Geschichte des Reifens Rad und Reifen - otto
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Geschichte des Reifens Rad und Reifen - otto
Geschichte des Reifens Rad und Reifen Am Anfang: das Rad Vor ungefähr 5000 Jahren erfanden die Sumerer das Rad. Erste Raddarstellungen gibt es aus dem Jahre 2600 vor Christus. Es ist erstaunlich, daß das Rad erst sehr spät weltweite Verbreitung gefunden hat. Die frühen Räder waren Holzscheiben mit einem Eisenreifen. Amerika kannte das Rad vor Christoph Kolumbus nicht. Was ist eigentlich ein Rad? Rollkörper, dessen äußerer runder Kranz (Radkranz, Felge) durch Speichen oder einer Scheibe mit der Nabe verbunden ist; durch diese ist das Rad fest oder drehbar mit der Achse verbunden (Brockhaus). Das Rad bringt für das Fahrzeug (Karren, Kutsche, Fahrrad) und insbesondere für die Reisenden neben offensichtlichen Vorteilen auch erhebliche Nachteile: • • • • keine Dämpfung der Straßenunebenheiten dadurch sehr ermüdend fahrzeugschädigendes Dauerrütteln beschränkte Fahrzeuglenkung Diese Nachteile begrenzen die Fortbewegungsgeschwindigkeit sehr. Schlechte, ungepflasterte Straßen ließen Verbesserungen am Rad oder der Federung sinnlos erscheinen. Ein Ausweg ist, das Fahrzeug auf Schienen zu setzen, d.h. das Rad auf einer präparierten Piste rollen zu lassen. Auf diese Weise kann man auch sehr schwere Lasten fortbewegen. Geschichte des Reifens Reifenerfindungen Schienenfahrzeuge Eisenbahnrad Noch heute fährt die Eisenbahn auf Stahlrädern und -schienen. Für hohe Geschwindigkeiten muss man jedoch besondere Investitionen machen: • • • sensorgesteuerte, sehr aufwendige Federung noch bessere Gleise (Hochgeschwindigkeitstraßen) Magnetschwebebahn Ein Nachteil bleibt dem Eisenbahnrad auch heute noch: das Rad fährt, wohin die Schiene will. Vom Rad zum Reifen: Zweimal erfunden Ein persönliches, unabhängiges und schnelles Fortbewegen wurde nur mit der fast zeitgleichen Erfindung des Automobils und des luftgefederten Reifens möglich. Damals wie heute beeinflussten sich die Entwicklung des Automobils und die des Reifens gegenseitig. Am Anfang des vorigen Jahrhunderts wurde auch die Straßenoberfläche verbessert - der Makadam, die geteerte Oberfläche wurde erfunden. Die Erfindung des Automobils (und des modernen Fahrrads) bedingte auch, daß die Erfindung des Reifens nicht ein zweites Mal in Vergessenheit geriet. In der Tat wurde der (pneumatische) Reifen im Abstand von über 40 Jahren zweimal erfunden. 1846 Erster Reifen Der erste, der den dürchgerüttelten, müden Reisenden helfen wollte, war der Schotte Robert William Thomson. Der 22-jährige Thomson arbeitete in London als unabhängiger Eisenbahn-Ingenieur. Sein am 10. Juni 1846 angemeldetes Patent beschreibt seine Erfindung im Detail und mit außergewöhnlicher Voraussicht. Es lohnt, Thomsons Patentanspruch im Original zu lesen: The nature of my said invention consists in the application of elastic bearings round the tires of the wheels of carriages, for the purpose of lessening the power required to draw the carriages, rendering their motion easier and diminishing the noise they make when in motion. Thomson dachte also insbesondere an drei Reifenfunktionen 1. niedriger Rollwiderstand 2. Vibrationsdämpfung 3. Geräuschverminderung Geschichte des Reifens The Aerial Wheel Das erste "Luftrad" Thomsons Reifen besteht "aus einem hohlen Ring (Schlauch), bestehend aus luft- und wasserdichtem Material, wie Kautschuk oder Guttapercha, aufgeblasen mit Luft, wobei der Reifen bei jeder Umdrehung ein Luftkissen bildet zwischen dem Boden oder der Piste oder der Schiene, auf der er rollt". Als Eisenbahningenieur dachte Thomson an ebenso viele Anwendungen auf der Schiene wie auf der Straße. • • Innen: mehrere Lagen Leinen + Gummilösung Außen: Ledermantel Thomson kannte die Technologie seiner Zeit außergewöhnlich gut: Nur sieben Jahre nach der Erfindung der Vulkanisation durch Charles Goodyear 1839 in Amerika erwähnt er sie ausdrücklich als Mittel, um mit Hilfe der Schwefelvernetzung gummiertes Leinen herzustellen. Erster Reifentest: Rollwiderstand 1847 wollte Thomson es genau wissen und testete sein "Luftrad". Dieser Reifen besaß schon einen vulkanisierten Naturkautschuk als Außenmantel. Im Londoner Regents Park maß er die Kraft, die nötig war, um eine Kutsche auf zwei verschiedenen Oberflächen zu ziehen. 