Die Baum- und Straucharten Sachsens

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Die Baum- und Straucharten Sachsens
Schriftenreihe Heft 24
Baum- und Straucharten
Die Baum- und Straucharten Sachsens – Charakterisierung und
Verbreitung als Grundlagen der Generhaltung
Sächsische Landesanstalt für Forsten
Herausgeber
SÄCHSISCHE LANDESANSTALT FÜR FORSTEN (LAF)
Bonnewitzer Straße 34, 01796 Pirna, OT Graupa
Telefon: (03501) 542-0
Telefax: (03501) 542-213
E-Mail: laf.graupa@laf.smul.sachsen.de, Internet: http://www.forsten.sachsen.de/laf
Autor
PETER A. SCHMIDT
unter Mitarbeit von
ULRICH KLAUSNITZER
Technische Universität Dresden, Fachrichtung Forstwissenschaften, Institut für Allgemeine Ökologie und Umweltschutz, 01737 Tharandt
Redaktion, Gestaltung
SÄCHSISCHE LANDESANSTALT
FÜR
FORSTEN (LAF)
Fotografie
PETER A. SCHMIDT
Redaktionsschluss
Januar 2001
Repro/Druck
Auflage
2 000
Bezug
über Sächsische Landesanstalt für Forsten
ISBN 3-932967-26-7
Gedruckt auf Papier aus 100 % chlorfrei gebleichtem Zellstoff.
Verteilerhinweis:
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In der Schriftenreihe der LAF sind bisher die folgenden Titel erschienen:
Erstausgabe
Heft 1/1994
Heft 2/1995
Heft 3/1995
Heft 4/1995
Heft 5/1995
Heft 6/1996
Heft 7/1996
Heft 8/1996
Heft 9/1996
Heft 10/1996
Heft 11/1997
Heft 12/1997
Heft 13/1998
Heft 14/1998
Heft 15/1998
Heft 16/1998
Heft 17/1998
Heft 18/1999
Heft 19/1999
Heft 20/2000
Heft 21/2000
Heft 22/2000
Heft 23/2000
Heft 24/2002
in Vorbereitung
Waldfunktionenkartierung
Forstpflanzenzüchtung – Quo vadis?
Wald und Klima
Erhaltung und Förderung forstlicher Genressourcen
Übersicht der natürlichen Waldgesellschaften
Genetik und Waldbau der Weißtanne, Bd. I und II
Waldumbau – Beiträge zum Kolloquium
Wald und Boden
Forstliche Wuchsgebiete und Wuchsbezirke im Freistaat Sachsen
Waldbiotopkartierung in Sachsen
Empfehlungen geeigneter Herkünfte forstlichen Saat- und
Pflanzgutes für den Anbau im Freistaat Sachsen (Herkunftsempfehlungen)
Waldklimastationen
Möglichkeiten einer integrierten Bekämpfung des Blauen Kiefernprachtkäfers
Forstpflanzenzüchtung für Immissionsschadgebiete
Der Waldzustand im Nationalpark Sächsische Schweiz nach den
Ergebnissen der Permanenten Stichprobeninventur 1995/96
Zuordnung der natürlichen Waldgesellschaften zu den Standortsformengruppen (Ökogramme)
Sanierung von Waldschadensflächen im extremen Immissionsschadgebiet unter besonderer Berücksichtigung des Nichtstaatswaldes
Wald- und Forstökosysteme auf Kippen des Braunkohlenbergbaus
in Sachsen – ihre Entstehung, Dynamik und Bewirtschaftung –
Biogeochemisches Potenzial ausgewählter Baumarten auf meliorierten, immissionsbeeinflussten Standorten des Erzgebirges
Waldumbau auf Tieflands- und Mittelgebirgsstandorten
Bodenzustandserhebung (BZE) in den sächsischen Wäldern
(1992–97)
Leitfaden forstliche Bodenschutzkalkung in Sachsen
Empfehlungen zur Wiedereinbringung der Weißtanne
Der sächsische Wald im Dienst der Allgemeinheit
Die Baum- und Straucharten Sachsens – Charakterisierung
und Verbreitung als Grundlagen der Generhaltung
Forstliches Umweltmonitoring in Sachsen – Level II
Die Baum- und Straucharten Sachsens – Charakterisierung und Verbreitung als Grundlagen der Generhaltung
PETER A. SCHMIDT
unter Mitarbeit von ULRICH KLAUSNITZER
Technische Universität Dresden, Fachrichtung Forstwissenschaften,
Institut für Allgemeine Ökologie und Umweltschutz, Tharandt
Vorwort
Am 21. März 1994 ist in der Bundesrepublik Deutschland das Gesetz zu dem Übereinkommen über die biologische
Vielfalt (ÜBV) in Kraft getreten. Wesentliches Ziel des Übereinkommens ist die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der
biologischen Vielfalt auf den Ebenen der Ökosystemvielfalt, der Artenvielfalt und der genetischen Vielfalt innerhalb der
Arten.
In der Forstwirtschaft wird dieser Gesetzesauftrag unter anderem mit dem Konzept zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung forstlicher Genressourcen in der Bundesrepublik Deutschland aus dem Jahre 2000 konkretisiert und umgesetzt.
Dieses Konzept behandelt neben den Baumarten auch Straucharten als wichtigen Teil der biologischen und damit auch
genetischen Vielfalt von Waldökosystemen.
Die Nachfrage nach Saat- und Pflanzgut von Straucharten ist in den letzten Jahren rapide gestiegen. Die Ursachen hierfür liegen in der Bedeutung dieser Gehölze für die Biotop- und Landschaftsgestaltung. Einerseits finden sie Verwendung
bei der Gestaltung von Waldrändern (s. Waldbaugrundsätze für den Staatswald des Freistaates Sachsen). Andererseits
besteht ein erheblicher Bedarf für Begrünungs- und Ausgleichsmaßnahmen sowie für Begleitpflanzungen im Gartenund Landschaftsbau.
Aufgrund mangelnder Kenntnisse zu Vorkommen und Eignung von Straucharten sowie durch fehlende gesetzliche
Regelungen kam und kommt es zur unkontrollierten Einbringung gebietsfremder Arten oder Herkünfte in Wald und
offener Landschaft. Die damit verbundenen wirtschaftlichen und ökologischen Folgen negativer Art, wie hohe Ausfallraten, Verdrängung einheimischer Arten oder Populationen sowie Hybridisierungseffekte, verdeutlichen die Notwendigkeit, genetisch geeignetes Vermehrungsgut zu verwenden. Die Nachfrage nach Saat- und Pflanzgut geeigneter heimischer Gehölze nimmt daher zu, kann aber durch Mangel an geeigneten Erntemöglichkeiten und kontrollierten Anzuchten oft nicht befriedigt werden. Im Gegensatz zu den forstlichen Baumarten ist der Kenntnisstand hinsichtlich der
Verbreitung und Charakterisierung genetischer Ressourcen bei Straucharten vergleichsweise gering.
Eine Datensammlung zur Verbreitung, Charakterisierung und Gefährdung sächsischer Straucharten, die durch den Lehrstuhl für Landeskultur und Naturschutz an der Fachrichtung Forstwissenschaften der TU DRESDEN im Auftrag der SÄCHSISCHEN
LANDESANSTALT
FÜR
FORSTEN erarbeitet wurde, war Anlass, eine Gesamtübersicht aller Gehölzarten (einheimische,
eingebürgerte und verwildernde gebietsfremde Bäume, Groß-, Klein-, Zwerg- und Halbsträucher) Sachsens zu erstellen.
Die vorliegende Grundlagensammlung stellt einen ersten Schritt für eine effektive Erhaltung und nachhaltige Nutzung
genetischer Ressourcen von Straucharten dar. Diese Gehölzflora für Sachsen ermöglicht in kompakter Form, Vorkommen von Sträuchern in einen regionalen Bezug zu setzen. Darauf aufbauend können nach der Erfassung und Charakterisierung der genetischen Ressourcen von Straucharten in den verschiedenen Landesteilen von Sachsen Beerntungseinheiten als Grundlage für die Bereitstellung von geeignetem Saat- und Pflanzgut ausgewiesen werden. Analog zu den
Waldbaumarten kann somit eine breite genetische Basis für die Erhaltung und kontrollierte Nutzung genetischer Ressourcen von Straucharten sichergestellt werden.
Einleitung
Im Auftrag der Sächsischen Landesanstalt für Forsten in Graupa wurde eine Datensammlung zur Verbreitung, Charakterisierung und Gefährdung einheimischer Straucharten erstellt (SCHMIDT & KLAUSNITZER 1999). Dabei wurde im Anhang
eine Übersicht aller in Sachsen wild wachsend auftretender, sowohl einheimischer als auch eingebürgerter oder nur aus
Kultur verwilderter fremdländischer Arten der Gehölzflora vorgelegt. Einbezogen wurden Bäume, Sträucher, Zwerg- und
Halbsträucher sowie holzige Lianen. Wesentliche Grundlage dafür bildeten neben einer umfangreichen Gehölzkartei und
Datensammlung (SCHMIDT Mskr., vgl. auch 1989a, 1990; SCHMIDT & WILHELM 1995) deutsche, sächsische und regionale
Florenwerke (z. B. diverse Auflagen des „W ÜNSCHE“ wie WÜNSCHE 1899, SCHORLER 1919 oder FLÖSSNER et al. 1956,
WEBER & KNOLL 1965, ROTHMALER 1996) sowie floristische (z. B. OTTO et al. 1986–1999; GUTTE 1991), taxonomische (z. B.
RANFT 1986–1995, SCHMIDT 1995a, GOLDE 1996), pflanzengeographische (z. B. HEMPEL 1979, HEMPEL et al. 1984, BENKERT
et al. 1996) und forstliche (z. B. LAF 1995–1998) Publikationen. Der Verbreitungsatlas der Farn- und Samenpflanzen des
Freistaates Sachsen befand sich zu dieser Zeit noch in Bearbeitung (vgl. HARDTKE et al. 1996, IHL & HARDTKE 1998).
Inzwischen ist das vom Sächsischen Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft geförderte und dem Sächsischen
Landesamt für Umwelt und Geologie betreute Projekt jedoch abgeschlossen (HARDTKE & IHL 2000), so dass für vorliegende Publikation nebst weiterer Literatur zusätzlich Karten zur Verbreitung von Gehölzen in Sachsen ausgewertet werden konnten. Da von SCHMIDT Texte für die Verbreitungskarten der Gehölzarten von etwa dreißig Gattungen in diesem
„Florenatlas“ erarbeitet wurden, in dem Zusammenhang auch Pflanzenmaterial bestimmungskritischer Taxa revidiert
wurde, konnte die Datensammlung erweitert werden. Die vorliegende Übersicht in Sachsen einheimischer und neuheimischer sowie sonstiger außerhalb von Siedlungen auftretender, aus Kultur verwilderter oder forstlich angebauter
gebietsfremder Gehölzarten stellt damit eine völlig überarbeitete (SCHMIDT) Fassung der Darstellung in SCHMIDT & KLAUSNITZER
(1999) dar. Sie enthält außerdem 15 Gehölzgattungen, die keine Aufnahme in den „Florenatlas“ fanden, sowie
zusätzliche Arten.
Die Sippen sind alphabetisch nach Gattungsnamen, innerhalb der Gattungen nach Artnamen, angeordnet. Die Bastarde
sind ebenfalls entsprechend ihrer binären Benennung alphabetisch eingefügt. Für die einzelnen Arten (teilweise gruppiert in Artengruppen) und Bastarde werden knapp Gesamtareal, Verbreitung und standörtliches Verhalten in Sachsen
charakterisiert, intraspezifische Taxa a u f g e f ü h rtund bei gefährdeten Arten Hinweise zu Rückgang und Schutz gegeben.
Vor der verbalen Beschreibung werden mittels Abkürzungen Status, Gefährdungsgrad (Deutschland, Sachsen; BFN 1996,
SCHULZ 1999) und gesetzlicher Schutz, Lebensform und Bedeutung als forstliche Genressource gekennzeichnet (vgl.
Abkürzungsverzeichnis). Nach dem Gattungsnamen werden in einigen Fällen Hinweise auf weitere in Wäldern oder zur
Landschaftsgestaltung im Anbau befindliche Arten gegeben, bei taxonomisch schwierigen oder „bestimmungskritischen“ Gattungen wird die Problematik kurz dargelegt. Die wichtigsten Synonyme werden sowohl bei den entsprechenden Sippen genannt als auch in die alphabetische Abfolge der behandelten Arten eingefügt (mit Verweis auf den
k o rrekten Namen). Dies betrifft auch Bastardformeln (Nennung der Elternarten alphabetisch), sie werden aber nur nach
einem der Eltern (dem in der Formel zuerst genannten) nochmals in dem laufenden Text aufgeführt (mit Verweis auf
den binären Bastardnamen).
Die Schreibweise deutscher Artnamen verfolgt konsequent das Prinzip der Absetzung des Art-Beiwortes vom Gattungsnamen durch Bindestrich (z. B. Feld-Ulme, aber nicht Feldulme), sofern nicht ohnehin (bei adjektivischen Epitheta,
z. B. Holländische Ulme) beide Namen getrennt geschrieben werden (vgl. SCHMIDT 2001).
Der Sächsischen Landesanstalt für Forsten Graupa wird für die Möglichkeit der Drucklegung herzlich gedankt.
Für diverse technische Unterstützung danken wir den Mitarbeiterinnen I. FREHSE, R. POHL, A. SCHROIFF und M. ZIEVERINK.
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Übersicht
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ABIES – TANNE
Tiefland vorkam, jedoch seit dem 19. Jahrhun-
(Fam. Pinaceae – Kieferngewächse)
dert dramatischer Rückgang ( „ Tannensterben“:
A
Neben der seltenen einheimischen Weiß-Tanne
veränderte Waldbewirtschaftung, Immissionen,
sind in Wäldern vereinzelt fremdländische
hohe Wilddichte, Verlust von genetischer Vari-
A
Tannen anzutreffen, die forstlich angebaut
ation und Anpassungsfähigkeit isolierter Rest-
wurden, z. B. die nordamerikanischen Arten
bestände etc.), vielerorts erloschen, oft nur
A
Kolorado-T. (A. concolor [GORDON] HILDEBR.)
noch Einzelbäume (meist in Fichten- und Kie-
und Küsten-T. (A. grandis [D. DON] LINDL.),
fernforsten), selten horst- oder gruppenweise
die japanische Nikko-T. (A. homolepis SIEB. &
erhalten (vgl. z. B. MILITZER 1948, HEMPEL
ZUCC.) und die kaukasische Nordmann-T. (A.
1979, LAF 1995, HÖRENZ 1999, HARDTKE & IHL
nordmanniana [STEVEN] SPACH).
2000). Verschiedentlich wurden auch alloch-
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thone Herkünfte angepflanzt. Bestand an über
Abies alba MILL. – Weiß-Tanne
60-jährigen „Alttannen“ nach LAF (1995) etwa
I, K, E – RL (DE: 3, SN: 1) – MPh – FGMBA1
2000 Individuen (1955 noch 61 000), schwer-
Submediterran/montan bis südsubatlantisch-
punktmäßig in ostelbischer Sächsischer
A
südzentraleuropäisch/demontan verbreiteter
Schweiz und im Erzgebirge (hier noch um
Nadelbaum, der in Sachsen seine nördliche
1850 „überall und in nicht geringer Zahl alte
A
Arealgrenze erreicht (nur östlich der Elbe noch
mächtige Tannen“, meist zwischen 300–400
einige isolierte Vorkommen im südlichen Bran-
Jahre alt, Jahrb. Königl.-Sächs. Forstakademie
A
denburg: Niederlausitz, vgl. BENKERT et al.
Tharandt 9: 68–69, 1853). Erhaltung der in
1996, SCHMIDT 1996b). Früher verbreiteter
Sachsen vom Aussterben bedrohten Art erfor-
A
Waldbaum, der häufig im Bergland (hochkol-
dert neben Sicherung der Naturverjüngung die
line bis montane Mischwälder vom Vogtland
Anzucht autochthoner Herkünfte und Wieder-
über Erzgebirge und Elbsandsteingebirge bis
ausbringung. Im letzten Jahrzehnt umfangrei-
in das Lausitzer Bergland), zerstreut im Hügel-
che Forschungsarbeiten (z. B. zur Genetik,
land sowie vereinzelt im Oberlausitzer
künstlichen und natürlichen Verjüngung)
A
A
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sowie in situ- und ex situ-Schutzmaßnahmen
Abb. 1
durch die Forstwirtschaft, u. a. Ausweisung
Junge
von Generhaltungsobjekten, Anlage von Erhal-
Weiß-Tanne
tungssamenplantagen, Anbau geeigneter
(Abies alba) im
Herkünfte (vgl. LEONHARDT 1993, BRAUN &
Fichtenbestand
LLAMAS GOMEZ 1994, LAF 1998b, LLAMAS
A
GOMEZ 1998). Im natürlichen Areal ist langfris-
A
im Erzgebirge sogar von 10 % geplant, wobei
A
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A
tig ein Tannenanteil in den Wäldern von 3 %,
der Anbau genetisch nahe stehender gebietsfremder Herkünfte aus dem herzynisch-karpatischen Gebirgsraum in Erwägung gezogen
wird (LAF 1995, WOLF & BRAUN 1995).
A
A
ACER – AHORN
Abb. 2
(Fam. Aceraceae – Ahorngewächse)
Eschen-Ahorn
Neben den drei einheimischen Arten und
(Acer negundo), ein
einer sich einbürgernden nordamerikanischen
sich einbürgernder
Art (A. negundo) treten außerhalb von Siedlun-
Neophyt aus
gen einige fremdländische Arten auf, die zur
Nordamerika
A
A
A
Landschaftsgestaltung oder -pflege (an Ver-
A
kehrswegen, Schutzpflanzungen u. ä.) gepflanzt werden und (bisher) keine (z. B. S i l b e rA. – A. saccharinum L., Tatarischer A. – A.
A
tataricum L.) oder nur ausnahmsweise
Hügelland (vgl. BENKERT et al. 1996, HARDTKE &
(z. B. Feuer-A. – A. ginnala MAXIM., auf Müll-
IHL 2000), gebietsweise bereits fest etabliert
kippe bei Leipzig, GUTTE 1991) Tendenzen zur
(z. B. in Flussauen).
A
Acer platanoides L. - Spitz-Ahorn
A
Verw i l d e rung oder subspontanen Ausbreitung
aufweisen.
I, K, E – MPh – FGMBV3
Acer campestre L. – Feld-Ahorn,
Maßholder
Heute in ganz Sachsen (mit Ausnahme der
I, K, E – NPh-MPh – FGSEBA2
FLÖSSNER et al. 1956, MÜLLER 1998) allgemein
T h e rmophile submediterran-mitteleuropäische
verbreitete, anspruchsvolle (an Nährstoffe,
A rt krautreicher Laubwälder (besonders Hain-
Licht), submediterran/montan-mitteleuropäi-
buchen-Eichenwälder, Auenwälder) und Gebü-
sche (im Osten bis zum Ural reichende)
sche nährstoff reicher Standorte des Tief- und
Baumart. Natürliche Verbreitung schwierig zu
Hügellandes, verbreitet besonders in den Auen-
rekonstruieren, da seit dem 19. Jahrhundert
landschaften und flussbegleitenden Hügellän-
häufig angepflanzt (beliebter Straßen- und
d e rn von Elbe, Mulde und Weißer Elster sowie
Parkbaum bis in die Gegenwart (vgl. Baum
d e ren Nebenflüssen, zerstreut in der kollinen
des Jahres 1995 oder umfangreiches Sorti-
Oberlausitz, auch angepflanzt (z. B. als beliebte
ment bei Gehölzsichtung von Alleebäumen
Heckenpflanze und zur Landschaftsgestaltung)
durch Bundessortenamt 1983–1997, SPELLER-
und verw i l d e rnd. Eingebürg e rte Vorkommen,
BERG
die in bestimmten Gebieten sogar überwiegen
tend, dabei das Areal erweiternd; in den letz-
können, sind von autochthonen oft schwierig
ten Jahrzehnten zunehmend in nicht mehr
oder nicht unterscheidbar.
überflutete Auenwälder eindringend (z. B.
Unterarten:
Leipziger Auenwald, MÜLLER & ZÄUMER 1992).
- subsp. campestre – Gewöhnlicher Feld-A.
Unterscheidung aus Kultur verwilderter und
(Verbreitung vgl. oben),
- subsp. leiocarpum PAX – Kahlfrüchtiger
Feld-A. (Verbreitung ungenügend bekannt).
obersten Berglagen: Erzgebirge bis 750 m,
1997). Seitdem subspontan sich ausbrei-
eingebürgerter von natürlichen (hauptsächlich
in kollinen Laubmischwäldern, Hang- und
Auenwäldern) Vorkommen nicht immer möglich, ob jedoch nur im ostelbischen Hügelland
Acer negundo L. – Eschen-Ahorn
A
ursprünglich (HEMPEL 1979), erscheint unsicher.
N, K, E - MPh
Aus Nordamerika stammendes, häufig gepflanz-
Acer pseudoplatanus L. – Berg-Ahorn
tes Ziergehölz mit Tendenz zur Ausbreitung
I, K, E – MPh – FGSLBV!
(Verwilderung über generative und vegetative
Vom Bergland über das Hügelland (besonders
Fortpflanzung (vgl. LOHMEYER & SUKOPP 1992)
Schlucht-, Blockhalden- und Steinschuttwälder,
und Einbürgerung (z. B. in Städten, an Verkehrs-
edellaubbaumreiche Buchenwälder und Hain-
wegen, entlang von Fließgewässern, in Berg-
buchen-Eichenwälder) bis in die Auengebiete
b a ufolgelandschaften), besonders im Tief- und
des Tieflandes reichende, den nährstoffarmen
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Standorten der nordsächsischen Altpleistozän-
AESCULUS – ROSSKASTANIE
Landschaften weitgehend fehlende, anspruchs-
(Fam. Hippocastanaceae - Rosskastanien-
volle (an Boden- und Luftfeuchte, Trophie)
gewächse)
Baumart, die zu einem submediterran/montan-
Aesculus x carnea = A. hippocastanum x A.
südsubatlantisch-südzentraleuropäisch/demon-
pavia → siehe unter A. hippocastanum!
tanen Arealtyp gehört. Gebietsweise überwie-
A
Vorkommen, da die Art oft angepflanzt wurde
Aesculus hippocastanum L. –
Gewöhnliche Rosskastanie
(z. B. als beliebter Straßen- und Parkbaum)
N, K, U – MPh
A
und sich in Ausbreitung befindet. Holz wert-
Häufiger Park- und Alleebaum (Heimat: Balkan-
voller als das des Spitz-A. (z. B. Möbelherstel-
halbinsel), auch an Waldwegen (Zierwirkung,
A
lung, Instrumentenbau, Drechslerei, Schnitze-
Früchte als Wildnahrung) gepflanzt. In der
rei). Aus forstwirtschaftlicher Sicht bei der
Oberlausitz seit 1724 (Laubaner Gärten,
Erhaltung forstlicher Genressourcen in Sach-
MILITZER & SCHÜTZE 1952) bekannt.
sen zu den „Schlüsselbaumarten“ (Anteil von
Verschiedentlich tritt Naturverjüngung auf,
mehr als 50 % an jeweiligen Bestandeszielty-
aber meist nur unbeständig und Art sich nicht
pen) gehörend (Spitz-A. zu den „Mischbaum-
etablierend oder ausbreitend. Als Straßen-
arten“, Feld-A. zu den „seltenen Baumarten“,
baum wird außerhalb von Siedlungen auch der
WOLF & BRAUN 1995).
Bastard mit der Pavie (A. pavia L.), die Rote R. –
gen im Tief- und Hügelland eingebürgerte
A
A
A
A. x carnea HAYNE, gepflanzt.
A
Abb. 3
Berg-Ahorn (Acer
A
pseudoplatanus)
mit den noch
AILANTHUS – GÖTTERBAUM
A
unreifen
(Fam. Simaroubaceae – Bittereschengewächse)
A
A
A
Spaltfrüchten in
hängender Traube
Ailanthus altissima (MILL.) SWINGLE –
Chinesischer Götterbaum
N, E – MPh
Ziergehölz, das besonders in Stadtgebieten
(z. B. Ballungsräume von Dresden und Leipzig,
Zwickau, Riesa) verwildert auftritt und sich
einbürgert (vgl. GUTTE et al. 1987), starke Ausbreitung auf Trümmerschutt in der Nachkriegs-
A
zeit, heute besonders an Bahndämmen und
anderen trocken-warmen Pionierstandorten.
A
A
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A
A
ALNUS – ERLE
(Fam. Betulaceae – Birkengewächse)
Alnus glutinosa (L.) P. GAERTN. – SchwarzErle, Rot-Erle
I, K – MPh – FGSLBV3
In ganz Sachsen verbreitete, meridional/montan bis boreale europäische (Ficaria-Arealtyp
nach MEUSEL & JÄGER 1992) Art meso- bis
A
eutropher mineralischer und organischer Nassstandorte, besonders in Quell-, Auen- und
A
A
A
im oberen Erzgebirge seltener (vgl. FLÖSSNER
Alnus incana (L.) MOENCH (s. str.) –
Grau-Erle, Weiß-Erle
et al. 1956, M ÜLLER 1998).
N, K, E – MPh
Wertvolle Pionierbaumart, die wegen ihrer
Vom Tiefland bis in die Gebirge gepflanzt (an
Bedeutung für Ufer- und Erosionsschutz, ihres
Bach- und Flussufern schon Bestände in der
Holzes (z. B. unter Wasser von hoher Dauer-
1. Hälfte des 19. Jahrhunderts, vgl. WILLKOMM
haftigkeit) oder ihres ökologischen Verhaltens
1866; in neuerer Zeit oft in Kippen- und Halden-
(Eignung für spezielle Aufforstungen) oft ge-
forsten, z. B. Braunkohlentagebau-Folgeland-
pflanzt wurde und wird (gehört zu „Schlüssel-
schaften, THOMASIUS et al. 1999), von den An-
baumarten“ für den sächsischen Landeswald,
pflanzungen sich ausbreitend (selbst auf den
WOLF & BRAUN 1995), allerdings durch Rodung
Bergehalden des Uranerzbergbaus, SÄNGER &
bachbegleitender Erlen-Ufergehölze und Grund-
WÖLLNER 1995). Gebietsweise (besonders Erz-
wasserabsenkungen auch Standorte verloren
g e b i rge, Oberlausitz) völlig eingebürgert, teil-
hat.
weise Bestände in Bach- und Flussauen einen
Da die ökologischen Ansprüche dieser Art bei
naturnahen Eindruck vermittelnd.
Aufforstungen in der Regel beachtet wurden,
Offensichtlich wollte HEMPEL (1979, 1983) die
lassen sich heute schwer natürliche von ge-
Möglichkeit von Reliktvorkommen ursprüng-
pflanzten Vorkommen unterscheiden, es sei
licher, spät- oder postglazialer Vegetation im
denn, sie fallen durch Abweichungen in mor-
sächsischen Bergland nicht ganz ausschließen,
phologischen Merkmalen oder im Wuchsver-
indem er bei den „naturnah anmutenden Be-
halten auf, denn Wuchsgebietspopulationen
ständen“ von „wohl generell ausgebracht“
und Ökotypen können sich darin deutlich unter-
(1979) spricht bzw. „nur noch akzessorischer
scheiden (z. B. Kronenform, Ästigkeit und
Bestandteil der Ufergehölze“ (1983).
Wuchsleistung, vgl. SCHMIDT 1996a). Deshalb
Die Art mit Verbreitungsschwerpunkt in den
sind bei Pflanzungen unbedingt die Herkunfts-
Gebirgen und der borealen Zone Europas (wie
gebiete und -empfehlungen (vgl. LAF 1996a) zu
die einheimische Fichte zum Trifolium spadi-
beachten.
ceum-Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER 1992)
D u rch die frühe Blütezeit auch wertvolle Bienen-
repräsentiert den europäischen Vertreter einer
weidepflanze (Spender von Pollen und Kittharz ) .
zirkumpolaren Artengruppe (A. incana agg.,
Niederungswäldern sowie Bruchwäldern, nur
SCHMIDT 1996a). Zu diesem Sippenkomplex
Alnus glutinosa x A. incana = A. x hybrida
gehört auch die nordamerikanische Runzelblättrige E. (A. rugosa [DU ROI] SPRENG. =
Alnus x hybrida RCHB. = A. glutinosa x A.
incana – Bastard-Erle
A. incana subsp. rugosa [DU ROI] CLAUSEN),
(Syn.: A. pubescens TAUSCH)
dert angepflanzt wurde, sogar „bisweilen ver-
N, U – MPh
wildert und eingebürgert“ auftrat (WÜNSCHE
Spontan auftretender Bastard zwischen ein-
1899, fälschlich als A. serrulata). Nach Karte in
heimischer Schwarz-E. und eingebürgerter
HARDTKE & IHL (2000) nach 1950 in der Ober-
Grau-E. (z. B. Langenburkersdorf, Wesenitz-
lausitz noch beobachtet, aber nicht mehr nach
moor – OTTO et al. 1986), bereits im 19. Jahr-
1990 (möglicherweise nicht erfasst), Einbürge-
hundert aus der Oberlausitz bekannt (WÜNSCHE
rungen sind nicht auszuschließen (vgl. Vorkom-
1899).
men in Birken-Eichenwäldern der nördlich
die „an feuchten Waldstellen“ im 19. Jahrh u n -
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
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A
A
A
A
A
angrenzenden Niederlausitz, KLEMM 1974).
A
Alnus rugosa ➝ siehe unter A. incana!
A
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A
Alnus viridis (CHAIX) DC. – Grün-Erle
(nächstliegende natürliche Vorkommen in Ost-
(Syn.: A. alnobetula [EHRH.] K. KOCH)
thüringen), wird aber verschiedentlich als ver-
N, K, E – NPh(-MPh)
wildert angegeben (z. B. WÜNSCHE 1899,
Die Grün-Erle repräsentiert den europäischen
BENKERT et al. 1996). In Einbürgerung befinden
Vertreter (mittel- und südosteuropäische
sich einige nordamerikanische Arten, die seit
Gebirge; wegen des Vorkommens in der
dem 19. Jahrhundert als Neophyten in Deutsch-
Krummholzstufe auch „Laublatsche“ genannt)
land auftreten. Neben der Erlenblättrigen F.
A
einer holarktisch verbreiteten Artengruppe
(A. alnifolia NUTT.) sind dies die beiden folgen-
strauchiger Erlen (A. viridis agg., vgl. SCHMIDT
den Arten, die sich offensichtlich in Ausbreitung
A
1996a). In der Standardliste der Farn- und Blü-
befinden (Vogelverbreitung).
A
HAEUPLER 1998) wird sie neuerdings Alnus
A
A
A
tenpflanzen Deutschlands (WISSKIRCHEN &
alnobetula genannt, in der World Checklist der
Amelanchier lamarckii F. G. SCHROED. –
Kupfer-Felsenbirne
Fagales (GOVAERTS & FRODIN 1998) ist erfreuli-
N, K, U – NPh
cherweise der vertraute Namen A. viridis
B e reits im 18. Jahrh u n d e rtaus Europa bekann-
akzeptiert.
tes Ziergehölz (früher meist unter dem Namen
In Sachsen bereits im 19. Jahrh u n d e rt an meh-
A. canadensis), dessen natürliches Areal nicht
reren Orten „angepflanzt (oder verschleppt?)
genau bekannt ist.
und scheinbar wild“ (WÜNSCHE 1899), wo sie
Im nordwestlichen Mitteleuropa verbreitet ein-
teilweise bis heute erhalten blieb (z. B. bei
g e b ü rg e rt, in Sachsen sich ebenfalls als Neo-
A
Königsbrück und Bischofswerda, FLÖSSNER et
phyt ausbreitend (vgl. HARDTKE & IHL 2000),
al.1956, HARDTKE & IHL 2000), ist die Art ein
b e reits im 19. Jahrh u n d e rt „hie und da wohl
A
Neophyt. Im Westlausitzer Bergland eingebür-
auch verw i l d e rt“ (unter Canadischer Quantel-
gerte Vorkommen (um 1850 gepflanzt, DRUDE
strauch – A. canadensis bei WÜNSCHE 1899).
A
1902) gehen möglicherweise auf Samen
A
geschleppt wurden (HEMPEL 1979).
A
A
A
zurück, die mit Saatgut aus dem Inngebiet ein-
Amelanchier spicata (LAM.) K. KOCH –
Besen-Felsenbirne
N, K, E – NPh
ALYSSUM → AURINA
A
Unter den aus Nordamerika stammenden
Felsenbirnen, die sich an Waldrändern, in lichten Kiefernforsten und Gebüschen einbürgern,
A
tritt diese Art in Sachsen am häufigsten auf
AMELANCHIER –
FELSENBIRNE
A
(bereits zerstreut in der Oberlausitz, vgl.
HARDTKE & IHL 2000).
(Fam. Rosaceae – Rosengewächse)
A
A
Die Mitteleuropäische F. (Amelanchier ovalis MEDIK.) ist in Sachsen nicht einheimisch
Abb. 4
Amorpha
AMORPHA –
BASTARDINDIGO
(Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblüten-
A
fruticosa, ein
gewächse)
A
Schein- oder
Bastardindigo
Amorpha fruticosa L. – Scheinindigo,
Gewöhnlicher Bastardindigo
A
genannter
Neophyt aus dem
östlichen
A
Nordamerika
N, K, E – NPh
Als Zierstrauch (Heimat östliches N-Amerika)
gepflanzt (z. B. an Verkehrswegen), aber auch
als Pioniergehölz bei der Begrünung in der
Bergbaufolgelandschaft (z. B. Leipziger und
A
A
A
Lausitzer Tagebaugebiete) verwendet, gele-
Abb. 5
gentlich verw i l d e rnd und sich lokal einbürg e rn d .
Rosmarinheide
A
(Andromeda polifolia), eine Hoch-
A
moorpflanze der
ANDROMEDA –
ROSMARINHEIDE
Roten Liste
A
Sachsens
A
(Fam. Ericaceae – Heide[kraut]gewächse)
Andromeda polifolia L. – Rosmarinheide,
Polei-Gränke
A
I – RL (DE: 3, SN: 2) – HPh
Z i r k u m p o l a reboreale Hochmoorpflanze, Haupt-
A
verbreitung in Sachsen im Erzgebirge ( Z w o t e n tal im Westen bis Zinnwald im Osterzgebirge,
A
aktuelle Vorkommen vor allem in Kammlagen)
und Oberlausitzer Tiefland (vgl. ULBRICHT &
A
HEMPEL 1964, HARDTKE & IHL 2000). Durch
Standortveränderungen (besonders nach Grundwasserabsenkung) im Rückgang und stark
gefährdet.
ARONIA – APFELBEERE,
ARONIE
(Fam. Rosaceae – Rosengewächse)
A
A
Aronia x prunifolia (MARSHALL) REHDER =
A. arbutifolia (L.) PERS. x A. melanocarpa
(MICHX.) ELLIOTT – Pflaumenblättrige
Apfelbeere, Bastard-Apfelbeere
A
Arctostaphylos uva-ursi (L.) SPRENG. –
Immergrüne Bärentraube, Echte
Bärentraube
K, U? – NPh
A
I – RL (DE: 2, SN: 1) – § – HPh
und Meißen) plantagenmäßig angebautes
Zirkumpolarer borealer Zwergstrauch. Ehemals
Obstgehölz (früher auch als „Schwarze Eber-
z e r s t reut östlich der Elbe in Kiefern- und Kiefern -
esche“ im Handel), oft auf Sorbus aucuparia
Eichenwaldgebieten sowie ein Vorkommen im
veredelte Pflanzen. Angebaut wurde beson-
Erzgebirge, heute selten, nur noch vereinzelt
ders eine großfrüchtige Sorte (cv. Nero), die
in der Lausitz (besonders Oberlausitzer Tief-
entweder A. melanocarpa, A. x prunifolia
land) und ein Vorkommen im Elbsandsteinge-
(Elternarten aus dem östlichen Nordamerika)
birge. Durch Wegfall historischer Waldnutzun-
oder einer für die in der ehemaligen Sowjet-
gen (Streunutzung) und zusätzliche Nährstoff-
union durch Züchtung entstandenen A p f e l b e e -
einträge stark im Rückgang. Als mykotrophe
ren neu beschriebenen Art (A. mitschurinii
Art durch niedrige Toleranzschwelle besonders
SKVORCOV et MAJTULINA) zugeordnet wird (vgl.
durch Stickstoffeinträge gefährdet.
FRIEDRICH & SCHURICHT 1985, ALBRECHT 1997).
ARCTOSTAPHYLOS –
BÄRENTRAUBE
(Fam. Ericaceae – Heide[kraut]gewächse)
In den 1970–80er Jahren verschiedentlich (z.B.
Oberlausitz, Elbtalgebiet zwischen Coswig
Anbauten heute überwiegend gerodet oder
verwildert (teils Ebereschen-Unterlagen ausgetrieben). Aus anderen Gebieten Mitteleuropas
Einbürgerungen bekannt (Neophyt seit 1892,
A
A
A
A
A
A
A
A
A
in Deutschland seit 1968), so dass auch in
Sachsen darauf zu achten ist.
A
A
A
B
A
AURINIA – STEINKRAUT
nach MILTITZER & SCHÜTZE (1952) zwar schon
(Fam. Brassicaceae – Kreuzblütengewächse)
im 16. Jahrhundert in Gärten der Lausitz, aber
Aurinia saxatilis (L.) DESV. – Felsen-Steinkraut
möglicherweise einheimisch, nach ROTHMALER
I?, K, E – RL (DE: 3, SN: R) – § – HPh
in denen die Art nur als Neophyt vorkommt.
(Syn.: Alyssum saxatile L.)
Vermutlich nur eingebürgert, aber schon seit
Beliebte Zierpflanze (als solche schon 1680 er-
langer Zeit (vor 1500?) gepflanzt (nicht nur
A
wähnt, SCHLOSSER et al. 1991) aus Südosteuropa,
Ziergehölz, früher Heil- und Färbepflanze, vgl.
die nördlich des Areals nicht selten verw i l d e rt
SCHMIDT in SCHLOSSER et al. 1991) und oft ver-
A
auftritt (möglicherweise in ganz Deutschland
wildert. In Agrargebieten mit Getreideanbau
nur Neophyt, vgl. ROTHMALER 1996). In Sachsen
auch zeitweise bekämpft und zurückgedrängt
A
besonders im wärmegetönten Hügelland (sel-
(Zwischenwirt des Getreiderostes).
A
A
A
A
A
(1996) Sachsen nicht zu den Bundesländern,
ten Erz g e b i rge: Rechenberg-Bienenmühle) an
Felsen oder Mauern leicht verwildernd und sich
e i n b ü rg e rnd (vor allem Elbhügelland, Muldegebiet), deshalb Aussagen zu natürlicher Verbrei-
BETULA – BIRKE
tung (ob Elbhänge bei Meißen?) schwierig. Das
(Fam. Betulaceae – Birkengewächse)
schon von REICHENBACH (1842) erwähnte ehe-
Betula x alpestris = B. nana x B. pubescens
malige Vorkommen bei Wechselburg, das im
s. l. → siehe unter B. nana!
„WÜNSCHE“ (z. B. SCHORLER 1919, FLÖSSNER et
A
al. 1956) als natürlich angesehen wird, dürfte
Betula x aurata BORKH. = B. pendula x B.
pubescens – Bastard-Birke
auch auf Anpflanzung zurückgehen (vgl. BIRKE
(Syn.: B. x aschersoniana HAYEK)
A
1983).
I – MPh
Im gemeinsamen Verbreitungsgebiet der
Elternarten sind intermediär erscheinende
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
Birken nicht selten und werden als Bastarde
BERBERIS – SAUERDORN
angesehen (z. B. Oberlausitz, MILITZER &
(Fam. Berberidaceae – Sauerdorngewächse)
SCHÜTZE 1952, Karte in HARDTKE & IHL 2000).
Berberis thunbergii DC. – ThunbergBerberitze
Inwieweit aber Birken, die „reiner“ B. pendula
N, K, U – NPh
male von B. pubescens aufweisen oder dieser
Häufig gepflanztes Ziergehölz aus Japan, auch
Art nahekommen, dem Bastard entsprechen
außerhalb von Ortschaften, aber höchstens
(nach SCHELLHAMMER 1989 im Zadlitzbruch
vorübergehend verwildert (meist nur „Kultur-
48 %) oder bereits zum Variationsbereich der
relikt“ ehemaliger Pflanzungen oder als Gar-
variablen Moor-B. gehören (SCHMIEDER 2000),
tenauswurf, an Schuttplätzen u. ä.), aber nicht
wird unterschiedlich interpretiert und bedarf
fest eingebürgert.
weiterer Untersuchungen. Trotz verschiedener
nicht zugeordnet werden können, da sie Merk-
Ploidiestufen (B. pendula diploid, B. pubes-
Berberis vulgaris L. – Gewöhnliche
Berberitze, Sauerdorn
cens tetraploid) treten Hybriden auf oder wur-
I?, K, E – NPh
einigen Autoren wird introgressive Hybridisa-
In Hecken, an Gebüsch- und Waldrändern,
tion vermutet (z. B. NATHO 1993), nach SCHOLZ
besonders im Hügelland, nicht selten, aber
(1972) ist die Formenfülle beider Arten jedoch
Abgrenzung möglicherweise autochthoner von
auf eine große Variationsbreite in der Merk-
eingebürgerten oder nur vorübergehend ver-
malsausbildung zurückzuführen. Dies betrifft
wilderten Vorkommen kaum möglich.
nach MCALLISTER (1993) und unseren Untersu-
Indigenat unsicher, nach HEMPEL (1979) nicht
chungen (SCHMIDT & SCHMIEDER 1997) jedoch
zur wildwachsenden Gehölzflora gehörend,
eher B. pubescens, während B. pendula mor-
den künstlich erzeugt (vgl. SCHNECK 2000). Von
A
B
phologisch recht gut definiert und abgrenzbar
sie im Revier Trebendorf (gepflanzt vom
ist.
Revierleiter F. NOWUSCH als Braunmaserbirken)
A
vorkommen, sind als B. pendula f. atrata
Betula carpatica = B. pubescens subsp.
DOMIN oder f. obscura (KOTULA) C. SCHNEID.
carpatica
beschrieben worden.
Betula nana L. – Zwerg-Birke
Betula pendula x B. pubescens = B. x aurata
A
A
A
K, E? – RL (DE: 2!) – § – HPh-NPh
scher Seite natürliche Vorkommen, auf sächsi-
Betula pubescens EHRH. s. l. – Moor-Birke
i. w. S.
scher Seite angepflanzt (Georgenfelder Hoch-
I – MPh – FGMBV3
moor, Pfahlbergmoor, Kleiner Kranichsee), um
In Sachsen zwei Unterarten (von einigen Auto-
die Art einzubürgern (letztgenanntes Vorkom-
ren auch als Arten, in der World Checklist von
men bei ULBRICHT & HEMPEL 1964 als natürlich
GOVAERTS & FRODIN 1998 nur als Varietäten ein-
angesehen). In einigen Regenmooren des
gestuft), deren sichere Unterscheidung
tschechischen Erzgebirges tritt neben B. nana
schwierig ist. Große Variabilität in Blatt- und
auch ihr Bastard mit B. pubescens s. l. natür-
Zweigmerkmalen (vgl. SCHMIEDER 2000)
lich auf: B. x alpestris FR. (bei HEYNERT 1964
erschwert außerdem die Abgrenzung
Im Erzgebirge indigen, aber nur auf tschechi-
A
A
A
A
A
als B. tortuosa LEDEB. für das Erzgebirge
angegeben, vgl. SCHORLER 1919, HEMPEL
1979, SCHMIDT & SCHMIEDER 1997).
Abb. 6
Im Gegensatz zur
Betula pendula ROTH – Hänge-Birke,
Sand-Birke, Warzen-Birke, Gemeine Birke
Hänge- oder Sand-
I, K – MPh – FGMBV4
leuchtend weißen
Plurizonal verbreitete eurosibirische Pionier-
Glattrinde und
baumart. In ganz Sachsen auf trockenen bis
grobschuppigen
feuchten, nährstoffarmen und sauren Standor-
Borke am Stamm-
ten, sowohl in Vorwaldgehölzen als auch in
fuß erscheint der
lichten Laub- und Nadelwäldern, auf Felsen
ganze Stamm der
und Mooren; reicht bis in höchste Lagen, in
Moor-Birke (Betula
Kammlagen seltener als Moor-B. und im
pubescens) grau,
Gegensatz zu dieser oft (besonders bei Aus-
auch an der Basis
bringung allochthoner Herkünfte) geschädigt
ringelt sich meist
(Stammrisse und -fäule, Befall der Blätter mit
nur eine dünne
Pilz Marssonina betulae, Absterben, vgl.
Korkschicht ab
Birke mit ihrer
BÄUCKER 2000).
Im Gegensatz zu B. pubescens in Blatt- und
A
A
A
A
A
A
A
A
A
Zweigmerkmalen recht konstant, jedoch in
Wuchs und Rinde variabel. Offensichtlich
gegenüber B. pendula und dem Bastard mit
existiert eine Vielfalt an Ökotypen, darunter
dieser Art (siehe B. x aurata), so dass die
solche östlicher Verbreitung, zu denen die
Identifikation allein nach morphologischen
„Grau-Birke“ gehören könnte, ein Ökotyp mit
Merkmalen problematisch ist.
außerordentlich schlanken und hochwüchsigen
Unterarten:
Schäften, bekannt aus der Oberlausitz (H.
- subsp. pubescens (Syn.: B. pubescens
KUBASCH mdl., D. GRAF mdl., HEMPEL 1979, vgl.
EHRH. s. str.) – Gewöhnliche Moor-B.
SCHMIDT & SCHMIEDER 1997). Birken mit grau-
Eurosibirische Birke mit temperat-borealer Ver-
schwarzer Rinde bis in die Kronenspitze, wie
breitung (Vaccinium myrtillus-Arealtyp nach
A
A
A
A
A
A
B
MEUSEL & JÄGER 1992), die auf feuchten Sand-
Hybridisation (NATHO 1993) oder Hybriden
böden (Pionierstadien des Waldes, Birken-
(schon von SCHORLER 1919 erwogen) bzw.
Eichenwälder) und in oligo- bis mesotrophen
Zwischenarten (ADLER et al. 1994) von B. pen-
Mooren (Moorgebüsche, Moor- und Bruchwäl-
dula x B. pubescens ansehen, gegenüber
der) wächst, wobei sich die Vorkommen im
subsp. pubescens allein nach m o r p h o l o g i s c h e n
Tiefland (besonders Oberlausitz) und Bergland
Merkmalen scheint kaum möglich, da die
(bis auf den Kamm des Erzgebirges) konzen-
Merkmale der als Karpaten-B. anzusprechen-
A
trieren, im Lösshügelland dagegen zurücktre-
den Vorkommen weitestgehend im Variations-
ten oder fehlen.
bereich der Moor-B. bzw. Bastard-B. (vgl. B. x
A
- subsp. carpatica (WALDST. et KIT. ex WILLD.)
aurata) liegen. Dies erschwert auch Aussagen
ASCH. et GRAEBN. (Syn.: B. carpatica WALDST. &
zur Verbreitung, mutmaßlich handelt es sich
A
KIT. ex WILLD., B. pubescens var. glabrata
um eine subalpin-demontane Sippe (aber auch
WAHLENB.) – Karpaten-B.
