Ausgabe Herbst 2010
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Ausgabe Herbst 2010
Der Karrierevamp. Ausgabe Herbst 2010 Vmp life 3Editorial 4 Der Vorstand stellt sich vor 7 Drei Jahre beim VMP von Juliàn Cancino 10 Erstsemestrigenwochenende 2010 14Eventagenda 15 Die Filmstelle: On the Road Again Service 16 Prüfungsstatistiken Sommer 2010 Wohin? Titelthema Karriere 18 22 Irrweg Studium 25 28 32 Lernen, wie man lernt - Interview mit Prof. Boutellier Environmental Policy and Kangaroo watch, or Greetings from Australia! Ab in die Wirtschaft? (Teil 1/3) Physics hasn‘t even started yet! - Interview mit Prof. Moore 38 LinuxTage im HS 2010 39VMP-Comic Impressum Redaktionleitung Nikola Ciganovic Redaktion Raisa Galimova, Colin von Negenborn Mitarbeit Florian Andritsch, Juliàn Cancino, Pirmin Weigele Gestaltung/Satz Adrian Scheerer Auflage 1100 Druck B&B Druck, Basel Herausgeber Verein der Mathematik- und Physikstudierenden an der ETH UNG E5, Universitätstr. 19, 8092 Zürich +41 44 632 4998, vamp@vmp.ethz.ch Von Nikola Ciganovic Editorial Jedes Semester trägt den Kontrast zwischen dem strikt strukturierten, oft gleichartigen Alltagstrott und dem täglich Neuen, dem wir in und neben den Hörsäälen begegnen. Das gilt gerade für die vielen Erstsemestrigen, welche dieses Semester ihren neuen Lebensabschnitt mit Mathematik, Physik oder RW begonnen haben, die Physiker gar mit einem brandneuen Bachelor-Programm, das sich nun zu bewähren hat. Der VAMP seinerseits befindet sich im Prozess der Erneuerung. Die Redaktion sucht neue Köpfe, welche die Gegenwart und Zukunft des VAMPs prägen wollen. Das gilt natürlich auch für alle anderen Kommissionen, welche Raum bieten für all jene, die mehr wollen von ihrem Studium. Sie ermöglichen Bewährtes wie das traditionelle Fondue-Essen oder das Poker-Turnier, aber auch viel Neues, das den stundenplanbestimmten Wochentagen Farbe verleihen soll. nikola@vmp.ethz.ch Ich wünsche viel Spass beim Blättern und allen im Namen des neuen Vorstandes ein interessantes und erfolgreiches Herbstsemester 2010! Vamp Herbst 2010 Neues, Farbiges, Andersartiges ist denn auch Thema dieser Ausgabe, welche die Fragen „Was nun? Was noch?“, die sich nach oder während des Studiums stellen, aufgreift und jenseits der konventionellen Antworten nach Perspektiven sucht. 3 Ich heiße Nina Bessei und studiere im fünften Semester Physik. Im VMP engagiere ich mich seit etwa einem Jahr, seit letztem Semester bin ich in der Hochschulpolitik aktiv. Hier beteilige ich mich beispielsweise an der Evaluation der Vorlesungen, nehme an verschiedenen Konferenzen teil, in denen ich die Interessen von uns StudentInnen vertrete oder setze mich für mehr Arbeitsplätze und längere Öffnungszeiten der Gebäude ein. Ursprünglich komme ich aus Freiburg im Breisgau. Ich höre und mache sehr gerne Musik, bin reiselustig, tanzbegeistert und fahre gerne Ski. Ich freue mich auf ein spannendes, schönes und ereignisreiches neues Semester im VMP! Ich heisse Anja Zai und studiere im 5. Semester Physik. Seit kurzem bin ich im VMP in der Hochschulpolitik fürs Departement Physik tätig, ringe mit all den unbekannten Abkürzungen (MR, UK, DK, FR usw.) und freue mich auf neue Einblicke. 4 Ich heisse Nikola Ciganovic, studiere im 1. Mastersemester Physik und bin verantwortlich für den VAMP, den du gerade in den Händen hältst. Sollte es etwas geben, was du gerne den ganzen VMP wissen lassen möchtest, dann melde dich bei mir und wir besprechen, wie wir deinen Beitrag veröffentlichen. Unser Team freut sich auch über jedes neue Redaktionsmitglied! Ausserhalb des Studiums höre und mache ich gern und viel Musik und bin deshalb oft mit meiner Violine auf Achse. Daneben lese ich gerne und werde auch gelegentlich politisch. Ich heisse Marcel Bräutigam, studiere im dritten Semester Mathematik, komme aus Berlin und habe über Umwege an die ETH gefunden, was ich wirklich nicht bereue. Ausserhalb der Mathematik mag ich vor allem Fussball, Saxophon und kulturelle Schmankerl. Ach ja, falls ihr euch fragt woher meine Locken herkommen, ich weiss es auch nicht. Vielleicht ein Urahne meiner lateinamerikanischen Mutter. Was ich mache? Ab diesem Semester bin ich euer Ansprechpartner für eure Anliegen in der Hochschulpolitik Mathematik. VMP life Der Vorstand stellt sich vor Herzlich willkommen im HS10. Ich bins, Florian Andritsch, Physikstudent im 5. Semester. Im VMP-Vorstand bin ich nun auch schon ein ganzes Jahr: Bisher als IT-Verantwortlicher tätig, habe ich nun die Ehre das Präsidium zu übernehmen. Ich würde mich freuen möglichst viele von euch an VMP-Events kennen zu lernen und lade jederzeit ins Büro ein! Ich wünsche uns allen ein erfolgreiches Semester und eine tolle Zeit! Hallo zusammen. Ich (Julia Wysling) bin 19 Jahre alt, komme aus Uster (ZH) und studiere im 3. Semester Mathematik. Dieses Semester übernehme ich mit Johannes den Kulturvorstand, d.h. wir organisieren verschiedenste gesellschaftliche Anlässe für unsere Mitglieder. Unterstützt werden wir dabei von einer supermotivierten Kulturkommission. Wir hoffen möglichst viele von euch an unseren Events zu treffen und kennenzulernen und sind natürlich auch immer offen für Anregungen, Ideen und (konstruktive) Kritik. Ich heiße Patrick Pietsch, studiere Physik im fünften Semester und übernehme den Bereich „External Relations“. Die vielen Kooperationen des VMP ermöglichen uns jedes Semester neue Ausflüge, spannende Kontakte mit Firmenvertretern und unseren späteren Arbeitgebern, die Vermittlung von Praktika, sowie das Sponsoring von VMP Events. Ich möchte unter anderem diese Kontakte weiter ausbauen und durch Akquisition von Werbeinseraten unseren VAMP dem Ziel der Eigenfinanzierung einen Schritt näher bringen. Ich freue mich sehr auf meine abwechslungsreiche Aufgabe beim VMP und bin für Fragen, Anregungen oder Kritik eurerseits jederzeit offen. Vamp Herbst 2010 5 Hoi zäme! Ich bin die Caroline Matthis, studiere im 3. Semester Mathematik und werde ab jetzt den Posten des Aktuars im VMP übernehmen. Das heisst, ich bin für die Präsenzzeiten, den Bücherverkauf, die Vordiplomskurse und für das Sammeln von Prüfungsprotokollen zuständig. Im letzten Jahr war ich in der Kultur tätig und auch dieses Semester wird man mich weiterhin bei den VMP Events zu sehen bekommen! Auf bald, kommt doch mal in den Präsenzzeiten vorbei! Ich heisse Thomas Gersdorf, studiere Physik im 1. Semester im Master und fühle mich jetzt für die Finanzen des VMP verantwortlich. Neben den Vorlesungen findet man mich sonst öfters beim Grillen, am oder im Zürisee oder auch mal zum Mountainbiken auf dem Züriberg. Man sagt mir Roman, mit Nachnamen Cattaneo. Ich bin Mathe-Student im 3.Semester und habe von Florian den Informatik-Vorstandsposten übernommen. In dieser Funktion bin ich für die Betreuung und Aktualisierung der Homepage des VMP (vmp.ethz.ch) zuständig. Ihr findet da übrigens coole Sachen wie die Prüfungssammlung, Eventanmeldungen, Forum, Nachhilfebörse, ... Neben dem VMP bin ich noch Mitglied bei TheAlternative (thealternative.ch), wo wir unter anderem die LinuxTage organisieren. Ich bin der Johannes Popp und studiere im dritten Semester Physik. Ich leite seit einem Semester den Kulturvorstand und werde ihn auch in diesem zusammen mit Julia leiten. Wir haben dieses Semester wieder viele Projekte und sind motiviert alles umzusetzen. Neben Studium und VMP stehe ich noch sehr gerne auf der Matte und mache Judo. Ich wünsche allen ein erfolgreiches Semester! 