Trafo 119 - Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik

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Trafo 119 - Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik
Trafo 119
Juni 2004
Kostenlos
Editorial & Inhaltsverzeichnis
Editorial
VON
CHRISTOPH HÖRTERER
Lang ist es noch nicht her, seit der
letzte Trafo erschienen ist. Vermutlich
haben ihn auch noch nicht mal alle
durchgelesen. Jedenfalls haben wir bereits für Nachschub gesorgt. Gerade
noch rechtzeitig, um sich in der Zeit vor
den Prüfungen mit etwas sinnvollem zu
beschäftigen.
Anders als im letzten Trafo, der Jubiläumsausgabe, greifen wir diesmal wieder aktuelle Themen für Euch auf. So
stellen wir Euch in einigen Artikeln vor,
was uns in den letzten Monaten auf Trab
gehalten hat.
In einem sehr lesenswerten Artikel
beschreibt zudem einer unserer Ehemaligen von seinem Berufseinstieg, damit
wir auch mal einen Blick auf den Ernst
des Lebens erhaschen. Und wenn wir
schon beim Thema sind, sollte ich erwähnen, dass von 30.6. bis 1.7. wieder mal die IKOM in Garching stattfindet, zu der Ihr natürlich auch alle von
den Veranstaltern eingeladen seid.
Nicht ernst, sondern meist ausgelassen ging es bei den diesjährigen
Studentenfestivals StuStaCulum,
GARNIX und TUNIX zu. Hierzu findet
ihr in diesem Trafo nochmal einen Überblick, worum es sich eigentlich bei den
Festivals handelt und welche Idee dahinter steckt.
Und wenn ihr dann immer noch nicht
vom Prüfungsstress abgelenkt seid,
könnt ihr ja das brandneue Elektro- und
Informationstechnik-Kartenspiel ausprobieren. Einfach raustrennen, aufkleben und auschneiden. Schon kann die
erste Partie gespielt werden.
Hinterher kann man sich dann noch
die Prüfungsergebnisse des letzten Semesters zu Gemüte führen - und noch
eventuelle Wackelkandidaten ausfindig
machen.
Ihr seht, wir haben uns ordentlich ins
Zeug gelegt und wieder mal einen sehr
umfangreichen Trafo zusammengestellt,
der hoffentlich keine Wünsche offen
lässt. Dies war natürlich nur möglich,
da alle Redaktionsmitglieder und alle
Artikelschreiber an einem Strang gezogen haben.
Leider wird unsere Redaktion nach
Ende des Semesters nur noch in einer
dezimierten Form fortbestehen, da sich
unsere Chefredakteurin Eva vorläufig in
den Erziehungsurlaub verabschiedet. An
dieser Stelle nochmals „Herzlichen
Glückwunsch“ und weiterhin viel Glück.
Damit wir uns in der Redaktion in
Zukunft nicht zu alleine fühlen würden
wir uns sehr freuen, neue Mitarbeiter
bei uns begrüßen zu dürfen. Ihr könnt
selbstverständlich auch ein Y-Chromo-
som tragen. Wir wollen ja nicht so sein.
Also wenn Ihr Interesse und Lust habt,
auch mal in den Bereich Gestaltung reinzuschnuppern, sowie mit gängigen
Layoutprogrammen zu arbeiten, meldet
euch einfach bei uns unter
trafo@fs.ei.tum.de oder in den Fachschaftsräumen.
Natürlich könnt ihr uns auch helfen
indem ihr uns Kommentare und Kritik
zukommen lasst. Oder aber selber Artikel verfasst, welche wir normalerweise
gerne abdrucken. Die Möglichkeiten der
Mitarbeit sind vielfältig, und wenn noch
mehr Leute etwas beitragen, können wir
sicherlich noch besser werden.
Vielmehr bleibt eigentlich nicht mehr
zu sagen. Vielleicht, dass der Sommer
vor der Tür steht - auch wenn das Wetter noch nicht so aussieht. Also geht
raus, geht feiern, am besten am TUNIX
und unterstützt somit studentische Projekte.
Viel Glück noch allen bei den anstehenden Prüfungen und bis zum nächsten Semester.
Inhaltsverzeichnis
Editorial .................................................................................................................. 3
FVV SS04 - Was hab ich verpasst? ............................................................................ 4
Impressum ............................................................................................................... 4
Heimatseiten - reloaded ............................................................................................ 5
Das E-Lab ............................................................................................................... 6
Mensa? Heute nicht, Danke. ..................................................................................... 6
IAESTE ................................................................................................................... 7
Bis vor kurzem... ...................................................................................................... 8
Von wegen gar nix tun... ......................................................................................... 12
Leuchttürme ohne Wasser ...................................................................................... 14
Schneeballsystem neu verpackt ................................................................................ 15
Das Elektro- und Informationstechnik-Kartenspiel ..................................................... 15
Prüfungsergebnisse GOP & DVP ............................................................................. 22
Prüfungsergebnisse DHP ........................................................................................ 25
3
Fachschaft
FVV SS04 - Was hab ich verpasst?
Am 5.5. war es wieder soweit. Im N1190 fand die Fachschaftsvollversammlung des laufenden Semesters statt.
Neben organisatorischen Neuerungen, gab es Vorträge zu den neuesten Projekten der Fachschaft und die Möglichkeit, sich in die Fachschaft wählen zu lassen.
So zeigte Holger die neue Homepage gehoben und außerdem seien StudienVON CHRISTOPH HÖRTERER
der Fachschaft, an der die Admins fast gebühren in Höhe von 500 EUR pro
das gesamte letzte Semester gearbeitet Semester geplant, sobald dies das
Am Mittwoch den 5.5.04 fand die haben, um den Internetauftritt übersicht- Hochschulrahmengesetz zuläßt. Im
Fachschaftsvollversammlung im N1190 licher zu machen. Wie die positive Re- Anschluss kam es noch zu einer regen
statt. Wahrscheinlich haben die Meisten sonanz im Hörsaal vermuten lässt, ist Diskussion bei der nochmal darauf hindas sowieso schon mitbekommen. Im- ihnen das auch gelungen.
gewiesen wurde, dass eventuelle Studimerhin 264 Studenten waren anwesend
Ein anderes neues Projekt der Fach- engebühren auch für bereits immatrikuund somit die FVV beschlußfähig. Die- schaft ist das E-Lab. Jan trug hierzu ei- lierte Studenten eingeführt werden, da
ses Mal wurde die FVV von Holger or- nige Details vor. So ist geplant, das nahe diese Gebühren nicht Bestandteil der
ganisiert. Und gleich zum Einstand hat des TEP gelegene Labor, bis zum Win- Studienordnung sind, an welche man
er nicht nur ein interessantes Programm tersemester zu eröffnen. Es solle allen gebunden ist. In jedem Fall solle mit der
zusammengestellt sondern auch noch E-Technik- und IT-Studenten offen ste- Zahlung der 85 EUR bis kurz vor dem
das Wahlsystem umgekrempelt. So hen und wenn möglich kostenlos sein. 9.7. gewartet werden, da im Moment
wurde dann zu Beginn, nachdem alles Um dies zu ermöglichen suche man die Rechtmäßigkeit geprüft werde.
formelle abgehakt war, das neue Wahl- auch noch Sponsoren. Auch freue man
Den Abschluss bildete die Verkündung
system vorgestellt. Da in den letzten sich natürlich auch immer über Kontakte der Wahlergebnisse. Alle Kandidaten
Semestern die Wahl bei der FVV im- zu spendablen Firmen. Aber mehr hier- wurden gewählt und alle nahmen die
mer mehr zu einer Spassveranstaltung zu ist auch im Artikel über das E-Lab in Wahl auch an. So wurden neben 12
wurde, hat man sich entschlossen diese diesem Trafo zu lesen.
