aktuell Nr. 42 vom 26.10.2015
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aktuell Nr. 42 vom 26.10.2015
D 8512 51. Jahrgang Nr. 42 Montag, 26. Oktober 2015 NachrichteN POlitik Umzug in Erbil Neue Unterkunft für Soldaten der Ausbildungsmission im Irak. Ein Interview mit dem deutschen Kontingentführer. Seite 5 BuNdeswehr Trident Juncture Mission Mali Werden bald weitere deutsche Soldaten in Mali eingesetzt? Ein Lagebericht aus einem afrikanischen Land. Seite 4 Die größte NATO-Übung seit 20 Jahren läuft in drei Ländern gleichzeitig: Spanien, Italien und Portugal. Seite 6/7 BuNdeswehr Tag der Standorte die Verteidigungsministerin diskutiert mit Standortältesten über erste Erfahrungen mit der Agenda Attraktivität. Seite 11 VideO der wOche: Foto: MHQ EUTM MALI Für die NATO-Übung „Trident Juncture“ werden 24 deutsche Amphibienfahrzeuge auf die Übungsplätze in Südeuropa transportiert. Vom Pionierstandort Minden an der Weser geht es über Emden mit Bahn und Schiff nach Portugal. Die „Riesen der Bundeswehr“ sind 26 Tonnen schwer und können sich nicht nur auf dem Land sondern auch im Wasser bewegen. Deren Transport bringt viele Herausforderungen mit sich, die sich nur in Zusammenarbeit bewältigen lassen. (eb) Der Beitrag „Trident Juncture 2015 Bahnverladung Amphibienfahrzeuge“ unter www.youtube.com/bundeswehr. aktuell@bundeswehr.org 2 aktuell Intern 26. Oktober 2015 Edi BIlD Der WOcHe Alle Zeichen deuten nach Mali. Seit der vergangenen Woche stellt sich immer deutlicher heraus: Die Bundesregierung strebt ein verstärktes Engagement der Bundeswehr in dem afrikanischen Land an. Dort hat die Regierung im Frühjahr mit Gruppen von Tuareg-Rebellen einen Friedensvertrag geschlossen – nach drei Jahren Krieg. Doch die Lage bleibt instabil. Weiterhin arbeiten Rebellen am Zerfall des Landes. Ihr Ziel: Sie wollen den Norden Malis unter ihre Kontrolle bringen. Unter ihnen: islamistischen Dschihadisten. Im Kampf gegen die Regierung kommt ihnen die Struktur des Landes zugute. Mali ist fast dreieinhalb Mal so groß wie Deutschland, hat rund 15 Millionen Einwohner. Die Sahara-Wüste bedeckt den gesamten Norden des Landes, insgesamt etwa zwei Drittel des Staatsgebiets. Die Fläche ist dünn besiedelt, bietet insbesondere im Gebirge Ifoghas ideale Versteckmöglichkeiten. Für konventionelle Truppen sind die Rebellen dort kaum zu erreichen, feste Verkehrswege gibt es nicht. Der Norden Malis bietet den Kämpfern ideale Rückzugsorte – hundertfach. Die Bundeswehr könnte den Auftrag bekommen, sie auf- zuspüren. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen spricht davon, dass die Bundeswehr die MINUSMA-Mission der Vereinten Nationen in Mali ab dem Frühjahr 2016 mit Aufklärungskräften gezielt unterstützen könnte. Die massiven Flüchtlingsströme, die auch aus Afrika nach Europa kommen, machen deutlich, dass alle Bemühungen, auf dem afrikanischen Kontinent zu einer Stabilisierung beizutragen, weiter intensiviert werden müssen. Klar ist: Verstärkt die Bundesrepublik ihr Engagement in Mali, wird der Einsatz fordernd und birgt nicht unerhebliche Risiken. Und ein Erfolg wird Ausdauer verlangen. Sehr viel Ausdauer. Vivien-Marie Bettex Leitende Redakteurin Foto: Twardy/Bundeswehr ZItAt Platin für die redaktion der Bundeswehr: Die im vergangenen Jahr veröffentlichte Spezialausgabe des Y-Magazins zum thema “erster Weltkrieg” wurde mit dem renommierten econ Award für Unternehmenskommunikation ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch! „Ohne Bundeswehr geht es im Moment nicht, das ist wohl so.“ Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels (SPD), in der Neuen Osnabrücker Zeitung über die steigende Bundeswehrbeteiligung in der Flüchtlingskrise. KAlenDerBlAtt IMPreSSUM Vor 25 Jahren: Am 31. Oktober 1990 gelingt einem Arbeiter beim Bau des Eurotunnels, der Frankreich und England verbindet, der erste Durchstich. Während der Bauphase wird aus beiden Richtungen gebohrt. Als sich die beiden Röhren schließlich treffen, sind sie nur um wenige Zentimeter verschoben. Vier Jahre später fahren die ersten Züge durch denn Eurotunnel. Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Bundesministerium der Verteidigung Presse- und Informationsstab Stauffenbergstraße 18, 10785 Berlin Satz: Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, DL I 4 Zentraldruckerei BAIUDBw Intranet: http://zentraldruckerei.iud Redaktionsanschrift: Redaktion der Bundeswehr Bundeswehr aktuell Reinhardtstraße 52, 10117 Berlin Telefon: (0 30) 886 228 - App. Fax: (0 30) 886 228 - 20 65, BwFw 88 41 E-Mail: aktuell@bundeswehr.org Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH Kurhessenstr. 4-6, 64546 Mörfelden-Walldorf Vor 25 Jahren: Am 31. Oktober 1990 tritt die UN-Anti-Folter-Konvention der Vereinten Nationen für die Bundesrepublik Deutschland in Kraft. Darin steht eine Erklärung über den Schutz aller Personen vor Folter. Zurzeit haben 156 Staaten die Konvention unterzeichnet und ratifiziert. Laut Artikel 1 bezeichnet Folter „jede Handlung, durch die einer Person vorsätzlich große körperliche oder seelische Schmerzen oder Leiden zugefügt werden“. Vor 45 Jahren: Am 31. Oktober 1970 hebt der Deutsche Fußball-Bund das Verbot des Frauenfußballs auf. Allerdings mit einigen Einschränkungen: Frauen dürfen keine Stollen tragen. Außerdem sind die Halbzeiten nur 35 Minuten lang. Auch die Siegesprämien unterscheiden sich von denen im Männerfußball: Als die Spielerinnen 1989 den Europameistertitel gewinnen, erhalten sie einen Kaffeeservice und ein Bügelbrett. Vor 60 Jahren: Am 26. Oktober 1955 erlangt Österreich durch den Österreichischen Staatsvertrag seine volle Souveränität zurück. Zuvor stand es seit dem Zweiten Weltkrieg noch unter Besatzungsrecht. Dieses Ereignis geht als „Tag der Fahne“ in die Geschichte ein. Zehn Jahre später, wird der 26. Oktober zum Österreichischen Nationalfeiertag. Vor 260 Jahren: Am 1. November 1755 trifft ein Erdbeben mit der Stärke 8,5 auf der Richterskala Lissabon. Der darauf folgende Tsunami zerstört die Stadt fast vollständig. Die Naturkatastrophe fordert Schätzungen zufolge bis zu 100 000 Todesopfer. Die Einwohner nutzen die Gelegenheit, um die Stadt neu zu gestalten – mit schachbrettartigem Grundriss, breiten Straßen und großen Plätzen. (eb) Leitender Redakteur ( -2421): Vivien-Marie Bettex (vmd) Vertreter ( -2420) Hauptmann Patricia Franke (pfr) Politik: (-2830) Jörg Fleischer (jf) Streitkräfte/Einsatz: Oberstleutnant Torsten Sandfuchs-Hartwig (tsh, -2860), Major Anika Wenzel (akw), Major Peter Mielewczyk (pm, - 2820), Kapitänleutnant Victoria Kietzmann (kie) Sport/Vermischtes/Militärgeschichte: Björn Lenz (ble -2840), Regierungsamtmann Stefan Rentzsch (sr), Gabriele Vietze (vie), Christiane Tiemann (tie -2850), Ulrike Jenssen (uje) Mediendesign: Daniela Hebbel ( - 2650), Sebastian Nothing, Daniela Prochaska, Eva Pfaender aktuell als E-Paper und im pdf-Format: Auf www.bundeswehr.de abrufbar Erscheinungsweise: Wöchentlich montags Auflage: 45 000 Exemplare Verteilung innerhalb der Bundeswehr: Fachinformationsstelle (FISt)/Bibl. ZInfoA Prötzeler Chaussee 20, 15344 Strausberg Telefon: (030) 886 228 - 2670 E-Mail: RedaktionBwMediendisposition@ bundeswehr.org ISSN: 1618-9086 Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Filme, Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr übernommen. Namensbeiträge geben die Meinung des Verfassers wieder. Sie entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion oder des BMVg. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Leserbriefe per E-Mail werden nur mit wirklichem Namen und Adresse berücksichtigt, außerdem behält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor. 26. Oktober 2015 MinisteriuM / Hintergrund aktuell 3 Berichte im „Orginalton“ Flüchtlingskrise: Ministerin trifft Kommandeure der Landeskommandos. Berlin. Um das weitere Vorgehen der Bundeswehr bei der Flüchtlingshilfe zu beraten, hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen vergangene Woche in Berlin die Kommandeure der Landeskommandos getroffen. „In dieser besonderen Situation sehen wir uns vor ganz neuen, so noch nie da gewesenen Herausforderungen. Ich bin überzeugt, dass wir diese mit vereinten Kräften meistern werden“, sagte die Ministerin. Begleitet wurde von der Leyen vom Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, und dem Stellvertretenden Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Markus Kneip. Vielfältige Hilfe durch die Truppe Brigadegeneral Jürgen Knappe, Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr, sagte mit besonderem Blick auf die ihm unterstellten Landeskommandos, das Treffen sei eine Gelegenheit für die Ministerin, die Berichte aus den Ländern im „Originalton“ zu hören. Die Aufnahme und Betreuung der Flüchtlinge und Asylsuchenden stellt eine große Herausforderung für die gesamte Zusätzliche Verantwortung Entsprechend des Beschlusses des Bundeskabinetts vom 7. Oktober übernimmt die Bundeswehr die Verantwortung für die Unterbringung von Flüchtlingen und Asylsuchenden. Bisher hat die Bundeswehr selbst schon Unterbringungsplätze in festen Gebäuden für rund 29 000 Flüchtlinge geschaffen – in 71 Liegenschaften wie Kasernen und Standortübungsplätzen. Zudem stehen 4000 Bundeswehrangehörige in kurzer Rufbereitschaft als „Helfende Hände“ bereit. Sie unterstützen unter anderem in den Wartezentren Feldkirchen und Erding in Bayern. Darüber hinaus unterstützt die Bundeswehr im Camp Fallingbostel. Diese Liegenschaft wurde von der britischen Armee kurzfristig an die Bundeswehr übergeben und dem Land Niedersachsen zur Mitbenutzung zur Verfügung gestellt. Das Camp Foto: imago von Jörg Fleischer Die Truppe hilft: Soldaten unterstützen Länder und Kommunen, die Flüchtlingswelle zu bewältigen. dient als Erstaufnahmeeinrichtung und ist derzeit mit rund 1500 Flüchtlingen belegt. Darüber hinaus sind bis zu 570 Angehörige der Bundeswehr für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge abgestellt, um bei der Registrierung der Flüchtlinge zu unterstützen. Außerdem stellt die Bundeswehr 80 Busse mit Fahrern für den Transport von Flüchtlingen bereit, derzeit sind davon mehr als 30 Busse im Einsatz. Sanitätskräfte der Bundeswehr unterstützen bei Aufnahmeuntersuchungen, etwa beim Röntgen oder bei der allgemeinen medizinischen Versorgung von Flüchtlingen und Asylsuchenden. Die Bundeswehr setzt darüber hinaus mobile Röntgengeräte ein, stellt Zelte, Betten und Verpflegung. Bisher wurden über 450 000 Essen ausgegeben und Sicherheitskonferenz in Bahrain Berlin. Die Situation im Nahen und Mittleren Osten ist angespannt – in der kommenden Woche werden Delegationen aus 20 Staaten beim „11. IISS Manama Dialogue“ über die Sicherheitslage diskutieren und Lösungsansätze suchen. Auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nimmt an der Sicherheitskonferenz in Bahrain teil. Für die Krisen in Syrien, Irak und Jemen zeichnet sich bislang ebenso wenig eine Lösung ab, wie für den seit Jahrzehnten andauernden Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. In der Berichterstattung dominieren die Bilder von Extremisten und Terroristen wie der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS), die Staaten in der Region mit ungehemmter Gewalt Foto: imago Naher und Mittlerer Osten im Fokus – Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nimmt Teil. Beispiel Irak: Kurden bei einem Angriff gegen die Terrormiliz „IS“. angreifen, die Bevölkerung unterdrücken und den Aufbau einer friedlichen Ordnung in der Region erschweren. Für John Jenkins, Direktor am International Institute for Strategic Studies (IISS), das den „Manama-Dialog“ organisiert, besteht Grund zur Hoffnung. Unter den arabischen Staaten gebe es die Bereitschaft, für die Stabilisierung der Region enger zusammenzuarbeiten. Auf der Konferenz wollen sie gemeinsam mit den internationalen Partnern über Lösungsansätze sprechen, so der ehemalige britische Botschafter in Saudi-Arabien. Die deutsche Delegation wird von Ministerin von der Leyen geleitet. Sie wird bilaterale Gespräche führen und zum Thema „Conflicts and coalitions in the Middle East“ sprechen. Deutschland engagiert sich in der Region mit humanitären Hilfsleistungen und beteiligt sich außerdem an zwei militärischen Missionen. Seit Ende 2014 sind Soldaten der Bundeswehr für eine Ausbildungsmission im Nordirak stationiert, um die irakische Regierung und die kurdischen Sicherheitskräfte bei ihrem Kampf gegen die Terrormiliz „IS“ zu unterstützen. Außerdem beteiligen sich Soldaten der Bundeswehr seit 2006 an der Mission UNIFIL der Vereinten Nationen und kontrollieren dabei auch vor der Küste des Libanon die Seewege. (stö) mehr als 5100 Betten zur Nutzung abgegeben. Das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr koordiniert den Einsatz der Streitkräfte im Zuge Flüchtlingshilfe. Mehr Informationen zur Flüchtlingshilfe der Bundeswehr auf www. bundeswehr.de. Jahresbericht der Marine 2015 R 4 aktuell Politik / Hintergrund 26. oktober 2015 Syrien: Assad besucht Putin Foto: dpa/pa Moskau / Berlin. Der syrische Präsident Baschar al Assad hat vergangene Woche überraschend Russlands Präsidenten Wladimir Putin in Moskau besucht. In den Gesprächen ging es nach Angaben eines Kreml-Sprechers um die Lage in Syrien und um russische Luftunterstützung für Operationen der syrischen Armee. Russland fliegt seit Ende September Luftangriffe in Syrien. Unterdessen forderte Außenminister Frank-Walter Steinmeier Russland indirekt dazu auf, die gemeinsame Militäroffensive mit den syrischen Truppen auf Aleppo zu stoppen. „Wenn Russland es tatsächlich ernst meint mit dem Anspruch, zur Stabilisierung Syriens beizutragen, dann kann das jedenfalls nicht gelingen, wenn durch Militäroffensiven noch weitere Tausende Menschen zur Flucht gezwungen werden“, sagte Steinmeier. Unterdessen hat der designierte kanadische Premierminister Justin Trudeau mitgeteilt, dass Kanada sich nicht mehr an Luftangriffen gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ in Syrien beteiligen wird. (eb) Das weite Land bietet den Rebellen Schutz: Ein malischer Soldat an einem Beobachtungsposten in Nordmali. Mali: Kampf um Frieden Islamistische Rebellen gefährden das Land – Niederlande bitten Deutschland um Hilfe. Bamako. Das Ergebnis des Erkundungsteams der Bundeswehr, das Ende September nach Mali reiste, ist eindeutig: Eine substanzielle Unterstützung des niederländischen MINUSMA-Kontingents sei „grundsätzlich realisierbar“. Das hat das Verteidigungsministerium vergangene Woche mitgeteilt. Eine Anfrage der Niederlande war der Erkundung vorausgegangen. Das Land bittet Deutschland um Unterstützung, um den schwierigen Auftrag im Norden Malis bewältigen zu können. Jetzt laufen die Vorbereitungen für die gebotenen politischen Entscheidungen, insbesondere für die Zustimmung des Deutschen Bundestags. Israel: Ban Ki Moon warnt vor Eskalation Foto: imago Ein Land auf Zerreißprobe Jerusalem. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki Moon ist vergangene Woche kurzfristig nach Israel gereist, um Gespräche mit den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu führen. Hintergrund ist die angespannte Lage zwischen Israeliten und Palästinensern. Ban Ki Moon warnte vor einer gefährlichen Eskalation der Gewalt – seit Monatsanfang wurden in Israel mehr als 40 Menschen getötet. Die einzige Möglichkeit zur Beendigung des Konflikts seien Verhandlungen, die zu konkreten Ergebnisse führen, sagte Ban Ki Moon. Er unterstrich die Sorge über Äußerungen radikaler Palästinenser-Gruppen wie der Hamas und dem Islamischen Dschihad, die „diese hasserfüllten Angriffe begrüßen“. Das Foto zeigt israelische Soldaten nahe Tulkarm in der vergangenen Woche. (uvs/cp) Mali befindet sich seit 2012 in einer schweren Krise. Der Norden des Landes ist geprägt von ethnischen und religiösen Konflikten, Islamisten versuchen, Teile des Landes unter ihre Kontrolle zu bringen. Seit zwei Jahren wird Mali im Kampf gegen die Rebellen durch die Vereinten Nationen (VN) unterstützt. Auf Anfrage Malis und einer Resolution des VN-Sicherheitsrates beschließt die Europäische Union 2013 die Aufstellung einer europäischen Trainingsmission zur Ausbildung der malischen Sicherheitskräfte (EUTM). Deutschland beteiligt sich derzeit mit rund 200 Soldaten. Wenig