1849 wurden die Versuche veröffentlicht. Die Erfindung war nun erprobt und konnte weiter entwickelt werden. Doch es passierte nichts! Zwar benutzte Thomson seine "Luftreifen" auf seiner Pferdekutsche und zeigte sie dem brasilianischen Kaiser, als der 1869 Edinburg besuchte; als Thomson jedoch 1873 starb, war seine Erfindung vergessen. 15 Jahre später erfand ein anderer Schotte das Rad erneut: John Boyd Dunlop. Geschichte des Reifens J. B. Dunlops Reifen Dreirad für Johnnie Der neue Erfinder war John Boyd Dunlop, Veterinär in Belfast. Sein zehnjähriger Sohn Johnnie wollte auf seinem, mit Vollgummireifen bestückten Dreirad schneller und "komfortabler" durch die Straßen Belfasts flitzen. Dunlop bastelte daraufhin einen Modellreifen: über einen luftgefüllten Gummischlauch spannte er Leinen, das er auf einem Holzrad befestigte. Dann erprobte er die Konstruktion im Rollversuch im Vergleich mit dem Vorderrad von Johnnies Dreirad. Der luftgefüllte Reifen rollte viel weiter als der Vollgummireifen! Nach diesem erfolgreichen Versuch im Hof baute Dunlop nun zwei Reifen für die Hinterräder des Dreirads. Diese zwei Reifen waren auf Holzreifen (Felgen) montiert, die für den folgenden Versuch über die Vollgummireifen gestülpt wurden. Heimlich, in der Nacht vom 28. Februar 1888, wurde das Dreirad ausprobiert. Am nächsten Tag war Johnnie begeistert, und Papa Dunlop beschloß nun das ganze (Drei)Rad mit richtigen Luftreifen aufzurüsten. Diese Reifen wurden nicht mehr auf eine Holzzwischenfelge montiert, sondern direkt auf die Speichenfelge. Der "Mumien"-Luftreifen war erfunden. Die Art und Weise, wie die gummibeschichteten Segeltuchlagen um Felge und Schlauch gewickelt wurden, gaben dem Reifen den Namen. Reifen zum richtigen Zeitpunkt Man beachte, daß Dunlop mit seinem Reifen das gleiche Resultat erzielen wollte, wie Thonson 43 Jahre vorher. Diesmal wartete aber ein großer Markt auf die Erfindung: Das Pedal-Fahrrad, wie wir es kennen, war 1879 erfunden worden, und Carl Benz und Gottlieb Daimler hatten eben ihr Automobil erprobt (auf Vollgummireifen/1886). Der "Mumien-Reifen" war fest mit dem Rad verbunden. Jedesmal, wenn der Reifen einen Platten bekam (was ziemlich häufig geschah), mußte man die Gummilagen mit Benzin lösen und abwickeln, um an den Schlauch zu kommen. Nachdem der Schlauch geflickt war, mußte der Reifen wieder auf die Felge gewickelt und der Außenmantel aufgeklebt werden. Nicht jedermann konnte oder wollte das. Charles K. Welch war der erste, der eine Lösung zum Patent anmeldete: die erste Tiefbettfelge. Geschichte des Reifens Luftreifen-Boom Weiterentwicklungen William Bartlett löste einen Monat später das Problem anders. Er nutzte den Luftdruck, um das verdickte Reifenende (Wulst) in die umgebogene Felge hineinzudrücken. Endlich Ersatzreifen Nun konnte das Geschäft losgehen. Jeder konnte einzelne Reifen, insbesondere Ersatzreifen, kaufen und leicht selbst montieren. Zwischen 1890 - 95 wurde der (Fahrrad)-Reifen praktisch bis zur Vollendung entwickelt: 1891: Ventil Charles Woods erfand 1891 ein Ventil, dessen Prinzip wir heute noch benutzen. Tausende von Erfindern bemühten sich, zwei große Probleme zu lösen, die dem Reifen noch anhafteten: • • Druckverlust (Platten) Karkassenriss Es gibt zwei Möglichkeiten, den Reifen plattensicher zu machen: 1. Verhindern, daß es zu einem Loch kommt 2. Selbstabdichtung des Loches "Gepanzerte" Reifen Über 600 Patente wurden angemeldet, um mittels einer festen Lage zwischen Lauffläche und Karkasse zu verhindern, daß etwas in den Reifen eindringt. Am häufigsten wurde ein Stahlband vorgeschlagen. Stahl kann sich jedoch nicht so verformen, wie es in der abgeplatteten Aufstandsfläche