FALLBEISPIELE AUS DEM MEDIENALLTAG

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FALLBEISPIELE AUS DEM MEDIENALLTAG
FALLBEISPIELE AUS DEM MEDIENALLTAG –
offene Fragen an die Chatberatung
Fallbeispiel 1 - Profileingaben:
Hallo,
ich bin erst seit zwei Wochen Mitglied in „KWICK“ und nun habe ich Ärger mit meinen
Eltern. Mein Vater hat sich meine Seite angesehen und stresst jetzt voll rum, dass so ein
Profil viel zu gefährlich sei. Er sagt, dass ich da zu viel von mir verrate und jeder könnte
mich ausspionieren. Stimmt das denn? Und was ist denn schon dabei, wenn alle mein
Profil sehen können? - LG Lisa
Fallbeispiel 2 - Chattreffen:
Hi,
ich schreibe mir jetzt schon längere Zeit mit einem netten Jungen, den ich über ICQ
kennen gelernt habe. Sein Profil sieht auch echt nett aus und ich freue mich auch immer,
wenn wir gleichzeitig online sind. Meine beste Freundin meint aber, da könnte man sich
ganz schön täuschen und manche stellen sich im Internet so dar, wie sie eigentlich gar
nicht sind. Sie sagt, man wüsste nie, wer wirklich hinter dem Profil steckt. Kann man sich
denn so täuschen lassen? Was ratet ihr mir? - Viele Grüße Kristin
Fallbeispiel 3 - Personalabteilung:
Hallo, könnt ihr mir helfen?
Unser Sozialkundelehrer hat uns heute was erzählt, das finde ich ja echt beunruhigend.
Er meinte, dass es bei Firmen Leute aus der Personalabteilung gibt, die sich von den
Bewerbern auch ihre Profile im Internet raussuchen. Stimmt das? Können die denn auch
mein Profil ansehen?
Da ich gerade einen Praktikumsplatz für mein Schulpraktikum suche, habe ich schon ein
bisschen Angst, dass die auch meine Bilder von der Oberstufenparty anschauen. Die
denken ja vielleicht, dass ich dauernd betrunken bin. Ich brauche echt mal ein paar Tipps
von euch, wie ich mein Profil so gestalten kann, dass die einen guten Eindruck von mir
haben. Bitte schreibt mir - Euer Patrick
Fallbeispiel 4 – Bildversand während IT- Unterricht:
Was meint ihr dazu:
In unserer Klasse hat ein Mitschüler im IT- Unterricht ICQ installiert und dort persönliche
Fotos von sich und Freunden an andere User versendet. Darf er das? – Gruß Maren
Fallbeispiel 5 – Partyfotos:
Hallo,
die Jungs aus meiner Klasse sind voll cool drauf. Alle haben `ne Seite im Netz (MySpace,
KWICK usw.) mit vielen Gästebucheinträgen und Partyfotos und so. Mal ein Foto da,
Filmchen hier - is ja nix dabei. Für `ne Wette haben sich mein Kumpel und ich (beide
15) geküsst.
Dieses Foto war auch auf der Seite meines Kumpels zu sehen.
Irgendjemand hat wohl einen Link mit „Hier geht`s zum Profil von …“ ins Netz gestellt.
Irgendwie muss der Personalchef seines Ausbildungsbetriebes Wind davon bekommen
haben. Jetzt hat ihn sein Chef zum Gespräch gebeten, weil er „solche“ Auszubildende in
seiner Bankfiliale nicht haben möchte. Was kann er tun? - LG Uwe
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Fallbeispiel 6 – Bilder am See:
Hallo Leute,
vor ein paar Tagen habe ich einige Bilder von einem Ausflug an den See in ein neues
Fotoalbum geladen. Da waren auch Bilder dabei, auf denen ich und meine Freundin am
Strand liegen. Gestern hat dann ein Junge aus meiner Klasse eine Kopie von einem der
Bilder über einen Messenger an alle anderen aus der Klasse verschickt. Auf dem Bild
sieht man meine Freundin im Bikini und jetzt machen sich alle Jungs über sie lustig. Wie
kommt der denn an meine Bilder? Hätte ich die Bilder vielleicht nicht hoch laden sollen?