6 VMP life Von Julián Cancino Drei Jahre beim VMP Am 1. Oktober 2007, als ich gerade mit den Vorbereitungen für meinen ersten Anfängerpraktikumsversuch beschäftigt war, kam plötzlich Philipp Mensch zu mir mit der Frage «Hey, Julián, wie geht’s? Hast du Lust beim VMP mitzumachen?» Ohne dass ich es wusste, war das der Beginn einer verrückten Geschichte. Ich bin dann zunächst bei der Mitgliederversammlung der Hoschulpolitik (Sektion Physik) eingestiegen. Neben der Organisation der Vorlesungsevaluation musste ich die Studierenden in einer Reihe von Sitzungen mit ähnlichen Namen – UK (Unterrichtskommission), UKonf (Unterrichtskonferenz) und DK (Departementskonferenz) – vertreten. Viel mehr war es nicht. Gegen Ende dieses ersten Jahres hatte ich eine Informationsveranstaltung für die Kernfächer des Physik-Bachelors auf die Beine gestellt, an der die Dozenten den Studierenden etwas über den Inhalt ihrer jeweiligen Vorlesung erzählen, damit diese eine qualifizierte Entscheidung treffen können. Diese Veranstaltung gibt es heute noch und ich glaube, dass sie den Studierenden immer noch von Nutzen ist, auch nach der Änderung des PhysikBachelors. Im zweiten Jahr war ich im VMP für die Koordination der Hochschulpolitik Vamp Herbst 2010 verantwortlich. Parallel war ich auch im VSETH-Vorstand für die Hoschulpolitik zuständig. Da kamen drei wichtige Themen fast gleichzeitig: Die Studiengebühren-Krise, das neue Semestersprechersystem – welches die Vorlesungsevaluation je nach Interpretation ergänzen oder ersetzen sollte (das ist eine lange Geschichte...) – und last but not least die Reform des Physik-Bachelors, welche dieses Herbstsemester in Kraft getreten ist. Im Februar 2009, nach jahrelangen Gerüchten, kommunizierte die Schulleitung dem VSETH-Vorstand, sie würde dem ETH-Rat einen Antrag auf Erhöhung der Studiengebühren an der ETH 7 Zürich und an der EPF Lausanne stellen. Schweizer und EU-Bürger hätten demnach pro Semester 1000 CHF und Nicht-EU-Bürger 5000 CHF Studiengebühren bezahlen sollen. Dank dem sehr grossen Einsatz von Vertretern aller Fachvereine sowie der Zusammenarbeit mit Lausanne ist es uns gelungen, diese Erhöhung zu stoppen [Polykum 2/09]. Aber das Thema wird wieder kommen ... also haltet die Ohren steif! Das neue Semestersprechersystem hatte ich in meiner ersten UK/DKKonferenz (Treffen der UKonf- und DK-Delegierten aller Fachvereine) kennengelernt und dann wieder vergessen. Ein Jahr später kam dann eine Mail von der Rektorin, welche das vorgeschlagene System bewilligt hat. Da ich zu diesem Zeitpunkt sowohl im VMP als auch im VSETH tätig war – und weil es von Seiten einiger Dozenten starke Opposition gab – habe ich ein hybrides Semestersprechersystem entwickelt, was später unter dem Namen «Semestersprecher à la VMP» bekannt wurde. Dieses System sah eine übliche Vorlesungsevaluation vor (mit Fragebögen wie im alten System), gefolgt von einem Gespräch mit dem Dozenten über die Ergebnisse und Kommentare, wo konkrete Vorschläge eingebracht werden sollten. (Fast) allen hat dieses neue System besser gefallen, als das alte. Neben anderen Themen gab es im Departement Physik auch den Wunsch nach einer grundlegenden Reform des Physik-Bachelors. Unter der Leitung von Prof. Dissertori hat die entsprechende 8 Arbeitsgruppe sofort die Studierenden in die Diskussion einbezogen. In diesem Rahmen konnte ich die Vorschläge und Feedbacks der Studierenden einbringen. Das Konzept wurde mehrmals von A bis Z wieder geändert und ich hoffe, dass das Ergebnis für die neuen Studierenden wirklich eine Verbesserung darstellt. Nach zwei Jahren Hochschulpolitik wollte ich auch mal etwas anderes sehen. Daher hatte ich mich entschlossen, Lorenz Borts Nachfolger als VMP-Präsident zu werden. Ein anderer Grund war die Tatsache, dass fast alle Vorstandsmitglieder aufhörten und dass ich damit den «Generationsenwechsel» ein bisschen abfedern konnte. Seit mehreren Jahren wurde das Präsidialamt von Leuten aus der Kultur übernommen und es war im Sinne einer Priorisierung der Hochschulpolitik, dass jemand aus diesem Bereich das Amt übernimmt. Erstmals seit mindestens zehn Jahren waren in diesem Jahr auch mehr als zwei Frauen im Vorstand (mittlerweile sind es vier). In diesem Jahr wurde die Hochschulpolitik-Kommission gegründet (als logisches Beiprodukt des Semestersprechersystems, könnte man sagen), welche die verschiedenen Studien- und Jahrgänge besser vertreten soll. Eine Vernetzung mit anderen Physik-Fachschaften zu schaffen war auch einer der Pläne, das ist aber bis heute noch nicht wirklich gelungen. Der neu gestaltete Erstsemestrigentag – kombiniert mit dem Empfang der Masterstudenten ohne ETH-Bachelor (und eigentlich auch der Mobilitätsstudenten, wie ich an dem Tag selbst festVMP life stellen musste...) – sowie das Grillen am Semesteranfang – welches bis dahin immer gegen Ende des Frühlingssemesters stattfand, aber das Wetter hat da nicht nett gespielt – waren einige der Neuigkeiten, die so gut gelaufen sind, dass sie in den nächsten Jahren wahrscheinlich weitergeführt werden. Aber das ist dann nicht mehr meine Kompetenz. Habe ich dabei etwas gelernt? Sicherlich! Es in Worte zu fassen ist aber jenseits meiner Fähigkeiten. Es hat Spass gemacht, wenngleich es auch ein paar schwierigere Momente gab. Zum Schluss noch ein paar Stichworte/Empfehlungen für die nächste Generation (oder gleich die übernächste, wenn du tatsächlich bis hierher alles gelesen hast): ›› Kritik: Sie ist immer da und ist nicht immer konstruktiv. Man darf sie nicht ignorieren, sondern muss lernen, mit ihr umzugehen (und dies ist keine einfache Sache, glaubt mir!) ›› Zeitskala: Änderungen kommen immer in sehr verschiedenen Zeitskalen vor. Immer bereit zu sein, aber auch Geduld zu haben, ist von Vorteil. ›› Zum Präsidium: Einer meiner Fehler war, dass ich manchmal das Focus zu eng gesetzt und die Gesamtübersicht verloren habe. Man kann sich auf ein besonderes Thema konzentrieren, aber das Gesamtbild muss man immer im Hinterkopf haben. Ich wünsche dem neuen Vorstand ein sehr erfolgreiches Jahr und viel Spass! Ein kleiner Schritt für Sie. Ein großer Schritt für Ihren Berufsstart. 9. Dezember 2010, Messe Zürich • Treffen Sie bis zu 100 Top-Unternehmen auf der grössten Jobmesse der Schweiz • Finden Sie Ihren Traumjob unter 3’800 freien Stellen • Profitieren Sie vom speziellen Programm zu Bewerbung und Laufbahnplanung >>> Gratis anmelden unter www.absolventenkongress.ch Premium-Aussteller auf dem Kongress: Von Florian Andritsch und Julián Cancino Erstsemestrigenwochenende 2010 ESWE 2010 und die lange Geschichte der fehlenden 210+26-23 Franken Gleich nach der ersten Semesterwoche ist eine Gruppe von etwa 70 Erstsemestrigen zusammen mit einem Team aus alten und neuen Vorstandsmitgliedern nach Lugano gefahren. Zu Beginn hörten sie in der Schule von Montagnola einen Vortrag von Prof. Giovanni Felder – Vorsteher des Departements Mathematik – über Polynome hohen Grades, sowie von der persönlichen Motivation 10 zur Physik von Prof. Babis Anastasiou vom Institut für theoretische Physik. Im Anschluss wurden Kennenlernspiele gespielt (zu wenige, nach dem Feedback, das wir erhalten haben). Dann sind alle Leute zum Abendessen zur Jugendherberge in Montarina gefahren. Am Samstag Abend war das Programm frei, die Mehrheit ist allerdings gemeinsam in die Nachbarstadt Mend- VMP life risio gefahren, wo gerade das jährliche Weinfest stattfand. Nach der Rückkehr in Lugano wurde eine Gruppe, darunter einer der beiden Autoren dieses Artikels, durch ein zufälliges Zusammentreffen mit einer Gruppe örtlicher Jugendlicher in die hohe Kunst des „Koffer-Gleitens“ eingeführt, während der andere Verfasser erschöpft und schlüssellos vor der verschlossenen Eingangstüre der Jugendherberge einschlief. Am nächsten Morgen wurde nach dem Frühstück eine kleine Rallye in der Stadt veranstaltet, bei der die Teilnehmer erst einmal alle Posten auffinden mussten – was keine triviale Aufgabe war – und anschliessend herausfordernde Aufgaben