1. Fernlehrstudium Sporttourismus Theoretische Arbeit Irene van

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1. Fernlehrstudium Sporttourismus Theoretische Arbeit Irene van
- Theoretische Qualifikationsarbeit -
Fahrtensegeln
- eine besondere Form des Sporttourismus
SPORTTOERISME
Grensoverschrijdene Opleiding
SPORTTOURISMUS
Grenzüberschreitendes Fernlehr-Studium
Irene van Adrichem
Meisenweg 4
47626 Kevelaer
hier_is_irene@hotmail.com
Tel. 02832-979566
Vorwort
Mit 15 Jahren segelte ich zum ersten Mal auf einer Jolle, daraufhin folgten viele
Wochenenden, Oster- und Sommerferien auf einem Fighter (Kimmkieler).
Gemeinsam mit meinem Freund, Georg Pferdmenges, segelte ich einige Jahre
in Folge entlang der Küsten- und Insellandschaft Kroatiens.
2002 segelten wir mit demselben Boot von Italien aus nach Elba und weiter
nach Korsika. Wir umrundeten Korsika und erstatteten unterwegs Sardinien
einen sehr stürmischen Besuch.
Am 19. September 2003 fuhren wir mit einer, auf dem Trailer angehängten,
Shark 24 (Länge 7,31 m) in Richtung Spanien. In Alicante ließen wir das Boot
zu Wasser und unser Ziel war es bis zum Jahresende in der Karibik zu sein. 3,5
Wochen segelten wir entlang der spanischen Küste. Wir hatten das bei Ebay für
3.500 Euro ersteigerte Boot bis dahin noch nie gesegelt. Wir hatten noch viel zu
reparieren, zu optimieren und zu experimentieren.
„Futschi Kato“ wurde sie getauft. Am 13. Oktober hieß es „Anker auf“, die
Strasse von Gibraltar erwartete uns! Der Affenfelsen hinter uns verschwand am
Horizont, vor uns lagen 10 Tage auf dem Wasser. Am 23. Oktober erreichten
wir La Graciosa; eine kleine Insel nördlich der Kanarischen Insel Lanzerote. 12
Stunden vor Ankunft war unser Hauptruder gebrochen, doch wir hatten es
geschafft.
Wir verbrachten 3 ½ Wochen auf La Graciosa, Lanzerote, Teneriffa, Gran
Canaria und La Gomera bevor es mit einem neuen, aus Deutschland
eingeflogenem, Ruder aufging zur nächsten Etappe.
In Gran Canaria, Las Palmas lagen wir einige Tage in einem Ankerfeld, bevor
wir einen Schaden in einer unserer Wanten (Drahtseile, die den Mast zu beiden
Schiffsseiten hin verspannen) entdeckten. Wenn wir weiter wollten, mussten wir
die Want ersetzen und wenn wir eine ersetzen, können wir besser gleich alle
ersetzen. Es gab keinen Ort an dem wir dies besser hätten entdecken können.
Wir befanden uns schließlich direkt neben dem Muelle Deportivo de Las Palms,
dem Ausrüstungs- und Starthafen der Atlantic Rally for Cruisers (ARC), die eine
Woche später startete.
Wir fuhren unter Motor in den Hafen, der Hafenmeister kam uns mit einem
Motorboot entgegen und gab uns zu verstehen, dass der Hafen voll ist und wir
ohne Reservierung nicht einlaufen könnten. Wir gaben ihm zu verstehen, dass
es sich bei dem zu behebenden Schaden um einen Seenotfall handle und wir
nicht weitersegeln könnten, wenn wir unsere Stagen und Wanten nicht ersetzen
würden.
Zwischen einigen großen Yachten bekamen wir einen Liegeplatz für Futschi
Kato. Wir lernten die gute Qualität der Ausrüster und Segelmacher des Hafens
kennen, kauften ein paar kleine Ersatzteile und sahen zu wie die mit ARCFlaggen behangenden Yachten mit (frischen) Lebensmitteln beladen wurden.
2
Wir hatten uns ursprünglich auch einmal erkundigt, ob die Teilnahme an der
ARC für uns in Frage käme. Die Antwort war eindeutig „Nein“. Unser Boot
entsprach nicht der Mindestlänge und unsere Sicherheitsausrüstung war nicht
so modern und vollständig wie die Vorgeschriebene.
Bis zum Zeitpunkt meiner Nachforschungen für diese Arbeit, war mir nicht viel
mehr über die ARC und die damit verbundene Organisation bekannt.
Heute weiß ich mehr. Mein Wissen teile ich gerne mit Euch/Ihnen.
Mein Dank gilt an dieser Stelle dem Direktor des World Cruising Clubs (WCC),
Veranstalter der Atlantic Rally for Cruisers, Jeremy Wyatt, der mir sowohl
telefonisch als auch per Email viele Informationen geben konnte.
Von ihm und auch von dem deutschen Ansprechpartner für die ARC, Herr
Greiff, mit dem ich ebenfalls telefoniert hatte, erhielt ich Dankbarerweise die
Einladung zu einem weiteren Gespräch auf der „boot“
In einem Interview am Samstag, dem 20. Januar beantworteten sie, sowie auch
Andrew Bishop, Geschäftsführer des WCCs, weitere Fragen und stellten dieser
Arbeit einige Fakten bereit. Dank ihrem Wissen und Engagement habe ich ein
vollständigeres Bild über die sporttouristischen Aspekte der ARC erhalten.
Außerdem möchte ich einigen Freunden danken, Mitseglern, die wir während
unserer Atlantiküberquerung und anschließend in der Karibik kennen gelernt
haben. „Individualtouristen“, die die Atlantiküberquerung aus diversen Gründen
in Eigenregie bewältigt haben, ohne sich der Organisation der ARC
anzuschließen.
Lieber Johannes Erdmann, lieber Hans Müller, Liebe Heidi Müller, lieber
Sebastian Pieters, liebe Heike Würbel, liebe Elke Bock und lieber Wilfried
Rodemann danke für eure Informationen und Erinnerungen an das etwas
andere Leben auf dem Wasser!
Georg danke für die Einführung in das Wissen und die Welt des Segelns!
3
Inhaltsangabe
Vorwort ............................................................................................................... 2
Inhaltsangabe..................................................................................................... 4
Einleitung............................................................................................................ 5
1. Segeln und Sporttourismus ............................................................................ 6
2. Individualsegler und die Atlantic Rally for Cruisers......................................... 8
2.1 Individualsegler......................................................................................... 8
2.2 Atlantic Rally for Cruisers (ARC)............................................................. 14
3. Sporttouristische Effekte des Fahrtensegelns .............................................. 21
3.1 Gran Canaria .......................................................................................... 21
3.2 St. Lucia.................................................................................................. 23
4. Schlussbetrachtung...................................................................................... 27
Quellenangaben ............................................................................................... 29
Anhang ............................................................................................................. 30
Anhang 1: Liste mit kooperierenden Häfen ...................................................... 31
Anhang 2: Graphische Darstelllungen der Segelrouten ................................... 33
Anhang 3: Zusammensetzung der ARC-Flotte 2006........................................ 33
Anhang 3: Zusammensetzung der ARC-Flotte 2006........................................ 34
Anhang 4: St. Lucia ARC Eventkalender 2006................................................. 35
Anhang 5: Übersicht der Sponsorpartner der ARC .......................................... 39
4
Einleitung
„Fahrtensegeln – eine besondere Form des Sporttourismus“, diesen Titel
übermittelte ich Willi Kisters vor einigen Wochen. Im Vorwort möge deutlich
geworden sein, dass ich persönlich einige Erfahrungen in der Segelwelt
sammeln konnte - dies allerdings als Individualsegler. Wir (mein Freund und
ich) haben nie Regatten gesegelt und wir haben uns nie organisierten
Fahrtensegelevents angeschlossen. Wir haben die Ferien- und Urlaubszeiten
genutzt um zu segeln. Wir waren und sind immer noch häufig Wassertouristen.
Wir machen „Camping auf dem Wasser“; eine unserer ganz persönlichen
Definitionen vom Fahrtensegeln.
Es hat etwas gedauert bis in mir die Idee aufkam, Fahrtensegeln zum Thema
dieser theoretischen Qualifikationsarbeit zu machen, vielleicht gerade weil wir
als Individualtouristen versuchen dem Massentourismus, den Souvenirläden
und Postkartenständern zu entfliehen. Ich fühle mich nicht so touristisch als
hätte ich eine Pauschalreise bei irgendeinem Reiseveranstalter gebucht. Doch
wir sind und bleiben Touristen, auch wenn wir uns nicht in einer Hotelburg
befinden. Außerdem segeln wir und betreiben somit eine Art des (Wasser)Sport. Wir sind also sportliche Touristen.
Dann erinnerte ich mich an andere Segler, die wir vor unserer
Atlantiküberquerung gesehen und teilweise kennen gelernt haben. Massen von
Seglern mit tollen größeren Booten, die alle an der ARC teilnahmen.
Vor einigen Wochen dachte ich noch das „Fahrtensegeln – eine besondere
Form des Sporttourismus“ sei. Doch heute bin ich schlauer: Fahrtensegeln ist
eine in der Welt des Sporttourismus bereits bekannte und sehr gefragte Form
des Sporttourismus.
In dieser Hausarbeit möchte ich Euch/Sie mitnehmen in einen Teil der Welt des
Fahrtensegelns. Hauptsächlich beziehen sich meine Nachforschungen auf das
Gebiet der Kanarischen Inseln, als Abfahrtsinseln für eine Atlantiküberquerung
sowie die Karibischen Inseln als Ankunftsinseln einer Atlantiküberquerung.
Insbesondere gehe ich auf die Inseln Gran Canaria und St. Lucia, als Start- du
Zielinseln der ARC ein.
Im ersten Kapitel werden Begriffe wie Fahrten- und Regattasegeln näher
definiert, bevor ich an Hand von Definitionen verdeutliche, wie Fahrtensegeln
mit Sporttourismus in Verbindung zu setzen ist.
Im zweiten Kapitel beschreiben zunächst Individualsegler ihre Motivation zum
Fahrtensegeln, sowie ihre Erinnerungen an Häfen, Inseln, Bewohner und ihre
Gedanken zum Sporttourismus. Anschließend stelle ich schwerpunktmäßig die
Organisation, die Events und die Zielgruppe des World Cruising Clubs vor.
Im dritten Kapitel werden die Effekte des Sporttourismus auf die Inseln Gran
Canaria und St. Lucia detailliert beschrieben.
Abschließen möchte ich diese Arbeit mit einer Schlussbetrachtung, in der ich
Zukunftsperspektiven des sporttouristischen Fahrtensegelns formuliere.
Im Anhang ist eine Liste mit Häfen, die mit dem WCC kooperierenden Häfen,
eine graphische Darstellung der Routen, eine Übersicht der Zusammensetzung
der Flotte in Jahre 2006, einen St. Lucia ARC Eventkalender 2006 sowie in
Anlage 5 alle Sponsorpartner der ARC zu finden.
5
1. Segeln und Sporttourismus
In diesem ersten Kapitel möchte ich erläutern, in welchem Verhältnis der
Segelsport zum Sporttourismus steht. Dazu werden zunächst Begriffe wie
Fahrtensegeln und Regattasegeln voneinander unterschieden, bevor ich
anschließend diverse Definitionen des Sporttourismus mit dem Fahrtensegeln
in Verbindung setze.
„Unter Fahrtensegeln versteht man meist mehrtägige Fahrten mit einem
Segelboot von einem Start- zu einem Zielhafen. Ein solcher Segeltörn kann
sportlich mehr oder weniger anspruchsvoll sein, aber es geht dabei nie um den
Wettkampf mit anderen Booten. Das Fahrtensegeln umfasst ein weit
gefächertes Spektrum, von kurzen Tagestörns bis zur mehrere Jahre
dauernden Weltumsegelung.“1
Der besondere Reiz des Fahrtensegelns ist das intensive Erleben der Natur
und die Herausforderung, sich mit ihren Kräften zu arrangieren, die Winde
richtig zu nutzen, um so mehr oder weniger lange Strecken zu bewältigen.
Fahrtensegler organisieren ihre Törns häufig individuell und eher selten in
Vereinen aktiv.
Beim Regattasegeln geht es um eine Wettfahrt, eine Wertung, einen
Wettkampf mit anderen Booten auf dem Wasser. Schnelligkeit und somit auch
Leichtigkeit
spielt
eine
bedeutende
Rolle.
