Truppenübungsplatz

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Truppenübungsplatz
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Truppenübungsplatz
Augustdorf beherbergt die zweitgrößte Bundeswehrgarnison Deutschlands. Etwa 4.000 Soldaten
leisten in der General-Feldmarschall-Rommel-Kaserne ihren Dienst. Augustdorf ist Standort der
Panzerbrigade 21 'LIPPERLAND', die zu den Eingreifkräften des deutschen Heeres zählt. Einsätze
im Ausland, z. B. auf dem Balkan oder in Afghanistan, sind für die Augustdorfer Soldatinnen und
Soldaten zur Regel geworden.
Etwa 60% des Gemeindegebietes (2.557 ha) werden militärisch genutzt. Im Osten befindet sich die
General-Feldmarschall-Rommel-Kaserne. Im Norden liegt der ca. 550 ha große Standortübungsplatz
Stapel. Im Süden der Gemeinde erstreckt sich der Truppenübungsplatz Senne bis nach Schlangen,
Bad Lippspringe und Paderborn.
Der Truppenübungsplatz hat seine Wurzeln in Schloß Neuhaus. Neuhaus und Paderborn sind alte
Garnisonsstädte. 1891 entstand im Bereich Neuhaus ein 15 ha großer Kavallerie-Exerzierplatz.
Dieser wurde zwischen 1880 und 1890 zu einem Kavallerie-Übungsplatz von etwa 400 ha Größe
erweitert. Die nächste Ausdehnung folgte unmittelbar: 1891 und 1892 wurde der Platz zu einem
4.000 ha großen Militärübungsplatz. Davon betroffen waren auch Teile der lippischen Kommunen
Haustenbeck und Schlangen. In den Folgejahren bis 1936 erfolgten kleinere Erweiterungen in einer
Größenordnung von insgesamt rd. 612 ha.
Im Zuge der Kriegsvorbereitungen wurde der Truppenübungsplatz erheblich ausgedehnt. Das
Nachbardorf Haustenbeck wurde dem Übungsplatz zugeschlagen und entsiedelt. Auf Augustdorfer
Gebiet wurden rd. 833 ha (ohne die Bethelschen Besitzungen, insbesondere: Heimathof, Wagnerhof
und Sigmarshof) angekauft, um den Truppenübungsplatz zu erweitern. Etwa 40 Augustdorfer
Hofstellen mußten geräumt werden.
Im Norden des Truppenübungsplatzes wurde 1937 das sog. Nordlager angelegt, die Keimzelle der
heutigen GFM-Rommel-Kaserne.
Nördlich von Augustdorf entstand 1937 der Truppenübungsplatz Stapelager Senne. Er hatte
zunächst eine Größe von 400 ha. Genutzt wurde er zuerst von der Luftwaffe, und zwar als
Bombenabwurfplatz und für Schießübungen mit dem Bord-MG. Der Teutoburger Wald diente hierbei
als Kugelfang. 1944 benötigte die Luftwaffe den Platz nicht mehr. Er wurde dem
Truppenübungsplatz Senne zugeschlagen. Zwei Infanterie-Schießbahnen wurden angelegt und bis
Kriegsende (in Augustdorf: Ostern 1945) ständig genutzt.
Nach dem Krieg nutzten zuerste Amerikaner und dann Briten die beiden Übungsplätze. Den
Übungsplatz in der Stapelager Senne dehnten die Briten 1948 auf fast 1.000 ha aus. Sie nannten ihn
"Orne". Er wurde bis 1958 als Schießplatz für Panzer, Infanterie und Artillerie genutzt. Die
Stapelager Senne glich zeitweise einer Mondlandschaft. Die Belastungen für die Augustdorfer
Bürgerinnen und Bürger waren beträchtlich.
1957 zog die Bundeswehr in das ehemalige Nordlager ein. 1958 wurde der Standortübungsplatz auf
rd. 470 ha erheblich verkleinert und in "Stapel" umbenannt. Ab diesem Jahr wurde nicht mehr scharf
geschossen. Der Standortübungsplatz Stapel wurde der britischen Garnison in Detmold zugeordnet.
