1. Fernlehrstudium Sporttourismus Theoretische Arbeit Irene van
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1. Fernlehrstudium Sporttourismus Theoretische Arbeit Irene van
- Theoretische Qualifikationsarbeit - Fahrtensegeln - eine besondere Form des Sporttourismus SPORTTOERISME Grensoverschrijdene Opleiding SPORTTOURISMUS Grenzüberschreitendes Fernlehr-Studium Irene van Adrichem Meisenweg 4 47626 Kevelaer hier_is_irene@hotmail.com Tel. 02832-979566 Vorwort Mit 15 Jahren segelte ich zum ersten Mal auf einer Jolle, daraufhin folgten viele Wochenenden, Oster- und Sommerferien auf einem Fighter (Kimmkieler). Gemeinsam mit meinem Freund, Georg Pferdmenges, segelte ich einige Jahre in Folge entlang der Küsten- und Insellandschaft Kroatiens. 2002 segelten wir mit demselben Boot von Italien aus nach Elba und weiter nach Korsika. Wir umrundeten Korsika und erstatteten unterwegs Sardinien einen sehr stürmischen Besuch. Am 19. September 2003 fuhren wir mit einer, auf dem Trailer angehängten, Shark 24 (Länge 7,31 m) in Richtung Spanien. In Alicante ließen wir das Boot zu Wasser und unser Ziel war es bis zum Jahresende in der Karibik zu sein. 3,5 Wochen segelten wir entlang der spanischen Küste. Wir hatten das bei Ebay für 3.500 Euro ersteigerte Boot bis dahin noch nie gesegelt. Wir hatten noch viel zu reparieren, zu optimieren und zu experimentieren. „Futschi Kato“ wurde sie getauft. Am 13. Oktober hieß es „Anker auf“, die Strasse von Gibraltar erwartete uns! Der Affenfelsen hinter uns verschwand am Horizont, vor uns lagen 10 Tage auf dem Wasser. Am 23. Oktober erreichten wir La Graciosa; eine kleine Insel nördlich der Kanarischen Insel Lanzerote. 12 Stunden vor Ankunft war unser Hauptruder gebrochen, doch wir hatten es geschafft. Wir verbrachten 3 ½ Wochen auf La Graciosa, Lanzerote, Teneriffa, Gran Canaria und La Gomera bevor es mit einem neuen, aus Deutschland eingeflogenem, Ruder aufging zur nächsten Etappe. In Gran Canaria, Las Palmas lagen wir einige Tage in einem Ankerfeld, bevor wir einen Schaden in einer unserer Wanten (Drahtseile, die den Mast zu beiden Schiffsseiten hin verspannen) entdeckten. Wenn wir weiter wollten, mussten wir die Want ersetzen und wenn wir eine ersetzen, können wir besser gleich alle ersetzen. Es gab keinen Ort an dem wir dies besser hätten entdecken können. Wir befanden uns schließlich direkt neben dem Muelle Deportivo de Las Palms, dem Ausrüstungs- und Starthafen der Atlantic Rally for Cruisers (ARC), die eine Woche später startete. Wir fuhren unter Motor in den Hafen, der Hafenmeister kam uns mit einem Motorboot entgegen und gab uns zu verstehen, dass der Hafen voll ist und wir ohne Reservierung nicht einlaufen könnten. Wir gaben ihm zu verstehen, dass es sich bei dem zu behebenden Schaden um einen Seenotfall handle und wir nicht weitersegeln könnten, wenn wir unsere Stagen und Wanten nicht ersetzen würden. Zwischen einigen großen Yachten bekamen wir einen Liegeplatz für Futschi Kato. Wir lernten die gute Qualität der Ausrüster und Segelmacher des Hafens kennen, kauften ein paar kleine Ersatzteile und sahen zu wie die mit ARCFlaggen behangenden Yachten mit (frischen) Lebensmitteln beladen wurden. 2 Wir hatten uns ursprünglich auch einmal erkundigt, ob die Teilnahme an der ARC für uns in Frage käme. Die Antwort war eindeutig „Nein“. Unser Boot entsprach nicht der Mindestlänge und unsere Sicherheitsausrüstung war nicht so modern und vollständig wie die Vorgeschriebene. Bis zum Zeitpunkt meiner Nachforschungen für diese Arbeit, war mir nicht viel mehr über die ARC und die damit verbundene Organisation bekannt. Heute weiß ich mehr. Mein Wissen teile ich gerne mit Euch/Ihnen. Mein Dank gilt an dieser Stelle dem Direktor des World Cruising Clubs (WCC), Veranstalter der Atlantic Rally for Cruisers, Jeremy Wyatt, der mir sowohl telefonisch als auch per Email viele Informationen geben konnte. Von ihm und auch von dem deutschen Ansprechpartner für die ARC, Herr Greiff, mit dem ich ebenfalls telefoniert hatte, erhielt ich Dankbarerweise die Einladung zu einem weiteren Gespräch auf der „boot“ In einem Interview am Samstag, dem 20. Januar beantworteten sie, sowie auch Andrew Bishop, Geschäftsführer des WCCs, weitere Fragen und stellten dieser Arbeit einige Fakten bereit. Dank ihrem Wissen und Engagement habe ich ein vollständigeres Bild über die sporttouristischen Aspekte der ARC erhalten. Außerdem möchte ich einigen Freunden danken, Mitseglern, die wir während unserer Atlantiküberquerung und anschließend in der Karibik kennen gelernt haben. „Individualtouristen“, die die Atlantiküberquerung aus diversen Gründen in Eigenregie bewältigt haben, ohne sich der Organisation der ARC anzuschließen. Lieber Johannes Erdmann, lieber Hans Müller, Liebe Heidi Müller, lieber Sebastian Pieters, liebe Heike Würbel, liebe Elke Bock und lieber Wilfried Rodemann danke für eure Informationen und Erinnerungen an das etwas andere Leben auf dem Wasser! Georg danke für die Einführung in das Wissen und die Welt des Segelns! 3 Inhaltsangabe Vorwort ............................................................................................................... 2 Inhaltsangabe..................................................................................................... 4 Einleitung............................................................................................................ 5 1. Segeln und Sporttourismus ............................................................................ 6 2. Individualsegler und die Atlantic Rally for Cruisers......................................... 8 2.1 Individualsegler......................................................................................... 8 2.2 Atlantic Rally for Cruisers (ARC)............................................................. 14 3. Sporttouristische Effekte des Fahrtensegelns .............................................. 21 3.1 Gran Canaria .......................................................................................... 21 3.2 St. Lucia.................................................................................................. 23 4. Schlussbetrachtung...................................................................................... 27 Quellenangaben ............................................................................................... 29 Anhang ............................................................................................................. 30 Anhang 1: Liste mit kooperierenden Häfen ...................................................... 31 Anhang 2: Graphische Darstelllungen der Segelrouten ................................... 33 Anhang 3: Zusammensetzung der ARC-Flotte 2006........................................ 33 Anhang 3: Zusammensetzung der ARC-Flotte 2006........................................ 34 Anhang 4: St. Lucia ARC Eventkalender 2006................................................. 35 Anhang 5: Übersicht der Sponsorpartner der ARC .......................................... 39 4 Einleitung „Fahrtensegeln – eine besondere Form des Sporttourismus“, diesen Titel übermittelte ich Willi Kisters vor einigen Wochen. Im Vorwort möge deutlich geworden sein, dass ich persönlich einige Erfahrungen in der Segelwelt sammeln konnte - dies allerdings als Individualsegler. Wir (mein Freund und ich) haben nie Regatten gesegelt und wir haben uns nie organisierten Fahrtensegelevents angeschlossen. Wir haben die Ferien- und Urlaubszeiten genutzt um zu segeln. Wir waren und sind immer noch häufig Wassertouristen. Wir machen „Camping auf dem Wasser“; eine unserer ganz persönlichen Definitionen vom Fahrtensegeln. Es hat etwas gedauert bis in mir die Idee aufkam, Fahrtensegeln zum Thema dieser theoretischen Qualifikationsarbeit zu machen, vielleicht gerade weil wir als Individualtouristen versuchen dem Massentourismus, den Souvenirläden und Postkartenständern zu entfliehen. Ich fühle mich nicht so touristisch als hätte ich eine Pauschalreise bei irgendeinem Reiseveranstalter gebucht. Doch wir sind und bleiben Touristen, auch wenn wir uns nicht in einer Hotelburg befinden. Außerdem segeln wir und betreiben somit eine Art des (Wasser)Sport. Wir sind also sportliche Touristen. Dann erinnerte ich mich an andere Segler, die wir vor unserer Atlantiküberquerung gesehen und teilweise kennen gelernt haben. Massen von Seglern mit tollen größeren Booten, die alle an der ARC teilnahmen. Vor einigen Wochen dachte ich noch das „Fahrtensegeln – eine besondere Form des Sporttourismus“ sei. Doch heute bin ich schlauer: Fahrtensegeln ist eine in der Welt des Sporttourismus bereits bekannte und sehr gefragte Form des Sporttourismus. In dieser Hausarbeit möchte ich Euch/Sie mitnehmen in einen Teil der Welt des Fahrtensegelns. Hauptsächlich beziehen sich meine Nachforschungen auf das Gebiet der Kanarischen Inseln, als Abfahrtsinseln für eine Atlantiküberquerung sowie die Karibischen Inseln als Ankunftsinseln einer Atlantiküberquerung. Insbesondere gehe ich auf die Inseln Gran Canaria und St. Lucia, als Start- du Zielinseln der ARC ein. Im ersten Kapitel werden Begriffe wie Fahrten- und Regattasegeln näher definiert, bevor ich an Hand von Definitionen verdeutliche, wie Fahrtensegeln mit Sporttourismus in Verbindung zu setzen ist. Im zweiten Kapitel beschreiben zunächst Individualsegler ihre Motivation zum Fahrtensegeln, sowie ihre Erinnerungen an Häfen, Inseln, Bewohner und ihre Gedanken zum Sporttourismus. Anschließend stelle ich schwerpunktmäßig die Organisation, die Events und die Zielgruppe des World Cruising Clubs vor. Im dritten Kapitel werden die Effekte des Sporttourismus auf die Inseln Gran Canaria und St. Lucia detailliert beschrieben. Abschließen möchte ich diese Arbeit mit einer Schlussbetrachtung, in der ich Zukunftsperspektiven des sporttouristischen Fahrtensegelns formuliere. Im Anhang ist eine Liste mit Häfen, die mit dem WCC kooperierenden Häfen, eine graphische Darstellung der Routen, eine Übersicht der Zusammensetzung der Flotte in Jahre 2006, einen St. Lucia ARC Eventkalender 2006 sowie in Anlage 5 alle Sponsorpartner der ARC zu finden. 5 1. Segeln und Sporttourismus In diesem ersten Kapitel möchte ich erläutern, in welchem Verhältnis der Segelsport zum Sporttourismus steht. Dazu werden zunächst Begriffe wie Fahrtensegeln und Regattasegeln voneinander unterschieden, bevor ich anschließend diverse Definitionen des Sporttourismus mit dem Fahrtensegeln in Verbindung setze. „Unter Fahrtensegeln versteht man meist mehrtägige Fahrten mit einem Segelboot von einem Start- zu einem Zielhafen. Ein solcher Segeltörn kann sportlich mehr oder weniger anspruchsvoll sein, aber es geht dabei nie um den Wettkampf mit anderen Booten. Das Fahrtensegeln umfasst ein weit gefächertes Spektrum, von kurzen Tagestörns bis zur mehrere Jahre dauernden Weltumsegelung.