Eine empirische Analyse des Vertrauens in Banken auf
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Eine empirische Analyse des Vertrauens in Banken auf
Regensburg Universität Regensburg Die Bank der Zukunft. Eine Branche im Zeichen der Vertrauenskrise. Eine empirische Analyse des Vertrauens in Banken auf Basis der Einlagenentwicklungen Betreuender Hochschullehrer: Prof. Dr. Gregor Dorfleitner Studentische Teammitglieder: Stephan Beitz Sebastian Köckeis Benedikt Petermeier Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 Inhaltsverzeichnis ABBILDUNGSVERZEICHNIS ............................................................................................... II TABELLENVERZEICHNIS ................................................................................................... III ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ............................................................................................ IV 1. Motivation ........................................................................................................................... 1 2. Banken und Vertrauen ........................................................................................................ 2 2.1 Das deutsche Bankensystem ........................................................................................... 3 2.1.1 Die verschiedenen Banktypen ..................................................................................... 3 2.1.2 Das Sparverhalten der Anleger .................................................................................... 5 2.2 Vertrauen in die Banken .................................................................................................. 7 2.2.1 Warum ist Vertrauen wichtig? ..................................................................................... 7 2.2.2 Regulatorische Maßnahmen zur Vertrauensstärkung .................................................. 8 2.2.3 Existierende Erkenntnisse über Vertrauen in Banken ............................................... 10 2.2.4 Ein qualitatives Modell für das Kundenvertrauen ..................................................... 12 3. Hypothesen, Daten und Methodik .................................................................................... 14 3.1 Aggregierte Einlagenentwicklung in Deutschland ........................................................ 15 3.2 Aufstellen der Hypothesen ............................................................................................ 18 3.3 Datenbeschreibung ........................................................................................................ 22 3.4 Beschreibung der Methodik .......................................................................................... 23 3.4.1 Variablentransformation ............................................................................................ 24 3.4.2 Regressionsanalysen .................................................................................................. 25 4. Ergebnisse der empirischen Analyse ................................................................................ 28 4.1 Deskriptive Statistiken .................................................................................................. 28 4.1.1 Panelanalyse .............................................................................................................. 28 4.1.2 Querschnittsanalysen ................................................................................................. 30 4.2 Entwicklung der Gesamteinlagen zwischen 2005 und 2008 ......................................... 31 4.3 Entwicklung der Gesamteinlagen zwischen 2008 und 2011 ......................................... 34 4.4 Entwicklung der Sicht-, Termin- und Spareinlagen zwischen 2008 und 2011 ............. 36 4.5 Diskussion ..................................................................................................................... 40 5. Fazit................................................................................................................................... 44 LITERATURVERZEICHNIS ................................................................................................. 46 ANHANG................................................................................................................................. 50 I Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Entwicklung und Zusammensetzung des privaten Geldvermögens. ................ 6 Abbildung 2: Auswirkungen von Ver- und Misstrauen auf die verschiedenen Geschäftsbereiche einer Bank ........................................................................ 13 Abbildung 3: Aggregierte Gesamteinlagenentwicklung relativ zu Gesamteinlagen in Deutschland von 2005 bis 2011 ................................................................. 15 Abbildung 4: Aggregierte Sichteinlagenentwicklung relativ zu Gesamteinlagen in Deutschland von 2005 bis 2011. .................................................................... 16 Abbildung 5: Aggregierte Termineinlagenentwicklung relativ zu Gesamteinlagen in Deutschland von 2005 bis 2011 ..................................................................... 17 Abbildung 6: Aggregierte Spareinlagenentwicklung relativ zu Gesamteinlagen in Deutschland von 2005 bis 2011 ..................................................................... 18 Abbildung 7: Einflussfaktoren für die Entwicklung der Einlagen ....................................... 19 Abbildung 8: Entwicklung der Gesamteinlagen in der Stichprobe im Vergleich zu 2005 .. 32 Abbildung 9: Entwicklung der Gesamteinlagen in der Stichprobe im Vergleich zu 2008.. 34 Abbildung 10: Entwicklung der Sichteinlagen in der Stichprobe im Vergleich zu 2008 ...... 37 Abbildung 11: Entwicklung der Termineinlagen in der Stichprobe im Vergleich zu 2008 ... 37 Abbildung 12: Entwicklung der Spareinlagen in der Stichprobe im Vergleich zu 2008. ...... 38 II Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 Tabellenverzeichnis Tabelle 3.1: Erläuterungen zu den im Modell verwendeten Variablen. ............................. 25 Tabelle 4.1: Deskriptive Statistik der verwendeten Variablen in der Panelanalyse für den Zeitraum 2005 bis 2011 ..................................................................... 29 Tabelle 4.2: Korrelationskoeffizienten der verwendeten Variablen in der Panelanalyse für den Zeitraum 2005 bis 2011 ..................................................................... 29 Tabelle 4.3: Deskriptive Statistik der verwendeten Variablen in der Querschnittsanalyse für den Zeitraum 2005 bis 2008 ..................................................................... 30 Tabelle 4.4: Deskriptive Statistik der verwendeten Variablen in der Querschnittsanalyse für den Zeitraum 2008 bis 2011 ..................................................................... 30 Tabelle 4.5: Korrelationskoeffizienten der verwendeten Variablen in der Querschnittsanalyse für den Zeitraum 2005 bis 2008 .................................... 31 Tabelle 4.6: Korrelationskoeffizienten der verwendeten Variablen in der Querschnittsanalyse für den Zeitraum 2008 bis 2011 .................................... 31 Tabelle 4.7: Einflüsse der metrischen Prädiktoren auf die Gesamteinlagenänderung (GLS-Schätzung) ............................................................................................ 32 Tabelle 4.8: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien (Modell 1: Querschnittsanalyse der Gesamteinlagenänderung 2005-2008,GLS ) .................................................. 33 Tabelle 4.9: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 2: Panelanalyse der Gesamteinlagenänderung 2005-2008, GLS ) ................................................. 33 Tabelle 4.10: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 3: Querschnittsanalyse der Gesamteinlagenänderung 2008-2011, GLS ) ................................................. 35 Tabelle 4.11: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 4: Panelanalyse der Gesamteinlagenänderung 2008-2011, GLS ) ................................................. 36 Tabelle 4.12: Einflüsse der Prädiktoren auf die Sicht-, Termin- und Spareinlagenänderung zwischen 2008 und 2011 (GLS-Schätzung) .............. 39 III Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 Abkürzungsverzeichnis bspw. bzw. c.p. d.h. M N Panel Quer SD SE vgl. beispielsweise beziehungsweise ceteris paribus das heißt Mittelwert Anzahl der Beobachtungen gepoolte Panelanalyse Querschnittsanalyse Standardabweichung Standardfehler vergleiche IV Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 1. Motivation 1. Motivation Finanzkrise, Skandale durch Falschberatung, Libor-Manipulationen, Steuerrazzien bei Großbanken: Das alles sind Schlagworte, die in den letzten Jahren und Monaten in den Meldungen der renommierten Nachrichtenagenturen auftauchten. Die Auswirkungen der Immobilienkrise in den USA trafen auch das deutsche Bankensystem. Dadurch wurden Abschreibungen in Milliardenhöhe nötig und das Vertrauen der Investoren wurde nachhaltig getrübt. Das zunehmende Maß an Investitionen in verbriefte Hypothekeninvestments sowie in vermeintlich sichere Anlagen hatte Konsequenzen, welche enorme Auswirkungen auf die Bilanzen der Kreditinstitute hatten. Viele der getätigten Investitionen in toxische US-Investments erlitten einen Totalausfall. Darunter befanden sich auch die Gelder einiger Privatkunden. Diese machten damals die mangelhafte Beratung, insbesondere die Verharmlosung von möglichen Risiken seitens mancher Banken verantwortlich für ihren finanziellen Schaden. Laut Finanztest (2009) fielen die durchgeführten Tests hinsichtlich der Beratungsqualität von Banken erschreckend schlecht aus. Am schwersten wog dabei die Falschberatung hinsichtlich der Risikoklassen von bestimmten Anlageformen. So wurden hochriskante Anlagen als vermeintlich sichere verkauft. Ein weiterer Skandal, welcher nicht primär die Einlagen der Kunden betrifft, ist die Manipulation des Interbankenzinssatzes LIBOR. Einigen europäischen Großbanken, so etwa auch der Deutschen Bank, wird vorgeworfen, durch gegenseitige Absprache diesen Referenzzinssatz absichtlich manipuliert zu haben. Dieser wurde demnach auf einem niedrigeren Level gehalten, um sich zum einen dadurch solventer zu zeigen und zum anderen, um damit enorme Handelsgewinne einzustreichen. Neuerliche Skandale wie die Steuerrazzien bei der Deutschen Bank machen das Dilemma perfekt. Letzteres hat zwar ebenfalls keine direkten Auswirkungen auf die Einlagen der Kunden, dennoch trübt es die Reputation von Banken und kann manche Kunden bei der Wahl ihrer Bank beeinflussen. Gerade in einem so hochsensiblen Thema wie den eigenen Finanzen spielt Vertrauen in die Bank eine wesentliche Rolle. Zur Aufrechterhaltung beziehungsweise der Wiederherstellung des Vertrauens konnten die Banken mit den oben skizzierten Vorfällen nicht beitragen. Doch warum ist diese Größe überhaupt für die Kreditinstitute relevant? Für Banken sind die Auswirkungen gewisser Ereignisse auf die Entwicklung ihrer Finanzierungsquellen nicht zu vernachlässigen. Unter diesen werden laut Dinger und von Hagen (2005), Gilkeson, List und Ruff (1999) sowie Ianotta, 1 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 2. Banken und Vertrauen Nocera und Sironi. (2007) die Einlagen als billige oder sogar als die wichtigste Finanzierungsquelle für deutsche Banken angesehen (vgl. Hackethal 2004). Die oben angerissenen Ereignisse sollen verdeutlichen, dass ein berechtigter Verdacht eines Vertrauensverlusts in das deutsche Bankensystem besteht. Trotz der erwähnten Vorzüge von Einlagen als Finanzierungsquelle finden Norden und Weber (2010), dass Kundeneinlagen im Verhältnis zu Interbankverbindlichkeiten im Zeitraum 1992 bis 2002 in Deutschland abnahmen. Auch nach Schmidt und Hackenthal (1999) ist ein Rückgang von Kundeneinlagen zu beobachten, welche auf eine Abwendung hin zu alternativen Investmentprodukten als Anlageform zurückzuführt wird. Insbesondere vor dem historischen Hintergrund der Finanzkrise und angesichts der aktuell negativen Medienberichterstattung gegenüber einigen deutschen Banken sind Vertrauensverluste der privaten Einleger gegenüber bestimmten Kreditinstituten denkbar, welche zu einer Abnahme der Einlagen bei diesen führen. Mit den Direktbanken konkurriert zudem eine relativ neue Kategorie von Kreditinstituten um die Einlagen privater Kunden. So sind nicht nur Rückgänge der Gesamteinlagen in Deutschland, sondern auch Verschiebungen von Einlagen zwischen bestimmten Bankkategorien denkbar. Auf welche Ursachen ein solcher Vertrauensverlust bzw. ein Umschichten von Einlagen zurückzuführen ist und welche Faktoren das Vertrauen in Banken beeinflussen hat, wird in der vorliegenden Arbeit einer genaueren Analyse unterzogen. Dabei wird in Kapitel 2 ein Überblick über das Thema „Bank und Vertrauen“ gegeben, in welchem zunächst die Unterschiede der untersuchten Banktypen verdeutlicht und anschließend auf die Themen Vertrauen und Vertrauensmessung eingegangen wird. Im Anschluss daran folgen in Kapitel 3 eine allgemeine Analyse anhand aggregierter Daten der Bundesbank zur Einlagenentwicklung sowie eine Beschreibung von selbst erhobenen Daten von einzelnen deutschen Banken. Neben einer Vorstellung der verwendeten Methodik werden hier auch die Hypothesen formuliert. Kapitel 4 präsentiert dann die Ergebnisse der empirischen Untersuchung der Einlagenänderung sowie der Umschichtung zwischen den Einlagentypen. Mit einer Zusammenfassung und einem Ausblick in Kapitel 5 schließt die Arbeit. 2. Banken und Vertrauen Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen Banken und Vertrauen. Dabei wird insbesondere auf die Relevanz des Vertrauens für den Bankensektor eingegangen und beschrieben, welche Konsequenzen Misstrauen für eine Bank hat. Hierzu wird zunächst ein Überblick über das deutsche Bankensystem gegeben der eine anschließende detaillierte 2 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 2. Banken und Vertrauen Analyse erst möglich macht. Im Anschluss folgt eine ausführliche Behandlung des Themas Vertrauen im Bankensektor. 2.1 Das deutsche Bankensystem 2.1.1 Die verschiedenen Banktypen Das deutsche Bankensystem wird als typisches Universalbankensystem bezeichnet (vgl. Hackethal 2004). So gehören die meisten Banken in Deutschland zu den Universalbanken, welche sich insbesondere dadurch auszeichnen, dass sie sämtliche im §1 des Kreditwesengesetzes (KWG) definierten Bankgeschäfte ausführen. Im Gegensatz zu den Spezialbanken unterliegen die Universalbanken keinerlei Geschäftsbeschränkungen quantitativer, regionaler bzw. lokaler, kundengruppenbezogener oder branchenbezogener Art (vgl. Büschgen 1998). Des Weiteren ist für das deutsche Bankwesen die ebenfalls im KWG geregelte Gliederung in die drei Sektoren der privaten, öffentlich-rechtlichen und genossenschaftliche Banken charakteristisch, wodurch sich eine Drei-Säulen-Struktur ergibt. Zu den im Jahr 2011 existierenden Privatbanken gehören die vier als Aktiengesellschaft (AG) firmierenden Großbanken, 170 Regional- und sonstige Banken, sowie 110 Zweigstellen ausländischer Banken (vgl. Deutsche Bundesbank 2012a). Die Gruppe der Regional- und sonstigen Banken umfasst neben regional tätigen Filialbanken, wie zum Beispiel der oldenburgischen Landesbank, vereinzelte Direktbanken und Privatbankiers. Bei den Direktbanken ist keine pauschale Zuordnung zu einer der drei Gruppen möglich. ElBastaweisy (2007) unterteilt die Direktbanken gemäß ihres Angebots sowie ihrer Zielgruppe in die drei Kategorien: Primärbanken, welche den Kunden ein umfangreiches Beratungsangebot bieten und theoretisch auch deren Hausbank ersetzen können, werden daher tendenziell dem Universalbanksystem zugeschrieben. Sekundärbanken fokussieren sich auf den Trend der Zweitbankverbindung und können dadurch gemäß ihrer Spezialisierung attraktive Konditionen bieten. Die dritte Form der Direktbanken spezialisiert sich auf bestimmte Kundengruppen bzw. Dienstleistungen wie etwa den Wertpapierbereich. Aufgrund der beschränkten Tätigkeitsfelder der zweiten und dritten Kategorie lassen sich diese Banktypen eher dem Spezialbankensystem zuordnen. Privatbankiers treten in der Rechtsform einer Kommanditgesellschaft (KG) und offenen Handelsgesellschaft (OHG) mit persönlich haftenden Gesellschaftern auf und betreuen zusammen mit den großen Filialbanken Commerzbank, Deutsche Bank und Unicredit Bank, zu welchen bis zur Fusion mit der Commerzbank im Jahr 2009 auch die Dresdner Bank gehörte, traditionell eher vermögende Privatkunden und 3 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 2. Banken und Vertrauen Geschäfte des größeren meist internationalen Mittelstandes. Die ebenfalls zu den Großbanken gehörende Postbank, welche 1990 aus den Postgiro- und Postsparkassenämtern der Deutschen Bundespost hervorging, betreibt hingegen ein standardisiertes Privatkundengeschäft und betreut damit auch weniger vermögende Kunden. Insgesamt ist die Gruppe der Privatbanken in Deutschland vergleichsweise heterogen. Homogener