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Landeshauptstadt
Stuttgart
Statistisches Amt - Informationssystem
www.stuttgart.de/statistik-infosystem
Hauptbeitrag
Online-Information zu dieser Veröffentlichung
www.stuttgart.de/item/show/305805/1/publ/16530
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
Joachim Eicken
Die Entwicklung des Übernachtungstourismus von
Stuttgart im Großstadt- und Regionalvergleich seit 1992
Einleitung
Stuttgart gilt heute nicht mehr als
biedere Schwabenmetropole, sondern
als eine der interessantesten Städte in
Deutschland
Der Tourismus in Stuttgart zeichnet sich seit mehreren Jahren bereits durch ein weitgehend beständiges Wachstum aus. Dieses Wachstum lässt sich mit unterschiedlichen Zahlen nachweisen: So hat sich die Zahl der Besucher des von StuttgartMarketing betriebenen i-Punktes am Hauptbahnhof im Zeitraum 1997 bis 2007 von
512 000 Besuchern auf 1 571 000 Besucher erhöht und sich damit innerhalb von
zehn Jahren verdreifacht. Die Zahl der Tagestouristen wurde im Jahr 2007 auf
42 Millionen geschätzt. Der Stuttgarter Weihnachtsmarkt lockt von Jahr zu Jahr
mehr Gäste nach Stuttgart, allein im Dezember des vergangenen Jahres sind
ca. 3500 Busse mit Weihnachtsmarktbesuchern aus der Schweiz nach Stuttgart gekommen. Eine Fülle weiterer Indikatoren ließe sich an dieser Stelle nennen, um die
wachsende Attraktivität Stuttgarts zu untermauern. Stuttgart hat damit – wie in
zahlreichen Berichten und Rankings in überregionalen Zeitungen inzwischen ausführlich beschrieben – sich von seinem bisherigen Ruf als „biedere“ Schwabenmetropole gelöst. So wird Stuttgart in der Rangfolge der kreativsten, erfolgreichsten,
wirtschaftskräftigsten oder kulturell aufregendsten Städte in Deutschland stets an
einer der vordersten Positionen genannt.
293
Foto 1: Kunstmuseum in Stuttgart (Quelle: Bilddatenbank des Amts für Stadtplanung und Stadterneuerung)
Hauptbeitrag
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
Mit den Ergebnissen der amtlichen
Beherbergungsstatistik lässt sich die
wachsende Attraktivität Stuttgarts
statistisch belegen
Neben diesen nicht-amtlichen Statistiken, Erhebungen und den zahlreichen durchaus subjektiv gefärbten Dossiers über Stuttgart lassen sich insbesondere die Ergebnisse der amtlichen Beherbergungsstatistik mit einem ganzen Bündel an Informationen als objektiver Gradmesser für die wachsende Attraktivität Stuttgarts heranziehen. Die Ergebnisse dieser Beherbergungsstatistik bestätigen die dynamische
Entwicklung und wachsende Attraktivität Stuttgarts. Lag in der Regel in den 80erJahren die Zahl der Übernachtungen bei knapp über einer Million, so ist Anfang der
90er-Jahre Stuttgart aus dem langen Dornröschenschlaf aufgewacht: Im Zeitraum
1992 bis 2007 hat sich die Zahl der Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben
mit neun und mehr Betten mehr als verdoppelt und im ersten Halbjahr 2008 setzt
sich die positive Entwicklung mit einem Wachstum von knapp zehn Prozent im Übernachtungsvolumen fort.
Die Stuttgarter Ergebnisse werden mit
der Entwicklung in Deutschland und
anderer Städte verglichen
In der folgenden Analyse wird der Frage nachgegangen, in welchem Umfang der
Städtetourismus in Stuttgart „nur“ die allgemeine Entwicklung im Übernachtungstourismus in Deutschland nachzeichnet oder es sich hierbei um eine Sonderentwicklung Stuttgarts handelt. Zu diesem Zweck werden die Stuttgarter Ergebnisse
der Beherbergungsstatistik in einer langen Zeitreihe (1992/2007 bzw. erstes Halbjahr
2008) mit den Ergebnissen der Beherbergungsstatistik anderer Großstädte über
400 000 Einwohner sowie anderer Stadtkreise in Baden-Württemberg verglichen. In
einem weiteren Kapitel wird herausgearbeitet, in welchem Umfang die umliegenden
Landkreise der Region Stuttgart an der Entwicklung des Stuttgarter Städtetourismus
partizipieren.
Ferner wird der Frage nachgegangen,
in welchem Umfang die umliegenden
Landkreise der Region Stuttgart an der
Entwicklung des Stuttgarter Städtetourismus partizipieren
Methodische Vorbemerkungen
294
Im Übernachtungstourismus spiegelt
sich neben der „touristischen“ Attraktivität die wirtschaftliche Leistungskraft
wider
Derzeit kann davon ausgegangen werden, dass jeweils ein Drittel der Übernachtungen in Stuttgart in Verbindung
mit einer Dienst-/Geschäftsreise steht,
an die Teilnahme an einem Kongress
bzw. einer Tagung gebunden ist oder
überwiegend aus privaten Gründen
gebucht wird
Die amtliche Beherbergungsstatistik
wird bundesweit in allen Beherbergungsbetrieben wie Hotels, Gasthöfen,
Pensionen, Jugendherbergen, Ferienheimen u.ä. durchgeführt, soweit diese
Betriebe neun und mehr Schlafgelegenheiten/Betten aufweisen und der
„vorübergehenden Beherbergung
(unter zwei Monaten)“ dienen
Unter Übernachtungstourismus wird im folgenden Beitrag neben dem „klassischen“,
mit Übernachtungen verbundenen Städtereisetourismus zum Besuch von Sehenswürdigkeiten, Museen und Ausstellungen oder kulturellen Veranstaltungen auch
der Geschäfts-, Tagungs- und Kongressreisetourismus verstanden. Neben der „touristischen“ Attraktivität spiegelt sich in diesen Informationen damit auch die wirtschaftliche Leistungskraft einer Stadt wie Stuttgart wider. Wirtschaftliche Leistungskraft und kulturelle Vielfalt sind jedoch eng miteinander gepaart und bedingen sich
wechselseitig. Eine eindeutige Trennung zwischen einzelnen Übernachtungsmotiven (Dienst- und Geschäftsreisetourismus, Kongress- und Tagungstourismus, Kultur-, Urlaubs-, Kur- und Erholungstourismus) ist daher kaum möglich, da zum einen
oftmals mehrere unterschiedliche Motive eine oder mehrere Übernachtungen in
Stuttgart bewirken, zum anderen die Motive bislang nicht statistisch erfasst werden. Werden nur die Hauptmotive für eine Übernachtung in Stuttgart betrachtet, so
kann zur Zeit davon ausgegangen werden, dass ein Drittel der Übernachtungen in
Stuttgarter Beherbergungsbetrieben (primär) in Verbindung mit einer Dienst-/Geschäftsreise steht, ein weiteres Drittel an die Teilnahme an einem Kongress beziehungsweise einer Tagung gebunden ist und ein weiteres Drittel überwiegend aus
privaten Gründen gebucht wird. Reiner Urlaubs- und Erholungstourismus spielt in
Stuttgart keine nennenswerte Rolle, auch wenn Stuttgart aufgrund seiner landschaftlichen Lage, seiner zahlreichen Mineralquellen und Bäder durchaus auch dieses Tourismussegment gut bedienen könnte.
Die amtliche Beherbergungsstatistik wird bundesweit in allen Beherbergungsbetrieben wie Hotels, Gasthöfen, Pensionen, Jugendherbergen, Ferienheimen und ähnliches durchgeführt, soweit diese Betriebe neun und mehr Schlafgelegenheiten/Betten
aufweisen und der „vorübergehenden Beherbergung (unter zwei Monaten)“ dienen. Sie wird in der Regel auf der Ebene von Bund, Land und Gemeinde ausgewertet, so dass sachlich und räumlich tief gegliederte Informationen wie die Zahl der
Gäste oder der Übernachtungen, das Angebot an Schlafgelegenheiten/Betten und
die Zahl der Betriebe nach Betriebsart (Hotel, Hotel garni, Gasthof, Pension) in langen Zeitreihen vorliegen. Mit dieser Datengrundlage lassen sich nicht nur Informationen über die allgemeine Entwicklung des Tourismus in Deutschland gewinnen,
Hauptbeitrag
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
sondern auch regionale und sektorale Strukturverschiebungen beobachten. Eine Einschränkung in der regionalen Aussagekraft der Beherbergungsstatistik besteht darin,
dass aufgrund des statistischen Geheimhaltungsgebots Angaben, die Rückschlüsse
auf einen einzelnen Betrieb zulassen, nicht veröffentlicht werden dürfen. Dies
schränkt die Aussagekraft der Statistik für kleinere Gemeinden, in denen nur wenige
Beherbergungsbetriebe vorhanden sind, stark ein.
Durch die Integration der Campingplätze in die tabellarische Aufbereitung der Beherbergungsstatistik seit 2004 ist ein Zeitvergleich der Beherbergungsstatistik von
Gemeinden, die durch einen starken Campingtourismus charakterisiert sind, nur bedingt möglich. Die Bedeutung des Campingtourismus auf Angebot und Nachfrage
im Übernachtungstourismus ist in Großstädten wie Stuttgart jedoch weitgehend
vernachlässigbar. Der Anteil des Campingtourismus in Stuttgart beträgt lediglich ca.
ein Prozent, in Baden-Württemberg liegt dieser Anteil ebenso wie in Deutschland insgesamt bei aktuell ca. sechs Prozent. Für die Entwicklung des Übernachtungstourismus in Deutschland und in Baden-Württemberg liegen „rückgerechnete“
Ergebnisse (incl. Camping) für die Jahre bis 2003 vor. Soweit möglich sind in Text,
Tabellen und Grafiken die jeweiligen Datengrundlagen (mit/ohne Camping) explizit
angegeben.
