Derartige Ausschreibungen geschehen durch die Abgabe von Geboten. Bauunternehmen und Subkontraktoren müssen eine Lizenz vom Philippine Contractors Accreditation Board (PCAB) besitzen, um tätig werden zu dürfen. Mitte September 2013 waren 6.982 Firmen lizenziert. Die Genehmigungen haben unterschiedlich lange Gültigkeiten und müssen immer wieder verlängert werden.99 Nur lizenzierte Bauunternehmen dürfen gemäß Gesetz - Contractors' Licence Law (RA 4566) – an öffentlichen Ausschreibungen und anderen Vorhaben teilnehmen. Die Anforderungen, für welcheProjekte welche Lizenzen benötigt werden, finden sich auf folgender Website: http://legitipines.com/blog/pcab-license-the-amo/. Darüber hinaus existieren etwa 18.000 unlizenzierte, meist kleineBetriebe in den Provinzen.100 Öffentliche Ausschreibungen Die Philippinen sind kein Mitglied des Government Procurement Agreement (GPA) der World Trade Organization (WTO). Das GPA ist ein multilaterales Übereinkommen im Rahmen der WTO mit dem grundlegenden Ziel, die öffentlichen Beschaffungsmärkte der jeweiligen Länder gegenseitig für die anderen Vertragsparteien zu öffnen. Derzeit hat das Abkommen 17 Parteien aus 45 WTO-Mitgliedsländern und weitere 30 WTO-Mitglieder fungieren als Beobachter im GPA-Ausschuss.101 Öffentlichen Ausschreibungen auf den Philippinen werden maßgeblich durch den Government Procurement Reform Act (GPRA, RA 9184) festgelegt. Hierbei wurde definiert, dass moderne Informations- und Kommunikationstechnologie bei Ausschreibungen verwendet werden soll, um die Transparenz und die Effizienz zu erhöhen. 102 Daher gibt es ein öffentlich zugängliches Online-Portal als alleinige Primärquelle für die Information zu allen öffentlichen Ausschreibungen. Dieses nennt sich PhilGEPS – Philippine Government Electronic Procurement System und kann unter folgendem Link abgerufen werden: http://philgeps.gov.ph/ Mit der zentralen Beschaffung im öffentlichen Sektor ist hierbei der Procurement Service (PS) zuständig, eine Agentur unter dem Department of Budget and Management (DBM). Öffentliche Agenturen können für Infrastrukturprojekte und Dienstleistungen ihre eigene Beschaffung nach Regelungen des Government Procurement Policy Board (GPPB)vornehmen.103 Durch die Verpflichtungen der Philippinen im Rahmen von internationalen Verträgen kann Ware von inländischen oder ausländischen Anbietern erhalten werden. Öffentliche Ausschreibungen sind dementsprechend frei zugänglich für alle in Frage kommenden Lieferanten, Hersteller und Händler, die eine entsprechende Lizenz vorweisen können. Nichtsdestotrotz kann gegebenenfalls im Interesse der Verfügbarkeit, der Effizienz und der rechtzeitigen Lieferung der Waren im Inland hergestellten Waren und 99 Construction Industry Authority of the Philippines (2015) 100 (GTAI 2013) 101 WTO (2015) 102 GPPB (2002), Article III, Sec. 8 103 Ebd. (2015) 39 Industriegütern der Vorzug vor ausländischen Produkten gegeben werden, sofern diese der gewünschten Qualität entsprechen.104 5.2.4 Finanzierungsmöglichkeiten Bezüglich der möglichen Finanzierung durch Kredite muss beachtet werden, welche Rolle das deutsche Unternehmen bei der Erweiterung der Energieeffizienz in Gebäuden spielen möchte: Als Akteur, Investor oder Projektleiter, oder als Lieferant bzw. Hersteller von Exportgut. KfW Oftmals gibt es spezielle Finanzierungsmöglichkeiten im Bereich der Erneuerbaren Energien, wenn es sich um Investitionen oder Projekte handelt – besonders in Entwicklungs- oder Schwellenländern. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Ipex Bank bietet Kredite in beiden Bereichen an. Für den Exportbereich können Finanzierungsangebote unter folgendem Link gefunden werden:105 https://www.kfw-ipex-bank.de/Internationale-Finanzierung/KfW-IPEXBank/Gesch%C3%A4ftssparten/Industrie-und-Services/ Im Bereich der Industrie und Dienstleistungen für den Export ist der Ansprechpartner: Kontakt Dr. Christian Staab Position Abteilungsleiter Industrie und Services Telefon +49 (0) 69 74 31-2677 Fax +49 (0) 69 74 31-9609 E-Mail industriesandservices@kfw.de Unter dem Titel „Erneuerbare Energien - Strom erzeugen und nachhaltig nutzen“ existiert ein gesondertes Finanzierungspaket der KfW. Weiterführende Informationen hierzu lassen sich auf der Seite der KfWWebseite entnehmen.106 Zu beachten ist, dass die KfW einen Finanzierungspartner verlangt, über den die Abwicklung läuft. Die KfW gibt Auskünfte über mögliche Partner. Ansprechpartner im Bereich Investition und Projekt ist: Kontakt Thomas Brehler Position Abteilungsleiter Energie und Umwelt Telefon +49 (0) 69 74 31-8846 Fax +49 (0) 69 74 31-3344 E-Mail energy@kfw.de 104 Ebd. (2002), Article XII, Sec. 43 105 KFW (2015a) 106 KFW (2015b) 40 DEG Die DEG (Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft), eine Tochtergesellschaft der KfW, hat den Auftrag, unternehmerische Initiativen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu fördern, um zu nachhaltigem Wachstum und besseren Lebensbedingungen der Menschen vor Ort beizutragen. Dazu stellen sie privaten Unternehmen für ihre Investitionen langfristige Finanzierungen bereit und beraten sie bei der Umsetzung der Vorhaben.107 Die dafür geltenden Konditionen können unter folgendem Link abgerufen werden: 108 https://www.deginvest.de/Internationale-Finanzierung/DEG/Unser-Angebot/DEG-Finanzierungen/ Der Kontakt bei der DEG lautet: Kontakt DEG Telefon +49 (0) 2214986-0 Fax +49 (0) 2214986-1290 E-Mail info@deginvest.de Weitere Möglichkeiten Als weitere Kreditgeber stehen die AKA Export Finance Bank, der Europäische Entwicklungsfonds, die Weltbank, die Vereinten Nationen sowie weitere nationale und internationale Entwicklungsbanken zur Verfügung.109Dabei muss beachtet werden, dass die AKA laut eigenen Aussagen keine Erfahrungen mit den Philippinen hat, sie Kreditpartner auf den Philippinen seitens Hermesdeckung jedoch prüfen kann, sobald ein Anliegen bei ihnen eingeht.110 Die Bundesregierung unterstützt deutsche Unternehmen, die im Exportgeschäft tätig sind, durch Absicherung ihrer Zahlungsansprüche im Ausland. Durch die sogenannten „Hermesdeckungen“ können sich die Exporteure auch bei der Ausfuhr deutscher Waren in Schwellen- und Entwicklungsländer gegen Risiken absichern und im internationalen Wettbewerb bestehen.111 Auch philippinische Geldinstitute bieten Möglichkeiten zur Projektfinanzierung. So bietet die Development Bank of the Philippines ein Programm für die Finanzierung bei Projekten im Bereich der Ressourcenersparnis und –effizienz und sauberer Produktion. Dabei werden besonders gefördert: “Grüne” Gebäude/Bauten/Grundstücksmanagement Bau von energieeffizienten Gebäuden Renovierung von vorhandenen Gebäuden zu Verbesserung der Energieeffizienz Installation von energieeffizienter Beleuchtungssystemen wie zum Beispiel Straßen und Parklichtern 107 108 109 110 111 Installation und Beschaffung von Energiesparausrüstung, -systemen und -anlagen DEG Invest (2015) KFW (2015c) BMWi (2015) Aussage AKA BMWi (2015) 41 Anlagen, Systeme und Ausrüstung, die Ressourcen sparen wie Energie, Wasser und Rohmaterialen112 Weitere Informationen hierzu bieten die folgenden Ansprechpartner: Kontakt Rustico Noli D. Cruz Position Senior Manager Telefon 0063(2) 8939745/8189511 local 2340 E-Mail rndcruz@dbp.ph Bank of the Philippine Islands (BPI) Die Bank of the Philippine Islands hat das Sustainable Energy Finance Program etabliert.Darin geben sie Möglichkeiten in Technologien zu investieren, welche zur Verbesserung der Energiegenerierung, Energieverteilung und Energienutzung beitragen. Nachhaltige Energieprojekte umfassen laut des Programmes Energieeffizienz sowie Energietechnologien. Dabei sind folgende Aspekte die Eckpunkte der Angebote: Geschäftskapitalfinanzierung zum Kauf von Rohmaterialien und Verbrauchsgegenständen wie Leuchtmittel, Kühlungsmittel und weitere kurzfristige Finanzbedürfnisse Kapitalaufwandsfinanzierung für die Finanzierung von Sachanlagen wie für Werks- und Gebäudebauten und deren Erweiterung und Modernisierung, sowie der Anschaffung von Maschinerie und Geräten wie zum Beispiel Kühlungssysteme. Leasing von industrieller Maschinerie und anderer Gerätschaft, die nur auf Zeit benötigt werden. Folgende Bereiche können sich für das SEF qualifizieren: Industrie und Manufakturbetriebe, wie jene beispielsweise für Zement, Elektronika, Lebensmittelverarbeitung, Flaschenabfüllung und Brauereien, sowie für Glas und Keramik. Geräteverkäufer und Monteure Weitere Firmen, welche: o Gebäude haben, die älter als fünf Jahre sind (beispielsweise Büros, Einkaufzentren, Hotels, Krankenhäuser und Schulen). o Planen, Gebäude zu errichten und interessiert sind energieeffiziente Maßnahmen zu integrieren. 112 DBP (o.J) 42 Kontakt bezüglich des SEF kann über folgende Kanäle aufgenommen werden:113 Telefon 00632 8455373, 8455809, 8455855 E-Mail bpi_sef@bpi.com.ph Aktuell werden unter diesem Programm mehr als 100 Bauprojekte im Bereich Energieeffizienz unterstützt.114 5.2.5 Genehmigungsverfahren, Steuersysteme Um die Auslandsinvestitionen in die Philippinen attraktiver zu gestalten, erließ die philippinische Regierung 1991 den „Foreign Investment Act“ (R.A. 7042, 1991, amended by R.A. 8179, 1996). Dieser reguliert den Markteintritt für ausländische Unternehmen und behandelt diese nach den gleichen Kriterien wie inländische Unternehmen. Demnach sind ebenfalls eine Registrierung bei der „Securities and Exchange Commission“, kurz SEC (im Falle einer Gesellschaft oder einer Partnerschaft), bzw. beim „Bureau of Trade Regulation and Consumer Protection“ beim DTI (im Falle eines Einzelunternehmens) notwendig.115 Eine „Foreign Investment Negative List“ (FINL) wurde in diesem Zusammenhang erstellt, welche die Auslandsinvestitionen regulieren soll (für Details hierzu siehe Quelle).116 Um den philippinischen Markt global wettbewerbsfähiger zu gestalten, wurde im Zuge des „Republic Act No. 7916“ aus dem Jahre 1995 die „Philippine Economic Zone Authority“ (PEZA) als Arm des DTI kreiert, welche die Aufsichtsbehörde für Sonderwirtschaftszonen darstellt.117 Die Sonderwirtschaftszonen stellen für ausländische Investoren besonders attraktive Produktionsstandorte dar, da sie zahlreiche Anreize bieten, wie die Befreiung von der Einkommenssteuer für vier bis sechs Jahre, die Infrastruktur in den Zonen im Vergleich zu anderen Teilen des Landes weitaus besser etabliert ist und eine Garantie auf Korruptionsfreiheit besteht.118 Auch deutsche Unternehmen wie BAG Electronics, Inc., Bayer Business Services, Inc. oder CS Garment, Inc. produzieren seit mehreren Jahrzenten in Sonderwirtschaftszonen auf den Philippinen. Der philippinische Investitionsrat (Board of Investments, BOI) genehmigte zusätzlich für die Jahre 2014 bis 2016 allgemeine Bedingungen und spezifische Leitlinien des Programms für vorrangige Investitionen (Investment Priorities Plan, IPP).119 Darin werden Geschäftstätigkeiten bezüglich des Leistungsumfangs, ihrer Beschreibung und der Anspruchsberechtigungen für gewisse Förderanreize spezifiziert. Der IPP zielt dabei zunächst nicht auf Anreize ab, sondern kann als Werkzeug verstanden werden, welches anhand von politischen Eingriffen und Initiativen Industrien auf- und weiterausbaut.120 Punkt sechs des IPPs bezieht sich auf den Energiesektor. Beschrieben werden darin die Exploration, Entwicklung oder Nutzung von Energiequellen und Energieträgern durch umweltfreundlichere 113 BPI (o.J.) 114 Nach Aussagen von Frau Jo Ann Eala, Head of Sustainable Energy Finance 115 DPT Law (2015) 116 ZG Law (2015) 117 Informationsmaterial AHK-Philippinen 118 PEZA (2015) 119 Rappler (2015) 120 SGV: Das Philippinen-Geschäft 43 Technologien. Besonders Projekte für die Stromerzeugung in entlegenen Gebieten und Inseln („off-grid areas“) werden als Vorreiterprojekte definiert.121 Unternehmen, die in den IPP aufgenommen werden, können eine Vielzahl von Vorteilen nutzen, welche im Detail unter folgendem Link aufgelistet werden: http://www.boi.gov.ph/images/PrimerDoingBusiness/BOIprimer_LORES.pdf. 121 BOI (2014) 44 6. Marktchancen für deutsche Unternehmen Mit der derzeitigen Urbanisierungsrate von 2,3% in 2015 gegenüber 2010 auf den Philippinen (vgl. Deutschland: 0,0% im selben Zeitraum)122 und dem