“1 Der besondere Reiz des Fahrtensegelns ist das intensive Erleben der Natur und die Herausforderung, sich mit ihren Kräften zu arrangieren, die Winde richtig zu nutzen, um so mehr oder weniger lange Strecken zu bewältigen. Fahrtensegler organisieren ihre Törns häufig individuell und eher selten in Vereinen aktiv. Beim Regattasegeln geht es um eine Wettfahrt, eine Wertung, einen Wettkampf mit anderen Booten auf dem Wasser. Schnelligkeit und somit auch Leichtigkeit spielt eine bedeutende Rolle. Im Gegensatz zu Fahrtensegelyachten, die meist über eine Bordtoilette, Kochgelegenheit, Kühlschrank und vielem anderem Wohnkomfort verfügen, sind Regattaboote nur mit dem absolut Notwendigen beladen, um möglichst leicht und schnell durch das Wasser zu gleiten. Es gibt diverse Definitionen von Sporttourismus. Wann und warum kann man beim Fahrtensegeln oder Regattasegeln nun von Sporttourismus sprechen? Wenn man als Fahrten- oder Regattasegler den Atlantik überquert, kann man von einer sportlichen Leistung sprechen. Die Segler befinden sich mehrere Tage und Nächte ausschließlich an Bord und segeln. Warum tun sie so etwas? Die Motivation kann von Crewmitglied zu Crewmitglied stark variieren; vielleicht ist es der sportlicher Ehrgeiz, die persönliche Herausforderung, der Entdeckertrieb, der Drang, Freiheit und Natur erleben zu wollen, das Ziel, die Karibik zu erreichen, vielleicht ist es auch etwas ganz anderes. Allerdings gibt es neben dem Segeln auch die Möglichkeit den Atlantik zu überfliegen und sich die Karibischen Inseln mit einem Charterboot anzuschauen. Trotzdem machen sich jährliche mehre hundert Boote auf und segeln über den Atlantik. Sie wählen eine durchaus längere Reise als das Fliegen und dazu ist diese zumindest für die Segler unter der Crew wesentlich anstrengender, denn trotz des Passatwindes, der das Boot (meist) in die richtige Richtung weht, „muss“ man sich sportlich betätigen um die andere Seite des Atlantiks zu erreichen. Dieser sportliche Anspruch ist von Boot zu Boot unterschiedlich zu betrachten. Auf kleineren und älteren Booten heißt es Hand anlegen. Bei größeren und neueren Modellen brauchen häufig „nur“ einige Knöpfe und Schalter betätigt zu werden. 1 http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrtensegeln 6 Doch das Überqueren des Atlantiks ist auch mit dergleichen modern ausgestatteten Booten meiner Auffassung nach eine sportliche Leistung. Gleichzeitig sind die Crews Touristen; sie verlassen ihre tägliche Wohnumgebung und suchen für mehrere Wochen einen anderen Ort auf. Nach Kaspar ist Tourismus „het totaal van de relaties en verschijnselen die resulteren uit de reis en het verblijf van personen in een verblijfsplaats die niet hun normale en blijvende woon- of werkplaats is“2 Fahrten- und Regattasegler, die den Atlantik überqueren sind nach folgender Definition Sporttouristen. “Sporttoerisme in brede zin is dientengevolge de toeeigening van hetzij de “eigen” in de dagelijkse leefomgeving beoefende sport onder andere/vreemde, niet dagelijks vertrouwde omstandigheden buiten de eigen leefomgeving...”3 Man kann davon ausgehen, dass die Segler die den Atlantik überqueren, zuvor Segelkenntnisse erworben haben. Diese wenden sie dann in einem ihnen nicht bekannten und vertrauten Segelrevier an. Gammon und Robinson haben 1997 folgende Unterscheidung zwischen Sport Tourism und Tourism Sport definiert. „Sport Tourism: dit gebied heeft betrekking op individuen of groepen die uit hun gewone omgeving wegreizen en daar actief of passief deelnemen an wedstrijden e/of recreatieve taken van sport. De hoofdreden voor het reizen is dit geval sport, terwijl de het toeristische element meer de algemene ervaringen en indrukken versterkt. Tourism Sport: Dit gebied telt de deelname van toeristen – buiten hun gewone omgeving – aan wedstrijd – of recreatiesport, actief of passief, mee. De hoofdmotivatie voor het reizen is “vakantie of bezoek”. Das Fahrten- und Regattasegeln ist im Falle einer Atlantiküberquerung der Definition von Sport Tourism zu zu ordnen. Gammon und Robinson unterscheiden außerdem zwischen einer “Hard definition: de hoofdreden van de reis is de sport, voor actieve of passieve deelname aan een event. De belangrijkste onderscheidene factor is de wedstrijdgerichtheid van het event.” Und einer “Soft definition: ook hier is der sport de voornaamste reden van de reis. De onderscheidene factor is echter het actieve recretieaspect van er reis, met een sportssamenhang.” Die Hauptmotivation ist in beiden Definitionen der Sport. Bei Regattaseglern trifft die hard definition und bei Fahrtenseglern eher die soft definition zu. So genannte „Mitsegler“ an Bord sind eher in der Hard definition des Tourism Sport zu zu ordnen: Sport is hier de tweede stimuls voor de reis. De tourist gaat ervan uit actief en/ of passief sport te zullen beoefenen, onafhankelijk van de vraag of het om wedstrijd- of niet-wedstrijdsport gaat.”4 Diese Definitionen und Begriffen werden nun direkt im Anschluss im zweiten Kapitel zum Leben erweckt. 2 Kaspar, zitiert in Bieger 2004, S.35) Schwark J., Grensoverschrijd. Opleiding „Sporttoerisme“, leerboek II (Syllabus), deel 2, pag. 51 4 Schwark J., Grensoverschrijd. Opleiding “Sporttoerisme”, leerboek II (Syllabus), deel 1, pag.22 3 7 2. Individualsegler und die Atlantic Rally for Cruisers Nachdem im ersten Kapitel die grundlegenden Begriffe, die für das Verständnis dieser Arbeit notwendig sind, erklärt wurden, vertiefen wir uns mit dem zweiten Kapitel zunächst ganz konkret in das Leben einiger Fahrtensegler. Ich gehe kurz ein auf ihre sozialdemographischen Hintergründe und auf ihre Motivation zum Fahrtensegeln. Ihre Erinnerungen und Erzählungen beschreiben bedeutende sporttouristische Effekte. Durch diesen ersten Teil werdet Ihr/Sie erkennen, dass das Fahrtensegeln sporttouristische Effekte mit sich trägt. Ganz deutlich und in Zahlen fassbar wird dies an Hand des Beispiels der seit 21 Jahren stattfindenden Atlantic Rally for Cruisers, einer durch den World Cruising Club organisierten Atlantiküberquerung. Im zweiten Teil dieses Kapitels gehe ich auf die Organisation, die Events und die Zielgruppe des World Cruising Clubs ein. Hauptaugenmerk ist die ARC, ihre Geschichte und ihre aktuelle Entwicklung auf dem Markt des Sporttourismus. Im dritten Kapitel erwarten Euch/Sie die sporttouristischen Effekte der ARC, am Beispiel von Gran Canaria und St. Lucia. 2.1 Individualsegler Um möglichst viele, aber auch konkrete Informationen zu bekommen, habe ich Kontakt zu einigen mir bekannten Fahrtenseglern aufgenommen. Ich habe sie gebeten, sich an ihre Motivation zum Fahrtensegeln, an die Zeit in den Kanaren und in der Karibik zu erinnern. Welche Häfen habt ihr angelaufen? Auf welchen Inseln habt ihr euch mit Lebensmitteln versorgt? Wo habt ihr Ausrüstungsgegenstände bekommen und wo habt ihr möglicherweise Reparaturen machen lassen? Wo hattet ihr in welcher Form Kontakt zur lokalen Bevölkerung? Inwiefern seht ihr euch selber als Sporttouristen? Ich werde Euch/Ihnen die Fahrtensegler, mit ihren sehr unterschiedlichen sozialdemographischen Hintergründen, jedoch sehr ähnlichen Erfahrungen und Erinnerungen nacheinander vorstellen. Sebastian Pieters (25 J.) und Heike Würbel (24), die gemeinsam mit der Kiwitt, einem geliehenen 8,10 m Holzboot in der Zeit vom Sommer 2003 bis zum Spätsommer 2006 die Welt umsegelten. Sebastian hatte kurz vor der Reise seine Schlosserlehre und Heike ihr 1. Staatsexamen in Pharmazie abgeschlossen. Gemeinsam hatten sie ein Budget in Höhe von 25.000 Euro für diese Reise. . Motivation zum Fahrtensegeln Sebastian hat schon als Kind mit 10 Jahren auf dem Rhein segeln gelernt; er hat aber schnell aufgehört und 1 Jahr bevor sie los sind hat er wieder angefangen. Heike hatte gar keine Erfahrung mit dem Segelsport. Miteinander in Kontakt gekommen, sind Sebastian und Heike im Internet auf Webseiten über Weltreisen. Ihre Hauptmotivationen schildern sie wie folgt: „Zeit selbst verwalten, machen was nicht jeder macht, herausfinden was hinter dem Horizont ist, die Welt entdecken“. Das Boot haben sie von Sebastians Berufsschullehrer geliehen bekommen. 8 Gute Versorgungshäfen auf den Kanaren und in der Karibik Auf Gran Canaria haben sie einige Ersatzteile besorgen können – unter anderem ein neues Barometer. „Dafür sind wir durch die ganz Stadt gelaufen und haben die Preise verglichen“. Letztlich haben sie ein Barometer gefunden, das wesentlich billiger war als beim Ausrüster direkt im Hafen. Sebastian erinnerte sich auch direkt an den Namen des Supermarktes in der Nähe des Hafens „Hyper Dino“. Hier füllten sie vor der Atlantiküberquerung ihre Vorräte auf. Kontakte zur lokalen Bevölkerung Da fallen Sebastian gleich die gastfreundlichen, netten und freundlichen Bewohner von Vanuatu ein. „Sie sind so freundlich, trotz dessen das es dort viele Segler gibt.“ „Vanuatu ist ein souveräner Inselstaat im Südpazifik. Der aus über 80 Inseln bzw. Inselgruppen bestehende Archipel wurde bis 1980 Neue Hebriden genannt. Die Wirtschaft besteht meist aus Landwirtschaft, Fischerei und Tourismus (etwa 50.000 Besucher 1997). Es existieren keine nennenswerten Bodenschätze. Eine Studie der britischen New Economics Foundation (NEF) bewertet das Glück der Einwohner Vanuatus im weltweiten Vergleich am höchsten. Untersucht wurden Zufriedenheit, Lebenserwartung und der Umgang mit der Umwelt.“5 Eigentlich, erklärt Sebastian weiter, hatten sie bis französisch Polynesien hauptsächlich Kontakt mit anderen Fahrtenseglern. Auf den darauf folgenden Inseln nahm der Kontakt zu den Einheimischen stark zu. Besonders sind ihm die Menschen von Samoa und Fidji in Erinnerung geblieben. „Natürlich wissen sie, dass wir Touristen sind und viele erhoffen sich etwas an uns verkaufen zu können oder viel eher etwas zu tauschen (z.B. Lebensmittel gegen T-Shirts), doch der überwiegende Anteil ist einfach sehr interessiert und neugierig, wo man her kommt, wie man aussieht. Da kam z.B. einmal ein Vater mit seinen Kindern zu unserm Ankerplatz geschwommen und wir wurden zum Essen eingeladen.“ Gedanken zum Sporttourismus Da fallen Sebastian die ganz neuen verhältnismäßigen „großen Yachtclubs“ in Tikopia (1400 Bewohner) und Anuta (350 Bewohner) auf den Salomon Inseln ein. Dann verweist er auf Trinidad (Chaguaramas), wo man noch vor wenigen Jahren in einen „gemütlichen kleinen Hafen“ hinein fuhr. Dort befindet sich nun der größte Yachtausrüstungshafen der Karibik. “Chaguaramas Bay has a thriving marine industry, restaurants, groceries & food-marts, banking facilities, car rental services, whare-houses, a salt factory and more. Chaguaramas Bay is the hub of marine based industry, business, food & beverage services, resort & hotel services and other tourism related activities. Chaguaramas Bay is the main doorway to "down de islands".6 Ähnliches gilt auch für Opua in Neuseeland, „wo vor einigen Jahren ausschließlich eine Zollstation zu finden war, gibt es nun eine Segelindustrie“. 