Die Baum- und Straucharten Sachsens
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Die Baum- und Straucharten Sachsens
Schriftenreihe Heft 24 Baum- und Straucharten Die Baum- und Straucharten Sachsens – Charakterisierung und Verbreitung als Grundlagen der Generhaltung Sächsische Landesanstalt für Forsten Herausgeber SÄCHSISCHE LANDESANSTALT FÜR FORSTEN (LAF) Bonnewitzer Straße 34, 01796 Pirna, OT Graupa Telefon: (03501) 542-0 Telefax: (03501) 542-213 E-Mail: laf.graupa@laf.smul.sachsen.de, Internet: http://www.forsten.sachsen.de/laf Autor PETER A. SCHMIDT unter Mitarbeit von ULRICH KLAUSNITZER Technische Universität Dresden, Fachrichtung Forstwissenschaften, Institut für Allgemeine Ökologie und Umweltschutz, 01737 Tharandt Redaktion, Gestaltung SÄCHSISCHE LANDESANSTALT FÜR FORSTEN (LAF) Fotografie PETER A. SCHMIDT Redaktionsschluss Januar 2001 Repro/Druck Auflage 2 000 Bezug über Sächsische Landesanstalt für Forsten ISBN 3-932967-26-7 Gedruckt auf Papier aus 100 % chlorfrei gebleichtem Zellstoff. Verteilerhinweis: Diese Informationsschrift wird von der Sächsischen Staatsregierung im Rahmen ihrer verfassungsmäßigen Verpflichtung zur Information der Öffentlichkeit herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von deren Kandidaten oder Helfern im Zeitraum von sechs Monaten vor einer Wahl zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für alle Wahlen. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist auch die Weitergabe zur Verwendung bei der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die vorliegende Druckschrift nicht so verwendet werden, daß dies als Parteinahme der Herausgeber zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Diese Beschränkungen gelten unabhängig vom Vertriebsweg, also unabhängig davon, auf welchem Wege und in welcher Anzahl diese Informationsschrift dem Empfänger zugegangen ist. Erlaubt ist jedoch den Parteien, diese Informationsschrift zur Unterrichtung ihrer Mitglieder zu verwenden. In der Schriftenreihe der LAF sind bisher die folgenden Titel erschienen: Erstausgabe Heft 1/1994 Heft 2/1995 Heft 3/1995 Heft 4/1995 Heft 5/1995 Heft 6/1996 Heft 7/1996 Heft 8/1996 Heft 9/1996 Heft 10/1996 Heft 11/1997 Heft 12/1997 Heft 13/1998 Heft 14/1998 Heft 15/1998 Heft 16/1998 Heft 17/1998 Heft 18/1999 Heft 19/1999 Heft 20/2000 Heft 21/2000 Heft 22/2000 Heft 23/2000 Heft 24/2002 in Vorbereitung Waldfunktionenkartierung Forstpflanzenzüchtung – Quo vadis? Wald und Klima Erhaltung und Förderung forstlicher Genressourcen Übersicht der natürlichen Waldgesellschaften Genetik und Waldbau der Weißtanne, Bd. I und II Waldumbau – Beiträge zum Kolloquium Wald und Boden Forstliche Wuchsgebiete und Wuchsbezirke im Freistaat Sachsen Waldbiotopkartierung in Sachsen Empfehlungen geeigneter Herkünfte forstlichen Saat- und Pflanzgutes für den Anbau im Freistaat Sachsen (Herkunftsempfehlungen) Waldklimastationen Möglichkeiten einer integrierten Bekämpfung des Blauen Kiefernprachtkäfers Forstpflanzenzüchtung für Immissionsschadgebiete Der Waldzustand im Nationalpark Sächsische Schweiz nach den Ergebnissen der Permanenten Stichprobeninventur 1995/96 Zuordnung der natürlichen Waldgesellschaften zu den Standortsformengruppen (Ökogramme) Sanierung von Waldschadensflächen im extremen Immissionsschadgebiet unter besonderer Berücksichtigung des Nichtstaatswaldes Wald- und Forstökosysteme auf Kippen des Braunkohlenbergbaus in Sachsen – ihre Entstehung, Dynamik und Bewirtschaftung – Biogeochemisches Potenzial ausgewählter Baumarten auf meliorierten, immissionsbeeinflussten Standorten des Erzgebirges Waldumbau auf Tieflands- und Mittelgebirgsstandorten Bodenzustandserhebung (BZE) in den sächsischen Wäldern (1992–97) Leitfaden forstliche Bodenschutzkalkung in Sachsen Empfehlungen zur Wiedereinbringung der Weißtanne Der sächsische Wald im Dienst der Allgemeinheit Die Baum- und Straucharten Sachsens – Charakterisierung und Verbreitung als Grundlagen der Generhaltung Forstliches Umweltmonitoring in Sachsen – Level II Die Baum- und Straucharten Sachsens – Charakterisierung und Verbreitung als Grundlagen der Generhaltung PETER A. SCHMIDT unter Mitarbeit von ULRICH KLAUSNITZER Technische Universität Dresden, Fachrichtung Forstwissenschaften, Institut für Allgemeine Ökologie und Umweltschutz, Tharandt Vorwort Am 21. März 1994 ist in der Bundesrepublik Deutschland das Gesetz zu dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt (ÜBV) in Kraft getreten. Wesentliches Ziel des Übereinkommens ist die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt auf den Ebenen der Ökosystemvielfalt, der Artenvielfalt und der genetischen Vielfalt innerhalb der Arten. In der Forstwirtschaft wird dieser Gesetzesauftrag unter anderem mit dem Konzept zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung forstlicher Genressourcen in der Bundesrepublik Deutschland aus dem Jahre 2000 konkretisiert und umgesetzt. Dieses Konzept behandelt neben den Baumarten auch Straucharten als wichtigen Teil der biologischen und damit auch genetischen Vielfalt von Waldökosystemen. Die Nachfrage nach Saat- und Pflanzgut von Straucharten ist in den letzten Jahren rapide gestiegen. Die Ursachen hierfür liegen in der Bedeutung dieser Gehölze für die Biotop- und Landschaftsgestaltung. Einerseits finden sie Verwendung bei der Gestaltung von Waldrändern (s. Waldbaugrundsätze für den Staatswald des Freistaates Sachsen). Andererseits besteht ein erheblicher Bedarf für Begrünungs- und Ausgleichsmaßnahmen sowie für Begleitpflanzungen im Gartenund Landschaftsbau. Aufgrund mangelnder Kenntnisse zu Vorkommen und Eignung von Straucharten sowie durch fehlende gesetzliche Regelungen kam und kommt es zur unkontrollierten Einbringung gebietsfremder Arten oder Herkünfte in Wald und offener Landschaft. Die damit verbundenen wirtschaftlichen und ökologischen Folgen negativer Art, wie hohe Ausfallraten, Verdrängung einheimischer Arten oder Populationen sowie Hybridisierungseffekte, verdeutlichen die Notwendigkeit, genetisch geeignetes Vermehrungsgut zu verwenden. Die Nachfrage nach Saat- und Pflanzgut geeigneter heimischer Gehölze nimmt daher zu, kann aber durch Mangel an geeigneten Erntemöglichkeiten und kontrollierten Anzuchten oft nicht befriedigt werden. Im Gegensatz zu den forstlichen Baumarten ist der Kenntnisstand hinsichtlich der Verbreitung und Charakterisierung genetischer Ressourcen bei Straucharten vergleichsweise gering. Eine Datensammlung zur Verbreitung, Charakterisierung und Gefährdung sächsischer Straucharten, die durch den Lehrstuhl für Landeskultur und Naturschutz an der Fachrichtung Forstwissenschaften der TU DRESDEN im Auftrag der SÄCHSISCHEN LANDESANSTALT FÜR FORSTEN erarbeitet wurde, war Anlass, eine Gesamtübersicht aller Gehölzarten (einheimische, eingebürgerte und verwildernde gebietsfremde Bäume, Groß-, Klein-, Zwerg- und Halbsträucher) Sachsens zu erstellen. Die vorliegende Grundlagensammlung stellt einen ersten Schritt für eine effektive Erhaltung und nachhaltige Nutzung genetischer Ressourcen von Straucharten dar. Diese Gehölzflora für Sachsen ermöglicht in kompakter Form, Vorkommen von Sträuchern in einen regionalen Bezug zu setzen. Darauf aufbauend können nach der Erfassung und Charakterisierung der genetischen Ressourcen von Straucharten in den verschiedenen Landesteilen von Sachsen Beerntungseinheiten als Grundlage für die Bereitstellung von geeignetem Saat- und Pflanzgut ausgewiesen werden. Analog zu den Waldbaumarten kann somit eine breite genetische Basis für die Erhaltung und kontrollierte Nutzung genetischer Ressourcen von Straucharten sichergestellt werden. Einleitung Im Auftrag der Sächsischen Landesanstalt für Forsten in Graupa wurde eine Datensammlung zur Verbreitung, Charakterisierung und Gefährdung einheimischer Straucharten erstellt (SCHMIDT & KLAUSNITZER 1999). Dabei wurde im Anhang eine Übersicht aller in Sachsen wild wachsend auftretender, sowohl einheimischer als auch eingebürgerter oder nur aus Kultur verwilderter fremdländischer Arten der Gehölzflora vorgelegt. Einbezogen wurden Bäume, Sträucher, Zwerg- und Halbsträucher sowie holzige Lianen. Wesentliche Grundlage dafür bildeten neben einer umfangreichen Gehölzkartei und Datensammlung (SCHMIDT Mskr., vgl. auch 1989a, 1990; SCHMIDT & WILHELM 1995) deutsche, sächsische und regionale Florenwerke (z. B. diverse Auflagen des „W ÜNSCHE“ wie WÜNSCHE 1899, SCHORLER 1919 oder FLÖSSNER et al. 1956, WEBER & KNOLL 1965, ROTHMALER 1996) sowie floristische (z. B. OTTO et al. 1986–1999; GUTTE 1991), taxonomische (z. B. RANFT 1986–1995, SCHMIDT 1995a, GOLDE 1996), pflanzengeographische (z. B. HEMPEL 1979, HEMPEL et al. 1984, BENKERT et al. 1996) und forstliche (z. B. LAF 1995–1998) Publikationen. Der Verbreitungsatlas der Farn- und Samenpflanzen des Freistaates Sachsen befand sich zu dieser Zeit noch in Bearbeitung (vgl. HARDTKE et al. 1996, IHL & HARDTKE 1998). Inzwischen ist das vom Sächsischen Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft geförderte und dem Sächsischen Landesamt für Umwelt und Geologie betreute Projekt jedoch abgeschlossen (HARDTKE & IHL 2000), so dass für vorliegende Publikation nebst weiterer Literatur zusätzlich Karten zur Verbreitung von Gehölzen in Sachsen ausgewertet werden konnten. Da von SCHMIDT Texte für die Verbreitungskarten der Gehölzarten von etwa dreißig Gattungen in diesem „Florenatlas“ erarbeitet wurden, in dem Zusammenhang auch Pflanzenmaterial bestimmungskritischer Taxa revidiert wurde, konnte die Datensammlung erweitert werden. Die vorliegende Übersicht in Sachsen einheimischer und neuheimischer sowie sonstiger außerhalb von Siedlungen auftretender, aus Kultur verwilderter oder forstlich angebauter gebietsfremder Gehölzarten stellt damit eine völlig überarbeitete (SCHMIDT) Fassung der Darstellung in SCHMIDT & KLAUSNITZER (1999) dar. Sie enthält außerdem 15 Gehölzgattungen, die keine Aufnahme in den „Florenatlas“ fanden, sowie zusätzliche Arten. Die Sippen sind alphabetisch nach Gattungsnamen, innerhalb der Gattungen nach Artnamen, angeordnet. Die Bastarde sind ebenfalls entsprechend ihrer binären Benennung alphabetisch eingefügt. Für die einzelnen Arten (teilweise gruppiert in Artengruppen) und Bastarde werden knapp Gesamtareal, Verbreitung und standörtliches Verhalten in Sachsen charakterisiert, intraspezifische Taxa a u f g e f ü h rtund bei gefährdeten Arten Hinweise zu Rückgang und Schutz gegeben. Vor der verbalen Beschreibung werden mittels Abkürzungen Status, Gefährdungsgrad (Deutschland, Sachsen; BFN 1996, SCHULZ 1999) und gesetzlicher Schutz, Lebensform und Bedeutung als forstliche Genressource gekennzeichnet (vgl. Abkürzungsverzeichnis). Nach dem Gattungsnamen werden in einigen Fällen Hinweise auf weitere in Wäldern oder zur Landschaftsgestaltung im Anbau befindliche Arten gegeben, bei taxonomisch schwierigen oder „bestimmungskritischen“ Gattungen wird die Problematik kurz dargelegt. Die wichtigsten Synonyme werden sowohl bei den entsprechenden Sippen genannt als auch in die alphabetische Abfolge der behandelten Arten eingefügt (mit Verweis auf den k o rrekten Namen). Dies betrifft auch Bastardformeln (Nennung der Elternarten alphabetisch), sie werden aber nur nach einem der Eltern (dem in der Formel zuerst genannten) nochmals in dem laufenden Text aufgeführt (mit Verweis auf den binären Bastardnamen). Die Schreibweise deutscher Artnamen verfolgt konsequent das Prinzip der Absetzung des Art-Beiwortes vom Gattungsnamen durch Bindestrich (z. B. Feld-Ulme, aber nicht Feldulme), sofern nicht ohnehin (bei adjektivischen Epitheta, z. B. Holländische Ulme) beide Namen getrennt geschrieben werden (vgl. SCHMIDT 2001). Der Sächsischen Landesanstalt für Forsten Graupa wird für die Möglichkeit der Drucklegung herzlich gedankt. Für diverse technische Unterstützung danken wir den Mitarbeiterinnen I. FREHSE, R. POHL, A. SCHROIFF und M. ZIEVERINK. A A A Übersicht A A ABIES – TANNE Tiefland vorkam, jedoch seit dem 19. Jahrhun- (Fam. Pinaceae – Kieferngewächse) dert dramatischer Rückgang ( „ Tannensterben“: A Neben der seltenen einheimischen Weiß-Tanne veränderte Waldbewirtschaftung, Immissionen, sind in Wäldern vereinzelt fremdländische hohe Wilddichte, Verlust von genetischer Vari- A Tannen anzutreffen, die forstlich angebaut ation und Anpassungsfähigkeit isolierter Rest- wurden, z. B. die nordamerikanischen Arten bestände etc.), vielerorts erloschen, oft nur A Kolorado-T. (A. concolor [GORDON] HILDEBR.) noch Einzelbäume (meist in Fichten- und Kie- und Küsten-T. (A. grandis [D. DON] LINDL.), fernforsten), selten horst- oder gruppenweise die japanische Nikko-T. (A. homolepis SIEB. & erhalten (vgl. z. B. MILITZER 1948, HEMPEL ZUCC.) und die kaukasische Nordmann-T. (A. 1979, LAF 1995, HÖRENZ 1999, HARDTKE & IHL nordmanniana [STEVEN] SPACH). 