hingegen ist das Feld der öffentlichrechtlichen und genossenschaftlichen Banken. Im Jahr 2011 umfasste der erste Sektor 427 Sparkassen, welche sich traditionell auf das Einlagen- und Kreditgeschäft des gewerblichen und kleineren Mittelstand fokussieren, und 9 Landesbanken, welche als Zentralinstitute regional nahe Sparkassen unterstützen, sowie dem größeren Mittelstand und Großunternehmen Kredite zur Verfügung stellen (vgl. Deutsche Bundesbank 2012a). Während sich die Banken des öffentlich-rechtlichen Sektors im Besitz der öffentlichen Hand befinden, sind die genossenschaftlichen im Besitz ihrer Eigentümer und werden in der Rechtsform einer eingetragenen Genossenschaft (eG) oder AG geführt. Als Mittelstandsfinanzierer betreiben zahlreiche Genossenschaftsbanken, welche neben Volks- und Raiffeisenbanken (VR-Banken) unter anderem Sparda-Banken, PSD-Banken und Kirchenbanken umfassen, in großem Umfang Einlagen- und Kreditgeschäft. Insgesamt 1121 Kreditgenossenschaften unterhielten im Jahr 2011 ein sehr dichtes Filialnetz in Deutschland (vgl. Deutsche Bundesbank 2012a). Analog zu der Rolle der Landesbanken im öffentlich-rechtlichen Sektor üben im genossenschaftlichen Sektor die DZ- und die WGZ-Bank Zentralbankfunktionen aus, worunter unter anderem die Betreuung größerer Firmenkunden fällt. Für Banken der beiden letztgenannten Säulen des Bankwesens gilt das Regionalprinzip, welches bei den Genossenschaftsbanken beinhaltet, dass deren Geschäftsbetrieb im Zweckgeschäft jeweils auf die in einer bestimmten Region lebenden Mitglieder ausgerichtet ist, sowie bei den Sparkassen, dass sich der Geschäftsbereich auf das Gebiet des Gewährsträgers zu beschränken hat (Stern & Nierhaus 1991). Dieses führt zu einer geographischen Spezialisierung, und damit auch zu einer gewissen Wettbewerbseingrenzung zwischen den Geschäftsbereichen der Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Darüber hinaus zeichnen sich die Sparkassen und Genossenschaftsbanken ebenfalls dadurch aus, dass sie nicht in erster Linie gewinnorientiert aufgestellt sind, sondern auch Bildung, Sport und Kultur in der Region fördern (vgl. Sparkasse 2010). Auch wenn die Kosten für die Kunden durch die regionale Präsenz, sowie die gemeinnützigen Ausgaben höher sind, so ist laut einer Studie von Bain & Company (2012) die regionale Erreichbarkeit der Filialen ein großer Vorteil, welchen die Kunden auch zu schätzen wissen. Man könnte deshalb vermuten, dass in 4 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 2. Banken und Vertrauen Zeiten des Verlustes von Vertrauen in Großbanken eine Hinwendung der Kunden zu Sparkassen und Genossenschaftsbanken erwartet werden kann. Die Spezialbanken stellen das Gegenstück zu den Universalbanken dar. Während Universalbanken keinen Geschäftsbeschränkungen unterliegen, sind diese bei den Spezialbanken genau geregelt. Laut Büschgen (1998) betreiben Spezialbanken häufig das Kredit- und Depositengeschäft, verbinden dies aber nicht mit dem Effektengeschäft, also der Anschaffung und Veräußerung von Wertpapieren für andere. Im Gegensatz zu den Universalbanken fokussieren sich die Spezialbanken bspw. als Hypothekenbank oder Bausparkasse auf ein bestimmtes Gebiet und bieten ihren Kunden eine auf diese Spezialisierung begrenzte Beratung an. Darunter fallen auch die oben genannten Sekundär- und Spezialbanken der Direktbanken. Im Spezialbankensystem, das auch Trennbankensystem genannt wird, herrscht eine strikte Trennung der Aufgaben- und Arbeitsteilung so dass sich bei einer ganzheitlichen Betrachtung des Systems eine gegenseitige Ergänzung der Banken erkennen lässt. 2.1.2 Das Sparverhalten der Anleger Während die Entscheidung der Kunden, Einlagen bei einer Bank zu hinterlegen, von Faktoren wie dem Vertrauen gegenüber dem Institut sowie dem Zinsangebot beeinflusst werden sollte, dürfte das Ausmaß des Sparens generell vom Sparverhalten und dem Sparvermögen der Kunden abhängen. Nach der Statistik der deutschen Bundesbank ist ein Rückgang der Sparquoten der privaten Haushalte von 11,5 % im Jahr 2008 auf 10,4 % im Jahr 2011 zu verzeichnen (vgl. Deutsche Bundesbank 2012b). Insgesamt ist das Geldvermögen der Deutschen, welches sich aus Bargeld und Einlagen, Wertpapiere, Anteilsrechte sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen zusammensetzt, zwar Ende 2008 im Vergleich zu 2007 um 3,7 % gesunken, aber von dort bis zum Jahr 2011 wieder mit einem Zuwachs von 9,5 % stark gestiegen (vgl. Abbildung 1 für absolute Werte). Dies kann zum Teil durch die Zunahme des durchschnittlichen verfügbaren Einkommens erklärt werden. So waren die Reallöhne 2009 zwar um 0,3 % geringer, aber 2008 um 0,5 %, 2010 um 1,5 % und 2011 um 1 % höher als im Vorjahr (vgl. Statistisches Bundesamt 21.12.2012). Eine Betrachtung der Zusammensetzung des Geldvermögens im Zeitraum 2006 bis 2011 lässt eine Zunahme der Forderungen gegenüber Versicherungen (die aus Sicht der Versicherungsunternehmen Rückstellungen sind), eine Abnahme an Wertpapieren, sowie im Vergleich zu 2006 höhere Anteile an Bargeld und Einlagen bei Banken erkennen (vgl. Abbildung 1). 5 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 2. Banken und Vertrauen Abbildung 1: Entwicklung und Zusammensetzung des privaten Geldvermögens. Eigene Darstellung nach Daten von Deutsche Bundesbank (2012c) Der vermeintliche Widerspruch des Rückgangs der Sparquote bei gleichzeitiger Zunahme des gesparten Geldvermögens spiegelt sich auch in den Ergebnissen der Umfrage des Bankenverbandes wider (vgl. Bundesverband deutscher Banken 2011b). Hier war im Vergleich zum Rezessionsjahr 2009 ein Rückgang der Personen, welche regelmäßig sparen, um 6 Prozentpunkte, und ein Anstieg derer, die nie sparen um 8 Prozentpunkte, zu verzeichnen. Die durchschnittlichen Sparbeträge der Befragten lagen 2011 jedoch höher als 2008. Erklärt wurde dies damit, dass das „Angstsparen“ in Krisenjahren mit Konjunkturrückgang zunimmt, die Sparbeträge dort aufgrund schwächeren Sparvermögens aber geringer sind. Im gesamten Befragungszeitraum wurde von 57% bis 60% der Befragten Sicherheit als wichtigster Aspekt beim Sparen genannt, und das sowohl für Sparkassen, Volks- und Raiffeisen-Banken als auch für die privaten Banken. Obwohl 42% der Befragten ihre Ersparnisse als gefährdet einschätzten, gaben lediglich 4% an, auf Edelmetalle wie zum Beispiel Gold, umgeschichtet zu haben. Damit ist trotz eines allgemeinen Rückgangs der Sparneigung in der Bevölkerung ein Anstieg des privaten Geldvermögens zu verzeichnen, welcher in einem Zuwachs an Bankeinlagen sowie an Anlagen bei Versicherungen mündete. Ein allgemeiner absoluter Rückgang der Bankeinlagen, welcher allein auf Vertrauensverluste in die Kreditinstitute zurückzuführen ist, kann damit nicht festgestellt werden. In diesem Zusammenhang gibt es aber Grund zur Annahme, dass sich das Geldvermögen nicht in allen Bevölkerungsschichten gleich entwickelt hat. So deutet die Zunahme des Anteils am gesamten Privatvermögen der 10% reichsten Deutschen von 45% auf 53% im Zeitraum 1998 bis 2008 auf zunehmende 6 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 2. Banken und Vertrauen Unterschiede in den Vermögensverhältnissen hin (vgl. Bundesregierung 2012). Auch eine Erhöhung der Anzahl von Millionären um 6% im Jahr 2009 und um 7% im Jahr 2010 weist auf ein Anhalten dieser Entwicklung hin (Merril Lynch & Capgemini 2011). Kreditinstitute, welche traditionell vermögende Privatkunden als Klientel haben, dürften von dieser Entwicklung profitieren und einen gewissen Einlagenzuwachs darauf zurückführen können. 2.2 Vertrauen in die Banken 2.2.1 Warum ist Vertrauen wichtig? Banken sehen sich Herausforderungen gegenüber, die sich zum Beispiel aus den Folgen von Finanzkrisen oder Konsolidierungen ergeben. Für Kreditinstitute sind dabei die Auswirkungen dieser Ereignisse auf die Entwicklung der Finanzierungsquellen nicht zu vernachlässigen. So beschreibt §1 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 des KWG lediglich das Einlagengeschäft als „Annahme fremder Gelder als Einlagen“. Nach dem Kennzeichenkatalog des Bundesaufsichtsamts für das Kreditwesen und der deutschen Bundesbank können Einlagen jedoch als „typisierte Entgegennahme von Geldern solcher Personen, die keine Kreditinstitute sind, zur unregelmäßigen Verwahrung, als Darlehen oder in ähnlicher Weise, ohne schriftlichen Kreditvertrag und ohne Bestellung banküblicher Sicherheiten, wobei die Gelder nach Fälligkeit von den Gläubigern jederzeit zurückgefordert werden können“ beschrieben werden (Szagunn, Neumann und Wohlschieß 1976, zitiert nach Tiedeken 1991). Dieser Kategorisierung folgend wird auch in der vorliegenden Arbeit der Begriff „Einlage“ nur in Zusammenhang mit Geldern von Nichtbanken verwendet. Einlagen sind als Passivposten in den Bilanzberichten von Kreditinstituten unter Verbindlichkeiten gegenüber Kunden aufgeführt, wohingegen Fremdmittel in Verbindung mit anderen Banken unter Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zu finden sind. Für die meisten Banken ist das Einlagengeschäft essenziell notwendig um die ausgegebenen Kredite zu refinanzieren. In Zeiten eines niedrigen Refinanzierungszinssatzes und einer lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, in der die Banken bei den wöchentlich stattfindenden Hauptrefinanzierungsgeschäften der Notenbanken aus dem Vollen schöpfen können und sich auf diese Art und Weise vergleichsweise günstig refinanzieren können, ist die Finanzlage der Banken nach Yasmin Osman (2012) wohl kurzfristig gesichert. Dieses Szenario wird allerdings kein dauerhaftes sein und die Banken werden die Wichtigkeit des Einlagengeschäfts wieder verstärkt zu spüren bekommen, sobald die Zeiten des billigen Geldes von der EZB der Vergangenheit angehören. Der dann einsetzende Kampf um die Gelder der Kunden wird überwiegend von zwei Faktoren abhängen: Dem Zinsangebot und dem Vertrauen in die Kreditinstitute. Aufgrund ihrer 7 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 2. Banken und Vertrauen Marktposition können die Direktbanken hinsichtlich der attraktiveren Verzinsung am stärksten punkten (vgl. Finanztest 2012). Aber generell werden Kunden nur der Bank dauerhaft ihr Geld überlassen, der sie auch vertrauen. Aus welchen Komponenten sich das Vertrauen genau zusammensetzt, wird später in Abschnitt 2.2.4 erläutert. 2.2.2 Regulatorische Maßnahmen zur Vertrauensstärkung Damit eine Volkswirtschaft funktioniert ist ein solventes Bankensystem unerlässlich. Wegen seiner enormen Bedeutung unterliegt dieses einer relativ strengen Regulierung. In Deutschland existieren zahlreiche regulatorische Maßnahmen die das Vertrauen der Bevölkerung in das Bankensystem nachhaltig stärken sollen. Allgemein soll sichergestellt werden, dass die Auswirkungen von Krisen auf die Volkswirtschaft im Rahmen bleiben. Seit dem Jahr 2002 ist es die Hauptaufgabe der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), ein funktionsfähiges, stabiles und integres deutsches Finanzsystem zu gewährleisten (vgl. Bafin 2013). Die allgemeinen Aufgabenbereiche umfassen unter anderem die Solvenzaufsicht, in der die Liquidität von Banken, Finanzdienstleistungsunternehmen und Versicherungsgesellschaften sichergestellt werden soll. Des Weiteren soll durch gezielte Einführung von Regeln das Vertrauen der Investoren in die Finanzmärkte gestärkt werden. Die BaFin hat ausschließlich eine Kontrollfunktion inne und beeinflusst in keiner Weise die geschäftlichen Entscheidungen der Banken. Anders ist dies bei den Eigenkapitalvorschriften nach Basel II. Diese, ursprünglich von den USA initiierten Auflagen, welche seit Januar 2007 gelten, verfolgen das Ziel die Kreditinstitute mit ausreichend Eigenkapital auszustatten. Aufbauend auf Basel I, das 1992 in Kraft trat, sollen durch Basel II die Kapitalanforderungen an die Banken nun stärker vom eingegangenen Risiko abhängig gemacht werden (vgl. Deutsche Bundesbank 2013a). Die Baseler Rahmenvereinbarungen gliedern sich nach einem DreiSäulen-Prinzip, wobei die erste Säule die Mindestkapitalanforderungen an Banken regelt. Die zweite Säule stellt den Kontrollmechanismus dar. Dieser prüft hauptsächlich die quantitative Einhaltung der in Säule eins dargestellten Anforderungen. Die dritte Säule beabsichtigt durch eine erweiterte Offenlegung von Informationen seitens der Bank die Kreditinstitute zu verstärkter Marktdisziplin anzuregen (vgl. Deutsche Bundesbank 2013a). Seit Anfang 2013 werden die Neuerungen von Basel III sukzessive umgesetzt. Diese zielen hauptsächlich darauf ab, die Lehren aus der Subprime-Krise umzusetzen. Insbesondere werden strengere Regelungen für Verbriefungen und Marktrisiken auferlegt (vgl. Deutsche Bundesbank 2013b). 8 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 2. Banken und Vertrauen Können trotz präventiver Aufsicht Liquiditätsschwierigkeiten nicht vermieden werden, kommt die direkte Einlagensicherung zum Zuge. Nach dem Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz sind Einlagen bis maximal 100.000 € pro Person geschützt (vgl. Bankenverband 2012). Bei der Insolvenz einer Bank hat jedoch der Kunde nicht direkten Anspruch auf Entschädigung aus der Staatskasse, sondern einen Rechtsanspruch gegen die Entschädigungseinrichtung, welcher das Institut zugeordnet ist. Bis zu dieser Grenze greift bei den privaten deutschen Banken die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH, zu welchen deutsche Banken mit Einlagengeschäft in privater Rechtsform per Gesetz angehören. Darüber hinaus können private Banken freiwillig im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken mitwirken, welcher von 170 Banken getragen wird. Durch diesen sind Einlagen pro Person bis zu einer Höhe von 30% des haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Mitgliedsbank gesichert. Da das Mindesteigenkapital je Bank bei 5 Mio. € liegt, wäre so theoretisch jeder Anleger bis zu 1,5 Mio. € geschützt (vgl. Bankenverband 2013). Banken des öffentlich-rechtlichen und des genossenschaftlichen Sektors hingegen gehören nicht der gesetzlichen Einlagensicherung an, sondern haben eigene Sicherungssysteme. So greift bei den Sparkassen der Haftungsverbund der SparkassenFinanzgruppe (vgl. Finanzgruppe-Deutscher Sparkassen-und Giroverband 2010) und bei den Genossenschaftsbanken der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken e.V. (vgl. Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken). Diese schützen die Kundeneinlagen für die Banken im jeweiligen Sektor zu 100%, sogar über die gesetzmäßigen Bestimmungen hinaus ohne betragsmäßige Begrenzung. Somit sind die Einlagen bei diesen Banktypen theoretisch in unbegrenztem Umfang abgesichert. Die bisher genannten Maßnahmen zielen auf die Bonität der jeweiligen Banken ab, indem sie das Risiko einer Insolvenz reduzieren, und im Falle einer Insolvenz die Einlagen der Kunden bis zu einer bestimmten Höhe sichern. Schritte hin zu zusätzlichem Anlegerschutz wurden unternommen, indem die Europäische Kommission Anfang 2006 die „Markets in Financial Instruments Directive“ (MiFID) veröffentlichte. Diese Direktive zielt darauf ab, die Finanzmärkte transparenter zu gestalten und die Anleger zu schützen. Aufgrund der Skandale um die Falschberatung bei einigen Kreditinstituten erweiterte der Deutsche Bundestag die von der EU auferlegten Richtlinien durch die Einführung des Beratungsprotokolls im Jahr 2010 (vgl. Michael Franke 2009). Gemäß § 34 Abs. 2a Wertpapierhandelsgesetz sind Berater fortan verpflichtet, über jede Anlageberatung bei einem Privatkunden ein schriftliches Protokoll anzufertigen, welches die 9 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 2. Banken und Vertrauen Inhalte des Gesprächs dokumentiert. Somit soll dem Kunden eine Rechtsgrundlage geschaffen werden, um den eventuell auftretenden Tatbestand der Falschberatung beweisen zu können. 2.2.3 Existierende Erkenntnisse über Vertrauen in Banken Im nachfolgenden Abschnitt werden Umfrageergebnisse und relevante Medienberichte, welche das Vertrauen der Deutschen gegenüber Kreditinstituten behandeln, und Ergebnisse von internationalen wissenschaftlichen Publikationen wiedergegeben, die sich mit Vertrauen in Banken beschäftigen. Angesichts der Finanzmarktkrise gab in einer repräsentativen Umfrage des Bankenverbandes im Jahr 2011 ein Anteil von 43% der Befragten an, dass ihr Vertrauen in die Banken stark gelitten habe. Damit liegt der Anteil im Vergleich zu dem im November 2008, nahe dem Höhepunkt der Finanzkrise, noch um 6 Prozentpunkte höher (vgl. Bundesverband deutscher Banken 2011a). Der Anteil derjenigen, die keinen Vertrauensverlust angaben, verringerte sich hingegen in diesem Zeitraum von 26% auf 12%. Dies belegt einen generellen Rückgang des Vertrauens der Bevölkerung gegenüber Banken. Weiter relevant ist der Befund, dass eine deutliche Diskrepanz zwischen Wahrnehmung der Banken allgemein und der eigenen Bank festgestellt wurde. So hat das Vertrauen in die eigene Bank angesichts der Finanzkrise nur bei 7% der Befragten stark und sogar bei 52% gar nicht gelitten. Inhaltlich ähnlich sind auch die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des GfK Marktforschungs-Institutes im Jahr 2010 (vgl. GfK Marktforschung 2010). Hier gaben nur 17% der Befragten an, dass sie Vertrauen in Banken im Allgemeinen haben, jedoch vertrauten 60% ihrer eigenen Bank. Eine mögliche Interpretation dafür wäre, dass die Auswirkungen der Finanzmarktkrise das Vertrauen zwischen Kunden und Bank weniger beeinträchtigt haben, wenn persönliche (positive) Erfahrungen und Kontakte mit Banken vorliegen. In diesem Zusammenhang ist der Anstieg des Anteils der Befragten in der Studie des Bankenverbandes, die mit ihrer Anlageberatung unzufrieden sind, von 8% im Jahr 2008 auf 16% im Jahr 2010 bedenklich. Zwar ging dieser Anteil um 5 Prozentpunkte im Jahr 2011 zurück, liegt dabei aber immer noch 3% über dem des Jahres 2008. Des Weiteren belegen die Ergebnisse der GfK-Studie ein verbesserungswürdiges Image der Berater. So stimmte dort nur die Hälfte der Befragten der Aussage zu, dass ihre Berater auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse eingehen, sowie die Produkte verständlich erklären. Im Hinblick auf das Vertrauensverhältnis gegenüber Banken erscheinen diese Ergebnisse bedeutsam, da von denjenigen, welche zufrieden mit ihrer Beratung sind, auch 65% Vertrauen in ihre eigene Bank haben. 