preparation aux oraux viel erfolg - Lycée Alfred Kastler de Cergy

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preparation aux oraux viel erfolg - Lycée Alfred Kastler de Cergy
Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 PREPARATION AUX ORAUX
Ce dossier est un outil destiné à vous faciliter la préparation des épreuves à l’écrit. Il n’est
cependant pas exhaustif et met l’accent sur les thèmes dominants de l’année 2012/13.
Nous vous conseillons par ailleurs d’inclure dans votre préparation :
1.Le vocabulaire technique – La méthodologie
Fiche récapitulative: Méthodologie de l‘oral
2. Suivre l’actualité
-Newsticker depuis septembre 2012 (www.khristophoros.net)
-tous les jours regarder les informations.
Soit sur www.dw.de, langsam gesprochene Nachrichten
Soit sur www.tagesschau.de (Tagesschau in 100 Sekunden pour un point rapide tous les jours,
letzte Sendung, plus détaillée, le sommaire permet d’avoir un premier résumé des infos, on peut aussi
choisir de regarder un sujet grâce à la rubrique « Aktuelle Videos »)
3. Reprendre les fiches de base de l’écrit, notamment
-NOMS DE PAYS ET D’HABITANTS
-Fautes qui fâchent + « es gibt ein großes Problem »
-Expression de données statistiques
-Vocabulaire de l’argumentation
4. Travailler les sujets d’actualité
-Revoir les thèmes travaillés pendant l’année et les enrichir à l’aide du dossier ci-dessous (agrémenté
de quelques caricatures de Stuttmann et Schwalme parues dans le Tagesspiegel)
VIEL ERFOLG !
1 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 DIE DEUTSCHE GESELLSCHAFT
Der Mittelstand
eine finanzielle Definition : Haushalte, die zwischen 70 und 150 Prozent des mittleren Einkommens
verdienen.
Den Statistiken zufolge gehörten 2006 nur noch 54 Prozent der deutschen Haushalte zur Mittelschicht.
1992 waren es noch 62 % gewesen.
Manche sind wohlhabend geworden, Doppelverdiener z. B. steigen auf: Akademiker heiraten
Akademikerinnen und im Gegensatz zu früher arbeiten beide. Diese Doppelverdiener-Haushalte sind die
Aufsteiger der Mittelschicht.
Die Mehrheit aber ist vom sozialen Abstieg betroffen. Der Mittelstand schrumpft ; es sind mehr
Menschen aus dem Mittelstand abgerutscht als aus der Unterschicht aufgestiegen.
a) Absteiger: Der Einstieg in die Arbeitswelt ist den jungen Menschen erschwert. Sie brauchen
daher heute viel länger, bis sie wieder zur Mittelschicht gehören. Jobs sind unsicherer und
befristet.
b) Trennung und Scheidung sind auch Gründe des sozialen Abstiegs.
Konsequenzen:
-­‐
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-­‐
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Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst.
Die Lohnschere hat sich weit geöffnet.
Junge Paare verschieben den Kinderwunsch auf später.
die Angst vor dem Statusverlust (sozialen Abstieg) hat sich deutlich verschärft.
Der untere Mittelstand verzichtet auf Reisen und spart beim Essen (Discount).
In Österreich ist jeder vierte Armutsbedrohte ein Kind oder Jugendlicher.
"Arm trotz Arbeit", (= -e Lohnarmut) Die deutsche Variante von "working poor", also dem zunehmenden sozialen Phänomen, dass Menschen
trotz Erwerbstätigkeit ihren Lebensunterhalt nicht mehr verdienen. Besonders betroffen von den
Niedriglöhnen sind sind die Angestellten in den Taxiunternehmen, in der Restauration und im
Hotelgewerbe, in den Wäschereien und Frisörinnen. Jeder fünfte Deutsche arbeitet für
einen Niedriglohn, d. h. sie
verdienen weniger als 50% des
Durchschnitteinkommens,
welches 2012 2706 Euro betrug
(2082 Euro in Frankreich)
29.11.2012 Immer mehr Deutsche haben einen Zweitjob. 2 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 Was ist ein Zweitjob oder Nebenjob: eine bezahlte Arbeit neben der Hauptbeschäftigung. Immer mehr Arbeitnehmer in Deutschland verdienen sich neben ihrer Hauptbeschäftigung noch etwas
hinzu. Im Vorjahr habe bereits jeder elfte Beschäftigte zusätzlich zu seinem regulären Arbeitsstelle
mindestens einen Minijob ausgeübt. Seit dem Jahr 2003 hat sich laut Statistiken damit die Zahl der
Zweitjobs mehr als verdoppelt.
Juni 2003: 4,3% Nebenjobber - Juni 2011: 8,8% Nebbenjobber Was ist ein Minijob?: (450-Euro-Jobs) Der Lohn darf monatlich 450 Euro nicht übersteigen und die
Arbeit ist zeitlich befristet. Es wird nur die Rentenversicherung gezahlt, alle anderen sozialen
Abgaben gibt es nicht. Natürlich sind sie oft Zweitjobs.
Viele Rentner üben einen Minijob aus (s. Altersarmut). Das Bundesministerium sieht hier auch den
Wunsch der Senioren, aktiv zu bleiben. Manche aber leben unter dem Existenzminimum und brauchen
ein zusätzliches Einkommen. In Deutschland gibt es keinen Mindestlohn. In manchen Sektoren gibt es sogar Extremniedriglöhne
von unter fünf Euro die Stunde. Die Gewerkschaften fordern einen gesetzlichen Mindestlohn. Andere wollen eine
branchenspezifische Regelung des Mindestlohns. 20 der 27 europäischen Mitgliedsstaaten haben
einen Mindestlohn. Niedriglöhne sind die Ursache der Altersarmut von morgen.
Die Mittelschicht
Die Unterschicht
Die Oberschicht
das mittlere Einkommen
das Durchschnittseinkommen
-e Armut
DER Reichtum:
die Kluft zwischen Arm u. Reich
wohlhabend sein
ein Doppelverdiener-Haushalt
Der Akademiker, - (fém. –in, -innen)
auf/steigen (steigt auf, stieg auf, ist
aufgestiegen; der soziale Aufstieg
ab/steigen, abrutschen; der soziale
Abstieg
die Abwärtsmobilität
schrumpfen
der Mittelstand schrumpft
die deutsche Bevölkerung schrumpft
-e Trennung
-e Scheidung ein/reichen
auf später verschieben
-r Kinderwunsch
-r Statusverlust, den Status verlieren
-e Lohnarmut, den Lebensunterhalt nicht
verdienen
la classe moyenne
le milieu défavorisé
la classe supérieure
le revenu médian
le revenu moyen
la pauvreté
la richesse
l’écart entre riches et pauvres
être aisé, ée
ménage qui touche deux salaires.
Diplômé des études supérieures
gravir les échelons de l’échelle sociale;
réussir socialement
perdre son statut social
der soziale Abstieg
rétrécir
la séparation
demander le divorce
remettre à plus tard
le souhait d’avoir un enfant
la perte du statut social; perdre
le phénomène des travailleurs pauvres
ne plus gagner sa vie
3 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 -e Erwerbstätigkeit, e-er E--- nach/gehen
-e Erwerbstätigen
-r Niedriglohn, ¨-e
-r Mindestlohn
-r Zweitjob, -r Nebenjob
einen Job aus/üben
unsicher sein
befristet sein
activité rémunérée; exercer...
la population active
le salaire bas
le salaire minimum
le cumul des emplois (travail d’appoint)
exercer un travail
précaire
limité dans le temps, à durée déterminé
Das Grundeinkommen
Mit dem "Bedingungslosen Grundeinkommen" wird allgemein eine monatliche Zahlung des Staates an
jeden einzelnen Bürger bezeichnet.
Diese Zahlung reicht aus, um die notwendigsten Grundbedürfnisse zu befriedigen (also Wohnung,
Nahrung, Gesundheit etc.) und ist an keine Gegenleistung gebunden. Das bedeutet, dass jeder Bürger
dieses Grundeinkommen bekommt - egal ob er arbeitet oder nicht.
Die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens ist nicht neu oder auf Deutschland begrenzt. Sie
wurde schon im frühen 20. Jahrhundert und auf verschiedenen Kontinenten angeregt.
Die Initiative Grundeinkommen.ch plant eine Volksabstimmung zum bedingungslosen Einkommen in der
Schweiz.
Pro-Argumente
• Erhöhte Motivation, trotzdem Arbeit
zufinden
• Gerechte Bezahlung der Gehälter
• Annehmbare Lebensbedingungen für
Arbeitslose
• Verwaltungsaufwand fällt weg. Keine
Behördengänge mehr.
• Mehr potenzielle Arbeitnehmer durch
weniger psychische Belastungen
Contra-Argumente
• das Grundeinkommen emanzipiert nicht.
Subsidiaritätsprinzip (Selbsbestimmung
und Eigenverantwortung) nicht erfüllt.
• Die Kosten sind nicht tragbar
• Unkontrollierbare Migrationsbewegungen
• Niemand geht mehr arbeiten
• Verlust von Arbeitsplätzen in den
Behörden.
Vokabelliste
Das bedingungslose Grundeinkommen
Die Grundbedürfnisse befriedigen
Die Gegenleistung
Egal ob + subordonnée
Die Volksabstimmung
-r Verwaltungsaufwand
-r Behördengang
psychische Belastung
-e Selbstbestimmung
-e Eigenverantwortung
Untragbare Kosten
-r Verlust (von verlieren)
Le revenu de base inconditionnel
Assurer les besoins fondamentaux de la vie
La contrepartie
Indépendamment du fait que
Le référendum
Paperasse et lourdeurs administratives
La démarche administrative
La pression psychologique
L’autodétermination
La responsabilité de l’individu pour sa vie
Coûts ingérables
perte
4 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 Die Überalterung (Vergreisung ) der deutschen Gesellschaft.
L. Férec / F. Ferret, Dossiers de civilisation allemande: Altersaufbau und demographischer Wandel », S. 94
INFOBOX: Europa wird alt.
Die Bevölkerung in Europa verändert sich: Die Frauen bekommen weniger Kinder und alle
werden älter. Diese Entwicklung hat große Auswirkungen auf die Sozialsysteme. Während die
Bevölkerung in Asien und Afrika wächst, gibt es in Europa immer weniger Menschen. In Deutschland
liegt die Zahl bei 1,39 Kindern pro Frau und somit weit unter dem Durchschnitt. (EU-Durchschnitt =
1,59 Kinder)
Gleichzeitig werden die Europäer immer älter: Männer wurden im Jahr 2008 statistisch 76 Jahre
alt, Frauen 82 Jahre. Der wachsende Wohlstand lässt die Menschen länger leben. Die Folgen der
gestiegenen Lebenserwartung zeigen sich vor allem in den Sozialsystemen: Wo weniger Menschen
arbeiten, wird weniger in die Renten- und Sozialkassen eingezahlt. Zur gleichen Zeit aber steigen
die Ausgaben, weil es mehr Rentner gibt.
Drei Faktoren, die diese Entwicklung beeinflussen können: mehr Kinder, längeres Arbeiten und
Zuwanderung. Hohe Geburtenraten kommen vor allem in Ländern vor, in denen Frauen gut in
den Arbeitsmarkt integriert sind, denn dort gibt es oft eine sehr gute Kinderbetreuung. Deutschland = das Altenheim Europas
Deutschland ist das kinderärmste Land in Europa und das zweitkinderärmste der Welt :
- Nur noch 16,5 Prozent der über 81 Millionen deutschen Staatsbürger sind jünger als 18 Jahre.
- Etwa ein Viertel der deutschen Bevölkerung ist mehr als sechzig Jahre alt. Nach Japan hat
Deutschland die zweitälteste Bevölkerung der Welt.
- Die Lebenserwartung steigt, aber die Zahl der Geburten geht zurück. (die Geburtenziffer pro
Frau liegt bei 1, 4%). In den letzten 50 Jahren hat sich die Zahl der Geburten pro Jahr halbiert!
In Frankreich liegt der Anteil der Kinder und Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung bei mehr als 22
Prozent (gezielte Familienpolitik seit den 80er-Jahren).
Die höchste Geburtenrate in der EU haben die Iren: Sie haben doppelt so viele Neugeborene wie die
Deutschen.
Konsequenzen:
-
Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel
-
große Herausforderungen erwarten die deutsche Gesellschaft im Bereich der Pflege der Senioren.
Es besteht ein hoher Bedarf an Hausangetellten und Pflegepersonal.
-
Zuwanderung ist eine Notwendigkeit für Deutschland, um der negativen demographischen
Entwicklung entgegenzuwirken.
Deutschland entwickelt sich immer mehr zum Einwanderungsland: 2012 kamen mehr als eine Million
Zuwanderer – so viel wie seit 1995 nicht mehr
5 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 DEMOGRAFIE (DIE) / DEMOGRAPHIE
der Altersaufbau / die Alterspyramide
die Alterung der Bevölkerung :
la pyramide des âges
der Einwohner (-)
die Prognose (n) für 2060 liegt bei…
le vieillissement …
die Geburt (en) / geboren sein
die Schwangerschaft
la grossesse
schwanger sein
die Fortpflanzung
la reproduction
die Geburtenrate (n)
le taux de natalité
die Geburtenkurve (n)
la courbe …
der Geburtenrückgang = der Rückgang der
Geburten
drastisch
sensible, important
der Babyboom / der Geburtenzuwachs
die Todesrate/die Sterberate
le taux de mortalité
die Sterblichkeit
la mortalité
alt sein
-s Alter
die alten Leute = die Senioren
# die jungen Leute
das
Altersheim/Altenheim
Seniorenheim
altern: Deutschland altert.
greis
der Greis (en,en)
das greise Deutschland
=
das
die Verschiebung der Alterpyramide
eine umgekehrte Alterspyramide
la déformation de la pyramide des âges
une pyramide des âges inversée
-e Rente (n) = -r Ruhestand (¨e)
la retraite
-r Rentner (-)
le retraité
in Rente gehen/sein = im Ruhestand sein/in
den Ruhestand gehen:
prendre sa retraite/être à la retraite
mit 65 aufhören zu arbeiten:
arrêter de travailler à l’âge de 65 ans
-s (gesetzliche) Renteneintrittsalter:
âge légal de la retraite
-r Rentenanspruch (¨e):
droit à une retraite
-e Rentenkasse (n):
la caisse de retraite
in die Rentenkasse ein/zahlen
-e Rentenreform:
la réforme des retraites
Die Zuwanderung = die Einwanderung
Das Wanderungssaldo
l’immigration
le solde migratoire
6 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 Rentenreform
RENTEN
Renteneintrittsalter: - in Frankreich: 62 Jahre (z.T. wieder 60)
- in Deutschland: 67 Jahre
- in Österreich: 65 Jahre (für Männer), 60 Jahre (für Frauen)
(„Pensionsantrittsalter”)
- in der Schweiz: 65 Jahre (für Männer), 64 Jahre (für Frauen)
Deutschland
Die besorgniserregende demographische Entwicklung ist der Grund für die deutsche Rentenreform.