5 6 http://de.wikipedia.org/wiki/Vanuatu (Stand 20.01.2007) http://www.chagdev.com/Pages/InAct-Map-Chaguaramas-Bay.htm (Stand 21.01.07) 9 Johannes Erdmann (20 J.) ist nach bestandenem Abitur mit seiner Maverick, einem 8,25 m Kunststoffboot im Herbst 2005 zu einer Einhand Atlantiküberquerung aufgebrochen und ist anschließend weiter bis South Carolina, USA gesegelt, hat sein Boot verkauft und erreichte Deutschland im August letzten Jahres wieder mit dem Flugzeug. Das Budget lag mit Unterstützung der Eltern bei 15.000 Euro. Außerdem finanzierte er sich einen Teil der Reise durch das Schreiben von Artikeln für die YACHT (Segelzeitschrift), pro Artikel etwa 1.500 Euro. Motivation zum Fahrtensegeln Ich habe mit 10 Jahren im Keller meines Onkels ein paar Yachthefte gefunden und seitdem wollte ich segeln lernen. Mit 12 habe ich über meine Optimistenjolle ein Kajütdach konstruiert und davon geträumt auf große Fahrt zu gehen; damals entstanden die Pläne für solch eine Reise. Schließlich bekam ich nach dem Abi unverhofft die Zeit dafür, als ich plötzlich 11 Monate Spielraum hatte, bevor das Studium losgeht. Ich verkaufte alles, was ich hatte, suchte Sponsoren (fand 5 große) und fuhr los. Allein, weil es für mich das letzte große Abenteuer der Welt war, alleine über den Atlantik zu segeln. Ich wollte damals die Welt entdecken, hatte außer Europa noch nichts gesehen und das Boot war das ideale Reisemittel: Auf diese Weise habe ich mein Zuhause immer bei mir, komme schnell in Kontakt mit anderen Einwohnern, bin kein Pauschaltourist, der nicht aus den eingezäunten Hotelgegenden (Karibik) herauskommt und das Leben an Bord ist einfach toll! Gute Versorgungshäfen auf den Kanaren und in der Karibik: Klar, Gran Canaria bietet was das angeht einiges; Chandleries, Supermärkte und alles was das Herz begehrt. Einer der Größten in Las Palmas ist eindeutig „El corte Ingles“, gleich dahinter gefolgt vom wesentlich preisgünstigeren “Hyperdino“. Auf La Gomera ist auch ein großer Supermarkt, in dem ich noch ein paar Sachen (einige Paletten Coladosen) gekauft habe, aber die sonstige Versorgung ist dort bis auf eine Ferreteria am Ende des Dorfes San Sebastian ziemlich mager. Ich selbst habe den Großteil meines Proviants bereits in Deutschland gekauft, weil es nirgends so günstig zu bekommen ist wie dort. In der Karibik sind die Versorgungsmöglichkeiten auf den Hauptinseln recht gut, aber teuer. In der Rodney Bay in St. Lucia gibt es einen großen Supermarkt „Super-J“, in dem fast alles zu bekommen ist. Auf den kleinen Grenadines zwischen Granada und St. Vincent sieht es dann eher mager aus und es gibt nur mal kleine Shops auf Charterstationen oder Touristengegenden, die das Nötigste führten. Am Besten eignen sich zur Versorgung die Französischen Inseln. Dort kann man in Euro bezahlen, die Preise sind um einiges niedriger als auf den anderen Inseln und das Angebot riesig groß. Sehr gerne angelaufener Verproviantierungspunkt ist Le Marin in einer großen Bucht auf der Südseite von Martinique. Dort treffen sich alle Fahrtensegler zum Einkaufen. Kontakte zur lokalen Bevölkerung: Leider nur sehr wenig Kontakt. Die Gastfreundlichkeit der meisten Einwohner hielt sich leider nur solange, wie ich etwas von Ihnen brauchte und gut dafür bezahlte. 10 Nur wenige baten mir kostenlos an, mir zu helfen oder mir etwas von der Insel zu zeigen. Die meisten sahen (zumindest in der Karibik!) in mir nur ein Objekt aus dem man Profit ziehen könnte, was ich sehr traurig fand. Ansonsten fand ich immer unheimlich schnell Kontakt zu anderen Seglern, die alle das gleiche Schicksal hatten und daher sehr gesellig waren. Anders war es jedoch in den Bahamas und den USA: Als ich auf den Bahamas alleine durch die Wüste lief, dauerte es stets nicht lange, bis der erste hielt und mir anbot „I`ll give you a ride!“ Sogar ein leerer Linienbus! Auch in den USA fand ich immer wieder Leute, die sofort hellauf begeistert waren von meiner Reise und mir anboten, mich durch die Gegend zu fahren, mir in allen Dingen zu helfen, oder sogar für ein paar Tage zu sich nach Hause einluden, um mir etwas mehr von den USA zu zeigen. Unglaublich, dieser Kontrast. Gedanken zum Sporttourismus: Spontan fällt mir nur die Lagune der Rodney Bay auf St. Lucia ein, in der jährlich 250 Schiffe der ARC einlaufen. Das Wort „Invasion“dürfte da ein wenig untertrieben sein. Dennoch glaube ich nicht, dass wegen dem Race viel dort verändert wurde. Die Einwohner stehen was das angeht ziemlich auf dem Schlauch, anstatt das sie die Verhältnisse vor Ort der Nachfrage anpassen würden. Ich habe es immer wieder bei Bugdet-Marine auf St. Lucia gemerkt, dem örtlichen Bootsladen. Ständig kommen Segler und wollen Scherstifte für Außenborder kaufen, jeden Tag fragen einige danach. Schließlich kommt nach 2 Monaten ein Paket mit 20 Stück, die sind dann am selben Tag ausverkauft weil sich jeder Reserve mitnimmt und dann gibt es wieder 2 Monate keine. Anstatt mal glatt 200 Stück zu bestellen, die Dinger kosten nen Euro! Ich denke auch, dass die vielen Charterboote die von den Moorings-Stationen in der Marigot Bay (St. Lucia) und auch in Canouan stationiert sind, nicht sehr viel Geld auf die Inseln bringen. Zwar müssen sich die Crews dort verproviantieren und gehen abends gern gut essen (im Urlaub sitzt denen das Geld locker, ich hab es selbst erlebt, als mich ein paar Charter-Amis zum Essen einluden, aber das Geld für die Charter geht gleich zu Moorings in die Staaten. Elke Bock (46), Studienrätin und Wilfried Rodemann (47), Maschinenbauingenieur und Quality Manager haben die Welt in den Jahren 2003 – 2006 mit ihrer Macoma, einem 9 m Stahlschiff umsegelt. Sie haben vor ihrem Reisantritt ihre Mietwohnung aufgegeben und ihr Hab und Gut bei Freunden untergestellt. Ihr monatliches Budget für die gesamte Weltumseglung lag bei 1000 Euro. Motivation zum Fahrtensegeln Gar nicht so einfach! Warum eigentlich? Segeln tue ich schon immer, mit etwa 14 Jahren habe ich das Buch von Beate Kammler; „Komm, wir segeln um die Welt“ gelesen. Damals dachte ich, so etwas können „normale“ Menschen nicht machen. Wilfried und ich sind auf der Ostsee gesegelt, waren dann 15 Monate in der Karibik und zurück, wieder Ostsee, und dann wirklich die Weltumseglung. Man kann ja nicht nur arbeiten und warten, dass die Zeit vergeht und man Rente bekommt (oder auch nicht). Wir segeln halt irgendwie ganz gerne, d. h. eigentlich leben wir gerne an Bord. 11 Gute Versorgungshäfen auf den Kanaren und in der Karibik 1. Lanzarote, Fuerteventura: mittelgute Versorgungsmöglichkeiten für Segler, hauptsächl. Läden und kleine Supermärkte, die von Einheimischen und „normalen“ Touristen genutzt werden. 2. Gran Canaria (Las Palmas): gute Einkaufsmöglichkeiten, uns hat besonders der Markt gut gefallen: sehr gutes Gemüse, Käse, Brot (und wenig Touristen, die wirklich einkaufen). Großer Supermarkt in Hafennähe, der von allen Seglern genutzt wird. (Wir waren kurz vor dem Start der ARC (Kommerzveranstaltung!!!) da.) 3. Teneriffa (Los Christianos); Trotz des großen Touristenortes eher schlechte Versorgungsmöglichkeiten, kleine Supermärkte für Touristen (d.h. hauptsächlich mit Knabberzeug, Alkohol und Reiseandenken), hafenfern. 4. La Gomera (San Sebastian): guter Supermarkt, stark auch von Seglern genutzt, zusätzlich Markt (frisches Gemüse, ungekühlt: hält sich länger). Wir haben uns hauptsächlich in San Sebastian für die Atlantiküberquerung versorgt. 5. Barbados (Bridgetown): Unser Ankunftshafen, für die Karibik recht gute Einkaufsmöglichkeiten, wenig Segeltourismus. 6. Trinidad (Chaguaramas): mehrere Werften/Marinas, Schiffsausrüster, gut sortierte Läden, Imbisse und Restaurants nur für Segler. 7. Port of Spain: wenig Touristen, gute Versorgungsmöglichkeiten. 8. Panama City: Sehr gute Einkaufsmöglichkeiten, gr. Supermärkte, preiswert, wichtig zum Verproviantieren für den Pazifik. Gut einkaufen kann man erst wieder in Australien. Kontakte zur lokalen Bevölkerung Sehr wenig, außer geschäftsmäßigen Sachen (Einklarieren, Einkaufen, Essengehen). Ausnahmen: gemischte Seglerbeziehungen. Wir haben in Trinidad ein nettes Paar mit gemeinsamem Sohn kennen gelernt (er aus Deutschland, sie aus Trinidad) und zwei Paare in Thailand (ein Deutscher und ein Schweizer mit Thaifrauen). Ansonsten sind die wichtigsten sozialen Kontakte die zu anderen Fahrtenseglern. Gedanken zum Sporttourismus Wir würden nie „Geheimtipps“, einsame Ankerbuchten bei freundlichen Einheimischen veröffentlichen! Die sollten so schön bleiben und nicht vom Tourismus zum Negativen verändert werden (siehe Islas la Perlas). Wir sehen uns lieber als Reisende als Touristen, wir nutzen zwar auch die infrastrukturellen Einrichtungen des (Massen-)Tourismus, bevorzugen aber Gegenden ohne viel Tourismus. Hans (71 J.), Elektroingenieur, und Heidi Müller bezeichnen sich selbst als Individualtouristen, die Beruf und Karriere immer mit dem Wassersport, Tauchen und Segeln verbunden haben. Heute verbringen sie 3-4 Monate auf ihrem Boot, einer Beneteau 44. Nach eigener Aussage haben sie selbst „nie spartanisch“ leben müssen, aber drauf geachtet haben sie immer. 12 „Ein Leben als Sporttouristen“ In den 60er Jahren haben sie mit dem Tauschsport begonnen, sie lebten und arbeiteten 6 Jahre in Persien und tauchten im roten Meer. Anschließend hat es sie für 11 Jahre auf die Philippinen verschlagen. 8 Jahre davon besaßen sie ein Boot, wenn sie raus fuhren hatten sie viel Kontakt zu Fischern, „denen man hier und da mal einen Fisch abkaufte oder die einen zum Essen einluden“. Sie wurden sogar einmal vom Bürgermeister eingeladen. Neben dem Segeln, betrieben sie Wasserski und waren die ersten die dort Windsurften. In den 80er Jahren kamen sie wieder zurück nach Deutschland und verbrachten 4-6 Wochen im Jahr mit dem Segeln z.B. in den Malediven. Anfang der 90er wurde Hans pensioniert und sie lebten 8 Jahre in Florida, besegelten die Bahamas und die Karibik. Sie ankerten meist in Buchten und mieden die häufig sehr teuren Häfen. Mittlerweile liegen Hans und Heidi mit ihrer Benetaeu 44 in Mallorca in einem Hafen, verbringen dort 3-4 Monate im Jahr und während des Rest des Jahres leben sie in Deutschland. Der Flug nach Mallorca ist einfacher zu bewältigen als in die Karibik. „Mallorca ist schnell zu erreichen.