Schule Moormerland

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Schule Moormerland
EINER FÜR ALLE - ALLE FÜR EINEN!
Eine Skifahrt der besonderen Art nach Steibis im Allgäu!
Wettbewerbsbeitrag der
Schule Moormerland
Theodor-Heuss-Straße 3
26802 Moormerland
Unser Projekt mit S-I-N-N
Für viele Familien wird es immer schwieriger, schulische Aktivitäten zu finanzieren
und zu ermöglichen. Ostfriesland mit seiner recht hohen Arbeitslosigkeit und einem
geringen durchschnittlichen Familieneinkommen nimmt deshalb innerhalb der
Bundesrepublik
Deutschland
eine
besondere
Position
ein.
Schon
in
den
vergangenen Jahren veranstaltete unsere Schule deshalb mehrere Sponsorenläufe,
damit Klassen, in denen Familien Probleme haben, dass ihr Kind mit auf eine
Tagesfahrt oder Klassenfahrt fahren kann, unterstützt werden können.
Dem jetzigen Jahrgang 8 der Hauptschule reichte dieses aber nicht. Die Klassen
8a, 8b und 8c fingen im Februar 2011 als Siebtklässler an zu planen, dass sie ein
Jahr später mit dem gesamten Jahrgang auf Klassenfahrt fahren wollten. Die
Klassen entschieden sich für eine bewegungsaktive und erlebnispädagogische
Klassenfahrt auf eine Skihütte im Allgäu. Ziel sollte es sein, dass alle Schülerinnen
und Schüler mitfahren sollten. Bei einem Gesamtpreis von 350.- Euro pro Person
wäre das aber nicht allen Familien möglich gewesen. Die Klassen setzten sich mit
ihren Klassenlehrkräften zusammen und man überlegte, wie man genug Geld
erwirtschaften könnte, denn das Sponsorenlaufkonto kann immer nur einen gewissen
Betrag pro Klasse abdecken. Schließlich kam man auf die Idee, dass man über einen
gewissen Zeitraum immer freitags Verkaufsaktionen in der Schule starten wollte.
Freitags war deshalb günstig, weil die Cafeteria und Mensa der Schule nur von
montags bis donnerstags von einem Fremdanbieter bewirtschaftet wird und man so
am Freitag unterschiedliche Nahrungsmittel in den großen Pausen zum Frühstück
anbieten konnte. In einem rollierenden System verkauften die drei Hauptschulklassen
über drei Monate Brötchen, Muffins, Kuchen, Hot Dogs und Getränke an. Mit
eingebunden waren auch die Eltern, die diese Aktion mit unterstützen und buken,
was das Zeug hält. Einige Mütter nahmen sich vormittags die Zeit und verkauften mit
in den großen Pausen. Die Schüler organisierten die Aktionen, rechneten die Kassen
ab und verwalteten die Klassenkassen. Im Fach Wirtschaft arbeiteten sie sich auf
diese Art und Weise gleichzeitig noch ein wenig in die Buchführung ein und die
Klassenlehrkräfte unterstützen sie dabei.
Soziale
Verantwortung für andere übernehmen nahm bei diesem Projekt einen
hohen Stellenwert ein. Jeder Schüler und jede Schülerin musste sich einbringen, um
einen bestmöglichen Ertrag zu erzielen, alle einzubinden und schließlich das
gemeinsame Ziel zu erreichen, dass alle Kinder mitfahren konnten.
Integrativ an unserer Aktion ist zu bewerten, dass wir alle mitnehmen wollten, auch
die, die zum Beispiel sportverletzt waren oder aus anderen Gründen nicht das
Skilaufen erlernen konnten. Diese Jugendlichen hatten vor Ort andere Aufgaben. So
mussten Fotos gemacht und Filme gedreht werden, es wurden Hüttenabende
vorbereitet und auf der Hütte mitgearbeitet. Integrativ war natürlich auch die
gemeinsame Arbeit von Kindern, Lehrern und Eltern.
Nachhaltig ist an unserem Projekt, dass viele Klassen und ihre Lehrkräfte sich unser
Beispiel zunutze machen können und auch bereits schon gemacht haben, um
ebenfalls finanziellen Lücken bei Klassenfahrten oder Aktionen zu schließen. Das
soziale Miteinander aller Klassen verbessert sich durch dieses Fundraising deutlich.
Die gesamte Schule hat großen Spaß an den Freitagsaktionen.
Nachmachbar
sind die Verkaufsaktionen für alle Klassen, ihre Klassenlehrer und
Eltern. Es ist ein schnell durchzuführendes Projekt mit hohem Ertrag und außerdem
mit riesigem Spaßfaktor. Jeder arbeitet für jeden, die Klasse wird zu einer Einheit und
keiner fühlt sich schlecht. Auch die Schulgemeinschaft profitiert durch dieses Projekt,
denn alle Klassen können sich beteiligen, auch unsere Kleinsten fühlen sich in der
großen Schule akzeptiert und als wichtiger Teil des Ganzen.
Vom 02. – 10. Februar 2012 fuhren die Klassen 8a, b und c auf Klassenfahrt nach
Steibis/ Oberstaufen im Allgäu. Innerhalb von sechs Tagen erlernten sie das Ski
fahren in Skikursen und so mach einer oder eine wuchs über sich hinaus, denn viele
Schülerinnen und Schüler waren im Vorfeld skeptisch, ob sie wirklich sicher den Berg
hinunter kommen würden. Bei einem Abschlussrennen aller Skikurse konnten sich
die Skifahrer unter einander messen und es kam zu tollen Einzelergebnissen. Als am
letzten Tag die Skier wieder beim Skiverleih abgegeben wurden, war für einige klar:
Das machen wir noch einmal, wenn wir die Möglichkeit dazu bekommen! Ski fahren
ist echt toll! Auch die Nicht-Skifahrer kamen auf ihre Kosten und hatten Spaß bei
ihren Tätigkeiten. Laut sangen alle im Bus „Nossa, nossa – ai se te pegó“ und
„Schatzi, schenk mir ein Foto“, als wir am späten Abend des 10. Februars nach 13 ½
Stunden Busfahrt wieder in Moormerland ankamen.
Das Projekt mit S-I-N-N hatte das gehalten, was wir alle uns davon versprochen
hatten:
 Alle waren dabei,
 alle waren beteiligt,
 alle haben sich eingebracht,
 alle waren und sind integriert,
 alle haben sich neu kennen- und schätzen gelernt,
 alle hatten viel Spaß!
Einer für alle – alle für einen! Unsere Rechnung ist aufgegangen und das Projekt ist
mit großem Erfolg gekrönt worden. Deshalb wird es fest in die schulische Arbeit
implementiert werden und soll noch stärker Toleranz und Akzeptanz in unserer
Schulgemeinschaft fördern und die Verantwortung für einander immer wieder in die
erzieherische Arbeit einbinden.