as Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus - Hapag
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as Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin aus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Da allin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin aus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Da allin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballinhau Deichstraße 7 Dovenfleet 19 – 20 M ein Feld ist die Welt“ – ein Der einzige Konkurrent um den ebenso stolzes wie verpflich- Rang der größten, bedeutendsten tendes Motto ziert seit fast 100 Jah- Reederei der Welt war der Norddeut- ren das Ballin-Haus an Hamburgs sche Lloyd. Auch er war in einer Binnenalster, am Ballindamm 25. Al- Hansestadt zu Hause: in Bremen. bert Ballin (1857–1918), Generaldi- Beide Unternehmen spielten neben rektor der Hapag, übernahm um die der wirtschaftlichen stets auch eine Jahrhundertwende ein traditionelles politische Rolle, weil ein großer Teil Motto hanseatischer Kaufleute als der internationalen Verkehrswege Wahlspruch für das Hamburger von ihnen erschlossen wurde. Schifffahrtsunternehmen. Die Hapag 1970 ist aus den beiden ehemals war damals „on the top“, wie es hieß, rivalisierenden Reedereien ein Un- auf dem Gipfel des Erfolges. Sie ternehmen geworden. Sie fusionier- unterhielt Liniendienste zu fast allen ten zur Hapag-Lloyd AG. Erdteilen, außer Afrika und Austra- Die Erfolgsgeschichte begann be- lien. Ihre Schiffstonnage übertraf reits 1847 mit der Gründung der die ganzer Handelsflotten anderer Hamburg-Amerikanischen Packet- Länder. fahrt-Actien-Gesellschaft, „ des 3 Hamburger Stammhauses dieses sition einnahm. Ende der achtziger Konzerns. Das Unternehmen beför- Jahre des 19. Jahrhunderts ließ das derte zunächst vor allem Auswan- Unternehmen die ersten Schnell- derer in die Vereinigten Staaten von dampfer bauen und setzte sich Amerika. Ihr erstes Domizil in der damit an die Spitze des Nordatlan- Deichstraße 7 wurde 1890 durch tikverkehrs. einen prächtigen Renaissancebau Nun begann eine schnelle Expan- am Dovenfleet 19–20 abgelöst. sion auch in der Zentrale. Dort beschäftigte die Hapag 1897, K im Jahr ihres 50. Geburtstags, geleiter in die Dienste der Hapag erwarben die Verantwortlichen getreten. Nur wenige Jahre später um die Jahrhundertwende eine war er Generaldirektor. Unter seiner Reihe von Grundstücken direkt Führung entstand bis zum Ersten an der Binnenalster, am Alster- Weltkrieg eine Reederei, die in der damm in der ehemaligen Vorstadt Weltschifffahrt eine führende Po- St. Georg. 4 urz zuvor war der junge Ham 137 Angestellte. Im Haus am burger Albert Ballin als Passa- Dovenfleet wurde es zu eng. So Das im damals modischen Renaissancestil gebaute Bürohaus wurde 1903 bezogen 5 Das Terrain lag etwas außerhalb des traditionellen Stadtkerns und hatte wohlhabenden Hanseaten jahrzehntelang als Gartenland gedient. Der Alsterdamm war 1842 aus dem Trümmerschutt des großen Stadtbrandes aufgeschüttet worden. Von ihm zweigt übrigens nicht weit vom Ballin-Haus auch die Straße „Brandsende“ ab. Hier erst war die Feuersbrunst, die in der Deichstraße, also dicht am Hafen, begonnen hatte, zum Stehen gebracht worden. Mit dem Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes wurde erneut Martin Haller beauftragt, der schon das türmchengekrönte Haus am Dovenfleet entworfen hatte. Er war zu jener Der fast unveränderte Eingang 6 Ferdinandstraße Ernst Barlach schuf den Neptun mit Wogenrossen Zeit der renommierteste Architekt Hamburgs, und einige seiner typischen Villen sind noch heute rund um die Alster zu sehen, so etwa das amerikanische Generalkonsulat. Sein bekanntestes Werk ist das Hamburger Rathaus. Auch für die Hapag baute Haller im damals modischen Renaissancestil. 