“ Die Liegegebühren im Mittelmeer sind weitaus teurer, doch die Flüge sehr günstig. Letztlich sagte Hans „betreiben wir bereits seit ca. 40 Jahren Sporttourismus“. Die aufgeführten Informationen zeigen, was für unterschiedliche Hintergründe Fahrtensegler häufig aufweisen; Auszubildende, Schüler, Studenten, Arbeitnehmer und auch Selbstständige gibt es einige, die irgendwann beschließen alles zu verkaufen und die Welt zu besegeln. Die Motivationen sind ähnlich; sportlich seglerisch die Welt und die Natur entdecken. Die Erinnerungen an Häfen und Ausrüstungsorten ergänzen sich hervorragend. Die Bekanntschaften mit der lokalen Bevölkerungen sind stark davon abhängig wie gewöhnlich Touristen bzw. Segler die Region bereisen. In der Karibik gab es wenig Kontakte zur lokalen Bevölkerung und die Weltreisenden berichten von immer mehr Kontakten auf der weiteren Route. Je weniger Touristen die Region bereisen, desto häufiger besteht die Möglichkeit als Segler mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt zu kommen. So unterschiedlich die Fahrtensegler auch sein mögen, alle müssen irgendwo vor Anker oder in einem Hafen liegen, brauchen Benzin und Lebensmittel. Um dies zu bekommen brauchen sie Geld. Geld ist ein bedeutendes Thema unter Fahrtenseglern. „Wo bekommt man was am günstigsten; Diesel, Benzin, Wasser, Gas, Petroleum, Lebensmittel, frisches Obst und Gemüse, hin und wieder Ersatzteile? Wo befinden sich günstige Werkstätten und Baumärkte? Wo ist der nächste Segelmacher? Wo gibt es im doppelten Sinne günstige Liegeplätze? Die Fahrtensegler vergleichen sehr bewusst die Preise und trotzdem trägt jeder zu einem ökonomischen Effekt für die jeweilige Region bei. Inseln, Häfen, Ausrüstungshändler, Werkstätten und Märkte haben einen Ruf, der sich stark über Mund zu Mund Propaganda unter den Fahrtenseglern verbreitet. Sie befinden sich oft dort, wo diese günstigen Bedingungen anzutreffen sind. 13 2.2 Atlantic Rally for Cruisers (ARC) Im folgenden Teil des Kapitels gehe ich auf die Organisation, die Events und die Zielgruppe des World Cruising Clubs ein. Hauptaugenmerk direkt im Anschluss ist als „Hauptprodukt“ des WCC die ARC, ihre Geschichte und ihre aktuelle Entwicklung auf dem Markt des Sporttourismus. „Es ist Herbst und im Mittelmeer und Nordeuropa geht die Segelsaison zu Ende. So wie Tausende von Vögeln in sonnigere Gefilde fliegen, machen sich Hunderte von Booten auf den Weg, um die lange Reise über den Atlantik in die Karibik anzutreten. Traditioneller Ausgangspunkt hierfür sind wie bereits vor über fünfhundert Jahren die Kanarischen Inseln, wo Kolumbus seine Schiffe verproviantierte. Während er jedoch keinerlei Ahnung hatte, was ihn auf der anderen Seite des Ozeans erwartete, weiß der moderne Segler um die Verhältnisse des karibischen Winters mit perfekten Segelverhältnissen, steten Passatwinden und schönem Wetter. Vor 21 Jahren flog Jimmy Cornell der Zeitschrift „Yachting World“ Atlantiküberquerung vorbereiteten. Nationalität, ihrem Alter und ihrem die Schiffe. auf die Kanaren und interviewte im Auftrag mehrere Skipper, die sich dort auf die Die Segler, die er befragte, waren von ihrer Einkommen her ebenso unterschiedlich wie Die einmalige Atmosphäre unter den Seglern, die sich auf die Überfahrt vorbereiteten – ihr Enthusiasmus, ihre Anspannung, und vor allem die Kameradschaft untereinander – brachten Jimmy auf die Idee, eine Regatta über den Atlantik mit einer völlig anderen Ausrichtung als bei schon bestehenden Hochseerennen zu organisieren. Es sollte eine Rallye werden, bei der die Teilnahme Spaß macht, gleichzeitig sollten jedoch die Sicherheit und das Vertrauen besonders bei den Teilnehmern, die ihren ersten großen Hochseetörn planten, erhöht werden. Diese Idee wurde begeistert von Fahrtenseglern und Medien aufgegriffen. Offensichtlich war die Zeit reif für eine derartige Veranstaltung. Dies war die Geburtsstunde der ARC86, der Atlantic Rally for Cruisers.“7 Die Idee wurde publik gemacht und die Organisatoren erreichten Anmeldungen aus aller Welt. 204 Yachten aus 24 Ländern stellten sich der Herausforderung einer Atlantiküberquerung und nahmen somit an der bisher größten Segel Rallye teil.8 7 8 aus: „Eine kurze Geschichte der ARC, der weltweit ersten Rally für Fahrtensegler“, 30. Oktober 2006 Das brachte der ARC einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde ein. 14 World Cruising Club (WCC) Die Organisation der ARC wird neben einigen anderen Segelevents durch den World Cruising Club durchgeführt. In ihrem Büro in Cowes, Großbritanien, arbeiten 4 Vollzeitbeschäftigte. Zusätzlich hat der WCC Vertreter in Deutschland (Astrid & Wilhelm Greiff), in Gran Canaria und in den USA. Während der ARC vergrößert sich das Team auf ca. 18 Mitarbeiter, darunter befinden sich 5 Safety Equipment Inspectors; 5 Personen im Welcome Support Team; ein Meteorologe und 3 Mitarbeiter, die sich ausschließlich mit den Medien und der Webseite auseinandersetzen. 1999 wurde der World Cruising Club Teil von Sir Chay Blyths „Challenge Buisiness“. Im Januar letzten Jahres wurden alle vom World Cruising Club organisierten Veranstaltungen dem Challenge Business durch eine Management-Übernahme abgekauft. Andrew Bishop, der Direktor World Cruising Club kommentierte: “Das ist eine phantastische Gelegenheit für uns alle vom World Cruising Club das, was bereits ein gut etabliertes Ereignis ist, weiter fortzuführen. Die ARC wird nunmehr seit 20 Jahren veranstaltet und es ist angemessen, dass wir zu diesem Geburtstag in der Lage sind, die Erfahrungen die wir gesammelt haben, umzusetzen. Wir wollen uns darauf konzentrieren, neue Ideen zu entwickeln, um unsere Stellung als Marktführer in der Organisation von Segelveranstaltungen für Fahrtensegler beizubehalten.”9 Durch die Management-Übernahme 2006 ist WCC eine limited company. Die Firma erhält Einnahmen durch Meldegebühren, Sponsoren, Werbung und dem Verkauf von Merchandise Artikel. Zusätzlich zu Eventsponsoren arbeitet WCC mit einem successful subsidiary sponsorship programme called Corporate Membership. The enables companies, such as Raymarine, Oyster, Parasailor2, Fischer-Panda and Berthon International for have a sponsorship involvement in all our events, for a much lower cost than title sponsorship, and for a package of benefits suited to the needs of the sponsor company.”10 Ein Beispiel dieses Corporate Membership ist zum Beispiel das gemeinsame Auftreten auf der boot 2007 in Düsseldorf. Den WCC fanden die Besucher auf der Messe auf dem Stand von ISTECH-Parasailor2, Halle 5, C31. Eine sehr ausführliche Auflistung der Sponsoren und ihre Bedeutung für die Sporttourismuswelt sind auf folgendem Link zu finden: http://www.worldcruising.com/supporters Es handelt sich bei den Sponsoren um Bootsbauer, Versicherungen, Firmen für Satelitentelephone, Segelschulen, Hotels, Hersteller von Pharmazeutika, Segelbekleidung und Wasserentsalzungsanlagen, Ausrüster, Destillerien und Fremdenverkehrsämter. 9 aus: „Eine kurze Geschichte der ARC, der weltweit ersten Rally für Fahrtensegler“, 30. Oktober 2006 aus den World Cruising Club General comments for Yacht, erhalten am 18.01.06 von Jeremy Wyatt 10 15 Segelevents Der World Cruising Club hat 1986 zum ersten Mal die ARC organisiert. Die Nachfrage war immer groß und das Konzept der „Cruising Rallies“ wurde angenommen. Daher wurden im Laufe der Jahre weitere voneinander unabhängige, allerdings miteinander kombinierbare Segelevents als Spin-Offs eingeführt. Zum einen gibt es die Rally Portugal. Dieses Event wird von einigen Yachten als Zubringerrallye für die ARC genutzt. Sie führt entlang der Biscaya und der Atlantischen Küste an Spanien und Portugal vorbei. Anschließend kann man dann an der ARC teilnehmen. Gestartet wird in Las Palmas, Gran Canaria und Zielhafen ist St. Lucia in der Karibik. Im Anschluss an die ARC können die Yachten sich der ARC Europe (TransARC) anschließen. Von Westen in Richtung Osten führt diese Rallye über Antigua/USA zu den Bermudas und den Azoren. Dieses Segelevent wird von einigen ARC Teilnehmern als Rückfahrt genutzt, womit sie die Atlantikrunde vervollständigen. Außerdem schließen sich dieser Rallye viele Amerikaner an, die sich auf den Weg nach Europa machen wollen. Mittlerweile hat der WCC bereits 5 Mal eine Round the World Rally organisiert. Die nächste startet 2008 als World ARC. Die Teilnehmerliste ist bereits seit Ende letzten Jahres mit 47 Yachten ausgebucht. 15 weitere Yachten befinden sich auf der Warteliste. 5 Deutsche Yachten werden 2008 mit der World ARC starten. Den nächsten Start einer World ARC soll es 2010/11 geben. Eine zweiwöchige völlig von den bisher beschriebenen Events unabhängige Segeltour ist die Classic Malts Cruise. Sie führt an der Westküste Schottlands entlang der „waterside whisky distilleries“, also der Whiskybrennereien die direkt an der Küste liegen. Diese Tour wurde ursprünglich von den Brennereien selbst organisiert. Diese outsourcten die Organisation an den WCC, die als kompetenter Partner somit ein weiteres Segelevent mit in ihr Angebot nahm. 16 Die ARC Im November 1986 startete die erste Atlantic Rally for Cruisers in Las Palmas, Gran Canaria mit dem Ziel Barbados, als östlichste Insel der Inselkette der kleinen Antillen zwischen dem Atlantik und der Karibik. Im Jahre 1990 wurde der Zielhafen nach Rodney Bay, St. Lucia verlegt. Die Hafenanlage war einfach besser als in Barbados und so war es möglich alle Teilnehmer sowohl vor als auch nach der Rallye in eine Marina unterzubringen. Dies führte laut des WCCs zu einer „fantastischen Atmosphäre“. Seit nun 21 Jahren treffen sich jedes Jahr über hundert Boot in Las Palmas, um im Verbund mit anderen Yachten den Atlantik zu überqueren Für die 2700 Seemeilen benötigen die Yachten je nach Bootsgröße und Stärke des Nordostpassats zwischen 12 und 24 Tagen. „Der Ursprungsgedanke der Organisatoren war, freundschaftlichen Wettbewerb und Begeisterung im Rahmen einer Regatta zu ermöglichen, gleichzeitig aber auch die Sicherheit zu erhöhen. Deshalb muss jedes Schiff eine Rettungsinsel sowie einen EPIRB an Bord haben. Während des Rennens muss das UKW-Gerät ständig eingeschaltet sein, um gegebenenfalls bei Notfällen helfen zu können. Im Laufe der Jahre wurde die Kommunikation über weite Strecken immer weiter verbessert, und die meisten Teilnehmer haben inzwischen entweder SSB-Geräte oder Satellitenkommunikation an Bord. Dies erhöht den Faktor Sicherheit ganz wesentlich, und bei jeder ARC konnte Teilnehmern über das Funknetz durch technische oder medizinische Ratschläge oder durch direkte Hilfeleistung durch anderer Yachten geholfen werden.“ 11 An der Rallye können Einrumpfboote ab 8,23 m (27 Fuß) und Fahrtenkatamarane zwischen 8,23 -18,29 m (27 und 60 Fuß) teilnehmen. Die Crew muss aus mindestens zwei Personen bestehen. Die Startgebühren betragen je nach Bootslänge zwischen 793,50 EUR und 1.297,07 EUR, pro Crewmitglied, einschließlich des Skippers müssen noch 91,60 EUR bezahlt werden. Kinder unter 16 Jahre bezahlen keine Crewgebühr. Zunächst stand der Spaßfaktor ausschließlich im Vordergrund, doch auf Wunsch der Teilnehmer hin wurde 1989 eine Regattagruppe nach dem Channel Handicap System (CHS) eingeführt. 15% der Flotte nehmen mittlerweile im Jahr durchschnittlich an der Regattawertung teil, doch nach wie vor startet die meisten Yachten in der Fahrtenseglergruppe. Auch Motoryachten können in einer eigenen Gruppe teilnehmen. „Der WCC versucht, jeden Teilnehmer zufrieden zu stellen. Daher gibt es neben Preisen für Leistung in Geschwindigkeit oder nach Handikap weitere Preise, beispielsweise für die beste Familie, das älteste Schiff und den Letztankömmling. In einem Jahr wurde sogar ein Preis an den nervigsten Skipper vergeben!