erforderlich ist. Hier kommt es zu einer Verkürzung der Aufstandsfläche in der Längsrichtung bei gleichzeiter Verschmälerung. Jedwede Form von Stahlpanzerung erwies sich als nutzlos, weil sich das Band beim Rollen sehr bald loslöste. Auch das allererste Gürtelreifenpatent fällt in diese Zeit - doch nicht bis zur Produktionsreife entwickelt. Selbstabdichtende Innenschicht Auch die Idee einer selbstabdichtenden Innenschicht war nicht sehr erfolgreich; die damals benutzten Materialien härteten nach kurzer Zeit aus und konnten dann ein Loch nicht mehr stopfen. Der schlauchlose Reifen war gleichermaßen erfolglos, doch die Idee war geboren. Das Verstärkungsmaterial aller Reifen war bis jetzt gewebtes Leinen gewesen (Dunlop benutzte Segeltuch), bald wurde es vollständig durch Baumwolle ersetzt. Sich kreuzende Fäden scheuern durch Gewebtes Material hat jedoch den Nachteil, daß sich an den Überkreuzungspunkten die Fäden durchscheuern, wenn sich der Reifen beim Rollen verformt. Nach einer gewissen Zeit kommt es zum Karkassenbruch. Wieder fanden mehrere Erfinder fast gleichzeitig die Lösung. Die Fäden wurden nicht mehr gewebt, sondern befanden sich in verschiedenen Ebenen, jeweils eingebettet in einer Gummilage Geschichte des Reifens Luftreifen-Boom Welchs Experimente Zwei gummierte, sich überkreuzende Baumwollkordlagen brachten eine deutliche Verbesserung der Lebensdauer und zeigten zudem einen geringeren Rollwiderstand. Welch experimentierte auch schon mit dem Winkel des Baumwollkords, um eine bestmögliche Kraftübertragung zwischen Rad und Straße zu erreichen. Laut seinen Patenten sollte der Kord möglichst tangential zum Felgenrand liegen. Der Diagonalreifen war geboren, doch es sollte über 20 Jahre dauern, bis sich die getrennten Gewebelagen durchsetzten. Ein Kompromiss Parallele Kettfäden ohne Schussfaden bringen nämlich ein großes Problem mit sich: ungummiert halten sie nicht zusammen und konnten also nicht verarbeitet werden. Man braucht also ein aufwendiges Spulengatter, von dem aus man die Fäden in einen Kalanderspalt führt. Dies bedeutet einen ziemlichen Aufwand und setzt eine Großproduktion voraus. Wiederum wurde ein Ausweg gesucht und in Form einer teilweisen Rückkehr zum Schußfaden gefunden: Alle paar Zentimeter hält ein dünner Schussfaden die Kettfäden zusammen. Diese Art von Gewebe ergab praktisch die gleiche Lebensdauer, wie die mit Spulengatter kalandrierten Lagen. Damals wie heute war es das beste Verfahren, und es wird auch heute noch angewendet. Geschichte des Reifens Luftreifen-Boom Das erste Profil Die bis dahin genutzten Vollgummireifen waren glatt, d.h. sie hatten kein Profil auf der Lauffläche des Mantels. Die ersten pneumatischen Reifen waren darin nicht anders. Bei den damaligen Geschwindigkeiten war das Problem nicht so sehr das Durchrutschen der Aufstandsfläche, sondern mehr das seitliche Abgleiten. Die Straßen waren damals meistens staubige (oder verschlammte) Pisten auf dem Lande oder mit Katzenköpfen gepflasterte Straßen in den Städten. Auf ersteren waren die pneumatischen Reifen wegen ihrer größeren Aufstandsfläche (kleinerer Bodendruck) sogar im Nachteil gegenüber Vollgummireifen. Auf dem glatten Granitpflaster waren beide gleich schlecht. Um das seitliche Abrutschen zu verhindern, hatten die ersten Profile Längsrillen. Nach und nach wurde das Profil detaillierter gestaltet. Der Reifen ist fertig Jetzt war der Fahrradreifen war im wesentlichen entwickelt und die Weiterentwicklung brachte keine neuen Prinzipien. Weiterer Neuerungen wurden nun am PKW-Reifen gemacht, die jetzt - 1895 - zum ersten Mal erprobt wurden. Geschichte des Reifens Luftreifen-Boom PKW-Reifen Pneumatische Reifen waren die Lösung Die ersten Wagen hatten Vollgummireifen und fuhren höchstens 20 km/h. Oberhalb dieser Geschwindigkeit waren die Wagen praktisch nicht mehr lenkbar; zudem vibrierte dann die Konstruktion so stark, daß es drohte auseinanderzufallen. Beide Probleme half der pneumatische Reifen zu lösen, und es kam zu einem