Rentenreform im Rahmen der Agenda 2010 (Schröder Regierung). Das System beruht auf 3 Säulen 1)
Umverteilungsrente („gesetzliche Rentenversicherung“) + 2) die Betriebsrente + 3) die „Riesterrente“ =
eine Kapitalrente
Die Reform wurde 2007 von der SPD-CDU Regierungskoalition durchgeführt. Sie sieht eine Erhöhung
des gesetzlichen Renteneintrittsalters vor. Das gesetzliche Rentenalter bleibt bei 63, aber steigt
schrittweise bis 2031 von 65 auf 67 Jahre. Der Anteil der Personen, die eine Rente mit einem Abschlag
beziehen (also eine kleinere Rente), steigt. 2008 waren es 60% gegenüber 12 % im Jahre 2000.
Neue Reform der schwarz-gelben Koalition: Das Rentenniveau soll bis 2030 von 50 Prozent auf 43
Prozent gesenkt werden.
Neues Gesetzvorhaben der Arbeitsministerin Ursula von der Leyen : Einführung einer Zuschussrente,
um die steigende Altersarmut zu bekämpfen. Mindestrentenbetrag von 850 Euro
Altersarmut
-e Altersarmut bekämpfen
-e Überalterung, -e Vergreisung der
Bevölkerung
altern, vergreisen
die Lebenserwartung liegt bei...
die Geburtenziffer pro Frau beträgt ...
sich um xy % halbieren
-r Fachkräftemangel
-e Pflege der Senioren gewährleisten
la pauvreté dans la vieillesse (combattre)
le vieillissement (excessif) de la population
die Altersarmut
die Rente/das Geld reicht nicht:
Hilfe vom Staat brauchen:
la pauvreté des personnes âgées
la retraite/l’argent ne suffit pas
avoir besoin de l’aide de l‘État
-s Sozialamt (¨er):
le bureau d’aide sociale
vieillir
l’espérance de vie se situe à ....
le taux de natalité par femme s’élève à ...
se réduire de moitié
le manque de personnel qualifité
le soin, prendre en charge les vieilles
personnes
-s Renteneintrittsalter
l’âge de la retraite
das Renteneintrittsalter verschieben
retarder l’âge de la retraite
-r Abschlag
la décote
unter der Armutsgrenze leben
vivre sous le seuil de la pauvreté
-e Rente; die Zuschussrente vor/schlagen la retraite; proposer un complément de
(VF)
retraite
7 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 -s Sozialamt (¨er):
auf das Sozialamt gehen
le bureau d’aide sociale
-e Grundsicherung:
l’assurance minimum
-s Hartz IV:
allocation Hartz IV (allocation s’élevant à
345 euros minimum et résultant de la
fusion de l’ancienne allocation d’aide aux
chômeurs
de
longue
durée
„Arbeitslosenhilfe“, qui était comparable à
l’ASS, et de la „Sozialhilfe“, qui
correspondait au RSA)
Hartz IV bekommen:
toucher Hartz IV (l’allocation minimum)
-r Hartz-IV-Empfänger:
bénéficiaire de l’allocation Hartz IV
-e Altersarmut = arm im Alter sein
= wenn man als alter Mensch nur wenig
Geld zum Leben hat
der Minijob (s)
der Minijobber (-)
die Zuschussrente (Arbeitsministerin
U. von der Leyen)
La retraite complémentaire
À Sortie du Sortie du livre: “Made in Germany, le modèle allemand au-délà des mythes” de Guillaume
Duval, rédacteur en chef d’”Alternatives économiques”, Éditions du Seuil, 2013
Que ne lit-on et n’entend-on pas en France sur le modèle allemand ? On fait en particulier très
régulièrement l’éloge de la rigueur budgétaire allemande, et de la capacité de nos voisins à accepter de
lourds sacrifices pour restaurer la compétitivité de leur industrie. Or, explique Guillaume Duval, ce ne
sont pas là les véritables raisons des succès actuels de l’économie allemande. Cette réussite est due surtout
aux points forts traditionnels du pays :
•
un système de relations sociales très structuré (la cogestion) ,
•
un monde du travail où le diplôme ne fait pas tout,
•
un pays où l’entreprise n’appartient pas aux actionnaires,
•
une forte spécialisation dans les voitures (notamment haut de gamme), biens d’équipement et les
technologies vertes,
•
une longue tradition de décentralisation qui permet de disposer partout d’un capital financier,
culturel, social, humain suffisant pour innover et entreprendre, etc.
Au cours de la dernière décennie, le boom des pays émergents a permis à l’industrie allemande de profiter
pleinement de ces atouts. Au contraire, la profonde remise en cause de l’État social, menée au début des
années 2000 par le chancelier social-démocrate Gerhard Schröder, a probablement fragilisé le modèle
allemand : le développement spectaculaire de la pauvreté et des inégalités menace son avenir. Selon
Guillaume Duval, Agenda 2010 aurait plutôt fragilisé le modèle allemand et non été la source du boom
actuel de l’économie allemande.
8 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 THEMENKREIS : WAHLEN Am 22. September finden in Deutschland die Bundestagswahlen statt. Kanzlerin Merkel erreicht hohe
Popularitätswerte (rund 65 Prozent der Deutschen sind mit ihrer Arbeit zufrieden, an zweiter Stelle der
beliebtesten Politiker rangiert Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, ARD-Deutschlandtrend vom 2.
Mai), trotzdem ist ihre Wiederwahl als Bundeskanzlerin nicht gesichert. Es hängt von dem
Mächteverhältnis der verschiedenen Parteien ab, denn der/die Bundeskanzler/in wird nicht direkt
gewählt, sondern vom neuen Bundestag und von der Koalition, die die Mehrheit die Stimmen vereinen
wird.
Ihr Gegner ist der Spitzenkandidat der
SPD, Peer Steinbrück, der jedoch
mehrmals durch einen nicht sehr
sozial-demokratischen Lebensethos
aufgefallen ist. Besonders ist ihm die
Affäre der Nebeneinkünfte zum
Verhängnis
geworden:
Durch
Konferenzen – wie im Herbst
bekannt wurde – hat Steinbrück
zwischen 2009 und Herbst 2012 rund
1,25 Millionen Euro Nebeneinkünfte
(revenus secondaires) erzielt.
31.10.2012
Bei der Sonntagsfrage des ARD-DeutschlandTrends vom 2. Mai liegt die CDU-CSU bei 40 Prozent, die
SPD bei 26 Prozent
Andere Parteien:
Die Grünen bleiben weiterhin eine einflussreiche Partei, und somit ein begehrter Koalitionspartner (15
Prozent)
Die Linke liegt bei 7 Prozent.
Die FDP scheint weiterhin nicht die Gunst der Wähler zurückerworben zu haben: In der Sonntagsfrage
des ARD-DeutschlandTrends vom 2. Mai kommt die FDP unverändert auf 4 Prozent und somit unter
Fünfprozenthürde. Auch die neu gegründete Partei der Euro-Gegner "Alternative für Deutschland"
könnte derzeit mit 3 Prozent nicht in den Bundestag einziehen. Diese Partei ist im Zuge der Eurokrise
entstanden und fordert den Ausstieg aus dem Euro. Ansonsten sind ihre Ziele nicht sehr klar, mitunter
wird ihr Populismus vorgeworfen.
Der Abstieg der Piraten: Nach dem unerwarteten Erfolg der 2009 anlässlich der Bundestagswahl
gegründeten Piratenpartei, die 2011 gleich bei mehreren Landtagswahlen rund 8 bis 9 Prozent der
Stimmen erzielte (Berlin, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen) ist 2012-2013 das Jahr des Abstiegs
der Piraten. Die Partei ist Opfer der Unerfahrenheit ihrer Anführer, die sich bei Kernfrage nicht einigen
können und denen es bis jetzt nicht gelungen ist, ein klares Programm vorzuschlagen. Themenkreise der
Piratenpartei („Internetpartei“) sind die politische Transparenz und die Informationsfreiheit im Internet,
sie fordern eine zeitgemäße (moderne) Netzpolitik.
Im Vergleich zur letzten Wahl hat die Partei X% der Stimmen gewonnen (verloren)
Stimmen gewinnen, (gewann, h gewonnen);
der Stimmengewinn beträgt ….% (u, a)
Stimmen verlieren, verlor, h verloren.
9 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 Der Stimmenverlust liegt um die … %
als Sieger aus den Wahlen hervor/gehen (ging, gegangen)
hohe Popularitätswerte erreichen = eine breite Popularität genießen
ins Parlament / in den Bundestag ein/ziehen (o,o)der Einzug ins Parlament
die 5% Marke nicht erreichen (vf)
neue politische Kräfte in Deutschland
-e Fünfprozentsperrklausel: eine Partei muss mindestens 5% der Stimmen haben, um ins Parlament
ziehen zu können
Der Kulturkampf um die Homo-Ehe
Ein paar Zahlen:
2011: In Deutschland gab es 27000 eingetragene Lebenspartnerschaften, rund 7000 Kinder leben bei
gleichgeschlechtlichen Paaren.
In Frankreich repräsentieren die homosexuellen Pacs-Lebensgemeinschaften etwa 5% aller PacsVerbindungen. Ähnlich ist die Situation in den Vereinigten Staaten.
Die realgesellschaftliche Bedeutung der Debatte ist daher minimal. Es handelt sich um die Minderheit
der Minderheit. Trotzdem tobt ein Kulturkampf um die Homo-Ehe und entfesselt die Leidenschaften
in Amerika, Frankreich und, in minderem Maße, Deutschland. In Frankreich gehen Hunderttausende auf
die Straße, um gegen die Homo-Ehe („die Ehe für alle“) und gegen das Adoptionsrecht von Schwulen
und Lesben zu demonstrieren.
Laut Umfragen sind allerdings knapp zwei Drittel der französischen Bevölkerung dafür, dass
Homosexuelle heiraten können. Mehr Widerstand ruft das Adoptionsrecht hervor. (Auch in Amerika
sind übrigens über 80% der Bevölkerung für die Homo-Ehe).
Der Protest gegen die Homo-Ehe ist ein Protest gegen den Zerfall der modernen Familie und nicht so
sehr Homophobie. Das Wesen der Ehe und der traditionellen Familie hat sich tatsächlich verändert.
Ehen sind nicht mehr notwendig, um Kinder zu bekommen. Die Scheidungsraten steigen und
Alleinerziehende sind nicht mehr minoritär. Das Bild der Familie ist unklarer geworden, bunter,
vielfältiger. "Mama, Papa, Kind", wie der Slogan der französischen Antis lautet, ist als gesellschaftliches
Leitbild längst relativiert.
Situation in Deutschland:
Die Homosexuellen gehören zu den Bevölkerungsgruppen, die in der NS-Zeit besonders schlimm
verfolgt wurden. Fast 100000 wurden festgenommen und mindestens 10000 sind in KZ deportiert
worden. Heute ist Deutschland ein tolerantes Land, wo die Rechte der Homosexuellen relativ groß sind
und Berlin ist ein beliebtes Pflaster für Homosexuelle. Etwa 300 000 Homosexuelle leben in Berlin. Die
Berliner Gay-Pride ist besonders bekannt.
Seit 2001 gibt es die Lebenspartnerschaft, die zwar einer gemischtgeschlechtlichen Ehe nicht
gleichkommt, doch aber vor der Gesellschaft die Union zweier gleichgeschlechtlicher Menschen rechtlich
anerkennt und regelt. Jetzt kämpfen sie noch um Gleichberechtigung beim Adoptionsrecht und um
eine steuerliche Gleichstellung. Dafür gehen sie vor den Bundesgerichtshof.
10 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 Oft wird auch von den Befürwotern der Homo-Ehe das Ehegattensplitting angeprangert
Vokabular zur Homo-Ehe
-e Homo-Ehe
Le mariage entre homosexuels
-r Homosexuelle
L’homosexuel
Der Schwule,-n
L’homosexuel (homme)
Die Lesbe, -n
L’homosexuelle
heiraten
Se marier
Ein Kind adoptieren
Adopter un enfant
Das Adoptionsrecht
Le droit d’adopter un enfant
Eine Lebenspartnerschaft
Une union de type marital,
(l’équivalent du pacs)
-r Kulturkampf
La guerre culturelle
die Leidenschaften entfesseln
Déclencher les passions
auf die Straße gehen
Aller dans la rue
Der Zerfall der traditionellen Familie
Le déclin de la famille traditionelle
Die Scheidungsraten steigen
Le taux de divorce augemente
-r, -e Alleinerziehende
Mère, père qui élève seul(e) son enfant
-s gesellschaftliche Leitbild
Le modèle social
Die Gleichberechtigung
L’égalité des droits
Die steuerliche Gleichstellung
L’égalité devant le fisc
Das Ehegattensplitting
Les avantages fiscaux des couples mariés
Frauenquote in der deutschen Wirtschaft, ja oder nein
Deutschland ist mit einem Anteil von 3,7 Prozent von Frauen in Vorständen und 15 Prozent in
Aufsichtsräten europaweit zurück.
CDU uneinig Zwei CDU-Ministerinnen, zwei Meinungen
Kristina Schröder (CDU) : Die Flexi-Quote: Familienministerin Schröder will eine flexible Quote.
Kernpunkt: Alle börsennotierten Unternehmen müssen jährlich die Anzahl von Frauen und Männern in
Vorstand und Aufsichtsrat sowie den angestrebten Frauenanteil (quota de femmes visé) veröffentlichen.
Wenn die Selbstverpflichtung nicht oder falsch abgegeben wird, soll den Unternehmen eine Geldstrafe
von bis zu 25.000 Euro drohen. "Die Flexi-Quote lässt Unternehmen den vollen Spielraum bei
größtmöglicher rechtlicher Verbindlichkeit", sagte Schröder. Laut Schröder muss die Politik dafür sorgen,
dass sich die "Unternehmenskultur" ändert.