“12 11 12 aus: „Eine kurze Geschichte der ARC, der weltweit ersten Rally für Fahrtensegler“, 30. Oktober 2006 aus: „Eine kurze Geschichte der ARC, der weltweit ersten Rally für Fahrtensegler“, 30. Oktober 2006 17 Die ARC ist fester Bestandteil des internationalen Segelkalenders geworden. Bis zum Jahre 2005 waren es genau 3234 Yachten. Im Jahre 1999 erreichte sie mit 235 Yachten eine Rekordteilnahme. Jedes Jahr zieht sie mittlerweile über 200 teilnehmende Boote an. Die Gesamtzahl der Segler wird auf 14 500 Personen geschätzt.13 Es folgt eine Übersicht mit der Anzahl der Meldungen von 1986 bis 2005: 13 Jahr Anzahl der Meldungen 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 204 190 157 144 120 116 105 97 150 171 147 161 170 235 215 220 217 225 190 230 (Stand 19.Okt.2005) aus: ARC Historic Information, 19.Oktober 2005 18 Im Jahr 2006 sah das Teilnehmerfeld folgendermaßen aus: 14 AND 1 AUS 4 AUT 2 BEL 2 CAN 4 DEN 2 EST 1 FIN 6 FRA 10 GER 29 GBR 104 GRE 1 IRL 2 ISR 1 ITA 12 MLT 2 MON 1 NLD 4 NZD 1 NOR 16 RUS 1 SVN 2 RSA 3 ESP 3 SWE 3 SUI 4 USA 5 225 ARC06 Meldungen nach Ländern AUT BEL BVI CAN DEN ESP EST FIN FRA GBR GER GRE IRL ISR ITA MLT NLD NOR NZD Es starteten 29 Deutsche und 4 Niederländische Boote. Die max. Teilnehmeranzahl liegt bei 225 Booten. Diese max. Teilnehmeranzahl liegt in den begrenzten Liegeplätzen von Las Palmas begründet. Die an der ARC teilnehmenden Boote bekommen Gastliegeplätze zugewiesen. Insgesamt gibt es davon 200. Die Teilnehmerlisten sind im Juni spätestens Juli jeden Jahres voll. Laut den Direktoren des WCC ist die ARC sehr gefragt und für viele Segler interessant, da diese mit einem Jahr „Auszeit“ zu bewältigen ist. Auf Grund der großen Nachfrage, die der WCC mit der ARC nicht auffangen konnte, wurde 2003/2004 versucht, eine Alternativregatta mit einem anderen Start und Zielhafen zu etablieren (Rubicon, Lanzerote – Antigua). Diese Alternativregatta wurde von den Teilnehmern nicht sehr gut angenommen und sie wurde somit nicht weitergeführt. Die ARC Interessierten wollten ausschließlich an der „echten“ ARC teilnehmen. 14 AUS ARC Statistik, 5. Dezember2006 19 ARC in den Medien Im November und Dezember jeden Jahres wird die Homepage der ARC täglich 100.000-mal und dabei von jedem Besucher durchschnittlich 10 min. lang aufgerufen. Die Medien berichten ausführlich über die Events des WCC. Es ist geschätzt worden, dass diese kostenlose Berichterstattung einen Medienwert von ca. 2,5 Millionen Euro hat. Die ARC sammelt jährlich Meldungen von Defekten und Schäden an Ausrüstungsmaterialien. Durch das Veröffentlichen dieser Meldungen in der Presse, wird indirekt Druck auf die Ausrüstungshersteller ausgeübt, die bei schlechter Kritik ihre Qualität verbessern müssen oder Neuentwicklungen anbieten müssen, um sich wieder gut verkaufen zu können. Außerdem können Händler und Reparateure an Hand dieser Meldungen in den darauffolgenden Jahre besser auf die Probleme und Wünsche der Teilnehmer reagieren. Die Teilnehmer der ARC Im Durchschnitt nehmen bei jeder ARC 25 verschiedene Nationalitäten teil. Der Anteil der deutschsprachigen Teilnehmer liegt bei 25% und der Anteil der Niederländer liegt bei knapp 10%. Die meisten Teilnehmer kommen aus Großbritannien. Die Crews variieren von Bootseignern, Familien mit Kindern, Freunden, die sich ein Boot geliehen haben, Arbeitnehmern, die sich für 2 Monate haben beurlauben lassen, HitchHikern, die für „Hand gegen Koje“ eine Mitfahrgelegenheit bekommen über Paid Crews (angestellte Crews) bis zu Paying Crews (Charterern). Bei jeder ARC sind ca. 20-30 Kinder mit an Bord, die meisten im Alter von 9-11 Jahren. Die jüngste Teilnehmerin in der Geschichte der ARC war Rosie Pickering, die am Starttag 2004 ihren ersten Geburtstag feierte. Der älteste Skipper war Aubrey Long mit 78 Jahren bei der ARC 91 – dazu Gewinner nach korrigierter Zeit. Die durchschnittliche Bootsgröße liegt bei 46 Fuß. Eine große Anzahl ist größer als 50 Fuß, doch es gibt nach Aussage der Direktoren der WCC viele wohlhabende Teilnehmer die im Verhältnis zu ihrem Vermögen eine bescheidene Bootsgröße besitzen. So erzählten sie z. B. von einem besonderen sporttouristischen Effekt: Ein sehr wohlhabender Eigner eines 44 Fuß Boot, ließ nach seiner Ankunft in St. Lucia seine komplette Belegschaft (45 Personen) über Weihnachten einfliegen. Die Motivation der Teilnehmer wurde im Oktober in einem Presseartikel auf der Homepage des WCC wie folgt beschrieben: “Within the fleet there are those skippers and crew members who say that they're 'doing the ARC' in order to pit themselves against whatever the elements chooses to throw at them, to tackle what is for many a life-changing experience and to come out of it safer, stronger, better people and with new and lifelong friendships forged.”15 15 www.worldcruisingclub.com 20 3. Sporttouristische Effekte des Fahrtensegelns In diesem dritten Kapitel werden die sporttouristischen Effekte des Fahrtensegelns und insbesondere die Effekte der ARC auf die Inseln Gran Canaria und St. Lucia näher belegt. Allgemein ist zu sagen, dass der WCC und die Teilnehmer der ARC bei diversen Unternehmen, Händlern, Fluggesellschaften und Häfen vergünstigte Konditionen bekommen. Um beispielsweise Rabatte in einem der Kooperationshäfen zu bekommen, müssen die Yachten die Flagge der ARC gehisst haben. Eine Liste der Häfen die mit dem WCC kooperieren ist in Anlage 1 einzusehen. Es sind nicht nur die 600-700.000 Euro, die die ca. 1100 Teilnehmer (4-5 Personen auf einem Boot) in Gran Canaria ausschließlich für den Proviant für die Überfahrt ausgeben. Die meisten Crews erreichen die Kanarischen Inseln schon Wochen vor dem Start der ARC. Sie lassen außerdem häufig noch Familienmitglieder und Freunde einfliegen, entweder zum Starthafen, zum Zielhafen oder auch zu beiden Häfen. 3.1 Gran Canaria Einleitend ein Zitat einer Webseite, das die Ausmaße des Tourismus der Insel Gran Canaria kurz erläutert. „Wegen seiner Vielseitigkeit wird Gran Canaria "ein Kontinent im Kleinformat" genannt: Endlose, grüne Bananenplantagen entlang der Nordküste, gewaltige Schluchten und Kiefernwälder im Landesinnern und schließlich die weißen Sanddünen in Maspalomas im Süden. An der schroffen Westküste gibt es tiefe Täler, die tropischen Enklaven ähneln und kleine Bauernstädte, die kaum glauben lassen, dass die geschäftige Metropole Las Palmas nur einige Kilometer entfernt ist. Die Nordeuropäer besuchen diese Insel, wo sie das ganze Jahr über Sonnenschein finden, zu Tausenden. Daher hat sich die Insel in den letzten dreißig Jahren erheblich verändert. Sei es die Playa de San Augustin, die Playa des Ingles oder der Strand von Maspalmos, überall wurden große Hotelkomplexe, Apartmenthäuser, Villen und Geschäfte gebaut, um diesem Andrang stand zu halten.“ 16 In Las Palma befindet sich auch der Starthafen der ARC - the Muelle Deportivo. In den vergangenen Jahren wurde der Yachthafen ständig erweitert: Es gibt neue Pontons, saubereres Wasser, neue Duschen und seit 1996 einen schwimmenden Wellenbrecher. „Diese Verbesserungen sind zum Großteil der ARC zu verdanken, der die Hafenbehörde am Südende der Marina ein festes Büro errichtet hat. Anlässlich der fünften ARC wurden Palmen im Hafen angepflanzt. Seitdem sind mehr und mehr Palmen dazugekommen, so dass der Hafen inzwischen seinem Namen Ehre macht.“17 Der Einfluss der ARC war so groß das die Kapazität des Hafens bis 2005 verdoppelt wurde. Durch den starken Segeltourismus in Las Palmas segeln auch immer mehr Einheimische, wodurch die Anzahl der lokalen Boote im Hafen in der letzten Jahren ebenfalls zugenommen hat. 16 17 www.worldcruisingclub.com www.worldcruisingclub.com 21 An der Hafenpromenade befindet sich ein Segelmacher, ein Ausrüstungshändler und Mechaniker können ohne weiteres angefordert werden. Der sich in der Nähe befindende Supermarkt „Hyperdino“ bietet sogar einen Lieferservice zur Segelyacht an, damit der Proviant für die Atlantikregatta gleich Kleintransporterweise auf die Schiffe gebracht werden kann. Bereits im Jahre 2001 (06.12) gab es einen Artikel zum „Economic impact of ARC regatta:18 “The Atlantic Rally for Cruisers (ARC) which starts on Sunday 26th has a considerable impact not only on the Marina of Las Palmas, the City, but also on the whole Gran Canaria Island.” In dem Artikel steht weiter, dass die Teilnehmer meist einen Monat vor dem Start oder bereits im Sommer zuvor anreisen. „According to last year statistics, the ARC generated during those two weeks previous to the start the following data: - 901 international air tickets entering and leaving GC - 288 hotel bookings for family and friends - between 2,000 and 3,000 € for local provisioning (approx. 700,000€) - Crews spent directly the amount of 840,000€ in the City (transport, hotel accommodations, leisure, shopping and others)” Um das Boot für die Atlantiküberquerung auszurüsten, gibt jede Crew ca. weitere € 15,000 aus. Die meisten Materialen werden in den Heimatländern oder in den Städten wie Palma de Mallorca, Gibraltar, La Rochelle und Southhampton auf dem Weg zu den Kanaren besorgt. “In Las Palmas of Gran Canaria services related to sailing are increasing year by year, not only for ARC boats but also due to the considerable number of yachts crossing the Atlantic.” Die ARC arbeitet seit vielen Jahren zusammen mit dem Tourist Promotion Board of Gran Canaria. 2 Wochen vor dem Start der ARC organisiert das Tourist Promotion Board eine Vielzahl von Aktivitäten und touristischen Angeboten, für die sie in der ganzen Stadt in mehrsprachigen Informationsflyern werben. Im Jahre 2001 hat das Pressecenter des Promotion Board 102 internationale Pressemitteilungen geschrieben, die 9,234,302 Leser erreichten. Die ARC Webseite: http: //arc.worldcruising.com/en/ registrierte 2,710,380 Aufrufe während der Regatta. Die ARC und Gran Canaria präsentierten sich auf den folgenden Bootsmessen: London (190,000 Besucher), Düsseldorf (281,000 Besucher), Southampton (125,000 Besucher) und Annapolis – USA (50,000 Besucher). Der Monat November ist eigentlich ein durch Touristen sehr schlecht besuchter Monat, doch durch die ARC sind auch die ökonomischen Effekte für diesen Monat gesichert. 18 aus der lokalen Presse vom 06.12.06, übermittelt durch Jeremy Wyatt 22 3.2 St. Lucia Mit den folgenden Zeilen wirbt man im Internet für St. Lucia: „St. Lucia gilt als die Perle der Karibik, da es unter all den traumhaften Inseln eine der schönsten ist. Wahrzeichen von St. Lucia sind die hoch emporragenden Pitons und die landumschlossene Marigot Bay, in der die britische Flotte sich angeblich vor den Franzosen während der napoleonischen Kriege versteckte. Um die Herrschaft über St. Lucia stritten sich die Franzosen und Briten, bis letztere 1814 ihren Anspruch durchsetzten. 1979 erlangte St. Lucia die Unabhängigkeit. Die Kultur der Insel ist eine einzigartige Mischung aus französischen, englischen und afrikanischen Einflüssen, wobei der französische Einfluß sich in den einheimischen Dialekten und Ortsnamen niedergeschlagen hat.