daraus resultierenden Anstieg des Energieverbrauchs spielt die Energieeffizienz in Gebäuden eine immer bedeutendere Rolle in der Sicherstellung der Energieversorgung. Strom auf den Philippinen gehört zu den teuersten der Welt und ist mit durchschnittlich 0.23 USD pro kWh zusammen mit Japan der teuerste Asiens. Ein Grund dafür ist, dass der Strom nicht wie bei anderen Ländern subventioniert wird. Zum Vergleich, in 2013 lag der der Preis in Manila bei etwa 0.26 USD pro kWh, in Frankfurt 0.35 USD und in anderen südostasiatischen Großstädten wie Hanoi und Kuala Lumpur bei 0.09 USD.123 Zusätzlich zu den hohen Energiepreisen stieg auch der Energieverbrauch in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich an. Von 1973 bis 2010 wurde hierbei ein Wachstum von schätzungsweise 321% verzeichnet.124 Aus diesem Grunde ist die Regierung der Philippinen darauf bedacht, energiepolitische Maβnahmen umzusetzen und den Energieverbrauch durch effizientere Lösungen einzuschränken. Im folgenden Kapitel soll dargelegt werden, wie sich diese Maβnahmen im Bereich der Gebäudeeffizienz auswirken und welche Marktchancen sich hierbei für deutsche Unternehmen ergeben können. Die folgende SWOT-Analyse bietet einen ersten Überblick für deutsche Unternehmen, um sich sowohl über die Stärken und Schwächen, als auch über die Chancen und Risiken auf den Philippinen zu informieren. Diese Faktoren sollten bei der Entscheidung über einen Markteintritt berücksichtigt werden: Tabelle 7 SWOT-Analyse Philippinen125 SWOT-Analyse Philippinen Strengths (Stärken) Relativ gut ausgebildete, englischsprachige Arbeitskräfte Junge, wachsende Bevölkerung Expandierender privater Konsum Starker Dienstleistungssektor Rohstoffreichtum Opportunities (Chancen) Expansion der Investitionen im Energiesektor Zunehmender Infrastrukturausbau Ausschreibung von PPP-Projekten Wachsende Outsourcingbranche Ausbau des Gesundheitswesens 122 LEXAS (2015) 123The Lantau Group (2013) 124 APEC (2012), S. 2 125GTAI (2015c) Weaknesses (Schwächen) Relativ schwaches verarbeitendes Gewerbe Hohe Abhängigkeit von Rücküberweisungen im Ausland arbeitender Filipinos Ineffiziente Verwaltung Unzureichende Infrastruktur Hoher Armutsanteil Threats (Risiken) Hohe Importabhängigkeit Mangelnde Rechtssicherheit Korruption Naturkatastrophen 45 6.1 Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Gebäudeeffizienz Um die Struktur des Marktes für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich der Gebäudeeffizienz ausreichend beschreiben zu können, müssen verschiedene Bereiche in Betracht gezogen werden, um deren Auswirkungen auf den Markt analysieren zu können. Diese unterschiedlichen Aspekte beinhalten sowohl die politischen Ziele und Rahmenbedingungen, die von der Regierung und deren Institutionen vorgegeben werden, als auch die damit einhergehenden Richtlinien und Förderungen seitens der philippinischen Regierung. Zusätzlich spielen die Art und Weise der Projektvergabe und öffentliche Ausschreibungen eine zentrale Rolle, um die Struktur des Marktes und die daraus resultierenden Chancen für deutsche Unternehmen analysieren zu können. Politische Ziele Politische Vorgaben und Zielsetzungen im Bereich der Energieeffizienz werden vom Department of Energy (DOE) und dessen Unterorganisationen konzipiert und vorgegeben. Hierzu gehören die National Power Corporation (NPC), die National Electrification Administration (NEA), die Philippine National Oil Company (PNOC), diePhilippine Electricity Marketing Corporation (PEMC) und die Power Sector Assets and Liabilities Management Corporation (PSALM). Weitere involvierte Institutionen in der Energieeffizienz sind außerdem das Department of Science and Technology - Philippine Council for Industry and Energy Research & Development (DOST-PCIERD), das Department of Trade and Industry – Bureau of Product Standards (DTI-BPS) sowie das Department of Environment and Natural Resources (DENR).126Dieser Regierungsapparat aus dem DOE und verschiedenen Abteilungen legt Richtlinien im Bereich der Energieeffizienz fest, die auf der Homepage des DOE eingesehen werden können. Einige der Hauptprogramme der philippinischen Regierung zur Förderung der Energieeffizienz sollen im Folgenden kurz dargestellt werden. Ausführlichere Informationen und Details zu den verschiedenen Programmen können im Kapitel 5.2.4 nachgelesen werde. National Energy Efficiency and Conservation Program (NEECP) Dieses Programm zielt ab auf die verstärkte Implementierung von Energieeffizienzmaßnahmen und Energieeinsparung durch die gezielte Bewusstseinsförderung der Bevölkerung gegenüber effizienterer Nutzung von Energie auf den Philippinen. Durch das NEECP sollte jeder Filipino dazu aufgerufen werden, den umweltbewussten Umgang und Verbrauch von Energie als Lebensmotto zu verstehen. Daher ist auch der Slogan des Programms “EC Way of Life”, was so viel bedeutet wie: “Lebensweise – Energieeinsparung”.127 Als vorgegebenes Ziel erhofft sich die Regierung durch dieses Programm eine Reduzierung des jährlichen Energieverbrauchs von 10% bis 2030 gegenüber den Werten von 2010. 128 126 APEC (2012), S. 9f 127 APEC (2012), S. 20; S. 32 128 Ebd., S. 28 46 Philippine Energy Efficiency Project (PEEP) Durch den rapiden Anstieg der Urbanisierung und Industrialisierung auf den Philippinen steigen neben dem Energieverbrauch auch die Wasser- und Luftverschmutzung kontinuierlich an. Daher hat das DOE das Philippine Energy Efficiency Project ins Leben gerufen. Dies war ein 3-jähriges Project, finanziert durch die Asian Development Bank (ADB), welches darauf abgezielt hat, den Energieverbrauch und GHG Emissionen in Gebäuden zu reduzieren durch ein gemeinsames “Green Building Certicifcation System” in Zusammenarbeit mit dem Philippine Green Building Council.129 Das Programm lief von Mai 2009 bis Juni 2013.130 Das Projekt beinhaltete die folgenden sechs Komponenten:131 - National Residential Lighting Program Umrüstung auf energiesparende Kompaktleuchtstofflampen im Wohnungsbau. - Retrofit of Government Office Buildings Umrüstung des Beleuchtungssystems in Regierungsgebäuden landesweit. - Public Lighting Retrofit Program Umrüstung von öffentlichen Beleuchtungssystemen von Quecksilberdampflampen zu energieeffizienteren Anlagen. - Energy Efficiency Testing and Lamp Waste Management Ausweitung der Kapazitäten der Testlabore des DOE, um weitreichendere Effizienztests durchführen zu können; zusätzlich die Gründung eines Geschäftsmodels für die Sammlung von Beleuchtungs-/Lampenüberresten. - Efficient Building Initiative Einführung eines Bewertungssystems für energieeffiziente Gebäude. - Communication and Social Mobilization Herstellung und Verteilung von Informationsmaterialien für die Kampagnen zu “Communication for Efficient Lighting” und “Promoting Efficiency in Everyday Life”. Energy Conserving Design Guidelines for Buildings and Utility System Die Regierung der Philippinen hat verschiedene Energieeffizienz- und Energieeinsparungsprogramme in gewerblichen Gebäuden und im privaten Wohnungsbau initiiert (vgl. Kapitel 5.2.4). Der strategische Fokus liegt hierbei auf Energieeffizienzmaßnahmen in Gebäuden, um die angedachten Ziele in der Energie- und Umweltpolitik einhalten zu können.132 Ein nennenswertes Programm sind die „Energy Conserving Design Guidelines for Buildings and Utility System“, welche ein integraler Teil des National Building Code der Philippinen werden sollen. Diese Richtlinien sind darauf ausgerichtet, Architekten und Entwickler anzusprechen, sich an diesen Vorgaben bei der Planung von Gebäuden zu orientieren und energieeffizient zu Bauen.133 129Ebd., S. 50 130PEEP (2015) 131 APEC (2012), S. 23f; APERC (2012), S. 169-172 132 APEC (2012), S. 63 133 Ebd., S. 18 47 Vergabeverfahren Für eine ausführliche Information über die öffentlichen Vergabeverfahren, siehe Kapitel 5.2.3. Generell lässt sich jedoch sagen, dass nur Unternehmen an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen dürfen, die dafür lizensiert sind. Attraktivität für deutsche Unternehmen Filipinos setzen gerne auf ausländische Produkte. Insbesondere im Bereich der Energieeffizienz, bei der sich der Markt auf den Philippinen noch in der Entstehungsphase befindet, könnten deutsche Unternehmen mit ihren Produkten vom Potenzial des Marktes profitieren. Im Bereich der Energieeffizienz ist Deutschland internationaler Markt- und Innovationsführer und hat einen guten Ruf, was Know-how und Qualität betrifft. Da Deutschland mit seinen Technologien weit fortgeschritten ist, können gerade deutsche Unternehmen vom philippinischen Marktpotenzial im Bereich des nachhaltigen Bauens profitieren.134 Wie die Marktchancen in den unterschiedlichen Marktsegmenten aussehen und welche Chancen und Risiken solch ein Markteintritt mit sich bringen kann, wird in den nachfolgenden Unterpunkten dieses Kapitels näher dargelegt. 6.2 Marktbarrieren und -hemmnisse im Bereich Energieeffizienz (auch nichttarifäre Handelshemmnisse) Bei jeder Aufnahme von Exportaktivitäten kann die Überwindung von möglichen Marktbarrieren oder – hemmnissen eine Herausforderung darstellen. Diese können politischer oder gesetzlicher, aber auch mentalitätsbedingter Natur sein. Zusätzlich kann die Attraktivität des Marktes darunter leiden und erheblich vermindert werden. Damit der Export von deutschen Produkten bzw. die Zusammenarbeit mit einem philippinischen Handelspartner auf einer guten Basis stattfinden kann, müssen deutsche Unternehmen über einige Aspekte hinreichend informiert sein, bevor sie ein Geschäftsverhältnis mit den philippinischen Partnern eingehen. Gesetzliche Einschränkungen Seitens der Regierung der Philippinen und der offiziellen Rechtslage ist das größte Hindernis im Bereich der Energieeffizienz in Gebäuden die fehlende verbindliche Gesetzgebung in dieser Hinsicht. Selbst das DOE hat erkannt, dass es Barrieren gegen die landesweite Bewerbung und die effektive Umsetzung der Energieeffizienzmaßnahmen und dadurch gegen die angepeilten Energieeinsparungen gibt. Aufgrund der Tatsache, dass, außer im staatlichen Sektor, Energieeffizienz und –einsparung auf rein freiwilliger Basis abläuft, fehlt in diesem Marktsegment bisher noch die wegweisende Richtungsvorgabe durch die philippinische Regierung. Dadurch kann das Potenzial dieses Marktes bisher noch nicht voll ausgeschöpft werden und es bleiben viele Möglichkeiten noch ungenutzt. 134 Energiekomitee der AHK Philippinen 48 Diese Situation könnte sich jedoch in Zukunft wandeln, wenn Energieeffizienzmaßnahmen der Regierung als gesetzliche Regelungen festgelegt würden und daher die Rechtverbindlichkeit nicht nur im staatlichen Sektor zutreffen würde. Ein Energieeinsparungsgesetz könnte den Anwendungsbereich der bisher implementierten Programme erweitern, striktere Verordnungen im Bereich der Energieeffizienz könnten erlassen und eine verstärkte Einbindung von Stakeholdern ermöglicht werden.135 Diese Maßnahmen könnten den Markt im Bereich der Energieeffizienz in Gebäuden vorantreiben und damit auch mehr Chancen und Potenziale für deutsche Unternehmen kreieren. Fehlende Steuervorteile Eine weitere Barriere im Bereich des Energie- und Bauwesens, speziell in der Voranbringung von Energieeffizienzmaßnahmen und Energieeinsparungen, sind fehlende Steuervorteile in diesem Bereich, um den Markt attraktiver für ausländische Unternehmen und für lokale Firmen zu gestalten. Dies führt einerseits zum Mangel an den neuesten Technologien in diesem Sektor, und andererseits zur Abwesenheit von ausländischen Technologieexperten und Servicedienstleistern. Außerdem kann es aufgrund des Ausbleibens von Steuererleichterungen für Unternehmen schwierig werden, auf neue und energiesparende Technologien umzusteigen, da diese Maßnahmen höhere Kosten in der Anschaffung mit sich bringen. Andererseits wird aber gerade in der produzierenden Industrie sehr viel Energie verbraucht, was die Produkte dadurch weniger wettbewerbsfähig im internationalen Markt macht, da die höheren Produktionskosten auf den Preis umgelegt werden müssen. Es besteht zwar der Wunsch für mehr Energieeffizienz in den Industrie, die finanzielle Umsetzung ist jedoch schwierig zu realisieren für die Unternehmen. Steuervorteile könnten hier mehr Anreize für Industriebetriebe schaffen, um auf energieeffizientere Maßnahmen umzusteigen und dadurch könnte das Marktpotenzial insgesamt gesteigert werden.136 Mangelnde Kennzeichnung der Energieklassen Auch in der Kennzeichnung der Energieklassen von Geräten in gewerblichen und privaten Gebäuden herrscht noch Nachholbedarf. Die Regierung der Philippinen hat bereits einige Maßnahmen umgesetzt und die Kennzeichnung der Energieklassen bei einigen Produkten eingeführt (siehe Kapitel 5.2.2.4). Diese Kennzeichnung beschränkt sich bisher jedoch nur auf wenige Haushaltsgeräte, wie zum Beispiel RaumKlimaanlagen oder kleine Kühlschränke. Es ist jedoch vorgesehen, diese Kennzeichnungsvorschriften zu erweitern auf Geräte mit einem höheren Energieverbrauch, wie beispielsweise große Kühlschränke und Waschmaschinen.137 Wenn diese Kennzeichnungspflicht noch auf weitere Haushaltsgeräte und gebäuderelevante Vorrichtungen übertragen würde, könnte sich dieses Vorhaben positiv auf die Einstellung der Bevölkerung auswirken und mehr Bewusstsein für energieeffizientere Alternativen schaffen. 