Ursula von der Leyen (CDU): Die gesetzliche Quote: Arbeitsministerin Ursula von der Leyen fordert
bis 2018 eine Frauenquote von 30 Prozent. "Ich bin der festen Überzeugung, ohne Gesetz wird es nicht
gehen". sagte U. von der Leyen und weist auf die "frustrierenden Erfahrungen in den letzten zehn
Jahren" hin. Per Gesetz müssten vor allem Sanktionen definiert werden, "wenn wieder nichts passiert",
so U. von der Leyen.
11 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 Die Koalitionsregierung übernimmt in ihr Programm das Modell der Flexiquote.
Neuentwicklung 2013
April 2013: Abstimmung über die Frauenquote: der Bundesrat legt eine Gesetzesvorlage für eine
gesetzliche Frauenquote vor und der Bundestag muss darüber abstimmen. Die Union hätte zum ersten
Mal in dieser Legislaturperiode im Bundestag die Mehrheit nicht erreichen können! Frau von der Leyen
spielt nämlich ein riskantes Spiel, indem sie droht, für die gesetzliche Frauenquote zu stimmen. Dann
würden viele Unionsfrauen sich auch wagen, dafür zu stimmen. Damit war die Koalition gefährdet.
Kristina Schröder hätte als Familienministerin zurücktreten müssen und die CDU hatte mitten im
Wahlkampf in der Krise gesteckt!
Nun hat die CDU anscheinend
einen Kompromiss gefunden:
In
der
nächsten
Legislaturperiode wird das
Projekt der gesetzlichen
Frauenquote
in
das
Parteienprogramm
aufgenommen. Die FPD ist
natürlich
nicht
damit
einverstanden, da dies als
Staatsinterventionismus
interpretiert wird.
18.04.2013
Vokabeln
-e Gleichberechtigung
-e Gleichstellung
Die Gleichstellung von Frauen und Männern /der
Geschlechter
Die Vertretung der Frauen
die paritätische Besetzung der Stellen
die Einführung der Frauenquote
die Frauenquote ein/führen
die Quotenregelung in der Politik
gesetzlich
flexibel, (mais : flexible Quote)
die Flexi-Quote
sich für die Frauenquote aussprechen
die F-- ab/lehnen (lehnte ab, hat abgelehnt)
eine Frauenquote von 40% an/streben,
eine Frauenquote von 40% fordern, verlangen
stufenweise die Frauenquote ein/führen
innerhalb von zwei Jahren
die Quote erreichen
-e Selbstverpflichtung
die Selbstverpflichtung der Wirtschaft ist laut von der Leyen
krachend gescheitert.
sich freiwillig verpflichten, die F einzuführen
l’égalité des droits
la parité
la représentation des femmes
distribution paritaire des postes
l’introduction du quota des femmes
l’introduction de quotas en politique
légal
flexible
se prononcer en faveur du quota
refuser le quota
viser un quota de 40%
exiger un quota de 40%
introduire le quota par étapes
en l’espace de deux ans
atteindre le quota
D’après la ministre U. von der Leyen, l’engagement
volontaire des entreprises est un échec retentissant
s’engager de son plein gré
12 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 -e Quotenfrau
femme qui a obtenu son poste grâce au quota
-e Führungskraft, ä – e / die weiblichen
Führungskräfte (pl)
der Chef, s / die Chefin, nen
der Manager,- / die Managerin, nen
-s Führungsgremium, -ien
-e Führungsposition, -en
der Frauenanteil
in die Chefetagen auf/steigen (ie, ie)
-e Karrierefrau ; Karriere machen
es an die Spitze schaffen
Etwas an Sanktionen koppeln
« Gleicher Lohn für gleiche Arbeit »
die gläserne Decke / die Glasdecke
an die gläserne Decke stoßen (ie, o)
der Vorstand, ¨e
der Aufsichtsrat, ¨e
-r gemischtgeschlechtliche Vorstand
börsennotiertes Unternehmen
cadre dirigeant (fém)
-e Kinderbetreuung, Kinder betreuen
-e Krippe, -e Kita (s)
-r Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz (1. August
2013) – der Kitaplatz (¨e)
die Krippenplätze ausbauen
-s Heimchen am Herd
-e Rabenmutter (¨-)
la garde d’enfants
la crèche
le droit d’obtenir une place en crèche
Familie und Karriere/Beruf vereinbaren / in
Einklang bringen
genderbedingte Diskriminierung
-e Ungleichheit der Karrierechance
-e Präsenzkultur
-r Mutterschaftsurlaub, Vaterschaftsurlaub
aus dem Job ein/steigen, ie, ie
wieder in den Job ein/steigen, ie, ie
gut ausgebildet sein
es mangelt an (+D) weiblichen Fachkräften
-e Gleitarbeitszeit
-e Arbeit von Zuhause
Verhaltensmuster verändern
comité directeur
Le poste dirigeant
La part des femmes
atteindre les postes de cadre dirigeant
la femme qui fait carrière
réussir à gravir tous les échelons
assortir de sanctions
« le même salaire pour le même travail »
le plafond de verre
se heurter au plafond de verre
« le directoire, le comité directeur »
« le conseil d’administration »
un directoire composé d’hommes et de femmes
entreprise côtée en bourse
augmenter le nombre de places en crèche
mère au foyer (péj.)
la mauvaise mère, la marâtre
Concilier famille et carrière
la discrimination basée sur le sexe
L’inégalité des chances de carrière
L’habitude de rester longtemps au bureau
Le congé de maternité, paternité
quitter momentanément son poste
réintéger son poste
Etre bien formé
Il manque des femmes qualifiées
Le temps de travail modulable
Le télétravail
Changer les comportements
13 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 Zuwanderung / Integration
Deutschland ist das bevölkerungsreichste Land der Europäischen Union. Rund 82 Millionen
Menschen wohnen auf deutschem Gebiet, ein gutes Sechstel davon in den neuen Bundesländern, auf
dem Territorium der früheren DDR. Vor allem im Norden und Osten Deutschlands leben die nationalen
Minderheiten der Dänen, der Friesen, die deutschen Sinti und Roma und das sorbische Volk. Sie haben
eine je eigene Kultur, Sprache, Geschichte und Identität.
Die deutsche Wirtschaft ist seit dem Nachkriegsboom der 1950er-Jahre auf Arbeitsmigranten
angewiesen. Die meisten der damals so genannten „Gastarbeiter“ sind in ihre Heimatländer
zurückgekehrt, aber viele sind zum Leben und Arbeiten in Deutschland geblieben. Geblieben sind auch
die später zugewanderten türkischen Migranten. Deutschland hat sich allmählich von einem
Gastarbeiterland zu einem Zuwanderungsland entwickelt. Eine zweite große Gruppe von
Einwanderern bilden die deutschstämmigen Aussiedler, die seit vielen Generationen in den Staaten
der früheren Sowjetunion, in Rumänien und in Polen gelebt haben und – verstärkt nach dem
Zusammenbruch der kommunistischen Systeme – nach Deutschland zurückkehren.
Diese beiden Einwanderungen hatten zur Folge, dass die Anzahl der Zuwanderung pro Kopf der
Bevölkerung in Deutschland in den 1980er-Jahren sogar erheblich höher lag als in klassischen
Einwanderungsländern wie den USA, Kanada oder Australien. Derzeit leben mehr als 15 Millionen
Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Nach der Definition des Statistischen
Bundesamtes zählen dazu alle Personen, die nach Deutschland zugewandert sind, sowie in Deutschland
Geborene mit mindestens einem zugewanderten Elternteil. Etwa 7 Millionen von ihnen sind
Ausländer, rund 8 Millionen haben die deutsche Staatsangehörigkeit. Nach den Aussiedlern stellen
die Zuwanderer aus der Türkei mit 2,5 Millionen die größte Gruppe, weitere 1,5 Millionen stammen
aus dem früheren Jugoslawien. Die Zahl der in Deutschland lebenden Muslime wird auf 4 Millionen
geschätzt.Durch die Eurokrise entwickelt sich Deutschland immer mehr zum Einwanderungsland: 2012
kamen mehr als eine Million Zuwanderer – so viel wie seit 1995 nicht mehr. Es kommen viele
Zuwanderer aus den kriselnden Südstaaten, darüber hinaus auch aus Osteuropa (Ungarn z.B.).
Viele Migranten arbeiten als minderqualifizierte Arbeitskräfte. Studien haben gezeigt, dass es
Migrantenfamilien in Deutschland schwer haben, sozial aufzusteigen. Dennoch sind bei der Integration
in den vergangenen beiden Jahrzehnten Fortschritte erzielt worden: Der Erwerb der deutschen
Staatsangehörigkeit wurde gesetzlich erleichtert, die Kontakte zwischen Migranten und Deutschen sind
intensiver, die Akzeptanz der ethno-kulturellen Vielfalt hat zugenommen. Das 2005 in Kraft getretene
Zuwanderungsgesetz bietet eine umfassende gesetzliche Regelung für die Migrationspolitik.
Die Bundesregierung sieht in der Integration der Menschen mit Migrationshintergrund einen
Schwerpunkt ihrer Arbeit. Dabei steht die Eingliederung in den Arbeitsmarkt im Vordergrund, wobei
Bildung und Sprachförderung (schon im Kleinkindalter) als Schlüssel für die Integration angesehen
werden. Seit 2006 lädt Bundeskanzlerin Angela Merkel jährlich zu einem Integrationsgipfel ein. Das
wichtigste Ergebnis des ersten Integrationsgipfels, der „Nationale Integrationsplan“ (2007), wird
regelmäßig auf seine Umsetzung überprüft. Er enthält konkrete Ziele sowie über 400 Maßnahmen der
staatlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Akteure: So wird ein Netzwerk von Bildungspaten
aufgebaut; bisher sind mehr als 5000 Paten beteiligt, die Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien
in Schule und Berufsausbildung unterstützen. Der „Charta der Vielfalt“ sind mehr als 500 Unternehmen
und öffentliche Einrichtungen beigetreten mit über vier Millionen Beschäftigten. Sie begreifen Vielfalt als
Chance und haben sich unter anderem dazu verpflichtet, Jugendlichen mit Migrationshintergrund
bessere Ausbildungschancen zu gewähren.
Nach www.tatsachen-ueber-deutschland.de A. Merkel „Multikulti ist gescheitert“ C. Wulff „Der Islam gehört auch zu Deutschland“ Thilo Sarrazin schreibt das Buch Deutschland schafft sich ab 14 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 2012 : Kölner Beschneidungsurteil – Hamburg integriert Muslime per Vertrag Religion
Seit Februar ist Deutschland „nicht mehr Papst“ (Anspielung auf das Titelblatt von der Bildzeitung als
Benedikt I., er ist Deutscher, bzw. Bayer, zum Papst gewählt wurde)
Religion in Dd:
Religionsgemeinschaften: rund 55 Millionen Menschen, knapp zwei Drittel der Bevölkerung bekennen
sich zu einer christlichen Konfession. 26,6 Millionen sind römisch-katholisch und 26,3 Millionen
evangelisch. 2 Millionen zählen sich zu einer anderen christlichen Gemeinschaft. Zu dem restlichen
Drittel der Bevölkerung zählen rund 4 Millionen Muslime, 106 000 Juden und 235 000 Buddhisten.
Der Süden und das Rheinland sind eher katholisch (Beispiel Bayern), der Norden und Osten eher
evangelisch. Aber in jeder deutschen Gemeinde ist es möglich, einem katholischen oder evangelischen
Gottesdienst beizuwohnen. Bei wichtigen Angelegenheiten (z.B. Fest der Deutschen Einheit am 3.
Oktober) findet stets ein ökumenischer Gottesdienst statt. Es gibt in Deutschland eine enge Beziehung
zwischen Kirche und Staat, wenn auch keine Rede von einer Staatskirche sein kein. Jedoch wird die
sogenannte „Kirchensteuer“ –8 (Baden-Württemberg u Bayern), bzw. 9 (andere Bundesländer) Prozent
der Einkommensteuer – vom Staat erhoben. Das Grundgesetz garantiert Bekenntnisfreiheit.
Im August 2012 hat Hamburg als erstes Bundesland Muslime per Vertrag integriert, das heißt
Muslime und alevitische Gemeinschaften sind offiziell als Teil der Gesellschaft anerkannt worden und
bekommen somit mehr Rechte. Zum Beispiel werden ihre wichtigsten Feiertage anerkannt. Im Gegenzug
verpflichten sich die muslimischen Gemeinschaften dazu, Deutschland, das Grundgesetz und die
Gleichberechtigung der Frau zu respektieren.
Sommer 2012 : Kölner Beschneidungsurteil. Der Fall eines vierjährigen beschnittenen Jungs, der in
Köln mit Komplikationen im Krankenhaus behandelt werden musste, hat bundesweit eine breite Debatte
über religiös begründete Beschneidungen ausgelöst. Das Landgericht Köln hat Ende Juni 2012 die
Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen zur strafbaren, rechtswidrigen Körperverletzung
erklärt. Das Urteil stand im Widerspruch zum grundgesetzlich geschützten Recht auf freie
Religionsausübung
der neue Papst Franziskus der Erste / der alte Papst Benedikt der Sechszehnte
zum Papst gewählt werden
die Religion
religiös
die Religionszugehörigkeit : l’appartenance religieuse
einer Religion angehören
die Religionsgemeinschaft (en) / die Religionsgemeinde (n) : la communauté religieuse
der Glaube (ns,n) an + ACC : la croyance, la foi
an jn/etw (ACC) glauben (an Gott glauben) - der Gläubige (adj.)
sich zu einer Religion (D) bekennen (bekannte, bekannt)
eine Religion ausüben
der Christ (en, en) : le chrétien
christlich
das Christentum
der Katholik (en,en) ; katholisch
die katholische Kirche
der Protestant / der Evangele (n,n) ; protestantisch ou evangelisch (pour parler des protestants allds)
l’Eglise protestante (en All) : die evangelische Kirche
der Jude (n,n) : le juif jüdisch das Judentum : le judaïsme
15 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 der Moslem (s) / der Muslim (e): le musulman
die Beschneidung : la circoncision
der Buddhist
muslimisch
der Islam - islamisch
der Buddhismus
die Kirche (n)
in die / zur Kirche gehen
der Dom = der Münster = die Kathedrale : la cathédrale
die Synagoge (n)
die Moschee (n)
das Minarett (e)
der Minarettbau / das Minarettverbot
Schulsystem in Frankreich und in Deutschland
Frankreich
Das Alter
18
17
16
14 ou 15
13 ou 14
12 ou 13
11 ou 12
10
9
8
7
6
5
4
3
Schule
Lycée
Collège
École primaire
Die Klasse
Terminale
1ère
2de
3ème
4ème
5ème
6ème
CM2
CM1
CE2
CE1
CP
école maternelle
Deutschland
Das Alter
18
17
16
15
14
13
12
11
Schule
Abitur
Gesamtschule
Gymnasium
Realschule
Hauptschule
Die Klasse
12
11
10
9
8
7
6
5
Orientierung
10
9
8
6 oder 7
6
5
4
3
4
3
2
1
Grundschule
Kindergarten
16 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 INFOBOX
In Deutschland fällt die Bildung unter die Hoheit der Bundesländer, jedes Land hat sein eigenes
Schulsystem.