zu meistern hatten, unter anderem ein kreatives Gruppenfoto schiessen. Am Nachmittag, im Anschluss an eine gross angelegte Suchaktion in der ganzen Stadt, hatten wir wieder alle Teilnehmer beisammen und konnten mit der Seilbahn auf den Monte Brè fahren. Oben angekommen wurden wir mit einem Risotto verwöhnt, untermalt von einer atemberaubenden Sicht auf den Luganersee. Zur gleichen Zeit wurde der Kasseninhalt kontrolliert und wir mussten mit Erschrecken feststellen, dass 1080 Franken einfach weg waren. Nachdem beide Autoren auf den selben Fehlbetrag gekommen waren und zwei weitere mutige Physiker die Anzahl der Scheine und die Summe kontrolliert hatten, musste man sich langsam mit der bitteren Wahrheit Vamp Herbst 2010 abfinden: Es fehlten schlicht und einfach 1080 CHF. Alles wurde noch einmal mit den Quittungen kontrolliert und Julián begann zu denken, er habe im Anschluss an das Weinfest einfach über Nacht Geld geklaut, konnte sich aber nicht mehr daran erinnern ... jaja, der Alkohol! Nach 3 Stunden Kopfzerbrechen kam dann noch die Rechnung vom Restaurant, die wir mit dem Bargeld noch bezahlen konnten. Am Ende hätten nach unseren Zählungen noch 240 Franken in der Kasse bleiben sollen, und Florian nahm einen mehrere Zentimeter hohen Stapel aus Scheinen mit der Aussage „Ähm, Julián, DAS sind bestimmt mehr als 240 CHF!“ aus der Kasse. Noch einmal haben wir also alles nachgezählt und siehe da, plötzlich stimmte alles wunderbar – nicht einmal ein Franken war abgängig. Die Lösung dieses Rätsels kam uns, als wir die Produkte (Anzahl Scheine) x (Wert eines Scheins) = (Wert der Scheine) noch einmal durchgingen: Da stand ganz unaufgefallen 24 x 50 = 120, es fehlte also „nur“ eine 0! Der Unterschied gibt – Überraschung – 1080. Was lernen wir daraus? Die Basisprüfung hinter sich zu haben heisst nicht, dass man fähig ist, Multiplikationen 11 ohne einen Grössenordnungsfehler auszuführen! (Schlaf wird im Übrigen auch empfohlen). Daher wurde beschlossen, dass nächstes Jahr ein Erstsemestriger bei der Buchhaltung aktiv mitwirken wird, die Freiwilligkeit seiner Hilfe sei dahingestellt. Das Wochenende neigte sich nun dem Ende zu, doch selbst der vermeintlich einfache Weg vom Restaurant zurück zur Herberge und dann zum Bahnhof sollte eine sehr ereignisreiche Odyssee werden. Alles fing damit an, dass wir eine zu grosse Gruppe waren um in einer einzigen Gondel hinunter zu fahren. 12 Kurz nachgedacht war klar, wir mussten uns wieder aufteilen. Da zwei Gruppen noch nicht genug Stoff für logistische Katastrophen liefern konnten, beschlossen ein paar (übermotivierte!?) Erstsemestrige unter der Führung von Herrn Vince M. den Berg zu Fuss hinunter zu wandern. Daumen mal 3.1415926... sollten 1.5 Stunden ausreichen um stressfrei den Bahnhof (und damit den Zug) rechtzeitig zu erreichen. Doch wie so oft in der Experimentalphysik traten einige unvorhergesehene Schwierigkeiten auf, welche die Messung – pardon, ich meine Wanderung – in die Länge zogen. Erschwerend kam hinzu, dass das technisch überwältigende Smartphone des Wanderführers mit leerem Akku relativ nutzlos war und die Gruppe in zwei oder drei (so genau wusste das niemand) Teile zerfiel. Als die beiden Autoren mit der Seilbahn talwärts unterwegs waren, standen plötzlich ein paar verloren gegangene Berg(ab)steiger an der Strecke und es gelang ihnen mit dem Fahrer der Seilbahn zu diskutieren, ob sie denn an diesem Ort einsteigen dürften. Dieser weigerte sich jedoch die Türen zu öffnen und setzte die Fahrt alsbald wieder fort. Zwei mutige Erstsemestrige, deren Namen aufgrund von Anonymhaltungsvorschriften des Schweizer Geheimdienstes nicht genannt werden dürfen, liefen der Seilbahn hinterher und sprangen bei vollem Tempo in das offene Führerhäuschen hinein, der Rest blieb zurück. VMP life Kannst du lesen und schreiben? Hast du etwas zu sagen oder willst du etwas zu sagen haben? Der VAMP braucht dich! Kontakt für neue Redakteure: vamp@vmp.ethz.ch Vamp Herbst 2010 13 Eventagenda Pokertunier im November Endlich wurde uns die Wandersituation genauer dargelegt und wir konnten beide Teile der zerfallenen Gruppe telefonisch erreichen. Der Befehl war klar: „Hopp auf, lauft so schnell ihr könnt zum Bahnhof!“ Uns wurde aber bewusst, dass es eine enge Angelegenheit werden würde. Es war schliesslich 18:08 und damit 2 Minuten vor Abfahrt, als der letzte verlorengegangene Erstsemestrige mit einem waghalsigen Über-die-Gleise-Lauf-Manöver den Zug erreichte und wir erleichtert das letzte Häkchen auf der Liste machen konnten. Alle im Zug, die Heimreise konnte beginnen! Als endlich die Getränke und Essensrationen im Zug verteilt waren, kam erstmals Ruhe auf. Sichtlich ermüdet und nahezu stimmlos machte Florian noch ein paar Ansagen. Ein tolles Wochenende ging zu Ende, grosser Dank ist allen Helfern und dem Küchenteam auszusprechen und natürlich all jenen von euch, die mit uns mitkamen. Es war ein grosser Spass! 14 Der Name ist Programm, ein genaueres Datum wird noch bekannt gegeben. Schachtunier im November Auch hier klare Sache bis zum Schachmatt. Genaues Datum folgt. VMP-Fondue Essen Mi 8.12. 20:00 Uhr Der VMP lädt alle Mitglieder zum traditionellen Fondue-Essen im CAB ein. Einzig auf Wein wird ein kleiner Unkostenbeitrag erhoben. Feuerzangenbowle Di 14.12. 20:00 Uhr Der VMP lädt zum Film und gleichnamigen Getränk im ABBsolut ein. Glühweinausschank Di 21.12. 12:00 Uhr Nach der letzen Erstsemestrigen-Vorlesung gibt es auf dem Hönggerberg einen gratis Glühweinausschank um auf die Winterferien anzustossen. von Johannes Popp VMP life Filmstelle On the Road Again Die Filmstelle präsentiert euch den neuen Zyklus „On the Road Again“, eine Hommage an alle, die das Weite suchen und finden. Wo sonst, wenn nicht in Roadmovies, findet man so unmittelbar die Lust am Leben und an der Freiheit auf die Leinwand gebannt, lockt das Abenteuer, tausende von Kilometern oder nur ein paar Häuserblocks entfernt. Die Filmstelle ist Kino vom Feinsten, von Studenten für Studenten gemacht. Der Eintritt kostet fünf Franken, für alle VSETH Mitglieder ist er natürlich kostenlos. Bier, Hot Dogs, Eis - alles, was das Herz begehrt, wird an der Bar serviert. Für weitere Informationen lohnt sich ein Blick auf unsere Homepage: www.filmstelle.ch. Eine Tonbandaufnahme verändert das Leben des jungen Stéphane (Romain Duris), der dem Wunsch seines Vaters folgt und nach Rumänien reist. Halbverfroren landet er in einem abgelegenen Dorf und wacht schliesslich im Bett des Dorfältesten auf. Den Vorurteilen der Dorfbewohner zum Trotz entschliesst er sich zu bleiben. Lebensfroh und mit einem Stückchen Melancholie versehen wird in Gadjo Dilo das Leben von Fahrenden geschildert, passend untermalt mit rumänischer Folklore. Mit Romain Duris spielt ein bekannter französischer Schauspieler mit, der sein Talent schon Vamp Herbst 2010 in L’auberge espagnole unter Beweis stellen konnte. Der Kurzfilm, den wir euch präsentieren, heisst Die Seilbahn, von Claudius Gentinetta und Frank Braun. Am 26.10. um 20 Uhr im Stuz2. Ni toi ni loi beginnt mit einem tragischen Anfang. Ein totgefrorenes Mädchen (Sandrine Bonnaire) wird in einer Grube aufgefunden. Es ist das Ende eines Menschen, der ein Leben ohne Kompromisse und in Freiheit führen wollte. Zu spät erkennt sie die Schattenseiten. Die Regisseurin Agnès Varda rekonstruiert im halbdokumentarischen Stil ihre Geschichte, lässt Menschen, die sie getroffen haben zu Wort kommen und lässt bruchstückhaft ihre Reise bis zu ihrem Todeszeitpunkt Revue passieren. Der Film kommt am 02.11. in unser Kino, wie immer um 20 Uhr im Stuz2. Als Vorfilm wird Blush von Barbara Kulcsar gezeigt. 