The Science of Getting Rich

Transcription

The Science of Getting Rich
Wallace D. Wattles
The Science
of Getting Rich
Die Kunst des Reichwerdens
Aus dem Englischen
von Katrin Ingrisch
Die amerikanische Originalausgabe erschien erstmals im Jahr 1910
bei Elisabeth Towne Publishing, New York.
Besuchen Sie uns im Internet:
www.droemer-knaur.de
Alle Titel aus dem Bereich MensSana
finden Sie im Internet unter
www.knaur-mens-sana.de
Neuübersetzung Oktober 2010
Copyright © 1910 der Originalausgabe Charles F. Haanel
Copyright © 2010 für die deutschsprachige Ausgabe
Knaur Taschenbuch. Ein Unternehmen der Droemerschen
Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise –
nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Satz: Daniela Schulz, Stockdorf
Druck und Bindung: CPI – Clausen & Bosse, Leck
Printed in Germany
ISBN 978-3-426-87558-2
2
4
5
3
1
Inhalt
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
Über das Recht, reich zu sein . . . . . . .
Es gibt eine Wissenschaft des Reichwerdens
Gibt es ein Monopol auf Chancen? . . . .
Das oberste Prinzip der Kunst
des Reichwerdens . . . . . . . . . . . . .
Das Leben vermehren . . . . . . . . . . .
Wie Reichtum zu Ihnen kommt . . . . . .
Dankbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . .
Die bestimmte Art zu denken . . . . . . .
Wie man den Willen richtig einsetzt . . . .
Über den Willenseinsatz hinaus . . . . . .
Die bestimmte Art zu handeln . . . . . . .
Wirksames Handeln . . . . . . . . . . . .
Die richtige Tätigkeit für sich finden . . .
Wachstum bewirken . . . . . . . . . . .
Vorankommen . . . . . . . . . . . . . .
Einige Warnungen und
Schlussbetrachtungen . . . . . . . . . . .
Zusammenfassung der Kunst
des Reichwerdens . . . . . . . . . . . . .
7
. . . 10
. . . 15
. . . 21
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
. 28
. 37
. 47
. 56
. 63
. 71
. 79
. 88
. 98
. 106
. 113
. 120
. . . 127
. . . 135
Vorwort
D
ieses Buch ist pragmatisch, nicht philosophisch; ein
praktisches Handbuch, keine theoretische Abhandlung. Es richtet sich an die Männer und Frauen, deren
vornehmlichstes Bedürfnis es ist, zu Geld zu kommen; die
erst einmal reich werden wollen und danach gerne auch
noch philosophieren. Es ist für die Menschen gedacht, die
bisher weder die Zeit, die Mittel noch die Möglichkeit
gehabt haben, sich tiefer gehend mit dem Studium der
Metaphysik auseinanderzusetzen; für solche, die jedoch
Ergebnisse sehen wollen und willens sind, die Schlussfolgerungen der Wissenschaft als Basis für ihr Handeln anzunehmen, ohne dazu aber in all die Prozesse einzusteigen, die jene Schlussfolgerungen erst ermöglicht haben.
Ich stelle die Erwartung an den Leser, dass er die grundlegenden Erklärungen zu Überzeugung und Glaube ebenso
annimmt, wie er das auch mit Ausführungen – würden
diese von einem Marconi oder Edison vorgetragen – zu
den Gesetzmäßigkeiten der Elektrizität tun würde; und
7
dass er diese Erklärungen nicht nur annimmt, sondern deren Wahrheit auch beweist, indem er sein Handeln ohne
Furcht und Zögern darauf gründet. Jeder, der das tut, wird
zweifellos reich werden; denn die hier angewandte Wissenschaft ist eine exakte Wissenschaft, und ein Scheitern
ist daher völlig ausgeschlossen. Und doch, all denen zuliebe, die sich gern philosophische Theorien erschließen
wollen, um sich auf diese Weise ein logisches Fundament
für den Glauben zu schaffen, werde ich hier auch gewisse
Autoritäten zitieren.
Die monistische Theorie des Universums – die Theorie,
dass das Eine Alles ist, und Alles Eins ist, dass der Urstoff
sich selbst als die scheinbar vielen Elemente der gegenständlichen Welt materialisiert – stammt aus dem Hinduismus und hat sich seit nunmehr 200 Jahren* schrittweise auch einen Weg in das westliche Denken gebahnt.