1903 war das dreistöckige Haus bezugsfertig. Gekrönt wurde es von einem sieben Meter hohen bronzenen Neptun mit Dreizack und stolzen Wogenrossen, dem Werk eines 33-jährigen, noch unbekannten Holsteiner Künstlers. Er hieß Ernst Barlach und arbeitete zusammen mit dem Bildhauer Karl Garbers in einem 7 rector Ballin“ denn nun sein Domizil beziehen werde. Der „Hamburgische Viele Stilelemente Correspondent“ verriet es: „Im ers- des Altbaus blieben ten Stock, rechts, mit Vorzimmer, erhalten versteht sich!“ Ein fast originalgetreues Teil dieses damals so Aufsehen erregenden Hauses ist unverändert an der Ferdinandstraße 58 erhalten geblieben. Dort sind Eingang und Fassade ohne wesentliche Umbau- Atelier in Wedel. Dieser „frühe Bar- Passagiere empfangen, die hier ihre ten zu sehen. Sie sind mit den Wap- lach“ ist heute nicht mehr zu besich- Schiffspassagen buchten. Die an- pen verschiedener Länder, deren tigen. Die Figuren wurden wegen deren Reisenden betraten das Haus Häfen die Hapag anlief, versehen. ihres hohen Materialwertes im Ersten durch den Eingang an der Ferdi- Das große Hapag-Wappen über Weltkrieg eingeschmolzen. nandstraße. dem Garageneingang wurde aller- Das neue Domizil der Hapag war Der Umzug der größten Reederei der dings erst später angebracht. Ur- innen äußerst großzügig konzi- Welt aus dem Kontorviertel an die sprünglich zierte es das Betriebs- piert und diente gleichzeitig als Binnenalster wurde damals von den Kinderheim des Unternehmens in Abfertigungsraum für die Passagier- Hamburger Zeitungen ausführlich Wyk auf Föhr. dienste. In der Eingangshalle am kommentiert. Besonders interessier- Das Kontorhaus war ein großer, Alsterdamm wurden die First-Class- te es offenbar die Leser, wo „Herr Di- prachtvoller Bau, ganz im damaligen 8 Das Eingangsportal am Alsterdamm umsäumten vier Statuen Zeitgeschmack. So war er vor allem sollten die vier Kontinente symboli- und ein Fremder angesichts der an der repräsentativen Alsterfassade sieren, mit denen die Reederei Ver- Kolosse geführt haben sollen. An mit reichlich Zierrat versehen. In der bindung unterhielt. Die Begeisterung der Börse und anderswo wurde es allgemeinen Begeisterung hatte man hielt sich in Grenzen. fortan begeistert kolportiert: da vielleicht doch des Guten ein we- Kunsthallendirektor Alfred Lichtwark „Sagen Sie mal, was bedeuten ei- nig zu viel getan. Vier mächtige, auf- etwa, in konservativen Kreisen gentlich diese vier Figuren?“ wendige Sandsteinstatuen, Werke ohnehin des radikalen Modernismus „Die fünf Sinne.“ der Bildhauer Börner und Cauer, verdächtig, soll jenes Zwiegespräch „Fünf? Es sind doch nur vier!“ flankierten das Eingangsportal. Sie erfunden haben, das ein Hamburger „Eben. Der Geschmack fehlt …“ 9 D ie weit verbreitete bissige Kritik blieb nicht ohne Wirkung. Als das Haus erneut zu klein geworden war, ging der Auftrag nicht mehr an einen historisierenden Traditionalisten, sondern an einen modernen, expressionistisch beeinflussten Architekten: an Fritz Höger. Der gebürtige Holsteiner (1877–1949) war, zusammen mit Fritz Schu- deutschen Backsteinbaus, als der Chilehaus, entstand in den zwanzi- macher, der „Vater“ einer neuen Architekt, der eine alte Kunst neu ger Jahren. Hamburger Architektur, die heute belebte. Das trug ihm den liebe- Beim Hapag-Gebäude musste Hö- noch Stadtbild vollen Spitznamen „Klinkerstricker“ ger nun auf sein Lieblingsmaterial