15 16 Service Mathematik Bachelor, Regl. 18.11.2003 Physik Bachelor, Regl. 20.10.2004 Die vollständigen Statistiken findet ihr auf der VMP Website Prüfungsstatistiken Sommer 2010 Vamp Herbst 2010 17 Rechnergestützte Wissenschaften Bachelor, 24.05.2005 bzw 17.06.2008 Regl. Von Colin v. Negenborn Irrweg Studium Hindern uns akademische Scheuklappen bisweilen daran, abseits eines „sinnvollen“ Ausbildungsweges auf Wanderschaft zu gehen? Fragestellungen, angesichts derer sich das naturwissenschaftliche Forschergemüt ebenso wie die wissenschaftsferne Laienmeinung erhitzen kann, sind eher eine Seltenheit. Zu verschieden scheinen die Themengebiete, welche den ETHStudenten in seinem Fach auf der einen und den Passanten in seinen Lebensfragen auf der anderen Seite beschäftigen. Und doch finden sich Probleme, mit denen sich beide – wenn auch ein jeder auf seine Weise – beschäftigen und bei denen dem Naturwissenschaftler ein Blick aus der Perspektive der Gegenseite durchaus den Horizont erweitern kann. Die „Wahl des richtigen Weges“ zählt hierzu – wobei der Weg dabei von ganz abstrakter, oder eben von pragmatischer Form sein kann. Denn sei es bei Routenoptimierung, Planetenbewegung oder Parametrisierung: Das Studium an der ETH kann kaum bestritten werden, ohne regelmässig den rechten Weg zu finden und akkurat zu beschreiben. In der Regel lässt sich dabei eine eindeutige, exakte Lösung finden – womit das Problem gelöst ist. 18 Auch jenseits der Wissenschaft wird nach dem „richtigen Weg“ gesucht – soweit die erwähnte Analogie –, und zwar nach dem ganz individuellen Lebensweg. Zwar scheint die Analogie mit der gemeinsamen Nomenklatur (der Wegsuche) bereits beendet, doch wieso sollte sich die naturwissenschaftliche Herangehensweise der Problemanalyse und -lösung nicht auch auf die existenzielle Lebensplanung übertragen lassen? Anfangs- und Endpunkt sind mit Heranwachsen im Mutterleibe und Tod am Sterbebett gegeben, die Strecke dazwischen wird individuell parametrisiert. Für den Studenten bedeutet dies konkret die Planung des Ausbildungs- und Arbeitsweges. Je besser beschrieben und geplant, desto weniger Gefahr droht durch überraschende Unstetigkeiten. Parametrisierung des Lebensweges? Diese Ansicht – dass ein im Voraus bedachter Pfad für die kommenden Lebensjahre wünschenswert und vor allem Der Karrierevamp möglich sei – ist wohl weiter verbreitet, als zunächst angenommen. Denn gross ist die Zahl derer, die nach der Entdeckung ihrer Liebe zu einem Fachgebiet oder Berufsbild das Erreichen desselben zur Maxime jedweden Handelns erheben: Schnell ist der weitere Studien- und Lebensweg vermeintlich unumstösslich geplant und wird mit Eifer beschritten. So hat der eine bereits im zweiten Studienjahr sein Faible für die Stringtheorie entdeckt und darauf aufbauend im Geiste die nächsten zehn Jahre mit Master- und Promotionsplanung minutiös durchgetaktet. Ein anderer erachtet das Physikstudium nur als „Mittel zum Zweck“ und weiss bereits genau, wo sich Trainee-Programm und MBA anschliessen sollen, um als Sprungbrett in die Wirtschaft zu dienen. So mannigfaltig die verschiedenen Visionen auch sein mögen, so haben sie sich doch oft derart festgesetzt, dass das Beschreiten etwaiger anderer Pfade in der Ausbildungszeit als purer Zeitverlust abgetan wird. Viele Türen stehen offen – doch welche sehen wir? Doch selbst die Masse derer, die nach eigenen Angaben zunächst „einfach mal“ das naturwissenschaftliche Studium an der ETH einschlugen, um dann in dessen Verlaufe zu schauen, wie sich der weitere Weg ergebe, trägt zumeist die akademischen Scheuklappen tief im Gesicht. Vamp Herbst 2010 Denn der Gedanke, man halte sich mit einem solch allgemein anwendbaren Grundstudium viele Türen offen, ist zwar korrekt und lobenswert. Oft werden jedoch in seiner Weiterführung bereits die ersten dieser Türen zugeschlagen: Dem Bachelor (in Regelstudienzeit abgeschlossen, um nicht negativ aufzufallen) solle der Master folgen (erst die höheren akademischen Weihen eröffnen weitere Türen), an welchen sich Praktika oder Promotion anschliessen mögen. Danach werde in Wirtschaft, Forschung oder Lehre erste Arbeitserfahrung gesammelt. Der Blick über den Tellerrand wird dabei stetig verschoben: Das geplante Zwischenjahr fällt dem jeweils nächsten Ausbildungsabschnitt zum Opfer, und das erhoffte Zweitstudium in anderer Fachrichtung bleibt Wunschdenken. Schuld mag hier sicherlich auch der Bologna-Reform gegeben werden – doch, Hand aufs Herz, belügen wir uns nicht selbst, wenn wir uns mit diesem Gedanken einen „allgemein gehaltenen“ (d.h. nicht strikt vorausgeplanten) Ausbildungsweg suggerieren wollen? Denn hat das Arbeitsleben erst einmal begonnen (und nach der obigen Planung passiert dies, ehe man sich versieht), sieht man sich schnell vor vollendeten Tatsachen und hat den eigenen Weg für die kommenden Jahre unversehens gezeichnet. 19 Abseits des Weges gehen Als Herausforderung zeigt sich daher, das Studium nicht lediglich als einen der Schritte auf dem mehr oder minder geplanten Lebensweg zu betrachten, sondern als den zentralen (wenn nicht gar einzigen) Abschnitt, der Raum für eigene Irrwege bietet. Dem behüteten Elternhause auf der einen Seite entwachsen, aber auch noch nicht dem karriereorientierten Berufsrhythmus erlegen, ist hier Gelegenheit, den Horizont gen jene Gebiete zu erweitern, die andernfalls auf dem eigenen Ausbildungsweg nicht erreicht werden. Diese (Erfahrungs-)„Gebiete“ können dabei ganz verschiedener Gestalt sein. Manche liegen noch nahe der studierten Naturwissenschaft, andere entfernter. Doch wer sie erkundet hat, will die Erfahrung nicht missen, sondern erachtet sie als essentielle Bereicherung – obwohl sie für Ausbildung oder Lebenslauf kaum von Nutzen ist (und daher schnell als „Irrweg“ abgestempelt wird). Da ist beispielsweise der Physiker, der nach dem Master zwar den festen Plan hat, sich mit der Promotion ganz seinem Fach zu verschreiben. Dennoch geht er zunächst mit dem Verein „Ingenieure ohne Grenzen“ (welcher sich nicht nur an die Mitglieder des grossen Bruders AMIV richtet) nach Tansania, um unter rudimentärsten Lebensumständen an einem Projekt für Zisternenbau mitzuwirken. Oder da ist der Mathematiker mit dem Bachelor in der Tasche und dem 20 Ziel der Finanzmathematik im Kopf. Doch der Weg sowie der spätere Job sind fordernd und einnehmend. Daher schnappt er sich Saxophon, Rucksack und sein letztes Assistentengehalt, um ein Jahr lang mit „Work & Travel“ die Welt aus einer Perspektive zu erkunden, wie es ihm später nicht mehr möglich sein wird. Irren ist nicht nur menschlich, sondern mitunter sogar nützlich Der späteren Laufbahn waren diese beiden Wegabschnitte wenig nützlich, der persönlichen Selbstfindung (jenseits des pubertären Kontextes) dafür umso mehr. Obwohl sich derartige spezielle Beispiele kaum zum generellen Vorbild erheben lassen – zumal beide nicht der ETH entstammen –, so können sie dennoch als Exempel dafür dienen, welche möglichen Irrwege das Studium bereithalten kann, wenn man es mit offenen Augen und dem Mut zu Umwegen beschreitet. Wenn also in diesem VAMP und darüber hinaus an der ETH von Karrierewegen die Rede ist, dann gilt es stets, auch jenseits derselben zu schauen und einen Abstecher auf dem geplanten Pfad zumindest in Betracht zu ziehen. Dazu müssen die Scheuklappen abgelegt werden. Dazu muss dem Wort „Irrweg“ eine positive Konnotation zugestanden und ihm Raum in der eigenen Planung gemacht werden. Dazu braucht es offene Augen und Mut. Der Karrierevamp Von Raisa Galimova Environmental Policy and Kangaroo watch, or Greetings from Australia! For most of us, studying at ETH translates into hard work and long hours. However, pursuing activities and passions outside one’s field of study and finding the right balance is critical to being a successful ans satisfied student. Indeed, for