10 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 2. Banken und Vertrauen Auch die Frage, ob es Unterschiede im Vertrauen in Abhängigkeit des Banktyps gibt, wurde bereits untersucht. Eine Umfrage der Berliner Strategieagentur different mit 1029 repräsentativen Befragten misst, wie stark Marken verschiedener Banken die Vorstellungen, Einstellungen und das Verhalten ihrer Zielgruppen beeinflussen können (vgl. Pakalski 2010). Die „Markenkraft“ der Banken wurde laut der Studie durch die Vertrauenskrise sehr unterschiedlich belastet. So erreichten die Deutsche Bank im Ranking der Studie, bei dem theoretisch ein Wert von 100 erreichbar ist, nur den Wert 33,9 die Commerzbank und die HypoVereinsbank nur 27,7 beziehungsweise 20,8. Die Sparkassen mit einer Bewertung von 49,3 und die Volks- und Raiffeisenbanken mit einer von 42,8 verfügen dagegen über einen soliden Ruf. Ebenfalls relativ gut schnitten in der Untersuchung Direktbanken wie die INGDiba mit einem Wert von 41,0 und die DKB mit einem von 35,4 ab. Dies legt die Annahme nahe, dass den privaten Banken insgesamt, und darunter besonders den Großbanken, weniger Vertrauen entgegengebracht wird als den Instituten des öffentlich-rechtlichen und genossenschaftlichen Sektors. Das Vertrauen der Banken untereinander wird auch als Interbankenvertrauen bezeichnet. Der Hauptindikator zur Beurteilung dieses Vertrauens ist dabei der sogenannte Overnight-LIBOR (vgl. Howells & Bain 2007). Dieser entspricht dem Zinssatz zu dem sich Banken über Nacht untereinander Geld leihen. Die ausgebrochene Immobilien- und spätere Finanzkrise ließ die Zinsen für Overnight-Kredite jedoch stark ansteigen. Durch die stetig ansteigende Unsicherheit im Interbankenmarkt wurden zahlreiche Repurchase Agreements (Repos) nicht verlängert. Repos stellen eine Rückverkaufsvereinbarung zwischen Banken dar, die zur kurzfristigen Beschaffung von Liquidität im Interbankenmarkt dient. Wurden solche Vereinbarungen dennoch eingegangen, so geschah dies mit sehr großen Sicherheitsabschlägen seitens des Kapitalgebers, sogenannten Haircuts (vgl. Hördahl und King 2008). In der Literatur beschäftigte sich bereits eine Reihe an Untersuchungen mit der Messung des Kundenvertrauens im Bankensektor. Dass es bis heute keinen genauen oder allgemein akzeptierten Indikator zur Vertrauensmessung gibt zeigt allerdings, wie vielschichtig sich das Thema Vertrauen darstellt. Calderon, Galindo und Chong (2002) stellen fest, dass Vertrauen unter anderem positiv mit Aktieninvestitionen von Privatpersonen, dem Zugang zu Krediten und niedrigen Zinsen korreliert. Knell und Stix (2009) kamen hingegen zu dem Ergebnis, dass das Vertrauen von Privaten von nicht greifbaren subjektiven Faktoren wie der persönlichen Einstellung und dem Einfluss anderer Personen abhängt. Vertrauen ist demnach auch als eine Art „Ansteckungsphänomen“ zu sehen. Saparito, Chen und Sapienza (2004) analysierten das 11 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 2. Banken und Vertrauen Vertrauen von kleinen Firmen in Banken und kamen zu dem Ergebnis, dass sowohl die Kundenorientierung einer Bank als auch die Dauer der Beziehung zur Bank bzw. zum stets gleichen Bankberater vertrauensstärkend wirkt. Zu diesem Schluss kamen auch Vaskova und Vaskova (2010) für Privatpersonen. Je mehr eine Bank sich den Bedürfnissen ihrer Kunden anpasst, indem sie „maßgeschneiderte“ Produkte anbietet, und je länger das Verhältnis zum Kunden ist, desto größer ist das Vertrauen. Auch Steinmann (2013) identifizierte genau wie Saparito, Chen und Sapienza (2004) und Vaskova und Vaskova (2010), die Kundenorientierung und die Dauer der Bank- bzw. Beraterbeziehung als Determinanten des Vertrauens. Die Kundenorientierung unterteilt er dabei in die Kompetenz, die Problemlösungsbereitschaft, die Transparenz und das Wohlwollen einer Bank. In den oben genannten Analysen wurden diese Faktoren auf Grundlage von Befragungen bei Einzelpersonen bzw. Unternehmen ermittelt. Den identifizierten Faktoren wird ein Einfluss auf das Vertrauen unterstellt. Sie sind jedoch entweder sehr schwer bzw. gar nicht zu messen oder liefern nicht zwangsweise den gewünschten Erklärungsgehalt. So kann die Kundenorientierung einer Bank genauso wenig direkt gemessen werden wie das allgemeine Vertrauensniveau einer Person. Auch niedrige Kreditzinsen sind nicht zwangsweise ein Beweis dafür, dass Kunden ein höheres Vertrauen in eine Bank haben. Es ist sehr wahrscheinlich, dass allein deren Höhe und nicht das Vertrauen der ausschlaggebende Punkt für eine Kreditaufnahme bei eben jener Bank ist. Eine relevante Erkenntnis, die aus der Analyse von Knell und Stix (2009) hervorgeht ist, dass das Vertrauen in Banken umso größer ist je attraktiver den Privatpersonen Einlagen erscheinen. In einer vergleichenden Analyse von islamischen und konventionellen Banken verwendete Hussein (2010) die Einlagenquote einzelner Banken als Proxy für das Vertrauen in selbige. Da es sich bei der Einlagenhöhe um eine messbare Größe handelt, kann so das Vertrauen in eine Bank approximativ durch die Höhe ihrer Einlagen abgebildet werden. 2.2.4 Ein qualitatives Modell für das Kundenvertrauen Aufbauend auf den obigen Erkenntnissen zum Thema Kundenvertrauen wird nun ein eigenes qualitatives Modell entwickelt, in dem die Auswirkungen von verschiedenen möglichen Vertrauens- und Misstrauensaspekten von Kunden abgebildet werden sollen. Da wir am Ende das Vertrauen im Wesentlichen durch die Einlagen messen, liefert dieses Modell einerseits eine Begründung, warum diese Variable ein sinnvolles Maß darstellt, bettet die Einlagen andererseits aber auch in ein größeres Gesamtbild des Kunden-Vertrauens ein. Abbildung 2 stellt das qualitative Modell überblicksartig dar. Auf der linken Seite finden sich von uns identifizierte Dimensionen des Ver- oder Misstrauens von Kunden gegenüber Banken, auf der 12 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 2. Banken und Vertrauen rechten Seite aus der jeweiligen Ver- oder Misstrauensdimension folgenden Konsequenzen für die Bank. Das Modell basiert einerseits auf Ideen aus den oben genannten Studien, andererseits auf der Auswertung von Leserbriefen an die Zeitschrift Finanztest in den Jahren 2009 bis 2012. In den Leserbriefen dieser vier Jahrgänge sind zahlreiche negative Äußerungen von Bankkunden zu bestimmten Sachverhalten dokumentiert. Aus diesen leiten wir verschiedene übergeordnete Misstrauensmotive ab, die im positiven Falle auch als Vertrauensdimensionen angesehen werden können. Vertrauen/Misstrauen in Konsequenzen für Bonität Einlagen Beratungsqualität Anlagegeschäft Integrität ggü. Privatkunden Andere Dienstleistung der Bank (z. B.Kreditvergabe) Integrität ggü. anderen Geschäftskunden und Marktteilnehmern Abbildung 2: Auswirkungen von Ver- und Misstrauen auf die verschiedenen Geschäftsbereiche einer Bank. (eigene Darstellung) Die erste dieser Dimensionen ist auch aus dem Interbankenmarkt bekannt und kann als die klassische Vertrauensdimension gelten, nämlich das Vertrauen in die Bonität bzw. Solvabilität des Kreditinstituts. Ist dieses Vertrauen nicht mehr gegeben, so werden die Kunden ihre Gelder dort abziehen (was im Extremfall sogar zu einem bank run führt). Mithin folgt aus dieser Vertrauensdimension unmittelbar, dass die Einlagen der Bank positiv beeinflusst werden, wenn es vorhanden ist, und entsprechend negativ, falls nicht. Die zweite Dimension betrifft das Vertrauen in die Qualität der Beratung (insbesondere der Anlageberatung) der Bank. Auch in dieser Hinsicht gab es in der Vergangenheit einige Skandale (als ein Stichwort seien die Lehman-Zertifikate genannt). Bei Fehlen dieser Vertrauensdimension werden die Kunden in der Konsequenz weniger Anlageberatung nachfragen. Aber auch für die anvertrauten Gelder oder die Nachfrage nach Krediten bei dieser Bank kann man von negativen Konsequenzen ausgehen, schlicht auch deshalb, weil verärgerte Kunden oftmals sich mit allen Bankgeschäften einem neuen Institut zuwenden. Diese Art der Argumentation trifft auch für die dritte Dimension zu, dem Misstrauen in die Integrität der Bank gegenüber ihren Kunden. 13 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 3. Hypothesen, Daten und Methodik Dazu kommt es bspw., wenn die Kunden von der Bank gehindert werden bestimmte Produkte zu kündigen oder mit überraschenden Extragebühren für bestimmte Dienstleistungen konfrontiert werden. Die vierte Dimension schließlich betrifft (Privat-)Kunden gar nicht direkt, sondern vielmehr andere Stakeholder der Bank. Beispiele für diese Art der mangelnden Integrität sind etwa Beteiligungen an Steuerhinterziehung oder LIBOR-Manipulationen. Obwohl die Bankkunden durch derlei Verhalten selbst direkt gar keinen Schaden erleiden, führt die Wahrnehmung dieses Verhaltens dennoch in manchen Fällen zu Misstrauen gegenüber der Bank und einem Abwandern zu einem anderen Institut. Prinzipiell kann man sagen, dass alle vier Dimensionen von der Reputation einer Bank und der Berichterstattung in den Medien beeinflusst werden können, die zweite und dritte aber auch sehr stark durch persönliche Erfahrungen der Kunden (und ihres Bekanntenkreises). Bei allen Vertrauensdimensionen kann man zudem eine unmittelbare Auswirkung auf die Einlagenentwicklung annehmen, da ein schlechtes Abschneiden der Bank in jeder der Dimensionen Kunden dazu veranlassen kann, sich für ein Konkurrenzunternehmen zu entscheiden. Da die Einlagen zum einen als einzige der Konsequenzen bei jeder Dimension auftreten und zum anderen (im Gegensatz zum Umfang des Anlageberatungsgeschäfts oder der anderen Dienstleistungen) relativ einfach bestimmt werden können, wollen wir im Folgenden damit das Vertrauen der Kunden messen. Die in der Realität vorhandenen weiteren Einflüsse auf die Einlagen neben dem Vertrauen, wie etwa der Einlagen-Zinssatz, werden wir weiter unten thematisieren. 3. Hypothesen, Daten und Methodik Auf Basis der theoretischen Erkenntnisse wird in diesem Abschnitt zunächst die Einlagenentwicklung in Deutschland untersucht. Mit speziellem Fokus auf die aggregierte Entwicklung der Sicht-, Termin- und Spareinlagen sowie den Gesamteinlagen für die Zeit ab 2005 werden die daraus gewonnenen Erkenntnisse vorgestellt. Darauf aufbauend werden im Anschluss die Hypothesen aufgestellt, welche in der eigentlichen empirischen Untersuchung bestätigt oder widerlegt werden sollen. Insbesondere werden hier allgemeine Vertrauenshypothesen, aber auch krisenbezogene Hypothesen behandelt. Im nächsten Schritt wird die verwendete Stichprobe ausführlich vorgestellt, bevor im letzten Abschnitt die Methodik erläutert wird. Dabei werden die verwendeten Modelle für die empirische Analyse sowie die Vorgehensweise beschrieben. 14 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 3. Hypothesen, Daten und Methodik 3.1 Aggregierte Einlagenentwicklung in Deutschland Abbildung 3 stellt die über die vier Banktypen (Großbank, Sparkasse, Genossenschaftsbank, sonstige Privatbank) aggregierten Gesamteinlagen in Prozent der Gesamteinlagen in Deutschland in den Jahren 2005 bis 2011 dar. Die Einlagen des jeweiligen Banktyps berechnen sich aus der Summe von Sicht-, Termin- und Spareinlagen und entsprachen in 2005 einem Anteil von 69,6% der gesamten Einlagen (siehe Anhang A1, Tabelle A1.1. nach Daten von Deutsche Bundesbank 2013c). Dabei sind Sichteinlagen täglich fällige Gelder. Termineinlagen definieren sich als Einlagen mit einer bei Vertragsschluss vereinbarten Laufzeit oder Kündigungsfrist, Spareinlagen sind hingegen nur mit einer festgelegten Kündigungsfrist von drei Monaten oder länger verbunden. Wie in Abbildung 3 ersichtlich ist, erfreuten sich die sonstigen Privatbanken einem regen Zulauf von Einlagen über die gesamte Betrachtungshistorie. 25% 20% 15% Großbanken Sparkassen Genossenschaftsbanken 10% Dez. 05 sonstige Privatbanken Dez. 06 Dez. 07 Dez. 08 Dez. 09 Dez. 10 Dez. 11 Abbildung 3: Aggregierte Gesamteinlagenentwicklung relativ zu Gesamteinlagen in Deutschland von 2005 bis 2011. Eigene Darstellung nach Daten von Deutsche Bundesbank (2013c) Betrug der Anteil der Gesamteinlagen aller sonstigen Privatbanken im Jahr 2005 noch 10,8%, so konnten sie diesen Anteil bis zum Jahr 2011 auf 15,8% erhöhen. Ein gegenteiliger Effekt ist bei den Großbanken zu erkennen. Deren Anteil schwankte bis 2008 um nicht mehr als ein Prozent auf und ab. Nach dem im Februar 2008 erkennbaren Hoch bei 19,9% scheint allerdings ein Abwärtstrend bis auf einen Wert von 17,1% in 2011 eingesetzt zu haben. Mit 23,4% war der Großteil der Einlagen stets bei den Sparkassen hinterlegt. Nach einigen Einbußen konnten dennoch Zugewinne bis auf ein Niveau von 22,3% erreicht werden. Ähnliches galt für die Genossenschaftsbanken. Entsprach deren Teil im Jahr 2005 noch rund 16% so mussten auch sie zunächst einen Rückgang der Einlagenquote verzeichnen. Im Gegensatz zu den 15 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 3. Hypothesen, Daten und Methodik Sparkassen konnten die Genossenschaftsbanken ihr Vorkrisenniveau wieder erreichen. Auf Basis dieser Ergebnisse lässt sich eine Einlagenverschiebung zwischen den Banktypen vermuten. Während die Einlagen bei Großbanken nach der Finanzkrise relativ zurückgingen, sahen sich die anderen Banktypen einem Zugewinn an Einlagen gegenüber. Verschiebungen der Einlagen sind nicht nur auf Gesamteinlagenebene zu vermuten. Vielmehr bietet es sich an, die einzelnen Komponenten der Gesamteinlagen auf Veränderungen über den gleichen Zeitraum zu untersuchen. Abbildung 4 zeigt die Veränderungen der Sichteinlagenanteile der untersuchten Bankarten in Relation zu den Gesamteinlagen in Deutschland auf. Es ist ersichtlich, dass die Banken unabhängig ihres Typs für den Nachkrisenzeitraum 2008 - 2011 einen Anstieg ihrer Anteile von Sichteinlagen am Gesamtvermögen verzeichnen konnten. 13,00% Großbanken Sparkassen 11,00% Genossenschaftsbanken sonstige Privatbanken 9,00% 7,00% 5,00% Dez. 05 Dez. 06 Dez. 07 Dez. 08 Dez. 09 Dez. 10 Dez. 11 Abbildung 4: Aggregierte Sichteinlagenentwicklung relativ zu Gesamteinlagen in Deutschland von 2005 bis 2011. Eigene Darstellung nach Daten von Deutsche Bundesbank (2013c) Die Sparkassen und die Genossenschaftsbanken verzeichneten im Jahr 2008 einen leichten Rückgang ihrer Anteile von Sichteinlagen an den Gesamteinlagen im Vergleich zu 2005. Die Großbanken und sonstigen Privatbanken hingegen konnten ihren Marktanteil leicht erhöhen. Die Veränderungen der Anteile in diesem Vergleichszeitraum sind jedoch marginal. Anders hingegen ist dies bei einer Betrachtung des Nachkrisenzeitraums. Ist hier eine generelle Zunahme der aggregierten Sichteinlagen für alle Banktypen zu erkennen, so profitierten die Sparkassen am stärksten von dem Anstieg. Betrug ihr Anteil an im Jahr 2008 noch 8,1%, stieg dieser bis zum Jahr 2011 auf 10,7% an. Den zweitgrößten Anstieg konnten die Genossenschaftsbanken erreichen. Diese stärkten ihren Marktanteil von 5,4% auf 7,5%. Zwar konnten auch die Großbanken und die sonstigen Privatbanken Zuwächse verzeichnen, so fie16 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 3. Hypothesen, Daten und Methodik len deren Anstiege mit 0,8 Prozentpunkten bzw. 1,65 Prozentpunkten vergleichsweise geringer aus (vgl. Anhang A1, Tabelle A.1.2). Wie in Abbildung 5 ersichtlich haben sich die Termineinlagen vor der Krise positiv entwickelt. So stiegen bis zum Jahr 2008 die Anteile der aggregierten Termineinlagen an den Gesamteinlagen aller Kreditinstitute an. Dabei konnten die sonstigen Privatbanken ihren Anteil am stärksten ausdehnen. 