2000). Verschiedentlich wurden auch alloch- A A thone Herkünfte angepflanzt. Bestand an über Abies alba MILL. – Weiß-Tanne 60-jährigen „Alttannen“ nach LAF (1995) etwa I, K, E – RL (DE: 3, SN: 1) – MPh – FGMBA1 2000 Individuen (1955 noch 61 000), schwer- Submediterran/montan bis südsubatlantisch- punktmäßig in ostelbischer Sächsischer A südzentraleuropäisch/demontan verbreiteter Schweiz und im Erzgebirge (hier noch um Nadelbaum, der in Sachsen seine nördliche 1850 „überall und in nicht geringer Zahl alte A Arealgrenze erreicht (nur östlich der Elbe noch mächtige Tannen“, meist zwischen 300–400 einige isolierte Vorkommen im südlichen Bran- Jahre alt, Jahrb. Königl.-Sächs. Forstakademie A denburg: Niederlausitz, vgl. BENKERT et al. Tharandt 9: 68–69, 1853). Erhaltung der in 1996, SCHMIDT 1996b). Früher verbreiteter Sachsen vom Aussterben bedrohten Art erfor- A Waldbaum, der häufig im Bergland (hochkol- dert neben Sicherung der Naturverjüngung die line bis montane Mischwälder vom Vogtland Anzucht autochthoner Herkünfte und Wieder- über Erzgebirge und Elbsandsteingebirge bis ausbringung. Im letzten Jahrzehnt umfangrei- in das Lausitzer Bergland), zerstreut im Hügel- che Forschungsarbeiten (z. B. zur Genetik, land sowie vereinzelt im Oberlausitzer künstlichen und natürlichen Verjüngung) A A A A A sowie in situ- und ex situ-Schutzmaßnahmen Abb. 1 durch die Forstwirtschaft, u. a. Ausweisung Junge von Generhaltungsobjekten, Anlage von Erhal- Weiß-Tanne tungssamenplantagen, Anbau geeigneter (Abies alba) im Herkünfte (vgl. LEONHARDT 1993, BRAUN & Fichtenbestand LLAMAS GOMEZ 1994, LAF 1998b, LLAMAS A GOMEZ 1998). Im natürlichen Areal ist langfris- A im Erzgebirge sogar von 10 % geplant, wobei A A A A tig ein Tannenanteil in den Wäldern von 3 %, der Anbau genetisch nahe stehender gebietsfremder Herkünfte aus dem herzynisch-karpatischen Gebirgsraum in Erwägung gezogen wird (LAF 1995, WOLF & BRAUN 1995). A A ACER – AHORN Abb. 2 (Fam. Aceraceae – Ahorngewächse) Eschen-Ahorn Neben den drei einheimischen Arten und (Acer negundo), ein einer sich einbürgernden nordamerikanischen sich einbürgernder Art (A. negundo) treten außerhalb von Siedlun- Neophyt aus gen einige fremdländische Arten auf, die zur Nordamerika A A A Landschaftsgestaltung oder -pflege (an Ver- A kehrswegen, Schutzpflanzungen u. ä.) gepflanzt werden und (bisher) keine (z. B. S i l b e rA. – A. saccharinum L., Tatarischer A. – A. A tataricum L.) oder nur ausnahmsweise Hügelland (vgl. BENKERT et al. 1996, HARDTKE & (z. B. Feuer-A. – A. ginnala MAXIM., auf Müll- IHL 2000), gebietsweise bereits fest etabliert kippe bei Leipzig, GUTTE 1991) Tendenzen zur (z. B. in Flussauen). A Acer platanoides L. - Spitz-Ahorn A Verw i l d e rung oder subspontanen Ausbreitung aufweisen. I, K, E – MPh – FGMBV3 Acer campestre L. – Feld-Ahorn, Maßholder Heute in ganz Sachsen (mit Ausnahme der I, K, E – NPh-MPh – FGSEBA2 FLÖSSNER et al. 1956, MÜLLER 1998) allgemein T h e rmophile submediterran-mitteleuropäische verbreitete, anspruchsvolle (an Nährstoffe, A rt krautreicher Laubwälder (besonders Hain- Licht), submediterran/montan-mitteleuropäi- buchen-Eichenwälder, Auenwälder) und Gebü- sche (im Osten bis zum Ural reichende) sche nährstoff reicher Standorte des Tief- und Baumart. Natürliche Verbreitung schwierig zu Hügellandes, verbreitet besonders in den Auen- rekonstruieren, da seit dem 19. Jahrhundert landschaften und flussbegleitenden Hügellän- häufig angepflanzt (beliebter Straßen- und d e rn von Elbe, Mulde und Weißer Elster sowie Parkbaum bis in die Gegenwart (vgl. Baum d e ren Nebenflüssen, zerstreut in der kollinen des Jahres 1995 oder umfangreiches Sorti- Oberlausitz, auch angepflanzt (z. B. als beliebte ment bei Gehölzsichtung von Alleebäumen Heckenpflanze und zur Landschaftsgestaltung) durch Bundessortenamt 1983–1997, SPELLER- und verw i l d e rnd. Eingebürg e rte Vorkommen, BERG die in bestimmten Gebieten sogar überwiegen tend, dabei das Areal erweiternd; in den letz- können, sind von autochthonen oft schwierig ten Jahrzehnten zunehmend in nicht mehr oder nicht unterscheidbar. überflutete Auenwälder eindringend (z. B. Unterarten: Leipziger Auenwald, MÜLLER & ZÄUMER 1992). - subsp. campestre – Gewöhnlicher Feld-A. Unterscheidung aus Kultur verwilderter und (Verbreitung vgl. oben), - subsp. leiocarpum PAX – Kahlfrüchtiger Feld-A. (Verbreitung ungenügend bekannt). obersten Berglagen: Erzgebirge bis 750 m, 1997). Seitdem subspontan sich ausbrei- eingebürgerter von natürlichen (hauptsächlich in kollinen Laubmischwäldern, Hang- und Auenwäldern) Vorkommen nicht immer möglich, ob jedoch nur im ostelbischen Hügelland Acer negundo L. – Eschen-Ahorn A ursprünglich (HEMPEL 1979), erscheint unsicher. N, K, E - MPh Aus Nordamerika stammendes, häufig gepflanz- Acer pseudoplatanus L. – Berg-Ahorn tes Ziergehölz mit Tendenz zur Ausbreitung I, K, E – MPh – FGSLBV! (Verwilderung über generative und vegetative Vom Bergland über das Hügelland (besonders Fortpflanzung (vgl. LOHMEYER & SUKOPP 1992) Schlucht-, Blockhalden- und Steinschuttwälder, und Einbürgerung (z. B. in Städten, an Verkehrs- edellaubbaumreiche Buchenwälder und Hain- wegen, entlang von Fließgewässern, in Berg- buchen-Eichenwälder) bis in die Auengebiete b a ufolgelandschaften), besonders im Tief- und des Tieflandes reichende, den nährstoffarmen A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A Standorten der nordsächsischen Altpleistozän- AESCULUS – ROSSKASTANIE Landschaften weitgehend fehlende, anspruchs- (Fam. Hippocastanaceae - Rosskastanien- volle (an Boden- und Luftfeuchte, Trophie) gewächse) Baumart, die zu einem submediterran/montan- Aesculus x carnea = A. hippocastanum x A. südsubatlantisch-südzentraleuropäisch/demon- pavia → siehe unter A. hippocastanum! tanen Arealtyp gehört. Gebietsweise überwie- A Vorkommen, da die Art oft angepflanzt wurde Aesculus hippocastanum L. – Gewöhnliche Rosskastanie (z. B. als beliebter Straßen- und Parkbaum) N, K, U – MPh A und sich in Ausbreitung befindet. Holz wert- Häufiger Park- und Alleebaum (Heimat: Balkan- voller als das des Spitz-A. (z. B. Möbelherstel- halbinsel), auch an Waldwegen (Zierwirkung, A lung, Instrumentenbau, Drechslerei, Schnitze- Früchte als Wildnahrung) gepflanzt. In der rei). Aus forstwirtschaftlicher Sicht bei der Oberlausitz seit 1724 (Laubaner Gärten, Erhaltung forstlicher Genressourcen in Sach- MILITZER & SCHÜTZE 1952) bekannt. sen zu den „Schlüsselbaumarten“ (Anteil von Verschiedentlich tritt Naturverjüngung auf, mehr als 50 % an jeweiligen Bestandeszielty- aber meist nur unbeständig und Art sich nicht pen) gehörend (Spitz-A. zu den „Mischbaum- etablierend oder ausbreitend. Als Straßen- arten“, Feld-A. zu den „seltenen Baumarten“, baum wird außerhalb von Siedlungen auch der WOLF & BRAUN 1995). Bastard mit der Pavie (A. pavia L.), die Rote R. – gen im Tief- und Hügelland eingebürgerte A A A A. x carnea HAYNE, gepflanzt. A Abb. 3 Berg-Ahorn (Acer A pseudoplatanus) mit den noch AILANTHUS – GÖTTERBAUM A unreifen (Fam. Simaroubaceae – Bittereschengewächse) A A A Spaltfrüchten in hängender Traube Ailanthus altissima (MILL.) SWINGLE – Chinesischer Götterbaum N, E – MPh Ziergehölz, das besonders in Stadtgebieten (z. B. Ballungsräume von Dresden und Leipzig, Zwickau, Riesa) verwildert auftritt und sich einbürgert (vgl. GUTTE et al. 1987), starke Ausbreitung auf Trümmerschutt in der Nachkriegs- A zeit, heute besonders an Bahndämmen und anderen trocken-warmen Pionierstandorten. A A A A A ALNUS – ERLE (Fam. Betulaceae – Birkengewächse) Alnus glutinosa (L.) P. GAERTN. – SchwarzErle, Rot-Erle I, K – MPh – FGSLBV3 In ganz Sachsen verbreitete, meridional/montan bis boreale europäische (Ficaria-Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER 1992) Art meso- bis A eutropher mineralischer und organischer Nassstandorte, besonders in Quell-, Auen- und A A A im oberen Erzgebirge seltener (vgl. FLÖSSNER Alnus incana (L.) MOENCH (s. str.) – Grau-Erle, Weiß-Erle et al. 1956, M ÜLLER 1998). N, K, E – MPh Wertvolle Pionierbaumart, die wegen ihrer Vom Tiefland bis in die Gebirge gepflanzt (an Bedeutung für Ufer- und Erosionsschutz, ihres Bach- und Flussufern schon Bestände in der Holzes (z. B. unter Wasser von hoher Dauer- 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts, vgl. WILLKOMM haftigkeit) oder ihres ökologischen Verhaltens 1866; in neuerer Zeit oft in Kippen- und Halden- (Eignung für spezielle Aufforstungen) oft ge- forsten, z. B. Braunkohlentagebau-Folgeland- pflanzt wurde und wird (gehört zu „Schlüssel- schaften, THOMASIUS et al. 1999), von den An- baumarten“ für den sächsischen Landeswald, pflanzungen sich ausbreitend (selbst auf den WOLF & BRAUN 1995), allerdings durch Rodung Bergehalden des Uranerzbergbaus, SÄNGER & bachbegleitender Erlen-Ufergehölze und Grund- WÖLLNER 1995). Gebietsweise (besonders Erz- wasserabsenkungen auch Standorte verloren g e b i rge, Oberlausitz) völlig eingebürgert, teil- hat. weise Bestände in Bach- und Flussauen einen Da die ökologischen Ansprüche dieser Art bei naturnahen Eindruck vermittelnd. Aufforstungen in der Regel beachtet wurden, Offensichtlich wollte HEMPEL (1979, 1983) die lassen sich heute schwer natürliche von ge- Möglichkeit von Reliktvorkommen ursprüng- pflanzten Vorkommen unterscheiden, es sei licher, spät- oder postglazialer Vegetation im denn, sie fallen durch Abweichungen in mor- sächsischen Bergland nicht ganz ausschließen, phologischen Merkmalen oder im Wuchsver- indem er bei den „naturnah anmutenden Be- halten auf, denn Wuchsgebietspopulationen ständen“ von „wohl generell ausgebracht“ und Ökotypen können sich darin deutlich unter- (1979) spricht bzw. „nur noch akzessorischer scheiden (z. B. Kronenform, Ästigkeit und Bestandteil der Ufergehölze“ (1983). Wuchsleistung, vgl. SCHMIDT 1996a). Deshalb Die Art mit Verbreitungsschwerpunkt in den sind bei Pflanzungen unbedingt die Herkunfts- Gebirgen und der