135 APEC (2012), S. 18 136 Ebd., S. 27 137 Ebd., S. 63 49 Mentalitätsunterschiede Schließt man Handelsverträge über die Grenzen hinweg mit philippinischen Partnern ab, müssen auch einige kulturelle Unterschiede berücksichtigt werden, um ein möglichst reibungsloses Geschäftsverhältnis garantieren zu können. Generell kann man sagen, dass die Filipinos eine sehr beziehungsorientierte Kultur sind, und der persönliche Kontakt hier eine weitaus größere Rolle spielt als im deutschen Geschäftsleben. Dies bedeutet, dass es sehr wichtig sein kann, wie man mit seinen Geschäftspartnern umgeht, und dass es auch außerhalb des geschäftlichen Umfelds ein persönliches Miteinander gibt. Die Beziehungen und dadurch auch die Kontaktpflege nehmen daher eine viel zentralere Rolle ein als in Deutschland und sind gerade in Geschäftsalltag und in der Arbeitswelt von immenser Bedeutung. 138 Diese Unterschiede müssen einem jeden deutschen Unternehmen bewusst sein, bevor es ein Geschäftsverhältnis mit einem philippinischen Partner eingeht. Eine ausführliche Beschäftigung mit der philippinischen Kultur und ihren Besonderheiten sollten daher von jedem Unternehmen vorgenommen werden, bevor es mit Filipinos in Kontakt tritt. Als weiterer bedeutender Unterschied lässt sich festhalten, dass Filipinos gerne über den Preis entscheiden. Das heißt, dass Produkte nicht dahingehend gewählt werden, wie sie eventuell über einen längeren Zeitraum am effektivsten sind, sondern zumeist ist allein der Anschaffungspreis entscheidend. Dies kann vor allem im Bereich der Energieeffizienz in Gebäuden von enormer Relevanz sein, da diese Produkte generell teurer sind in der Anschaffung, und sich der höhere Preis erst auf längere Sicht rechnet. Diese Kurzsichtigkeit auf Investitionen und den nachträglichen Ertrag kann gerade in diesem Marktsegment eine wichtige Rolle spielen und muss von deutschen Unternehmen in der Vertriebsstrategie unbedingt berücksichtigt werden.139 Sprachlich gesehen sollte die Geschäftswelt auf den Philippinen jedoch keine Schwierigkeit darstellen, da Englisch die allgemeine Geschäftssprache ist und zumeist von allen Filipinos gut beherrscht wird. Trotzdem kann es ratsam sein, Geschäftsverhältnisse mit lokalen Partnern einzugehen, die neben Englisch auch der offiziellen Landessprache (Filipino) mächtig sind, um hierdurch den Einfluss und den Vertriebsradius noch weiter zu vergrößern. Außerdem kann es gerade in abgelegenen Gebieten durchaus vorkommen, dass man alleine mit Englisch auch auf Hindernisse stoßen kann. Informationsmangel Ein weiterer Punkt, der nicht unterschätzt werden darf, ist die aktive und vollständige Information über die in Rede stehenden Produkte, damit sie den Weg zum Endkunden finden. Die philippinischen Unternehmen und Endnutzer müssen daher ausreichend über die Vorteile der deutschen Produkte sowie über deren genaue Anwendung aufgeklärt werden. Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen setzt Know-how und Wissen in verschiedenen Bereichen voraus, bei denen deutsche Technologieführer den Filipinos noch weit voraus sind. Außerdem gibt es auch keine Informationsplattform mit öffentlich zugänglichen Quellen und Statistiken über Energieeffizienzuntersuchungen von privaten und staatlichen Organisationen. Diese 138 Erfahrung der AHK Philippinen und Mitgliedern vor Ort 139 Interviews mit deutschen Firmen auf den Philippinen 50 Informationen sind nur auf Nachfrage erhältlich, was die Transparenz und die Informationsverbreitung in der Öffentlichkeit erheblich erschwert.140 Diesem Wissensunterschied und Mangel an Werbeplattformen soll durch aktive Informationskampagnen vorgebeugt werden. Die „Information, Education and Communication Campaign“ (IEC) des DOE ist eine der Schlüsselkomponenten in der Verbreitung von Wissen über Energieeffizienzmaßnahmen und soll das National Energy Effencieny and Conservation Program (NEECP) weiter voranbringen. Durch die gezielte Veröffentlichung und Verteilung von präzisen Informationen über Energiestandards, energieeffizienten Produkten und innovativen Technologien soll dieses Thema einem breiterem Publikum zugänglich gemacht werden und dadurch die Energieeinsparung vorangetrieben werden.141 Fachkräftemangel Neben dem Informationsmangel in der philippinischen Bevölkerung über die Vorteile von energieeffizienten Produkten und Lösungen kann auch der Mangel an Fachkräften ein Hindernis für einen Markteintritt darstellen. Da es sich bei den Materialien und Bauteilen im Bereich der Energieeffizienz meist um High-End-Produkte handelt, ist sowohl in der Handhabung und Montage als auch im Vertrieb gezieltes Fachwissen notwendig. Da diese Fachexpertise in der breiten Masse der Filipinos jedoch noch nicht vorhanden ist, sind möglicherweise zusätzliche Fortbildungen der Fachkräfte vor Ort von Nöten, um die richtige Umsetzung zu gewährleisten. Ein wichtiger erster Schritt in diese Richtung wurde bereits vom DOE in Verbindung mit dem NEECP unternommen, welches eine Reihe von Trainingseinheiten, Workshops und Publikationen zur Verbreitung von Fachwissen über Energieeffizienz anbietet. Die Bereiche der Trainingsmodule reichen hierbei von Energieverbrauchsprüfung, Energiemanagement und Energieeinsparungsmaßnahmen bis zu weiteren Angeboten und Programmen durch ausländische Institutionen.142 Herausforderungen bei der Finanzierung Ein weiteres Hindernis im Bereich der Energieeffizienz in Gebäuden aufgrund des unzureichenden Informationsstands ist die Herausforderung Investoren für die Projekte zu akquirieren. Finanzielle Hilfen durch private Institutionen sind schwierig zu gewinnen, da auch bei diesen Geldgebern ein Wissensmangel vorherrscht und dadurch die Unsicherheiten gegenüber innovativen Projekten und die erhofften Energieeinsparungen zu hoch sind. Vereinzelte Investoren würden wohl nicht die Dringlichkeit für Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen sehen. 140 APEC (2012), S. 44 141 Ebd., S. 26; S. 34 142 APERC (2012), S. 177f 51 6.3 Wettbewerbssituation Abgesehen von der Struktur des Marktes für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich der Gebäudeeffizienz und der damit einhergehenden Barrieren und Hemmnisse, spielt auch die Wettbewerbssituation eine zentrale Rolle für die Marktchancen von deutschen Unternehmen in diesem Marktsegment. Diese soll nachfolgend näher dargestellt werden. Allgemein lässt sich sagen, dass die Wirtschaft der Philippinen in zwei Bereiche eingeteilt werden kann: Neben einem stark exportorientierten Markt in überwiegend ausländischer Hand, der meist in Sonderwirtschaftszonen angesiedelt ist, steht ein auf den Inlandsmarkt, überwiegend auf Konsum und die Immobilienbranche ausgerichteter Bereich in der Hand weniger philippinischer Familien gegenüber. Diese Familienkonzerne bestimmen in hohem Maße die Wirtschaft im Bereich des Bauwesens.143 Da auch die Energieeffizienzmaßnahmen für Gebäudetechnik stark von dem Baugewerbe abhängig sind bzw. in einander über gehen, sollen diese ’Big Player’ der Bauindustrie und deren Aktivitäten im Folgenden kurz näher vorgestellt werden. Das Unternehmen Ayala Land Inc. verkündete im Februar 2015, dass es allein 2015 etwa 120 Mrd. PHP in neue Wohnanlagen investieren will. Darüber hinaus plant Ayala Land sein Portfolio an Wirtschaftsbauten bis 2020 gegenüber 2013 zu verdreifachen. Beispielsweise soll die vermietbare Fläche in Shopping-Malls von 1,3 Mio. auf 3,6 Mio. qm und die Bürofläche von 600.000 auf 1,8 Mio. qm zulegen. Die Zahl der Zimmer in Hotels und Resorts soll von 2.000 auf 6.000 Einheiten steigen. 144 Vom führenden Shopping-Mall-Entwickler SM Prime sind für 2015 Investitionen von 66 Mrd. PHP angekündigt. Drei neue Shopping-Malls sollen in den Philippinen eröffnet werden und damit die Zahl auf insgesamt 53 Standorte erhöht werden. Fünf neue Wohnkomplexe sind in der Planung wie auch die Erweiterung von fünf bestehenden Hochhäusern. Nicht zuletzt erweitert sich das Portfolio des Immobilienentwicklers um Gewerbezentren und Hotels.145 Megaworld, ein weiterer großer Immobilien- und BPO-Office-Entwickler, will sein erstes Township in Metro-Manila, das Eastwood-Projekt, erweitern. Zudem sollen 2015 landesweit fünf neue Townships - zwei in Luzon, zwei in den Visayas und eins in Mindanao - entstehen und damit das Portfolio des Bauentwicklers auf 20 solcher integrierter Wohn-, Büro- und Einzelhandels-Komplexe ausgebaut werden.146 Neben diesen drei bereits genannten Bauriesen sind auch die Robinsons Development Inc., die Filinvest Development Corporation sowie die DMCI Holdings, Inc. nennenswerte Großunternehmen aus dem Baugewerbe, die Projekte überall auf den Philippinen realisieren. Diese Immobilienentwickler und Baukonzerne bestimmen ganz entscheidend den Markt der Bauindustrie auf den Philippinen und sind damit auch von entscheidender Bedeutung für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich der Gebäudeeffizienz, insbesondere im Bereich der Großbauten wie Shopping-Malls, im Infrastrukturbau und im gewerblichen Bau. Ohne Kontakte oder Verbindungen zu diesen ’Big Player’ ist es sowohl für lokale als 143 GTAI (2015b) 144 Ebd. 145 Ebd. (2015a) 146 Ebd. (2015b) 52 auch für ausländische Firmen ein schwieriges Unterfangen, Aufträge an Land zu ziehen und im Baugewerbe auf den Philippinen Fuß zu fassen. Um sich über die Möglichkeiten in den verschiedenen Branchen zu informieren und sich ein Bild von den bereits agierenden Firmen vor Ort machen zu können, lohnt sich auch ein Besuch bei lokalen Branchenmessen aus dem Baugewerbe. Die wichtigste Messe hierbei ist die „Philconstruct“, auf der Bauausrüstungen und Dienstleistungen angeboten werden. Die Veranstaltung findet jedes Jahr in Manila statt und wird von der Philippine Constructors Association organisiert. 6.4 Markt- und Absatzpotentiale für deutsche Unternehmen (aufgeteilt nach Marktsegmenten) In diesem Teil der Zielmarktanalyse sollen die Markt- und Absatzpotenziale für deutsche Unternehmen im Bereich der Energieeffizienz in Gebäuden näher untersucht und dargestellt werden. Da die Gebäudeeffizienz in erster Linie eng mit dem Bauwesen verbunden ist bzw. eine Untergruppierung dessen darstellt, wird im Folgenden zuerst auf die Baubranche auf den Philippinen und den zukünftigen Prognosen hierfür eingegangen. Anschließend wird der Fokus auf die einzelnen Marktsegmente gelegt, in denen Energieeffizienzmaßnahmen erfolgsversprechende Aussichten haben und bei denen sich daher Potenziale und Absatzchancen für deutsche Unternehmen ergeben könnten. Baubranche allgemein Die Baubranche hat sich als einer der Wachstumsmotoren auf den Philippinen entwickelt und befindet sich weiterhin auf einem aufstrebenden Weg. Dabei bildet der private Wohn- und Wirtschaftsbau die wichtigste Basis147, wobei aber auch im Bereich des Infrastrukturbaus nach einem kurzen Abschwung 2014 in diesem Jahr wieder eine vermehrte Anzahl an Vorhaben geplant ist. Im Regierungsbudget für 2015 sind knapp 340 Mrd. PHP für verschiedene Infrastrukturprogramme vorgesehen, vor allem den Straßenbau, aber auch Häfen und Flughäfen. Darüber hinaus wurden 2014 gemäß der National Economic and Development Authority mindestens 100 Mrd. philPeso für den Wiederaufbau der Katastrophengebiete angesetzt. 