Angaben für das Tiefland im nördlichen Mittel-
RL (SN: D)
europa).
C
A
A
A
Als Bestandteil von Moorgehölzen und -wäldern sauer-oligotropher bis -mesotropher Moo-
A
re sowie Pioniergehölzen blockreicher Standim Erzgebirge, in Annäherungsformen in der
BUDDLEJA – SOMMERFLIEDER, FLIEDERSPEER
Dübener Heide und möglicherweise in ande-
(Fam. Buddlejaceae – Sommerfliedergewächse)
A
ren Gebieten (z. B. Vogtland nach WEBER &
KNOLL 1965). Im Elbsandsteingebirge von
Buddleja davidii FRANCH. – Gewöhnlicher
Sommerflieder, Schmetterlingsstrauch
A
KNORR (briefl.) und in HARDTKE & IHL (2000)
N, E – NPh
angegeben, aber von SCHMIEDER (2000) nicht
Heute häufiger (nach MILITZER & SCHÜTZE 1953
A
nachgewiesen.
noch seltener) Zierstrauch aus China, der in
Die sichere Abgrenzung von subsp. carpatica,
wintermilden Lagen zur Einbürgerung neigt,
A
die einige Autoren als Produkt introgressiver
bereits eingebürgert in Stadtgebieten (ehema-
orte (auch auf Lesesteinwällen, MÜLLER 1998)
A
lige Trümmerstandorte, Mauern, Schuttplätze,
Abb. 7
A Der Sommerflieder
A
Industriebrachen u. ä.), besonders Leipziger
Raum (BENKERT et al. 1996).
(Buddleja davidii),
ein Neophyt aus
China, ist attraktiv
A
für Insekten und
wird zu Recht
A
Schmetterlingsstrauch genannt
A
A
Calluna vulgaris (L.) HULL – Heidekraut,
Besenheide
Kalkmeidende Pionierpflanze offener Sand-,
Abb. 8
Das Heidekraut
Fels- und Hochmoorstandorte, der Zwergstrauchheiden, Magerrasen, lichten Kiefern-
(Calluna vulgaris),
forsten und Eichenwälder, verbreitet vom
auch Besenheide
Tiefland bis in das Bergland (bis zum Kamm
genannt, ist eine
des Erzgebirges), aber im Lösshügelland
ausgesprochene
zurücktretend oder fehlend. Einerseits bewir-
Pionierpflanze
A
(Fam. Ericaceae – Heide[kraut]gewächse)
I – HPh(-NPh)
A
A
CALLUNA – HEIDEKRAUT
ken Standortveränderungen (Nährstoffeinträge,
Sukzession ehemals offen gehaltener Biotope
u. a.) stellenweise einen Rückgang der Art,
A
A
B
andererseits kann sie sich auf neu entstehen-
deshalb häufig in ortsnahen Wäldern bzw.
den Rohböden (z. B. in der Braunkohlentage-
Bauernwäldern, auch im Siedlungsbereich, da
baulandschaft oder in Steinbrüchen) zumindest
wegen des guten Ausschlagvermögens als
vorübergehend neu etablieren.
Heckenpflanze (Schnittverträglichkeit) beliebt.
C
A
A
CARAGANA – ERBSENSTRAUCH
CARYA – HICKORY(NUSS)
(Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblütengewächse)
Carya ovata [MILL.] K. KOCH Schindelborkige Hickorynuss
A
Caragana arborescens LAM. –
N, K – MPh
Gewöhnlicher Erbsenstrauch
Aus dem östlichen Nordamerika schon im
A
N, K, U – NPh
17. Jahrhundert nach Europa eingeführte,
Häufig gepflanzter Zierstrauch aus dem süd-
nicht selten in Parkanlagen, gelegentlich auch
lichen Sibirien, der auch außerhalb von Sied-
in Wäldern (z. B. Leipziger Auenwald, Moritz-
lungen (z. B. entlang von Verkehrswegen, in
burg; FLÖSSNER et al. 1956, HIERONYMUS 1962,
Flurgehölzen oder Bergbaugebieten) gepflanzt
MÜLLER & ZÄUMER 1992) gepflanzte Art.
(Fam. Juglandaceae – Walnussgewächse)
A
A
A
A
wurde, aber nur gelegentlich verwildernd (oft
nur ehemalige Pflanzungen als „Kulturrelikt“
erhalten).
CASTANEA – KASTANIE
(Fam. Fagaceae – Buchengewächse)
CARPINUS – HAINBUCHE
Castanea sativa MILL. – Edel-Kastanie,
Ess-Kastanie, Marone
(Fam. Betulaceae – Birkengewächse)
A?, K, E – MPh
Carpinus betulus L. – Gewöhnliche
Hainbuche, Weißbuche
Nutz- und Zierbaum aus dem Mittelmeergebiet,
I, K, E – MPh – FGMBV3
angebaut wird und in sommerw a rmen Lagen
Submediterran/montan-mitteleuropäische
(besonders Weinbaugebieten) eingebürg e rt ist.
(Acer campestre-Arealtyp nach MEUSEL &
Auch in Sachsen offensichtlich mit dem Wein-
JÄGER 1992) Art, die schwerpunktmäßig in
bau eingeführt (wenn schon seit dem Mittelal-
sommerwarmen Lagen der kollinen Stufe vor-
ter, dann Archaeophyt i. w. S. oder Palaeophyt
kommt, vor allem auf grund- oder wechsel-
sensu HEMPEL) und zerstreut eingebürg e rt, be-
feuchten und mäßig trockenen, aber gut nähr-
sonders im Elbhügelland und an wärmebegüns-
stoffversorgten Standorten (Hainbuchen-Eichen-
tigten Hängen des Erz g e b i rgsvorlandes. In
wälder, edellaubbaumreiche Auen- und Hang-
Weinbaugebieten auch Bestände, die früher
wälder – vgl. SCHMIDT et al. 1998), auch in
zur Rebstockgewinnung niederw a l d a rtig bewirt-
Gebüschen wie Hecken, Waldmäntel oder Vor-
schaftet wurden und inzwischen zu Hochwäl-
waldgehölze. Im Bergland bis in die hochkol-
d e rn ausgewachsen sind (z. B. Elbhänge zwi-
line Stufe („Höhengrenze überschreitet kaum
schen Dresden und Meißen, Weißeritzhänge
die Gefildezone“, HEMPEL 1979), vereinzelt
bei Freital-Hainsberg).
der bereits seit der Römerzeit in Deutschland
entlang der Flusstäler auch höher (bis etwa
530 m), im altpleistozänen Tiefland nur zerstreute Vorkommen, gebietsweise nur ge-
CERASUS → PRUNUS (P. avium, P. cerasus,
pflanzt oder fehlend (besonders nördliche
P. x eminens, P. fruticosa, P. mahaleb)
Oberlausitz). In der Vergangenheit durch
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
Nieder- und Mittelwaldwirtschaft gefördert,
A
A
A
C
A
Abb. 9
natürlich verbreitet ist und in mehreren Bun-
Die Edel-Kastanie
desländern vereinzelt als Neophyt auftritt, sind
(Castanea sativa)
erloschen (BENKERT et al. 1996).
lieferte früher
Rebpfähle für den
A
Weinbau, was
CHAMAESPARTIUM –
FLÜGELGINSTER
ihre Einbürgerung
A
in Weinbaugebieten förderte
(Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblütengewächse)
A
Chamaespartium sagittale (L.) GIBBS –
Flügelginster, Erdpfriemen
A
(Syn.: Genista sagittalis L., Genistella sagittalis
(L.) GAMS)
A
I, K, U – RL (SN: 1) – HPh
Diese atlantisch-subatlantische Art reicht öst-
A
lich bis nach Sachsen, war hier aber schon
immer selten (vgl. FLÖSSNER et al. 1956), von
A
den wenigen sächsischen Vorkommen (vgl.
HARDTKE & IHL 2000) blieb nur ein Fundort bei
A
A
Maxen erhalten, der aber vermutlich wie
CHAMAECYPARIS –
SCHEINZYPRESSE
andere Vorkommen im Erzgebirge auf Anpflanzung zurückgeht.
(Fam. Cupressaceae – Zypressengewächse)
Das Indigenat der Art in Sachsen ist ohnehin
A
Chamaecyparis lawsoniana (A. MURR.)
PARL. – Lawson-Scheinzypresse
nicht unwidersprochen. Nach RAUSCHERT
A
N, K, U(-E?) – MPh
ritorium Sachsen-Anhalts) die Nordostgrenze
Die aus Nordamerika stammende Scheinzypresse
der Gesamtverbreitung und alle sächsischen
w u rde verschiedentlich forstlich versuchsweise
Vorkommen werden auf Anpflanzung oder
angebaut. Bestände im ostelbischen Elbsand-
Einschleppung zurückgeführt (vgl. auch
steingebirge weisen lokal reichlich Naturverjün-
BÜTTNER 1960).
A
A
(1972) verläuft in der Dübener Heide (auf Ter-
gung auf, ob diese zur Einbürgerung führen,
kann noch nicht entschieden werden.
A
A
A
A
A
A
A
A
CHIMAPHILA – WINTERLIEB
(Fam. Pyrolaceae – Wintergrüngewächse
CHAMAECYTISUS –
ZWERGGINSTER, GEIßKLEE
Chimaphila umbellata (L.) BARTON –
Dolden-Winterlieb
(Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblütenge-
I – RL (DE: 2!, SN: 2) – § - HPh
wächse)
Dieser nur schwach verholzte Zwerghalb-
Chamaecytisus supinus (L.) LINK – KopfZwergginster, Kopf-Geißklee
strauch trockener Kiefernwälder und -forsten
(Syn.: Cytisus capitatus SCOP., Cytisus supinus L.)
durch Kiefernanbau und Streunutzung begüns-
N, U – NPh
tigt, aber Standortveränderungen (z. B. Nähr-
Ehemalige synanthrope Vorkommen (Oberlausitz,
stoffanreicherung, Vergrasung, Waldumbau)
vgl. MILITZER & SCHÜTZE 1952) der als Zier-
bedingten zunehmend Verluste an Vorkommen.
pflanze kultivierten Art, die in Deutschland nur
Bis Ende des 19. Jahrhunderts auch außerhalb
an Trockenstandorten des östlichen Bayern
der pleistozänen Sandgebiete zerstreut bis sel-
befindet sich stark im Rückgang. Ehemals
A
A
im Oberlausitzer Tiefland zerstreut auftretend,
COLUTEA –
BLASENSTRAUCH
MILITZER 1967, HARDTKE et al. 1996).
(Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblüten-
ten (weitgehend ostelbisch), heute nur noch
gewächse)
Colutea arborescens L. – Gewöhnlicher
Blasenstrauch
C
A
A
CLEMATIS – WALDREBE
N, K, U – RL (DE: 3) – NPh
(Fam. Ranunculaceae – Hahnenfußgewächse)
Häufig gepflanzter Zierstrauch (in Sachsen
Clematis vitalba L. – Gewöhnliche
Waldrebe
bereits 1594 in Lausitzer Gärten, vgl. M ILITZER
I?, K, E – Li
Siedlungen (z. B. entlang von Verkehrswegen,
Außerhalb der Mittelgebirge, vor allem in wär-
in Flurgehölzen oder Bergbaubaufolgeland-
meren Lagen und auf nährstoffreichen Stand-
schaften) angebaut wurde und gelegentlich,
orten (Gebüsche, Auenwälder), verbreitete
aber nur unbeständig, verwildert auftritt,
Liane mit süd- bis südmitteleuropäischem
besonders Leipziger Land (z. B. WOLFRAM
ozeanischem Gesamtareal. Natürliche und
1878, GUTTE 1991) und Dresdner Elbtal. Nach
nach Verwilderung etablierte Vorkommen an
GUTTE (1971) ist auf Abraumkippen (trockener
und in Wäldern sind kaum zu trennen, in Sach-
Trümmerschutt) von Leipzig auch C. orientalis
sen ist die Art wohl überwiegend eingebürg e rt .
MILL. subspontan aufgetreten.
A
Colutea orientalis → siehe unter C. arborescens!
A
& SCHÜTZE 1952), der auch außerhalb von
A
A
A
A
A
Während in ROTHMALER (1996) Sachsen nicht
unter den Bundesländern genannt wird, in
denen die Art ausschließlich als Neophyt vor-
A
kommt, und bei BENKERT et al. (1996) lediglich
einzelne Vorkommen als synanthrop gekennUrsprünglichkeit in den ältesten sächsischen
CORNUS – HARTRIEGEL,
KORNELKIRSCHE
Florenwerken. Um 1800 ist sie in Lausitzer
(Fam. Cornaceae – Hartriegelgewächse)
Gärten in Kultur (MILITZER & SCHÜTZE 1953),
v o rher wurde sie bereits aus dem Plauenschen
Cornus alba agg. – Artengruppe Weißer
Hartriegel
Grund bei Dresden angegeben (1773, HARDTKE
Zur Artengruppe gehören:
& IHL 2000). Während BUCHER (1806, nach
- C. alba L. – Echter Weißer H., Tatarischer H.
HEMPEL in BUHL et al. 1974) die Art aus dem
(Syn.: C. tatarica MILL., C. sibirica LODD.)
Dresdner Elbtalgebiet nicht kennt, führt sie
N, K, U – NPh
REICHENBACH (1842) von hier als „wohl verwil-
- C. sericea L. – Nordamerikanischer Weißer
dert“ an. Nach der Karte bei BUHL et al. (1974)
H., Ausläuferbildender H.
reicht das mitteldeutsche Areal zumindest in
(Syn.: C. alba WANGENH. non L., C. stolonifera
der Elster-Luppe-Aue bis Sachsen (bei KUNTZE
MICHX.)
1867 als „wild“ für das Leipziger Gebiet ange-
N, K, U-E – NPh
führte Fundorte liegen allerdings außerhalb
C. alba (osteuropäisch bis ostasiatisch) und
Sachsens). Im „WÜNSCHE“ (z. B. WÜNSCHE 1899,
C. sericea ( n o rdamerikanisch, in FITSCHEN 1994,
SCHORLER 1919, FLÖSSNER et al. 1956) wird
ROLOFF & BÄRTELS 1996, WISSKIRCHEN & HAEUPLER
nebst natürlichen Vorkommen im angrenzenden
1998 u. a. trotz des wissenschaftlichen
Thüringen nur von Anpflanzungen und Verwil-
Namens C. alba für die andere Art als Weißer H.
derungen gesprochen bzw. eingeschränkt „im
bezeichnet) sind schwierig zu unterscheiden
Gebiet wohl kaum wirklich wild“.
und werden oft verwechselt, wozu auch die
zeichnet sind, fehlen eindeutige Hinweise auf
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
irritierenden Benennungen beitragen (deshalb
deutsche Namen hier bewusst neu gebildet).
A
Beide Hartriegel-Arten werden häufig, auch
A
A
A
außerhalb von Siedlungen, gepflanzt (nach
Cornus sanguinea L. – Blutroter Hart r i e g e l
MILITZER & SCHÜTZE 1953 in Oberlausitzer Gär-
I, K, E – NPh
ten schon um 1800), oft Sorten mit auffallend
Verbreitet in Gebüschen, Auenwäldern, meso-
gefärbten, leuchtend purpur- oder k o r a l l e n ro t e n
und thermophilen Laubwäldern vom Tiefland
und gelbgrünen Trieben. Sie treten nicht s e l t e n
bis ins untere Bergland mit Schwerpunkt in
verw i l d e rtauf (C. sericea schon im 19. Jahrhun-
der kollinen Stufe und in sommerwarmen
dert, KUNTZE 1867). C. sericea ist gelegentlich
Lagen (vgl. auch HEMPEL 1979), in den A l t p l e i s -
A
bereits eingebürgert (nach FLÖSSNER et al.
tozän-Landschaften nur zerstreut, im Erzge-
1956 im Hartensteiner Wald, Erzgebirge) oder
birge mit zunehmender Höhenlage seltener
A
weist zumindest Einbürgerungstendenzen auf
werdend und schließlich ausfallend.
(z. B. im Gebiet von Leipzig, GUTTE 1990).
Möglicherweise Ausbreitung durch Pflanzun-
C
A
A
gen gefördert, da nicht nur als Ziergehölz für
A
A
Cornus mas L. – Kornelkirsche
Garten- und Parkanlagen, sondern auch zur
N, K, U – NPh(-MPh)
Landschaftsgestaltung (Randbepflanzungen,
Südmitteleuropäische Art, deren Areal bis
Flurgehölze u. ä.), verwendet.
nach Thüringen (nächste natürliche Vorkom-
A
men im Saale-Unstrut-Muschelkalkgebiet) und
Nordböhmen reicht. Wenn auch verschiedent-
A
lich als indigen angesehen (z. B. für Leipziger
CORYLUS – HASEL
Auenwald, RAFAEL 1962), in Sachsen nur als
(Fam. Betulaceae – Birkengewächse)
A
Zier- und Obstgehölz gepflanzt (vgl. auch
Corylus avellana L. – Gewöhnliche Hasel
HEMPEL 1979, MÜLLER & ZÄUMER 1992), in der
I, K, E – NPh(-MPh)
A
Oberlausitz mindestens seit 1724 (MILITZER &
In Gebüschen, Vorwaldstadien, an und in
SCHÜTZE 1953). Gelegentlich verwildert auftre-
Laubwäldern nährstoffreicher Standorte vom
A
tend (besonders im Elbhügelland und westlich
Tiefland bis in das Bergland, aber Verbreitungs-
der Elbe), aber bisher wohl nicht eingebürgert.
schwerpunkt in der kollinen bis submontanen
Stufe, bei ausreichender Sommerwärme auch
A
höher (bis etwa 800 m, FLÖSSNER et al. 1956,
MÜLLER 1998), in den obersten Berglagen feh-
A
A
A
lend. Auch in Altpleistozän-Gebieten nur zerAbb. 10
Waldbewirtschaftungsformen wie Nieder- und
Hartriegel (Cornus
Mittelwald begünstigt.
sanguinea) sind
die bogig zur Blatt-
A
A
A
A
A
streut auftretend. Früher durch historische
Für den Blutroten
spitze verlaufen-
Von der Baum-H. (C. colurna L.), die gern als
Straßenbaum gepflanzt wird, sind keine Verwilderungen bekannt.
den Seitennerven
und die an besonnten Standorten rote Rinde
der Jungtriebe
typisch
COTINUS –
PERÜCKENSTRAUCH
(Fam. Anacardiaceae – Sumachgewächse)
Cotinus coggygria SCOP. – Europäischer
Perückenstrauch
N, K, U? – NPh
A
Frostempfindliches Ziergehölz, das gern in
Grünanlagen gepflanzt wird, aber kaum verwil-
A
A
A
dert auftritt (als eingebürgerter Neophyt für
oder Waldmänteln anzutreffen.
Sachsen bei ROTHMALER 1996).
Weißdorne wurden im Rahmen der Intensivie-
C
rung der Landwirtschaft (Beseitigung von
A
Hecken während der „Flurneugestaltung“
1960–70er Jahre) und lokal durch Rodungen
COTONEASTER –
ZWERGMISPEL
im Zuge der Bekämpfung von Feuerbrand
(Fam. Rosaceae – Rosengewächse)
Neben einheimischen Arten und deren Sorten
In Sachsen ist eine Art einheimisch, zahlreiche
(z. B. Rotdorn – C. x media cv. Paulii u. a.)
Arten und Sorten werden als Ziersträucher
werden mehrere nordamerikanische Weiß-
kultiviert, von denen gelegentlich auch Pflan-
dorne (besonders Scharlachdorn – C. cocci-
zen verwildert auftreten, z. B. Glanz-Z.
nea L., seit 18. Jahrhundert in Kultur) häufiger
(C. lucidus SCHLECHT.) und Sparrige Z.
gepflanzt, von denen gelegentlich Verjüngung
(C. divaricatus REHD. et WILS.) in spontanem
nach Verbringung der Früchte (besonders
Gehölzaufwuchs auf alter Müllkippe in Leipzig-
Vogelausbreitung) auftritt, ohne dass die Arten
Möckern (GUTTE 1991).
als eingebürgert gelten können (z. B. nach
A
zurückgedrängt.
A
A
A
A
A
GUTTE 1991 C. crus-galli L. in spontanem
Cotoneaster integerrimus MEDIK. –
Gewöhnliche Zwergmispel
Gehölzaufwuchs auf alter Müllkippe bei
Leipzig).
A
In Sachsen seltener Strauch trockenwarmer
Crataegus x calycina = C. x macrocarpa
Felshänge („ausschließlich Primärstandorte in
Crataegus curvisepala = C. rhipidophylla
A
sonnenexponierten Lagen“, HEMPEL 1979) des
Crataegus x kyrtostyla = C. x subsphaericea
A
auf Basaltkuppen der Oberlausitz, wovon
Crataegus laevigata (POIR.) DC. s. l. –
Zweigriffeliger Weißdorn i. w. S.
A
mehrere Vorkommen bereits erloschen sind
(Syn.: C. oxyacantha auct. s. l.)
(FLÖSSNER et al. 1956, HARDTKE & IHL 2000).
I, K, E – NPh(-MPh)
A
I – RL (SN: 3) – NPh
Elbhügellandes und einiger Durchbruchstäler
(am Rande des Erzgebirges, Vogtland) sowie
Subatlantische Art, die in Gebüschen, Hecken,
A
Waldmänteln und mesophilen Laubwäldern
verbreitet bis zerstreut vom Tiefland bis in das
CRATAEGUS – WEISSDORN
A
Bergland vorkommt, gebietsweise aber selten
(Fam. Rosaceae – Rosengewächse)
Infolge hoher Kreuzungsbereitschaft entstehen
Abb. 11
leicht Hybriden (teilweise häufiger als die
Zweigriffeliger
Elternarten) und bilden sich Hybridkomplexe
Weißdorn
aus (einschließlich Mehrfachhybriden, Rück-
(Crataegus laevi-
kreuzungen). Dies erschwert die Identifikation
gata) mit nur
der Sippen, zumal Weißdorne ohnehin in der
schwach gelapp-
Regel nur im blühenden bzw. fruchtenden
ten Blättern und
Zustand sicher determinierbar sind.
kurzen, der
Die eingriffeligen Sippen C. monogyna und
Frucht anliegen-
C. x subspharicea werden seit langer Zeit be-
den breit drei-
vorzugt in Hecken gepflanzt (Siedlungen und
ist oder fast fehlt (z. B. oberstes Erzgebirge,
eckigen Kelch-
deren Umgebung, an Verkehrswegen u. ä.).
nördliche Oberlausitz; FLÖSSNER et al. 1956,
blättern
Dagegen sind die schattenverträglicheren
SCHMIDT Mskr., MÜLLER 1998), schattenverträg-
Arten C. laevigata und C. rhipidophylla sowie
licher und anspruchsvoller als C. monogyna.
A
A
A
A
A
A
A
d e ren Hybride C. x macrocarpa eher in Wäldern
A
A
A
Dc. s. str.) – Zweigriffeliger W. i. e. S.
Crataegus x macrocarpa HEGETSCHW. s. l.
= C. laevigata x rhipidophylla s. l. –
Großfrüchtiger Weißdorn
Für die Typus-Unterart treffen die Angaben
(Syn.: C. x calycina PETERM. s. l.)
unter der Art zu.
I, K, E – NPh
- subsp. palmstruchii (LINDM.) FRANCO –
In Gebüschen, Hecken und mesophilen Laub-
Palmstruch-W.
wäldern vom Tiefland (in Altpleistozän-Land-
A
Umstrittene Sippe (vgl. SCHMIDT 1995a), bisher
schaften seltener) bis in das Bergland, gebiets-
nur einzelne Nachweise, die der Unterart nahe
weise häufiger als C. laevigata und stets häufi-
A
kommen, z. B. für unteres Bergland und an-
ger als C. rhipidophylla. Innerhalb von Wäldern
grenzendes Hügelland (Vogtland bis östliche
(schattenverträglich), an Waldrändern und in
A
Oberlausitz, SCHMIDT Mskr. und in HARDTKE &
nicht gepflanzten Gebüschen einer der häu-
IHL 2000).
figsten Weißdorne.
Unterarten:
C
- subsp. laevigata (Syn.: C. laevigata (POIR.)
D
A
Unterarten (von einigen Autoren nur als
A
A
A
Crataegus laevigata x C. monogyna =
Varietäten, von anderen im Artrang einge-
C. x media
stuft):
Crataegus laevigata x C. rhipidophylla =
- nothosubsp. macrocarpa (Syn.: C. x pseu-
C. x macrocarpa
dooxyacantha CIN.) = C. laevigata x C. rhipidophylla subsp. rhipidophylla – Echter Großfrüchtiger W.
A
A
Abb. 12
Großfrüchtiger
Für diese Bastardsippe treffen die Angaben
unter C. x macrocarpa zu.
Weißdorn (Cratae-
- nothosubsp. calciphila (HRAB-UHR.) HRAB.-
gus x macrocarpa),
UHR. (Syn.: C. x macrocarpa nothovar. haden-
A
einer der häufigs-
sis (HRAB-UHR.) K. I. CHR.) = C. laevigata x C.
ten Weißdorne in
rhipidophylla subsp. lindmanii –
A
Sachsen, mit 1-
A
A
Geradkelchiger Großfrüchtiger W.
griffeligen und 2-
Diese unter C. x calycina PETERM. aus dem
griffeligen Blüten
Leipziger Raum beschriebene Sippe tritt nach
und spitzen
bisheriger Kenntnis nur zerstreut bis selten
Blattlappen
auf, z. B. östliche Oberlausitz, Vogtland,
Erzgebirge (SCHMIDT Mskr., MÜLLER 1998).
Abb. 13
A
Bastard-Weißdorn
(Crataegus x
A
media) – im
Gegensatz zu der
Crataegus x media BECHST. = C. laevigata
x C. monogyna – Bastard-Weißdorn
I, K – NPh
Überwiegend gepflanzt (Hecken), aber im
A
ebenfalls 1-griffeli-
gemeinsamen Verbreitungsgebiet der Eltern
ge und 2-griffelige
auch spontan auftretend, jedoch im Vergleich
A
Blüten aufweisen-
zu den anderen Bastarden relativ selten, da
A
A
A
A
den Hybride C. x
die Blütezeit der Eltern voneinander abweicht
macrocarpa mit
(C. monogyna in der Regel 1–3 Wochen spä-
breiten und vorn
ter blühend); hierzu auch der als Straßen- oder
grob gesägten
Parkbaum gern gepflanzte rot- und gefülltblüti-
Blattlappen
ge Rotdorn (cv. Paulii und andere Sorten).
A
A
Crataegus monogyna JACQ. subsp.
monogyna – Eingriffeliger Weißdorn
Abb. 14
(Syn.: C. monogyna JACQ. s. str.)
Weißdorn (Cratae-
I, K, E – NPh(-MPh)
gus monogyna) ist
Häufigster Weißdorn, aber gebietsweise nur
an seinen tief
zerstreut (z. B. dem obersten Erzgebirge weit-
gelappten bis
gehend fehlend, vgl. FLÖSSNER et al. 1956,
geteilten Blättern,
HARDTKE & IHL 2000) oder überwiegend ge-
deren Abschnitte
pflanzt. Natürliche Verbreitung schwer zu re-
nur an der Spitze
Eingriffeliger
konstruieren, da seit langer Zeit in Hecken und
grob gesägt sind,
Flurgehölzen angepflanzt (häufiger als die
Für diese Unterart treffen die Angaben unter
anderen Weißdorne), deshalb oft in Ortsnähe
der Art zu.
und an Böschungen von Verkehrswegen,
- subsp. lindmanii (HRAB.-UHR.) P. A. SCHMIDT
dagegen selten in lichten Wäldern. Bevorzugt
(Syn.: C. lindmanii HRAB.-UHR.) – Langkelch-W.
auf mäßig frischen bis trockenen, wärmebe-
Der seltenste einheimische Weißdorn
günstigten Standorten, weniger schattenver-
(SCHMIDT Mskr. und in HARDTKE & IHL 2000, für
träglich und weniger anspruchsvoll bezüglich
das Erzgebirge vgl. auch MÜLLER 1998), kaum
Bodenfeuchte und Trophie als C. laevigata und
außerhalb des Waldes auftretend, nebst Bas-
C. rhipidophylla.
tarden dieser Sippe der schattenverträglichste
leicht erkennbar
C
A
A
A
A
A
A
A
A
Weißdorn. Rückgang vermutlich durch „AufCrataegus monogyna x C. rhipidophylla = C. x
bastardierung“ und Konkurrenz wüchsiger
subsphaericea
Bastarde, weniger durch frühere Flurbereini-
A
A
gung (keine ausgeprägte Heckenpflanze).
Crataegus rhipidophylla GAND. s. l. –
Großkelchiger Weißdorn
Abb. 15
(Syn.: C. curvisepala LINDM., nom. illegit. s. l.)
Der Großkelchige
I – RL (subsp.
Weißdorn (Cratae-
LINDMANII
SN: G) – NPh
Da nur 1 Griffel und 1 Steinkern in der Blüte
gus rhipidophylla)
bzw. Frucht vorkommen, wird die mitteleuro-
hat wie C. mono-
päische Art oft nicht vom Eingriffeligen W.
gyna 1-griffelige
(C. monogyna) unterschieden, obwohl beide
Blüten, aber seine
Arten (abgesehen von Bastarden, vgl. C. x
Blätter und Neben-
subsphaericea) gut charakterisiert sind.
blätter sind rings-
Deshalb ist die Verbreitung nur unzureichend
um fein und scharf
bekannt (selten im Tief- und Hügelland, zer-
gesägt
A
A
A
A
A
streut im Bergland, vgl. SCHMIDT in HARDTKE &
IHL 2000). Sie kommt in mesophilen Laubwäldern, Waldmänteln und Gebüschen auf fri-
A
schen bis mäßig trockenen, nährstoffreicheren
Standorten vor, ist recht schattenverträglich
A
(neben C. x macrocarpa und C. laevigata mehr
Unterarten (werden auch als eigene Arten
Crataegus x subsphaericea GAND. s. l. =
C. monogyna x C. rhipidophylla s. l. –
Verschiedenzähniger Weißdorn
oder nur als Varietäten eingestuft, vgl.
(Syn.: C. x kyrtostyla auct. s. l., C. x heterodonta
CHRISTENSEN in WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998):
POJARK. s. l.)
- subsp. rhipidophylla (Syn.: C. rhipidophylla
I, K, E – NPh
s. str.) – Krummkelch-W.
Oft fälschlich als „Eingriffeliger W.“ (da eingrif-
Waldpflanze als die anderen Weißdorne).
A
A
A
A
A
A
A
C
D
felige Arten und ihr Bastard in der Regel nicht
schen Lösshügellandes, vom Osterzgebirge
unterschieden werden) in Hecken gepflanzt,
und Elbtalgebiet bis in das Oberlausitzer
aber im gemeinsamen Verbreitungsgebiet der
Hügel- und Tiefland.
Elternarten auch spontan auftretend, deshalb
natürliche Verbreitung und standörtliches Ver-
Cytisus scoparius (L.) LINK – Besenginster
halten schwierig zu beurteilen, überwiegend in
(Syn.: Sarothamnus scoparius [L.] W. D. J. KOCH)
ortsnahen Hecken, in Gebüschen und Wald-
I – NPh
A
mänteln, selten (besonders nothosubsp. domi-
Atlantisch-subatlantische Art (Erica tetralix-
censis) in lichten Laubwäldern.
Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER 1992) mit wei-
A
Unterarten (teils auch als Bastardarten, teils
ter Verbreitung vom Tief- bis in das Bergland,
nur als Nothovarietäten betrachtet):
aber gebietsweise nur zerstreut oder fehlend
A
- nothosubsp. domicensis (HRAB.-UHR.) P. A.
(Kammlagen des Erzgebirges, Teile des Löss-
SCHMIDT = C. monogyna x C. rhipidophylla
hügellandes). Als Rohbodenpionier auf sandi-
subsp. lindmanii
gen und steinigen Böden, in Zwergstrauchhei-
Selten, bisher nur Nachweise für Elbtalgebiet
den, auf Waldschlägen und in Waldsäumen, in
und östliche Oberlausitz (SCHMIDT Mskr.).
lichten bodensauren Eichenwäldern. In stren-
- nothosubsp. subsphaericea = C. monogyna
gen Wintern und bei fehlender Schneedecke
x C. rhipidophylla subsp. rhipidophylla
Sprosse des Rutenstrauches auch bis zur
Für diese Bastardsippe treffen Angaben unter
Basis zurückfrierend.
A
A
A
A
C. x subsphaericea zu.
A
Cytisus supinus = Chamaecytisus supinus
A
CYTISUS – GEISSKLEE,
BESENGINSTER
A
A
(Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblüten-
(Fam. Thymelaeaceae – Seidelbastgewächse)
gewächse)
Daphne mezereum L. – Gewöhnlicher
Seidelbast, Kellerhals
Cytisus nigricans L. – Schwarzwerdender
Geißklee
A
DAPHNE – SEIDELBAST
I – RL (SN: 3) – § – (HPh-)NPh
(Syn.: Lembotropis nigricans [L.] GRISEB.)
Früher in krautreichen Laubwäldern nährstoff-
I – RL (SN: 3) – (HPh-)NPh
und meist basenreicher Standorte vom Hügel-
Im Rückgang befindlicher Kleinstrauch steiniger
land bis in das Bergland verbreitet (im Tiefland
und felsiger Trockenhänge, thermophiler Wald-
weitgehend fehlend oder selten). Spiegelt
säume und Trockenwälder (an trocken-warmen
nach HEMPEL (1979) die Verbreitung grundfri-
Standorten im Bergland bis 600 m ü. NN,
scher und artenreicher Laubmischwälder in
A
ULBRICHT 1959), früher gebietsweise verbreitet,
allen Höhenstufen wider. Aber in fast allen
heute nur noch zerstreut bis selten, im Vogt-
Bereichen starker Rückgang, nicht erst in den
A
land, in Durchbruchstälern des mittelsächsi-
letzten Jahrzehnten (siehe „historische“
A
A
A
A
A
Angaben in HARDTKE & IHL 2000), u. a. durch
Abb. 16
Ausweitung der Fichtenreinbestände und des
In der leuchtend
Kahlschlagbetriebes auf Laub- oder Mischwald-
gelben Schmetter-
standorten seit dem ausgehenden 19. Jahrhun-
lingsblüte des
d e rt, aber auch Rückgang auf Steinrücken des
Besenginsters
Erzgebirges (MÜLLER 1998).
(Cytisus scoparius)
ist der eingerollte
A
A
Griffel gut erkenbar
A
A
ELAEAGNUS – ÖLWEIDE
Abb. 17
(Fam. Elaeagnaceae – Ölweidengewächse)
Die Krähenbeere
Elaeagnus angustifolia L. –
Schmalbättrige Ölweide
(Empetrum nigrum)
N, K, U – NPh
Deutschland und
Die aus Trockengebieten des kontinentalen
Sachsen als gefähr-
Asien stammende Art wird nicht nur als Zier-
det eingestufte Art,
gehölz in Grünanlagen gepflanzt, sondern auch
die Hauptverbrei-
bei der Böschungssicherung an Verkehrswegen
tung dieses Zwerg-
ist eine für
und der Rekultivierung in der Bergbaufolgeland-
strauches befindet
schaft eingesetzt, wo Verwilderungen auftre-
Osterzgebirge) und Elbsandsteingebirge
sich in der borea-
ten (z. B. Leipziger und Lausitzer Braunkohlen-
(rechtselbische Sächsische Schweiz, beson-
len Zone
tagebaugebiete), jedoch offen ist, ob sich die
ders Thorwalder Wände, Winterberggebiet;
Art dauerhaft etabliert.
vgl. SCHMIDT 1896, FÖRSTER 1927, ULBRICHT &
HEMPEL 1964). Befindet sich deutschlandweit
Elaeagnus commutata RYDB. – SilberÖlweide
und in Sachsen im Rückgang, wobei Moorent-
N, K, U – NPh
Art) sowie Stickstoffeinträge (mykotrophe Art)
Aus Nordamerika stammender Zierstrauch,
zur Gefährdung beitragen.
wässerung und -bewaldung (lichtbedürftige
A
A
E
A
A
A
A
A
A
der auch außerhalb von Siedlungen gepflanzt
A
wird, so entlang von Verkehrswegen oder in
der Bergbaufolgelandschaft. Er ist durch seine
Ausläuferbildung besser zur Böschungssiche-
ERICA – HEIDE
rung geeignet als E. angustifolia und dient wie
(Fam. Ericaceae – Heide[kraut]gewächse)
diese Art auf Rohböden als Pioniergehölz (Bin-
Erica carnea L. – Schnee-Heide
dung von Luftstickstoff durch Aktinomyzeten-
(Syn.: E. herbacea L.)
Symbiose). Von den Anpflanzungen ausgehende
I – RL (SN: 2) – HPh
Verwilderungen (z. B. nordwestliches Sachsen)
Der immergrüne Zwergstrauch repräsentiert
sind seltener, dabei dürfte es sich eher um Er-
einen (submediterran-)mitteleuropäischen
haltung oder vegetative Ausbreitung gepflanz-
Oreophyten-Arealtyp (zentralsubmediterran-
ter Individuen durch das Ausläufersystem han-
alpisch/desubalpin bis südherzynisch, MEUSEL
deln.
& JÄGER 1992), der über bayerische und böh-
A
A
A
A
A
mische Mittelgebirge bis in das sächsische
Vogtland reicht. Im Vogtland nur im Elsterge-
A
birge (in Kiefernwäldern, an Waldwegrändern
EMPETRUM –
KRÄHENBEERE
u. ä.), absolute Nordgrenze des Areals der Art
(Fam. Empetraceae – Krähenbeerengewächse)
Landwüst, etwa 580 m ü. NN, WEBER 1987).
Empetrum nigrum L. – Gewöhnliche
Krähenbeere
Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts im Rück-
I – RL (DE: 3, SN: 3) – HPh
derlich machten (APITZSCH 1929).
A
tung in der borealen Zone (Huperzia selago-
Erica tetralix L. – Glocken-Heide
A
Arealtyp nach M EUSEL & JÄGER 1992). In Sach-
I, U – RL (SN: 3) – HPh
sen in oligotrophen Mooren, Zwergstrauch-
Diese Erica-Art, die in Feuchtheiden, Mooren
heiden und lichten Nadelwäldern, nur im Vogt-
und Moorwäldern vorkommt, repräsentiert
land, Erzgebirge (besonders Kammlagen, von
einen atlantisch-subatlantischen Arealtyp, der
Zwotental im Westen bis zum Kahleberg im
von Westeuropa bis nach Sachsen reicht und
an der Nordabdachung des Elstergebirges (bei
gang, so dass sich Schutzmaßnahmen erfor-
Immergrüner Zwergstrauch mit Hauptverbrei-
A
A
A
A
A
A
A
im Lausitzer Tiefland („pseudoatlantisches“
A
A
E
F
A
Klima) einen regionalen Verbreitungsschwer-
(Fam. Fagaceae – Buchengewächse)
punkt ausbildet (Südgrenze in der Oberlausitz
markiert scharf die Grenzlinie von Talsanden
Fagus sylvatica L. – Rot-Buche, Gemeine
Buche
und hochpleistozänen Schotterzügen zu den
I, K, E – MPh – FGSLBV1
Lösslehmgebieten, HEMPEL et al. 1984). A u ß e r-
Charakteristische Klimaxbaumart der sommer-
halb des ostelbischen Altpleistozän-Gebietes
grünen Laubwaldformation der gemäßigten
nur einzelne Vorkommen, meist synanthrop
Breiten des ozeanisch beeinflussten Europa,
(„sonst im Bergland und Hügelland durch
repräsentiert den submediterran/montan-atlan-
Forstkultur mehrfach eingeschleppt“, FLÖSSNER
tisch-zentraleuropäischen Arealtyp (vgl. MEUSEL
et al. 1956).
& JÄGER 1992), in Sachsen vom Tiefland (in den
Altpleistozän-Landschaften und in Nachbar-
A
schaft des Mitteldeutschen Trockengebietes
nur zerstreut bis fehlend) bis in die montane
A
A
A
A
A
A
FAGUS – BUCHE
EUONYMUS –
PFAFFENHÜTCHEN
Stufe verbreitet, auch vereinzelt bis in die
(Fam. Celastraceae – Spindelstrauchgewächse)
IHL 2000, nach HEMPEL 1979 Höhengrenze den
Euonymus europaea L. – Gewöhnliches
Pfaffenhütchen
Grenzbereich von der montanen zur hochmon-
I, K, E – NPh
Geyersche Hochfläche). Von Natur aus in
In Gebüschen und Laubmischwäldern auf
Sachsen dominierende Schlusswaldbaumart ,
Kammlagen des Erzgebirges (vgl. HARDTKE &
tanen Stufe markierend, ausgespart bleibt die
ausgenommen zu arme, zu trockene, stau- und
Abb. 18
f l i e ß w a s s e rgeprägte Standorte und fro s t g e f ä h r-
Das Gewöhnliche
dete Lagen, so dass sie in mesophilen und
Pfaffenhütchen
b o d e n s a u ren Laubmischwäldern von der kolli-
(Euonymus euro-
nen (Hainbuchen-Eichenwälder mit Buche),
paea) mit einer
submontanen
(Eichen-Buchenwälder)
und
A
Frucht, aus der ein
montanen (Buchenwälder, Buchen-Bergmisch-
A
Same heraus-
wälder) Stufe bis in den Grenzbereich zur hoch-
hängt, der den
montanen Stufe (Fichten-Buchenwälder) vor-
A
orangefarbenen
kommt (vgl. S CHMIDT 1995b, S CHMIDT et al.
Arillus erkennen
1998). Historische Landnutzung und seit dem
lässt
meist frischen, nährstoff- und basenreichen
vorigen Jahrhundert geregelte Forstwirtschaft
Standorten des Hügellandes verbreitet, im Erz-
(besonders durch Fichten-Reinbestände und
gebirge (außer Osterzgebirge) nur vereinzelt
Kahlschlagsystem) haben zur Rückdrängung
A
bis in die submontane Stufe, fehlt im oberen
der Buchenwälder geführt (vgl. z. B. THOMASIUS
Bergland (oberhalb 700 m ü. NN), im a l t p l e i s t o -
1995, THOMASIUS & SCHMIDT 1996), wobei als
A
zänen Tiefland stellenweise nur zerstreut (vgl.
Ü b e rhälter erhaltene Altbäume oft auf den
HEMPEL 1979, HARDTKE & IHL 2000). Es bleibt
potenziellen Buchenstandort hinweisen. Der
A
zu prüfen, ob der von 1937–45 in Deutschland
aktuelle Flächenanteil der Buche an der Wald-
geförderte Anbau der Art (anfangs mit Status
fläche Sachsens ist trotz ihrer weiten Verbrei-
„geheim“) für die „Rohstoffwirtschaft“ (Holz
tung mit 2,8 % gering, er ist jedoch seit den
oder Inhaltsstoffe für spezielle Verwendungen
80er Jahren durch den Waldumbau (Förderung
wie Reinigen und Polieren von Zapfstellen in
der Naturverjüngung, Pflanzung) im Anstieg
hochpräzisen Gegenständen, Kabelisolierungen,
und soll zukünftig auf potenziellen Buchenwald-
medizinische Zwecke) eine Auswirkung auf
standorten Anteile von 30–70 % am Bestandes-
die aktuelle Verbreitung hatte (vgl. BORRMANN
zieltyp erreichen (SML 1993, LAF 1996b, 1999). Die
1998 für Mecklenburg-Vorpommern).
Buche ist eine der „ S c h l ü s s e l b a u ma rten“, dere n
A
A
A
A
A
A
A
genetische
Variation
als
forstliche
Gen-
FRANGULA – FAULBAUM
ressourcen vordringlich zu erhalten sind (WOLF
(Fam. Rhamnaceae – Kreuzdorngewächse)
& BRAUN 1995). Die Rot-B. ist reich an vielfälti-
Frangula alnus MILL. – Faulbaum
gen Abwandlungen in Wuchs-, Stamm- und
I, K, E – NPh
Blattmerkmalen. Einige treten wild wachsend
Eurosibirische Art, die von der temperaten bis
oder durch forstlichen Anbau eingebracht in
in die boreale Zone reicht (Hydrocharis-Areal-
Wäldern auf, so die eine „eichenartige“ Borke
typ nach MEUSEL & JÄGER 1992), in Sachsen in
ausbildende f. quercoides P ERS., rotlaubige
bodenfeuchten Wäldern und Gebüschen (Vor-
„Blutbuchen“ der f. purpurea (A IT) C.K.
waldgehölze, Waldmäntel) vom Tiefland bis ins
SCHNEID. (nicht selten in künstlich begründeten
untere Bergland (im Lössgefilde teilweise nur
Jungbeständen der 1980er Jahre) oder Bäume
zerstreut, HARDTKE & IHL 2000), auf Wechsel-
mit deutlich grob gesägten Blättern (f. grandi-
und Staunässestandorten bis in die montane
dentata, z. B. Revier Rechenberg; S CHMIDT
Stufe (setzt ein Minimum an Nährstoffen vor-
Mskr.).
aus, HEMPEL 1979), auf Steinrücken (auch im
A
A
A
F
A
A
A
trockneren Bereich) im Erzgebirge bis 725 m
ü. NN (MÜLLER 1998). Geeignet für Flurgehölz-
A
anbau und Landschaftsgestaltung (besonders
FALLOPIA –
FLÜGELKNÖTERICH
als Unterwuchs) für feuchte bis anmoorige
A
Böden (SCHMIDT in S CHLOSSER et al. 1991).