Die Bundeswehr erhielt ein Mitbenutzungsrecht. Erst 1974 bekam die Bundeswehr ein eigenes
Übungsgelände von etwa 80 ha im Bereich Schapeler Hof.
In den Hochphasen des Kalten Krieges litten die Bewohner der Senne unter dem Lärm der
Ausbildungs- und Übungstätigkeiten auf den beiden militärischen Plätzen. Ab 1989 entspannte sich
die Situation erheblich. Viele Augustdorfer nehmen den Schießbetrieb nicht mehr wahr. Er ist auch
nicht täglich zu hören.
Verwaltet werden der Truppenübungsplatz Senne und der Standortübungsplatz Stapel noch heute
von den britischen Streitkräften in Paderborn. Dort ist die 20th Armoured Brigade mit weiteren
Einheiten und Verbänden stationiert. An der britischen Zuständigkeit für den Stapel hat auch der
Abzug der Briten aus Detmold im Jahr 1995 nichts geändert. Die Bundeswehr in Augustdorf kann die
Übungsplätze vor ihrer Haustür nachwievor nur nach Genehmigung durch die Briten nutzen.
Die Durchgangsstraßen durch den Truppenübungsplatz Senne stellen die kürzesten
Wegeverbindungen von Augustdorf nach Schlangen, Bad Lippspringe und Paderborn dar. Sie sind
aber nicht permanent geöffnet. Die Sperrzeiten finden Sie hier.
Zentraler Ansprechpartner für alle Belange rund um die militärischen Übungsflächen ist der
Britische Verbindungsoffizier Postfach 24 14 33054 Paderborn Telefon: (0 52 51) 28 25 78 oder 10
13 42 Telefax: (0 52 51) 10 17 70 E-Mail: slo.paderborn@bfgnet.de
Die Bundeswehr kam im Jahr 1957 nach Augustdorf. Am 26.07.1957 bezogen die ersten Soldaten
des Panzerbataillons 1 (Dedelstorf) das sogenannte 'neue Lager'. Die Kaserne wurde 1937 als
Landwehrübungslager (Nordlager) errichtet. Im Jahr 1937 wurde der militärische Übungsplatz in
der Senne auf Augustdorfer Gebiet erweitert. Nach dem 2. Weltkrieg wurden sogenannte 'displaced
persons' in der Kaserne, die seinerzeit Ausländerlager oder Polenlager genannt wurde,
untergebracht. 1958 hatten die letzten zivilen Bewohner die Kaserne verlassen.
Augustdorf erlebte aufgrund der Stationierung der Bundeswehr ab 1957 einen starken
Bevölkerungszuwachs. Ab dem Jahr 1959 wurden zwei Wohnsiedlungen für Soldaten und in den
60er Jahren zwei Kindergärten, zwei Schulen und ein Freibad gebaut.
Viele Soldatenfamilien sind im Laufe der Jahrzehnte in Augustdorf heimisch geworden. Gemeinde
und Bundeswehr pflegen gute Kontakte und unterstützen sich bei Bedarf. Die Augustdorfer
Einzelhändler und Gastronomen freuen sich über die Kaufkraft der Soldatinnen und Soldaten. Die
örtlichen Handwerksbetriebe profitieren von Bauaufträgen der Bundeswehr. Aus Sicht der
Augustdorfer könnten natürlich noch weitaus mehr Aufträge vor Ort und in der Region bleiben.
Die Gemeinde genießt aber nicht nur die Vorteile des Bundeswehrstandortes, sondern hat auch
manche Einschränkungen hinzunehmen: Der Truppenübungsplatz Senne, der Standortübungsplatz
Stapel und die Kaserne nehmen etwa 60 % des Gemeindegebietes ein. Für diese Flächen erhält die
Gemeinde Augustdorf keine Grundsteuer. Die Flächen sind nur eingeschränkt betret- und benutzbar.
Viel seltener als noch in den 80er Jahren, aber doch noch ab und an wird Schießlärm unangenehm
wahrgenommen. Die Gemeinde Augustdorf ist für den abwehrenden Brandschutz in der Kaserne
zuständig, erhält dafür aber keine finanzielle Unterstützung vom Bund.
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