„Alt“-Fachschaftern auch 7 Neuauf eine geheime Wahl mit StimmzetNicolay von der Druck AG erklärte als mitglieder gewählt. Wir freuen uns Cateln, auf denen alle wählbaren Kandi- nächstes wodurch die Probleme mit dem roline, Alexander, Uwe, Andreas,
daten ankreuzbar waren, umzustellen. Skriptendruck im letzten Semester zu- Jonas, Tobias und Christoph neu als
Um auf den Zettel zu kommen musste stande kamen. Er wieß auch darauf hin, Mitglieder bei uns begrüßen zu dürfen.
man sich nur ein paar Tage vor der FVV dass ein großer Teil dieser unverschulHiermit ging eine hervorragende FVV
bei Holger melden. Somit konnten sich det auftraten. Unter anderem war der zu Ende, welche bewies, dass man soldiejenigen, welche sich zur Wiederwahl Hersteller der Druckmaschine unauffind- che Veranstaltungen, bei entsprechenstellten, nochmals überlegen ob sie wirk- bar, da insolvent. Inzwischen wurde aber der Organisation, auch strukturiert und
lich weiterhin in der Fachschaft Elek- eine Nachfolgefirma gefunden, die de- informativ gestalten kann.
trotechnik & IT e.V. Mitglied bleiben fekte Folienmaschine durch einen Lawollen und die Neumitglieder wurden serdrucker ersetzt und viele Erfahrunauch schon vor der Wahl darüber infor- gen gesammelt, damit wieder eine hohe
miert, welche Pflichten die Wahl mit sich Qualität erreicht werden kann. Aber
bringt. Damit die Umstellung nicht zu damit es nicht an einer anderen Stelle
abrupt ablief, konnten sich auch auf der zu Verzögerungen komme, werden weiRedaktion:
FVV noch Kurzentschlossene melden, terhin Leger gesucht. Wer Interesse hat,
Christoph Hörterer
um gewählt zu werden, worauf sich auch solle sich einfach in der Fachschaft
Eva Ziegler
noch 3 Studenten meldeten.
Stephanie Gottstein
melden.
Simon Schubert
Nachdem Holger das System anschauZum Abschluss der Vorträge über
Jürgen Pierau
lich erklärt hatte, wurde auch schon die Fachschaftsaktivitäten erzählten Simon
Herausgeber:
Wahl abgehalten, bei der jeder Kandi- und Hans von den Erfahrungen, welFachschaft Elektrotechnik und
dat nochmal ganz kurz umriss was er che sie mit EESTEC gemacht hatten.
Informationstechnik an der Techmacht und warum er (wieder)gewählt Die Vorteile liegen auf der Hand. So
nischen Universität München
werden wollte.
könne man ziemlich einfach internatio80290 München
Nun stand der Finanzbericht auf dem nale Kontakte knüpfen, fremde Länder
e-mail:
Programm. Leo, einer der Finanzer, besuchen und Ideen mit Studenten aus
trafo@fs.ei.tum.de
stellte vor welche Ausgaben und Ein- unterschiedlichsten Kulturkreisen ausV.i.S.d.P.:
nahmen die Fachschaft im vergangenen tauschen. Als erste Aktion der LC MünChristoph Hörterer, c/o Adresse
Semester hatte. Diese Aufstellung wur- chen seit Jahren, wird es zum TUNIX
des Herausgebers
de ohne Gegenstimmen angenommen. einen kleinen Austausch geben. Auch
Eigendruck im Selbstverlag, koVon Tobias wurden daraufhin noch sei ein Austausch zum diesjährigen Okstenlos und anzeigenfrei.
Mitglieder für die Jury des Dozenten- toberfest in Planung. Mitarbeiter sind
Namentlich gekennzeichnete Arpreis gesucht, welcher jährlich für her- auch hier dringend gesucht und immer
tikel geben nicht unbedingt die
ausragende Lehrveranstaltungen verlie- willkommen.
Meinung der Redaktion wieder.
hen wird. Er wurde auch fündig, und
Aus aktuellem Anlass, gab Flo noch
Die Redakltion behält sich sinnsomit besteht die diesjährige Jury aus einen kurzen Überblick zu den geplanwahrende Kürzungen vor.
Christine, Nicolas und Tobias, welche ten Gebühren. So wurde der SemesterAuflage:
durch Wahl bestätigt wurden.
beitrag, bestehend aus dem
350 Stück
Im nächsten Tagesordnungspunkt Studentenwerksbeitrag und einer
wurden einige Neuerungen und aktuel- „Verwaltungsgebühr“, zum nächsten
le Projekte der Fachschaft vorgestellt. Wintersemester bereits auf 85 EUR an-
Impressum
4
Fachschaft
Heimatseiten - reloaded
Wie Ihr sicher schon bemerkt habt, hat die Fachschaft seit kurzem eine neue Homepage. Wir hatten ja schon
lange vor, unseren Auftritt im Internet zu erneuern, aber wie es an einer Uni nunmal so ist, dauert manches ein
wenig länger...
VON
BERNHARD LICHTINGER
Die ersten Ideen sammelten wir schon
im Sommersemester 2001. Doch leider hat immer wieder ein altes Phänomen zugeschlagen: Man denkt sich, in
den Semesterferien ja viel Zeit zu haben, um sich darum zu kümmern. Nun
ja, man hat so viel Zeit, dass man viele
andere Dinge macht, aber nicht das, was
man sich eigentlich vorgenommen hatte. Trotzdem haben wir irgendwann
damit angefangen, nach einer Plattform
zu suchen. Auf keine Fall wollten wir
wieder HTML-hardcore-coden, sondern
ein leicht zu pflegendes System schaffen.
Just in diesen Tagen hörten wir vom
Beginn des Zope-Projekts der TU und
nachdem wir uns darüber informiert
hatten, waren wir sofort begeistert von
den Möglichkeiten dieses Systems. Die
WWW & Onlineservices der TUM versprachen uns all die Features, die wir
haben wollten: Ein einfach zu bedienendes Content-Management-System, das
ohne Programmierkenntnisse auskommt, und ein modulares System, das
mit Funktionen wie Foren und
Datenbankanbindungen leicht zu erweitern ist.
Leider hörten wir dann lange nichts
mehr vom TU-Team und auf Nachfragen unsererseits hieß es immer nur, man
könnte uns noch keine Lösungen präsentieren, da alles immer noch in der
Entwicklung wäre. So entschieden wir
uns, selbst ein Zope mit Plone zu installieren und auf die Standard-Komponenten zurückzugreifen. In den letzten Semesterferien installierten wir nun Zope2.7 und Plone-2.0 auf dem neuen
Webserver und machten uns mit den
einzelnen Komponenten vertraut. Stück
für Stück migrierten wir die Inhalte der
alten Seiten und ergänzten diese mit
aktuellen Informationen. Dabei haben
wir auch www.eikon.tum.de und
www.fs.ei.tum.de zusammengeführt, da
wir keinen Grund sahen, zwei Webseiten
für Studenten zu pflegen. Mit ein paar
kleinen Pythonscripten generieren wir
nun immer aktuell den Lagerbestand
unseres Skriptenverkaufs und die Liste
der Mitarbeiter der Fachschaft.
Dank dem neuen System können wir
Euch jetzt einfach und schnell mit Neuigkeiten und Terminen versorgen, die
gleich auf der Startseite aufgelistet werden.
Die Homepage soll zum jetzigen Zeitpunkt einen Grundstein für unseren
Webauftritt legen. Für die Zukunft planen wir noch ein Mail-/Newsgroupsystem, um Euch eine Alternative zu den
oft verwendeten Yahoo-Groups bieten
zu können
Sollten Euch noch Informationen fehlen oder Ihr Fehler entdecken, sagt uns
bitte Bescheid unter info@fs.ei.tum.de
und wir werden uns sofort darum kümmern.