bestimmt. Gegen den damals mo- ein. Eines seiner ersten größe- verzichten. Heller Sandstein war dernen Putzbau setzten sie auf ein ren Werke war das Klöpperhaus, hier zwingend vorgegeben. Man traditionelles Material der Region: 1912/13 vollendet, der heutige hatte sich entschlossen, den Altbau auf roten Backstein. Vor allem Kaufhof an der Mönckebergstraße. organisch einzubeziehen, das Haus Höger gilt als Reformator des nord- Sein bekanntester Klinkerbau, das um das Doppelte zu erweitern und 10 teilweise das Alt- und Neubau erhielten wenig später eine verbindende Fassade beide Teile zu einer Einheit zu ver- Hamburgs großer hanseatischer Tra- legenheit Gemachte, das seinen binden. Fritz Höger skizzierte seine dition, als deren bedeutendsten mo- sichtbaren Ausdruck nur in übertrie- ersten Überlegungen: dernen Repräsentanten er die Ha- bener Monumentalität, im Lauten zu „1. Es soll das Verwaltungsgebäude pag sah, wollte Höger gerecht wer- finden können meint. Darum er- der größten Schiffahrtsgesellschaft den – aber eben nicht mit überla- scheint mir die einzige Lösung darin der Welt sein. denem Pomp, ohne allzu viel Rück- zu liegen, der höchsten Kraft Ham- 2. Es steht in Hamburg. Diese bei- griff auf vergangene Epochen und burgs das echteste und größte ham- den Tatsachen haben für mich keine ohne modischen Zierrat: „Es ist nicht burgische Haus zur Residenz zu ge- zufällige Verbindung.“ das Plötzliche, durch Zufall und Ge- ben. Ein Haus, das mehr als Symbol 11 ist, klar und ohne Emblemebeiwerk, misse erforderte. Wer sich im Haus lein durch Material und Proportionen. das nicht symbolistische Rätsel auf- nicht auskennt, hat auch heute Es war ein völlig anderer Stil, ein neu- geben, sondern Größe verkünden noch Mühe mit der Orientierung er Akzent an Hamburgs Schmuck- soll.“ und wundert sich über scheinbar stück, der Binnenalster. Baubeginn Höger erhöhte den Altbau um ein unmotivierte Treppen, war 1913. Als das Haus im Mai 1921 weiteres Stockwerk auf vier Etagen, Winkel oder merkwürdige Über- bezogen wurde, war die Welt eine und der neue Trakt erhielt bei gänge. Sie sind die sichtbaren andere, hatte sich der Zeitgeist radi- gleicher Außenhöhe ein zusätzliches Auswirkungen des Kompromisses. kal gewandelt. Geschoss. Dafür waren hier die Der Fassade war dies jedoch nicht Dafür hatte der Erste Weltkrieg Räume ein wenig niedriger. Beide anzusehen. von 1914 bis 1918 gesorgt, der Gebäudeteile wurden dann mit einer Es war ein einheitlicher Gebäude- den Bau für Jahre unterbrach. „Der einzigen Fassade verbunden. Die komplex zwischen Alsterdamm und dümmste und blutigste aller Krie- wurde vor den Altbau gesetzt, der Ferdinandstraße auf der einen und ge“, urteilte Hapag-Chef Albert so zwar optisch verschwand, im In- Gertrudenstraße und Alstertor auf Ballin von Anfang an. Er hatte jahre- nern aber erhalten blieb. der anderen Seite entstanden. lang vor allem auf deutsch-engli- Was so einfach klingt, war eine Schlicht stand er da aus hellem sche Verständigung gedrängt, im- technische wie künstlerische Meis- Obernkirchener Sandstein, sachlich mer wieder diskret zu vermitteln terleistung, die allerdings Kompro- und dabei vornehm, repräsentativ al- versucht. 12 Gänge, Die Rückseite des Gebäudes an der Ferdinandstraße Vor dem Krieg und auch noch während der Katastrophe hatte er hinter den Kulissen gewarnt und gemahnt – vergeblich. Den Untergang seiner Epoche wollte Albert Ballin nicht erleben. Als er sein Land und „seine“ Hapag sinnlos vernichtet sah, wählte er den Freitod. Das war am 9. November 1918, wenige Tage vor Kriegsende. In Berlin wurde eben die Republik ausgerufen. Hapag und Norddeutscher Lloyd verloren beim Friedensschluss von Versailles den Rest ihrer Flotten und hielten sich nur mühsam über Wasser. Eine deutsche Schifffahrt schien keine Zukunft mehr zu haben. 