students, there are plenty of opportunities for a change of scene and even for trying out some new subjects, for example through the IARU Summer School Program. The IARU (International Alliance of Research Universities) is an alliance of ten of the world’s leading research universities: the Australian National University (ANU), ETH Zurich, the National University of Singapore, Peking University, the University of California - Berkeley, the University of Cambridge, the University of Copenhagen, the University of Oxford, the University of Tokyo and Yale University. The IARU Global Summer Program (GSP) offers students from partner universities an exciting learning experience by providing intensive summer courses. Students from all fields of study have the opportunity to analyse some of the most 22 challenging issues for humanity in the 21st century. The topics range from international environmental policy to global leadership to nanoscience. Through GSP, students get a chance to experience different kinds of teaching and learning, from field trips and tutorials to lectures and writing policy papers. Furthermore, you get to spend time in another country, on a different campus, which in turn provides a unique experience. In summer 2010 I attended a threeweek intensive course at the ANU (the Australian National University). In short and to the point: it has been by far the most amazing and intellectually challenging summer I have ever had! Two of the most important contributing factors were the outstanding educational background and incredible internationality of the group. It consisted of 13 students from six IARU universities: the ANU, ETH Zurich, the National University of Singapore, the University of California - Berkeley, the University of Tokyo and the University of Oxford. Thanks to the small size of the group the atmosphere was rather informal, Der Karrierevamp which, in fact, made the discussions rather more stimulating and challenging than if the course had been taught in a formal lecture-style. We had five hours of classes every day that were followed by homework assignments. Before noon we usually met at the “round table” where one of the professors would introduce a new topic leading to an active discussion on the roots of the issue, the degree of its contribution to e.g. climate change or reduction in biodiversity, and on suggestions of possible solutions to the problem. In the afternoon we had tutorials run by the students themselves: we were all assigned topics at the beginning of the course and then had to prepare a two-hour tutorial consisting of a briefing Vamp Herbst 2010 on the topic and further activities in order to stimulate students’ engagement. At the end of the second week we went to Kioloa Coastal Campus to write our policy papers. Kioloa is really one of the most beautiful places I have ever been to. It is located right by the Pacific Ocean, so we could go for a swim every day (even though it was actually winter in Australia, the temperature outside was above +10°C and the water was quite warm). We even saw whales in the harbour a few times and kangaroos were hopping all over the place. Kioloa is also in the vicinity of one of the aboriginal territories. Fortunately enough, one of our lecturers knew the leader of the indigenous peoples there which gave us a chance to par- 23 ticipate in an authentic aboriginal smo- ronmental organisations and the way king ceremony. It all did feel like magic! they operate, as well as a better underAlthough we all had different back- standing of the negotiating processes, grounds (only two students out of thir- the most urgent problems and, what is teen actually majored in Environmental perhaps the most important, real ways of Sciences; otherwise the range was from solving them. Apart from that, the course Cognitive Science to English Litera- made an enormous contribution to my ture to Physics), I was amazed at how speaking and writing skills. I value my much and in what depth my peers knew education at ETH more than anything, the current issues in the subject. Very but the three weeks I spent at ANU were quickly our evenings in the residence one of the most exciting and academiturned into heated conversations about cally intense experiences I have ever had. the present state of Among the many I value my education at ETH climate change, the places we visited more than anything, but effect of the World outside the ANU Summits on envi- the three weeks I spent at ANU campus was the ronment, the issues were one of the most exciting and Tidbinbilla Nature of sustainable deve- academically intense experiences Reserve (“TidbinI have ever had. lopment or biodibilla” is an aboriversity loss, to name just a few. In fact, ginal word. In Australia, many natural those late-night discussions were just as reserves, historical places and other edifying as the day-time classes. landmarks bear aboriginal names) wheWhat I also found incredibly helpful re we saw koalas, emus and rare reptiles. and eventually contributing enormously We also had an extensive guided tour of to my education there was the fact that, Canberra and visited the Parliamentary instead of simply giving a lecture, pro- Triangle, the famous Embassies District fessors always engaged us in discussions and the National Museum of Australia and encouraged students to speak up that opened its doors just a few years openly about their ideas or to challenge ago. The first weekend which I spent in those of the others, which really gave a Sydney was a totally unforgettable expe“we-are-all-equal-in-this-classroom” at- rience! mosphere. I honestly cannot think of a single I started the course having not more negative point. The Global Summer than high motivation and a few general Program at ANU really challenged me ideas about the topic, but I finished it to push my boundaries intellectually, to with a considerably broadened back- think globally and to approach internaground on environmental policy, a tional environmental policy at a most deepened knowledge of modern envi- profound level. 24 Der Karrierevamp Prof. Dr. Roman Boutellier, seines Zeichens promovierter Mathematiker, sitzt heute in Verwaltungsräten bei Unternehmen wie der Amman Group oder Georg Fischer und lehrt und forscht am D-MTEC-Lehrstuhl für Technology and Innovation Management. Er gibt uns einen Einblick in seine Studienzeit, die Anfänge seiner Karriere und seine Sicht auf die Möglichkeiten, die sich heutigen Mathematik- und Physikstudenten eröffnen. Lernen, wie man lernt Herr Boutellier, was hat Sie dazu gebracht, Mathematik zu studieren und wie haben Sie Ihr Studium damals erlebt? Ich hatte an der Kantonsschule Baden einen sehr guten Physiklehrer und auch einen sehr guten Mathematiklehrer, beide übrigens ETH Absolventen, und da mir das gut gefallen hat, bin ich eben an der ETH eingestiegen. Was mich da zunächst überrascht hat und womit ich anfangs auch etwas Mühe hatte, war der hohe Abstraktionsgrad, mit dem man konfrontiert wird. Mein Studium ist ansonsten aber recht gut verlaufen. Ich hatte zwei Unterbrüche, einen längeren wegen des Militärdienstes und einen zweiten, weil ich an einer Bergsteigerexpedition in Afghanistan teilnahm. Am meisten Freude hatte ich an Funktionentheorie und wurde deshalb nach dem Abschluss der letzte Doktorand vom damaligen Prof. Pfluger, bei dem ich über Vamp Herbst 2010 Mit Herrn Boutellier sprach Raisa Galimova Text von Nikola Ciganovic 25 sternförmige Funktionen promoviert habe. Damit beschäftigt sich heute wahrscheinlich niemand mehr. Hatten Sie damals im Sinn, in der Forschung zu bleiben? Ich erhielt am Schluss ein Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds, um