Mit dem Indikator Bettenauslastung
können zumindest ansatzweise
Rückschlüsse auf die Wirtschaftlichkeit
im Beherbergungsgewerbe insgesamt
gemacht werden
In der amtlichen Beherbergungsstatistik werden keine Angaben zu Umsatz und Gewinn erhoben. Aus diesem Grund können hierüber auch keine stadtspezifischen
Aussagen gemacht werden. Als einziger Indikator, der die Wirtschaftlichkeit eines Betriebs ersatzweise beschreiben kann, ist die Auslastung der angebotenen Betten beziehungsweise Schlafgelegenheiten zu nennen. Dieser Indikator wird auf Grund des
Geheimhaltungsgebotes nicht auf der Ebene der Einzelbetriebe, sondern nur auf
der Ebene des Beobachtungsraumes (Stuttgart) oder für Betriebsarten im Untersuchungsraum ausgewiesen. Das ohne Zweifel aussagekräftigere Merkmal „Zimmerauslastung“ wurde nur im Zeitraum Januar 2003 bis Juni 2005 erhoben. Den
folgenden Ausführungen liegen die Ergebnisse der vom Statistischen Bundesamt
sowie der vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg veröffentlichten Tabellen sowie eigene Aufbereitungen zu Grunde.
Großstädte über 400 000 Einwohner
Das Übernachtungsvolumen in
Deutschland (ohne Camping) ist im
Zeitraum 1992 bis 2007 um insgesamt
15,7 % gestiegen
Der wirtschaftliche Aufschwung in den
Jahren 2005 bis 2007 ließ die Übernachtungszahlen auf einen „Rekordwert“ in Höhe von 339,9 Millionen
ansteigen
Das Übernachtungsvolumen in Deutschland (ohne Camping) ist den Ergebnissen
des Statistischen Bundesamtes zufolge im Zeitraum 1992 bis 2007 um insgesamt
15,7 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung verläuft jedoch nicht linear mit einem
weitgehend gleich hohen jährlichen Zuwachs, sondern kann in unterschiedliche Phasen untergliedert werden. Wurden im Jahr 1992 – dem Jahr mit den ersten gesamtdeutschen Ergebnissen der Beherbergungsstatistik – 293,8 Millionen Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben mit neun und mehr Betten (ohne Camping)
gebucht, so sank das Übernachtungsvolumen auf 287,2 Millionen Übernachtungen
im Jahr 1997. Die Zahl der in Deutschland gebuchten Übernachtungen (ohne Camping) ist bis zum Jahr 2001 wieder rasch auf einen Wert von 326,1 Millionen gestiegen. Dieses Volumen konnte allerdings aufgrund der wirtschaftlichen Rezession
und der damit verbundenen Zurückhaltung im Übernachtungsverhalten nicht ganz
gehalten werden und pendelte sich in den drei Folgejahren bis 2004 auf einen Wert
von 317 Millionen Übernachtungen ein. Der wirtschaftliche Aufschwung in den Jahren 2005 bis 2007 ließ die Übernachtungszahlen auf einen „Rekordwert“ in Höhe
von 339,9 Millionen ansteigen. Im direkten Vergleich 1992/2007 bedeutet dies einen
Zuwachs um 46,1 Millionen Übernachtungen beziehungsweise 15,7 Prozent. Der
Campingtourismus hat in diesem Zeitraum um über zehn Prozent abgenommen,
wobei der Campingtourismus insbesondere in den Jahren 1992 bis 2000 stark an
Attraktivität eingebüßt hat und sich bis dato von dem starken Rückgang noch nicht
erholen konnte. Infolge der negativen Entwicklung im Segment des Campingtourismus ist der Übernachtungstourismus insgesamt in Deutschland in den vergangenen 15 Jahren nur um 13,6 Prozent gewachsen.
295
Hauptbeitrag
Abbildung 1: Entwicklung des Übernachtungsvolumens in Stuttgart und
ausgewählten Vergleichsräumen 1992
bis 2007
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
1992=100
350
Mecklenburg-Vorpommern 2
300
250
Großstädte insgesamt1
Stuttgart1
200
Baden-Württemberg 2
150
Deutschland 2
100
Landkreis Freudenstadt1
50
1992 93
94
95
96
97
98
99
00
01
02
03
04
05
06 2007
1Ab 2004 mit Camping.
2 Ohne Camping.
Quellen: Statistisches Bundesamt, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt
296
Die leicht wellenförmige und konjunkturabhängige Entwicklung im Übernachtungstourismus verdeckt zum Teil
erhebliche regionale und sektorale Unterschiede
Das Wachstum in den Urlaubsgebieten
der neuen Bundesländer ging zulasten
der traditionellen Urlaubsgebiete wie
z.B. Baden-Württemberg
Das Übernachtungsvolumen in BadenWürttemberg (ohne Camping) sank von
40,2 Millionen Übernachtungen im Jahr
1992 auf 35 Millionen im Jahr 1997
Setzt sich der verhaltene Aufwärtstrend
der letzten Jahre fort, so kann in
Baden-Württemberg im Jahr 2008 erstmals wieder das Übernachtungsvolumen des Jahres 1992 erreicht werden
Klassische Urlaubsgebiete wie z.B. der
Landkreis Freudenstadt erleben einen
gravierenden Rückgang der Übernachtungszahlen
Die Entwicklung im Landkreis Freudenstadt verläuft fast umgekehrt wie in
Stuttgart
Die für Deutschland insgesamt zu beobachtende leicht wellenförmige und konjunkturabhängige Entwicklung im Übernachtungstourismus verdeckt zum Teil erhebliche regionale und sektorale Unterschiede. Einen hohen Zuwachs an Übernachtungen lässt sich für die Urlaubsgebiete der neuen Bundesländer konstatieren,
allein in Mecklenburg-Vorpommern konnte so durch Ausbau der tourismusrelevanten Infrastruktur die Zahl der Übernachtungen im Zeitraum 1992 bis 2007 von 6,7
Millionen Übernachtungen auf 23 Millionen Übernachtungen (jeweils ohne Camping) gesteigert werden. Dieser Zuwachs ging zulasten der traditionellen Urlaubsgebiete wie zum Beispiel Baden-Württemberg. Die Zahl der Übernachtungen in
Beherbergungsbetrieben mit neun und mehr Betten hat sich in Baden-Württemberg
zwischen 1992 und 2007 im direkten Zeitvergleich zwar kaum verändert (- 1,5 %),
allerdings liegen innerhalb dieses Zeitraums mehrere verlustreiche Jahre. So sank das
Übernachtungsvolumen in Baden-Württemberg (ohne Camping) von 40,2 Millionen Übernachtungen im Jahr 1992 auf 35 Millionen im Jahr 1997. Seit 1998 werden in der Regel jährlich etwa zwischen 37 und 38 Millionen Übernachtungen in
diesem Bundesland gebucht. Erst in den letzten Jahren ist ein leichter, allerdings
kontinuierlicher Aufwärtstrend aus der touristischen Talsohle erkennbar. Setzt sich
der verhaltene Aufwärtstrend auch im Jahr 2008 fort, so kann in diesem Jahr erstmals wieder das Übernachtungsvolumen des Jahres 1992 erreicht werden.
Klassische Urlaubsgebiete innerhalb Baden-Württembergs wie zum Beispiel der im
Schwarzwald gelegene Landkreis Freudenstadt erleben allerdings einen starken und
weitgehend kontinuierlichen Rückgang der Übernachtungszahlen von 2,4 Millionen
Übernachtungen im Jahr 1992 (ohne Camping) auf 1,7 Millionen Übernachtungen
(mit Camping; die unmittelbar vergleichbaren Angaben mit Camping liegen auf
Landkreisebene nicht vor). Parallel zur Nachfrage schrumpft dort auch das Angebot
und zwar von ca. 15 000 angebotenen Betten auf derzeit ca. 14 000 Betten. Damit
verläuft die Entwicklung in diesem beispielhaft genannten Urlaubsgebiet fast umgekehrt wie in Stuttgart, das im vergleichbaren Zeitraum das Übernachtungsvolumen
von 1,2 auf 2,6 Millionen gesteigert hat. Während im Landkreis Freudenstadt im
Jahr 1992 noch etwa doppelt so viele Übernachtungen gebucht wurden wie in Stuttgart, liegt heute das Übernachtungsvolumen im Landkreis Freudenstadt nur noch auf
dem Niveau, das in Stuttgart für das Jahr 1996 – also der Anfangsphase der boomenden Entwicklung in Stuttgart – nachgewiesen werden kann.
Hauptbeitrag
Abbildung 2: Entwicklung des Übernachtungsvolumens in Stuttgart und im
Landkreis Freudenstadt 1992 bis 2007
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
Übernachtungen
3 000 000
2 500 000
Stuttgart1
2 000 000
Landkreis Freudenstadt
1 500 000
1
0
1992 93
94
95 96
97
98
99 00
01 02 03
04
05
06 2007
1Ab 2004 mit Camping.