13 D ass die Hapag dennoch so schen Lloyd, erneut an die Spitze schnell wie nur irgend möglich der internationalen Schifffahrt vorzu- ihr Haus vollenden ließ, war auch ei- stoßen. 1929, nur zehn Jahre nach- ne Demonstration. Es war der erste dem die Hamburger Reederei ihre Neubau dieser Bedeutung, der im Schiffe eingebüßt hatte, beschäftigte Nachkriegs-Hamburg fertig wurde. sie wieder 18.000 Mitarbeiter auf Schon die Wiederaufnahme der Ar- See und an Land. beiten erregte allgemeines Interesse, Doch die „goldenen zwanziger Jah- wirkte wie ein Signal geradezu trotzi- re“, das kurze Aufatmen nach dem gen Überlebenswillens. Krieg, waren schnell vorüber, es folg- In seiner schlichten und dennoch no- ten Rezession und abermals Krieg. blen Sachlichkeit passte der Höger- Die Geschichte wiederholte sich also Bau perfekt in eine nüchterner ge- am Alsterdamm. Am Ende des Zwei- wordene Welt. Allen pessimistischen ten Weltkriegs stand die Hapag Prognosen zum Trotz war er auch wieder mit leeren Händen da. Der bald wieder mit Leben erfüllt. In der Alsterdamm wurde ein zweites Mal Weimarer Republik gelang es der mit den Trümmern der verbrannten Hapag, ebenso wie dem Norddeut- Stadt aufgeschüttet. 1947 wurde er 14 Der Alsterdamm am Ende des Zweiten Weltkriegs umgetauft. Albert Ballin, zur Nazizeit als Jude eine Unperson, gab ihm den Namen – Ballindamm. HapagLloyd ehrte seinen großen Generaldirektor posthum anlässlich des 150-jährigen Jubiläums im Jahr 1997. Seit dieser Zeit trägt das Gebäude den Namen „Ballin-Haus“. Im Gegensatz zum riesigen Hauptgebäude des NDL in der Bremer Papenstraße, das durch Bomben völlig zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde, überstand der Höger-Bau den Zweiten Weltkrieg weitgehend unversehrt. In Hamburg fiel lediglich das vierte Obergeschoss einem Brand zum Opfer und die Fassade wurde beschädigt. 15 Die Ballinhalle B eim Wiederaufbau und 1912 vom Stapel ge- martialischen Bronzeadler am Bug wurde gleich noch laufen, war es seinerzeit verziert, war der Hamburger Riesen- ein fünftes Stockwerk das größte Schiff der dampfer ein schwimmendes Status- hinzugefügt. Die Ein- Welt, 277 Meter lang und symbol des aufstrebenden deut- gangshalle blieb weitgehend ohne über 52.000 BRT groß. Damit ent- schen Kaiserreiches. Am Heck des Schäden, beherbergte in der Nach- sprach es einem modernen Con- Modells ist die damals schwarz- kriegszeit provisorisch verschiedene tainerschiff. Getauft wurde der weiß-rote deutsche Flagge zu sehen, Abteilungen und dient heute wieder Dampfer von keinem Geringeren als am Großmast die Hapag-Flagge. als Empfangs- und Repräsenta- Seiner Majestät persönlich, Kaiser Heute führen die Hapag-Lloyd- tionsbereich. Als „Ballinhalle“ erinnert Wilhelm II., der ihm den Namen „Im- Schiffe ihre blau-orangefarbene Ree- sie, ausgestattet mit einer bronzenen perator“, der Herrscher, verlieh. Es dereiflagge am Signalmast oberhalb Porträtbüste, an den Hapag-Direktor war das einzige „männliche“ Schiff, der Brücke. und die Geschichte des Unterneh- es hieß also der und nicht die „Im- Der Dampfer „Imperator“ ging nach mens. perator“. Bei dem „Kaiser des Oze- dem Ersten Weltkrieg in britischen Ein Zeugnis der Ära Ballin ist das ans“ handelte es sich um eine Besitz über und fuhr noch bis 1938 Modell des Dampfers „Imperator“, schwimmende Stadt mit Platz für