10,0% Großbanken Sparkassen Genossenschaftsbanken sonstige Privatbanken 7,5% 5,0% 2,5% 0,0% Dez. 05 Dez. 06 Dez. 07 Dez. 08 Dez. 09 Dez. 10 Dez. 11 Abbildung 5: Aggregierte Termineinlagenentwicklung relativ zu Gesamteinlagen in Deutschland von 2005 bis 2011. Eigene Darstellung nach Daten von Deutsche Bundesbank (2013c) Entsprach dieser in 2005 2,8% und somit dem zweitniedrigsten Wert in der abgebildeten Werte, so verbesserte sich dieser Wert auf 5,7% im Jahr 2011. Eine größere Marktmacht besaßen hier lediglich die Großbanken, welche ihre Führungsposition auf diesem Gebiet während des gesamten Betrachtungszeitrums aufrechterhalten konnten. Ihr Anteil stieg zunächst auf 9,5%, sank dann jedoch im Zuge der Finanzkrise auf 6,4% in 2011. Ähnliches gilt für die öffentlich-rechtlichen und die Genossenschaftsbanken. Konnten diese ihre Anteile bis 2008 noch auf 3,9% beziehungsweise 4,3% erhöhen, so litten auch sie an den Folgen der Finanzkrise und mussten einen Rückgang ihrer Termineinlagenquote auf 2,1% bei den Sparkassen sowie 2,6% bei den Genossenschaftsbanken hinnehmen (vgl. Anhang A1, Tabelle A.1.2). Wie in Abbildung 6 zu erkennen ist, blieben die aggregierten Spareinlagen der sonstigen Privatbanken und der Großbanken relativ konstant. So schwankten die Anteile der Großbanken im gesamten Betrachtungszeitraum 2005 bis 2011 zwischen 2,1% und 2,8%, und die der sonstigen Privatbanken im Intervall von 1,8% und 1,3%. Anders ist das Bild hingegen bei den Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Beide Banktypen hatten im Vorkrisenzeitraum 17 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 3. Hypothesen, Daten und Methodik von 2005 bis 2008 einen Rückgang ihrer Anteile der Spareinlagen an den Gesamteinlagen zu verzeichnen. Lag dieser 2005 noch bei 12,4% für die Sparkassen und 7,4% für die Genossenschaftsbanken, so reduzierte sich dieser Wert auf 9,1% bzw. 5,1%. Diese Einbußen konnten nach der Krise nur leicht wieder ausgeglichen werden. So konnten die Sparkassen ihren Anteil im Vergleich zu 2008 um 0,4 Prozentpunkte und die Genossenschaftsbanken um 0,8 Prozentpunkte erhöhen (vgl. Anhang A1, Tabelle A1.1, nach Daten von Deutsche Bundesbank 2013c). 15% Großbanken Sparkassen Genossenschaftsbanken sonstige Privatbanken 10% 5% 0% Dez. 05 Dez. 06 Dez. 07 Dez. 08 Dez. 09 Dez. 10 Dez. 11 Abbildung 6: Aggregierte Spareinlagenentwicklung relativ zu Gesamteinlagen in Deutschland von 2005 bis 2011. Eigene Darstellung nach Daten von Deutsche Bundesbank (2013c) 3.2 Aufstellen der Hypothesen Im obigen Abschnitt wurden bereits die Entwicklungen der Gesamteinlagen sowie der Sicht-, Termin- und Spareinlagenanteile an den Gesamteinlagen für den gesamten deutschen Bankensektor beschrieben und analysiert. Dennoch kann damit die Untersuchungsfrage, inwiefern sich das Kundenvertrauen und die Einlagen bei den unterschiedlichen Banktypen verändert haben, noch nicht befriedigend beantwortet werden. Denn zum einen sind im obigen Aggregat Direktbanken nicht explizit enthalten, die zudem teilweise zu Großbanken gehören. Zum anderen ist es denkbar, dass Einzeleffekte bei einer einzigen Bank das gesamtaggregierte Volumen dominieren. Um diese Unzulänglichkeiten zu überwinden, ist es notwendig eine Betrachtung einzelner konkreter Banken vorzunehmen und den Typ Direktbank zu integrieren. Für die Durchführung einer empirischen Analyse wurde daher eine Stichprobe von über 100 deutschen Banken, bestehend aus unterschiedlichen Banktypen, erhoben. 18 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 3. Hypothesen, Daten und Methodik Nachfolgend werden aus der Literatur sowie dem qualitativen Modell Hypothesen abgeleitet, die wir in allgemeine Vertrauenshypothesen und krisenbezogene Hypothesen einteilen. Dabei wird das Vertrauen in die Banken über die Entwicklung der Einlagen abgebildet, da diese leicht beobachtbar und zudem mit jeder der Vertrauenskomponenten unseres qualitativen Modells in Verbindung zu bringen sind. Offensichtlich gibt es neben dem Vertrauen auch andere Einflüsse auf die Entwicklung der Einlagen, wie etwa den auf Einlagen bezahlten Zins oder ein allgemeines Beharrungsvermögen der Kunden, die größtenteils nicht leichtfertig und häufig die Bank wechseln oder speziell auf dem Land aufgrund lokaler Monopole wenig Alternativen haben (vgl. Bain & Company 2012). Abbildung 7 stellt diese Einflussfaktoren auf die Einlagen dar. Beharrungsbereitschaft Zins Einlagen Vertrauen: • • • Bonität Beratung Integrität Abbildung 7: Einflussfaktoren für die Entwicklung der Einlagen (eigene Darstellung) Allgemeine Hypothesen Im qualitativen Modell in Abschnitt 2.2.4 wird eine Aussage darüber gemacht, welche Faktoren Einfluss auf die Entwicklung des Vertrauens gegenüber einem Kreditinstitut und in der Folge auch auf die Einlagen haben können. Wie in Abschnitt 2.2.2 beschrieben, sind zwar durch den Einlagensicherungsfonds die Einlagen der Kunden von Großbanken und sonstigen Privatbanken bis zu 100.000 € abgesichert und die von öffentlich-rechtlichen und Genossenschaftsbanken theoretisch sogar in unbegrenztem Maße. Jedoch lassen sich auch vor diesem Hintergrund Auswirkungen des Vertrauens in die Bonität auf die Einlagen vermuten, da es etwa mit Schwierigkeiten und einer gewissen Wartezeit verbunden ist, im Falle einer Insolvenz die Einlage erstattet zu bekommen. Um die Bonität einer Bank abzubilden, eignet sich insbesondere das Eigenkapital, da dieses eine messbare Größe darstellt. Des Weiteren wurde die Beratungsqualität als Kriterium für Vertrauen oder Misstrauen ausgemacht, welches die Einlagenentwicklung verändert. So kann vermutet werden, dass ein höherer Personalaufwand und eine damit verbundene Erhöhung der Mitarbeiterzahl das 19 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 3. Hypothesen, Daten und Methodik Vertrauen der Kunden in die Bank stärkt. Dies bietet die theoretische Grundlage für folgende Hypothese: Hypothese 1: Eine Erhöhung des Eigenkapitals ist mit einer Erhöhung der Gesamteinlagen verbunden. Hypothese 2: Eine Erhöhung des Personalaufwands ist verbunden mit einer Erhöhung der Gesamteinlagen. Wie in Abbildung 7 ersichtlich ist, lässt sich neben den Vertrauen/Misstrauens-Komponenten aus Abbildung 2 auch durch den von den Banken angebotenen Zinssatz ein Einfluss auf die Entwicklung der Einlagen vermuten. Daher kann folgende Zinshypothese formuliert werden: Hypothese 3: Es liegt ein positiver Zusammenhang zwischen Zinssatz und der Änderung der Gesamteinlagen vor. Falls diese Hypothese in der empirischen Untersuchung bestätigt werden kann, wird es von Interesse sein, ob bei einer Berücksichtigung des Zinssatzes gleichzeitig andere vertrauensbezogene Variablen einen signifikanten Einfluss haben. Erst dann kann über Vertrauenseffekte eine Aussage gemacht werden. Neben den nun vorhandenen allgemeinen Hypothesen können auch einige Hypothesen aufgestellt werden, die einen direkten Bezug zu den Auswirkungen auf die Einlagenentwicklung der Banken durch die Finanzmarktkrise aufweisen. Krisenbezogene Hypothesen Bei der Betrachtung der Gesamteinlagenentwicklung in Abbildung 3 ist ein deutlicher Trend zu erkennen, welcher weg von den Großbanken und hin zu den anderen Banktypen geht. Dieser Verlauf kann jedoch auch durch eine einzige Bank ausgelöst werden. Es wird vermutet, dass durch die Finanzkrise, deren Beginn in dieser Arbeit das Jahr 2008 datiert wird, und die damit verbundenen Negativ-Schlagzeilen verschiedener Großbanken zum Vertrauensverlust der Kunden führen und diese auf Abstand von deren riskanten Praktiken gehen. Weiterhin wird angenommen, dass eine Tendenz hin zu sicheren und nachhaltig wirtschaftenden Banken wie Sparkassen und Genossenschaftsbanken vorliegt. Diese bieten ihren Kunden eine homogene Beratung, da diese Banktypen, im Gegensatz zu den anderen, nicht in gleichem Ausmaß gewinnorientiert sind. Gegebenenfalls kann auch ein Zuwachs der Einlagen bei den Direktbanken festgestellt werden, auch wenn dieser tendenziell durch attraktivere Verzinsung ausgelöst sein wird, welche wir extra berücksichtigen. Dennoch kann 20 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 3. Hypothesen, Daten und Methodik es sein, dass Direktbanken mehr Vertrauen bei manchen Kunden erfahren, da diese ihren Kunden in geringerem Umfang Beratungsdienstleistungen aktiv anbieten und geringer in Negativ-Schlagzeilen involviert sind. Da einige Direktbanken Tochtergesellschaften von Großbanken sind, wurden Parameter ausgewählter Kreditinstitute, bei denen die Zughörigkeit zu einer Großbank offensichtlich bzw. allgemein bekannt ist (wie etwa bei der Comdirekt) zum Mutterkonzern addiert. Gegeben dieser Vermutungen können folgende Hypothesen aufgestellt werden. Hypothese 4: Großbankhypothese Die Zugehörigkeit eines Kreditinstitutes zu den Großbanken ist im Zeitraum 2008 bis 2011 mit einem Rückgang der Gesamteinlagen und einer schlechteren Einlagenentwicklung als bei den anderen Banktypen verbunden. Hypothese 5: Direktbankhypothese Die Zugehörigkeit eines Kreditinstitutes zu den Direktbanken ist im Zeitraum 2008 bis 2011 mit einem Anstieg der Gesamteinlagen und einer besseren Einlagenentwicklung als bei den anderen Banktypen verbunden. Hypothese 6: Sparkassen- und Genossenschaftsbankenhypothese Die Zugehörigkeit eines Kreditinstitutes zu den Sparkassen oder Genossenschaftsbanken ist im Zeitraum 2008 bis 2011 mit einem Anstieg der Gesamteinlagen und einer besseren Einlagenentwicklung als bei den anderen Banktypen verbunden. Einlagenfristigkeitshypothese Neben dem Anstieg im Sparvermögen der Deutschen ist auch ein Anstieg der gesamten Einlagen dargestellt worden. Aufgrund der allgemein niedrigen Zinssätze und einer Annäherung der Zinssätze für kurzfristige und längerfristige Einlagenformen dürften letztere jedoch als Anlageformen weniger interessant geworden sein. Der Vorteil der direkten Verfügbarkeit von Sichteinlagen gewinnt hingegen zum Beispiel durch die zunehmende Nutzung von Kartenzahlungen und Internetüberweisungen als Zahlungsmethode an Bedeutung. Zudem liegt die Vermutung nahe, dass die Kunden ihren Banken weniger Vertrauen hinsichtlich langfristig investierter Einlagen entgegenbringen. Sie haben so die Möglichkeit ihre Einlagen bei zu starkem Misstrauen gegenüber der Bank abzuziehen. Deshalb sollte ein Anstieg der 21 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 3. Hypothesen, Daten und Methodik Sichteinlagen zu verzeichnen sein, wohingegen ein Rückgang bei längerfristigen Einlagen zu erwartet ist. Dies führt zu folgenden Annahmen: Hypothese 7a: Während des Zeitraums 2008 bis 2011 steigen die Sichteinlagen generell an. Hypothese 7b: Während des Zeitraums 2008 bis 2011 gehen die längerfristigen Einlagenformen, bestehend aus Spareinlagen und Termineinlagen, generell zurück. 3.3 Datenbeschreibung Zur statistischen Überprüfung der Hypothesen und zu weiteren Untersuchungen der Fragestellungen wurden Jahresabschlüsse des deutschen Bundesanzeigers verwendet, in welchen auf Institutsebene die Posten der jährlichen Bilanzen nach HGB und der Gewinnund Verlustrechnungen vorliegen. In die Analysen fließen die unter dem Posten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden berichteten Spar-, Sicht- (täglich fällige) und Termineinlagen (andere Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigunsfrist), die gegenüber anderen Kreditinstituten berichteten Verbindlichkeiten (täglich fällige und mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist) sowie die Posten Eigenkapital, Zins- und Personalaufwendungen ein. Insgesamt umfasst die Stichprobe Daten von fünf Großbanken (Deutsche Bank, Deutsche Postbank, Unicredit, Commerzbank und Dresdner Bank), 16 Direktbanken, sowie von jeweils 30 weiteren privaten Kreditinstituten, Sparkassen und Kreditgenossenschaften für die Jahre 2005 bis 2011. Jede der Kategorien („Sparkasse“, „genossenschaftlich“, „groß“, „direkt“ und „sonstig privat“) enthält nach Anwendung der im Weiteren erklärten Ausschlussregeln die bilanzstärksten Institute, welche in Anhang A2 aufgeführt sind. So decken die aggregierten Einlagen der untersuchten Sparkassen 30%, die der Kreditgenossenschaften 26% und die der privaten (sonstige private und direkte) Banken 63% an Gesamteinlagen aller Institute der zugehörigen Kategorien im Jahr 2011 ab (vgl. BBk für Höhe Gesamteinlagen). Damit haben die Ergebnisse gesamtökonomische Relevanz, obwohl die Kategorien in der Stichprobe jeweils nur einen kleinen Teil der zugehörigen Institute umfassen. Des Weiteren ist anzumerken, dass die Gruppe der sonstigen privaten hauptsächlich aus Privatbankiers und Privathäusern besteht, so dass diese Bankenkategorie trotz einiger enthaltenen Regionalbanken als diejenige für vermögende Kunden charakterisiert werden kann. 22 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 3. Hypothesen, Daten und Methodik Von der Analyse wurden Institute ausgeschlossen, für welche zum Zeitpunkt der Erhebung keine vollständige Berichterstattung vorlag. Auch ausländische Institute und Zweigstellen ausländischer Banken werden nicht inkludiert, so dass der Fokus ausschließlich auf deutschen Banken liegt. Des Weiteren wurden nur Banken berücksichtigt, welche während des gesamten Untersuchungszeitraums sowohl Sicht-, Termin-, als auch Spareinlagen hatten, so dass die Entwicklung aller Einlagenarten untersucht werden konnte. Das Vorhandensein von Spareinlagen war jedoch keine Voraussetzung für Direktbanken, da sich bei Anwendung dieser Ausschlussregel deren Anzahl und damit die Repräsentativität des Datensatzes drastisch reduziert hätte. Bei der Süd-West Kreditbank wurden Daten die das Jahr 2008 betreffen ausgeschlossen. Die Gesamteinlagen der Süd-West Kreditbank sanken stetig bis Ende des Jahres 2008, stiegen jedoch im Folgejahr 2009, begründet durch einen extremen Anstieg der Termineinlagen um 25843%, sprunghaft an (vgl. Anhang A3). Begründet ist die extreme Steigerung in der Tatsache, dass die Süd-West Kreditbank erst seit Februar 2009 in das Einlagengeschäft mit Festzinsanlagen eingestiegen ist (vgl. Modern Banking 2013). Da die extremen Änderungsraten nach diesem Ereignis ein verzerrtes Bild der generellen Zusammenhänge vermitteln würden, wurden diese Daten aus dem Datensatz entfernt. Die Süd-West Kreditbank ist somit aus der gesamten unten erläuterten Querschnittsanalyse ausgeschlossen. Bei der ebenfalls unten erläuterten Analyse auf Basis von Paneldaten geht die Einlagen-Änderungsrate des Jahres 2008 zum Jahr 2009 nicht mit ein. Begründet durch die Fusion der Commerzbank mit der Dresdner Bank im Jahr 2009 wurden die Daten dieser beiden Großbanken addiert und zu einer (vor der Fusion virtuellen, danach realen) Großbank zusammengefasst. Damit sind die vier relevanten Großbanken Deutschlands in der Stichprobe vertreten. Die Intuition dieses Vorgehens wird genauer in Anhang A4 erläutert. In einem weiteren Schritt wurden die Posten von Direktbanken, welche Tochtergesellschaften zu den in der Stichprobe enthaltenen Großbanken darstellen, zu denen der jeweiligen Muttergesellschaft addiert. Da sowohl Einlagen als auch die übrigen Posten im gesamten Konzern zusammengefasst sind, ist dies eine plausible Modifikation und dient zudem der besseren Abgrenzung der Direktbanken von den Großbanken. Zudem erlaubt diese Variante eine konservativere Schätzung der Zusammenhänge vor allem im Kontext der Großbankhypothese und der Direktbankhypothese. 3.4 Beschreibung der Methodik In dieser Arbeit erfolgt die Untersuchung der Einlagenentwicklung zwischen den Jahren 2005 bis 2011 aufgeteilt in den Zeiträumen 2005 bis 2008 und 2008 bis 2011. Dabei wurde das Jahr 23 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 3. Hypothesen, Daten und Methodik 2008 als Beginn der Finanzkrise angesehen (was der Wahrnehmung des Großteil der deutschen Bevölkerung entspricht, die den credit crunch in den USA im Jahr 2007 nicht ernsthaft wahrgenommen haben dürfte) und als Trennmarke, um die Verläufe in diesen Zeiträumen getrennt untersuchen zu können, gewählt. Die Werte von Einlagen, Eigenkapital, Zins- und Personalaufwendungen der Stichprobe wurden jeweils inflationsbereinigt (vgl. Anhang A5), um eine bessere Vergleichsbarkeit der Änderungsraten zu schaffen. Aufgrund der für diese Arbeit besonderen Relevanz der Entwicklung der Einlagen nach der Finanzkrise wurden für den Zeitraum 2008 bis 2011 nicht nur die Entwicklung der Gesamteinlagen, sondern auch die der Sicht-, Termin- und Spareinlagen getrennt untersucht. Zur Untersuchung von gesamtökonomisch relevanten Verschiebungen von Einlagen zwischen Kategorien von Kreditinstituten werden die aggregierten Einlagen der jeweiligen Kategorie zu den Gesamteinlagen aller Banken in Deutschland ins Verhältnis gesetzt, und die Entwicklung dieser relativen Werte über die Zeiträume betrachtet. Anschließend werden mittels der Stichprobendaten die prozentualen Abweichungen der Einlagen in den Zeitperioden 2005 bis 2008 und 2008 bis 2011 anhand einer Querschnitts- und einer Paneldatenanalyse untersucht. Ersteres erlaubt einen Vergleich der Entwicklungen über beide Dreijahreszeiträume, letzteres fokussiert auf kurzfristigere, in Zeiträumen von einem Jahr beobachtbare, Entwicklungen. Durch die Verwendung der Querschnittsanalyse ist gewährleistet, dass auch Effekte identifiziert werden können, die erst bei Betrachtung eines längeren Zeitraums zum Vorschein treten. Um zusätzlich feststellen zu können, ob sich die Änderungen der absoluten Einlagenarten zwischen 2005 und 2008 sowie zwischen 2008 und 2011 in der Stichprobe signifikant von Null unterscheiden, werden einzelne t-Tests durchgeführt. 