5
Fachschaft & Service
Das E-Lab
VON
JAN STUMPF
Die Fachschaft plant zum Anfang des
Wintersemesters 03/04 den Aufbau
eines Elektroniklabors am Lehrstuhl für
technische Elektrophysik (TEP) um euch
den praktischen Umgang mit der Elektronik näher zu bringen. Insbesondere
möchten wir euch eine Möglichkeit bieten, eigene Projekte in einem gut ausgestatteten Arbeitsumfeld zu verwirklichen, ohne privat in teure Geräte und
Werkzeuge investieren zu müssen. Das
soll auch dazu beitragen den, von vielen Firmen geforderten, „Praxisbezug“
zu fördern und das Interesse am Studium durch die praktische Umsetzung des
bereits Erlernten zu erhöhen. Das E-Lab
soll kostenlos sein. Durch Kurse als auch
den gegenseitigen Erfahrungsaustausch
wollen wir euch den Einstieg in das
Gebiet der Elektronik erleichtern. Die
Öffnungszeiten werden voraussichtlich
werktags zwischen 9 und 19 Uhr sein.
Für die Sicherheit soll eine elektronische Zugangskontrolle (mit den MensaKarten) sorgen. Zu festgelegten Zeiten
und nach Bedarf ermöglichen euch eingewiesene Personen den Zugang zu teu-
ren und empfindlichen Geräten wie z.b. mitzuarbeiten, besucht uns doch auf der
Digitalen Speicher Oszilloskopen, Website der Fachschaft
Frequenzgeneratoren, etc.
http://www.fs.ei.tum.de/fachschaft/
Der E-Lab AK
projekte/elab/
Unser Arbeitskreis besteht zurzeit aus
ca. 10 Leuten, die sich in den Bereischreibt uns eine E-Mail an
chen der Planung, des Sponsorings und
mit der Einrichtung des Raumes be- e-lab@fs.ei.tum.de
schäftigen. Insbesondere zur Besorgung
der Werkzeuge für das E-Lab suchen wir
oder besucht uns in der Fachschaft
noch Hilfe. Vorhandene Beziehungen
zu Firmen können uns da natürlich auch im Gebäude N4 im Keller.
sehr helfen. Nach der Eröffnung des ELabs suchen wir Helfer, die als BetreuWir freuen uns auf eure Unterstützung!
er oder als Referent das E-Lab unterstützen wollen. Falls ihr Interesse habt
Mensa?
Heute nicht, Danke.
Täglich dasselbe Spiel. Man kommt in die Mensa, schaut auf den Monitor, sucht sich etwas Wohlklingendes aus,
marschiert zur Ausgabe und wird meist enttäuscht. Doch es gibt auch Alternativen zur Mensa. In der Umgebung
der TUM findet man einige Lokale, welche das studentische Budget nicht überstrapazieren und dazu noch
kulinarisch einiges bieten. Deshalb wollen wir euch unsere Favoriten in den kommenden Ausgaben vorstellen. Als
erstes, und für viele von uns DER Favorit, das „Thai Magie“ in der Steinheilstraße.
VON
CHRISTOPH HÖRTERER
Ob das „Thai Magie“ magisch ist, weiß
ich nicht. Wenn überhaupt, dann die
Geschwindigkeit in der normalerweise
die Gerichte zubereitet werden. Kaum
hat man sich aus der umfangreichen
Karte etwas bestellt, steht es auch schon
dampfend vor einem. Neben den üblichen asiatischen Standardgerichten, gibt
es auch noch „Thai Magie - Spezialitäten“, welche ihrem Namen vollends
gerecht werden. Diese Spezialitäten,
sowie auch alle anderen Gerichte - auch
die Gerichte mit Entenfleisch - kosten
den ganzen Tag über nur 4,90 EUR,
was sicherlich ein Hauptargument für
die meisten sein dürfte. Auch die Preise für Getränke sind moderat und meiner Meinung am unteren Ende des
Münchner Preisspektrums. So kostet
6
z.B. ein großer Spezi 0,5l nur 2,50
EUR.
Natürlich gibt man hier mehr aus, als
bei einem normalen Mensabesuch. Dafür bekommt man aber wirklich leckeres Essen, sitzt auf gemütlichen Bänken
und - das Schönste - man kann mal wieder von Essgeschirr essen, wie man es
noch von zu Hause kennt.
Somit wünsch ich einen Guten Appetit.
IAESTE
IAESTE
Die ganze Welt zum Greifen nah
Seit nunmehr knapp drei Jahrzehnten existiert das Münchner IAESTELokalkomitee in den Räumlichkeiten der TUM, doch wird es den meisten
wohl eher vom Logo aus dem ASTA-Foyer, im Erdgeschoss der TU-Mensa
bekannt sein. Dort engagieren sich seit Jahren, im symbiotischen Einvernehmen mit den ASTA-Mitarbeitern, Studierende der Ingenieur- und
Naturwissenschaften hinsichtlich der internationalen Organisation von
Praktikumsplätzen in Industrie, Wissenschaft und Forschung und der
Betreuung von Praktikanten aus allen Teilen der Welt vor Ort.
VON
NICOLAI D. JABLONOWSKI
IAESTE – The Inter national
Association for the Exchange of
Students for Technical Experience - ist
dabei die weltgrößte Praktikantenaustauschorganisation, vertreten in derzeit
über 80 Ländern, von China bis nach
Brasilien, von Südafrika bis nach Finnland.
Gegründet wurde IAESTE 1948 am
„Imperial College“ in London, geleitet
von der Grundidee, den wissenschaftlichen und kulturellen Austausch nach
den zermürbenden Kriegsjahren zunächst in Europa wieder zu reaktivieren. Deutschlands Beitritt erfolgte 1950
durch den Deutschen Akademischen
Austauschdienst (DAAD) und avancierte seitdem zu einem der führenden Länder hinsichtlich Praktika-Angeboten und
folglich Gastpraktikanten als auch deutschen Studenten, die ins Ausland vermittelt werden konnten.
Dabei ist das Münchner
IAESTE-Lokalkomitee
(LC),
praktikanten und zur Organisation diverser Arbeiten wie beispielweise
Firmenwerbung, Sponsoring, Marketing
u.v.m.
Bei allem steht jedoch deutlich die
Freude an gemeinsamer und organisatorischer Arbeit im Vordergrund – nicht
nur im Dialog mit den Kommilitonen,
sondern interkulturell, mit einer Anzahl
von Gastpraktikanten. So werden im
Sommer wieder zahlreiche Ausflüge in
unterschiedliche deutsche und europäische Städte unternommen (letztes Jahr
waren wir z.B. in Paris, Berlin, Wien,
Prag, Aachen ...). Natürlich gibt es zahlreiche Gelegenheiten Feste zu feiern,
wie unser großes Münchenwochenende,
zu dem über 100 Gastprak-tikanten aus
den unterschiedlichsten Lokalkomitees
Deutschlands nach München kommen.
Für viele ist dieses studienbegleitende
Engagement zu einer wichtigen Quelle
von Erfahrungen geworden; das Praktizieren erlernter Sprachen, bzw. das
Neu-Erlernen dieser ist selbstverständlich, als
auch
gehenden Transfer von Know-How,
Technik und Wissenschaft sind solche
Erfahrungen sicherlich von Vorteil. Dabei ist jeder der IAESTE-Mitarbeiter in
seinem Interessensgebiet so aktiv, wie
es sein Studium und seine übrige Freizeit zulässt – oder man genießt einfach
den internationalen Flair im abendlichen
Biergarten mit den Gastpraktikanten.
Ferner bestimmt der Begriff „Soft
Skills“ immer wieder das Vokabular von
potenziellen Arbeitgebern derart, dass
ab dem WS 04 im „Studium Generale“
der FH München dieses Thema als Vorlesungsfach angeboten wird. Wer die
Theorie lieber gleich praktisch und
selbstgestalterisch erlernen möchte, sei
herzlich eingeladen das Münchner
IAESTE-LC jederzeit zu kontaktieren
oder zu den Treffen am Mittwochabend
ab 19.30 Uhr zu erscheinen.
Die Studierenden, die in den Sommermonaten nicht in München sein sollten,
sind herzlich eingeladen, ihr Zimmer in
dieser Zeit an das IAESTE-LC München
zu vermieten, welches wir den Gastpraktikanten/-innen zur Verfügung stellen. Über jegliche Hinweise sind wir sehr
dankbar.
Kontakt:
IAESTE an der TUM e.V.