borealen Zone Europas (wie gebiete und -empfehlungen (vgl. LAF 1996a) zu die einheimische Fichte zum Trifolium spadi- beachten. ceum-Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER 1992) D u rch die frühe Blütezeit auch wertvolle Bienen- repräsentiert den europäischen Vertreter einer weidepflanze (Spender von Pollen und Kittharz ) . zirkumpolaren Artengruppe (A. incana agg., Niederungswäldern sowie Bruchwäldern, nur SCHMIDT 1996a). Zu diesem Sippenkomplex Alnus glutinosa x A. incana = A. x hybrida gehört auch die nordamerikanische Runzelblättrige E. (A. rugosa [DU ROI] SPRENG. = Alnus x hybrida RCHB. = A. glutinosa x A. incana – Bastard-Erle A. incana subsp. rugosa [DU ROI] CLAUSEN), (Syn.: A. pubescens TAUSCH) dert angepflanzt wurde, sogar „bisweilen ver- N, U – MPh wildert und eingebürgert“ auftrat (WÜNSCHE Spontan auftretender Bastard zwischen ein- 1899, fälschlich als A. serrulata). Nach Karte in heimischer Schwarz-E. und eingebürgerter HARDTKE & IHL (2000) nach 1950 in der Ober- Grau-E. (z. B. Langenburkersdorf, Wesenitz- lausitz noch beobachtet, aber nicht mehr nach moor – OTTO et al. 1986), bereits im 19. Jahr- 1990 (möglicherweise nicht erfasst), Einbürge- hundert aus der Oberlausitz bekannt (WÜNSCHE rungen sind nicht auszuschließen (vgl. Vorkom- 1899). men in Birken-Eichenwäldern der nördlich die „an feuchten Waldstellen“ im 19. Jahrh u n - A A A A A A A A A A A A A A A A A A A angrenzenden Niederlausitz, KLEMM 1974). A Alnus rugosa ➝ siehe unter A. incana! A A A A A Alnus viridis (CHAIX) DC. – Grün-Erle (nächstliegende natürliche Vorkommen in Ost- (Syn.: A. alnobetula [EHRH.] K. KOCH) thüringen), wird aber verschiedentlich als ver- N, K, E – NPh(-MPh) wildert angegeben (z. B. WÜNSCHE 1899, Die Grün-Erle repräsentiert den europäischen BENKERT et al. 1996). In Einbürgerung befinden Vertreter (mittel- und südosteuropäische sich einige nordamerikanische Arten, die seit Gebirge; wegen des Vorkommens in der dem 19. Jahrhundert als Neophyten in Deutsch- Krummholzstufe auch „Laublatsche“ genannt) land auftreten. Neben der Erlenblättrigen F. A einer holarktisch verbreiteten Artengruppe (A. alnifolia NUTT.) sind dies die beiden folgen- strauchiger Erlen (A. viridis agg., vgl. SCHMIDT den Arten, die sich offensichtlich in Ausbreitung A 1996a). In der Standardliste der Farn- und Blü- befinden (Vogelverbreitung). A HAEUPLER 1998) wird sie neuerdings Alnus A A A tenpflanzen Deutschlands (WISSKIRCHEN & alnobetula genannt, in der World Checklist der Amelanchier lamarckii F. G. SCHROED. – Kupfer-Felsenbirne Fagales (GOVAERTS & FRODIN 1998) ist erfreuli- N, K, U – NPh cherweise der vertraute Namen A. viridis B e reits im 18. Jahrh u n d e rtaus Europa bekann- akzeptiert. tes Ziergehölz (früher meist unter dem Namen In Sachsen bereits im 19. Jahrh u n d e rt an meh- A. canadensis), dessen natürliches Areal nicht reren Orten „angepflanzt (oder verschleppt?) genau bekannt ist. und scheinbar wild“ (WÜNSCHE 1899), wo sie Im nordwestlichen Mitteleuropa verbreitet ein- teilweise bis heute erhalten blieb (z. B. bei g e b ü rg e rt, in Sachsen sich ebenfalls als Neo- A Königsbrück und Bischofswerda, FLÖSSNER et phyt ausbreitend (vgl. HARDTKE & IHL 2000), al.1956, HARDTKE & IHL 2000), ist die Art ein b e reits im 19. Jahrh u n d e rt „hie und da wohl A Neophyt. Im Westlausitzer Bergland eingebür- auch verw i l d e rt“ (unter Canadischer Quantel- gerte Vorkommen (um 1850 gepflanzt, DRUDE strauch – A. canadensis bei WÜNSCHE 1899). A 1902) gehen möglicherweise auf Samen A geschleppt wurden (HEMPEL 1979). A A A zurück, die mit Saatgut aus dem Inngebiet ein- Amelanchier spicata (LAM.) K. KOCH – Besen-Felsenbirne N, K, E – NPh ALYSSUM → AURINA A Unter den aus Nordamerika stammenden Felsenbirnen, die sich an Waldrändern, in lichten Kiefernforsten und Gebüschen einbürgern, A tritt diese Art in Sachsen am häufigsten auf AMELANCHIER – FELSENBIRNE A (bereits zerstreut in der Oberlausitz, vgl. HARDTKE & IHL 2000). (Fam. Rosaceae – Rosengewächse) A A Die Mitteleuropäische F. (Amelanchier ovalis MEDIK.) ist in Sachsen nicht einheimisch Abb. 4 Amorpha AMORPHA – BASTARDINDIGO (Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblüten- A fruticosa, ein gewächse) A Schein- oder Bastardindigo Amorpha fruticosa L. – Scheinindigo, Gewöhnlicher Bastardindigo A genannter Neophyt aus dem östlichen A Nordamerika N, K, E – NPh Als Zierstrauch (Heimat östliches N-Amerika) gepflanzt (z. B. an Verkehrswegen), aber auch als Pioniergehölz bei der Begrünung in der Bergbaufolgelandschaft (z. B. Leipziger und A A A Lausitzer Tagebaugebiete) verwendet, gele- Abb. 5 gentlich verw i l d e rnd und sich lokal einbürg e rn d . Rosmarinheide A (Andromeda polifolia), eine Hoch- A moorpflanze der ANDROMEDA – ROSMARINHEIDE Roten Liste A Sachsens A (Fam. Ericaceae – Heide[kraut]gewächse) Andromeda polifolia L. – Rosmarinheide, Polei-Gränke A I – RL (DE: 3, SN: 2) – HPh Z i r k u m p o l a reboreale Hochmoorpflanze, Haupt- A verbreitung in Sachsen im Erzgebirge ( Z w o t e n tal im Westen bis Zinnwald im Osterzgebirge, A aktuelle Vorkommen vor allem in Kammlagen) und Oberlausitzer Tiefland (vgl. ULBRICHT & A HEMPEL 1964, HARDTKE & IHL 2000). Durch Standortveränderungen (besonders nach Grundwasserabsenkung) im Rückgang und stark gefährdet. ARONIA – APFELBEERE, ARONIE (Fam. Rosaceae – Rosengewächse) A A Aronia x prunifolia (MARSHALL) REHDER = A. arbutifolia (L.) PERS. x A. melanocarpa (MICHX.) ELLIOTT – Pflaumenblättrige Apfelbeere, Bastard-Apfelbeere A Arctostaphylos uva-ursi (L.) SPRENG. – Immergrüne Bärentraube, Echte Bärentraube K, U? – NPh A I – RL (DE: 2, SN: 1) – § – HPh und Meißen) plantagenmäßig angebautes Zirkumpolarer borealer Zwergstrauch. Ehemals Obstgehölz (früher auch als „Schwarze Eber- z e r s t reut östlich der Elbe in Kiefern- und Kiefern - esche“ im Handel), oft auf Sorbus aucuparia Eichenwaldgebieten sowie ein Vorkommen im veredelte Pflanzen. Angebaut wurde beson- Erzgebirge, heute selten, nur noch vereinzelt ders eine großfrüchtige Sorte (cv. Nero), die in der Lausitz (besonders Oberlausitzer Tief- entweder A. melanocarpa, A. x prunifolia land) und ein Vorkommen im Elbsandsteinge- (Elternarten aus dem östlichen Nordamerika) birge. Durch Wegfall historischer Waldnutzun- oder einer für die in der ehemaligen Sowjet- gen (Streunutzung) und zusätzliche Nährstoff- union durch Züchtung entstandenen A p f e l b e e - einträge stark im Rückgang. Als mykotrophe ren neu beschriebenen Art (A. mitschurinii Art durch niedrige Toleranzschwelle besonders SKVORCOV et MAJTULINA) zugeordnet wird (vgl. durch Stickstoffeinträge gefährdet. FRIEDRICH & SCHURICHT 1985, ALBRECHT 1997). ARCTOSTAPHYLOS – BÄRENTRAUBE (Fam. Ericaceae – Heide[kraut]gewächse) In den 1970–80er Jahren verschiedentlich (z.B. Oberlausitz, Elbtalgebiet zwischen Coswig Anbauten heute überwiegend gerodet oder verwildert (teils Ebereschen-Unterlagen ausgetrieben). Aus anderen Gebieten Mitteleuropas Einbürgerungen bekannt (Neophyt seit 1892, A A A A A A A A A in Deutschland seit 1968), so dass auch in Sachsen darauf zu achten ist. A A A B A AURINIA – STEINKRAUT nach MILTITZER & SCHÜTZE (1952) zwar schon (Fam. Brassicaceae – Kreuzblütengewächse) im 16. Jahrhundert in Gärten der Lausitz, aber Aurinia saxatilis (L.) DESV. – Felsen-Steinkraut möglicherweise einheimisch, nach ROTHMALER I?, K, E – RL (DE: 3, SN: R) – § – HPh in denen die Art nur als Neophyt vorkommt. (Syn.: Alyssum saxatile L.) Vermutlich nur eingebürgert, aber schon seit Beliebte Zierpflanze (als solche schon 1680 er- langer Zeit (vor 1500?) gepflanzt (nicht nur A wähnt, SCHLOSSER et al. 1991) aus Südosteuropa, Ziergehölz, früher Heil- und Färbepflanze, vgl. die nördlich des Areals nicht selten verw i l d e rt SCHMIDT in SCHLOSSER et al. 1991) und oft ver- A auftritt (möglicherweise in ganz Deutschland wildert. In Agrargebieten mit Getreideanbau nur Neophyt, vgl. ROTHMALER 1996). In Sachsen auch zeitweise bekämpft und zurückgedrängt A besonders im wärmegetönten Hügelland (sel- (Zwischenwirt des Getreiderostes). A A A A A (1996) Sachsen nicht zu den Bundesländern, ten Erz g e b i rge: Rechenberg-Bienenmühle) an Felsen oder Mauern leicht verwildernd und sich e i n b ü rg e rnd (vor allem Elbhügelland, Muldegebiet), deshalb Aussagen zu natürlicher Verbrei- BETULA – BIRKE tung (ob Elbhänge bei Meißen?) schwierig. Das (Fam. Betulaceae – Birkengewächse) schon von REICHENBACH (1842) erwähnte ehe- Betula x alpestris = B. nana x B. pubescens malige Vorkommen bei Wechselburg, das im s. l. → siehe unter B. nana! „WÜNSCHE“ (z. B. SCHORLER 1919, FLÖSSNER et A al. 1956) als natürlich angesehen wird, dürfte Betula x aurata BORKH. = B. pendula x B. pubescens – Bastard-Birke auch auf Anpflanzung zurückgehen (vgl. BIRKE (Syn.: B. x aschersoniana HAYEK) A 1983). I – MPh Im gemeinsamen Verbreitungsgebiet der Elternarten sind intermediär erscheinende A A A A A A A A A A A A Birken nicht selten und werden als Bastarde BERBERIS – SAUERDORN angesehen (z. B. Oberlausitz, MILITZER & (Fam. Berberidaceae – Sauerdorngewächse) SCHÜTZE 1952, Karte in HARDTKE & IHL 2000). Berberis thunbergii DC. – ThunbergBerberitze Inwieweit aber Birken, die „reiner“ B. pendula N, K, U – NPh male von B. pubescens aufweisen oder dieser Häufig gepflanztes Ziergehölz aus Japan, auch Art nahekommen, dem Bastard entsprechen außerhalb von Ortschaften, aber höchstens (nach SCHELLHAMMER 1989 im Zadlitzbruch vorübergehend verwildert (meist nur „Kultur- 48 %) oder bereits zum Variationsbereich der relikt“ ehemaliger Pflanzungen oder als Gar- variablen Moor-B. gehören (SCHMIEDER 2000), tenauswurf, an Schuttplätzen u. ä.), aber nicht wird unterschiedlich interpretiert und bedarf fest eingebürgert. weiterer Untersuchungen. Trotz verschiedener nicht zugeordnet werden können, da sie Merk- Ploidiestufen (B. pendula diploid, B. pubes- Berberis vulgaris L. – Gewöhnliche Berberitze, Sauerdorn cens tetraploid) treten Hybriden auf oder wur- I?, K, E – NPh einigen Autoren wird introgressive Hybridisa- In Hecken, an Gebüsch- und Waldrändern, tion vermutet (z. B. NATHO 1993), nach SCHOLZ besonders im Hügelland, nicht selten, aber (1972) ist die Formenfülle beider Arten jedoch Abgrenzung möglicherweise autochthoner von auf eine große Variationsbreite in der Merk- eingebürgerten oder nur vorübergehend ver- malsausbildung zurückzuführen. Dies betrifft wilderten Vorkommen kaum möglich. nach MCALLISTER (1993) und unseren Untersu- Indigenat unsicher, nach HEMPEL (1979) nicht chungen (SCHMIDT & SCHMIEDER 1997) jedoch zur wildwachsenden Gehölzflora gehörend, eher B. pubescens, während B. pendula mor- den künstlich erzeugt (vgl. SCHNECK 2000). Von A B phologisch recht gut definiert und abgrenzbar sie im Revier Trebendorf (gepflanzt vom ist. Revierleiter F. NOWUSCH als Braunmaserbirken) A vorkommen, sind als B. pendula f. atrata Betula carpatica = B. pubescens subsp. DOMIN oder f. obscura (KOTULA) C. SCHNEID. carpatica beschrieben worden. Betula nana L. – Zwerg-Birke Betula pendula x B. pubescens = B. x aurata A A A K, E? – RL (DE: 2!) – § – HPh-NPh scher Seite natürliche Vorkommen, auf sächsi- Betula pubescens EHRH. s. l. – Moor-Birke i. w. S. scher Seite angepflanzt (Georgenfelder Hoch- I – MPh – FGMBV3 moor, Pfahlbergmoor, Kleiner Kranichsee), um In Sachsen zwei Unterarten (von einigen Auto- die Art einzubürgern (letztgenanntes Vorkom- ren auch als Arten, in der World Checklist von men bei ULBRICHT & HEMPEL 1964 als natürlich GOVAERTS & FRODIN 1998 nur als Varietäten ein- angesehen). In einigen Regenmooren des gestuft), deren sichere Unterscheidung tschechischen Erzgebirges tritt neben B. nana schwierig ist. Große Variabilität in Blatt- und auch ihr Bastard mit B. pubescens s. l. natür- Zweigmerkmalen (vgl. SCHMIEDER 2000) lich auf: B. x alpestris FR. (bei HEYNERT 1964 erschwert außerdem die Abgrenzung Im Erzgebirge indigen, aber nur auf tschechi- A A A A A als B. tortuosa LEDEB. für das Erzgebirge angegeben, vgl. SCHORLER 1919, HEMPEL 1979, SCHMIDT & SCHMIEDER 1997). Abb. 6 Im Gegensatz zur Betula pendula ROTH – Hänge-Birke, Sand-Birke, Warzen-Birke, Gemeine Birke Hänge- oder Sand- I, K – MPh – FGMBV4 leuchtend weißen Plurizonal verbreitete eurosibirische Pionier- Glattrinde und baumart. In ganz Sachsen auf trockenen bis grobschuppigen feuchten, nährstoffarmen und sauren Standor- Borke am Stamm- ten, sowohl in Vorwaldgehölzen als auch in fuß erscheint der lichten Laub- und Nadelwäldern, auf Felsen ganze Stamm der und Mooren; reicht bis in höchste Lagen, in Moor-Birke (Betula Kammlagen seltener als Moor-B. und im pubescens) grau, Gegensatz zu dieser oft (besonders bei Aus- auch an der Basis bringung allochthoner Herkünfte) geschädigt ringelt sich meist (Stammrisse und -fäule, Befall der Blätter mit nur eine dünne Pilz Marssonina betulae, Absterben, vgl. Korkschicht ab Birke mit ihrer BÄUCKER 2000). Im Gegensatz zu B. pubescens in Blatt- und A A A A A A A A A Zweigmerkmalen recht konstant, jedoch in Wuchs und Rinde variabel. Offensichtlich gegenüber B. pendula und dem Bastard mit existiert eine Vielfalt an Ökotypen, darunter dieser Art (siehe B. x aurata), so dass die solche östlicher Verbreitung, zu denen die Identifikation allein nach morphologischen „Grau-Birke“ gehören könnte, ein Ökotyp mit Merkmalen problematisch ist. außerordentlich schlanken und hochwüchsigen Unterarten: Schäften, bekannt aus der Oberlausitz (H. - subsp. pubescens (Syn.: B. pubescens KUBASCH mdl., D. GRAF mdl., HEMPEL 1979, vgl. EHRH. s. str.) – Gewöhnliche Moor-B. SCHMIDT & SCHMIEDER 1997). Birken mit grau- Eurosibirische Birke mit temperat-borealer Ver- schwarzer Rinde bis in die Kronenspitze, wie breitung (Vaccinium myrtillus-Arealtyp nach A A A A A A B MEUSEL & JÄGER 1992), die auf feuchten Sand- Hybridisation (NATHO 1993) oder Hybriden böden (Pionierstadien des Waldes, Birken- (schon von SCHORLER 1919 erwogen) bzw. Eichenwälder) und in oligo- bis mesotrophen Zwischenarten (ADLER et al. 1994) von B. pen- Mooren (Moorgebüsche, Moor- und Bruchwäl- dula x B. pubescens ansehen, gegenüber der) wächst, wobei sich die Vorkommen im subsp. pubescens allein nach m o r p h o l o g i s c h e n Tiefland (besonders Oberlausitz) und Bergland Merkmalen scheint kaum möglich, da die (bis auf den Kamm des Erzgebirges) konzen- Merkmale der als Karpaten-B. anzusprechen- A trieren, im Lösshügelland dagegen zurücktre- den Vorkommen weitestgehend im Variations- ten oder fehlen. bereich der Moor-B. bzw. Bastard-B. (vgl. B. x A - subsp. carpatica (WALDST. et KIT. ex WILLD.) aurata) liegen. Dies erschwert auch Aussagen ASCH. et GRAEBN. (Syn.: B. carpatica WALDST. & zur Verbreitung, mutmaßlich handelt es sich A KIT. ex WILLD., B. pubescens var. glabrata um eine subalpin-demontane Sippe (aber auch WAHLENB.) – Karpaten-B. Angaben für das Tiefland im nördlichen Mittel- RL (SN: D) europa). C A A A Als Bestandteil von Moorgehölzen und -wäldern sauer-oligotropher bis -mesotropher Moo- A re sowie Pioniergehölzen blockreicher Standim Erzgebirge, in Annäherungsformen in der BUDDLEJA – SOMMERFLIEDER, FLIEDERSPEER Dübener Heide und möglicherweise in ande- (Fam. Buddlejaceae – Sommerfliedergewächse) A ren Gebieten (z. B. Vogtland nach WEBER & KNOLL 1965). Im Elbsandsteingebirge von Buddleja davidii FRANCH. – Gewöhnlicher Sommerflieder, Schmetterlingsstrauch A KNORR (briefl.) und in HARDTKE & IHL (2000) N, E – NPh angegeben, aber von SCHMIEDER (2000) nicht Heute häufiger (nach MILITZER & SCHÜTZE 1953 A nachgewiesen. noch seltener) Zierstrauch aus China, der in Die sichere Abgrenzung von subsp. carpatica, wintermilden Lagen zur Einbürgerung neigt, A die einige Autoren als Produkt introgressiver bereits eingebürgert in Stadtgebieten (ehema- orte (auch auf Lesesteinwällen, MÜLLER 1998) A lige Trümmerstandorte, Mauern, Schuttplätze, Abb. 7 A Der Sommerflieder A Industriebrachen u. ä.), besonders Leipziger Raum (BENKERT et al. 1996). (Buddleja davidii), ein Neophyt aus China, ist attraktiv A für Insekten und wird zu Recht A Schmetterlingsstrauch genannt A A Calluna vulgaris (L.) HULL – Heidekraut, Besenheide Kalkmeidende Pionierpflanze offener Sand-, Abb. 8 Das Heidekraut Fels- und Hochmoorstandorte, der Zwergstrauchheiden, Magerrasen, lichten Kiefern- (Calluna vulgaris), forsten und Eichenwälder, verbreitet vom auch Besenheide Tiefland bis in das Bergland (bis zum Kamm genannt, ist eine des Erzgebirges), aber im Lösshügelland ausgesprochene zurücktretend oder fehlend. Einerseits bewir- Pionierpflanze A (Fam. Ericaceae – Heide[kraut]gewächse) I – HPh(-NPh) A A CALLUNA – HEIDEKRAUT ken Standortveränderungen (Nährstoffeinträge, Sukzession ehemals offen gehaltener Biotope u. a.) stellenweise einen Rückgang der Art, A A B andererseits kann sie sich auf neu entstehen- deshalb häufig in ortsnahen Wäldern bzw. den Rohböden (z. B. in der Braunkohlentage- Bauernwäldern, auch im Siedlungsbereich, da baulandschaft oder in Steinbrüchen) zumindest wegen des guten Ausschlagvermögens als vorübergehend neu etablieren. Heckenpflanze (Schnittverträglichkeit) beliebt. C A A CARAGANA – ERBSENSTRAUCH CARYA – HICKORY(NUSS) (Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblütengewächse) Carya ovata [MILL.] K. KOCH Schindelborkige Hickorynuss A Caragana arborescens LAM. – N, K – MPh Gewöhnlicher Erbsenstrauch Aus dem östlichen Nordamerika schon im A N, K, U – NPh 17. Jahrhundert nach Europa eingeführte, Häufig gepflanzter Zierstrauch aus dem süd- nicht selten in Parkanlagen, gelegentlich auch lichen Sibirien, der auch außerhalb von Sied- in Wäldern (z. B. Leipziger Auenwald, Moritz- lungen (z. B. entlang von Verkehrswegen, in burg; FLÖSSNER et al. 1956, HIERONYMUS 1962, Flurgehölzen oder Bergbaugebieten) gepflanzt MÜLLER & ZÄUMER 1992) gepflanzte Art. (Fam. Juglandaceae – Walnussgewächse) A A A A wurde, aber nur gelegentlich verwildernd (oft nur ehemalige Pflanzungen als „Kulturrelikt“ erhalten). CASTANEA – KASTANIE (Fam. Fagaceae – Buchengewächse) CARPINUS – HAINBUCHE Castanea sativa MILL. – Edel-Kastanie, Ess-Kastanie, Marone (Fam. Betulaceae – Birkengewächse) A?, K, E – MPh Carpinus betulus L. – Gewöhnliche Hainbuche, Weißbuche Nutz- und Zierbaum aus dem Mittelmeergebiet, I, K, E – MPh – FGMBV3 angebaut wird und in sommerw a rmen Lagen Submediterran/montan-mitteleuropäische (besonders Weinbaugebieten) eingebürg e rt ist. (Acer campestre-Arealtyp nach MEUSEL & Auch in Sachsen offensichtlich mit dem Wein- JÄGER 1992) Art, die schwerpunktmäßig in bau eingeführt (wenn schon seit dem Mittelal- sommerwarmen Lagen der kollinen Stufe vor- ter, dann Archaeophyt i. w. S. oder Palaeophyt kommt, vor allem auf grund- oder wechsel- sensu HEMPEL) und zerstreut eingebürg e rt, be- feuchten und mäßig trockenen, aber gut nähr- sonders im Elbhügelland und an wärmebegüns- stoffversorgten Standorten (Hainbuchen-Eichen- tigten Hängen des Erz g e b i rgsvorlandes. In wälder, edellaubbaumreiche Auen- und Hang- Weinbaugebieten auch Bestände, die früher wälder – vgl. SCHMIDT et al. 1998), auch in zur Rebstockgewinnung niederw a l d a rtig bewirt- Gebüschen wie Hecken, Waldmäntel oder Vor- schaftet wurden und inzwischen zu Hochwäl- waldgehölze. Im Bergland bis in die hochkol- d e rn ausgewachsen sind (z. B. Elbhänge zwi- line Stufe („Höhengrenze überschreitet kaum schen Dresden und Meißen, Weißeritzhänge die Gefildezone“, HEMPEL 1979), vereinzelt bei Freital-Hainsberg). der bereits seit der Römerzeit in Deutschland entlang der Flusstäler auch höher (bis etwa 530 m), im altpleistozänen Tiefland nur zerstreute Vorkommen, gebietsweise nur ge- CERASUS → PRUNUS (P. avium, P. cerasus, pflanzt oder fehlend (besonders nördliche P. x eminens, P. fruticosa, P. mahaleb) Oberlausitz). In der Vergangenheit durch A A A A A A A A A A A A A Nieder- und Mittelwaldwirtschaft gefördert, A A A C A Abb. 9 natürlich verbreitet ist und in mehreren Bun- Die Edel-Kastanie desländern vereinzelt als Neophyt auftritt, sind (Castanea sativa) erloschen (BENKERT et al. 1996). lieferte früher Rebpfähle für den A Weinbau, was CHAMAESPARTIUM – FLÜGELGINSTER ihre Einbürgerung A in Weinbaugebieten förderte (Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblütengewächse) A Chamaespartium sagittale (L.) GIBBS – Flügelginster, Erdpfriemen A (Syn.: Genista sagittalis L., Genistella sagittalis (L.) GAMS) A I, K, U – RL (SN: 1) – HPh Diese atlantisch-subatlantische Art reicht öst- A lich bis nach Sachsen, war hier aber schon immer selten (vgl. FLÖSSNER et al. 1956), von A den wenigen sächsischen Vorkommen (vgl. HARDTKE & IHL 2000) blieb nur ein Fundort bei A A Maxen erhalten, der aber vermutlich wie CHAMAECYPARIS – SCHEINZYPRESSE andere Vorkommen im Erzgebirge auf Anpflanzung zurückgeht. (Fam. Cupressaceae – Zypressengewächse) Das Indigenat der Art in Sachsen ist ohnehin A Chamaecyparis lawsoniana (A. MURR.) PARL. – Lawson-Scheinzypresse nicht unwidersprochen. Nach RAUSCHERT A N, K, U(-E?) – MPh ritorium Sachsen-Anhalts) die Nordostgrenze Die aus Nordamerika stammende Scheinzypresse der Gesamtverbreitung und alle sächsischen w u rde verschiedentlich forstlich versuchsweise Vorkommen werden auf Anpflanzung oder angebaut. Bestände im ostelbischen Elbsand- Einschleppung zurückgeführt (vgl. auch steingebirge weisen lokal reichlich Naturverjün- BÜTTNER 1960). A A (1972) verläuft in der Dübener Heide (auf Ter- gung auf, ob diese zur Einbürgerung führen, kann noch nicht entschieden werden. A A A A A A A A CHIMAPHILA – WINTERLIEB (Fam. Pyrolaceae – Wintergrüngewächse CHAMAECYTISUS – ZWERGGINSTER, GEIßKLEE Chimaphila umbellata (L.) BARTON – Dolden-Winterlieb (Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblütenge- I – RL (DE: 2!, SN: 2) – § - HPh wächse) Dieser nur schwach verholzte Zwerghalb- Chamaecytisus supinus (L.) LINK – KopfZwergginster, Kopf-Geißklee strauch trockener Kiefernwälder und -forsten (Syn.: Cytisus capitatus SCOP., Cytisus supinus L.) durch Kiefernanbau und Streunutzung begüns- N, U – NPh tigt, aber Standortveränderungen (z. B. Nähr- Ehemalige synanthrope Vorkommen (Oberlausitz, stoffanreicherung, Vergrasung, Waldumbau) vgl. MILITZER & SCHÜTZE 1952) der als Zier- bedingten zunehmend Verluste an Vorkommen. pflanze kultivierten Art, die in Deutschland nur Bis Ende des 19. Jahrhunderts auch außerhalb an Trockenstandorten des östlichen Bayern der pleistozänen Sandgebiete zerstreut bis sel- befindet sich stark im Rückgang. Ehemals A A im Oberlausitzer Tiefland zerstreut auftretend, COLUTEA – BLASENSTRAUCH MILITZER 1967, HARDTKE et al. 1996). (Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblüten- ten (weitgehend ostelbisch), heute nur noch gewächse) Colutea arborescens L. – Gewöhnlicher Blasenstrauch C A A CLEMATIS – WALDREBE N, K, U – RL (DE: 