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt
Die Veränderungen im Übernachtungsresp. Urlaubsverhalten werden von starken Änderungen im Nachfrageverhalten
hinsichtlich der Qualitätsanforderungen
eines Übernachtungsbetriebes begleitet
Abbildung 3: Veränderung des Bettenangebots und des Übernachtungsvolumens in Deutschland 1992 bis 2007
nach Betriebsarten (ohne Camping)
Die an dieser Stelle beispielhaft genannten Veränderungen im Übernachtungs- respektive Urlaubsverhalten werden von starken Änderungen im Nachfrageverhalten
hinsichtlich der Qualitätsanforderungen eines Übernachtungsbetriebes begleitet. So
hat die Zahl der Übernachtungen in den (eher höherwertigen/-preisigen) Hotelbetrieben im Zeitraum 1992 bis 2007 in Deutschland um 44 Prozent zugenommen, in
Hotel-garni-Betrieben lag der Zuwachs bei 25 Prozent, während Gasthöfe (- 22 %)
und Pensionen (- 32 %) starke Einbußen in der Nachfrage zu verzeichnen hatten.
%
+50
+45,4
+40
+43,8
Angebotene Schlafgelegenheiten/Betten
Übernachtungen
+30
+28,4
+27,0
+25,0
+20
+15,7
+10
0
-6,5
-10
-11,5
-20
-22,2
-30
-32,0
-40
Hotels
Hotel garnis
Gasthöfe
Pensionen
Alle
Betriebsarten
Quelle: Statistisches Bundesamt
Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt
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Hauptbeitrag
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
In Deutschland hat sich das Bettenangebot um 27 % erhöht. Die durchschnittliche Betriebsgröße in Deutschland liegt aktuell bei 49 Betten
Es sei dahingestellt, ob das veränderte Nachfrageverhalten zur Umstrukturierung
des Angebots beiträgt oder mit der Erweiterung des Angebots das Nachfrageverhalten beeinflusst wurde beziehungsweise wird. So hat sich in Deutschland insgesamt das Bettenangebot (in Beherbergungsbetrieben ohne Camping) im Zeitraum
1992 bis 2007 von 2 008 000 auf 2 360 000 und damit um 27 Prozent vergrößert.
Die Zahl der Betriebe ist jedoch nur um fünf Prozent gestiegen. Diese Entwicklung
bewirkte, dass die durchschnittliche Betriebsgröße in Deutschland aktuell nicht mehr
40 Betten pro Betrieb (1992), sondern 49 Betten beträgt.
Die Zahl der in Hotels und Hotel-garniBetrieben angebotenen Betten hat sich
im genannten Zeitraum um 45 %
(Hotelbetriebe) bzw. 28 % (Hotel-garniBetriebe) vergrößert, die Zahl der Betten in Gasthöfen und Pensionen hat
sich dagegen um sechs % (Gasthöfe)
bzw. elf % (Pensionen) reduziert
Nachweisbar ist zusätzlich, dass die Zahl der in Hotels und Hotel-garni-Betrieben angebotenen Betten sich im genannten Zeitraum um 45 Prozent (Hotelbetriebe) beziehungsweise 28 Prozent (Hotel-garni-Betriebe) erhöht hat, die Zahl der Betten in
Gasthöfen und Pensionen sich dagegen um sechs Prozent (Gasthöfe) beziehungsweise elf Prozent (Pensionen) reduziert hat. Der Schrumpfungsprozess im Angebot
dieser beiden Betriebsarten kann allerdings durch die Beherbergungsstatistik nur unzureichend wiedergegeben werden, da die Betriebe mit weniger als neun Betten
durch die Beherbergungsstatistik nicht erfasst werden.
Generell hat sich in jeder diese Betriebsarten in dem Zeitraum 1992 bis 2007 die
durchschnittliche Betriebsgröße erhöht und zwar verbunden mit einem deutlichen
Konzentrationsprozess bei Hotels von durchschnittlich 62 Betten pro Betrieb (1992)
auf durchschnittlich 75 Betten pro Betrieb (2007) und bei Hotel-garni-Betrieben von
26 auf 38 Betten pro Betrieb. Bei Gasthöfen und Pensionen hat sich die durchschnittliche Betriebsgröße nur marginal erhöht, dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass – wie oben bereits erwähnt – der Schrumpfungsprozess bei Kleinbetrieben
mit weniger als neun angebotenen Betten im Rahmen der Beherbergungsstatistik
nicht erfasst wird.
298
Das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten ist in Deutschland im Zeitraum zwischen 1992 und 2007 stärker
gestiegen als die Nachfrage im gleichen
Zeitraum. Damit hat sich die Bettenauslastung von 42,8 (1992) auf 38,0 %
(2007) reduziert
Abbildung 4: Veränderung des Übernachtungsvolumens in Deutschland
1992 bis 2007 nach Gemeindegröße
und Betriebsart
Insgesamt gesehen ist das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten (ohne Camping) in Deutschland im Zeitraum zwischen 1992 und 2007 um 27 Prozent und
damit stärker gestiegen als die Nachfrage im gleichen Zeitraum (15,7 %). Die Erweiterung des Angebots um ein Viertel bei einer gleichzeitig geringeren Zunahme
des Übernachtungsvolumens reduziert die Wirtschaftlichkeit gemessen am Indikator
„Auslastung der angebotenen Betten inklusive Schlafgelegenheiten“ (1992:
42,8 %, 1997: 34,9 %, 2007: 38,0 %) und erhöht den Wettbewerb unter den Übernachtungsbetrieben.
Gemeindegröße
Betriebsart
(Einwohner)
%
+100
+90
+80
82,3
+70
+60
+50
+40
35,8
+30
+20
15,7
+10
0
-11,0
-10
-20
13,6
4,3
Unter
100 000
100 000400 000
400 000
und mehr
Ohne
Camping
Nur
Camping
Mit
Camping
Quelle: Statistisches Bundesamt
Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt
Hauptbeitrag
Mit einer Zunahme von 64 % hat sich
der Übernachtungstourismus in Städten
über 100 000 Einwohner im Zeitraum
1992 bis 2007 besonders positiv entwickelt
Inzwischen wird jede vierte Übernachtung in Deutschland in einer Stadt mit
über 100 000 Einwohnern gebucht.
15 Jahre zuvor wurde nur jede sechste
Übernachtung in diesen Städten
gebucht
Das Übernachtungsvolumen in Großstädten über 400 000 Einwohner ist im
Zeitraum 1992 bis 2007 um 82 % gewachsen
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
Deutliche Steigerungen hatte im Zeitraum 1992 bis 2007 der Übernachtungstourismus in Städten über 100 000 Einwohner zu verzeichnen. In diesen Städten hat die
Zahl der Übernachtungen in den vergangenen 15 Jahren fast kontinuierlich und
zwar um insgesamt 64 Prozent zugenommen. Und auch in den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes das Übernachtungsvolumen in Städten über 100 000 Einwohner gegenüber dem
Vergleichszeitraum des Vorjahres erneut und zwar um vier Prozent erhöht. In diesen
Zentren der wirtschaftlichen Entwicklung wirkt sich die zunehmende wirtschaftliche
Verflechtung und Globalisierung (mit den damit resultierenden Dienst- und Geschäftsreisen) aber auch die in den vergangenen Jahren expandierende Kongressund Tagungswirtschaft positiv auf das Übernachtungsvolumen aus. Darüber hinaus
hat aber auch die Bedeutung der rein touristisch ausgerichteten Städtereisen stark
zugenommen. Insgesamt gesehen ist seit 1992 in Städten über 100 000 Einwohner
die Zahl der Übernachtungen von 55,7 auf 91,5 Millionen und damit um 35,8 Millionen gestiegen. Dies bedeutet, dass inzwischen jede vierte Übernachtung in
Deutschland in einer Stadt mit über 100 000 Einwohnern gebucht wird. 15 Jahre
zuvor wurde nur jede sechste Übernachtung in diesen Städten gebucht.
Eine besonders hohe Bedeutung unter diesen Städten nehmen dabei die Großstädte
über 400 000 Einwohner ein. Hier ist das Übernachtungsvolumen im Zeitraum 1992
bis 2007 von 34,1 auf 62,2 und damit um 28,1 Millionen beziehungsweise 82 Prozent gewachsen. Fast jede sechste Übernachtung in Deutschland wird mittlerweile
in einer Großstadt über 400 000 Einwohner gebucht. Die Zunahme des Übernachtungstourismus in Deutschland im Zeitraum 1992 bis 2007 um insgesamt 15,7 Prozent ist überwiegend auf den in den vergangenen 15 Jahren boomenden
(Groß-)Stadttourismus zurückzuführen. Zwei Drittel des gesamten Zuwachses an
Übernachtungen in Deutschland konzentriert sich auf die 15 größten Städte in
Deutschland. Oder anders ausgedrückt: Ohne die rasante Entwicklung im Großstadttourismus würde der Tourismus in Deutschland weitgehend stagnieren.
Die Tourismusbilanz Stuttgarts übertrifft
mit einer Zunahme von 111 %
nochmals die überaus positive Bilanz
des Städte- bzw. Großstadttourismus
Die Tourismusbilanz Stuttgarts übertrifft noch einmal diese überaus positive Bilanz
des Städte- beziehungsweise Großstadttourismus. Im gesamten Zeitraum 1992 bis
2007 hat sich die Zahl der Übernachtungen in Stuttgarter Beherbergungsbetrieben
mit mehr als acht Betten um 111 Prozent mehr als verdoppelt. Unter den Großstädten mit mehr als 400 000 Einwohnern hatten – neben Berlin mit einem Zuwachs
von 126 Prozent – lediglich die Städte Leipzig und Dresden mit einem Zuwachs von
146 beziehungsweise 232 Prozent deutlich höhere Zuwachsraten zu verzeichnen. Bei
Leipzig und Dresden ist jedoch zu berücksichtigen, dass deren Ausgangslage im Jahr
1992 noch durch ein äußerst geringes Angebot an tourismusrelevanter Infrastruktur respektive Übernachtungskapazitäten gekennzeichnet war und die hohe Zunahme auf einen Nachholeffekt zurückzuführen ist. Zudem haben Dresden und
Leipzig durch eine großzügige Eingemeindungspolitik auch das Angebot „indirekt“
vergrößert und damit auch die Zahl der Gäste/Ankünfte respektive Übernachtungen erhöhen können.