Wie in Frankreich ist die Schule in Deutschland für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und
sechzehn Jahren obligatorisch.
Selbst wenn es wichtige Unterschiede von einem Bundesland zum anderen gibt, besteht eine gewisse
Einheit. Zum Beispiel geht der Schultag etwa um 14 Uhr zu Ende. Im Gegensatz zu Frankreich wird der
Religionsunterricht angeboten.
Am Ende der Grundschule können die Schüler zwischen drei Möglichkeiten wählen: Hauptschule,
Realschule oder Gymnasium. Die Hauptschule ist eine kürzere Schulausbildung, die auf die Berufsreife
der Schüler abzielt. Die Realschule bereitet die Schüler auf die Lehre oder auf das technische Studium
vor. Das Gymnasium soll vor allem auf das Hochschulstudium vorbereiten.
Die Orientierung der Schüler findet bereits sehr früh statt, bereits Ende der 4. Klasse Grundschule, wenn
die Schüler ca. 9/10 Jahre alt sind, und ist entscheidend für den weiteren Bildungsweg. Von den 8,7
Millionen Schülern in Deutschland besuchten im Jahr 2011 nach Angaben der KMK (Kultus Minister
Konferenz) 2,5 Millionen das Gymnasium, 1,2 Millionen die Realschule und 0,7 Millionen die
Hauptschule.
Es gibt auch Übergänge zwischen die Schule. Zum Beispiel, ein Schüler, der in der Realschule gute
Ergebnisse erzielt, kann aufs Gymnasium gehen, um das Abitur vorzubereiten.
Die Schwäche des Systems besteht darin, dass die Kinder mit 9 oder 10 Jahren ihre Zukunft wählen
sollen. Deshalb sollte das System reformiert werden. Die Stärke liegt im homogenen Niveau der Klassen.
Der Unterricht geht zügig voran.
In der Schulreform wird von einem zweigleisigen System gesprochen und von Gesamtschulen.
Seit zwei Jahren wird nach und nach in den deutschen Bundesländern das sogenannte „Turbo-Abi“
eingeführt (nach 12, und nicht mehr wie bisher 13 Jahren). Es ist zum Teil umstritten.
PISA-Studie 2001: Am Jahresende 2001 veröffentlichte PISA ein Untersuchungsergebnis über die
Auswertung der Bildungswesen. Deutschland belegt den 21. Platz von insgesamt 32. Die Studie hat
mehrere Probleme ans Licht gebracht (PISA : Programm for International Student Assessment, von der
OECD, die Studie findet alle drei Jahre statt)
Neben der Erhöhung der Unterrichtsstunden hat die Regierung drei Maßnahmen in Betracht gezogen.
•
Die Aufgabe von Kindergarten und Kleinkinderbetreuung muss geändert werden.
•
Die Ausbildung der Lehrer muss besser werden. Besonders die Methodik.
•
Die Schule sollen auch eine größere Autonomie haben.
Seit diesem „PISA-Schock“ hat Deutschland aufgeholt und belegte bei dem letzten PISA-Test (2009) den
16. Platz, die Ergebnisse der PISA-Studie 2012 werden erst Ende 2013 bekanntgegeben.
Deutschland hat ein föderales System. Also schaffen die Länder die Kultusministerkonferenz (KKM),
um das Projekt zu koordinieren. Im Zuge dieser Institution ist eine Mindestanforderung in Bezug auf
das Curriculum für Deutsch und Mathematik beschlossen. (On pourrait le comparer au socle commun
en France)
17 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 Zur Schule gehen, die Schule besuchen
Aller à l’école
-r Schulbesuch, - e
la scolarisation
einen Schulabschluss haben
Avoir un diplôme de fin d’études
Das Abitur machen
Passer le baccalauréat
die Hochschulreifeprüfung
= das Abitur
die Ausbildung
La formation
an die Universität gehen
Aller à l’université
die PISA-Studie = der PÏSA-Test
L’étude PISA
den ersten Platz belegen
Occuper la première place
einen schlechten Platz belegen
eine Schulreform durchführen
Effectuer une réforme du système scolaire
unter der Hoheit der Länder stehen
Être sous la responsabilité des Länder
zu Ende gehen
Se terminer
das Schulwesen
Le système scolaire
prüfen
examiner
die Prüfung, -en
L’examen
Themenkreis : Energiewende / Umwelt
Nb : Ecricome Essay-Thema 2013, LV1 „Warum ist die Energiewende so schwierig?“
INFOBOX: Im Gegensatz zu Frankreich sind die Grünen in Deutschland zu einer Volkspartei
geworden. (bundesweiter Stimmenanteil um die 20%). In Baden-Württemberg stellen die Grünen seit
Mai 2011 den ersten grünen Ministerpräsidenten, Winfried Kretschmann. 50 Jahre lang wurde B-W von
der CDU regiert! Stuttgart 21 und die Fukushima-Katastrophe haben bei der Landtagswahl Mai 2011
eine wichtige Rolle gespielt. Im Oktober 2012 ist der Grüne Fritz Kuhn Stuttgarts Bürgermeister
geworden und hat somit als erster Grünen-Politiker den Chefsessel einer Landeshauptstadt erobert
INFOBOX: Erneuerbare Energien und ihre Grenzen
Erneuerbare Energien lassen sich schlecht speichern und sie sind wetterabhängig.
Sonnenenergie: sicher, sauber, billig; doch in den Saisonen, wo man am meisten Energie braucht, gibt
es am wenigsten Sonne.
Windenergie: sauber, erneuerbar, erfordert wenig Platz; jedoch unzuverlässig. Da wo der Wind weht,
kann man nicht unbedingt Industrien bauen (Küstennähe, Berge). In Deutschland werden die
Windparks vor allem im Norden vorgesehen, worüber sich Schleswig Holstein freut.
s Stromnetz: réseau de distribution électrique
Diese erneuerbaren Energien müssen in transportierbaren Strom umgewandelt werden, die dann zu den
Industrien transportiert wird. Dies erfordert den Bau von “Stromstraßen” (aus dem Norden in den
Süden, Industriestandort). Sie werden die Landschaft verschandeln (défigurer, enlaidir). Der Ausbau des
Stromnetz ist sehr kostspielig. (= teuer) und eine der Hauptherausforderungen der Energiewende.
18 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 Biosprit E10 = ein Forschritt?
-­‐
-­‐
-­‐
« Teller oder Tank ? »; die Nahrungsmittelpreise (Getreidepreise etc. sind auch gestiegen, weil die
Biomasse für Sprit verwendet wird ; Hunger in der Welt, Teuerung nicht nur in Europa. Dieses
Jahr kommt auch noch die Trockenheit hinzu.
Abholzung der Wälder : Für den Anbau werden Wälder abgeholzt. Ist das wirklich gut für die
Umwelt und die Klimaerwärmung ?
Die Deutschen trauen dem Biosprit nicht. Sie befürchten, dass der Sprit dem Motor schadet
ATOMAUSSTIEG: Bis März 2011 war die Atomenergie eine Brückenenergie. Nach dem SuperGAU
in Fukushima beschloss die Bundesregierung bis 2022 den Atomaussstieg und den sofortigen Ausbau
der erneuerbaren Energien. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung beträgt 2012
23 Prozent. Bis 2022 soll 35% des Stromes aus erneuerbaren Energie kommen, bis 2050 80%. Die
Bundesländer sind sogar ehrgeiziger als der Bund.
Gesundheit
• GESUNDHEIT
gesund sein # krank sein
die Krankheit (NB das Krankenhaus, der Krankenwagen, die Krankenschwester))
Das Gesundheitswesen (le domaine de la santé)
zum Arzt gehen, einen Termin bei einem Facharzt haben
-e Krankenkasse, -n (die deutsche Krankenkasse hat sich einer drastischen Reform unterzogen und
konnte letztes Jahr 20 Milliarden Euro Überschuss verbuchen # Pleite der französischen Krankenkasse)
Die Praxisgebühr : la participation forfaitaire à la consultation chez un généraliste
die steigenden Ausgaben für die Gesundheit (derzeit im Durchschnitt 11,6% des BIP in Frankreich und
Deutschland)
der akute Ärztemangel in manchen Gebieten Frankreichs
das Gewicht : le poids
zu dick = fett
die Fettleibigkeit : l‘obésité
das Übergewicht: la surcharge pondérale
der Übergewichtige (a.D.)
schlank sein : être mince
dünn sein : être maigre ; zu dünn sein
die Magersucht : l’anorexie
rauchen : fumer (familier : qualmen) die Zigarette (n)
das Rauchverbot (nb verbieten, o, o)
der Raucher (-) : le fumeur # der Nichtraucher
rauchfrei (pour un lieu) : non fumeur
in den öffentlichen Gebäuden und am Arbeitsplatz (in Frankreich seit dem 1. Februar 2007)
die öffentlichen Gebäude (-s Gebäude)
in Kneipen und Restaurants (in Frankreich und in Berlin + 10 anderen Bundesländern seit dem 1. Januar
2008)
die Geldbuße : l’amende
der Verstoß (¨e) gegen das Rauchverbot : le non respect…
19 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 • KRANKHEITEN
-e Seuche : l’épidémie / -s Ausbreiten der Seuche : l’extension … / sich aus/breiten
-s/r Virus (en)
-s Opfer (-) : la victime / -r Kranke (adj.)
erkranken an + D
eine Krankheit ein/dämmen : endiguer
Aids : le SIDA / -e Pest
-e Schweinegrippe : la grippe A/H1N1
-e Vogelgrippe : la grippe aviaire
•
GENETIK/GENTECHNOLOGIE
-e Genetik / -s Gen (e)
-s Embryo (s / nen)
das menschliche Embryo
-r Forscher (-) :
/ -e Forschung / forschen / -r Genforscher : le généticien
-e Wissenschaft (en) :
/ -r Wissenschaftler (-)
-e Zelle (n) :
die Hautzelle
die Körperzelle(n)
-e Stammzelle (n) : la cellule-souche; embryonale Stammzellen # adulte Stammzellen / die
Stammzellenforschung
• Konkrete Anwendungen
-e Embryonenforschung
-e genetische Selektion (en)
gentechnisch veränderte Organismen [-r Organismus (en)] : des organismes génétiquement modifiés /
gentechnisch veränderte Pflanzen [-e Pflanze (n) : la plante] / -r Gen-Mais : le maïs transgénique
klonen / -s Klonen / -e Klonung (en)
ein geklontes Tier (das geklonte Schaf Dolly) / die Menschenklonierung
die Menschenklonierung
Heilungsmöglichkeiten für unheilbare Krankheiten : des possibilités de guérison des maladies incurables
• Die Grenzen
die Grenzen überschreiten : dépasser les limites / sich beschränken auf + ACC : se limiter à
die ethischen Konsequenzen des Klonens
gegen das Gesetz der Natur verstoßen : aller contre la loi de la nature
Grenzen setzen
die Gesetze der Bioethik – ethische Normen
20 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 II) WIRTSCHAFTSTHEMEN
Schuldenkrise / Euro-Krise
!!! Nicht vergessen Dossier : “Deutsch-französische Freundschaft – Europa”
Kurze Chronologie
2008: Finanzkrise:
Große Banken melden Insolvenz an (aufgrund riskanter Finanzprodukte).
Das Weltfinanzsystem droht zusammenzubrechen (Börsenkrach).
Aus der Finanzkrise ergibt sich eine Weltwirtschaftskrise (Rezession).
Mehrere bereits hochverschuldete Staaten geraten in Schwierigkeiten, besonders in Europa
2010/2011: Griechenlandkrise:
Griechenland kann seine Schulden nicht mehr zahlen. Griechenlands Staatsbankrott bringt die gesamte
Euro-Zone in Gefahr. Mehrere Hilfspakete werden geschnürt. Europa beschießt nach langen Verhandlungen
einen Rettungsschirm, einen gemeinsamen Fonds von 750 Milliarden Euro mit Hebelwirkung (avec effet de
levier), zu schaffen (Rettungsfonds EFSF und Nachfolger ESM).
Auch Irland und Portugal schlüpfen unter den Rettungsschirm. Spanien schnürt ein stringentes
Sparpaket.
Aus der Schuldenkrise entsteht ein soziale Krise, die noch heute fortdauert.
Viele Menschen demonstrieren gegen die Sparmaßnahmen (PIGS). Viele Firmen gehen bankrott
Die Arbeitslosigkeit, insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit, schnellt in die Höhe, ganz besonders in Südeuropa.
Europa handelt langsam, die Solidarität lässt zu wünschen übrig.
Die Schuldenkrise offenbart die institutionellen Schwächen der Union.
Die Finanzwelt zweifelt an Europa. Die Eurostaaten ringen um mehr Währungsstabilität.
Das von der Schuldenkrise gebeutelte Europa wird von Deutschland und Frankreich (“Merkozy”) geführt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy befürworten eine
Wirtschaftsunion, eine Schuldenobergrenze (Schuldenbremse) in den Verfassungen aller Euro-Staaten (la règle d’or)
und einen Sparkurs.
In Europa findet ein Gipfeltreffen nach dem anderen statt.
2012:
Die europäischen Regierungs- und Staatschefs beschließen, die Wirtschaftspolitiken aufeinander
abzustimmen (s. Fiskalunion Januar 2012: GB und die Tschechische Republik machen nicht mit). Die
Fiskalunion sieht eine Schuldenbremse und Sanktionen gegen Defizitsünder vor.
Die amerikanischen Ratingagenturen stufen viele andere Eurostaaten werden herab (z. B. Belgien, Italien,
Spanien, Slowenien, Zypern).
Seit Mai 2012
Nach der Wahl des neuen französischen sozialistischen Präsidenten Hollande zeigte sich das deutschfranzösische Tandem zunehmend uneinig im Kampf gegen die Eurokrise : Präsident Hollande und
Premierminister Ayrault fordern mehr Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft und sie
wollen die Eurobonds. Italiens Regierung unterstützt die französische Initiative.