148 Ein weiterer Antriebsmotor für die Bautätigkeit ist die nach wie vor hohe private Nachfrage nach Büro- und Gewerbeflächen, da die Outsourcing-Branche weiter expandiert und auch der Einzelhandel davon profitiert. Nicht zuletzt ist es die hohe Nachfrage der rund 2,3 Millionen im Ausland arbeitenden Philippiner149, die ihr Geld zurücksenden und damit den Wohnungsmarkt antreiben. Deren Rücküberweisungen machten 2013 immerhin 8,4% des BIP aus.150 Insgesamt sehen die Prognosen durchaus positiv aus und die Bauindustrie kann mit einer Wachstumsrate von 10-11% über die nächsten drei Jahre rechnen.151 147 GTAI (2015a) 148 Ebd. (2014a) 149 PSA (2014) 150 GTAI (2014a) 151 Philconstruct (o. J.), S. 13f 53 Da es sich bei den Philippinen jedoch um ein tropisches Land handelt, müssen auch die Architektur und die verwendeten Materialien an diese speziellen Konditionen angepasst werden. Dies bedeutet, dass Gebäude auf den Philippinen im Einklang mit den klimatischen Verhältnissen, der geographischen Lage und den finanziellen Kapazitäten geplant werden müssen. Aufgrund der durchaus positiven Aussichten für das Baugewerbe lässt dies jedoch auch die Potenziale und Möglichkeiten für Unternehmer aus dem Bereich der Energieeffizienz in Gebäuden steigen. In welchen Bereichen sich hierbei Chancen für energieeffiziente Lösungen bieten und damit auch Chancen für deutsche Unternehmen eröffnen, soll in den folgenden Abschnitten aufgezeigt werden. Energieeffizienz allgemein Wenn es um Frage der Energieeffizienz in Gebäuden geht, liegt das Hauptaugenmerk auf der notwendigen Energie, die aufgebracht werden muss, um das gewünschte Innenraumklima zu erreichen. Systemverluste ergeben sich hierbei beim Transport und der Umwandlung der zugeführten Energie. So können z.B. in manchen Fällen von 100% der zugeführten Energie nur 90% realistisch für die tatsächlichen Dienste wie Beleuchtung, Kühlung oder Lüftung verwendet werden, aufgrund der Ineffizienz der eingesetzten Geräte. Die Energiemenge die benötigt wird, um die angestrebten Ziele zu erreichen, ist abhängig von: 152 - Den Eigenschaften des Gebäudes. - Der Höhe der Wärmeübertragung: Je niedriger die Wärmeübertragung ist, desto niedriger ist der Wärmeverlust und der Energiebedarf für Heizungs- oder Kühlunganlagen wird verringert. - Ob das Gebäude so konzipiert wurde, dass die Zufuhr von Energie in Abhängigkeit von den äuβeren klimatischen Bedingungen minimiert werden kann. - Wie effizient die abgegebene Energie verwendet wird, um dem Netto-Energiebedarf des Gebäudes gerecht zu werden. - Wie effizient Energie von den Menschen im Gebäude verwendet wird. - Der Anteil des Energiebedarfs des Gebäudes, der durch erneuerbare Energien abgedeckt wird. Auβenarchitektur Um die Energieeffizienz für ein Gebäude steigern zu können, sollte schon bei der Planung der Auβenhülle auf architektonische Besonderheiten geachtet werden. In den „Guidelines of Energy Conserving Design of Buildings“ des DOE wird festgehalten, welche Regeln bei der Architektur hierbei eingehalten werden sollen.153 Diese Auslegungskriterien für die Gebäudehülle orientieren sich an der Overall Thermal Transfer Value (OTTV) (Gesamtwerte des Wärmetransfers) und zielen ab auf ein energiesparendes Design für Gebäudehüllen, so dass externe Wärmezufuhr minimiert und dadurch die Kühllast der Klimaanlage reduziert werden kann. Die solare Wärmezufuhr durch die Gebäudehülle bildet einen wesentlichen Teil der Wärmelast in einem Gebäude, die durch die zusätzliche Leistung der Klimaanlagen und dadurch höheren Energieverbrauch 152 UNIDO (o. J.), S. 11 153 DoE (2008) 54 aufgefangen werden muss. Diese Wärmegewinnung in einem Gebäude zu minimieren ist daher die erste und wichtigste Überlegung bei der architektonischen Gestaltung eines Bauwerkes. Hierbei kann auf die unterschiedlichsten Methoden und Möglichkeiten zurückgegriffen werden, wie beispielsweise die optimale Lage eines rechteckigen Gebäudes mit der Vermeidung der Ausrichtung der längeren Fassade zur Südseite ist ein einfaches Mittel zur Verringerung der solaren Wärmegewinnung. Die richtige Wahl der Gebäudeform, die Auswahl der Materialien und hellen Farben für die Auβenfront sind weitere Aspekte, die bei der Planung der Architektur in Betracht gezogen werden sollten, um die Wärmezufuhr von auβen möglichst gering zu halten.154 Hierbei können auch deutsche Unternehmen von ihrer langjährigen Erfahrung im Bereich des energieeffizienten Bauens Nutzen machen und von den Marktchancen auf den Philippinen profitieren. Durch ihr Know-how, ihren Wissensvorsprung im Bereich von neuen Technologien und Möglichkeiten sowie ihr hohes Ansehen aufgrund der Qualität kann dieser Markt groβe Chancen für deutsche Unternehmen bieten. Klimatisierungskonzepte Klimaanlagen in Gebäuden spielen eine zentrale auf den Philippinen aufgrund der tropischen Klimaverhältnisse. Kühlsysteme sollen nach den Richtlinien des DOE im Einklang mit den aktuellsten Vorgaben des ASHRAE Handbook of Fundamentals155 oder gleichwertigen Publikationen stehen und können in den „Guidelines of Energy Conserving Design of Buildings“ nachgelesen werden. 156 Hierbei ergeben sich auch Möglichkeiten und Chancen für deutsche Unternehmen, mit ihren Produkten und ihrem Technologievorsprung zu punkten und aus dem philippinischen Markt Profit zu schlagen. Zusätzlich können auch Vorhaben, den Energieverbrauch für Kühlanlagen zu verringern, eine gute Alternative für einen Markteinstieg bereitstellen. Hierbei können die folgenden Bereiche genauer betrachtet werden:157 Interne Wärmegewinnung: Interne Wärme ist die thermische Energie von Personen, Beleuchtung und Geräten, die Wärme an die Umwelt in geschlossenen Räume abgeben. Gerade bei heiβem Wetter, wie auf den Philippinen generell üblich, führt dies zu einem erhöhten Energieverbrauch um das gewünschte Innenraumklima beizubehalten. Auswahl von Geräten mit reduzierter Wärmeabgabe: Die Auswahl von Büro- oder Haushaltsgeräten mit einer reduzierten Heizleistung verringert den Energieverbrauch für Kühlanlagen. So können beispielsweise Flachbildschirme deutlich die Wärmeabgabe verringern und zusätzlich für eine effizientere Nutzung der Büroflächen sorgen. 154 Ebd., S. 23 155 Ashrae (2015): 156 DoE (2008), S. 37 157 UNIDO (o. J.), S. 10; S. 21-23; S. 25 55 Trennung von groβen Wärmequellen von den allgemeinen Aufenthaltsräumen: Umfasst ein Gebäude energieintensive Geräte wie Groβrechner oder dergleichen, sollten sich diese am effektivsten in einem separat-klimatisierten Raum befinden, zur Vermeidung der Ausweitung der zusätzlichen Kühlenergie auf weitere Gebäudeteile. Nutzung von thermischer Masse und Nachtlüften zur Energieeinsparung: Thermische Masse ist die Fähigkeit eines Materials, Wärmeenergie zu absorbieren. Daher werden bestimmte Materialien mit einer hohen thermischen Masse wie Beton, Ziegel und Fliesen gezielt eingesetzt, um Wärmeenergie aufzunehmen und dadurch den Energieverbrauch für die Kühlung zu reduzieren. Auβerdem kann ebenfalls durch systematisches Nachtlüften Energie gespart werden, indem man die kühlere Luft in den Nachtstunden effektiv nutzt. Dies kann z.B. durch innovative Gebäudetechnik vollautomatisch erfolgen und somit Chancen für deutsche Technologien bieten. Reduktion von Wärmegewinnung durch Beleuchtung: Wärmegewinnung durch Beleuchtungsanlagen kann zum Einen durch bestmögliche Nutzung des Tageslichts reduziert Beleuchtungsanlagen werden mit und einem zum Anderen leistungsfähigen durch den Einsatz Kontrollsystem. von energieeffizienten (Weitere Details zu Energieeffizienzmaβnahmen im Beleuchtungssektor finden sich in diesem Kapitel unter dem Punkt „Beleuchtungen“). Auswirkungen von passiven Kühlungsstrategien: Computer-Simulationen können verwendet werden, um verschiedene Möglichkeiten durchzuspielen und die effektivsten Lösungen vorherzusagen im Bereich der optimierten Verglasung und der Einstellung von Sonnenschutzwänden.158 Reduzierung des Energiebedarfs durch Luftzirkulation: Zusätzlich zu den bereits genannten Maβnahmen kann der Energiebedarf für die Kühlung eines Gebäudes auch durch eine effiziente Luftzirkulation und natürliche Ventilation verringert werden. Dies spricht vor allem Architekten in der Planung eines Gebäudes an, um die Raumaufteilung energieeffizent zu konstruieren. Reduzierung der Energie für mechanische Ventilation: Die Hauptenergie sowohl für mechanische Kühlung und für Klimaanlagen wird für die Ventilatoren verwendet, um die Luft zu zirkulieren. Der Energieverbrauch für die Ventilatoren kann durch eine effiziente Gestaltung des Systems, die Auswahl von energiesparenden Lüftern und einer optimalen Einstellung der Geräte reduziert werden. 56 All diese unterschiedlichsten Anwendungsgebiete im Bereich der Energieeffizienz bei Klimatisierungsanlagen können Chancen und Potenziale für deutsche Unternehmen darstellen. Hierbei können sowohl Architekten in der Planung, Bauunternehmer, Komponentenhersteller, Materialhersteller oder Entwickler angesprochen werden, um von den Möglichkeiten des philippinischen Marktes in diesem Segment zu profitieren. Eine gezieltere Analyse für das jeweilige Gebiet bleibt aber natürlich erforderlich, um exakt auf die bestimmten Anforderungen und Chancen eingehen zu können und dabei von den Potenzialen optimalen Profit schlagen zu können. Fassadenlösungen Auch im Bereich der Fassadengestaltung von Gebäuden können verschiedene Maβnahmen unternommen werden, um den Energieverbrauch zu verringern und das Bauwerk dadurch energieeffizienter zu gestalten. Dies kann einerseits durch einen gezielten Einsatz von bestimmten Materialien wie Glas oder Metallen geschehen, aber auch durch weitere Schutzkomponenten zur Verringerung des Energieaufwands. Verschiedene Möglichkeiten sollen im Folgenden kurz vorgestellt werden, bei denen sich auch für deutsche Unternehmen Chancen bieten.159 Vermeidung von übermäßiger Verglasung: Fenster bei Gebäuden sollten so bemessen sein, dass das Tageslicht effektiv genutzt werden kann unter Vermeidung von übermäβiger Wärmegewinnung durch Sonnenenergie. Dies sollte bei der Planung der Auβenfassade eines Gebäudes unbedingt berücksichtigt werden, um den optimalen Ausgleich zu finden. Einsatz von Sonnenschutzkomponenten: Durch den Einsatz von externen Sonnenschutzkomponenten kann die direkte Einstrahlung von Sonnenlicht auch verringert werden, ohne dabei auf das Tageslicht als notwendige Lichtquelle verzichten zu müssen. Diese können automatisch an die jeweilige Sonneneinstrahlung angepasst werden und dadurch effektiv zur Reduzierung des Energieverbrauchs beitragen. Sonnenschutzglas: Verglasungen sind mit einer Vielzahl an selektiven Beschichtungen oder Tönungen erhältlich, welche die Eigenschaften wie beispielsweise die Durchlässigkeit von Sonnenlicht erheblich verändern können. Idealerweise sollte eine Verglasung mit der höchsten Lichtdurchlässigkeit bei gleichzeitiger stärkster Reduktion der Sonnenwärme gewählt werden. Dies kann sowohl für deutsche Unternehmen aus der Glasherstellung als auch in der Beschichtungsindustrie eine wichtige Rolle spielen. 