Abgesehen von den Sonderentwicklungen in Dresden, Leipzig und Berlin kann
Stuttgart als die dynamischste Tourismus-Großstadt in Deutschland im
Zeitraum 1992 bis 2007 angesehen
werden
Durch die Verlagerung des Regierungssitzes, des Parlaments, der meisten Ministerien
sowie zahlreicher Wirtschaftsverbände und Organisationen nach Berlin und der damit verbundenen gestiegenen Bedeutung von Berlin als politisches Zentrum Deutschlands hat der Übernachtungstourismus in der neuen Bundeshauptstadt einen deutlichen Aufschwung erhalten. In den übrigen Großstädten mit mehr als 400 000
Einwohnern wie Hamburg (+ 83 %), Köln (+ 71 %), Hannover (+ 67 %), Frankfurt
(+ 63 %), Düsseldorf (+ 51 %), München (+ 46 %) oder Nürnberg (+ 34 %) liegt die
prozentuale Zunahme im Übernachtungstourismus zum Teil deutlich unter der Stuttgarter Entwicklung, so dass – abgesehen von den Sonderentwicklungen in Dresden,
Leipzig und Berlin – Stuttgart als die dynamischste Tourismus-Großstadt in Deutschland im Zeitraum 1992 bis 2007 angesehen werden kann.
299
Hauptbeitrag
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
Abbildung 5: Veränderung des Übernachtungsvolumens1 in Großstädten über 400 000 Einwohner 1992 bis 2007
%
250
Übernachtungen
232,5
200
150
146,5
125,6
111,3
100
83,0
62,6
50
39,7
45,7
49,7
66,7
71,4
82,3
74,6
50,8
33,9
23,0
15,7
0
Duisburg
Nürnberg
Essen
München
Bremen
Düsseldorf
Frankfurt
Hannover
Köln
Dortmund
Hamburg
Stuttgart
Berlin
Leipzig 2
Dresden 2
GroßDeutschstädte
land o.
insgesamt Camping
1 Ab 2004 mit Camping.
2 Gebietsstand des jeweiligen Jahres.
Quelle: Statistisches Bundesamt
300
Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt
Die Entwicklung des Großstadttourismus verlief in den vergangenen 15 Jahren in
den 15 Großstädten insgesamt gesehen nicht stetig, sondern weist nach der hohen
Zunahme in den 90er-Jahren eine Stagnationsphase zwischen den Jahren 2000 und
2003 auf. Diese Phase ist insbesondere geprägt durch eine wirtschaftliche Rezession, die zu einem Rückgang der Geschäfts- und Dienstreisen sowie des Kongressund Tagungsreiseverkehrs führte. Verstärkt wurde dieser Rückgang durch die Folgen des 11. September 2001, als infolge der Terrorangriffe unter anderem auf das
World Trade Center in New York der internationale Flugreiseverkehr stark rückläufig war. Die Großstädte mit einer besonderen Bedeutung im internationalen Flugreiseverkehr wie Frankfurt oder München aber auch Berlin hatten einen plötzlichen
Rückgang an ausländischen Gästen aus Übersee verkraften müssen.
Die Fußball-WM brachte für den Übernachtungstourismus nicht den
erwarteten Impuls
Nach 2003 hat der Übernachtungstourismus in Großstädten wieder deutlich zugenommen. Ein deutlicher Schub für die Tourismuswirtschaft war von der FußballWeltmeisterschaft 2006 erwartet worden. Dieses Weltereignis hat aber offensichtlich
nicht den erwarteten zusätzlichen Impuls in den 12 Austragungsorten (Berlin, Dortmund, Frankfurt, Hannover, Hamburg, Gelsenkirchen, Köln, Kaiserslautern, Leipzig,
München, Nürnberg, Stuttgart) gebracht. Die Zunahmen liegen rückblickend in den
jeweiligen Städten in der Regel „im Trend“. Dies bedeutet aber auch, dass kein besonderes Nachfrageloch nach der Fußball-WM zu beobachten war, sondern allenfalls
eine leichte Stagnation auf jeweils hohem Niveau.
Hauptbeitrag
Abbildung 6: Entwicklung des Übernachtungsvolumens in Stuttgart,
Großstädten über 400 000 Einwohner
und Deutschland 1992 bis 2007
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
1992=100
250
1
Stuttgart
200
Großstädte insgesamt1
150
Deutschland 2
100
50
1992 93
94
95
96
97
1Ab 2004 mit Camping.
2Ohne Camping.
98
99
00
01
02
03
04
05
06 2007
Quelle: Statistisches Bundesamt
Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt
Der Übernachtungstourismus in
Stuttgart entwickelte sich – im Gegensatz zu anderen Großstädten – weitgehend kontinuierlich
Nach Angaben Dresdens als „Nicht-Fußball-WM-Austragungsort“ gingen in dieser
Stadt im Jahr 2006 die Impulse für die hohe Zunahme des Übernachtungstourismus
von der 800-Jahrfeier sowie der Einweihung der wieder aufgebauten Frauenkirche
sowie des Grünen Gewölbes aus. Nach diesen herausragenden aber einmaligen Ereignissen entstand dort im Jahr 2007 ein „Nachfrageloch“ und damit ein Rückgang
im Übernachtungstourismus. Ein solcher Rückgang zeigte sich in Dresden bereits in
den Jahren 2002 und 2003, als der bis dato ungebrochene Tourismusboom infolge
der Überschwemmungskatastrophe im August 2002 einen herben Rückschlag erfahren musste. Eine ähnliche Entwicklung kann auch im Städtetourismus von Hannover beobachtet werden: Dort hat die Weltausstellung 2000 zu einem besonders
starken Zuwachs an Übernachtungskapazitäten und Übernachtungen geführt – nach
Ende dieser Weltausstellung ist das Übernachtungsvolumen jedoch wieder fast auf
das Niveau des Jahres 1999 gesunken. Die Auswirkungen des 11. September 2001
spiegelten sich in den Übernachtungszahlen von Frankfurt und München wider, hier
sanken die Übernachtungszahlen zum Teil deutlich. Solchen Schwankungen im
Übernachtungsvolumen war der Übernachtungstourismus in Stuttgart in den vergangenen 15 Jahren nicht unterworfen. Selbst die wirtschaftliche Rezessionsphase
und der mit dem 11. September 2001 verbundene Rückgang an Übernachtungen
von Auslandsgästen hat sich in Stuttgart nur wenig ausgewirkt. Dieser Rückgang
konnte durch eine deutlich gestiegene Binnennachfrage (Zunahme an Übernachtungen, die von Gästen aus Deutschland gebucht wurden) kompensiert werden.
Das Übernachtungsvolumen in Deutschland hat sich um 15,7 Prozent (ohne Camping) erhöht, dabei hat – wie oben bereits erläutert – der Großstadttourismus überproportional stark zugenommen. Die Entwicklung der Nachfrage mit ihren
regionalen und sektoralen Schwerpunkten wird sich in der Angebotsentwicklung
deutlich.
15 % des gesamten Übernachtungsangebots in Deutschland befindet sich
in den 15 Großstädten über
400 000 Einwohner
Das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten erhöhte sich speziell in den Großstädten über 400 000 Einwohner um knapp 143 000 Betten beziehungsweise 72
Prozent. Dies bedeutet, dass 26 Prozent aller zwischen 1992 und 2007 neu auf den
Markt gekommenen Schlafgelegenheiten sich auf diese 15 Großstädte konzentriert.
Zwar hat dort hat auch die Zahl der Übernachtungsbetriebe deutlich zugenommen,
dennoch ist die durchschnittliche Betriebsgröße von 90 Betten auf 122 Betten pro
Betrieb gestiegen. Durch diese Konzentration des neu auf den Markt gekommenen
301
Hauptbeitrag
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
Angebots auf die Großstädte bei gleichzeitiger struktureller Veränderung des Angebots hin zu größeren (Hotel-)Betrieben in den Großstädten befindet sich bereits
15 Prozent des gesamten Übernachtungsangebots in Deutschland in den 15 Großstädten über 400 000 Einwohner. Im Jahr 1992 befand sich demgegenüber nur zehn
Prozent des gesamten Übernachtungsangebotes in diesen Großstädten.
Abbildung 7: Entwicklung des Übernachtungsvolumens in ausgewählten
Großstädten über 400 000 Einwohner
insgesamt und Deutschland 1992 bis
2007
1992=100
350
Dresden1, 3
300
Leipzig1, 3
250
Stuttgart1
200
150
Großstädte
insgesamt1
Berlin1
100
Deutschland 2
50
1992 93
94
95
96
97
98
99
00
01
02
03
04
05
06 2007
1Ab 2004 mit Camping.
2 Ohne Camping.
302
3 Gebietsstand des jeweiligen Jahres.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt
Abbildung 8: Entwicklung des Übernachtungsvolumens in ausgewählten
Großstädten über 400 000 Einwohner
1992 bis 2007
1992=100
350
300
Leipzig 2
250
Stuttgart1
200
Hannover 1
Frankfurt
1
150
Düsseldorf 1
100
50
1992 93
94
95
96
97
98
99
00
01
02
03
04
05
06 2007
1Ab 2004 mit Camping.