3) – NPh (Fam. Ranunculaceae – Hahnenfußgewächse) Häufig gepflanzter Zierstrauch (in Sachsen Clematis vitalba L. – Gewöhnliche Waldrebe bereits 1594 in Lausitzer Gärten, vgl. M ILITZER I?, K, E – Li Siedlungen (z. B. entlang von Verkehrswegen, Außerhalb der Mittelgebirge, vor allem in wär- in Flurgehölzen oder Bergbaubaufolgeland- meren Lagen und auf nährstoffreichen Stand- schaften) angebaut wurde und gelegentlich, orten (Gebüsche, Auenwälder), verbreitete aber nur unbeständig, verwildert auftritt, Liane mit süd- bis südmitteleuropäischem besonders Leipziger Land (z. B. WOLFRAM ozeanischem Gesamtareal. Natürliche und 1878, GUTTE 1991) und Dresdner Elbtal. Nach nach Verwilderung etablierte Vorkommen an GUTTE (1971) ist auf Abraumkippen (trockener und in Wäldern sind kaum zu trennen, in Sach- Trümmerschutt) von Leipzig auch C. orientalis sen ist die Art wohl überwiegend eingebürg e rt . MILL. subspontan aufgetreten. A Colutea orientalis → siehe unter C. arborescens! A & SCHÜTZE 1952), der auch außerhalb von A A A A A Während in ROTHMALER (1996) Sachsen nicht unter den Bundesländern genannt wird, in denen die Art ausschließlich als Neophyt vor- A kommt, und bei BENKERT et al. (1996) lediglich einzelne Vorkommen als synanthrop gekennUrsprünglichkeit in den ältesten sächsischen CORNUS – HARTRIEGEL, KORNELKIRSCHE Florenwerken. Um 1800 ist sie in Lausitzer (Fam. Cornaceae – Hartriegelgewächse) Gärten in Kultur (MILITZER & SCHÜTZE 1953), v o rher wurde sie bereits aus dem Plauenschen Cornus alba agg. – Artengruppe Weißer Hartriegel Grund bei Dresden angegeben (1773, HARDTKE Zur Artengruppe gehören: & IHL 2000). Während BUCHER (1806, nach - C. alba L. – Echter Weißer H., Tatarischer H. HEMPEL in BUHL et al. 1974) die Art aus dem (Syn.: C. tatarica MILL., C. sibirica LODD.) Dresdner Elbtalgebiet nicht kennt, führt sie N, K, U – NPh REICHENBACH (1842) von hier als „wohl verwil- - C. sericea L. – Nordamerikanischer Weißer dert“ an. Nach der Karte bei BUHL et al. (1974) H., Ausläuferbildender H. reicht das mitteldeutsche Areal zumindest in (Syn.: C. alba WANGENH. non L., C. stolonifera der Elster-Luppe-Aue bis Sachsen (bei KUNTZE MICHX.) 1867 als „wild“ für das Leipziger Gebiet ange- N, K, U-E – NPh führte Fundorte liegen allerdings außerhalb C. alba (osteuropäisch bis ostasiatisch) und Sachsens). Im „WÜNSCHE“ (z. B. WÜNSCHE 1899, C. sericea ( n o rdamerikanisch, in FITSCHEN 1994, SCHORLER 1919, FLÖSSNER et al. 1956) wird ROLOFF & BÄRTELS 1996, WISSKIRCHEN & HAEUPLER nebst natürlichen Vorkommen im angrenzenden 1998 u. a. trotz des wissenschaftlichen Thüringen nur von Anpflanzungen und Verwil- Namens C. alba für die andere Art als Weißer H. derungen gesprochen bzw. eingeschränkt „im bezeichnet) sind schwierig zu unterscheiden Gebiet wohl kaum wirklich wild“. und werden oft verwechselt, wozu auch die zeichnet sind, fehlen eindeutige Hinweise auf A A A A A A A A A A irritierenden Benennungen beitragen (deshalb deutsche Namen hier bewusst neu gebildet). A Beide Hartriegel-Arten werden häufig, auch A A A außerhalb von Siedlungen, gepflanzt (nach Cornus sanguinea L. – Blutroter Hart r i e g e l MILITZER & SCHÜTZE 1953 in Oberlausitzer Gär- I, K, E – NPh ten schon um 1800), oft Sorten mit auffallend Verbreitet in Gebüschen, Auenwäldern, meso- gefärbten, leuchtend purpur- oder k o r a l l e n ro t e n und thermophilen Laubwäldern vom Tiefland und gelbgrünen Trieben. Sie treten nicht s e l t e n bis ins untere Bergland mit Schwerpunkt in verw i l d e rtauf (C. sericea schon im 19. Jahrhun- der kollinen Stufe und in sommerwarmen dert, KUNTZE 1867). C. sericea ist gelegentlich Lagen (vgl. auch HEMPEL 1979), in den A l t p l e i s - A bereits eingebürgert (nach FLÖSSNER et al. tozän-Landschaften nur zerstreut, im Erzge- 1956 im Hartensteiner Wald, Erzgebirge) oder birge mit zunehmender Höhenlage seltener A weist zumindest Einbürgerungstendenzen auf werdend und schließlich ausfallend. (z. B. im Gebiet von Leipzig, GUTTE 1990). Möglicherweise Ausbreitung durch Pflanzun- C A A gen gefördert, da nicht nur als Ziergehölz für A A Cornus mas L. – Kornelkirsche Garten- und Parkanlagen, sondern auch zur N, K, U – NPh(-MPh) Landschaftsgestaltung (Randbepflanzungen, Südmitteleuropäische Art, deren Areal bis Flurgehölze u. ä.), verwendet. nach Thüringen (nächste natürliche Vorkom- A men im Saale-Unstrut-Muschelkalkgebiet) und Nordböhmen reicht. Wenn auch verschiedent- A lich als indigen angesehen (z. B. für Leipziger CORYLUS – HASEL Auenwald, RAFAEL 1962), in Sachsen nur als (Fam. Betulaceae – Birkengewächse) A Zier- und Obstgehölz gepflanzt (vgl. auch Corylus avellana L. – Gewöhnliche Hasel HEMPEL 1979, MÜLLER & ZÄUMER 1992), in der I, K, E – NPh(-MPh) A Oberlausitz mindestens seit 1724 (MILITZER & In Gebüschen, Vorwaldstadien, an und in SCHÜTZE 1953). Gelegentlich verwildert auftre- Laubwäldern nährstoffreicher Standorte vom A tend (besonders im Elbhügelland und westlich Tiefland bis in das Bergland, aber Verbreitungs- der Elbe), aber bisher wohl nicht eingebürgert. schwerpunkt in der kollinen bis submontanen Stufe, bei ausreichender Sommerwärme auch A höher (bis etwa 800 m, FLÖSSNER et al. 1956, MÜLLER 1998), in den obersten Berglagen feh- A A A lend. Auch in Altpleistozän-Gebieten nur zerAbb. 10 Waldbewirtschaftungsformen wie Nieder- und Hartriegel (Cornus Mittelwald begünstigt. sanguinea) sind die bogig zur Blatt- A A A A A streut auftretend. Früher durch historische Für den Blutroten spitze verlaufen- Von der Baum-H. (C. colurna L.), die gern als Straßenbaum gepflanzt wird, sind keine Verwilderungen bekannt. den Seitennerven und die an besonnten Standorten rote Rinde der Jungtriebe typisch COTINUS – PERÜCKENSTRAUCH (Fam. Anacardiaceae – Sumachgewächse) Cotinus coggygria SCOP. – Europäischer Perückenstrauch N, K, U? – NPh A Frostempfindliches Ziergehölz, das gern in Grünanlagen gepflanzt wird, aber kaum verwil- A A A dert auftritt (als eingebürgerter Neophyt für oder Waldmänteln anzutreffen. Sachsen bei ROTHMALER 1996). Weißdorne wurden im Rahmen der Intensivie- C rung der Landwirtschaft (Beseitigung von A Hecken während der „Flurneugestaltung“ 1960–70er Jahre) und lokal durch Rodungen COTONEASTER – ZWERGMISPEL im Zuge der Bekämpfung von Feuerbrand (Fam. Rosaceae – Rosengewächse) Neben einheimischen Arten und deren Sorten In Sachsen ist eine Art einheimisch, zahlreiche (z. B. Rotdorn – C. x media cv. Paulii u. a.) Arten und Sorten werden als Ziersträucher werden mehrere nordamerikanische Weiß- kultiviert, von denen gelegentlich auch Pflan- dorne (besonders Scharlachdorn – C. cocci- zen verwildert auftreten, z. B. Glanz-Z. nea L., seit 18. Jahrhundert in Kultur) häufiger (C. lucidus SCHLECHT.) und Sparrige Z. gepflanzt, von denen gelegentlich Verjüngung (C. divaricatus REHD. et WILS.) in spontanem nach Verbringung der Früchte (besonders Gehölzaufwuchs auf alter Müllkippe in Leipzig- Vogelausbreitung) auftritt, ohne dass die Arten Möckern (GUTTE 1991). als eingebürgert gelten können (z. B. nach A zurückgedrängt. A A A A A GUTTE 1991 C. crus-galli L. in spontanem Cotoneaster integerrimus MEDIK. – Gewöhnliche Zwergmispel Gehölzaufwuchs auf alter Müllkippe bei Leipzig). A In Sachsen seltener Strauch trockenwarmer Crataegus x calycina = C. x macrocarpa Felshänge („ausschließlich Primärstandorte in Crataegus curvisepala = C. rhipidophylla A sonnenexponierten Lagen“, HEMPEL 1979) des Crataegus x kyrtostyla = C. x subsphaericea A auf Basaltkuppen der Oberlausitz, wovon Crataegus laevigata (POIR.) DC. s. l. – Zweigriffeliger Weißdorn i. w. S. A mehrere Vorkommen bereits erloschen sind (Syn.: C. oxyacantha auct. s. l.) (FLÖSSNER et al. 1956, HARDTKE & IHL 2000). I, K, E – NPh(-MPh) A I – RL (SN: 3) – NPh Elbhügellandes und einiger Durchbruchstäler (am Rande des Erzgebirges, Vogtland) sowie Subatlantische Art, die in Gebüschen, Hecken, A Waldmänteln und mesophilen Laubwäldern verbreitet bis zerstreut vom Tiefland bis in das CRATAEGUS – WEISSDORN A Bergland vorkommt, gebietsweise aber selten (Fam. Rosaceae – Rosengewächse) Infolge hoher Kreuzungsbereitschaft entstehen Abb. 11 leicht Hybriden (teilweise häufiger als die Zweigriffeliger Elternarten) und bilden sich Hybridkomplexe Weißdorn aus (einschließlich Mehrfachhybriden, Rück- (Crataegus laevi- kreuzungen). Dies erschwert die Identifikation gata) mit nur der Sippen, zumal Weißdorne ohnehin in der schwach gelapp- Regel nur im blühenden bzw. fruchtenden ten Blättern und Zustand sicher determinierbar sind. kurzen, der Die eingriffeligen Sippen C. monogyna und Frucht anliegen- C. x subspharicea werden seit langer Zeit be- den breit drei- vorzugt in Hecken gepflanzt (Siedlungen und ist oder fast fehlt (z. B. oberstes Erzgebirge, eckigen Kelch- deren Umgebung, an Verkehrswegen u. ä.). nördliche Oberlausitz; FLÖSSNER et al. 1956, blättern Dagegen sind die schattenverträglicheren SCHMIDT Mskr., MÜLLER 1998), schattenverträg- Arten C. laevigata und C. rhipidophylla sowie licher und anspruchsvoller als C. monogyna. A A A A A A A d e ren Hybride C. x macrocarpa eher in Wäldern A A A Dc. s. str.) – Zweigriffeliger W. i. e. S. Crataegus x macrocarpa HEGETSCHW. s. l. = C. laevigata x rhipidophylla s. l. – Großfrüchtiger Weißdorn Für die Typus-Unterart treffen die Angaben (Syn.: C. x calycina PETERM. s. l.) unter der Art zu. I, K, E – NPh - subsp. palmstruchii (LINDM.) FRANCO – In Gebüschen, Hecken und mesophilen Laub- Palmstruch-W. wäldern vom Tiefland (in Altpleistozän-Land- A Umstrittene Sippe (vgl. SCHMIDT 1995a), bisher schaften seltener) bis in das Bergland, gebiets- nur einzelne Nachweise, die der Unterart nahe weise häufiger als C. laevigata und stets häufi- A kommen, z. B. für unteres Bergland und an- ger als C. rhipidophylla. Innerhalb von Wäldern grenzendes Hügelland (Vogtland bis östliche (schattenverträglich), an Waldrändern und in A Oberlausitz, SCHMIDT Mskr. und in HARDTKE & nicht gepflanzten Gebüschen einer der häu- IHL 2000). figsten Weißdorne. Unterarten: C - subsp. laevigata (Syn.: C. laevigata (POIR.) D A Unterarten (von einigen Autoren nur als A A A Crataegus laevigata x C. monogyna = Varietäten, von anderen im Artrang einge- C. x media stuft): Crataegus laevigata x C. rhipidophylla = - nothosubsp. macrocarpa (Syn.: C. x pseu- C. x macrocarpa dooxyacantha CIN.) = C. laevigata x C. rhipidophylla subsp. rhipidophylla – Echter Großfrüchtiger W. A A Abb. 12 Großfrüchtiger Für diese Bastardsippe treffen die Angaben unter C. x macrocarpa zu. Weißdorn (Cratae- - nothosubsp. calciphila (HRAB-UHR.) HRAB.