Arcisstr. 17, Raum direkt unter
der Mensa im ASTA
80333 München
Tel.: 089-289-22992
Email: muenchen@iaeste.de
www.iaeste.de/muenchen
neben ca. 70 LC´s in weiteren
Hochschulstädten auf nationaler Ebene,
deutschlandweit mitunter das Größte.
Um die 20 ehrenamtlich tätige Studierende treffen sich dort, im IAESTEBüro unter der Mensa, jeden Mittwochabend zur Besprechung von Freizeitaktivitäten für die ausländischen Gast-
die wachsende Routine im Umgang mit
Fremden: sei es der Gastpraktikant aus
Ghana oder die Praktikantin aus Brasilien, sei es der Professor der betreuenden Fakultät oder der zuständige Personalchef bei Infineon, Siemens oder
BMW. In Zeiten der propagierten
Globalisierung und dem damit einher-
Treffpunkt:
Mittwochs ab 19.30 Uhr im
IAESTE-Büro im Raum unter der
Mensa
7
Beruf
Bis vor kurzem...
Das erste Jahr als Dipl. Ing.
Wer kennt ihn nicht, den Spruch über die Syntax des Dipl.-Ing., allerdings,
wie steht es um sein Berufsbild?
Wußte ich selbst während meines Studiums nicht so recht, was mich nach
Empfang meines Diplomes an jenem denkwürdigen Tag im Theresianum
erwarten wird, so konnte ich nun Eva’s Bitte mehr als „nur zu gut“ nachvollziehen: Wie sieht denn „ein“ bzw „der“ Arbeitstag eines DiplomIngenieurs aus? Was braucht man denn von seinem Studium?
Mit dem Hintergrund eines knappen Jahres als Entwicklungsingenieur will
ich Eva‘s Wunsch nun gerne nachkommen.
VON
ARMIN SCHÖN
Zunächst gehört „Arbeitsplatz aufräumen“ wohl disziplinübergreifend für alle
Berufsanfänger zum Berufsbild: ca. die
Hälfte meiner Kommilitonen erlebten
dasselbe Schicksal wie ich und „fanden“
den eigenen Schreibtisch erst nach einer 3-tägigen Ausmistungsorgie von liegengebliebener Arbeit des Vorgängers!
Ich für mich trug es mit Fassung: war es
Beweis dafür, daß mich Arbeit, und damit zwangsläufig auch interessante Arbeit erwarten wird! Wenn ich an leere
Flaschen in der FSEI, den Tafelanschrieb
der vorangegangenen Veranstaltung
oder sonstige Hinterlassenschaften der
vorhergehenden Kommilitonen denke,
war das Beseitigen der Vorgängerreste
von meinem Schreibtisch so gesehen
durchaus eine akademische Tätigkeit.
Weniger „studentisch“ war allerdings
wieder die Umstellung auf einen festen
Tagesrythmus: Morgens einigermaßen
pünktlich aufstehen, folgend ein achtStunden-Tag, bevor die Stempelkarte
spät Nachmittags bis früh Abends im
Schlitz der Stempeluhr derselbigen ein
„Pling“ entlockt: Die Sonne steht schon
wieder keine 20 Grad mehr über dem
Horizont, wenn überhaupt! Schnell
noch paar Bierchen und Chips für den
Skatabend beim Kaufland holen / ein
paar Lebensmittel einkaufen / die Rollschuhe an die Luft bringen und der Tag
war es dann auch schon wieder:
Modimidofr ... und schon wieder ne
Woche `rum! Für mich keine dramatisch
krasse Änderung (vor dem Studium bereits eine Ausbildung) aber doch wieder
eine Umstellung: „Lernen“ auf der grünen Wiese bei Sonnenschein, unter Tags
„mal so“ die Füße vertreten, wenn`s
grad ned „weitergeht“ sich mit etwas
anderem beschäftigen... All dies ist in
der Arbeitswelt nicht machbar. Sicherlich ist es möglich, durch das Arbeitszeitmodell „Gleitzeit“ mal Nachmittags paar
Stunden Zeit zu nehmen um etwas zu
erledigen, jedoch muß diese Zeit irgendwann mal wieder hereingearbeitet werden!
8
Eine weitere Änderung habe ich aus
einer ganz anderen Himmelsrichtung
erfahren, nicht zeitlicher, sondern inhaltlicher Natur: Waren studentische Vorhaben / Projekte / Unternehmungen
zwar durchaus ehrgeizig und ambitioniert, ein Fehltritt oder Mißlingen hatte
jedoch meist keine „größeren“ Folgen.
Die schlimmste Folge war meist ein
„suboptimales“ Prädikat des jeweiligen
heiß ersehnten Zettels, Antrieb so ziemlich jeglicher nicht in erster Linie freiwilligen Aktivität des Herrn Studenten
(wer jetzt hier „Frau“ vermißt: unseren
werten Herren Damen sagt man nach,
fleißig zu sein! ...da werden sie geholfen!). Jetzt sieht es anders aus: Eine
Analyse zur Spannungsfestigkeit von
Filterkondensatoren gegen Blitzschlag
taucht 6 Wochen später wieder in einem mehrere 100 Seiten fassenden
Dokument auf, „Herr Airbus“ bittet in
französischem Englisch um Erläuterung
des Rechenganges: kuddjuhöhhh plies
ixpläindiss, auöhhh isdiss kalkjuhhläitid?
1.) Wow! Da hat sich doch tatsächlich
jemand mit meiner Analyse befaßt,
sich dafür interessiert und mit ihr auseinandergesetzt!
2.) Der nun folgenden Ausführung wohnen ca 10 interessierte Leute bei:
unmittelbar wie mittelbar Vorgesetzte, wahlweise von Airbus oder aus
den eigenen Reihen: Das vor einiger Zeit verfaßte Dokument muß sich
nun als wasserdicht beweisen, andernfalls erhält der Meilenstein nicht
die Bewertung „grün“ des Ampelcodes, „einige“ Euros wechseln ihren Besitzer nicht. Hmm... schade
aber auch, wenn nicht!
Beide Aspekte zusammen geben Motivation für Zukünftiges: Ist manch einem der Sinn des eigenen Studiums
mitunter nicht so ganz im Klaren, manch
einer gewinnt den Antrieb aus der Tatsache heraus „irgendwas muß man ja
studieren“ oder gar bayrisch bodenständig: „wer weiß wofür`s gut ist?!“, so offenbart sich spätestens im Beruf ein
ganzes Beziehungsgeflecht aus gegenseitigen Abhängigkeiten: Die eigene
Tätigkeit ist Voraussetzung für die Arbeit der nächsten „Instanz“, man selbst
ist auf die „Vorarbeit“ aus anderen Abteilungen angewiesen. Man halte sich
das Bild eines Getriebes vor Augen:
dreht sich ein Rad nicht, ist es eine Frage der Zeit, bis das komplette Getriebe,
das „Große Ganze“ steht; vollständiger
Stillstand wegen eines einzigen stehenden Rades! Die Kollegen bedanken
sich... Steht das Getriebe „Studium“,
interessiert das herzlich wenige, außer
einem selbst (vielleicht).
Dies ist in meinen Augen der Unterschied überhaupt zwischen „Arbeitswelt“ und „Studium“, die Kollegen interessieren sich für die eigene Tätigkeit,
für die Ergebnisse, die man abliefert und
dies wiederum gibt Motivation. Zweifellos entsteht durch den Wissensdurst der
Kollegen und derem uneingeschränkten
Vertrauen in einen (...Du kennst Dich
doch da aus?!) auch ein gewisser Erwartungsdruck, dieser ist jedoch mit
Freude an der eigenen Arbeit deutlich
zu kompensieren!
Dem Stern gefolgt
Für die „Freude am Fahren“ hat es in
München eine bekannte Adresse, aber
für die „Freude am Arbeiten“... wohin
wenden bei diesem Anliegen?