Es handelt sich dabei um die Grundlage aller östlichen
Philosophien, und um die bei Descartes, Spinoza, Leibniz,
Schopenhauer, Hegel und Emerson.
Dem Leser, der die philosophischen Grundlagen dieser
Theorie ergründen möchte, seien insbesondere Hegel und
Emerson zur persönlichen Lektüre empfohlen.
Beim Schreiben dieses Buches habe ich mich für Schlichtheit und Einfachheit im Stil entschieden, damit jeder alles
* Bitte bedenken Sie, dass dieses Buch bereits 1910 geschrieben wurde
und seitdem bereits weitere 100 Jahre vergangen sind. (Anm. d. Ü.)
8
leicht verstehen kann. Der hier beschriebene Handlungsplan basiert auf philosophischen Schlussfolgerungen; er
ist sorgfältig getestet worden und stützt sich auf die
höchste Form der Prüfung, nämlich die der praktischen
Erprobung; er funktioniert. Wenn Sie erfahren möchten,
wie die Schlüsse zustande kamen, dann lesen Sie die Werke der vorher erwähnten Autoren. Wenn Sie die Früchte
dieser Philosophien ganz praktisch ernten wollen, dann
lesen Sie dieses Buch und tun Sie genau das, was es Ihnen
empfiehlt.
Der Verfasser
9
1
Über das Recht,
reich zu sein
W
as immer man auch lobend über die Armut sagen
kann, es bleibt Fakt, dass es unmöglich ist, ein
wirklich erfülltes oder erfolgreiches Leben zu führen,
wenn man nicht wohlhabend ist. Kein Mensch kann sich
nur mit Talent oder Seelenentwicklung zu seiner wahren
Größe aufschwingen, wenn er nicht über ausreichend Geld
verfügt; er braucht viele Dinge, um seine Seele wahrhaft
zu entfalten und sein Talent zu entwickeln. Diese Dinge
kann er jedoch nur in Anspruch nehmen, wenn er über
das nötige Geld verfügt, sie zu erwerben.
Der Mensch entwickelt sich geistig, seelisch und körperlich weiter, indem er sich bestimmte Dinge zunutze macht.
Die Gesellschaft wiederum ist so organisiert, dass man
Geld haben muss, um in den Besitz dieser Dinge kommen
zu können. Genau aus diesem Grund bildet die Kunst des
Reichwerdens die Basis für jedes menschliche Vorankommen.
10
Überall im Leben geht es um Entwicklung, und alles Lebende hat ein unveräußerliches Recht auf jede nur denkbare Form der Weiterentwicklung, die es zu erreichen imstande ist.
Das menschliche Recht zu leben beinhaltet auch das Recht,
über all die Dinge frei und uneingeschränkt verfügen zu
können, die für die bestmögliche geistige, spirituelle und
körperliche Entfaltung des Einzelnen nötig sind. Oder mit
anderen Worten: das Recht, reich zu sein.
In diesem Buch spreche ich nicht von Reichtümern in
einem symbolischen Sinne; reich zu sein bedeutet nicht,
sich mit einem bisschen zufriedenzugeben oder glücklich
zu sein. Niemand sollte sich mit wenig zufriedengeben,
wenn er imstande ist, von weitaus mehr Gebrauch zu machen und Freude daran zu haben. Der Sinn der Natur liegt
in der Weiterentwicklung und Entfaltung des Lebens; und
jeder Mensch sollte alles zur Verfügung haben, das einen
Beitrag zur Kraft, Eleganz, Schönheit und zum Reichtum
des Lebens leisten kann. Sich mit weniger zufriedenzugeben wäre sündhaft.
Derjenige, der all das besitzt, das er sich für ein bestmögliches Leben wünscht, ist reich. Und keiner, der nicht über
viel Geld verfügt, kann alles haben, was er möchte. Das
Leben hat sich so weit entwickelt und ist so komplex
geworden, dass selbst der gewöhnlichste Mensch eines
größeren Wohlstands bedarf, um zumindest annähernd
erfüllt leben zu können. Jeder Mensch möchte sich natür11
licherweise zu demjenigen hinentwickeln, der er im Optimalfall sein könnte. Dieses Bedürfnis, seine innewohnenden Potenziale zu verwirklichen, gehört zur menschlichen
Natur. Wir können einfach nicht anders, als all das sein zu
wollen, was wir potenziell sein könnten. Im Leben erfolgreich zu sein bedeutet nichts anderes, als derjenige zu
werden, der man gern sein möchte. Nur wenn Sie reich
genug sind, können Sie zu dem Menschen werden, der Sie
sein wollen. Nur dann können Sie nämlich über all das
frei verfügen, was Sie zu Ihrer Entfaltung brauchen. Die
Kunst des Reichwerdens zu verstehen ist daher der Kern
allen Wissens.