“19 Stopp - sofort aufhören vom nächsten Urlaub zu träumen! Weitergeht es mit den sportouristischen Effekten der ARC: In der Rodney Bay, einer Bucht im Norden von St. Lucia, befindet sich nicht nur der Zielhafen der ARC, bei allen Segelevents des WCCs wird hier ein Landfall gemacht. Im Meldegeld der ARC sind zwei Übernachtungen im Hafen der Rodney Bay enthalten, sowie 15% Rabatt auf die Liegegebühren bei längerem Aufenthalt. In der Rodney Bay Marina sind sämtliche Serviceeinrichtungen vorhanden. Nach Aussagen der Direktoren des WCCs hat das Marinebusiness durch den Einfluss der ARC deutlich zugenommen. Es wurden allerdings keine Hotels erbaut. Es besteht ein direkter Impact auf die lokale Bevölkerung, wenn die Segler Reparaturen vornehmen lassen, neue Ausrüstungsmaterialien kaufen, Hafenliegegebühren zahlen, ein Restaurant besuchen oder sie ihre Lebensmittelvorräte wieder auffüllen. Würden sie Gelder an meist internationale Hotelketten zahlen, wäre kein direkter Effekt für die lokale Bevölkerung vorhanden, da das Geld nicht auf der Insel bleiben würde. Der WCC arbeitet genau wie auch auf Gran Canaria mit dem St. Lucia Tourist Board zusammen, die sich jedes Jahr ein innovatives und attraktives Inselprogramm einfallen lassen. Die Aktivitäten und Feierlichkeiten beginnen mit der Ankunft der ersten Yacht und dauern an bis zur letztendlichen Preisverleihung. Jede Yacht wird zunächst mit einem kalten Rumpunch und einem Früchtekorb willkommen geheißen, bevor sie sich anschließend an Land von der Atlantiküberquerung erholen können. Im Folgenden möchte ich einen Artikel20 zitieren, der Euch/Ihnen einen umfassenden Eindruck der Aktivitäten und Feierlichkeiten in der Rodney Bay verleihen kann: “On Monday evening, yachtsmen and their crews will get a taste of St. Lucian hospitality of the Buzz Restaurant’s Welcome Party. The next day, they begin a series of ‘Sample St. Lucia’ tours organized by Discovery. 19 20 www.worldcruising.com “Arc Yachts Set To Celebrity-Why Not Join Them?” erschienen und publiziert auf der Webseite http://www.rodneybaymarina.com/News.htm im Januar 2006 23 The tours, intended to allow the participants to see various parts of the island, continue until December 17, except December 12 and 13, and start from the Marina. Next Friday, the yachtsmen leave their base at Rodney Bay for Anse La Raye where they will sample the village’s regular Seafood Friday and on Saturday, there will be Jazz Afternoon at the Pigeon Island National Landmark. On December 12 it’s annual Heineken Beach Bash at Spinnaker’s and the Yacht Club featuring beach games, pig roast on the beach and live entertainment. December 13, St. Lucia’s National Day, there will be five-a-side football at Scuttlebutts and later a Buzz Welcome Party. December 14 is the day is the day of Rodney Bay Marina General Manager’s cocktail party at his residence and the next day, a Children’s Christmas party has been organized by Scuttlebutts, followed by lectures on ‘ Cooking in the Caribbean’ and ‘Cruising the Caribbean.” There will be another jazz afternoon for visitors on December 16 from midday. The ARC prize giving ceremony takes place at Gaiety on Rodney Bay on December 18 followed by ARC jam, a Rodney Bay Marina festival for the participants on December 19.” Eine Übersicht über die Aktivitäten, touristischen Angebote und Feierlichkeiten findet Ihr/Sie ebenfalls in Anlage 2. Presseartikel Die Anzahl der Schlagzeilen und Presseartikel über die ARC und ihren (ökonomischen) Einfluss ist beeindruckend hoch. Auf den folgenden Seiten sind einige aussagekräftige Auszüge aus dem Jahre 2006 zusammen gestellt: “In 2002, the Atlantic Rally for Cruisers (ARC) generated in the region of 1.4 million US dollars to St. Lucia’s economy while 2003, it accumulates 1.6 million US dollars.”21 “Arc Yachts Arriving Making Huge Impact On The Economy”22 „ST LUCIA-TOURISM-OECS tourism ministers to discuss regional yachting industry“23 “Later, Bishop (director of WCC) referred to Marez as a ‘stalwart’ in supporting the ARC, especially in his decision to double the size of the marina when the event was looking to move to St. Lucia from Barbados. Didier told the closing ceremony, attended by Tourism Minister Phillip Pierre and parliamentary representative for Gros Islet and Education and Sports Minister Mario Michel, that the ARC was no longer just an event but ‘an institution within itself’. ‘I think it has grown into the most friendly invasion that’s now taking place in the world”, Didier said.“ It’s a sporting event with huge economic significance for us and also an amazing cultural exchange. In brief remarks, Minister Pierre emphasized the importance of tourism to St. Lucia and urged the ARC participants to come back and visit the island.” 24 21 http://www.rodneybaymarina.com/News.htm http://www.rodneybaymarina.com/News.htm „Arc yachts Arring Making Huge Impact On The Economy”, erschienen im Januar 2006 23 http://www.rodneybaymarina.com/News.htm “ST LUCIA-TOURISM-OECS tourism ministers to discuss regional yachting industry“ erschienen 17.10.06 22 24 “New service at Rodney Bay Marina The latest addition is “L’Essence!” which offers massage and sign energy therapy. The parlour is owned by former public servant Bernard LaCorbiniere and operates in the Rodney Bay Marina Shopping Mall. “How did he get involved with the Rodney Bay Marina? LaCorbiniere said: “I was looking for somewhere to set up after leaving government and I thought that the north and Rodney Bay Marina would have been ideal because of its location in terms of the local population that is there, which will be the mainstay of our business. But also Rodney Bay Marina is a great location for visitors who come in on boats and yachts. Some of the visitors actually live in St. Lucia on the yachts for many months. So because of the location it was ideal. As it turned out the Rodney Bay Marina management was happy to have us there providing such a variety of therapies.”25 “ARC 2006 ATTRACTS LEADING SPONSORS Four well-known local commercial houses have already committed sponsorship for the annual Atlantic Rally for Cruisers (ARC), according to Mr. Cuthbert Didier, Manager of the Rodney Bay Marina where the trans-Atlantic crossing has ended for the past 15 years… “Didier said that the early signings for the 2008 event was evidence that St. Lucia had a good product in the ARC and that definitely made the island a very competitive yachting destination. Didier said that Cable and Wireless, Heineken, Caribbean Jewels and Sol had given firm commitments of sponsorship for this year‘s ARC. He said that every year, Sol (previously Shell) had contributed significantly to the ARC noting that this contribution was anything between four and eight thousand EC dollars in products and cash. Didier expressed the hope that the sizes of this year’s sponsorship contributions would be bigger than last year’s. He named Cable and Wireless and Heineken as two companies standing toeto-toe in terms of support for the ARC. “Both companies have stepped forward and their commitments are extremely strong”, Didier said.”26 “There have been several reports of thieves stealing from yachts berthed in the marina as well as cases of drug activities, especially at night time.”27 In dem soeben aufgeführten Zitat wird ein negativer Aspekt des Sporttourismus deutlich: Kriminalität. Um Rodney Bay gab es diverse Vorfälle krimineller Art. Die Hafenleitung reagierte mit einer Zusammenarbeit mit den Behörden von St. Lucia: Die staatliche St. Lucia Air and Sea Ports Authority unternimmt auf einem von der Marina gestellten Boot Patroillenfahrten in der betroffenen Gegend. Außerdem wurden private Sicherheitsleute der Marina fortgebildet und von den Behörden mit dem Recht ausgestattet, Verhaftungen durchführen zu dürfen. 24 http://www.rodneybaymarina.com/News.htm “ARC now looks to 2005” erschienen im Januar 2006 http://www.rodneybaymarina.com/News.htm “New Service In Rodney Bay Marina“ erschienen 07.2006 26 http://www.rodneybaymarina.com/News.htm “Arc Attracts Leading Sponsors“ erschienen am 04.10.2006 27 http://www.rodneybaymarina.com/News.htm “Security Concerns addressed“ erschienen am 12.09.2006 25 25 Der folgenden Artikel erschien am 30. September 2006 in Castries, St. Lucia. Das St. Lucia Tourist Board, einige Sponsoren und die Marina fordern die Bewohner der Insel auf die ARC aktiver zu unterstützen; dies ist ebenfalls eine Facette der sporttouristischen Effekte der ARC auf die lokale Bevölkerung. “SAILING - St Lucia plans larger hosting for Atlantic Rally for Cruisers …Cuthbert Didier, general manager of the Rodney Bay Marina, said this year greater emphasis would be placed on getting locals involved in the actual start of the event with a hype similar to what obtains in Las Palmas on the eve of the departure of the boats on their long trans-Atlantic journey…. “Over the last couple years we have had some successful ARCs, still there is still a slight disconnect with the local population," said Didier. …"When these boats set sail for St Lucia, it is not only the job of Rodney Bay Marina and major sponsors, but every St Lucian has a role to play to ensure the experience here is nostalgic," Didier stressed. …"It is about making sure everyone understands the ARC and making sure every St Lucian looks forward to not only welcoming the boats, but making sure every ARC participant enjoys a slice of St Lucia," Didier pointed out.” Ein weiterer sporttouristischer Effekt betrifft die regionale Musik Industrie, wie im folgenden Artikel deutlich wird: “A CD of local songs has been produced to commemorate this year’s Atlantic Rally for Cruisers (ARC) which is in its 21st. year. Rodney Bay Marina and St. Lucia Distillers have come together to finance the recording titled “Sail Away” which features 11 songs by well-known local artistes... General Manager of the Rodney Bay Marina Cuthbert Didier said the production of the CD is a fully St. Lucian effort. He said the marina, the termination point for the ARC, will be purchasing 250 copies of the CD to make a copy available to each of the ARC participants in their arrival package. In addition, songs on the recording will be played as background music at every ARC activity at the marina while the visitors are here. Said Didier: “We also intend to sell CDs to the public and are hoping that the radio stations will give generous airplay to the songs. We hope that the songs will not only help promote St. Lucia not as a yachting destination but will also show the potential of the local music industry.”28 An Hand dieser Schlagzeilen und Presseartikel wird deutlich wie groß der Einfluss der ARC auf die verschiedenen Lebensbereiche der Bewohner der Insel ist. Zunächst einmal werden ökonomische Effekten für die gesamte Insel publiziert, insbesondere der Hafen trägt seine Früchte. Außerdem wirkt sich dieser Tourismus auf die Geschäftswelt aus, es werden neue Geschäfte in der Nähe des Hafens errichtet. Kommerzielle Firmen stellen sich durch Sponsoraktivitäten in ein gutes Licht und unterstützen auf diese Art sowohl internationale als auch regional interessante Projekte, wie z.B. das Aufnehmen der CD. Interessant ist auch die Frage wie die lokale Bevölkerung auf die Aufforderung reagiert hat, die ARC aktiver zu unterstützen und wie die Insel der zunehmenden Kriminalität langfristig entgegenwirken kann. Im 4. Kapitel folgt nun eine Schlussbetrachtung dieser Arbeit. 