Ich bin meinem Stern gefolgt, einem
dumpfen Gefühl aus „dem Bauch heraus“ und habe mich in meinem Studium, so weit es Zeit & Studienordnung
zugelassen haben, mit Dingen beschäftigt, die mich interessierten. „Ach ne...“
;-) Doch! Wirkliches „Interesse“, bedeutet für mich die Beschäftigung mit einem Thema von „innen heraus“ und
nicht aufgrund einer Empfehlung was
„man“ denn machen solle...(Der
overkill: „weils jetzt grad gebraucht
wird!“)
Weder die Arbeit in der Fachschaft
sowie deren Druckerei, noch ein Flugführungspraktikum, ein Praktikum „Zuverlässigkeit mikroelektronischer Bauelemente“, das Praktikum „optische
Übertragungstechnik“, geschweige
denn HF als Studienrichtung waren mir
„empfohlen“ worden. Es waren Entscheidungen aus dem bereits erwähnten Bauch heraus und folgten keiner offensichtlichen Linie. Dennoch genau
passend zu meiner jetzigen Tätigkeit als
Analogentwicklungsingenieur Inertialsensorik:
- Fachschaftsarbeit: Konfrontation
mit Genehmigungsverfahren u.ä.
„Papierkram“
- Die Druckereitätigkeit in der
FSEI: Fertigkeit um „mal schnell“
einen Meßaufbau anzufertigen.
Beruf
- Flugführungspraktikum: Was ist
ein Flugzeug? Wie navigiert es?
- Zuverlässigkeit: Ein Teil meiner
Arbeitsstelle befaßt sich mit der Berechnung von Lebensdauer n,
Ausfallwahrscheinlichkeiten und
Fehlerauswirkungen
- Opt. Übertragungstechnik: Glasfasern allgemein, Sanjac-Effekt
(Faserkreisel)
- HF: EMV, generelles Verständnis
für die analoge Welt
Mein Studium war bereits zu Ende,
sonst hätte ich noch die Vorlesung über
Antriebstechnik für Schienenfahrzeuge
gehört, fast ein „muß“ für einen begeisterten Modelleisenbahner, einerseits.
Andererseits sind Züge der Neigungstechnik ebenfalls mit Inertialsensoren
ausgerüstet! ;-) Diesen Umstand erfuhr
ich allerdings erst, als ich meine Arbeitsstelle aufgenommen hatte.
Zusammenfassend kann ich jedem nur
raten, sein Studium zu einem nicht geringen Teil eben aus dem Bauch heraus
anzulegen & allgemein zu studieren, sich
darauf zu konzentrieren, die Sinnzusammenhänge der jeweiligen Gebiete zu
erarbeiten; Systemwissen sich anzueignen. Dies freilich „gewürzt“ mit einzelnen Fachgebieten, der Blick über den
Tellerrand darf jedoch nie verloren gehen! Nur so ist das disziplinübergreifende Zusammenspiel mit anderen
Kollegen durch ständig begleitende
Plausibilitätskontrollen vor dem Scheitern bewahrt. Hat man den Blick für
das „Große Ganze“, fällt es einem
leicht(er) sich für die konkrete Aufgabe
begeistern zu können.
Doch welcher Teil des „Großen Ganzen“ interessiert mich denn eigentlich
nun? Diese Frage muß und kann jeder
nur und ausschließlich für sich selbst
beantworten. Ein Mittel dies herauszufinden, sind Praktika. Sie stellen
eine ausgezeichnete „Schnuppermöglichkeit“ dar, um sich mit verschiedenen Themenfeldern zu beschäftigen.
Anschließend fällt es einem leichter, aus
dem Erlebten das Richtige für einen
selbst herauszufinden. Ich selbst konnte meine Ausbildung auf das Grundpraktikum anrechnen lassen, hatte somit Zeit, in meinem ursprünglichen
Beruf bei meinem ehemaligen Arbeitgeber in den Semesterferien Geld zu verdienen; gutes Geld, welches jeder Student dringend benötigt. Allerdings stahl
ich mir die Möglichkeit, Einblicke in
andere Firmen und Tätigkeiten gewinnen zu können: Im Nachhinein betrachtet vermutlich nicht die optimale Wahl!
Praktika stellen zusätzlich aus ganz
anderer Sicht einen dringend anzuratenden Teil des Studiums dar: Den Teil des
Studiums, der sich dem Studium von
Firmen und deren Betriebsklimata widmet. Begeisterung für die Aufgabe, die
Sache, läßt sich wesentlich leichter in
einem guten Betriebsklima aufbringen,
wenn dies nicht sogar Voraussetzung
dafür ist. Je häufiger die Gelegenheiten
für Blicke hinter Kulissen , desto leichter und sicherer die Einschätzung des
ersten Eindruckes. Spätestens bei Bewerbung zu Studienende (erfolgreich
oder nicht!!) steht man der Situation
gegenüber, den neuen Arbeitgeber auf
den ersten und einzigen Blick hin zu
bewerten. „Es gibt nur eine Chance für
den ersten Eindruck!“ lautet ein durchaus treffendes Sprichwort. Dies gilt nebenbei auch für die eigene Präsentation im Bewerbungsgespräch der Firma
gegenüber. In der Bewerbung zu einem
Praktikum läßt sich da gefahrlos „üben“.
Ein Abstecher zu Bewerbungen: Wer
binnen 1-2 Wochen keine persönliche
Antwort des Vorgesetzten (!) auf seine
Bewerbung erhalten hat, sollte tiefer
hinterfragen, ob die beworbene Firma
ernsthaft neue Mitarbeiter sucht, oder
nur aus Gründen anderer Natur
„sucht“...
Insbesondere die „Recruitingworkshops“ / „events“ / etc der größeren
Konzerne werfen hier ein fahles Licht.
Bereits die Namensgebung dieser Veranstaltungen gibt in meinen Augen zu
denken, lassen sie doch die Ernsthaftigkeit des ursprünglichen Anlasses vermissen: Der letzte „Recruitingevent“
dem ich beigewohnt hatte, war ein
„Event“ der besonderen Art: Meine
Musterung im Kreiswehrersatzamt in der
Dachauer Straße! „Kurz husten, ... Danke!“ Bisher wurden Soldaten rekrutiert.
Neuerdings auch Ingenieure? Um sie auf
dem Schlachtfeld der schnellebigen
Marketingstrategien zu opfern?!
Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache,
daß diese Firmenmessen zumeist an
externe Auftraggeber vergeben sind:
Dies ist für Unternehmen nur dann lukrativ, wenn lediglich für vereinzelt übernommene Kandidaten Provision anfällt.
Mit „suchen“ hat das in meinen Augen
wenig zu tun, stattdessen werden Hoffnungen geweckt, die nicht gehalten
werden können.
Insbesondere dieser Absatz stellt ausschließlich meine Meinung dar, Kommentare dazu bitte ich mir per mail zukommen zu lassen: trafo@fs.ei.tum.de
(wird weitergeleitet)
sowie das passende Betriebsklima vorhanden sein; zwar eine Binsenweisheit,
kann aber in meinen Augen nicht oft
genug formuliert werden!
Integrale und Konsorten
Voll motiviert bei seinem „FirmenHerzblatt“ als junger Ingenieur angelangt, mit welchen Dingen beschäftigt
er sich den ganzen Tag?
Zunächst folgte Anfangs die Einarbeitungszeit auf einem Programm, mit dem
sich die MTBF, also die Mean Time
Between Failure eines Gerätes berechnen läßt. Ein bischen trocken das Ganze, aber was soll’s... die Trockenheit
wich recht zügig einer nüchternen Aufgabe: Um die Lebenszeit eines Bauteils
zu berechnen, muß man dessen Beanspruchung, sprich Belastung wissen.
Dies bedeutet schlußendlich, daß die
gesamte Schaltung ausgerechnet werden mußte: „...und ewig grüßt die
Schaltungstechnik!“
Dies sollte also nun für die nächste
Zeit meine Aufgabe werden, das Berechnen der MTBF unserer Neuentwicklungen. Wichtig, um ein Gerät so zu
designen, daß es der 25 jährigen
Betriebszeit des A380 stand hält, wichtig um zu wissen, wieviele Geräte / Ersatzteile gebaut werden müssen, um
eine 30-jährige Ersatzteilversorgung zu
garantieren.