(Fam. Polygonaceae – Knöterichgewächse)
A
Fallopia baldschuanica (REGEL) HOLUB s. l. –
Schling-Flügelknöterich, Windenknöterich,
Silberregen
Abb. 19
(inkl. F. aubertii (HENRY) HOLUB; Syn.: Polygo-
Der Faulbaum
num baldschuanicum REGEL, P. aubertii HENRY)
(Frangula alnus)
N, K, U-E – Li
trägt oft gleichzei-
Als Ziergehölz (Liane aus Mittelasien) gern
tig grüne, rote und
gepflanzt und nicht selten verwildernd, auch
reife schwarze
mit Einbürgerungstendenz (z. B. Gebiet von
Früchte, hier mit
Leipzig, GUTTE 1990).
beginnender Rotfärbung der Steinfrüchte
FORSYTHIA –
FORSYTHIE, GOLDWEIDE
FRAXINUS – ESCHE
(Fam. Oleaceae – Ölbaumgewächse)
(Fam. Oleaceae – Ölbaumgewächse)
Forsythia suspensa (THUNB.) VAHL –
Hänge-Forsythie
Fraxinus excelsior L. – Gewöhnliche Esche
N, K, U – NPh
Die Art repräsentiert einen submediterran/
Sowohl diese ostasiatische Art als auch andere
montan-mitteleuropäischen Arealtyp, der von
Forsythien (Arten, Bastarde, Sorten) werd e n
der atlantischen bis in die sarmatische Floren-
häufig als Ziersträucher gepflanzt und können
p rovinz reicht (vgl. MEUSEL & JÄGER 1 9 9 2 ), in
verwildert auftreten, meist nur am Ort ihrer
Sachsen vom Tiefland bis in die oberen Berg l a -
Pflanzung, gelegentlich auch spontane Ansied-
gen (in den Altpleistozän-Landschaften teilweise
lungen (z. B. im Gehölzaufwuchs alter Müll-
nur zerstreut bis selten), vor allem in Schlucht-,
kippe von Leipzig-Möckern, GUTTE 1991).
Schatthang- und Blockwäldern, Quell- und
I, K, E – MPh – FGSLBV2
A u e n w ä l d e rn, aber auch in edellaubbaumre i -
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
GENISTA – GINSTER
Abb. 20
Gewöhnliche
(Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblütenge-
Esche (Fraxinus
wächse)
A
excelsior) mit ein-
In Sachsen kommen, schließt man den Flügel-
seitig geflügelten
ginster aus (siehe Chamaespartium) drei Gins-
A
Nüssen in dichten
ter-Arten vor, die sich in der Verbreitung und
Fruchtrispen
dem standörtlichen Ve rhalten zwar überlappen,
F
aber doch deutlich unterschiedliche Züge auf-
G
der atlantischen Florenprovinz bis Westsibirien
A
die größte Verbreitung (nur gebietsweise zer-
weisen. Entsprechend seines weiteren (von
reichend) Gesamtareals weist der Färber-G.
streut bis fehlend, z. B. Westerzgebirge und
angrenzendes Vogtland, Altpleistozän-Land-
A
schaften) und breiteste Standortamplitude
(von Felsbändern, Magerrasen, Waldsäumen
A
bis in lichte Eichenwälder) in Sachsen auf. Der
Deutsche G. mit Verbreitungsschwerpunkt in
A
chen Hainbuchenwäldern und Buchenwäldern
der zentraleuropäischen Florenprovinz (im
(vgl. SCHMIDT 1995b, SCHMIDT et al. 1998).
atlantischen Raum fehlend) ist weitgehend in
A
Wenn auch der Schwerpunkt auf frischen bis
den gleichen Naturräumen (im Vogtland darü-
feuchten nährstoff reichen Standorten liegt,
ber hinaus), aber mehr auf trockenen und sau-
A
kann die Esche als Pioniergehölz auf trockenen
eren Standorten verbreitet und seltener (auch
S t a n d o rten auftreten („Wa s s e resche“ und
stärker im Rückgang). Der Behaarte G., der in
A
„Kalkesche“ als typisches Beispiel von Real-
Mitteleuropa seinen Verbreitungsschwerpunkt
nischen einer Baumart, die konkurre n z b e d i n g t
in der subatlantischen Florenprovinz hat, weist
A
ihr ökophysiologisches Optimum nicht einneh-
außerhalb der altpleistozänen Sandgebiete
men kann).
(Oberlausitzer Tiefland, Dübener Heide) nur
A
wenige Vorkommen (besonders im Dresdner
Fraxinus pennsylvanica MARSHALL – RotEsche, Grün-Esche
Raum) auf (vgl. HARDTKE & IHL 2000, OTTO et al.
N, K, U-E – MPh
Arten gemeinsam auftreten (z. B. aufgelasse-
Nordamerikanische Esche, die verschiedent-
ner Steinbruch bei Oßling, OTTO et al. 1994).
lich forstlich angebaut wurde, stellenweise
Genista germanica L. – Deutscher Ginster
tritt natürliche Verjüngung auf (z. B. im Elbtal,
I – RL (SN: 3) – HPh
A
bei Moritzburg, bei Hoyerswerda; SCHMIDT Mskr.,
Genista pilosa L. – Behaarter Ginster,
OTTO et al. 1997), so dass eine Einbürgerung,
Heide-Ginster
A
wie sie an der mittleren Elbe in Sachsen-
I – RL (SN: 3) – HPh
Anhalt verlaufen ist, nicht auszuschließen ist.
Genista sagittalis = Chamaespartium sagittale
A
A
A
A
A
A
A
1994). An Sekundärstandorten können alle drei
Genista tinctoria L. subsp. tinctoria –
Färber-Ginster
I – RL (SN: V) – HPh
GENISTELLA = CHAMAESPARTIUM
A
A
HEDERA – EFEU
Abb. 21
(Fam. Araliaceae – Efeugewächse)
Hier hat der Wur-
Hedera helix L. – Gewöhnlicher Efeu
zelkletterer Efeu
I, K, E – Li
(Hedera helix) eine
Der immergrüne Wurzelkletterer (auch als
Steinsäule über
„Kriechstrauch“ wachsend) repräsentiert einen
einer alten Wein-
Arealtyp, der in Mitteleuropa von der atlanti-
bergsmauer
schen bis in die zentraleuropäische Florenpro-
erklommen und
vinz verbreitet ist, in Sachsen vom Tiefland (in
bildet durch die
altpleistozänen Sandgebieten zurücktretend)
überhängenden
bis in das Bergland, aber im oberen Erzgebirge
Sprosse einen
(Frostgefahr) und angrenzenden Vogtland sel-
„Efeubaum“,
ten bis fehlend. Da seit langer Zeit kultiviert
dessen „Krone“
(beliebt als Bodendecker, zur Begrünung von
überreich blüht
Böschungen, Mauern und Gräbern etc.) und
verwildernd, sind eingebürgerte Vorkommen
A
A
A
A
A
H
A
A
(teilweise als „Kulturrelikt“ in Wäldern) oft
nicht von natürlichen zu unterscheiden.
A
Befindet sich in Ausbreitung, vermutlich durch
milde Winter begünstigt. Natürliche Vorkommen besonders in Hainbuchen-Eichenwäldern
und Buchenwäldern frischer und nährstoffrei-
- subsp. nummularium – Zweifarbiges S.
cher Standorte sowie in Auenwäldern.
- subsp. obscurum (
ELAK.)
HOLUB –
Ovalblättriges S.
A
A
A
HELIANTHEMUM –
SONNENRÖSCHEN
HIPPOPHAË – SANDDORN
(Fam. Cistaceae – Zistrosengewächse)
(Fam. Elaeagnaceae – Ölweidengewächse)
Helianthemum nummularium (L.) MILL.
s. l. – Gewöhnliches Sonnenröschen
i. w. S.
Hippophaë rhamnoides L. – Sanddorn
I – RL (subsp. nummularium SN: 2) – HPh
tungsgebiet (subkontinentale und litorale
Mediterran/montan-mitteleuropäischer Zwerg-
Teilareale) und disjunkter Verbreitung in
halbstrauch, der in Sachsen nur sehr zerstreut
Deutschland (Ostseeküste und Flussschotter-
in Halbtrockenrasen, Bergwiesen und Säumen
auen nördlich der Alpen). In Sachsen nur syn-
wärmebegünstigter Standorte vorkommt. Ver-
anthrop, als Pioniergehölz oft gepflanzt zur
breitungsschwerpunkte sind das Vogtland (be-
Hangbefestigung (tief gehende Hauptwurzel
sonders Plauener Binnenzone) und Osterzge-
und Wurzelsprosse) und Rekultivierung von
birge bis Elbhügelland (HARDTKE & IHL 2000).
Rohböden (Stickstoffbindung), so besonders
Befindet sich durch Wegfall extensiver Nutzun-
in der Bergbaufolgelandschaft des Braunkoh-
gen und Sukzession stark im Rückgang, zahl-
lentagebaus (nördliche und östliche Oberlau-
reiche Vorkommen außerhalb genannter
sitz, NW-Sachsen), hier auch Verwilderungen
Gebiete sind bereits erloschen.
mit Einbürgerungstendenz.
Zwei Unterarten in Sachsen, deren Unterschei-
N, K, U-E – NPh
Dornstrauch mit disjunktem Gesamtverbrei-
A
A
A
A
A
A
A
A
A
dung allerdings nicht unproblematisch ist, wobei
(fast) ausschließlich subsp. obscurum vorkommt:
A
A
A
A
A
ILEX – STECHPALME
schen Sippen, z. B. ROTHMALER 1996).
(Fam. Aquifoliaceae – Stechpalmengewächse)
In Sachsen nur subsp. communis = J. com-
Ilex aquifolium L. – Gewöhnliche
Stechpalme, Hülse
munis s. str. – Heide-W.
N, K, U – NPh
Relativ bodenvages, aber lichtbedürftiges
Immergrüne atlantisch-subatlantische Art, die
Nadelgehölz lichter Felsgebüsche, (ehemals)
gern als Ziergehölz gepflanzt wird, aber nur in
beweideter Magerrasen und Zwergstrauch-
A
wintermilden Gebieten (Frostschäden in stren-
heiden, lichter Kiefern- und Eichenwälder bzw.
gen Wintern) gelegentlich und nur vorüberge-
-forsten (in Waldbeständen Zeiger historischer
A
hend verwildert auftritt (Vogelausbreitung); hat
Nutzungsformen). In Sachsen nur zerstre u t ,
sich in Sachsen bisher nicht etabliert.
besonders im Vogtland, Osterzgebirge und in
A
A
der Oberlausitz (BÖTTCHER 1971, HARDTKE et al.
A
I
I, K, E – RL (SN: 2) – NPh(-MPh)
1992, HARDTKE & IHL 2000), gebietsweise fehlend oder erloschen bzw. nur noch synanthro p
JUGLANS – WALNUSS
(NW-Sachsen, BENKERT et al. 1996). Rückgang
(Fam. Juglandaceae – Walnussgewächse)
setzte bereits in der 1. Hälfte des 20. Jahrh u n -
Juglans nigra L. – Schwarze Walnuss,
derts ein (vgl. MILITZER 1932, FLÖSSNER et al.
Schwarznuss
1 9 5 6 ), vor allem durch Aufgabe von Landnut-
N, K – MPh
z u n g s f o rmen (Waldweide, Hutungen), die
Aus dem östlichen Nordamerika schon im
Offenbiotope oder lichte Gehölzstrukturen
L
17. Jahrhundert nach Europa eingeführte, nicht
e rhielten oder förderten.
A
W ä l d e rn (z. B. Leipziger Auenwald, HIERONYMUS
J
A
A
A
A
A
A
selten in Parkanlagen, gelegentlich auch in
1962, MÜLLER & ZÄUMER 1992), gepflanzte Art.
LABURNUM – GOLDREGEN
Juglans regia L. – Echte Walnuss
(Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblütenge-
A?, K, U – MPh
wächse)
Als Fruchtbaum verbreitet in wintermilden
Gebieten (bereits seit Mittelalter?) gepflanzt,
Laburnum anagyroides MEDIK. – Gewöhnlicher Goldregen
durch Tierausbreitung und Verbringung durch
N, E – NPh(-MPh)
den Menschen gelegentlich verwilderte Vor-
Das aus dem südlichen Mitteleuropa stam-
kommen, vor allem auf nährstoffreichen, war-
mende, in Deutschland bereits im 16. Jahr-
men und frostgeschützten Standorten in
hundert eingeführte Ziergehölz tritt in ver-
Flussauen, aber bisher keine Einbürgerungs-
schiedenen Bundesländern, so auch in Sach-
tendenz.
sen, nicht nur verwildert auf, sondern gele-
A
gentlich eingebürgert (z. B. in Feldulmen-
A
ZÖPHEL & MAHN 2000).
A
A
A
Hangwäldern des Elbtal-Weinbaugebietes,
JUNIPERUS – WACHOLDER
Im Forstbotanischen Garten Tharandt verjüngt
(Fam. Cupressaceae – Zypressengewächse)
sich auch der Alpen-G. (L. alpinum [MILL.]
Juniperus communis L. s. l. – Gewöhnlicher Wacholder
BERCHT. et PRESL) seit Jahrzehnten natürlich,
In Abhängigkeit von der taxonomischen Auffas-
nicht ausgebreitet.
sung ist J. communis entweder eine zirkumpolar (mediterran bis arktisch) verbreitete Art mit
mehreren geographischen Rassen (Unterart e n,
A
z. B. WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998) oder wird
eng gefasst (ohne die subalpinen und arkti-
A
hat sich jedoch außerhalb des Gartens noch
A
A
LARIX – LÄRCHE
LEDUM – PORST
Abb. 22
(Fam. Pinaceae – Kieferngewächse)
(Fam. Ericaceae – Heide[kraut]gewächse)
Der Sumpf-Porst
Larix decidua MILL. – Europäische Lärche
Ledum palustre L. – Sumpf-Porst
(Ledum palustre)
N, K, E – MPh
I – RL (DE: 3+, SN: 3) – § – NPh
ist früher als
Die alpisch-sudetisch-karpatisch verbreitete
Typischer Vertreter eines zirkumpolaren borea-
„Mottenkraut“
Art wird als Forstbaum seit dem 18. Jahrhun-
len Arealtyps (Linnaea borealis-Typ nach
gesammelt und
d e rt gepflanzt, in Sachsen verstärkt vor einigen
MEUSEL & JÄGER 1992). In Sachsen Verbrei-
verkauft worden,
J a h rzehnten – in der Epoche des Ausweichens
tungsschwerpunkte im Oberlausitzer Tiefland
der Rückgang
auf weniger immissionsgefährdete „Alternativ-
(Rote-Liste-Art in
oder Ersatzbaumarten“ – in den “Rauchschad-
Deutschland und in
gebieten” des Berglandes. Im Elbsandstein-
Sachsen) geht aber
g e b i rge (hier seit der ersten Hälfte des 19. Jahr-
vor allem auf
hunderts im Anbau) ist sie besonders häufig
Veränderung oder
(selbst Anteil an der Waldfläche des National-
Verlust der
parkes Sächsische Schweiz etwa 6 %, inkl.
Lebensräume
Japan- und Hybrid-L.; LAF 1998b) und verjüngt
zurück
sich natürlich. Gebietsweise weist sie eine
A
A
A
A
A
A
A
A
Tendenz zur Einbürgerung auf, wird sich aber
A
als Lichtbaumart nur auf extremen Standorten
oder in Pionierstadien der Waldentwicklung
L
halten können, wenn keine waldbaulichen
Maßnahmen erfolgen.
A
Larix x eurolepis HENRY = L. decidua x L.
kaempferi – Hybrid-Lärche
A
K – MPh
Als Forstbaum angebaut – siehe unter L.
(Moorgehölze und -wälder, feuchte Kiefern-
kaempferi!
wälder) und im Elbsandsteingebirge (feuchte
Sandsteinfelsen, überwiegend ostelbisch, vgl.
Larix kaempferi (LAMB.) CARRIÈRE –
Japanische Lärche, Japan-Lärche
SCHMIDT 1896, FÖRSTER 1927), sonst selten in
K – MPh
erzgebirges. Die wenigen Vorkommen außer-
Die Waldschäden in den 1970er Jahren führ-
halb dieser Gebiete verschollen oder erloschen
ten zu waldbaulichen Konzepten, die einen
(WEBER & KNOLL 1965, KUBASCH 1994, HARDTKE
vorübergehenden Anbau mit weniger immis-
& IHL 2000), schon nach FLÖSSNER et al. (1956)
sionsgefährdeten Baumarten („Ersatzbaumar-
im übrigen Erzgebirge und Vogtland „ausge-
ten“) zum Ziel hatten. Da sich die Japanische
rottet“. Der Rückgang bzw. das Aussterben
L. und ihr Bastard mit der Europäischen L.
der Art vollzog sich zuerst in den Gebieten,
(siehe L. x e u ro l e p i s) als relativ widerstandsfä-
wo sich die Art an der Arealgrenze befindet
hig gegenüber Immissionen erwiesen, fanden
und die Populationen natürlicherweise beson-
beide Sippen neben L. decidua Eingang in die
ders sensibel gegenüber Veränderungen der
Wälder (vgl. HERING 1 9 9 5 ), u. a. durch Auf-
Lebensbedingungen sind (vgl. auch FUKAREK et
forstung von „Rauchschadblößen“ (besonders
al. 1978). Aber selbst in der Oberlausitz ist
Erzgebirge) oder nach Kahlschlägen in Kiefern-
bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts ein
und Fichtenforsten (z. B. Elbsandsteingebirge).
starker Rückgang festzustellen, nach MILITZER
Da diese Bestände erst wenige Jahrzehnte alt
(1932) nicht nur durch Trockenlegung der
sind, lässt sich zu möglichen Einbürgerungen
Moore, sondern auch durch „übermäßigen
über Naturverjüngung keine Aussage treffen.
Gebrauch“ als „Ungeziefermittel“ (Volksname
Mooren der Kammlagen des Ost- und Mittel-
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
Mottenkraut), das „jahrzehntelang und trag-
Areal in Sachsen lässt sich kaum rekonstruie-
körbeweise auf dem Bautzner Markt feilgebo-
ren, da die Art seit langer Zeit gepflanzt (be-
ten“ wurde, „auf preußischem Gebiet...Zwei-
liebte Heckenpflanze) wird und oft verwildert
ge in ganzen Wagenladungen verschleppt“.
auftritt (Vogelverbreitung), so dass sie heute in
weiten Teilen Sachsens eingebürgert ist.
A
Natürliche Vorkommen dürften sich auf Gebüsche und lichte Wälder wärmebegünstigter
A
LIGUSTRUM – LIGUSTER
Lagen beschränkt haben, nach FLÖSSNER et al.
(Fam. Oleaceae – Ölbaumgewächse)
(1956) „wohl ursprünglich verbreitet nur im
A
Ligustrum vulgare L. – Gewöhnlicher
Liguster, Rainweide
Elbhügelland und Elsterhügelland“, hier aber
A
I, K, E – NPh
„durch Anpflanzungen im Zuge von Rebkultu-
Vertreter eines Arealtyps, dessen Verbreitung
ren usw. weitgehend verwischt worden“.
vom Mittelmeergebiet und dem pontischen
A
Raum gerade bis in die herzynische Florenprovinz reicht (Euphorbia amygdaloides-Typ
A
A
nach M EUSEL & JÄGER 1992). Das natürliche
Abb. 23
Liguster (Ligus-
L
trum vulgare), die
wohl beliebteste
hat
A Heckenpflanze,
durch den Men-
A
A
A
A
schen und anschließende Ausbreitung durch
Vögel in Sachsen
eine weit über das
natürliche Areal
Der in Sachsen schon immer sehr seltene zirkumpolar-boreal verbreitete Zwergstrauch ist
nur aus dem nordöstlichen Oberlausitzer Tiefland bekannt: „Als südlichster Vorposten im
norddeutschen Tiefland besteht ein reiches
Vorkommen in der Muskauer Heide“ (BARBER
& MILITZER 1954). Die Art war mehrere Jahrzehnte verschollen und wurde erst kürzlich
wiederentdeckt (MATTERNE 1997).
LONICERA – HECKENKIRSCHE,
GEISSBLATT
nen holzigen Sten-
Lonicera caprifolium L. – Wohlriechendes
Geißblatt, Echtes Geißblatt, Jelängerjelieber
A
(Linnaea borealis),
Moosglöckchen
N, K, U – Li
eine besonders
Seit etwa 1800 (MILITZER & SCHÜTZE 1953) als
geschützte Art in
Kletterstrauch gepflanzt. Vom Tiefland bis ins
Deutschland, war
untere Bergland gelegentlich verwildert auftre-
in Sachsen verschollen, wurde
aber im Oberlausitzer Tiefland
wiederentdeckt
A
I – RL (DE: 3, SN: 2) – § – HPh
(Fam. Caprifoliaceae – Geißblattgewächse)
A
A
Linnaea borealis L. – Moosglöckchen
Das mit fadendüngeln kriechende
A
(Fam. Caprifoliaceae – Geißblattgewächse)
hinaus reichende
Abb. 24
A
LINNAEA –
MOOSGLÖCKCHEN
Verbreitung erlangt
A
A
nach HEMPEL (1979) natürliche Verbreitung
tend, aber bisher keine Einbürgerung erfolgt.
A
A
Lonicera nigra L. – Schwarze
Heckenkirsche
Abb. 25
I – RL (SN: V) – NPh
de Geißblatt (Loni-
Typische Gebirgswaldart des südlichen Mittel-
cera caprifolium),
europa, die bis nach Sachsen reicht, wo sich
auch Jelängerjelie-
ihre nördliche Arealgrenze befindet. Nur im
ber genannt,
Bergland, Verbreitungsschwerpunkt in der
wurde bereits vor
montanen Stufe (Bergmischwälder frischer
zwei Jahrhunder-
und nährstoffreicher Standorte, besonders
ten als Kletter-
Das Wohlriechen-
Schlucht- und Schatthangwälder), in Tallagen
strauch gepflanzt
auch bis in die submontane Stufe. Im Elbsand-
zer Gärten bereits um 1800) gepflanzter Zier-
und tritt gelegent-
steingebirge nur ostelbisch in der montan ge-
strauch (Heimat Osteuropa bis Westsibirien
lich verwildert auf
tönten Hinteren Sächsischen Schweiz (vgl.
und Mittelasien). Gelegentlich verwildert auf-
Karten bei HEMPEL 1979, HARDTKE & IHL 2000).
tretend (z. B. spontane Ansiedlung auf alter
Früher auch auf Steinrücken im Erzgebirge
Müllkippe bei Leipzig, GUTTE 1991), sich auch
v e r b reitet, heute nur noch wenige Vorkommen
an den Pflanzorten lange Zeit nach ausbleiben-
(MÜLLER 1998).
der Pflege haltend, aber kaum von hier aus-
A
A
A
A
A
A
A
A
breitend.
Lonicera periclymenum L. – Wald-Geißblatt
A
I?, K, E – Li
Lonicera xylosteum L. – Rote Heckenkirsche
Seit Jahrhunderten (in Oberlausitzer Gärten
I, K, E – NPh
seit dem 16. Jahrhundert, BARBER & MILITZER
Im Gegensatz zur (sub)montan verbreiteten
1954) als Klettergehölz gepflanzt, deshalb
Schwarzen H. hat die Rote H. ihren Verbrei-
schwierig vermutlich natürliches Verbreitungs-
tungsschwerpunkt in der (hoch)kollinen Stufe,
gebiet von synanthropen Vorkommen zu
insbesondere in SW-Sachsen vom Elsterhügel-
unterscheiden. Als atlantisch-subatlantische Art
land und der vogtländischen Kuppenlandschaft
(Erica tetralix-Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER
bis zur Pleiße (bevorzugt auf Diabas, vgl.
1992) ursprünglich wohl in Eichenmischwäldern
WEBER 1972, HEMPEL 1979) sowie im Elbhügel-
w i n t e rmilder und luftfeuchter Lagen des Tief-
land, vor allem in Laubwäldern, Waldmänteln
und Hügellandes, nach HEMPEL (1979) verm i t-
und Gebüschen nährstoff- und auch basenrei-
teln „westlich der Elbe und im Ortrander
cher Standorte wärmebegünstigter Lagen.
Hügelland viele Vorkommen einen autochtho-
Außerhalb dieser Gebiete zerstreute Vorkom-
nen Eindru c k “ . Heute in Laubwäldern, Kiefern-
men im Tief- und Hügelland (vgl. Karte bei
forsten und Gebüschen (Vorwaldgehölze,
HARDTKE & IHL 2000), deren Indigenat aber un-
Waldmäntel) bis in das untere Bergland zer-
sicher ist, da die Art oft gepflanzt wurde (in
streut vorkommend, aber überwiegend als
der Oberlausitz seit mindestens 1800,
Kulturrelikt bzw. „wohl meist verwildert“,
MILITZER & SCHÜTZE 1953).
wie schon FLÖSSNER et al. (1956) für Sachsen
angeben (vgl. auch BARBER & MILITZER 1954 für
Oberlausitz).
Lonicera tatarica L. – Tataren-Heckenkirsche
N, K, U – NPh
L
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
Häufig in Hecken, auch außerhalb von Siedlungen an Verkehrswegen oder in Flurgehölzen,
A
(nach MILITZER & SCHÜTZE 1953 in Oberlausit-
A
A
A
A
A
LORANTHUS –
RIEMENBLUME
LYCIUM – BOCKSDORN
(Fam. Loranthaceae – Mistelgewächse)
Lycium barbarum L. – Gewöhnlicher
Bocksdorn
Loranthus europaeus JACQ. – Riemenblume, Eichenmistel
A
(Fam. Solanaceae – Nachtschattengewächse)
N, K, E – NPh
I – RL (DE: G, SN: 1) – Ep(H/NPh)
Häufig gepflanzter, aus China stammender
Der sommergrüne Halbparasit reicht von sei-
Zierstrauch, gebietsweise eingebürgert (vor
A
nem ostsubmediterranen Verbreitungsgebiet
allem Elbtalgebiet und NW-Sachsen, aber ver-
(Staphylea-Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER
einzelt auch sonst vom Tiefland bis in das un-
A
1992) über sommerwarme und wintermilde
tere Bergland (vgl. Karten bei BENKERT et al.
Gebiete bis Sachsen (Umgebung von Pirna),
1996, HARDTKE & IHL 2000).
A
A
A
A
Das einzige deut-
Lycium chinense L. - Chinesischer
Bocksdorn
sche Vorkommen
N, K, E - NPh
der europäischen
Ebenfalls aus China eingeführter Zierstrauch,
Abb. 26
Riemenblume
der seltener als L. barbarum verwildert auftritt,
(Loranthus euro-
aber im Gebiet von Leipzig ebenfalls völlig ein-
paeus), auch
gebürgert ist (GUTTE 1990).
Eichenmistel
L
M
genannt, befindet
MAHONIA – MAHONIE –
sich in den Kronen
weniger Eichen
(Fam. Berberidaceae – Sauerdorngewächse)
(Quercus robur)
Mahonia aquifolium (PURSH) NUTT. –
Gewöhnliche Mahonie
A
bei Dohma (siehe
Oberkrone des
N, K, E – NPh
A
Baumes in der
Häufig gepflanztes Ziergehölz (auch Verwen-
Bildmitte)
dung in Kranzbinderei) aus Nordamerika, das
zur Verw i l d e rung (bereits im 19. Jahrh u n d e rt,
A
z. B. WÜNSCHE 1899) neigt, generativ über Vog e l v e r b reitung, vegetativ über Spro s s k o l o n i e n
A
durch Absenkerbildung. An vielen Orten bereits eingebürg e rt (vgl. auch MILITZER & SCHÜTZE
A
wo sich in Dohma das nördlichste und zu-
1952, WEBER & KNOLL 1965, GUTTE 1990).
gleich, nach Erlöschen des Fundortes bei Doh-
A
na, einzige deutsche Vorkommen befindet
A
1979, SCHMIDT 1996b). Die Einschätzung der
(Fam. Rosaceae – Rosengewächse)
Art lediglich mit „Gefährdung anzunehmen“
Malus domestica BORKH. – Kultur-Apfel
A
(wegen unzureichender Information) in der
K, U – MPh
Roten Liste der Bundesrepublik (KORNECK et al.
Obstbaum, der gelegentlich verwildert auftritt
1996) wird angesichts der einzigen und isolier-
sowie mit dem Holz-Apfel (vgl. M. sylvestris)
ten Population (etwa 25 Individuen auf weni-
Bastarde bildet, die nicht immer sicher von
gen Stiel-Eichen) in Deutschland und der be-
der Wildsippe zu unterscheiden sind.
A
A
(vgl.
FÖSSNER
et al. 1956, STOPP 1961, HEMPEL
kannten, auch publiziert vorliegenden, Daten
in keiner Weise der Situation gerecht.
A
A
MALUS – APFEL, APFELBAUM
A
A
Malus sylvestris (L.) MILL. – Holz-Apfel,
Wild-Apfel
Abb. 27
I, K, E – RL (SN: 3) – MPh – FGSEBA1
Holz-Apfel (Malus
Natürliche Verbreitung der submediterran-pon-
sylvestris) bildet
tisch-mitteleuropäisch verbreiteten Art infolge
durch Hybridisie-
Variabilität (vgl. BÜTTNER 1999), Verwechslung
rung mit dem
mit verwildertem Kultur-Apfel (worauf schon
Kultur-Apfel
MILITZER 1961 hinwies) und Bastarden mit die-
Formenschwärme,
ser Art sowie Auftreten gepflanzter Bäume,
die eine sichere
deren Unterlagen (meist M. sylvestris) durch-
Ansprache der Art
getrieben sind, schwierig zu erfassen. Wurde
erschweren
A
2000), aber echte Wildsippe mit Sicherheit nur
Abb. 28
A
in Teilbereichen bekannt (z. B. Erzgebirge;
Die Mispel (Mes-
BÜTTNER 1999, MÜLLER 1998). Natürliche Vor-
pilus germanica)
kommen besonders in Auenwäldern, Eichen-
ist vor allem in
mischwäldern und Gebüschen auf meist
Weinbaugebieten
feuchten bis frischen, nährstoffreichen Stand-
(auch ehemaligen)
orten, im Erzgebirge auch auf Steinrücken
eingebürgert, hier
(nach MÜLLER 1998 bis 740 m ü. NN). Im Rah-
die an der Frucht
men der Erhaltung forstlicher Genressourcen
zusammenneigen-
Sachsens gehört die Art zur Gruppe der vor-
den Kelchblätter
dringlich „zu erhaltenden seltenen Baumart e n “
und Sprossdornen
(WOLF & BRAUN 1995). Auch für die Obstzüch-
gut erkennbar
Der Wild- oder
zwar landesweit kartiert (vgl. HARDTKE & IHL
z. B. hohe Mehltauresistenz auf. Zur Zeit Ver-
MORUS – MAULBEERE,
MAULBEERBAUM
suche zur Einkreuzung in Kultur-A. in der Gen-
(Fam. Moraceae - Maulbeergewächse)
bank Pillnitz, BÜTTNER 1999).
Morus alba L. – Weiße Maulbeere
tung von Bedeutung, so weist M. sylvestris
K, U? – MPh
Aus China stammender Zier- und Nutzbaum,
kultiviert in Europa bereits seit dem 12. Jahr-
MESPILUS – MISPEL
hundert, in Deutschland seit dem 16. Jahrhun-
(Fam. Rosaceae – Rosengewächse)
dert. Die Anpflanzung wurde zeitweise geför-
Mespilus germanica L. – Echte Mispel,
Deutsche Mispel
dert, z. B. ausgehendes 18. Jahrhundert und
A?, K, E – NPh–MPh
Seidenraupenzucht). In Sachsen keine Einbür-
Früher als Obstbaum gepflanzt, z. B. im 16. Jahr-
gerungstendenz aufweisend, wenn auch nicht
hundert bereits in Lausitzer Gärten (Hortus
selten Altbäume außerhalb von Siedlungen
Lusatiae 1594, nach MILITZER & SCHÜTZE 1952).
oder verwilderte Hecken mit baumartigem
Das häufigere Vorkommen in ehemaligen
Wuchs auftreten (vgl. MILITZER & SCHÜTZE
Weinbaugebieten lässt vermuten, dass die Art
1952, WEBER 1986). Eine ebenfalls alte Kultur-
auch in Sachsen bereits mit dem Weinbau im
pflanze (Fruchtnutzung im meridional-submeri-
Mittelalter eingeführt wurde. Gebietsweise
dionalen Eurasien) ist die Schwarze M. (M.
eingebürgert, besonders in wärmegetönten
nigra L.), die in Sachsen seltener gepflanzt
Gebieten (z. B. Mulden- und Elbtalgebiet,
wurde (vgl. KUNTZE 1867, FLÖSSNER et al. 1956).
A
A
A
A
A
A
A
A
M
A
A
A
A
A
während des 2. Weltkriegs (Futterpflanze für
A
A
A
A
A
vgl. FLÖSSNER et al. 1956, HARDTKE & IHL 2000).
A
A
A
A
ORTHILIA – BIRNGRÜN
A
(Fam. Pyrolaceae – Wintergrüngewächse)
Orthilia secunda (L.) HOUSE – Birngrün,
Nickendes Wintergrün
A
PAULOWNIA – PAULOWNIE,
BLAUGLOCKENBAUM
(Fam. Scrophulariaceae – Braunwurzgewächse)
Nur schwach verholzter zirkumpolar-borealer
Paulownia tomentosa (MURRAY) STEUD. –
Kaiser Paulownie, Chinesischer Blauglockenbaum
Zwerghalbstrauch, der in Nadelwäldern und
N, K – MPh
A
bodensauren Eichenwäldern, aber auch auf
Attraktiver Zierbaum aus China, der nur in wär-
Rohbodenstandorten in der Bergbaufolgeland-
megetönten und wintermilden Gebieten seine
A
schaft, vorkommt. Besonders im Mittel- und
Pracht entfalten kann. Da Sämlinge frostge-
Westerzgebirge, Vogtland und in der Oberlau-
fährdet sind, kommen auch hier Verwilderun-
A
sitz (hier außerhalb des Tieflandes zahlreiche
gen nur ausnahmsweise vor (z. B. Umgebung
Fundorte erloschen, vgl. HARDTKE & IHL 2000).
von Dresden-Pillnitz, D. SCHULZ mdl.).
I – RL (SN: V) – HPh
A
A
OXYCOCCUS → VACCINIUM (V. macrocarpon,
V. oxycoccos)
A
PADUS → PRUNUS (P. padus, P. serotina)
A
PHILADELPHUS – PFEIFENSTRAUCH
(Fam. Hydrangeaceae – Hortensiengewächse)
Philadelphus coronarius L. –
Gewöhnlicher Pfeifenstrauch, Großer
Pfeifenstrauch, „Falscher Jasmin“
Abb. 29
A
Der wegen seines
A
oft „Jasmin“
intensiven Duftes
N, K, U – NPh
genannte Pfeifen-
Häufig gepflanzter Zierstrauch ostsubmediter-
A
strauch (Philadel-
raner Herkunft, der gelegentlich verwildert
phus coronarius)
auftritt (FLÖSSNER et al. 1956, GUTTE 1990),
O
wird gern ge-
P
aber (noch) nicht eingebürgert ist.
pflanzt, tritt aber
nur gelegentlich
verwildert auf
PHYSOCARPUS – BLASENSPIERE
A
(Fam. Rosaceae – Rosengewächse)
A
Physocarpus opulifolius (L.) MAXIM. –
Schneeballblättrige Blasenspiere,
Virginische Blasenspiere
A
A
A
A
A
N, K, U – NPh
PARTHENOCISSUS – JUNGFERNREBE, „WILDER WEIN“
Häufig als Zierstrauch (Heimat Nordamerika),
(Fam. Vitaceae – Weinrebengewächse)
Verkehrswegen, Flurgehölze u. ä.) gepflanzt,
Parthenocissus inserta (KERN.) FRITSCH –
Fünfblättrige Jungfernrebe
vereinzelt verwildert auftretend, aber kaum
N, K, E – Li
Aus Nordamerika stammender, häufig als Ziergehölz gepflanzter Kletterstrauch, der leicht
verwildert. In Sachsen meist eher unbeständig
A
auftretend, aber stellenweise auch eingebürgert (z. B. Leipzig, GUTTE 1990).
A
auch außerhalb von Siedlungen (entlang von
eingebürgert.
A
A
PICEA – FICHTE
(Fam. Pinaceae – Kieferngewächse)
Picea omorika (PANCIC
ˇ ´ ) PURKYNÉ –
Serbische Fichte, Omorika-Fichte
Neben der einheimischen P. abies und fremd-
K – MPh
ländischen Arten, die häufiger forstlich ange-
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts in sächsi-
baut wurden (P. omorika, P. pungens), treten
schen Wäldern forstlich angebaut (Reste über
vereinzelt weitere Arten in Wäldern (zumindest
60- bis 70-jähriger Bestände im Erzgebirge
auf Versuchsflächen kultiviert) auf, u. a. die
und Elbsandsteingebirge), aber es überwiegen
nordamerikanische Schwarz-F. (P. mariana
Bestände < 30 Jahre (vgl. HARTIG 1983,
[MILL.] B.S.P., Erzgebirge).
GEISSLER 1986, SCHMIDT 1987). Bisher keine
Tendenz zur Einbürgerung aufweisend, wenn
Picea abies (L.) KARST. – Gewöhnliche
Fichte, Europäische Fichte
auch Naturverjüngung auftreten kann (z. B.
I, K, E – MPh – FGSLBV1
Forstbotanischen Garten Tharandt).
Charakteristisch einerseits für die Bergwälder
.
Süd- und Mitteleuropas, andererseits für die
borealen Wälder Europas (Trifolium spadiceum-
Picea pungens ENGELM. – Stech-Fichte,
Blau-Fichte
Arealtyp nach M EUSEL & JÄGER 1992, vgl. auch
K – MPh
Alnus incana). In Sachsen in Fichten-Bergwäl-
Wegen höherer Immissionstoleranz im Ver-
dern, Moorwäldern und Buchen-Bergmisch-
gleich zur einheimischen Fichte (P. abies) als
wäldern der Mittelgebirge, aber auch in kühl-
„Notlösung“ in „Rauchschadgebieten“ (vor
feuchten Lagen (Schluchten, anmoorigen
allem Erzgebirge) gepflanzt, besonders in den
Standorten u. ä.) im unteren Bergland und im
1980er Jahren (vgl. auch L. x eurolepis, Pinus
Oberlausitzer Tiefland („Tieflandsfichte“) natür-
contorta). Infolge des geringen Alters der Be-
liche Vorkommen (vgl. DENGLER 1943, REINHOLD
stände jedoch keine Aussagen zu eventueller
1944). Heute durch forstlichen Anbau fast die
Ansiedlung über Naturverjüngung möglich.
Hälfte des Baumartenanteils an der Waldfläche
Außerdem werden diese „Übergangsbaumar-
stellend, verbreitet vom Bergland bis in das
ten“ durch langfristigen Waldumbau (vgl. z. B.
angrenzende Hügelland und in der Lausitz bis
LAF 1996b, c) wieder zurückgedrängt.
unter einem 1908 gepflanzten Altbestand im
in das Tiefland, zerstreut auch in den Lössge-
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
P
bieten. Natürliche Verbreitung kaum noch
rekonstruierbar, da sich naturnahe forstliche
Bestände im natürlichen Verbreitungsgebiet
PINUS – KIEFER
der Art ohne Kenntnis vegetations- und bestan-
(Fam. Pinaceae – Kieferngewächse)
desgeschichtlicher Daten sowie genetischer
Neben den einheimischen Arten (P. mugo
Untersuchungen von natürlichen Vorkommen
agg., P. sylvestris) und einigen fremdländi-
nur schwierig unterscheiden lassen. (Vermut-
schen Arten, die häufiger forstlich kultiviert
lich) autochthone Restbestände besonders in
wurden (P. contorta, P. nigra, P. strobus), tre-
den Kammlagen, vereinzelt bis in das untere
ten vereinzelt weitere, in der Vergangenheit in
Bergland (z. B. Tharandter Wald) und Lausitzer
Wäldern gepflanzte gebietsfremde Arten auf,
Tiefland (vgl. MILITZER 1948, GROSSER 1956, ILN
u. a. Banks-K. (P. banksiana LAMB.) und Pech-K.
1988, LAF 1998a). Die Erhaltung der durch
(P. rigida MILL.) aus Nordamerika (z. B. in der
Umwelteinflüsse und Standortveränderungen
Lausitz) oder die europäischen Hochgebirgs-
besonders gefährdeten Teilpopulationen der
kiefern Zirbel-K. (P. cembra L.) und Rumeli-
Hoch- und Kammlagen sowie der „Tieflands-
sche Strobe (P. peuce GRISEB.) im Osterzge-
fichte“ als forstliche Genressource („Schlüs-
birge.
A
A
A
A
A
A
A
selbaumart“, WOLF & BRAUN 1995) ist zugleich
ein wesentliches Anliegen zur Sicherung g e n e -
A
tischer Diversität der einheimischen Flora.
A
A
A
Pinus contorta DOUGL. ex LOUD. – MurrayKiefer
die den Zapfen der Krummholz-Kiefer (P.
K – MPh
kommen, treten stark asymmetrische Zapfen
Diese nordamerikanische Art gehört zu den
auf, deren basale Samenschuppen deutlich
Baumarten, die wegen höherer Immissionsto-
hakenförmig zurückgebogene Schuppenschil-
leranz als „Übergangsbaumarten“ nicht selten
der aufweisen, wie sie für die Haken-Kiefer
in „Rauchschadgebieten“ (vor allem Erzgebirge)
(P. uncinata = P. mugo subsp. uncinata) ty-
A
gepflanzt wurden, besonders in den 1980er
pisch sind.
Jahren (vgl. Larix kaempferi, Picea pungens).
Es überwiegen krummholzartige Individuen
A
Infolge des geringen Alters der Bestände
mit intermediären Zapfen, wie sie aus mittel-
keine Aussagen zu eventueller Ansiedlung der
europäischen Gebirgsmooren bekannt sind
A
Art über Naturverjüngung möglich. Außerdem
und in der Regel als Moor-Kiefer (P. rotunda-
werden die Bestände in den langfristigen
ta = P. mugo subsp. rotundata) bezeichnet
Waldumbau einbezogen.
werden.
Pinus mugo agg. – Artengruppe BergKiefer
Die große Variabilität und Übergänge zwischen
I, K, E – NPh
taxonomische Auffassungen. Ist die Einstu-
Sippenkomplex der süd- und mitteleuropäi-
fung als Art oder Unterart letztlich subjektiv,
schen Gebirge (Rumex alpinus-Arealtyp nach
so ist entscheidend, ob es sich nur um eine
A
MEUSEL & JÄGER 1992), der in Sachsen die
Sippe (nur P. rotundata, z. B. HEMPEL 1979,
nördliche Arealgrenze erreicht. Natürliche Vor-
ROTHMALER 1994, GOLDE 1996), um zwei (auch
A
kommen nur in Moorgehölzen und Moorwäl-
P. uncinata, FLÖSSNER et al. 1956, SCHMIDT
dern erzgebirgischer Regenmoore. Die sächsi-
1990 – hier aber Anpflanzung in Betracht ge-
A
schen Populationen zeichnen sich durch eine
zogen) oder alle drei Sippen (auch P. mugo s.
große Variabilität in Wuchsform und Zapfen-
str., CHRISTENSEN 1987, HOLOBICKOVA
ˇ
briefl.,
A
merkmalen aus:
FARJON 1998) handelt. GOLDE (1996, 2000)
- Wuchsformen: neben krummholzartigen, von
konnte zwar eine Differenzierung zwischen
der Basis mehrstämmigen Kusseln und
Kammlagen (Überwiegen der Latschen-Wuchs-
Latschen mit niederliegenden bis aufsteigen-
f o rm und nur schwach asymmetrischer Zapfen)
den oder aufrechten Stämmen (P. mugo agg.
und Nordabdachung des Erzgebirges (Domi-
grex prostrata [TUBEUF] MERXM., inkl.
nanz der Spirken-Wuchsform und deutlich
Wuchsformentyp frutescens TUBEUF) treten
asymmetrischer Zapfen) feststellen, jedoch
aufrechte einstämmige Bäume (Spirken; P.
sind Wuchs- und Zapfenmerkmale nicht
mugo agg. grex arborea [TUBEUF] MERXM.)
streng korreliert. Deshalb erscheint es nahe
A
auf,
liegend, alle natürlichen sächsischen Vorkom-
- Zapfen: neben fast symmetrischen Zapfen
men der Moor-Kiefer (P. rotundata) zuzuordnen
A
mit kaum aufgewölbten Schuppenschildern,
(SCHMIDT in HARDTKE & IHL 2000).
A
A
A
A
A
A
P
A
A
A
A
A
mugo s. str. = P. mugo subsp. mugo) nahe-
den Sippen sind Ursache für unterschiedliche
Seit dem 19. Jahrhundert bis in die GegenAbb. 30
wart erfolgten, ungeachtet ihrer taxonomi-
Jungpflanzen der
schen Zugehörigkeit oder ihrer Herkunft, im
Moor-Kiefer (Pinus
Erzgebirge Pflanzungen mit Berg-Kiefern (P.
rotundata)
mugo agg.) auf Moorböden, verschiedentlich
auch auf terrestrischen Standorten. Der Anbau
und die teilweise bereits erfolgte Einbürgerung gebietsfremder Herkünfte erschweren
A
die Klärung der Sippenstruktur der sächsischen Populationen, die sich in starkem
A
A
A
Rückgang befinden (vgl. H EMPEL 1979, GOLDE
Abb. 31
1996). Die Anpflanzung in unmittelbarer Nach-
Durch Verschlech-
barschaft autochthoner Bestände (z. B. Geor-
terung der Wuchs-
genfelder Hochmoor) oder direkt in den
bedingungen
Mooren (z. B. NSG Kriegswiese) hat nicht nur
(Moordegradation,
das Einbringen anderer Genotypen, sondern
Beschattung durch
möglicherweise anderer Sippen zur Folge.
Fichte) abgestorbene Moor-Kiefer
- P. mugo TURRA s. str. – Krummholz-K.,
(Pinus rotundata)
Berg-Latsche
A
A
A
A
A
(Syn.: P. mugo subsp. mugo, inkl. subsp.
pumilio [HAENKE] FRANCO)
Abb. 32
K, E? – NPh
Fegeschäden an
Ostalpisch-sudetisch-karpatisch-balkanisch ver-
der Moor-Kiefer
breitete Art (bzw. Unterart), die typisch für das
(Pinus rotundata)
Krummholz der subalpinen Stufe ist. In a u t o c h -
A
A
A
thonen Populationen Sachsens ist entgegen
der Auffassungen von CHRISTENSEN (1987),
A
FARJON (1998) u. a. echte P. mugo s. str. nicht
vertreten (vgl. HEMPEL 1979, SCHMIDT 1990,
A
GOLDE 1996), was jedoch nicht bedeutet, dass
sie nicht durch Anpflanzungen eingebracht
wurde.
A
- P. rotundata LINK – Moor-K., Buckel-K.