echten Wechselspiel bei der Entwicklung von Auto und Reifen. Die Brüder Michelin Die ersten, die pneumatische Reifen auf Automobile montierten, waren die Brüder Andre und Edouard Michelin. Schon 1891 hatte ihr Fahrer im Radrennen Paris-Brest die Vorteile des Luftreifens bewiesen: Trotz fünf Platten kam er acht Stunden vor dem Zweiten ins Ziel. Trotzdem war 1895 kein Automobilhersteller bereit gewesen, ihnen ein Fahrzeug für das Wagenrennen Paris - Bordeaux zur Verfügung zu stellen: sie mußten den ersten "Rennwagen" erst selber bauen lassen. Ihr Wagen gewann das Rennen nicht; dank Einsatz aller 24 Ersatzschläuche kam er jedoch ans Ziel. Übrigens betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit des Siegers 24 km/h. Es ist anzumerken, dass all das, was bis jetzt über Reifen anhand des Fahrradreifens bekannt war, noch nicht von Autoreifenherstellern genutzt wurde. Wie wir ja wissen, hatten die Radreifen 1896 schon Kordlagen und eine profilierte Lauffläche. Die ersten Autoreifen hatten das übliche Leinen und waren glatt. Goodyear-Anzeige von 1907, mit dem schlagenden Verkaufsargument dieser Zeit: von der Felge abnehmbare Reifen. 1902: "The King's cars are on solid tires and what is good for him is good for anyone" Es hat lange gedauert, bis die Autoreifen den technologischen Standard der Fahrradreifen erreicht hatten und die Vollgummireifen vom Markt verdrängten. Trotzdem waren Luftreifen nicht billig: Einer Anzeige vom April 1900 können wir entnehmen: "Star" Wagen : 155 Guineas Pneumatische Reifen : 5 Guineas extra Es dauerte über zehn Jahre, bis pneumatische Reifen sich beim PKW durchsetzten. Für LKW sollte noch ein weiteres Jahrzehnt vergehen. Bis kurz vor dem ersten Weltkrieg erfolgte keine nennenswerte neue Entwicklung. Doch dann sind mehrere Punkte erwähnenswert: 1909: Der erste synthetische Kautschuk... Der hohe Preis von Naturkautschuk führte in Deutschland zu ersten Bemühungen, synthetischen Kautschuk herzustellen, 1909 erhielt Bayer ein Patent auf Polyisopren, 1910 auf Methylkautschuk. Aus Methylkautschuk wurden sogar probeweise Reifen hergestellt. Im ersten Weltkrieg erhielt der Synthesekautschuk durch die Seeblockade und Naturgummiknappheit gewisse Bedeutung: Batteriekästen für U-Boote wurden daraus hergestellt, und einige Reifen. Doch Methylkautschuk brauchte Monate bis zur Polymerisation, das Kunstgummi war nur bei höheren Temperaturen elastisch, riß leicht und alterte schnell. Erleichtert gab man nach der Einstellung der Blockade (1919) die Produktion wieder auf. Nur etwa 2350 t hatte man herstellen können. 1912: und der erste Beschleuniger Kautschuk haftete noch ein wesentlicher Nachteil an: einfach mit Schwefel erhitzt vulkanisierte er sehr langsam. G. Oenslager von der Diamond Rubber Factory in Akron gebrauchte als Erster Beschleuniger (1912), das giftige Anilin. Später ersetzte er es durch weniger giftige Verbindungen, wie Carbamate und Thiazole. Diese fanden schnell Verbreitung. Ab 1908 wurden auch Phenol und stickstoffhaltige aromatische Verbindungen als Alterungsschutzmittel eingesetzt. Geschichte des Reifens Vollgummi- und Luftreifen Wärmeentwicklung... Vollgummireifen zeigten das gleiche Problem wie Panzerkettenstollen (auch ein Kind des ersten Weltkriegs): sie erhitzten sich und der Gummi zersetzte sich. Daß Wärmeentwicklung und Deformation im Gummi nicht voneinander zu trennen sind, wurde erst später richtig verstanden. Ein Vergleich Vollgummireifen keinen Platten, robust kleine Lenkwinkel hoher Rollwiderstand, Erhitzung bei extremen Deformationen / Geschwindigkeiten geringere Verformung unter Last einfach zu bauen, billig Luftreifen empfindlich gegen Druckverlust größere Lenkwinkel möglich, bessere Lenkung des Fahrzeugs geringer Rollwiderstand, höhere Deformation / Geschwindigkeiten möglich Verformung unter Last, bessere Abfederung kompliziert zu bauen, teuer, Schlauch oder Seele nötig Der Reifen ist Stoßdämpfer Der Übergang von LKW-Vollgummireifen auf pneumatische Reifen reduzierte die