3.4.1 Variablentransformation Entsprechend der Zinshypothese sollte der von der Bank an die Kunden bezahlte Zinssatz bei den Analysen berücksichtigt werden. Da jedoch die Zinsaufwendungen einer Bank mit der Höhe der Gesamteinlagen verbunden sind, eignet sich dieser Posten nicht zur Schätzung dieses Parameters. Deshalb wurde für jede Bank für jedes Jahr ein approximativer Einlagenzins berechnet. Dieser Zins, im Folgenden als Zinsproxy bezeichnet, setzt sich wie folgt zusammen: ( ) 24 ( ) Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 3. Hypothesen, Daten und Methodik Der Zinsproxy für jedes Jahr entspricht also dem prozentualen Anteil der Zinsaufwendungen an der mit Durchschnitten gewichteten Summe der Gesamteinlagen und der Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditinstituten. Diese Größe entspricht nicht in wörtlichem Sinn dem Zinssatz der auf Einlagen bezahlt wird. Zum einen wird hier zwischen in der Regel unverzinsten Einlagen auf Girokonten und solchen auf höher verzinsten Tagesgeld oder Festgeldkonten unterschieden, zum anderen sollten nur die Zinsen für Einlagen berücksichtigt werden. Da all diese Größen jedoch nicht zu erheben waren, wird der obige Proxy, der immerhin den Zinsaufwand korrekterweise zu den beiden Refinanzierungsquellen Einlagen und Verbindlichkeiten gegenüber anderen Instituten ins Verhältnis setzt, verwendet. Eine Approximation an den tatsächlich auf Einlagen bezahlten Zins ist damit sicherlich gegeben. 3.4.2 Regressionsanalysen Die prozentualen Veränderungen der verschiedenen Einlagenarten werden in den Regressionsanalysen als Regressanden verwendet. Regressoren sind im jeweiligen Zeitraum der Zinsproxy, die prozentualen Änderungen des Eigenkapitals und der Personalaufwendungen, sowie die Dummy-Variable Banktyp mit den Kategorien „Sparkasse“, „genossenschaftlich“, „groß“, „direkt“ und „sonstig privat“, welche für die Zugehörigkeit der Institute zu den jeweiligen Bankarten stehen. Sowohl bei der Querschnitts- als auch der Panelanalyse werden als Schätzmethoden die Methode der Ordinary least Squares (OLS) und die der Generalized least Squares (GLS) verwendet. (vgl. Box 1). Die verwendeten Regressanden und Regressoren können der nachfolgenden Tabelle 3.1 entnommen werden. Tabelle 3.1: Erläuterungen zu den im Modell verwendeten Variablen. Variable Beschreibung GE_delta Prozentuale Gesamteinlagenänderung SE_delta Prozentuale Sichteinlagenänderung SPE_delta Prozentuale Spareinlagenänderung TE_delta Prozentuale Termineinlagenänderung BID Bankidentifikationsnummer BanktypDummy 1 = Sparkasse, 2 = Genossenschaftsbank, 3 = Großbank, 4 = Direktbank, 5 = Privatbanken EK_delta Prozentuale Änderung des Eigenkapitals JahrDummy 1 = 2009, 2 = 2010, 3 = 2011 (nur bei Panelanalyse) PAW_delta Prozentuale Änderung der Personalaufwendungen ZP Zinsproxy des jeweiligen Jahres (Berechnung vgl. Abschnitt 3.4.1) ZP_ZAW Mit Zinsaufwendungen (inflationsbereinigt) gewichtete Zinsproxys für einen untersuchten Zeitraum (nur bei Querschnittsanalyse) 25 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 3. Hypothesen, Daten und Methodik Institute zu den jeweiligen Bankarten stehen (vgl. Tabelle 3.1). Sowohl bei der Querschnittsals auch der Panelanalyse werden als Schätzmethoden die Methode der Ordinary least Squares (OLS) und die der Generalized least Squares (GLS) verwendet. (vgl. Box 1). Die verwendeten Regressanden und Regressoren können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden. Box 1: Ordinary least Squares und Generalized least Squares Die Methode der kleinsten Quadrate (OLS) wird verwendet, um die unbekannten Parameter in einem linearen Regressionsmodell zu schätzen. Dabei wird die Summe der quadrierten Residuen minimiert, um eine Kurve zu erhalten die möglichst nahe an den beobachteten Datenpunkten der Stichprobe liegt. Unterstellt wird, dass die Fehler homoskedastisch und unkorreliert sind. Alle Beobachtungen der Stichprobe gehen bei OLS mit dem gleichen Gewicht in die Regression ein und beeinflussen somit die Regressionsergebnisse gleichermaßen. Das verallgemeinerte Kleinst-Quadrate-Modell (GLS) wird hingegen verwendet, wenn sich die Varianzen der Fehler unterscheiden (Heteroskedastie) oder wenn ein bestimmter Grad an Korrelation vorliegt. Die Beobachtungen gehen dabei, gewichtet mit einer zuvor festgelegten Variablen, zu unterschiedlichen Anteilen in die Regressionsanalyse ein. Je größer dabei der Anteil einer Beobachtung an der gesamten Stichprobe, desto größer ist auch deren Einfluss auf die Analyse. Betrachtet man die vorliegende Stichprobe, so sind darin, gemessen an den Gesamteinlagen, sowohl kleine als auch sehr große Institute enthalten. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, konzentriert sich die empirische Analyse (vgl. Abschnitt 4) dieser Arbeit ausschließlich auf die Schätzung mit der GLS-Methode. Dabei werden die Beobachtungen mit den Gesamteinlagen gewichtet, um den Einfluss der einzelnen Banken realistisch darstellen zu können. Querschnittsanalyse Für die Querschnittsanalyse werden die inflationsbereinigten Änderungsraten zwischen dem Jahr 2005 und 2008 sowie zwischen dem Jahr 2008 und 2011 verwendet. Um für beide Zeiträume einen repräsentativen Zins zu erhalten, werden die in einer Periode auftretenden Zinsproxys mit dem inflationsbereinigten Zinsaufwand gewichtet. Es ergibt sich somit für die 26 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 3. Hypothesen, Daten und Methodik Querschnittsanalyse folgendes Modell, welches mit sowohl mit OLS als auch mit GLS geschätzt wurde: Paneldatenanalyse Für die Paneldatenanalyse werden die inflationsbereinigten jährlichen Änderungsraten sowie die jährlichen Zinsproxys für den Zeitraum vor und nach dem Höhepunkt der Krise verwendet, um die Einlagenentwicklung zu untersuchen. Die typischen Modelle zur Paneldatenanalyse sind Fixed-Effects-(FE) und das Random-Effects-Modelle (RE) (vgl. Box 2). Ein essentieller Bestandteil der Untersuchung in dieser Arbeit ist der Vergleich der unterschiedlichen Einlagenentwicklungen der einzelnen Banktypen. Wegen der Zeitinvarianz der Banktyp-Dummys können die Unterschiede zwischen den Banktypen jedoch nicht mit einem FE-Modell abgebildet werden. Aus diesem Grund ist die Verwendung eines FE-Modells nicht relevant. Auch ein RE-Modell kann nicht zum Einsatz kommen, da der Hausman-Test für die Stichprobe fehlschlägt. Die Analyse der Paneldaten wird aus diesem Grund anhand einer gepoolten Einfachregression durchgeführt. Es handelt sich dabei um eine lineare Regression bei der sämtliche Koeffizienten als nichtstochastisch und identisch für alle Beobachtungen angesehen werden. Weiter wird jede Bank als eigener Cluster (Gruppierung) in die Analyse aufgenommen. Dies führt zwar zu gleichen Regressionskoeffizienten wie bei der linearen Regression, erlaubt jedoch, dass die Fehler innerhalb eines Clusters miteinander korreliert sein können. Die Fehler zwischen einzelnen Clustern werden dabei annahmegemäß als unkorreliert angesehen (Stock und Watson 2008). Demzufolge können die Fehler einer bestimmten Bank im Zeitablauf korreliert sein, die Fehler zwischen einzelnen Banken wird keine Korrelation unterstellt. Zusätzlich werden neben den Banktyp-Dummys auch DummyVariablen für die untersuchten Jahre berücksichtigt. So wird auch für den Einfluss der Jahre kontrolliert, welcher anschließend zudem beurteilt werden kann. Für die Panelanalyse ergibt sich somit folgendes Modell, das wieder mit OLS und GLS geschätzt wurde: Für Querschnitts- und Paneldatenanalysen wird in der empirischen Analyse die Methode der Generalized least Squares (GLS) verwendet (vgl. Box 1). Die Ergebnisse der OLSSchätzungen finden sich im Anhang A6. Um die unstandardisierten Koeffizienten aller 27 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 4. Ergebnisse der empirischen Analyse Bankkategorien miteinander vergleichen zu können, wurden die Analysen mit jeder Kategorie als Referenzkategorie einmal durchgeführt. In den nachfolgenden empirischen Analysen werden die im Abkürzungsverzeichnis aufgeführten Abkürzungen verwendet und die jeweilige Signifikanz der Koeffizienten durch drei Signifikanzniveaus gekennzeichnet. Marginal signifikante Regressoren werden dabei mit „*“ gekennzeichnet, was einen P-Value größer gleich 5% und kleiner als 10% impliziert. Für einen P-Value zwischen 1% und 5% folgt der Zusatz „**“ und hochsignifikante Koeffizienten mit einem P-Value kleiner als 1% werden mit „***“ hervorgehoben. Box 2: Fixed-Effects (FE) und Random-Effects-Modell (RE) Ein Fixed-Effects-Modell ist ein ökonometrisches Modell das für die Analyse von Paneldaten verwendet wird und bei dem zeitunabhängige Effekte unterstellt werden, die möglicherweise mit den Regressoren korreliert sind. Zeitinvariate Ursachen für die abhängige Variable können mit dem FE-Modell jedoch nicht untersucht werden. Ein Random-Effects-Modell nimmt im Gegensatz zum Fixed-Effects-Modell an, dass die individuellen Effekte mit den unabhängigen Variablen unkorreliert sind. Es wird dabei unterstellt, dass sich die Beobachtungen für ein Individuum im Zeitablauf ähnlicher sind als die Beobachtungen für verschiedene Individuen. Um zu prüfen, ob ein RE-Modell für die vorliegende Stichprobe anwendbar ist muss der sogenannte Hausmann-Test durchgeführt werden. Der Hausman-Test vergleicht dabei die RE- mit der FE-Schätzung und untersucht ob eine Korrelation zwischen den Fehlern und den Regressoren vorliegt um eine Entscheidung für die zu verwendende Schätzmethode treffen zu können. 4. Ergebnisse der empirischen Analyse 4.1 Deskriptive Statistiken Der folgende Abschnitt beschreibt die verwendeten Modellvariablen in den Querschnitts- und Panelanalysen deskriptiv. Dabei werden Auffälligkeiten identifiziert und Erklärungen für diese geliefert. 4.1.1 Panelanalyse Tabelle 4.1 zeigt die deskriptive Statistik der verwendeten Modellvariablen in der Panelanalyse und beinhaltet damit jährlichen Änderungsrate. Für viele Variablen, die als 28 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 4. Ergebnisse der empirischen Analyse Änderungsrate in die Regressionsanalysen eingehen, kann eine hohe Spannweite festgestellt werden. So verringern sich bspw. die Spareinlagen um maximal 99% und steigen um maximal 1200% an. Betrachtet man jedoch das 90%-Perzentil der einzelnen Koeffizienten, so wird deutlich, dass diese Extremwerte jeweils als Ausreißer angesehen werden können, die wir gleichwohl in der Analyse belassen. Die Mittelwerte und Mediane besitzen jeweils ein plausibles Niveau. Auch der Zinsproxy befindet sich zwischen 0,6% und 7,2% in einem realistischen Intervall. Tabelle 4.1: Deskriptive Statistik der verwendeten Variablen in der Panelanalyse für den Zeitraum 2005 bis 2011 Variable N Minimum (%) Maximum (%) M (%) SD (%) 90%-Perzentil (%) GE_delta 641 -80.225 96.900 3.555 12.735 15.836 SE_delta 641 -48.595 270.319 9.229 24.151 32.379 SPE_delta 619 -98.855 1230.889 2.628 55.290 23.942 TE_delta 641 -97.580 1076.471 8.196 62.403 44.801 EK_delta 641 -93.810 283.927 3.145 20.501 10.534 PAW_delta 641 -81.403 241.863 1.644 18.370 14.350 ZP 641 0.587 7.186 2.882 1.001 4.045 In Tabelle 4.2 sind die Korrelationen der einzelnen Variablen dargestellt. Zu beobachten ist eine niedrigere Korrelation der einzelnen Variablen untereinander, jedoch ist die im Vergleich höhere Korrelation der Gesamteinlagen mit den restlichen Einlagenarten rein der Tatsache geschuldet, dass diese ein Bestandteil der Gesamteinlagen darstellen. Der Zinsproxy ist dabei positiv mit den Gesamt- und Termineinlagen, jedoch negativ mit den Sicht- und Spareinlagen korreliert. Steigt also der Zins, so sinken c.p. die kurzfristigen Einlagen und die längerfristigen Einlagen steigen an. Tabelle 4.2: Korrelationskoeffizienten der verwendeten Variablen in der Panelanalyse für den Zeitraum 2005 bis 2011 GE_delta SE_delta SPE_delta TE_delta EK_delta PAW_delta GE_delta 1,000 SE_delta 0,414 1,000 SPE_delta 0,156 0,045 1,000 TE_delta 0,256 -0,206 -0,060 1,000 EK_delta 0,126 0,051 0,045 0,013 1,000 PAW_delta 0,062 0,033 0,047 0,021 0,014 1,000 ZP 0,168 -0,016 -0,049 0,140 0,126 0,065 29 ZP 1,000 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 4. Ergebnisse der empirischen Analyse 4.1.2 Querschnittsanalysen In den nachfolgenden Tabellen 4.3 bis 4.6 sind die deskriptiven Statistiken sowie Korrelationsmatrizen der einzelnen Querschnittsanalysen dargestellt. Vergleicht man die deskriptiven Statistiken der Variablen vor und während der Finanzkrise (Tabelle 4.3 und Tabelle 4.4), so ist zunächst in beiden eine hohe Spannweite zwischen den Minima und Maxima zu erkennen. Auffällig ist, dass vor der Krise die Sicht- und Termineinlagen im Durchschnitt steigen und die Spareinlagen um 17,4% abnehmen. Nach der Krise steigen die Sichteinlagen mit einem deutlich größeren Durchschnittswert. Auch die Spareinlagen weisen hier einen positiven mittleren Anstieg auf. Tabelle 4.3: Deskriptive Statistik der verwendeten Variablen in der Querschnittsanalyse für den Zeitraum 2005 bis 2008 Variable N Minimum (%) Maximum (%) M (%) SD (%) 90%-Perzentil (%) GE_delta 106 -33,478 109,670 12,964 23,094 47,063 SE_delta 106 -56,593 126,154 9,982 28,989 42,980 SPE_delta 106 -78,458 199,414 -17,371 33,494 15,994 TE_delta 106 -58,013 1575,620 96,102 219,220 187,938 EK_delta 106 -93,783 389,970 7,234 44,330 19,914 PAW_delta 106 -77,616 300,771 4,766 38,447 28,637 ZP_ZAW 106 2,196 6,364 3,490 0,729 4,373 Tabelle 4.4: Deskriptive Statistik der verwendeten Variablen in der Querschnittsanalyse für den Zeitraum 2008 bis 2011 Variable N Minimum (%) Maximum (%) M (%) SD (%) 90%-Perzentil (%) GE_delta 106 -46,613 91,092 11,088 24,846 43,403 SE_delta 106 -33,083 239,190 49,330 41,152 104,931 SPE_delta 106 -99,392 844,085 35,373 104,485 85,752 TE_delta 106 -98,019 158,981 -28,985 38,644 20,631 EK_delta 106 -79,288 490,363 12,693 52,935 33,083 PAW_delta 106 -74,766 99,789 3,088 21,674 23,010 ZP 106 1,789 5,914 2,924 0,699 3,989 Während die Termineinlagen vor der Krise noch positive Änderungsraten verzeichnen konnten, fielen diese nach der Krise um durchschnittlich 29%. Auch eine Gegenüberstellung der Korrelationskoeffizienten in den beiden Analysezeiträumen führt zu einigen interessanten Beobachtungen (vgl. Tabelle 4.5 und Tabelle 4.6). Spareinlagen korrelieren vor der Krise fast gar nicht mit den Gesamteinlagen. Diese Korrelation steigerte sich jedoch im Nachkrisen30 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 4. Ergebnisse der empirischen Analyse zeitraum. Auch der Einfluss einer Termineinlagenänderung auf die Änderung der Gesamteinlagen steigt von 14,8% vor der Krise auf 66% nach der Krise, was eine größere lineare Abhängigkeit zwischen den Termin- und Gesamteinlagen impliziert. Tabelle 4.5: Korrelationskoeffizienten der verwendeten Variablen in der Querschnittsanalyse für den Zeitraum 2005 bis 2008 GE_delta SE_delta SPE_delta TE_delta EK_delta PAW_delta GE_delta 1,000 SE_delta 0,572 1,000 SPE_delta -0,019 -0,035 1,000 TE_delta 0,148 -0,171 -0,274 1,000 EK_delta 0,155 0,347 0,012 0,058 1,000 PAW_delta 0,074 -0,029 -0,132 0,149 0,117 1,000 ZP 0,145 0,023 -0,152 0,094 0,226 0,358 ZP 1,000 Tabelle 4.6: Korrelationskoeffizienten der verwendeten Variablen in der Querschnittsanalyse für den Zeitraum 2008 bis 2011 GE_delta SE_delta SPE_delta TE_delta EK_delta PAW_delta GE_delta 1,000 SE_delta 0,481 1,000 SPE_delta 0,322 0,138 1,000 TE_delta 0,660 0,047 0,193 1,000 EK_delta 0,337 0,184 0,337 0,089 1,000 PAW_delta 0,101 0,190 -0,125 0,062 -0,028 1,000 ZP 0,108 0,228 0,462 0,093 0,389 -0,111 4.2 ZP 1,000 Entwicklung der Gesamteinlagen zwischen 2005 und 2008 Wie Abbildung 8 zeigt, liegt in der Stichprobe bei allen untersuchten Banktypen eine Erhöhung der Einlagen in den Jahren 2006, 2007 und 2008 im Vergleich zum Basisjahr 2005 vor. So konnten die sonstigen Privatbanken mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 32,3% den größten Anstieg verzeichnen. Die Direktbanken erhielten ebenfalls starken Zulauf. So stiegen ihre Gesamteinlagen im Mittel mit 19,9%. Moderater fiel der Anstieg bei den Sparkassen und Genossenschaftsbanken mit durchschnittlich 12,2% bzw. 12,4% auf Dreijahressicht aus. Die Großbanken inklusive ihrer Tochtergesellschaften konnten im Jahr 2008 einen Zugewinn in Höhe von 15% verzeichnen (vgl. Anhang A1, Tabelle A1.3). 