A
(Syn.: Pinus mugo [notho]subsp. rotundata
[LINK] JANCHEN et NEUMAYER)
A
I, K, E – RL (SN: 3) – NPh-MPh – FGSEBV2
Die autochthonen sächsischen Populationen
P
gehören vermutlich ausschließlich zu dieser
Sippe, die offensichtlich hybridogener Natur
trennen. Es bleibt weiteren Untersuchungen
ist (aus P. mugo s. str. x P. uncinata entstanden)
vorbehalten, ob sie alle zum Hybridschwarm
und in Hochmooren der Mittelgebirge Refu-
von P. rotundata gehören. Außerdem ist die
gien fand. Sie variiert stark in Wuchsform (von
Moor-Spirke deutlich stärker in ihrem Bestand
Kusseln bis hin zu einstämmigen Bäumen)
bedroht als Moor-Latsche. Durch Lebensraum-
und Zapfenmerkmalen, weist also Merkmale
verlust und -veränderung, Immissionen und
auf, die zwischen den mutmaßlichen Eltern
Konkurrenz der Fichte sind die autochthonen
vermitteln. Auf jeden Fall sollte, wenn alle
Populationen der Moor-K. insgesamt gefährdet
natürlichen Vorkommen zu P. rotundata ge-
(vgl. GOLDE 1996, SCHULZ 1999, SCHMIDT in
stellt werden, zumindest zwischen Moor-Lat-
HARDTKE & IHL 2000). Neben der Lebensraum-
schen (grex prostrata) und Moor-Spirken
sicherung durch den Schutz der Regenmoor-
(grex arborea) unterschieden werden (vgl.
ökosysteme (vgl. EDOM & WENDEL 1998) soll-
SCHMIDT in HARDTKE & IHL 2000). Einzelne von
ten für Moor-Spirken auch Erhaltungskulturen
Spirken beherrschte oder ausschließlich von
und Wiederausbringung angestrebt werden,
Spirken gebildete Bestände unterer Lagen wei-
wozu die Erfassung der Vorkommen durch die
sen eine deutliche Eigenständigkeit auf und
Landesanstalt für Forsten (vgl. LAF 1997) eine
lassen sich kaum oder nicht von P. uncinata
gute Grundlage bildet.
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
ganz unterschiedlicher Herkunft war (selbst
A
A
Wuchstypen:
über Dänemark importiert, z. B. im NSG
- grex prostrata (inkl. grex frutescens) –
Kriegswiese).
Moor-Latsche, Kussel
RL(SN: 3) – NPh
Pinus nigra J. F. ARNOLD – Schwarz-Kiefer
Verbreitungsschwerpunkt in den Moorgehöl-
N, K, U – MPh
zen im Umfeld des Moorkernes (Randgehänge
Als Forst- und Zierbaum gepflanzte Art aus
A
naturnaher Regenmoore) und auf Mooren mit
dem Mittelmeergebiet, forstliche Bestände
Verheidungs- und Bewaldungstendenz.
vor allem an Trockenhängen (z. B. Altbestände
A
- grex arborea – Moor-Spirke
an südexponierten Weißeritzhängen bei
RL(SN: 1) – MPh
Tharandt) und in Bergbaufolgelandschaft (z. B.
A
In (Fichten-)Spirken-Moorwäldern, besonders
Kippen des Braunkohlentagebaus, THOMASIUS
im Randbereich der Regenmoore, auf sich
et al. 1999). Anbauversuche auch auf Wald-
bewaldenden und selten (Hormersdorfer
brandflächen des Lausitzer Tieflandes (LAF
Moor) auf sich regenerierenden Mooren.
1996c). Gelegentlich tritt Naturverjüngung auf,
A
A
aber bisher keine Einbürgerungstendenz zu
A
- P. uncinata (P. mugo subsp. uncinata
[RAMOND] DOMIN) – Haken-K., Berg-Spirke
beobachten.
K, E? – MPh
Pinus strobus L. – Weymouths-Kiefer
Diese westalpisch-pyrenäische Sippe ist stets
N, K, E – MPh
A
einstämmig und weist stark asymmetrische
Als Forst- und Zierbaum gepflanzte Art aus
Zapfen auf. Das Vorkommen im Erzgebirge ist
Nordamerika, forstliche Bestände vor allem in
A
noch umstritten. Obwohl Bestände mit derarti-
Wäldern des Hügel- und unteren Berglandes,
gen Merkmalen auftreten, bleibt zu klären, ob
auch auf Kippen und Halden der Bergbaufol-
A
sie alle zum Variationsbereich der P. rotundata
gelandschaften. Nicht selten tritt Naturverjün-
gehören. Im 19. Jahrh u n d e rt sind zudem An-
gung auf (selbst auf Bergehalden des Uran-
A
bauten in Betracht zu ziehen (vgl. WILLKOMM
erzbergbaus, SÄNGER & WÖLLNER 1995). Lokal
1 8 6 6; auch für Mothäuser Heide nicht auszu-
bereits eingebürgert, besonders im
schließen). Es können bei Pflanzungen der
Elbsandsteingebirge spontane Ausbreitung
letzten Jahrzehnte ebenfalls Kiefern dieser
und Eindringen in naturnahe Waldbestände
Sippe verwendet worden sein, da das Saatgut
(vgl. SCHMIDT et al. 1994).
A
P
A
Abb. 33
A
Von der HakenKiefer (Pinus unci-
A
A
A
A
A
nata) kaum zu
unterscheidende
einstämmige
Pinus sylvestris L. – Gewöhnliche Kiefer,
Föhre
In Sachsen nur subsp. sylvestris (inkl. var.
hercynica MÜNCH – Höhen-Kiefer)
I, K, E – MPh
Submeridional/montan bis boreal verbreitete
Moor-Spirke (grex
Art mit breitem Gürtelareal im nördlichen
arborea) aus dem
Eurasien (Goodyera repens-Arealtyp nach
Formenkreis der
hybridogenen
Pinus rotundata
MEUSEL & JÄGER 1992). In Sachsen natürlicher
Verbreitungsschwerpunkt in altpleistozänen
Sandgebieten des Tieflandes, besonders östlich der Elbe (bis hier reicht geschlossenes
Verbreitungsgebiet aus dem östlichen Mitteleuropa), zerstreut bis in die Mittelgebirge (hier
A
Höhen-Kiefer, z. B. im Vogtland, O s t e rz g e b i rg e )
reichend (vgl. DENGLER 1943, REINHOLD 1944).
A
A
A
Heute durch forstlichen Anbau weit über das
PLATANUS – PLATANE
natürliche Areal hinaus verbreitet (nur oberes
(Fam. Platanaceae – Platanengewächse)
A
Erzgebirge und Lössgefilde stellenweise fehlend, vgl. Karte in HARDTKE & IHL 2000). Natür-
Platanus x hispanica MUENCHH. – BastardPlatane
A
liche Vorkommen in Sand- und Fels-Kiefern w ä l -
(Syn.: P. x acerifolia [AIT.] WILLD., P. x hybrida
d e rn, Kiefern - F i c h t e n w ä l d e rn, bodensaure n
BROT.)
Eichen-Mischwäldern und Moorw ä l d e rn. Ver-
N, K, U – MPh
mutliche natürliche Reliktstandorte, z. B. Dünen
Beliebter Park- und Straßenbaum (vermutlich
und Moore des Lausitzer Tieflandes, Sandstein-
aus P. occidentalis L. x P. orientalis L. entstan-
und Silikatfelsen (Elbsandsteingebirge, Durch-
den), der überwiegend im Siedlungsbereich
bruchstäler), trockene, nährstoff- und nieder-
gepflanzt wird. Gelegentlich tritt Naturverjün-
schlagsarme Berglagen (z. B. Vogtland).
gung auf (so subspontan bei der Wiederbe-
Zumindest lokal ist noch im 19. Jahrhundert
siedlung von Trümmer- und Bauschutt oder in
für Aufforstungen autochthones Pflanzenma-
Auen, z. B. Leipzig, GUTTE 1971), bisher sind
terial verwendet worden. So dürften dank der
aber keine Einbürgerungen bekannt.
Samendarre Laußnitz die heute über 100-jähri-
A
A
A
A
A
A
gen Kiefern in der Laußnitzer Heide (älteste
Kiefer etwa 240 Jahre) vermutlich überwie-
POLYGALA – KREUZBLÜMCHEN
A
Deutschland und Belgien bezogen (ANONYMUS
(Fam. Polygalaceae – Kreuzblümchengewächse)
2000). Insbesondere zur Bewahrung autoch-
A
thoner, teils stark gefährdeter Ökotypen der
Polygala chamaebuxus L. – Buchsblättriges Kreuzblümchen, Zwergbuchs
Kiefer (Vogtländische, Hinterhermsdorfer und
I – RL (SN: 1) – HPh
Schmiedeberger Höhen-Kiefer, Niederlausitzer
Der immergrüne Zwergstrauch gehört zum
Platten-Kiefer u. a.), von denen die Höhen-Kie-
gleichen (submediterran-)mitteleuropäischen
fer zu den als vordringlich zu erhaltenden
Oreophyten-Arealtyp wie die Schnee-Heide
forstlichen Genressourcen eingestuft wurde,
(Erica carnea-Typ, MEUSEL & JÄGER 1992) und
werden von der Sächsischen Landesanstalt
reicht wie diese über bayerische und böhmi-
für Forsten in situ- und ex situ-Erhaltungsmaß-
sche Mittelgebirge bis in das sächsische Vogt-
nahmen durchgeführt (vgl. WOLF & BRAUN
land, wo sich die nördliche Arealgrenze befin-
1995, LAF 1997, 1998a).
det (nördlichstes aktuelles Vorkommen bei
Auf Felsstandorten wie im Elbsandsteingebirg e
Leubetha im Elstergebirgsvorland, etwa 460 m
treten nicht selten stark drehwüchsige Stäm-
ü. NN, Weber 1987). Im Vogtland selten in
me der Kiefer (f. tortuosa LAWS.) auf, die
Kiefernwäldern, Magerrasen, Waldsäumen, an
Ende des 19. Jahrhunderts Interesse weckten
Böschungen u. ä.
A
POLYGONUM → FALLOPIA
A
gend „von bodenständigen Samen“ abstammen, erst ab 1900 wurde Saatgut aus ganz
(BÜTTNER 1897) und im Forstbotanischen
Garten Tharandt hinsichtlich der Vererbung
dieser Eigenschaft untersucht wurden (vgl.
SCHMIDT 1989c).
A
A
A
P
A
A
A
POPULUS – PAPPEL
(Fam. Salicaceae – Weidengewächse)
Mit Ausnahme von P. tremula L. handelt es
sich bei den in Wäldern, an Flussufern, in
A
A
Flurgehölzen etc. anzutreffenden Pappeln
weitestgehend um Pflanzungen, verwilderte
A
oder eingebürgerte Vorkommen nicht einhei-
A
A
A
Pappeln bestandesweise (z. B. in Plantagen
Populus x canadensis MOENCH = P. deltoides x P. nigra – Bastard-Schwarz-Pappel,
Euroamerikanische Schwarzpappelhybriden
zur Holzproduktion, Schutzpflanzungen)
N, K, E – MPh
gepflanzt (vgl. LATTKE 1973, BORSDORF 1975,
Entstanden aus spontaner Hybridisation
SCHMIDT 1981, MFLN 1982). Erwähnt seien
(zuerst in Frankreich) und gelenkten Kreuzun-
A
Balsam-P. (P. balsamifera L. ) und Westliche
gen einheimischer Schwarz-P. mit nordameri-
Balsam-P. (P. trichocarpa HOOK.) aus
kanischer Schwarz-P. (P. deltoides MARSH., ver-
A
Nordamerika sowie Populus cv.
mutlich weitere Arten beteiligt) sowie Rück-
Androscoggin (= P. maximowiczii HENRY x P.
kreuzungen. In diversen Sorten gepflanzt.
A
trichocarpa), P. x berolinenesis DIPP. (= P. lau-
Zahlreiche Pappelforsten (meist eingeschlech-
rifolia LEDEB. x P. nigra cv. Italica), P. x genero-
tig, da Sorten männliche oder weibliche Klone)
sa HENRY (= P. deltoides x P. trichocarpa), P. x
auf die Pappelanbauwelle der 1950er Jahre
jackii S ARG. cv. Gileadensis (= P. balsamifera
zurückgehend, aber auch in den folgenden
x P. deltoides), P. x wettsteinii HÄMET-AHTI (=
Jahrzehnten oft in Flurgehölzen, besonders
P. tremula x P. tremuloides MICHX).
Wind-, Ufer-, Sichtschutzpflanzungen u. ä.,
Im Ergebnis generativer oder vegetativer (z. B.
angebaut. Nicht selten verwildert (Flussufer
Verdriften von Zweigabsprüngen in Fließge-
und deren Befestigungen, Brach- und Ruderal-
wässern) natürlicher Ausbreitung erfolgen,
flächen) und gebietsweise eingebürgert, vor
A
ausgehend von gepflanzten Individuen, Einbür-
allem entlang der Flussufer (vegetative Aus-
gerungen gebietsfremder Arten und Hybriden,
breitung durch Verfrachtung von Zweigab-
A
so z. B. von P. alba, P. x canadensis und P. x
sprüngen begünstigt). Pappelsorten könnten
canescens entlang der Flussufer.
wieder zur Ausbreitung gelangen, wenn die
A
mischer Arten oder diverser Sorten, insbesondere von Hybriden. Außer den unten aufgeführten Arten und Bastarden wurden weitere
A
A
A
A
A
A
A
P
Erzeugung des nachwachsenden Rohstoffes
Populus alba L. – Silber-Pappel
Holz (z. B. Holzstoff für Papierindustrie) in
N, K, U-E – MPh
Kurzumtrieb-Plantagen größeren Umfang
Die in den Auen des submeridionalen konti-
erreicht (z. B. auf potenziellen landwirtschaft-
nentalen Eurasiens beheimatete Art kommt in
lichen Stilllegungsflächen, vgl. LAF 1998a).
Sachsen nicht natürlich vor. Sie wurde aber oft
untere Bergland verwildert auf. Die Karte in
Populus x canescens (AITON) SM. = P. alba
x P. tremula – Grau-Pappel
HARDTKE & IHL (2000), enthält vermutlich auch
N, K, U – MPh
Vorkommen der Grau-P. (P. x canescens), da
Im gemeinsamen Verbreitungsgebiet der El-
infolge hoher Variabilität dieses Bastardes Ver-
tern, aber auch bei synanthropem Vorkommen
A
wechslungen leicht möglich sind. Neben es-
von P. alba, spontan auftretend. Häufiger ge-
penähnlichen und intermediären Formen tre-
pflanzt als die Silber-P. und im Gegensatz zu
A
ten solche auf, die der Silber-P. nahekommen
dieser sogar forstliche Bestände (Schutzpflan-
(auch Blätter der Wurzelsprosse wie bei P.
zungen, Flurholzanbau). Von Anpflanzungen
A
alba). Verwilderungen teils nur v o r ü b e rgehend,
können Verwilderungen ausgehen (z. B. in
teils mit Tendenz zur Einbürgerung (besonders
Flussauen), sich selbst auf Brach- und Rude-
Elbtalgebiet), auch spontanes Auftreten in der
ralflächen ansiedelnd (z. B. Müllkippen, GUTTE
Braunkohlentagebau-Folgelandschaft (z. B. im
1991).
A
A
A
A
A
A
gepflanzt und tritt vom Tiefland bis in das
Vorwald eines Restlochs bei Espenhain, GUTTE
et al. 1999).
Populus alba x P. tremula = P. x canescens
Populus deltoides x P. nigra = P. x canadensis
A
A
Populus nigra L. – Schwarz-Pappel
Populus tremula L. – Zitter-Pappel, Espe,
I, K – RL (DE: 3, SN: 1) – MPh – FGSEBA1
Aspe
Die wie die Silber-P. in den Auen des submeri-
I, K, E – MPh
dionalen kontinentalen Eurasiens beheimatete
Temperat-boreal verbreitete eurasiatische Art,
Art kommt im Gegensatz zu dieser in Fluss-
die in Sachsen vom Tiefland bis in die Mittel-
auen Sachsens (an Elbe und Oder bis Nord-
gebirge weit verbreitet ist. Als Pionierbaumart
deutschland, vgl. JOACHIM 2000) natürlich vor.
frischer (bis feuchter), mäßig bis gut nährstoff-
A l l e rdings ist die natürliche Verbreitung nicht
versorgter Standorte sowohl auf Schlägen, in
genau bekannt, da eine Unterscheidung echter
Gebüschen, Vorwaldgehölzen, lichten Laub-
S c h w a rz-Pappel von den häufig angebauten
wäldern und Waldmänteln als auch auf Kippen
S o rten der Euroamerikanischen Schwarz p a p -
und Halden der Bergbaufolgelandschaft. Zeit-
pelhybriden (vgl. P. x canadensis) im Gelände
weise in stark immissionsbelasteten Gebieten
schwierig ist, sofern nicht bestandesweiser
forstlich angebaut (darunter „rauchtolerante“,
Anbau und Geschlechterv e rteilung off e n s i c h t-
über Gewebekultur vermehrte Klone).
lich auf Sorten (meist eingeschlechtige Klone)
hinweisen. Natürliche Restbestände (oft nur
A
A
A
A
A
A
A
A
noch Einzelbäume) selten in Auenwäldern,
A
von Nebenflüssen), Neiße, Spree (hier nach
PRUNUS s. l. – KIRSCHE,
PFLAUME, SCHLEHE, TRAUBENKIRSCHE
MILITZER & SCHÜTZE 1952 als wild wachsend im
(Fam. Rosaceae – Rosengewächse)
Hortus Lusatiae von FRANKE 1594 angegeben),
In Abhängigkeit von der taxonomischen Auf-
A
Elster-Luppe-Aue. Autochthone Vorkommen
fassung kann die Gattung Prunus unterschied-
sind durch Lebensraumverlust, Konkurrenz
lich weit gefasst werden, entweder nur die
durch die wüchsigen und sich an Flussufern
Pflaumenverwandtschaft (Prunus s. str., z. B.
ausbreitenden Hybridsorten sowie Introgres-
ROTHMALER 1994, 1996) oder außerdem Kir-
sion bzw. Auskreuzung gefährdet (vgl. zur
schen, Traubenkirschen, Pfirsich u. a. Stein-
Situation in Deutschland SCHMIDT 1990,
obstartige (Prunus s. l., z. B. W ISSKIRCHEN &
SCHULZKE 1995, NATZKE 1999, JOACHIM 2000).
HAEUPLER 1998) umfassend.
Ufergehölzen oder an Altwässern größerer
Flüsse, besonders Elbe (z. T. bis in Unterlauf
Die in Sachsen vom Aussterben bedrohte Art
natürlicher Restbestände bzw. noch erhaltener
Prunus avium L. subsp. avium – VogelKirsche
Individuen. Förderung über Erhaltungskultur
(Syn.: Cerasus avium [L.] MOENCH subsp.
und Wiederansiedlungen sind sowohl Anliegen
avium)
der Forstwirtschaft (vgl. Einstufung in v o rdring-
I, K, E – MPh – FGMBV3
lich zu erhaltende seltene Baumarten als forst-
Von den Gebirgen des submediterranen
liche Genressource in W OLF & BRAUN 1995)
Raumes und des westpontischen Gebietes bis
wie des Naturschutzes.
in die südzentraleuropäische und subatlanti-
Vorkommen der Schwarz-P. außerhalb der
sche Florenprovinz (Acer campestre-Arealtyp
Flussauen gehen in der Regel auf Pflanzungen
nach MEUSEL & JÄGER 1992) reichend. In
zurück, GUTTE (1971) gibt allerdings neben
Sachsen verbreitet im Hügelland und unteren
Pappel-Hybriden auch P. nigra als subspontan
Bergland, selten bis ins obere Bergland (auf
auf städtischem Ödland an. Die Pyramiden-
Steinrücken im Erzgebirge bis 790 m ü. NN,
Pappel, ein allbekanntes, entlang von Straßen
MÜLLER 1998) und Tiefland (vgl. Karten bei
und Wegen häufig gepflanztes, Ziergehölz ist
HEMPEL 1979, HARDTKE & IHL 2000), vor allem
eine Sorte der echten Schwarz-P. (cv. Italica).
in edellaubbaumreichen Wäldern, Hainbuchen-
bedarf dringend des Schutzes und der Pflege
Eichenwäldern und Buchenwäldern, in Wald-
A
A
A
P
A
A
A
A
A
A
A
A
mänteln und Gebüschen. Auch als Zierbaum
A
A
A
A
oder Vogelschutzgehölz gepflanzt, als Unterla-
gebürgert (z. B. Elbtalgebiet bei Meißen,
gen für Süß- und Sauer-K. genutzt, deshalb
SCHMIDT Mskr.).
stellenweise durch Verwilderungen synanthro-
A
pe Vorkommen. Es können Übergänge zu kul-
Prunus cerasus L. – Sauer-Kirsche
tivierten Sorten der Süß-Kirsche (P. avium
(Syn.: Cerasus vulgaris MILL.)
subsp. juliana) auftreten (Introgression). Als
K, U – (NPh-)MPh
waldbaulich interessanter Baum gehört die
Obstbaum, der gelegentlich verwildernd auf-
A
Vogel-Kirsche zu den als forstliche Genressour-
tritt.
A
denen die Erhaltung der genetischen Variation
P runus domestica L. s. l. – Pflaume i. w. S.
als „notwendig“ erachtet wird (WOLF & BRAUN
(inkl. P. domestica s. str. – Eigentliche Pflaume,
A
1995).
Zwetsche; P. insititia L. – Hafer-Pflaume, Krie-
A
cen eingestuften „Mischbaumarten“, bei
che)
A
A
Prunus cerasifera EHRH. – Kirsch-Pflaume
K, U – MPh
N (DE: A), K, U-E – MPh
Obstbaum, der gelegentlich verwildernd auf-
Als Ziergehölz (oft cv. Pissardii – Blut-P.) und
tritt. Kann in aufgelassenen Obstgärten oder
früher als Obstgehölz gepflanzt, häufig als
Randbereichen von Weinbergen nach ZÖPHEL
Unterlage für Pflaumen verwendet, nicht sel-
& MAHN (2000) stabile Polykormgesellschaften
A
im Elbtal-Weinbaugebiet bilden, wobei es sich
Abb. 34
A
nach eigenen Beobachtungen aber meist um
Kirsch-Pflaume
P. cerasifera (häufig verwendete Unterlage für
(Prunus cerasi-
Pflaumen) handelt.
fera),eine gebietsA weise
verwildernde
A
A
P
A
Prunus x eminens → siehe unter P. fruticosa!
Prunus x fruticans → siehe unter P. spinosa agg.!
und sich einbürgernde Verwandte
Prunus fruticosa PALLAS – SteppenKirsche, Strauch-Kirsche, Zwerg-Kirsche
der Kultur-Pflaume, früher als
diese blühend und
(Syn.: Cerasus fruticosa [PALLAS] WORON.)
Blüten bzw.
N, K, U? – NPh
Früchte einzeln an
Als Ziergehölz gepflanzt (nächstliegende Wild-
kahlen Stielen
vorkommen in Sachsen-Anhalt und im Böhmischen Mittelgebirge, vgl. RAUSCHERT 1972),
A
nach FLÖSSNER et al. (1956) auch verwildert,
nach OTTO et al. (1997) z. B. bei Großenhain in
A
A
A
A
A
Abb. 35
oder über Wurzelsprosse, z. B. in aufgelasse-
um den Bastard mit der Sauer-Kirsche handeln
nen Streuobstbeständen) und gelegentlich ein-
(P. x eminens BECK; Syn.: Cerasus x intermedia HOST), von dem auf Anpflanzungen zurück-
( P runus cerasifera)
gehende Verwilderungen eher zu erwarten
diente oft als
sind. Nicht selten bilden sich variable Hybrid-
Unterlage für Kul-
populationen dieses Kreuzungsproduktes in
tur-Pflaumen – die
den isolierten natürlichen Teilarealen der konti-
Unterlagen können
nentalen Steppen-K. im südlichen Zentraleuro-
durc h t reiben, sich
se vermehren und
Polykormone bilden
A
Feldhecken. Dabei dürfte es sich vermutlich
Die Kirsch-Pflaume
über Wurzelspros-
A
ten verwildert (durchgetriebene Unterlagen
pa aus (vgl. WÓJCICKI 1991).
A
A
Prunus mahaleb L. – Felsen-Kirsche,
Steinweichsel
einzelt bis in das Bergland (vgl. Karte in
(Syn.: Cerasus mahaleb [L.] MILL.)
dern (Kiefernforsten, bodensaure Eichen-
N, K, U-E – NPh-MPh
mischwälder u. a.) dichten Unterwuchs (z. B.
Als Ziergehölz und Unterlage für Sauer-Kirsche
Oberlausitzer Tiefland), dadurch starke Beein-
verbreitet. Häufig verwildernd, insbesondere
trächtigung der Naturverjüngung der Baumar-
infolge Durchtreibens der Unterlagen in aufge-
ten und der Bodenvegetation. Gelegentlich
lassenen Streuobstbeständen, aber auch
tritt eine weitere nordamerikanische Trauben-
Vogelausbreitung. Gebietsweise mit Einbürge-
kirsche, die Virginische T. (P. virginiana [L.]
rungstendenz (z. B. Elbhügelland, Leipziger
ROEM.) verwildert auf (z. B. bei Bautzen, OTTO
Raum, Braunkohlentagebau-Folgelandschaft;
et al. 1997).
A
HARDTKE & IHL 2000). Bildet teilweise in Wäl-
A
A
A
A
SCHMIDT Mskr., GUTTE 1990, GUTTE et al. 1999,
ZÖPHEL & MAHN 2000).
Prunus spinosa agg. – Artengruppe
Schlehe
Prunus padus L. – Gewöhnliche
Traubenkirsche i. w. S.
I – NPh
(Syn.: Padus avium MILL., Padus racemosa C.
südsarmatische Florenprovinz reichende
A
A
In Mitteleuropa von der atlantischen bis in die
A
K. SCHNEID.)
I – NPh(-MPh)
Abb. 36
Temperat-boreale Art Eurasiens, die in Sachsen
Die herben und
vom Tiefland (in altpleistozänen Sandgebieten
sehr sauren Früch-
zurücktretend) bis in die Mittelgebirge (in den
te der stark dorni-
obersten Lagen fehlend) reicht, vor allem in
gen Schlehe
Auenwäldern, Erlen-Eschenwäldern, feuchten
(Prunus spinosa)
Hainbuchen-Eichenwäldern und Feuchtgebü-
werden erst nach
schen, im Erzgebirge auch auf Steinrücken
Frosteinwirkung
(bis 775 m ü. NN, MÜLLER 1998).
genießbar
Unterarten:
- subsp. padus – Auen-T.
(Ficaria-Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER 1992),
Siehe unter der Art, wobei zu prüfen bleibt,
etwas Wärme liebende Art, die in Sachsen im
inwieweit Vorkommen in der montanen Stufe
Hügelland und unteren Bergland verbreitet ist,
zur folgenden Unterart gehören.
im Oberlausitzer Tiefland und oberen Bergland
- subsp. borealis NYMAN (Syn.: subsp.
(selten bis in die montane Stufe, an wärmebe-
petraea [TAUSCH] DOMIN) – Gebirgs-T.
günstigten Standorten des Osterzgebirges bis
Genaue Verbreitung nicht bekannt, aber in
750 m ü. NN, MÜLLER 1998) nur zerstreut bis
mittleren und oberen Berglagen zu erwarten,
fehlend. Häufig auf mäßig bis gut nährstoffver-
für das Erzgebirge (520–670 m ü. NN) von
sorgten Standorten in Hecken und anderen
PASSARGE (1987) angegeben.
Gebüschen, an Waldinnen- und Waldaußenrändern, von diesen auch in Offenbiotope ein-
Prunus serotina EHRH. – Späte Traubenkirsche, Spätblühende Traubenkirsche
dringend.
(Syn.: Padus serotina [EHRH.] BORKH.)
misch schwierig fassbare Artengruppe, deren
N, K, E – NPh(-MPh)
Kenntnis unzureichend ist, so dass die Verbrei-
Häufig gepflanzte nordamerikanische Art, die
tung der einzelnen Sippen nicht bekannt ist:
leicht verwildert (Vogelausbreitung).
- P. spinosa L. s. str. – Gewöhnliche S.,
Gebietsweise völlig eingebürgert (Agriophyt)
Schwarzdorn
und sich weiter in Ausbreitung befindend, ver-
- P. x fruticans WEIHE = P. (domestica subsp.)
breitet vor allem im Tief- und Hügelland, ver-
insititia x P. spinosa – Hafer-S. (eventuell
Formenreiche, durch Hybridschwärme taxono-
A
A
A
A
A
P
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
Abkömmlinge alter Kultursorten).
(Syn.: P. fraxinifolia [LAM.] S PACH)
K – MPh
Prunus virginiana → siehe unter P. serotina!
A
Die kaukasisch-persisch verbreitete, durch ihre
hängenden Fruchtstände auffällige Art ist ein
Parkbaum, gedeiht aber im Leipziger Rosental
A
A
A
auch auf einem 1900 bepflanzten Müllberg
PSEUDOTSUGA – DOUGLASIE
gut (GUTTE 1971).
(Fam. Pinaceae – Kieferngewächse)
Pseudotsuga menziesii (MIRB.) FRANCO –
Gewöhnliche Douglasie
N, K, U-E – MPh
PYRACANTHA – FEUERDORN
Die nordamerikanische Art wurde verbreitet
(Fam. Rosaceae – Rosengewächse)
als Forstbaum angebaut, überwiegend die
raschwüchsige, aber etwas frostempfindliche
Pyracantha coccinea M. J. ROEM. –
Mittelmeer-Feuerdorn
Küsten-D. (subsp. menziesii, meist unter
N, K, U – NPh
„var. viridis SCHWERIN“), seltener die frostresis-
Der aus dem Mittelmeergebiet (bis Vorderen
tente, aber trägwüchsige Blaue-D. oder Colo-
Orient) stammende, etwas frostempfindliche
rado-D. (subsp. glauca [BEISSN.] E. MURRAY)
Feuerdorn wird häufig auch außerhalb von
oder Übergangsformen (unter „var. caesia
Siedlungen (z. B. entlang von Verkehrswegen)
SCHWERIN“, Graue D.), die teilweise sowohl
gepflanzt, tritt aber nur selten verwildert auf
A
gewünschte Wüchsigkeit als auch Frosthärte
(z. B. in spontanem Gehölzaufwuchs auf alter
(z. B. so genannte „Spechtshausener Dougla-
Müllkippe bei Leipzig, GUTTE 1991).
A
sie“, LAF 1998a) aufweisen. Unter Altbeständen
A
vitale Naturverjüngung auf (z. B. Elbsandsteingebirge, Tharandter Wald), die zur Ausbreitung
PYRUS – BIRNE
A
und möglicherweise einer Einbürgerung der
(Fam. Rosaceae – Rosengewächse)
schattentoleranten Art führt.
Pyrus x amphigenea = P. communis x P. pyra-
A
A
A
A
tritt bei günstigen Standortbedingungen eine
ster → siehe unter P. pyraster!
P
A
A
Pyrus communis L. s. str. – Kultur-Birne
PTELEA – KLEEULME
K, U – MPh
(Fam. Rutaceae – Rautengewächse)
Obstbaum, der gelegentlich verwildert auftritt
Ptelea trifoliata L. – Kleeulme
(siehe auch unter P. pyraster).
N, K, U – NPh(-MPh)
A
Aus dem östlichen Nordamerika eingeführter
Zierstrauch, der verschiedentlich auch außer-
Pyrus pyraster (L.) BURGSD. – Holz-Birne,
Wild-Birne
A
halb von Siedlungen angepflanzt wird (z. B.
(Syn.: P. communis subsp. pyraster [L.] ASCH.
Braunkohlentagebau-Folgelandschaften), bis-
et GR., inkl. P. achras GAERTN.)
A
her aber nur ausnahmsweise verwildert auf-
I, K, E – MPh – FGSEBA1
tritt.
Die problematische Abgrenzung gegenüber
Bastarden mit der Kultur-Birne (P. x amphige-
A
A
A
A
nea DOMIN ex DOSTALEK, kontinuierliche und
unkorrelierte Transgressionen zwischen
PTEROCARYA – FLÜGELNUSS
Merkmalen beider Arten, vgl. SCHMIDT 1990,
(Fam. Juglandaceae – Walnussgewächse)
LOOS 1992, BÜTTNER 1994, WAGNER 1996) oder
Pterocarya pterocarpa (MICHX.) ILJINSK. –
Kaukasische Flügelnuss
verwilderten Birnbäumen bzw. deren durchgetriebenen Unterlagen, bei denen es sich in der
A
A
Regel um P. pyraster handelt, erschwert Aus-
breitung der thermophilen Art. Im P l a u e n e r
sagen zur natürlichen Verbreitung der Holz-B.
Gebiet (Preiselpöhl) und Westlausitzer Tiefland
Sie weist zudem eine hohe intraspezifische
wurden an Stiel-E. „Knoppern“ (Deformatio-
Variabilität auf (vgl. Unterscheidung von zwei
nen des Fruchtbechers, erzeugt von der Gall-
Unterarten in ROTHMALER 1994). Die weite Ver-
wespe Cynips quercus-calicis) beobachtet
breitung vom Tiefland bis in das untere Berg-
(WEBER 1984, CONRAD 1998, SCHMIDT Mskr.),
land (im Osterzgebirge bis 720 m ü. NN,
die nur bei gemeinsamen Vorkommen von
MÜLLER 1998), wie sie die Karte bei HARDTKE &
Q. cerris und Q. robur auftreten.
A
natürliche Vorkommen der Wildart wider.
Quercus petraea LIEBL. – Trauben-Eiche
Bevorzugte Standorte sind Auenwälder sowie
I, K, E – MPh – FGSLBV1
A
Laubwälder, Waldmäntel und Gebüsche w ä r-
Typischer Vertreter des submediterran/mon-
mebegünstigter Lagen. Die Erhaltung echter P.
tan-mitteleuropäischen Laubwaldes im ozea-
pyraster durch gezielten Schutz und die Pflege
nisch beeinflussten Gebiet (Fagus sylvatica-
der Lebensräume sowie ex situ-Maßnahmen
Arealtyp nach M EUSEL & JÄGER 1992). In Sach-
sind sowohl Anliegen des Naturschutzes als
sen in planaren bis submontanen Laubmisch-
auch der Forstwirtschaft (vgl. Einstufung zu
wäldern frischer bis trockener, mäßig nähr-
den vordringlich zu erhaltenden seltenen
stoffversorgter, auch flachgründiger bis felsi-
Baumarten bei WOLF & BRAUN 1995) und des
ger Standorte, vor allem in thermophilen Hain-
Obstbaus (vgl. BÜTTNER 1994).
buchen-Eichenwäldern und Ginster-Trauben-
IHL (2000) zeigt, spiegelt vermutlich nicht nur
eichenwäldern, Kiefern-Eichenwäldern,
Eichen-Buchenwäldern (vgl. HEMPEL 1979,
SCHMIDT 1995b, SCHMIDT et al. 1998).
A
A
A
A
A
A
A
A
A
QUERCUS – EICHE
Gebietsweise auch forstliche Bestände, die
(Fam. Fagaceae – Buchengewächse)
ohne Kenntnis der Bestandesgeschichte nicht
Neben den im Folgenden aufgeführten E i c h e n -
immer von den natürlichen Vorkommen zu
arten treten in Wäldern vereinzelt die nord-
unterscheiden sind. Natürlicher Verbreitungs-
amerikanischen Arten Sumpf-E. (Q. palustris
schwerpunkt in der kollinen Stufe, aber an
MUENCHH.) und Scharlach-E. (Q. coccinea
wärmebegünstigten Hängen bis in die monta-
MUENCHH.) in Einzelexemplaren oder Kleinbe-
ne Stufe (im Lausitzer Bergland und Osterz-
ständen auf, von denen keine Ausbreitungs-
gebirge bis 750–770 m ü. NN; FLÖSSNER et al.
tendenz durch Naturverjüngung bekannt ist.
1956, MÜLLER 1998) und auch hervorragende
Außerdem befindet sich in einem gepflanzten
Bestände (Waldreitgras-Kiefern-Traubeneichen-
Eichenbestand auf aufgelassenem Weinberg-
wald) im nordöstlichen Oberlausitzer Tiefland
gelände der Bosel bei Meißen eine Flaum-E.
(hier ältester Bestand Sachsens im „Urwald
(Q. pubescens WILLD.), die ihre nächsten na-
Weißwasser“, LAF 1997).
A
gebirge hat.
Quercus petraea x Q. robur = Q. x rosacea
A
Quercus cerris L. – Zerr-Eiche
Quercus robur L. – Stiel-Eiche
N, K, U – MPh
I, K, E – MPh – FGSLBV1
A
Aus dem Mittelmeergebiet stammender Zier-
Im Gegensatz zur Trauben-E. ein über das
baum, der auch vereinzelt im Wald gepflanzt
Buchenareal hinausgehendes Verbreitungsge-
wurde oder aus Park- und Gartenanlagen ver-
biet, das westlich weiter in der Atlantischen
wildert (Ausbreitung durch Eichelhäher). Im
F l o re n p rovinz ausgedehnt ist und östlich über
wärmegetönten Hügelland (z. B. Elbhügelland,
den sarmatischen Raum bis zum Ural reicht
Plauener Binnenzone; S TOPP 1941, WEBER
(Tilia cord a t a - A realtyp nach MEUSEL & JÄGER
1984, 1986) auch Naturverjüngung bzw. Aus-
1992).
türlichen Vorkommen im Böhmischen Mittel-
A
A
P
Q
A
A
A
A
A
A
A
A
Quercus x rosacea BECHST. = Q. petraea x
Q. robur – Gewöhnliche Bastard-Eiche
Abb. 37
Stiel-Eiche
(Quercus robur)
A
I, K, E – MPh
mit „Knoppern“,
Nicht alle Eichenindividuen können eindeutig
Deformationen
Trauben- oder Stiel-Eiche zugeordnet werden,
A
des Frucht-
gebietsweise treten Bastarde nicht selten auf,
bechers, erzeugt
im gemeinsamen Verbreitungsgebiet der Eltern
A
von der Gallwespe
A
calicis
können sie spontan entstehen, sie wurden
Cynips quercus-
A
A
A
aber auch gepflanzt. Selbst wenn hybridogene
Populationen existieren und die UnterscheiE n t s p rechend dieser Arealausbildung weist
dung der beiden Arten erschweren (was ver-
Q. robur eine weitere Verbreitung und Stand-
gleichbar in zahlreichen Gattungen der Fall ist),
o rtamplitude als Q. petraea in Sachsen auf.
besteht unseres Erachtens kein Anlass, sie in
Sie kommt in planaren bis submontanen Laub-
einer Art zu vereinen, wie in letzter Zeit von
mischwäldern auf grund- oder wechselfeuchten
einigen Autoren (KLEINSCHMIT et al. 1995,
und trockenen, nährstoff a rmen bis -reichen,
ROLOFF & BARTELS 1996) vorgeschlagen.
auch felsigen, Standorten vor, besonders in
feuchten Hainbuchen-Eichenwäldern, Birken-
Quercus rubra L. – Rot-Eiche
und Kiefern-Eichenwäldern, Hartholz-Auenwäl-
N, K, E – MPh
d e rn, Eichen-Buchenwäldern (vgl. HEMPEL 1979,
Aus dem östlichen Nordamerika eingeführte
A
SCHMIDT 1995b, SCHMIDT et al. 1998). Die Stiel-
Art, die nicht nur als Park- und Straßenbaum
E. breitet sich in Kiefernforsten (unterstützt
beliebt ist, sondern häufig forstlich angebaut
A
d u rch Eichelhäher) auf potenziellen Standorten
wurde, vom Tiefland bis in das untere Berg-
b o d e n s a u rerEichenmischwälder aus und wird
land, auch zur Rekultivierung in der Bergbau-
A
im Rahmen des Waldumbaus im Tiefland geför-
folgelandschaft (vgl. z. B. THOMASIUS et al.
d e rt (Naturverjüngung und Pflanzung, vgl. LAF
1999). Gebietsweise breitet sie sich über Na-
A
1 9 9 5). Sie reicht im Bergland bis an die Grenze
t u rverjüngung (Unterstützung durch Eichelhä-
zur montanen Stufe, lokal an günstigen Stand-
her, die offensichtlich Eicheln dieser Art gegen-
o rten bis 800 m (FLÖSSNER et al. 1956), in Ein-
über heimischen Arten bevorzugen) aus und
zelexemplaren sogar darüber (z. B. Zechen-
hat sich eingebürg e rt, z. B. im Elbsandstein-
g rund über 900 m).
g e b i rge auf Standorten potenzieller Eichen-
A
A
Q
Buchenwälder und Kiefern-Eichenwälder, aber
Abb. 38
R
Beim PurgierKreuzdorn
A
(Rhamnus catharti-
A
Seitennerven der
A
Hartriegel auffällig
A
A
A
auch in naturnahe Kiefernbestände der Sandsteinfelsen eindringend (vgl. SCHMIDT et al.
1994, DRESSEL1998).
ca) verlaufen die
Blätter wie beim
bogig von der
RHAMNUS - KREUZDORN
(Fam. Rhamnaceae - Kreuzdorngewächse)
Rhamnus cathartica L. – Purgier-Kreuzdorn
Mittelrippe zur
I, K, E – NPh
Blattspitze, die
Der einheimische Kreuzdorn gehört nebst ver-
Blätter sind aber
wandten Sippen zu einer submeridional/mon-
im Gegensatz zu
tan-temperat verbreiteten Artengruppe Eura-
dieser Gattung
siens (Acer platanoidea-Arealtyp nach MEUSEL
fein gesägt
& JÄGER 1992). In Sachsen kommt er in Gebüschen (Hecken, Waldmäntel, Vorwaldgehölze)
A
A
A
und lichten Laubmischwäldern zerstreut vom
breitung durch Wurzelsprossbildung) auftre-
Tiefland bis in das untere Bergland vor, im
tendes (z. B. Leipziger Raum, Elbtalgebiet,
Erzgebirge reicht er nur selten über die sub-
Dübener Heide) Ziergehölz aus Nordamerika,
montane Stufe (z. B. im Osterzgebirge, hier
stellenweise mit Einbürgerungstendenz.
auf Steinrücken bis 740 m ü. NN; MÜLLER
Möglicherweise Verbreitung durch Anbau für
1998). Als Heckenpflanze, für Flurgehölze und
die Gerbstoffgewinnung in den 1940er Jahren
zur Rekultivierung trockener, nicht zu n ä h r s t o ff-
begünstigt, Anfang des 20. Jahrhunderts noch
und basenarmer Böden geeignet, womit dem
keine Verwilderungen bekannt – im Gegensatz
gebietsweisen Rückgang (vgl. Karte in
zum Gift-Sumach (Rhus toxicodendron L.),
HARDTKE & IHL 2000) begegnet werden kann.
der von WÜNSCHE (1899) und SCHORLER (1919)
Früher wichtiges Färbemittel (Früchte liefern
für mehrere Orte in der Lausitz angegeben
„Saftgrün“, das sich im alkalischen Medium
wurde.
gelb, im sauren rot färbt und Verwendung in
Malerei und zur Färbung von Stoffen fand;
Rhus toxicodendron → siehe unter R. hirta!
A
A
A
A
A
A
SCHMIDT in SCHLOSSER et al. 1991).
A
Rhamnus frangula = Frangula alnus
A
RIBES – JOHANNISBEERE,
STACHELBEERE
A
(Fam. Grossulariaceae – Stachelbeergewächse)
RHODODENDRON – ALPENROSE, RHODODENDRON
Die indigenen Ribes-Arten werden seit mehre-
(Fam. Ericaceae – Heide[kraut]gewächse)
wahrscheinlich seit dem Mittelalter bzw. dem
Rhododendron spec.
16. Jahrhundert, SCHLOSSER et al. 1991, WEBER
N, U – NPh
1993) und verwildern leicht (Verdauungsaus-
Wenn auch in Sachsen nicht Bedingungen wie
breitung, Gartenauswurf u. ä.), so dass die
in Großbritannien gegeben sind, wo sich Rho-
natürliche Verbreitung kaum noch zu rekon-
dodendron spontan ausgebreitet und eingebür-
struieren ist. In neuerer Zeit werden auch
gert hat, teilweise zurückgedrängt werden
Kreuzungsprodukte einheimischer Arten
muss, so können unter den spezifischen Be-
(„Jochelbeere“ – R. x culverwellii MACFARL.
dingungen des Elbsandsteingebirges durchaus
= R. nigrum x R. uva-crispa) oder einheimi-
von Anpflanzungen ausgehende Ausbreitungs-
scher und fremdländischer Arten („Jostabeere“
tendenzen beobachtet werden, besonders
– R. x nidigrolaria R. et A. BAUER = R. nigrum
Naturverjüngung auf feuchten, oft bemoosten
x R. divaricatum DOUGLAS) angebaut. Auch von
Sandsteinfelsen. Dabei handelt es sich um
diesen sind zukünftig Verwilderungen zu
verschiedene immergrüne großblättrige Arten
erwarten (vgl. MANG 1991 für Hamburger
bzw. Sorten (KNORR & SOMMER 1983).
Gebiet).
ren Jahrhunderten kultiviert (als Obstgehölze
Ribes alpinum L. – Alpen-Johannisbeere,
Berg-Johannisbeere
RHUS – SUMACH
I, K, U-E – RL (SN: V) – NPh
(Fam. Anacardiaceae – Sumachgewächse)
Submediterran/montan-mitteleuropäische Art
Rhus hirta (L.) SUDW. – Kolben-Sumach,
Essigbaum
mit Verbreitungsschwerpunkt in der subatlanti-
(Syn.: R. typhina L.)
In Sachsen zerstreut im Hügel- und Bergland,
N, K, U-E – NPh
aber gebietsweise synanthrop (vgl. Karte in
Häufig gepflanztes und nicht selten verw i ldernd
HARDTKE & IHL 2000), da auch aus Kultur (be-
(z. B. über Gartenabfälle und vegetative Aus-
liebte Heckenpflanze) verwildernd und teilwei-
schen und zentraleuropäischen Florenprovinz.
A
A
A
A
A
A
R
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
Abb. 39
allem in Auenwäldern, Erlen-Bruchwäldern
Bei der Alpen-
und Weiden-Moorgebüschen anzunehmen,
Johannisbeere
hier teilweise bereits erloschen (z. B. Leipziger
A
(Ribes alpinum)
A
Fruchttrauben
A
wie bei der Roten
Besonders schwierig gestaltet sich die Situa-
Johannisbeere, die
tion bei der Artengruppe der Roten J., da so-
Früchte sind zwar
wohl die Unterscheidung zwischen den Wild-
genießbar, schme-
arten und den Wild- und Kultursippen als auch
Auenwald, GUTTE 1991).
hängen die
Ribes rubrum agg. – Artengruppe Rote
Johannisbeere
nicht lang herab
A
A
cken jedoch fade
die Erfassung natürlicher Vorkommen problematisch sind. Selbst zum Gesamtareal der beiden Arten sind die Aussagen widersprüchlich
A
(vgl. WEBER 1993). Die Karte im Florenatlas
Sachsens (HARDTKE & IHL 2000) gestattet
A
kaum Aussagen zur natürlichen Verbreitung
se mit Einbürgerungstendenz (z. B. Leipziger
der Wildsippe von R. rubrum. Während z. B.