159 UNIDO (o. J.), S. 25 57 Effektive Fenstergestaltung: Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Punkt im Bereich der Fassadenkonstruktion ist die effektive Fenstergestaltung. Fenster sollten so konzipiert sein, dass sie die Leichtigkeit der Bedienung durch die Bewohner und dadurch eine kontrollierte Belüftung ermöglichen. Dies kann jedoch einigen Fällen durch die hohen Umgebungsgeräusche oder durch die Luftverschmutzung eingeschränkt werden. Auβerdem muss darauf geachtet werden, dass die natürliche Lüftung nur im Einklang mit der systematischen Gebäudetechnik betrieben werden sollte und auch die Sicherheit nicht vernachlässigt wird. (Module 19, p. 25) Beleuchtungen Ein weiterer kostenintensiver Punkt im Bereich des Energieverbrauchs in Gebäuden ist die optimale Nutzung von Beleuchtungsanlagen. Groβe Einsparmöglichkeiten ergeben sich hierbei in Auswahl von energieeffizienten Beleuchtungssystemen, der maximalen Ausnutzung von Tageslicht sowie innovativen Lichtsteuerungen. Auch die Regierung der Philippinen versucht gerade über den richtigen Einsatz von Beleuchtungssystemen den hohen Energieverbrauch des Landes zu senken und versucht Anreize hierfür zu schaffen.160 Energieeffiziente Beleuchtungssysteme: Eine effiziente Beleuchtungsanlage sollte in der Lage sein, die erforderliche Beleuchtungsstärke zur Verfügung zu stellen bei gleichzeitigem minimalen Energieverbrauch. Insbesondere in diesem Bereich könnten deutsche Firmen mit ihrem Technologievorsprung und ihren qualitativ hochwertigen Produkten eine Möglichkeit sehen, um ihre Produkte auf dem philippinischen Markt anzubieten. Maximierung der Nutzung von Tageslicht: Die Einführung von natürlichem Licht in ein Gebäude spart nicht nur Energie, sondern schafft auch eine attraktive Umgebung und stärkt das Wohlbefinden der Gebäudenutzer. Dies wird durch die Gröβe der Fensterfläche in Relation zu der Raumgröβe, die Lichtdurchlässigkeit des Glases und durch die Helligkeit der Oberflächen innerhalb des Raumes beeinflusst. Obwohl aber die maximale Nutzung des Tageslichts Kosten im Bezug auf den Energieverbrauch von Beleuchtungen sparen kann, sollte dabei trotzdem darauf geachtet werden, dass diese Ersparnis nicht durch zusätzliche Kühlleistung aufgehoben bzw. sogar überschritten wird. Innovative Lichtsteuerungen: Lichtsteuerungen sollten so konzipiert sein, dass kleine Gruppen von Leuchten individuell durch Schaltanlagen in der unmittelbaren Nähe zum Arbeitsplatz gesteuert werden können. Innovative Lösungen können hierbei z.B. in der Abwesenheitserkennung und der damit verbundenen automatischen Abschaltung der Beleuchtung oder in der Entwicklung von Tageslichtsensoren und zeitgesteuerten Schaltern liegen. (Module 19, p. 26) 160 UNIDO (o. J.), S. 26 58 Warmwassersysteme Obwohl das Hauptaugenmerk im Bereich der Energieeffizienz in Gebäuden in einer tropischen Klimazone in erster Linie natürlich auf der Energieeinsparung bei Kühlsystemen für die gewünschte Innenraumtemperatur liegt, ergeben sich auch im Bereich der Wassererhitzung Möglichkeiten, um als deutsches Unternehmen in den Markt einzusteigen.161 Insbesondere in Hotels, Restaurants, Krankenhäusern und bei Wäsche-Services spielt das energiesparende Design der Dampf- und Heiβwasserversorgung eine wichtige Rolle. Daher wurden auch hierfür Kriterien und Mindeststandards für die Energieeffizienz bei der Gestaltung und der Auswahl der Ausrüstung in den Guidelines des DoE festgelegt. Doch auch im Bereich von Wohnanlagen ohne zentral gesteuerte Warmwasserversorgung können sich Chancen ergeben, um die dezentrale Versorgung mit warmen Wasser durch Boiler zu garantieren. Hierbei können deutsche Unternehmen beispielsweise den Markt direkt mit energiesparenden Wassererhitzern bedienen, aber auch im Bereich der Identifizierung eines geeigneten Heiβwassersystems, in der Entwicklung von innovativen Zeitschaltern oder im Vertrieb von zugehörigen Pumpen und Warmwasserrohrleitungen liegen Potenziale versteckt. Gebäudeausstattung Insbesondere im Bereich von kommerziellen Bürogebäuden sind Unternehmen auf eine Vielzahl von Bürogeräten angewiesen, um zu funktionieren. Diese reichen von Computern, Monitoren, Druckern und Faxgeräten bis zu Projektoren, Scannern und Telefonkonferenzeinrichtungen. Büro-Ausstattung ist der am schnellsten wachsende Energieverbraucher in der Geschäftswelt mit einem Verbrauch von 15% des gesamten Stroms, der in Büros verwendet wird. Laut Prognosen wird dieser Wert bis 2020 sogar auf 30% ansteigen.162 Obwohl diese Geräte nicht direkt in die Energieeffizienz eines Gebäudes involviert sind, steigen durch ihren Gebrauch und ihren Wärmeausstoβ die Kosten für Kühlsysteme und Ventilation. Daher ist es ratsam, auch im Bezug auf den Energieverbrauch eines Gebäudes auf diese Punkte zu achten und möglichst energiesparende Geräte anzuschaffen. Hierbei können sich Chancen und Potenziale für deutsche Unternehmen ergeben, die zwar nicht direkt im Bereich der Gebäudeeffizienz tätig sind, aber trotzdem durch energiesparende Büro- oder Haushaltsgeräte zur Energieeinsparung in Gebäuden beitragen können. Energieberatung Deutsche Unternehmen können nicht nur durch den Vertrieb ihrer Produkte oder Materialien von den Chancen des philippinischen Marktes im Bereich der Gebäudeeffizienz profitieren, sondern auch durch ihr Know-how und ihren Wissensvorsprung als Berater oder Servicedienstleister aktiv werden. Insbesondere im Bereich der Energieeffizienz gehen die meisten Initiativen von ausländischen Institutionen oder Unternehmen aus, die als Stakeholder in ihrem Marktsegment an lokale Regierungsbehörden herantreten 161 UNIDO (o. J.), S. 27 162 UNIDO (o. J.), S. 27 59 und so Regeln und Richtlinien etablieren.163 In dieser Funktion könnten auch deutsche Unternehmen auftreten um die Marktstruktur zu verändern und dadurch die Absatzchancen für ihre Produkte zu verbessern. Auch im Bereich der Beratungsleistung für Unternehmen könnten deutsche Servicedienstleister die Etablierung von energiepolitischen Maβnahmen vorantreiben, die Festlegung von Zielen mitgestalten oder die der einen Seite durchaus einige überzeugende Chancen mit sich, bergen jedoch auch Herausforderungen auf der anderen Seite. Im Bereich der Markterschließung für Gebäudeeffizienzmaßnahmen stehen sich hierbei vor allem die wirtschaftspolitischen Risiken und die mangelnde Rechtssicherheit mit der steigenden Nachfrage, den finanziellen Anreizen und den Chancen aus Mitarbeiterschulung übernehmen.164 6.5 Chancen und Risiken für eine Markterschließung im Bereich Gebäudeeffizienz Bevor sich ein deutsches Unternehmen dazu entschließt, in den philippinischen Markt zu exportieren oder mit einer Geschäftsniederlassung einzusteigen, soll es sich über die Chancen und Risiken einer solchen Unternehmung bewusst werden. Wie bereits zu Beginn dieses Kapitels in der SWOT-Analyse dargestellt, bringen die Philippinen auf Public-Private Partnerships (PPP) gegenüber. Wirtschaftspolitische Risiken Trotz der politischen Reformen im Bereich der Bauwirtschaft, die zu der aktuellen aussichtsreichen Lage und dem Aufschwung führten, gibt es politische Risiken die zu beachten sind. Aufgrund von verfassungsrechtlichen Auseinandersetzungen und anderen Verzögerungen blieben beispielsweise 2014 die für Infrastruktur freigegebenen öffentlichen Gelder unter der Zielmarke. So sanken die Infrastrukturausgaben 2014 um 6,2%. Gerade die von der Regierung als ein Heilmittel für Infrastrukturprobleme verfolgten PPP-Vorhaben (Public-Private-Partnerships) blieben weit hinter den Erwartungen zurück.165 So kommt es auch immer wieder zu Verzögerungen, wie etwa durch gerichtliche Verfügungen, nicht ordnungsmäße Ausschreibungsverfahren und nicht zuletzt zur Rücknahme von Zusagen. So wurde beim Fabella-Krankenhausprojekt trotz bereits erfolgter Vergabe das Verfahren gestoppt, weil das Gesundheitsministerium die Genehmigung des National Economic and Development Council nicht eingeholt hatte, wie der "Philippine Daily Inquirer" vom 18.02.14 berichtete.166 Diese wirtschaftspolitischen Risiken sowie die mangelnde Rechtssicherheit sind durchaus relevante Risiken, die von jedem Unternehmen in Betracht gezogen werden müssen, das auf den Philippinen Investitionen tätigen möchte. 163 Interviews mit deutschen Firmen auf den Philippinen 164 UNIDO (o. J.), S. 29f 165 GTAI (2015a) 166 GTAI (2014b) 60 Steigende Nachfrage Andererseits bieten der philippinische Markt gerade im Bereich der Energieeffizienz in Gebäuden überaus überzeugende Chancen, die einen Markteinstieg für deutsche Unternehmen befürworten. Aufgrund der steigenden Komplexität in der Erschlieβung von neuen Energiequellen und dem sprunghaften Anstieg der Strompreise, sollte die Regierung der Philippinen die Belastung und die Kosten der Gewährleistung der Energieversorgung mit den Endnutzern teilen und daher vermehrt auf energieeffizientere Lösungen setzen. Auch laut Aussage des Green Building Council steigt die Nachfrage nach energieeffizienten Produkten und Energieeinsparungen kontinuierlich an. Nach deren Überzeugung wird die Notwendigkeit für Energieeffizienz auf den Philippinen durch wirtschaftliche Faktoren angetrieben. Einerseits haben die Philippinen mit dem Einsatz von erneuerbaren Energiequellen jedoch eine gesunde Mischung in der Stromversorgung, andererseits ist aufgrund der hohen Energiekosten die Energieeffizienz in Gebäuden ein sehr tragfähiger Bereich für Investitionen.167 Zusätzlich befindet sich energieeffizientes Bauen auf den Philippinen noch in den Startlöchern und besitzt daher großes Potenzial zur Expansion. Die Formulierung einer allgemeingültigen Energieeffizienzpolitik sollte daher von der zuständigen Regierungsbehörde in Kooperation mit relevanten Interessensgruppen entwickelt werden. Die Ausarbeitung und Einführung eines Gesetzes ist der einzige Weg, um die Anwendung und die Einhaltung durch die Bevölkerung zu gewährleisten. Dies würde der Energieeffizienz im Bereich der Gebäudeeffizienz auf den Philippinen einen weiteren Schub verleihen und die Marktchancen für deutsche Unternehmen noch weiter erhöhen.168 Subventionen und Anreize Um die Auslandsinvestitionen in die Philippinen attraktiver zu gestalten, erließ die philippinische Regierung 1991 den „Foreign Investment Act“ (R.A. 7042, 1991, amended by R.A. 8179, 1996). Dieser reguliert den Markteintritt für ausländische Unternehmen und behandelt diese nach den gleichen Kriterien wie inländische Unternehmen. Demnach sind ebenfalls eine Registrierung bei der „Securities and Exchange Commission“, kurz SEC (im Falle einer Gesellschaft oder einer Partnerschaft), bzw. beim „Bureau of Trade Regulation and Consumer Protection“ beim DTI (im Falle eines Einzelunternehmens) notwendig. 169 Eine „Foreign Investment Negative List“ (FINL) wurde in diesem Zusammenhang erstellt, welche die Auslandsinvestitionen regulieren soll (für Details hierzu siehe Quelle). 170 Interessant ist dabei, dass keine ausländischen Architektenbüros eine Gesellschaft gründen können, weil ausländische Architekten nicht praktizieren dürfen. Dafür ist eine Partnerschaft notwendig, ob in einer Gesellschaft oder in einem Projekt, wo der deutsche Architekt dann als Berater eingestellt werden könnte. Architekten müssen ihre Planungen irgendwie unterzeichnen, was nur ein anerkannter Architekt auf den Philippinen darf. Um den philippinischen Markt global wettbewerbsfähiger zu gestalten, wurde im Zuge des „Republic Act No. 7916“ aus dem Jahre 1995 die „Philippine Economic Zone Authority“ (PEZA) als Arm des DTI kreiert, 167 Interview mit Mario Lawrence C. Suelto, BERDE Program Coordinator 168 UNIDO (o. J.), S. 41 169 DPT Law (2015) 170 ZG Law (2015) 61 welche die Aufsichtsbehörde für Sonderwirtschaftszonen darstellt. 