2 Gebietsstand des jeweiligen Jahres.
Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt
Quelle: Statistisches Bundesamt
Hauptbeitrag
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
Abbildung 9: Entwicklung des Übernachtungsvolumens in ausgewählten
Großstädten insgesamt über 400 000
Einwohner 1992 bis 2007
1992=100
350
300
250
Stuttgart1
200
Großstädte1
insgesamt
150
Frankfurt1
Nürnberg1
100
München1
50
1992 93
94
95
96
97
98
99
00
01
02
03
04
05
06 2007
1Ab 2004 mit Camping.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt
Abbildung 10: Veränderung des Bettenangebots und des Übernachtungsvolumens in Großstädten über 400 000 Einwohner 1992 bis 2007
%
250
303
233,8 232,5
200
Angebotene Betten1
Übernachtungen 2
174,8
150
146,5
125,6
111,3
100
112,6
94,2
93,5
83,0
62,5
50
40,7
39,7
33,9
39,4
62,6
50,8
49,7
45,7
66,7
82,3
74,6
71,4
66,4
63,0
71,7
61,7
48,8
40,5
30,7
27,0
20,7 23,0
15,7
0
Duisburg
Nürnberg
Essen
München
Bremen
Düsseldorf
Frankfurt
Hannover
Köln
Dortmund
Hamburg
Stuttgart
Berlin
Leipzig 3
Dresden 3
Großstädte
insgesamt
Deutschland o.
Camping
1Ohne Camping.
21992 ohne, 2007 mit Camping.
3Gebietsstand des jeweiligen Jahres.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt
Hauptbeitrag
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
Erwartungsgemäß hat sich das Angebot in den beiden sächsischen Städten Leipzig
(+ 174 %) und Dresden (+ 233 %) besonders stark erweitert. Hier dominierten zu
Beginn der 90er-Jahre wenige, noch aus DDR-Zeiten stammende, sehr groß dimensionierte Hotelanlagen. Mittlerweise hat sich durch den Neubau „kleinerer“ Hotelanlagen die durchschnittliche Größe eines Übernachtungsbetriebs in diesen Städten
von 161 Betten auf 121 Betten (Leipzig) beziehungsweise 195 Betten auf 103 Betten (Dresden) reduziert.
Der Konzentrationsprozess im Angebot
lässt sich auch in Stuttgart beobachten.
Die durchschnittliche Betriebsgröße in
Stuttgart hat sich zwischen 1992 und
2007 von 63 Betten auf 102 Betten erhöht
Die Entwicklung der durchschnittlichen Größe eines Übernachtungsbetriebs in den
beiden ostdeutschen Großstädten unterscheidet sich damit grundlegend von der
Entwicklung in den westdeutschen Großstädten: Für diese Großstädte kann konstatiert werden, dass durch Neubau großer Hotelanlagen bei gleichzeitiger Aufgabe
kleinerer Übernachtungsbetriebe eine deutliche Konzentration des Angebots stattgefunden hat – eine Entwicklung, die sich auch in Stuttgart beobachten lässt. Hier
hat sich das Angebot in den vergangenen 15 Jahren sogar verdoppelt, die Zahl der
Betriebe ist jedoch nur um 20 Prozent gestiegen. Damit hat sich die durchschnittliche Betriebsgröße in Stuttgart von 63 Betten auf 102 Betten erhöht. Stuttgart nimmt
unter den deutschen Großstädten mit diesem Wert allerdings nur einen unteren Mittelplatz ein. Berlin (154 Betten pro Betrieb), Frankfurt (153), München (130), Hannover (129) und Hamburg (122) weisen die höchste Konzentration im Beherbergungsgewerbe auf, während die Großstädte Köln, Bremen, Nürnberg aber auch mit
leichtem Abstand Düsseldorf mit einer durchschnittlichen Betriebsgröße von ca. 100
Betten pro Betrieb eine ähnliche Größenstruktur im Beherbergungsgewerbe aufweisen wie Stuttgart.
Köln, Bremen, Nürnberg aber auch mit
leichtem Abstand Düsseldorf weisen
eine ähnliche Größenstruktur im Beherbergungsgewerbe auf wie Stuttgart
Abbildung 11: Veränderung der durchschnittlichen Betriebsgröße in Großstädten über 400 000 Einwohner 1992 bis 2007
304
%
250
Durchschnittliche Betriebsgröße1
1992
200
195,0
2007
161,4
150
153,8
153,0
130,8
129,8
100
102,9
100,9
71,2
101,5
99,0
94,1
90,0
89,0
75,8
72,2
65,9
50
122,0
104,7
95,8
86,5
81,6
57,6
104,1
103,2
92,4
131,7
122,9
121,9
63,6
55,7
48,9
41,5
40,5
0
Duisburg
Essen
Dortmund
Düsseldorf
Nürnberg
Stuttgart
Dresden 2
Bremen
Köln
Leipzig2
Hamburg
Hannover
München
Frankfurt
Berlin
GroßDeutschstädte
land
insgesamt
1Ohne Camping.
2Gebietsstand des jeweiligen Jahres.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt
Hauptbeitrag
In den Großstädten über 400 000 Einwohner hat in der Regel die Zahl der
Übernachtungen (+82 %) stärker
zugenommen als die Zahl der angebotenen Betten (+72 %)
Die Angebotserweiterung war in den
vergangenen Jahren mit einer überproportionalen Erhöhung der Nachfrage
verbunden
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass in den Großstädten über 400 000
Einwohner in der Regel die Zahl der Übernachtungen (+ 82 %) stärker zugenommen
hat als die Zahl der angebotenen Betten (+ 72 %). Noch stärker als die Zahl der
Übernachtungen ist in diesen Städten sogar die Zahl der Gästeankünfte (+ 92 %) gestiegen. Daraus folgt zum einen, dass sich die durchschnittliche Übernachtungsdauer in Großstädten über 400 000 Einwohner von 2,07 Übernachtungen pro Gast
im Jahr 1992 fast kontinuierlich auf 1,96 Übernachtungen pro Gast verringert hat.
Des Weiteren zeigt die Gegenüberstellung der Angebots- und Nachfrageentwicklung, dass – rein statistisch gesehen – in den Großstädten (und damit im Gegensatz
zur Entwicklung in Deutschland) insgesamt durch die Ausdehnung des Angebots
keine Überkapazitäten geschaffen wurden. Vielmehr war mit der Angebotserweiterung eine überproportionale Erhöhung der Nachfrage verbunden. Diese Entwicklung von Angebot und Nachfrage trifft in vollem Umfang für Stuttgart zu, denn hier
hat sich das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten im Zeitraum 1992 bis 2007
von 8263 auf 16 650 Betten verdoppelt. Nach vorläufigen Ergebnissen der Beherbergungsstatistik hat sich bis Juni 2008 das Angebot weiter auf insgesamt 17 107
Betten erhöht. Die Nachfrage übertraf damit diese Angebotserweiterung zum Teil
deutlich (Übernachtungen: + 111 %, Gästeankünfte: + 131 %).
In der aufgrund ihrer Größe und ihrer Funktion als Messe- und Landeshauptstadt mit
Stuttgart durchaus vergleichbaren Landeshauptstadt Hannover hat sich in den vergangenen 15 Jahren zwar auch das Angebot deutlich erweitert, allerdings steht dieser Angebotserhöhung eine unterdurchschnittliche Nachfrageentwicklung gegenüber. Dort hat sich das Angebot zwar mit 93 Prozent ebenfalls fast verdoppelt, die
Nachfrage – gemessen an der Zahl der Übernachtungen ist im Gegensatz zu Stuttgart jedoch „nur“ um 67 Prozent gestiegen. Die Auslastung ist dort infolgedessen
von über 40 auf aktuell 36,6 Prozent gesunken.
Mit einer Bettenauslastung von aktuell
44,1 % liegt Stuttgart im Mittelfeld der
Großstädte
Die höchste Auslastung weisen aktuell München (56,3 %), Hamburg (56,0 %), Berlin (52,6 %) und Frankfurt (48,2 %) auf. In diesen Städten sind jedoch die saisonalen Unterschiede im Übernachtungstourismus geringer ausgeprägt als in Stuttgart;
hier reduzieren insbesondere die „schwach“ ausgelasteten Sommer- respektive Ferienmonate eine höhere jahresdurchschnittliche Auslastung. Mit einer Bettenauslastung von aktuell 44,1 Prozent liegt Stuttgart im Mittelfeld der Großstädte. Düsseldorf
(42,5 %) als vergleichbare Messe- und Landeshauptstadt weist ebenso wie Bremen
(42,3 %), Nürnberg (41,9 %), Dresden (42,9 %) und Leipzig (43,9 %) geringfügig
niedrigere Auslastungsquoten auf als Stuttgart.
Der Übernachtungstourismus in
Stuttgart hat sich kontinuierlicher und
stärker entwickelt als in manch anderen
Großstädten
Insgesamt kann konstatiert werden, dass sich der Tourismus in Stuttgart im Gegensatz zu manch anderer Großstadt in den vergangenen 15 Jahren kontinuierlicher
und – was besonders für die hiesige Tourismuswirtschaft erfreulich ist – dabei aber
auch deutlich stärker entwickelt hat. Zudem haben sich bis dato Angebot und Nachfrage weitgehend parallel entwickelt, bei tendenziell wachsender Auslastung der
Übernachtungsmöglichkeiten.