31 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 4. Ergebnisse der empirischen Analyse 35,0% 30,0% Sparkassen Genossenschaftsbanken 25,0% Großbanken Direktbanken 20,0% sonstige Privatbanken 15,0% 10,0% 5,0% 0,0% 2005 2006 2007 2008 Abbildung 8: Entwicklung der Gesamteinlagen in der Stichprobe im Vergleich zu 2005. Eigene Darstellung nach Daten des Bundesanzeigers. Tabelle 4.7 zeigt unter anderem, welche Variablen für die Einlagenänderung im Zeitraum von 2005 bis 2008 als signifikant einzustufen sind. So sind bei der Querschnittsanalyse die Veränderungen des Eigenkapitals als höchst signifikant und der Zinsproxy als hoch signifikant einzuordnen, wobei sich eine Erhöhung bei beiden Variablen positiv auf die Gesamteinlagen auswirkt. Keine Signifikanz auf die Gesamteinlagen konnte hingegen dem Personalaufwand nachgewiesen werden. Bei den 106 Beobachtungen konnte im Querschnittsmodell ein bereinigtes R² von 0,62 ermittelt werden, was auf eine hohe Modellgüte hinweist. Tabelle 4.7: Einflüsse der metrischen Prädiktoren auf die Gesamteinlagenänderung (GLS-Schätzung) Zeitraum Methode Modell EK_delta PAW_delta ZP Bereinigtes R² N 2005-2008 2008-2011 Querschnitt Panel Querschnitt Panel 1 2 3 4 0,074 0,067 0,069 0,524 *** 0,121 8,574 ** 0,616 106 0,287 3,959 * 2,938 0,314 0,743 321 106 * -0,151 *** -0,231 *** 4,605 ** 0,471 320 Anmerkung: Die unterschiedliche Beobachtungsanzahl der Panelmodelle ist auf den Ausschluss der im Abschnitt 3.3 beschriebenen Änderungsrate der Süd-West Kreditbank im Zeitraum 2008 bis 2011 zurückzuführen. * p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 Aus Tabelle 4.8 ist ersichtlich, wie sich die Gesamteinlagen einer bestimmten Referenzkategorie gegenüber den anderen untersuchten Banktypen bei der Querschnitts32 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 4. Ergebnisse der empirischen Analyse analyse entwickeln. So führt ein positives Vorzeichen eines Banktyps zu einem stärkeren Anstieg der Einlagen gegenüber der betrachteten Referenzkategorie im untersuchten Zeitraum. Wie in Tabelle 4.8 zu erkennen ist, weisen die Großbanken sowie die sonstigen Privatbanken einen signifikant von null verschiedenen Koeffizienten auf. Somit führt die Zugehörigkeit eines Kreditinstituts zur Kategorie „Großbank“ zu signifikant kleineren prozentualen Änderungen der Gesamteinlagen als bei allen anderen Banktypen. Anders ist dies hingegen bei den sonstigen Privatbanken. Eine Zugehörigkeit zu dieser Gruppe führt gegenüber allen anderen Banktypen zu einem signifikant stärkeren Wachstum der Gesamteinlagen. Tabelle 4.8: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 1: Querschnittsanalyse der Gesamteinlagenänderung 2005-2008, GLS ) Referenzkategorie Sparkasse Genossenschaftlich Groß Sparkasse Genossenschaftlich Groß Direkt Sonstig privat - -0,001 0,115 *** -0,073 -0,346 *** 0,001 - 0,117 ** -0,072 -0,345 *** -0,189 * -0,462 *** -0,115 *** - -0,117 ** Direkt 0,073 0,072 0,189 * Sonstig privat 0,346 *** 0,345 *** 0,462 *** 0,273 * -0,273 * - p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 Bei der Untersuchung mit den Paneldaten kann bei identischen Inputvariablen bis auf eine Ausnahme keine Signifikanz festgestellt werden (vgl. Tabelle 4.7). Lediglich der Zinsproxy weist für den untersuchten Zeitraum von 2005 bis 2008 eine positive Signifikanz auf. Bei der Untersuchung der Unterschiede zwischen den einzelnen Banktypen (vgl. Tabelle 4.9) weisen nur Institute der Kategorie „sonstige Privatbanken“ signifikante Koeffizienten auf. Tabelle 4.9: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 2: Panelanalyse der Gesamteinlagenänderung 2005-2008, GLS ) Referenzkategorie Sparkasse Sparkasse Genossenschaftlich Groß Direkt - Sonstig privat 0,005 0,014 -0,010 -0,094 ** Genossenschaftlich -0,005 - 0,010 -0,015 -0,100 ** Groß -0,014 -0,010 - -0,024 -0,110 *** Direkt 0,010 0,015 0,024 - -0,084 Sonstig privat 0,094 ** 0,100 ** 0,110 *** 0,084 - p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 33 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 4. Ergebnisse der empirischen Analyse So führt eine Zugehörigkeit zu diesem Banktyp zu einer höheren Veränderung an Gesamteinlagen im Vergleich zu den anderen Bankkategorien mit Ausnahme der Direktbanken. Zudem ist die Modellgüte in der Panelanalyse mit einem bereinigten R² von 0,31 schlechter als die des Querschnittsmodells. So kann durch diese nur ein geringerer Anteil der Varianz erklärt werden. 4.3 Entwicklung der Gesamteinlagen zwischen 2008 und 2011 Abbildung 9 zeigt die prozentuale Entwicklung der Gesamteinlagen in der Stichprobe mit dem Basisjahr 2008. In den darauffolgenden Jahren ist jeweils die mittlere jährliche Wachstumsrate der Gesamteinlagen abgetragen. Es ist zu erkennen, dass sich die Einlagen der Kreditinstitute nach der Krise sehr unterschiedlich entwickelten. Den größten Zuwachs konnten dabei die Direktbanken verzeichnen. Das durchschnittliche Einlagenwachstum der Direktbanken ist in den Jahren 2009, 2010 und 2011 im Vergleich zum Basisjahr 2008 stets gestiegen. So betrug es im Jahre 2011 auf Dreijahressicht 46,7% (vgl. Anhang A1, Tabelle A1.3) 50,0% Sparkassen 40,0% Genossenschaftsbanken Großbanken 30,0% Direktbanken sonstige Privatbanken 20,0% 10,0% 0,0% 2008 2009 2010 2011 -10,0% -20,0% -30,0% Abbildung 9: Entwicklung der Gesamteinlagen in der Stichprobe im Vergleich zu 2008. Eigene Darstellung nach Daten des Bundesanzeigers. Ebenfalls gewinnen konnten die Sparkassen sowie die genossenschaftlichen Banken. Ihre Einlagen stiegen in diesem Zeitraum um durchschnittlich 9,8% bzw. 8,7% an. Auch die sonstigen Privatbanken konnten nach zunächst Einbußen in Höhe von 5,5% im Jahr 2009 ein mittleres Einlagenplus von 4% in 2011 verbuchen. Großer Verlierer nach der Finanzkrise sind eindeutig die Großbanken. War bereits 2009 ein Rückgang der Einlagen zu verzeichnen, so verstärkte sich der Negativtrend in den Folgejahren noch weiter. Am Ende ergab sich eine durchschnittliche Gesamteinlagenreduzierung von 19,4%. Ein für jeden Banktyp durchge34 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 4. Ergebnisse der empirischen Analyse führter t-Test ergibt nur für Kreditinstitute der Kategorie Großbank eine signifikant von Null verschiedene Abweichung der Gesamteinlagen. Dabei war diese lediglich bei den Großbanken mit einem Rückgang von durchschnittlich 21% negativ. Die Sparkassen, Genossenschafts-, Direkt- sowie die sonstigen Privatbanken weisen hingegen positive mittlere Abweichungen der Gesamteinlagen im gleichen Zeitraum auf (vgl. Anhang A8, Tabelle A8.2). Im Querschnittsmodell kann für den Zeitraum 2008 bis 2011 lediglich die Änderung des Eigenkapitals als signifikant positive Variable ausfindig gemacht werden (vgl. Tabelle 4.7.) Jedoch wird auf Basis dieser Analyse eine signifikante Unterscheidung der Gesamteinlagenänderungen bei den Direktbanken und den Großbanken festgestellt. Während die Direktbanken gegenüber allen anderen Bankarten eine größere Gesamteinlagenänderung aufweisen, so sehen sich die Großbanken einem gegenteiligen Effekt ausgesetzt. Jeder Banktyp kann in diesem Betrachtungszeitraum demnach eine signifikant größere Wachstumsrate als die Großbanken vorweisen. Bei 106 Beobachtungen beträgt das bereinigte R² rund 74%. Da Großbanken auch schon im Zeitraum vor der Finanzkrise signifikant weniger Einlagenzuwachs haben als die anderen Banktypen (vgl. Tabelle 4.8), stellt sich die Frage, wie die aufgestellte Großbankhypothese letztlich zu bewerten ist. Bei einem Vergleich der Werte der signifikanten Koeffizienten in der Spalte Großbank in den Tabelle 4.8 und Tabelle 4.10, so ist zu erkennen, dass diese im Finanzkrisenzeitraum erheblich kleiner bzw. im Betrag größer sind und damit stärkere negative Zusammenhänge bezeugen. Mithin ist ein wesentlich klarerer Effekt weg von der Großbank in den Jahren 2008 bis 2011 zu beobachten der ein weit größeres Ausmaß als vor dem Ausbruch der Finanzkrise annimmt. Tabelle 4.10: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 3: Querschnittsanalyse der Gesamteinlagenänderung 2008-2011, GLS ) Referenzkategorie Sparkasse Sparkasse Genossenschaftlich Groß Direkt Sonstig privat - 0,035 0,344 *** -0,433 *** 0,008 Genossenschaftlich -0,035 - 0,309 *** -0,468 *** -0,027 Groß -0,344 *** -0,309 *** -0,777 *** -0,336 *** Direkt 0,433 *** 0,468 *** 0,777 *** 0,027 0,336 *** Sonstig privat -0,008 - -0.441 *** 0,441 *** - p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 35 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 4. Ergebnisse der empirischen Analyse Ein leicht anderes Ergebnis liefert die Panelanalyse für den gleichen Zeitraum. Ist bei der Querschnittsbetrachtung nur ein Koeffizient der drei unabhängigen Variablen signifikant, so sind es hier alle (vgl. Tabelle 4.7). Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf dem Zinsproxy, welcher bei einjähriger Betrachtungsweise als klar signifikante Einflussgröße hervorgeht, während dies bei der Dreijahressicht nicht der Fall ist. Eine Erklärung dafür kann sein, dass bei der Panelanalyse die Effekte auf Jahressicht ausreichend groß waren, während sie sich in der Querschnittsanalyse bei einem längeren Betrachtungszeitraum wieder ausgleichen. Das sich hinsichtlich der Entwicklung bei den Banktypen Großbank und Direktbank ergebende Bild ist jedoch bei Querschnitts- und Panelanalysen annähernd identisch (vgl. Tabelle 4.10 und Tabelle 4.11). Wie im Vorkrisenzeitraum liefert die Panelanalyse auch hier eine geringere Anzahl an signifikanten Koeffizienten, jedoch ist das adjustierte ist mit 47% höher. Tabelle 4.11: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 4: Panelanalyse der Gesamteinlagenänderung 2008-2011, GLS ) Referenzkategorie Sparkasse Genossenschaftlich Sparkasse Genossenschaftlich Direkt Sonstig privat - -0,009 0,090 *** -0,125 *** 0,024 0,009 - 0,099 *** -0,116 *** 0,033 -0,215 *** -0,066 Groß -0,090 *** -0,099 *** Direkt 0,125 *** 0,116 *** Sonstig privat Groß -0,024 -0,033 0,215 *** 0,066 -0,149 *** 0,149 *** - p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 4.4 Entwicklung der Sicht-, Termin- und Spareinlagen zwischen 2008 und 2011 Abbildung 10 verdeutlicht einen Anstieg der Sichteinlagen bei allen Banktypen außer den Großbanken im Vergleich zum Jahr 2008. Bei den Sparkassen, Genossenschafts- und Direktbanken stiegen die Sichteinlagen im Jahr 2009 zunächst stärker an, ab dem Jahr 2009 flachte dieser Anstieg jedoch wieder ab. Der Anstieg bei den sonstigen Privatbanken bewegte sich, verglichen mit dem Jahr 2008, annähernd in der gleichen Größenordnung. Die größten Sichteinlagenzuwächse im Jahr 2011 verglichen mit 2008 hatten demnach die Direktbanken mit 79% vorzuweisen. Das Schlusslicht bildeten die Großbanken mit einem Rückgang der Sichteinlagen in Höhe von 5% (vgl. Anhang A1, Tabelle A1.3). Ein t-Test, bei dem auf eine signifikante Abweichung der Sichteinlagen im Jahr 2011 verglichen zum Jahr 2008 getestet 36 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 4. Ergebnisse der empirischen Analyse wird, weist innerhalb der Stichprobe eine signifikant positive Unterscheidung der mittleren prozentualen Sichteinlagenänderung nach (vgl. Anhang A8, Tabelle A8.3). 90% 80% 70% 60% 50% 40% Sparkassen 30% Genossenschaftsbanken Großbanken 20% Direktbanken 10% sonstige Privatbanken 0% 2008 2009 2010 2011 -10% Abbildung 10: Entwicklung der Sichteinlagen in der Stichprobe im Vergleich zu 2008. Eigene Darstellung nach Daten des Bundesanzeigers. Aus Abbildung 11 ist ersichtlich, dass sich die Termineinlagen aller Institute nach dem Höhepunkt der Finanzkrise zu allen Zeitpunkten auf einem niedrigeren Niveau befanden als im Jahr 2008. Mit einem durchschnittlichen Rückgang in Höhe von 1,3% verzeichneten die Direktbanken im Vergleich zu den anderen Banktypen den mit Abstand geringsten Einbruch bei den Termineinlagen. Seit dem Jahr 2009 stiegen die Termineinlagen bei den Direktbanken jedoch wieder an. Bis auf die Privatbanken, deren Termineinlagen ab 2009 relativ konstant blieben und den Sparkassen, die ab 2010 wieder Anstiege verzeichnen konnten, sanken die Termineinlagen bei den Genossenschafts- und Großbanken in allen Jahren nach 2008. 0% 2008 2009 2010 2011 -5% -10% -15% Sparkassen Genossenschaftsbanken -20% Großbanken Direktbanken -25% sonstige Privatbanken -30% -35% -40% -45% Abbildung 11: Entwicklung der Termineinlagen in der Stichprobe im Vergleich zu 2008. Eigene Darstellung nach Daten des Bundesanzeigers. 37 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 4. Ergebnisse der empirischen Analyse Die durchschnittliche Abnahme der Termineinlagen bei den Sparkassen, Genossenschafts-, Groß- und Privatbanken im Jahr 2011 bewegte sich zwischen -33,2% bei den sonstigen Privatbanken und -41,4% bei den Großbanken. Ein t-Test zeigt eine signifikant von Null verschiedene Abweichung der Termineinlagen, welche im Durchschnitt negativ ist (vgl. Anhang A8, Tabelle A8.3). Den stärksten Zuwachs bei den Spareinlagen nach der Krise im Vergleich zum Jahr 2008 hatten die Direktbanken mit 79% zu verzeichnen (vgl. Abbildung 11). Stiegen die Spareinlagen bei Großbanken in 2009 noch um 23,3%, so stagnierte dieser Wert in den zwei Folgejahren. Eine ähnliche Entwicklung wiesen die untersuchten Sparkassen und Genossenschaftsbanken auf. Einzig die Privatbanken wiesen mit durchschnittlich -5,8% einen Rückgang der Spareinlagen im Vergleich zu 2008 auf. Im Gegensatz zu den Termineinlagen, für die ein signifikanter Rückgang von 29% festgestellt wurde, weist der t-Test für die Spareinlagen eine signifikant positive mittlere Abweichung von 35% nach. Die Berechnung der prozentualen Abweichungen der jeweiligen Summen aus Termin und Spareinlagen im Jahr 2011 von denen im Jahr 2008, ergibt einen mittleren Rückgang der längerfristigen Einlagen von 3,57 %. Dieser Rückgang ist jedoch nicht signifikant von Null verschieden (vgl. Anhang A8, Tabelle A8.3). 90% 80% Sparkassen 70% Genossenschaftsbanken 60% Großbanken Direktbanken 50% sonstige Privatbanken 40% 30% 20% 10% 0% 2008 2009 2010 2011 -10% -20% Abbildung 12: Entwicklung der Spareinlagen in der Stichprobe im Vergleich zu 2008. Eigene Darstellung nach Daten des Bundesanzeigers. Die prozentuale Änderungsrate der drei Einlagenarten wird zudem anhand einer Querschnittsund Panelanalyse untersucht. Die zugehörigen Analysen der Sicht-, Termin- und Spareinlagen, aus denen die Unterschiede zwischen den einzelnen Banktypen hervorgehen befinden sich in Anhang A7. Einflüsse der Prädiktoren Zinsproxy, Änderung des Eigenkapitals, Änderung des Personalaufwands sowie der Jahr-Dummys für die Panelanalyse können der 38 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 4. Ergebnisse der empirischen Analyse nachfolgenden Tabelle 4.12 entnommen werden. Die Untersuchung der Sichteinlagenänderung ergibt sowohl die Querschnitts- als auch die Panelanalyse einen signifikanten Einfluss der Eigenkapitals- und der Personalaufwandsänderungen sowie einen hochsignifikanten Zinsproxy (vgl. Tabelle 4.12). Des Weiteren ist das Kriterium Großbank gegenüber allen anderen Banktypen mit einer signifikant niedrigeren Änderung der Sichteinlagen verbunden. Direktbanken hingegen können nur gegenüber Sparkassen und Großbanken signifikant größere Sichteinlagenzuwächse verzeichnen (vgl. Anhang A7, Tabelle A7.1). Tabelle 4.12: Einflüsse der Prädiktoren auf die Sicht-, Termin- und Spareinlagenänderung zwischen 2008 und 2011 (GLS-Schätzung) Abhängige Variable Sichteinlagen Methode Modell EK_delta PAW_delta ZP Termineinlagen Spareinlagen Quer Panel Quer Panel Quer Panel 5 6 7 8 9 10 -0,059 * -0,161 ** 0,086 -0,089 0,455 * -0,638 *** -0,255 0,280 -0,621 0,065 24,673 *** 7,605 *** -6,177 3,534 23,776 ** 7,100 0,527 *** -0,150 Jahr 2009 - 0,223 *** - -0,420 *** - 0,082 Jahr 2010 - 0,017 - -0,204 *** - 0,036 Bereinigtes R² N 0,794 0,467 0,415 0,379 0,366 0,15 106 320 106 320 103 310 Anmerkung: Die unterschiedliche Anzahl an Beobachtungen bei der Analyse der Spareinlagenentwicklung ist darauf zurückzuführen, dass drei Direktbanken (Volkswagen Bank Gmbh, Netbank AG und Südwest Kreditbank)keine Spareinlagen aufweisen. * p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 In der Panelanalyse war zudem der Anstieg der Sichteinlagen bei den Genossenschaftsbanken signifikant größer als der bei den Sparkassen und das Jahr 2009 hatte einen höchstsignifikant positiven Einfluss auf die Entwicklung der Sichteinlagen (vgl. Anhang A7, Tabelle A7.2). Die Koeffizienten in der Panelanalyse waren dabei meist mehr als doppelt so hoch wie die in der Querschnittsanalyse. In beiden Analysen werden für Sparkassen, Genossenschafts-, Großund Privatbanken hochsignifikant größere Rückgange der Termineinlagen im Vergleich zu den Direktbanken nachgewiesen (vgl. Anhang A7, Tabelle A7.3 und Tabelle A7.4). In der Panelanalyse hat sowohl das Jahr 2009 als auch das Jahr 2010 im Vergleich zum Referenzjahr 2011 einen hochsignifikant negativen Einfluss auf die Termineinlagenänderung. Dabei ist der Koeffizient im Jahr 2010 nur rund halb so hoch wie der des Jahres 2009. Die 39 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 4. Ergebnisse der empirischen Analyse Spareinlagenänderung ist bei den Großbanken sowohl in der Querschnitts- als auch in der Panelanalyse signifikant geringer als die bei den Direktbanken und den Genossenschaftsbanken (vgl. Anhang A7, Tabelle A7.5Tabelle A7.6). Zudem haben in der Querschnittsanalyse auch Sparkassen einen signifikant größeren Zuwachs an Spareinlagen als die Großbanken zu verzeichnen, jedoch ist die Änderung der Spareinlagen in der Panelanalyse bei Genossenschaftsbanken im Vergleich zu der bei Sparkassen signifikant größer. 