171 Die Sonderwirtschaftszonen stellen für ausländische Investoren besonders attraktive Produktionsstandorte dar, weil zahlreiche Anreize, wie die Befreiung von der Einkommenssteuer für vier bis sechs Jahre, bestehen, die Infrastruktur in den Zonen im Vergleich zu anderen Teilen des Landes weitaus besser etabliert ist und eine Garantie auf Korruptionsfreiheit besteht.172 Auch deutsche Unternehmen wie BAG Electronics, Inc., Bayer Business Services, Inc. oder CS Garment, Inc. produzieren seit mehreren Jahrzenten in Sonderwirtschaftszonen auf den Philippinen. Der philippinische Investitionsrat (Board of Investments, BOI) genehmigte zusätzlich für die Jahre 2014 bis 2016 allgemeine Bedingungen und spezifische Leitlinien des Programms für vorrangige Investitionen (Investment Priorities Plan, IPP).173 Darin werden Geschäftstätigkeiten bezüglich des Leistungsumfangs, ihrer Beschreibung und der Anspruchsberechtigungen für gewisse Förderanreize spezifiziert. Der IPP zielt dabei zunächst nicht auf Anreize ab, sondern kann als Werkzeug verstanden werden, welches anhand von politischen Eingriffen und Initiativen Industrien auf- und weiterausbaut.174 Public-Private Partnership (PPP) Public-Private Partnerships (PPP) können allgemein definiert werden als eine vertragliche Vereinbarung zwischen der Regierung und einem privaten Unternehmen mit dem gemeinsamen Ziel der Finanzierung, Planung, Realisierung und Ausführung von Infrastrukturmaβnahmen, welche traditionell vom öffentlichen Sektor zur Verfügung gestellt werden. Sie verkörpern eine optimale Risikoverteilung zwischen den Parteien und garantieren minimale Kosten bei der das Privatunternehmen gleichzeitig eine angemessene Rendite für seine Investitionen erhält.175 Aufgrund der vielen durchzuführenden Vorhaben rechnen Vorhersageinstitute in den nächsten zwei bis drei Jahren mit einem stark Infrastruktur- und PPP-getriebenen Wirtschaftswachstum.176 Dies soll auch das ausländische Interesse an den Philippinen erhöhen und die Investitionsneigung insgesamt verbessern. Jedenfalls zeigen die philippinischen Konzerne, die als Hauptkonsortialführer der Großprojekte in Frage kommen, bislang hohes Interesse. Deutsche Firmen sollten die Webseite des Public-Private Partnership Center (http://ppp.gov.ph/) im Auge behalten, um sich über den Fortgang der Ausschreibungsprozesse zu informieren. Denn hieraus dürften sichfür Lieferanten von Materialien, Technologien und Beratungsleistungen durchaus aussichtsreiche Geschäftschancen ergeben. Deutsche Ausrüstung und Ingenieurkunst genießen in dem südostasiatischen Land hohes Ansehen.177 171 Informationsmaterial AHK Philippinen 172 PEZA (2015) 173 Rappler (2015) 174 SGV (2015) 175 PPPC (2015) 176 Philconstruct (o. J.), S. 15 177 GTAI (2014b) 62 Vorzeigeprojekte Eines der Vorzeigeprojekte der Philippinen im Bereich des energieeffizienten Bauens ist das Zuellig Building in Makati City. Dieses Gebäude wurde als ein Projekt der Bridgebury Realty Corporation, einer Tochtergesellschaft der Zuellig Group, realisiert und wird weithin als das „Green Building“ der Philippinen präsentiert.178 Es wurde bereits während der Bauphase 2009 mit dem Gold-Status des LEED-CS (Core and Shell programm) und am 16. Juli 2013 mit dem größtmöglichen Platinum-Status durch das USGBC ausgezeichnet. LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) wurde in den Vereinigten Staaten durch das U.S. Green Building Council (USGBC) im Jahr 2000 ins Leben gerufen und ist seitdem zum global anerkannten Standart für Auszeichnungen für energiesparende Gebäudekonstruktionen geworden. Die Ehrung des Zuellig Buildings mit dem Platinum-Zertifikat als erstes Gebäude auf den Philippinen führt das Land weiter in Richtung internationaler Wettbewerbsfähigkeit in diesem Bereich.179 Als Kriterien für die Auszeichnung wurden hierbei vor allem die messbaren Vorzüge im Bereich der Energieeinsparung, die niedrigen Betriebskosten und die hervorragende Qualität der Innenraumluft angegeben. Insgesamt überzeugt das Gebäude durch die folgenden „grünen“ Eigenschaften: 180 - LEED (Core and Shell), ausgezeichnet mit dem Platinum-Status - Energieeffiziente Aluminium-Glas Fassadenfront - Hocheffizientes HVAC-System - Regenwasser-Auffangsystem - Low-flow plumbing fixtures - Landschaftsflächen, grüne Terrassen und Sky Garden Zusätzlich zu der Anerkennung durch das USGBC spielt auch die Zertifizierung durch Philippine Green Building Council (PHILGBC), das BERDE Green Building Rating System, eine wichtige Rolle für energieeffizientes Bauen auf den Philippinen. Gegenwärtig wurde das Net Lima Building in Bonifacio Global City als erstes Bauprojekt mit dem BERDE 4-Star unter dem BERDE for New Construction Version 1.0.0 (BERDE-NC v.1.0.0) ausgezeichnet. Weitere mit dem BERDE Design Zertifikat ausgezeichnete Projekte sind das First Balfour Corporate Headquarter (Büro und Lagerhalle für eine Baufirma), die De La Salle University – Henry Sy Sr. Hall (eine Bildungseinrichtung mit Bibliothek) sowie das Laguna Lake Development Authority Building (ein Bürogebäude der Regierung).181 All diese Projekte und deren Auszeichnungen bestätigen die zuvor beschriebenen Möglichkeiten auf den Philippinen im Bereich des energieeffizienten Bauens, und die aufstrebenden Chancen und Potenziale die sich hieraus ergeben können. 178 Bridgebury Realty Corporation (2015a) 179 Ebd. (2015b) 180 Ebd. (2015c) 181 Interview mit Mario Lawrence C. Suelto, BERDE Program Coordinator 63 Deutscher Ruf Laut dem „Department of Trade and Industry“ (DTI) belegt Deutschland 2015 Platz 6 der 10 attraktivsten Märkte für die Philippinen, nachdem es 2012 noch Platz 8 war. Für die deutsch-philippinische Wirtschaftsbeziehung kann ein positives Wachstum aufgrund von stabiler makroökonomischer Daten verzeichnet werden. Schwerpunkte der Neuinvestitionen aus Deutschland liegen dabei sowohl im Bereich des Outsourcings von internen Geschäftsprozessen, der Produktion als auch in Infrastrukturprojekten. 182 Auch im Bereich Energieeffizienz ist Deutschland internationaler Markt- und Innovationsführer und hat einen guten Ruf, was Know-how und Qualität betrifft. Aufgrund der hohen Qualität der Produkte genießen Waren „Made in Germany“ ein hohes Ansehen auf den Philippinen. Aus diesem Grund haben auch deutsche Produkte im Bereich der Energieeffizienz großes Potenzial, um erfolgreich auf den Philippinen vertrieben zu werden. Da Deutschland mit seinen Technologien weit fortgeschritten ist, kann gerade hierbei vom philippinischen Marktpotenzial im Bereich des nachhaltigen Bauens profitiert werden. 6.6 Markteintrittsstrategien Ein wichtiges Kriterium für die Wahl der optimalen Vertriebsstrategie stellt die Marktposition eines Produktes dar. Produkte, die einem geringen Wettbewerbsdruck ausgesetzt sind, können einfacher durch bestimmte Vertriebskanäle abgesetzt werden als Produkte, die einem hohen Wettbewerb standhalten müssen. Durch diese Kriterien wird definiert, wie ein deutsches Unternehmen an den philippinischen Markt herangehen kann, um seine Produkte dort zu vertreiben. Generell besteht einerseits die Möglichkeit, Güter von Deutschland aus zu exportieren und über einen lokalen Distributionspartner zu vertreiben, und andererseits die Alternative, einen Standort auf den Philippinen zu eröffnen und die Produkte direkt auf dem hiesigen Markt anzubieten. Fällt die Wahl eines Unternehmens auf den Export der Produkte von Deutschland aus, kann hierbei zwischen direktem und indirektem Export unterschieden werden:183 Direkter Export Die Durchführung des direkten Exports setzt direkte geschäftliche Kontakte des Herstellers (Exporteurs) mit Importeuren, Handelsbetrieben oder Endabnehmern im Absatzland voraus. Beim direkten Export verkauft der Exporteur seine Produkte unmittelbar an seine ausländischen Handelspartner, wobei folgende Voraussetzungen vorliegen müssen: - Gute Kenntnisse des zu bearbeitenden Auslandsmarktes Eine erfahrene Exportabteilung 182 Auswärtiges Amt (2015) 183 IHK Pfalz (2015) 64 Das direkte Exportgeschäft wird heutzutage besonders durch die expansive Zunahme von Messen und Ausstellungen, durch öffentliche Fördermaßnahmen, Verbesserung der Verkehrs- und Nachrichtentechnik usw. gefördert. Indirekter Export Hier fehlt im Vergleich zum direkten Export die unmittelbare Beziehung des Herstellers zum ausländischen Handelspartner. Beim indirekten Export wird vom Exporteur ein inländisches Außenhandelsunternehmen (Exporthaus) eingeschaltet, das meist auf einen bestimmten Leistungsbereich bzw. auf eine bestimmte Ländergruppe spezialisiert ist. Bei dieser Exportform wandelt sich das Exportgeschäft für den Exporteur in ein Inlandsgeschäft um. Nach dem Verkauf der Ware an das Außenhandelsunternehmen übernimmt dieses die weitere Exportabwicklung, wie z.B. Transport, Vertrieb, Zahlungsabwicklung und Kreditversicherung. Es ergeben sich folgende Vor- und Nachteile gegenüber dem direkten Export: Vorteile: Es entfallen folgende kostenverursachende und risikobehaftete Faktoren: - Information über den Auslandsmarkt Geschäftsanbahnung im Auslandsmarkt Aufbau einer eigenen Exportabteilung Aufbau des Auslandsvertriebs inkl. Service Finanzierung des Auslandsabsatzes Exportkreditversicherung Nachteile: - Gefahr, dass aufgrund mangelnder Marktkenntnisse die Produkte nicht den Erfordernissen des Auslandsmarktes entsprechen Zusätzliche Handelsgewinne bleiben beim Auβenhandelsunternehmen Abhängigkeit von Verkaufskontakten und Verkaufserfolgen des Auβenhandelsunternehmen Aufbau eines eigenen Image im Ausland unterbleibt Produkt wird durch Händlermarge teurer und ist daher u.U. weniger wettbewerbsfähig Ab bestimmten Umsatzgröβen ist es, wie die Erfahrung zeigt, dann unerlässlich, verstärkt auf dem philippinischen Markt präsent zu sein. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn weitere Umsatzsteigerungen geplant sind. Dies kann zunächst durch die Schaffung eines Verbindungsbüros geschehen, führt dann bei fortschreitendem Geschäftserfolg oftmals zur Gründung einer Zweigniederlassung oder Tochtergesellschaft, mit dem Ziel der noch stärkeren Verankerung im Markt. Folgende Formen einer Geschäftsniederlassung auf den Philippinen sind hierbei möglich:184 184 BOI (2015), S. 6-8 65 Eingetragen unter philippinischem Recht Einzelunternehmen (Sole Proprietorship): Das Einzelunternehmen ist eine Geschäftsstruktur, die sich Besitz einer Einzelperson befindet, welche zugleich auch für die Leitung und Kontrolle des Unternehmens verantwortlich ist. Der Eigentümer ist alleine gewinnberechtigt, trägt jedoch auch das finanzielle Risiko des Unternehmens und ist hierfür voll haftbar. Ein Einzelunternehmen muss mit seinem Geschäftsnamen beim Department of Trade and Industry – National Capital Region (DTI-NCR) oder den Vertretungen in den Provinzen registriert sein. Partnerschaft (Partnership): Im Rahmen des Zivilgesetzbuches der Philippinen wird eine Partnerschaft als juristische Person behandelt, die eine eigene Rechtspersönlichkeit neben denen der Mitglieder darstellt. Partnerschaften können entweder offene Handelsgesellschaften sein, in denen die Partner unbeschränkt für die Schulden und Verpflichtungen haften, oder Kommanditgesellschaften, in denen ein oder mehrere Gesellschafter unbeschränkt und die Kommanditisten nur zur Höhe ihrer Kapitaleinlagen haften. Eine Partnerschaft mit mehr als dreitausend Pesos Kapital muss bei der Securities and Exchange Commission registriert werden. Kapitalgesellschaft (Corporation): Kapitalgesellschaften sind juristische Personen, gegründet unter dem Corporation Code und reguliert durch die Securities and Exchange Commission, mit einer getrennten Rechtspersönlichkeit von denen der Anteilseigner. Die Haftung der Anteilseigner einer Kapitalgesellschaft beschränkt sich auf die Höhe ihrer Kapitaleinlage. Eine Kapitalgesellschaft kann entweder am Aktienmarkt gelistet sein oder nicht (Stock Corporation oder Non-stock Corporation), unabhängig von der Nationalität. Eine Kapitalgesellschaft gilt jedoch als philippinische Gesellschaft, wenn sich 60% oder mehr im Besitz von Filipinos befinden. Wenn mehr als 40% in ausländischem Besitz sind, wird es als ausländisches Unternehmen eingestuft. Eingetragen unter ausländischem Recht Zweigniederlassung (Branch Office): Eine Zweigniederlassung ist ein ausländisches Unternehmen, gegründet und eingetragen unter ausländischem Recht, das Geschäftstätigkeiten der Unternehmenszentrale ausführt und Einkünfte aus dem Gastland bezieht. Das Mindestgrundkapital für eine Zweigniederlassung ist 200.000,00 USD, das jedoch auf 100.000,00 USD reduziert werden kann, wenn (a) die Geschäftsaktivität fortschrittliche Technologie umfasst oder (b) mindestens 50 direkte Mitarbeiter durch das Unternehmen beschäftigt werden. Eine Registrierung bei der SEC ist obligatorisch. 