21 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 Standpunkt A. Merkels: Im Juni 2012 sprach sie sich für eine Fiskalunion aus. Gleichzeitig plädierte sie
für ein Europa der zwei Geschwindigkeiten. Zwar müsse man "es immer allen ermöglichen,
mitzumachen" und offen sein.
Sie ist strikt gegen Eurobonds und eine Vergemeinschaftung der Schulden.
Neuer Rettungsplan : im Juni 2012 billigen Bundestag und Bundesrat mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit
den Euro-Rettungsschirm und den Fiskalpakt. Aber in der deutschen Bevölkerung herrscht zunehmend
eine euroskeptische Stimmung, so dass im September beim Bundesverfassungsgericht in Karsruhe (BadenWürttemberg) die größte Verfassungsklage der Bundesrepublik eingereicht wird gegen ESMRettungsschirm und Fiskalpakt. 54% der Bundesbürger unterstützten die ESM-Klag). Aber die Klage
wurde von den Karlruher Richtern abgewiesen.
In der Krise erscheint
die
Kanzlerin
auf
europäischer
Ebene
zunehmend
isoliert,
zumindest ist die Kritik
von
Seiten
der
Südländer, zu denen
auch Frankreich zählt,
immer stärker, was in
diesem
Falle
die
herkömmliche deutschfranzösische
Frreundschaft
zunehmend
zu
beeinträchtigen scheint.
22.01.2012
Viele Menschen demonstrieren gegen den strengen Sparkurs der Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Germanophopie in Europa (besonders Südeuropa) ist eine der Konsequenzen. Bis zu den
Bundestagswahlen im September 2013 wird sich die Politik der Bundeskanzlerin kaum ändern.
Vokabeln : Themenkreis Schuldenkrise
DIE SCHULDEN (pl) (# die Schuld )
verschuldet sein
der hoch verschuldet Staat (en)
die Schulden zurück/zahlen,
-e Rückzahlung
die Schuldenlast
-r marode Staatshaushalt
einen Sparkurs ein/nehmen
pl. la/les dette(s) sg. la culpabilité
être endetté
l’Etat fortement endetté
rembourser les dettes
le remboursement
le poids de la dette
le budget déficitaire
mettre le cap sur une politique de
rigueur
la faillite de l’état
-r Staatsbankrott
die Insolvenz / die Pleite
alle europäischen Länder erfassen
sich auf die anderen Länder aus/weiten
s’étendre à tous les pays de
l’Europe
DIE KRISE
die Schuldenkrise
la crise de la dette
22 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 die Krise bekämpfen
die Rezession/die Krise überwinden (a,u)
lutter contre la crise
surmonter la récession/crise,
sortir de la
vivre une crise (profonde)
crise économique, structurelle,
institutionnelle
s’aggraver
in einer (tiefen) Krise stecken
wirtschaftliche, strukturelle, institutionnelle
Krise
sich zu/spitzen, sich verschärfen, eskalieren /
sich verschlimmern
In Griechenland spitzt sich die
Lage zu. …. verschärft sich die Lage.
von der Krise gebeutelt sein
die EU ist von der Krise gebeutelt
die von der Krise gebeutelte EU
die Krisenpolitik (en)
der kriselnde Staat (en)
être ébranlé par la crise
La politique de crise
l’Etat en crise
WACHSTUM (DAS) / SPARPOLITIK (DIE)
-s Wachstum (stark, schwach)
optimistisch stimmen
Aus Deutschland kommen viele
Wirtschaftsmeldungen, die optimistisch
stimmen.
wachsen (VF) (um x %, auf x% wachsen)
die deutsche Wirtschaft wächst so
stark wie schon lange nicht mehr.
Früchte tragen
Die Maßnahmen zur Stärkung der
Konjunktur haben in Dd Früchte getragen
die Inflation steigt/sinkt
das Sparpaket / die Sparpolitik
la croissance (fort, faible)
rendre optimiste
croître (de x %, monter à x %)
porter ses fruits
l’inflation augmente/baisse
Le plan de rigueur / la politique
de rigueur
la performance économique
diminue
nuire au marché du travail
coûter des emplois
réduire la note d’un pays, la
dégradation de la note
les agences de notation
le FMI
le déficit
les dépenses
l’essor, la reprise
des déséquilibres économiques
dans la zone euro
die Wirtschaftsleistung schrumpft
dem Arbeitsmarkt schaden
Arbeitsstellen kosten
ein Land herab/stufen –e Herabstufung
die Ratingagenturen
Der IWF : -r Internationale Währungsfonds
-r Verlust (e)
die Ausgaben (pl)
-r Aufschwung
wirtschaftlichen Ungleichgewichte in der
Eurozone
EURO (DER)/ EUROSKEPSIS (DIE) / EU23 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 KRISENBEKÄMPFUNG (DIE)
-s Vertrauen in den Euro (in die
Gemeinschaftswährung) schaffen (u,a)
-s Vertrauen zerstören
Milliardenhilfen beantragen (VF)
inspirer, redonner confiance dans
l’euro (la devise communautaire)
détruire la confiance
demander officiellement des aides
à hauteur de plusieurs milliards
d’euros
introduire des euro-obligations
Eurobonds einführen
-e Einführung von …
die Vergemeinschaftung der Schulden
die europäischen Machthaber /die Staats- und
Regierungschefs
der EU-Stabilitätspakt
die Finanztransaktionen versteuern
eine Finanztransaktionssteuer
einführen
Der ESM (europäischer Stabilitätsmechanismus) (löst den Rettungsschirm EFSF
ab)
Der Fiskalpakt (All) / der EU-Haushaltsvertrag
(Fr.)
Die EZB (Europäische Zentralbank)
Sitz : in Frankfurt am Main (Dd)
Der EZB-Chef Mario Draghi
die Staatsanleihen kriselnder EU Staaten
aufkaufen
la mutualisation de la dette
les dirigeants européens / les
chefs d’Etat et de gouvernement
le pacte de stabilité et de
croissance
imposer les transactions
financières
introduire un impôt sur
...
MES (mécanisme européen de
stabilité) (successeur du fonds
européen de stabilité financière
FESF)
le pacte de fiscalité (Dd) / le traité
budgétaire européen (Fr)
la BCE, siège : Francfort-sur-le
Main (All)
racheter les emprunts d’Etat de
l’EU en crise
-e Staatsanleihe, -n
Moralisierung der Finanz- und Wirtschaftswelt und der Politik
INFOBOX
Nachdem am Anfang der Krise 2008-2009 eine notwendige Moralisierung der Finanzwelt und der
Wirtschaft gefordert wurde und sich seitdem im Grunde nicht sehr viel geändert hatte, sind in den
letzten Monaten im Zuge verschiedener Affären diese Fragen, gekoppelt mit jenen des EUBankgeheimnisses und der Steuerhinterziehung, wieder in den Vordergrund gerückt.
Frankreich : die Cahuzac-Affäre. Der französische Haushaltminister musste wegen der geheimen
Führung eines Kontos in der Schweiz bis 2010, das anschließend nach Singapur transferiert wurde, im
März zurücktreten. Unmittelbar nach diesem Skandal mussten alle Mitglieder der französischen
Regierung eine Vermögenserklärung liefern.
24 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 Deutschland :
- Im April ist die Uli-Hoeneß-Affäre ausgebrochen. Der erfolgreiche und prominente Präsident des FC
(Fußballclubs) Bayern hatte im Januar wegen eines geheimen Kontos in der Schweiz Selbstanzeige
gestellt. Die Steuerflucht ist erst im April in die Öffentlichkeit gelangt. Sie hat einen Riesenskandal in
Deutschland verursacht und die Debatte um den Umgang mit Steuerhinterziehern zum
Wahlkampfthema gemacht. SPD-Kandidat Peer Steinbrück zufolge solle z.B. die Strafbefreiung bei
Selbstanzeige überprüft werden.
-"Gehälteraffäre" in Bayern: es handelt sich um 79 Abgeordnete, die seit 2000 Ehepartner oder
Kinder beschäftigt hatten - mehrheitlich von der CSU, aber auch einige Sozialdemokraten und Grüne.
Horst Seehofer, der frisch gewählte Spitzenkandidat der CSU für die Landtagswahl, will vermeiden, dass
der Skandal die Chancen der CSU bei der kommenden Landtagswahl (15. September 2013)
beeinträchtigt. Er hat eine vollständige Aufklärung gefordert und außerdem verlangt, dass CSU-Minister
und Staatssekretäre dem Staat die Gehälter erstatten sollen, die sie Ehefrauen und engen Verwandten
zahlten.
Luxemburg und Österreich haben angekündigt, ihr Bankgeheimnis für Ausländer lockern zu wollen,
das heißt am automatischen Datenaustausch zwischen EU-Ländern teilzunehmen. Das Bankgeheimnis
für Inländer soll aber bleiben.
Die Schweiz : Die Schweiz bereitet eine Kehrtwende vor, indem sie Anlauf für ein neues
Steuerabkommen mit Deutschland nimmt, nach welchem es einen automatischen Datenaustausch
zwischen beiden Ländern geben würde. Bis jetzt bekam Deutschland Informationen über Steuerflucht in
die Schweiz durch Zufallsfunde und durch den Ankauf von Steuer-CDs. NB: Der Begriff
Steuersünder-CD (verkürzt auch Steuer-CD) ist ein mediales Schlagwort für Speichermedien, welche
gestohlene Datensätze von Bankkunden enthalten und ausländischen Steuerbehörden zum Kauf oder
Plattformen wie WikiLeaks zur Veröffentlichung angeboten werden. Deutschland hat erstmals 2006
Steuer-CDs angekauft, es handelt sich um Bankdaten aus Liechtenstein und der Schweiz.
Den öffentlichen Kassen der EU-Staaten entgehen etwa eine Billion Euro durch Steuervermeidung und
Steuerflucht.
Außerdem hat die Schweiz im März mit der sogenannten Abzocker-Initiative einen wichtigen Schritt
in Richtung Begrenzung exzessiver Managergehälter getan. Die Initiative wurde im Ausland begrüßt und
die EU-Kommission hat verkündet, sie wolle bis Jahresende einen Gesetzesvorschlag machen, wonach
Aktionäre von Unternehmen über die Vergütung der Firmenspitze abstimmen müssen und die
Bezahlung der Manager transparenter gemacht werden soll. Die Initiative sieht vor, dass das Mandat der
Vorstandsmitglieder börsennotierter Unternehmen auf ein Jahr zu befristen und die goldenen
Handschlage zu unterbinden.
NB Siehe Kapitel „Schweiz“ „Das Initiativrecht“ (= ein wichtiger Bestandteil der Schweizer Demokratie)
die Steuer (n)
die Steuerhinterziehung – Steuern hinterziehen
der Steuerhinterzieher (-) = der Steuersünder (-)
die Steuerflucht
der Steuerflüchtling (e)
die Steuervermeidung
das Steuerschlupfloch (¨er)
das Steuerrecht
die Steuererklärung (en)
die Steueroase (n) = das Steuerparadies (e)
die Cayman-Inseln
25 L’impôt
la fraude fiscale
l’évasion fiscale
l’évadé fiscal
évitement de l’impôt
la brèche fiscale
le droit fiscal
la déclaration d’impôt
Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 Liechtenstein
DIE Schweiz
Ein Konto in DER Schweiz haben, sein Geld in DIE
Schweiz bringen – sein Konto nach Singapur verlegen
das Offshore-Leak (s)
das Bankgeheimnis
le secret bancaire
das Konto (EN)
das Auslandskonto (en)
das Schwarzgeldkonto (en)
das Schwarzgeld
die Geldwäsche (n)
das Schmiergeld (er)
die schwarzen Kassen
der Skandal (e) / die Affäre (n)
der Enthüllungsjournalismus
die Falschaussage (n)
le compte en banque
zurück/treten (a,e)
der Rücktritt (e)
sich zu etwas (D) bekennen
die Selbstanzeige
stellen
Uli Hoeneß hat Selbstanzeige gestellt
démissionner
reconnaître qqc
l’argent sale
le blanchiment
le pot-de-vin
les caisses noires
le journalisme d’investigation
la fausse déclaration
l’auto-dénonciation
-e Transparenz
la fortune
das Vermögen (-)
die Offenlegung der Privatvermögen der französischen
Minister
l’initiative
suisse
contre
rémunérations abusives
die Schweizer Abzocker-Initiative
« anarquer », spéculer
(ab) zocken / der Zocker
le parachute doré
der goldene Handschlag
22.04.2013
26 les
Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 Der Mittelstand, Rückgrat der deutschen Wirtschaft
Die deutsche Wirtschaft wird vor allem durch rund 3,4 Millionen kleine und mittlere Unternehmen sowie
Selbstständige und Freiberufler geprägt. Rund 99,7 Prozent aller Unternehmen gehören dem Mittelstand
an. Als mittelständische Unternehmen gelten Firmen mit einem Jahresumsatz von unter 50 Millionen
Euro und mit weniger als 500 Beschäftigten.
Rund 70 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind in solchen kleineren und mittleren
Unternehmen beschäftigt.
48,9 Prozent aller Mittelständler sind in der Dienstleistungsbranche aktiv, 31,4 Prozent im
produzierenden Gewerbe und rund 19,7 Prozent im Handel.
Oft handelt es sich um Familienunternehmen, das heißt: Kapitalmehrheit und Firmenleitung liegen in
einer Hand. Häufig werden die Unternehmen von Generation zu Generation weitervererbt. Der
Frauenanteil am Unternehmertum ist mittlerweile auf 22,5 Prozent angestiegen.
Rund 37,4 Prozent aller mittelständischen Unternehmen sind nach 1995 gegründet worden.
Zur Förderung des Mittelstandes, so will es die Bundesregierung, soll ein „Small Companies Act“ kleinen
Unternehmen mehr Freiraum verschaffen und sie durch Bürokratieabbau und Vereinfachung von
Verfahren entlasten.
Zu den Stärken des Mittelstands zählen die schnelle Umsetzung in marktfähige Produkte, seine
internationale Orientierung, sein hoher Spezialisierungsgrad und die Fähigkeit, Nischenpositionen im
Markt erfolgreich zu besetzen.
Aus: Tatsachen über Deutschland
DISCOUNT IN DEUTSCHLAND
INFOBOX: Discount entstand nach dem 2. Weltkrieg im Ruhrgebiet: 1946 machten die Brüder
Albrecht (= Aldi-Kette) ihr erstes Geschäft in Essen auf.