;-)
Es kam jedoch wesentlich lockerer:
Wie alle bei uns in der Firma so hatte
ich zwar einen „Kompetenzschwerpunkt“ wurde jedoch auch noch mit
zahlreichen anderen Aufgaben betraut!
Der Sensor, den „wir“ (im wesentlichen
ein Kollege und ich) für den A380 entwickeln, wird während seines Betriebes
Vibrationen ausgesetzt. In diesem Zusammenhang traten Beschleunigungen
an dessem Gehäuse auf... „Herr Schön,
das könnten Sie mal ausrechnen, wie
viel das an Auslenkung ist!“ ... Sicher
... a ist xpunktpunkt und das also zweimal nach der Zeit integriert ergibt dann
x, also die Auslenkung... aber wie integriert man gleich wieder??? Das letzte
Integral kam mir im Grundstudium bei
Herrn Vachenauer unter die Finger, seitdem konnte man dann „vereinfachen“...
Es half nix: „Ja sicher, kann ich machen
...“ ab in mein Büro, wie Bruce Low in
seinem Kartenspiel nahm auch ich Papier und Blei zur Hand, lediglich mein
Joker war Springers Formelsammlung.
Mein Ergebnis wurde mit den ermunFreude an der eigenen Arbeit und ternden Worten „Ja, habe ich mir schon
Aufgabe läßt sich nur dann erreichen, gedacht!“ von Seiten meines Chefs
wenn sie einem locker „von der Hand“ kommentiert.
geht, neben persönlichem Interesse muß
dazu die Anerkennung der Kollegen
9
Beruf
Mein nächstes Erlebnis war eine Idee:
Mir war aufgefallen, wie sich unser Sensor einfacher fertigen lassen könnte.
Also, bei den Kollegen & Chef mal vorsichtig umhören, um dann in der Besprechung die Vorteile der Idee entsprechend darzustellen. Es war nicht meine
Erster Vorschlag, allerdings der Erste,
welcher ausreichend würdig erachtet
wurde, umgesetzt zu werden: Es folgten Aufgaben, die bißchen Abseits des
Studiums lagen. Konzeptionserstellung
zusammen mit einem entsprechendem
Fertigungsingenieur, Anfertigen einer
Zeichnung, nach deren Vorlage der
Konstrukteur die entsprechende Hilfsvorrichtung konstruieren kann (Maschinen- und Feingerätebau), Ausfindig
machen von Lieferfirmen, Gespräche
mit deren Vertriebsingenieuren... und
nicht zuletzt Erstellen entsprechender
Dokumentation bei uns intern wie z.B.
ein Technisches Kennblatt für neu eingeführte Bauteile... was aus dem Datenblatt des Herstellers ist wirklich wichtig und würdig um ins interne Kennblatt
unserer Firma übernommen zu werden?? Ja... und auf welchen Hersteller
kann ausgewichen werden falls der Erste ausfällt?
Weiter geht es an anderer Stelle im
Projekt: Der Sensor muß entsprechende EMV vorweisen, was Meßtermine bei
EMV-Laboren erfordert. Außerhalb der
Kabine an der Tragfläche montiert, ist
der Sensor zB elektrischen Feldern von
(Radio-)Senderanlagen ausgesetzt, genauso wie Blitzen. Den Sensor entsprechend störfest zu konzipieren erfordert
ein gewisses Verständnis für
Hochfrequenztechnik!
Im Zuge dieser EMV-Anforderungen
mußte die Spannungsfestigkeit von
Entstörkondensatoren berechnet werden: da Spikes alles andere als in Form
eines Rechteckimpulses über die Leitung
wandern, U sich aus Qpunkt durch C
errechnet und hinter Qpunkt der Strom
steckt, mußte also wieder integriert
werden, diesmal der Strom in den Kon-
10
densator: Das ganze bei verschiedenen
Testspannungen und Spannungsformen 12.05.04: Kurz nach 9 Arbeitsbeginn
...ergänzt durch eine Nebenrechnung
Abbau des Versuches der vorhergemit komplexer Wechselstromhenden Nacht
rechnung... eh ich es mich versah, entErstellen des Meßprotokolles auf
stand aus der Fresszettel-Abschätzung
Grundlage der Meßwerte, Bewereine kleine Analyse über gut 10 Seiten!
tung der Meßkurven
Abänderung der Bestückung eines
An dieser Stelle möchte ich hier eine
weiteren Sensors für VergleichsLanze für die Notwendigkeit von HM
messung
brechen: Binnen eines halben Jahres 13:00 - 14:30 Mittag
war ich mehrfach darauf angewiesen mit
Abgleich des Sensors, Erfassen
Integralen umzugehen, sie zu lösen. Die
verschiedener Betriebsparameter
Aussage eines 2-jährigen BerufsanfänErstellen des Funktionsbildes des
gers „ah Integrale... die habe ich seit
Regelkreises eines Teilbereiches
meinem Grundstudium nicht mehr gesowie der dazugehörigen Funktion
sehen!!“ zu Beginn meines Studiums
Erstellen von Fotoaufnahmen für
klingen mir noch wohl im Ohr, allein,
Dokumentationszwecke
ich kann sie beim besten Willen nicht
Bestellung von Elektronikkleinbestätigen, im Gegenteil: Die Integralmaterial bei Bürklin
und Differentialrechnung ist zentraler
Aufbau Versuch zur VergleichsBestandteil des Ingenieurdaseins!
messung & Start Versuch
18:45 Arbeitsende: ab zum Kaufland
Ein wichtiger Punkt ist allgemein das
und für den Skatabend „ a paar
Testen: Die Überprüfung der zuvor beFlascherl“ Franziskaner kaufen :-)
rechneten Schaltung. Der Umgang mit
Klimakammer n,
Drehtischen,
So hat konkret mein heutiger ArbeitsMeßrechnern und Digitalen Voltmetern tag ausgesehen, an anderen sitze ich den
gehört zum Alltag und es vergeht im ganzen Tag am PC und schreibe einen
Schnitt keine Woche, in der man nicht Bericht, an anderen Tagen wühle ich in
irgendwie, irgendwo seinen / einen alten Schaltplänen um hinter die FunkMeßrechner auf eine neue Aufgabe an- tion eines ganz bestimmten Eckes einer
setzt!
Schaltung zu kommen...
Im Prinzip ist fast keine Woche wie
Eines gehört ebenfalls zu meiner die andere und dies ist, was mir an meiArbeitsplatzbeschreibung: Das Fertigen ner Arbeit gefällt: Das Spektrum reicht
der ersten Sensoren, Endmontage und von theoretischer Hintergrundarbeit
Inbetriebnahme derselben nach über die tatsächliche „Löterei“ bis verFertigungsstandard: Dadurch erhält man einzelt hin zu handwerklich anmuteneinen Einblick über den gesamten den „Erweiterungsbauten“ an TesteinProduktionsprozess!
richtungen.
Und wie sieht jetzt ein Tag konkret
Ich hoffe, daß ich Euch einen kleinen
aus?
Einblick über die Arbeit, den ArbeitsallDerzeit beschäftige ich mich mit der tag eines Berufsanfängers geben konnÄnderung der Stabilisierungschaltung te.
eines Sensors (entschuldigt die recht
schwammige Formulierung, habt bitte
Armin
dafür Verständnis, daß ich nicht zu sehr
ins Detail gehen kann!)
IKOM
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TUNIX, GARNIX, StuStaCulum
Von wegen gar nix tun...
Die studentischen Open-Air-Festivals GARNIX und TUNIX
Dass der Uni-Alltag gelegentlich etwas Abwechslung vertragen kann, weiß jeder, der schon einmal auf eine
Prüfung gelernt hat. Der Sommer bietet dazu naturgemäß mehr Möglichkeiten (und Verführungsmoment). Das
auszunutzen hat an der TU Tradition.