- gus x macrocarpa), UHR. (Syn.: C. x macrocarpa nothovar. haden- A einer der häufigs- sis (HRAB-UHR.) K. I. CHR.) = C. laevigata x C. ten Weißdorne in rhipidophylla subsp. lindmanii – A Sachsen, mit 1- A A Geradkelchiger Großfrüchtiger W. griffeligen und 2- Diese unter C. x calycina PETERM. aus dem griffeligen Blüten Leipziger Raum beschriebene Sippe tritt nach und spitzen bisheriger Kenntnis nur zerstreut bis selten Blattlappen auf, z. B. östliche Oberlausitz, Vogtland, Erzgebirge (SCHMIDT Mskr., MÜLLER 1998). Abb. 13 A Bastard-Weißdorn (Crataegus x A media) – im Gegensatz zu der Crataegus x media BECHST. = C. laevigata x C. monogyna – Bastard-Weißdorn I, K – NPh Überwiegend gepflanzt (Hecken), aber im A ebenfalls 1-griffeli- gemeinsamen Verbreitungsgebiet der Eltern ge und 2-griffelige auch spontan auftretend, jedoch im Vergleich A Blüten aufweisen- zu den anderen Bastarden relativ selten, da A A A A den Hybride C. x die Blütezeit der Eltern voneinander abweicht macrocarpa mit (C. monogyna in der Regel 1–3 Wochen spä- breiten und vorn ter blühend); hierzu auch der als Straßen- oder grob gesägten Parkbaum gern gepflanzte rot- und gefülltblüti- Blattlappen ge Rotdorn (cv. Paulii und andere Sorten). A A Crataegus monogyna JACQ. subsp. monogyna – Eingriffeliger Weißdorn Abb. 14 (Syn.: C. monogyna JACQ. s. str.) Weißdorn (Cratae- I, K, E – NPh(-MPh) gus monogyna) ist Häufigster Weißdorn, aber gebietsweise nur an seinen tief zerstreut (z. B. dem obersten Erzgebirge weit- gelappten bis gehend fehlend, vgl. FLÖSSNER et al. 1956, geteilten Blättern, HARDTKE & IHL 2000) oder überwiegend ge- deren Abschnitte pflanzt. Natürliche Verbreitung schwer zu re- nur an der Spitze Eingriffeliger konstruieren, da seit langer Zeit in Hecken und grob gesägt sind, Flurgehölzen angepflanzt (häufiger als die Für diese Unterart treffen die Angaben unter anderen Weißdorne), deshalb oft in Ortsnähe der Art zu. und an Böschungen von Verkehrswegen, - subsp. lindmanii (HRAB.-UHR.) P. A. SCHMIDT dagegen selten in lichten Wäldern. Bevorzugt (Syn.: C. lindmanii HRAB.-UHR.) – Langkelch-W. auf mäßig frischen bis trockenen, wärmebe- Der seltenste einheimische Weißdorn günstigten Standorten, weniger schattenver- (SCHMIDT Mskr. und in HARDTKE & IHL 2000, für träglich und weniger anspruchsvoll bezüglich das Erzgebirge vgl. auch MÜLLER 1998), kaum Bodenfeuchte und Trophie als C. laevigata und außerhalb des Waldes auftretend, nebst Bas- C. rhipidophylla. tarden dieser Sippe der schattenverträglichste leicht erkennbar C A A A A A A A A Weißdorn. Rückgang vermutlich durch „AufCrataegus monogyna x C. rhipidophylla = C. x bastardierung“ und Konkurrenz wüchsiger subsphaericea Bastarde, weniger durch frühere Flurbereini- A A gung (keine ausgeprägte Heckenpflanze). Crataegus rhipidophylla GAND. s. l. – Großkelchiger Weißdorn Abb. 15 (Syn.: C. curvisepala LINDM., nom. illegit. s. l.) Der Großkelchige I – RL (subsp. Weißdorn (Cratae- LINDMANII SN: G) – NPh Da nur 1 Griffel und 1 Steinkern in der Blüte gus rhipidophylla) bzw. Frucht vorkommen, wird die mitteleuro- hat wie C. mono- päische Art oft nicht vom Eingriffeligen W. gyna 1-griffelige (C. monogyna) unterschieden, obwohl beide Blüten, aber seine Arten (abgesehen von Bastarden, vgl. C. x Blätter und Neben- subsphaericea) gut charakterisiert sind. blätter sind rings- Deshalb ist die Verbreitung nur unzureichend um fein und scharf bekannt (selten im Tief- und Hügelland, zer- gesägt A A A A A streut im Bergland, vgl. SCHMIDT in HARDTKE & IHL 2000). Sie kommt in mesophilen Laubwäldern, Waldmänteln und Gebüschen auf fri- A schen bis mäßig trockenen, nährstoffreicheren Standorten vor, ist recht schattenverträglich A (neben C. x macrocarpa und C. laevigata mehr Unterarten (werden auch als eigene Arten Crataegus x subsphaericea GAND. s. l. = C. monogyna x C. rhipidophylla s. l. – Verschiedenzähniger Weißdorn oder nur als Varietäten eingestuft, vgl. (Syn.: C. x kyrtostyla auct. s. l., C. x heterodonta CHRISTENSEN in WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998): POJARK. s. l.) - subsp. rhipidophylla (Syn.: C. rhipidophylla I, K, E – NPh s. str.) – Krummkelch-W. Oft fälschlich als „Eingriffeliger W.“ (da eingrif- Waldpflanze als die anderen Weißdorne). A A A A A A A C D felige Arten und ihr Bastard in der Regel nicht schen Lösshügellandes, vom Osterzgebirge unterschieden werden) in Hecken gepflanzt, und Elbtalgebiet bis in das Oberlausitzer aber im gemeinsamen Verbreitungsgebiet der Hügel- und Tiefland. Elternarten auch spontan auftretend, deshalb natürliche Verbreitung und standörtliches Ver- Cytisus scoparius (L.) LINK – Besenginster halten schwierig zu beurteilen, überwiegend in (Syn.: Sarothamnus scoparius [L.] W. D. J. KOCH) ortsnahen Hecken, in Gebüschen und Wald- I – NPh A mänteln, selten (besonders nothosubsp. domi- Atlantisch-subatlantische Art (Erica tetralix- censis) in lichten Laubwäldern. Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER 1992) mit wei- A Unterarten (teils auch als Bastardarten, teils ter Verbreitung vom Tief- bis in das Bergland, nur als Nothovarietäten betrachtet): aber gebietsweise nur zerstreut oder fehlend A - nothosubsp. domicensis (HRAB.-UHR.) P. A. (Kammlagen des Erzgebirges, Teile des Löss- SCHMIDT = C. monogyna x C. rhipidophylla hügellandes). Als Rohbodenpionier auf sandi- subsp. lindmanii gen und steinigen Böden, in Zwergstrauchhei- Selten, bisher nur Nachweise für Elbtalgebiet den, auf Waldschlägen und in Waldsäumen, in und östliche Oberlausitz (SCHMIDT Mskr.). lichten bodensauren Eichenwäldern. In stren- - nothosubsp. subsphaericea = C. monogyna gen Wintern und bei fehlender Schneedecke x C. rhipidophylla subsp. rhipidophylla Sprosse des Rutenstrauches auch bis zur Für diese Bastardsippe treffen Angaben unter Basis zurückfrierend. A A A A C. x subsphaericea zu. A Cytisus supinus = Chamaecytisus supinus A CYTISUS – GEISSKLEE, BESENGINSTER A A (Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblüten- (Fam. Thymelaeaceae – Seidelbastgewächse) gewächse) Daphne mezereum L. – Gewöhnlicher Seidelbast, Kellerhals Cytisus nigricans L. – Schwarzwerdender Geißklee A DAPHNE – SEIDELBAST I – RL (SN: 3) – § – (HPh-)NPh (Syn.: Lembotropis nigricans [L.] GRISEB.) Früher in krautreichen Laubwäldern nährstoff- I – RL (SN: 3) – (HPh-)NPh und meist basenreicher Standorte vom Hügel- Im Rückgang befindlicher Kleinstrauch steiniger land bis in das Bergland verbreitet (im Tiefland und felsiger Trockenhänge, thermophiler Wald- weitgehend fehlend oder selten). Spiegelt säume und Trockenwälder (an trocken-warmen nach HEMPEL (1979) die Verbreitung grundfri- Standorten im Bergland bis 600 m ü. NN, scher und artenreicher Laubmischwälder in A ULBRICHT 1959), früher gebietsweise verbreitet, allen Höhenstufen wider. Aber in fast allen heute nur noch zerstreut bis selten, im Vogt- Bereichen starker Rückgang, nicht erst in den A land, in Durchbruchstälern des mittelsächsi- letzten Jahrzehnten (siehe „historische“ A A A A A Angaben in HARDTKE & IHL 2000), u. a. durch Abb. 16 Ausweitung der Fichtenreinbestände und des In der leuchtend Kahlschlagbetriebes auf Laub- oder Mischwald- gelben Schmetter- standorten seit dem ausgehenden 19. Jahrhun- lingsblüte des d e rt, aber auch Rückgang auf Steinrücken des Besenginsters Erzgebirges (MÜLLER 1998). (Cytisus scoparius) ist der eingerollte A A Griffel gut erkenbar A A ELAEAGNUS – ÖLWEIDE Abb. 17 (Fam. Elaeagnaceae – Ölweidengewächse) Die Krähenbeere Elaeagnus angustifolia L. – Schmalbättrige Ölweide (Empetrum nigrum) N, K, U – NPh Deutschland und Die aus Trockengebieten des kontinentalen Sachsen als gefähr- Asien stammende Art wird nicht nur als Zier- det eingestufte Art, gehölz in Grünanlagen gepflanzt, sondern auch die Hauptverbrei- bei der Böschungssicherung an Verkehrswegen tung dieses Zwerg- ist eine für und der Rekultivierung in der Bergbaufolgeland- strauches befindet schaft eingesetzt, wo Verwilderungen auftre- Osterzgebirge) und Elbsandsteingebirge sich in der borea- ten (z. B. Leipziger und Lausitzer Braunkohlen- (rechtselbische Sächsische Schweiz, beson- len Zone tagebaugebiete), jedoch offen ist, ob sich die ders Thorwalder Wände, Winterberggebiet; Art dauerhaft etabliert. vgl. SCHMIDT 1896, FÖRSTER 1927, ULBRICHT & HEMPEL 1964). Befindet sich deutschlandweit Elaeagnus commutata RYDB. – SilberÖlweide und in Sachsen im Rückgang, wobei Moorent- N, K, U – NPh Art) sowie Stickstoffeinträge (mykotrophe Art) Aus Nordamerika stammender Zierstrauch, zur Gefährdung beitragen. wässerung und -bewaldung (lichtbedürftige A A E A A A A A A der auch außerhalb von Siedlungen gepflanzt A wird, so entlang von Verkehrswegen oder in der Bergbaufolgelandschaft. Er ist durch seine Ausläuferbildung besser zur Böschungssiche- ERICA – HEIDE rung geeignet als E. angustifolia und dient wie (Fam. Ericaceae – Heide[kraut]gewächse) diese Art auf Rohböden als Pioniergehölz (Bin- Erica carnea L. – Schnee-Heide dung von Luftstickstoff durch Aktinomyzeten- (Syn.: E. herbacea L.) Symbiose). Von den Anpflanzungen ausgehende I – RL (SN: 2) – HPh Verwilderungen (z. B. nordwestliches Sachsen) Der immergrüne Zwergstrauch repräsentiert sind seltener, dabei dürfte es sich eher um Er- einen (submediterran-)mitteleuropäischen haltung oder vegetative Ausbreitung gepflanz- Oreophyten-Arealtyp (zentralsubmediterran- ter Individuen durch das Ausläufersystem han- alpisch/desubalpin bis südherzynisch, MEUSEL deln. & JÄGER 1992), der über bayerische und böh- A A A A A mische Mittelgebirge bis in das sächsische Vogtland reicht. Im Vogtland nur im Elsterge- A birge (in Kiefernwäldern, an Waldwegrändern EMPETRUM – KRÄHENBEERE u. ä.), absolute Nordgrenze des Areals der Art (Fam. Empetraceae – Krähenbeerengewächse) Landwüst, etwa 580 m ü. NN, WEBER 1987). Empetrum nigrum L. – Gewöhnliche Krähenbeere Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts im Rück- I – RL (DE: 3, SN: 3) – HPh derlich machten (APITZSCH 1929). A tung in der borealen Zone (Huperzia selago- Erica tetralix L. – Glocken-Heide A Arealtyp nach M EUSEL & JÄGER 1992). In Sach- I, U – RL (SN: 3) – HPh sen in oligotrophen Mooren, Zwergstrauch- Diese Erica-Art, die in Feuchtheiden, Mooren heiden und lichten Nadelwäldern, nur im Vogt- und Moorwäldern vorkommt, repräsentiert land, Erzgebirge (besonders Kammlagen, von einen atlantisch-subatlantischen Arealtyp, der Zwotental im Westen bis zum Kahleberg im von Westeuropa bis nach Sachsen reicht und an der Nordabdachung des Elstergebirges (bei gang, so dass sich Schutzmaßnahmen erfor- Immergrüner Zwergstrauch mit Hauptverbrei- A A A A A A A im Lausitzer Tiefland („pseudoatlantisches“ A A E F A Klima) einen regionalen Verbreitungsschwer- (Fam. Fagaceae – Buchengewächse) punkt ausbildet (Südgrenze in der Oberlausitz markiert scharf die Grenzlinie von Talsanden Fagus sylvatica L. – Rot-Buche, Gemeine Buche und hochpleistozänen Schotterzügen zu den I, K, E – MPh – FGSLBV1 Lösslehmgebieten, HEMPEL et al. 1984). A u ß e r- Charakteristische Klimaxbaumart der sommer- halb des ostelbischen Altpleistozän-Gebietes grünen Laubwaldformation der gemäßigten nur einzelne Vorkommen, meist synanthrop Breiten des ozeanisch beeinflussten Europa, („sonst im Bergland und Hügelland durch repräsentiert den submediterran/montan-atlan- Forstkultur mehrfach eingeschleppt“, FLÖSSNER tisch-zentraleuropäischen Arealtyp (vgl. MEUSEL et al. 1956). & JÄGER 1992), in Sachsen vom Tiefland (in den Altpleistozän-Landschaften und in Nachbar- A schaft des Mitteldeutschen Trockengebietes nur zerstreut bis fehlend) bis in die montane A A A A A A FAGUS – BUCHE EUONYMUS – PFAFFENHÜTCHEN Stufe verbreitet, auch vereinzelt bis in die (Fam. Celastraceae – Spindelstrauchgewächse) IHL 2000, nach HEMPEL 1979 Höhengrenze den Euonymus europaea L. – Gewöhnliches Pfaffenhütchen Grenzbereich von der montanen zur hochmon- I, K, E – NPh Geyersche Hochfläche). Von Natur aus in In Gebüschen und Laubmischwäldern auf Sachsen dominierende Schlusswaldbaumart , Kammlagen des Erzgebirges (vgl. HARDTKE & tanen Stufe markierend, ausgespart bleibt die ausgenommen zu arme, zu trockene, stau- und Abb. 18 f l i e ß w a s s e rgeprägte Standorte