Es ist nichts falsch daran, reich werden zu wollen. Der
Wunsch nach Reichtum ist tatsächlich nichts anderes als
der Wunsch nach einem erfüllten Leben; und dieser
Wunsch ist lobenswert. Ein Mensch, der nicht im Wohlstand und in Fülle leben möchte, ist nicht normal wie
auch derjenige, der sich nicht genug Geld wünscht, um
sich alles kaufen zu können, was er möchte.
Es gibt drei Dinge, für die es sich zu leben lohnt: Wir leben für den Körper, wir leben für den Geist und wir leben
für die Seele. Keines davon ist besser oder heiliger als die
anderen; alle sind sie gleichermaßen wünschenswert, und
keines der drei – Körper, Geist oder Seele – kann vollständig lebendig sein, wenn eines der anderen in seinem Ausdruck und seiner Lebendigkeit zu kurz kommt. Es ist keineswegs richtig oder edel, nur für die Seele zu leben und
dabei Geist oder Körper zu verleugnen. Ebenso ist es
12
falsch, nur für den Verstand zu leben und Körper oder
Seele zu verleugnen.
Jeder kennt die abstoßenden Konsequenzen, wenn jemand
nur für den Körper lebt und sowohl Geist als auch Seele
verleugnet; und wir alle wissen, dass das wirkliche Leben
den vollständigen Ausdruck all dessen beinhaltet, was
man durch Körper, Geist und Seele zu leisten imstande ist.
Was immer man auch behaupten mag, kein Mensch kann
wirklich glücklich oder zufrieden sein, wenn sein Körper
nicht voll funktionstüchtig ist – Gleiches gilt für Geist und
Seele. Wo immer ungenutzte Möglichkeiten schlummern
oder Funktionen nicht richtig genutzt werden können,
dort gibt es unbefriedigte Wünsche. Ein Wunsch ist eine
Möglichkeit, die nach Ausdruck strebt, oder eine Funktion, die danach strebt, ausgeführt zu werden.
Der Mensch kann nicht in Vollkommenheit in seinem Körper leben ohne gesundes Essen, ohne bequeme Kleidung,
ohne ein warmes Zuhause und nicht ohne das Freisein
von übermäßiger Mühsal. Ebenso sind Ruhe und Erholung
unerlässlich für sein physisches Dasein.
Er kann nicht in Vollkommenheit in seinem Geiste leben
ohne Bücher und ohne die Zeit, sie zu lesen, ohne die
Möglichkeit, Reisen zu unternehmen und Beobachtungen
zu machen, oder ohne intellektuellen Austausch.
Um in Vollkommenheit im Geiste zu leben, braucht er
auch geistige Erholung und sollte sich mit Kunstgegen13
ständen und allem Schönen umgeben, das er nutzen und
wertschätzen kann.
Zur Vollkommenheit der Seele braucht der Mensch Liebe;
und Armut hindert die Liebe daran, sich frei zu entfalten.
Das höchste Glück des Menschen ist es, denen helfen zu
können, die er liebt; Liebe findet ihren natürlichsten und
spontansten Ausdruck im Geben. Derjenige, der nichts zu
geben hat, kann seine Rolle als Mann, Vater oder Bürger
nicht erfüllen. In der Nutzung materieller Dinge findet der
Mensch zu körperlicher, geistiger und seelischer Vollkommenheit. Daher ist es von äußerster Wichtigkeit, reich zu
sein.
Es ist absolut richtig, sich zu wünschen, reich zu sein. Ein
normaler Mensch kann einfach nicht anders. Es ist absolut richtig, seine ganze Aufmerksamkeit auf die Kunst des
Reichwerdens zu richten, da dies das edelste und wichtigste Studium aller Studien ist. Wenn Sie es vernachlässigen, unterlassen Sie die Pflicht, die Sie sich selbst, Gott
und der Menschheit gegenüber haben, weil Sie Gott und
der Menschheit keinen größeren Dienst erweisen können,
als das Beste aus sich selbst zu machen.
14