später beschließt der Sicherheitsrat außerdem die „Multidimensionalen Integrierten Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali“ (MINUSMA). Ziel ist, das Vorrücken von Islamisten und Tuareg-Rebellen vom Norden in den Süden Malis zu verhindern und die geschwächten Regierungs- truppen zu stützen. Der Einsatz gilt von Anfang an als besonders gefährlich. Söldner, Rebellen, Islamisten Hintergrund: Nach dem Bürgerkrieg in Libyen im Jahr 2011 kommen viele schwer bewaffnete Söldner, unter ihnen auch Islamisten, nach Nordmali und verbünden sich mit Tuareg-Rebellen. Im Januar 2012 brechen Kämpfe zwischen den Rebellen und dem Militär aus. Nachdem die Regierungstruppen sich von der malischen Regierung im Stich gelassen fühlen, kommt es zum Putsch. Im März wird Präsident Amadou Toumani Touré gestürzt und die Verfassung außer Kraft gesetzt. In Folge der labilen politischen Lage erobern die Rebellen rund zwei Drittel des Landes und bringen wichtige Städte unter ihre Kontrolle. Die islamistischen Kräfte fordern jetzt die Einführung der Scharia. Im April 2012 wird Malis Parlamentspräsident Dioncounda Traoré als Interimspräsident vereidigt. Er bildet eine Regierung aus Militärs und Technokraten und bittet die internationale Gemeinschaft um Hilfe für sein Land. Friedenstruppen des westafrikanischen Staatenblocks ECOWAS (Economic Community of West African States) gelingt es mit Unterstützung der einstigen Kolonialmacht Frankreich und dem malischen Militär, die Islamisten aus großen Teilen Nordmalis zu vertreiben. Auch ein Waffenstillstandsabkommen mit den Tuareg-Rebellen kann vereinbart werden. Im September 2013 wird Ibrahim B. Keita zum neuen Präsidenten Malis gewählt. Doch der Norden des Landes bleibt instabil. Islamisten verüben weiterhin Anschläge, die Minderheit der Tuareg sieht sich immer wieder Vergeltungsangriffen durch die schwarzafrikanische Bevölkerung ausgesetzt. Der Waffenstillstand zwischen Tuareg-Rebellen und der malischen Armee wird brüchig. Ende Mai 2014 erobern die Rebellen viele Städte in der Grenzregion zu Algerien und Niger zurück. Im März 2015 wird ein neues Friedensabkommen verhandelt, aber nicht alle beteiligten Parteien unterzeichnen. Islamistische Gruppierungen im Norden üben weiterhin Gewalt aus. Niederlande bitten um Hilfe Im August bitten die Niederlande, die sich mit rund 600 Soldaten an MINUSMA beteiligen, die deutsche Regierung um weitere Unterstützung für den Einsatz in Mali. Neun deutsche Soldaten sind bereits ein- gesetzt und unterstützen den MINUSMA-Führungsstab in der Hauptstadt Bamako. Das bestehende deutsche Mandat setzt eine Obergrenze von 150 Soldaten und erlaubt den Einsatz militärischer Mittel. Insgesamt sind nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 9000 Soldaten aus rund 30 Ländern für MINUSMA im Einsatz. Seit Beginn der Mission wurden 56 Blauhelm-Soldaten getötet. Laut Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen werden in Mali Einsatzkräfte gebraucht, die aufklären, wo sich Terrorgruppen und Milizen bewegen. „Da kann die Bundeswehr mit ihren hohen Aufklärungsfähigkeiten ab Frühjahr 2016 entlasten“, sagte die Ministerin. Deutschland habe ein besonderes sicherheitspolitisches Interesse an der weiteren Stabilisierung Malis. Sicherheit im Süden: Malier in der Hauptstadt Bamako. Fotos: Neumann/Bundeswehr (2) von Victoria Kietzmann Ausbildung der malischen Sicherheitskräfte: Rund 200 deutsche Soldaten beteiligen sich derzeit an EUTM im Süden des Landes. 26. Oktober 2015 Einsatz / BundEswEhr aktuell 5 Irak: Umzug in Kürze möglich Kontingentführer Oberstleutnant Jan Heyman zur aktuellen Unterkunftssituation des deutschen Kontingents im Irak. Erbil. Die Bundeswehr bildet im Nordirak die Peschmerga aus. Bislang sind die deutschen Soldaten in einem besonders gesicherten Hotel in der kurdischen Hauptstadt untergebracht. In Kürze werden sie in ein Feldlager umziehen. Über den Umzug haben wir mit Oberstleutnant Jan Heymann (rundes Bild), dem deutschen Kontingentführer im Irak, gesprochen. Wie sehen die neuen Wohncontainer im Camp aus? Die Unterkünfte und die Masse der Arbeitsbereiche befinden sich in zweigeschossigen Containergebäuden. Nasszellen und sanitäre Anlagen befinden sich an den Stirnseiten der jeweiligen Flure. Aufgrund der hier herr- Foto: Habermann/Bundeswehr (5) Wie läuft es mit dem Umzug? Für die deutschen Soldaten im Irak ist es wichtig, dass sie in einem sicheren Umfeld leben und arbeiten. Die Bauarbeiten für das Feldlager haben im ersten Quartal 2015 begonnen und sind bereits weit fortgeschritten, die Arbeits- und Führungsfähigkeit ist zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht gewährleistet. Die bautechnische Freigabe für die Arbeitsbereiche und Unterkünfte liegt nun aber vor. Wir erwarten den Abschluss der Maßnahmen in Kürze. Erst, wenn Arbeit und Unterkunft im Camp gewährleistet sind, wird umgezogen. Aber alle sitzen bereits auf gepackten Koffern. Die niederländischen Soldaten sind bereits seit September im Camp. Welche Erfahrungen wurden bisher gesammelt? Wir profitieren von den Erfahrungen unserer niederländischen Kameraden. In der Anfangsphase, existiert vor allem im Bereich des Campbetriebes noch ein hoher Abstimmungsbedarf. Das betrifft beispielsweise die Reinigung der Sanitäranlagen, die Instandhaltung der Technik, Schädlingsbekämpfung und Abfallentsorgung. Aber die Soldaten sind auf Zwischenlösungen eingestellt. Das zukünftige Camp in Erbil: Zweistöckige Containerbauten, Sanitäranlagen und Unterkünfte. schenden Temperaturen sind die Unterkünfte und Arbeitsbereiche mit Klimaanlagen ausgestattet. In einem Containerblock können etwa 100 Soldaten bei Zweierbelegung untergebracht werden. Somit kann das gesamte Deutsche Einsatzkontingent in einem Unterkunftsblock wohnen. Wieviele Nationen sind im Camp untergebracht? Mit den deutschen Soldaten werden Soldaten aus den Niederlanden, Norwegen, Schweden und Finnland im Camp untergebracht. Andere Nationen betreiben eigene Feldlager. Was bedeutet der Umzug für die Truppe? Das neue Camp ist unmittelbar an das Kurdistan Training Coordination Center (KTCC) auf dem Flughafen in Erbil angebunden. Damit verkürzt sich für einen Teil der Soldaten der Arbeitsweg wesentlich. Außerdem profitieren die im Camp untergebrachten Soldaten von den um den Flughafen herum bestehenden Sicherheitsvorkehrungen. Vor allem die Arbeitsbedingungen der einzelnen Abteilungen und Soldaten werden im Camp wesentlich verbessert. Wenn ich die deutschen Soldaten frage, wollen sie lieber heute als morgen in das Camp umziehen. Gespräche auf dem Heimweg Warum ziehen die Deutschen als letzte Nation in das neue Camp um? Deutschland ist die verantwortliche Rahmennation für die Errichtung und Inbetriebnahme des Camps. Deswegen war es uns besonders wichtig, dass zunächst unsere internationalen Partner alles vorfinden, was sie zum Leben und Arbeiten brauchen. Damit sind wir unserer Verantwortung als Rahmennation für unsere internationalen Partner gerecht geworden. Die Fragen stellte Robert Habermann Das vollständige Interview finden Sie auf www.bundeswehr.de. Neuer Leiter in Dschibuti Fregattenkapitän Anne P. in den vergangenen fünf Monaten vor der libyschen Küste gerettet. Mit dem menschlichen Elend und der Not der Migranten habe die Besatzung gut umzugehen verstanden, sagt Fregattenkapitän Anne P. Die Soldaten nutzen die Möglichkeit mit ihr über das Erlebte zu sprechen. Sie vergibt dazu keine Termine, sitzt nicht in einer Kammer des Tenders. Sie mischt sich unter die Besatzung – bei einer Raucherpause in der Nock neben der Brücke, beim Kaffeetrinken auf dem Oberdeck oder in den Messen – eben dort, wo die Soldaten sich unterhalten. „Manche treffen Zuhause nicht immer auf Zuhörer, können das Erlebte nicht teilen, oder wollen die Familie nicht damit belasten“, berichtet Anne P. Es habe sich bewährt, wenn die Soldaten vieles von dem, was sie im Einsatz bewegt, auch im Einsatz lassen können. Seit acht Jahren arbeitet Anne P. für die Bundeswehr – mittlerweile in der Einsatzflottille 1 in Kiel. Die Psychologin hat schon Soldaten im Kosovo betreut, in Afghanistan, bei UNIFIL auf Zypern und im Libanon. Dass die Boarding-Teams, die den ersten Kontakt zu den Flüchtlingsbooten haben, dem vergleichsweise größten psychischen Stress ausgesetzt sind, unterstreicht sie. „Diese Teams sind aber meist sehr gut eingespielt und fühlen sich sogar wohl in ihrer Sonderstellung“, sagt P. Wer dennoch das Gefühl habe, vom Einsatz belastet zu sein, dem biete die Bundeswehr darüber hinaus eine dreiwöchige Präventivkur an. Die Akzeptanz und Anerkennung von Psychologen in der Truppe sei in den vergangenen Jahren gestiegen, „gerade, wenn wir die Soldaten im Einsatz begleiten.