vom 26. November im Rudolf-Steiner

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vom 26. November im Rudolf-Steiner
PROTOKOLL SOZIALWISSENSCHAFTLICHES FORUM BERLIN
vom 26. November im Rudolf-Steiner-Haus Berlin
Lieber SoWiFo-Initiativkreis,
nach dem gestrigen gedanklich sehr klaren und motivierenden Vortrag von Lars Grünewald
und der vielfältigen Initiativenrunde tippe ich die wichtigsten Dinge ab und schicke sie Euch.
Besonders die Vertiefung des „Quantitativen“ auf der Grundlage von Hegel möchte ich auch
denen, die nicht dabei sein konnten, nicht vorenthalten und als Blitzlicht auf den Vortrag
darstellen. (evt. auch für die Website?)
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Lars Grünewald untersuchte die Grundbegriffe des Quantitativen genauer: Wägen, Zählen,
Messen:
Was bedeutet eigentlich Zählen? Die Zahl ist der Gedanke der sinnlichen Welt, frei nach
Hegel. Die sinnliche Welt breitet sich im Raum, in einem „Nebeneinander“, und in der Zeit, in
einem „Nacheinander“ aus. Die Dinge sind „außer einander“, dadurch erst wird das „Viele“
möglich. Damit wir zum Beispiel Menschen zählen können, müssen wir von allen
Unterschieden zwischen Ihnen absehen, es bleibt nur eine Schablone übrig. Die ist dann aber
festgeschrieben. „Das ist eine Einbahnstraße mit dem Zählen“, so Grünewald, „Sie werden die
Qualitäten zwar schnell los, sie kriegen sie aber nie wieder rein!“ Seelisch bedeutet das:
Abstumpfung. Ich muss gar nicht mehr so genau hingucken. Konformität ist die Folge.
Und das Wiegen? Das Abwägen? Das hat immer mit einem schwerer als dies, aber leichter als
jenes zu tun, die Waage hat zwei Waagschalen und bringt Dinge ins Verhältnis. Sie stellt eine
Relation her, durch das Wägen können Dinge in eine Reihenfolge gebracht werden. Oder auch
in eine Rangliste. Wie die PISA-Studie das macht, beispielsweise. Wenn da ein Land von
Platz 19 auf Platz 8 aufgestiegen ist, dann kann es besser geworden sein, es kann aber auch
sein, dass sich die anderen verschlechtert haben. Es geht darum, möglichst der Beste, der
„Schwerste“ in einer Gruppe zu sein. Ein Kampf ist eröffnet. Es geht nicht primär ums
„besser werden“, sondern ums „besser als die anderen sein“. Konkurrenz eben.
Das reine Relations-Verhältnis des Wägens wird durch das Messen überwunden. Ein
objektiver Maßstab erlaubt eine genauere Stand-Erhebung. Nicht nur: Heute ist es kälter als
gestern, sondern heute hat es 10 Grad Celsius. Das sagt aber auch nichts über die Temperatur
an sich, sondern über ihr Verhältnis zum Gefrierpunkt und zum Siedepunkt des Wassers aus.
Die Maßstäbe sind vom Menschen gemacht, andere messen die Temperatur in Fahrenheit.
Maßstäbe sind immer ein Kunstprodukt, und wer die Maßstäbe setzt, der bestimmt. Wer nach
bereits gesetzten Maßstäben handeln muss, der erlebt Determination.
Wie diese „technischen“ Grundbegrifflichkeiten heute im Sozialen wirken, das war unter
anderem Thema des Vortrages....
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Anbei nun die verschiedenen Protokoll-Punkte.
herzlich grüßt,
Clara
DIE „DRITTE RUNDE“:
Dabei waren:
Stefan Böhme, Thomas Brunner, Johannes Mosmann, Ulja Novatschkova, Andreas Schurack,
Clara Steinkellner, Michael Wilhelmi, Barbara Stoll, Werner Zanger, Armin Grassert, Lars
Grünewald und andere (leider haben wir es versäumt, eine Liste herumzugeben, sodass ich es
jetzt nicht mehr genau weiß)
- nächstes Forum mit Christian Felber am Sa, den 25. Februar. Michael und Friedmut
haben soweit alles auf dem Weg, Flyer wird gemacht, GLS organisiert Imbiss, Finanzen sind
geklärt, Veranstalter auch (Institut möchte nicht aufscheinen)
- unsere Rechtsform: Wir hatten ja bei unserem Treffen am 21. 10. 2011 im Sinnewerk (zu
dem es kein Protokoll gibt) über mögliche zukünftige Rechtsformen des SoWiFos
gesprochen. Thomas hatte dazu etwas vorbereitet, da jedoch Friedmut nicht da war, wurde
dieses Thema nicht weiter besprochen. (Vielleicht bei der nächsten „Dritten Runde“ in der
GLS-Bank? Oder per email?)