Wärmeentwicklung, weil jetzt die Dicke der Lauffläche geringer war. Bis jetzt waren Vollgummireifen Standard für LKW gewesen. Erst 1917 fuhr der Akron to Boston Express auf pneumatischen LKW-Reifen von Goodyear von Massachusetts nach Ohio, etwa 600 km. Doch der Hauptgrund für die Übernahme des pneumatischen Reifens war seine Funktion als "Stoßdämpfer". Diese wesentliche Funktion des Reifens kann nicht überbetont werden. Auch ist die Lenkbarkeit eines Vollgummireifens bei höheren Geschwindigkeiten begrenzt. Da jetzt die Lasten schwerer wurden, machte man sich auch erstmals richtig Gedanken über eine andere Funktion des Reifens, die erstaunlicherweise bis jetzt unbeachtet blieb, nämlich: wie trägt ein Reifen eigentlich seine Last? Geschichte des Reifens Vollgummi- und Luftreifen Haltbarkeit, Komfort Wir hatten die Tiefbettfelge schon beim Fahrradreifen kennengelernt. Erst spät nach dem ersten Weltkrieg, Ende der zwanziger Jahre, wurde sie bei PKW allgemein eingeführt. Autoreifen waren nun Niederdruckreifen mit größerem Querschnitt. Gegenüber den üblichen Drücken von 6-7 Bar um die Jahrhundertwende betrug der Druck nun 2 - 2.4 Bar. Um aber die gleiche Last tragen zu können, mußte der Querschnitt erhöht werden, d.h. die Reifen wurden ballonförmiger, und die Bodenkontaktfläche wurde größer. Erst jetzt fand bei den Nichtfahrradreifen der Umschwung vom Kreuzgewebe auf Kordgewebe statt. Diese Reifen waren anfangs bei den Kunden recht unbeliebt: die um den Faktor drei größere Karkassenhaltbarkeit wurde mit Freude angenommen, jedoch mochten die Kunden den geringeren Komfort nicht. Das ist auch verständlich, denn mehr Komfort bedeutet mehr Dämpfung, d.h. Energie wird intern von der Struktur aufgenommen; bei Kreuzgewebe kann Energie an den Kreuzungspunkten durch Reibung absorbiert werden (durch Scheuern, mit den fatalen Folgen für die Karkasse). Die Automobilhersteller bauten nun bessere Stoßdämpfer ein, und das Problem war gelöst. Die bessere Karkassenhaltbarkeit führte nun zu einer längere Lebensdauer, die aber nichts gebracht hätte, hätte man nicht inzwischen auch Wege gefunden, die Laufflächenmischungen zu verbessern. Geschichte des Reifens Vollgummi- und Luftreifen Schwarze Reifen Bis etwa 1910 bestand die Mischung nur aus Naturkautschuk und Schwefel und verschiedenen anderen Zusatzstoffen wie Zinkoxid, Kreide oder ähnlichem. Die Reifen waren also weißlich bis gelb. 1910 hatte es erste Versuche mit Ruß gegeben, doch erst in den Zwanzigern begann seine allgemeine Anwendung. Der Ruß war nach dem Flammrußverfahren hergestellt; zwar erhitzten sich nun die Mischungen mehr, jedoch zeigten die Laufflächen jetzt einen um den Faktor zehn geringeren Abrieb. Wie erwähnt, waren erste Beschleuniger und Alterungschutzmittel auch schon bekannt: seit den zwanziger Jahren gibt es also auch schon Mischungsentwicklung. Aus dieser Zeit stammen auch erste Einblicke in: • • • • Hitzebeständigkeit = f (Rückprallelastizität) Hochgeschwindigkeitsprüfungen Profilgestaltung Lärmverminderung (Pitch Variation) Auch auf dem Gebiet des Reifenherstellungsprozesses wurden Fortschritte erzielt : so stammt die heutige Form des Innenmischers aus dieser Zeit. Bis zu dem zweiten Weltkrieg kam es nicht zu weiteren Innovationen; es war eher ein stetiges Weiterentwickeln. Erwähnt werden soll aber noch, daß in den dreißiger Jahren erste luftgefüllte Agrar- und Erdbewegungsreifen produziert wurden. Das ständige Weiterentwickeln des PKW - Reifens erforderte auch ein besseres Verständnis des Fahrverhaltens.