Was können wir jetzt tun? Hoffe echt auf eine Antwort - Grüße Jan
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Fallbeispiel 7 - Elterngespräch wegen auffallender Müdigkeit eines Schülers:
Tag, was meint ihr dazu:
Mein Klassenlehrer hat die Eltern meines Kumpels (bisher ein guter Schüler) zum
Gespräch gebeten. Grund: Die schulischen Leistungen hätten sich in letzter Zeit rapide
verschlechtert, mein Freund könne sich angeblich am Vormittag kaum wach halten bzw.
auf den Unterricht konzentrieren. (Verdacht: exzessive Computernutzung). Geht das die
Lehrer überhaupt was an. - Gruß Thomas
Fallbeispiel 8 - Lehrergruppe:
Hallo, wollte eure Meinung wissen:
Meine Schwester (16) geht in die Realschule. Daheim surft sie recht gern im Internet und
ist auch bei einer Community. Ein Schüler gründete eine Gruppe mit dem Namen „AntiFranz-Mayer-GmbH“. Dieser Gruppe sind dann ca. 50 Schüler der RS beigetreten,
darunter auch meine Schwester. Nach einiger Zeit wurde diese Gruppe gelöscht und von
dem Lehrer (Franz Mayer) Anklage gegen den Gründer eingereicht. Die Schulleitung will
allen Schülern, die in der Gruppe waren einen Verweis erteilen. Ich finde das ist eine
Frechheit. Die Lehrer dürfen hier meiner Meinung nach gar nicht eingreifen, da meine
Schwester diese Community niemals während ihrer Schulzeit besucht hat. Zudem finde
ich es einen Witz wegen einer solchen Lappalie gleich so hart vorzugehen. Was haltet ihr
davon? – Gruß Volker
Fallbeispiel 9 - Handyvideo Toilette:
Hallo, wollte eure Meinung wissen:
Heute stand ein 14-jähriges Mädchen aus meiner Klasse weinend auf dem Pausenhof.
Grund: Ein paar Jugendliche machen sich seit kurzem lustig über sie, denn eine Mädchen
aus der Nachbarklasse hat sie auf der Schultoilette mit dem Fotohandy gefilmt +
fotografiert. Dieser Clip und die Fotos wanderten anschließend von Handy zu Handy. In
einer Community gibt es auch schon entsprechende Fotos von dem Mädchen. Was kann
ich tun, damit mir so etwas nicht auch irgendwann einmal passiert. - Gruß Lena
Fallbeispiel 10 - Lehrervideo auf „YOUTUBE“ und in „KWICK“
Hallo, wisst ihr, ob man das darf?
Eine 15-jährige Schülerin aus meiner Parallelklasse hat ihren Lehrer im Chemieunterricht
gefilmt. Auf dem Video ist er zu sehen, aber nicht zu hören, als er gerade einen Versuch
durchführt. Den Film kann man inzwischen auf der Videoplattform „Youtube“ anschauen.
In einem Gästebuch bei „KWICK“ wurde er auch hochgeladen. Jetzt habe ich von meinem
großen Bruder erfahren, dass man das angeblich gar nicht darf. Stimmt das? - Danke für
Klärung, Svea
Fallbeispiel 11 - „Kinderchat“ Knuddels?
Hallo liebes ChatScouts-Team,
meine Freundin (10 Jahre) hat sich bei www.knuddels.de registriert. Ihre Mutter hat
durch Zufall davon erfahren und möchte nun wissen, ob es sich dort um einen sicheren
Kinderchat handelt und wenn nicht, wo es sonst noch sichere Chat-Angebote gibt? –
Gruß Martina
Fallbeispiel 12 - Nutzung eines kostenpflichtiges Angebotes
Hallo, wollte eure Meinung wissen: Mir (14) ist da was Seltsames passiert. Meine Eltern
haben ein Schreiben vom Rechtsanwalt mit einer Zahlungsaufforderung in Höhe von 130
Euro erhalten. Grund der Forderung: Ich habe vor 3 Wochen für den Musikunterricht
nach einem Songtext im Internet gesucht. Dafür musste ich auf einer Internseite meinen
Namen, Adresse und das Geburtsdatum eingeben. Übrigens - die Eltern meiner Freundin
haben vor ein halben Jahr auch so ein Schreiben erhalten. Meine Freundin hatte damals
im Internet an einem Berufswahltest mitgemacht.
Müssen meine Eltern jetzt wirklich bezahlen, und habe ich mich tatsächlich strafbar
gemacht, weil ich bei der Angabe des Geburtsdatums gemogelt habe. Habe mich älter
gemacht (18 Jahre), weil ich sonst keine Info erhalten hätte. Danke für euren Rat - Lisa
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