Von Stundenstreichungen im achtjährigen
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Von Stundenstreichungen im achtjährigen
290_332_BIOsp_0308.qxd 25.04.2008 9:50 Uhr Seite 311 · V BIO 311 Von Stundenstreichungen im achtjährigen Gymnasium und der Debatte um die Stammzellforschung ó Eine merkwürdige Zusammenstellung? Vielleicht. Beide Themen verbindet jedenfalls, dass sie rund um den Aschermittwoch verstärkt in den Medien auftauchten und auch den VBIO beschäftigt haben. Bei beiden Themen geht es um gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen, vor deren Hintergrund biowissenschaftliche Ausbildung und Forschung stattfindet. Wer die Pressemitteilung zu den Stundenstreichungen – die der VBIO gemeinsam mit der Gesellschaft Deutscher Chemiker und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft herausgegeben hat – genau liest, findet noch mehr Querbezüge: Auf welcher Wissensgrundlage sollen sich junge Menschen zukünftig zu umstrittenen Themen wie etwa der Stammzellforschung eine fundierte eigene Meinung bilden? Sie finden die Position der naturwissenschaftlichen Gesellschaften nachfolgend im Wortlaut. Naturwissenschaftler: Stundenstreichungen im achtjährigen Gymnasium gefährden Zukunftsfähigkeit unseres Landes ó Die wissenschaftlichen Fachgesellschaften aus Biologie, Chemie und Physik warnen in einem gemeinsamen Appell vor Stundenkürzungen im naturwissenschaftlichen Unterricht an Gymnasien, wie sie jüngst Günther Oettinger ins Gespräch gebracht hatte. Der baden-württembergische Ministerpräsident will damit die zeitliche Belastung von Schülern an achtjährigen Gymnasien (G8) verringern. Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO), die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) fordern von der baden-württembergischen Landesregierung, den Naturwissenschaften unbedingt einen ihrer Bedeutung angemessenen Platz einzuräumen bzw. zu erhalten. Kürzungen bei den Naturwissenschaften sind ein Schritt mehr in die falsche Richtung. Die Naturwissenschaften müssen gleichrangig neben Deutsch, Mathematik und einer Fremdsprache stehen. Naturwissenschaft und Technik gehören zu den Schlüsselfaktoren für das erfolgreiche Bestehen im Wettbewerb der Hochtechnologieländer. Forschung, Entwicklung und Innovation sind entscheidend für den wirtBIOspektrum | 03.08 | 14. Jahrgang schaftlichen Erfolg. Diese sind ihrerseits angewiesen auf ein leistungsfähiges und effizientes Bildungssystem. Die Unterrichtsfächer Biologie, Chemie und Physik leisten wesentliche Beiträge zur Studierfähigkeit der Abiturienten, insbesondere in Hinblick auf naturund ingenieurwissenschaftliche Studiengänge. Bildung durch Naturwissenschaften vermittelt neben Faktenwissen weitere Kompetenzen wie Analysefähigkeit, Problemlösungskompetenz, Urteilsvermögen und das Denken in interdisziplinären Zusammenhängen. Naturwissenschaftliche Bildung wirkt damit weit über die Grenzen der naturwissenschaftlichen Disziplinen hinaus in alle Lebensbereiche. Dies schließt auch soziale, ökologische, medizinisch-gesundheitliche, ökonomische und technologische Fragestellungen ein. Vor diesem Hintergrund messen VBIO, GDCh und DPG der naturwissenschaftlichen Bildung im Gymnasium eine besondere Bedeutung bei. Sie haben dies bereits 2006 ausführlich in einer gemeinsamen Stellungnahme, die auch der Landesregierung in Stuttgart zugesandt wurde, dargelegt. Umso besorgter sind Biologen, Chemiker und Physiker über die derzeit in Baden-Württemberg – aber auch in anderen Bundesländern – stattfindende Diskussion über eine Weiterentwicklung des achtjährigen Gymnasiums. Sie sind überzeugt, dass eine Reform nicht zu einseitigen Einschränkungen des naturwissenschaftlichen Fächerkanons und damit zu einer nicht mehr vertretbaren Absenkung des allgemeinen Bildungsniveaus führen darf. Naturwissenschaften sind Allgemeinbildung und Bestandteil der Zukunftsfähigkeit unseres Landes! Aus der gemeinsamen Pressemitteilung von VBIO, GDCh