für ein Jahr ans Imperial College nach London zu gehen und dort haben mir die Leute genau diese Frage gestellt und mir auch klar gemacht, dass es sehr schwierig ist, in der Forschung zu bleiben. Ich hatte mir von Anfang an gedacht, dass ich nach dem Studium eher in die Wirtschaft gehen oder sonst einen angewandten Beruf ausüben will, der vielleicht noch etwas mit Mathematik zu tun hat. Ich wollte aber keine akademische Karriere einschlagen. Wie ist es nach Ihrem Abschluss weitergegangen? Ich habe dann versucht, von London aus eine Stelle in der Schweiz zu finden. Das hat sich über diese Distanz als sehr schwierig erwiesen. Als erstes habe ich deshalb eine Stellvertretung am Technikum Brugg-Windisch angenommen für einen Lehrer im Sabbatical und gleichzeitig weiter nach einer festen Stelle gesucht. Nach diesem halben Jahr hatte ich drei Stellenangebote. Eines war von Landys & Gyr in Zug, wo es um Signaltransmission durch Transformatoren ging. Ein anderes war von der ABB, wo 26 ich einen siebzigjährigen Mathematiker hätte ersetzen sollen, der dort als Maître für alles alle schwierigen Dinge gerechnet hatte, was ich mir nicht zutraute. Bei Kern in Aarau suchte man einen Optikrechner für die Berechnung von fotografischen Objektiven oder Infrarotgeräten. Dort bin ich schliesslich eingestiegen. Die Firma hat mich sofort nach Tucson, Arizona geschickt, wo ich drei Monate lang Optik nachgelernt habe. In dieser Arbeit ging es nicht nur um die Mathematik, welche beim Design von Linsen eine Rolle spielt, sondern auch um technische Fragen. Zum Beispiel muss man verstehen, welche Gläser gut oder schlecht verarbeitbar sind, Fragen der Produktion, damit das, was man rechnet, in der Fabrik auch tatsächlich hergestellt werden kann. Da es sich um eine kleine Firma handelte, hatte ich einen guten Austausch mit den Leuten in der Produktion und konnte mir in dieser Zeit dadurch viel Ingenieurwissen aneignen. Wie sieht Ihre Forschung aus? Heute habe ich vor allem wieder eine Management-Aufgabe, aber die Gruppe, die an der ETH mit mir zusammen arbeitet, beschäftigt sich mit der Effizienz in Forschung und Entwicklung, was man ja nicht gerade gerne hört. Zum Beispiel untersuchen wir bei der Novartis, wie sich Architektur auf Kreativität auswirkt, weil wir überzeugt sind, dass sich die Art der Gestaltung der Häuser und Büros stark auf die Kreativität von Der Karrierevamp Gruppen auswirkt. Wenn eine Gruppe gemeinsam ein neues Medikament entwickeln soll, dann gibt es bessere oder schlechtere Architekturen, welche die Zusammenarbeit unterstützen oder eben nicht. Wir sind zum Beispiel überzeugt, dass das HCI auf dem Hönggerberg in dieser Hinsicht nicht gerade das idealste Gebäude ist. Die Resultate dieser Arbeit versuchen wir hier beim Bau neuer Gebäude umzusetzen. Sie geben als Hobbys klassische Musik und Bergsteigen an. Wie bringen Sie diese Aktivitäten heute in Einklang mit Ihren beruflichen Tätigkeiten und wie sah das zu Studienzeiten aus? Ich bin jemand, der sehr viel Bewegung braucht. Ich habe es zum Beispiel immer hingekriegt, dass der Arbeitsweg mit Sport verbunden ist. Jeden Tag fahre ich am Abend mit dem Fahrrad von hier zu meiner Wohnung oben am Zoo, das heisst, jeden Tag schwitze ich mindestens eine halbe Stunde lang und bin danach wieder ein anderer Mensch. Ich gehe auch seit vielen Jahren jedes Wochenende im Winter bei gutem und bei schlechtem Wetter auf Ski-Touren. Während des Studiums habe ich das nicht so konsequent gemacht. Es ist aber auf jeden Fall wichtig, dass man neben dem Studium andere Interessen verfolgt, zum Beispiel Musik macht, tanzt oder in die Berge geht, Poker spielt … man braucht eine zweite Seite zum Ausgleich. Das ist Vamp Herbst 2010 wirklich sehr wichtig. Man wird sonst furchtbar einseitig, und wenn diese eine Seite aus irgendwelchen Gründen, wie einer Krise in der Wirtschaft, wegfällt, dann hat man das eine Standbein verloren und hat kein zweites. Das ist dann sehr schwierig. Welche Perspektiven sehen Sie heute für Mathematiker und Physiker, die den Berufseinstieg suchen? Nach achtzehn Jahren in der Industrie und viel davon im Management habe ich den Eindruck, dass es nicht so wichtig ist, was man studiert. Es ist wichtig, dass man das, was man studiert, gründlich macht und auch nicht den Mut verliert, schwierige Dinge zu studieren, wie gerade Mathematik oder Physik. Im Unterschied zu vielen Dingen sind diese Fächer kumulativ, man kann nicht jedes Semester wieder bei Null beginnen und das Abgeprüfte wieder vergessen, sondern die Semester bauen stofflich aufeinander auf. Indem man sich gedanklich durch so und so viele schwierige Dinge kämpft, macht man eine Art Denkschule durch. Dieses Denken ist, was man schliesslich gelernt hat und das kann man natürlich überall brauchen. Ganz wesentlich ist die Bereitschaft, nach dem Studium Neues dazuzulernen. Dazu gehört auch, dass man in den vier oder fünf Jahren an der ETH lernt, wie man selber lernt. Bei den meisten habe ich den Eindruck, sie gehen zwanzig Jah- 27 re lang in die Schule und lassen sich in ein bestimmtes System hinenzwängen, am Schluss wissen sie aber immer noch nicht, wie ihr eigener Lernstil ist. Das ist aber wichtig, um später eben neue Dinge effizient dazuzulernen. Wenn man die Bereitschaft dazu hat und das etwas geübt hat, dann hat man kein Problem, sich nach dem Studium in zwei, drei Monaten in etwas Neues hineinzuarbeiten. Vielen Dank für dieses Gespräch! Von Colin v. Negenborn Ab in die Wirtschaft? (Teil 1/3) Banken, Versicherungen und Unternehmensberatungen als Arbeitgeber jenseits der Naturwissenschaften – wir stellen sie in drei Ausgaben vor. Beginnen wir beim Consulting. Das persönliche Fazit nach den Jahren des Mathematik- oder Physikstudiums an der ETH fällt sehr verschieden aus. Während manch einer seine naturwissenschaftliche Passion bestätigt sieht und frohen Mutes der Forschung im jeweils erkorenen Gebiet entgegenstrebt, resümieren andere nüchtern, dass die Zeit allenfalls ein lehrreiches „Schnuppern“ in einer Welt war, der man sich aber nun wieder abwenden möchte. Die Gründe für das Ablehnen einer weiteren Laufbahn in Forschung oder Lehre sind so unterschiedlich wie berechtigt. Doch dass deshalb das Studium nicht vergebens gewesen sein muss, dass das Erlernte auch jenseits dieser Berufs- 28 Der Karrierevamp felder gefragt ist, soll dieser Artikel am Beispiel Consulting zeigen. Bewundert und verachtet Verpönt von den einen, als Königsdisziplin von den anderen beschrieben, geniesst die Unternehmensberatung ein gewisses Rampenlicht unter den „alternativen“ Karrierewegen jenseits der naturwissenschaftlichen Laufbahn. Regelmässig wird das Consulting im Rahmen von Vorträgen und Workshops an der ETH vorgestellt, wobei sich die Präsentationen zum Firmenwesen allenfalls in der Farbe zu unterscheiden scheinen. Je nach Fokus des Unternehmens variieren die konkreten Projekte, in welche ein frisch gebackener Junior Analyst involviert ist. Doch schon wenige Beispiele zeigen, dass diese mitunter wenig mit den im Studium erlernten Fachinhalten gemein haben: Der Physiker muss sich plötzlich mit der Neuaufstellung eines Kosmetik-Konzerns auseinandersetzen, während sich der Mathematiker unversehens in der Automobilbranche wiederfindet. auf einen späteren Berufswechsel in einen dieser Wirtschaftszweige ist das lohnend, denn die wenigsten Consultants bleiben ihrem Metier während des gesamten Berufslebens treu. Vielmehr ist ein Wechsel in eine der zuvor beratenen Branchen häufig – ein beruflicher Wechsel, wie er in der naturwissenschaftlichen Laufbahn kaum üblich ist. Auch bezüglich des Arbeitsortes lockt das Berater-Dasein mitunter: Da viele Projekte Internationalität von Ressourcen und Team