“ An ihrem Beruf liebe sie die Freiheit und vor allem den Sinn, den sie darin sieht, für die Soldaten da zu sein – egal wo, ob im Einsatz oder der Heimat. (kha) Foto: Lerdo / Bundeswehr Catania. Auslandseinsätze bringen Soldaten wertvolle Erfahrungen, aber oft auch Belastungen. Das können Ängste aber auch Unsicherheiten sein, die im Einsatzgebiet aufkommen. Monatelang weg zu sein von Zuhause, – dazu eingeschränkte Möglichkeiten der Kommunikation nach Hause – das nagt an vielen Soldaten. „Dieses Problem können wir nicht immer lösen, aber wir können helfen, indem wir Verständnis für diese Situation zeigen“, sagt Fregattenkapitän Anne P. Die Psychologin hat die Besatzung des Tenders „Werra“ auf dem Rückweg aus dem Einsatz EUNAVFOR Med Operation Sophia vom Mittelmeer in den Heimathafen Kiel begleitet. Fast 1 200 Personen aus sechs in Seenot geratenen Booten haben die Marinesoldaten des Tenders Foto: Hansen Truppenpsychologin Anne P. begleitet die Besatzung der „Werra“ auf ihrem Weg nach Kiel. D aktuell Bundeswehr aktuell 7 Foto: Austin Long/ United States Marine Corps 6 Brunssum. Es ist die größte NATO-Übung seit „Strong Resolve 2002“. Bei dem Großmanöver „Trident Juncture 2015“ (TRJE15) sind 36 000 Soldaten aus NATO-Bündnispartnern und befreundeten Nationen vertreten. Mehr als zwölf internationale Organisationen und Nicht-Regierungsorganisationen, wie die Europäische und Afrikanische Union beteiligen sich. Das soll den „umfassenden Ansatz“ der NATO verdeutlichen. Deutschland stellt mit rund 3000 Soldaten einen wesentlichen Beitrag der Großübung. Geübt wird in Italien, Portugal und in Spanien, sowie auf dem Atlantik und dem Mittelmeer. Im Mittelpunkt steht bei TRJE15 greiftruppe (NATO Response Force – NRF 2016) inklusive der neuen „NATO-Speerspitze“ (Very High Readiness Taskforce) und andere Truppen auszubilden und auf ihre Einsatzbereitschaft hin zu überprüfen. Die Übung bietet den Bündnispartnern das Grundgerüst einer einheitlichen Ausbildung und untermauert die multinationale und streitkräftegemeinsame Ausbildung. Mit einer bewusst breiten Darstellung in der Öffentlichkeit sollen TRJE15 und die NRF16 demonstrieren, dass die NATO den neuen globalen Sicherheitsherausforderungen gewachsen ist. Aus der Bundeswehr agiert das Multinationale Kommando Operative Führung (MN KdoOpFü) unter Befehlshaber Generalleutnant Richard Roßmanith als übungskoordinierendes Kommando. Es verstärkt das zu zertifizierende operative Joint Task Force Headquarter wesentlich in Planung, Organisation, Unterstützung und Führung von TRJE15 . Ein Gefechtsverband der Gebirgsjägertruppe, amphibische Pioniere, zwei Fregatten, ein Einsatzgruppenversorger, weitere Schiffe und Boote, Lufttransport- und Luftbetankungskapazitäten, das Zentrum Operative Kommunikation sowie verschiedene Unterstützungskräfte der Streitkräftebasis und ein Sanitäts-Rettungszentrum komplettieren den deutschen Beitrag. Die Übung läuft noch bis Anfang November. Poligono de Tancos. In dieser Woche bereiten sich die Pioniere aus Minden auf den scharfen Durchgang im portugiesischen Poligono de Tancos vor. Das Szenario: Kanadische und NATO-Vertragsgebiets. Es portugiesische Fallschirmjäger soll ein Grenzkonflikt been- werden in einer Luftlandeoperadet werden, bevor er sich tion im Übungsraum abgesetzt und auf die gesamte Region müssen in einer Angriffsoperaausweitet. Anders als in frütion mit schwerem Gerät über den heren Szenarien handelt es Fluss Tejo übersetzen. Hier sind sich nicht um einen kompledie deutschen Pioniere zusamxen Bündnisfall, also den Beimen mit ihren italienischen stand für einen Bündnispartner Kameraden gefragt. Ihr Aufim Rahmen der Bündnisverteiditrag ist es, einen Brückengung gemäß Artikel 5 des NATOkopf zu bilden, einen Vertrags. (eb) Fährbetrieb über den Fluss Im Fokus: Hybride Kriegsführung S gen, mangelnder Ernährungssicherheit, Massenvertreibungen, Cyberattacken, chemischer Kriegsführung und Informationskriegen und verbindet sie für TRJE15 alle zu einem komplexen Übungsumfeld. Unterstützt wird dies durch Computersimulationen des JWC. „Sorotan“ erfüllt die Voraussetzungen für einen Krisenreaktionseinsatz außerhalb des Deutsche Kräfte TRJE15 ~ 3.000 Soldaten gesamt 315 162 Santa Margarida MN KdoOpFü 150 Soldaten PzPiBtl 130 150 Soldaten FJg 4 Soldaten San 8 Soldaten UstgVbd MN KdoOpFü 65 Soldaten Versorgungsschiffe ZOpKomBw 100 Soldaten Minenjagdboote Foto: Miks Uzans/ NATO Angetreten: Italienische Soldaten bei der Eröffnungsfeier. General Domröse erklärte gegenüber der ARD. „Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis. Und wir werden bezahlt, um den Schutz unserer Bürger zu gewährleisten. Außerdem: In Spanien, Italien und Portugal sind wir nun wirklich weit weg von der russischen Grenze.“ Das fiktive Szenario der hybriden Kriegsführung wurde bei der Großübung daher bewusst gewählt, um konventionelle und unkonventionelle Kriegshandlungen zu üben. Domröse verglich die Teilnehmer von TRJE15 mit einer Fußballmannschaft. „Individuell sind die Spieler überragend. Wenn sie zusammen kommen, müssen sie gemeinsam trainieren, um das Spiel am folgenden Sonntag zu gewinnen.“ Das Gleiche gelte für die Streitkräfte der NATO. Individuell seien sie exzellent. „Meine Aufgabe ist es, sie unter den Schirm der NATO zu bringen. Denn nur wenn wir gemeinsam trainieren, können wir gemeinsame Ziele erreichen“. (pfr) Fregatten 20 Palma de Mallorca Luftbetankung 20 Soldaten Trident Juncture zielt nicht gegen Russland Brunssum. Die NATO-Übung „Trident Juncture 2015“ (TRJE15) ist in der vergangenen Woche in die Hauptphase gegangen. Dem Großmanöver liegt eine jahrelange Planung zugrunde. General Hans-Lothar Domröse, Oberbefehlshaber des Allied Joint Force Command Brunssum, erklärt: „Die NATO muss bereit, stark und leistungsfähig sein, um auf jede Bedrohung reagieren zu können.“ Der stellvertretende NATO-Generalsekretär Alexander Vershbow betonte vergangene Woche, die NATO suche mit diesem Manöver keine Konfrontation mit anderen Staaten. „Aus diesem Grund haben wir Beobachter aus aller Welt eingeladen, die sich die Übung anschauen können, von Kolumbien bis Russland.“ Die Allianz unterstreiche mit TRJE15 die Bereitschaft zum schnellen Handeln, die aber vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen nicht gegen ein Land gerichtet sei. 800 Mittelmeer / östlicher Atlantik Saragossa aktuell wird in zwei weiteren Teilen in loser Reihenfolge über das Großmanöver berichten. Foto: Neumann/RedBw zu ermöglichen und danach eine stabile Schwimmbrücke zu legen. Je nach Wasserstand wird die Brücke 197 bis 205 Meter lang sein. Insgesamt sind rund 2000 Soldaten aus Deutschland, Italien, Polen, Portugal und den USA vor Ort. Die Bundeswehr ist mit 162 Soldaten vertreten. Untergebracht sind sie zusammen mit einer polnischen ABC-Abwehrkompanie. „Die Zusammenarbeit mit der Host Nation ist super“, sagt Hauptmann Tobias Hochmuth. „Wir haben insbesondere die portugiesische Gelassenheit zu schätzen gelernt.