Prinzip: reduzierte Paletten, geringe Auswahl (im Durchschnitt 600 Marken gegenüber 100000 in den
französischen Großmärkten) , niedrige und stabile Preise (Kauf von Produkten in sehr großen Mengen),
kurze Lagerung der Produkte
Die bekanntesten Discountgeschäfte: Aldi und Lidl, auf dem deutschen Binnenmarkt Penny, Rewe und
Plus. Die Brüder Albrecht, bzw. Karl Albrecht und die Familie von seinem 2010 verstorbenen Bruder
Theo führen seit mehreren Jahren die Liste der reichsten Deutschen an (jeweils mit einem Vermögen
von rund 17, bzw. 16 Milliarden Euro). Lidl Inhaber Dieter Schwarz belegt den 3. Platz mit 12 Milliarden
Euro.
Aldi und Lidl haben auch den französischen Markt erobert, doch seit 2004 haben die anderen
Supermärkte auf diese Konkurrrenz reagiert, indem sie Produktlinien mit Niedrigpreisen anbieten.
In den letzten Jahren ist besonders Aldi, aber auch Lidl, aufgrund ihrer dubiosen Managementmethoden
in Verruf gekommen. Ein hoher Druck lastet auf das Personal das übertrieben überwacht wird. Leistung
und Produktivität sollen sich ständig verbessern. Auch Verschwiegenheit ist ein Prinzip der Leitung,
sodass nur wenig an die Öffentlichkeit drang. Doch manche Mitarbeiter und leitende Angestellte haben
jetzt erzählt.
27 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 -r Discount (prononcé à l’anglaise!)
Entstehen
-e geringe Auswahl
Kurze Lagerung der Produkte
-s Geschäft
-e Supermarktkette
-r Niedrigpreis
-e Produktlinie (prononcé comme Familie)
In Verruf kommen, geraten
Auf jd-m lasten
ein Druck lastet auf das Personal
überwachen (übertrieben)
-e Leistung
-e Verschwiegenheit (antonyme de
Transparenz)
An die Öffentlichkeit dringen
Le discount
Voir le jour
Un choix réduit
Un temps de stockage court des produits
Le magasin
La chaîne de supermarchés
Le prix bas
Une gamme de produits
Être décrié, tomber en discrédit
Peser sur quelqu’un
le personnel subit une forte pression
Surveiller (exagéré)
La performance
Le secret, la discrétion, le silence
Être connu du grand public
Das Scheitern der Fusion von EADS und BAE-Systems
EADS ist eine multinationales Luft-, Raumfahrt- und Rüstungskonzern, der zu Teilen Deutschland,
Großbritannien, Frankreich und Spanien gehört. Es besitzt mehrere Spitzenfilialen wie zum Beispiel
Airbus, Arianespace, Eurocopter und Cassidian (Waffen). EADS gilt als das Symbol der Zusammenarbeit und
der wirtschaftlichen Annäherung der EU. Diese Kooperation ist besonders mit der Airbus-Branche sichtbar.
Jedes Flugzeug, wie das berühmte A 320, wird in verschiedenen Orten Europas zusammengebaut.
Im Sommer 2012 wurde bekannt, dass EADS die Absicht hatte, mit BAE Systems, einer britischen Luftund Rüstungsfirma zu fusionieren. Doch ist die Fusion gescheitert. Die Staaten konnten sich nicht
einigen. Die Fusion von EADS und BAE wäre in zweierlei Hinsicht ein sehr positiver Fortschritt für die
EU gewesen. Einerseits wäre die EU endlich eine richtige Verteidigungsmacht geworden und
andererseits wäre dadurch der weltgrößte Rüstungskonzern entstanden. Hier hat die deutschfranzösische Freundschaft seine Kompromissrolle nicht gespielt, nationale Interessen haben Überhand
genommen.
28 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 III) GESCHICHTE
Deutschland, die verspätete Nation
(Das Konzept Nation in Deutschland im 19. Jahrhundert)
1) Erwachen des deutschen Nationalgefühls
-
französische Fremdherrschaft
aufgrunde des fehlenden Nationalstaates: Konzept der Kulturnation: Einheit der Sprache und der
Kultur: die Deutschheit
Schaffung deutscher Mythen und Volksliteratur (Bewegung der Romantik)
Bünde
und
Burschenschaften
zur
Verteidigung
des
Vaterlandes
(1817: Wartburgfest: Farben: Schwarz-Rot-Gold)
Rückkehr der preußischen Quadriga des Brandenburger Tores aus Paris: Ein nationales Fest in allen
deutschen Ländern, wo die Quadriga durchfährt. Symbolischer Beginn der Vormachtstellung von
Preußen
2) Wiener Kongress: Das Ergebnis ist keine deutsche Nation sondern Wiederherstellung der
Macht der gekrönten Häupter
- Schaffung des Deutschen Bundes (1815-1866)
Karlsbader Beschlüsse (Metternich) : Polizeistaat, keine Pressefreiheit, Unterdrückung der
nationalen und demokratischen Kräfte
3) Die Liberalen verteidigen zwei Schlagworte: Freiheit (Demokratie) und Einheit (nationaler
Staat)
- Revolution 1848: die Frankfurter Paulskirche: das erste deutsche Parlament
- Scheitern der Revolution: der preußische König lehnt die Bürgerkrone ab.
4) Bismarck: der Architekt der deutschen Einheit, nicht aber der Freiheit (keine Demokratie)
- Blut und Eisen müssen sprechen. Das Parlament wird übergangen.
- 3 Kriege:
1864: deutsch-dänischer Krieg
1866: Bruderkrieg zwischen Preußen und Österreich,
1871: deutsch-französischer Krieg
-
18. Januar 1871: Proklamation des ersten Deutschen Reiches im Spiegelsaal von Versailles.
Die Deutschen hatten eine Nation mit Ausschluss von Österreich (kleindeutsche Lösung) aber keine
politische Freiheit, sie waren weiterhin “Untertanen des deutschen Kaisers”.
5) Deutschland wird zur Wirtschaftsmacht.
Nach der Reichsgründung 1871 nahmen Industrie und Wirtschaft einen rasanten Aufschwung:
Deutschland entwickelte sich im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts von einem Agrarstaat zu einem
industriell und großstädtisch geprägten Land. Zwischen 1871 und 1914 versechsfachte sich
Deutschlands industrielle Produktion, die Ausfuhren vervierfachte sich. Bis 1914 entwickelte
sich Deutschland zur größten Industrienation Europas: Sein Anteil an der
Weltindustrieproduktion lag bei rund 15 Prozent, der britische Anteil bei 14 und der USamerikanische bei 32 Prozent. Aus der von Großbritannien zur Kennzeichnung von Waren
vermeintlich minderer Qualität eingeführten Herkunftsbezeichnung "Made in Germany" war ein
Qualitätsnachweis geworden.
29 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 Der Nationalstolz der Deutschen Anfang des 20. Jahrhunderts gründete sich auf dem Erfolg der
Nation im wirtschaftlichen und militärischen Bereich. Sie waren kaisertreu und hatten keine
Erfahrung der Demokratie.
AUFARBEITUNG DER NS-ZEIT (DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH, SCHWEIZ)
I.
Deutschland zwischen Selbstverachtung und Nationalbewusstsein
die Frage nach der deutschen Identität / die Suche nach einer neuen Identität
die Vergangenheit bewältigen : surmonter le passé
die Vergangenheitsbewältigung = die Aufarbeitung der Vergangenheit : la confrontation au passé
die Vergangenheit auf/arbeiten
sich der Geschichte stellen
die Auseinandersetzung mit der Geschichte
sich mit der Geschichte auseinander/setzen
die Schuld (/) : la faute / die Kollektivschuld / das Schuldgefühl
die Last : le poids
lasten auf + DAT : peser sur
die Selbstverachtung : mépris de soi
das Erbe : l’héritage / das Erbe des Dritten Reiches
-e immerwährende Verantwortung
das Dritte Reich / der Nazi (s) / die NS-Diktatur / der Nationalsozialismus / die nationalsozialistische
Vergangenheit = die NS-Vergangenheit
das Verbrechen (-) an den Juden : le crime / die Endlösung : la solution finale /
das Opfer (-) : la victime / die Juden sind den Nazis zur Opfer fallen
der Holocaust (attention à la prononciation)
die Landung der Allierten in der Normandie (auch - besonders früher - die Invasion, genannt)
die Befreiung Deutschlands durch die amerikanischen Truppen / befreien
die Wiedergutmachung : la réparation / die materielle Wiedergutmachung
Konrad Adenauer hat ein ganz besonderes Gewicht auf die Wiedergutmachung gegenüber dem
jüdischen Volk gelegt
die Entnazifizierung : la dénazification
die Aussöhnung mit Frankreich, mit den europäischen Nachbarn : la réconciliation
die Anerkennung Deutschlands auf internationaler Ebene
der Partner (-) : le partenaire
1949-1963 : Konrad Adenauer Bundeskanzler / die deutsch-französische Freundschaft / Adenauer - de
Gaulle
der Elysee-Vertrag (22. Januar 1963) / der 50. Jahrestag des Elysee-Vertrags am 22. Januar 2013
30 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 1951 verzichten die Alliierten auf die Überwachung der Bundes- und Landesgesetze
1951 wird die Bundesrepublik zum Mitglied der EGKS
EGKS = die Montanunion : die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (CECA)
die Niederknieung Willy Brandts vor dem Warschauer Ghetto (1972)
Die berühmte Rede des Bundespräsidenten Richard von Weiszäcker zum 40. Jahrestag der
Kapitulation vom 8. Mai 1945 setzt ein wichtiges Zeichen für einen verantwortungsbewussten Umgang
mit der NS-Vergangenheit. Sie findet im In- und Ausland große Anerkennung.
die nachwachsende Generationen: les nouvelles générations
keine Hemmungen mehr haben : ne plus avoir de complexes
Rede von Bundeskanzler Gerhard Schröder am 10. November 1998, also zwei Monate nach seiner
Wahl als Kanzler „Deutschland= eine erwachsene, selbstbewusste Nation, die sich zwar der Geschichte
und ihrer Verantwortung stellt, aber bei aller Bereitschaft sich damit auseinanderzusetzen, doch nach
vorne blickt“ („La Nation allemande = une nation adulte, qui assume son histoire et ses responsabilités,
mais regarde en même temps devant elle“)
Im selben Jahr wird eine Debatte über die Instrumentalisierung der Shoah von Martin Walser polémique
déclenchée par Martin Walser la même année sur l’instrumentalisation de la Shoah)
Die Zwangsarbeiter-Entschädigung: l’indemnisation des travailleurs forcés (2000)
2013 : 80 Jahre Hitler-Machtergreifung
die Erinnerung – sich erinnern
das Holocaust-Mahnmal : le mémorial à l’holocauste (Berlin)
die Gedenkstätte „Topographie des Terrors“ : le mémorial „Topographie de la Terreur“ (Berlin)
das Mahnmal für Roma und Sinti (Oktober 2012, hinter dem Reichstag in Berlin)
der Militäreinsatz / der Einsatz der Bundeswehr (im Golfkrieg, in Afghanistan).
Die Arabellion
Die Libyen-Frage / die Mali-Frage
Dd : zwischen Selbstverachtung und Nationalbewusstsein, Fazit
-1945 : Nürnberger Prozess danach die Entnazifizierung
-Nachkriegszeit: Konrad Adenauer, Wiedergutmachung
Europäischer Aufbau + dt-fr Freundschaft : Montanunion – EG – EWG –EU – Eurozone
-Bis zur Wiedervereinigung und darüber hinaus bis Schröder (1998) dominiert eher die Selbstverachtung,
„Deutschland ein wirtschaftlicher Riese, aber ein politischer Zwerg“. Die deutsche Nation als solche
traut es nicht, sich zu behaupten.
-Langsam kommt ein neues Nationalbewusstsein zum Vorschein. Parallel zu dieser Wende, die auch und
nicht zuletzt in Zusammenhang mit der Wiedervereinigung und der damit verbundenen zurückerlangten
Souveränität Deutschlands zu bringen ist, wird es möglich für das Land, sich als militärische Macht zu
behaupten: erste militärische Teilnahme an einem Konflikt (Kosovo-Krieg)
31 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 -2006 : Fußballweltmeisterschaft in Deutschland. Die deutsche Flagge wird wieder gehisst.
-Heute: je länger die Krise andauert, desto kritischer werden Deutschland und seine, bzw. Angela
Merkels Sparpolitik betracht.
Die jüngste Reaktion Deutschland auf die Pariser Louvre-Ausstellung „De l’Allemagne“, die den
Deutschen nach ein verzerrtes Deutschlandbild vermittelt, zeugt sicher u.a. auch für dieses schwierige
Verhältnis Deutschlands seiner Geschichte gegenüber (siehe nachfolgenden Abschnitt dazu)
+ cf livre de voc, Florent Gabaude, p. 332-333 : „das Dritte Reich“ / 333-334 „Die
Nachkriegszeit“
ou Vox allemand „Deutschland“, p.6-9
(Férec, Ferret, Dossiers de civilisation allemande, Dossier 2, « Das Dritte Reich »)
INFOBOX : Österreich und die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit
In Österreich galt bis in die achtziger Jahre und die Waldheim-Affäre – Kurt Waldheim, ehemaliger UNGeneralsekretär, der 1986 zum Bundespräsidenten Österreichs gewählt wurde – die staatliche
Opferthese, wonach Österreich 1938 Hitlers „erstes Opfer“ gewesen sei.
Waldheim war Wehrmachtsoffizier von 1942 bis 1944, aber bestritt jede Beteiligung an NS-Verbrechen
und jede damalige Kenntnis davon. Die Waldheim-Debatte begann als Waldheim sich für das
Bundespräsidentenamt aufstellte. Als Waldheim Bundespräsident war (1986-1992), blieb er
außenpolitisch weitgehend isoliert.
In Folge der Affäre wurde erstmals offen von der Beteiligung von Österreichern an NS-Verbrechen
gesprochen. Die offizielle Opferthese wurde revidiert. Ab 1992 beschloss der Nationalrat die
Entschädigung vertriebener Juden und Zwangsarbeiter (// Debatte in Deutschland 1998-2001). 2001
wurde die Restitution oder Rückvergütung) von Vermögenswerten an ihre Eigentümer entschieden
Gleichzeitig stärkte diese Aufarbeitung der Vergangenheit die rechtspopulistische FPÖ (Freiheitliche
Partei Österreichs) mit Jörg Haider ( 2008), 27% der Stimmen bei den Nationalratswahlen 1999
INFOBOX : Die Schweiz und die Aufarbeitung der NS-Zeit
Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit hat erst sehr spät eingesetzt. Wichtige Debatte ab Mitte
der neunziger Jahre um die Banken in der NS-Zeit, den vorgeworfen wurde, deponierte Vermögen von
KZ-Opfern – die sogenannten „Holocaust-Gelder“ nach dem Krieg nicht wieder ausgezahlt zu haben.