66 Repräsentanz (Representative Office): Eine Repräsentanz ist ein ausländisches Unternehmen, gegründet und eingetragen unter ausländischem Recht. Es bezieht dabei keine Erträge aus dem Gastland, sondern wird vollständig von ihrem Hauptsitz subventioniert. Die Repräsentanz steht in direktem Kontakt mit den Kunden der Muttergesellschaft und fungiert als Kommunikationszentrum, als Förderinstanz der Unternehmensprodukte, sowie als Qualitätskontrolle der Produkte für den Export. Eine interne Mindestsendung von 30.000,00 USD ist vorgeschrieben um die Betriebskosten zu decken. Zusätzlich muss die Repräsentanz bei der SEC registriert sein. Regional Headquarter (RHQ)/Operating Headquarter (ROHQ): Nach RA 8756 kann jedes multinationale Unternehmen ein Regional Headquarter (RHQ) oder ein Regional Operating Headquarter (ROHQ) gründen, sofern das Unternehmen unter anderen als den philippinischen Gesetzen besteht und mit Niederlassungen oder Tochtergesellschaften in der Asien-Pazifik-Region oder anderen Auslandsmärkten tätig ist. Regional Headquarter (RHQ): - Aktivitäten sind beschränkt auf Aufsichts-, Kommunikations- und Koordinationszentrum für die Tochtergesellschaften und Filialen in der Region Asien-Pazifik. - Fungiert als Verwaltungszweig des multinationalen Unternehmens. - Erhält keine Einkünfte von Quellen innerhalb der Philippinen und ist in keinster Weise involviert in der Geschäftsleitung einer Tochtergesellschaft oder Filiale auf den Philippinen. - Erforderliche interne Zuweisungen von 50.000,00 USD jährlich zur Deckung der Betriebskosten Regional Operating Headquarter (ROHQ): - Führt die folgenden Aktivitäten für die Tochtergesellschaften und Filialen auf den Philippinen aus: o Allgemeine Verwaltung und Planung o Geschäftsplanung und Koordination o Einkauf / Beschaffung von Rohstoffen o Unternehmerische Finanzberatungsdienstleistungen o Vertriebssteuerung und Verkaufsförderung o Training und Personalmanagement o Logistische Dienstleistungen o Forschungs- und Entwicklungsdienste sowie Produktentwicklung o Technische Unterstützung und Kommunikation o Geschäftsentwicklung - Bezieht Einkünfte aus Quellen auf den Philippinen - Erforderliche Zuweisung von 200.000,00 USD einmalig 67 Diese Möglichkeiten stehen einem deutschen Unternehmen zur Verfügung, wenn es seine Geschäftstätigkeiten auf den philippinischen Markt ausweiten möchte. Unabhängig von der Form der Geschäftsniederlassung ist es für ein deutsches Unternehmen jedoch unumgänglich, einen lokalen Partner auf den Philippinen zu haben, der mit den hiesigen Gepflogenheiten, gesetzlichen Rahmenbedingungen und dem lokalen Markt bestens vertraut ist. 6.7 Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg Der Erfolg des Geschäfts auf den Philippinen hängt eng mit der Auswahl der entsprechenden Vertriebsstrategie und dem passenden Partner zusammen. Damit der Markteinstieg erfolgreich verläuft, müssen auch rechtliche, steuerliche, vertriebsstrategische und interkulturelle Aspekte bei der Planung Beachtung finden. Daher ist es unbedingt notwendig, sich im Vorfeld exakt über die Zustände im angestrebten Zielmarkt zu informieren. Dies bedeutet einerseits, dass man sich über den Markt selbst, die Potenziale für ausländische bzw. deutsche Unternehmen, als auch über die Mitstreiter und die Wettbewerbssituation ein klares Bild macht. Zusätzlich dürfen aber auch generelle Risiken und Hemmnisse nicht auβer acht gelassen werden, wenn die Intention besteht, in den philippinischen Markt zu investieren. Die vorliegende Zielmarktanalyse bietet daher einen ausführlichen Überblick über verschiedenen Marktsegmente sowie über aktuelle Richtlinien und Vorgaben seitens der Regierung, ersetzt aber nicht eine gezielte Analyse im Falle eines gewünschten Markteintritts. Der wichtigste Punkt bei einem Markteinstieg bleibt jedoch der optimale lokale Partner für diese Unternehmung. Dies wird auch auf Nachfrage bei Mitgliedern der Deutsch-Philippinischen Industrie- und Handelskammer immer wieder verdeutlicht.185 Ein lokaler Partner sollte demnach problemlos in der Lage sein, auf Englisch und in der Landessprache der Philippinen zu kommunizieren, er sollte sich bestens mit den gesetzlichen Regelungen und Rahmenbedingungen vor Ort auskennen und bestenfalls auch gute Kontakte zu Regierungsorganisationen, NGOs, sowie zu groβen und bedeutenden Firmen der angestrebten Geschäftsbranchen mit sich bringen. Bei der Suche nach einem passenden Partner für die angedachte Vertriebsstrategie (Vertriebspartner, Joint Venture, etc.) kann die AHK Philippinen mit ihrem exzellenten Netzwerk, ihren Kontakten in den verschiedensten Bereichen, ihrer Kenntnis der philippinischen Kultur sowie ihrer langjährigen Erfahrung unterstützen und deutsche Firmen bei ihrem Markteintritt begleiten. 185 Interviews mit deutschen Firmen auf den Philippinen 68 7. Zielgruppenanalyse 7.1 Profile Marktakteure 7.1.1 Unternehmen die bereits im Zielmarkt als Anbieter der untersuchten Marktsegmente im Bereich Energieeffizienz tätig sind MHE-Demag (P) Inc. http://www.mhe-demag.com/ Vermittelt Industriekräne und Gabelstapler aller Art. Main Avenue, Severina Diamond Industrial Estate, Km 16, West Service Road,South Expressway Parañaque Tel.: +63 2 786 7500 Fax: +63 2 786 7555 Marc von Grabowski marc_vongrabowski@mhe-demag.com Arthaland Corporation www.arthaland.com.ph/ Haupttätigkeit von ALCO ist die Entwicklung von Wohn-, Geschäfts- und Freizeitimmobilien. Edgar Sabidong (senior project manager) Picadilly Star, 4th Ave, Tagig, 1634 Metro Manila Tel.: +632 403 6910 Fax: +632 403 6915 TÜV Rheinland Philippines www.tuv.com/en/philippines/home.jsp Seit 2010 ist TÜV Rheinland Philippines Inc. ein fester Partner des philippinischen Green Building Council (PhilGBC). Tristan Loveres 2241 Chino Roces Ave, La Fuerza Building 2, Makati, 1231 Metro Manila Tel.: +632 812 8887 Ecotektonika, Inc. Mackintosh Corporation www.mackproof.com/ Rowena Ramos Tel.: +632 701 4015 Ist eine Unternehmensfusion, die sich auf Material Know-how und Fachkenntnisse auf der einen Seite und die Bauausführung auf der anderen fokussiert hat. Road 1, Diliman, Quezon City, 1119 Metro Manila Tel.:+632 448 6147 Damasceno Valera Davies Technical Solutions, Inc www.daviestech.com Ist spezialisiert auf wasserfeste Beschichtungen und Zusatzmitteln. Bodenbeläge, Unit 12-B, 12th Floor, Belvedere Tower, San Miguel Avenue, Pasig Tel.: +632 661 4948, 69 +632 661 4951, +632 661 4952 Fax: +632 661 4967 Email: info@daviestech.com Gil Cruz, Jr. (CEO) International Elevator & Equipment, Inc. www.iee.com.ph/ Ist mit Mitsubishi Electric Corporation, Mitsubishi Corporation und Mitsubishi Electric Building Techno-Service Co., Ltd of Japan angebunden. Km. 23 West Service Road, South Superhighway, Cupang 1771 Muntinlupa City, Philippines Tel.: +632 807 0420; 842 3161 809-5006 to 08; 809 3891 809 3520; 809 3520 Fax: +632 842 3160; 809 3706 Melencio Vicencio (Vorstand) Klimaanlagen Carrier Air Conditioning Company (CCAC) www.carrier.com.ph/ CCAC ist der Marktführer in nahezu allen Kategorien: Heizungs-, Lüftungs-, Klimatechnik (HLK), Ausrüstungen und Dienstleistungen in dem Land. Km 20 East Service Road, South Superhighway, Alabang, Muntinlupa Tel.: +602 863 5555 Fax: +602 850 4143 LG Electronics Philippines www.lg.com/ph Für Commercial Air Condition Tel.: +632 902 5555 Für B2B Produkte Tel.: +632 902 5545 Kolin Philippines Int'l,Inc. www.kolinphil.com.ph/ Koppel Air Conditioners Philippines www.koppel.ph/ KOLIN Bldg., EDSA cor. Magallanes Avenue Magallanes Village, Makati City 1232, Philippines Tel. : +632 851 2711/12/15 Fax : +632 852 2170 Koppel Head Office Km. 16 South Superhighway Parañaque City Tel. : +632 823 2366 – 67; +632 823-7310 Fax: +632 823-6995 salesmla@koppel.ph servicemla@koppel.ph 70 LED-Leuchten Yatai International Corporation www.yatai.com.ph General Electric Philippines, Inc./ GE Lighting Philippines Inc. http://www.ge.com/ph/ Yatai Tower, 2673-C, R. Alunan Street, Interior Road, Malate, Manila Tel.: +632 567 0000 Fax.: +632 567 2342 Email: info@yatai.com.ph 1873 P. Domingo Street Makati City, 1207 Metro Manila John V. Alcordo (Country Executive) Tel: +632 877 7000 john.alcordo@ge.com Business Kontakts: http://www.ge.com/contact/press Philips Electronics and Lighting Inc. http://www.lighting.philips.com.ph/ 10/F Sun Life Centre, 5th Avenue corner Rizal Drive Bonifacio Global City, 1634 Taguig Tel.: +632 667 9000 (Manila) 1 800 10 (außerhalb Manila) Firefly Electric & Lighting Corporation www.fireflyelectric.com Firefly Electric & Lighting Corporation 7/F Zen Offices Building, 1111 Natividad Lopez St. Ermita, Manila, Philippines, 1000 Tel.: +63 2 789 1000 Fax: +63 2 789 1010 info@fireflyelectric.com Akari Lighting and Electrical www.akari.com.ph 97 Tomas Arguelles St. cor. Bayani St., Brgy. Doña Imelda, Quezon City Tel.: +632 712 8888 marketing@akari.com.ph Warmwasserdurchlauferhitzer Bestank www.bestank.com Nummer 1 Wassersystemanbieter auf den Philippinen 668 San Marino Compound, T. Santiago St., Lingunan, Valenzuela City, Philippines Tel.: +632 432 1000, +632 292-5726 to 27 Fax: +632 294 3256 Panasonic Philippines www.panasonic.com/ph/ Bo. Mapandan, Ortigas Ave Ext, Taytay, 1902 Rizal Tel.: +632 284 2294 Meco.PH www.meco.ph 71 Ariston Appliances www.aristonbrand.com/ Amici Water Systems www.amici.com.ph/ 40-44 Mark Anthony Drive, Dandenong South VIC 3175, Australia Tel.: 1300 762 219 arisit@arisit.com 86 Mayon Ave, Sta Teresita, Quezon City, 1114 Metro Manila Tel.: +632 740 6675 info@amici.com.ph 7.1.2 Administrative Instanzen und politische Stellen der unterschiedlichen Verwaltungsebenen (Zentralregierung/ Regionen / Kommunen), die im Zielmarkt für Energieeffizienz-Belange zuständig sind. Philippine Energy Efficiency Project (PEEP) http://www.phileep.org/ SUMMARY LIST OF CFL DISTRIBUTION UNDER PEEP https://www.doe.gov.ph/newsevents/events/announcements/2088-summary-listcfl-distribution-under-peep Department of Energy (DOE) https://www.doe.gov.ph/ Philippine Energy Plan (PEP) 2008-2030 https://www.doe.gov.ph/policy-andplanning/philippine-energy-plan Abteilungen: Energy Utilization and Management Bureau (EUMB) Energy Policy and Planning Bureau (EPPB) Energy Research Testing and Laboratory Services (ERTLS) National Electrification Administration (NEA) Energy Efficiency Practitioners Association of the Philippines (ENPAP) Im März 2009 genehmigte ADB ein Darlehensprojekt, um einen umfassenden Energieeffizienzprogramm zu starten (Philippine Energy Efficiency Project). 3rd Floor DOE Building Energy Center, Merritt Road, Fort Bonifacio, Taguig City, Manila 1202 Philippines Tel.: +632 479-2900 Ext. 240 Fax +632 840 2252 Die Abteilung hat den Auftrag zur Vorbereitung, Integration, Koordinierung, Überwachung und Steuerung aller Pläne, Programme, Projekte und Aktivitäten der Regierung in Bezug auf Energieentwicklung, -Nutzung, -Verbreitung und Erhaltung. Secretary Jose Rene D. Almendras Undersecretary Loreta G. Ayson Energy Center, Rizal Drive, Bonifacio Global City, 1632 Taguig City, Philippines Tel.: +632 479 2900 Büroverzeichnis https://www.doe.gov.ph/about-doe/how-to-reachus/office-directory Evelyn N. Reyes (Direktor) Jesus C. Anunciacion (Asst. Direktor) Jesus T. Tamang (Direktor) Rachel S. Huliganga (Direktor) Ferdinand P. Villareal (Abteilungsleiter) Engr.Benjamin T. Gregorio Tel.: +632 702 4248 Fax: +632 637 6297 Mobile: 0917 841 4259 bgregorio@smg.sanmiguel.com.ph 72 7.1.3 Potentielle Investoren Stiftung Solarenergie - Solar Energy Foundation (Philippines) Ayala Land Inc. www.ayalaland.com.ph/ Ist der größte Immobilienentwickler auf den Philippinen. Es ist eine Tochtergesellschaft der Ayala Corporation. 30/F Tower One Ayala Triangle Ayala Avenue Makati City, 1226 Tel.: +632 750 6974 Fax: +632 848 5336 Joselito Luna Head of Innovation &Design Group and Vice President Global Environment Facility (GEF) https://www.thegef.org/gef/home Wurde im Zusammenhang mit dem Umweltgipfel von Rio 1992 gegründet, um gegen die gravierendsten Umweltproblemen zu kämpfen. GEF Secretariat 1818 H Street, NW, Mail Stop P4-400 Washington, DC 20433 USA Tel: +1 202 473 0508 Fax: +1 202 522 3240/3245 secretariat@thegef.org GEF Evaluation Office 1818 H Street, NW, Mail Stop P5-500 Washington, DC 20433 USA Tel: +1 202 473 4054 Fax: +1 202 522 1691 gefevaluation@thegef.org Chamber of Real Estate and Builders Association (CREBA) Die größte Immobiliendachorganisation auf den Philippinen. creba_national@yahoo.com Mr. Noel Carino (National President) Tel.: +63 918 898 4168; +63 917 539 4168 nmcfegc@yahoo.com Ms. Lhen (External Affairs Vice-President) Tel.: 0926 630 1376 7.1.4 Standortagenturen, Beauftragte für Auslandsinvestitionen, Beratungsunternehmen und sonstige Philippine Green Building Council (PHILGBC) http://philgbc.org/ Seit 22. Marz 2007 fordert diese gemeinnützige Organisation den Austausch von Wissen über nachhaltiges Bauwesen. Unit G-4B, The NET One Center, 26th Street corner 3rd Avenue 73 Bonifacio Global City, Taguig City 1634 Arch. Christopher C. de la Cruz (Chairman, Chief Executive Officer Executive Director, BERDE Program Secretariat) Tel.: +632 815 9301 Tax: +632 858 8082 Mobile: +63917 861 2052 ccdelacruz@philgbc.org Construction Industry Authority of the Philippines http://www.gov.ph/directory/department-of-tradeand-industry/construction-industry-authority-of-thephilippines/ Steuerung und Veränderung der Philippinischen Bauindustrie hin zu internationalen Gemeinschaft. 