Raum, Gutte 1990). Im Erzgebirge vorzugs-
FLöSSNER et al. (1956) für diese „zerstreut in
weise in der montanen Stufe (MÜLLER 1998),
der Lausitz“ angeben, weist gerade hier die
A
aber entlang der Flüsse (Durchbruchstäler)
Karte im Florenatlas Fundorte für R. spicatum
auch in tiefere Lagen. Kommt besonders in
auf.
A
edellaubbaumreichen Schlucht- und Block-
- R. rubrum L. – Rote J.
schuttwäldern, Bergmischwäldern und Gebü-
I, K, E – NPh
A
schen (z. B. auf Steinrücken) vor.
Die Verbreitung der Wildsippe (Wilde Rote J.
A
Ribes aure u m PURSH – Gold-Johannisbeere
ist ungenügend bekannt, da die Rote Garten-
N, K, U – NPh
J. (var. domesticum WALLR.) oft verwildert
Als Zierstrauch (Heimat westliches Nordame-
und sich in Wäldern und Gebüschen eingebür-
rika) auch außerhalb von Siedlungen gepflanz-
gert hat. Autochthone Vorkommen wohl vor-
te und als Veredlungsunterlage für hochstäm-
wiegend in Erlen-Eschen-Quell-, Auen- und
mige Stachel- und Johannisbeeren verwende-
Niederungswäldern sowie Bruchwäldern.
te Art, die gelegentlich verwildert auftritt (z. B.
Nach WEBER (1993) als Gartenpflanze erst Mit-
Tagebaufolgelandschaft bei Borna, alte Müll-
te des 16. Jahrhunderts in verschiedenen
kippe bei Leipzig, Elbtalgebiet; HORBACH 1983,
Kräuterbüchern erwähnt, zur Zeit Linnés aber
A
GUTTE 1991 u. a.).
bereits mehrere Kultursorten (darunter die
A
Ribes nigrum L. – Schwarze
Johannisbeere
- R. spicatum ROBSON – Ährige J., N o rdische
A
I, K, E – NPh
I – RL (SN: 2) – NPh
Temperat-boreale eurasiatische Art, deren
Diese mehr nördlich und kontinental verbreite-
natürliche Verbreitung in Sachsen ungenau
te Art ist offensichtlich seltener und wird
bekannt ist, da sie als Obstgehölz seit langer
kaum kultiviert. Die genaue Verbreitung ist
Zeit und häufig kultiviert wird, leicht verwildert
ebenfalls unbekannt, da sie nicht immer von
und sich gebietsweise eingebürgert hat (z. B.
voriger Art (R. rubrum) unterschieden wird
Mittelelstergebiet, WEBER & KNOLL 1965),
und Kultursippen teilweise ähnliche Merkmale
besonders in ortsnahen Wäldern und Gebü-
aufweisen. Wohl überwiegend in der Oberlau-
schen. Autochthone Vorkommen sind vor
sitz vorkommend, besonders in Erlen-Eschen-
A
A
A
R
A
A
A
A
= var. rubrum; Syn.: R. sylvestre [LAM.] HAYEK)
farblose bzw. Weiße J.) bekannt.
Rote J.
A
A
wäldern und in bodenfeuchten Eichenmisch-
Abb. 40
wäldern.
Die Robinie (im
A
Volksmund auch
Ribes sanguineum PURSH – Blut-Johannisbeere
Akazie; Robinia
N, K, U – NPh
Neophyt aus dem
Als Zierstrauch (Heimat westliches Nordame-
östlichen Nord-
rika) auch außerhalb von Siedlungen gepflanz-
amerika, beliebt
te Art, die gelegentlich verwildert auftritt (z. B.
wegen Blüten-
pseudoacacia), ein
Tagebaufolgelandschaft bei Borna, HORBACH
1983).
A
pracht, Duft und
Pfählen für Rebkulturen in Weinbaugebieten
Nektarspende,
angepflanzt (die Edel-Kastanie als Lieferant für
aber auch
Ribes uva-crispa L. – Stachelbeere
Rebpfähle ablösend), deshalb besonders im
Problemgehölz
(Syn.: R. grossularia L.)
Elbhügelland eingebürgert. Gebietsweise star-
I, K, E – NPh
ke Ausbreitung an Trockenhängen, kann durch
A
A
A
A
In ganz Sachsen verbreitet (auch bis in das
B e rgland reichend, vereinzelt bis in die montane
Abb. 41
Stufe), aber wohl überwiegend synanthrop.
Die Robinie
Eingebürgerte und autochthone Vorkommen
(Robinia pseudo-
sind kaum oder nicht zu unterscheiden. Kulti-
acacia) kann durch
viert und verwildert treten neben den in Mit-
ihr Ausbreitungs-
teleuropa einheimischen Sippen, deren Unter-
vermögen und die
scheidung schwierig und deren Taxonomie
Stickstoffanreiche-
und Nomenklatur umstritten sind (2 oder 3
rung im Boden zu
Unterarten oder Varietäten), K reuzungsprodukte
einem Problem-
zwischen diesen Sippen und weiteren (meist
gehölz in wertvol-
nordamerikanischen) Arten auf. Die genetische
Eindringen in Offen- und Gebüschbiotope
len Biotopen und
Reinheit der Wildpopulationen ist durch die
(§-26-Biotope, Naturschutzgebiete) problema-
Schutzgebieten
verwilderten Kultursorten gefährdet
tisch werden. Ausbreitungstendenz regional
werden, hier
(SCHLOSSER et al. 1991).
differenziert, so im Vogtland nach WEBER
Expansion auf der
(1983) gering.
Bosel bei Meißen
Gelegentlich tritt eine weitere nordamerikani-
A
A
A
A
A
A
A
A
A
sche Art, die Klebrige R. (R. viscosa VENT.),
ROBINIA – ROBINIE, SCHEINAKAZIE
verwildert auf (z. B. bei Bautzen, OTTO et al.
R
1997).
A
(Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblütengewächse)
Robinia pseudoacacia L. – Gewöhnliche
Robinie
ROSA – ROSE
N, K, E – MPh
(Fam. Rosaceae – Rosengewächse)
Häufig als Ziergehölz oder Bienenweide, zur
Die Gattung der Rosen, insbesondere die Sek-
Landschaftsgestaltung und Rekultivierung
tion Caninae (mit fakultativer Apomixis), zu der
gepflanzte nordamerikanische Baumart, die in
die wild wachsenden Arten überwiegend
weiten Teilen Sachsens eingebürgert ist (fehlt
gehören, zeichnet sich durch eine enorme
gebietsweise im Erzgebirge, besonders in
morphologische Mannigfaltigkeit mit gleiten-
oberen Lagen, vgl. Karte in HARDTKE & IHL
den Übergängen zwischen den Arten, durc h
2000). Wegen des sehr dauerhaften Holzes
taxonomisch schwierig zu fassende Arten und
(haltbarer als Eiche) früher zur Gewinnung von
abweichende A rtkonzepte sowie eine verw o r-
A
A
A
A
A
A
A
A
rene Nomenklatur aus. Neben hybridogenen
- R. subcollina (H. CHRIST) R. K ELLER –
Arten, die durch einen spezifischen Fort p f l a n -
Falsche Hecken-R.
zungsmechanismus entstehen, treten hetero-
I – NPh
gene Primärbastarde auf, die in den Merkma-
Da die beiden Arten nicht immer unterschie-
len dem mütterlichen Elter nahekommen und
den werden und auch leicht zu verwechseln
teilweise fertil sind (vgl. HANELT 1982, HENKER
sind, ist ihre genaue Verbreitung nicht sicher
& SCHULZE 1993, HENKER in WISSKIRCHEN &
bekannt (Karten vgl. BENKERT et al. 1996,
A
HAEUPLER 1998). Es kann sogar zur spontanen
HARDTKE & IHL 2000), sie kommen zerstreut in
Bastardierung zwischen einheimischen und
Gebüschen (Hecken, Waldmäntel) im Hügel-
A
eingebürgerten Arten verschiedener Sektionen
land und unteren Bergland (besonders Erzge-
kommen (vgl. Rosa x mangii = R. mollis x
birge und Vogtland) vor, auf Steinrücken im
A
R. rugosa, EIGNER & WISSEMANN 1999).
Erzgebirge ist R. subcollina häufiger und reicht
Die Gruppierung nahe verwandter und teilweise
bis in die montane Stufe (etwa bis 800 m ü.
in der Ve rgangenheit nicht auf Artebene unter-
NN, MÜLLER 1998), im Vogtland kommt R. cae-
schiedener Arten in Artengruppen (Aggregate,
sia nach WEBER (1985a) bis 615 m ü. NN vor.
A
A
A
A
A
vgl. SCHMIDT & WILHELM 1995, BENKERT et al.
1 9 9 6) wird von HENKER (in WISSKIRCHEN & HAEUPLER
A
1998) zwar noch (teils modifiziert) aufge-
Rosa canina agg. – Artengruppe der
Hunds-Rose
f ü h rt, aber für die Standardliste der Farn- und
Die hierzu zählenden, teilweise auch für Sach-
Blütenpflanzen Deutschlands nicht angewandt.
sen nachgewiesenen Sippen, die von einigen
A
Die Aggregate werden von uns berücksichtigt,
Autoren als Arten (z. B. R. andegavensis, R.
sofern mehr als eine in Sachsen vorkommen-
blondeana, R. canina) oder zumindest Varietä-
A
de Sippe der entsprechenden Artengruppe
ten unterschieden werden, sind umstritten.
zugehört. In Anbetracht dargestellter taxono-
Sie werden teilweise heute nicht mehr akzep-
A
mischer und nomenklatorischer Probleme blei-
tiert und gehören dann zur variablen Hunds-R.
ben die diversen Rosen-Bastarde, die in älte-
i. w. S.:
A
ren sächsischen und regionalen Florenwerken
- R. canina L. s. l. – Hunds-R.
aufgeführt sind, unberücksichtigt.
(inkl. R. andegavensis BASTARD, R. blondeana
A
DÉSÉGL., R. nitidula BESSER, R. scabrata CRÉP.,
Rosa agrestis SAVI – Feld-Rose
R. canina var. dumalis BAKER, var. lutetiana
(inkl. subsp. subcaryophyllacea sensu
auct.)
ROTHMALER 1994)
I , K, E – NPh
I – RL (SN: 1) – NPh
Die am weitesten verbreitete Wildrose Sach-
Früher vom Elbhügelland bis in die östliche
sens, vom Tiefland bis in das Bergland (dem
Lausitz zerstreut bis selten in lichten Gebü-
obersten Erzgebirge fehlend) in Gebüschen
A
schen warmer Lagen (z. B. Weinbaugebiet,
(Hecken und andere Flurgehölze, Waldmäntel)
Basaltkuppen) und thermophilen Eichen-Tro-
und lichten Laubwäldern, aber infolge Pflan-
A
ckenwäldern, heute fast erloschen (vgl.
zungen (besonders entlang von Verkehrswe-
HARDTKE & IHL 2000).
gen, auch häufigste Unterlage für die Vermeh-
A
R
A
A
A
A
rung von Gartenrosen) oft synanthrop. Es wird
Rosa caesia agg. (R. coriifolia agg.) –
Artengruppe der Lederblättrigen Rose
a u ß e rdem nicht immer zwischen R. canina und
Zum Aggregat gehören:
den, wobei die Kenntnis der R. canina s. l. bis
- R. caesia SM. s. str. – Lederblättrige R.
heute unzureichend ist und ständig wechseln-
(Syn.: R. coriifolia FR.)
de taxonomische Auffassungen (Anerkennung
I – RL (SN: 3) – NPh
mehre rer Arten oder ihre Einstufung als Varie-
ihr morphologisch ähnlichen Arten unterschie-
täten bis hin zur Ablehnung jeglicher intraspezifischer Sippen) die Verunsicherung bei der
A
A
A
Ansprache der Sippen erhöhen. Auf Steinrü-
canina s. l. zu den in Sachsen am weitesten
cken im Erzgebirge ist die Art seltener als R.
verbreiteten Wildrosen (vgl. auch WEBER
subcanina und R. dumalis und weitgehend auf
1985a, 1986 für das Vogtland). Dies betrifft
die submontane Stufe beschränkt (lediglich
vor allem R. subcanina, obwohl aus der Karte
ein Vorkommen noch bei 700 m ü. NN,
in HARDTKE & IHL (2000) nicht zu ersehen, da
MÜLLER 1998).
die Art bei der Kartierung nicht immer von R.
A
A
A
dumalis s. str. getrennt wurde. Im Erzgebirge
Rosa coriifolia = R. caesia
A
auf Steinrücken ist R. subcanina sogar die häufigste Art und kommt bis in Lagen von 800 m
Rosa corymbifera agg. – Artengruppe der
Hecken-Rose
ü. NN vor (MÜLLER 1998), sie besiedelt auch
Wenn die hierzu gehörigen, auch für Sachsen
auf alten Müllbergen im Gebiet von Leipzig,
nachgewiesenen Sippen nicht mehr als Arten
GUTTE 1991).
A
stärker anthropogen geprägte Standorte (z. B.
A
(R. corymbifera s. str., R. deseglisei) unterbereich der Hecken-R. i. w. S.:
Rosa elliptica agg. – Artengruppe der
Keilblättrigen Rose
- R. corymbifera BORKH. s. l. – Hecken-R.
Zum Aggregat gehören:
(inkl. R. deseglisei BOREAU, R. dumetorum
- R. elliptica TAUSCH – Keilblättrige R.
THUILL.)
I – RL (DE: 3, SN: 1) – NPh
I – NPh
- R. inodora FR. – Duftarme R.
Der R. canina s. l. ähnliche, ihr früher als Un-
(Syn.: R. agrestis var. inodora [FR.] R. KELLER)
terart zugeordnete (z. B. FLÖSSNER et al. 1956)
I – RL (SN: 1) – NPh
und wie diese auch als Veredlungsunterlage
Äußerst interessante und verstärkte Aufmerk-
für Gartenrosen verwendete Art. Im Tiefland
samkeit erfordernde Artengruppe, da einer-
ziemlich selten, im Hügelland und unterem
seits Arten hierzu gehören, die in Sachsen als
Bergland (Vogtland bis 580 m ü. NN, Erzgebir-
vom Aussterben bedroht eingestuft werden
ge bis 680 m ü. NN, WEBER 1985a, MÜLLER
(SCHULZ 1999), andererseits die früher (z. B.
schieden werden, gehören sie zum Variations-
A
A
A
A
A
A
A
1998) zerstreut bis verbreitet, nach HARDTKE &
IHL (2000) besonders im östlichen Sachsen
Abb. 42
häufiger. Kommt in Gebüschen (Hecken, Wald-
Die Keilblättrige
mäntel, auf Steinrücken) und in lichten Eichen-
Rose (Rosa ellipti-
mischwäldern vor, selbst auf Müllhalden (Leip-
ca), eine Art aus
zig-Möckern, GUTTE 1993) gefunden.
der Gruppe der
duftenden „Wein-
Rosa dumalis agg. (R. vosagiaca agg.) –
Artengruppe der Vogesen-Rose
rosen“), gehört zu
Zum Aggregat gehören:
tenen Wildrosen
den in Sachsen sel-
- R. dumalis BECHST. – Vogesen-R., Graugrüne R.
auch in SCHORLER 1919) als Varietät von R.
(Syn.: R. vosagiaca DÉSÉGL.)
agrestis angesehene R. inodora bisher kaum
I – RL (SN: V) – NPh
beachtet wurde. Letztere soll nach ROTHMALER
- R. subcanina (H. CHRIST) R. KELLER - Falsche
(1996) zwischen R. elliptica und R. agrestis
Hunds-R., Graugrüne Hunds-R.
stehen und vielerorts häufiger als diese Arten
I – NPh
sein.
Da die beiden Arten nicht immer unterschie-
Die Keilblättrige R. kam früher in lichten Gebü-
den werden und auch leicht zu verwechseln
schen, an sonnigen Waldrändern und in ther-
sind, ist ihre genaue Verbreitung nicht sicher
mophilen Trockenwäldern auf basenhaltigen
bekannt. Die Artengruppe gehört neben R.
Standorten (z. B. Diabas, Pläner, Basalt) zer-
A
A
R
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
streut im Vogtland (besonders Plauener Binnen-
Apotheker-Rosen) oder durch Kreuzungen mit
zone, WEBER 1985a) und vom Elbhügelland bis
anderen Arten entstandene Hybridrosen (z. B.
in die östliche Oberlausitz vor, sonst sehr sel-
R. x alba L. oder R. x turbinata AIT. mit gefüll-
ten oder (besonders im Bergland) fehlend.
ten weißen und hellrosa Blüten). Wahrschein-
Durch Habitatsveränderungen und -verlust ist
lich aber auch an der Entstehung der Zentifolien,
sie ausgesprochen selten geworden und ge-
Kohl- oder Provence-Rosen (R. centifolia L.) und
bietsweise erloschen (vgl. WEBER 1986,
der Portland- oder Damascener Rosen (R. d a -
HARDTKE & IHL 2000). Von R. inodora sind nur
mascena MILL.), uralter und früher weit verbre i-
wenige und kaum aktuelle Vorkommen bekannt.
teter Kulturrosen, beteiligt (SCHMIDT in SCHLOSSER
et al. 1991).
Rosa foetida J. HERRMANN – Gelbe Rose
(Syn.: R. lutea MILL.)
Rosa glauca POURR. – Rotblättrige Rose
N, K, U – NPh
(Syn.: R. rubrifolia VILL.)
Aus dem klein- bis mittelasiatischen Raum
K, U – NPh
stammende, schon im 13. Jahrhundert nach
Submediterran-südmitteleuropäische Gebirg s -
Spanien gebrachte, im 16. Jahrhundert in Mit-
a rt, deren Areal bis nach Süddeutschland reicht.
teleuropa kultivierte (vgl. SAAKOV 1976) und
In Sachsen häufig als Zierstrauch, auch außer-
früher auch in Sachsen (bereits 1724 in Gärten
halb von Siedlungen (z. B. entlang von Ver-
von Lauban, MILITZER & SCHÜTZE 1952) verbrei-
kehrswegen), gepflanzt und zuweilen verw i l-
tet angepflanzte Rose (nebst Sorte cv. Bicolor
d e rt auftretend (FLÖSSNER et al. 1956, HARDTKE
A
[R. punicea MILL.] – Kapuziner-R.). Verwilde-
& IHL 2000), selbst im spontanen Gehölzauf-
rungen sind aus dem Erzgebirge („in Dorfgär-
wuchs auf Müllkippen (GUTTE 1991). Da früher
A
ten cultivirt und von da in Hecken verwildert”,
a n d e re Rosen als R. glauca (VILL. non POURR.!)
FRISCH 1897) und Leipziger Gebiet bekannt
bezeichnet wurden (R. dumalis, vgl. deren auf
A
(FLÖSSNER et al. 1956).
der Übersetzung des Art - B e i w o rtes „glauca”
A
Rosa gallica L. – Essig-Rose
und Blaugrüne R. bei SCHORLER 1919, FLÖSSNER
I(?), K, E (seit Mittelalter) – RL (DE: 3+, SN: 1)
et al. 1956) sind Ve rwechslungen nicht auszu-
– NPh
schließen.
A
A
A
A
A
A
b a s i e rende deutsche Namen wie Graugrüne
Das Indigenat der submediterran/montan-südmitteleuropäischen Art in Sachsen ist umstrit-
Rosa inodora → R. elliptica agg.
ten. Nach HEMPEL (1979) eingebürgert seit
IHL (2000) nur teilweise synanthrop. Früher in
Rosa jundzillii BESSER – Rauhblättrige
Rose
wärmeliebenden Gebüschen und Trockenwäl-
(inkl. R. trachyphylla A. RAU)
A
dern sowie deren Säumen zerstreut im Elbhü-
I – RL (SN: 1) – NPh
gelland (vor allem Weinbaugebiet), selten
Wärmeliebende Art des südlichen Mitteleuro-
A
außerhalb (besonders Mittelsächsisches Löss-
pa, die in Sachsen in lichten Gebüschen und
hügelland bis Leipziger Land): Heute nur noch
Trockenwäldern sowie deren Mantel wächst.
A
wenige Vorkommen im Elbtalgebiet (bei Mei-
Die Vorkommen konzentrieren sich auf das
ßen, als Weinbaurelikt in der Lommatzscher
Elbhügelland um Meißen und das Vogtland
Pflege, Torgau; HARDTKE et al. 1992, OTTO et al.
(WEBER 1985a, HARDTKE & IHL 2000), sind aber
1994, HARDTKE & IHL 2000). Leicht bastardieren-
auch hier stark zurückgegangen, so dass die
de Art (vgl. mehrere Bastarde mit Wildrosen in
Art in Sachsen vom Aussterben bedroht ist
der Umgebung von Meißen, SCHORLER 1919,
(SCHULZ 1999).
dem Mittelalter (Paläophyt), nach HARDTKE &
R
A
A
FLÖSSNER et al. 1956). Stammpflanze zahlrei-
A
cher, früher verbreiteter Gartenrosen, entweder Sorten von R. gallica (z. B. Provins-Rosen,
A
Rosa lutea = R. foetida
A
A
Rosa majalis HERRM. – Zimt-Rose
Abb. 43
N, K, U – NPh
Die Alpen-Rose
Temperat-boreale Art des mehr kontinentalen
oder Alpen-
Europas und Sibiriens, die als Ziergehölz ge-
Hecken-Rose
pflanzt wird (seit dem 16. Jahrhundert in Kul-
(Rosa pendulina) ist
tur, seit dem 18. Jahrhundert auch ein Bastard
eine der wenigen
mit R. gallica, die Frankfurter R. = R. x turbina-
wild wachsend vor-
ta AIT, teilweise mit gefüllten Blüten, SCHMIDT
kommenden Ro-
in SCHLOSSER et al. 1991). In Sachsen gelegent-
sen, bei der alle
lich verwildert auftretend (vgl. SCHORLER 1919,
FLÖSSNER et al. 1956, BENKERT et al. 1996).
Kelchblätter ganzäußerte nach HARDTKE & IHL (2000) offensicht-
randig sind
lich auch R. SCHÖNE, der eine Einschleppung
A
A
A
A
A
Rosa micrantha BORRER ex SM. – Kleinblütige Rose
aus dem Böhmischen Mittelgebirge verm u t e t e .
A
I – RL (DE: 3, SN: 0) – NPh
Rosa pseudoscabriuscula → R. tomentosa agg.
A
ne Art mit wenigen Vorkommen in der Lausitz,
Rosa rubiginosa L. – Wein-Rose
A
die im letzten Jahrzehnt nicht mehr bestätigt
(inkl. subsp. umbellata [LEERS] E. SCHENK)
w u rden, so dass die Art als verschollen gilt.
I, K, E – RL (SN: 3) – NPh
In Sachsen schon immer ausgesprochen selte-
A
Unter den „Weinrosen”, die beim Zerreiben
Rosa multiflora THUNB. – Büschel-Rose
frischer Blätter einen obst- bzw. apfelartigen
N, K, U – NPh
Duft ausströmen, die einheimische Art mit der
Aus Ostasien stammendes Ziergehölz, das in
weitesten Verbreitung (Trockenhängen durch
A
A
zunehmendem Umfang gepflanzt wird, auch
außerhalb von Siedlungen, und gelegentlich
Abb. 44
verwildert auftritt (z. B. Tagebaufolgelandschaft
Die bekannteste
bei Borna, HORBACH 1983).
der Rosen, die
einen angenehmen
Rosa pendulina L. – Alpen-Rose, GebirgsRose, Alpen-Hecken-Rose
obstigen Geruch
I?, K, E? – RL (SN: 1) – NPh
(„Weinrosen“), ist
Art der süd- und mitteleuropäischen Gebirge,
Rosa rubiginosa,
im Hochgebirge vom Krummholz und von
die eigentliche
Hochstaudenfluren der subalpinen Stufe bis in
Wein-Rose
ausströmen
A
A
A
A
R
die Bergmischwälder, auch demontane Ver-
A
breitung. In Sachsen nur wenige Vorkommen
im Erzgebirge (vgl. FLÖSSNER et al. 1956,
HARDTKE & IHL 2000), seit dem 19. Jahrhundert
A
bekannt, jedoch bleibt Indigenat zu prüfen.
WÜNSCHE (1899) und SCHORLER (1919) geben
A
außer Erzgebirge Bosel bei Meißen an, hier
aber mit Sicherheit kein natürliches Vorkom-
diesen Duft eine spezifische Atmosphäre ver-
men (im „WÜNSCHE-SCHORLER” von FLÖSSNER
leihend). In lichten Gebüschen (Trockengebü-
et al. 1956 nicht mehr aufgeführt). Sie verwei-
sche, Hecken, Waldmäntel) und Xerothermra-
sen allerdings darauf, dass die Art auch als
sen sehr zerstreut im Tief- und Hügelland, ver-
Zierstrauch angepflanzt wird (R. pendulina
breitet im Vogtland (WEBER 1985a, HARDTKE &
befindet sich seit 1685 in Kultur, SCHMIDT in
IHL 2000), gebietsweise im Rückgang.
SCHLOSSER et al. 1991). Zweifel am Indigenat
Formenreiche Art, deren Gliederung in Unter-
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
arten umstritten ist, bildet mit mehreren Arten
a u f t retend (FLÖSSNER et al. 1956, HARDTKE & IHL
natürliche Hybriden (in der Rosenzüchtung
2000). Bereits seit dem 16. Jahrh u n d e rt in der
ebenso Kreuzungen mit Wild- und Gartenro-
Lausitz (Hortus Lusatiae 1594, nach MILITZER &
sen). Als Zierstrauch seit dem 16. Jahrhundert
SCHÜTZE 1952) in Kultur. Form e n reiche Art, die
in Kultur (auch als Veredlungsunterlage ge-
mit anderen Arten hybridisiert und zu Kreuzun-
nutzt), verschiedentlich bei landschaftsgestal-
gen mit Gart e n rosen herangezogen wurd e
tenden Maßnahmen verwendet (z. B. an Auto-
(Sorten mit weißen, rosa und gelben, oft gefüll-
bahn, bereits von MILITZER & SCHÜTZE 1952 er-
ten Blüten, SCHMIDT in SCHLOSSER et al. 1991).
wähnt) und vereinzelt verwildert auftretend.
Rosa subcanina → R. dumalis agg.
A
Rosa rugosa THUNB. – Kartoffel-Rose
N, U-E – NPh
A
sien, auch oft außerhalb von Siedlungen (z. B.
Rosa tomentella LEMAN – Stumpfblättrige
Rose, Flaum-Rose
entlang von Verkehrswegen, zur Begrünung in
(Syn.: R. obtusifolia auct.)
Bergbaugebieten), nicht selten verwildernd
I – RL (DE: 3, SN: 2) – NPh
Sehr häufig gepflanzter Zierstrauch aus Osta-
A
A
Seltene Art, deren Verbreitung nicht genau beAbb. 45
A
A
Rosa subcollina → R. caesia agg.
kannt ist, da sie nicht immer von R. cory m b i -
Kartoffel-Rose
fera und R. tomentosa agg. unterschieden
(Rosa rugosa),
wurde, auch Karte in HARDTKE & IHL (2000)
eine oft gepflanzte
spiegelt nur bedingt Ve r b reitung in Sachsen
Rose und sich stel-
wider (offensichtlich R. pseudoscabriuscula
A
lenweise einbürgernde Art, hat
streut im Hügel- und unteren Bergland, selten
A
große und weich-
im Tiefland. Vorkommen vor allem im Vogtland
fleischige Früchte,
und in der Lausitz, besonders auf basenreichen
die auch verwertet
S t a n d o rten (Diabas, Basalt) in Gebüschen an
A
A
A
werden können
teilweise mit erfasst). Wahrscheinlich sehr zer-
und stellenweise sich e i n b ü rg e rnd, z. B. an
Flussdämmen oder in BraunkohlenbergbauFolgelandschaft (vgl. HORBACH 1983, WEBER
1985a).
A
A
A
A
A
A
A
Rosa tomentosa agg. – Artengruppe der
Filz-Rose
Zum Aggregat gehören:
Rosa scabriuscula → R. tomentosa agg. (R.
R
felsigen Hängen und in Steinbrüchen.
- R. tomentosa SM. – Filz-R.
pseudoscabriuscula)
I – RL (SN: 3) – NPh
Rosa sherardii → R. villosa agg.
- R. pseudoscabriuscula (R. KELLER)
HENKERet G. SCHULZE – Falsche Filz-R.
Rosa spinosissima L. – Bibernell-Rose,
Pimpinell-Rose
(Syn.: R. scabriuscula auct., R. tomentosa
(Syn.: R. pimpinellifolia L.)
I – RL (SN: G) – NPh
N, K, U – NPh
Die genaue Verbreitung der beiden Arten ist
Im submeridionalen und südtemperaten Eura-
u n z u reichend bekannt, da sie nicht immer rich-
sien verbreitete Art, die in Deutschland vom
tig unterschieden wurden und R. pseudosca-
Süden über das Rheingebiet bis zur Nord s e e -
briuscula auch zu R. tomentella gestellt wurd e .
küste (deshalb auch Dünen-R. genannt) vor-
R. tomentosa kommt zerstreut im Hügelland
kommt. In Sachsen als Ziergehölz gepflanzt
vor (häufiger im Vogtland und in der Oberlau-
(z. B. nach SCHORLER 1919 „nicht selten an Zäu-
sitz), seltener im Tiefland und fehlt weitgehend
nen”, deshalb auch deutscher Name Schotti-
dem Erz g e b i rge (WEBER 1985a, BENKERT et al.
sche Zaun-Rose) und gelegentlich verw i l d e rt
1996, MÜLLER 1998, HARDTKE & IHL 2000). Die
subsp. pseudoscabriuscula R. KELLER)
A
A
Vorkommen sind gebietsweise (z. B. Oberlau-
der Kratzbeere (R. caesius) ist eine Bestim-
sitz) im Rückgang oder erloschen, andere r s e i t s
mung und damit Erfassung der Rubus-Arten
tritt sie spontan auf alten Müllbergen auf (Leip-
äußerst schwierig. Die Determination der
zig, GUTTE 1991). R. pseudoscabriuscula ist
Brombeeren der Sektionen Rubus (= R. fruti-
o ffensichtlich seltener, möglicherweise aber
cosus agg. – Artengruppe der Echten Brom-
auch nur unzureichend erfasst. Im Erz g e b i rg e
beeren) und Corylifolii (= R. corylifolius agg. –
ist sie auf Steinrücken (wo R. tomentosa fehlt)
Artengruppe der Haselblattbrombeeren) erfor-
selten (bis 630 m ü. NN, MÜLLER 1998).
dert Spezialkenntnisse bzw. eine Einarbeitung
A
A
A
A
in die zur Identifikation wesentlichen Merk-
Rosa villosa agg. (excl. R. tomentosa agg.) –
Artengruppe der Apfel-Rose
malskomplexe (sowohl ein- als auch zweijäh-
Zum Aggregat gehören:
ses Maß an Erfahrung.
A
rige Triebe erforderlich), aber auch ein gewis-
A
- R. villosa L. – Apfel-R.
N, K, U – NPh
Trotzdem kann nicht jeder Strauch einer Art
Seit langer Zeit in Kultur befindliches Zierge-
zugeordnet werden. Dies liegt in der kompli-
hölz (auch Anbau wegen der Früchte, genutzt
zierten Fortpflanzungsbiologie der Brombee-
A
A
für Marmelade-, Mus-, Kompottzubereitung),
in Sachsen früher „in Gärten und Weinbergen
Abb. 46
gepflanzt und daraus verwildert” (SCHORLER
Die Samt-Rose
1919), in Lausitzer Gärten bereits um 1800
(Rosa sherardii),
(MILITZER & SCHÜTZE 1952).
eine seltene Rose,
- R. sherardii DAVIES – Samt-R.
die durch nur
(Syn.: R. omissa DÉSÉGL.)
schwach ge-
I – RL (SN: 2) – NPh
krümmte Stacheln,
Nur zersteute Vorkommen im Hügelland (in
filzig behaarte
Gebüschen, lichten Laubwäldern und deren
Blätter und kurze
Mantel an trockenen Hängen), sehr selten im
Fruchtstiele
Tiefland und weitestgehend fehlend im Berg-
gekennzeichnet ist
land (vgl. Karte in H ARDTKE & IHL 2000).
A
A
A
A
A
A
Gebietsweise, besonders in der Lausitz, im
Rückgang. Nach Pflanzen aus dem Meißner
A
Gebiet, wo die Art noch vereinzelt vorkommt,
wurde eine Varietät beschrieben (R. omissa
R
var. misniensis R. KELLER, vgl. SCHORLER
1919).
ren begründet. Die meisten Arten sind polyploid (überwiegend tetraploid) und Apomikten,
die ihre Eigenschaften konstant an ihre Nachkommen weitergeben können (vgl. HANELT
RUBUS – BROMBEERE,
HIMBEERE, KRATZBEERE
1982, WEBER & MATZKE-HAJEK in WISSKIRCHEN &
(Fam. Rosaceae – Rosengewächse)
setzt Bestäubung voraus, erfolgt aber ohne
Zur Gattung Rubus gehören neben wenigen
Befruchtung der Eizelle; Pseudogamie) ist fa-
krautigen Arten (in Sachsen nur R. saxatilis L.
kultativ, d. h. es kommt gelegentlich doch zur
– Stein- oder Felsenbeere) zahlreiche Halb-
Befruchtung. In solchen sexuellen Phasen ent-
sträucher, deren Triebe im ersten Jahr in der
stehen nach Kreuzungen hybridogene Formen-
Regel nicht zur Blüte kommen und im zweiten
schwärme, wobei neue Merkmalskombinatio-
Jahr nach der Fruchtbildung absterben.
nen auftreten, die infolge der Apomixis erhal-
Mit Ausnahme der Himbeere (R. idaeus) und
ten bleiben können. Neben singulären Genoty-
HAEUPLER 1998). Die Apomixis (Samenbildung
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
Abb. 47
die als Arten von dem sächsischen Batologen
Die Meißner
H. HOFMANN (u. a. Bearbeitung von Rubus in
Brombeere (Rubus
A
SCHORLER 1919) beschriebenen R. artztii
misniensis), eine
HOFMANN – ARTZT-B. (nur Vogtland: Beerheide),
vom sächsischen
R. misniensis HOFMANN – MEIßNER B. (nur Elb-
A
Rubus-Forscher
hügelland bei Meißen), R. pinicola HOFMANN –
H. HOFMANN be-
Kiefernwald-B. (früher bei Großenhain, ob
A
schriebene Lokal-
noch?), R. saxonicus HOFMANN – Sächsische
sippe, die nur von
B. (von Hohenstein-Ernstthal bis Waldenburg
A
wenigen Fund-
A
Elbhügelland
und Rochlitz) genannt sein.
pen treten Sippen auf, die lokal begrenzt blei-
Die Rubus-Arten kommen überwiegend in Ge-
ben („Lokalarten“) oder sich über ein g r ö ß e re s
büschen verschiedenster Art (an Böschungen
Gebiet ausgebreitet haben. In der Vergangen-
entlang von Verkehrswegen, in Hecken, Vor-
heit wurden auch alle singulär oder lokal auf-
waldgebüschen etc.), im Mantel der Außen-
tretenden Typen bzw. Sippen als Arten be-
und Innenwaldränder, in lichten Wäldern und
schrieben, was zu einer nicht mehr beherrsch-
Forsten auf (mäßig trockenen bis) frischen
baren und gliederbaren Fülle an „Brombeerar-
und (wechsel)feuchten, mäßig bis reich nähr-
ten“ führte. Dies trug zur Vernachlässigung
stoffversorgten Standorten vor. Es wird nur
bis Ignoranz der Rubus-Arten, die meist einer
bei einigen Arten speziell auf standörtliche
„Kollektivart“ Rubus fruticosus coll. zugeord-
Gegebenheiten hingewiesen (Näheres siehe
A
net wurden und größtenteils noch werden. I n
z. B. RANFT 1991, 1995 und in HARDTKE & IHL
den letzten Jahrzehnten hat es sich eingebür-
2000).
A
g e rt, nur den „Regionalsippen“ (Arealdurchmesser mindestens etwa 50 km) und den „weitver-
Rubus caesius L. – Kratzbeere
A
b reiteten Sippen“ (Are a l d u rchmesser > 500 km)
I – HPh
A rtrang zuzugestehen, was zu einer besser
Auf nährstoff- und stickstoffreichen, halb-
A
überschaubaren Zahl von allerdings immer noch
schattigen bis sonnigen Standorten im Tief-
ohne spezielle Einarbeitung schwierig zu identi-
und Hügelland verbreitet, im Bergland zurück-
f i z i e renden Arten führt e . Auf den die Rubus-
tretend bis fehlend. Die beiden Varietäten bei
Forschung („Batologie“) in Deutschland neu
RANFT (1995) erwecken nach Beschreibung
belebenden und richtungsweisenden Arbeiten
und Habitaten eher den Eindruck von Stand-
von WEBER (1973–1995) basierend, hat sich
ortmodifikationen, denn die var. caesius mit
RANFT seit den 70er Jahren intensiv mit den
Merkmalen, die auf mesophile Bedingungen
sächsischen Brombeeren beschäftigt, so dass
hinweisen, kommt in oder an feuchten Wäl-
nach mehreren Regionalbearbeitungen (z. B.
dern und Gebüschen oder an Gewässern vor,
A
RANFT 1986–1990) seine für Sachsen grundle-
var. agrestis WEIHE et NEES (Offenbiotope der
gende Arbeit „Die Gattung Rubus L. in Sach-
Agrarlandschaft, an Verkehrswegen u. ä.)
A
sen“ erschien (RANFT 1995), auf der auch die
dagegen weist Merkmale auf, wie sie sich an
Bearbeitung im Florenatlas von Sachsen be-
trockneren und besonnten Standorten ausbil-
A
ruht (RANFT in HARDTKE & IHL 2000). Die folgen-
den (vgl. auch STOHR 1984).
A
A
A
A
A
R
A
A
A
A
orten aus dem
bekannt ist
de Übersicht folgt ebenfalls RANFT (1995, Nachtrag 1999, 2001 briefl.).
Rubus caesius x R. idaeus = R. x pseudidaeus
Außer den aufgeführten indigenen (bei Bromtete Sippen“ und „Regionalsippen“ mit Art-
Rubus corylifolius agg. – Artengruppe
der Haselblatt-Brombeeren
rang) und verwildert auftretenden nichteinhei-
Die Sippen dieser Artengruppe, die der Sek-
mischen Arten treten in Sachsen auch diverse
tion Corylifolii entspricht, sollen im Ergebnis
Lokalsippen auf. Beispielhaft für letztere sollen
von Kreuzungs- und Rückkreuzungsprozessen
beeren zur Zeit bereits über 60 „weitverbrei-
A
A
zwischen Echten Bro m b e e ren (Art e n g ruppe R .
- R. dissimulans LINDEB. – Unähnliche H.-B.
f ruticosus agg.) und der Kratzbeere (R. caesius),
I – RL (SN: 1) – HPh
also zwischen Sippen verschiedener Sektionen
„Weitverbreitete“ skandinavische und nord-
(Rubus und Caesii) der Untergattung R u b u s,
mitteleuropäische Sippe, die in Sachsen
entstanden sein. Die Beteiligung der Himbeere
äußerst selten ist, bisher nur Vorkommen bei
(R. idaeus), die einer anderen Unterg a t t u n g
Großenhain und Wilsdruff bekannt, den Wohn-
(Idaeobatus) a n g e h ö rt, wird ebenfalls in Erwä-
orten und sicher besonders intensiv durch-
gung gezogen. Eine endgültige Klärung steht
forschten Gegenden der beiden bedeutends-
jedoch noch aus.
ten Batologen Sachsens, H. HOFMANN und M.
Zur Art e n g ruppe gehören folgende als Art e n
RANFT!
A
tete Sippe“ und „Regionalsippe“ beziehen sich
- Rubus dollnensis SPIRB. – Drüsenborstige
auf das Gesamtareal, nicht auf Sachsen!):
H.-B.
A
- R. camptostachys G. BRAUN – Bewimperte
I – HPh
H.-B.
„Regionalsippe“ des mittleren und südöstli-
(Syn.: R. divergens NEUMANN)
chen Mitteleuropa, die im Oberlausitzer Hügel-
I – RL (SN: 2) – HPh
land zerstreut vorkommt, westlich der Elbe bis-
„We i t v e r b reitete“ subatlantische Sippe, die
her nur wenige Vorkommen bekannt.
aber in Sachsen selten ist (nur wenige Fundorte
M ö g l i c h e rweise weitere Vorkommen zu erw a r-
vom Vogtland bei Mylau bis zur Zwickauer Mul-
ten, wie die Neufunde auf Steinrücken im Ost-
de bei Colditz bekannt).
e rz g e b i rge zeigen (bis 520 m ü. NN, MÜLLER
akzeptierte Sippen (die Angaben „weitverbre i-
1998).
- R. curvaciculatus WALSEMANN ex H. E.
WEBER – Krummnadelige H.-B.
- R. fabrimontanus SPIRB.. – Schmiedeber-
I – HPh
ger H.-B., Verschiedenstachelige H.-B.
„Weitverbreitete“ Sippe, die bisher in
(Syn.: R. oreogeton auct. non FOCKE)
Sachsen nur von wenigen Vorkommen, über-
I – HPh
wiegend auf nährstoffreichen Standorten des
„Weitverbreitete“ mitteleuropäische Sippe mit
Hügellandes, bekannt ist, möglicherweise
östlichem Verbreitungsschwerpunkt. In Sach-
aber übersehen wurde.
sen die am weitesten verbreitete Art der Artengruppe R. corylifolius, sie reicht vom Tief-
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
- R. dethardingii E. H. L. KRAUSE – DETHAR-
land bis in das Gebirge (Erzgebirge und Vogt-
DING-H.-B.
land bis etwa 750 m ü. NN). Die Vorkommen
I – HPh
häufen sich in der kollinen bis submontanen
„Weitverbreitete Sippe“ des nördlichen und
Höhenstufe, besonders in bodensauren Eichen-
mittleren Mitteleuropa, die in Sachsen zer-
mischwäldern, Kiefern- und Fichtenforsten
streut vorkommt, besonders im wärmegetön-
sowie deren Mantel, auch an Böschungen der
ten Hügelland (z. B. Oberlausitz, Elbhügelland,
Verkehrswege, in Steinbrüchen.
A
und Döbeln, im vogtländischen Diabasgebiet)
- R. fasciculatus P. J. MÜLLER – Büschelblü-
auf mäßig trockenen bis frischen, schwach
tige H.-B.
A
sauren bis neutralen Böden mit mittlerer bis
(Syn.: R. commixtus FRID. et GELERT, nom. illeg.)
guter Nährstoffversorgung in meist sonnigen
I – HPh
Lagen.
„Weitverbreitete” nord- und mitteleuropäische
Tal der Freiberger Mulde zwischen Nossen
Sippe, die auf mäßig trockenen bis frischen,
R
A
A
A
schwach sauren bis neutralen Verwitterungsund Lösslehmböden mit guter nährstoffversor-
A
gung in sonnigen Lagen verbreitet im Elbhügel-
A
A
A
A
land, im Porphyrhügelland um Hohburg und in
- R. hevellicus (E. H. L. KRAUSE) E. H. L.
der Dahlener Heide und zerstreut in der Ober-
KRAUSE – HEVELLER-H.-B.
lausitz vorkommt, sonst selten oder fehlend.
I – RL (SN: 2) – HPh
A
A
„Regionalsippe“ des östlichen Mitteleuropa.
- R. franconicus H. E. WEBER – Fränkische
In Sachsen sehr selten, nur einzelne Vorkom-
H.-B.
men im nordwestlichen Tiefland und in der
I – HPh
Oberlausitz.
A
Mitteleuropäische „Regionalsippe“ mit südöstlichem Verbreitungsschwerpunkt (erreicht
- R. kulescae ZIELINSKI – KULESCA-H.-B.
A
in Sachsen-Anhalt NW-Grenze des Areals,
I – HPh
PEDERSEN et al. 1999). Vorkommen häufen sich
„Regionalsippe“ des östlichen Mitteleuropa.
A
im Hügelland, im angrenzenden Bergland bis
In Sachsen sehr selten, nur einzelne Vorkom-
etwa 400 m ü. NN. Auf frischen bis mäßig
men in der östlichen Oberlausitz (bei Görlitz,
trockenen, schwach sauren, mäßig nährstoff-
am Rotstein), die sich an der NW-Grenze des
versorgten Lösslehm- oder Gesteinsverwitte-
Areals befinden.
A
A
A
rungsböden wärmegetönter Lagen, besonders
in Schlehengebüschen, Mänteln von Hainbu-
- R. lamprocaulos G. BRAUN – Feingesägte
chen-Eichenwäldern, aber auch an Böschun-
H.-B., Feinzähnige H.-B.
gen von Verkehrswegen.
I – HPh
„Weitverbreitete“ südskandinavisch-mitteleu-
A
- R. glossoides H. E. WEBER et STOHR –
ropäische Sippe, die in Sachsen ihre südöstli-
Zungen-H.-B.
che (und Sachsen-Anhalt südwestliche, vgl.
A
„Regionalsippe“ mit Schwerpunkt in Sachsen-
PEDERSEN et al. 1999) Arealgrenze erreicht.
Anhalt, außerdem einige Vorkommen im an-
Zerstreut in lichten bodensauren Eichenmisch-
A
grenzenden Brandenburg und Thüringen
wäldern und Kiefernforsten des nordsächsi-
(PEDERSEN et al. 1999), erst kürzlich ebenfalls
schen Tieflandes auf für Brombeeren erstaun-
A
für Sachsen nachgewiesen (Dahlener Heide,
lich nährstoffarmen und trockenen Standorten,
RANFT 2001 briefl.).
nur wenige Fundorte im Hügelland (bis 300 m
A
A
ü. NN) in wechselfeuchten Pfeifengras-Eichen- R. gothicus FRID. et G ELERT ex E. H. L.
wäldern.
KRAUSE – Got(länd)ische H.-B.
I – HPh
- R. leuciscanus E. H. L. KRAUSE – Plötzen-
„Weitverbreitete“ nord- und mitteleuropäische
see-H.-B.
Sippe, die nur zerstreut im sächsischen Tief-
I – RL (DE: !!, SN: R) – HPh
und Hügelland vorkommt, besonders auf fri-
Mitteleuropäische „Regionalsippe“, deren
A
schen, mäßig bis gut nährstoffversorgten
Areal von der Altmark über Brandenburg bis in
Standorten in Gebüschen und im Mantel von
das nördliche Sachsen reicht. Sehr selten im
A
Hainbuchen-Eichenwäldern, auch an Böschun-
sächsischen Tiefland.
R
A
A
A
A
gen der Verkehrswege.
- R. leucophaeus P. J. MÜLLER – Weißbraune
- R. grossus H. E. WEBER – Grobe H.-B.