- weitere Forumsideen: seit September nichts Neues, „Medien“ mit Bijan Kafi und „Kunst“
im Freien Museum Berlin wird weiterverfolgt
- zum Forum mit Lars Grünewald einige (nicht besprochene) Informationen an die Runde:
-
Armin Grassert hat die Veranstaltung tatkräftig unterstützt, hat uns einen Großteil der
Werbung abgenommen und uns den Raum kostenlos zur Verfügung gestellt! DANKE!
Trotz des wegen der Weihnachtsmärkte ungünstigen Termins waren zum Vortrag 34
und zur Initiativenrunde 18 Menschen gekommen
Die Ausgaben (200 € Honorar + 56 € Fahrtkosten für den Referenten, 60 € Buffet, 66€
Flyer = 382 €) konnten durch die Körbchen-Einnahmen (146 €) und einer
großzügigen Spende des Initiativkontos gedeckt werden.
Kontaktadressen (@ Johannes: bitte auch die Adressen der Initiativenrunde dazunehmen)
Kern Matthias: m.kern@mosaik-berlin.de
Holger Niederhausen: hn2008@web.de
Hannah: hannazoe@gaia.de
DIE INITIATIVEN
„GEMEINSAM“ – WOHNPROJEKT / vorgestellt von Armin Grassert
generationsübergreifendes, inklusives Wohnprojekt im Südwesten von Berlin auf
anthroposophischer Grundlage – in Gründung, sucht eine geeignete Immobilie für ca 30.
Menschen und noch interessierte Mitbewohner/innen, v.a. junge Familien...
Kontakt: armin.grassert@unternimm-die-zukunft.de
100 JAHRE EURYTHMIE / vorgestellt von Armin Grassert
Die Eurythmie wurde im Jahr 1912 in Berlin entwickelt – Anlass genug, die rund 80 in Berlin
lebenden Eurythmistinnen und Eurythmisten zusammenzubringen und in öffentlichen
Veranstaltungen vielfältiger Art ein Jubiläumsjahr zu gestalten.
Kontakt: Lisa Tillman und Birgit Hering, eurythmie2012@gmx.de, www.100-jahreeurythmie.de
BUCHPROJEKTE / vorgestellt von Holger Niederhausen
Die Finanzkrise, ihre Hintergründe und Auswege sind Thema eines zweibändigen
Grundlagenwerkes von Holger Niederhausen, das bei ihm erworben werden kann. Außerdem
hat er die Kernthesen seines Ausweges in einem „menschlichen Manifest“ zusammengefasst.
Kontakt: mail@holger-niedehausen.de
„DIE WICHTELSTUBE“ – KINDERGATEN-INITIATIVE / vorgestellt von Barbara Stoll
Aus einer Eltern-Erzieherinnen-Initiative in Neukölln soll ein Kindergarten auf Grundlage der
Waldorfpädagogik werden.
Kontakt: barbara.stoll1@gmx.de
AKADEMIE FÜR SOLIDARISCHE ÖKONOMIE / vorgestellt von Michael Wilhelmi
Seit 2007 gibt es diese Initiative, die die kapitalistische Wirtschaft analysieren und
transformieren möchte.
Kontakt: www.akademie-solidarische-oekonomie.de
VERFASSUNGS-KLAGE VON MEHR DEMOKRATIE / vorgestellt von Michael Wilhelmi
Gegen das neue Bundeswahlrecht hat Mehr Demokratie eine Verfassungsklage eingereicht.
Information: www.mehr-demokratie.de/wahlrecht-klage
JUGEND-SCHÜLER-HOF / vorgestellt von Werner Zanger
Es soll ein biologisch-dynamischer Landbaubetrieb, der wesentlich von Jugendlichen und
Schülern betrieben werden wird, aufgebaut werden.
Kontakt: makbenach@versanet.de
BRD-AUSSTIEG / vorgestellt von Florian Bauer
Durch eine UN-Resolution gibt es die Möglichkeit die Staatsbürgerschaft bei der BRD zu
kündigen und ein Staatsbürger / eine Staatsbürgerin in Selbstverwaltung zu sein. Florian
Bauer fragt: Ist die Kündigung bei der BRD GmbH eine notwendige Maßnahme für einen
dreigliedrigen sozialen Organismus? Welche Möglichkeiten ergeben sich dadurch? Wer hat
damit Erfahrung?
Kontakt: f.bauer@gaia.de
INTERKULTURELLE WALDORFSCHULE / spontan vorgestellt von Johannes Mosmann
INSTITUT FÜR SOZIALE DREIGLIEDERUNG / vorgestellt von Johannes Mosmann
FREIE BILDUNGSSTIFTUNG / vorgestellt von Clara Steinkellner
EDITION IMMANENTE / vorgestellt von Ulja Novatschkova