Im
Gegensatz
zu
Fahrtensegelyachten, die meist über eine Bordtoilette, Kochgelegenheit,
Kühlschrank und vielem anderem Wohnkomfort verfügen, sind Regattaboote
nur mit dem absolut Notwendigen beladen, um möglichst leicht und schnell
durch das Wasser zu gleiten.
Es gibt diverse Definitionen von Sporttourismus. Wann und warum kann man
beim Fahrtensegeln oder Regattasegeln nun von Sporttourismus sprechen?
Wenn man als Fahrten- oder Regattasegler den Atlantik überquert, kann man
von einer sportlichen Leistung sprechen. Die Segler befinden sich mehrere
Tage und Nächte ausschließlich an Bord und segeln. Warum tun sie so etwas?
Die Motivation kann von Crewmitglied zu Crewmitglied stark variieren; vielleicht
ist es der sportlicher Ehrgeiz, die persönliche Herausforderung, der
Entdeckertrieb, der Drang, Freiheit und Natur erleben zu wollen, das Ziel, die
Karibik zu erreichen, vielleicht ist es auch etwas ganz anderes.
Allerdings gibt es neben dem Segeln auch die Möglichkeit den Atlantik zu
überfliegen und sich die Karibischen Inseln mit einem Charterboot
anzuschauen. Trotzdem machen sich jährliche mehre hundert Boote auf und
segeln über den Atlantik. Sie wählen eine durchaus längere Reise als das
Fliegen und dazu ist diese zumindest für die Segler unter der Crew wesentlich
anstrengender, denn trotz des Passatwindes, der das Boot (meist) in die
richtige Richtung weht, „muss“ man sich sportlich betätigen um die andere Seite
des Atlantiks zu erreichen. Dieser sportliche Anspruch ist von Boot zu Boot
unterschiedlich zu betrachten. Auf kleineren und älteren Booten heißt es Hand
anlegen.
Bei größeren und neueren Modellen brauchen häufig „nur“ einige Knöpfe und
Schalter betätigt zu werden.
1
http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrtensegeln
6
Doch das Überqueren des Atlantiks ist auch mit dergleichen modern
ausgestatteten Booten meiner Auffassung nach eine sportliche Leistung.
Gleichzeitig sind die Crews Touristen; sie verlassen ihre tägliche
Wohnumgebung und suchen für mehrere Wochen einen anderen Ort auf.
Nach Kaspar ist Tourismus „het totaal van de relaties en verschijnselen die
resulteren uit de reis en het verblijf van personen in een verblijfsplaats die niet
hun normale en blijvende woon- of werkplaats is“2
Fahrten- und Regattasegler, die den Atlantik überqueren sind nach folgender
Definition Sporttouristen. “Sporttoerisme in brede zin is dientengevolge de toeeigening van hetzij de “eigen” in de dagelijkse leefomgeving beoefende sport
onder andere/vreemde, niet dagelijks vertrouwde omstandigheden buiten de
eigen leefomgeving...”3 Man kann davon ausgehen, dass die Segler die den
Atlantik überqueren, zuvor Segelkenntnisse erworben haben. Diese wenden sie
dann in einem ihnen nicht bekannten und vertrauten Segelrevier an.
Gammon und Robinson haben 1997 folgende Unterscheidung zwischen Sport
Tourism und Tourism Sport definiert.
„Sport Tourism: dit gebied heeft betrekking op individuen of groepen die uit hun
gewone omgeving wegreizen en daar actief of passief deelnemen an
wedstrijden e/of recreatieve taken van sport. De hoofdreden voor het reizen is
dit geval sport, terwijl de het toeristische element meer de algemene ervaringen
en indrukken versterkt.
Tourism Sport: Dit gebied telt de deelname van toeristen – buiten hun gewone
omgeving – aan wedstrijd – of recreatiesport, actief of passief, mee. De
hoofdmotivatie voor het reizen is “vakantie of bezoek”.
Das Fahrten- und Regattasegeln ist im Falle einer Atlantiküberquerung der
Definition von Sport Tourism zu zu ordnen. Gammon und Robinson
unterscheiden außerdem zwischen einer “Hard definition: de hoofdreden van de
reis is de sport, voor actieve of passieve deelname aan een event. De
belangrijkste onderscheidene factor is de wedstrijdgerichtheid van het event.”
Und einer “Soft definition: ook hier is der sport de voornaamste reden van de
reis. De onderscheidene factor is echter het actieve recretieaspect van er reis,
met een sportssamenhang.”
Die Hauptmotivation ist in beiden Definitionen der Sport. Bei Regattaseglern
trifft die hard definition und bei Fahrtenseglern eher die soft definition zu. So
genannte „Mitsegler“ an Bord sind eher in der Hard definition des Tourism Sport
zu zu ordnen: Sport is hier de tweede stimuls voor de reis. De tourist gaat ervan
uit actief en/ of passief sport te zullen beoefenen, onafhankelijk van de vraag of
het om wedstrijd- of niet-wedstrijdsport gaat.”4
Diese Definitionen und Begriffen werden nun direkt im Anschluss im zweiten
Kapitel zum Leben erweckt.
2
Kaspar, zitiert in Bieger 2004, S.35)
Schwark J., Grensoverschrijd. Opleiding „Sporttoerisme“, leerboek II (Syllabus), deel 2, pag. 51
4
Schwark J., Grensoverschrijd. Opleiding “Sporttoerisme”, leerboek II (Syllabus), deel 1, pag.22
3
7
2. Individualsegler und die Atlantic Rally for Cruisers
Nachdem im ersten Kapitel die grundlegenden Begriffe, die für das Verständnis
dieser Arbeit notwendig sind, erklärt wurden, vertiefen wir uns mit dem zweiten
Kapitel zunächst ganz konkret in das Leben einiger Fahrtensegler. Ich gehe
kurz ein auf ihre sozialdemographischen Hintergründe und auf ihre Motivation
zum Fahrtensegeln. Ihre Erinnerungen und Erzählungen beschreiben
bedeutende sporttouristische Effekte.
Durch diesen ersten Teil werdet Ihr/Sie erkennen, dass das Fahrtensegeln
sporttouristische Effekte mit sich trägt. Ganz deutlich und in Zahlen fassbar wird
dies an Hand des Beispiels der seit 21 Jahren stattfindenden Atlantic Rally for
Cruisers,
einer
durch
den
World
Cruising
Club
organisierten
Atlantiküberquerung. Im zweiten Teil dieses Kapitels gehe ich auf die
Organisation, die Events und die Zielgruppe des World Cruising Clubs ein.
Hauptaugenmerk ist die ARC, ihre Geschichte und ihre aktuelle Entwicklung auf
dem Markt des Sporttourismus.
Im dritten Kapitel erwarten Euch/Sie die sporttouristischen Effekte der ARC, am
Beispiel von Gran Canaria und St. Lucia.
2.1 Individualsegler
Um möglichst viele, aber auch konkrete Informationen zu bekommen, habe ich
Kontakt zu einigen mir bekannten Fahrtenseglern aufgenommen. Ich habe sie
gebeten, sich an ihre Motivation zum Fahrtensegeln, an die Zeit in den Kanaren
und in der Karibik zu erinnern. Welche Häfen habt ihr angelaufen? Auf welchen
Inseln habt ihr euch mit Lebensmitteln versorgt? Wo habt ihr
Ausrüstungsgegenstände bekommen und wo habt ihr möglicherweise
Reparaturen machen lassen? Wo hattet ihr in welcher Form Kontakt zur lokalen
Bevölkerung? Inwiefern seht ihr euch selber als Sporttouristen?
Ich werde Euch/Ihnen die Fahrtensegler, mit ihren sehr unterschiedlichen
sozialdemographischen Hintergründen, jedoch sehr ähnlichen Erfahrungen und
Erinnerungen nacheinander vorstellen.
Sebastian Pieters (25 J.) und Heike Würbel (24), die gemeinsam mit
der Kiwitt, einem geliehenen 8,10 m Holzboot in der Zeit vom Sommer
2003 bis zum Spätsommer 2006 die Welt umsegelten.
Sebastian hatte kurz vor der Reise seine Schlosserlehre und Heike ihr 1.
Staatsexamen in Pharmazie abgeschlossen. Gemeinsam hatten sie ein
Budget in Höhe von 25.000 Euro für diese Reise.
.
Motivation zum Fahrtensegeln
Sebastian hat schon als Kind mit 10 Jahren auf dem Rhein segeln gelernt; er
hat aber schnell aufgehört und 1 Jahr bevor sie los sind hat er wieder
angefangen. Heike hatte gar keine Erfahrung mit dem Segelsport. Miteinander
in Kontakt gekommen, sind Sebastian und Heike im Internet auf Webseiten
über Weltreisen. Ihre Hauptmotivationen schildern sie wie folgt:
„Zeit selbst verwalten, machen was nicht jeder macht, herausfinden was hinter
dem Horizont ist, die Welt entdecken“. Das Boot haben sie von Sebastians
Berufsschullehrer geliehen bekommen.
8
Gute Versorgungshäfen auf den Kanaren und in der Karibik
Auf Gran Canaria haben sie einige Ersatzteile besorgen können – unter
anderem ein neues Barometer. „Dafür sind wir durch die ganz Stadt gelaufen
und haben die Preise verglichen“. Letztlich haben sie ein Barometer gefunden,
das wesentlich billiger war als beim Ausrüster direkt im Hafen. Sebastian
erinnerte sich auch direkt an den Namen des Supermarktes in der Nähe des
Hafens „Hyper Dino“. Hier füllten sie vor der Atlantiküberquerung ihre Vorräte
auf.
Kontakte zur lokalen Bevölkerung
Da fallen Sebastian gleich die gastfreundlichen, netten und freundlichen
Bewohner von Vanuatu ein. „Sie sind so freundlich, trotz dessen das es dort
viele Segler gibt.“
„Vanuatu ist ein souveräner Inselstaat im Südpazifik. Der aus über 80 Inseln bzw. Inselgruppen
bestehende Archipel wurde bis 1980 Neue Hebriden genannt.
Die Wirtschaft besteht meist aus Landwirtschaft, Fischerei und Tourismus (etwa 50.000
Besucher 1997). Es existieren keine nennenswerten Bodenschätze. Eine Studie der britischen
New Economics Foundation (NEF) bewertet das Glück der Einwohner Vanuatus im weltweiten
Vergleich am höchsten. Untersucht wurden Zufriedenheit, Lebenserwartung und der Umgang
mit der Umwelt.“5
Eigentlich, erklärt Sebastian weiter, hatten sie bis französisch Polynesien
hauptsächlich Kontakt mit anderen Fahrtenseglern. Auf den darauf folgenden
Inseln nahm der Kontakt zu den Einheimischen stark zu. Besonders sind ihm
die Menschen von Samoa und Fidji in Erinnerung geblieben. „Natürlich wissen
sie, dass wir Touristen sind und viele erhoffen sich etwas an uns verkaufen zu
können oder viel eher etwas zu tauschen (z.B. Lebensmittel gegen T-Shirts),
doch der überwiegende Anteil ist einfach sehr interessiert und neugierig, wo
man her kommt, wie man aussieht. Da kam z.B. einmal ein Vater mit seinen
Kindern zu unserm Ankerplatz geschwommen und wir wurden zum Essen
eingeladen.“
Gedanken zum Sporttourismus
Da fallen Sebastian die ganz neuen verhältnismäßigen „großen Yachtclubs“ in
Tikopia (1400 Bewohner) und Anuta (350 Bewohner) auf den Salomon Inseln
ein.
Dann verweist er auf Trinidad (Chaguaramas), wo man noch vor wenigen
Jahren in einen „gemütlichen kleinen Hafen“ hinein fuhr. Dort befindet sich nun
der größte Yachtausrüstungshafen der Karibik.
“Chaguaramas Bay has a thriving marine industry, restaurants, groceries & food-marts,
banking facilities, car rental services, whare-houses, a salt factory and more.
Chaguaramas Bay is the hub of marine based industry, business, food & beverage services,
resort & hotel services and other tourism related activities. Chaguaramas Bay is the main
doorway to "down de islands".6
Ähnliches gilt auch für Opua in Neuseeland, „wo vor einigen Jahren
ausschließlich eine Zollstation zu finden war, gibt es nun eine Segelindustrie“.