“ (pfr) 75 Capo Teulada 1.306 San Gregorio Beja 20 Lufttransport 20 Soldaten FüUstg 15 Soldaten Sagunto Rota 10 Seefernaufklärer 10 Soldaten • • • • ObjSKrLw 45 Soldaten CIMIC = Civil Military Cooperation EloKa = Elektronische Kampfführung FJg = Feldjäger FüUstg = Führungsunterstützung GefVbd 233 900 Soldaten EloKa 25 Soldaten CIMIC 15 Soldaten • GefVbd = Gefechtsverband inkl. Gebirgstruppe (u.a. Jäger, Pioniere, Aufklärer und Versorgung) • HafenUKr = Hafenumschlagskräfte FJg 10 Soldaten 71 Logistik 300 Soldaten HafenUKr/LogZBw 69 Soldaten FüUstg 15 Soldaten CIMIC 15 Soldaten San 2 Soldaten San 41 Soldaten • LogZBw = Logistikzentrum der Bundeswehr • MN KdoOpFü = Multinationales Kommando Operative Führung • ObjSKr = Objektschutzkräfte • PzPiBtl = Panzerpionierbataillon • UstgVbd MN KdoOpFü = Unterstützungsverband Multinationales Kommando Operative Führung • ZOpKomBw = Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr Stand: 22. Oktober 2015 Es geht los der Einsatz der NATO Response Force (NRF) in einem multinationalen, strategischen, operativen und taktischen Umfeld. Das Großmanöver wird verantwortet durch das NATO Allied Command Transformation. General Hans-Lothar Domröse, Befehlshaber des Joint Force Command Brunssum (JFCBS), leitet die Übung. Zunächst führte Ende September Generalmajor Reinhard Wolski, Kommandeur des Joint Warfare Centre (JWC) in Stavanger als Officer Directing Exercise (ODE) den ersten Teil von TRJE15, eine computergestützte Rahmenübung. In der vergangenen Woche hat der zweite Teil begonnen – die Übung mit Volltruppe zu Land, See und in der Luft. Ziel des Großmanövers ist es, die schnelle NATO-Ein- Die Lage in Portugal Landeoperation: Die Amphibienfahrzeuge im Einsatz. Harte Arbeit: Pioniere legen eine Brücke. 36 000 Soldaten üben bei „Trident Juncture 2015“ – dem größten NATO-Manöver seit 2002. von Harald Kammerbauer und Patricia Franke Foto: GABIMAGEM-GABCEMA Teil 1 Foto: Markus A./ Einsatzkamera Trupp Einzigartig: Die Gebirgsjäger aus Mittenwald sind mit ihren Maultieren vor Ort (l.). Derweil sichern portugiesische und amerikanische Marines in Portugal (o.). Grafik: Höffling/RedBw bundeswehr Speziell ausgewählt Lebensretter durch Stammzellenspende R 26. Oktober 2015 Das Fallschirmjägerregiment 26 sucht neue Soldaten mit Erweiterter Grundbefähigung. von Anika Wenzel Gemeinsam Lösungen finden B Zweibrücken. Die Sonne steht an diesem Oktobermorgen noch niedrig, als die rund 80 Soldaten mit ihren 30 Kilogramm schweren Rucksäcken antreten. Sie haben ein gemeinsames Ziel: Sie wollen aufgenommen werden in den kleinen Kreis der Soldaten mit „Erweiterter Grundbefähigung“ – kurz EGB. „Grundsätzlich geht es beim Auswahlverfahren darum, die psychische, physische und vor allem charakterliche Eignung festzustellen und geeignetes Personal für die Spezialisierten Kräfte des Heeres zu finden“, erklärt der stellvertretende Kompaniechef Oberleutnant Matthias F. Sport ist nicht die größte Hürde Knapp einhundert Soldaten wollten sich diesmal für die Ausbildung zum EGB-Soldaten qualifizieren. Einige haben bereits aufgegeben, nachdem sie festgestellt haben, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Für die Übrigen gilt es, einen Gepäcklauf, die Hindernisbahn, Kleiderschwimmen, einen Orientierungsmarsch, eine Durchschlageübung und einen Hallenhindernisparcours zu bestehen. „Die Wenigsten scheitern an den sportlichen Leistungen. Das ist für uns ein Häkchen, um die Leistungsfähigkeit der Soldaten einzuschätzen“, versichert F. Die viel größere Hürde ist die Durchschlageübung. Wer es bis hierhin schafft, hat bereits bewiesen, dass er körperlich topfit ist. Bw Classix Filmbeiträge aus sechs Jahrzehnten Bundeswehr - das sind die Bw Classix. Mal informierend, mal humorvoll berichten sie über die damaligen politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse. In dieser Woche: Ein Portrait des neuen Schützenpanzers „Marder“, der kleine Bruder des Kampfpanzer „Leopard“, aus dem Jahr 1969. Auf dem Fahrgestell eines Jagdpanzers ist der „Marder“ das erste Mitglied der neuen Schützenpanzerfamilie. Den Beitrag „Schützenpanzer Marder“ unter www.youtube.com/bundeswehr. Bei der über 30 Stunden dauernden Übung kommt es auf mehr an. Hier werden die Anwärter immer wieder an ihre Grenzen geführt. Ein Truppenpsychologe begleitet das Verfahren und achtet ständig darauf, dass niemand seine Gesundheit gefährdet. Die Belastungen sind sehr hoch. Um die 70 Kilometer marschieren sie in Gruppen von zehn bis zwölf Mann. An den Stationen geht es auch um Selbstüberwindung. Abseilen aus großen Höhen und Schwimmen in kalten Gewässern. Die Nacht im Freien ist kurz: „Geschlafen haben wir maximal drei Stunden“, berichtet Hauptgefreiter Max P. Es folgen Eilmarsch, Verwundetentransport und Hindernisbahn. Die Reihen lichten sich. Das merken die Soldaten vor allem, wenn sie sich an der 80 Kilogramm schweren Trage abwechseln wollen. „Wir hatten zwei Ausfälle. Wir sind mit elf gestartet, und neun haben es geschafft“, beschreibt Oberleutnant Thomas K. nach der Übung. Ihm ist anzusehen, dass sich Erschöpfung und Stolz die Waage halten. „Den Schweinehund überwinden“ Einige mussten mit Verletzungen aufgeben, doch „die meisten haben es nicht geschafft, den inneren Schweinehund zu überwinden. Darauf kommt es aber an. Das wollen wir sehen“, macht Oberleutnant F. deutlich. Interessenten rät er: „Sie müssen den Willen mitbringen. Sie müssen die Herausforderung wollen und sie müssen Spaß daran haben. Foto: Stolberg (3) aktuell Hoch, kalt und schwer: Beim Abseilen geht es auch um Überwindung (o.), trotz Neoprenanzug kann die Zeit im Wasser lang werden (mi.) und beim Verwundetentransport müssen alle anfassen (u.). Das ist der wichtigste Faktor.“ Für die erschöpften Soldaten ist das Auswahlverfahren noch nicht vorbei: „Morgen ist noch der Hallenparcours, den muss noch jeder bestehen“, beschreibt Thomas K. das Restprogramm. Am Ende wird nur etwas mehr als die Hälfte alle Hürden über- wunden haben. Wer das schafft, wird am Ausbildungszentrum Spezielle Operationen in Pfullendorf zum Soldaten mit Erweiterter Grundbefähigung ausgebildet. Er wird dazugehören – zu jenen, die von sich sagen: Speziell ausgewählt, speziell ausgerüstet, speziell ausgebildet. „Global Hawk“ im deutschen Luftraum USA will das unbemannte Luftfahrzeug zur Unterstützung der baltischen Staaten einsetzen. C a t a n i a . Die European Reassurance Initiative umfasst Maßnahmen zur Stärkung der NATO-Verbündeten und ist ein sichtbares Zeichen des Engagements in und für Europa und für die transatlantische Bindung. Dabei wird die USA durch die Bundesrepublik Deutschland unterstützt. Das unbemannte US-Luftfahrzeug vom Typ „Global Hawk“ soll auf dem Weg vom italienischen Sigonella Frankreich und Deutschland in einem eigens dafür eingerichteten Korridor überqueren, um sein Operationsgebiet über der Ostsee zu erreichen. Von dort aus fliegt die Drohne auf derselben Route nach Sigonella zurück. Die Initiative sieht vor, dass ab Ende Oktober regelmäßig monat- Foto: dpa/pa, Archivbild 8 Bald über Deutschland: Eine Drohne vom Typ „Global Hawk“. lich bis zu fünf dieser Flüge in über 15 Kilometern Höhe stattfinden, Starts oder Landungen in Deutschland sind dabei nicht vorgesehen. So können direkte Auswirkungen auf den Luftverkehr über Deutschland weitgehend ausgeschlossen werden. „Global Hawk“ wird pro Überflug circa eineinhalb Stunden im deutschen Luftraum sein. Im Vorfeld hat Verteidigungsministerium ressortübergreifend sowohl technische als auch flugbetriebliche Aspekte geprüft. Die Flüge werden in einem festgelegten Flugbeschränkungsgebiet durchgeführt. Der Betrieb eines unbemannten Luftfahrzeugs ist dort erlaubt, unabhängig von der luftrechtlichen Zulassung, die es besitzt. Es handelt sich dabei um Einzelfallentscheidungen, die ausschließlich auf die Nutzung des deutschen Luftraums fokussieren und aus denen keine generelle Regelung für eine dauerhafte Nutzung ableitbar ist. Deshalb ist die Zustimmung befristet bis Ende Januar 2016. An Bord der Drohne befinden sich Aufklärungssensoren, deren Betrieb bei der Erteilung der Genehmigung strikt untersagt wurde. Den Luftraum freizugeben, zeigt Deutschland nach Angaben des Ministeriums als verlässlichen Partner. Die European Reassurance Initiative ist mit Blick auf den NATO Readiness Action Plan eine ergänzende Maßnahme der USA gegenüber den baltischen Staaten. (kha) 26. Oktober 2015 innere Führung / Militärgeschichte Der Gratwanderer G Nicht-Nazi und Anti-Demokrat Foto: ullstein unter dem hakenkreuz: Am 21. März 1933 schreitet anlässlich der eröffnung des neuen reichstags general Kurt von hammerstein (Mitte) mit reichswehrminister Walter von Blomberg (rechts) und