H.-B.
I – RL (SN: 3) – HPh
„Weitverbreitete Sippe“, die im atlantischen
„Weitverbreitete“ mitteleuropäische Sippe
west- und südwestdeutschen Raum (bis
(vom Südrand des Harzes bis Mähren, Verbrei-
Elsass und Luxemburg) vorkommt und erst
tungsschwerpunkt in Böhmen). In Sachsen
kürzlich in Sachsen entdeckt wurde (oberes
selten, nur einzelne Vorkommen vom Tiefland
Vogtland, RANFT 2001 briefl.).
bis in das untere Osterzgebirge (besonders
Elbtalgebiet und Oberlausitzer Hügelland).
A
A
A
- R. mollis J. PRESL et C. PRESL – Weiche
M. RANFT benannt. In Sachsen nur im Oberlau-
H.-B.
sitzer Tief- und Hügelland.
A
„ We i t v e r b reitete“ südost-mitteleuro p ä i s c h e
- R. stohrii H. E. WEBER et RANFT – STOHR-
A
Sippe, die in Sachsen ihre Nord g renze erre i c h t .
H.-B.
Selten vom mittleren Erzgebirge bis in die
I – HPh
Oberlausitz in der kollinen bis montanen Stu-
„ We i t v e r b reitete“ mitteleuropäische Sippe, die
fe, meist auf kalkhaltigen, gut nährstoffversorg-
in Sachsen im Oberlausitzer Tief- und Hügel-
ten Verwitterungs- oder Lehmböden sonniger
land, Elbhügelland und in der Dahlener Heide
Lagen.
z e r s t reut vorkommt. Die bei RANFT (1995) ver-
I – HPh
ö ffentlichten Angaben für R. decurre n t i s p i n u s
- R. nemorosus HAYNE et WILLD. – Hain-H.-B.
H. E. WEBER, die in Sachsen nicht vorkommt
I – RL (SN: R) – HPh
RANFT (1999), betre ffen weitgehend
„ We i t v e r b reitete“ west- und mitteleuro p ä i s c h e
R. stohrii.
Sippe, die sehr zerstreut im nord s ä c h s i s c h e n
Tiefland (von Leipzig bis in die östliche Ober-
- R. tuberculatus BAB. – Höckerige H.-B.
lausitz) vorkommt, sonst nur noch aus dem
I – RL (SN: R) – HPh
Chemnitztal bekannt.
„Weitverbreitete“ Sippe mit disjunktem Areal
(Verbreitungsschwerpunkt auf den Britischen
- R. orthostachys G. BRAUN – Geradachsige
Inseln), das in Sachsen seine Ostgrenze er-
H.-B.
reicht. Selten im Raum zwischen dem Zell-
I – HPh
wald, Nossen und Rosswein, sonst nur einzel-
„ We i t v e r b reitete“ mitteleuropäische Sippe, die
ne Vorkommen im mittleren Erzgebirge (bei
v e r b reitet im Hügelland zwischen Zschopau
Zschopau) und nordöstlich Dresden.
und Elbe sowie zerstreut im Oberlausitzer
Möglicherweise entstanden die kleinen säch-
Hügelland vorkommt. Einzelne Fundorte re i-
sischen Teilareale durch direkt aus England in
chen bis in das Bergland (im Erz g e b i rge bis
west-östlicher Richtung streifende und Samen
420 m ü. NN) und das Tiefland. Meist auf fri-
verfrachtende Vögel (vgl. PEDERSEN et al.
schen, schwach sauren bis neutralen, gut nähr-
1999).
stoffversorgten Standorten (Lösslehm- und
Gesteinverwitterungsböden) sonniger Lagen.
- R. wahlbergii ARRH. – WAHLBERG-H.-B.
I – RL (SN: R) – HPh
- R. placidus H. E. WEBER – Friedliche H.-B.
„Weitverbreitete“ südskandinavisch-mitteleu-
I – HPh
ropäische Sippe, die bisher nur von der Bosel
„ We i t v e r b reitete“ subatlantische Sippe, die
bei Meißen bekannt ist (Gebüsche auf mäßig
nur zerstreut im sächsischen Tief- und Hügel-
trockenen Granodiorit-Verwitterungsböden in
land vorkommt (besonders Muldegebiet, Ober-
sonniger Lage).
lausitzer Tiefland). Die Fundorte bei Hohenstein-Ernstthal und in der Dresdener Heide lie-
- R. wessbergii A. PEDERSEN et WALSEMANN –
gen an der südlichen Ve r b re i t u n g s g renze der
WESSBERG-H.-B.
Sippe im östlichen Teil ihres Are a l s .
I – RL (SN: G) – HPh
„Weitverbreitete Sippe“ (RANFT in HARDTKE &
- R. ranftii H. E. WEBER – RANFT-H.-B.
IHL 2000, nach RANFT 1995 „Regionalsippe“)
I - RL (DE: !!) – HPh
mit disjunktem Areal, das in Sachsen seine
Gesamtverbreitung der vermutlich Lausitzer
Südgrenze erreicht. Sehr zerstreut im Tief- und
„Regionalsippe“ noch nicht bekannt, erst
Hügelland, in der Oberlausitz vereinzelt bis in
1992 aus der Oberlausitz beschrieben und
das Bergland.
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
R
A
A
A
A
A
A
nach dem sächsischen Rubus-Spezialisten
A
A
A
A
A
A
Rubus fruticosus agg. – Artengruppe der
Echten Brombeeren
Die wenigen aus Sachsen bekannten Vorkom-
Zur Artengruppe gehören folgende als Arten
BER,
akzeptierte Sippen (die Angaben „weitverbrei-
Erforschung der Oberlausitzer Brombeeren
tete Sippe“ und „Regionalsippe“ beziehen
widmete, benannte Art.
men sind vermutlich erloschen. Nach E. BARder sich um die Jahrhundertwende der
sich auf das Gesamtareal, nicht auf Sachsen!):
- R. acanthodes HOFMANN – HOFMANN-B.
- R. bertramii G. BRAUN – BERTRAM-B.
A
I – RL (SN: V) – HPh
I – RL (SN: 1) – HPh
„Regionalsippe“ des südlichen Mitteleuropa,
„Weitverbreitete“ subatlantische Sippe, die in
A
die in Sachsen ihre nördliche Arealgrenze er-
Sachsen nur aus der Gegend von Hohenstein-
reicht. Verbreitungsschwerpunkt ist das Elb-
Ernstthal bekannt ist.
A
sandsteingebirge, von wo sie bis in das Ober-
A
A
A
lausitzer Berg- und Hügelland (vereinzelt bis in
- R. bifrons VEST – Zweifarbige B.
das Tiefland) und in das Erzgebirge (Osterzge-
I – RL (SN: V) – HPh
birge, submontane Stufe des mittleren Erzge-
„Weitverbreitete“ atlantisch-subatlantische
birges) reicht. Vom sächsischen Rubus-For-
Sippe, deren Vorkommen in Sachsen sich im
scher H. HOFMANN beschriebene Art, deren
Oberlausitzer Hügel- und Bergland konzentrie-
deutscher Name ihm zu Ehren gebildet wurde
ren (vgl. OTTO et al. 1999).
(WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998).
- R. canadensis L. – Kanadische B.
A
- R. allegheniensis PORTER – ALLEGHENY-B.
N – HPh
N – HPh
Kulturpflanze aus dem östlichen Nordamerika,
A
Kulturpflanze aus dem östlichen Nordamerika,
die gelegentlich verwildert auftritt.
A
eingebürgert hat (Erz g e b i rge, Elbhügelland,
- R. chaerophyllus SAGORSKI et W. SCHULTZE –
Oberlausitz).
Freudiggrüne B., Frischgrüne B.
A
A
A
die verw i l d e rt auftritt und sich verschiedentlich
I – HPh
- R. apricus WIMM. – Besonnte B.
Zentraleuropäische „Regionalsippe“, beschrie-
I – RL (SN: 0) – HPh
ben 1894 aus der Herrnhuter Flora, die vom
„ We i t v e r b reitete“ mitteleuropäische Sippe, die
Mitautor der Art, W. SCHULTZE, bearbeitet wur-
in Sachsen nur aus der östlichen Oberlausitz
de. In Sachsen nördliche Arealgrenze verlau-
bekannt ist, jedoch als verschollen gilt.
fend. Zerstreut im Oberlausitzer Berg- und Hügelland, sonst nur vereinzelte Vorkommen im
R
- R. armeniacus FOCKE – Armenische B.
Elbsandsteingebirge und mittleren Erzgebirge.
N – HPh
A
Wärmeliebende Kulturpflanze aus dem kauka-
- R. cimbricus FOCKE – Cimbrische B.
sisch-vorderasiatischen Raum, die sich zuneh-
I – RL (SN: V) – HPh
A
mend auf schwach sauren bis neutralen, nähr-
„Weitverbreitete“ mitteleuropäische Sippe, die
stoff- und stickstoffreichen Standorten in Sied-
in Sachsen ihre südliche Arealgrenze erreicht.
A
lungsräumen und entlang der Verkehrswege
Selten im westsächsischen Hügelland, von der
ausbreitet. Eingebürgert besonders im wärme-
Zwickauer Mulde bis südöstlich Leipzig.
A
A
A
A
getönten Tief- und Hügelland (Verbreitungsschwerpunkte Elbtalgebiet, Leipziger Raum).
- R. constrictus P. J. M ÜLLER et LEFÉVRE –
Zusammengezogene B.
- R. barberi H. E. WEBER – BARBER-B.
I – RL (SN: 0) – HPh
I – RL (DE: 0!!, SN: 0) – HPh
„Weitverbreitete“ (süd)mitteleuropäische Sip-
Mitteleuropäische „Regionalsippe“ (sächsisch-
pe. Die wenigen aus Sachsen bekannten Vor-
polnische Oberlausitz und Isergebirge).
kommen (Königshainer Berge, Neißetal,
A
A
Triebischtal bei Meißen) sind vermutlich erlo-
punkt liegt im Oberlausitzer Tief- und Hügel-
schen. Bei P EDERSEN et al. (1999) gilt die Situa-
land, Elbhügelland und Osterzgebirge (bis
tion dieser Art in Niedersachsen und Sachsen
etwa 400 m ü. NN), einzelne Vorkommen rei-
als Beispiel für rückläufige Entwicklungen bei
chen bis in das Vogtland und den Leipziger
Brombeeren, denen sonst eine beträchtliche
Raum.
A
A
Dynamik (einschließlich Sippenentfaltung und
Ausbreitungsverhalten) bescheinigt wird.
A
- R. gratus FOCKE – Angenehme B.
I – RL (SN: R) – HPh
A
- R. divaricatus P. J. MÜLLER – Sparrige B.
„Weitverbreitete“ atlantische Sippe, die in
I – HPh
Sachsen ihre südöstliche Arealgrenze erreicht.
„ We i t v e r b reitete“ subatlantische Sippe, die in
Nur aus der Dahlener Heide bekannt.
A
Elbe bis in das angrenzende Hügelland) ihre n
- R. guentheri WEIHE – GÜNTHER-B.
A
Ve r b reitungsschwerpunkt hat. Kommt beson-
I – HPh
ders in lichten bodensauren Eichenmischwäl-
„Regionalsippe“ mitteleuropäischer Gebirge
d e rn und Kiefernforsten sowie deren Mantel
(submontane bis montane Stufe). In Sachsen
vor.
verläuft die nördliche Arealgrenze. Vom Berg-
Sachsen im altpleistozänen Tiefland (östlich der
A
A
land bis in das angrenzende Hügelland (vor al-
A
- R. geminatus H. E. WEBER – Zwillings-B.
lem Oberlausitz, mittleres und westliches Erz-
I – RL (DE: G!!, SN: V) – HPh
gebirge), besonders an und in Buchenwäldern
Zentraleuropäische „Regionalsippe“. In Sach-
und Fichtenforsten.
A
gelland bis in das Elbsandsteingebirge, sonst
- R. hercynicus G. BRAUN – Harzer B.
nur vereinzelt vom Tief- bis in das Bergland
I – HPh
A
(bis in submontane Stufe). Kommt meist auf
„Regionalsippe“ mitteleuropäischer Gebirge
nährstoffarmen bis mäßig nährstoffversorgten
(submontane Stufe). In Sachsen vom Bergland
Standorten in bodensauren Laubwäldern und
bis in das angrenzende Hügelland (zerstreut
Fichtenforsten sowie deren Mantel vor.
von Oberlausitz bis Vogtland), besonders im
sen zerstreut vom Oberlausitzer Tief- und Hü-
Mantel von Laubwäldern und Fichtenforsten.
- Rubus grabowskii WEIHE – Grabowski-B.
A
A
A
(Syn.: R. thyrsoideus WIMM., R. thyrsanthus
- R. hypomalacus FOCKE – Samtblättrige B.
[FOCKE] FOERSTER)
In ROTHMALER (1996) für Sachsen (selten in
I – HPh
SW-Sachsen, wohl auf WEBER & KNOLL 1965
„Weitverbreitete“ subatlantische bis subkonti-
beruhend) angegeben. Nach RANFT (1995, in
nentale Sippe. In Sachsen verbreitet bis zer-
HARDTKE & S 2000) nicht in Sachsen vorkom-
streut im Hügelland und unteren Bergland auf
mend.
A
(entlang von Verkehrswegen, Hecken,Vorwald-
- R. koehleri WEIHE – KÖHLER-B.
und Mantelgebüsche), vereinzelte Fundorte
I – HPh
A
bis in das Tiefland.
„Weitverbreitete“ mitteleuropäische Sippe. In
nährstoffreichen Standorten in Gebüschen
Sachsen im Bergland (bis montane Stufe) und
- R. gracilis J. PRESL et C. PRESL – Haarsten-
angrenzenden Hügelland (Oberlausitz auch
gelige B., Wollstengel-B.
verbreitet bis in das Tiefland) zu den häufigs-
I – HPh
ten Echten Brombeeren gehörend, im west-
„Weitverbreitete Sippe“ des zentralen, östli-
sächsischen Tief- und Hügelland aber nur sehr
chen und südlichen Mitteleuropa. In Sachsen
zerstreut.
deutliches Verbreitungsgefälle von Ost nach
A
R
A
A
A
A
West aufweisend. Der Verbreitungsschwer-
A
A
A
A
A
- R. laciniatus WILLD. – Schlitzblättrige B.
lausitzer Tief- und Hügelland bis zum Elbtal),
K, E – HPh
meist in lichten bodenfeuchten Wäldern und
Durch ihre fiederteiligen bis gefiederten Blätt-
im Mantel von Erlen-Bruchwäldern.
chen auffällige Brombeere, deren natürliches
Areal nicht bekannt ist, die sich aber mindes-
- R. meireottii H. E. WEBER – MEIEROTT-B.
tens seit dem 17. Jahrhundert in Kultur befin-
„Regionalsippe“, die von Nordrhein-Westfalen
det. Vom Tiefland bis in das untere Bergland
und Hessen bis in das nördliche Bayern und
A
vereinzelt (Elbhügelland und Leipziger Raum
Südthüringen reicht, nach einem Einzelvor-
etwas häufiger) wild wachsend auftretend,
kommen in Sachsen-Anhalt (PEDERSEN et al.
A
offensichtlich Ausbreitung von Kulturpflanzen
1999) jetzt auch ein Vorkommen in Sachsen
ausgehend.
entdeckt (oberes Vogtland, RANFT 2001 briefl.).
- R. lignicensis FIGERT – Lignitzer B.
- R. montanus LIB. ex LEJ. – Mittelgebirgs-B.
I – RL (DE: 0, SN: 0) – HPh
I – HPh
Oberlausitzer-westschlesische„Regionalsippe“,
„Weitverbreitete Sippe“, die in Sachsen zer-
die verschollen ist, da deren einziges bekanntes
streut vom Tiefland bis in das untere Bergland
Vorkommen in Sachsen (und Deutschland: Bi-
vorkommt. Trotz des Namens dem Erzgebirge
s c h o f s w e rda) zuletzt Anfang des 20. Jahrhun-
und Oberen Vogtland weitgehend fehlend und
A
d e rts beobachtet wurd e .
nach RANFT (1995) Wärme liebend.
A
- R. lividus G. BRAUN – Bleigraue B.
- R. nemoralis P. J. MÜLLER – Hain-B.
I – RL (SN: 0) – HPh
I – RL (SN: R) – HPh
A
„Regionalsippe“ mitteleuropäischer Gebirg e
„Weitverbreitete“ atlantische Sippe, deren
(submontane Stufe). Infolge schwieriger Ab-
einziges sächsisches Vorkommen (Oberlausit-
A
g renzung gegenüber Hybriden und deren Nach-
zer Tiefland) außerhalb des größeren geschlos-
kommen („Spaltprodukten”) früher irrtümlich
senen Areals von Nordwestdeutschland liegt.
A
m e h rfach für Sachsen angegeben (z. B. RANFT
A
A
A
A
A
A
R
1986). Kommt aber nur in der Oberlausitz vor
- R. nessensis HALL. – Fuchsbeere, Halbauf-
und gilt als verschollen. Nach der Revision (vgl.
rechte B.
RANFT 1995) dieser Art zugeordnete Belege
(Syn.: R. suberectus ANDRESS., R. nitidus
(Rotstein, Königshainer Berge) dokumentiere n
WEIHE et NEES)
die Existenz der Sippe bis Anfang des 20. Jahr-
I – HPh
h u n d e rts. Seitdem wurde sie nicht wieder be-
„Weitverbreitete“ subatlantische Sippe. In
obachtet.
Sachsen im Hügel- und Bergland (besonders
submontane Stufe, vereinzelt im Erzgebirge
A
- R. lusaticus ROSTOCK – Lausitzer B.
und Vogtland auch bis 750–800 m ü. NN) häu-
I – RL (DE: G!!, SN: 3) – HPh
fig, östlich der Elbe aber auch bis in das Tief-
A
„Regionalsippe“ der Oberlausitz und des an-
land. Neben der Typus-Unterart subsp. nes-
grenzenden Böhmen. In Sachsen zerstreut im
sensis tritt (besonders in der Oberlausitz)
A
Oberlausitzer Berg- und Hügelland vorkom-
auch subsp. scissoides H. E. WEBER auf.
A
A
A
A
mend.
- R. opacus FOCKE – Dunkle B.
- R. macrophyllus WEIHE et NEES – Groß-
I – RL (SN: 3) – HPh
blättrige B.
„Weitverbreitete“ subatlantische Sippe. In
I – HPh
Sachsen nur sehr zerstreut im altpleistozänen
„We i t v e r b reitete“ atlantisch-subatlantische Sip-
Tiefland, bisher nur wenige Vorkommen (vor
pe. In Sachsen nur im nordsächsischen Tiefland
allem Dahlener Heide, Oberlausitzer Tiefland)
und angrenzenden Hügelland (besonders West-
bekannt.
A
A
- R. pallidus WEIHE – Bleiche B.
- R. radula WEIHE – Raspel-B.
I – RL (SN: 2) – HPh
I – RL (SN: V) – HPh
„Weitverbreitete“ atlantische Sippe, die in
„Weitverbreitete“ subatlantische Sippe. In Sach-
Sachsen ihre südöstliche Arealgrenze erreicht.
sen zerstreut im Hügelland (Oberlausitz, Elbhü-
Nur wenige Vorkommen vom Muldehügelland
gelland bis Muldehügelland), einzelne Fundort e
bis in das Leipziger Gebiet.
auch im Tiefland (Leipziger Gebiet) und untere n
A
A
A
Bergland (Osterzgebirge bis 450 m ü.NN).
- R. pedemontanus PINKW. – TräufelspitzenB., Drüsige B.
- R. rudis WEIHE – Rauhe B.
(Syn.: R. bellardii auct., R. glandulosus auct.)
I – HPh
I – HPh
„Weitverbreitete“ subatlantische Sippe. In
„Weitverbreitete“ subatlantische Sippe, die im
Sachsen nur sehr zerstreut im Hügelland, be-
Süden des Areals bevorzugt in der submonta-
sonders Elbhügelland bis Gebiet der Freiber-
nen bis montanen Stufe vorkommt, was sich
ger und Zwickauer Mulde.
auch in der Verbreitung in Sachsen widerspiegelt. Sie ist vom Bergland ( E rzgebirge bis 830 m
- R. scaber WEIHE – Scharfe B.
ü. NN, Vogtland bis 760 m ü. NN) bis in das
I – RL (DE: 1, SN: 1) – HPh
angrenzende Hügelland (bis etwa 300 m ü. NN
„ We i t v e r b reitete“ subatlantische Sippe mit
häufig) verbreitet, nur wenige Vorkommen rei-
disjunktem Areal. In Sachsen – abgesehen von
chen bis in das Tiefland. Interessant ist eine in
einigen alten Angaben für das Elbtalgebiet –
der Blattgestalt abweichende Form, die anstel-
nur aus der Oberlausitz bekannt (besonders
le der üblicherweise dreizähligen Blätter fuß-
Lausitzer Bergland).
förmig 4- bis 5-zählige Blätter aufweist:
f. declinatus (HOLZFUSS) H. E. W EBER.
- R. schleicheri WEIHE ex TRATT. – S CHLEICHERB.
A
A
A
A
A
A
A
A
A
- R. plicatus WEIHE et NEES – Falten-B.
I – HPh
I – HPh
„Weitverbreitete“ mitteleuropäische Sippe. In
„Weitverbreitete“ atlantisch-subatlantische
Sachsen Verbreitungsschwerpunkt in der
Sippe, die in Sachsen zu den häufigsten Ech-
Oberlausitz (besonders Hügel- und Bergland),
ten Brombeeren gehört. Reicht vom Tiefland
im Elbsandsteingebirge und Hügelland zwi-
(hier in NW-Sachsen nur zerstreut, in der
schen Freiberger Mulde und Zschopau. Ein-
Oberlausitz häufig) bis in das Bergland (Vogt-
zelne Vorkommen reichen bis in das Erzge-
land und Erzgebirge bis 760–790 m ü. NN)
birge (bis 580 m ü. NN) und Vogtland sowie in
und weist eine weite Standortamplitude auf:
das nordwestsächsische Tiefland.
R
sowie deren Mantel auf mäßig trockenen bis
- R. senticosus KÖHLER ex WEIHE – Dornige B.
feuchten, nährstoffarmen bis mäßig nährstoff-
I – HPh
A
reichen Standorten.
„Weitverbreitete“ subatlantische Sippe. In
A
A
A
Gebüsche, Laubwälder und Nadelbaumforsten
Sachsen zerstreut in der Oberlausitz und dem
- R. pyramidalis KALTENB. – Pyramiden-B.
Elbtalgebiet, sehr selten westlich davon.
I – HPh
„Weitverbreitete“ atlantische Sippe. In Sach-
- R. sieberi HOFMANN – SIEBER-B.
sen nur zerstreut im Tief- und Hügelland (Dah-
I – RL (SN: 1) – HPh
lener Heide häufiger), lediglich einzelne Fund-
Seltene sächsische „Regionalsippe“ mit weni-
orte im Bergland ( E rz g e b i rge bei 500 m ü. NN).
gen Vorkommen im Westlausitzer Hügelland
A
A
A
A
(zwischen Großenhain, Radeburg und Königsbrück) und Gebiet der Zwickauer Mulde
A
(Wechselburg bis Hohenstein-Ernstthal).
A
A
A
- R. sorbicus H. E. WEBER – Sorbische B.
Tiefland bis in die Kammlagen der Gebirge, le-
I – RL (DE: G!!, SN: 3) – HPh
diglich auf zu trockenen und nährstoffarmen
Zentraleuropäische „Regionalsippe“, die nur
Sandböden zurücktretend. Auffällig abwei-
selten im nordsächsischen Tiefland (Dübener
chende Formen der Himbeere wie f. inermis
Heide bis östliche Oberlausitz) und angrenzen-
HAYNE – Stachellose H. (nicht selten), f. albus
A
den Hügelland vorkommt.
(WEST.) REHD. – Gelbfrüchtige H. (z. B. bei
A
- R. sprengelii WEIHE – Sprengel-B.
1952, SCHMIDT Mskr.), f. anomalus (ARRH.)
I – HPh
H. E. WEBER – Erdbeerblättrige oder Anor-
A
„Weitverbreitete“ subatlantische Sippe. Aus
male H. und f. phyllanthus FRID. et GELERT
Sachsen bisher nur westlich der Elbe bekannt.
mit Blüten, die sich zu beblätterten Sprossen
A
Neben einem kleinen Teilareal zwischen Mühl-
entwickeln (vgl. RANFT & THOSS 1985, MANG
berg/E. und Dahlener Heide konzentrieren sich
1988) treten auch in Sachsen auf.
A
A
Bautzen, Tharandter Wald; MILITZER & SCHÜTZE
A
A
die Vorkommen im westsächsischen Hügelland und unteren Bergland (besonders zwi-
Rubus odoratus L. – Zimt-Himbeere
schen Zschopau und Zwickauer Mulde, östlich
N, U – HPh
bis Rossauer Wald, westlich bis Werdauer
Zierstrauch aus dem östlichen Nordamerika,
Wald).
gelegentlich verwildert auftretend.
- R. sulcatus VEST – Gefurchte B.
A
A
I – RL (SN: 1) – HPh
Rubus parviflorus NUTT . – Nutka-Himbeere
„Weitverbreitete“ subatlantische Sippe mit
N, U – HPh
A
wenigen Vorkommen in Sachsen, meist in
Zierstrauch aus dem westlichen Nordamerika,
Flusstälern (Elbe, Mulde, Weiße Elster). Aktu-
gelegentlich verwildert auftretend.
A
ell nur noch aus Hartholz-Auenwäldern der
A
A
A
Elster-Luppe-Aue bei Schkeuditz bekannt.
Rubus phoenicolasius MAXIM. – Japanische Weinbeere
- R. tabanimontanus FIGERT – BREMBERGER B.
N, U – HPh
I – RL (SN: 0) – HPh
Zierstrauch aus Ostasien, gelegentlich verwil-
„Regionalsippe“, deren westlichstes Vorkom-
dert auftretend.
men in Sachsen liegt. Am einzigen bekannten
Fundort (bei Dahlen) wurde die Art aber zuletzt Anfang des 20. Jahrhunderts beobachtet,
R
so dass sie als verschollen gilt.
Rubus x pseudidaeus (WEIHE) LEJEUNE =
R. caesius x R. idaeus – Bastard-Himbeere
I – HPh
A
- R. vulgaris WEIHE et NEES – Gewöhliche B.
Nach RANFT (1995) auch in Sachsen vorkom-
In ROTHMALER (1996) als selten für Sachsen
mender Bastard zwischen Kratzbeere und
A
angegeben (möglicherweise auf WEBER &
Himbeere, der diesem oder jenem Elter in den
KNOLL 1965 beruhend), aber nach RANFT (1995
Merkmalen nahe kommen kann.
A
und in HARDTKE & IHL 2000) nicht in Sachsen
A
A
vorkommend.
Rubus idaeus L. – Himbeere
I – HPh
Zirkumpolar von der borealen bis in die temperate (auch Gebirge der submeridionalen) Zone
A
verbreitete Art (Populus tremula-Arealtyp nach
MEUSEL & JÄGER 1992). In Sachsen häufig vom
A
A
A
SALIX – WEIDE
Abb. 48
(Fam. Salicaceae – Weidengewächse)
Am Elbufer wurden
Die Weidenarten sind eigentlich m o r p h o l o g i s c h
bereits im 19. Jahr-
und ökologisch gut charakterisiert. Die Anspra-
hundert im großen
che von Weiden kann jedoch durch das Vor-
Umfang Weiden
kommen natürlich auftretender, teilweise Hy-
(Salix-Arten und
bridschwärme zwischen den Eltern bildender
-Hybriden) ge-
(z. B. S. x multinervis), und gepflanzter Hybri-
pflanzt, aber im
den Probleme bereiten. Mehrere Arten (z. B.
Überflutungsbe-
S. alba, S. triandra) und Bastarde (z. B. S. x
reich siedeln sie
meyeriana, S. x mollissima, S. x rubens, S. x
grandifolia SER.; z. B. Umgebung des Tharand-
sich auch spontan
rubra, S. x smithiana) wurden zur Landschafts-
ter Waldes, WILLKOMM 1866) und S. bicolor
an und es entste-
gestaltung, als Kopf- oder Korbweiden, Forst-
WILLD. (Syn.: S. phylicifolia L. p. p.) in der fol-
hen fragmentari-
bäume, Bienenweide oder Wildäsung auch
genden Übersicht unberücksichtigt, ebenso
sche Weichholz-
außerhalb von Siedlungen, so in Bach- und
einige Bastarde (z. B. S. aurita x S. eleagnos,
Auengehölze, hier
Flussauen, an Verkehrswegen oder auf Wald-
S. aurita x S. myrsinifolia, S. bicolor x S.
bei Coswig-
lichtungen, angebaut. Irrtümliche Angaben
caprea [S. x laurina SM.], S. cinerea x S. myr-
Sörnewitz
infolge Verwechslungen der Sippen sowie
sinifolia [S. x vaudensis SCHLEICHER]).
spontane Ausbreitung, ausgehend von ge-
Rückkreuzungen von Arten mit den Bastarden
pflanzten Vorkommen, erschweren Aussagen
und Tripelbastarde können ebenfalls auftreten,
zur natürlichen Verbreitung (z. B. bei S. alba,
werden aber hier ebenfalls außer Acht gelas-
S. fragilis, S. pentandra, S. triandra). Weiden-
sen.
A
A
A
A
A
A
A
A
A
arten und -bastarde werden bereits seit dem
19. Jahrhundert in größerem Umfang ange-
Abb. 49
pflanzt, sowohl an Fließgewässern (z. B. an
Vom Frühjahrs-
Elbe, Parthe, Pleiße, Weißer Elster – KUNTZE
hochwasser umflu-
1867, WÜNSCHE 1899 u. a.) als auch als Korb-,
tetes Weiden-
Kätzchen- oder Bienenweiden an unterschied-
Auengehölz mit
lichsten Standorten. Ihre Eignung für Land-
Salix triandra, S.
schaftsgestaltung und -pflege, Wind- und Ufer-
viminalis und S. x
schutz, Böschungssicherung und Rekultivie-
rubens
rung (Kippen und Halden), Holzproduktion
A
A
A
A
A
A
(zeitweise Baumweidenzüchtung in Graupa)
Salix acutifolia WILLD. – Spitzblättrige
Weide, Kaspische Reif-Weide
A
1966–1973, MLFN 1982, JOACHIM & SCHRÖTER
1985) hat den Anbau und die Ausbreitung von
N, K, U – NPh(-MPh)
Weiden im 20. Jahrhundert wesentlich geför-
Z i e rgehölz aus dem (sub)kontinentalen Osteu-
S
dert.
ropa, das bereits im 19. Jahrh u n d e rt „als sehr
Die Vorkommen einiger Arten und vor allem
z e r s t reut“ für Sachsen angegeben wurde (z. B.
Bastarde gehen überwiegend oder ausschließ-
WÜNSCHE 1899), aber „überall nur gepflanzt“.
lich auf Anpflanzungen zurück. Von diesen
Wu rde auch zur Befestigung von Sandböden
bleiben im Folgenden die in älterer Literatur
angebaut. Selten verw i l d e rt auftre t e n d .
und Erzeugung von Flechtmaterial (vgl. LATTKE
(z. B. WÜNSCHE 1899, SCHORLER 1919, FLÖSSNER
et al. 1956) angegebenen, aber in den letzten
Salix alba L. – Silber-Weide
Jahrzehnten nicht mehr beobachteten Arten
I, K, E – MPh
S. aegyptiaca L. (Syn.: S. medemii BOISS., ge-
Meridional-temperat verbreitete Baumweide
legentlich zur Gewinnung von Palmkätzchen
der Flussauen mit Verbreitungsschwerpunkt
gepflanzt), S. appendiculata VILL. (Syn.: S.
im subkontinentalen Eurasien. Im sächsischen
A
A
A
A
A
A
A
A
A
Abb. 50
auch gern an Ufern und in Grünanlagen ge-
Die Dotter-Weide
pflanzte „Trauerweiden“ (cv. Tristis = Hänge-
(Salix alba var.
Dotter-Weide), die kaum unterscheidbar sind
A
vitellina), eine
von den Trauerweiden des Bastardes mit S.
A
Zweigfärbung auf-
Chrysocoma) – Goldschopfige Hänge- oder
fällige Varietät der
Trauerweide (siehe auch S. babylonica).
durch die
A
babylonica: S. x sepulcralis SIMONK. (cv.
Silber-Weide
Salix alba (var. vitellina) x S. babylonia = S. x
A
sepulcralis
A
Salix alba x S. triandra = S. x undulata
Salix alba x S. fragilis = S. x rubens
Salix x alopecuroides TAUSCH = S. fragilis
x S. triandra – Fuchsschwanz-Weide
A
I, K, E – NPh-MPh
A
Kann zwischen den Eltern spontan auftre t e n ,
Tief- und Hügelland im Überschwemmungsbe-
aber Vorkommen gehen meist auf Anpflanzun-
reich von Fluss- und Bachauen, an Ufern, Alt-
gen zurück, die genaue Verbreitung ist nicht
wässern, dem Bergland weitgehend fehlend.
bekannt (beobachtet z. B. bei Geithain, SCHMIDT
A
Als etwas wärmeliebende, staunässe- und tro-
Mskr.). Im Gegensatz zu anderen Bastard e n ,
ckenheitstolerante Art vor allem in Weichholz-
die in Floren wie KUNTZE (1867), WÜNSCHE
A
Auenwäldern und Weidengebüschen sommer-
(1899), SCHORLER (1919) ausführlich berücksich-
warmer Tieflagen, aber auch auf wechselnas-
tigt werden, erfolgten für S. x alopecuroides
A
sen Sekundärstandorten. Die Karten in
kaum Angaben (in FLÖSSNER et al. 1956 aufge-
SCHACKSMEIER & SCHRÖDER (1999) und HARDTKE
führt, aber ohne Fundorte).
A
& IHL (2000) geben nicht die natürliche Ver-
A
Vorkommen (als Zier- und Flurgehölz oder
Salix x ambigua EHRH. = S. aurita x S.
repens – Bastard-Ohrweide
Forstbaum gepflanzt, sich subspontan ausbrei-
I – NPh
tend) und S. x rubens mit erfasst wurden. Vor-
Im gemeinsamen Areal der Elternarten spon-
kommen außerhalb der Flussauen dürften
tan auftretend, so auf basen- und nährstoffar-
weitgehend auf Anpflanzung und Verwilderung
men Moorwiesen, in feuchten Magerrasen
zurückgehen. Autochthone Bestände sind
und Zwergstrauchheiden des Lausitzer Tieflan-
durch Lebensraumveränderung und -verlust
des zerstreut, sonst vereinzelt aus Vogtland,
S
(besonders Flussregulierung, Uferausbau, Zer-
Erzgebirge und Elbtal bekannt.
A
etc.), aber auch infolge Verdrängung durch S.
A
ten“ zurückgegangen.
Salix aurita L. – Ohr-Weide
Neben der Gewöhnlichen Silber-W. (var.
I – NPh
alba), die auch als Kopfweide gezogen wird,
Europäische submeridional/montan bis boreale
wird häufig die Bunte oder Dotter-W. (var.
Art. In Sachsen auf basen- und n ä h r s t o ff a rm e n
vitellina [L.] STOKES, kultivierte Sorten mit auf-
Moorwiesen, in Heidemooren und an Torfsti-
fällig gelben bis roten Zweigen) gepflanzt, die
chen, in Moorgebüschen und lichten Bruch-
gelegentlich ebenfalls verwildert auftritt (z. B.
wäldern vom Tiefland bis in die Kammlagen
Elbufer durch Verfrachtung und Bewurzlung
des Erzgebirges (neben S. caprea einziger
von Zweigen). Zu letzterer Varietät gehören
„Großstrauch” Sachsens „durch das ganze
A
A
A
A
A
A
A
breitung wieder, da offensichtlich synanthrope
störung oder Umwandlung der Auenbiotope
Salix americana = S. eriocephala
x rubens bei Besiedlung von „Ersatzstandor-
A
A
Gebiet von 100–1200 m Höhenstufen”, DRUDE
Abb. 51
1929). Nur zerstreut bis fehlend in den Löss-
Baumförmiges
Hügelländern (vgl. FLÖSSNER et al. 1956,
Exemplar der Sal-
HARDTKE & IHL 2000). Die Art ist in Sachsen
Weide (Salix
nicht gefährdet, lokal ist sie aber infolge Le-
caprea) am Wald-
bensraumverlust (Grundwasserabsenkung, Eu-
rand
A
A
A
trophierung) im Rückgang, bei Standortsverän-
A
derung auch Verdrängung durch S. cinerea
und den Bastard beider Arten (S. x multinervis),
mit dem S. aurita nicht selten verwechselt
A
wird. Bei gemeinsamen Vorkommen mit S.
repens ist auch auf den Bastard S. x ambigua
zu achten.
A
Salix aurita x S. caprea = S. x capreola
A
Salix aurita x S. cinerea = S. x multinervis
A
Salix aurita x S. repens = S. x ambigua
Salix aurita x S. viminalis = S. x fruticosa
Pionierwälder, Waldlichtungen und -ränder,
auch auf Brachen, Halden, in Steinbrüchen.
A
Salix babylonica L. – Chinesische HängeWeide, Echte Trauer-Weide
Wichtiges Flurgehölz, als Rohbodenpionier,
Die häufig gepflanzten Weiden mit lang über-
tivierung gut geeignet, eine der ersten Bienen-
hängenden Zweigen („Trauerweiden”) sind
weiden im Jahr.
A
gebenen, aber in Sachsen nicht winterharten,
Salix caprea x S. cinerea = S. x reichardtii
Art mit S. alba var. vitellina (S. x sepulcralis
(Salix caprea x) S. cinerea x S. viminalis = S. x
A
SIMK. cv. Chrysocoma = Goldschopfige Hän-
dasyclados
ge- oder Trauer-Weide), seltener mit S. fragi-
Salix caprea x S. purpurea = S. x wimmeriana
lis (S. x pendulina WENDER., Syn.: S. x blanda
Salix caprea x S. viminalis = S. x smithiana
Bodenfestiger und -verbesserer für die Rekul-
meist Bastarde dieser in älteren Floren ange-
ANDERSS., S. x elegantissima K. KOCH).
Sorten cv. Tortuosa (Korkenzieher-Weide)
Salix x capreola J. KERNER = S. aurita x S.
caprea
oder cv. Erythroflexuosa gehören in den For-
I – NPh
menkreis von S. babylonica (inkl. var. pekinen-
Im gemeinsamen Verbreitungsgebiet der
sis bzw. S. matsudana KOIDZ.) und S. x sepul-
E l t e rn spontan entstehend, bisher nur selten
cralis.
beobachtet (z. B. bei Großenhain und Osterz -
Modepflanzen der letzten Jahrzehnte, wie die
g e b i rge, SCHMIDT Mskr.).
Salix caprea L. – Sal-Weide
Temperat-boreal verbreitete Art Eurasiens (Po-
Salix cinerea L. – Grau-Weide, AschWeide
pulus tremula-Typ nach MEUSEL & JÄGER 1992),
In Sachsen nur subsp. cinerea
die als häufigste Weidenart Sachsens vom
I – NPh
Tiefland bis in die Kammlagen der Mittelgebir-
Eurasische, meridional bis boreal, aber schwer-
ge vorkommt. G e h ö rt zu den wenigen „Gro ß -
punktmäßig in der gemäßigten Zone, verbrei-
s t r ä u c h e rn bzw. von Bäumen in Strauchform “
tete Art. In Sachsen vom Tiefland bis in das
Sachsens, die „durch das ganze Gebiet von
Bergland (Erzgebirge bis 875 m ü. NN), jedoch
100–1200 m Höhenstufen durchlaufen“ (DRUDE
gebietsweise nur zerstreut (z. B. Westerzge-
1929). Typische Art der Vo rw a l d g e b üsche und
birge, mittelsächsisches Hügelland; vgl. Karte
I, K, E – NPh
A
A
A
A
A
S
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
in HARDTKE & IHL 2000). Wie S. aurita in Moor-
oder sich spontan ansiedelnd, z. B. in der
wiesen und -gebüschen, aber auf nährstoffrei-
Braunkohlebergbau-Folgelandschaft (so im
cheren Standorten, in lichten Erlen-Bruchwäl-
Sukzessionsgebüsch auf Feuchtbiotop im
dern und ihrem Mantel, auch im Uferbereich
Tagebaurestloch von Espenhain, GUTTE et al.
stehender und langsam fließender Gewässer.
1999).
Gemeinsames Vorkommen beider Arten und
(Salix cinerea), im
Salix (x) dasyclados WIMM. = S. caprea x
S. cinerea x S. viminalis oder S. cinerea x
S. viminalis? – Filzast-Weide, BandstockWeide
Niedermoor einen
I?, K, U – NPh
Abb. 52
Die Grau-Weide
Gebüschmantel
Sippe mit ungeklärter Taxonomie und Verbrei-
am Rande eines
tung. Nach einigen Autoren eigenständige
Erlen-Bruchwaldes
kontinental verbreitete o s t e u ropäisch-sibirische
bildend
Art (Baum bis 20 m, ausgesprochene Auenpflanze, westlich bis Ostdeutschland reichend,
A
SKVORTSOV & SVJAZEVA 1977, vgl. auch SKVORT-
A
A
Bastardierung (S. x multinervis mit Hybrid-
SOV
schwärmen) führen dazu, dass manche Popu-
ren Bastard zwischen zwei (S. cinerea x S.
lationen nicht eindeutig anzusprechen sind.
viminalis, CHMELARˇ 1973) oder drei (S. caprea x
S. cinerea x S. viminalis, NEUMANN 1981, vgl.
A
Salix cinerea x S. purpurea = S. x pontederana
auch ROTHMALER 1996) Arten. CHMELARˇ (1973)
Salix cinerea x S. viminalis = S. x holosericea
betont ausdrücklich, dass die in Mitteleuropa
Salix cordata → siehe unter S. eriocephala!
als S. dasyclados bezeichnete Weide nicht mit
der russischen Art identisch sei. Das von OTTO
A
A
A
A
Salix daphnoides VILL. – Reif-Weide,
Schimmel-Weide
et al. (1999) als „Erstnachweis für das Elbhü-
N, K, U – NPh(-MPh)
Schmilka, leg. BELJAJEWA und MÜLLER 1997)
Interessante Art mit disjunktem Areal (pyrenä-
wurde von einer russischen Botanikerin
isch-alpisch-karpatisch und baltische Teilareale).
(BELJAJEWA) determiniert. Fundorte der Sippe
Vorkommen in Sachsen auf Anpflanzungen
wurden allerdings für das Elbhügelland (bei
gelland“ mitgeteilte Vorkommen (Elbufer bei
Pirna) bereits von SCHORLER (1919) genannt,
Abb. 53
A
in ROTHMALER 1994), nach anderen Auto-
wobei er für Sachsen nur Anpflanzungen
Männliche Blüten-
angibt. Auch von uns (SCHMIDT) wird S. x dasy-
kätzchen der Reif-
clados als Kultursippe betrachtet, da nur ge-
S
Weide (Salix daph-
pflanzte (meist als Korb- bzw. Bandstockweide,
noides), einer sehr
Bienenweide) oder möglicherweise verwilder-
A
früh vor der Laub-
te Vorkommen bekannt sind (vgl. RAUSCHERT
entfaltung blühen-
1978 als ausschließlich neophytisch für ehe-
A
A
A
A
den Art mit auffälli-
malige DDR, ENDTMANN 1993 für Brandenburg
ger Zweigfarbe
nur Anpflanzungen). Dabei soll eine spontane
Bastardbildung nicht ausgeschlossen werden,
zurückgehend (Ziergehölz: vorzügliche Kätz-
wobei auf mögliche Verwechslungen mit an-
chenweide, auffällige Zweigfärbung). Auch
deren Bastarden, an denen die mutmaßlichen
außerhalb von Siedlungen (z. B. im 19. Jahr-
Eltern beteiligt sind (besonders S. x smithiana,
hundert an Flüssen, im 20. Jahrhundert als
S. x holosericea) hingewiesen werden muss.
Bodenfestiger an sandigen Böschungen) gepflanzt. Gelegentlich verwildert auftretend
A
A
A
Salix x doniana SM. = Salix purpurea x S.
repens
s t reut im Berg- und angrenzenden Hügelland in
Bereits von KUNTZE (1867) aus dem Leipziger
in Erlen- und Weiden-Ufergehölzen, auf. Die
Gebiet (Nähe des Bienitz) angegeben (auch in
natürliche Ve r b reitung ist schwer einschätzbar.
den „WÜNSCHE“ übernommen, vgl. WÜNSCHE
Im „Florenatlas“ Sachsens (HARDTKE & IHL
1899, SCHORLER 1919). Für Landschaftspflege
2000) enthält die Karte (besonders außerh a l b
und -gestaltung (z. B. biologischer Verbau von
des Berglandes) offensichtlich nicht nur Vor-
Wasserläufen) kamen auch Sorten dieses Bas-
kommen von S. fragilis, sondern solche ange-
tards gelegentlich zum Anbau (vgl. JOACHIM &
pflanzter und verw i l d e rter Bastarde, vor allem
SCHRÖTER 1985).
S. x ru b e n s, vermutlich auch S. x meyeriana
sommerkühlen Bach- und Flussauen, vor allem
und S. x alopecuro i d e s. Dies betrifft insbeson-
Salix eleagnos SCOP. – Lavendel-Weide
d e re NW-Sachsen. Schon RAFAEL (1962) be-
N, K, U – NPh(-MPh)
zweifelte für den Leipziger Auenwald die Exis-
Submediterran/montane Art kalkreicher Fluss-
tenz der Art, auch im angrenzenden Sachsen-
schotter, die nach Norden bis in das Alpenvor-
Anhalt (Elbe, untere Mulde) konnte JÄGER
land und die Karpaten reicht, in Sachsen als
(1998) trotz intensiver Nachsuche und kriti-
Ziergehölz gepflanzt und nur selten verwildert
scher Prüfung unter Anwendung eines erst
auftretend. Einbürgerungen sind nicht bekannt.
von LAUTENSCHLÄGER (1993) erkannten sichere n ,
aber nur kurze Zeit (Knospenentfaltung) verf ü g-
A
A
A
A
A
A
A
A
A
Salix eriocephala MICHX. – Herzblättrige
Weide, „Amerikaner-Weide“
baren, Merkmals keine S. fragilis feststellen.
(Syn.: S. americana auct., S. cordata auct.)
(natürliche Bachauenwälder und Uferg e h ö l z e ) ,
N, K - NPh
aber auch Konkurrenz durch S. x ru b e n s,
Aus dem östlichen Nordamerika um 1880 ein-
haben zum Rückgang der Art auch im Berg l a n d
geführte und seit 1900 in Deutschland als
beigetragen.