5
6
http://de.wikipedia.org/wiki/Vanuatu (Stand 20.01.2007)
http://www.chagdev.com/Pages/InAct-Map-Chaguaramas-Bay.htm (Stand 21.01.07)
9
Johannes Erdmann (20 J.) ist nach bestandenem Abitur mit seiner
Maverick, einem 8,25 m Kunststoffboot im Herbst 2005 zu einer Einhand
Atlantiküberquerung aufgebrochen und ist anschließend weiter bis South
Carolina, USA gesegelt, hat sein Boot verkauft und erreichte
Deutschland im August letzten Jahres wieder mit dem Flugzeug. Das
Budget lag mit Unterstützung der Eltern bei 15.000 Euro. Außerdem
finanzierte er sich einen Teil der Reise durch das Schreiben von Artikeln
für die YACHT (Segelzeitschrift), pro Artikel etwa 1.500 Euro.
Motivation zum Fahrtensegeln
Ich habe mit 10 Jahren im Keller meines Onkels ein paar Yachthefte gefunden
und seitdem wollte ich segeln lernen. Mit 12 habe ich über meine
Optimistenjolle ein Kajütdach konstruiert und davon geträumt auf große Fahrt
zu gehen; damals entstanden die Pläne für solch eine Reise. Schließlich bekam
ich nach dem Abi unverhofft die Zeit dafür, als ich plötzlich 11 Monate
Spielraum hatte, bevor das Studium losgeht. Ich verkaufte alles, was ich hatte,
suchte Sponsoren (fand 5 große) und fuhr los. Allein, weil es für mich das letzte
große Abenteuer der Welt war, alleine über den Atlantik zu segeln. Ich wollte
damals die Welt entdecken, hatte außer Europa noch nichts gesehen und das
Boot war das ideale Reisemittel: Auf diese Weise habe ich mein Zuhause
immer bei mir, komme schnell in Kontakt mit anderen Einwohnern, bin kein
Pauschaltourist, der nicht aus den eingezäunten Hotelgegenden (Karibik)
herauskommt und das Leben an Bord ist einfach toll!
Gute Versorgungshäfen auf den Kanaren und in der Karibik:
Klar, Gran Canaria bietet was das angeht einiges; Chandleries, Supermärkte
und alles was das Herz begehrt. Einer der Größten in Las Palmas ist eindeutig
„El corte Ingles“, gleich dahinter gefolgt vom wesentlich preisgünstigeren
“Hyperdino“. Auf La Gomera ist auch ein großer Supermarkt, in dem ich noch
ein paar Sachen (einige Paletten Coladosen) gekauft habe, aber die sonstige
Versorgung ist dort bis auf eine Ferreteria am Ende des Dorfes San Sebastian
ziemlich mager.
Ich selbst habe den Großteil meines Proviants bereits in Deutschland gekauft,
weil es nirgends so günstig zu bekommen ist wie dort.
In der Karibik sind die Versorgungsmöglichkeiten auf den Hauptinseln recht gut,
aber teuer. In der Rodney Bay in St. Lucia gibt es einen großen Supermarkt
„Super-J“, in dem fast alles zu bekommen ist. Auf den kleinen Grenadines
zwischen Granada und St. Vincent sieht es dann eher mager aus und es gibt
nur mal kleine Shops auf Charterstationen oder Touristengegenden, die das
Nötigste führten. Am Besten eignen sich zur Versorgung die Französischen
Inseln. Dort kann man in Euro bezahlen, die Preise sind um einiges niedriger
als auf den anderen Inseln und das Angebot riesig groß. Sehr gerne
angelaufener Verproviantierungspunkt ist Le Marin in einer großen Bucht auf
der Südseite von Martinique. Dort treffen sich alle Fahrtensegler zum
Einkaufen.
Kontakte zur lokalen Bevölkerung:
Leider nur sehr wenig Kontakt. Die Gastfreundlichkeit der meisten Einwohner
hielt sich leider nur solange, wie ich etwas von Ihnen brauchte und gut dafür
bezahlte.
10
Nur wenige baten mir kostenlos an, mir zu helfen oder mir etwas von der Insel
zu zeigen. Die meisten sahen (zumindest in der Karibik!) in mir nur ein Objekt
aus dem man Profit ziehen könnte, was ich sehr traurig fand. Ansonsten fand
ich immer unheimlich schnell Kontakt zu anderen Seglern, die alle das gleiche
Schicksal hatten und daher sehr gesellig waren.
Anders war es jedoch in den Bahamas und den USA: Als ich auf den Bahamas
alleine durch die Wüste lief, dauerte es stets nicht lange, bis der erste hielt und
mir anbot „I`ll give you a ride!“ Sogar ein leerer Linienbus! Auch in den USA
fand ich immer wieder Leute, die sofort hellauf begeistert waren von meiner
Reise und mir anboten, mich durch die Gegend zu fahren, mir in allen Dingen
zu helfen, oder sogar für ein paar Tage zu sich nach Hause einluden, um mir
etwas mehr von den USA zu zeigen. Unglaublich, dieser Kontrast.
Gedanken zum Sporttourismus:
Spontan fällt mir nur die Lagune der Rodney Bay auf St. Lucia ein, in der
jährlich 250 Schiffe der ARC einlaufen. Das Wort „Invasion“dürfte da ein wenig
untertrieben sein. Dennoch glaube ich nicht, dass wegen dem Race viel dort
verändert wurde. Die Einwohner stehen was das angeht ziemlich auf dem
Schlauch, anstatt das sie die Verhältnisse vor Ort der Nachfrage anpassen
würden. Ich habe es immer wieder bei Bugdet-Marine auf St. Lucia gemerkt,
dem örtlichen Bootsladen. Ständig kommen Segler und wollen Scherstifte für
Außenborder kaufen, jeden Tag fragen einige danach. Schließlich kommt nach
2 Monaten ein Paket mit 20 Stück, die sind dann am selben Tag ausverkauft
weil sich jeder Reserve mitnimmt und dann gibt es wieder 2 Monate keine.
Anstatt mal glatt 200 Stück zu bestellen, die Dinger kosten nen Euro!
Ich denke auch, dass die vielen Charterboote die von den Moorings-Stationen
in der Marigot Bay (St. Lucia) und auch in Canouan stationiert sind, nicht sehr
viel Geld auf die Inseln bringen. Zwar müssen sich die Crews dort
verproviantieren und gehen abends gern gut essen (im Urlaub sitzt denen das
Geld locker, ich hab es selbst erlebt, als mich ein paar Charter-Amis zum Essen
einluden, aber das Geld für die Charter geht gleich zu Moorings in die Staaten.
Elke Bock (46), Studienrätin und Wilfried Rodemann (47),
Maschinenbauingenieur und Quality Manager haben die Welt in den
Jahren 2003 – 2006 mit ihrer Macoma, einem 9 m Stahlschiff umsegelt.
Sie haben vor ihrem Reisantritt ihre Mietwohnung aufgegeben und ihr
Hab und Gut bei Freunden untergestellt. Ihr monatliches Budget für die
gesamte Weltumseglung lag bei 1000 Euro.
Motivation zum Fahrtensegeln
Gar nicht so einfach! Warum eigentlich? Segeln tue ich schon immer, mit etwa
14 Jahren habe ich das Buch von Beate Kammler; „Komm, wir segeln um die
Welt“ gelesen. Damals dachte ich, so etwas können „normale“ Menschen nicht
machen. Wilfried und ich sind auf der Ostsee gesegelt, waren dann 15 Monate
in der Karibik und zurück, wieder Ostsee, und dann wirklich die Weltumseglung.
Man kann ja nicht nur arbeiten und warten, dass die Zeit vergeht und man
Rente bekommt (oder auch nicht). Wir segeln halt irgendwie ganz gerne, d. h.
eigentlich leben wir gerne an Bord.
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Gute Versorgungshäfen auf den Kanaren und in der Karibik
1. Lanzarote, Fuerteventura: mittelgute Versorgungsmöglichkeiten für
Segler, hauptsächl. Läden und kleine Supermärkte, die von
Einheimischen und „normalen“ Touristen genutzt werden.
2. Gran Canaria (Las Palmas): gute Einkaufsmöglichkeiten, uns hat
besonders der Markt gut gefallen: sehr gutes Gemüse, Käse, Brot (und
wenig Touristen, die wirklich einkaufen). Großer Supermarkt in
Hafennähe, der von allen Seglern genutzt wird. (Wir waren kurz vor dem
Start der ARC (Kommerzveranstaltung!!!) da.)
3. Teneriffa (Los Christianos); Trotz des großen Touristenortes eher
schlechte Versorgungsmöglichkeiten, kleine Supermärkte für Touristen
(d.h. hauptsächlich mit Knabberzeug, Alkohol und Reiseandenken),
hafenfern.
4. La Gomera (San Sebastian): guter Supermarkt, stark auch von Seglern
genutzt, zusätzlich Markt (frisches Gemüse, ungekühlt: hält sich länger).
Wir haben uns hauptsächlich in San Sebastian für die
Atlantiküberquerung versorgt.
5. Barbados (Bridgetown): Unser Ankunftshafen, für die Karibik recht gute
Einkaufsmöglichkeiten, wenig Segeltourismus.
6. Trinidad (Chaguaramas): mehrere Werften/Marinas, Schiffsausrüster,
gut sortierte Läden, Imbisse und Restaurants nur für Segler.
7. Port of Spain: wenig Touristen, gute Versorgungsmöglichkeiten.
8. Panama City: Sehr gute Einkaufsmöglichkeiten, gr. Supermärkte,
preiswert, wichtig zum Verproviantieren für den Pazifik. Gut einkaufen
kann man erst wieder in Australien.
Kontakte zur lokalen Bevölkerung
Sehr wenig, außer geschäftsmäßigen Sachen (Einklarieren, Einkaufen,
Essengehen). Ausnahmen: gemischte Seglerbeziehungen. Wir haben in
Trinidad ein nettes Paar mit gemeinsamem Sohn kennen gelernt (er aus
Deutschland, sie aus Trinidad) und zwei Paare in Thailand (ein Deutscher und
ein Schweizer mit Thaifrauen). Ansonsten sind die wichtigsten sozialen
Kontakte die zu anderen Fahrtenseglern.
Gedanken zum Sporttourismus
Wir würden nie „Geheimtipps“, einsame Ankerbuchten bei freundlichen
Einheimischen veröffentlichen! Die sollten so schön bleiben und nicht vom
Tourismus zum Negativen verändert werden (siehe Islas la Perlas). Wir sehen
uns lieber als Reisende als Touristen, wir nutzen zwar auch die
infrastrukturellen Einrichtungen des (Massen-)Tourismus, bevorzugen aber
Gegenden ohne viel Tourismus.
Hans (71 J.), Elektroingenieur, und Heidi Müller bezeichnen sich selbst
als Individualtouristen, die Beruf und Karriere immer mit dem
Wassersport, Tauchen und Segeln verbunden haben. Heute verbringen
sie 3-4 Monate auf ihrem Boot, einer Beneteau 44. Nach eigener
Aussage haben sie selbst „nie spartanisch“ leben müssen, aber drauf
geachtet haben sie immer.
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„Ein Leben als Sporttouristen“
In den 60er Jahren haben sie mit dem Tauschsport begonnen, sie lebten und
arbeiteten 6 Jahre in Persien und tauchten im roten Meer. Anschließend hat es
sie für 11 Jahre auf die Philippinen verschlagen. 8 Jahre davon besaßen sie ein
Boot, wenn sie raus fuhren hatten sie viel Kontakt zu Fischern, „denen man hier
und da mal einen Fisch abkaufte oder die einen zum Essen einluden“. Sie
wurden sogar einmal vom Bürgermeister eingeladen. Neben dem Segeln,
betrieben sie Wasserski und waren die ersten die dort Windsurften.
In den 80er Jahren kamen sie wieder zurück nach Deutschland und
verbrachten 4-6 Wochen im Jahr mit dem Segeln z.B. in den Malediven.
Anfang der 90er wurde Hans pensioniert und sie lebten 8 Jahre in Florida,
besegelten die Bahamas und die Karibik. Sie ankerten meist in Buchten und
mieden die häufig sehr teuren Häfen. Mittlerweile liegen Hans und Heidi mit
ihrer Benetaeu 44 in Mallorca in einem Hafen, verbringen dort 3-4 Monate im
Jahr und während des Rest des Jahres leben sie in Deutschland. Der Flug nach
Mallorca ist einfacher zu bewältigen als in die Karibik. „Mallorca ist schnell zu
erreichen.“ Die Liegegebühren im Mittelmeer sind weitaus teurer, doch die
Flüge sehr günstig. Letztlich sagte Hans „betreiben wir bereits seit ca. 40
Jahren Sporttourismus“.
Die aufgeführten Informationen zeigen, was für unterschiedliche Hintergründe
Fahrtensegler häufig aufweisen; Auszubildende, Schüler, Studenten,
Arbeitnehmer und auch Selbstständige gibt es einige, die irgendwann
beschließen alles zu verkaufen und die Welt zu besegeln.