und fro s t g e f ä h r- Das Gewöhnliche dete Lagen, so dass sie in mesophilen und Pfaffenhütchen b o d e n s a u ren Laubmischwäldern von der kolli- (Euonymus euro- nen (Hainbuchen-Eichenwälder mit Buche), paea) mit einer submontanen (Eichen-Buchenwälder) und A Frucht, aus der ein montanen (Buchenwälder, Buchen-Bergmisch- A Same heraus- wälder) Stufe bis in den Grenzbereich zur hoch- hängt, der den montanen Stufe (Fichten-Buchenwälder) vor- A orangefarbenen kommt (vgl. S CHMIDT 1995b, S CHMIDT et al. Arillus erkennen 1998). Historische Landnutzung und seit dem lässt meist frischen, nährstoff- und basenreichen vorigen Jahrhundert geregelte Forstwirtschaft Standorten des Hügellandes verbreitet, im Erz- (besonders durch Fichten-Reinbestände und gebirge (außer Osterzgebirge) nur vereinzelt Kahlschlagsystem) haben zur Rückdrängung A bis in die submontane Stufe, fehlt im oberen der Buchenwälder geführt (vgl. z. B. THOMASIUS Bergland (oberhalb 700 m ü. NN), im a l t p l e i s t o - 1995, THOMASIUS & SCHMIDT 1996), wobei als A zänen Tiefland stellenweise nur zerstreut (vgl. Ü b e rhälter erhaltene Altbäume oft auf den HEMPEL 1979, HARDTKE & IHL 2000). Es bleibt potenziellen Buchenstandort hinweisen. Der A zu prüfen, ob der von 1937–45 in Deutschland aktuelle Flächenanteil der Buche an der Wald- geförderte Anbau der Art (anfangs mit Status fläche Sachsens ist trotz ihrer weiten Verbrei- „geheim“) für die „Rohstoffwirtschaft“ (Holz tung mit 2,8 % gering, er ist jedoch seit den oder Inhaltsstoffe für spezielle Verwendungen 80er Jahren durch den Waldumbau (Förderung wie Reinigen und Polieren von Zapfstellen in der Naturverjüngung, Pflanzung) im Anstieg hochpräzisen Gegenständen, Kabelisolierungen, und soll zukünftig auf potenziellen Buchenwald- medizinische Zwecke) eine Auswirkung auf standorten Anteile von 30–70 % am Bestandes- die aktuelle Verbreitung hatte (vgl. BORRMANN zieltyp erreichen (SML 1993, LAF 1996b, 1999). Die 1998 für Mecklenburg-Vorpommern). Buche ist eine der „ S c h l ü s s e l b a u ma rten“, dere n A A A A A A A genetische Variation als forstliche Gen- FRANGULA – FAULBAUM ressourcen vordringlich zu erhalten sind (WOLF (Fam. Rhamnaceae – Kreuzdorngewächse) & BRAUN 1995). Die Rot-B. ist reich an vielfälti- Frangula alnus MILL. – Faulbaum gen Abwandlungen in Wuchs-, Stamm- und I, K, E – NPh Blattmerkmalen. Einige treten wild wachsend Eurosibirische Art, die von der temperaten bis oder durch forstlichen Anbau eingebracht in in die boreale Zone reicht (Hydrocharis-Areal- Wäldern auf, so die eine „eichenartige“ Borke typ nach MEUSEL & JÄGER 1992), in Sachsen in ausbildende f. quercoides P ERS., rotlaubige bodenfeuchten Wäldern und Gebüschen (Vor- „Blutbuchen“ der f. purpurea (A IT) C.K. waldgehölze, Waldmäntel) vom Tiefland bis ins SCHNEID. (nicht selten in künstlich begründeten untere Bergland (im Lössgefilde teilweise nur Jungbeständen der 1980er Jahre) oder Bäume zerstreut, HARDTKE & IHL 2000), auf Wechsel- mit deutlich grob gesägten Blättern (f. grandi- und Staunässestandorten bis in die montane dentata, z. B. Revier Rechenberg; S CHMIDT Stufe (setzt ein Minimum an Nährstoffen vor- Mskr.). aus, HEMPEL 1979), auf Steinrücken (auch im A A A F A A A trockneren Bereich) im Erzgebirge bis 725 m ü. NN (MÜLLER 1998). Geeignet für Flurgehölz- A anbau und Landschaftsgestaltung (besonders FALLOPIA – FLÜGELKNÖTERICH als Unterwuchs) für feuchte bis anmoorige A Böden (SCHMIDT in S CHLOSSER et al. 1991). (Fam. Polygonaceae – Knöterichgewächse) A Fallopia baldschuanica (REGEL) HOLUB s. l. – Schling-Flügelknöterich, Windenknöterich, Silberregen Abb. 19 (inkl. F. aubertii (HENRY) HOLUB; Syn.: Polygo- Der Faulbaum num baldschuanicum REGEL, P. aubertii HENRY) (Frangula alnus) N, K, U-E – Li trägt oft gleichzei- Als Ziergehölz (Liane aus Mittelasien) gern tig grüne, rote und gepflanzt und nicht selten verwildernd, auch reife schwarze mit Einbürgerungstendenz (z. B. Gebiet von Früchte, hier mit Leipzig, GUTTE 1990). beginnender Rotfärbung der Steinfrüchte FORSYTHIA – FORSYTHIE, GOLDWEIDE FRAXINUS – ESCHE (Fam. Oleaceae – Ölbaumgewächse) (Fam. Oleaceae – Ölbaumgewächse) Forsythia suspensa (THUNB.) VAHL – Hänge-Forsythie Fraxinus excelsior L. – Gewöhnliche Esche N, K, U – NPh Die Art repräsentiert einen submediterran/ Sowohl diese ostasiatische Art als auch andere montan-mitteleuropäischen Arealtyp, der von Forsythien (Arten, Bastarde, Sorten) werd e n der atlantischen bis in die sarmatische Floren- häufig als Ziersträucher gepflanzt und können p rovinz reicht (vgl. MEUSEL & JÄGER 1 9 9 2 ), in verwildert auftreten, meist nur am Ort ihrer Sachsen vom Tiefland bis in die oberen Berg l a - Pflanzung, gelegentlich auch spontane Ansied- gen (in den Altpleistozän-Landschaften teilweise lungen (z. B. im Gehölzaufwuchs alter Müll- nur zerstreut bis selten), vor allem in Schlucht-, kippe von Leipzig-Möckern, GUTTE 1991). Schatthang- und Blockwäldern, Quell- und I, K, E – MPh – FGSLBV2 A u e n w ä l d e rn, aber auch in edellaubbaumre i - A A A A A A A A A A A A A A A A GENISTA – GINSTER Abb. 20 Gewöhnliche (Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblütenge- Esche (Fraxinus wächse) A excelsior) mit ein- In Sachsen kommen, schließt man den Flügel- seitig geflügelten ginster aus (siehe Chamaespartium) drei Gins- A Nüssen in dichten ter-Arten vor, die sich in der Verbreitung und Fruchtrispen dem standörtlichen Ve rhalten zwar überlappen, F aber doch deutlich unterschiedliche Züge auf- G der atlantischen Florenprovinz bis Westsibirien A die größte Verbreitung (nur gebietsweise zer- weisen. Entsprechend seines weiteren (von reichend) Gesamtareals weist der Färber-G. streut bis fehlend, z. B. Westerzgebirge und angrenzendes Vogtland, Altpleistozän-Land- A schaften) und breiteste Standortamplitude (von Felsbändern, Magerrasen, Waldsäumen A bis in lichte Eichenwälder) in Sachsen auf. Der Deutsche G. mit Verbreitungsschwerpunkt in A chen Hainbuchenwäldern und Buchenwäldern der zentraleuropäischen Florenprovinz (im (vgl. SCHMIDT 1995b, SCHMIDT et al. 1998). atlantischen Raum fehlend) ist weitgehend in A Wenn auch der Schwerpunkt auf frischen bis den gleichen Naturräumen (im Vogtland darü- feuchten nährstoff reichen Standorten liegt, ber hinaus), aber mehr auf trockenen und sau- A kann die Esche als Pioniergehölz auf trockenen eren Standorten verbreitet und seltener (auch S t a n d o rten auftreten („Wa s s e resche“ und stärker im Rückgang). Der Behaarte G., der in A „Kalkesche“ als typisches Beispiel von Real- Mitteleuropa seinen Verbreitungsschwerpunkt nischen einer Baumart, die konkurre n z b e d i n g t in der subatlantischen Florenprovinz hat, weist A ihr ökophysiologisches Optimum nicht einneh- außerhalb der altpleistozänen Sandgebiete men kann). (Oberlausitzer Tiefland, Dübener Heide) nur A wenige Vorkommen (besonders im Dresdner Fraxinus pennsylvanica MARSHALL – RotEsche, Grün-Esche Raum) auf (vgl. HARDTKE & IHL 2000, OTTO et al. N, K, U-E – MPh Arten gemeinsam auftreten (z. B. aufgelasse- Nordamerikanische Esche, die verschiedent- ner Steinbruch bei Oßling, OTTO et al. 1994). lich forstlich angebaut wurde, stellenweise Genista germanica L. – Deutscher Ginster tritt natürliche Verjüngung auf (z. B. im Elbtal, I – RL (SN: 3) – HPh A bei Moritzburg, bei Hoyerswerda; SCHMIDT Mskr., Genista pilosa L. – Behaarter Ginster, OTTO et al. 1997), so dass eine Einbürgerung, Heide-Ginster A wie sie an der mittleren Elbe in Sachsen- I – RL (SN: 3) – HPh Anhalt verlaufen ist, nicht auszuschließen ist. Genista sagittalis = Chamaespartium sagittale A A A A A A A 1994). An Sekundärstandorten können alle drei Genista tinctoria L. subsp. tinctoria – Färber-Ginster I – RL (SN: V) – HPh GENISTELLA = CHAMAESPARTIUM A A HEDERA – EFEU Abb. 21 (Fam. Araliaceae – Efeugewächse) Hier hat der Wur- Hedera helix L. – Gewöhnlicher Efeu zelkletterer Efeu I, K, E – Li (Hedera helix) eine Der immergrüne Wurzelkletterer (auch als Steinsäule über „Kriechstrauch“ wachsend) repräsentiert einen einer alten Wein- Arealtyp, der in Mitteleuropa von der atlanti- bergsmauer schen bis in die zentraleuropäische Florenpro- erklommen und vinz verbreitet ist, in Sachsen vom Tiefland (in bildet durch die altpleistozänen Sandgebieten zurücktretend) überhängenden bis in das Bergland, aber im oberen Erzgebirge Sprosse einen (Frostgefahr) und angrenzenden Vogtland sel- „Efeubaum“, ten bis fehlend. Da seit langer Zeit kultiviert dessen „Krone“ (beliebt als Bodendecker, zur Begrünung von überreich blüht Böschungen, Mauern und Gräbern etc.) und verwildernd, sind eingebürgerte Vorkommen A A A A A H A A (teilweise als „Kulturrelikt“ in Wäldern) oft nicht von natürlichen zu unterscheiden. A Befindet sich in Ausbreitung, vermutlich durch milde Winter begünstigt. Natürliche Vorkommen besonders in Hainbuchen-Eichenwäldern und Buchenwäldern frischer und nährstoffrei- - subsp. nummularium – Zweifarbiges S. cher Standorte sowie in Auenwäldern. - subsp. obscurum ( ELAK.) HOLUB – Ovalblättriges S. A A A HELIANTHEMUM – SONNENRÖSCHEN HIPPOPHAË – SANDDORN (Fam. Cistaceae – Zistrosengewächse) (Fam. Elaeagnaceae – Ölweidengewächse) Helianthemum nummularium (L.) MILL. s. l. – Gewöhnliches Sonnenröschen i. w. S. Hippophaë rhamnoides L. – Sanddorn I – RL (subsp. nummularium SN: 2) – HPh tungsgebiet (subkontinentale und litorale Mediterran/montan-mitteleuropäischer Zwerg- Teilareale) und disjunkter Verbreitung in halbstrauch, der in Sachsen nur sehr zerstreut Deutschland (Ostseeküste und Flussschotter- in Halbtrockenrasen, Bergwiesen und Säumen auen nördlich der Alpen). In Sachsen nur syn- wärmebegünstigter Standorte vorkommt. Ver- anthrop, als Pioniergehölz oft gepflanzt zur breitungsschwerpunkte sind das Vogtland (be- Hangbefestigung (tief gehende Hauptwurzel sonders Plauener Binnenzone) und Osterzge- und Wurzelsprosse) und Rekultivierung von birge bis Elbhügelland (HARDTKE & IHL 2000). Rohböden (Stickstoffbindung), so besonders Befindet sich durch Wegfall extensiver Nutzun- in der Bergbaufolgelandschaft des Braunkoh- gen und Sukzession stark im Rückgang, zahl- lentagebaus (nördliche und östliche Oberlau- reiche Vorkommen außerhalb genannter sitz, NW-Sachsen), hier auch Verwilderungen Gebiete sind bereits erloschen. mit Einbürgerungstendenz. Zwei Unterarten in Sachsen, deren Unterschei- N, K, U-E – NPh Dornstrauch mit disjunktem Gesamtverbrei- A A A A A A A A A dung allerdings nicht unproblematisch ist, wobei (fast) ausschließlich subsp. obscurum vorkommt: A A A A A ILEX – STECHPALME schen Sippen, z. B. ROTHMALER 1996). (Fam. Aquifoliaceae – Stechpalmengewächse) In Sachsen nur subsp. communis = J. com- Ilex aquifolium L. – Gewöhnliche Stechpalme, Hülse munis s. str. – Heide-W. N, K, U – NPh Relativ bodenvages, aber lichtbedürftiges Immergrüne atlantisch-subatlantische Art, die Nadelgehölz lichter Felsgebüsche, (ehemals) gern als Ziergehölz gepflanzt wird, aber nur in beweideter Magerrasen und Zwergstrauch- A wintermilden Gebieten (Frostschäden in stren- heiden, lichter Kiefern- und Eichenwälder bzw. gen Wintern) gelegentlich und nur vorüberge- -forsten (in Waldbeständen Zeiger historischer A hend verwildert auftritt (Vogelausbreitung); hat Nutzungsformen). In Sachsen nur zerstre u t , sich in Sachsen bisher nicht etabliert. besonders im Vogtland, Osterzgebirge und in A A der Oberlausitz (BÖTTCHER 