und DPG vom 12. Februar 2008. Diese und weitere Stellungnahmen des VBIO zur Schulbiologie finden Sie auf der neu gestalteten Internetseite des VBIO unter http://www.vbio.de/der_vbio/aktivitaeten/ vbio_positionen/index_ger.html. Auf unserer Homepage www.vbio.de finden Sie darüber hinaus auch die Positionierung des VBIO zur eingangs erwähnten Änderung des Stammzellgesetzes. ó Verband Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland (VBIO) Präsident: Prof. Dr. Rudi Balling Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) Braunschweig Inhoffenstraße 7 D-38124 Braunschweig Tel.: 0531-6181 1000 Fax: 0531-6181 1099 Rudi.Balling@helmholtz-hzi.de Vizepräsidenten Prof. Dr. Reinhard Paulsen Universität Karlsruhe Zell- und Neurobiologie Haid-und-Neu-Straße 9 (BfEL) D-76131 Karlsruhe Tel.: 0721-608 4346 Fax: 0721-608 4848 paulsen.vbio@bio.uka.de Prof. Dr. Angelika A. Noegel Direktorin des Instituts für Biochemie I Fakultät für Medizin Universität zu Köln Joseph-Stelzmann-Straße 52 D-50931 Köln Tel.: 0221-478 6980 Fax: 0221-478 6979 noegel@uni-koeln.de Prof. Dr. Gerhard Wenzel Dekan des Wissenschaftszentrums Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt (WZW) Alte Akademie 8 D-85354 Freising Tel.: 08161-71 3258 Fax: 08161-71 3900 gwenzel@wzw.tum.de Dr. Matthias Bohn Gymnasium Melsungen, StR im Hochschuldienst am Institut für Schulpädagogik Universität Marburg Geschwister-Scholl-Schule Melsungen Dreuxallee 32 D-34212 Melsungen Tel.: 05661-2195 mbohnde@aol.com Sprecher der Fachgesellschaften: Prof. Dr. Reinhard Krämer Universität zu Köln Institut für Biochemie Zülpicher Straße 47 D-50674 Köln Tel.: 0221-470 64 61 Fax: 0221-470 50 91 r.kraemer@uni-koeln.de Sprecher der Landesverbände: Prof. Dr. Hans Dieter Frey ZMBP Universität Tübingen Auf der Morgenstelle 3 D-72076 Tübingen Tel.: 07073-302 925 hans@frey.in Schatzmeister: PD Dr. Georg Kaim Hohe Straße 1 D-86486 Bonstetten Tel.: 08293-7212 j-g.kaim@t-online.de Ressorts: „Wissenschaft und Gesellschaft“: Dr. Kerstin Elbing, Tel.: 030-2789 1916, kerstin.elbing@vbio.de „Ausbildung und Karriere“: Dr. Carsten Roller, Tel.: 089-260 245 73, carsten.roller@vbio.de www.vbio.de 290_332_BIOsp_0308.qxd 312 25.04.2008 10:42 Uhr Seite 312 GESELL SCHAFTEN · VBIO Biotech & Pharma Business Summer School From target to market 1. – 5. September 2008, Campus Berlin-Buch Erfahrenen Referenten mit dem Wissen um Praxiserfordernisse vermitteln Wissenschaftlern aus der Grundlagenforschung, der Biotechnologie und forschenden Pharmaunternehmen einen grundlegenden Überblick über den Prozess der Arzneimittelentwicklung in der Biotechnologie und der pharmazeutischen Industrie. Inhalte Die Pharmaindustrie Wesen, Entwicklung,künftige Herausforderungen Referenten Walter Rosenthal, FMP Wolf-Stefan Richter, Pharmtrace From Target to Market Jens Peter von Kries, FMP Erforschung, Entwicklung und Zulassung von Arzneimitteln und Therapien Johannes Nagelschmitz, Bayer Health Care Klinische Arzneimittelprüfung vor Zulassung Iduna Fichtner, epo Phasen I, II, III und IV Udo Kiessling, PAREXEL Die Zulassung von Arzneimitteln Günter Hennings, Hgh regulatory sciences Gesetzliche Grundlagen, Unterlagen und Antragsverfahren Wolf-Dieter Ludwig, HELIOS / Charité Drug delivery und Drug Targeting Monika Schäfer-Korting, FU Berlin Uwe Werner, Bavarian Nordic Die Medikamenten-Produktion Anforderungen, Ressourcen, Abläufe Intellectual Property Business Development Geschäftsentwicklung und Lizenzgeschäft Petra Düx, ipal Gunnar Plesch, metanomics Mathias Schroedter, Siegfried Biologics Projektplanung und –management in der Arzneimittelentwicklung Teilnahmegebühr Standard: 1.250 € Academica: 950 € VBIO-Mitglieder und Mitglieder von VBIO-Fachgesellschaften: 10% Nachlass - Preise jeweils zzgl. 19% MwSt www.vbio.de Info & Programm: www.vbio.de E-Mail: u.scheller@bbb-berlin.de, Tel: 030-9489-2943 BIOspektrum | 03.08 | 14. 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