´Folgende Begriffe wurden nun definiert und untersucht: • • Schräglaufwinkel Rückstellmoment • Seitenkraft 1937 zeigte M. OLLEY (General Motors) den großen Anteil der Reifen beim Übersteuern und Untersteuern. Bis zu dem zweiten Weltkrieg waren also wichtige Eigenschaften des Reifens und seines Fahrverhaltens bekannt; zu drastischen Veränderungen kam es aber erst während oder kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Geschichte des Reifens Kautschuk-Synthese Ein wenig Chemie... In den dreißiger Jahren begann die Produktion von Synthesekautschuk in Deutschland erneut, Autarkiebestrebungen und strikte Devisenbeschränkungen ließen die Herstellung vorteilhaft erscheinen. Neue Synthesekautschuke auf der Basis von Butadien, über Natrium polymerisiert (BUNA), ließen sich schneller produzieren und zeigten günstige Eigenschaften. Polybutadien mit einem geringen Prozentsatz Styrol (BUNA-S) wurde gezielt für den Einsatz im Reifen entwickelt. Im zweiten Weltkrieg bekam dieser Industriezweig hohe Bedeutung. Nun begann auch (1942) die USA wegen der Naturkautschukknappheit ein großes Entwicklungsprogramm, an dessen Ende die Großsynthese von Styrolbutadien- und Butylkautschuk stand (GRS und GR). Schon vor Kriegsende wurde die deutsche Produktion bei weitem überflügelt. Das neue Material (später SBR und BR genannt) hatte gegenüber NR mehrere Nachteile: • • • geringere Konfektions-Klebrigkeit erforderte den Gebrauch von Gummilösung erforderte mehr Energie beim Mastizieren (Zerkleinern) und Mischen größere Wärmeentwicklung. Wegen der hohen Wärmeentwicklung konnte der neue Kautschuktyp bei Flugzeug-, LKW und Erdbewegungs - Reifen und Vollgummirädern leider nicht eingesetzt werden. Obwohl wegen der erwähnten nachteiligen Eigenschaften die Produktion von SBR in den ersten Nachkriegsjahren drastisch abnahm, sah man bald, daß das neue Material, richtig eingesetzt, doch einige Vorteile brachte (bessere Haftung auf nasser Straße). Auch wurde es kurz nach dem Krieg verbessert (cold Rubber). Heute gibt es eine fast unüberschaubare Typenvielfalt. Die Großproduktion von GRI - "Government Rubber Isobutylene type" lief jedoch wegen Rohmateriallieferschwierigkeiten nicht richtig an. IIR für Schläuche und schlauchlose Reifen Das Material sollte wegen seiner geringen Luftdurchlässigkeit zum Herstellen von Schläuchen eingesetzt werden. Stattdessen mußte SBR eingesetzt werden, das jedoch wegen seiner geringeren Reißfestigkeit zu einem minderwertigen Produkt führte. Heute wird Butylkautschuk zur Produktion von Schläuchen eingesetzt und seine bromierten oder chlorierten Derivate als luftundurchlässige Innenseelen bei schlauchlosen Reifen (seit den sechziger Jahren). 1938: Rayon Die andere große Neuerung während des Krieges war der Ersatz von Baumwolle durch Kunstseide (Rayon) oder Nylon. Schon vor dem Kriege waren Reifen mit Rayon in Entwicklung gewesen, um die Stoßfestigkeit bei LKW Reifen zu verbessern. Im Kriege jedoch wollte man die höhere Reißfestigkeit des Rayons anders nutzen: 1939: RFL-Ausrüstung Bei gleicher Reifenfestigkeit konnte man die einzelnen gummierten Kordlagen dünner machen, um so wertvollen Kautschuk zu sparen. Rayon hatte jedoch einen Nachteil: anders als Baumwolle, die sich dank ihrer behaarten Oberfläche leicht mit dem Kautschuk verhakt und so gute Haftung zeigt, hat Rayon wegen seiner ebenen, gleichförmigen Oberfläche eine schlechte Haftung: es war also nötig, die Kordoberfläche mit einer Mischung aus NR-Latex, Formaldehyd und Harzen zu beschichten, um so eine gute Haftung zu erreichen (RFL Ausrüstung). 1942: Nylon Nylon wurde seit 1942 in Flugzeugreifen der US-Airforce eingesetzt. Nylon erlaubte leichtere Reifen von außergewöhnlicher Stoßfestigkeit. 1947 wurde Nylon allgemein bei Reifen eingeführt. Geschichte des Reifens Textilienentwicklung Stoßfestigkeit Obwohl Flugzeuglandepisten (dank Beton) immer besser wurden, und Stoßfestigkeit bei Unebenheiten weniger wichtig wurde, verdrängte Nylon Rayon ganz: mit Nylon konnte man Flugzeugreifen noch dünner und leichter machen. Wegen der besseren Stoßfestigkeit ersetzte Nylon Rayon auch in Erdbewegungsreifen. Die größte Revolution im Reifenaufbau sollte kurz nach dem Krieg kommen. Wie baut man einen Reifen mit nur halb so großem Abrieb? Michelin hatte auf den schweren, vorne getriebenen Citroen-Wagen Probleme mit übermäßigen Abrieb. Die Aufgabe bestand darin, einen Reifen zu entwickeln, der eine doppelt so lange Lebensdauer haben sollte wie andere