Cluster „Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik“
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Cluster „Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik“
Cluster „Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik“ Hintergrund Photovoltaik- die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in elektrischen Strom, besitzt ein riesiges Potenzial und kann einen entscheidenden Beitrag für eine zu-künftige nachhaltige Energieversorgung leisten. Die weltweite Photovoltaikindustrie wächst rasant und ist verbunden mit Hochtechnologieentwicklungen im Anlagen- und Komponentenbau. Damit dieses Wachstum langfristig aufrecht erhalten wer-den kann, gilt es, die Entwicklung weiter zu treiben und damit die Kosten für die photovoltaische Stromerzeugung kontinuierlich zu senken. Der Schwerpunkt der deutschen Photovoltaikindustrie befindet sich in den neuen Bundesländern und deren Zentrum, der Region Berlin. Hier ist mit zahlreichen Instituten und Firmen ein außerordentlich viel versprechendes Netzwerk auf dem Gebiet der Photovoltaik entstanden. Mehrere Solarfirmen haben mit dem Bau von Produktionsstätten für Solarmodule der nächsten Generation begonnen und setzen dabei auf Dünnschichttechnik. Damit sind kurzfristig Investitionen von deutlich über 500 Mio. € und die Schaffung von über 1000 Arbeitsplätzen verbunden; die längerfristigen Planungen gehen weit darüber hinaus. Diese Zukunftstechnologien erfolgreich und langfristig in Deutschland zu etablieren und auszubauen, erfordert den kontinuierlichen Wissenstransfer aus einer nachhaltigen und grundlegenden Forschung und Technologieentwicklung. Dabei müssen die Anstrengungen in Forschung und Ausbildung deutlich verstärkt werden, um dem internationalen Wettbewerb standzuhalten. Ziel ist es, Solarmodule zu entwickeln, die mit geringstem Material- und Energieaufwand hergestellt werden können. Diese Aufgaben sind mit der bestehenden wissenschaftlichen und technischen Infrastruktur in der Region nicht zu meistern. Notwendig ist es daher, den Wissenschaftsstandort Berlin nachhaltig zu stärken. In einer strategischen Partnerschaft zwischen der TU Berlin, dem Hahn-Meitner-Institut und führenden deutschen Unternehmen ist geplant, ein „Kompetenzzentrum Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik Berlin“ aufzubauen und zu betreiben. Das Innovationszentrum Energie dient dem Kompetenzzentrum als Plattform zur interdisziplinären Zusammenarbeit innerhalb der TU. Solarfassade aus Dünnschichtsolarmodulen der Firma Sulfurcell am Ferdinand-BraunInstitut in Berlin Adlershof Ziele Entwicklung von kostengünstigen und effizienten Solarmodulen. Entwicklung innovativer Beschichtungsverfahren und Prozesse entlang der Wertschöpfungskette von Dünnschichtsolarmodulen. Realisierung von Prototypen und „Proof of Concept“ für neuartige Solarzellenkonzepte und Herstellungsverfahren. Hochwertige Ausbildung von Wissenschaftler/innen und Ingenieur/innen. Ziele des Clusters und inhaltliche Beschreibung Forschungspartner Aufgaben sind die Entwicklung innovativer Beschichtungsverfahren und Prozesse entlang der Wertschöpfungskette von Dünnschichtsolarmodulen sowie die hochwertige Ausbildung von Wissenschaftler/innen und Ingenieur/innen. TU-Berlin Die Dünnschichtphotovoltaik erfordert die Realisierung und Kontrolle von Wachstumsvorgängen und mikroskopischen Eigenschaften der Schichten und gleichzeitig eine Gewährleistung hoher Qualität auf quadratmetergroßen kostengünstigen Substraten. Prozessdiagnostik und Prozesskontrolle sind dabei Schlüsseltechniken, um