als „Berengaria“ für die Cunard Line. das direkt neben der Eingangstür zu 4.500 Passagiere und 1.180 Mann besichtigen ist. In Hamburg gebaut Besatzung. Mit einem gewaltigen 18 Nach der Renovierung erstrahlt die Ballinhalle in neuem altem Glanz Während der „Imperator“ sozusagen gestellte Containerfrachter ist 320 Deck und 16 Lagen übereinander, in die Halle „einläuft“, befindet sich Meter lang, 43 Meter breit und ver- davon sieben an Deck. Insgesamt die „Hamburg Express“ auf der ge- fügt über eine Tragfähigkeit von transportiert das Schiff 7.500 Stan- genüberliegenden Seite auf der 100.000 Tonnen. Es stehen maximal dardcontainer. „Ausreise“. Der Ende 2001 in Dienst 17 Container nebeneinander an Ein Zeugnis der Ära Ballin: der „Imperator“ I m hinteren Teil der großen Emp- In diesem Hallenbereich sind auch zweiten Gemälde von Peter Christi- fangshalle steht auf einem Mar- zwei Gemälde zu sehen, die die an Holm ist ein Teil der Flotte des morsockel die Glocke des Hapag- frühe Hapag-Flotte dokumentieren. Unternehmens um das Jahr 1860 Dampfers „Cimbria“. In einer nebli- Das Gemälde von Hermann Rudolph dargestellt. Zu erkennen ist das Se- gen Januarnacht im Jahre 1883 Hardorff zeigt die ersten beiden gelschiff „Oder“, das 1851 gekauft wurde dieses kombinierte Fracht- Segelschiffe der Reederei, die wurde und bis 1868 für die Hapag und Passagierschiff vor Borkum „Deutschland“ und die „Nord-Ameri- fuhr. Die ersten Dampfer „Hammo- von einem Kohledampfer gerammt ka“. Sie eröffneten den Post-, nia“ und „Borussia“ erwarb die Ha- und riss mehr als 400 Menschen in Fracht- und Passagierdienst der pag 1855, sie waren gut 85 Meter den Tod. 1974 entdeckte das deut- „Packetfahrt“, wie die Hapag damals lang und 2.000 BRT groß. Im Vor- sche Forschungsschiff „Wega“ das genannt wurde. Die „Deutschland“ dergrund des Bildes ist das Dampf- Wrack der „Cimbria“. Eine der übrigens, 1848 in Dienst gestellt, schiff „Germania“ zu sehen, 1863 in Schiffsglocken konnte geborgen war ganze 500 BRT groß. In nur ei- Dienst gestellt, 97 Meter lang und werden. Sie wurde im Altonaer nem Menschenalter, in 65 Jahren, 2.000 Museum aufwendig restauriert und entwickelten sich Schiffstechnik und „Cimbria“ war, wie die Dampfer auf dient nun dem Andenken all derer, Nautik bis zum riesigen „Imperator“, dem Gemälde, nicht nur mit einer die ihr Leben auf See verloren der immerhin die Größe eines Con- Dampfmaschine, sondern zusätz- haben. tainerschiffes aufwies. Auf dem lich mit Segeln ausgestattet. 20 BRT groß. Auch die Der Segler „Deutschland“, das erste Schiff der Hapag Ein Teil der Hapag-Flotte um 1860 21 Vom Architekten Höger entworfene Möbel A ls sich in der Halle Setzrisse und Durchfeuchtungen zeigten, die aufwendige Sanierungsmaßnahmen an der Dachkonstruktion zum Innenhof notwendig machten, entschied der Hapag-Lloyd-Vorstand 1996, die Ballinhalle im Rahmen der notwendigen Arbeiten wieder weitgehend in den ursprünglichen Zustand aus den zwanziger Jahren zu versetzen. Darüber hinaus wurden die Konferenzräume modernisiert. Die ehemalige Abfertigungshalle für Passagiere nach Nordamerika hat nach der Renovierung ihre teilweise erdrückende Monumentalität abgelegt und erstrahlt wieder in hellen, freundlichen Tönen. Hier wird doku- 22 Heute Kantine – die ehemalige Passagehalle mentiert, dass sich Tradition und eine klare Zukunftsorientiertheit durchaus miteinander verbinden lassen. Durch die Umbauarbeiten ist in der Ballinhalle einiges verändert worden. Der Treppenaufgang im Eingangsbereich ist großzügiger geworden, und die Wände sind mit einer italienischen Spachteltechnik