Die Motivationen sind ähnlich; sportlich seglerisch die Welt und die Natur
entdecken. Die Erinnerungen an Häfen und Ausrüstungsorten ergänzen sich
hervorragend. Die Bekanntschaften mit der lokalen Bevölkerungen sind stark
davon abhängig wie gewöhnlich Touristen bzw. Segler die Region bereisen. In
der Karibik gab es wenig Kontakte zur lokalen Bevölkerung und die
Weltreisenden berichten von immer mehr Kontakten auf der weiteren Route.
Je weniger Touristen die Region bereisen, desto häufiger besteht die
Möglichkeit als Segler mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt zu kommen.
So unterschiedlich die Fahrtensegler auch sein mögen, alle müssen irgendwo
vor Anker oder in einem Hafen liegen, brauchen Benzin und Lebensmittel.
Um dies zu bekommen brauchen sie Geld.
Geld ist ein bedeutendes Thema unter Fahrtenseglern. „Wo bekommt man was
am günstigsten; Diesel, Benzin, Wasser, Gas, Petroleum, Lebensmittel, frisches
Obst und Gemüse, hin und wieder Ersatzteile? Wo befinden sich günstige
Werkstätten und Baumärkte? Wo ist der nächste Segelmacher? Wo gibt es im
doppelten Sinne günstige Liegeplätze?
Die Fahrtensegler vergleichen sehr bewusst die Preise und trotzdem trägt jeder
zu einem ökonomischen Effekt für die jeweilige Region bei.
Inseln, Häfen, Ausrüstungshändler, Werkstätten und Märkte haben einen Ruf,
der sich stark über Mund zu Mund Propaganda unter den Fahrtenseglern
verbreitet. Sie befinden sich oft dort, wo diese günstigen Bedingungen
anzutreffen sind.
13
2.2 Atlantic Rally for Cruisers (ARC)
Im folgenden Teil des Kapitels gehe ich auf die Organisation, die Events und
die Zielgruppe des World Cruising Clubs ein. Hauptaugenmerk direkt im
Anschluss ist als „Hauptprodukt“ des WCC die ARC, ihre Geschichte und ihre
aktuelle Entwicklung auf dem Markt des Sporttourismus.
„Es ist Herbst und im Mittelmeer und Nordeuropa geht die Segelsaison zu
Ende. So wie Tausende von Vögeln in sonnigere Gefilde fliegen, machen sich
Hunderte von Booten auf den Weg, um die lange Reise über den Atlantik in die
Karibik anzutreten. Traditioneller Ausgangspunkt hierfür sind wie bereits vor
über fünfhundert Jahren die Kanarischen Inseln, wo Kolumbus seine Schiffe
verproviantierte. Während er jedoch keinerlei Ahnung hatte, was ihn auf der
anderen Seite des Ozeans erwartete, weiß der moderne Segler um die
Verhältnisse des karibischen Winters mit perfekten Segelverhältnissen, steten
Passatwinden und schönem Wetter.
Vor 21 Jahren flog Jimmy Cornell
der Zeitschrift „Yachting World“
Atlantiküberquerung vorbereiteten.
Nationalität, ihrem Alter und ihrem
die Schiffe.
auf die Kanaren und interviewte im Auftrag
mehrere Skipper, die sich dort auf die
Die Segler, die er befragte, waren von ihrer
Einkommen her ebenso unterschiedlich wie
Die einmalige Atmosphäre unter den Seglern, die sich auf die Überfahrt
vorbereiteten – ihr Enthusiasmus, ihre Anspannung, und vor allem die
Kameradschaft untereinander – brachten Jimmy auf die Idee, eine Regatta über
den Atlantik mit einer völlig anderen Ausrichtung als bei schon bestehenden
Hochseerennen zu organisieren. Es sollte eine Rallye werden, bei der die
Teilnahme Spaß macht, gleichzeitig sollten jedoch die Sicherheit und das
Vertrauen besonders bei den Teilnehmern, die ihren ersten großen
Hochseetörn planten, erhöht werden.
Diese Idee wurde begeistert von Fahrtenseglern und Medien aufgegriffen.
Offensichtlich war die Zeit reif für eine derartige Veranstaltung. Dies war die
Geburtsstunde der ARC86, der Atlantic Rally for Cruisers.“7
Die Idee wurde publik gemacht und die Organisatoren erreichten Anmeldungen
aus aller Welt. 204 Yachten aus 24 Ländern stellten sich der Herausforderung
einer Atlantiküberquerung und nahmen somit an der bisher größten Segel
Rallye teil.8
7
8
aus: „Eine kurze Geschichte der ARC, der weltweit ersten Rally für Fahrtensegler“, 30. Oktober 2006
Das brachte der ARC einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde ein.
14
World Cruising Club (WCC)
Die Organisation der ARC wird neben einigen anderen Segelevents durch den
World Cruising Club durchgeführt.
In ihrem Büro in Cowes, Großbritanien, arbeiten 4 Vollzeitbeschäftigte.
Zusätzlich hat der WCC Vertreter in Deutschland (Astrid & Wilhelm Greiff), in
Gran Canaria und in den USA.
Während der ARC vergrößert sich das Team auf ca. 18 Mitarbeiter, darunter
befinden sich 5 Safety Equipment Inspectors; 5 Personen im Welcome Support
Team; ein Meteorologe und 3 Mitarbeiter, die sich ausschließlich mit den
Medien und der Webseite auseinandersetzen.
1999 wurde der World Cruising Club Teil von Sir Chay Blyths „Challenge
Buisiness“. Im Januar letzten Jahres wurden alle vom World Cruising Club
organisierten Veranstaltungen dem Challenge Business durch eine
Management-Übernahme abgekauft.
Andrew Bishop, der Direktor World Cruising Club kommentierte: “Das ist eine
phantastische Gelegenheit für uns alle vom World Cruising Club das, was
bereits ein gut etabliertes Ereignis ist, weiter fortzuführen. Die ARC wird
nunmehr seit 20 Jahren veranstaltet und es ist angemessen, dass wir zu
diesem Geburtstag in der Lage sind, die Erfahrungen die wir gesammelt haben,
umzusetzen. Wir wollen uns darauf konzentrieren, neue Ideen zu entwickeln,
um unsere Stellung als Marktführer in der Organisation von
Segelveranstaltungen für Fahrtensegler beizubehalten.”9
Durch die Management-Übernahme 2006 ist WCC eine limited company. Die
Firma erhält Einnahmen durch Meldegebühren, Sponsoren, Werbung und dem
Verkauf von Merchandise Artikel.
Zusätzlich zu Eventsponsoren arbeitet WCC mit einem successful subsidiary
sponsorship programme called Corporate Membership. The enables
companies, such as Raymarine, Oyster, Parasailor2, Fischer-Panda and
Berthon International for have a sponsorship involvement in all our events, for a
much lower cost than title sponsorship, and for a package of benefits suited to
the needs of the sponsor company.”10 Ein Beispiel dieses Corporate
Membership ist zum Beispiel das gemeinsame Auftreten auf der boot 2007 in
Düsseldorf. Den WCC fanden die Besucher auf der Messe auf dem Stand von
ISTECH-Parasailor2, Halle 5, C31.
Eine sehr ausführliche Auflistung der Sponsoren und ihre Bedeutung für die
Sporttourismuswelt sind auf folgendem Link zu finden:
http://www.worldcruising.com/supporters
Es handelt sich bei den Sponsoren um Bootsbauer, Versicherungen, Firmen für
Satelitentelephone, Segelschulen, Hotels, Hersteller von Pharmazeutika,
Segelbekleidung und Wasserentsalzungsanlagen, Ausrüster, Destillerien und
Fremdenverkehrsämter.
9
aus: „Eine kurze Geschichte der ARC, der weltweit ersten Rally für Fahrtensegler“, 30. Oktober 2006
aus den World Cruising Club General comments for Yacht, erhalten am 18.01.06 von Jeremy Wyatt
10
15
Segelevents
Der World Cruising Club hat 1986 zum ersten Mal die ARC organisiert. Die
Nachfrage war immer groß und das Konzept der „Cruising Rallies“ wurde
angenommen. Daher wurden im Laufe der Jahre weitere voneinander
unabhängige, allerdings miteinander kombinierbare Segelevents als Spin-Offs
eingeführt.
Zum einen gibt es die Rally Portugal. Dieses Event wird von einigen Yachten
als Zubringerrallye für die ARC genutzt. Sie führt entlang der Biscaya und der
Atlantischen Küste an Spanien und Portugal vorbei.
Anschließend kann man dann an der ARC teilnehmen. Gestartet wird in Las
Palmas, Gran Canaria und Zielhafen ist St. Lucia in der Karibik.
Im Anschluss an die ARC können die Yachten sich der ARC Europe
(TransARC) anschließen. Von Westen in Richtung Osten führt diese Rallye
über Antigua/USA zu den Bermudas und den Azoren. Dieses Segelevent wird
von einigen ARC Teilnehmern als Rückfahrt genutzt, womit sie die
Atlantikrunde vervollständigen. Außerdem schließen sich dieser Rallye viele
Amerikaner an, die sich auf den Weg nach Europa machen wollen.
Mittlerweile hat der WCC bereits 5 Mal eine Round the World Rally organisiert.
Die nächste startet 2008 als World ARC. Die Teilnehmerliste ist bereits seit
Ende letzten Jahres mit 47 Yachten ausgebucht. 15 weitere Yachten befinden
sich auf der Warteliste. 5 Deutsche Yachten werden 2008 mit der World ARC
starten. Den nächsten Start einer World ARC soll es 2010/11 geben.
Eine zweiwöchige völlig von den bisher beschriebenen Events unabhängige
Segeltour ist die Classic Malts Cruise. Sie führt an der Westküste Schottlands
entlang der „waterside whisky distilleries“, also der Whiskybrennereien die
direkt an der Küste liegen. Diese Tour wurde ursprünglich von den Brennereien
selbst organisiert. Diese outsourcten die Organisation an den WCC, die als
kompetenter Partner somit ein weiteres Segelevent mit in ihr Angebot nahm.
16
Die ARC
Im November 1986 startete die erste Atlantic Rally for Cruisers in Las Palmas,
Gran Canaria mit dem Ziel Barbados, als östlichste Insel der Inselkette der
kleinen Antillen zwischen dem Atlantik und der Karibik. Im Jahre 1990 wurde
der Zielhafen nach Rodney Bay, St. Lucia verlegt. Die Hafenanlage war einfach
besser als in Barbados und so war es möglich alle Teilnehmer sowohl vor als
auch nach der Rallye in eine Marina unterzubringen. Dies führte laut des WCCs
zu einer „fantastischen Atmosphäre“.
Seit nun 21 Jahren treffen sich jedes Jahr über hundert Boot in Las Palmas, um
im Verbund mit anderen Yachten den Atlantik zu überqueren Für die 2700
Seemeilen benötigen die Yachten je nach Bootsgröße und Stärke des
Nordostpassats zwischen 12 und 24 Tagen.
„Der Ursprungsgedanke der Organisatoren war, freundschaftlichen Wettbewerb
und Begeisterung im Rahmen einer Regatta zu ermöglichen, gleichzeitig aber
auch die Sicherheit zu erhöhen. Deshalb muss jedes Schiff eine Rettungsinsel
sowie einen EPIRB an Bord haben.
Während des Rennens muss das UKW-Gerät ständig eingeschaltet sein, um
gegebenenfalls bei Notfällen helfen zu können. Im Laufe der Jahre wurde die
Kommunikation über weite Strecken immer weiter verbessert, und die meisten
Teilnehmer
haben
inzwischen
entweder
SSB-Geräte
oder
Satellitenkommunikation an Bord. Dies erhöht den Faktor Sicherheit ganz
wesentlich, und bei jeder ARC konnte Teilnehmern über das Funknetz durch
technische oder medizinische Ratschläge oder durch direkte Hilfeleistung durch
anderer Yachten geholfen werden.“ 11
An der Rallye können Einrumpfboote ab 8,23 m (27 Fuß) und
Fahrtenkatamarane zwischen 8,23 -18,29 m (27 und 60 Fuß) teilnehmen. Die
Crew muss aus mindestens zwei Personen bestehen.
Die Startgebühren betragen je nach Bootslänge zwischen 793,50 EUR und
1.297,07 EUR, pro Crewmitglied, einschließlich des Skippers müssen noch
91,60 EUR bezahlt werden. Kinder unter 16 Jahre bezahlen keine Crewgebühr.