1998 haben sich die zwei Großbanken UBS und Crédit Suisse dazu verpflichtet, 1,25 Milliarden Dollar
als Entschädigung auszuzahlen.
Das Verhalten der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs hatte verschiedene Schattenseiten.
Besonders kritisiert wird, dass die Schweiz vielen jüdischen Flüchtlingen die Einreise verweigerte.
Außerdem wird der Schweiz vorgeworfen, jüdisches Gold, das die Nazis gestohlen hatten, gekauft zu
haben. Weiter wird dem Land vorgehalten, Guthaben, die während des Kriegs in der Schweiz deponiert
worden waren, nach dem Krieg nicht freiwillig an die Angehörigen der verstorbenen Anleger/-innen
ausbezahlt zu haben. Schließlich sieht sich die Schweiz mit dem Vorwurf konfrontiert, sie habe den
Krieg verlängert, da sie Deutschland mit Kriegsmaterial beliefert habe.
All diese Vorwürfe wurden Ende des 20. Jahrhunderts von einer Kommission unter der Leitung des
Historikers François Bergier untersucht. In ihrem 2002 veröffentlichten Bericht kommt die Bergier32 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 Kommission zum Schluss, dass die Schweiz nicht nur vielen Tausend Juden die Einreise in die Schweiz
verweigerte, sondern einige direkt an Deutschland auslieferte. Außerdem bestätigt der Bericht den
Vorwurf, dass Vermögen in der Höhe von mehreren Millionen Franken als nachrichtenlos erklärt wurde.
Dieser Bericht ist ein wichtiges Instrument für die differenzierte Auseinandersetzung der Schweiz mit der
Kriegszeit. Vor der Diskussion um die nachrichtenlosen Vermögen hatte eine solche Auseinandersetzung
nur sehr oberflächlich stattgefunden.
Polemische Debatte in Bezug auf die Ausstellung “de l’Allemagne 1800-1939 De Friedrich à
Beckmann”, die im Louvre stattfindet.
Anlässlich der 50-jährigen Jubiläums des Elysée-Vertrags hat das Louvre Museum eine Ausstellung über
die deutsche Kunst im Zeitraum von 1800- 1939 organisiert.
Die Ausstellung vereint einige sehr wichtige und emblematische Werke der deutschen Kunst.
Artikel in “der Zeit”
Die Zeit hat einen sehr polemischen Artikel über die Ausstellung geschrieben und löste eine sehr heikle
kulturpolitische Debatte zwischen den beiden Ländern aus.
Die Zeit behauptet, dass “die Ausstellung die deutsche Kunst politisch instrumentalisiert.” (Zitat
aus dem Artikel) Mit anderen Worten suggeriert diese Ausstellung anhand der Wahl und der Chronologie
der gezeigten Gemälde, dass die deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts notwendigerweise in den
Nationalsozialismus münden musste: “Die deutsche Kunst war schon immer auf Katastrophe und
Krieg programmiert.” (Zitat aus dem Artikel) Die Ausstellung wolle die geschichtliche These des
“deutschen Sonderwegs” unterstreichen.
Der Titel ist gewiss eine Anspielung auf das berühmte Werk von Germaine de Staël, aber warum ist das
Enddatum des Zeitraums just 1939, wo doch das Museum Louvre über so schöne neue Werke von
Anselm Kiefer verfügt?
Wieso werden keine Werke der deutschen Expressionisten (die Brücke, der blaue Reiter, Wasily
Kandinsky, Paul Klee) und der Dada-Bewegung gezeigt?
Die Weimarer Republik wird auch mit keinem Wort erwähnt.
Man geht von der deutschen Romantik, wo sich das Konzept der deutschen Nation festigte, direkt in die
Zeit des Nationalsozialismus über.
Die Vorwürfe sind schwerwiegend. Auch der Kulturkritiker der faz (Nicolas Maak) hat die Ausstellung in
dieser Hinsicht kritisiert.
Der Direktor des Louvre Henri Loyrettes hat auf diesen Artikel geantwortet und erwidert:
"Cette longue période n'a pas été choisie pour servir une présentation exhaustive et linéaire des courants artistiques en
Allemagne, mais bien pour permettre de proposer trois clés de lecture de l'art allemand pour un public français, sans aucune
intention polémique : le rapport au passé, le rapport à la nature et le rapport à l'humain. Ce parti pris a,
entre autres, pour visée d'éviter toute possibilité d'une lecture téléologique qui laisserait penser qu'il pourrait y avoir une
éventuelle continuité du romantisme au nazisme."
Auch Michel Crépu, ein bekannter französischer Kulturkritiker, der dann in “der Zeit” zu Wort kommt,
hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Ausstellung weise gewiss Mängel auf, aber noch nie hat Paris die
Möglichkeit gehabt sich so intensiv mit deutscher Kunst auseinanderzusetzen und soviel bedeutende
Werke gemeinsam zu sehen. Sollten Filme von Leni Riefenstahl aus der Nazi-Zeit gezeigt werden, so
sieht man auch die Metropolis von Fritz Lang, eine der bedeutendsten Werke der expressionistischen
Filmkunst überhaupt. Michel Crépu kommentiert einzelne Werke und deren kulturgeschichtliche
Bedeutung.
33 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 Sogar die deutsche Botschafterin in Paris, Suzanne Wasum-Rainer verteidigt den Louvre: Das
Museum hat ohne staatliche Hilfe 200 deutsche Gemälde vereint, wovon die meisten in Frankreich noch
nie gezeigt wurden. Auf keinen Fall war die Absicht der Kuratoren, die Theorie des “Sonderwegs”
Deutschlands zu unterstreichen. Der Artikel in “der Zeit” will einen kulturpolitischen Skandal schaffen,
den es nicht gibt.
Wie dem auch sei, es wird festgehalten, dass das Museum doch in mancher Hinsicht ungeschickt
gehandelt: der Titel ist missverständlich. Manche Kommentare im Audio-Guide sind zu knapp und die
Saaltexte könnten besser sein. Trotzdem scheint “die Zeit” Dämone da zu sehen, wo keine sind.
Denn es geht um die Darstellung der deutschen Kulturgeschichte und nicht um Politik.
-e Ausstellung
l’exposition
Kunstwerke ausstellen
exposer des oeuvres d’art
Eine kulturpolitische Debatte auslösen
déclencher un débat politico-culturel
Die deutsche Kunst instrumentalisieren
instrumentaliser l’art allemand
Der deutsche Sonderweg
la “voie particulière” de l’Allemagne:
théorie historique contestée selon laquelle
l’histoire allemande aurait nécessairement
conduit à la catastrophe et à la guerre.
eine Anspielung machen auf etwas
faire allusion à qch
von der deutschen Romantik in die Zeit passer de …. à
des NS übergehen
vor/werfen
formuler des griefs, reprocher
-r Vorwurf, ¨e
le reproche, le grief
einen Vorwurf zurück/weisen
rejeter un reproche
das Museum verteidigen
défendre le musée
Mängel auf/weisen
avoir des défauts, (parfois des “vices”)
ungeschickt handeln
agir maladroitement
-e Verkürzung, -en
un raccourci
knapp
trop succinct
RECHTSEXTREMISMUS IN DEUTSCHLAND: NSU-Prozess – NPD(Verbot)
2.05.2013
34 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 Letztes Jahr im November flog die terroristische Zelle NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) auf.
Nach dem Selbstmord zwei (Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt) der drei Anführer der Zelle bleibt
Beate Zschäpe als Hauptangeklagte zurück. Ihr Prozess und der vier weiterer NSU-Helfer sollte im April
beginnen, ist aber auf Grund einer Polemik wegen mangelnder Sitzplätze für die ausländischen, u.a. die
türkischen Medien bis Anfang Mai aufgeschoben worden.
Die Zwickauer (Zwickau = Stadt in Sachsen) rechtsextreme Mikrozelle hat zwischen 2000 und 2009 9
Morde an Migranten verübt. Die Opfer waren 5 Türken, 2 türkischstämmige Deutsche, ein Grieche (=
die sogenannten „Dönermorde“) und eine deutsche Polizistin. Obwohl die Gruppe dem
Verfassungsschutz seit 1998 bekannt war, wurde kein Zusammenhang zwischen den verschiedenen
Morden hergestellt.
Verbot der NPD (Nationaldemokratischen Partei Deutschlands): nachdem der Bundesrat im Dezember
ein Verbot der NPD beantragt hatte, ist im April der Antrag von dem Bundestag zurückgewiesen worden
(Argument von FDP-Chef Philipp Rösler „Dummheit läßt sich nicht verbieten“). Bereits 2002 war
erfolglos ein Verbortsverfahren gegen die NPD eingeleitet worden. Das Verbot war auf Grund der
Unterwanderung der Partei durch V-Leute verfassungswidrig. Ein erneuter Fehlschlag wäre ein Zeichen
politischer Schwäche gewesen.
-r Rechtsextremismus
der Rechtsruck der Arbeiter, der Bauern
-r Rechtsextreme, -en (a.D.), -r
Rechtsradikale, -en (a.D.)
r Terrorismus
-e Terrorgruppe (n), -e Terrorzelle (n)
die Zwickauer Neonazi-Mikrozelle
-e Mordreihe/serie an Migranten: DönerMorde = Unwort des Jahres 2011
-r mutmaßliche Täter
-r Verdächtige (adj. subst.), verdächtigen
-s Verbot der Partei NDP
einen Antrag zum Parteiverbot stellen
eine Partei verbieten
verfassungsfeindliche Ziele verfolgen
die demokratische Ordnung ab/schaffen
gewaltbereit, gewalttätig (adj.)
einen Anschlag begehen
-r Mordanschlag, ¨e
ein Geflecht von Organisationen
Fremdenfeindlichkeit, fremdenfeindlich
-s Ermittlungsverfahren
-r Haftbefehl
den Täter fest/nehmen, verhaften
die Taten jd-m (GN-D) zu/ordnen
die Mordserie wird der Zwickauer Zelle zugeordnet
Die blutige Spur zieht sich quer durch Dd
für die Attentate verantwortlich sein
l’extrémisme de droite
la droitisation du milieu ouvrier, rural
les militants de l’extrême-droite
le terrorisme
groupuscule terroriste
une serie de meurtres
le coupable présumé
le suspect, suspecter
l’interdiction du parti de l’extrème-droite NDP
soumettre une demande (ici auprès du Bundesverfassungsgericht, la Cour constitutionnelle)
interdire un parti
poursuivre des objectifs contraires à la constitution
supprimer l’ordre démocratique
prêt à recourir à la violence, violent
commettre un attentat
l’attentat
un réseau d’organisations
racisme, raciste
l’investigation judiciaire
un mandat d’arrêt
arrêter le coupable
attribuer les faits à quelqu’un
la trace de sang traverse toute l’Allemagne
responsable pour
35 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 angeblich (adv.)
dem Land schaden
das Treiben der Rechtsextremen
-s Zeichen politischer Schwäche
der Verfassungsschutz
V-Leute, -r V-Mann
unterwandern
DIE JUSTIZ
-r Verdacht (¨e)
-e Schuld
Schuldig/verantwortlich für etwas sein
-r Täter
-e Straftat (en) : le délit
auf frischer Tat gefasst werden
der Prozess (e)
-s Urteil (e)
urteilen / ein Urteil fällen
-r Richter (-) – richten
-r Anwalt (¨e)
-e Anzeige (n) = die Klage (n)
jden an/zeigen
jn vor Gericht anklagen
il paraît que ...
nuire au pays
les agissements des militants d’extrême-droite
le signe d’une faiblesse politique
les services secrets garantissant le respect de la
constitution
agent, homme de liaison
s’introduire, infiltrer
le soupçon
l’auteur d’un délit
le délit
être pris en flagrant délit
le jugement
juger / prononcer un jugement
le juge / juger
l’avocat
la plainte
-e Polizei / -r Polizist (en, en)
-s Gefängnis (se) /
La prison
-e Haft
La peine de prison
Der Häfltling (e)
Le prisonnier
-e Strafe (n) : la peine, la sanction zu
einer Gefängnisstrafe verurteilt werden
DIE GEWALT :
-e Gewalttat (en) ou r Gewaltakt (en)
-e Gewalttätigkeit : gewalttätig
ein gewalttätiger Jugendlicher
1)la violence 2) le pouvoir
l’acte violent
la violence
-r Anschlag (¨e) = -s Attentat (e)
-r Terrorist (en, en) / -r Terror / -r
Terroranschlag (¨e)
Der Anschlag von Boston
-r Amokläufer (-)
der Amoklauf
Der Amoklauf von Oslo (Norwegen) (Juli 2011)
-e Zivilcourage
Le forcené
Le massacre
Le civisme
36 Isabella Atger / Alice Howaldt-­‐Bouhey (Lycée A. Kastler, Cergy / Lycée La Bruyère, Versailles) Dossier pour les oraux 2013 IV. EXKURS ÖSTERREICH – SCHWEIZ
ÖSTERREICH
I)
Land und Leute
Hauptstadt: Wien
Bevölkerung: 8,4 Millionen Einwohner, / Bevölkerungsdichte: 100 Einwohner pro m²
Amtssprache: deutsch (aber relativ kleine Minderheiten mit kroatischer, slowenischer, ungarischer und
tschechischer Sprache, ferner Roma). In Ö werden verschiedenste Dialekte der deutschen Sprache
gesprochen.
Ausländer: knapp 11 % der Bevölkerung (vor allem Bürger aus Deutschland und aus Serbien,
Montenegro, dem Kosovo sowie der Türkei)
Religion: Christen 78,3 % (Katholiken 73,6 %, Protestanten 4,7 %), Muslime 4,2 %, andere 5,4 %,
konfessionslos 12,0 % Staatsform: parlamentarische Bundesrepublik
Verwaltung: 9 selbstständige Bundesländer (Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich,
Salzburg, Steiermark, Tirol, Vorarlberg und Wien) mit eigenen Landesregierungen
Fläche: 83.878,99 km² (= nicht einmal ein Sechstel Frankreichs); bis zum Ende des Ersten Weltkriegs
(1918) war Ö Jahrhunderte lang das Zentrum eines riesigen Reichs (der österreichisch-ungarischen
Monarchie), das fast ganz Mitteleuropa umfasste. Heute ist Ö ein eher kleines Land.
