industrialisierung perleberg

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industrialisierung perleberg
Pressemitteilung
17. November 2005
Brauchtum im Wandel
Das Klöndör-Forum im Schleswig-Holstein-Haus Schwerin konnte den bekannten
Brauchforscher Dr. Wolfram Hennies aus Perleberg zu einem spannenden Vortrag über das
Brauchtum im Jahres- und Lebenslauf am 30. November, um 19.30 Uhr, gewinnen.
Brauchtum schafft Erinnerung, Erinnerung sorgt für Gewohnheit und Gewohnheit bewirkt
Geborgenheit. Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Das Überschreiten von etablierten
Grenzen, die Möglichkeit, seinem Vorgesetzten den Schlips abzuschneiden oder eine
Gruselmaske in das Fenster zu stellen, sind sehr beliebt Möglichkeiten, einmal ungestraft in
eine andere Rolle zu schlüpfen. Um den versteckten Sinn von Bräuchen besser verstehen zu
können, lassen sich Brauchkomplex anhand ihrer charakteristischen Bestandteile analysieren.
Hierzu gehören die Brauchträger oder die Akteure, die Zeit und der Raum aber auch die
Requisiten und die letztliche Funktion. Wenn man um diese Hintergründe weiß, fällt das
Erkennen von Bräuchen und Ritualen leichter. Da sich alle diese Bestandteile verändern
können, ist auch das Brauchtum ständigem Wandel unterworfen. So führten im 19. Jahrhundert
die Folgen der Industrialisierung zur Aufgabe vieler Bräuche. Große politische Ereignisse
können hierbei genauso prägend für einen Brauch sein wie ganz kleine Erfindungen.
In dem Vortrag von Dr. Hennies wird über Bräuche berichtet, die gerade in diesen Tagen in
Südmecklenburg ausgeübt werden. Der Wandel, der sich seit der Wende 1989/90 vollzogen
hat, findet wegen seiner Aktualität besondere Berücksichtigung. So verschwanden mit der
Wende die sozialistische Namensgebung und Eheschließung; das Halloween-Spektakel und
das Setzen eines Kreuzes am Straßenrand für ein Unfallopfer kamen hinzu. Anderes wiederum
erfuhr eine Veränderung – so blieb das Maibaumsetzen am 30. April, der politische Umzug am
1. Mai entfiel.
Zunächst werden sich wiederholende Bräuche wie Ostern, Erntefest und Weihnachten im Raum
Parchim – Lübz – Plau im Jahreslauf vorgestellt und erklärt. Im weiteren stehen Feste im
Lebenslauf wie der Schulanfang, die Konfirmation oder Jugendweihe und die Hochzeit im
Mittelpunkt der Ausführungen. Was ist an einem Brauch traditionell? Wann ist ein Brauch
Pressesprecher Stadt
Christian Meyer
Pressestelle
Mareike Wolf
Am Packhof 2-6
19053 Schwerin
Tel.: (03 85) 5 45-10 13
Fax: (03 85) 5 45-10 09
E-Mail: pressestelle@schwerin.de
regional? Wieso finden die einen Halloween toll und die anderen nicht? Auf diese und viele
andere Fragen gibt es bei dem reich bebilderte Vortrag mit dem Titel „Beharrung und Wandel –
Brauchtum in Südmecklenburg“ Antworten.
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Christian Meyer
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