28 http://www.rodneybaymarina.com/News.htm “ARC 2006 recording” erschienen am 14.11.06 26 4. Schlussbetrachtung In dieser Arbeit ist deutlich geworden, dass das Fahrtensegeln, insbesondere eine Atlantiküberquerung, eine sehr bedeutende Form des Sporttourismus ist. Es werden direkte und indirekte ökonomische, allgemeine und spezielle nichtökonomische Effekte auf die betroffenen Regionen und der Umgebung erzielt. Ökonomische Effekte Der ökonomische Einfluss auf das Marinebusiness und den Tourismus sowohl in Las Palmas, Gran Canaria als auch in der Rodney Bay, St. Lucia ist sowie im letzten Kapitel beziffert wurde von großem Ausmaße. Doch es sind nicht nur diese Inseln die profitieren, zu beachten sind auch andere Küstengebiete und Häfen (z. B. spanische Küste), sowie die anderen Kanarischen bzw. Karibischen Inseln, die von den Seglern auf ihrem Weg von ihren Heimathäfen über den Atlantik besucht werden. Außer den Häfen, den Hotels, Restaurants, Supermärkten, Souvenirläden, (Segel-)Geschäften, diversen Herstellern von Segelbekleidung und Ausrüstungsmaterialien, Anbietern von touristischen Attraktionen profitieren auch Autovermietungen und Fluggesellschaften auf dem sporttouristischen Markt der ARC. Neben dem vergrößerten Einkommen für die teilweise regionalen, aber auch internationalen genannten Märkte, hat die ARC auch Einfluss auf zusätzliche Arbeitsplätze. Sowohl innerhalb des World Cruising Clubs als auch in den jeweiligen Destinationen hat der Sporttourismus viele Arbeitsplätze geschaffen; in der Organisation und Durchführung des Events, in der Tourismusbranche (Hotels, Touren), im Hafen, neue Service-, Bootausrüstungsgeschäfte ect. Als letzten Aspekt möchte ich noch den großen (finanziellen) Einfluss des WCCs auf die Erneuerung von Hafenanlagen auf beiden Inseln benennen (neue Liegeplätze, Duschen, Bepflanzung) sowie die durch den großen Andrang der Segler bewirkte verbesserte Infrastruktur rund um die jeweiligen Häfen; wie z.B. nahe gelegene Supermärkte, Ausrüstungshändler und Busverbindungen. Allgemeine nicht-ökonomische Effekte Die Inseln stehen in einem besonderen Licht. Sie haben in der Welt des Sporttourismus ein ganz bestimmtes Image. Der Bekanntheitsgrad wird jedes Jahr auf ein Neues gepusht. So zieht St. Lucia mittlerweile eine enorm hohe Anzahl von Segelcharterern in die Karibik und ist Treffpunkt für einige andere Segel- und Wassersportevents. Der Hafendirektor von St. Lucia ist sich sicher: “A new phase in the development of the Rodney Bay Marina is soon to get underway to enable the facility to become the base for mega yachts, the latest trend in luxury yachting worldwide.”29 29 www.worldcruisingclub.com “More mega-yachts coming to local waters” erschienen am 05.09.06 27 Ein weiterer nicht-ökonomischer Effekt betrifft das auftretende Erscheinungsbild der Inselbewohner. In Las Palmas ist die Rede von einem ARC Hype der auch auf die lokale Bevölkerung übergesprungen ist, sie fühlen sich als Gastgeber und feiern den Start der ARC gemeinsam mit den Seglern. Eine solche Identifizierung mit der Gasteberrolle und das damit aufkommenden „Wir-Gefühl“ unter den Inselbewohnern sind auf St. Lucia noch nicht so stark ausgeprägt. Fremdenverkehrsämter, die Marina und die Presse versucht die Bevölkerung zu aktivieren. Spezielle nicht-ökonomische Effekte Diese Effekte betreffen die Sponsoren der ARC. Ihr Name wird durch die Medien in der ganzen Welt verbreitet, was dann höchst individuelle Effekte auslöst. Zukunftsperspektive Der WCC bietet mit der Rally Portugal, der ARC Europe und der WorldARC bereits drei Spin-off Veranstaltungen der ARC an. Das lässt auf eine Expansion des Fahrtensegelns schließen. Die Veranstaltungen des WCCs sind stark gefragt. Das zeigt auch der folgende Auszug eines Presseartikels auf der Webseite des WCCs vom 10. Juli 2006: „Segler aus aller Welt haben die Ankündigung der World ARC, einer neuen Rally um die Welt für Fahrtensegler, die von den in Großbritannien ansässigen Experten des World Cruising Club (WCC) organisiert wird, mit großem Enthusiasmus aufgenommen. Bereits einen Monat nach Eröffnung der Teilnehmerliste liegen 13 bestätigte Anmeldungen aus 6 Ländern vor: Belgien, Norwegen, Großbritannien, Deutschland, Irland und USA. Mit bislang über 600 ernsthaften Anfragen aus Europa, Nord- und Südamerika, Südafrika und Australien gehen ständig neue Anmeldungen ein…“ Innerhalb von sieben Monaten war die Teilnehmerliste (47 Plätze) voll besetzt und es stehen weitere Interessenten auf der Warteliste. Ich schätze die zukünftigen Entwicklungen für den WCC als sehr positiv ein. Sporttouritisch betrachtet, sind alle sozialen und institutionellen Mitspieler positive Befürworter der Segelevents, insbesondere der ARC. Sowohl die regionale als auch internationale Politik, die Medien (Tourismus und Sport), die Tourismuswirtschaft und die Sportwissenschaft wurden im Laufe der Jahre bereits als dominante Einflussfaktoren mit ins Boot geholt. Nur die lokale Bevölkerung von St. Lucia identifiziert sich noch nicht in dem Maße wie es von manchen Akteuren vielleicht gewünscht wird. Doch die WCC ist mit der Organisation, ihren Partnern in Start- und Zielhafen und der Nachfrage ihres sporttouristischen Angebotes außerordentlich zufrieden. Mir bleibt nur noch eines zu sagen: Mast und Schottbruch und allzeit eine handbreit Wasser unter’m Kiel! 28 Quellenangaben Fernlehrhefte Eine Basis für diese Arbeit und meine Nachforschungen zu diesem Thema habe ich mir durch das bestudieren der vier Fernlehrhefte schaffen können. Fernlehrheft I Grundlagen der Sport- und Tourismussysteme in Deutschland und den Niederlanden - Einführung in das Sportsystem der Niederlande - Einführung in das Sportsystem Deutschlands - Einführung in das Tourismussystem der Niederlande - Einführung i. das Tourismussystem Deutschlands Fernlehrheft II Grundlagen zum Sporttourismus - Stand der wissenschaftlichen Diskussion - Definition, Modelle und Konzeption von Sporttourismus - Perspektiven des Sporttourismus Fernlehrheft III Management und Marketing des Sporttourismus - Management und Marketing - Management und Marketing am Beispiel der World Games 2005 und der Fußball WM 2006 Fernlehrheft IV Fallbeispiele zum Sporttourismus - Fallbeispiele Niederlande: Fußball Europameisterschaft 2000, Radweltmeisterschaft 2002 - Fallbeispiele Westmünsterland, Champions League, Ruhr-Marathon, Vereinsreisen Allen Autoren sei mein Dank ausgesprochen. Websites www.wikipedia.org www.worldcruising.com Besonders viele Informationen habe ich in persönlichen Gesprächen (Interview auf de boot Düsseldorf Stand: ISTECH-Parasailor2, Halle 5, C31), per Emailund telefonischem Kontakt von den folgenden Personen bekommen: World Cruising Club Ltd Tel: Jeremy Wyatt Fax: Andrew Bishop +44 (0) 1983 296 060 or + 447720056671 +44 (0) 1983 295 959 Email:mail@worldcruising.com Astrid & Wilhelm Greiff Wellmicher Str. 33 D-56346 St. Goarshausen Deutschland Tel.: +49 (0)6771 94934 Fax: +49 (0)6771/94935 E-mail: Greiff@t-online.de 29 Anhang Anhang 1: Liste mit kooperierenden Häfen Anhang 2: Graphische Darstellung der Segelrouten Anhang 3: Zusammensetzung der ARC-Flotte 2006 Anhang 3: St. Lucia ARC Eventkalender 2006 Anhang 4: Übersicht der Sponsorpartner der ARC 30 Anhang 1: Liste mit kooperierenden Häfen United Kingdom Port Pendennis, Challenger Quay, Falmouth, Cornwall Before 1st September, 5% on second and subsequent days. After 1st September, second day free, 10% on third and subsequent days. Tel. +44 (0)1326 211211 Fax. +44 (0)1326 311116 E-mail. marina@portpendennis.com VHF. Ch. 80 Portugal Marina da Povoa, Povoa de Varzim Stay one day, second day free, unlimited. Size limit 18m. Tel. + 351 252 688 121 Fax. +351 252 688 123 www.marinadapovoa.com Marina de Cascais, Lisbon Manager, Eng. Antonio Oliveira 20% discount off list price from 1 July - 30 Sep 2005 for price list Tel. +351 214 82 48 00 E-mail. info@marinacascais.pt www.marinacascais.pt Marina de Lagos, Algarve Manager-Martinho Fortunato 1 free night; 10% discount for stays of up to 1 year (1 year contracts not included). Discounts apply for advance payments in cash or bank transfer only. Credit card payments receive only a 5% discount Tel. + 351 282 77 02 10 E-mail. marlagos@marlagos.p Reservations: marina@marlagos.pt www.marlagos.pt Marina da Quinta do Lorde, Madeira, Portugal Tel. +351 291 960 200 Eastern end of the island, basic but improving facilities Fax. +351 291 960 202 E-mail. info@quintadolorde.com 20% discount www.quintadolorde.com Italy ATI Roma Marina, Ostia Lido-Roma 10% discount on list price www.portodiroma.com Tel. +39 06 561 88 236 Fax. +39 06 561 88 506 E-mail. direzione.porto@portodiroma.com Canary Islands Lanzarote Marina Rubicon Manager Rafael Lorenzo 15% discount from day of arrival until 31st October Tel. +34 928 511 930 Fax. +34 928 511 770 E-mail: mail@marinarubicon.com www.marinarubicon.com Puerto Calero Manager: Constante Lorenzo 10% for short stays. Greater discounts are available for long term occupancy Tel. +34 928 511 285 Fax. +34 928 514 568 E-mail: reservas@puertocalero.com www.puertocalero.com Gran Canaria Tel. +34 928 244 101 Las Palmas - Muelle Deportivo de Las Palms The ARC starts from Las Palmas. It is not necessary to Fax. +34 928 300 466 reserve a place here if you are participating in the ARC. Facilities in the Muelle Deportivo have improved considerably over the last few years, with new visitors' pontoons, cleaner water and new shower blocks. The majority of ARC boats are now docked on pontoons 14 - 18 by the north breakwater. 