4.5 Diskussion In den nachfolgenden Abschnitten werden die Ergebnisse der durchgeführten empirischen Analysen interpretiert und jeweils zu den in Kapitel 3.2 formulierten Hypothesen Stellung genommen. Dabei werden zunächst die Wirkungen der als mögliche Einflussgrößen eingestuften Parameter, wie der Zinsproxy sowie Änderungen in Personalaufwand und Eigenkapital, diskutiert. Im Anschluss folgt eine separate Betrachtung der Zeiträume 2005 bis 2008 und 2008 bis 2011. In einem letzten Schritt wird auf die Umschichtung der Einlagenarten eingegangen. Während bei der Untersuchung im Querschnittsmodell die prozentuale Gesamteinlagenänderung vom Jahr 2008 zu 2005 signifikant positiv von den Prädikatoren Zinsproxy und Eigenkapitaländerung abhängt, kann diesen Variablen in der Paneluntersuchung kein signifikanter Einfluss auf die Gesamteinlagenänderung nachgewiesen werden. Jedoch besteht ein signifikanter Zusammenhang mit der Änderung des Personalaufwands. Eine naheliegende Vermutung für die unterschiedlichen Ergebnisse ist, dass die Effekte bei einem jährlichen Betrachtungshorizont weniger stark zur Geltung kommen als wenn man die Änderungen auf Dreijahressicht und somit über einen längeren Zeitraum untersucht. Dies kann als Hinweis auf langsamere Anpassungsprozesse gewertet werden. Ein anderer Sachverhalt ergibt sich bei Betrachtung des Zeitraums 2008 bis 2011. Hier ist in der Querschnittsanalyse ein signifikant positiver Einfluss der Änderung des Eigenkapitals festzustellen, jedoch keiner der Personalaufwandsänderung oder des Zinsproxys. In der Panelanalyse hingegen kann dem Zinsproxy ein signifikant positiver und der Änderung des Eigenkapitals und des Personalaufwands ein signifikanter negativer Einfluss nachgesagt werden. Dass in diesem Zeitraum nun die Panelanalyse aussagekräftigere Ergebnisse liefert, kann daran liegen, dass sich nach der Krise kurzfristige Effekte, die auf Jahressicht beobachtbar sind, in einer Dreijahresbetrachtung im Querschnitt eher aufheben. Insgesamt eignet sich das Querschnittsmodell besser zur Betrachtung des Vorkrisenzeitraums. Zur Untersuchung des Zeitraums nach der Krise wird das Panelmodell bevorzugt. Somit kann Hypothese 1, nach welcher eine Erhöhung 40 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 4. Ergebnisse der empirischen Analyse des Eigenkapitals zu einer Erhöhung der Gesamteinlagen führt, nur für den Vorkrisenzeitraum bestätigt werden. Auch der nach Hypothese 3 angenommene positive Einfluss des Zinsproxys auf die Änderung der Gesamteinlagen kann durch die Ergebnisse der empirischen Analyse bestätigt werden. Änderungen in den Personalaufwendungen führen jedoch zu keiner signifikanten Erhöhung der Gesamteinlagen, weshalb Hypothese 2 nicht bestätigt werden kann. Bei der Querschnittsanalyse im Zeitraum 2008 bis 2011 sind Änderungen des Zinsproxys des Personalaufwands positiv und die des Eigenkapitals negativ signifikant mit Sichteinlagenänderungen verbunden. Die Panelanalyse liefert hingegen einen signifikant negativen Einfluss der Personalaufwandsänderung auf die Sichteinlagen. Betrachtet man zum Vergleich die Änderung der Termineinlagen im gleichen Zeitraum, so ergibt sich kein signifikanter Einfluss einer dieser Variablen. Da sich die Zinssätze für Sicht-und Termineinlagen auf einem annähernd ähnlichem Niveau befinden, präferieren Kunden die täglich fälligen Sichteinlagen und nicht die längerfristig angelegten Termineinlagen. Dies erklärt, warum eine Änderung des Zinsproxys auf die Änderung der Sichteinlagen einen hochsignifikanten, und auf die der Termineinlagen keinen Einfluss hat. Bei den Änderungen der Spareinlagen können mit der Änderung des Eigenkapitals und des Zinsproxys nur im Querschnittsmodell signifikante Zusammenhänge festgestellt werden. Diese Faktoren üben demnach nur über einen längeren Zeitraum einen Einfluss auf die Änderung der Spareinlagen aus. Eine mögliche Erklärung für den positiven Einfluss der Eigenkapitaländerung auf die Änderung der Spareinlagen wäre, dass die wichtigste Eigenschaft dieser Einlagenart die der Sicherheit ist und eine Erhöhung des Eigenkapitals zur Erhöhung beziehungsweise zum Erhalt dieses Merkmals maßgeblich beiträgt. Für den Zeitraum zwischen 2005 und 2008 haben Banken der Kategorie „sonstige Privatbanken“ eine signifikant größere Gesamteinlagenänderung als die anderen vier Vergleichskategorien vorzuweisen. Im Gegensatz dazu wiesen Großbanken immer eine geringere Änderung der Gesamteinlagen als Sparkassen, Genossenschafts-, Direkt- und sonstige Privatbanken auf. Die Panelanalyse für den Zeitraum vor der Krise konnte diese Zusammenhänge jedoch nur für die Kategorie „sonstige Privatbanken“ und ohne einen signifikanten Unterschied der Gesamteinlagenänderung dieser im Vergleich zu den Direktbanken bestätigen. Zudem waren die Koeffizienten in der Panelanalyse marginal signifikant, in der Querschnittsanalyse hingegen hochsignifikant. Änderungen der Gesamteinlagen fallen möglicherweise auf Jahressicht weniger ins Gewicht als dies bei Betrachtung 41 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 4. Ergebnisse der empirischen Analyse eines längeren Zeitraums der Fall ist. Dies könnte die unterschiedlichen Ergebnisse erklären. Insgesamt ergeben die durchgeführten t-Tests für alle Banktypen außer den Großbanken einen signifikanten Anstieg der Gesamteinlagen zwischen 2005 und 2008. Bei den Großbanken war von 2008 bis 2011 ein Rückgang der absoluten Einlagen von im Mittel 19% zu beobachten. Anhand eines durchgeführten t-Tests kann dieser Rückgang als statistisch signifikant eingestuft werden (vgl. Anhang A8, Tabelle A8.2). Konnten die Spareinlagen der Großbanken in der Stichprobe einen mittleren Anstieg von 23,6% verzeichnen, so reduzierten sich deren Sicht- und Termineinlagen um 5% beziehungsweise 41,4%. Da Banken der Kategorie „Sparkasse“, „Genossenschaftsbanken“ sowie „sonstige Privatbanken“ aber tendenziell ähnliche Zinskonditionen anbieten, deutet einiges auf ein unterschiedliches Kundenvertrauen als erklärenden Faktor für die Einlagenentwicklung hin. Bei der Querschnittsanalyse weisen Institute, die der Kategorie „Großbank“ zugehörig sind, signifikant niedrigere Änderungen der Gesamteinlagen als alle andere Banktypen auf. Bei der Panelanalyse mit jährlichen Änderungsraten haben Großbanken signifikant geringere Zuwächse bei den Gesamteinlagen als die Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Direktbanken. Lediglich im Vergleich zu den sonstigen Privatbanken konnte kein signifikanter Unterschied nachgewiesen werden. Damit zeigen die Modelle, dass die Zugehörigkeit zu den Großbanken die Gesamteinlagenentwicklung weniger positiv beeinflusst als die zu den anderen Banktypen. Zusätzlich kann ein Rückgang der absoluten Gesamteinlagen statistisch belegt werden. Aus diesem Grund kann Hypothese 4, nach welcher für die Großbanken ein Rückgang der Gesamteinlagen und eine schlechtere Entwicklung der Gesamteinlagen angenommen wurde, bestätigt werden. Es kann bei den Großbanken also von einem Vertrauensverlust gesprochen werden. Die Untersuchung der Gesamteinlagenänderung im Zeitraum 2008 bis 2011 zeigt weiter, dass die Zugehörigkeit zur Kategorie „Direktbanken“ in der Querschnitts- und der Panelanalyse zu einer höheren Änderung der Gesamteinlagen führt. Zudem nahmen die Einlagen der Direktbanken im Vergleich zu den anderen Bankkategorien mit einem Durchschnittswert von 46,7% am stärksten zu. Insgesamt konnte ein statistisch signifikanter Anstieg der Gesamteinlagen bei den Direktbanken zwischen 2008 und 2011 festgestellt werden (vgl. Anhang A8, Tabelle A8.2). Der Zuwachs dürfte dabei vor allem auf die hohen Zugewinne bei den Sichteinlagen zurückzuführen sein. Der Einfluss der Termin- und Spareinlagen auf die Gesamteinlagen ist aufgrund deren geringen durchschnittlichen Höhe bei den Direktbanken als klein anzusehen. Zusammenfassend kann damit Hypothese 5, nach der die Zugehörigkeit 42 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 4. Ergebnisse der empirischen Analyse eines Kreditinstituts zur Kategorie Direktbank mit einem größeren Anstieg der Gesamteinlagen und einer im Vergleich besseren Entwicklung dieser im Zeitraum 2008 bis 2011 verbunden ist, angenommen werden. Wird berücksichtigt, dass Großbanken signifikant geringere Gesamteinlagenzuwächse verzeichnen und Direktbanken signifikant größere, kann von einem Trend weg von der Groß- und hin zur Direktbank gesprochen werden. Direktbanken konnten so vom gesunkenen Vertrauen in die Großbanken profitieren und ihre Einlagen steigern. Die aggregierten Anteile jeweils aller Institute der Sparkassen und Genossenschaftsbanken an den Gesamteinlagen blieben zwischen 2008 und 2011 relativ konstant. Die durchgeführten Regressionsanalysen, bezogen auf die Gesamteinlagen, weisen bei den Sparkassen sowie den Genossenschaftsbanken nur eine stärkere signifikante Einlagenentwicklung im Vergleich zu den Großbanken nach. Signifikant geringere Anstiege ergeben sich hingegen im Vergleich zu den Direktbanken. Für beide Banktypen ergibt sich zudem ein mittlerer Anstieg der Gesamteinlagen, der sich jeweils signifikant von Null unterscheidet (vgl. Anhang A8, Tabelle A8.2). Nach diesen Erkenntnissen kann Hypothese 6, nach der Sparkassen und Genossenschaftsbanken ein Anstieg der Gesamteinlagen und eine bessere Einlagenentwicklung als bei den anderen Banktypen attestiert wird, nur bedingt bestätigt werden. Zuwächse der Gesamteinlagen sollten insbesondere auf die starken mittleren Zuwächse der Sichteinlagen von 43% bei den Sparkassen und 53% bei den Genossenschaftsbanken zurückzuführen sein. Sowohl in der Querschnitts- als auch in der Panelanalyse führt die Zugehörigkeit zur Kategorie „Sparkasse“ oder „Genossenschaftsbank“ zu einem signifikant positiven Einfluss auf die Sichteinlagen gegenüber den Großbanken. Während die Termineinlagen im Mittel um 37,9% bei den Sparkassen und 40,2% beiden Kreditgenossenschaften abnahmen, stiegen die Spareinlagen um 10,9% beziehungsweise 11% an (vgl. Anhang A1, Tabelle A1.3). Das Regressionsmodell konnte hier lediglich im Querschnittsmodell den Spareinlagen beider Bankarten einen signifikant stärkeren Einfluss gegenüber den Großbanken nachweisen. Ähnlich wie bei den Sparkassen und den Genossenschaftsbanken konnten die sonstigen Privatbanken einen moderaten Anstieg ihrer Gesamteinlagen in Höhe von 4% verzeichnen (vgl. Anhang A1, Tabelle A1.3). So stiegen deren Sichteinlagen zwar im Mittel um 45,7% jedoch mussten sie auch einen Rückgang der Spar- und Termineinlagen von 5,8% beziehungsweise 33,2% hinnehmen. Die Zugehörigkeit zu den sonstigen Privatbanken war im Zeitraum 2008 bis 2011 mit dem zweitstärksten mittleren Anstieg der Sichteinlagen 43 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 5. Fazit verbunden. Eine Erklärung könnte ein Vertrauensverlust in die Großbanken sein, sowie die vermutete stärkere Präferenz für kurzfristigere Einlagen. Auch könnte ein Anstieg der vermögenden Deutschen, die traditionell zu großen Teilen zum Klientel der Privatbanken gehören, diesen Zuwachs verursacht haben. Zwischen den Jahren 2008 und 2011 wurden in der Stichprobe ein signifikanter prozentualer Anstieg der Sichteinlagen und der Spareinlagen, sowie ein bedeutender Rückgang der Termineinlagen festgestellt. Zusammengenommen war den längerfristigen Einlagen, bestehend aus Termin- und Spareinlagen, ein Rückgang nachzuweisen. Dieser Rückgang ist jedoch nicht signifikant von Null verschieden. Aus diesem Grund kann Hypothese 7b, nach der ein Rückgang der längerfristigen Einlagen im Zeitraum 2008 bis 2011 angenommen wird, nicht bestätigt werden. Hypothese 7a, gemäß der eine Anstieg der kurzfristigen Einlagen erwartet wurde, kann jedoch angenommen werden. In einer Gesamtbetrachtung lässt sich somit sagen, dass es einen klaren Trend hin zu kurzfristigen Einlagen gab, was zum Teil durch Abnahmen bzw. keine Zunahmen der langfristigen Termineinlagen begründet ist. Als Ursachen für diese Umschichtung können die geringere Rentabilität von längerfristigen Einlagen aufgrund des niedrigeren Zinsangebotes, Vertrauensverluste in die Sicherheit dieser Einlagenform, sowie die Zunahme an bargeldlosen Zahlungen, für welche Sichteinlagen verwendet werden, angesehen werden. 5. Fazit Als Gesamtergebnis der durchgeführten Analyse kann festgehalten werden, dass sich unterschiedliche Banktypen einem unterschiedlich hohem Vertrauen der Kunden gegenüberstehen und nicht nur die Höhe des erhaltenen Zinssatzes von Bedeutung ist. Verzeichneten vor der Finanzkrise noch alle Banktypen einen positiven, wenn auch unterschiedlich starken, Zuwachs an Gesamteinlagen, so ging diese Entwicklung ab dem Jahr 2008 deutlich auseinander. Für die Großbanken war eine signifikant negative Einlagenentwicklung im Vergleich zu allen anderen Bankenkategorien nachzuweisen, die Direktbanken hingegen haben im Vergleich signifikant an Einlagen gewonnen. Auch Sparkassen und Genossenschaftsbanken konnten nach dem Ausbruch der Krise von einem Zufluss an Einlagen profitieren, wohingegen sie vor der Krise mit den geringsten Einlagenzuwächsen die beiden letzten Plätze belegten. Diese Umverteilung der Einlagen weg von den nach Kundenmeinung weniger vertrauenswürdigen Großbanken hin zu den vertrauenswürdigeren 44 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 5. Fazit Direktbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken sind ein eindeutiger Indikator für das Misstrauen gegenüber den Großbanken. Sparkassen und Genossenschaftsbanken können sich hingegen in ihrer Geschäfts- und Anlagepolitik bestätigt sehen. Diese zumeist regionalen Banken waren in geringerem Umfang in internationale Geschäfte mit hohen Risiken verwickelt und wurden aus diesem Grund von der Bankenkrise weniger getroffen als bspw. die Großbanken. Da Sparkassen und Genossenschaftsbanken als konservativere Banktypen bekannt sind, verschaffte ihnen die Unsicherheit der Kunden mehr Zulauf und damit einen Anstieg der Einlagen. Privatbanken verzeichneten nur vor der Krise einen signifikant höheren Zulauf, konnten diesen nach der Krise jedoch nicht halten. Besonders aber die Direktbanken verzeichneten die mit Abstand größten Zugewinne an Gesamteinlagen, die wohl hauptsächlich, aber eben nicht nur auf die höheren dort gezahlten Zinsen zurückzuführen sind. Bereits vor 2008 hatten die Direktbanken die höchsten Zuwächse zu vermelden. Diese Zugewinne erhöhten sich nach Ausbruch der Krise noch einmal deutlich und waren wieder höher als bei den anderen Banktypen. So können Direktbanken als die „Spitzenreiter“ beim Einlagenzuwachs bezeichnet werden. Da jedoch nur die drei Jahre von 2008 bis 2011 betrachtet wurden, kann man den Direktbanken nicht zwangsläufig einen uneingeschränkten und durch andere Institute nicht mehr erreichbaren Siegeszug unterstellen. Zwar war dieser in den betrachteten Jahren nach der Krise eindeutig, jedoch ist nicht abzusehen, wie sich die Gewichte nach der endgültigen Stabilisierung des Bankenmarktes und einem wieder gestärkten Vertrauen in diesen, ob durch Regulierung oder Eigeninitiative der Banken herbeigeführt, verteilen werden. Klar ist jedoch, dass die Großbanken den größten Vertrauensverlust hinnehmen mussten. Da vor allem diese in die riskante Geschäfte verwickelt waren und durch ständige Negativmeldungen in der Presse an Reputation einbüßten, wurden und werden sie von den Kunden verstärkt gemieden. Um das Vertrauen und somit auch wieder Kunden zurückzugewinnen, muss bei den Großbanken ein Umdenken in der Geschäftsstrategie stattfinden. Die Krise kann somit für Großbanken nicht nur als ein herber Rückschlag, sondern auch als große Chance gesehen werden, aus begangenen Fehlern zu lernen und sich wieder einem der wichtigsten immateriellen Güter im Bankgeschäft zu widmen: Dem Vertrauen der Kunden. 45 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 Literaturverzeichnis BAFIN (2013): „Aufgaben und Geschichte der BaFin.“ Online verfügbar unter: http://www.bafin.de/DE/DieBaFin/AufgabenGeschichte/aufgabengeschichte_node.html, zuletzt geprüft am 10.03.2013. BAIN & COMPANY (2012): „Was Bankkunden wirklich wollen. Privatkunden in Deutschland sind unzufrieden und zeigen eine hohe Wechselbereitschaft. Was Retail-Banken jetzt ändern müssen.“ München/Zürich. 