305
Hauptbeitrag
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
Abbildung 12: Auslastung der angebotenen Betten/Schlafgelegenheiten in Großstädten über 400 000 Einwohner 1992 und 2007
%
70
Auslastung
60
1992 2007
54,6
52,6
50
50,6
49,2
40
42,5
41,9
44,1
41,9
40,3
36,6
37,2
44,9
39,7
50,3
46,9
45,6
44,9
42,6
42,5
41,7 42,3
50,4
49,7
48,2
46,6
44,3
56,3
56,0
54,0
40,6
40,1
38,0
38,0
35,4
30
20
10
0
Hannover
Duisburg
Dortmund
Essen
Nürnberg
Bremen
Düsseldorf
Stuttgart
Frankfurt
Leipzig1
Köln
Berlin
Dresden1
Hamburg
München
GroßDeutschstädte
land o.
insgesamt Camping
1Gebietsstand des jeweiligen Jahres.
306
Quelle: Statistisches Bundesamt
Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt
Stadtkreise in Baden-Württemberg
Das Übernachtungsvolumen ist in
Baden-Württemberg bis 1997 um
15,7 % gesunken und erholt sich seitdem nur sehr langsam
Im Jahr 1992 wurden insgesamt in Baden-Württemberg (ohne Camping) 40,2 Millionen Übernachtungen gebucht. Das Übernachtungsvolumen ist in diesem Ferienland – wie bereits erwähnt – nicht zuletzt auf Grund der wachsenden Attraktivität
der neuen Bundesländer und hier besonders Mecklenburg-Vorpommern mit seiner
Ostseeküste als neues Zielgebiet für Familienferien, für Urlaub und Erholungsreisen
bis 1997 stark und zwar um 15,7 Prozent gesunken und erholt sich seitdem nur
sehr langsam von diesem Rückgang.
Ein noch stärkerer Rückgang des Übernachtungsvolumens in den Beherbergungsbetrieben Baden-Württembergs
konnte nur durch den auch hier florierenden Städtetourismus vermieden
werden
Aufgrund der positiven Entwicklung im ersten Halbjahr 2008 kann damit gerechnet
werden, dass die Zahl der Übernachtungen im Jahr 2008 den Stand vor 15 Jahren
wieder erreichen wird. Im unmittelbaren Vergleich zwischen 1992 und 2007 muss
konstatiert werden, dass 2007 knapp zwei Prozent weniger Übernachtungen in
Baden-Württemberg gebucht wurden als 1992. Ein noch stärkerer Rückgang des
Übernachtungsvolumens in den Beherbergungsbetrieben Baden-Württembergs
konnte nur durch den florierenden Städtetourismus vermieden werden. So spiegelt
sich die zunehmende Bedeutung des Städtetourismus für den Tourismus insgesamt
in Deutschland auch in Baden-Württemberg wider. Obgleich Baden-Württemberg –
nach Bayern – das zweitwichtigste Urlaubsland innerhalb Deutschlands ist, wird der
Übernachtungstourismus auch hier immer stärker vom Städtetourismus geprägt. Inzwischen werden in Baden-Württemberg bereits knapp 20 Prozent aller Übernachtungen und damit jede fünfte Übernachtung in den neun Stadtkreisen (Stuttgart,
Heilbronn, Baden-Baden, Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim, Pforzheim, Freiburg,
Ulm) gebucht. Die wachsende Bedeutung des Städtetourismus in Baden-Württem-
Hauptbeitrag
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
berg zeigt sich darin, dass ohne dieses Marktsegment die Zahl der Übernachtungen
in Baden-Württemberg im direkten Vergleich zum Stand 1992 nicht nur um ca. zwei
Prozent, sondern um ca. fünf Prozent gesunken wäre.
Der Städtetourismus in Baden-Württemberg hat zwischen 1992 und 2007
um 53,5 % zugenommen
Lediglich die Kur- und Bäderstadt
Baden-Baden hat in diesem Zeitraum
einen Rückgang im Übernachtungsvolumen um acht % hinnehmen müssen
Abbildung 13: Entwicklung des Übernachtungsvolumens in ausgewählten
kreisfreien Städten Baden-Württembergs 1992 bis 2007
Insgesamt hat der Städtetourismus in Baden-Württemberg im Zeitvergleich 1992
und 2007 um 2,8 Millionen auf 7,9 Millionen Übernachtungen und damit um 53,5
Prozent zugenommen. Unter den Stadtkreisen Baden-Württembergs hat lediglich
die Kur- und Bäderstadt Baden-Baden in den vergangenen 15 Jahren einen erheblichen Bedeutungsverlust hinnehmen müssen. In den dortigen Beherbergungsbetrieben ist im genannten Zeitraum die Zahl der Übernachtungen signifikant
gesunken. Anstelle 800 000 Übernachtungen im Jahr 1992 wurden im Jahr 2007
nur noch 735 000 Übernachtungen gebucht. Dies bedeutet einen Rückgang um
acht Prozent. Deutlich unterdurchschnittlich hat sich das Übernachtungsvolumen in
Heidelberg entwickelt, denn in dieser traditionell vom Tourismus geprägten Stadt
hat die Zahl der Übernachtungen im Zeitraum 1992 bis 2007 „nur“ um knapp zehn
Prozent zugenommen. Eine überdurchschnittlich positive Entwicklung weisen hingegen Freiburg (+ 72 %), Pforzheim (+ 69 %), Mannheim (+ 64 %) und Ulm
(+ 60 %) auf.
1992=100
250
Stuttgart1
200
Mannheim1
307
150
Karlsruhe 1
Baden-Württemberg 2
100
Baden-Baden1
Stadtkreise Baden-Württemberg
50
1992 93
94
95
96
97
1Ab 2004 mit Camping.
2Ohne Camping.
98
99
00
01
02
03
04
05
06 2007
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt
Das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten hat sich in Freiburg ebenso
wie in Stuttgart etwa verdoppelt, in
Baden-Baden ist das Angebot um
fünf % geschrumpft
Wie auch in den bundesdeutschen Großstädten über 400 000 Einwohner, so steht
auch in den genannten Stadtkreisen hinter der hohen Zunahme an Übernachtungen
in der Regel eine deutliche Erweiterung des Angebots an Übernachtungsmöglichkeiten. So hat sich in Freiburg ebenso wie in Stuttgart das Angebot etwa verdoppelt,
in Ulm ist das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten um 73 Prozent, in Mannheim um 63 Prozent und in Karlsruhe um 55 Prozent gestiegen. Rückläufig hat sich
lediglich das Angebot in Baden-Baden entwickelt, die Zahl der Betriebe hat sich um
zehn Betriebe reduziert, das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten ist um 230
Betten beziehungsweise fünf Prozent geschrumpft.
In allen Stadtkreisen mit Ausnahme Mannheims ist der zunehmende Konzentrationsprozess im Beherbergungsgewerbe bemerkbar, denn die durchschnittliche Betriebsgröße liegt in den Stadtkreisen mittlerweise bei 85 Betten pro Betrieb
gegenüber 61 Betten pro Betrieb im Jahr 1992.
Hauptbeitrag
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
Abbildung 14: Veränderung des Bettenangebots und des Übernachtungsvolumens in kreisfreien Städten Baden-Württembergs 1992 bis 2007
%
120
100
118,6
111,3
Angebotene Betten1
101,5
Übernachtungen2
80
73,0
60
69,1
60,5
54,9
71,7
62,9 64,7
60,2
53,5
52,0
46,5
40
38,3
20
23,0
21,8
12,7
9,4
0
-4,9
-1,8
-8,1
-20
BadenBaden
Karlsruhe
Heidelberg
Heilbronn
Ulm
Mannheim
Pforzheim
Stadtkreise
BadenWürttemberg
Stuttgart
Freiburg
BadenWürttemberg
1 Ohne Camping.
2 1992 ohne, 2007 mit Camping.
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt
308
Die höchste Bettenauslastung ist in den beiden traditionellen Touristenstädten Heidelberg und Baden-Baden mit 47,2 und 45,8 Prozent feststellbar. In diesen beiden,
mit den übrigen Stadtkreisen nur bedingt vergleichbaren Städten wirken sich die
längeren Kuraufenthalte (Baden-Baden) beziehungsweise die geringeren saisonalen
Schwankungen, aber auch die geringeren Schwankungen im Wochenverlauf in der
Touristenstadt Heidelberg, positiv auf die Auslastung der Übernachtungsbetriebe
aus.