Admiral erich raeder die Front der reichswehrgarnison ab. hitler ist bereits seit dem 30. Januar reichskanzler. Weimar liegt im Sterben Kurt von Hammerstein-Equord wurde am 1. November 1930 als General der Infanterie zum Chef der Heeresleitung ernannt. Das war genau zu dem Zeitpunkt, als der Parlamentarismus in Deutschland bereits abgedankt hatte. Seit einem guten halben Jahr konnte sich Reichskanzler Heinrich Brüning nicht mehr auf eine parlamentarische Mehrheit im Reichstag stützen. Er regierte Exemplarisch dafür stand General Kurt von Schleicher, von 1929 bis 1932 Chef des Ministeramtes des Reichswehrministeriums. Hammersteins Förderer und zugleich Meisterintrigant gegen Reichskanzler Brüning avancierte zunächst zum Reichswehrminister und sollte von Dezember 1932 bis Januar 1933 der letzte Reichskanzler der Weimarer Republik werden. Wo stand in diesem Ränkespiel Schleichers Kurt von Hammerstein Equord? Jedenfalls nicht auf Seiten der parlamentarischen Demokratie zwischen 1919 und 1930. Und er stand in letzter Konsequenz auch nicht auf Seiten 9 eines zur Abwehr der Extreme von links und rechts entschlossenen Staatswesens. Vor 85 Jahren: Mit Kurt von Hammerstein-Equord wird ein erklärter Gegner der Nazis zum Chef der Heeresleitung ernannt. nur noch mit Rückendeckung des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg qua Notverordnungsrecht. Dieser Zustand währte auf rechtsstaatlicher Grundlage bis zu Brünings Entlassung durch Hindenburg im Mai 1932 an. Das Militär spielte beim Siechtum und Sterben der Weimarer Republik eine unrühmliche Rolle. In der Demokratie von Weimar niemals richtig angekommen, tendierte die Führung der Reichswehr immer mehr in Richtung „verdeckte Militärdiktatur auf scheinlegaler Basis“. Sie hatte das Ziel, Hitler im Sinne deutschnationaler antiparlamentarischer Politik zu instrumentalisieren. aktuell eines noch i m m e r rechtsstaatlich orientierten Präsidialregimes, welches Brüning im Vertrauen auf die Verfassungsloyalität Hindenburgs anstrebte. Die Tragik des unkonventionell denkenden Militärtechnikers lag darin, zu sehr seinem Mentor Kurt von Schleicher zu Dankbarkeit verpflichtet gewesen zu sein. Bei aller Abneigung gegen den Nationalsozialismus erkannte er nicht, dass Schleichers Kurs genau das erreichte, was den Nazis in die Hände spielte: die Zerstörung Hammerstein stand „zwischen den Fronten“, gerade weil er kein Demokrat war. Er ist einzuordnen in die schillernde Kategorie von Nicht-Nazis und zugleich Anti-Demokraten, für die der Historiker Ernst-Otto Schüddekopf die Bezeichnung „Linke Leute von rechts“ prägte. Bereits vor der Ernennung zum Chef der Heeresleitung hatte Hammerstein den Ruf des „Roten Generals“ inne. Er war gegenüber der Gewerkschaftsbewegung aufgeschlossen und ein Befürworter einer engen waffentechnischen Zusammenarbeit zwischen Reichswehr und Roter Armee. Die Bezeichnung „Roter General“ trifft aber auch in anderer Hinsicht und ohne sein Wissen zu. Zwei seiner Töchter waren Angehörige des geheimen Nachrichtendienstes der Kommunistischen Partei. Über sie gelangte Stalin in Kenntnis der programmatischen Hitler-Rede vom 3. Februar 1933 vor der Reichswehrgeneralität. Es war die Rede, die Hammerstein a a/p letztlich dazu bewog, den dp o: Fot zeitnahen Rücktritt anzustreben. Er erfolgte genau ein Jahr nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten. Hammersteins Leben repräsentiert mithin eine interessante Gratwanderung, wie das 2008 erschienene Werk Hans Magnus Enzensbergers, „Hammerstein oder Der Eigensinn“, belegt. Autor: Oberstleutnant Dr. Peter Popp ist Historiker an der Offizierschule der Luftwaffe. Die ambivalente Lehre des gerechten Krieges Buch. Der gerechte Krieg: Bellum iustum ist zentrales Thema des Sachbuchs über die Geschichte der Kriegsführung von der Antike bis in die Gegenwart. Autor von „Der Krieg – Gestern - heute - und wie morgen?“ ist Generalleutnant a. D. Franz Uhle-Wettler, promovierter Historiker. Die heikle Lehre, die jede Kriegspartei zum Richter in eigener Sache macht, taucht zuerst in Rom unter Cicero auf. Das Christentum erhebt die Teilnahme am Krieg geradezu zur Christenpflicht. Und auch heute hat sie Konjunktur. Thomas von Aquin legt im 13. Jahrhundert die Voraussetzungen für die katholisch-christliche Wertung des Krieges fest, und zwar einen gerechten Kriegsgrund (causa iusta), eine den Krieg leitende Autorität (potestas legitima) und eine rechtschaffene Absicht (intentio recta). Diese Grundpfeiler überdauern viele Jahrhunderte und gelten bis in die heutige Zeit. Erweitert werden die drei Kriterien durch den Theologen aus Salamanca, Franciscus de Vitoria, um einen vierten Aspekt: „Ein gerechter Krieg dürfe nicht größere Leiden verursachen, als er verhindern soll“, im Zeitalter der Atomwaffen ein essenzieller Grundsatz. Reformatoren wie Martin Luther fügen der gefährlichen Lehre vom gerechten Krieg später eine bedeutsame Neuerung hinzu: Sie lehnen jede ideologische oder gar religiöse Unterfütterung von Kriegen und damit die Recht- fertigung als Kreuzzug ab. Die sachliche Aufklärung im 16./17. Jahrhundert höhlt das Konzept des bellum iustum aus. Es erstarkt erneut ab dem 20. Jahrhundert, mit furchtbaren Waffen. Wehrlose Zivilisten werden zur Zielscheibe, massenhafte Vertreibungen finden statt. Das 21. Jahrhundert prägen neue Kriegsformen wie asymmetrische und ethnische Kriege außerhalb staatlicher Strukturen. Skeptiker fürchten ein Jahrhundert der Kriege, vor allem neuer Glaubenskriege. Auch Uhle-Wettler, der in beeindruckender Wissens- und Zitatenfülle einen weiten historischen Bogen spannt, schreibt besorgt. Er warnt vor aggressiven Brutalisierungstendenzen einer wieder erwachten Tugendlehre des gerechten Krieges als Mittel der Politik. Das fundierte Werk glänzt sprachlich und inhaltlich. Die fesselnde Lektüre endet mit einem Appell: „Wir sollten also im Frieden die Widersacher und im Kriege die Gegner und ihre Kultur (...) achten.“ (vie) Uhle-Wettler, Franz: „Der Krieg – Gestern - heute - und wie morgen?“, 2014, Ares, 342 Seiten, 24,90 Euro, ISBN: 9783-4980-3419-1 aktuell verlost drei Exemplare des Buchs. Einfach eine E-Mail mit Betreff „Der Krieg“ bis zum 1. November senden an aktuell@bundeswehr.org. aktuell sport Schreiber beendet Schwimm-Karriere 26. oktober 2015 von Dietmar Kramer S Zweimal Bronze für Judoka in Paris Glasgow. Auf den Reisen zu seinen wichtigsten Wettkämpfen hat Marcel Nguyen immer Make-Up dabei: Auch für die laufenden Kunstturn-Weltmeisterschaften in Glasgow hat der Oberstabsgefreite wieder Schminke im Gepäck, um ein Tattoo auf seiner Brust zu verbergen. Denn die oft konservativen Kampfrichter drohen schonmal mit Punktabzügen wegen schlechten Eindrucks. „Ein halbes Zehntel“, erklärt Nguyen seine Vorsicht, „kann über Gold, Silber, Bronze oder auch Blech entscheiden. Ich will bei den strengen Richtern erst gar kein Risiko eingehen.“ Foto: imago Immer wieder aufstehen Judo. Hauptgefreiter Igor Wandtke hat beim Grand Slam im Judo in Paris die Bronzemedaille gewonnen. In der Klasse bis 73 Kilogramm setzte er sich vor mehr als 20 000 Zuschauern in der Bercy-Arena im Kampf um Platz drei gegen Roc Draksic aus Slowenien durch. Die entscheidende Aktion gegen den EM-Dritten gelang ihm nach drei Minuten Kampfzeit durch einen Schulterwurf. Bei den Frauen holte Hauptgefreiter Martyna Trajdos (Foto) ebenfalls Bronze. Die 26-Jährige gewann im „kleinen Finale“ gegen die Italienerin Edwige Gwend in der Verlängerung durch einen Haltegriff. Bei dem Turnier gingen insgesamt 440 Athleten aus 84 Ländern an den Start. (sr) Squash-Pärchen siegt in Hamburg S Dabei verdeutlicht die Tätowierung seine größte Stärke: „Schmerz ist vergänglich, Stolz bleibt ewig“, steht auf Englisch über seine Brust geschrieben und erzählt viel von der Haltung des Sportsoldaten zu seiner täglichen Schinderei. Der Spruch ist seine Lebenseinstellung. „Ich musste mich oft überwinden, immer wieder motivieren, um nach oben zu kommen“, sagt Nguyen. „Natürlich tut es oft weh, erst recht bei Stürzen, die auch schon mal auf dem Boden enden. Aber davon darf man sich nicht beeindrucken lassen, man muss immer weitermachen.