Zunächst stand der Spaßfaktor ausschließlich im Vordergrund, doch auf
Wunsch der Teilnehmer hin wurde 1989 eine Regattagruppe nach dem
Channel Handicap System (CHS) eingeführt. 15% der Flotte nehmen
mittlerweile im Jahr durchschnittlich an der Regattawertung teil, doch nach wie
vor startet die meisten Yachten in der Fahrtenseglergruppe. Auch Motoryachten
können in einer eigenen Gruppe teilnehmen.
„Der WCC versucht, jeden Teilnehmer zufrieden zu stellen. Daher gibt es neben
Preisen für Leistung in Geschwindigkeit oder nach Handikap weitere Preise,
beispielsweise für die beste Familie, das älteste Schiff und den
Letztankömmling. In einem Jahr wurde sogar ein Preis an den nervigsten
Skipper vergeben!“12
11
12
aus: „Eine kurze Geschichte der ARC, der weltweit ersten Rally für Fahrtensegler“, 30. Oktober 2006
aus: „Eine kurze Geschichte der ARC, der weltweit ersten Rally für Fahrtensegler“, 30. Oktober 2006
17
Die ARC ist fester Bestandteil des internationalen Segelkalenders geworden.
Bis zum Jahre 2005 waren es genau 3234 Yachten. Im Jahre 1999 erreichte sie
mit 235 Yachten eine Rekordteilnahme. Jedes Jahr zieht sie mittlerweile über
200 teilnehmende Boote an. Die Gesamtzahl der Segler wird auf 14 500
Personen geschätzt.13
Es folgt eine Übersicht mit der Anzahl der Meldungen von 1986 bis 2005:
13
Jahr
Anzahl der Meldungen
1986
1987
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
204
190
157
144
120
116
105
97
150
171
147
161
170
235
215
220
217
225
190
230 (Stand 19.Okt.2005)
aus: ARC Historic Information, 19.Oktober 2005
18
Im Jahr 2006 sah das Teilnehmerfeld folgendermaßen aus: 14
AND
1
AUS
4
AUT
2
BEL
2
CAN
4
DEN
2
EST
1
FIN
6
FRA
10
GER
29
GBR 104
GRE
1
IRL
2
ISR
1
ITA
12
MLT
2
MON
1
NLD
4
NZD
1
NOR
16
RUS
1
SVN
2
RSA
3
ESP
3
SWE
3
SUI
4
USA
5
225
ARC06 Meldungen nach Ländern
AUT
BEL
BVI
CAN
DEN
ESP
EST
FIN
FRA
GBR
GER
GRE
IRL
ISR
ITA
MLT
NLD
NOR
NZD
Es starteten 29 Deutsche und 4 Niederländische Boote.
Die max. Teilnehmeranzahl liegt bei 225 Booten. Diese max. Teilnehmeranzahl
liegt in den begrenzten Liegeplätzen von Las Palmas begründet. Die an der
ARC teilnehmenden Boote bekommen Gastliegeplätze zugewiesen. Insgesamt
gibt es davon 200. Die Teilnehmerlisten sind im Juni spätestens Juli jeden
Jahres voll. Laut den Direktoren des WCC ist die ARC sehr gefragt und für viele
Segler interessant, da diese mit einem Jahr „Auszeit“ zu bewältigen ist.
Auf Grund der großen Nachfrage, die der WCC mit der ARC nicht auffangen
konnte, wurde 2003/2004 versucht, eine Alternativregatta mit einem anderen
Start und Zielhafen zu etablieren (Rubicon, Lanzerote – Antigua). Diese
Alternativregatta wurde von den Teilnehmern nicht sehr gut angenommen und
sie wurde somit nicht weitergeführt. Die ARC Interessierten wollten
ausschließlich an der „echten“ ARC teilnehmen.
14
AUS
ARC Statistik, 5. Dezember2006
19
ARC in den Medien
Im November und Dezember jeden Jahres wird die Homepage der ARC täglich
100.000-mal und dabei von jedem Besucher durchschnittlich 10 min. lang
aufgerufen.
Die Medien berichten ausführlich über die Events des WCC. Es ist geschätzt
worden, dass diese kostenlose Berichterstattung einen Medienwert von ca. 2,5
Millionen Euro hat.
Die ARC sammelt jährlich Meldungen von Defekten und Schäden an
Ausrüstungsmaterialien. Durch das Veröffentlichen dieser Meldungen in der
Presse, wird indirekt Druck auf die Ausrüstungshersteller ausgeübt, die bei
schlechter Kritik ihre Qualität verbessern müssen oder Neuentwicklungen
anbieten müssen, um sich wieder gut verkaufen zu können. Außerdem können
Händler und Reparateure an Hand dieser Meldungen in den darauffolgenden
Jahre besser auf die Probleme und Wünsche der Teilnehmer reagieren.
Die Teilnehmer der ARC
Im Durchschnitt nehmen bei jeder ARC 25 verschiedene Nationalitäten teil. Der
Anteil der deutschsprachigen Teilnehmer liegt bei 25% und der Anteil der
Niederländer liegt bei knapp 10%. Die meisten Teilnehmer kommen aus
Großbritannien.
Die Crews variieren von Bootseignern, Familien mit Kindern, Freunden, die sich
ein Boot geliehen haben, Arbeitnehmern, die sich für 2 Monate haben
beurlauben lassen, HitchHikern, die für „Hand gegen Koje“ eine
Mitfahrgelegenheit bekommen über Paid Crews (angestellte Crews) bis zu
Paying Crews (Charterern).
Bei jeder ARC sind ca. 20-30 Kinder mit an Bord, die meisten im Alter von 9-11
Jahren. Die jüngste Teilnehmerin in der Geschichte der ARC war Rosie
Pickering, die am Starttag 2004 ihren ersten Geburtstag feierte. Der älteste
Skipper war Aubrey Long mit 78 Jahren bei der ARC 91 – dazu Gewinner nach
korrigierter Zeit.
Die durchschnittliche Bootsgröße liegt bei 46 Fuß. Eine große Anzahl ist größer
als 50 Fuß, doch es gibt nach Aussage der Direktoren der WCC viele
wohlhabende Teilnehmer die im Verhältnis zu ihrem Vermögen eine
bescheidene Bootsgröße besitzen. So erzählten sie z. B. von einem
besonderen sporttouristischen Effekt:
Ein sehr wohlhabender Eigner eines 44 Fuß Boot, ließ nach seiner Ankunft in
St. Lucia seine komplette Belegschaft (45 Personen) über Weihnachten
einfliegen.
Die Motivation der Teilnehmer wurde im Oktober in einem Presseartikel auf der
Homepage des WCC wie folgt beschrieben:
“Within the fleet there are those skippers and crew members who say that
they're 'doing the ARC' in order to pit themselves against whatever the elements
chooses to throw at them, to tackle what is for many a life-changing experience
and to come out of it safer, stronger, better people and with new and lifelong
friendships forged.”15
15
www.worldcruisingclub.com
20
3. Sporttouristische Effekte des Fahrtensegelns
In diesem dritten Kapitel werden die sporttouristischen Effekte des
Fahrtensegelns und insbesondere die Effekte der ARC auf die Inseln Gran
Canaria und St. Lucia näher belegt.
Allgemein ist zu sagen, dass der WCC und die Teilnehmer der ARC bei
diversen Unternehmen, Händlern, Fluggesellschaften und Häfen vergünstigte
Konditionen bekommen. Um beispielsweise Rabatte in einem der
Kooperationshäfen zu bekommen, müssen die Yachten die Flagge der ARC
gehisst haben. Eine Liste der Häfen die mit dem WCC kooperieren ist in Anlage
1 einzusehen.
Es sind nicht nur die 600-700.000 Euro, die die ca. 1100 Teilnehmer (4-5
Personen auf einem Boot) in Gran Canaria ausschließlich für den Proviant für
die Überfahrt ausgeben. Die meisten Crews erreichen die Kanarischen Inseln
schon Wochen vor dem Start der ARC. Sie lassen außerdem häufig noch
Familienmitglieder und Freunde einfliegen, entweder zum Starthafen, zum
Zielhafen oder auch zu beiden Häfen.
3.1 Gran Canaria
Einleitend ein Zitat einer Webseite, das die Ausmaße des Tourismus der Insel
Gran Canaria kurz erläutert. „Wegen seiner Vielseitigkeit wird Gran Canaria "ein
Kontinent im Kleinformat" genannt: Endlose, grüne Bananenplantagen entlang
der Nordküste, gewaltige Schluchten und Kiefernwälder im Landesinnern und
schließlich die weißen Sanddünen in Maspalomas im Süden. An der schroffen
Westküste gibt es tiefe Täler, die tropischen Enklaven ähneln und kleine
Bauernstädte, die kaum glauben lassen, dass die geschäftige Metropole Las
Palmas nur einige Kilometer entfernt ist.
Die Nordeuropäer besuchen diese Insel, wo sie das ganze Jahr über
Sonnenschein finden, zu Tausenden. Daher hat sich die Insel in den letzten
dreißig Jahren erheblich verändert. Sei es die Playa de San Augustin, die Playa
des Ingles oder der Strand von Maspalmos, überall wurden große
Hotelkomplexe, Apartmenthäuser, Villen und Geschäfte gebaut, um diesem
Andrang stand zu halten.“ 16
In Las Palma befindet sich auch der Starthafen der
ARC - the Muelle Deportivo. In den vergangenen
Jahren wurde der Yachthafen ständig erweitert: Es gibt
neue Pontons, saubereres Wasser, neue Duschen und
seit 1996 einen schwimmenden Wellenbrecher. „Diese
Verbesserungen sind zum Großteil der ARC zu
verdanken, der die Hafenbehörde am Südende der
Marina ein festes Büro errichtet hat. Anlässlich der fünften ARC wurden Palmen
im Hafen angepflanzt. Seitdem sind mehr und mehr Palmen dazugekommen,
so dass der Hafen inzwischen seinem Namen Ehre macht.“17
Der Einfluss der ARC war so groß das die Kapazität des Hafens bis 2005
verdoppelt wurde. Durch den starken Segeltourismus in Las Palmas segeln
auch immer mehr Einheimische, wodurch die Anzahl der lokalen Boote im
Hafen in der letzten Jahren ebenfalls zugenommen hat.
16
17
www.worldcruisingclub.com
www.worldcruisingclub.com
21
An
der
Hafenpromenade
befindet
sich
ein
Segelmacher,
ein
Ausrüstungshändler und Mechaniker können ohne weiteres angefordert
werden. Der sich in der Nähe befindende Supermarkt „Hyperdino“ bietet sogar
einen Lieferservice zur Segelyacht an, damit der Proviant für die Atlantikregatta
gleich Kleintransporterweise auf die Schiffe gebracht werden kann.
Bereits im Jahre 2001 (06.12) gab es einen Artikel zum „Economic
impact of ARC regatta:18
“The Atlantic Rally for Cruisers (ARC) which starts on Sunday 26th
has a considerable impact not only on the Marina of Las Palmas,
the City, but also on the whole Gran Canaria Island.”
In dem Artikel steht weiter, dass die Teilnehmer meist einen Monat
vor dem Start oder bereits im Sommer zuvor anreisen.
„According to last year statistics, the ARC generated during those two weeks
previous to the start the following data:
- 901 international air tickets entering and leaving GC
- 288 hotel bookings for family and friends
- between 2,000 and 3,000 € for local provisioning (approx. 700,000€)
- Crews spent directly the amount of 840,000€ in the City (transport, hotel
accommodations, leisure, shopping and others)”
Um das Boot für die Atlantiküberquerung auszurüsten, gibt jede Crew ca.
weitere € 15,000 aus. Die meisten Materialen werden in den Heimatländern
oder in den Städten wie Palma de Mallorca, Gibraltar, La Rochelle und
Southhampton auf dem Weg zu den Kanaren besorgt.
“In Las Palmas of Gran Canaria services related to sailing are increasing year
by year, not only for ARC boats but also due to the considerable number of
yachts crossing the Atlantic.”
Die ARC arbeitet seit vielen Jahren zusammen mit dem Tourist Promotion
Board of Gran Canaria. 2 Wochen vor dem Start der ARC organisiert das
Tourist Promotion Board eine Vielzahl von Aktivitäten und touristischen
Angeboten, für die sie in der ganzen Stadt in mehrsprachigen Informationsflyern
werben. Im Jahre 2001 hat das Pressecenter des Promotion Board 102
internationale Pressemitteilungen geschrieben, die 9,234,302 Leser erreichten.