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Tabelle A1.4: Anteile der aggregierten Einlagen in der Stichprobe 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Sicht 44,2% 44,0% 43,7% 44,8% 52,9% 56,2% 56,0% Termin 39,0% 40,2% 42,2% 40,1% 29,7% 24,9% 26,0% Spar 16,8% 15,8% 14,1% 15,1% 17,4% 18,9% 18,0% Gesamt 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 52 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 Anhang ___________________________________________ Anhang A2: Stichprobenübersicht Name Banktyp Bilanz 2011 (in Mio.) Kundeneinlagen 2011 (in Mio.) Sparkasse Köln Bonn 1 29333 17644 Kreissparkasse Köln 1 24824 16558 Frankfurter Sparkasse 1 17932 13811 Sparkasse München 1 15626 12668 Sparkasse Hannover 1 12574 9325 Sparkasse Düsseldorf 1 12062 7285 Nassauische Sparkasse 1 11808 7218 Ostsächsische Sparkasse Dresden 1 11578 8528 Sparkasse Pforzheum Calw 1 10273 6154 Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg 1 9838 7770 Sparkasse Aachen 1 9546 6903 Kreissparkasse Ludwigsburg 1 9442 6073 Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam 1 9356 7786 Sparkasse Nürnberg 1 9280 7606 Stadt- und Kreissparkasse Leipzig 1 8912 6684 Kreissparkasse Esslingen Nürtingen 1 8317 5491 Sparkasse Münsterland Ost 1 8264 5742 Sparkasse Essen 1 8039 5116 Sparkasse Krefeld 1 7955 5112 Stadtsparkasse Dortmund 1 7632 6157 Kreissparkasse Heilbronn 1 7458 5068 Kreissparkasse Waiblingen 1 7217 4925 Sparkasse Mainfranken Würzburg 1 6779 5324 Kreissparkasse Böblingen 1 6653 4177 Stadtsparkasse Wuppertal 1 6642 3814 Kreissparkasse Biberach 1 6563 2913 Sparkasse Heidelberg 1 6535 4473 Sparkasse Karlsruhe Ettlingen 1 6431 4816 Sparkasse Saarbrücken 1 6208 3859 Sparkasse Neuss 1 6108 4114 Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG 2 38840 13529 Sparda Bank Baden-Württemberg 2 12181 10007 Berliner Volksbank Perso 2 9570 8044 Sparda-Bank Südwest eG 2 8985 6722 Sparda-Bank West eG 2 7684 6988 Frankfurter Volksbank 2 7495 5740 BBBank eG 2 7428 6162 Bank für Sozialwirtschaft 2 6282 3763 Volksbank Mittelhessen eG 2 5986 4755 Sparda-Bank München eG 2 5852 4812 Mainzer Volksbank eG 2 5297 3705 Sparda-Bank Berlin eG 2 5254 4967 LIGA Bank eG 2 4736 3527 53 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 Anhang ___________________________________________ Bank für Kirche und DiakoneG 2 4582 3724 Sparda-Bank Hannover 2 4417 3398 Dortmunder Volksbank eG 2 4318 3348 Evangelische Kreditgenossenschaft eG 2 4224 3254 Bank im Bistum Essen eG 2 4219 2932 Hannoversche Volksbank eG 2 4164 2967 DKM Darlehnskasse Münster eG 2 4047 3107 Bank für Kirche und Caritas eG 2 3792 3539 Evangelische Dahrlehensgenossenschaft eG 2 3692 2168 Bank 1 Saar eG 2 3455 2860 Wiesbadener Volksbank eG 2 3339 2646 Sparda-Bank Nürnberg eG 2 3221 2832 PSD Bank Rhein-Ruhr eG 2 3186 2385 Sparda-Bank Hamburg eG 2 3112 2698 Münchner Bank eG 2 2905 2295 Volksbank eG, Villingen-Schwenningen 2 2664 1235 Volksbank Freiburg eG 2 2554 1821 Deutsche Bank Aktiengesellschaft 3 1869074 275342 Commerzbank und Dresdner Bank 3 527911 194611 Unicredit Bank AG 3 395716 104837 Deutsche Postbank AG 3 152278 96625 IngDiba 4 109797 91031 Deutsche Kreditbank AG 4 60580 32817 Volkswagen Bank GmbH 4 37285 24646 BMW Bank 4 19208 10721 Mercedes Benz Bank 4 15438 12942 Comdirect Bank AG 4 11176 10572 Norisbank GmbH 4 5123 3813 DAB Bank AG 4 2919 2477 UmweltBank AG 4 1994 1338 Hanseatic Bank GmbH & Co. KG 4 1860 1136 SKG Bank 4 1738 844 Augsburger Aktienbank 4 1680 1421 Netbank AG 4 1031 1006 Merkur-Bank KGaA 4 786 653 Süd-West Kreditbank 4 452 335 Cronbank 4 273 222 Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG 5 118228 70083 HSBC Trinkaus & Burkhardt 5 18747 10287 Oldenburgische Landesbank 5 13500 7406 Sal. Oppenheim jr. & Cie. 5 7421 3960 Degussa Bank GmbH 5 5490 4834 Südwestbank AG 5 4242 2837 Joh.Berenberg, Gossler & Co. KG 5 3953 2874 National-Bank AG 5 3843 2943 Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KG 5 3015 1894 54 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 Anhang ___________________________________________ Bankhaus Max Flessa KG Schweinfurt 5 1888 1462 Weberbank Aktiengesellschaft 5 1758 1612 Bank Schilling & Co. AG 5 1181 748 Fürstlich Castell’sche Bank 5 1049 755 Bankhaus Neelmeyer AG 5 1028 849 Bankhaus Anton Hafner KG, Augsburg 5 655 603 Bankhaus Hallbaum AG 5 643 411 Gallinat-Bank AG 5 588 408 MKB Mittelrheinische Bank GmbH 5 487 232 Bankhaus C.L. Seeliger 5 448 266 Steyler Bank 5 303 274 schwäbische Bank AG 5 266 248 Bankhaus Ludwig Sperrer KG 5 239 180 Union-Bank AG 5 238 179 Bankhaus Ellwanger & Geiger KG 5 191 164 Bankhaus Gebr. Martin 5 179 148 Bankhaus E. Mayer AG 5 177 148 Gabler-Saiter Bankgeschäft 5 171 129 W. Fortmann & Söhne KG 5 147 115 Bankhaus Löbbecke 5 144 121 Hoerner Bank AG 5 104 Anmerkung: Typ 1: Sparkasse, 2: genossenschaftlich, 3: groß, 4: direkt, 5: sonstig privat 55 84 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 Anhang ___________________________________________ Anhang A3: Gesamteinlagenentwicklung der Süd-West Kreditbank Gesamteinlagen in Millionen Euro 400 350 300 250 200 150 100 50 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Jahr Anmerkung: Der extreme Anstieg der Gesamteinlagen zwischen 2008 und 2009 ist darin begründet, dass die Süd-West Kreditbank erst seit Februar 2009 das Einlagengeschäft mit Festzinsanlagen betreibt (vgl. modern-banking.de). Quelle: Eigene Darstellung nach Daten von (Bundesanzeiger 2013) Anhang A4: Einlagen Commerzbank AG und Dresdner Bank AG 350 Einlagen in Mrd. € 300 250 200 Dresdner Bank 150 Commerzbank 100 Summe Einlagen 50 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Jahr Anmerkung: Es ist zwar ein Anstieg der Einlagen bei der Commerzbank zwischen den Jahren 2008 auf 2009 festzustellen, jedoch ist dieser auf die Übernahme der Dresdner Bank und damit auch deren Verbindlichkeiten gegenüber Kunden begründet. Die Summe der Einlagen beider Großbanken entwickelt sich im gesamten Zeitraum rückläufig, was konform zu Hypothese 4 ist, nach der mit der Zugehörigkeit eines Kreditinstitutes zu den Großbanken ein Rückgang der Einlagen verbunden ist. 56 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 Anhang ___________________________________________ Anhang A5: Inflationsraten und Faktoren zur Inflationsbereinigung Einlagen, Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditinstituten, Eigenkapital, Zins- und Personalaufwendungen der Stichprobeninstitute wurden abhängig vom Jahr und der Analyse mit den jeweiligen Faktoren in nachfolgender Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. multipliziert. Als Grundlage diente dabei der Verbraucherpreisindex (VPI) als Grundlage diente. Zeitperiode vor der Krise nach der Krise Jahr 2005 2006 2007 2008 2008 2009 2010 2011 VPI 1,406% 1,386 % 3,125 % 1,136 % 1,136% 0,936 % 1,67 % 2,099 % Faktor Querschnittsanalyse 1,057 1,043 1,011 1 1,048 1,038 1,021 1 Faktor Panelanalyse 1,039 1,031 1,011 1 1,009 1,017 1,021 1 Quelle: Destatis (2013) 57 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 Anhang __________________________________________ Anhang A6: Regressionsergebnisse der OLS Schätzung Tabelle A6.1: Einflüsse der metrischen Prädiktoren (OLS-Schätzung) 2005 – 2008 Zeitraum Abhängige Variable Methode Modell 2008 – 2011 Gesamteinlagen Gesamteinlagen Sichteinlagen Spareinlagen Quer Panel Quer Panel Quer Panel Quer Panel Quer Panel 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 EK_delta -0,191 -0,031 0,035 PAW_delta -0,046 0,012 0,066 0,004 0,324 2,372 0,606 -1,246 3,446 12,816 Jahr 2009 - - - -0,006 Jahr 2010 - - - R² 0,265 0,016 N 106 321 ZP Termineinlagen *** 0,074 ** -0,102 0,006 -0,054 0,316 ** -0,047 -0,020 -0,080 -0,546 ** 5,318 ** -1,682 4,729 ** - 0,296 *** - -0,462 *** - 0,290 * 0,007 - 0,086 ** - -0,212 *** - 0,080 ** 0,420 0,192 0,300 0,262 0,276 0,316 0,268 0,045 106 320 106 320 106 320 103 310 0,120 ** *** 61,171 * 0,187 0,181 *** p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 0,333 Anhang __________________________________________ Tabelle A6.2: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 11: Querschnittsanalyse der Gesamteinlagenänderung 2005-2008, OLS ) Referenzkategorie Sparkasse Sparkasse - Genossenschaftlich -0,015 - Groß Direkt -0,024 -0,242 *** -0,074 -0,009 -0,227 *** -0,059 -0,218 * -0,050 Genossenschaftlich 0,015 Groß 0,024 0,009 Direkt 0,242 *** 0,227 *** 0,218 * Sonstig privat 0,074 0,059 0,050 - Sonstig privat - 0,168 ** - -0,168 ** p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 Tabelle A6.3: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 12: Panelanalyse der Gesamteinlagenänderung 2005-2008, OLS ) Referenzkategorie Sparkasse Sparkasse - Genossenschaftlich -0,005 - Groß Direkt Sonstig privat -0,015 -0,022 -0,016 -0,010 -0,018 -0,012 -0,007 -0,001 Genossenschaftlich 0,005 Groß 0,015 0,010 Direkt 0,022 0,018 0,007 Sonstig privat 0,016 0,012 0,001 - - 0,005 -0,005 - p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 Tabelle A6.4: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 13: Querschnittsanalyse der Gesamteinlagenänderung 2008-20011, OLS ) Referenzkategorie Sparkasse Sparkasse - Genossenschaftlich 0,018 Direkt 0,284 *** -0,415 *** 0,003 0,266 *** -0,433 *** -0,014 -0,699 *** -0,281 *** Genossenschaftlich -0,018 Groß -0,284 *** -0,266 *** Direkt 0,415 *** 0,433 *** 0,699 *** 0,014 0,281 *** Sonstig privat -0,003 - Groß - -0,419 *** Sonstig privat 0,419 *** - p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 Anhang ___________________________________________ Tabelle A6.5: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 14: Panelanalyse der Gesamteinlagenänderung 2008-2011, OLS ) Referenzkategorie Sparkasse Genossenschaftlich Sparkasse 0,002 Genossenschaftlich -0,002 - Groß Direkt 0,098 *** -0,141 *** -0,016 0,100 *** -0,139 *** -0,014 -0,239 *** -0,114 *** Groß -0,098 *** -0,100 *** Direkt 0,141 *** 0,139 *** 0,239 *** Sonstig privat 0,016 0,014 0,114 *** - Sonstig privat - 0,125 *** - -0,125 *** p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 Tabelle A6.6: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 15: Querschnittsanalyse der Sichteinlagenänderung 2008-2011, OLS ) Referenzkategorie Sparkasse Genossenschaftlich Groß Direkt Sonstig privat Sparkasse 0,177 * -0,484 ** 0,479 *** -0,018 Genossenschaftlich -0,177 * -0,661 *** Groß Direkt 0,484 ** -0,479 *** 0,018 0,661 *** -0,302 ** 0,195 ** -0,963 *** -0,466 ** - 0,302 ** 0,963 *** -0,195 ** 0,466 ** Sonstig privat - 0,496 *** - -0,496 *** p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 Tabelle A6.7: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 16: Panelanalyse der Sichteinlagenänderung 2008-2011, OLS ) Referenzkategorie Sparkasse Genossenschaftlich Sparkasse 0,065 Groß -0,119 *** Direkt 0,150 ** Sonstig privat 0,029 Genossenschaftlich -0,065 *** -0,185 *** Groß Direkt 0,119 *** -0,150 ** 0,185 *** -0,085 - -0,270 *** 0,085 0,270 *** -0,036 0,148 *** -0,121 ** Sonstig privat -0,029 0,036 -0,148 *** 0,121 ** - p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 60 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 Anhang ___________________________________________ Tabelle A6.8: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 17: Querschnittsanalyse der Termineinlagenänderung 2008-2011, OLS ) Referenzkategorie Sparkasse Sparkasse - Genossenschaftlich -0,054 Groß -0,078 Genossenschaftlich 0,054 -0,025 Groß Direkt 0,078 -0,669 *** -0,177 ** 0,025 -0,722 *** -0,230 *** -0,747 *** -0,255 - Direkt 0,669 *** 0,722 *** 0,747 *** Sonstig privat 0,177 ** 0,230 *** 0,255 Sonstig privat - 0,492 *** - -0,492 *** p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 Tabelle A6.9: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 18: Panelanalyse der Termineinlagenänderung 2008-2011, OLS ) Referenzkategorie Sparkasse Sparkasse - Genossenschaftlich -0,028 Groß -0,061 * Genossenschaftlich 0,028 -0,033 Groß Direkt 0,061 * -0,298 *** -0,069 * 0,033 -0,326 *** -0,097 *** -0,359 *** -0,130 *** - Direkt 0,298 *** 0,326 *** 0,359 *** Sonstig privat 0,069 * 0,097 *** 0,130 *** Sonstig privat - 0,229 *** - -0,229 *** p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 Tabelle A6.10: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 19: Querschnittsanalyse der Spareinlagenänderung 2008-2011, OLS ) Referenzkategorie Sparkasse Genossenschaftlich Sparkasse 0,124 Genossenschaftlich -0,124 - Groß Direkt 0,549 -0,488 -0,550 *** 0,673 -0,364 -0,426 * -1,037 * -1,099 ** Groß -0,549 -0,673 - Direkt 0,488 0,364 1,037 * Sonstig privat 0,550 *** 0,426 * 1,099 ** 0,062 Sonstig privat -0,062 - p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 61 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 Anhang ___________________________________________ Tabelle A6.11: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 20: Panelanalyse der Spareinlagenänderung 2008-2011, OLS ) Referenzkategorie Sparkasse Genossenschaftlich Sparkasse - Genossenschaftlich -0,038 0,038 - Groß Direkt Sonstig privat 0,063 -0,543 -0,078 0,101 * -0,505 -0,040 -0,607 -0,141 * Groß -0,063 Direkt 0,543 0,505 0,607 Sonstig privat 0,078 0,040 0,141 * -0,101 * - - 0,466 -0,466 - p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 Anhang A7: Regressionsergebnisse der Sicht-, Termin- und Spareinlagen für den Zeitraum 2008 – 2011 (GLS Schätzung) Tabelle A7.1: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 5: Querschnittsanalyse der Sichteinlagenänderung 2008-2011, GLS ) Referenzkategorie Sparkasse Genossenschaftlich Sparkasse Genossenschaftlich Groß Direkt Sonstig privat - -0,109 0,598 *** -0,254 *** -0,130 0,109 - 0,706 *** -0,146 -0,021 -0,852 *** -0,728 *** Groß -0,598 *** Direkt 0,254 *** 0,146 0,852 *** - 0,124 Sonstig privat 0,130 0,021 0,728 *** -0,124 - -0,706 *** - p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 Tabelle A7.2: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 6: Panelanalyse der Sichteinlagenänderung 2008-2011, GLS ) Referenzkategorie Sparkasse Genossenschaftlich Sparkasse 0,062 ** Groß -0,118 *** Direkt 0,098 ** Sonstig privat 0,033 Genossenschaftlich -0,062 ** -0,180 *** Groß Direkt 0,118 *** -0,098 ** 0,180 *** -0,036 - -0,216 *** Sonstig privat -0,033 0,029 -0,151 *** 0,036 0,216 *** - 0,065 -0,029 0,151 *** -0,065 - p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 62 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 Anhang ___________________________________________ Tabelle A7.3: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 7: Querschnittsanalyse der Termineinlagenänderung 2008-2011, GLS ) Referenzkategorie Sparkasse Sparkasse Genossenschaftlich Groß Direkt Sonstig privat - 0,095 0,041 -0,566 ** -0,071 Genossenschaftlich -0,095 - -0,055 -0,661 *** -0,167 Groß -0,041 0,055 - -0,606 *** -0,112 Direkt 0,566 ** 0,661 *** 0,606 *** Sonstig privat 0,071 0,167 0,112 - 0,494 ** - -0,494 ** p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 Tabelle A7.4: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 8:Panelanalyse der Termineinlagenänderung 2008-2011, GLS ) Referenzkategorie Sparkasse Sparkasse Genossenschaftlich Groß Direkt Sonstig privat - 0,045 0,037 -0,254 ** 0,046 Genossenschaftlich -0,045 - -0,008 -0,298 *** 0,001 Groß -0,037 0,008 - -0,291 *** 0,009 Direkt Sonstig privat 0,254 ** -0,046 0,298 *** -0,001 - 0,291 ** -0,009 0,299 ** - -0,299 ** p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 Tabelle A7.5: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 9:Querschnittsanalyse der Spareinlagenänderung 2008-2011, GLS ) Referenzkategorie Sparkasse Genossenschaftlich Groß Direkt Sonstig privat Sparkasse 0,036 -0,409 *** Genossenschaftlich -0,036 -0,446 *** 0,339 0,302 -0,031 -0,067 Groß Direkt Sonstig privat 0,409 *** -0,339 0,031 0,446 *** -0,302 0,067 - -0,748 *** 0,748 *** 0,379 -0,370 -0,379 0,370 - p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 63 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 Anhang ___________________________________________ Tabelle A7.6: Koeffizienten der Banktyp-Dummys bei unterschiedlichen Referenzkategorien. (Modell 10:Panelanalyse der Spareinlagenänderung 2008-2011, GLS ) Referenzkategorie Sparkasse Genossenschaftlich Sparkasse 0,052 * Genossenschaftlich -0,052 * - Groß -0,064 Direkt 0,148 0,096 -0,045 -0,098 Sonstig privat Groß Direkt Sonstig privat 0,064 -0,148 0,045 0,117 ** -0,096 0,098 - -0,117 ** -0,212 * - 0,212 * 0,019 -0,019 0,193 -0,193 - p<0,1 ; ** p<0,05 ; *** p<0,01 Anhang A8: Ergebnisse der durchgeführten t-Tests Tabelle A8.1: t-Tests auf eine signifikant von Null verschiedene mittlere Änderung der Gesamteinlagenentwicklung zwischen 2005 und 2008 für jeden Bank Typ p-Values der Hypothesen M (%) SD (%) t(N) M<0 M=0 M>0 Sparkasse 7,213 10,148 3,893 1,000 0,001 0,000 Genossenschaftlich 8,401 12,642 3,640 1,000 0,001 0,001 Großbank 12,664 26,653 0,950 0,794 0,412 0,206 Direktbank 40,359 11,482 3,515 0,998 0,005 0,002 Privatbank 12,361 25,060 2,702 0,994 0,011 0,006 Anmerkung: Der Mittelwert entspricht der durchschnittlichen Änderung der Gesamteinlagen einer Bankenkategorie zwischen 2005 und 2008. Tabelle A8.2: t-Tests auf eine signifikant von Null verschiedene mittlere Änderung der Gesamteinlagenentwicklung zwischen 2008 und 2011 für jeden Bank Typ. p-Values der Hypothesen M (%) SD (%) t(N) M<0 M=0 M>0 Sparkasse 6,761 10,255 3,612 0,999 0,001 0,001 Genossenschaftlich 6,710 10,718 3,423 0,999 0,002 0,001 Großbank -21,101 19,231 -2,194 0,058 0,116 0,942 Direktbank 52,089 29,477 6,122 1,000 0,000 0,000 Privatbank 7,686 27,521 1,530 0,932 0,137 0,069 Anmerkung: Der Mittelwert entspricht der durchschnittlichen Änderung der Gesamteinlagen einer Bankenkategorie zwischen 2008 und 2011. 64 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013 Anhang ___________________________________________ Tabelle A8.3: t-Tests auf eine signifikant von Null verschiedene mittlere Änderung der Sicht-, Terminund Spareinlagenentwicklung zwischen 2008 und 2011 p-Values der Hypothesen M (%) SD (%) t(N) M<0 M=0 M>0 Sichteinlagen 49,330 41,152 12,342 1,000 0,000 0,000 Termineinlagen -28,985 38,644 -7,722 0,000 0,000 1,000 Spareinlagen 35,373 1,045 3,436 1,000 0,001 0,000 Summe aus Terminund Spareinlagen -3,572 35,785 -1,028 0,153 0,306 0,847 Anmerkung: Der Mittelwert entspricht der durchschnittlichen Änderung der jeweiligen Einlagenart zwischen 2008 und 2011. 65 Beitrag zum Postbank Finance Award 2013