A
„Universalweide“ (HOFMANN o. J.) verbreitet
Salix fragilis x S. pentandra = S. x meyeriana
angebaute Korbweide. Die taxonomische Zu-
Salix fragilis x S. triandra = S. x alopecuroides
A
Verlust und Veränderung der Lebensräume
„Amerikaner-Weide“ (S. americana hort.) oder
ordnung folgt mit Vorbehalt ROTHMALER (1996),
und Nomenklatur dieser gebietsweise häufigs-
Salix x fruticosa DÖLL = S. aurita x S.
viminalis
ten Korbweide weichen stark voneinander ab.
Von KUNTZE (1867) unter der entsprechenden
Sie wird auch zu S. cordata MÜHLENB. non
Sippe („1c aurita x viminalis“) des von ihm
MICHX. bzw. S. rigida MÜHLENB. (wahrschein-
weit gefassten Bastardes zwischen S. caprea
lich Synonyme von S. eriocephala), S. petiola-
(ebenfalls „erweitert“, d. h. unter Einschluss
ris SM. oder einem Bastard dieser Arten zuge-
von S. cinerea und S. aurita) und S. viminalis
ordnet. Die Vorkommen scheinen überwie-
aufgeführt, aber mit der Anmerkung „diese
gend oder ausschließlich auf Anpflanzungen
Form ist im G. [Leipziger Gebiet] noch zu su-
(besonders in Korbweidenkulturen und zur
chen“. In den „WÜNSCHE” (bis SCHORLER 1919)
Wildäsung) zurückzugehen.
nicht aufgenommen, jedoch bei FLÖSSNER et
denn die Auffassungen über die Zugehörigkeit
al. (1956) unter „beobachtete Bastarde“ (ohne
Salix fragilis L. – Bruch-Weide, KnackWeide
Fundorte) genannt. Wenn auch verschiedent-
I, K, E – MPh
fung, denn der Elter S. viminalis ist zwar leicht
Eurasische, meridional/montan bis temperat
zu identifizieren, jedoch bei den möglichen
verbreitete Baumweide mit Verbreitungs-
Hybridschwärmen, die S. aurita und S. cinerea
schwerpunkt im Überschwemmungsbereich
verbinden (vgl. S. x multinervis), ist die Erken-
von Fließgewässern. In Sachsen tritt sie zer-
nung der zweiten Elternart problematisch.
lich angegeben, so bedarf dies kritischer Prü-
A
A
A
A
A
S
A
A
A
A
A
A
A
A
Salix x holosericea WILLD. = S. cinerea x
S. viminalis – Seidenblatt-Weide
Salix x multinervis DÖLL = S. aurita x S.
cinerea – Vielnervige Weide
I, K, E – NPh
(Syn.: S. aurita subsp. uliginosa [WILLD.] PASS.)
Kann vereinzelt im gemeinsamen Areal der El-
I – NPh
t e rn a rten auftreten, wurde aber auch gepflanzt.
Im gemeinsamen Areal der Elternarten nicht
Wi rd für das Tal der Weißen Elster und Elbe
selten zwischen den Eltern auftretend, so in
sowie die Oberlausitz angegeben (z. B. KUNTZE
Moorwiesen und -gebüschen oder im Wald-
A
1867, SCHORLER 1919), aber Verwechslungen
mantel lichter Erlen-Bruchwälder. Es handelt
mit S. x dasyclados und S. x smithiana sind
sich um einen der häufigsten der nicht kulti-
A
nicht auszuschließen.
vierten Weiden-Bastarde (vgl. auch RAFAEL
A
Salix matsudana → siehe unter S. babylonica!
A
A
A
A
A
1962 für Leipziger Auenwald: „Mischling...
überall da, wo beide Arten vorkommen“).
Bildet Hybridschwärme mit allen Übergängen
Salix x meyeriana ROSTKOV. ex WILLD. =
S. fragilis x S. pentandra – Zerbrechliche
Lorbeer-Weide, Färber-Weide
zwischen den Eltern aus und kann stellenweise die weniger wüchsige Elternart S. aurita
bedrängen.
(Syn.: S. x tinctoria SM.)
Kann zwischen den Eltern spontan auftreten,
Salix myrsinifolia SALISB. – Schwarz(werdend)e Weide
aber ein wesentlicher Teil der Vorkommen
(Syn.: S. nigricans SM.)
A
geht auf Anpflanzungen zurück, da der Bas-
I?, K, E – RL (DE: 3-, SN: 1) – NPh
tard oft gepflanzt wurde und verwildert. Die
B o real und alpisch verbreitete Art, die in Sach-
A
genaue Verbreitung ist nicht bekannt (beob-
sen sehr selten ist, aber die bisher bekannten
achtet z. B. bei Leipzig, Geithain, Großenhain
Vorkommen (auch historische, z. B. an der Par-
A
und Zittau, Osterzgebirge; KUNTZE 1867,
the bei Leipzig, KUNTZE 1867) scheinen über-
SCHORLER 1919, SCHMIDT Mskr.). Wird vermut-
wiegend oder ausschließlich auf Anpflanzun-
A
lich nicht immer erkannt und dann als eine der
gen zurückzugehen (FLÖSSNER et al. 1956,
Elternarten, zwischen denen er in den Merk-
SCHMIDT Mskr.). Das Indigenat bleibt zu kläre n .
malen vermittelt, angesprochen.
Ein Auftreten in der Bergbaufolgelandschaft
I, K, E – NPh
A
A
A
A
südlich Leipzig (vgl. auch S. daphnoides) ist
Salix x mollissima HOFFM. ex ELWERT =
S. triandra x S. viminalis – Busch-Weide
nicht auszuschließen, wie vermutlich von An-
(Syn.: S. x hippophaeifolia THUILL.)
gen im Ta g e b a u restloch Zechau im benachbar-
I, K, E – NPh
ten Altenburger Gebiet zeigen (hier nach JESSEN
Kann bei gemeinsamen Vorkommen der Eltern
1999 briefl. nebst Bastard mit S. repens).
pflanzungen ausgehende spontane Ansiedlun-
S
spontan entstehen, aber ein wesentlicher Teil
A
zuführen. Genaue Verbreitung nicht bekannt,
bereits im 19. Jahrhundert oft gepflanzt (z. B.
Salix pentandra L. – Lorbeer-Weide
A
an der Elbe, im Leipziger Gebiet an Luppe,
I – RL (SN: V) – NPh(-MPh)
Pleiße und Elster; KUNTZE 1867, WÜNSCHE
Eurasische, temperat-boreal verbreitete Art. In
1904, SCHORLER 1919).
Sachsen vom Oberlausitzer Tiefland bis in das
A
A
der Vorkommen ist auf Anpflanzungen zurück-
Salix x pendulina → siehe unter S. babylonica!
Bergland (westlich bis mittleres Erzgebirge)
und Elbtalgebiet zerstreut vorkommend, sonst
selten (z. B. Vogtland, Muldegebiet) oder auf
weiten Strecken fehlend (besonders Hügel-
A
land).
Verbreitungsschwerpunkt in Moorwiesen und
A
A
A
-gebüschen, lichten Bruchwäldern und deren
Abb. 54
Mantel. Kommt auch in Bach- und Flussauen
Glänzendes Laub
vor, hier aber ebenfalls und stellenweise häufi-
und lange am
ger als die Eltern der Bastard mit S. fragilis
Strauch verbleiben-
(S. x meyeriana). Diese vermitteln in den
de Fruchtkätzchen
Merkmalen und Standorten zwischen den
kennzeichnen die
Eltern und sind nicht selten gepflanzt worden.
Lorbeer-Weide
(Salix pentandra)
Salix petiolaris → siehe unter S. eriocephala!
Salix x pontederana WILLD. = S. cinerea x
S. purpurea
Salix x reichardtii A. KERN. = S. caprea x
S. cinerea – Reichhardt-Weide
Wird in älterer Literatur (z. B. nach W ÜNSCHE
I - NPh
1899, SCHORLER 1919 bei Dresden und König-
Gelegentlich zwischen den Eltern auftretend
stein) für Sachsen angegeben, aber keine
(vgl. z. B. SCHORLER 1919) mit Ausprägungen,
aktuellen Vorkommen bekannt.
die morphologisch beide Arten verbinden, desdie Häufigkeit dieses Bastardes allgemein ge-
(Syn.: S. lambertiana SM.)
hen weit auseinander, nach SKVORTSOV (in
I, K, E – NPh
ROTHMALER
Eurasische submeridional bis temperat ver-
nach NEWSHOLME (1992) sehr häufig (vgl. auch
breitete, nässe- und trockenheitstolerante Art
ENDTMANN 1993, JÄGER 1998).
bis in das Bergland, besonders in Weidengebüschen des Überflutungsbereiches von Bach-
Die taxonomischen Auffassungen zu dieser
und Flussauen. Kann auch auf wechselfeuch-
Artengruppe divergieren, sowohl bezüglich der
ten Kies- und Sandstandorten an Gewässern
Anzahl unterschiedener Sippen als auch ihrer
außerhalb der Auen auftreten. Eine sehr gut
A
A
A
A
A
Einstufung.
A
A
A
erkennbare Art, die kaum zu Verwechslungen
Anlass gibt, allerdings ist auf Bastarde zu ach-
Abb. 55
ten (besonders mit S. viminalis: S. x rubra).
Bei der Purpur-
Natürliche sind nicht immer von gepflanzten
Weide (Salix purpu-
und verwilderten Vorkommen zu unterschei-
rea) sind zumeist
den. S. purpurea wird als feine Flecht- und
einige Blätter
besonders Bindeweide seit Jahrhunderten in
gegenständig
Korbmacherei, Obst- und Weinbau verwendet,
angeordnet, was
im 20. Jahrhundert ebenfalls zur Ufer- und
ihre Erkennung
Hangsicherung (hierzu auch var. uralensis
erleichtert, denn
SPÄTH = cv. Gracilis).
Weiden haben nor-
Unterarten:
malerweise wech-
- subsp. purpurea (verbreitet),
selständige Blätter
an Neiße und Elbe).
A
1994) eher selten und zweifelhaft,
Salix repens agg. – Artengruppe KriechWeide
- subsp. lambertiana (SM.) MACREIGHT (z. B.
A
A
(Brachypodium pinnatum-Typ nach MEUSEL &
JÄGER 1992). In Sachsen zerstreut vom Tief-
A
A
halb schwierig erkennbar. Die Meinungen über
Salix purpurea L. – Purpur-Weide
A
A
A
S
A
A
A
A
Salix purpurea x S. repens = S. x doniana
Salix purpurea x S. viminalis = S. x rubra
A
A
A
A
A
A
A
A
Manche Autoren fassen alle Sippen zu einer Art
- S. repens subsp. repens – Kriech-W.
mit zwei oder mehreren Unterarten zusam-
i. e. S., Echte Kriech-W.
men, andere unterscheiden zwei oder mehr
I – RL (SN: 3) – (HPh-)MPh
Arten. In Mitteleuropa lassen sich trotz mor-
Atlantisch-subatlantisch verbreitete Sippe. In
phologischer Übergänge drei Sippen mit diffe-
Sachsen verbreitet im altpleistozänen Tiefland
re n z i e rtem
(besonders Oberlausitz), zerstreut im Bergland
ökogeographischem
Verhalten
unterscheiden, davon sind zwei aus Sachsen
und vereinzelt im Hügelland (weitestgehend
nachgewiesen, die dritte bisher nicht. Sie werden hier als Unterarten einer Art (vgl. CHMELARˇ
fehlend den Lössgebieten, vgl. Karte in HARDTKE
& IHL 2000). Besonders in nährstoffarmen
& MEUSEL 1976) betrachtet.
Moorwiesen und -weiden, feuchten Magerra-
Salix re p e n s L. s. l. – Kriech-Weide i. w. S.
sen und Zwergstrauchheiden. Diese Unterart
I – RL (SN: 3) – (HPh-)MPh
und damit die Art ist im Rückgang, zahlreiche
Eurasische submeridional-boreal verbreitete
Vorkommen sind erloschen, vor allem durch
Art mit geographischen Rassen im atlantisch-
Grundwasserabsenkung, Eutrophierung, Inten-
subatlantischen Europa (subsp. dunensis,
sivierung oder Auflassung der Nutzung.
subsp. repens) und kontinentalen Eurasien
- S. repens subsp. rosmarinifolia (L.)
(subsp. rosmarinifolia):
C. HARTMAN – Rosmarin-W.
- subsp. dunensis ROUY – Sand-Kriech-W.,
(Syn.: S. rosmarinifolia L.
Dünen-W.
I – RL (SN: 0a) – (HPh-)MPh
(Syn.: S. arenaria L., S. repens subsp. argen-
Kontinental verbreitete Sippe, die westlich bis
A
tea [SM.] CAMUS, S. repens subsp. repens var.
Sachsen reicht. Die genaue Verbreitung ist
argentea [ SM.] SER.)
nicht bekannt, bisher nur wenige Nachweise
A
Sippe der Küstendünen vom Atlantik bis zur
aus der östlichen Oberlausitz. Zuletzt belegt
Ostsee, die auch von Binnendünen bekannt
1976 für Krebaer Teich bei Petershain
A
ist (als mögliche binnenländische „Relikte“ ge-
(SCHMIDT Mskr.), gilt deshalb als verschollen.
A
nahe stehende oder dieser Unterart entspre-
A
A
A
A
A
deutet, ZANDER et al. o. J.). Morphologisch ihr
A
A
A
S
Die Echte Kriech-
A
repens subsp.
A
A
bar benachbarten Brandenburg 1976 von
I, K, E- MPh
ZANDER nachgewiesen (bei Ruhland, SCHMIDT
Im gemeinsamen Areal der Elternarten spon-
Mskr.), so dass ein Vorkommen auf Dünen-
tan entstehend, aber insbesondere durch An-
sanden des Oberlausitzer Tieflandes nicht aus-
bau weit verbreitet. Gebietsweise häufiger als
geschlossen ist.
die Elternarten (begleitet oder ersetzt einen
Elter oder beide Eltern), begünstigt durch öko-
Abb. 56
A
chende Populationen sind aus dem unmittel-
Salix x rubens SCHRANK = S. alba x S. fragilis – Fahl-Weide, Hohe Weide
Weide (Salix
repens) mit
Blättern, deren
Unterseite dicht
silbrig seidig
behaart ist
logische Eigenschaften (ähnlich staunässeund trockenheitstolerant wie S. alba, auch auf
kalkarmen Böden wie S. fragilis) und häufige
Pflanzungen, von denen eine Ausbreitung ausgeht. Wird oft auch außerhalb des natürlichen
Verbreitungsgebietes der Eltern gepflanzt.
Bemerkenswert erscheint, dass KUNTZE (1867),
der die Weiden-Bastarde ausführlich berücksichtigte, aus seiner Zeit nur wenige Vorkommen für S. x rubens (unter S. x russeliana SM.)
aus dem Leipziger Gebiet angibt, dagegen
RAFAEL (1962) bezweifelt im Leipziger Auen-
A
wald die Existenz von S. fragilis (sicher zu
Recht) und meint, dass es sich durchweg um
A
A
A
den Bastard handelt. Bereits WILLKOMM (1866:
Abb. 57
unter Salix „fragili-alba, Bastardweide“) weist
Bei der Mandel-
durch die Formulierung „hin und wieder als
Weide (Salix trian-
Bruchweide“ auf mögliche Fehlansprachen
dra) löst sich die
(Verwechslung mit S. fragilis) hin.
äußere Rinde älterer Äste in unregel-
Salix x rubra HUDS. = S. purpurea x
S. viminalis – Blend-Weide
mäßigen dünnen
(Syn.: S. x helix auct.)
pen oder Streifen
flächigen Schup-
I, K, E – NPh
Kann zwischen den Eltern spontan auftreten,
weide, Bandstockweide) und Anbau als Flur-
aber ein wesentlicher Teil der Vorkommen auf
gehölz (Windschutzpflanzungen, Uferbefesti-
Anpflanzungen (Korbweide, hierzu Sorten wie
gung) schwierig zu rekonstruieren, dazu Ver-
Kaiser- und Ulbrich-Weide, HOFMANN o. J.)
wechslungen mit oft gepflanzten und auch (z. B.
zurückzuführen. Bereits von KUNTZE (1867)
Elbtal) verw i l d e rnden Bastarden (besonders S.
zahlreiche Fundorte für den Leipziger Raum
x mollissima, S. x alopecuroides). Unterarten:
angegeben, nach WÜNSCHE (1899) sehr zer-
- subsp. triandra (Syn.: subsp. concolor [W.
streut in Sachsen, wurde im 19. Jahrhundert
D. J. KOCH] RECH. f.; verbreitet)
an der Elbe gepflanzt (SCHORLER 1919).
- subsp. amygdalina (L.) SCHÜBL. et MARTENS
A
A
A
A
A
A
A
A
A
(Syn.: subsp. discolor [W. D. J. KOCH] ARCANG.;
Salix x sepulcralis SIMK. → siehe unter S. alba
Verbreitung unzureichend bekannt, z. B. nach
und S. babylonica!
SCHORLER 1919 Neißeufer bei Zittau).
Salix x smithiana WILLD. = S. caprea x
S. viminalis – Kübler-Weide
Salix triandra x S. viminalis = S. x mollissima
I, K, E – NPh
Im gemeinsamen Areal der Elternarten wohl
Salix x undulata EHRH. = S. alba x S. triandra
auch spontan entstehend, aber überwiegend
I – NPh
gepflanzt (gilt als beste Kätzchenweide- und
Bisher nur selten aus NW-Sachsen angegeben
Bienenweidepflanze), z. T. verwildert auftre-
(die im „WÜNSCHE“ aus dem Leipziger Raum
tend. Verwechslungsgefahr mit anderen Bas-
genannten Vorkommen gehen alle auf K UNTZE
tarden, an denen S. viminalis beteiligt ist, be-
1867 zurück, vgl. WÜNSCHE 1899–1904, SCHOR-
sonders S. x dasyclados und S. x holosericea.
LER
A
A
A
A
A
A
1919), in neuerer Zeit bei Geithain beob-
achtet (SCHMIDT Mskr.).
A
Salix triandra L. – Mandel-Weide, Dreimännige Weide
Salix viminalis L. – Korb-Weide
I, K, E – RL (SN: G) – NPh(-MPh)
I, K, E – NPh(-MPh) “
S
Eurasische submeridional-temperat verbreitete
Eurasische submeridional bis boreal verbreite-
Art. In Sachsen zerstreut an periodisch über-
te Art mit kontinentalem Verbreitungsschwer-
schwemmten Fluss- und Bachufern, in Wei-
punkt. Natürliche Verbreitung infolge häufiger
dengebüschen in der Weichholzaue und an
Pflanzung und Verwilderung schwierig rekon-
Altwässern, auch an Flutrinnen und Buhnen.
struierbar. Schon im deutschen Namen spie-
Natürliche Bestände früher in den Flussauen
gelt sich die besondere Eignung der Art und
häufiger, durch Flussregulierung und Verände-
die Verwendung in Korbweidenkulturen (Band-
rung der Fließgewässerdynamik zurückgegan-
stockweide, grobe und feine Flechtweiden,
A
gen. Natürliche Verbreitung infolge jahrhundertealter Kultur für Korbflechterei (eine der wert-
auch als „Hanfweiden“ bezeichnet, vgl. HOFMANN o. J., CHMELARˇ & MEUSEL 1976) w i d e r.
A
vollsten Korbweiden: feine und grobe Flecht-
In Sachsen verbreitet im Tief- und Hügelland,
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
Abb. 58
JÄGER 1992). In ganz Sachsen verbreitet, aber
Bei der Korb-
von der planaren bis zur submontanen Höhen-
Weide (Salix vimi-
stufe häufiger als in der montanen Stufe, in
nalis) sind die
den obersten Lagen des Erzgebirges selten
Blätter schmal lan-
bis fehlend. Sowohl in Gebüschen, Wäldern
zettlich, ihr Rand
und Forsten als auch im Siedlungsbereich auf
ist umgerollt und
nährstoff- und stickstoffreichen Standorten.
wellig
Sambucus racemosa L. – Trauben-Holunder, Roter Holunder
A
A
zerstreut im unteren Bergland (nur selten bis
I – NPh
in montane Stufe des Erzgebirges, vgl. Karte
Art des submediterran/montan-mitteleuropäi-
in
schen Laubwaldgebietes mit Verbreitungs-
HARDTKE
& IHL 2000). Natürliche Vorkommen
an periodisch überschwemmten Fluss- und
schwerpunkt im süd- und mitteleuropäischen
Bachufern, in Weidengebüschen der Weich-
Bergland (Astrantia major-Arealtyp nach MEU-
holzaue, an Altwässern. Außerhalb von Auen
SEL
meist Anpflanzungen oder von diesen ausge-
den Mittelgebirgen (Erzgebirge bis in höchste
hende Ansiedlungen. Verwechslungen mit oft
Lagen, vgl. auch MÜLLER 1998) bis in das an-
gepflanzten und auch verwildert auftretenden
grenzende Hügelland, zerstreut bis selten im
Bastarden (vgl. S. x rubra, S. x mollissima)
Tiefland (vgl. Karte in
A
sind nicht auszuschließen.
allem in Fichtenwäldern und -forsten, lichten
A
Salix x wimmeriana GREN. et GODR. =
S. caprea x S. purpurea
mantel- und Vorwaldgebüschen, auf Steinrü-
A
Unter S. x discolor HOST von SCHORLER (1919) für
Form (f. flavescens SWEET) auf (z. B. Tharand-
Leipzig (an der Luppe) und Pirna (an der Elbe) an-
ter Wald, Elbsandsteingebirge; SCHMIDT Mskr.,
A
gegeben. Keine aktuellen Nachweise vorliegend.
OTTO et al. 1990).
A
A
A
& JÄGER 1992). In Sachsen verbreitet von
HARDTKE
& IHL 2000). Vor
Bergmischwäldern und Erlenwäldern, in Waldcken etc. Gelegentlich tritt eine gelbfrüchtige
SAROTHMANUS → CYTISUS (C. scoparius)
A
SAMBUCUS – HOLUNDER
A
(Fam. Caprifoliaceae – Geißblattgewächse)
I, K, E – NPh(-MPh)
SOLANUM – NACHTSCHATTEN
Art des submediterran/montan-mitteleuropäi-
(Fam. Solanaceae – Nachtschattengewächse)
S
schen Laubwaldgebietes, von der atlantischen
bis in die sarmatische Florenprovinz reichend
Solanum dulcamara L. – Bittersüßer
Nachtschatten
A
(Fraxinus excelsior-Arealtyp nach MEUSEL &
I – Li
Sambucus nigra L. – Schwarzer Holunder
A
Eurasische meridional bis boreal verbreitete
Abb. 59
halbstrauchige Liane. In Sachsen vom Tiefland
A
Schwarzer
A
(Sambucus nigra),
fehlend), besonders an Gebüsch- und Wald-
einer der häufigs-
rändern in Auen und eutrophen Mooren, an
ten Sträucher
Gewässerufern, auch ruderal (Schuttplätze,
A
Holunder
Sachsens
A
A
bis in das untere Bergland verbreitet (höhere
Berglagen selten, gebietsweise im Erzgebirge
Zäune u. a.).
A
A
SORBARIA – FIEDERSPIERE
rakteristisches Landschaftselement (vgl. WAG-
(Fam. Rosaceae – Rosengwächse)
NER
Sorbaria sorbifolia (L.) A. BR. – Sibirische
Fiederspiere, Ebereschen-Fiederspiere
tetster Chausseebaum“ im Pöhlberggebiet).
1968, bereits bei FRISCH 1897 als „verbrei-
N, K, U – NPh
- subsp. aucuparia – Gewöhnliche E.,
Sibirisch-ostasiatische Art, die als Zierstrauch
Gewöhnliche V.
verbreitet angepflanzt wird, auch außerhalb
Allgemein verbreitet vom Tiefland bis in das
von Siedlungen. In Sachsen gelegentlich ver-
Bergland. Hierzu gehören auch in Sachsen
wildert auftretend.
(auf Vorarbeiten vom Forstbotanischen Institut
In Sachsen treten zwei Unterarten auf:
Tharandt aufbauend durch das Institut für Gartenbau Pillnitz) ausgelesene, 1954 in den Handel gebrachte und nicht selten gepflanzte bit-
SORBUS – EBERESCHE,
VOGELBEERE, MEHLBEERE,
ELSBEERE
terstoffarme und vitaminreiche Sorten (cv. Rosina, cv. Konzentra; vgl. FRIEDRICH & SCHURICHT
1985). Sie können nebst anderen var.
(Fam. Rosaceae – Rosengewächse)
moravica (ZENGERL) A. LÖVE (Syn.: var. edulis
Sorbus aria (L.) CRANTZ – Gewöhnliche
Mehlbeere, Echte Mehlbeere
DIECK), der Mährischen, Süßen oder Edel-E.,
N, K, U – MPh
- subsp. glabrata (WIMM. et GRAB.) CAJ. –
Mediterran-submediterran/montan verbreitete
Kahle E., Gebirgs-V.
Baumart (Amelanchier ovalis-Arealtyp nach
RL(SN: R) – FGSEBA1
MEUSEL & JÄGER 1992), die nördlich bis in an-
In den höheren Lagen des Erzgebirges, aber
grenzende Gebiete Thüringens und Böhmens
genaue Verbreitung unzureichend bekannt,
reicht. In Sachsen nicht natürlich v o r k o m m e n d ,
auch existieren Übergangsformen. Gehört zu
gelegentlich gepflanzt, selten verwildert auf-
den von der Sächsischen Landeanstalt für
tretend.
Forsten als vordringlich zu erhaltenden und
Sorbus aucuparia L. – Eberesche, Vogelbeere
(vgl. WOLF & BRAUN 1995).
I, K, E – MPh – FGMBV2
Im temperaten und borealen Eurasien weit
Sorbus intermedia (EHRH.) PERS. – Schwedische Mehlbeere
verbreitete Pionierbaumart. In Sachsen häufig
N, K, U-E – MPh
vom Tiefland (Leipziger Land nur zerstreut) bis
Nicht nur in Grünanlagen, sondern vom Tief-
in das Bergland (Erzgebirge bis in die Kamm-
bis in das Bergland (selbst Kammlagen des
lagen), besonders in Vor- und Pionierwaldsta-
Erzgebirges) auch an Straßen und Wegen au-
dien, in lichten bodensauren Wäldern, Kiefern-
ßerhalb von Siedlungen gepflanzte Baumart
und Fichtenforsten, an Waldrändern, in Gebü-
aus dem baltischen Raum. Gelegentlich ver-
schen, auf Steinrücken.
wildernd, teilweise mit Einbürgerungstendenz
Die Art besitzt als frostharte und immissions-
(z. B. im Leipziger Gebiet, GUTTE 1990).
große forstwirtschaftliche und landespflegerische Bedeutung in den höheren Berglagen
und Kammlagen des Erzgebirges, so für die
Wiederbewaldung in Gebieten mit extremen
Waldschäden und für den ökologisch orientier-
A
A
A
A
A
A
A
zugeordnet werden.
selten eingestuften forstlichen Genressourcen
tolerante Vorwald- und Mischbaumart eine
A
A
A
A
A
A
A
A
A
S
A
A
A
A
ten Waldumbau (vgl. LAF 1999, EbereschenSymposium 1997). Als Straßenbaum ist sie im
A
Erzgebirge schon seit Jahrhunderten ein cha-
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
Sorbus torminalis (L.) CRANTZ – Elsbeere
der es oft zu Verwechslungen kommt. So sind
I, K, E – RL (SN: 2) – MPh – FGSEBA1
die häufigen Angaben für S. salicifolia in der
W ä rmeliebende mediterr a n / m o n t a n - m i t t e l e u ro-
Regel irrtümlich. Es handelt sich meist um S.
päische Art, die in Deutschland nördlich der
alba s. l. oder Hybriden. Am häufigsten treten
Kalkberg- und Kalkhügelländer nur zerstreut bis
Pflanzen auf, die aus Kreuzungen zwischen S.
selten vorkommt. Auch in Sachsen nur selten
douglasii einerseits und S. alba s. l. oder S.
im wärmegetönten Hügelland (besonders Elb-
salicifolia andererseits hervorgegangen sein
talgebiet, hier schon von FICINUS 1821 erw ä h n t )
sollen. Diese fassen wir hier als weitgefassten
in lichten Laubwäldern und Gebüschen.
Hybridkomplex S. x billardii agg. zusammen.
Neben den nachfolgend dargestellten Sippen
Abb. 60
mit verlängerten rispigen Blütenständen (Ris-
Die lichtbedürftige
pen mindestens so lang wie breit), werden
Elsbeere (Sorbus
auch der Japanische S. (S. japonica L. f.,
torminalis) ist in
nebst Sorten und Bastarden) mit abgeflachten
Sachsen stark
Schirmrispen sowie Arten und Bastarde mit
gefährdet,
weißblütigen Schirmtrauben (z. B. S. chamae-
A
besonders durch
zunehmende
die beliebte Heckenpflanze S. x vanhouttei
A
Beschattung und
[BRIOT] ZABEL – Belgischer S.) außerhalb von
Bedrängung durch
Siedlungen angepflanzt, neigen aber weniger
dryfolia L. – Gamander- oder Ulmen-S. und
A konkurrenzstärkere
Vorkommen oft in ehemals beweideten oder
zu Verwilderungen. Nach MILITZER & SCHÜTZE
Baumarten an
als Mittel- und Niederwald genutzten Vegetati-
(1952) wurden S. chamaedryfolia, S. douglasii,
A
ihren wenigen
onskomplexen, wo die Art durch zunehmenden
S. salicifolia und S. tomentosa bereits um
Wuchsorten
K ronenschluss und konkurre n z f ä h i g e reBaumar-
1800 in der Oberlausitz kultiviert.
A
ten zurückgedrängt wird. Vereinzelt wohl auch
A
tung). Früher nicht nur „öfter zur Zierde ange-
Spiraea alba DU ROI s. l. – Weißer Spierstrauch i. w. S.
pflanzt“ (FLÖSSNER et al. 1956), sondern verm u t-
N, K, U – NPh
lich mag die „‘verstopfende’ Heilkraft ihre r
Zierstrauch aus dem östlichen N-Amerika (in
‘ B e e ren’ zur Anpflanzung von Einzelbäumen
Europa seit dem 17. Jahrhundert in Kultur),
g e f ü h rt haben“ ( NAUMANN 1929).
der sich im subatlantischen Europa aus An-
A
A
aus Anpflanzungen verw i l d e rt (Vogelausbrei-
pflanzungen ausbreitet. In Sachsen gepflanzt
und gelegentlich verwildert (z. B. Oberlausitz,
A
Erzgebirge, Vogtland; SCHMIDT Mskr.) an
SPIRAEA – SPIERSTRAUCH,
SPIRÄE
Straßen- und Wegrändern, auf Bahngelände,
(Fam. Rosaceae – Rosengewächse)
Fasst man die durch Übergänge mit dieser Art
A
Die Verbreitung der gern gepflanzten und auch
verbundene, ebenfalls als Zierstrauch und ver-
verwildernden Spiersträucher ist bisher nur
wildert (z. B. Westerzgebirge, Vogtland;
A
unvollständig bekannt. Im Gegensatz zu der in
SCHMIDT Mskr.) anzutreffene S. latifolia (AIT.)
der Oberlausitz bereits ein synanthropes Areal
BORKH. nur als Varietät auf (vgl. ADOLPHI in
ausbildenden, leicht erkennbaren S. tomento-
WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998), dann umfasst
sa handelt es sich meist nur um verwilderte
S. alba zwei Varietäten:
Kulturstandorte oder lokale Einbürgerungen.
- var. alba (S. alba s. str.) – Echter Weißer S.
Abweichende taxonomische und nomenklato-
- var. latifolia (AIT.) DIPPEL – Breitblättriger
rische Auffassungen sowie widersprüchliche
Weißer S.
S
A
A
A
Bestimmungsschlüssel erschweren die
Erfassung der Arten und Kulturhybriden, bei
A
in Ufergebüschen.
A
A
Spiraea x billardii agg. – Bastardgruppe
der Billard-Spiersträucher
Spiraea douglasii HOOKER – DouglasSpierstrauch, Oregon-Spierstrauch
N, K, U-E – NPh
N, K, U – NPh
Hierzu alle Pflanzen, die aus Kreuzungen zwi-
Zierstrauch aus dem westlichen N-Amerika, in
schen S. douglasii einerseits und S. alba s. l.
Europa seit 1822 (England) in Kultur und seit-
oder S. salicifolia andererseits hervorgegangen
dem verwildert auftretend, aber im Gegensatz
sein sollen: S. x billardii HÉRINCQ, S. x macro-
zu den Hybriden (vgl. S. x billardii) kein syn-
thyrsa DIPPEL, S. x pseudosalicifolia SILVER-
anthropes Areal ausbildend. In Sachsen als
SIDE.
Ziergehölz verbreitet (schon von KUNTZE 1867
Es lassen sich zwar gewisse Typen nach
Blattform, -rand und -behaarung u n t e r s c h eiden,
für Leipziger Gebiet abgegeben), gelegentlich
eine Zuordnung zu jeweiligen Hybriden ge-
verwildernd (z. B. Umgebung Geithain, West-
nannter Elternpaare scheint aber kaum mög-
erzgebirge, Vogtland; SCHMIDT Mskr.).
lich. Deshalb werden diese vermutlich auf
A
A
A
A
A
A
Bastardierung zurückgehenden Sippen einer
Spiraea douglasii x S. latifolia, S. salicifolia =
weit gefassten S. x billardii (vgl. SCHMIDT in
S. x billardii agg.
HARDTKE & IHL 2000) zugeordnet, ein Vorgehen,
Spiraea latifolia = S. alba var. latifolia → siehe
das in gärtnerischer Literatur längere Zeit ähn-
S. alba!
lich praktiziert wurde („Spiraea-Billardii-Hybri-
Spiraea x macrothyrsa = S. douglasii x S. (alba
den“, ZANDER 1980). ADOLPHI (in WISSKIRCHEN &
var.) latifolia → siehe S. x billardii agg.!
HAEUPLER 1998) geht noch weiter, indem er S.
Spiraea x pseudosalicifolia = S. douglasii x
billardii als hybridogen entstandene Art aus S.
S. salicifolia → siehe S. x billardii agg.!
A
Vermutungen bestehen, betrachtet.
Spiraea salicifolia L. – Weidenblättriger
Spierstrauch
A
Folgende mutmaßliche Kreuzungsprodukte,
N, U? – NPh
über deren Benennung mit binären Bastard-
Zierstrauch des temperaten und kontinentalen
A
namen die Meinungen auseinandergehen (vgl.
Eurasien, seit dem Ende des 17. Jahrhunderts
auch FITSCHEN 1994, ROTHMALER 1996), gehö-
(1685 Niederlande) außerhalb des Naturareals
ren hierzu:
in Kultur und gebietsweise verwildernd. Auch
- S. douglasii x S. alba s. str. (S. x billardii auct.
für Sachsen seit dem 19. Jahrhundert als
p. p.)
„halbwild“ (WOLFRAM 1878), verwildert oder
- S. douglasii x S. (alba var.) latifolia (S. x
eingebürgert (z. B. WÜNSCHE 1899, FLÖSSNER et
macrothyrsa)
al. 1956, W EBER 1983) angegeben. Verwilderte
- S. douglasii x S. salicifolia (S. x billardii auct.
Vorkommen (besonders an Ufergebüschen, in
p. p., S. x pseudosalicifolia).
Auen) sind nicht auszuschließen, bedürfen
Durch spontane Bastardierung oder im Ergeb-
aber genauerer Prüfung, da bisherige Angaben
nis von Kreuzungen in Kultur entstandene (S.
vermutlich Verwechslungen. Revidierte Belege
x billardii etwa 1854 in Frankreich) Ziersträu-
gehören zu Bastarden, an denen die Art betei-
cher, im subatlantischen Europa sich einbür-
ligt sein kann (vgl. S. x billardii agg.), oder zu
gernd und ein synanthropes Areal ausbildend.
S. alba s. l. Auch für Deutschland ist die Art
In Sachsen die am häufigsten verwildernden
bisher nicht sicher nachgewiesen (vgl. WISS-
Spiersträucher, so an Straßen- und Wegrän-
KIRCHEN
douglasii (mit Sicherheit eine der Elternarten)
und anderen Arten, über deren Beteiligung nur
dern, auf Bahngelände, in und an Gebüschen,
an Ufern vom Tief- bis in das Bergland. Oft nur
am Ort der Anpflanzung sich längere Zeit hal-
& HAEUPLER 1998).
A
A
A
A
A
A
A
S
A
A
A
A
tend, aber auch in Ausbreitung begriffen und
gebietsweise mit Einbürgerungstendenz.
A
A
A
A
A
A
A
Spiraea tomentosa L. – Filziger Spierstrauch, Gelbfilziger Spierstrauch
sich erhaltend („Kulturrelikt“) und wohl auch
N, K, E – NPh
offensichtlich Einbürgerungstendenz. Bereits
Zierstrauch aus dem östlichen N-Amerika, in
um 1800 als Gartenpflanze in der Oberlausitz
E u ropa seit 1736 (England) in Kultur, aber sel-
bekannt (BARBER & MILITZER 1954).
etablierend (vegetative Ausbreitung), lokal
ten verw i l d e rt. Die einzigen in Deutschland bekannten eingebürg e rten Vorkommen befinden
A
sich im Oberlausitzer Tiefland (bereits um 1900
stellenweise verw i l d e rt). Die für die Art günsti-
SYRINGA – FLIEDER
A
gen Standortbedingungen im Oberlausitzer
(Fam. Oleaceae – Ölbaumgewächse)
Heide- und Teichgebiet, wo sie in bodenfeuch-
Syringa persica → siehe unter S. vulgaris!
A
ten Wäldern und Gebüschen, an Waldwege-
A
A
auftritt, förd e rten die Einbürg e rung und Ausbil-
Syringa vulgaris L. – Gewöhnlicher
Flieder
dung eines regionalen synanthropen Are a l s
N, K, E – NPh
(vgl. Karte in OTTO et al. 1997, HARDTKE & IHL
Häufig gepflanzter Zierstrauch aus dem süd-
2000).
östlichen Europa, in Mitteleuropa und auch
r ä n d e rn und Teichufern, teilweise in Moore n
Sachsen seit dem 16. Jahrhundert kultiviert, in
A
Gärten von Meißen Mitte des 17. Jahrhunderts bereits drei Farbformen (vgl. KRAUSCH
A
STAPHYLEA – PIMPERNUSS
1997). In Sachsen zerstreut verwildert auftre-
(Fam. Staphyleaceae – Pimpernussgewächse)
tend, dabei an wärmegetönten Hangstandor-
A
Staphylea pinnata L. – Gewöhnliche
Pimpernuss
ten sich einbürgernd und teilweise vom Flie-
A
N, K, U – NPh
end (z. B. Elbhügelland).
Wärmeliebender Zierstrauch (nach MILITZER &
Nach MILITZER & SCHÜTZE (1953) soll auch S.
A
SCHÜTZE 1952 bereits im Hortus Lusatiae 1594
persica L. – Persischer F. bereits 1724 in
von FRANKE aufgeführt) aus dem Mittelmeer-
Laubaner Gärten kultiviert worden sein und
gebiet. Gegenwärtig keine auf Verwilderung
nicht selten verwildert und eingebürgert auf-
zurückgehenden Vorkommen außerhalb von
treten (z. B. Bautzen, Spreetal).
A
A
Garten- oder Parkanlagen bekannt, früher „zuweilen verwildert“ (z. B. bei Zittau und bei
Stollberg) aufgetreten ( SCHORLER 1919, FLÖSSNER
A
et al. 1956).
S
T
A
A
A
SYMPHORICARPOS –
SCHNEEBEERE, KNALLERBSE
(Fam. Caprifoliaceae – Geißblattgewächse)
Symphoricarpos albus (L.) S. F. BLAKE –
Gewöhnliche Schneebeere
N, K, U-E – NPh
Häufig, auch außerhalb von Siedlungen (entlang von Verkehrswegen, in Flurgehölzen etc.),
gepflanzter Zierstrauch aus Nordamerika. In
A
Sachsen vom Tief- bis in das Bergland verwildert auftretend, meist nur an den Anbauorten
A
der dominierte Gebüschgesellschaften aufbau-
A
A
TAMARIX – TAMARISKE
offensichtlich verwilderte und eingebürgerte
(Fam. Tamaricaceae – Tamariskengewächse)
Vorkommen mit erfasst wurden. Damit lässt
Tamarix gallica L. – Französische Tamariske
sie die bedrohliche Situation autochthoner
N, U – NPh
die sowohl Sicherung der Naturverjüngung
Ziergehölz aus dem westlichen Mittelmeer-
(z. B. vor Wildverbiss) als auch Anzucht und
gebiet. In der Braunkohlentagebau-Folgeland-
Wiederausbringung entsprechender Herkünfte
schaft bei Espenhain spontan angesiedelt
erfordert, ist Anliegen des Naturschutzes (be-
(Weiden-Sukzessionsgebüsch auf Feuchtbio-
sonders geschützte Art, Rote-Liste-Art in
top in Tagebaurestloch, GUTTE et al. 1999).
Deutschland und Sachsen) wie der Forstwirt-
Restbestände nicht erkennen. Ihre Erhaltung,
schaft (vgl. Einstufung als seltene und vordringlich zu erhaltende Baumart bei WOLF &
BRAUN 1995).
TAXUS – EIBE
A
A
A
A
A
A
(Fam. Taxaceae – Eibengewächse)
Taxus baccata L. – Europäische Eibe,
Gemeine Eibe
A
TEUCRIUM – GAMANDER
I, K, E – RL (DE: 3, SN: R) – § – MPh – FGSE-
(Fam. Lamiaceae – Lippenblütengewächse)
BA1
Teucrium chamaedry s L. – Edel-Gamander
Nadelbaum des mediterran-submediterran/
I?, K, E – HPh
montanen und mitteleuropäischen, ozeanisch
Wärmeliebender und kalkholder Zwerghalb-
geprägten Laubwaldgebietes (Hedera helix-
strauch. Aus Sachsen sind nur wenige Vor-
Arealtyp nach M EUSEL & JÄGER 1992).
kommen bekannt (überwiegend Elbtalgebiet,
Natürliche Verbreitung in Sachsen nicht sicher
Muldehügelland), die meist erloschen sind,
bekannt, da häufig inner- und außerhalb von
weshalb in der Roten Liste von 1991 (ILN
Siedlungen gepflanzt und durch Vogelausbrei-
1991) die Art in Sachsen als vom Aussterben
tung in Wäldern angesiedelt. Anpflanzungen
bedroht eingestuft wurde. Offensichtlich sind
unter naturnahen Bedingungen und subspon-
aber ehemalige wie noch erhaltene (z. B. bei
tane Ansiedlungen sind von natürlichen Vor-
Rathen, OTTO et al. 1997) Vorkommen syn-
kommen nicht immer sicher zu trennen (z. B.
anthrop (vgl. auch FLÖSSNER et al. 1956).
irrtümliche Angaben in der Literatur für Weiße-
A
A
A
A
A
A
A
A
ritzhänge von Tharandt, wo nachweislich um
1855 der Bestand künstlich begründet wurde,
A
vgl. SCHRETZENMAYR 1987, SCHMIDT 1994). Ver-
THUJA – LEBENSBAUM
mutlich natürliche Restbestände vor allem an
(Fam. Cupressaceae – Zypressengewächse)
Steilhängen mit Laubmischwäldern (Buchenwälder, Ahorn-Lindenwälder u. a.) auf meist
Thuja plicata DONN ex D. DON – RiesenLebensbaum
A
sickerfrischen und luftfeuchten Standorten, so
N, K – MPh
an den Hängen osterzgebirgischer Seitenflüsse
Im Gegensatz zu den als Friedhofsbäume ver-
T
der Elbe (z. B. Müglitztal, bei Schlottwitz >
breiteten und in zahlreichen Sorten in Parks
300 Exemplare, selbst hier z. T. im 19. Jahr-
und Gärten gepflanzten Ziergehölzen Morgen-
hundert gepflanzt, LEONHARDT et al. 1998)), ver-
ländischer L. (T. orientalis L.) und Abend-
einzelt im Elbsandsteingebirge und Lausitzer
ländischer L. (T. occidentalis L.) tritt T. plicata
Hügel- und Bergland. Darüber hinaus weitere,
gelegentlich auch in Wäldern (z. B. Forst Rup-
aber mit Sicherheit synanthrope Vorkommen
persdorf bei Herrnhut, PASSIG 2000) auf, da die
(vgl. HEMPEL 1979, SCHMIDT 1994). Die Karte
Art vereinzelt forstlich angebaut wurde.
im „Florenatlas“ (HARDTKE & IHL 2000) gibt
A
A
A
A
nicht die natürliche Verbreitung wieder, da
A
A
A
THYMUS – THYMIAN,
QUENDEL
Thymus praecox OPIZ – Frühblühender
Thymian
(Fam. Lamiaceae – Lippenblütengewächse)
I? – RL (SN: 0) – HPh
A
Thymus alpestris (Cˇ ELAK.) KERNER – Hochgebirgs-Thymian
Früher ein Vorkommen von subsp. praecox im
A
Diese überwiegend sudetisch-karpatische Art
türliche Ausbreitung oder Verschleppung aus
wurde mehrfach für Sachsen (Erzgebirge) in
dem nordböhmischen Teilareal (SCHMIDT 1977
A
der Literatur angegeben (HEYNERT 1964,
und in HARDTKE et al. 1996), wo die südmittel-
FROHNER 1965), sie konnte aber bisher nur im
europäische Sippe in Fels- und Schotterfluren
A
böhmischen Teil des obersten Westerzgebir-
sowie Trockenrasen des Böhmischen Mittel-
ges (Keilberg) nachgewiesen werden. In un-
gebirges vorkommt.
A
mittelbarer Nähe auf sächsischer Seite (oberer
A
A
A
Elbtal bei Königstein offensichtlich durch na-
Zechengrund bei Oberwiesenthal) wurden
Thymus x pseudalpestris = T. alpestris x T.
allerdings Pflanzen, die offensichtlich zu T. x
pulegioides → siehe unter T. alpestris!
pseudalpestris RONN. ex FERD. WEBER, dem
ren, gefunden (vgl. SCHMIDT 1977, SCHMIDT &
Thymus pulegioides L. – Arznei-Thymian,
Feld-Quendel
KNAPP 1977).
In Sachsen nur subsp. pulegioides –
Bastard T. alpestris x T. pulegioides, gehö-
A
Gewöhnlicher Arznei-T.
Thymus x oblongifolius OPIZ = T. pulegioides x T. serpyllum
(Syn.: T. pulegioides subsp. chamaedrys
I – HPh
I – RL (SN: G) – HPh
A
Im gemeinsamen Verbreitungsgebiet der
Submeridional/montan-mitteleuropäische Art.