5F Executive Center Bldg., 369 Sen. Gil J. Puyat Ave., Makati City Tel.: +632 751 4761; 751 0384 loc. 2370 CIAPDTI@yahoo.com Prudencio M. Reyes Jr. (Supervising Undersecretary) PrudencioReyes@dti.gov.ph Alle Kontaktpersonen: http://ciap.dti.gov.ph/ciap-officials The United Nations Development Programme http://www.ph.undp.org/ Arbeitet zusammen mit unterschiedlichen Partnern aus allen Gesellschaftsschichten, um einer Nation zu helfen, Krisen zu überstehen und die Art des Wachstums zu fördern, die eine Verbesserung der Lebensqualität für alle bedeutet. 30th Floor Yuchengco Tower RCBC Plaza, 6819 Ayala Avenue cor. Sen. Gil J. Puyat Avenue Makati City 1226 Philippines (Beschaffung und Einkauf) procurement.ph@undp.org United Nations Industrial Development Organization (UNIDO) http://www.unido.org/office/philippines.html Auf den Philippinen richten sich die UNIDO’s Entwicklungsprioritäten an den aktualisierten Philippine Development Plan (2014-2016) und stehen im Einklang mit verschiedenen nationalen Plänen der Regierungsbehörden. 29/F Yuchengco Tower RCBC Plaza 6819 Ayala Avenue Makati City Tel.: +632 901 0441, +632 901 0442 Fax: +632 901 0445 office.philippines@unido.org Mr. Fakhruddin Azizi (UNIDO Representative) MECO Residential Efficient Water Heating Program http://www.mauielectric.com/portal/site/meco http://www.mauielectric.com/portal/site/meco/men uitem.ed4aed221358a44973b5c410c510b1ca/?vgnexto id=4c7a5e658e0fc010VgnVCM1000008119fea9RCRD &vgnextfmt=default&cpsextcurrchannel=1 Maui Electric Company, Ltd. P.O. Box 398 Kahului, Hawaii Tel.: 1-888-632-6786 74 7.2 Sonstiges 7.2.1 Wichtige Messen im Zielland International Conferences on Green Computing, Intelligent and Renewable Energies (GCIRE) 24-26 Feb 2016 Manila http://sdiwc.net/conferences/gcire2016/ GREEN PHILIPPINES GREEN ENGERY GREEN CONSTRACT Energise Philippines 17-19 May 2016 Manila http://www.terrapinn.com/exhibition/energisephilippines/index.stm Clean Technology World Philippines 2014 June 18-19, 2014 Manila September 24 – 26, 2015 Manila http://www.globallinkmp.com/greenconstruct/ Power & Energy Philippines (PEP) Philconstruct 2015 07-08 Mar 2016 Manila http://www.philippinespower.com/ October 8-11, 2015 Philippine Trade Training Center www.globallinkmp.com 7.2.2 Hinweise auf Fachzeitschriften The Journal of Environmental Science and Management (JESAM) http://journals.uplb.edu.ph/index.php/JESAM/index CU ENGINEERING JOURNAL No. 10 Occasional Paper http://www.gsb.ateneo.edu/sites/default/files/fileupl oads/op_no_10__greening_of_the_project_management_cycle_in_c onstruction.pdf ENVIRONMENTAL PERFORMANCE ASSESSMENT OF RESIDENTIAL GREEN TECHNOLOGIES USING PHILIPPINE GREEN BUILDING RATING SYSTEMS http://www.greenrating.com/files/3814/2175/5828/Environmental_Pe rformance_Assessment_of_Residential_Green_Tech nologies_using_Philippine_Green_Building_Rating_ Systems.pdf MSEUF Research Studies: Vol 15, No 1 (2013) http://ejournals.ph/index.php?journal=MSEUFRS 75 8. Schlussbetrachtung Trotz der fehlenden Verpflichtung Energieeffizienten Bauens auf den Philippinen wächst der Bedarf und auch der Wunsch nach Energieeffizienz, vor allem durch die Kostenersparnis aufgrund der hohen Stromkosten. Langsam aber sicher etablieren sich so genannte „Green Building Practices“, auch vermehrt im Bau von Industrie-, Wohn- und öffentlichen Gebäudeprojekten in den Philippinen. Deutsche Unternehmen haben die Chance, ihr Fachwissen, ihre Erfahrung, ihre Qualität und Innovation auf die Philippinen zu bringen, eben da die Energieeffizienz auf den Philippinen erst in den Kinderschuhen steckt. In der philippinischen Bauwirtschaft mangelt es vor allem am nötigen Fachwissen hinsichtlich der Energieeffizienz und an qualifizierten Arbeitskräften. Für deutsche Unternehmen bieten sich nicht nur Chancen durch den Export and Qualitätsgütern, sondern auch in der Beratung, der Ausbildung und Investition, aber auch durch die Erhaltung von direkten Bauaufträgen. Aus Sicht der AHK-Philippinen stellt die junge Energieeffizienz auf den Philippinen eine Chance dar, sich früh in der anlaufenden Branche zu positionieren, und sich weiter auf lange Sicht fest zu etablieren. Der Erfolg des Geschäfts auf den Philippinen hängt eng mit der Auswahl der entsprechenden Vertriebsstrategie und dem passenden Partner zusammen. Damit der Markteinstieg erfolgreich verläuft, müssen auch rechtliche, steuerliche, vertriebsstrategische und interkulturelle Aspekte bei der Planung Beachtung finden. Daher ist es unbedingt notwendig, sich im Vorfeld exakt über die Zustände im angestrebten Zielmarkt zu informieren.Bei der Suche nach einem passenden Partner für die angedachte Vertriebsstrategie (Vertriebspartner, Joint Venture, etc.) kann die AHK-Philippinen mit ihrem exzellenten Netzwerk, ihren Kontakten in den verschiedensten Bereichen, ihrer Kenntnis der philippinischen Kultur sowie ihrer langjährigen Erfahrung unterstützen und deutsche Firmen bei ihrem Markteintritt begleiten. 76 9. Tabellenverzeichnis Tabelle 1 Energiequellennutzung auf den Philippinen 2011 ........................................................................... 10 Tabelle 2 Preislage von Ölprodukten Oktober 2015 ........................................................................................ 16 Tabelle 3 Baumaterial- und Installationsimporte weltweit 2013 und 2014 ..................................................... 24 Tabelle 4 Baumaterial- und Installationsimporte aus Deutschland 2012 und 2013 ....................................... 25 Tabelle 5 Verkaufspreise von Baumaterialien 2006-2010 in % ...................................................................... 26 Tabelle 6 Aktuelle Projekte BERDE 2015 ......................................................................................................... 29 Tabelle 7 SWOT-Analyse Philippinen ............................................................................................................... 45 77 10. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 Die Philippinen .................................................................................................................................. 5 Abbildung 2 Energiebedarf nach Sektor 2012 .................................................................................................... 11 Abbildung 3 Rohölimporte im 1. Halbjahr 2015 ................................................................................................. 12 Abbildung 4 Stromzeugung nach Ressource 2014 ........................................................................................... 13 Abbildung 6 Stromverbrauch 2003 und 2014 .................................................................................................... 15 Abbildung 7 Marktanteile der großen Stromanbieter November 2012 ............................................................ 15 Abbildung 8 Überblick über den Stromsektor, Präsentation des Board of Investments, Januar 2015 .......... 19 Abbildung 9 Verteilung des Importvolumens in den Philippinen 2013 ............................................................. 25 78 11. Abkürzungsverzeichnis ADB Asian Development Bank AHK Außenhandelskammer APEC Asiatisch-Pazifische Wirtschaftskooperation ARF ASEAN Regional Forum ASEAN Association of Southeast Asian Nations ASHRAE American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers BERDE Building for Ecologically Responsive Design Excellence BIP Bruttoinlandsprodukt BOI Board of Investments BPI Bank of the Philippine Islands BPO Business Process Outsourcing CFL-I Compact fluorescent lamp COC Certificate of Compliance CS Core and Shell program DBM Department of Budget and Management DEG Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft DENR Department of Environment and Natural Resources DOE Department of Energy DOST-PCIERD Department of Science and Technology - Philippine Council for Industry and Energy Research & Development DPWH Department of Public Works and Highways DSM Demand Side Management Program DTI Department of Trade and Industry DTI Department of Trade and Industry DTI-BPS Department of Trade and Industry – Bureau of Product Standards EnMS Energiemanagement System EPIRA Electric Power Industry Reform Act ERA Energy Reform Agenda ERC Energy Regulatory Commission ESCO Energy Service Companies FINL Foreign Investment Negative List GEF Global Environment Facility GEMP Government Energy Management Program GPA Government Procurement Agreement GPCCI Deutsch-Philippinische Außenhandelskammer GPPB Government Procurement Policy Board GPRA Government Procurement Reform Act GSP+ Generalised System of Preferences HVAC Heating, ventilation and air conditioning IAEA Internationale Atomenergiebehörde ICC Internationaler Strafgerichtshof IEC Information, Education and Communication Campaign 79 IFC International Finance Corporation IWF Internationaler Währungsfond IPP Independent Power Producers IPP Investment Priorities Plan IPPA Independent Power Administrators JICA Japan International Cooperation Agency KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau KMU Kleine und mittlere Unternehmen LEED Leadership for Energy and Environmental Design Mbbl Barrel (Öleinheit: 1bbl = 159 liter) mCHB modified Concrete Hollow Blocks Meralco Manila Electric Company MTOE Megatonne Öleinheit (1Megatonne = 1 Million Tonnen) NCCAP National Climate Change Action Plan NCR National Capital Region NEA National Electrification Administration NEECP National Energy Efficiency and Conservation Program NGCP National Grid Corporation of the Philippines NGO Non-Governmental Organization NPC National Power Corporation NREP National Renewable Energy Program OFW Oversea Filipino Workers OTTV Overall Thermal Transfer Value P.E.R.C Partnership for Energy Responsive Companies PCAB Philippine Contractors Accreditation Board PEEP Philippine Energy Efficiency Project PEMC Philippine Electricity Market Corporation PEMC Philippine Electricity Marketing Corporation PEP Philippine Energy Plan PEZA Philippine Economic Zone Authority PHILGBC Philippine Green Building Council PHP Philippinische Peso PIEEP Philippine Industrial Energy Efficiency Project PNOC Philippine National Oil Company PPP Public-Private Partnership PS Procurement Service PSALM Power Sector Assets and Liabilities Management Corporation RHQ Regional Headquarter ROHQ Regional Operating Headquarter SEC Securities and Exchange Commission SEC Securities and Exchange Commission SEF Swap execution facility SO Systemoptimierung TransCo National Transmission Corporation UN Vereinte Nationen UNDP United Nations Development Programme 80 UNIDO United Nations Industrial Development Organization USGBC U.S. Green Building Council WESM Wholesale Electricity Spot Market WHO Weltgesundheitsorganisation WTO World Trade Organization 81 12. Quellenverzeichnis Asia-Pacific Economic Cooperation (2014): FOLLOW – UP PEER REVIEW ON ENERGY EFFICIENCY IN THE PHILIPPINES. http://aperc.ieej.or.jp/file/2015/2/6/FOLLOW_UP_PREE_PHILIPPINES__REPORT_Final.pdf abgerufen am 09.12.2015. APEC (2012): Asia-Pacific Economic Cooperation. Peer Review on Energy Efficiency in the Philippines. http://aperc.ieej.or.jp/file/2013/7/23/PREE_201211_Philippines.pdf abgerufen am 30.10.2015. APERC (2012): Asia-Pacific Energy Research Centre. Compendium of Energy Efficiency Policies of APEC Economies. http://aperc.ieej.or.jp/file/2014/2/5/Compendium_full_report_2012.pdf abgerufen am 30.10.2015. APEC (2013): http://www3.cec.org/islandora-gb/islandora/object/islandora:1213/datastream/OBJEN/view, abgerufen am 30.10.2015. Auswärtiges Amt (2015): http://www.auswaertigesamt.de/sid_D924B215E2CB259642BD4B301B90FA45/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Philippi nen/Bilateral_node.html abgerufen am 30.10.2015. 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