Die ARC Webseite: http: //arc.worldcruising.com/en/ registrierte 2,710,380
Aufrufe während der Regatta. Die ARC und Gran Canaria präsentierten sich auf
den folgenden Bootsmessen: London (190,000 Besucher), Düsseldorf
(281,000 Besucher), Southampton (125,000 Besucher) und Annapolis – USA
(50,000 Besucher).
Der Monat November ist eigentlich ein durch Touristen sehr schlecht besuchter
Monat, doch durch die ARC sind auch die ökonomischen Effekte für diesen
Monat gesichert.
18
aus der lokalen Presse vom 06.12.06, übermittelt durch Jeremy Wyatt
22
3.2 St. Lucia
Mit den folgenden Zeilen wirbt man im Internet für St.
Lucia: „St. Lucia gilt als die Perle der Karibik, da es unter
all den traumhaften Inseln eine der schönsten ist.
Wahrzeichen von St. Lucia sind die hoch emporragenden Pitons und die
landumschlossene Marigot Bay, in der die britische Flotte sich angeblich vor
den Franzosen während der napoleonischen Kriege versteckte. Um die
Herrschaft über St. Lucia stritten sich die Franzosen und Briten, bis letztere
1814 ihren Anspruch durchsetzten. 1979 erlangte St. Lucia die Unabhängigkeit.
Die Kultur der Insel ist eine einzigartige Mischung aus französischen,
englischen und afrikanischen Einflüssen, wobei der französische Einfluß sich in
den einheimischen Dialekten und Ortsnamen niedergeschlagen hat.“19
Stopp - sofort aufhören vom nächsten Urlaub zu
träumen! Weitergeht es mit den sportouristischen
Effekten der ARC:
In der Rodney Bay, einer Bucht im Norden von St.
Lucia, befindet sich nicht nur der Zielhafen der
ARC, bei allen Segelevents des WCCs wird hier
ein Landfall gemacht. Im Meldegeld der ARC sind
zwei Übernachtungen im Hafen der Rodney Bay enthalten, sowie 15% Rabatt
auf die Liegegebühren bei längerem Aufenthalt. In der Rodney Bay Marina sind
sämtliche Serviceeinrichtungen vorhanden. Nach Aussagen der Direktoren des
WCCs hat das Marinebusiness durch den Einfluss der ARC deutlich
zugenommen. Es wurden allerdings keine Hotels erbaut.
Es besteht ein direkter Impact auf die lokale Bevölkerung, wenn die Segler
Reparaturen vornehmen lassen, neue Ausrüstungsmaterialien kaufen,
Hafenliegegebühren zahlen, ein Restaurant besuchen oder sie ihre
Lebensmittelvorräte wieder auffüllen. Würden sie Gelder an meist internationale
Hotelketten zahlen, wäre kein direkter Effekt für die lokale Bevölkerung
vorhanden, da das Geld nicht auf der Insel bleiben würde.
Der WCC arbeitet genau wie auch auf Gran Canaria mit dem St. Lucia Tourist
Board zusammen, die sich jedes Jahr ein innovatives und attraktives
Inselprogramm einfallen lassen. Die Aktivitäten und Feierlichkeiten beginnen
mit der Ankunft der ersten Yacht und dauern an bis zur letztendlichen
Preisverleihung. Jede Yacht wird zunächst mit einem kalten Rumpunch und
einem Früchtekorb willkommen geheißen, bevor sie sich anschließend an Land
von der Atlantiküberquerung erholen können.
Im Folgenden möchte ich einen Artikel20 zitieren, der Euch/Ihnen einen
umfassenden Eindruck der Aktivitäten und Feierlichkeiten in der Rodney Bay
verleihen kann: “On Monday evening, yachtsmen and their crews will get a taste
of St. Lucian hospitality of the Buzz Restaurant’s Welcome Party. The next day,
they begin a series of ‘Sample St. Lucia’ tours organized by Discovery.
19
20
www.worldcruising.com
“Arc Yachts Set To Celebrity-Why Not Join Them?” erschienen und publiziert auf der Webseite
http://www.rodneybaymarina.com/News.htm im Januar 2006
23
The tours, intended to allow the participants to see various parts of the island,
continue until December 17, except December 12 and 13, and start from the
Marina.
Next Friday, the yachtsmen leave their base at Rodney Bay for Anse La Raye
where they will sample the village’s regular Seafood Friday and on Saturday,
there will be Jazz Afternoon at the Pigeon Island National Landmark. On
December 12 it’s annual Heineken Beach Bash at Spinnaker’s and the Yacht
Club featuring beach games, pig roast on the beach and live entertainment.
December 13, St. Lucia’s National Day, there will be five-a-side football at
Scuttlebutts and later a Buzz Welcome Party. December 14 is the day is the
day of Rodney Bay Marina General Manager’s cocktail party at his residence
and the next day, a Children’s Christmas party has been organized by
Scuttlebutts, followed by lectures on ‘ Cooking in the Caribbean’ and ‘Cruising
the Caribbean.”
There will be another jazz afternoon for visitors on December 16 from midday.
The ARC prize giving ceremony takes place at Gaiety on Rodney Bay on
December 18 followed by ARC jam, a Rodney Bay Marina festival for the
participants on December 19.”
Eine Übersicht über die Aktivitäten, touristischen Angebote und Feierlichkeiten
findet Ihr/Sie ebenfalls in Anlage 2.
Presseartikel
Die Anzahl der Schlagzeilen und Presseartikel über die ARC und ihren
(ökonomischen) Einfluss ist beeindruckend hoch. Auf den folgenden Seiten sind
einige aussagekräftige Auszüge aus dem Jahre 2006 zusammen gestellt:
“In 2002, the Atlantic Rally for Cruisers (ARC) generated in the region of 1.4
million US dollars to St. Lucia’s economy while 2003, it accumulates 1.6 million
US dollars.”21
“Arc Yachts Arriving Making Huge Impact On The Economy”22
„ST LUCIA-TOURISM-OECS tourism ministers to discuss regional yachting
industry“23
“Later, Bishop (director of WCC) referred to Marez as a ‘stalwart’ in supporting
the ARC, especially in his decision to double the size of the marina when the
event was looking to move to St. Lucia from Barbados. Didier told the closing
ceremony, attended by Tourism Minister Phillip Pierre and parliamentary
representative for Gros Islet and Education and Sports Minister Mario Michel,
that the ARC was no longer just an event but ‘an institution within itself’. ‘I think
it has grown into the most friendly invasion that’s now taking place in the world”,
Didier said.“ It’s a sporting event with huge economic significance for us and
also an amazing cultural exchange.
In brief remarks, Minister Pierre emphasized the importance of tourism to St.
Lucia and urged the ARC participants to come back and visit the island.” 24
21
http://www.rodneybaymarina.com/News.htm
http://www.rodneybaymarina.com/News.htm „Arc yachts Arring Making Huge Impact On The
Economy”, erschienen im Januar 2006
23
http://www.rodneybaymarina.com/News.htm “ST LUCIA-TOURISM-OECS tourism ministers to discuss
regional yachting industry“ erschienen 17.10.06
22
24
“New service at Rodney Bay Marina
The latest addition is “L’Essence!” which offers massage and sign energy
therapy. The parlour is owned by former public servant Bernard LaCorbiniere
and operates in the Rodney Bay Marina Shopping Mall.
“How did he get involved with the Rodney Bay Marina? LaCorbiniere said: “I
was looking for somewhere to set up after leaving government and I thought
that the north and Rodney Bay Marina would have been ideal because of its
location in terms of the local population that is there, which will be the mainstay
of our business. But also Rodney Bay Marina is a great location for visitors
who come in on boats and yachts. Some of the visitors actually live in St. Lucia
on the yachts for many months. So because of the location it was ideal. As it
turned out the Rodney Bay Marina management was happy to have us there
providing such a variety of therapies.”25
“ARC 2006 ATTRACTS LEADING SPONSORS
Four well-known local commercial houses have already committed sponsorship
for the annual Atlantic Rally for Cruisers (ARC), according to Mr. Cuthbert
Didier, Manager of the Rodney Bay Marina where the trans-Atlantic crossing
has ended for the past 15 years…
“Didier said that the early signings for the 2008 event was evidence that St.
Lucia had a good product in the ARC and that definitely made the island a very
competitive yachting destination.
Didier said that Cable and Wireless, Heineken, Caribbean Jewels and Sol had
given firm commitments of sponsorship for this year‘s ARC.
He said that every year, Sol (previously Shell) had contributed significantly to
the ARC noting that this contribution was anything between four and eight
thousand EC dollars in products and cash.
Didier expressed the hope that the sizes of this year’s sponsorship contributions
would be bigger than last year’s.
He named Cable and Wireless and Heineken as two companies standing toeto-toe in terms of support for the ARC. “Both companies have stepped forward
and their commitments are extremely strong”, Didier said.”26
“There have been several reports of thieves stealing from yachts berthed in the
marina as well as cases of drug activities, especially at night time.”27
In dem soeben aufgeführten Zitat wird ein negativer Aspekt des Sporttourismus
deutlich: Kriminalität. Um Rodney Bay gab es diverse Vorfälle krimineller Art.
Die Hafenleitung reagierte mit einer Zusammenarbeit mit den Behörden von St.
Lucia: Die staatliche St. Lucia Air and Sea Ports Authority unternimmt auf einem
von der Marina gestellten Boot Patroillenfahrten in der betroffenen Gegend.
Außerdem wurden private Sicherheitsleute der Marina fortgebildet und von den
Behörden mit dem Recht ausgestattet, Verhaftungen durchführen zu dürfen.
24
http://www.rodneybaymarina.com/News.htm “ARC now looks to 2005” erschienen im Januar 2006
http://www.rodneybaymarina.com/News.htm “New Service In Rodney Bay Marina“ erschienen 07.2006
26
http://www.rodneybaymarina.com/News.htm “Arc Attracts Leading Sponsors“ erschienen am 04.10.2006
27
http://www.rodneybaymarina.com/News.htm “Security Concerns addressed“ erschienen am 12.09.2006
25
25
Der folgenden Artikel erschien am 30. September 2006 in Castries, St. Lucia.
Das St. Lucia Tourist Board, einige Sponsoren und die Marina fordern die
Bewohner der Insel auf die ARC aktiver zu unterstützen; dies ist ebenfalls eine
Facette der sporttouristischen Effekte der ARC auf die lokale Bevölkerung.
“SAILING - St Lucia plans larger hosting for Atlantic Rally for Cruisers
…Cuthbert Didier, general manager of the Rodney Bay Marina, said this year
greater emphasis would be placed on getting locals involved in the actual start
of the event with a hype similar to what obtains in Las Palmas on the eve of the
departure of the boats on their long trans-Atlantic journey….
“Over the last couple years we have had some successful ARCs, still there is
still a slight disconnect with the local population," said Didier.
…"When these boats set sail for St Lucia, it is not only the job of Rodney Bay
Marina and major sponsors, but every St Lucian has a role to play to ensure the
experience here is nostalgic," Didier stressed.
…"It is about making sure everyone understands the ARC and making sure
every St Lucian looks forward to not only welcoming the boats, but making sure
every ARC participant enjoys a slice of St Lucia," Didier pointed out.”
Ein weiterer sporttouristischer Effekt betrifft die regionale Musik Industrie, wie
im folgenden Artikel deutlich wird:
“A CD of local songs has been produced to commemorate this year’s Atlantic
Rally for Cruisers (ARC) which is in its 21st. year.
Rodney Bay Marina and St. Lucia Distillers have come together to finance the
recording titled “Sail Away” which features 11 songs by well-known local
artistes... General Manager of the Rodney Bay Marina Cuthbert Didier said the
production of the CD is a fully St. Lucian effort. He said the marina, the
termination point for the ARC, will be purchasing 250 copies of the CD to make
a copy available to each of the ARC participants in their arrival package. In
addition, songs on the recording will be played as background music at every
ARC activity at the marina while the visitors are here. Said Didier: “We also
intend to sell CDs to the public and are hoping that the radio stations will give
generous airplay to the songs. We hope that the songs will not only help
promote St. Lucia not as a yachting destination but will also show the potential
of the local music industry.”28
An Hand dieser Schlagzeilen und Presseartikel wird deutlich wie groß der
Einfluss der ARC auf die verschiedenen Lebensbereiche der Bewohner der
Insel ist. Zunächst einmal werden ökonomische Effekten für die gesamte Insel
publiziert, insbesondere der Hafen trägt seine Früchte. Außerdem wirkt sich
dieser Tourismus auf die Geschäftswelt aus, es werden neue Geschäfte in der
Nähe des Hafens errichtet. Kommerzielle Firmen stellen sich durch Sponsoraktivitäten in ein gutes Licht und unterstützen auf diese Art sowohl internationale als auch regional interessante Projekte, wie z.B. das Aufnehmen der
CD. Interessant ist auch die Frage wie die lokale Bevölkerung auf die
Aufforderung reagiert hat, die ARC aktiver zu unterstützen und wie die Insel der
zunehmenden Kriminalität langfristig entgegenwirken kann.