involvieren, wird der Student schnell zum Kosmopolit und hat (bei einer durchschnittlichen Projektdauer von einigen Monaten bis zu zwei Jahren) rasch weitere Teile des Globus bereist als jeder Wissenschaftler bei Konferenzbesuchen. Doch warum sollten theoretisch verschulte Mathematiker und Physiker überhaupt erwünscht sein in der Welt des Consultings, welche doch eher das Meister aller Branchen... Das Attraktive dabei, so berichten die jungen Berufseinsteiger, sei eben gerade dieses projektbezogene Einarbeiten in völlig neue Themengebiete. Innerhalb weniger Jahre könnten Einblicke in ein beachtliches Spektrum an Branchen gewonnen werden – gerade im Hinblick Vamp Herbst 2010 29 natürliche Habitat des BWL-Studenten zu sein scheint? Die „Recruiting Coordinators“ der Firmen, zuständig auch für den Kontakt zu den Hochschulen, geben einhellige Auskunft: Die analytische Denkweise, das Problem (d.h. das jeweilige Projekt in all seinen Facetten) in seine Einzelteile zu zerlegen, deren Wechselwirkungen untereinander zu erörtern und daraus ein stimmiges Handlungsbild zu entwerfen, sei eine essentielle Qualifikation. Die betriebswirtschaftlichen Fachtermini und Methoden könnten viel rascher nachgelernt werden, als diese Fähigkeit zur strukturellen Problemlösung. ...oder Verräter der echten Wissenschaft? Hier jedoch offenbart sich in den Augen der Kritiker eine der Schattenseiten: Denn wenn sich die im Studium erlernten Kompetenzen, welche im Berateralltag Verwendung finden, auf das analytische Begründen reduzieren – wozu dann der naturwissenschaftliche Eifer, sich über Jahre mit Algebra und Relativität auseinanderzusetzen? Wo wird die Neugierde befriedigt, die ursprünglich zur Wahl des Studiums motivierte? Halblaut wird dies von einigen wenigen der jungen Consultants eingestanden, die an der ETH die neue Firma präsentieren: Anfangs vermisse man es 30 schon, sein wissenschaftliches KnowHow zum Einsatz bringen zu können. Die Fragen nach dem „und später“ werden mit einem Lächeln unter Verweis auf die Aufstiegschancen und Reisemöglichkeiten im Berufsleben beantwortet. Dabei schweift der Blick durch die hohen Hallen der naturwissenschaftlichen Hochburg, welche plötzlich unendlich weit entfernt zu sein scheint. Chancen zum „Schnuppern“ Glücklicherweise bieten die meisten Unternehmensberatungen vielfältige Möglichkeiten, während des Studiums im Rahmen von Workshops und Praktika Einblick in den Beruf zu gewinnen. Von halbtägigen „Case Study Trainings“ bis hin zu mehrmonatigen TraineeProgrammen kann somit jeder einmal in dieses etwas andere Arbeitsleben hineinschnuppern und sich eine eigene Meinung bilden. Wer sich daher sorgt, sein Leben entweder in einem fensterlosen Kellerlabor verbringen zu müssen, oder aber durch den Wechsel in die Wirtschaft der Naturwissenschaft untreu zu werden, der möge versuchshalber nach seiner Numerik-Serie doch auch eine Fallstudie lösen und schauen, wobei das Herz höher schlägt. Der Karrierevamp Bereit für neue Ideen? creatives.com Getty Images Chinesisches Meer Bestimmung einer Strategie, mit deren Hilfe ein Logistikunternehmen den zukünftigen klimatischen Herausforderungen begegnen und sein weiteres Wachstum sichern kann. Das McKinsey-Team hat zur Reduktion von CO2-Emissionen eine Gesamtlösung vorgeschlagen, die auf der Verwendung neuer Technologien, dem veränderten Verhalten der Mitarbeitenden und einem besseren Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Transportarten basiert. Schliessen Sie sich uns an. www.mckinsey.ch Von Raisa Galimova & Nikola Ciganovic Physics hasn‘t even started yet! In the cosy surroundings of Prof. Ben Moore‘s living room, we talked about music, the life of a scientist, God and the future of physics. Professor Moore, we have all read and heard about your Big Bang Truck at the Street Parade. Perhaps you could explain a bit more about how the idea came to life? I gave a talk at the ZurichMinds (www.zurichminds.ch) about the future of the Universe, and there I met a guy from the business community who founded the band Milk67 and invited me to join. After finishing an album we thought it would be a fun idea to apply for a lovemobile. I’ve been to the Street Parade a few times but performing in front of such a large crowd was something special. The idea was to both promote our music and also to publicise science and to show that physics is fun! Next year we hope to play at one of the main stage events at night and promote physics using two giant Tesla coils and a 40Watt laser harp. 32 How do these extra activities work with your time management? I wouldn‘t advise it (laughs). It‘s really difficult. If you want to be a top scientist in your field, it‘s a full time job. I think in life you can‘t really do more than one thing at a high level. Applying for grants, teaching and bureaucratic work are very time-consuming and already leave little time for research. And yet somehow you manage... It‘s interesting, but music doesn‘t take that much time. I‘ve been playing the guitar for twenty years, often in small bands. For our band now, we just meet in a studio about once a month. Having excellent scientists in your research group also helps! Der Karrierevamp What kind of student were you as an undergraduate? Also playing in rock bands or a proper student doing homework? occurs between 25 to 30 years. That can be the time when perhaps your best research is done. So you wouldn‘t advise us to have I was just studying. I was a really pro- any activities outside physics? per student. Perhaps I missed out on life because of that (laughs). I did not go to all the lectures. I just grabbed the textbooks and went through them all. I always attended Paul Davies‘s lectures though, because they were really interesting. In England, undergraduate studies used to be an intense three year program, and then you can go on to do a PhD within three more years, But it‘s really too short. For instance, at 24 I went to Berkley as a PostDoc and there were 30year old students still doing their PhD’s. However, when they finish they have a broader knowledge, but one shouldn‘t go on for too long with that because, on average, the broad peak of creativity Vamp Herbst 2010 You can have outside interests, but there is only a finite amount of time in the day. There is a lot of competition in research and if you want to stay at the highest level then you‘ll need to devote plenty of time to it. Once you‘ve got to a certain level (past the ‘learning phase’), you‘ll have a bit more time to do fun things. I always create time for the music because it doesn‘t really take that long, and its good to have something that is a complete break from your day job. But the preparation for the Street Parade took about two months with several hours of work per day. One of the key things in being successful is to have 33 excellent people around you and to create a good and stimulating environment. The University has always supported our activities and gives me the freedom to do interesting research and novel things, such as building a 500‘000 CHF supercomputer. That helps your creativity. ETH is rather infamous for being impersonal and competitive. Do you think such an atmosphere is good for students and, perhaps, comment on the general quality of teaching? In terms of teaching and research, the level is certainly very high, and the professors are very good, although I don‘t know much about the atmosphere amongst the students. I try not to create a gap between professors and students. For example, we try to socialize with the undergraduates, and our PhD students, PostDocs and professors can all be found at informal parties. But certainly, different professors have different ways of doing