“ Auch auf dem Weg nach Schottland ließ sich Nguyen von seiner Philosophie leiten. Nach einer Kreuzband-Operation vor einem Jahr und einem Korrektureingriff zur Weihnachtszeit hatte sich der 28-Jährige wieder weitgehend in WM-Form Barren, Ringe und Tattoos Marcel Nguyen und sein Leben als Kunstturner. gebracht, ehe den Sportsoldaten beim Abschlusstrainingslager in Kienbaum eine schmerzhafte Kapselverletzung am Finger bremste. „Es wird schon funktionieren“, gab Nguyen aber umgehend wieder den Kämpfer. Der Sensations-Olympiazweite von 2012 im Mehrkampf und am Barren weiß auch nur zu genau um seine Bedeutung für das deutsche Team im Kampf um die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro. Trotz einer Ikone wie den früheren Reck-Weltmeister Fabian Hambüchen wären ohne den zweimaligen Barren-Europameister, der den komplizierten Tsukuhara-Sprung als Abgang von seinem Spezialgerät erfunden hat, die Aussichten auf den Und zudem auch eine einträgliche. Drei ago : im Foto Edel-Sponsoren werben inzwischen mit dem etwas extnotwen- rovertierten „Vorturner der digen Platz Nation“ für ihre Produkte. unter den besten Acht deut- Nguyen findet sein Auskomlich niedriger. Auf die zweite men „ganz in Ordnung“, wobei Qualifikationschance bei den er „nicht im Luxus schwelge“. Pre-Olympics im Frühjahr will Doch der Modellathlet, der Nguyen gern verzichten: „Der laut Cheftrainer Andreas Hirsch ganze Rhythmus ginge wegen alle Vorteile einer „asiatischen der vorübergehenden Drosselung Leichtbauweise“ habe, zahlt der Trainingsbelastung verloren. durch seine Erfolge und wohl Da will Keiner hin.“ mehr noch durch seine Popularität – 275 000 Facebook-Fans Nicht nur am sind für einen Turner keine Selbstverständlichkeit – an seiGerät erfolgreich nen Sport zurück. „Turnvater Nach Rio zieht es den Sohn Jahns Zeiten sind vorbei. Was einer Deutschen und eines Viet- wir in der Halle tun, ist unglaubnamesen dafür umso mehr. Die lich spektakulär und fasziniert. beiden Silbermedaillen von Lon- Wegen der Sturzgefahr muss don haben den gebürtigen Münch- man auch Respekt haben, aber ner heiß auf seine dritte Olym- unsere Kunst ist, alles ganz pia-Teilnahme gemacht. Die seit leicht aussehen zu lassen“, den Überraschungserfolgen auf erklärt Nguyen die Herausforder Insel gestiegenen Erwartun- derungen seines Sports. gen sind für Nguyen auch weniger Im Idealfall schauen die Druck als vielmehr eine „unglaub- Kampfrichter dann doch einlich spannende Zeit“. mal über Brust-Tattoos hinweg. Medaillen auf der Bahn Die Bahnradler Domenic Weinstein und Stephanie Pohl überzeugen bei der Europameisterschaft. Grenchen. „Domenic Weinstein ist eines der größten Talente, die wir haben und noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung“, verkündete Bundestrainer Sven Meyer kurz vor der Europameisterschaft der Bahnradfahrer im schweizerischen Grenchen. Und sein Schützling lieferte. Im Einzelzeitfahren über 4000 Meter gewann der Hauptgefreite die Silbermedaille und damit den Vizeeuropameistertitel. Der 21-Jährige selbst weiß seinen größten Karriereerfolg einzuschätzen: „Die Silbermedaille ist für mich ein Riesenschritt“, sagte der Soldat der Sportfördergruppe Frankfurt/Oder, der seit Kurzem auch neuer deutscher Rekordhalter über 4000 Meter ist. Einzig Foto: imago 10 Großes Ziel vor Augen: Durch die Silbermedaille sind Domenic Weinsteins Chancen für eine Olympia-Teilnahme in Rio gestiegen. gegen den Lokalmatadoren und Topfavoriten Stefan Küng war am Ende kein Kraut gewachsen, obwohl Weinstein das Rennen lange offen halten konnte. „Ich hatte gehofft, dass er ein bisschen langsamer ist, aber ein zweiter Platz kann sich schon sehen lassen“, so sein Fazit. Ebenfalls mit einer Europameisterschafts-Medaille kehrt Stabsunteroffizier (FA) Stephanie Pohl aus der Schweiz zurück. Im Punktefahren musste sich die Titelverteidigerin nur Katarzyna Pawlowska aus Polen und Elise Delzenne aus Frankreich geschlagen geben und holte damit Bronze. “Am Anfang lief es gut. Aber dann habe ich schnell gemerkt, dass es ganz schön schwer wurde“, sagte Pohl. Das Weltmeistertrikot zu gewinnen, sei schwer. Aber mit dem Weltmeistertrikot Rennen zu fahren, doppelt so schwer.“ (sr) 26. Oktober 2015 SOzialeS / PerSOnal Praxistest Attraktivität Erste Erfolge messbar Zum ersten Mal tauschten Standortälteste, Dienststellenverantwortliche und Experten ihre Erfahrungen mit der Agenda „Bundeswehr in Führung – Aktiv. Attraktiv. Anders.“ aus. Deutlich mehr als die Hälfte der geplanten Maßnahmen wurde bislang umgesetzt. „Es ist ein langer Weg, den wir vor eineinhalb Jahren eingeschlagen haben. Aber wir wollen einer der attraktivsten Arbeitgeber werden. Gerade jetzt. Bei wachsenden Herausforderungen für die Bundeswehr, für die wir dringend Menschen brauchen, die motiviert und talentiert sind“, betonte die Ministerin. Die ersten Erfolge sind bereits mess- Foto: Schmidt/Bundeswehr von Ute Birgit Kindler Erfahrungsaustausch in Berlin: Rund 500 Teilnehmer diskutierten über die Attraktivitäts-Agenda. bar: Seit November 2014 ging die Zahl der Wochenendpendler bei den Streitkräften um rund 5000 zurück. Die Zahlen für den freiwilligen Wehrdienst sind mit gut 11 000 Bewerbern so hoch wie noch nie seit dem Aussetzen der Wehrpflicht. Ursula von der Leyen hob dabei besonders den überproportionalen Anstieg bei den Offizieranwärterinnen hervor. Der liegt aktuell bei 17 Prozent. „Und es geht jetzt erst richtig los mit der Agenda“, betonte die Ministerin, „aber wir müssen das Tempo halten, die Hindernisse im Blick haben und den Veränderungsprozess mit den Erfahrungen aus den ersten Schritten ständig überprüfen.“ Das passierte dann auch in neun Panels. Uniformierte, Experten und zivile Mitarbeiter arbeiteten einen Tag lang daran, wie Betreuungslücken geschlossen werden können, an einem ganzheitlichen Unterbringungskonzept für 55 000 Dienststuben oder was aus den Erfahrungen der bisherigen elf Erprobungsdienststellen mit Betrieblichem Gesundheitsmanagement gelernt werden kann. Dringliches Projekt: Digitalisierung Trotz der vielen erreichten Erfolge wurden in der hochrangig besetzten Podiumsdiskussion auch kritische Anmerkungen laut. „Deutschland hinkt zehn Jahre hinter der westeuropäischen Entwicklung hinterher. Und die Bundeswehr hat noch ein I-Tüpfelchen draufgesetzt“, so Thomas Sattelberger, der erfolgreiche Modernisierer der Arbeitsstrukturen von Lufthansa, Telekom & Co. Frank-Jürgen Weise, Vorstand der Bundesagentur für Arbeit, fügte hinzu: “Die Bundeswehr braucht Führungskräfte, die innovativ und zukunftsweisend arbeiten. Junge Leute wollen sich entfalten und entwi- 11 „Mach, was wirklich zählt.“ Standortälteste diskutierten mit Bundesministerin Ursula von der Leyen über erste Erfahrungen. Berlin. Die Kaserne als eine Art lebenswerte kleine Stadt mit Läden, Waschsalon und modernen Unterkünften. Ein bundesweites betriebliches Gesundheitsmanagement, das die Fitness und Gesundheit der Mitarbeiter steigert und den Krankenstand senkt. Eine optimale digitale Vernetzung aller Bundeswehr-Standorte. Dazu flexibles und mobiles Arbeiten. Alles Zukunftsphantasien? Beim Tag der Standorte, zu dem Bundesministerin Ursula von der Leyen nach Berlin eingeladen hatte, wurden diese modernen Arbeitsbedingungen als erstrebenswertes Ziel skizziert. Zumindest in den vielen Diskussionsgruppen und im Plenum mit rund 500 Teilnehmern. aktuell ckeln.“ Als dringliches Projekt bezeichnete die Ministerin die Digitalisierung. „ Wir haben eine weit unterentwickelte IT-Struktur, die nahezu mittelalterlich ist. Im Zeitalter des Web 4.0 schreiben zum Beispiel Truppenärzte noch Berichte auf Kohlepapier. Da besteht dringender Handlungsbedarf.