optimale Verfahren zu entwickeln und später eine zuverlässige Produktion zu sichern. Die Modellierung von komplexen Herstellungsprozessen für die großflächige Dünnschichtherstellung ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Entwicklung. Diese Fragestellungen müssen technologieübergreifend und interdisziplinär bearbeitet werden. Für eine zukünftige nachhaltige Energieversorgung gilt es, die Photovoltaik in die Energieversorgung zu integrieren. Fragestellungen betreffen Systemlösungen für Gebäude, die Integration der Photovoltaik in elektrische Netze und die Stromspeicherung. Damit gibt es eine enge Wechselwirkung mit den Clustern „Netze und funktionale Energiespeicherung“, „Nutzung von Niedertemperaturwärme“ und „Energieeffiziente Gebäude und Städte“. FG Photovoltaik, Prof. Rech FG Halbleiterbauelemente, Prof. Boit und weitere FG aus den Bereichen Energietechnik, Physik, Chemie, Mathematik,… Hahn-Meitner-Institut Berlin, Prof. Schock Industriepartner Sulfurcell Q-Cells Ersol Thin Films Applied Materials Avancis Schott Solar Leybold Optics Von Ardenne Anlagentechnik und weitere Firmen aus dem Bereich Dünnschichtphotovoltaik Partner und Kompetenzen Kontakt TU Berlin Die Wertschöpfungskette in der Entwicklung von Dünnschichtsolarmodulen spannt den Bogen von der grundlegenden Materialforschung bis zur photovoltaischen Systemlösung. Der Cluster baut dabei auf die Expertise von einer großen Zahl von Fachgebieten. Im Bereich der Grundlagenforschung sind das physikalische und chemische Analysetechniken sowie die Untersuchung von Konzepten der Nanotechnologie und Photonik. Direkt verbunden sind die Halbleitertechnologie, das Fachgebiet Photovoltaik und die Modul- und Systemtechnik. Übergreifende Fragestellungen betreffen die Energietechnik. Für die Beschreibung der Prozesse, der Bauelemente und für die Optimierung der Systeme bietet das Matheon einzigartige Möglichkeiten. HMI - Hahn-Meitner- Institut Berlin Prof. Dr. Christian Boit Institut für Hochfrequenz- und HalbleiterSystemtechnologien Einsteinufer 19 10587 Berlin Prof. Dr. Bernd Rech Abteilung Silizium-Photovoltaik Hahn-Meitner-Institut Kekulestraße 5 D-12489 Berlin Prof. Dr. Hans-Werner Schock Bereichsleiter Solarenergieforschung Abteilung Technologie Hahn-Meitner-Institut Glienicker Straße 100 D-14109 Berlin Das HMI ist eines der weltweit führenden Forschungsinstitute auf dem Gebiet der Photovoltaik. Das HMI konzentriert sich auf zielorientierte Grundlagenforschung und baut darauf die technologische Entwicklung von Prototypen für die industrielle Anwendung auf. Die Arbeiten betreffen einerseits die Entwicklung von hocheffizienten Dünnschichtsolarzellen und orientieren sich an den heute weltweit am weitesten entwickelten Halbleitermaterialien. Andererseits werden neue Materialkombinationen aus häufigen und umweltfreundlichen Elementen erforscht. Die für 2009 geplante Fusion des HMI mit BESSY (Berliner Synchrotronspeicherring GmbH) wird der Photovoltaik-Forschung weitere, neue Optionen eröffnen. Unternehmen Der Wirtschaftsraum Berlin/Brandenburg und der angrenzenden Bundesländer ist Sitz einer Vielzahl von Unternehmen auf dem Gebiet der Photovoltaik. In nebenstehender Aufzählung sind exemplarisch die Unternehmen genannt, die das „Memorandum of Understanding“ für den Aufbau des Kompetenzzentrum Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik Berlin unterschrieben haben. Darüber hinaus gibt es enge Kontakte mit praktisch allen regionalen Unternehmen. Flexible Dünnschichtsolarzelle, hergestellt im Labor des Hahn-Meitner-Instituts