Elternarten gelegentlich auftretender Bastard,
In Sachsen vom Tiefland (hier nur zerstreut, in
A
der bei lokalem isoliertem Vorkommen von T.
nördlicher Oberlausitz selten) bis in das Berg-
serpyllum diesen verdrängen kann.
land (mit zunehmender Häufigkeit in submon-
A
A
(FRIES) GUSUL
¸ )
taner und montaner Stufe) vorkommend (vgl.
Thymus pannonicus ALL. – SteppenThymian
Karten in SCHMIDT & KNAPP 1977, HARDTKE &
I? – RL (SN: 0) – HPh
ckenrasen, Magerweiden, Zwergstrauchhei-
Früher mehrfach im Elbtalgebiet aufgetretene
den, lückigen Wiesen, auch an Wegrändern, in
pannonisch-pontisch-südsibirische Steppen-
Steinbrüchen, auf alten Bergwerkshalden.
pflanze, aber verschollen (aktuelle Vorkommen
Varietäten:
bei Mühlberg/Elbe bereits in Brandenburg,
- var. parvifolius (BORBÁS) P. A. S CHMIDT (auf
SCHMIDT 1977 und in HARDTKE et al. 1996).
flachgründigen Felsstandorten im Hügel- und
A
Ungeklärt, ob natürliche Ausbreitung aus nord-
Bergland)
böhmischem Teilareal, wo die Art ein typischer
- var. praeflorens (RONN.) P. A. SCHMIDT
T
Vertreter kontinentaler Xerothermenrasen des
(magere Bergwiesen, bisher nur Osterzge-
Böhmischen Mittelgebirges ist, oder einge-
birge).
A
schleppt (vgl. SCHMIDT in WISSKIRCHEN & HAEUP-
A
A
A
A
A
A
LER
1998). Im Elbtal von Dresden kam früher
auch der Bastard mit T. pulegioides vor (T. x
IHL 2000), besonders in Halb- und Sandtro-
Thymus pulegioides x T. serpyllum = T. x
oblongifolius
porcii BORBÁS, vgl. SCHMIDT & KNAPP 1977).
Thymus serpyllum L. – Sand-Thymian
Thymus x porcii = T. pannonicus x T. pulegioi-
I – RL (SN: G) – HPh
des → siehe unter T. pannonicus!
Temperat-boreal verbreiteter Zwergstrauch
des subkontinentalen Europa (Gypsophila
fastigiata-Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER 1992).
A
A
A
Die SW-Grenze des geschlossenen nord- und
Genaue natürliche Verbreitung infolge Pflan-
mitteleuropäischen Hauptverbreitungsgebietes
zung und subspontaner Ausbreitung schwierig
verläuft am Südrand der nordsächsischen Alt-
zu erfassen. Natürliche Vorkommen schwer-
pleistozän-Landschaften. Verbreitet (Oberlau-
punktmäßig in Laubmischwäldern sommer-
sitzer Tiefland) bis zerstreut in den nordsächsi-
warmer Lagen, vor allem Linden-Hainbuchen-
schen Sandgebieten (Sand-Pionierfluren, Tro-
Eichenwälder auf Lehm-, Löss- und Tonböden,
ckenrasen und Zwergstrauchheiden, Wegrän-
Eichen- und Ahorn-Linden-Steilhangwälder,
der in Kiefernforsten), südlich davon nur ein-
Eichen-Ulmen-Auenwälder. Gehört als wald-
zelne Vorkommen, fehlt dem Löss- und Lehm-
baulich interessante Mischbaumart zu den
gebiet sowie dem Bergland (vgl. Karten in
forstlichen Genressourcen, für die eine Erhal-
SCHMIDT & KNAPP 1977, HARDTKE & IHL 2000).
tung der genetischen Variation als notwendig
Auflassung oder Intensivierung extensiv ge-
eingestuft ist (z. B. Anlage von Samenplanta-
nutzter Grasfluren und Heiden sowie Eutro-
gen, Klärung der Erhaltungswürdigkeit von Po-
phierung verursachten regional Rückgang oder
pulationen über Nachkommenschaftsprüfun-
Verlust von Vorkommen, aber im Bereich des
gen, vgl. WOLF & BRAUN 1995, LAF 1998a).
A
dest vorübergehend auf offenen Sandböden
Tilia cordata x T. dasystyla = T. x euchlora →
A
ausbreitend.
siehe unter T. x europaea!
Lausitzer Braunkohlentagebaus sich zumin-
A
A
A
A
A
A
Tilia cordata x T. platyphyllos = T. x europaea
A
N, K, U – HPh
Tilia x europaea L. = T. cordata x T. platyphyllos – Holländische Linde
A
Häufig als Gewürz-, aber auch als Heil- und
(Syn.: T. x vulgaris HAYNE)
Zierpflanze (nach MILITZER & SCHÜTZE 1953 in
I, K – MPh
A
der Oberlausitz mindestens seit 1724) kulti-
Häufig gepflanzter Straßenbaum (schon im
vierter Zwergstrauch, der gelegentlich verwil-
19. Jahrhundert), dazu auch einige Sorten
dert auftritt. Spontan (Samenverfrachtung
(z. B. cv. Pallida – Kaiser-L., auf deren ver-
durch Ameisen) oder über Gartenauswurf sich
stärkte Verwendung um 1950 in der Ober-
ausbreitend und unterschiedliche, meist tro-
lausitz schon MILITZER & SCHÜTZE1952) hinwei-
ckenwarme ruderale Standorte besiedelnd.
sen. Nach KUNTZE (1867) „nirgends wild, in
Thymus vulgaris L. – Gewürz-Thymian,
Echter Thymian, Garten-Thymian
Deutschland erst aus holländischen Gärten
eingeführt“, kann aber auch spontan zwischen
A
A
A
A
den Eltern auftreten. Neben diesem Bastard
TILIA – LINDE
wird als Straßenbaum ein weiterer Bastard der
(Fam. Tiliaceae – Lindengewächse)
Winter-L. gepflanzt: T. x euchlora K. KOCH
Tilia cordata MILL. – Winter-Linde
(T. cordata x T. dasystyla STEV.), bekannt als
I, K, E – MPh – FGMBV3
Krim-L.
Submediterran/montan-mitteleuropäische
Baumart, die im Osten bis zum Ural (noch klei-
Tilia platyphyllos SCOP. – Sommer-Linde
nes Teilareal in Westsibirien) reicht (Tilia corda-
I, K, E – MPh – FGMBV3
ta-Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER 1992). In
Submediterran/montan-südmitteleuropäisch/
Sachsen verbreitet vom Tiefland bis in das
demontan verbreitete Baumart. In Sachsen
untere Bergland (Höhengrenze nach Hempel
schwerpunktmäßig im Hügelland und untere n
1979 im Grenzbereich von hochkollin zu sub-
B e rgland (nur in frostgeschützten Lagen bis in
montan, nur an geländeklimatisch begünstig-
submontane Stufe, Osterz g e b i rge bis 685 m ü.
ten Standorten bis in submontane Stufe), in
NN, MÜLLER 1998), den altpleistozänen Sand-
den oberen Lagen selten bis fehlend (im Ost--
gebieten und oberen Berglagen weitgehend
erzgebirge bis 685 m ü. NN, MÜLLER 1998).
fehlend (vgl. HEMPEL 1979, HARDTKE & IHL 2000).
A
A
T
A
A
A
A
A
A
A
A
Genaue natürliche Ve r b reitung infolge Pflanzung
gen. Von Anpflanzungen ausgehende Naturv e r-
und subspontaner Ausbreitung (z. B. NW-Sach-
jüngung ist nicht bekannt.
sen) schwierig zu erfassen. Natürliche Vorkom-
A
men in Laubmischwäldern nährstoff reicher,
s i c k e rfrischer und luftfeuchter Standorte, vor
A
allem in Schlucht- und blockreichen Schatthang-
ULEX – STECHGINSTER
wäldern.
(Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblütenge-
A
Polymorphe Art (vgl. die bereits von KUNTZE
wächse)
1867 für das Leipziger Gebiet beschriebenen
A
zahlreichen Abänderungen, allerdings unter
Ulex europaeus L. – Gewöhnlicher Stechginster
Einbeziehung von Cultivare n ) mit mehre re n
N, K, E – NPh
A
u n z u reichend bekannten Unterarten.
Seit dem 19. Jahrhundert in verschiedenen
In Deutschland nach WISSKIRCHEN & HAEUPLER
Gebieten Sachsens verwildert auftretender
(1998) neben subsp. platyphyllos die Unterar-
Kleinstrauch aus dem atlantischen Europa,
ten subsp. pseudorubra C. K. SCHNEID. und
lokal eingebürgert.
A
subsp. cordifolia (BESSER) C. K. SCHNEID., von
A
l e t z t e rer liegen auch aus Sachsen Angaben vor.
A
A
A
A
A
A
Tilia tomentosa MOENCH – Silber-Linde
ULMUS – ULME, RÜSTER
N, K – MPh
(Fam. Ulmaceae – Ulmengewächse)
Häufig gepflanzter Straßenbaum aus Südost-
Die sächsischen Ulmen wurden umfassend
e u ropa, aber nur selten außerhalb von Siedlun-
von MACKENTHUN (2000) bearbeitet, wobei sich
die Untersuchungen (u. a. zu Identifikation,
Abb. 61
Derbe Sonnenblätter mit einfacher Blattspitze
bei der Berg-Ulme
(Ulmus glabra)
Stammumfang, Höhe, Kronentransparenz der
Bäume, Individuenzahl, Schutzproblematik) auf
die Flusstäler von Elbe, Mulde (Freiberger,
Zwickauer und Vereinigte Mulde) und Spree
konzentrieren. Den Ulmenarten wird verstärkte Aufmerksamkeit seitens der Sächsischen
Landesanstalt für Forsten gewidmet. Als forstliche Genressourcen wird ihre Erhaltung als
A
„vordringlich“ eingestuft, dabei Berg-U. als
eine der „Schlüsselbaumarten“, Feld- und
A
Abb. 62
Flatter-U. als „seltene“ Baumarten (WOLF &
Dünnes mehrspit-
BRAUN 1995). Neben der Erfassung und Siche-
A
ziges Schattenblatt
rung von Einzelbäumen und Beständen (Aus-
der Berg-Ulme
weisung von „Generhaltungsobjekten“) um-
T
(Ulmus glabra)
fassen die Aktivitäten ex situ-Erhaltungsmaß-
U
A
A
nahmen (z. B. Erhaltungsplantagen, Klonsammlung; vgl. LAF 1997, 1998a).
Ulmus glabra HUDS. – Berg-Ulme, WeißRüster
(Syn.: U. scabra MILL.)
I, K, E – RL (SN: V) – MPh – FGSLBA1
Meridional/montan bis boreal verbreitete euro-
A
päische Art, Verbreitungsschwerpunkt im
Laubwaldgebiet der Mitteleuropäischen
A
A
A
Florenregion (östlich bis zum Ural). In Sachsen
40 000 Bäume, der auffallende Mangel an
v e r b reitet im Bergland (Höhengrenze markiert
Naturverjüngung wird von ihm mit intensiver
nach HEMPEL 1979 den Gre n z b e reich von der
Weidenutzung in den Flussauen begründet.
A
A
montanen zur hochmontanen Stufe) und ang renzenden Hügelland, zerstreut bis in das Tiefland, aber den Altpleistozän-Gebieten weitest-
Abb. 63
gehend fehlend (vgl. Karte in HARDTKE & IHL
Blütenstände der
2 0 0 0 ). Kommt vor allem inedellaubbaumreichen
Flatter-Ulme
Bachtälchen, Schlucht- und Schatthangwäldern
(Ulmus laevis) mit
vor. Natürliche Ve r b reitung infolge schwieriger
lang gestielten und
A b g renzung gegenüber U. minor und Fehlbe-
deshalb bei Wind
stimmungen sowie Anpflanzungen (vgl. WILL-
„flatternden“
KOMM
1866: „häufig gepflanzt“) und subsponta-
Blüten
ner Ausbreitung schwierig zu erfassen.
A
A
A
A
A
Gebietsweise im Rückgang („Holländische
Ulmenkrankheit“), aber als Art in Sachsen
A
(noch) nicht gefährdet (vgl. auch LAF 1998a),
nach Schätzungen von MACKENTHUN (2000)
Abb. 64
etwa 60 000 Bäume.
Vielstämmige blü-
A
hende Flatter-Ulme
Ulmus glabra x U. minor = U. x hollandica
(Ulmus laevis) am
Elbufer
Ulmus x hollandica MILL. = U. minor x
U. glabra – Bastard-Ulme, Holländische
Ulme
A
A
A
I, K, E – MPh
Bei gemeinsamen Vorkommen der Eltern spon-
A
tan entstehend (Hybridschwärme bildend), aber
auch häufig gepflanzt und verschiedentlich eingebürgert.
A
Ulmus laevis PALL. – Flatter-Ulme
A
(Syn.: U. effusa WILLD.)
A
I, K, E – MPh – FGSEBA2
Art der Fluss- und Stromauen im submeridio-
A
nalen bis borealen, mehr kontinentalen Europa, in Sachsen zerstreut im Tief- und Hügelland (besonders in Flussauen und Niederun-
Abb. 65
gen), weitgehend fehlend im Bergland (vgl.
Die Flatter-Ulme
Karte in HARDTKE & IHL 2000), aber natürliche
(Ulmus laevis)
Verbreitung infolge Anpflanzungen und Verwil-
weist besonders
derungen schwierig zu rekonstruieren.
an Nassstandorten
Natürliche Vorkommen vor allem in Auenwäl-
eine Stammbasis
dern, im Tiefland auch in Erlen-Eschen-Niede-
mit Wurzelanläufen
rungswäldern und Erlen-Bruchwäldern. Weni-
auf, die Brettwur-
ger stark vom Ulmensterben betroffen als die
zeln entsprechen;
beiden anderen Ulmenarten. In Sachsen nach
hier durch Biber-
Schätzungen von MACKENTHUN (2000) etwa
fraß entrindet
A
U
A
A
A
A
A
A
A
Abb. 66
von MACKENTHUN (2000) noch etwa 20 000 In-
Zweig der Feld-
dividuen in Sachsen. Im Leipziger Auenwald
Ulme (Ulmus
nach Erfassungen des Stadtforstamtes Leipzig
A
minor), der von
62 autochthone Altbäume erhalten, von denen
der Ulmenkrank-
über Pfropfreisergewinnung eine Erhaltungs-
A
heit am stärksten
plantage angelegt wurde (LAF 1997–98).
betroffenen
A
Feld-Ulme mit Korkleisten an den Zweigen
Ulmenart
(Kork-U.) tritt nicht selten auf (z. B. Elbtalgebiet zwischen Dresden und Riesa häufig), ist
aber als Varietät (var. suberosa [MOENCH]
A
Ulmus minor MILL. – Feld-Ulme, RotRüster
A
REHD.) taxonomisch überbewertet.
(Syn.: U. campestris auct. non L., U. carpinifolia GLED.)
A
Mediterran-mitteleuropäisch-pontisch verbrei-
VACCINIUM – HEIDELBEERE,
PREISELBEERE, MOOSBEERE
tete Art (Ficaria-Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER
(Fam. Ericaceae – Heide[kraut]gewächse)
1992), deren subkontinentaler VerbreitungsVerbreitet im Elbtalgebiet, in Elster-Luppe-Aue
Vaccinium x intermedium RUTHE =
V. myrtillus x V. vitis-idaea – BastardHeidelbeere, Rötelbeere
A
und an unterer Mulde, sonst nur zerstreut bis
I – HPh
selten im Tief- und Hügelland. Die natürliche
Selten im gemeinsamen Verbreitungsgebiet
A
Verbreitung ist aber infolge Verwechslungsge-
der Elternarten auftretend (SCHORLER 1919,
fahr mit anderen Arten und dem Bastard (sie-
WEBER & KNOLL 1965, HEMPEL 1968, WEBER
A
he U. x hollandica), Anpflanzungen und Verwil-
1985b u. a.). Aktuelle Vorkommen besonders
derungen (selbst häufig auf „Ödland“ und
im Oberlausitzer Tiefland, Westerzgebirge und
A
subspontane Ansiedlungen auf alten Müllkip-
Vogtland (vgl. OTTO et al. 1999, HARDTKE & IHL
pen im Leipziger Raum, GUTTE 1971, 1991)
2000).
I, K, E – RL (DE: 3, SN: 3) – MPh – FGSEBA1
A
A
charakter sich auch in Sachsen widerspiegelt.
schwierig zu erfassen.
A
A
A
Vaccinium macrocarpon AITON –
Abb. 67
N – HPh
(Ulmus minor)
Durch Anpflanzungen in einigen Mooren (Dü-
genannt, wenn
bener Heide, Oberlausitzer Tiefland) eingebür-
sich an zwei- und
A
Zweigen auffällige
U
bilden
A
A
A
(Syn.: Oxycoccus macrocarpos [ AITON] PURSH)
die Feld-Ulme
A
V
Großfrüchtige Moosbeere, Krannbeere
Kork-Ulme wird
gerte Art aus dem östlichen N-Amerika.
mehrjährigen
Vaccinium microcarpum → siehe unter V. oxy-
Korkleisten aus-
coccos
linen Auenwäldern, edellaubbaumreichen
Vaccinium myrtillus L. – Heidelbeere,
Blaubeere, Schwarzbeere
Hangwäldern oder Gebüschen in den Flusstä-
I – HPh
lern. Am stärksten vom Ulmensterben („Hol-
Te m p e r a t - b o reale eurosibirische Art (Vaccinium
ländische Ulmenkrankheit“) betroffene Art.
myrt i l l u s - A realtyp nach MEUSEL & JÄGER 1992).
Gebietsweise stark im Rückgang, insbesonde-
In Sachsen in Nadelwäldern und -forsten,
re Altbäume, die absterben oder nach Krank-
bodensauren Laubwäldern und Zwergstrauch-
heitsbefall gefällt werden. Nach Schätzungen
heiden vom Tiefland bis in die obersten Berg-
Natürliche Vorkommen vor allem in planar-kol-
A
A
lagen weit verbreitet, lediglich in west- und
Abb. 68
mittelsächsischen Lössgebieten weitgehend
Die Rausch- oder
fehlend. Nicht selten treten Pflanzen mit un-
Trunkelbeere
bereiften Beeren (f. epruinosum ASCH. et
(Vaccinium uligino-
MAGN., „Jungfernbeere“) auf, selten dagegen
sum), auch Moor-
die weißfrüchtige Form (f. leucocarpum
Heidelbeere in
[DUMORT.] K OCH; z. B. Oberlausitz, MILITZER &
Abgrenzung zur
SCHÜTZE 1953).
eigentlichen Heidelbeere genannt,
Vaccinium myrtillus x V. vitis-idaea = V. x inter-
hat im Gegensatz
medium
zu dieser runde
Vaccinium oxycoccos L. – Gewöhnliche
Moosbeere
Vaccinium vitis-idaea L. – Preiselbeere,
Kronsbeere
blaugrüne Blätter
I – HPh
(Syn.: Oxycoccus palustris PERS.)
Temperat bis arktisch verbreitete zirkumpolare
I – RL (DE: 3, SN: 3) – HPh
Art (Linnaea borealis-Arealtyp nach MEUSEL &
Temperat bis arktisch verbreitete zirkumpolare
JÄGER 1992). In Sachsen in Nadelwäldern und
Art nährstoff- und basenarmer Moore. In S a c h -
-forsten, bodensauren Laubwäldern und
sen zerstreut in Mooren der Oberlausitz, Dü-
Zwergstrauchheiden verbreitet vom Oberlau-
bener Heide, des Erzgebirges und Vogtlandes,
sitzer Tiefland bis in das Elbsandsteingebirge,
sonst selten oder fehlend. Früher weiter ver-
im Erzgebirge und Vogtland, sonst zerstreut
breitet, aber durch Verlust von Lebensräumen
(Lausitzer Bergland, Dübener und Dahlener
(z. B. Moordegradation infolge gezielter Ent-
Heide) oder selten, in den Löss- und Lehmge-
wässerung der Moore oder nach Grundwas-
bieten weitestgehend fehlend. Unter den
serabsenkung durch Bergbau) gebietsweise
wenigen Sorten, die in Gartenkultur eingeführt
im Rückgang oder erloschen.
wurden, auch eine Selektion aus dem Erzge-
Die verschiedentlich (z. B. FLÖSSNER et al.
birge (cv. Erzgebirgsperle, vgl. Deutsche
1956, FLÖSSNER 1962, HEYNERT 1964, OBERDOR-
Baumschule 11/ 1996).
FER
braune Triebe und
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
1994) für das Erzgebirge angegebene Art
A
V. microcarpum (TURCZ. ex RUPR.) SCHMALH. –
Kleinfrüchtige M. (auch als Unterart von V.
Abb. 69
oxycoccos aufgefasst) ist in Sachsen (wie
Im Gegensatz zu
auch in Deutschland, vgl. WISSKIRCHEN &
den dünnen som-
HAEUPLER 1998) nicht sicher nachgewiesen.
mergrünen Blät-
A
A
tern der Heidel-
Vaccinium uliginosum L. – Rauschbeere,
Trunkelbeere, Moor-Heidelbeere
und Rauschbeere,
I – RL (SN: 3) – HPh
Gattung Vacci-
Temperat bis arktisch verbreitete zirkumpolare
nium gehören,
Art (Linnaea borealis-Arealtyp nach MEUSEL &
sind die Blätter
JÄGER 1992). In Sachsen zerstreut im Oberlau-
der Preiselbeere
sitzer Tiefland, Erzgebirge und Vogtland, sonst
(Vaccinium vitis-
nur sehr vereinzelt und meist erloschen (vgl.
idaea) immergrün,
Karte in HARDTKE & IHL2000). Durch Verände-
derb und ledrig
rung der Lebensräume (Birken- und Kiefern-
die ebenfalls zur
A
A
A
V
A
Moorwälder, Moorkiefern-Moorgehölze, SpirkenFichten-Moorwälder) gebietsweise im Rückgang.
A
A
A
A
A
VIBURNUM – SCHNEEBALL
beeinflussten Klimagebiet (Angelica sylvestris-
(Fam. Caprifoliaceae – Geißblattgewächse)
Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER 1992). In Sach-
Viburnum lantana L. – Wolliger Schneeball
sen weit verbreitet vom Tiefland (nur zerstreut
N, K, E – NPh
Bergland, besonders in Gebüschen der Ge-
Wärmeliebender Strauch, der vom Mittelmeer-
wässerufer, der Weich- und Hartholzaue, in
gebiet bis in das benachbarte Thüringen und
Laubwäldern und deren Mantel auf feuchten,
A
Sachsen-Anhalt reicht. In Sachsen nur ge-
nährstoffreichen Standorten. Nach HEMPEL
pflanzt, gelegentlich verwildernd und lokal ein-
(1979) Höhengrenze an der Grenze von sub-
A
gebürgert (z. B. Elbhügelland, Vogtland, bei
montaner zu montaner Stufe, unter günstigen
Leipzig).
Bedingungen aber auch höher (im Osterzge-
A
A
A
in altpleistozänen Sandgebieten) bis in das
birge auf Steinrücken bis 765 m ü. NN,
Abb. 70
MÜLLER 1998).
Der Wollige
A
Schneeball (Vibur-
A
im Gegensatz zum
A
Schneeball unge-
Gern gepflanzt, aber nur in Gärten und Grünanlagen, wird die Sorte cv. Roseum mit kuge-
num lantana) hat
ligen Blütenständen und sterilen Blüten.
Gewöhnlichen
VINCA – IMMERGRÜN
teilte Blätter und
A
zuletzt schwarze
(Fam. Apocynaceae – Hundsgiftgewächse)
Vinca major L. – Großes Immergrün
Steinfrüchte
A
N, K, U-E – HPh
A
pflanze, die in Standardwerke wie ROTHMALER
A
Deutschland nicht aufgenommen wurde. Die
Aus dem Mittelmeergebiet stammende Zier(1996) oder WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) für
A
Viburnum opulus L. – Gewöhnlicher
Schneeball
Art tritt aber in Sachsen gelegentlich verwil-
I – NPh
gerungstendenz im Leipziger Gebiet.
dert auf, nach GUTTE (1990) sogar mit Einbür-
Eurosibirische temperat-boreale Art mit Ver-
A
breitungsschwerpunkt im mehr ozeanisch
Vinca minor L. – Kleines Immergrün
N? (DE: A, seit Römerzeit), K, E – HPh
A
A
Abb. 71
Submeridional-temperat verbreitete Art im
Gewöhnlicher
ozeanisch beeinflussten Europa, seit Jahrhun-
Schneeball
derten in Sachsen (seltener im altpleistozänen
(Viburnum opulus)
Tiefland und oberen Erzgebirge) eingebürgert
A
mit gelappten
in Laubwäldern und Gebüschen. Oft den An-
A
Steinfrüchten, die
V
A
Blättern und
zur Reife scharlachrot sind
schein einer natürlich vorkommenden Waldbodenpflanze erweckend, aber Kulturrelikt (Zeiger ehemaliger Siedlungen, Burganlagen,
Grabstätten u. ä.; vgl. auch WEBER 1983 für
das Vogtland). BAADE (1996) untersuchte speziell V. minor als Indikator für aufgelassene
Siedlungen in den Wäldern des unweit der
sächsischen Grenze liegenden Leinagebietes.
A
A
A
A
VISCUM – MISTEL
Bewahrung der Tanne kann auch die Existenz
(Fam. Loranthaceae – Mistelgewächse)
des an sie gebundenen Halbschmarotzers
Die taxonomische Bewertung der Mistel-Sip-
sichern. In anderen Bereichen des gemeinsa-
pen erfolgt unterschiedlich. Sie können als
men Areals (z. B. Baden-Württemberg) von
eine weit gefasste Art im meridional/montan-
Tanne und Tannen-M. kommt es, wobei offen-
temperaten Eurasien (Viscum album L. s. l.,
sichtlich prädisponierenden Umwelteinflüssen
siehe unten) mit drei Unterarten (z. B. WISSKIR-
eine Bedeutung zukommt, in Tannenbestän-
CHEN
& HAEUPLER 1998) betrachtet werden,
den mit geminderter Vitalität zu einer Ausbrei-
aber auch als Artengruppe (V. album agg.) mit
tung der Mistel (vgl. JANSSEN & WULF 1999).
zwei Arten (z. B. ROTHMALER 1996), davon eine
- subsp. album – Laubholz-M.
auf Laubbäumen (V. album s. str. – Laubholz-
(Syn.: V. album L. s. str.)
M., Eurasien), die andere (V. laxum BOISS. et
RL (SN: V)
REUT. – Nadelholz-M., Europa) auf Nadelbäu-
Im Tief- und Hügelland zerstreut, gebietsweise
men. Dann umfasst letztere zwei Unterarten
(z. B. in oder ausgehend von Flusstälern wie
(subsp. laxum – Kiefern-M., subsp. abietis –
Elbe, Mulde, Schwarze Elster) häufig. Bevor-
Tannen-M.). Genetische Untersuchungen bele-
zugt in humiden und frostmilden Gebieten
gen Hybridisierung und Genfluss zwischen
(vgl. HEMPEL 1979, SCHMIDT 1989b, HARDTKE &
den drei Mistelsippen (GAMPER 2000).
IHL 2000). Im Erzgebirge weitestgehend fehlend, aber vom Elbtalgebiet bis in die hochkol-
Viscum album L. s. l. – Laub- und Nadelholz-Mistel
line Stufe (an günstigen Standorten sogar bis
I – RL (SN: V) – Ep(H/NPh)
(MÜLLER 1998). Wächst bevorzugt auf Malus
Immergrüner Halbparasit auf Laub- und Nadel-
und anderen Kernobstartigen (z. B. Sorbus,
bäumen in Wäldern und Gebüschen, Parks
Crataegus), auf Populus, Salix, Betula, Tilia,
und Gärten, auf Straßenbäumen wintermilder
Acer, Robinia, auf fremdländischen Arten teil-
und meist luftfeuchter Lagen.
weise häufiger als auf europäischen Vertretern
Unterarten:
der gleichen Gattung.
- subsp. abietis (WIESB.) JANCH. – Tannen-M.
- subsp. austriacum (WIESB.) VOLLM. –
(Syn.: V. laxum subsp. abietis [ WIESB.] O.
Kiefern-M.
SCHWARZ)
(Syn.: V. laxum BOISS. et REUT. s. str., V. album
RL (SN: 1)
subsp. laxum [BOISS. et REUT.] GREMLI)
Nur auf Tannen, in der Regel auf Weiß-Tanne
RL (SN: V)
(teilweise auch auf fremdländischen Tannen,
Auf Kiefern (nach MILITZER & SCHÜTZE 1952 im
so im Forstbotanischen Garten Tharandt;
Kreis Bautzen auch auf Fichten), ursprünglich
NOBBE 1884, SCHMIDT 1989b). Im natürlichen
vor allem im Verbreitungsgebiet natürlicher
Verbreitungsgebiet von Abies alba früher zer-
Kiefernwälder und bodensaurer Eichenwälder
streut vorkommend (vgl. Karte in HARDTKE &
mit Kiefern als Mischbaumart, heute meist in
IHL 2000), mit dem Rückgang des Wirtsbau-
Kiefernforsten. Verbreitet in den Altmoränen-
mes seit dem vorigen Jahrhundert (siehe
landschaften Nord-Sachsens, zerstreut im Elb-
unter Abies alba) sehr selten geworden. Für
hügelland, sonst weitestgehend fehlend. Nach
die in Sachsen schon fast erloschen geglaubte
HEMPEL (1979) Zeiger natürlicher Kiefernvor-
Tannen-M. (HEMPEL 1979) wurden in den letz-
kommen, dabei stets in Gewässernähe.
ten beiden Jahrzehnten wieder einige Vor-
Gebietsweise im Rückgang, vor allem durch
kommen im Elbsandsteingebirge und unteren
Lebensraumverlust im Bereich riesiger Braun-
Osterzgebirge ermittelt (vgl. SCHMIDT 1989b,
kohlentagebaue des Lausitzer Tieflandes.
1996b), aber gebietsweise (z. B. Vogtland,
Andererseits aber in Kiefernbeständen (selbst
Oberlausitz) offensichtlich erloschen. In
jüngeren Altersklassen) häufiger geworden
Sachsen vom Aussterben bedroht, nur die
und in Ausbreitung (vgl. SCHMIDT 1989b,
500 m ü. NN) des Osterzgebirges reichend
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
V
A
A
A
A
A
A
VITIS – WEINREBE
Abb. 72
Die Kiefern-Mistel
(Fam. Vitaceae – Weinrebengewächse)
Vitis vinifera L. – Echte Weinrebe, Weinstock
(Viscum album
A
subsp. austria-
A
grüner Halbparasit
cum), ein immer-
A, K, U – Li/NPh
Die Kultur-Weinrebe oder Kulturrebe
auf Kiefern
(subsp. vinifera) war seit dem Mittelalter bis
A
A
A
A
A
A
zur Klimaverschlechterung („Kleine Eiszeit“)
auch in Sachsen weit verbreitet in Kultur
(„feldmäßig”, nicht nur an Spalieren). Heute
HARTMANN 1997, JANSSEN & WULF 1999), offen-
beschränkt sich der Anbau im wesentlichen
sichtlich durch klimatische und/ oder immissi-
auf das Elbtalgebiet zwischen Pillnitz und
onsbedingte Prädisposition und damit vitali-
Diesbar-Seußlitz (lokal auch Neißehang bei
tätsgeminderte Wirtsbäume gefördert.
Ostritz). Verwilderte Vorkommen treten gelegentlich auf, sind in der Regel aber „Kulturre-
Viscum album subsp. laxum = V. album
likte“ an ehemaligen Anbauorten (aufgelas-
subsp. austriacum
sene Weinberge oder Gärten, auch Bahnge-
Viscum laxum subsp. abietis = V. album
lände oder Ruderalstellen).
subsp. abietis
Viscum laxum subsp. laxum = V. album
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
V
A
A
A
subsp. austriacum
Artenbestand, Status, Gefährdungsgrad und
Lebensformspektrum der Gehölzarten Sachsens
In Sachsen kommen 332 Taxa (Arten, Klein-
Tab. 2 gibt eine Übersicht aller Gattungen mit
und Unterarten, Bastarde) einheimischer und
der jeweiligen Anzahl der in Sachsen wild
wild wachsend auftretender gebietsfremder
wachsend auftretenden Arten, Kleinarten,
Bäume und Sträucher vor (vgl. Tab. 1). Sie ge-
Unterarten und Bastarde. Nach Auswertung
h ö ren 105 Gattungen in 48 Familien an. Die an
der Roten Liste der Farn- und Samenpflanzen
Gehölzen reichste Familie sind die Rosenge-
des Freistaates Sachsen wird sichtbar, dass
wächse (R o s a c e a e, hierzu 68 „Kleinarten“ der
ein Drittel der einheimischen Gehölze einer
Gattung R u b u s).
Gefährdungskategorie angehören:
Von 215 Arten (inkl. „Kleinarten“) sind 185 ein-
- ausgestorben oder verschollen: 10 Arten und
heimisch (indigen), lässt man die Brombeer-
Kleinarten,
„ K l e i n a rten” außer Betracht, dann sind es 121
- vom Aussterben bedroht: 20 Arten, Kleinar-
Arten. Ein Drittel der hier berücksichtigten Ge-
ten und Unterarten,
Tab. 1:
hölze sind nicht einheimische Arten (davon:
- stark gefährdet: 13 Arten, Kleinarten und
Übersicht wild
3 % Archaeophyten, 76 % Neophyten, 21 %
Unterarten,
wachsender
K u l t i v i e rte außerhalb von Siedlungen ohne Aus-
- gefährdet: 21 Arten und Kleinarten,
Gehölze nach
b reitungstendenz). Etwa 27 % der Neophyten
- extrem selten: 9 Arten, Kleinarten und
Lebensformen
gelten als in Sachsen eingebürg e rt (vgl. Tab. 1).
Unterarten.
und Status
a: Lebensformen; b: Arten; c: Kleinarten; d: Unterarten; e: Bastarde; f: Taxa gesamt; g: Arten, Klein- und Unterarten, Bastarde; : Summe der
Lebensformentypen und gesamt
I: Indigen; I?: Indigenat nicht sicher; A: Archaeophyt; N: Neophyt; U: Unbeständig oder nur gelegentlich verwildert; U-E: Unbeständig mit
Tendenz zur Einbürgerung; E: Eingebürgert; K: Kultiviert außerhalb von Siedlungen ohne Ausbreitungstendenz
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
Nach Bundesartenschutzverordnung sind be-
Eine Analyse der Gefährdungssituation der
sonders geschützt 7 Arten (3,2 %).
einheimischen Gehölze nach Lebensformen
20 der in Sachsen vorkommenden einheimi-
(vgl. Abb. 73) macht deutlich, dass hier beson-
schen Arten und Kleinarten sind nach der Ro-
ders die Zwerg- und Halbsträucher (43 %)
ten Liste der Bundesrepublik Deutschland
sowie Sträucher (29 %) gefährdet sind.
A
A
A
deutschlandweit gefährdet. Eine detaillierte
Aufstellung gibt Tab. 3 wieder.
A
Gattungen
Arten
Abies
1
Acer
4
Aesculus
Kleinarten
Unterarten
Bastarde
Taxa gesamt
Tab. 2
1
Sippenzahlen
5
einheimischer und
1
1
wild wachsend auf-
Ailanthus
1
1
tretender gebiets-
Alnus
3
4
fremder Gehölze
Amelanchier
2
2
Sachsens
Amorpha
1
1
Andromeda
1
1
Arctostaphylos
1
1
2
1
Aronia
1
1
1
Berberis
2
2
Betula
3
Buddleja
1
1
Calluna
1
1
Caragana
1
1
Carpinus
1
1
Carya
1
1
Castanea
1
1
Chamaecyparis
1
1
Chamaecytisus
1
1
Chamaespartium
1
1
Chimaphila
1
1
Clematis
1
1
Colutea
1
1
Cornus
3
Corylus
1
1
Cotinus
1
1
Cotoneaster
1
1
Crataegus
3
Cytisus
2
2
Daphne
1
1
Elaeagnus
2
2
Empetrum
1
1
Erica
2
2
Euonymus
1
1
Fagus
1
1
Fallopia
1
1
1
2
5
4
4
3
A
A
A
A
1
Aurinia
2
A
8
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
Fortsetzung Tab. 2:
Gattungen
Arten
Kleinarten
Unterarten
Bastarde
Taxa gesamt
Sippenzahlen ein-
Forsythia
1
1
heimischer und
Frangula
1
1
A
wild wachsend
Fraxinus
2
2
auftretender
Genista
3
3
A
gebietsfremder
Hedera
1
1
Helianthemum
1
A
Hippophaë
1
1
Ilex
1
1
A
Juglans
2
2
Juniperus
1
1
A
Laburnum
1
1
Larix
2
Ledum
1
1
Ligustrum
1
1
Linnaea
1
1
Lonicera
5
5
Loranthus
1
1
Lycium
2
2
Mahonia
1
1
A
Malus
2
2
Mespilus
1
1
A
Morus
1
1
Orthilia
1
1
A
Parthenocissus
1
1
Paulownia
1
1
A
Philadelphus
1
1
Physocarpus
1
1
Picea
3
Pinus
5
Gehölze Sachsens
A
A
A
A
A
2
2
1
3
3
3
8
Platanus
1
1
Polygala
1
Populus
3
Prunus
9
Pseudotsuga
1
1
A
Ptelea
1
1
Pterocarya
1
1
A
Pyracantha
1
1
Pyrus
2
2
A
Quercus
4
Rhamnus
1
1
Rhododendron
1
1
Rhus
1
1
Ribes
6
A
A
A
A
A
1
1
2
2
5
1
11
1
5
2
7
25
Robinia
1
Rosa
20
12
1
Rubus
7
68
Salix
15
2
1
74
13
29
A
A
Gattungen
Arten
Kleinarten
Unterarten
Bastarde
Taxa gesamt
Fortsetzung Tab. 2:
Sambucus
2
2
Sippenzahlen ein-
Solanum
1
1
heimischer und
Sorbus
4
5
wild wachsend auf-
Spiraea
4
5
tretender gebiets-
Staphylea
1
1
fremder Gehölze
Symphoricarpos
1
1
Sachsens
Syringa
1
1
Tamarix
1
1
Taxus
1
1
Teucrium
1
1
Thuja
1
1
Thymus
5
1
6
Tilia
3
1
4
Ulex
1
Ulmus
3
1
4
Vaccinium
5
1
6
Viburnum
2
2
Vinca
2
2
Viscum
1
Vitis
2
1
215
A
A
A
A
A
A
1
88
A
3
1
gesamt
A
A
1
3
A
19
31
332
A
(Anzahl Gattungen105)
A
Art
RL-SN
RL-DE
BArtSchV
Tab. 3
Abies
alba
1
3
Andromeda
polifolia
2
3
Arctostaphylos
uva-ursi
1
2
§
Deutschland
Aurina
saxatilis
R
3
§
gefährdeten einhei-
Betula
pubescens subsp. carpatica
D
mischen Gehölz-
Chamaespartium
sagittale
1
arten (nach RL-SN,
Chimaphila
umbellata
2
Cotoneaster
integerrimus
3
laut Bundesarten-
Crataegus
rhipidophylla subsp. lindmanii
G
schutzverordnung
Cytisus
nigricans
3
besonders ge-
Daphne
mezereum
3
Empetrum
nigrum
3
Erica
carnea
2
Erica
tetralix
3
Genista
germanica
3
Genista
pilosa
3
Helianthemum
nummularium subsp. nummularium
2
Juniperus
communis
2
Ledum
palustre
3
3
§
Linnaea
borealis
2
3
§
Loranthus
europaeus
1
G
2
Verzeichnis der in
Sachsen und
§
§
3
RL-DE) sowie der
schützten Arten
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
Fortsetzung Tab. 3
Verzeichnis der in
Art
RL-SN
Lonicera
nigra
V
Sachsen und
Malus
sylvestris
3
Deutschland
Orthilia
secunda
V
gefährdeten ein-
Pinus
rotundata grex arborea
1
heimischen
Pinus
rotundata grex prostrata
3
Gehölzarten (nach
Polygala
chamaebuxus
1
RL-SN, RL-DE)
Populus
nigra
1
sowie der laut
Ribes
alpinum
V
RL-DE
3
Bundesarten-
Ribes
spicatum
2
schutzverordnung
Rosa
agrestis
1
besonders ge-
Rosa
caesia
3
schützten Arten
Rosa
dumalis
V
Rosa
elliptica
1
3
Rosa
gallica
1
3
Rosa
inodora
1
Rosa
jundzillii
1
Rosa
micrantha
0
Rosa
pendulina
1
Rosa
pseudoscabriuscula
G
A
Rosa
rubiginosa
3
Rosa
sherardii
2
A
Rosa
tomentella
2
Rosa
tomentosa
3
A
Rubus
acanthodes
V
Rubus
apricus
0
A
Rubus
barberi
0
Rubus
bertramii
1
Rubus
bifrons
V
Rubus
camptostachys
2
Rubus
cimbricus
V
Rubus
constrictus
0
Rubus
dissimulans
1
Rubus
geminatus
V
Rubus
gratus
R
A
Rubus
grossus
3
Rubus
hevellicus
2
A
Rubus
leuciscanus
R
Rubus
lignicensis
0
A
Rubus
lividus
0
Rubus
lusaticus
3
Rubus
nemoralis
R
Rubus
nemorosus
R
Rubus
opacus
3
Rubus
pallidus
2
Rubus
radula
V
Rubus
scaber
1
Rubus
sieberi
1
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
3
3
0
G
0
G
1
BArtSchV
A
A
Art
RL-SN
RL-DE
G
BArtSchV
Fortsetzung Tab. 3:
Rubus
sorbicus
3
Rubus
sulcatus
1
Verzeichnis der in
Sachsen und
Rubus
tabanimontanus
0
Deutschland
Rubus
tuberculatus
R
gefährdeten ein-
Rubus
wahlbergii
R
heimischen
Rubus
wessbergii
G
Gehölzarten (nach
Salix
myrsinifolia
1
Salix
pentandra
V
sowie der laut
Salix
repens subsp. repens
3
Bundesarten-
Salix
repens subsp. rosmarinifolia
0a
schutzverordnung
Salix
triandra
G
besonders ge-
Sorbus
aucuparia subsp. glabrata
R
schützten Arten
Sorbus
torminalis
2
Taxus
baccata
R
Thymus
pannonicus
0
Thymus
praecox
0
Thymus
pulegioides
G
Thymus
serpyllum
G
Ulmus
glabra
V
Ulmus
minor
3
3
Vaccinium
oxycoccos
3
3
Vaccinium
uliginosum
3
Viscum
album subsp. abietis
1
Viscum
album subsp. album
V
Viscum
album subsp. austriacum
V
3
3
RL-SN, RL-DE)
§
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
Abkürzungen
Abkürzungen für Angaben zu Status, Gefährdung und
gesetzlichem Schutz, Lebensform und Bedeutung als
forstliche Genressourcen
(Zeile unter den Artnamen, gegebenenfalls Unterartnamen und/oder Synonymen)
Abkürzungen für den Status (zuerst genannte Buchstaben):
I
Indigen: in Sachsen einheimische Sippe
I?
Indigenat nicht sicher
A
Archaeophyt: nichteinheimische Art, die bereits vor 1500 eingeführt oder einge-
A
A
A
A
A
A
A
A
schleppt wurde und wild wachsend (U, U-E, E) auftritt
N
Neophyt: nichteinheimische Art, die seit 1500 eingeführt oder eingeschleppt wurde
A
und wild wachsend (U, U-E, E) auftritt
A
A
A
A
K
Kultiviert (Anpflanzungen außerhalb von Siedlungsgebieten) entweder Forstbaum,
Gehölze für Landschaftsgestaltung und -pflege, Ziergehölz; bei in Sachsen einheimi schen Arten bedeutet K (steht dann nach I), dass dieses Gehölz auch gepflanzt vor-
A
kommt
U
A
Unbeständig oder nur gelegentlich verwildert, d. h. aus Anpflanzungen durch Ausbreitung auf vegetativem oder generativem Wege, durch Verschleppung oder Gartenauswurf etc. sich (vorübergehend) ansiedelnd, aber nicht dauerhaft etabliert
A
U-E
Unbeständig mit Tendenz zur Einbürgerung
E
Eingebürgert: über generative oder vegetative Vermehrung (Naturverjüngung gepflanz-
A
ter Individuen, Ausbreitung über Diasporen, nach Verfrachtung auf dem Wasserweg
A
einheimischen Arten bedeutet E (steht dann nach I) Einbürgerung in Gebieten außer-
A
A
oder durch Gartenabfälle etc.) sich etablierende nicht einheimische Art; bei in Sachsen
halb ihres natürlichen Areals
Abkürzungen für Gefährdungsgrad (nach KORNECK et al. 1996, SCHULZ 1999) und
gesetzlichen Schutz (laut Bundesartenschutzverordnung):
RL
Rote Liste, z. B. RL (DE: 3, SN: 1)
DE
Deutschland
SN
Freistaat Sachsen
0
Gefährdungskategorie ausgestorben oder verschollen
A
0a
Gefährdungskategorie verschollen (Verdacht)
1
Gefährdungskategorie vom Aussterben bedroht
A
2
Gefährdungskategorie stark gefährdet
3
Gefährdungskategorie gefährdet
A
R
Gefährdungskategorie extrem selten
V
Vorwarnliste
A
G
Gefährdung anzunehmen
D
Daten mangelhaft
§
besonders geschützte Arten
A
A
A
A
A
Abkürzungen für Lebensformen (dem Status bzw. Gefährdungsgrad folgende
Angabe):
MPh
Makrophanerophyten: Bäume
N/MPh
Großsträucher bis kleine Bäume
NPh
Nanophanerophyten: Groß- und Kleinsträucher
(Erneuerungsknospen > 50 cm Höhe)
H/NPh
Zwerg- bis Kleinsträucher
A
HPh
Hemiphanerophyten (inkl. verholzte Chamaephyten): Zwergsträucher (inkl.
A
Ep
Epiphyten
Li
Lianen
A
A
A
A
Spaliersträucher) und Halbsträucher (Erneuerungsknospen in < 50 cm Höhe)
Abkürzungen für die Einstufung in Kategorien forstlicher Genressourcen (der Lebensform folgende Angabe; nach WOLF & BRAUN 1995):
FG
Forstliche Genressourcen
SLB
Schlüsselbaumart
MB
Mischbaumart
SEB
Seltene Baumart
A
A
A
Arterhaltung
V
Erhaltung der genetischen Vielfalt
1
vordringlich
2
dringlich
3
notwendig
4
wünschenswert
A
A
A
A
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A
A
A
A
A
Inhalt
A
Vorwort
2
Einleitung
3
Übersicht
4–86
A
A
A
A
A
Artenbestand, Status, Gefährdungsgrad und Lebensformspektrum
der Gehölzarten Sachsens
87–93
A
Abkürzungen
93– 95
Literatur
95–103
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A