Die höchste Bettenauslastung ist in den
beiden traditionellen Touristenstädten
Heidelberg und Baden-Baden mit 47,2
und 45,8 % feststellbar
Abbildung 15: Auslastung der angebotenen Betten in kreisfreien Städten Baden-Württembergs 1992 bis 2007
%
100
Auslastung der angebotenen Schlafgelegenheiten
80
1992 2007
60
51,9
51,8
48,8
40
39,4
40,2
Heilbronn
Freiburg
37,6
41,7
41,0
42,4
41,0
40,6 41,3
40,7
43,0
45,8
47,2
34,4
30,5
20
0
Pforzheim
Mannheim
Ulm
Karlsruhe
Stuttgart
Baden-Baden
Heidelberg
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt
Hauptbeitrag
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
Region Stuttgart
Stuttgart ist von einem Kranz wirtschaftlich starker und touristisch attraktiver Mittelstädte wie z.B. Esslingen,
Ludwigsburg, Böblingen, Sindelfingen
oder Göppingen umgeben
Im Gegensatz zu Solitärstädten wie München, Berlin, Leipzig, Dresden aber auch zu
baden-württembergischen Städten wie Heilbronn, Freiburg und Karlsruhe, ist Stuttgart von einem Kranz wirtschaftlich starker und touristisch attraktiver Mittelstädte
wie zum Beispiel Esslingen, Ludwigsburg, Böblingen, Sindelfingen oder Göppingen
umgeben. Neben diesen innerhalb der administrativen Grenzen der Region Stuttgart
liegenden Städten beziehungsweise Landkreisen sind noch die südlich der Region
Stuttgart gelegenen Städte beziehungsweise Landkreise Reutlingen und Tübingen zu
nennen, die funktional eng mit Stuttgart und seiner Region verbunden sind. Die Verflechtung dieser umliegenden Städte und Landkreise wird durch die im Süden Stuttgarts und zwar auf der Gemarkung der Stadt Leinfelden-Echterdingen im Landkreis
Esslingen gelegene Landesmesse Stuttgart verstärkt, da für die Gäste der im Herbst
2007 neu eröffneten Messe Stuttgart (einschließlich des darin integrierten Internationalen Congresscentrums) auch die in den Städten respektive Landkreisen Esslingen, Tübingen und Reutlingen gelegenen Übernachtungsmöglichkeiten leicht
erreichbar sind. Aus diesem Grund wird im Folgenden die langfristige Entwicklung
des Übernachtungstourismus in der Region und seinen Landkreisen und darüber
hinaus die jüngste Entwicklung in den benachbarten Landkreisen jedoch außerhalb
der Region liegenden Landkreise Reutlingen und Tübingen näher beleuchtet.
Die Zahl der Übernachtungen in der Region Stuttgart hat sich von 4,04 Millionen Übernachtungen im Jahr 1992 auf
aktuell 6,18 Millionen Übernachtungen
und damit um 53 % erhöht
Die Zahl der Übernachtungen in der Region Stuttgart hat sich von 4,04 Millionen
Übernachtungen im Jahr 1992 auf aktuell 6,18 Millionen Übernachtungen erhöht1.
Dies bedeutet einen Zuwachs um 53 Prozent. Stuttgart als Zentrum der Region prägt
dabei sehr stark das Wachstum, denn ohne Stuttgart liegt in den fünf Landkreisen
der Region das Wachstum bei „nur“ 28 Prozent. Knapp zwei Drittel der Zunahme
ist damit auf die überaus positive Entwicklung des Übernachtungstourismus in Stuttgart selbst zurückzuführen. Die Landkreise Esslingen (+ 45 %) und Ludwigsburg
(+ 39 %) weisen dabei eine überdurchschnittlich positive Tourismusbilanz auf. Hinter der allgemein positiven Entwicklung in der Region (ohne Stuttgart) bleibt der
Übernachtungstourismus von Böblingen (+ 25 %), im Rems-Murr-Kreis (+ 18 %)
insbesondere aber in dem eher peripher gelegenen und bislang nur bedingt vom
Städtetourismus Stuttgart profitierenden Landkreis Göppingen zurück. In diesem
primär vom Ferientourismus geprägten Landkreis hat sich das Übernachtungsvolumen zwischen 1992 und 2007 nur um sechs Prozent erhöht.
Ohne Stuttgart liegt in den fünf Landkreisen der Region das Wachstum bei
„nur“ 28 %
Abbildung 16: Entwicklung des Übernachtungsvolumens in der Region
Stuttgart 1992 bis 2007
1992=100
250
Stuttgart1
200
Lkr. Esslingen1
150
Lkr. Ludwigsburg1
100
Lkr. Böblingen1
Lkr. Göppingen1
Lkr. Rems-Murr1
50
1992 93
94
95
96
97
98
99
00
01
02
03
04
05
06 2007
1Ab 2004 mit Camping.
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt
309
Hauptbeitrag
Das Übernachtungsvolumen ist in den
beiden Landkreisen Reutlingen und
Tübingen zwischen 1992 und 2007 nur
um 2 % (Reutlingen) bzw. 9 % (Tübingen) gestiegen
Abbildung 17: Entwicklung des Übernachtungsvolumens in der Region
Stuttgart und den Landkreisen Tübingen und Reutlingen 1992 bis 2007
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
Ähnlich wie der Landkreis Göppingen haben auch die beiden südlich der Region
Stuttgart gelegenen Landkreise Reutlingen und Tübingen – langfristig gesehen –
(noch) nicht von der rasanten Entwicklung Stuttgarts profitiert. Das Übernachtungsvolumen ist zwischen 1992 und 2007 in diesen beiden Landkreisen nur um
zwei Prozent (Reutlingen) beziehungsweise neun Prozent (Tübingen) gestiegen. Bei
diesem Zeitvergleich ist allerdings zu berücksichtigen, dass sich im Landkreis Reutlingen das Übernachtungsvolumen im Zeitraum 1992 bis 2005/2006 stets – zum
Teil sogar deutlich unter dem Übernachtungsvolumen des Jahres 1992 geblieben
war, also der Übernachtungstourismus in diesem Landkreis um bis zu 13 Prozent
abgenommen hatte. Bis zur Eröffnung der Messe haben diese beiden Landkreise
vom „Städtetourismus Stuttgart“ in keinem nennenswerten Umfang profitiert.
1992=100
250
Stuttgart1
200
Region Stuttgart1
Region ohne Stuttgart1
150
Lkr. Reutlingen1
100
Baden-Württemberg 2
310
Lkr. Tübingen 1
50
1992 93
94
95
96
97
1Ab 2004 mit Camping.
2Ohne Camping.
98
99
00
01
02
03
04
05
06 2007
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt
Die durch die Eröffnung der Messe ausgelöste Dynamik ist dort weit geringer
als im Landkreis Esslingen
Die zur Messe hin eher peripheren
Landkreise können offenbar nicht von
dem durch die Eröffnung der Messe
ausgelösten Impuls für die Tourismuswirtschaft profitieren
Ein signifikanter Anstieg des Übernachtungstourismus ist insbesondere im Landkreis
Tübingen zu konstatieren. Die jüngste Entwicklung zeigt, dass sich im ersten Halbjahr 2008 das Übernachtungsvolumen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 6,3 Prozent (Landkreis Reutlingen) beziehungsweise 2,9 Prozent (Landkreis
Tübingen) erhöht hat. Der jüngste „Erholungsprozess“ in den beiden Landkreisen
setzt sich damit zwar fort, die Dynamik ist jedoch weit geringer als im Landkreis Esslingen. Hier beträgt die Zunahme des Übernachtungsvolumens im ersten Halbjahr
des Jahres 2008 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres 24 Prozent. Es ist
damit deutlich erkennbar, dass die auf der Gemarkung Leinfelden-Echterdingen im
Landkreis Esslingen gelegene Messe einen deutlichen Schub im Übernachtungstourismus für diesen Landkreis bewirkt, und zwar nicht zulasten des Übernachtungsvolumens in Stuttgart selbst. Eine (direkte/indirekte) Wirkung der Messe auf das
Übernachtungsvolumen der anderen Landkreise lässt sich noch für den Landkreis
Göppingen (+ 8,4 %) sowie für den Landkreis Böblingen (+ 5,8 %) feststellen. Die
im Norden gelegenen Landkreise Ludwigsburg (+ 3 %) und der Rems-Murr-Kreis
(+ 4,2 %) bleiben dagegen deutlich hinter der allgemeinen Entwicklung in der Region (+ 9,5 %) zurück. Diese zur Messe hin eher peripheren Landkreise können offenbar nicht von dem durch die Eröffnung der Messe ausgelösten Impuls für die
Tourismuswirtschaft profitieren. Die Lagegunst verändert sich damit eindeutig von
den nördlichen Landkreisen zu den südlich gelegenen Landkreisen.
Hauptbeitrag
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
Ausblick
Die Halbjahresbilanz von Stuttgart zeigt
mit einem Übernachtungsplus von
9,1 % gegenüber dem ersten Halbjahr
des Jahres 2007 einen deutlichen
Aufwärtstrend, das Rekordergebnis aus
dem ersten Halbjahr des WM-Jahres
2006 konnte sogar übertroffen werden
Die jüngste Entwicklung des Übernachtungstourismus zeigt, dass Stuttgart nicht
stagniert, sondern sich weiter auf Wachstumskurs befindet. Der befürchtete Rückgang im Übernachtungstourismus nach dem Fußball-WM-Jahr 2006 ist nicht eingetreten. Die Halbjahresbilanz des aktuellen Jahres zeigt mit einem deutlichen Zuwachs von 9,1 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr des Jahres 2007 einen deutlichen Aufwärtstrend. Mit knapp 1 290 000 Übernachtungen (einschließlich Camping) in den ersten sechs Monaten liegt das Halbjahresergebnis sogar noch über
dem ersten Halbjahr des Fußball-Weltmeisterschaft-Jahres 2006, in dem 1 240 000
Übernachtungen gebucht wurden. Die Monate Januar, Februar, April und Mai waren
wieder „Rekordmonate“ nur die Monate März und Juni 2008 blieben hinter den
bisherigen Monatsrekorden März 2007 und Juni 2006 zurück. Dabei ist allerdings zu
berücksichtigen, dass der März stark durch die diesjährigen „frühen“ Osterferien
geprägt waren – und traditionell sind Ferienzeiten tendenziell mit geringerer Nachfrage in einem weiterhin stark vom Geschäftsreisetourismus geprägten Städtetourismus Stuttgart verbunden. Diese Abhängigkeit ist in den letzten Jahren jedoch
bereits stark durch besondere touristische Attraktionen und Veranstaltungen reduziert worden. Es wird ein Bestreben der Stuttgarter Tourismuswirtschaft bleiben, eine
höhere Auslastung in bis dato gering nachgefragten Zeiten (Ferien/Wochenenden)
zu generieren respektive die Nachfrage zu erhöhen. Insgesamt gesehen konnte im
ersten Halbjahr 2008 der leichte Rückgang im ersten Halbjahr des Vorjahres vollständig ausgeglichen werden.