31 The marina is conveniently situated close to repair facilities, provisioning and well stocked chandlers. There is a boatyard with a travel lift in the harbour, but owners are strongly advised to obtain an estimate in writing before starting any work, including haulout. The boatyard does not accept bookings by telephone. There are also haulout facilities at Puerto Calero, Pasito Blanco and Puerto Rico marinas. For full details of berthing costs and facilites in Las Palmas, please review the Las Palmas Section of the ARC binder. Pasito Blanco Manager: Juan Adank. Tel. + 34 928 142 194 This marina is the closest to the airport of Gran Fax. + 34 928 142 546 Canaria and with 24 hour security is a good place to leave a boat unattended. A limited number of visitors' berths are available so advance booking is essential. A caretaker service is offered for yachts laid up afloat. There is a repair yard with travel lift. This is a good place to haulout. Tel. +34 639 021 202 Anfi Del Mar Manager: Manolo Elkangejo This 90 berth marina at Anfi Del Mar has visitor slips, but being small soon fills up. The marina is in an attractive new development consisting mainly of time share apartments and a hotel, with associated ancillary supporting services (restaurants, bars and small shops). Puerto Rico Manager: Jose Roca Further south, this large marina in a tourist complex has no visitor berths available. However, it does have a repair yard and travel lift. Tel. + 34 928 561 141 Fax. + 34 928 561 632 Puerto de Mogán Manager: Santiago Carrero This marina is the furthest south of the marinas on Gran Canaria. A very attractive purpose built development, but it is nearly always full, so reservations are essential. Haulout facilities. Tel. + 34 928 565 668 Fax. + 34 928 565 024 Other Canary Islands: Tenerife: Marina del Atlantico Manager: Antonio Arderius Tel. +34 922 292 184 Fax. +34 922 247 933 E-mail. marinadelatlantico@ctv.es Marina Tenerife Manager: Javier Rodriguez Tel. +34 922 591 247 Fax. +34 922 591 390 La Gomera: Marina de la Gomera Manager: Jose Navarro This new port is right in the centre of San Sebastian, clean and cheap. Tel. +34 922 141 769 www.marinadelagomera.com Fuerteventura : Puerto Castillo Manager: Teodor Brousas Tel: +34 928 163 514 Fax: +34 928 163 999 marcan@abaforum.es El Hierro & La Palma These islands have basic facilities, although Santa Cruz on Las Palma does have good provisioning and some repair facilities, but non docking. 32 Anhang 2: Graphische Darstelllungen der Segelrouten 33 Anhang 3: Zusammensetzung der ARC-Flotte 2006 • Kleinstes Boot: Twist, Van de Stadt Jupiter 30, 9m LÜA, Anton Weekamp, NLD Größtes Boot: Fantasticaaa, Swan 100, 31.31m (100 Fuß) LÜA, Lan Franco Cirillo, ITA Ältestes Boot: Peter Von Seestermuhe, 1936 Henry Gruber, 17.00m (55.7 Fuß) LÜA, GER Durchschnittslänge über alles ist 14.68m (47 Fuß) Boote unter 12m (40 Fuß) machen 17% (39 Boote) der Flotte Es gibt 112 Yachten zwischen 12-15m, (40-48 Fuß), 48% der gesamten Flotte 17% der Flotte sind über 17m (56 Fuß) LÜA, bei der ARC2005 waren es nur 29% Anzahl der Neubauten: 21 (vergleichen mit 30 ‘05, und 34 ‘04) • • • • • • • ARC2006 Meldungen/lüa(m) ARC06 Entries by LOA(m) 40 35 30 Nr of entries 25 20 15 10 5 0 <10 <11 <12 <13 <14 <15 <16 <17 <18 <19 <20 <21 <22 <23 <24 <25 <26 LOA (m) Welche Boote sind vertreten? • • • • • Beneteau und Swan hat die größte Anzahl der Flotte mit 21 Yachten Weitere stark vertretene Werften sind: Bavaria, Jeanneau, Hallberg-Rassy und Oyster, mit 13 Yachten There are 19 multihull yachts in the fleet, ranging from 12m-17.80m, with Lagoon having the most entries at 7 yachts. Die größte Zahl eines Bootstyps ist Beneteau First 47.7 mit 6 Meldungen. 24 Teilnehmer starten in der Regattagruppe 34 <30 Anhang 4: St. Lucia ARC Eventkalender 2006 DATE Sun. Nov. 26th, ‘06 EVENT Yachts set sail VENUE Las Palmas, Gran Canaria TIME Rodney Bay Marina 1:00 pm An afternoon of all out, local entertainment featuring music, muscle-man competition, and other fun activities. Karaoke Bosun’s 8:00 pm Move over Rod Stewart and Bob Marley - come to Bosun’s and Karry Your Own Key! This event features a fantastic 2 for 1 special cocktail! Heineken Beer Village with Vert-X Rodney Bay Marina 5:30 pm Virtex is one the island’s most popular and versatile bands Bounty’s Steel the Rhum Rodney Bay Marina 3:00 pm Wed. Dec. 6th, ‘06 Steelpan and Bounty Rum, come together for an afternoon of music and rum from the Distillery. Heineken Beer Village & Heineken Music Rodney Bay Marina 7:00 pm Mon. Dec. 11th, ‘06 Featuring Radio Personalities & Fun Calypso Buzz Cocktail Buzz Restaurant 6:00 pm – 8:00 pm Rodney Bay Marina 11:00 am - midnight from Las Palmas, Gran Canaria for the Sun. Nov. 26th, ‘06 Rodney Bay Marina in St. Lucia ARC Flotilla A symbolic event to coincide with the Las Palmas launch, the Flotilla will begin in Anse La Raye and end at the Rodney Bay Marina. Sun. Nov. ’06- Dec. 2006 daily 26th, 21st, Wed. ‘06 29th, Nov. Sat. Dec. 2nd Open to ALL ARC participants, this is an annual tradition featuring complimentary hot and cold hors d'oeuvres and all drinks priced at only EC$5.00!!! From 6.0 pm to 8.30 p.m. Dec 13th-21st. ‘06 Full a la carte menu will be available from 8.00 p.m. Transportation will leave from The Bread Basket for Buzz at 6.00 p.m. The ARC Village Come visit the ARC Village on the marina green – come laugh your belly full watching amateur local talent compete for prizes. From art to icecream the Village has it. Live local bands and more! Join local journalists in the media tent. Come perform yourself! The Village will be fun! 35 DATE Wed. Dec. 13th, ‘06 EVENT Heineken Holiday Lime VENUE Rodney Bay Marina TIME 3:00 pm Wed. Dec. 13th, ‘06 Liming – local phrase for hanging out with friends. It’s a public holiday so where else could you be?! Beach Theme Party Café Ole 8:00 pm Wed. Dec. 13th, ‘06 Thurs. Dec. 14th Be a part of this theme party and be sure to dress in beach wear! Be bright, be bold, be beautiful!!! Vintage Party St. Lucia Tourist Board & Cable & Wireless Scuttlebutts St. Lucia Yacht Club 9:00 pm 7:00 pm Pigeon Island National Landmark 6:00 pm Rodney Bay Marina 9:00 am Spinnakers Beach Bar & St. Lucia Yacht Club 1:00 pm – 6:00 pm Rodney Bay Marina 2:00 pm – 8:00 pm Rodney Bay Marina 9:00 am – 12:00 midday Fri. Dec. 15th, ‘06 Welcome Cocktail Party Caribbean ARC Costume Party Conjure up your most imaginative costume and come to historic Pigeon Island for full-on fun! It’s a party with music by Diamond Steel Band, live band and a super DJ! Dance around the bonfire! Admission: EC $5.00 Sat. Dec. 16th, ‘06 (ARC Participants are free with ID) Five-A-Side Football – can you bend it like Beckam? Bounty Aqua Fun Sun. Dec. 17th, ‘06 Come spend the day with us at famous Reduit Beach for fun games with Bounty, St. Lucia Tourist Board and friends. …enjoy our special brew - Pirate’s rum punch chased with sweet steel pan music. Cable & Wireless Sat. Dec. 16th, ‘06 Junior Pan Play Off Mon. Dec. 18th, ‘06 Featuring Cable & Wireless Diamond Steel, Harmonites Steelband, Emerald Steelband and others. Colombian Emeralds Shopping Tour Visit the Colombian Emeralds chain of stores at Pointe Seraphine Duty Free Shopping Complex, for some of the finest jewellery, perfume, and lots more. Later, depart for La Place Carenage and tour this Duty Free area and the Desmond Skeete Animation Centre - part of the Iyanola Experience. Visit the mini-museum and then see a fascinating light and sound theatrical show where technology and art recapture St. Lucia’s history and provide a thrilling end to your tour. 36 DATE Mon. Dec. 18th, ‘06 EVENT Rodney Bay Marina VENUE Caribbean Jewel Beach Resort TIME 7:00 pm Tues. Dec. 19th, ‘06 All ARC Participants must walk with ID. (Private Function – ARC Participants Only) Colombian Emeralds Shopping Tour Rodney Bay Marina 9:00 am – 12:00 midday Tues. Dec. 19th, ‘06 Visit the Colombian Emeralds chain of stores at Pointe Seraphine Duty Free Shopping Complex, for some of the finest jewellery, perfume, and lots more. Later, depart for La Place Carenage and tour this Duty Free area and the Desmond Skeete Animation Centre - part of the Iyanola Experience. Visit the mini-museum and then see a fascinating light and sound theatrical show where technology and art recapture St. Lucia’s history and provide a thrilling end to your tour. Cultural Lectures – Cuisine & Dance Rodney Bay Marina 3:30 – 7:00 pm Tues. Dec. 19th, ‘06 It’s an afternoon of knowledge and interactive fun. Commencing with a food demonstration by Chef Bobo Bergstorm, followed by a dance and cultural lecture with the husband & wife team of Christine & Kennedy. The event climaxes with a truly indigenous St. Lucian Chak Chak band. Come and enjoy! Café Ole’s Quiz Night Café Ole 7:30 pm Wed. Dec. 20th, ‘06 A general knowledge quiz night encouraging participants to enter as a team to compete with other teams. The winning team receives a prize. Colombian Emeralds Shopping Tour Rodney Bay Marina 9:00 am – 12:00 midday Wed. Dec. 20th, ‘06 Visit the Colombian Emeralds chain of stores at Pointe Seraphine Duty Free Shopping Complex, for some of the finest jewellery, perfume, and lots more. Later, depart for La Place Carenage and tour this Duty Free area and the Desmond Skeete Animation Centre - part of the Iyanola Experience. Visit the mini-museum and then see a fascinating light and sound theatrical show where technology and art recapture St. Lucia’s history and provide a thrilling end to your tour. Cruising The Caribbean Rodney Bay Marina 11:00 am General Manager’s Cocktail Join Cuthbert & Sancha Didier for an evening of True St. Lucian hospitality and local entertainment. A Lecture by Chris Doyle 37 DATE Wed. Dec. 20th, ‘06 Wed. Dec. 20th, ‘06 EVENT Kids Christmas Party Heineken New Moon Party VENUE Scuttlebutts St. Lucia Yacht Club TIME 3:00 pm 7:00 pm Thurs. Dec. 21st Howl at the moon with Heineken in hand on the kissing bridge - A fun and exciting party to coincide with the New Moon. See you there! Colombian Emeralds Shopping Tour Rodney Bay Marina 9:00 am – 12:00 midday Thurs. Dec. 21st Visit the Colombian Emeralds chain of stores at Pointe Seraphine Duty Free Shopping Complex, for some of the finest jewellery, perfume, and lots more. Later, depart for La Place Carenage and tour this Duty Free area and the Desmond Skeete Animation Centre - part of the Iyanola Experience. Visit the mini-museum and then see a fascinating light and sound theatrical show where technology and art recapture St. Lucia’s history and provide a thrilling end to your tour. Atlantic Rally for Cruisers Gaiety on Rodney Bay 5:00 pm Thurs. Dec. 21st Prize Giving Ceremony Colombian Emeralds Shopping Tour Rodney Bay Marina 9:00 am – 12:00 midday Fri. Dec. 22nd, ‘06 Visit the Colombian Emeralds chain of stores at Pointe Seraphine Duty Free Shopping Complex, for some of the finest jewellery, perfume, and lots more. Later, depart for La Place Carenage and tour this Duty Free area and the Desmond Skeete Animation Centre - part of the Iyanola Experience. Visit the mini-museum and then see a fascinating light and sound theatrical show where technology and art recapture St. Lucia’s history and provide a thrilling end to your tour. ARC Jam Rodney Bay Marina 9:00 pm Fri. Dec. 22nd, ‘06 Come join the Rodney Bay Marina Family in fun an enjoyment on this evening. Lots of entertainment and local food and drink. Colombian Emeralds Shopping Tour Rodney Bay Marina 10:00 am Visit the Colombian Emeralds chain of stores at Pointe Seraphine Duty Free Shopping Complex, for some of the finest jewellery, perfume, and lots more. Later, depart for La Place Carenage and tour this Duty Free area and the Desmond Skeete Animation Centre - part of the Iyanola Experience. Visit the mini-museum and then see a fascinating light and sound theatrical show where technology and art recapture St. Lucia’s history and provide a thrilling end to your tour. Christmas Sailing Regatta St. Lucia Yacht Club Various Times Dec. 25th – 28th, ‘06 Contact Duncan Ince at the St. Lucia Yacht Club at 452-8351 or inced@candw.lc for further information 38 Anhang 5: Übersicht der Sponsorpartner der ARC 39