Mitgliedschaften (Auswahl): Ö ist Mitglied der Europäischen Union (EU) mit Schengener Abkommen
und Europäischer Wirtschafts- und Währungsunion (Euro, Maastricht), hat aber nur Beobachterstatus
in der Westeuropäischen Union (WEU). Ö ist auch Mitglieder der UNO, OSZE, OECD und WTO.
Internationale Organisationen mit Sitz in Wien: OSZE (Organisation für Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa), IAEO (Internationale Atomenergie-Organisation) und OPEC
(Organisation erdölexportierender Länder)
Neutralität: Am 26. Oktober 1955 wird Österreichs permanente Neutralität als Gesetz verabschiedet (Ö
gehört wie die Schweiz weder dem Ostblock noch dem Westblock an.) Es ist eine „aktive Neutralität“:
Seit 1979 ist Wien dritter Welt-UNO-Sitz nach New-York und Genf. Ö dient oft als Mittler zwischen
dem Westen und den OPEC-Staaten.
II)
Politik
Staatsoberhaupt: Bundespräsident Heinz Fischer, seit 2004
Parlament: Nationalrat (183 Abgeordnete), Bundesrat (62 Abgeordnete)
Im Nationalrat vertretene Parteien: SPÖ (die Sozialdemokratische Partei Österreichs); ÖVP (die
Österreichische Volkspartei: konservativ-liberal, christlich-demokratische Ideologie), FPÖ (die
Freiheitliche Partei Österreichs: rechtspopulistisch, europaskeptisch, ausländerfeindlich), BZÖ (das
Bündnis Zukunft Österreich: rechtspopulistisch, liberal) und die Grünen.
Regierungschefs: Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ), seit 2009; Vizekanzler Michael Spindelegger
(ÖVP)
Ö ist eine demokratische Republik. Der Bundespräsident und die Gesetzgebungsorgane werden vom
Volk gewählt. Das österreichische Parlament besteht aus zwei Kammern: dem Nationalrat und dem
Bundesrat. Der Nationalrat setzt sich aus 183 Abgeordneten zusammen, die direkt vom Volk für eine 5jährige Legislaturperiode gewählt werden. Der Bundesrat zählt 62 Mitglieder, die von den Landtagen für
4 oder 6 Jahre entsandt werden.
Die letzte Nationalratswahl war am 28. September 2008. Sie brachte folgende Mandatsverteilung:
• SPÖ 57 (29,3 %),
• FPÖ 34 (17,6 %),
• Die Grünen 20 (10,4 %).
• ÖVP 51 (26,0 %),
• BZÖ 21 (10,6 %),
37 Seitdem haben die SPÖ und die ÖVP eine gr oße Koalition gebildet und regieren gemeinsam in Ö.
Die obersten Staatsorgane in Ö sind:
- der Bundespräsident (besitzt eine rein repräsentative Funktion wie in der Bundesrepublik
Deutschland)
- der Bundeskanzler und der Vizekanzler (= die Vorsitzenden der Bundesregierung)
- die Landeshauptmänner (= die Vorsitzenden der Landesregierungen)
III)
Wirtschaft
- Allgemeine Daten: Arbeitslosenquote 2012 = 7 Prozent. Nach EU-Berechnung, 4,9 Prozent, d.h.
der EU-weit niedrigste Wert. Die österreichische Wirtschaft zählt zu den stärksten in der EU. Das
österreichische BIP gleicht dem westdeutschen. Die Österreicher konsumieren und sparen viel. Zu den
wichtigsten Wirtschaftsbranchen zählen der Bau, die chemische Industrie, Elektroindustrie, die
erneuerbaren
Energien,
die
Fahrzeugindustrie,
Maschinenbau,
Medizintechnik,
Nahrungsmittelherstellung, die Recycling- und Entsorgungswirtschaft und der Tourismus. Deutschland
ist Österreichs erster Handelspartner: ein Drittel aller Exporte geht nach Deutschland.
- Bedeutende österreichische Unternehmen: Bank Austria (Bankwesen), Erste Bank (Bankwesen),
OMV (Industrie, Öl, Gas), Wienerberger (Baustoffe), Generali (Versicherung), Austria Tabak (Tabak),
VA Technologie (Technologiekonzern), voestalpine (Stahlerzeugung).
- Wirtschaftsstandort Österreich: Österreich hat sich im letzten Jahrzehnt zu einem attraktiven
Standort für Unternehmen in Europa entwickelt. Grund dafür sind gute Rahmenbedingungen:
Österreichs Position als Tor zu den Märkten Mittel- und Osteuropas, seine geografische Lage im
Zentrum Europas, die EU-Mitgliedschaft sowie die Einführung des Euro.
SWOT-Analyse Österreich
S trengths (Stärken)
- Zuverlässiger Wirtschaftspartner
- Starke Sozialpartnerschaft
- Politische und makroökonomische
Stabilität
- Nähe zu den Märkten Ost- und
Mitteleuropas
- Enge Verbindung zu Deutschland
W eaknesses (Schwächen)
- Kleiner Inlandsmarkt
- Teilweise komplizierte
Kompetenzverteilung zwischen Bund und
Ländern
- Anteil von Hochschulabsolventen gering
- Kaum Top-Universitäten
O pportunities (Chancen)
- Brückenfunktion für Geschäfte mit Mittel, Ost- und Südeuropa
- Hohe staatliche Investitionen in
Infrastruktur
- Förderung von erneuerbaren Energien
und Energieeffizienz
- Offenheit des Arbeitsmarktes für
Fachkräfte aus Osteuropa
T hreats (Risiken)
- Hohe Exportabhängigkeit der Industrie
- Umfangreiches Osteuropageschäft der
Banken
- Große Abhängigkeit von der
wirtschaftlichen Entwicklung in
Deutschland
- Demographisch bedingte, steigende
Belastung für soziale und gesundheitliche
Sicherung
- Klimawandel bedroht Umwelt und
Tourismus
Quelle: http://oesterreich.ahk.de 38 IV)
Atomenergie
Ö betreibt kein einziges Atomkraftwerk (AKW). In keinem EU-Land herrscht ein so breiter Konsens
in der Ablehnung der Atomkraft wie in Ö. Das einzige AKW in Zwentendorf (in Niederösterreich)
durfte nach einer negativen Volksabstimmung 1978 nie in Betrieb gehen.
Erneuerbare Energiequellen in Ö (ca. 62 %): hauptsächlich Wasserkraft (wobei Ö durch seine
Berge und Flüsse eine privilegierte Lage hat) aber auch W indkraft- und Photovoltaikanlagen.
Als Kompensation für das abgelehnte AKW entstanden zwischen 1979 und 1988 in Österreich
fünf Kohlekraftwerke, die gemeinsam mit Gas zu 20 % den Strombedarf decken. Wie viel Prozent
mit Atomener gie aus dem Ausland unterfüttert werden, ist aber unklar. Bis 2015 will Ö jedoch auf
den Atomstrom aus dem Ausland verzichten.
V)
Kultur
Ö besitzt ein reiches kulturelles Erbe: Bedeutende Persönlichkeiten sind unter anderem die
Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert, der Begründer der Psychoanalyse
Siegmund Freud, der Philosoph Ludwig Wittgenstein sowie die Maler Gustav Klimt und Egon
Schiele.
Infoblatt : Die Schweiz
Quelle : www.swissworld.org
Kennzahlen zur Schweiz
Hauptstadt: Bern
Offizieller Name : "Confoederatio Helvetica" (auf deutsch : die Schweizer Eidgenossenschaft)
offizielle Sprachen: deutsch (63,7%), französisch (20,4%), italienisch (6,5%), rätoromanisch (le romanche, 0,5%)
(9% : andere Sprachen = keine « offiziellen » Sprachen)
Fläche: 41'285 km²
Staatsform: föderativer Bundesstaat seit 1848, 26 Kantone
Bevölkerung: 7,87 Millionen Einwohner / Bevölkerungsdichte : 193 Einwohner pro m²
Ausländer: 21,7 % der Bevölkerung, darunter 86,5 % aus Europa, grösste Gruppe italienische Staatsangehörige
(18,9% der Ausländer). Wenig Einbürgerungen.
Parteien : SP (Sozialdemokraten) / FDP (die Liberalen) / CVP (Christdemokraten) / SVP (Schweizer
Volkspartei, rechtspopulistisch)
Arbeitslosenquote : 3,4 %
Geburtenrate : 1,44 Kinder pro Frau
39 Der Schweizer Staat
Der Staat Schweiz entwickelt sich über die Jahrhunderte hinweg aus einem losen Zusammenschluss der
drei Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden (Rütlischwur 1291) zum heutigen aus 26
Kantonen bestehenden Bundesstaat. Die Gründung des modernen Staates Schweiz geht auf das
Jahr 1848 zurück.
Die Regierung der Schweiz (Exekutive) besteht aus den sieben Mitgliedern des Bundesrats,
die von der Vereinigten Bundesversammlung (grosse und kleine Kammer des Parlaments) gewählt
werden. Nach dem Rotationsprinzip wird eines der sieben Bundesratsmitglieder jeweils für ein
Jahr zur Bundespräsidentin bzw. zum Bundespräsidenten ernannt. Jeder Bundesrat, jede
Bundesrätin steht einem Departement vor.
Dem Bundesrat steht der Bundeskanzlei bei. Die Kanzlerin oder der Kanzler, manchmal auch als
"achter Bundesrat" bezeichnet, nimmt an den wöchentlichen Bundesratssitzungen teil, hat dabei
beratende Stimme und kann Anträge stellen.
Die Schweiz und die internationalen Organisationen
Die Schweiz und die UNO: erst 2002 ist die Schweiz der UNO beigetreten, obwohl sich der
europäische Hauptsitz der UNO in Genf befindet.
Die Schweiz und die EU: Gegenüber der Europäischen Union ist die Skepsis stark ausgeprägt. 2001
wurde eine Intitiative, welche die sofortige Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der EU
verlangte, von einer grossen Mehrheit der Wähler abgelehnt.
Weitere Organisationen (Auswahl)
Seit 1992 ist die Schweiz Mitglied der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF).
Ziel dieser Institutionen ist es, arme Länder im Kampf gegen die Armut zu unterstützen und damit
einen Beitrag zur Förderung der wirtschaftlichen und finanziellen Stabilität zu leisten.
Wirtschaft
Einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige der Schweiz ist die Maschinen-, Elektro- und
Metallindustrie (MEM-Industrie). In der MEM-Industrie waren Ende 2009 über 330'000 Menschen
beschäftigt, die knapp 50% der gesamten industriellen Produktion erwirtschafteten.
Energiepolitik
Die schweizerische Energiepolitik verfolgt zwei Hauptziele: den sparsameren Verbrauch und die
effizientere Nutzung der Energie und die Förderung erneuerbarer Energien.
Einige schweizer Stichworte
• Neutralität und Isolationismus
Während mehr als 500 Jahren dominierte das Motto: "Mischt Euch nicht in fremde Händel" des
bekannten Heiligen Niklaus von der Flüe (1417-1487) die Schweizer Politik. Die Schweiz ist seit 1515
neutral. Kein anderes Land in Europa kann auf eine so lange Tradition der Neutralität zurückblicken:
Schweden ist seit 1815, Irland seit 1921, Finnland seit 1948 und Österreich seit 1955 neutral.
Neutralität bedeutet, sich nicht in Kriege anderer einzumischen. Seit dem Ende des Kalten Krieges hat
die Schweiz ihr Neutralitätsverständnis etwas gelockert. Da sich die Rolle der NATO gewandelt hat sie leistet vermehrt friedenserhaltende Einsätze - ist die Schweiz 1996 der NATO-Partnerschaft für den
Frieden beigetreten mit der Option, jederzeit wieder austreten zu können.
Als unbewaffnete Schweizer Soldaten 1999 zur Unterstützung der UNO- Friedenstruppen in den
Kosovo gesandt wurden, führte in der Schweiz zu vielfältigen Diskussionen über die Neutralität. Eine
Umfrage von 2001 zeigte, dass 83% der Schweizer Bevölkerung zwar für die Beibehaltung der
Neutralität sind, gleichzeitig jedoch auch die Akzeptanz für friedenserhaltende Auslandeinsätze der
Armee zunimmt. Am 10. Juni 2001 entschied sich dann auch eine (knappe) Mehrheit der Stimmenden
40 für eine Öffnung der Schweiz: künftig sind sowohl (zum Selbstschutz) bewaffnete, friedenserhaltende
Auslandeinsätze als auch eine vermehrte Übungs-Zusammenarbeit mit anderen Armeen erlaubt. 2002
traten die ersten bewaffneten Schweizer Soldaten ihren Dienst in Kosovo an.
•
Das Milizsystem (le système de milice)
In der Schweiz gibt es eine tief verwurzelte Tradition, öffentliche Aufgaben nebenberuflich (au titre
d’activité annexe) auszuüben. Das bekannteste Beispiel dieses so genannten Milizsystems ist die Armee,
die zum grössten Teil aus nebenberuflichen Soldaten und Offizieren besteht. Auch die politischen
Ämter werden größtenteils nebenamtlich ausgeübt.
•
Direkte und indirekte Demokratie
Volksrechte (les droits du peuple)
Volksinitiative (initiative populaire)
Schweizer Bürgerinnen und Bürger können einen Volksentscheid über eine von ihnen gewünschte
Änderung in der Verfassung verlangen. Gelingt es einem Initiativ-Komitee innerhalb von 18 Monaten,
die Unterschriften von 100'000 Stimmberechtigten zu sammeln, kommt es zu einer Volksabstimmung.
Die meisten Initiativen werden jedoch abgelehnt. Siehe die Abzocker-Initiative von März 2013
(Themenkreis: Moralisierung der Finanz- und Wirtschaftswelt)
Referendum
Ist ein Teil der Bevölkerung mit einem Beschluss des Parlamentes nicht einverstanden, kann ein
Referendum ergriffen werden: gelingt es der Gegnerschaft dieses Beschlusses, innnerhalb von 100
Tagen 50'000 Unterschriften zu sammeln (fakultatives Referendum), muss an einer Volksabstimmung
darüber entschieden werden.
Außerdem ist die Regierung gezwungen, die Bevölkerung über gewisse Beschlüsse abstimmen zu
lassen, so zum Beispiel über Vorlagen, die eine Verfassungsänderung bedingen würden oder den
Beitritt zu einer supranationalen Organisation zur Folge hätte (obligatorisches Referendum).
Der Bundesrat : le conseil fédéral
Der Kanton (e)
Die Schweizer Eidgenossenschaft
Die Neutralität
Die direkte Demokratie
Die Volksabstimmung
Das Referendum
Nebenamtlich: en tant qu’activité annexe
Das Rote Kreuz : la croix rouge
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