things. For instance, I never tell people when to go to work. Many of our PostDocs and PhD students come to work at lunch but they will work until 2a.m. in the morning. It‘s OK with me as long as some of them are doing good research. (laughs) 34 What does you current research involve? I‘ve got about six PhD students and four PostDocs, and we‘re working on understanding problems such as the origin of the Solar System, how stars form in the galaxy, the nature of dark matter and dark energy. We always work on a wide range of projects so it‘s more fun. What can students expect from their life as physicists? Well, if you are a PhD student you have to live in the institute! (laughs) Was it always your aspiration to do physics? The reason I went into physics was my father who was a forester but very interested in cosmology, how the Earth formed, quantum mechanics and especially the double slit experiment. He encouraged me to go to university and try and answer some of his questions ... well, now I‘m here, but I still don‘t understand the double slit experiment or much about quantum mechanics! (laughs). For the mathematical side, we‘ve got models that we can write down and understand experiments. But in terms of the physics Der Karrierevamp poly ball 27.11. a night out in the 20’s tom gaebel and his big band marc sway Tanz- und SalonorcheSTer ST. MoriTz, Swan Big Band, FunkoluTion, BlueS rooSTer, Sulco, king caruSo und weiTere, eTh zürich 19 BiS 5 uhr 16 dekorierte säle mit über 20 bands und vielen attraktionen. shows, tanzkurse, cabaret, kino und vieles mehr. mehr informationen und tickets unter www.polyball.ch behind QM, we really don‘t understand it at all. Where does its inherent randomness come from? As I mentioned already, as an undergraduate I attended very interesting lectures by Paul Davies on general relativity and cosmology and then decided to do a PhD to learn more. While being a PostDoc in the US I got really obsessed with climbing and spent most weekends working out complex sequences of moves on vertical cliffs. I became quite good and even thought about becoming a full-time professional climber at one time. What do you think is the key to becoming a good scientist? It is very important to have the desire to truly understand what you‘re doing. One shouldn‘t simply start a PhD because of nothing else to do. However, with time it‘s getting harder and harder to make progress. For example, when I started 20 years ago, there were just a couple of new papers per day in my field, and now, just in astrophysics alone, about 40-50 new papers get published on arxiv.org every day! It is certainly difficult to make some really fundamental advances; most research papers are just little steps forward, although now and again some amazing breakthroughs are made. 36 At the moment there is a lot of investment put into the fields of biochemistry and cellular biology. Do you still think that physics has a bright future? Physics hasn‘t even started yet! How much of the physics of the Universe do we understand? I would say that we still understand very, very little. What is actually the “space” between two particles? How does mass curve space? We often have mathematical models to explain some observations, but we don‘t have a truly deep understanding of the underlying physical processes - for the long-term benefit and survival of the human race, it‘s very important that we keep working towards understanding them. Look how old ‘predictive science’ is. It‘s only about 400 years since Galileo and Newton, and yet we have progressed a huge amount already. I would say people should always invest in physics. Well, string theory is having a hard time now ... (laughs) Yes, but string theorists are addressing some of the hardest questions and I am happy some people are doing that. There is still so much to be understood. There are also many new areas in physics, for instance, how could we Der Karrierevamp apply physics to understand the behavior of complex systems such as the brain? Wouldn‘t that be a bit too large a system? Well, it‘s just a computer. But also, it‘s probably the most complicated thing in the Universe. There are many people working on fascinating questions like „how does memory work?“. In one of your interviews you talked about dark energy and possible ways to model the whole Universe. The title of the article rather controversially suggested that as a scientist, you “naturally don‘t believe in God“, and yet, you study things of which you don‘t even know they exist. Could you perhaps comment on that? Religion is dangerous in certain aspects. There is no proof or evidence of a creator, and that wouldn’t answer the question of ‘how it all began’ anyway. Over 90% of children follow the same religion as their parents and such indoctrination is particularly dangerous in the USA where certain states do not allow evolution to be taught. What we try to do as physicists is to understand Vamp Herbst 2010 our universe through comparing theory with observations. However, there are big unknown questions that we still can‘t answer, and until then we can only speculate about them. For example, we see from astronomical observations that dark energy exists, but we don‘t really have a clue to what it is. There seem to be very few professors who are as outgoing as you are. It is therefore quite difficult for people to understand what scientists actually do. Everyone is different. But it‘s really more fun to be a fun person! I guess my father had a big influence on the way I thought. For example, he became a vegetarian very young because he thought a lot about how the body works. I‘ve never even tasted meat in my life. Actually, last week I met an evolutionary biologist who won a prize for making connections between the brain growth and one-sided dieting. He asked me: how come you‘re not dead? (laughs) Music by Milk67 & Professor Moore is available as MP3-download from amazon.com 37 LinuxTage im HS 2010 Jede Laptop-Käuferin kennt das Problem: Man bezahlt über 2000 Franken, kriegt endlich das Paket zugestellt, packt das Gerät aus und kann damit ... nichts anfangen, ausser im Internet zu surfen und E-Mails zu schreiben. Die anschliessende Suche nach der fehlenden Software ist zeitraubend, oft teuer, und muss nach jeder (ebenso zeitraubenden) Neuinstallation des Betriebssystems wiederholt werden. Einführungskurse: 26./27. Oktober InstallEvent: 02./03. November Vertiefungskurs: 10. November Für weitere Infos: linux.thealternative.ch TheAlternative - der digitale Arm von [project21] Studentische Organisation für nachhaltige Entwicklung Die Alternative heisst Linux. Viele assoziieren diesen Namen noch miteinem unrasierten Hacker, der einem Magier gleich seine unergründlichen Zaubersprüche in den Computer eingibt. Sammlung ausgewählt werden. Das Beste daran: Das komplette System ist offen und frei. Doch im Gegenteil: ein modernes Linux ist auch von Laien in einer Stundeaufgesetzt (und erhält dabei das bestehende Betriebssystem). Es ist nach der Installation bereits mit einer vollständigen Office-Suite ausgerüstet und somit bereit für die Arbeit. Weitere Software kann komfortabel aus einer grossen Um euch den Einstieg zu erleichtern, bietet das Projekt theAlternative Einführungsvorträge und Installationsabende an (siehe Kasten). Komm vorbei! Infrastruktur und Installations-DVDs stehen bereit, und für allfällige Fragen haben wir einige Magier der oben erwähnten Sorte in der Hinterhand. 38 Service High-Tech am Zürichsee 2008 2007 2006 2005 2003 2002 Dank unseren hochqualifizierten Ingenieuren und Physikern tragen wir Schweizer Mikrosensorik in die Welt. Mit 30 % Wachstum Jahr für Jahr. www.sensirion.com 2009