“ Die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen, die Anregungen aus den Standorten und die Impulse aus den Diskussionen sollen jetzt in die Weiterentwicklung der Agenda Attraktivität einfließen. „Es war ein erfolgreicher Tag. Wir haben ein Gefühl bekommen, wie die Agenda in den Standorten angenommen wird. Heute gab es wichtige Impulse für die zukünftige Arbeit. Das müssen wir jetzt umsetzen“, fasste Oberst Olaf Rohde, Sekretär Steuerungsboard Attraktivität im Bundesministerium der Verteidigung, den Tag der Standorte zusammen. Berlin. Auf dem Tag der Standorte, zum dem sich mehr als 500 Standortälteste und Leiter von zivilen Dienststellen der Bundeswehr zum Austausch in Berlin getroffen haben, ist erstmals auch die neue Arbeitgeberkampagne vorgestellt worden. Mit der Kampagne möchte die Bundeswehr ihren Personalbedarf, der nach wie vor in einigen Bereichen – beispielsweise in der IT oder Technik – besteht, verringern. Mehr als 4000 verschiedene Tätigkeiten gibt es bei den Streitkräften. Dazu gehören unter anderen militärische oder zivile, technische, handwerkliche, juristische, medizinische, verwaltungs- oder auch geisteswissenschaftliche Berufe. Die neue Kampagne wird die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten hervorheben, die der Dienst und die Berufe bieten. „Die Bundeswehr gibt jungen Menschen die Möglichkeit, sich für unsere Gesellschaft stark zu machen und dadurch selber stärker zu werden“, sagt die Verteidigungsministerin über das Versprechen des Arbeitgebers Bundeswehr. Bei diversen Studiengängen hat die Bundeswehr in der Kernzielgruppe der 17- bis 35-Jährigen bereits ein sehr gutes Image und gilt als sicherer Arbeitgeber mit guten Versorgungsleistungen. Unter dem Motto „Mach, was wirklich zählt“ gibt die Kampagne teils provokante Denkanstöße, um so die Bundeswehr als attraktiven und zuverlässigen Arbeitgeber in die Diskussion zu bringen. (dok) Einander verstehen Foto: Bundeswehr Stabsgefreiter Balin Akbar Hamid bricht in Lübeck das Eis zwischen Soldaten und Flüchtlingen. Stadum. Beim ersten Besuch im Auffanglager auf der Lübecker Volksfestwiese schreckten die Flüchtlinge vor Balin Akbar Hamid und seinen Kameraden zurück. Dabei sind die Soldaten vom Bataillon Elektronische Kampfführung 911 in Stadum als „Helfende Hände“ zu ihnen gekommen, um Essen und Kleidung zu verteilen und Wohncontainer mit Mobiliar auszustatten. Dem Stabsgefreiten wird schnell klar, woher die Zurückhaltung der Flüchtlinge kommt: „Die Leute hatten in ihrer Heimat schlechte Erfahrungen mit Uniformierten gemacht.“ Hamid jedoch gelingt es, das Eis zu brechen. Seine Familie stammt aus dem Nordirak und ist selbst vor den Häschern des damaligen Diktators Saddam Hussein nach Deutschland geflohen. In Flensburg haben sich die Familie und Hamid schnell eingelebt. Der heute 26-Jährige besucht die Schule, macht seinen Haupt-, später seinen Realschulab- schluss. 2012 erhält er die deutsche Staatsbürgerschaft. Noch im selben Jahr tritt er seinen Dienst in der Bundeswehr an. Hamid spricht mehrere Sprachen: Arabisch, Kurdisch, Englisch und Deutsch. Seine Sprachkenntnisse setzt er für die Flüchtlinge ein und kann sie davon überzeugen, dass deutsche Soldaten ihnen helfen, ja hier nicht einmal Waffen tragen. Schnell wird er der Ansprechpartner und Sprachmittler. Die Menschen im Auffanglager erzählen ihm ihre Geschichten, die er gut nach vollziehen kann. Zurzeit erwirbt er in der Zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung (ZAW) Qualifikationen, die ihn auch bei der Bundeswehr voranbringen sollen: „Ziel ist das Fachabitur.“ (bah) Was ist Ihr höchstes Gut? Meine Gesundheit. Was wäre Ihre berufliche Alternative? Wenn, dann wäre ich gern Übersetzer. Was können Sie besonders gut kochen? Ich kann gut grillen. Das heißt, dass ich im Winter am Verhungern bin. Welche lebende Person bewundern Sie am meisten? Den Fregattenkapitän Timo Cordes. Er ist der stellvertretende Kommandeur des ersten Ubootgeschwaders. Was können Sie überhaupt nicht leiden? Wenn jemand versucht, mich von meinem Zuhause in Flensburg fern zu halten. Welche Musik hören Sie besonders gern? Vor allem deutsche Musik, zum Beispiel von Avid. Was ist Ihr Hauptcharakterzug? Ich bringe überall Menschen zusammen. 12 aktuell VERMISCHTES 26. Oktober 2015 Malzeit Symphonien: Brahms voller Schönklang Malbücher für Erwachsene sind voll im Trend. Ausmalen entspannt und soll gegen Stress helfen. von Philipp Ahlers Jansons, Mariss: Brahms, Die Symphonien, 3 CDs, 90 Minuten, BR-Klassik, 29.95 Euro 015 42/2 rem auch Mandalas gezeichnet. Die indischen und tibetischen Mandalas sind als zeichnerische Meditations-Objekte weit verbreitet. Ihre Symbolik soll direkt auf das Unbewusste zielen. Farben und Formen sollen unsere Psy- Pf ae n Yoga, Meditation und Gartenarbeit sind mehr als eine reine Modeerscheinung. Im digitalen Zeitalter, in dem man sich lieber schnell mit Emojis ausdrückt als mit schnödem Text, suchen junge Leute nach Entspannung. Einfach mal abschalten. Plötzlich werden wieder Socken und Schals gestrickt. Hobby-Imker halten sich Bienen auf dem Großstadtbalkon. Der Trend geht zur bewussten Entdigitalisierung: Analog ist das neue Bio. de r/R ed Bw Therapeutische Wirkung k: Klassik. Eigentlich war der deutsche Komponist und Pianist Johannes Brahms tief verunsichert, hörte er doch den „Riesen (Beethoven) hinter sich marschieren“. Er glaubte, nie eine Sinfonie zu komponieren. Zwischen 1876 und 1885 wurden es dann ganze vier. Der Dirigent Mariss Jansons hat sich mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks dieser Brahms’schen Werke zugewandt. Nun sind die Aufnahmen erstmals in einer Box erschienen. Bei Jansons entfalten die klassische Erste, als Beethovens „zehnte Sinfonie“ bewundert, die strahlende Zweite, die eigensinnige Dritte und die zupackende Vierte ihre ganze Schönheit. Großer Sanftmut und Farbenpracht prägen die Interpretationen, bei denen es aber nicht an die Grenzen geht. Das macht die Aufnahmen so besonders und unbedingt hörenswert. (am) Berlin. Ein langatmiges Telefonat oder eine gähnend langweilige Unterrichtstunde, und schon ist bei den meisten von uns der Block mit symmetrischen Figuren bekritzelt. Feinsäuberlich. Wer kennt das nicht? Bereits in der Kindheit hat fast jeder schon ein Malbuch koloriert. Heute sind sie weiterhin voll im Trend und verkaufen sich millionenfach. Allerdings nicht nur für Kinder. Auch Erwachsene greifen wieder zum Stift, genau genommen zum Bundstift – weil‘s entspannt. Ausmalen „entspannt, lenkt ab, aber zugleich hilft es sich zu fokussieren – man erdet sich“, erklärt Oberstarzt Gerd-Dieter Willmund. Es könne helfen, den Alltag einzuordnen und somit Stress abzubauen, erklärt der Psychologe vom Bundeswehrkrankenhaus Berlin. „Solche einfachen Tätigkeiten helfen, die Gedanken zu strukturieren.“ So werden in der Ergotherapie unter ande- a Gr che ansprechen und stimulieren. Mandalas können sowohl abs- fi trakte Formen, Ornamente sowie Darstellungen von Tieren oder religiösen Symbolen sein oder esoterische und psychologische Motive. Stark nachgefragt Auch der Buchhandel bestätigt den neuen Trend. Malbücher für Erwachsene werden sowohl in Buchhandlungen als auch im Internet „stark nachgefragt“, erklärt eine große deutsche Buchhandlung auf Anfrage. Das Angebot reicht von Mandalas über Naturbilder und Tattoo-Entwürfe bis hin zu Stars und Sternchen. Selbst die großen Werke von Künstlern wie Rembrandt oder Rubens werden von Erwachsenen als beliebte Motive gewählt. Das neue Malen nach Zahlen macht es möglich. Für fast jeden Geschmack findet sich also ein passendes Motiv. Derweil toben auf Blogs und in Internetforen angeregte Diskussionen über die Wahl der richtigen Werkzeuge. Buntstifte, Gelstifte oder gar Filzstifte. Alles ist erlaubt. Nur akribisches Kolorieren ist Pflicht. Und Konzentration. Hauptsache nicht übermalen. SUDOKU Vi el G Senden Sie die vier Lösungszahlen, lück die sich aus den farbigen Feldern ! ergeben, per E-Mail mit dem Betreff “Sudoku 42/2015” und Ihrer Postanschrift an: aktuell@bundeswehr.org Einsendeschluss: Sonntag dieser Woche Der Gewinn: Ein mobiler Bluetooth-Lautsprecher Creative D100 Lösung der Ausgabe 40/2015: 3 8 2 7 Gewonnen hat: Katrin Ferch Spielregeln: Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1 bis 9. In jeder Zeile und jeder Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen. Zudem kommt auch in jedem 3 x 3 Feld jede Zahl nur einmal vor. Doppelungen sind nicht erlaubt. Aus allen richtigen Einsendungen wird der Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.