Nach vorläufigen Angaben anderer
Großstädte liegt Stuttgart damit erneut
unter den besonders wachstumsstarken
Großstädten
Nach vorläufigen Angaben anderer Großstädte liegt Stuttgart damit erneut unter
den besonders wachstumsstarken Großstädten. Während sich in Dresden der Rückgang im Übernachtungstourismus offenbar fortsetzt, und auch andere Städte wie
Köln, München, Frankfurt keine oder nur leichte Zuwächse im ersten Halbjahr 2008
verzeichnen, liegen Stuttgart (+ 9 %), Hannover (+ 15 %) und Düsseldorf (+ 23 %)
an der Spitze des Wachstums im Großstadttourismus. Für Hannover wird den Ergebnissen der Beherbergungsstatistik zufolge ein (überraschender) Zuwachs in Höhe
von 15 Prozent ausgewiesen. Nach Angaben des Landesbetriebes für Statistik und
Kommunikationstechnologie dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass dieses
„Wachstum“ primär technisch bedingt ist, da in Hannover ca. 20 Übernachtungsbetriebe mit 850 Betten, die bis dato nicht im Berichtskreis der Beherbergungsstatistik enthalten waren, nachträglich aufgenommen wurden.
Es kann davon ausgegangen werden,
dass die Zahl der Übernachtungen in
Stuttgart in diesem Jahr zwischen
7 und 10 % steigen wird
Durch den anvisierten Neubau weiterer
Hotels wird zwar die innerstädtische
Konkurrenz belebt, doch wird sich
Stuttgart weiterhin dem nationalen und
internationalen Wettbewerb um Gäste
stellen und behaupten können
Vorsichtig geschätzt, kann davon ausgegangen werden, dass die Zahl der Übernachtungen in Stuttgart in diesem Jahr deutlich und zwar zwischen sieben und zehn
Prozent steigen wird. Für diese hohe Zunahme spricht die Tatsache, dass traditionell
die Herbstmonate die übernachtungsstärksten Monate sind, in diesen Herbstmonaten interessante und überregional bedeutsame Veranstaltungen in Stuttgart stattfinden werden und die neu eröffnete Landesmesse Stuttgart mit dem darin
integrierten Internationalen Congresscentrum Stuttgart sehr stark ausgelastet sein
wird. Zudem wird nach dem im Jahr 2006 eröffneten Mercedes-Benz-Museum im
Dezember 2008 mit dem neuen Porsche-Museum ein weiterer besonderer Publikumsmagnet in Stuttgart seine Pforten öffnen. Durch den anvisierten Neubau weiterer Hotels wird zwar die innerstädtische Konkurrenz belebt, doch durch all die in
den vergangenen Jahren realisierten und in den kommenden Jahren geplanten tourismusrelevanten Maßnahmen wird sich Stuttgart weiterhin dem nationalen und internationalen Wettbewerb um Gäste stellen und sich in diesem Wettbewerb
behaupten können.
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Hauptbeitrag
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
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Foto 2: Landesmesse Stuttgart GmbH (Quelle: Bilddatenbank des Amts für Stadtplanung und Stadterneuerung)
Stuttgarts Übernachtungstourismus hat
sich kontinuierlich und nachhaltig positiv entwickelt
Die positive Entwicklung Stuttgarts basiert dabei nicht auf einer touristisch relevanten „Einmal-Ereignisleistung“, deren Wirkung schnell verpufft, sondern auf einer
kontinuierlichen wirtschaftlichen Entwicklung – gepaart mit einem nachhaltigen
Ausbau der tourismusrelevanten Infrastruktur. Stuttgart wie auch andere Großstädte
sind als Teilsegment des Übernachtungstourismus eindeutige Gewinner im Wettbewerb um Übernachtungsgäste, wohingegen klassische Ferien-/Tourismusgebiete
aber auch der Kur- und Bädertourismus erhebliche Verluste hinzunehmen hatten.
Autor:
Joachim Eicken
Telefon: (0711) 216-2137
E-Mail: joachim.eicken@stuttgart.de
1
Bei diesem Zeitvergleich ist allerdings zu berücksichtigen, dass das Übernachtungsvolumen im Jahr
1992 den Campingtourismus nicht berücksichtigt, im Jahr 2007 jedoch dieser Campingtourismus
im ausgewiesenen Übernachtungsvolumen enthalten ist. Da die Bedeutung des Campingtourismus
auf Landkreisebene aus den aktuell vorliegenden Unterlagen der amtlichen Statistik nicht ableitbar
ist, faktisch jedoch in Urlaubsgebieten höher ist als in städtisch geprägten Gebieten (in Stuttgart liegt
der Anteil der Übernachtungen auf dem hiesigen Campingplatz an allen Übernachtungen bei ein
Prozent, der Anteil der Übernachtungen auf einem Campingplatz an allen Übernachtungen in BadenWürttemberg liegt bei ca. sechs Prozent) kann in den Landkreisen der Zuwachs im Übernachtungsvolumen leicht überhöht ausgewiesen sein.
Hauptbeitrag
Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 10/2008
Tabelle 1: Die Entwicklung des Übernachtungstourismus im Großstadt- und Regionalvergleich 1992/2007
1992
Einwohner
(amtliche
Einwohnerzahl)
1992
angebotene
Betten (1992
ohne Camping)
2007
Übernachtungen
(1992 ohne
Camping)
Einwohner
angebotene
Übernachtungen
(amtliche
Schlafgelegenheiten/
(2007 mit
Einwohnerzahl) Betten (2007 ohne
Camping)
2007
Camping)
Großstädte über 400 000 Einwohner2
Berlin
3 465 748
42 262
7 661 052
3 416 255
89 836
Hamburg
1 688 785
21 977
4 044 362
1 770 629
35 529
7 402 423
München
1 256 638
35 643
6 540 787
1 311 573
46 579
9 533 035
Köln
960 631
16 823
2 614 049
995 397
25 029
4 480 211
Frankfurt
663 952
19 498
3 317 806
659 021
32 444
5 395 490
Essen
627 269
4 019
721 353
582 140
6 531
1 007 660
Dortmund
600 669
3 343
463 218
586 909
5 449
808 561
Stuttgart
599 415
8 263
1 224 010
597 176
16 050
2 586 640
Düsseldorf
578 135
13 947
2 020 272
581 122
19 589
3 045 609
Bremen
554 377
5 749
875 941
547 769
8 013
1 311 693
Duisburg
539 094
2 197
283 522
496 665
2 651
348 748
Hannover
523 627
6 305
979 055
518 069
12 198
1 631 951
Nürnberg
500 198
10 109
1 635 254
503 110
14 227
2 188 905
Dresden 1
481 676
5 071
1 010 350
507 513
16 929
3 359 835
Leipzig
1
17 285 837
496 647
4 036
745 872
510 512
11 092
1 838 512
Großstädte insgesamt
13 536 861
199 242
34 136 903
13 583 860
342 146
62 225 110
Deutschland ohne Camping
80 274 600
2 007 859
293 827 000
82 210 000
2 549 527
339 919 036
Deutschland mit Camping
80 274 600
keine Angabe
318 443 000
82 210 000
2 754 359
361 839 734
Stadtkreise Baden-Baden-Württemberg
3
Stuttgart
599 415
8 263
1 224 010
597 176
16 650
2 586 600
Heilbronn
121 052
1 278
159 854
121 627
1 768
243 000
52 844
4 693
799 873
54 853
4 463
734 700
Karlsruhe
279 329
3 677
557 890
288 917
5 694
817 300
Heidelberg
140 282
4 740
880 445
145 311
5 829
963 500
Mannheim
318 446
3 580
502 690
309 795
5 832
828 000
Pforzheim
116 733
1 325
130 928
119 423
1 614
221 400
Freiburg
195 789
3 592
658 388
219 430
7 851
1 130 400
Baden-Baden
Ulm
114 066
1 535
243 510
121 434
2 655
390 800
1 937 956
32 683
5 157 588
1 977 966
52 356
7 915 700
Baden Württemberg ohne Camping
10 148 708
266 302
40 232 799
10 749 755
300 377
39 649 200
Baden Württemberg mit Camping
10 148 708
344 026
43 184 000
10 749 755
387 713
42 404 600
Stadtkreise Baden-Württemberg
Region Stuttgart
3
Stuttgart
599 415
8 263
1 224 010
597 176
16 650
2 586 640
Landkreis Böblingen
346 074
5 227
726 064
372 755
7 088
910 900
Landkreis Esslingen
490 821
5 054
608 331
514 503
7 353
881 500
Landkreis Göppingen
250 515
3 787
458 234
255 807
4 838
484 100
Landkreis Ludwigsburg
479 143
3 974
529 067
515 146
6 042
733 700
Landkreis Rems-Murr
393 028
4 063
494 643
417 131
6 288
584 000
2 558 996
30 368
4 040 349
2 672 518
48 259
6 180 840
Region Stuttgart
Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg.
1
Dresden und Leipzig: Gebietsstand des jeweiligen Jahres.
2
Angebotene Schlafgelegenheiten/Betten 2007: ohne Camping.
3
Angebotene Schlafgelegenheiten/Betten 2007: mit Camping.
Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt
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