Seit 1981 das erste TUNIX - damals noch unter dem Namen „Singats“ - auf der Wiese hinter der Glyptothek am
Köngisplatz stattfand, gab es keinen Sommer, in dem nicht die Studentische Vertretung der TUM fünf Tage lang
für Kultur und Unterhaltung gesorgt hätte. Vieles hat sich freilich seit damals verändert, doch auch heuer soll
diese Tradition fortgeführt werden.
Gleiches gilt für das GARNIX, das zum ersten Mal 2001 als Garchinger Ableger des TUNIX stattfand und inzwischen zum eigenständigen Festival herangewachsen ist.
VON
GABRIEL FISCHER
UND
LORENZ KÖNIG
Das Programm kann sich wie jedes
Jahr sehen lassen: zum Auftakt des
GARNIX zwei Tage Open-Air-Kino (veranstaltet vom TU-Film), und den Rest
der Woche bei 14 Programmpunkten
Live-Musik unterschiedlichster Stilrichtungen.
Beim TUNIX treten dann eine ganze
Woche lang 20 Live-Bands auf und bieten Musik vom Feinsten dar.
Daneben lädt auf beiden Festivals ein
Biergarten mit umfangreichem Getränke- und ausgesuchtem Speisenangebot
zum Verweilen und Schmausen ein.
Von Studenten für Studenten
Naturgemäß bedeuten zwei Festivals
dieser Größenordung einen enormen
Aufwand in finanzieller und personeller
Hinsicht. Deswegen werden das
GARNIX und TUNIX von allen
Fachschaften der TUM gemeinsam ausgerichtet. Dem entspringt auch der unverwechselbare Charakter und das ganz
besondere Flair der Festivals: GARNIX
und TUNIX sind Feste von Studenten
für Studenten - aber natürlich ist auch
jeder andere ein willkommener Gast.
Das bedeutet: Studenten sind auf den
Festivals nicht nur Besucher, sondern
stehen auch am Grill, bereiten die Speisen zu, schenken aus und bauen auf und
ab.
Helfen ist dabei weniger mit stupider
Arbeit verbunden denn mit Abwechslung vom Unialltag, neuen Bekanntschaften und einer Menge Spaß - eben
Festivalerlebnis der anderen Art, wie es
wohl nur auf dem GARNIX und TUNIX
möglich ist.
Helfer gesucht
Damit die Organisatoren der Festivals
einen Überblick bekommen, wer wann
wo helfen möchte, möchte sich, wer
helfen mag, bitte per E-Mail melden
unter
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angemessen verpflegt. Denn GARNIX
und TUNIX leben vom Mitmachen und
Mitfeiern - egal ob als Helfer oder BeÜbrigens, aber das versteht sich ja ei- sucher.
gentlich von selbst: Auf dem GARNIX
und TUNIX werden Helfer natürlich
garnixhelfen@fs.tum.de bzw.
tunixhelfen@fs.tum.de.
Drei Wochen Festival-Fieber
in München
Die Idee des TRIPLE LIVE SUMMER
Sommer-Open-Air hoch drei - das ist der TRIPLE LIVE SUMMER. Unter
diesem Dachtitel haben sich die drei großen studentischen Open-AirFestivals Münchens koordiniert. Für alle sommerbegeisterten Festival-Fans
heißt das: Annähernd drei Wochen Festival-Fieber!
Neben GARNIX und TUNIX schließt der TRIPLE LIVE SUMMER das
StuStaCulum mit ein. Das „Studentenstadt-Spektaculum“ ist ebenfalls ein von
Studenten für Studenten ausgerichtetes Musik- und Theaterfestival in der
Studentenstadt Freimann.
Es liegt auf der Hand: drei Open-Air-Festivals, die nicht profitorientiert und
damit für den kleinen Geldbeutel maßgeschneidert sind, ein breites Spektrum an
Kultur bieten und von unentgeltlich arbeitenden Studenten organisiert werden das ist die Formel für eine ganz neue Festival-Qualität im Münchner Sommer.
Die Koordination der Organisatoren von StuStaCulum, GARNIX und TUNIX
stellt das Festival-Erlebnis auf eine höhere Stufe: Studenten organisieren in großem Umfang Kultur und Sommergenuss für ganz München, wie es sonst nur
„große“ kommerzielle Veranstaltungen bieten.
StuStaCulum
10.-13. Juni 2004, Uhrzeit siehe Programm
Studentenstadt Freimann
www.stustaculum.de
GARNIX
14.-18. Juni 2004, 16 bis 24 Uhr
Hochschulgelände Garching
www.tunix.de/garnix
TUNIX
28. Juni-2. Juli 2004, 15 bis 22 Uhr
Königsplatz, hinter der Glyptothek
www.tunix.de
TUNIX, GARNIX, StuStaCulum
13
Hochschulpolitik
Leuchttürme ohne Wasser
Wie 1,9 Milliarden Euro die Deutsche
Wissenschaftslandschaft demontieren
Wer die Nachrichten der letzten Zeit verfolgt hat, mag meinen, dass sich nun nach langem Warten endlich ein
goldenes Zeitalter für die Wissenschaft in Deutschland dazu anschickt, anzubrechen.
VON AUDIO
Leuchttürme werden ihr Licht selbst
in die dunkelsten Ecken von Pisaland
verstrahlen und das Dunkel der Unwissenheit hinwegfegen. Schöne Vorstellung einer neuen Welt, pardon, natürlich eines neuen (Bildungs-) Deutschland. Leider werden wir wohl einmal
mehr enttäuscht werden. Die Vorstellung von Leuchttürmen der Wissenschaft ist so exzellent populistisch und
selbst für den pisatauglich Bild lesenden Stammtischwähler klar. Kein Politiker, nicht einmal Bundesministerinnen
für Bildung und Forschung, die laut ihres Lebenslaufes etwas „davon verstehen“ sollten, können sich als Staatsfrauen dem Sog einer derart guten Formulierung verschließen.
Unseren internationalen Kontakten
hat dieser Finanzierungsvorschlag bereits genutzt. Wer sich freiwillig aus der
inter nationalen
Wissenschaftskonkurrenz verabschiedet, ist bei seinen
Konkurrenten beliebt. Es kursiert bereits
der Witz, dass wir Deutschen teure
Leuchttürme bauen, und dazu das Wasser verkaufen.
Nur zur Erinnerung für die Nichtinitiierten: Der Bund stellt bis zum Jahr
2010 1,9 Milliarden Euro zur Ausweitung internationaler Spitzenforschung
bereit. Dieses Geld soll an 10 Spitzenuniversitäten in Deutschland ausgezahlt
werden.
Eine kurze Kopfrechnung besagt, dass
auf diese Weise jede der als förderungswürdig betrachteten Institutionen im
Jahr 38 Millionen Euro einstreichen
würde. Und dann sollen sie Deutschland
mit diesem Reichtum wieder fit für den
internationalen Wettbewerb machen,
und Universitäten wie Berkeley oder
Harvard auf die Plätze verweisen. Erleichterung macht sich breit beim Volk.
Bald sind wir wieder wer.
Zum Vergleich: Harvard hatte im Jahr
2003 laut seines veröffentlichten
Finanzberichts [1] fast zweikommafünf
Milliarden Dollar zur Verfügung. Was
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machen die nur mit dem ganzen Geld?
Naja, ist ja egal. Wir machen’s jedenfalls besser.
Bloß nicht darüber nachdenken, dass
man für Spitzenforschung nicht nur viel
Geld braucht. Zu einfach der Baukasten.
Wir kaufen 10 Klötzchen und daraus
bauen wir einen schönen, hohen Turm.
Hätte man in den Gelben Seiten jemanden gesucht, der sich mit sowas
auskennt, so hätte dieser Mensch sofort darauf hingewiesen, dass hervorragende Wissenschaftler nur dann hervortreten, wenn möglichst viele Bürger eine
gute und breite Grundbildung haben.
Und genau diese kam nicht nur an den
Universitäten in den letzten zwanzig
Jahren zu kurz.