Reifenkonstruktionen. Reifen haben Abrieb, weil eine Geschwindigkeitsdifferenz zur Straße besteht, auch schräg gegen die Fahrtrichtung, um Brems-und Antriebskräfte zu übertragen, wie auch Seitenkraft aufzubauen, die den Wagen um die Kurve drücken kann. Hätte man also einen Reifen, der die gleichen Seitenkräfte bei kleinerem Schräglaufwinkel hervorruft, so mußte der Abrieb geringer sein. Michelin meldete die Lösung im Juni 1946 zum Patent an. Zweck der Erfindung war, "einen äußeren Mantel mit verbessertem Abrieb" zu erhalten. Stahlgürtel auf Redialkarkasse Der "Trick" der Erfindung besteht in der Einführung einer halb-rigiden Struktur (bestehend aus zwei mit Stahlkord verstärkten Lagen) unterhalb der Lauffläche. Die Karkasse unter den Gürteln muß sehr flexibel sein : sie besteht aus Rayon - Kordgewebe, wobei der Kord radial von Wulst zu Wulst läuft. Solche Reifen, wo der Karkassenkord also einen Winkel von 90 Grad zur Umfangsrichtung hat, werden Radialreifen genannt. Eigentlich wäre der Begriff Gürtelreifen angebrachter, denn das bestimmende Element sind die Stahlgürtel. Die Firma Michelin hatte seit langem Erfahrungen mit der Verbindung von Stahl und Gummi. Seit 1937 hatte sie in (diagonal) LKW- Reifen Stahlkordgewebe in der Karkasse eingesetzt. Der neue Reifen, der Michelin X (1948), besaß tatsächlich eine zweimal längere Lebensdauer. Trotzdem waren die ersten Reaktionen der Autofahrer gemischt : das Fahrverhalten eines Radialreifens war anfangs ungewohnt, zudem die Wagenlenkung ja noch nicht angepaßt war. "Ein neues Fahrgefühl" Der Radialreifen spricht sehr schnell auf kleinste Lenkeinschläge an; die spürbare Kontrolle des Wagens gibt ein Gefühl der Sicherheit, so daß man glaubt, den Wagen auch bei sehr hohen Geschwindigkeiten zu beherrschen. Dann kann sich allerdings ein Nachteil des Radialreifens bemerkbar machen : der Wagen bricht ohne Vorwarnung aus, wenn das Maximum der Seitenkräfte überschritten wird. Der Durchbruch des Radialreifens auf dem Markt erfolgte erst, als die Wagenlenkung und Aufhängung dem Reifen angepaßt war. Der erste Wagen dieses Typs war der 1955 eingeführte Citroen DS. Um das Michelin Patent zu umgehen, brachte Pirelli den Textil - Gürtelreifen, den CINTURATO, auf den Markt. Heute hat der Radialreifen seinen Siegeszug praktisch vollendet. Das Prinzip wird von allen Herstellern bei fast allen Reifentypen angewandt. Dem Diagonalreifen bleiben heute noch einige Nischen. Geschichte des Reifens Schlauchlose Reifen Neue Materialien Der schlauchlose Reifen wurde eingeführt und bald zum Standard für PKW Reifen. Gleichzeitig wurde die Palette der Synthesekautschuke, Füllstoffe und Zuschläge verfeinert. Zwar kamen im keine im Prinzip neuen Stoffe hinzu, wohl aber wurde die Auswahl verbreitert, so daß für jede Anwendung spezielle Rohmaterialien zur Verfügung stehen. 1962 führte Goodyear Polyester als Verstärkermaterial ein, das von nun an neben Nylon und Rayon an Boden gewann. Glasfaserverstärkte Reifen kamen auf den Markt, konnten sich aber nicht durchsetzen. Siebziger Jahre Kevlar hingegen, seit den Siebzigern erhältlich, hat sich als Verstärkermaterial etabliert. Vollstahlgürtelreifen für LKW wurden ebenfalls in den siebziger Jahren eingeführt. Die Ölkrise verschärfte die Suche nach neuen, besser angepaßten Rohmaterialen, kannte doch so der Reifen leichter ausgelegt und Material gespart werden. Gleichzeitig sinkt der Rollwiderstand, seit dieser Zeit eine wichtige Forderung. In den siebziger Jahren wurde der Gürtelreifen zum Standardreifen für PKW, was wiederum die Entwicklung zum Hochleistungsreifen und Niederquerschnittsreifen begünstigte. Seit den Siebzigern sind Gürtelreifen auch in den USA üblich. Stetig gewannen die Gürtelreifen an Terrain, bei LKW und später bei Ackerschlepper-, Erdbewegungs- und Flugzeugreifen. Im allgemeinen folgte die Entwicklung der schweren Reifen denen der PKW Reifen mit einingen Jahren Abstand - und einigen Besonderheiten: Vollstahlgürtelreifen entsprechen den hohen Anforderungen der