Im 4. Kapitel folgt nun eine Schlussbetrachtung dieser Arbeit.
28
http://www.rodneybaymarina.com/News.htm “ARC 2006 recording” erschienen am 14.11.06
26
4. Schlussbetrachtung
In dieser Arbeit ist deutlich geworden, dass das Fahrtensegeln, insbesondere
eine Atlantiküberquerung, eine sehr bedeutende Form des Sporttourismus ist.
Es werden direkte und indirekte ökonomische, allgemeine und spezielle nichtökonomische Effekte auf die betroffenen Regionen und der Umgebung erzielt.
Ökonomische Effekte
Der ökonomische Einfluss auf das Marinebusiness und den Tourismus sowohl
in Las Palmas, Gran Canaria als auch in der Rodney Bay, St. Lucia ist sowie im
letzten Kapitel beziffert wurde von großem Ausmaße. Doch es sind nicht nur
diese Inseln die profitieren, zu beachten sind auch andere Küstengebiete und
Häfen (z. B. spanische Küste), sowie die anderen Kanarischen bzw.
Karibischen Inseln, die von den Seglern auf ihrem Weg von ihren Heimathäfen
über den Atlantik besucht werden.
Außer den Häfen, den Hotels, Restaurants, Supermärkten, Souvenirläden,
(Segel-)Geschäften, diversen Herstellern von Segelbekleidung und
Ausrüstungsmaterialien, Anbietern von touristischen Attraktionen profitieren
auch Autovermietungen und Fluggesellschaften auf dem sporttouristischen
Markt der ARC.
Neben dem vergrößerten Einkommen für die teilweise regionalen, aber auch
internationalen genannten Märkte, hat die ARC auch Einfluss auf zusätzliche
Arbeitsplätze.
Sowohl innerhalb des World Cruising Clubs als auch in den jeweiligen
Destinationen hat der Sporttourismus viele Arbeitsplätze geschaffen; in der
Organisation und Durchführung des Events, in der Tourismusbranche (Hotels,
Touren), im Hafen, neue Service-, Bootausrüstungsgeschäfte ect.
Als letzten Aspekt möchte ich noch den großen (finanziellen) Einfluss des
WCCs auf die Erneuerung von Hafenanlagen auf beiden Inseln benennen
(neue Liegeplätze, Duschen, Bepflanzung) sowie die durch den großen
Andrang der Segler bewirkte verbesserte Infrastruktur rund um die jeweiligen
Häfen; wie z.B. nahe gelegene Supermärkte, Ausrüstungshändler und
Busverbindungen.
Allgemeine nicht-ökonomische Effekte
Die Inseln stehen in einem besonderen Licht. Sie haben in der Welt des
Sporttourismus ein ganz bestimmtes Image. Der Bekanntheitsgrad wird jedes
Jahr auf ein Neues gepusht. So zieht St. Lucia mittlerweile eine enorm hohe
Anzahl von Segelcharterern in die Karibik und ist Treffpunkt für einige andere
Segel- und Wassersportevents. Der Hafendirektor von St. Lucia ist sich sicher:
“A new phase in the development of the Rodney Bay Marina is soon to get
underway to enable the facility to become the base for mega yachts, the latest
trend in luxury yachting worldwide.”29
29
www.worldcruisingclub.com “More mega-yachts coming to local waters” erschienen am 05.09.06
27
Ein weiterer nicht-ökonomischer Effekt betrifft das auftretende Erscheinungsbild
der Inselbewohner. In Las Palmas ist die Rede von einem ARC Hype der auch
auf die lokale Bevölkerung übergesprungen ist, sie fühlen sich als Gastgeber
und feiern den Start der ARC gemeinsam mit den Seglern. Eine solche
Identifizierung mit der Gasteberrolle und das damit aufkommenden „Wir-Gefühl“
unter den Inselbewohnern sind auf St. Lucia noch nicht so stark ausgeprägt.
Fremdenverkehrsämter, die Marina und die Presse versucht die Bevölkerung zu
aktivieren.
Spezielle nicht-ökonomische Effekte
Diese Effekte betreffen die Sponsoren der ARC. Ihr Name wird durch die
Medien in der ganzen Welt verbreitet, was dann höchst individuelle Effekte
auslöst.
Zukunftsperspektive
Der WCC bietet mit der Rally Portugal, der ARC Europe und der WorldARC
bereits drei Spin-off Veranstaltungen der ARC an. Das lässt auf eine Expansion
des Fahrtensegelns schließen. Die Veranstaltungen des WCCs sind stark
gefragt. Das zeigt auch der folgende Auszug eines Presseartikels auf der
Webseite des WCCs vom 10. Juli 2006:
„Segler aus aller Welt haben die Ankündigung der World ARC, einer neuen
Rally um die Welt für Fahrtensegler, die von den in Großbritannien ansässigen
Experten des World Cruising Club (WCC) organisiert wird, mit großem
Enthusiasmus aufgenommen. Bereits einen Monat nach Eröffnung der
Teilnehmerliste liegen 13 bestätigte Anmeldungen aus 6 Ländern vor: Belgien,
Norwegen, Großbritannien, Deutschland, Irland und USA. Mit bislang über 600
ernsthaften Anfragen aus Europa, Nord- und Südamerika, Südafrika und
Australien gehen ständig neue Anmeldungen ein…“
Innerhalb von sieben Monaten war die Teilnehmerliste (47 Plätze) voll besetzt
und es stehen weitere Interessenten auf der Warteliste.
Ich schätze die zukünftigen Entwicklungen für den WCC als sehr positiv ein.
Sporttouritisch betrachtet, sind alle sozialen und institutionellen Mitspieler
positive Befürworter der Segelevents, insbesondere der ARC. Sowohl die
regionale als auch internationale Politik, die Medien (Tourismus und Sport), die
Tourismuswirtschaft und die Sportwissenschaft wurden im Laufe der Jahre
bereits als dominante Einflussfaktoren mit ins Boot geholt. Nur die lokale
Bevölkerung von St. Lucia identifiziert sich noch nicht in dem Maße wie es von
manchen Akteuren vielleicht gewünscht wird. Doch die WCC ist mit der
Organisation, ihren Partnern in Start- und Zielhafen und der Nachfrage ihres
sporttouristischen Angebotes außerordentlich zufrieden.
Mir bleibt nur noch eines zu sagen:
Mast und Schottbruch und allzeit eine handbreit Wasser unter’m Kiel!
28
Quellenangaben
Fernlehrhefte
Eine Basis für diese Arbeit und meine Nachforschungen zu diesem Thema
habe ich mir durch das bestudieren der vier Fernlehrhefte schaffen können.
Fernlehrheft I Grundlagen der Sport- und Tourismussysteme in Deutschland
und den Niederlanden
- Einführung in das Sportsystem der Niederlande
- Einführung in das Sportsystem Deutschlands
- Einführung in das Tourismussystem der Niederlande
- Einführung i. das Tourismussystem Deutschlands
Fernlehrheft II Grundlagen zum Sporttourismus
- Stand der wissenschaftlichen Diskussion
- Definition, Modelle und Konzeption von Sporttourismus
- Perspektiven des Sporttourismus
Fernlehrheft III Management und Marketing des Sporttourismus
- Management und Marketing
- Management und Marketing am Beispiel der World Games 2005 und der Fußball
WM 2006
Fernlehrheft IV Fallbeispiele zum Sporttourismus
- Fallbeispiele Niederlande: Fußball Europameisterschaft 2000,
Radweltmeisterschaft 2002
- Fallbeispiele Westmünsterland, Champions League, Ruhr-Marathon, Vereinsreisen
Allen Autoren sei mein Dank ausgesprochen.
Websites
www.wikipedia.org
www.worldcruising.com
Besonders viele Informationen habe ich in persönlichen Gesprächen (Interview
auf de boot Düsseldorf Stand: ISTECH-Parasailor2, Halle 5, C31), per Emailund telefonischem Kontakt von den folgenden Personen bekommen:
World Cruising Club Ltd Tel:
Jeremy Wyatt Fax:
Andrew Bishop
+44 (0) 1983 296 060 or + 447720056671
+44 (0) 1983 295 959
Email:mail@worldcruising.com
Astrid & Wilhelm Greiff
Wellmicher Str. 33
D-56346 St. Goarshausen
Deutschland
Tel.: +49 (0)6771 94934
Fax: +49 (0)6771/94935
E-mail: Greiff@t-online.de
29
Anhang
Anhang 1:
Liste mit kooperierenden Häfen
Anhang 2:
Graphische Darstellung der Segelrouten
Anhang 3:
Zusammensetzung der ARC-Flotte 2006
Anhang 3:
St. Lucia ARC Eventkalender 2006
Anhang 4:
Übersicht der Sponsorpartner der ARC
30
Anhang 1: Liste mit kooperierenden Häfen
United Kingdom
Port Pendennis, Challenger Quay, Falmouth,
Cornwall
Before 1st September, 5% on second and subsequent
days.
After 1st September, second day free, 10% on third
and subsequent days.
Tel. +44 (0)1326 211211
Fax. +44 (0)1326 311116
E-mail. marina@portpendennis.com
VHF. Ch. 80
Portugal
Marina da Povoa, Povoa de Varzim
Stay one day, second day free, unlimited. Size limit
18m.
Tel. + 351 252 688 121
Fax. +351 252 688 123
www.marinadapovoa.com
Marina de Cascais, Lisbon
Manager, Eng. Antonio Oliveira
20% discount off list price from 1 July - 30 Sep 2005
for price list
Tel. +351 214 82 48 00
E-mail. info@marinacascais.pt
www.marinacascais.pt
Marina de Lagos, Algarve
Manager-Martinho Fortunato
1 free night; 10% discount for stays of up to 1 year (1
year contracts not included). Discounts apply for
advance payments in cash or bank transfer only.
Credit card payments receive only a 5% discount
Tel. + 351 282 77 02 10
E-mail. marlagos@marlagos.p
Reservations: marina@marlagos.pt
www.marlagos.pt
Marina da Quinta do Lorde, Madeira, Portugal
Tel. +351 291 960 200
Eastern end of the island, basic but improving facilities Fax. +351 291 960 202
E-mail. info@quintadolorde.com
20% discount
www.quintadolorde.com
Italy
ATI Roma Marina, Ostia Lido-Roma
10% discount on list price
www.portodiroma.com
Tel. +39 06 561 88 236
Fax. +39 06 561 88 506
E-mail. direzione.porto@portodiroma.com
Canary Islands
Lanzarote
Marina Rubicon
Manager Rafael Lorenzo
15% discount from day of arrival until 31st October
Tel. +34 928 511 930
Fax. +34 928 511 770
E-mail: mail@marinarubicon.com
www.marinarubicon.com
Puerto Calero
Manager: Constante Lorenzo
10% for short stays. Greater discounts are available for
long term occupancy
Tel. +34 928 511 285
Fax. +34 928 514 568
E-mail: reservas@puertocalero.com
www.puertocalero.com
Gran Canaria
Tel. +34 928 244 101
Las Palmas - Muelle Deportivo de Las Palms
The ARC starts from Las Palmas. It is not necessary to Fax. +34 928 300 466
reserve a place here if you are participating in the
ARC.
Facilities in the Muelle Deportivo have improved
considerably over the last few years, with new visitors'
pontoons, cleaner water and new shower blocks. The
majority of ARC boats are now docked on pontoons 14
- 18 by the north breakwater.
31
The marina is conveniently situated close to repair
facilities, provisioning and well stocked chandlers.
There is a boatyard with a travel lift in the harbour, but
owners are strongly advised to obtain an estimate in
writing before starting any work, including haulout. The
boatyard does not accept bookings by telephone.
There are also haulout facilities at Puerto Calero,
Pasito Blanco and Puerto Rico marinas. For full details
of berthing costs and facilites in Las Palmas, please
review the Las Palmas Section of the ARC binder.
Pasito Blanco
Manager: Juan Adank. Tel. + 34 928 142 194
This marina is the closest to the airport of Gran
Fax. + 34 928 142 546
Canaria and with 24 hour security is a good place to
leave a boat unattended. A limited number of visitors'
berths are available so advance booking is essential. A
caretaker service is offered for yachts laid up afloat.
There is a repair yard with travel lift. This is a good
place to haulout.