bearbeitet, die eine Tiefenwirkung erzeugt. Die Decke erstrahlt in neuem altem Glanz. Das gilt auch für Teile des Mobiliars, wie zum Beispiel Stühle und Tische. Es handelt sich um die einzigen Möbel, die von dem renommierten Architekten Fritz Höger entworfen wurden. Blickfang im großen Sitzungssaal ist ein Gemälde von Robert Mols B ei der Gestaltung der Konferenzräume wurde besonderer Wert auf gute Akustik und bedienerfreundliche Ausstattung gelegt. Im Rahmen der Umbauten wurden die Eingänge verlegt und gleichzeitig ein zusätzlicher Kommunikationsraum am Ballindamm geschaffen. Im großen, komplett modernisierten Konferenzraum, in den durch ein Glasdach auch Tageslicht einfällt, finden jetzt bis zu 150 Personen Platz. Der Saal kann durch Trennwände geteilt werden. Zu der neuen Ausstattung gehören außerdem eine moderne Klima- und eine fest installierte Lautsprecheranlage sowie mehr als 30 im Boden verteilte Anschlüsse für elektronische Geräte. 24 Moderne Ausstattung prägt die Sitzungsräume Blickfang im großen Sitzungssaal ist ein imposantes Gemälde des belgischen Malers Robert Mols, welches das Nationale Schifffahrtsmuseum in Antwerpen Hapag-Lloyd als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat. Es zeigt den Hamburger Hafen im Jahr 1880. Dieser Raum steht auch dafür, dass Hapag-Lloyd traditionell das Ziel verfolgt, eine Synthese zwischen Bewährtem und Neuem zu schaffen. 25 Z usammen mit den Sanierungsmaßnahmen in der Halle wurde auch das sich anschließende Treppenhaus renoviert. Es war Teil des 1903 fertig gestellten Altbaus und wurde im Rahmen der Erweiterung durch Höger Anfang der zwanziger Jahre in seinen Stilelementen an die Ausgestaltung der Ballinhalle angepasst. Die Treppengeländer und Deckenverzierungen zeigen deutlich die Handschrift Högers. Eine Vorstellung von der Architektur um die Jahrhundertwende vermittelt das so genannte Alstertor-Treppenhaus. Die Jugendstilelemente, zum Beispiel Umrahmungen der Spiegel, enden im dritten Stockwerk. 26 Das von Höger gestaltete Treppenhaus Jugendstilelemente an den Spiegelumrahmungen Der Grund ist einfach: Der ursprüngliche Bau verfügte nur über drei Etagen, die Erhöhung um ein weiteres Stockwerk erfolgte erst zusammen fünften Stockwerk erhielt das Ballin- mit dem Neubau und der Errichtung Haus nach dem Zweiten Weltkrieg, einer gemeinsamen Fassade. Das den es ohne größere Schäden über- heutige Erscheinungsbild mit seinem stand. 27 Der Hapag-Lloyd-Hof in der Rosenstraße E nde 1995 wurde der Neubau in der Hamburger Rosen- straße, nur wenige Schritte von sitzen dagegen die verschiede- schaftlich erfolgreich, zukunftso- der Zentrale entfernt, fertig ge- nen Zentralbereiche des Kon- rientiert und traditionell global stellt. Dort sind im Wesentlichen zerns. ausgerichtet – und dies seit mehr die Aktivitäten der Regionszen- Trotz der Zäsuren durch politi- als 160 Jahren. So gilt unverän- trale für Europa konzentriert. In sche, kriegsbedingte und ökono- dert das alte hanseatische Mot- der Container-Linienschifffahrt mische Entwicklungen hat sich to, das Mitarbeiter und Gäste seit mit ihrem rasanten Wachstum eines seit den frühen Tagen von nunmehr fast einem Jahrhundert zählt Hapag-Lloyd zu den welt- Hapag Norddeutschem im Haus am Ballindamm willkom- weit führenden Anbietern. Am Lloyd nicht verändert: Das Unter- men heißt: „Mein Feld ist die Ballindamm im Traditionshaus nehmen ist klar strukturiert, wirt- Welt“. 28 und Hapag-Lloyd AG · Ballindamm 25 · 20095 Hamburg · Telefon +49 40 30 01-25 29 · www.hapag-lloyd.com © Konzernkommunikation 2/2010 Da Ha Ba Ha Ba