schweren LKW (hohe Last, hohe Drücke, lange Lebensdauer). Extra breite Reifen für Ackerschlepper vermeiden unnötige Komprimierung des Bodens, was das Wachstum der Pflanzen behindert, sie sind "Ackerschonreifen". Beide wurden in den siebziger Jahren eingeführt. Geschichte des Reifens 80er und 90er Jahre Niederquerschnitt Für PKW kamen mehr und mehr Niederquerschnittreifen auf, um so stärker, als die ursprünglichen Aquaplaningprobleme bald gelöst werden konnten. Ein Querschnittsverhältnis von etwa 40 hat sich als "praktische" Untergrenze für PKW herausgestellt. (siehe Bild). Scharfe Konkurrenz verringerte die Anzahl der unabhängigen Reifenfirmen, eine Konzentration auf wenige große Firmen setzte ein, die auch heute noch nicht abgeschlossen ist. Neben dem Rollwiderstand wurde nun auch Reifenlärm (genauer: seine Verringerung) ein wichtiges Thema und bald Gegenstand staatlicher Vorschriften. Höhere Geschwindigkeiten bei LKW, Traktoren und Erdbewegungsreifen waren eine Herausforderung: "Wärmestau" und auch kleine Unwuchten mußten vermieden werden. Das errreichte man durch die Optimierung der bestehenden Techniken und eine immer strenger werdende Qualitätskontrolle. Neue PKW-Felgensysteme, die ein Abspringen des Reifens von der Felge auch bei extremem Unterdruck verhindern sollen, wurden vorgeschlagen (Conti CTS, Dunlop TD), konnten sich aber in einen Markt mit etablierten Normen nicht durchsetzen, ebensowenig wie die Reifen in mm-Größen (Michelin) wenige Jahre vorher. Um Gewicht einzusparen, drängte die Autoindustrie dazu, auf den Ersatzreifen zu verzichten. Ein "platzsparendes Notrad" wurde vom Markt allerdings nicht recht angenommen. So werden wieder Notlaufsysteme entwickelt, wie der EMT Reifen (Goodyear) mit verstärkten Flanken, das PAX System (Michelin) mit einem sich selbst verankernden Reifen oder das CWS (Continental). Beide letztgenannte Systeme beruhen auf einer modifizierten Felge und einem inneren Stützelement, die das völlige Kollabieren des Reifens verhindern sollen. In den neunziger Jahren wurde Silikat als Füllstoff (erneut) aufgenommen, da dadurch Rutschfestigkeit und Rollwiderstand gleichzeitig verbessert werden können. Geschichte des Reifens Zukunftsaussichten Das neue Jahrtausend Neueste Entwicklungen zielen nun auf modifizierte Stärke als Füllstoff, und erproben die breite Palette der Polymere erneut. Reifenberechnungen durch Finite Element-Methoden, eine Entwicklung, die schon in Ende der achziger Jahre einsetzte, sind nun, unterstützt durch rechenstarke Computer und ausgefeilte Materialmodelle, in der Lage, Entwicklungszyklen spürbar zu verkürzen. Wie oben schon erwähnt, wird auf Notlaufsysteme wieder verstärkter Wert gelegt. Ein Ausblick in die Zukunft Die Reifenindustrie kann als alte, ausgereife Industrie gelten, in der es um Marktanteile mehr als um Marktausweitung, um Verbesserungen mehr als um radikal neue Erfindungen geht. In der nahen Zukunft wird der Reifen, wie in den letzten Jahrzehnten, allmählich weiterentwickelt werden, der Individualverkehr wird sicher weiter zunehmen. Besonders die Staaten des ehemaligen Ostblocks zeigen großen Nachholbedarf, der Reifenmarkt in China wächst sehr schnell. Ein großer Teil des Transports wird über die Straße erfolgen. Innerhalb Europas und den USA wächst die Zahl der gesetzlichen Regelungen, die Sicherheits- und Umweltstandards absichern sollen. Für die fernere Zukunft darf man spekulieren: wird der Luftreifen obsolet und durch eine gefederte Felge mit Gummibelag ersetzt? Werden elektronische Leitsysteme die Anforderungen an die Reifen auf den Kopf stellen? Wird es doch wieder eine Art von Schienensystemen geben? Wird ein selbstvulkanisierender Kautschuk auf den Markt kommen? Wird eine Unterscheidung von Füllstoff und Elastomer noch aufrechtzuhalten nötig sein? Auf ein hochelastisches Material aber, dauerhaft, mit bester Untergrundhaftung, inkompressibel, hochfest und optimierbar auf die verschiedensten Ansprüche und Aufgaben hin, wird man nicht verzichten können.