Tel. +34 639 021 202
Anfi Del Mar
Manager: Manolo Elkangejo
This 90 berth marina at Anfi Del Mar has visitor slips,
but being small soon fills up. The marina is in an
attractive new development consisting mainly of time
share apartments and a hotel, with associated ancillary
supporting services (restaurants, bars and small
shops).
Puerto Rico
Manager: Jose Roca
Further south, this large marina in a tourist complex
has no visitor berths available. However, it does have
a repair yard and travel lift.
Tel. + 34 928 561 141
Fax. + 34 928 561 632
Puerto de Mogán
Manager: Santiago Carrero
This marina is the furthest south of the marinas on
Gran Canaria. A very attractive purpose built
development, but it is nearly always full, so
reservations are essential. Haulout facilities.
Tel. + 34 928 565 668
Fax. + 34 928 565 024
Other Canary Islands:
Tenerife: Marina del Atlantico
Manager: Antonio Arderius
Tel. +34 922 292 184
Fax. +34 922 247 933
E-mail. marinadelatlantico@ctv.es
Marina Tenerife
Manager: Javier Rodriguez
Tel. +34 922 591 247
Fax. +34 922 591 390
La Gomera: Marina de la Gomera
Manager: Jose Navarro
This new port is right in the centre of San Sebastian,
clean and cheap.
Tel. +34 922 141 769
www.marinadelagomera.com
Fuerteventura : Puerto Castillo
Manager: Teodor Brousas
Tel: +34 928 163 514
Fax: +34 928 163 999 marcan@abaforum.es
El Hierro & La Palma
These islands have basic facilities, although Santa
Cruz on Las Palma does have good provisioning and
some repair facilities, but non docking.
32
Anhang 2: Graphische Darstelllungen der Segelrouten
33
Anhang 3: Zusammensetzung der ARC-Flotte 2006
•
Kleinstes Boot: Twist, Van de Stadt Jupiter 30, 9m LÜA, Anton
Weekamp, NLD
Größtes Boot: Fantasticaaa, Swan 100, 31.31m (100 Fuß) LÜA, Lan
Franco Cirillo, ITA
Ältestes Boot: Peter Von Seestermuhe, 1936 Henry Gruber, 17.00m
(55.7 Fuß) LÜA, GER
Durchschnittslänge über alles ist 14.68m (47 Fuß)
Boote unter 12m (40 Fuß) machen 17% (39 Boote) der Flotte
Es gibt 112 Yachten zwischen 12-15m, (40-48 Fuß), 48% der gesamten
Flotte
17% der Flotte sind über 17m (56 Fuß) LÜA, bei der ARC2005 waren es
nur 29%
Anzahl der Neubauten: 21 (vergleichen mit 30 ‘05, und 34 ‘04)
•
•
•
•
•
•
•
ARC2006 Meldungen/lüa(m)
ARC06 Entries by LOA(m)
40
35
30
Nr of entries
25
20
15
10
5
0
<10
<11
<12
<13
<14
<15
<16
<17
<18
<19
<20
<21
<22
<23
<24
<25
<26
LOA (m)
Welche Boote sind vertreten?
•
•
•
•
•
Beneteau und Swan hat die größte Anzahl der Flotte mit 21 Yachten
Weitere stark vertretene Werften sind: Bavaria, Jeanneau, Hallberg-Rassy und
Oyster, mit 13 Yachten
There are 19 multihull yachts in the fleet, ranging from 12m-17.80m, with Lagoon
having the most entries at 7 yachts.
Die größte Zahl eines Bootstyps ist Beneteau First 47.7 mit 6 Meldungen.
24 Teilnehmer starten in der Regattagruppe
34
<30
Anhang 4: St. Lucia ARC Eventkalender 2006
DATE
Sun. Nov. 26th, ‘06
EVENT
Yachts set sail
VENUE
Las Palmas, Gran
Canaria
TIME
Rodney Bay Marina
1:00 pm
An afternoon of all out, local entertainment
featuring music, muscle-man competition, and
other fun activities.
Karaoke
Bosun’s
8:00 pm
Move over Rod Stewart and Bob Marley - come
to Bosun’s and Karry Your Own Key! This
event features a fantastic 2 for 1 special cocktail!
Heineken Beer Village with Vert-X
Rodney Bay Marina
5:30 pm
Virtex is one the island’s most popular and
versatile bands
Bounty’s Steel the Rhum
Rodney Bay Marina
3:00 pm
Wed. Dec. 6th, ‘06
Steelpan and Bounty Rum, come together for an
afternoon of music and rum from the Distillery.
Heineken Beer Village & Heineken Music
Rodney Bay Marina
7:00 pm
Mon. Dec. 11th, ‘06
Featuring Radio Personalities & Fun Calypso
Buzz Cocktail
Buzz Restaurant
6:00 pm – 8:00 pm
Rodney Bay Marina
11:00 am - midnight
from Las Palmas, Gran Canaria for the
Sun. Nov. 26th, ‘06
Rodney Bay Marina in St. Lucia
ARC Flotilla
A symbolic event to coincide with the Las
Palmas launch, the Flotilla will begin in Anse La
Raye and end at the Rodney Bay Marina.
Sun. Nov.
’06- Dec.
2006 daily
26th,
21st,
Wed.
‘06
29th,
Nov.
Sat. Dec. 2nd
Open to ALL ARC participants, this is an annual
tradition featuring complimentary hot and cold
hors d'oeuvres and all drinks priced at only
EC$5.00!!!
From 6.0 pm to 8.30 p.m.
Dec 13th-21st. ‘06
Full a la carte menu will be available from 8.00
p.m. Transportation will leave from The Bread
Basket for Buzz at 6.00 p.m.
The ARC Village
Come visit the ARC Village on the marina green
– come laugh your belly full watching amateur
local talent compete for prizes. From art to icecream the Village has it. Live local bands and
more! Join local journalists in the media tent.
Come perform yourself! The Village will be fun!
35
DATE
Wed. Dec. 13th, ‘06
EVENT
Heineken Holiday Lime
VENUE
Rodney Bay Marina
TIME
3:00 pm
Wed. Dec. 13th, ‘06
Liming – local phrase for hanging out with
friends. It’s a public holiday so where else could
you be?!
Beach Theme Party
Café Ole
8:00 pm
Wed. Dec. 13th, ‘06
Thurs. Dec. 14th
Be a part of this theme party and be sure to dress
in beach wear! Be bright, be bold, be beautiful!!!
Vintage Party
St. Lucia Tourist Board & Cable & Wireless
Scuttlebutts
St. Lucia Yacht Club
9:00 pm
7:00 pm
Pigeon Island
National Landmark
6:00 pm
Rodney Bay Marina
9:00 am
Spinnakers Beach
Bar & St. Lucia
Yacht Club
1:00 pm – 6:00 pm
Rodney Bay Marina
2:00 pm – 8:00 pm
Rodney Bay Marina
9:00 am – 12:00
midday
Fri. Dec. 15th, ‘06
Welcome Cocktail Party
Caribbean ARC Costume Party
Conjure up your most imaginative costume and
come to historic Pigeon Island for full-on fun!
It’s a party with music by Diamond Steel Band,
live band and a super DJ!
Dance around the bonfire!
Admission: EC $5.00
Sat. Dec. 16th, ‘06
(ARC Participants are free with ID)
Five-A-Side Football – can you bend it like
Beckam?
Bounty Aqua Fun
Sun. Dec. 17th, ‘06
Come spend the day with us at famous Reduit
Beach for fun games with Bounty, St. Lucia
Tourist Board and friends. …enjoy our special
brew - Pirate’s rum punch chased with sweet
steel pan music.
Cable & Wireless
Sat. Dec. 16th, ‘06
Junior Pan Play Off
Mon. Dec. 18th, ‘06
Featuring Cable & Wireless Diamond Steel,
Harmonites Steelband, Emerald Steelband and
others.
Colombian Emeralds Shopping Tour
Visit the Colombian Emeralds chain of stores at
Pointe Seraphine Duty Free Shopping Complex,
for some of the finest jewellery, perfume, and lots
more. Later, depart for La Place Carenage and
tour this Duty Free area and the Desmond Skeete
Animation Centre - part of the Iyanola
Experience. Visit the mini-museum and then see a
fascinating light and sound theatrical show
where technology and art recapture St. Lucia’s
history and provide a thrilling end to your tour.
36
DATE
Mon. Dec. 18th, ‘06
EVENT
Rodney Bay Marina
VENUE
Caribbean Jewel
Beach Resort
TIME
7:00 pm
Tues. Dec. 19th, ‘06
All ARC Participants must walk with ID.
(Private Function – ARC Participants Only)
Colombian Emeralds Shopping Tour
Rodney Bay Marina
9:00 am – 12:00
midday
Tues. Dec. 19th, ‘06
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Cultural Lectures – Cuisine & Dance
Rodney Bay Marina
3:30 – 7:00 pm
Tues. Dec. 19th, ‘06
It’s an afternoon of knowledge and interactive
fun. Commencing with a food demonstration by
Chef Bobo Bergstorm, followed by a dance and
cultural lecture with the husband & wife team of
Christine & Kennedy. The event climaxes with a
truly indigenous St. Lucian Chak Chak band.
Come and enjoy!
Café Ole’s Quiz Night
Café Ole
7:30 pm
Wed. Dec. 20th, ‘06
A general knowledge quiz night encouraging
participants to enter as a team to compete with
other teams. The winning team receives a prize.
Colombian Emeralds Shopping Tour
Rodney Bay Marina
9:00 am – 12:00
midday
Wed. Dec. 20th, ‘06
Visit the Colombian Emeralds chain of stores at
Pointe Seraphine Duty Free Shopping Complex,
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Cruising The Caribbean
Rodney Bay Marina
11:00 am
General Manager’s Cocktail
Join Cuthbert & Sancha Didier for an evening of
True St. Lucian hospitality and local
entertainment.
A Lecture by Chris Doyle
37
DATE
Wed. Dec. 20th, ‘06
Wed. Dec. 20th, ‘06
EVENT
Kids Christmas Party
Heineken New Moon Party
VENUE
Scuttlebutts
St. Lucia Yacht Club
TIME
3:00 pm
7:00 pm
Thurs. Dec. 21st
Howl at the moon with Heineken in hand on the
kissing bridge - A fun and exciting party to
coincide with the New Moon. See you there!
Colombian Emeralds Shopping Tour
Rodney Bay Marina
9:00 am – 12:00
midday
Thurs. Dec. 21st
Visit the Colombian Emeralds chain of stores at
Pointe Seraphine Duty Free Shopping Complex,
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tour this Duty Free area and the Desmond Skeete
Animation Centre - part of the Iyanola
Experience. Visit the mini-museum and then see a
fascinating light and sound theatrical show
where technology and art recapture St. Lucia’s
history and provide a thrilling end to your tour.
Atlantic Rally for Cruisers
Gaiety on Rodney
Bay
5:00 pm
Thurs. Dec. 21st
Prize Giving Ceremony
Colombian Emeralds Shopping Tour
Rodney Bay Marina
9:00 am – 12:00
midday
Fri. Dec. 22nd, ‘06
Visit the Colombian Emeralds chain of stores at
Pointe Seraphine Duty Free Shopping Complex,
for some of the finest jewellery, perfume, and lots
more. Later, depart for La Place Carenage and
tour this Duty Free area and the Desmond Skeete
Animation Centre - part of the Iyanola
Experience. Visit the mini-museum and then see a
fascinating light and sound theatrical show
where technology and art recapture St. Lucia’s
history and provide a thrilling end to your tour.
ARC Jam
Rodney Bay Marina
9:00 pm
Fri. Dec. 22nd, ‘06
Come join the Rodney Bay Marina Family in fun
an enjoyment on this evening. Lots of
entertainment and local food and drink.
Colombian Emeralds Shopping Tour
Rodney Bay Marina
10:00 am
Visit the Colombian Emeralds chain of stores at
Pointe Seraphine Duty Free Shopping Complex,
for some of the finest jewellery, perfume, and lots
more. Later, depart for La Place Carenage and
tour this Duty Free area and the Desmond Skeete
Animation Centre - part of the Iyanola
Experience. Visit the mini-museum and then see a
fascinating light and sound theatrical show
where technology and art recapture St. Lucia’s
history and provide a thrilling end to your tour.
Christmas Sailing Regatta
St. Lucia Yacht Club
Various Times
Dec. 25th – 28th,
‘06
Contact Duncan Ince at the St. Lucia Yacht Club
at 452-8351 or inced@candw.lc for further
information
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Anhang 5: Übersicht der Sponsorpartner der ARC
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