Die grundsätzliche Marschrichtung
war schon seit Jahren: Macht mehr
Abiturienten. Als Ziel wurde - wohl nach
einer abendlichen Skatrunde mit Hochprozentigem - die Quote von 50% Abiturienten eines jeden Jahrgangs ausgegeben. An sich ist diese Zielsetzung hoch
ambitioniert und per se weder verwerflich noch unrealistisch. Eine Einigung
auf ein Ziel setzt aber nicht zwingend
die Wahl einer guten Methode voraus.
Anstatt die Ausbildung kontinuierlich zu
verbessern, wurden die Anforderungen
kaum merklich, aber kontinuierlich abgesenkt, um das einmal gesteckte Ziel
zu erreichen. Aber dann, die große
Überraschung: Die Ausbildung wurde
nicht besser, ja nicht einmal die
Abiturientenquote stieg im gewünschten Maß und es war Staunen allerorten.
Die Konzentration darauf, möglichst
jeden durch alle Klassenstufen zu hieven sorgte für Frustration vieler überdurchschnittlich Begabter, die nie ihr
volles Potenzial entwickeln konnten.
Diese Enttäuschten (weil chronisch
Unterforderten) fehlen auch heute den
Unis. Insofern ist es eher verwunderlich, dass Deutsche Universitäten immer
noch unter den Top 100 weltweit zu
finden sind. Ein Erfolg, der mir Respekt
abringt.
Aber nicht nur das mangelnde Interesse an breiter Grundbildung hat der
Wissenschaftslandschaft zugesetzt. Am
Rande sei hier die latente Technikfeindlichkeit, die auch durch Unwissenheit bedingt ist, erwähnt. Viel entscheidender ist aber, dass die Universitäten
in Deutschland seit Jahren chronisch
unterfinanziert werden. Hier hat sich der
Staat still und leise aus seiner Verantwortung gestohlen. Bildung ist nun einmal kein Thema, mit dem sich Wählerstimmen gewinnen lassen. Und nun
werden wir wieder einmal mit einem
kurzsichtigen und reichlich sinnlosen
Aktionsprogramm ruhiggestellt, das als
einzigen positiven Gesichtspunkt die
optisch hohe Zuweisungssumme zu bieten hat.
Denn einerseits wird versucht, mit lächerlichen Mitteln Exzellenzzentren (welcher überbezahlte Marketingfachmann
hat sich eigentlich nicht entblöden können, diesen Begriff ernsthaft zu verwenden?) aufzubauen. Auf der anderen Seite
werden den Universitäten die Mittel
entzogen, die sie zum Überleben benötigen. Siehe letzhin hier in Bayern. Es
ist noch keinem unserer ach so amtsvereidigten und nutzenmehrenden Politiker in den Sinn gekommen, dass die
langfristig beste Garantie für mehr Arbeitsplätze eine gute Bildung der breiten Masse ist. Diesbezüglich haben wohl
die meisten Regierungen der letzten
Jahre - egal ob auf Landes- oder Bundesebene - ihren Amtseid verletzt. Niemand wird sie dafür zur Rechenschaft
ziehen. Durch die Höhe ihrer Rente
respektive Sozialhilfe werden sie hoffentlich eines Tages an ihren Erfolgen
teilhaben. Aber auch das wird wohl ein
Wunschtraum bleiben.
Um in ihrer Verzweiflung zumindest
ihre Grundfinanzierung zu sichern, greifen die Hochschulen zum populären
Mittel: Die Studenten sollen zahlen. In
Hochschulpolitik, Meinung & Bastelecke
Bayern haben sie durch die grandiose
Entscheidung des hervorragend
gebildenten und jedermann als Philosoph bekannten Freistaatschefs, den
Hochschuletat mit dem Rasenmäher zu
kürzen, neuen Auftrieb erhalten. Dankbar nehmen wir zur Kenntnis, dass die
Unkenntnis zumindest gleichmäßig auf
alle Parteien verteilt ist.
Ab dem Wintersemester dürfen wir
nun Verwaltungsgebühren zahlen.
Glaubt man Frau Bulmahn, dann sollte
das nicht nötig sein. Die Leuchttürme
werden doch schon bald, mit üppigen
Mitteln ausgestattet, strahlen. Glaubt
man Herrn Stoiber, müssen alle ihren
Beitrag leisten, damit Laptop und Lederhose weiterhin freudig zusammenleben können.
Mittlerweile wird allerdings nicht einmal mehr vom Chef persönlich vorgegeben, dass diese Gebühr der finanziellen Stärkung der Hochschule dienen
soll. Einzig der Staatshaushalt soll aufpoliert und die Studenten auf höhere
Gebühren vorbereitet werden.
Mit anderen Worten: Man sagt uns,
wir sollen Gebühren zahlen, damit die
Universität ihre Lage verbessern kann
und zieht unserer Alma Mater das Geld
sofort wieder aus der Tasche. Und Bund
und Länder geben viel Geld für Leuchttürme mit zweifelhaftem Nutzen aus.
Schliesslich muss man den Raum nur
dunkel genug machen, um Glühwürmchen für Leuchttürme zu halten.
Ich bin wohlgemerkt nicht pauschal
gegen Studiengebühren. Allerdings ist
die Dreistigkeit, mit welcher sinnloser
Aktionismus als große (Bildungs-)Politik
verkauft wird, erschreckend.
Wie schon Jürgen Dietz bemerkte:
„Die Deutschen, das Volk der Dichter
und der Denker - von Politikern war ja
auch nie die Rede.“
[1] http://vpf-web.harvard.edu/
annualfinancial/pdfs/
2003statements.pdf, 14. Juni 2004
Schneeballsystem neu verpackt
Seid Ihr in letzter Zeit auch auf offener Strasse angesprochen worden, ob Ihr einen Job haben wollt? Weil Ihr „so
kompetent ausseht“ oder „sympathisch seid“?
Wollt Ihr auch „Teamleiter“ werden?
VON
BERNHARD LICHTINGER
Wenn man dann nicht gleich weiterläuft, soll man sofort einen Termin ausmachen, bei dem dann genauer erklärt
werden soll, um welchen Job es geht.
Hier kommt dann die Wahrheit zu Tage:
Man soll zunächst ein „Seminar“ besuchen, dann muss man 7 Versicherungen verkaufen, bevor man dann zum
„Teamleiter“ wird, und dann wiederum
neue Verkäufer anwerben gehen darf.
Dabei werden einem pro Versicherung
Provisionen im hunderter Euro Bereich
gezahlt. Hört sich für mich nach dem
altbekannten Schneeballsystem an: Finde mehrere Doofe, die dann wiederum
mehrere finden, usw.
Für den Einzelnen mag das natürlich
eine gute Möglichkeit sein, Geld zu verdienen, aber mir missfällt die Art und
Weise, wie die Leute angeworben werden, was eine seriöse Firma nicht nötig
haben sollte. Auch dass dann Versicherungen von Leuten verkauft werden
sollen, die praktisch keinen Ahnung
davon haben, ist nicht gerade verantwortungsvoll gegenüber den Kunden.
In letzter Zeit wurde mir mehrmals von
derartigen Anwerbeversuchen der Firma Hamburg-Mannheimer berichtet.
Anscheinend hat sie sich diese Praxis
von MLP abgeschaut, da dieses Unternehmen meines Wissens eine ähnliche
Vorgehensweise hat.
Ich habe nun die Bitte an Euch: Lasst
Euch nicht auf derartige Geschäfte ein!
Das Elektro- und InformationstechnikKartenspiel
Eine andere Interpretation von Laptop und Lederhose
Auf den nächsten Seiten findet ihr das ultimative EI & IT Kartenspiel.
Einfach die Seiten raustrennen, auf einem Karton aufkleben und ausschneiden. Dann steht einem ersten Spiel eigentlich nichts mehr im Wege.
Wir würden uns über Feedback freuen.
Idee & Gestaltung: Eva Ziegler, Flo Bauer
15
Bastelecke
Op-Amps
16
Bastelecke
Spulen
17
Bastelecke
18
Bastelecke
19
Bastelecke
Transistoren
20
Bastelecke
Z-Dioden
21