1971, HARDTKE et al. A I I, K, E – RL (SN: 2) – NPh(-MPh) 1992, HARDTKE & IHL 2000), gebietsweise fehlend oder erloschen bzw. nur noch synanthro p JUGLANS – WALNUSS (NW-Sachsen, BENKERT et al. 1996). Rückgang (Fam. Juglandaceae – Walnussgewächse) setzte bereits in der 1. Hälfte des 20. Jahrh u n - Juglans nigra L. – Schwarze Walnuss, derts ein (vgl. MILITZER 1932, FLÖSSNER et al. Schwarznuss 1 9 5 6 ), vor allem durch Aufgabe von Landnut- N, K – MPh z u n g s f o rmen (Waldweide, Hutungen), die Aus dem östlichen Nordamerika schon im Offenbiotope oder lichte Gehölzstrukturen L 17. Jahrhundert nach Europa eingeführte, nicht e rhielten oder förderten. A W ä l d e rn (z. B. Leipziger Auenwald, HIERONYMUS J A A A A A A selten in Parkanlagen, gelegentlich auch in 1962, MÜLLER & ZÄUMER 1992), gepflanzte Art. LABURNUM – GOLDREGEN Juglans regia L. – Echte Walnuss (Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblütenge- A?, K, U – MPh wächse) Als Fruchtbaum verbreitet in wintermilden Gebieten (bereits seit Mittelalter?) gepflanzt, Laburnum anagyroides MEDIK. – Gewöhnlicher Goldregen durch Tierausbreitung und Verbringung durch N, E – NPh(-MPh) den Menschen gelegentlich verwilderte Vor- Das aus dem südlichen Mitteleuropa stam- kommen, vor allem auf nährstoffreichen, war- mende, in Deutschland bereits im 16. Jahr- men und frostgeschützten Standorten in hundert eingeführte Ziergehölz tritt in ver- Flussauen, aber bisher keine Einbürgerungs- schiedenen Bundesländern, so auch in Sach- tendenz. sen, nicht nur verwildert auf, sondern gele- A gentlich eingebürgert (z. B. in Feldulmen- A ZÖPHEL & MAHN 2000). A A A Hangwäldern des Elbtal-Weinbaugebietes, JUNIPERUS – WACHOLDER Im Forstbotanischen Garten Tharandt verjüngt (Fam. Cupressaceae – Zypressengewächse) sich auch der Alpen-G. (L. alpinum [MILL.] Juniperus communis L. s. l. – Gewöhnlicher Wacholder BERCHT. et PRESL) seit Jahrzehnten natürlich, In Abhängigkeit von der taxonomischen Auffas- nicht ausgebreitet. sung ist J. communis entweder eine zirkumpolar (mediterran bis arktisch) verbreitete Art mit mehreren geographischen Rassen (Unterart e n, A z. B. WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998) oder wird eng gefasst (ohne die subalpinen und arkti- A hat sich jedoch außerhalb des Gartens noch A A LARIX – LÄRCHE LEDUM – PORST Abb. 22 (Fam. Pinaceae – Kieferngewächse) (Fam. Ericaceae – Heide[kraut]gewächse) Der Sumpf-Porst Larix decidua MILL. – Europäische Lärche Ledum palustre L. – Sumpf-Porst (Ledum palustre) N, K, E – MPh I – RL (DE: 3+, SN: 3) – § – NPh ist früher als Die alpisch-sudetisch-karpatisch verbreitete Typischer Vertreter eines zirkumpolaren borea- „Mottenkraut“ Art wird als Forstbaum seit dem 18. Jahrhun- len Arealtyps (Linnaea borealis-Typ nach gesammelt und d e rt gepflanzt, in Sachsen verstärkt vor einigen MEUSEL & JÄGER 1992). In Sachsen Verbrei- verkauft worden, J a h rzehnten – in der Epoche des Ausweichens tungsschwerpunkte im Oberlausitzer Tiefland der Rückgang auf weniger immissionsgefährdete „Alternativ- (Rote-Liste-Art in oder Ersatzbaumarten“ – in den “Rauchschad- Deutschland und in gebieten” des Berglandes. Im Elbsandstein- Sachsen) geht aber g e b i rge (hier seit der ersten Hälfte des 19. Jahr- vor allem auf hunderts im Anbau) ist sie besonders häufig Veränderung oder (selbst Anteil an der Waldfläche des National- Verlust der parkes Sächsische Schweiz etwa 6 %, inkl. Lebensräume Japan- und Hybrid-L.; LAF 1998b) und verjüngt zurück sich natürlich. Gebietsweise weist sie eine A A A A A A A A Tendenz zur Einbürgerung auf, wird sich aber A als Lichtbaumart nur auf extremen Standorten oder in Pionierstadien der Waldentwicklung L halten können, wenn keine waldbaulichen Maßnahmen erfolgen. A Larix x eurolepis HENRY = L. decidua x L. kaempferi – Hybrid-Lärche A K – MPh Als Forstbaum angebaut – siehe unter L. (Moorgehölze und -wälder, feuchte Kiefern- kaempferi! wälder) und im Elbsandsteingebirge (feuchte Sandsteinfelsen, überwiegend ostelbisch, vgl. Larix kaempferi (LAMB.) CARRIÈRE – Japanische Lärche, Japan-Lärche SCHMIDT 1896, FÖRSTER 1927), sonst selten in K – MPh erzgebirges. Die wenigen Vorkommen außer- Die Waldschäden in den 1970er Jahren führ- halb dieser Gebiete verschollen oder erloschen ten zu waldbaulichen Konzepten, die einen (WEBER & KNOLL 1965, KUBASCH 1994, HARDTKE vorübergehenden Anbau mit weniger immis- & IHL 2000), schon nach FLÖSSNER et al. (1956) sionsgefährdeten Baumarten („Ersatzbaumar- im übrigen Erzgebirge und Vogtland „ausge- ten“) zum Ziel hatten. Da sich die Japanische rottet“. Der Rückgang bzw. das Aussterben L. und ihr Bastard mit der Europäischen L. der Art vollzog sich zuerst in den Gebieten, (siehe L. x e u ro l e p i s) als relativ widerstandsfä- wo sich die Art an der Arealgrenze befindet hig gegenüber Immissionen erwiesen, fanden und die Populationen natürlicherweise beson- beide Sippen neben L. decidua Eingang in die ders sensibel gegenüber Veränderungen der Wälder (vgl. HERING 1 9 9 5 ), u. a. durch Auf- Lebensbedingungen sind (vgl. auch FUKAREK et forstung von „Rauchschadblößen“ (besonders al. 1978). Aber selbst in der Oberlausitz ist Erzgebirge) oder nach Kahlschlägen in Kiefern- bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts ein und Fichtenforsten (z. B. Elbsandsteingebirge). starker Rückgang festzustellen, nach MILITZER Da diese Bestände erst wenige Jahrzehnte alt (1932) nicht nur durch Trockenlegung der sind, lässt sich zu möglichen Einbürgerungen Moore, sondern auch durch „übermäßigen über Naturverjüngung keine Aussage treffen. Gebrauch“ als „Ungeziefermittel“ (Volksname Mooren der Kammlagen des Ost- und Mittel- A A A A A A A A A A A A A A A Mottenkraut), das „jahrzehntelang und trag- Areal in Sachsen lässt sich kaum rekonstruie- körbeweise auf dem Bautzner Markt feilgebo- ren, da die Art seit langer Zeit gepflanzt (be- ten“ wurde, „auf preußischem Gebiet...Zwei- liebte Heckenpflanze) wird und oft verwildert ge in ganzen Wagenladungen verschleppt“. auftritt (Vogelverbreitung), so dass sie heute in weiten Teilen Sachsens eingebürgert ist. A Natürliche Vorkommen dürften sich auf Gebüsche und lichte Wälder wärmebegünstigter A LIGUSTRUM – LIGUSTER Lagen beschränkt haben, nach FLÖSSNER et al. (Fam. Oleaceae – Ölbaumgewächse) (1956) „wohl ursprünglich verbreitet nur im A Ligustrum vulgare L. – Gewöhnlicher Liguster, Rainweide Elbhügelland und Elsterhügelland“, hier aber A I, K, E – NPh „durch Anpflanzungen im Zuge von Rebkultu- Vertreter eines Arealtyps, dessen Verbreitung ren usw. weitgehend verwischt worden“. vom Mittelmeergebiet und dem pontischen A Raum gerade bis in die herzynische Florenprovinz reicht (Euphorbia amygdaloides-Typ A A nach M EUSEL & JÄGER 1992). Das natürliche Abb. 23 Liguster (Ligus- L trum vulgare), die wohl beliebteste hat A Heckenpflanze, durch den Men- A A A A schen und anschließende Ausbreitung durch Vögel in Sachsen eine weit über das natürliche Areal Der in Sachsen schon immer sehr seltene zirkumpolar-boreal verbreitete Zwergstrauch ist nur aus dem nordöstlichen Oberlausitzer Tiefland bekannt: „Als südlichster Vorposten im norddeutschen Tiefland besteht ein reiches Vorkommen in der Muskauer Heide“ (BARBER & MILITZER 1954). Die Art war mehrere Jahrzehnte verschollen und wurde erst kürzlich wiederentdeckt (MATTERNE 1997). LONICERA – HECKENKIRSCHE, GEISSBLATT nen holzigen Sten- Lonicera caprifolium L. – Wohlriechendes Geißblatt, Echtes Geißblatt, Jelängerjelieber A (Linnaea borealis), Moosglöckchen N, K, U – Li eine besonders Seit etwa 1800 (MILITZER & SCHÜTZE 1953) als geschützte Art in Kletterstrauch gepflanzt. Vom Tiefland bis ins Deutschland, war untere Bergland gelegentlich verwildert auftre- in Sachsen verschollen, wurde aber im Oberlausitzer Tiefland wiederentdeckt A I – RL (DE: 3, SN: 2) – § – HPh (Fam. Caprifoliaceae – Geißblattgewächse) A A Linnaea borealis L. – Moosglöckchen Das mit fadendüngeln kriechende A (Fam. Caprifoliaceae – Geißblattgewächse) hinaus reichende Abb. 24 A LINNAEA – MOOSGLÖCKCHEN Verbreitung erlangt A A nach HEMPEL (1979) natürliche Verbreitung tend, aber bisher keine Einbürgerung erfolgt. A A Lonicera nigra L. – Schwarze Heckenkirsche Abb. 25 I – RL (SN: V) – NPh de Geißblatt (Loni- Typische Gebirgswaldart des südlichen Mittel- cera caprifolium), europa, die bis nach Sachsen reicht, wo sich auch Jelängerjelie- ihre nördliche Arealgrenze befindet. Nur im ber genannt, Bergland, Verbreitungsschwerpunkt in der wurde bereits vor montanen Stufe (Bergmischwälder frischer zwei Jahrhunder- und nährstoffreicher Standorte, besonders ten als Kletter- Das Wohlriechen- Schlucht- und Schatthangwälder), in Tallagen strauch gepflanzt auch bis in die submontane Stufe. Im Elbsand- zer Gärten bereits um 1800) gepflanzter Zier- und tritt gelegent- steingebirge nur ostelbisch in der montan ge- strauch (Heimat Osteuropa bis Westsibirien lich verwildert auf tönten Hinteren Sächsischen Schweiz (vgl. und Mittelasien). Gelegentlich verwildert auf- Karten bei HEMPEL 1979, HARDTKE & IHL 2000). tretend (z. B. spontane Ansiedlung auf alter Früher auch auf Steinrücken im Erzgebirge Müllkippe bei Leipzig, GUTTE 1991), sich auch v e r b reitet, heute nur noch wenige Vorkommen an den Pflanzorten lange Zeit nach ausbleiben- (MÜLLER 1998). der Pflege haltend, aber kaum von hier aus- A A A A A A A A breitend. Lonicera periclymenum L. – Wald-Geißblatt A I?, K, E – Li Lonicera xylosteum L. – Rote Heckenkirsche Seit Jahrhunderten (in Oberlausitzer Gärten I, K, E – NPh seit dem 16. Jahrhundert, BARBER & MILITZER Im Gegensatz zur (sub)montan verbreiteten 1954) als Klettergehölz gepflanzt, deshalb Schwarzen H. hat die Rote H. ihren Verbrei- schwierig vermutlich natürliches Verbreitungs- tungsschwerpunkt in der (hoch)kollinen Stufe, gebiet von synanthropen Vorkommen zu insbesondere in SW-Sachsen vom Elsterhügel- unterscheiden. Als atlantisch-subatlantische Art land und der vogtländischen Kuppenlandschaft (Erica tetralix-Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER bis zur Pleiße (bevorzugt auf Diabas, vgl. 1992) ursprünglich wohl in Eichenmischwäldern WEBER 1972, HEMPEL 1979) sowie im Elbhügel- w i n t e rmilder und luftfeuchter Lagen des Tief- land, vor allem in Laubwäldern, Waldmänteln und Hügellandes, nach HEMPEL (1979) verm i t- und Gebüschen nährstoff- und auch basenrei- teln „westlich der Elbe und im Ortrander cher Standorte wärmebegünstigter Lagen. Hügelland viele Vorkommen einen autochtho- Außerhalb dieser Gebiete zerstreute Vorkom- nen Eindru c k “ . Heute in Laubwäldern, Kiefern- men im Tief- und Hügelland (vgl. Karte bei forsten und Gebüschen (Vorwaldgehölze, HARDTKE & IHL 2000), deren Indigenat aber un- Waldmäntel) bis in das untere Bergland zer- sicher ist, da die Art oft gepflanzt wurde (in streut vorkommend, aber überwiegend als der Oberlausitz seit mindestens 1800, Kulturrelikt bzw. „wohl meist verwildert“, MILITZER & SCHÜTZE 1953). wie schon FLÖSSNER et al. (1956) für Sachsen angeben (vgl. auch BARBER & MILITZER 1954 für Oberlausitz). Lonicera tatarica L. – Tataren-Heckenkirsche N, K, U – NPh L A A A A A A A A A A A Häufig in Hecken, auch außerhalb von Siedlungen an Verkehrswegen oder in Flurgehölzen, A (nach MILITZER & SCHÜTZE 1953 in Oberlausit- A A A A A LORANTHUS – RIEMENBLUME LYCIUM – BOCKSDORN (Fam. Loranthaceae – Mistelgewächse) Lycium barbarum L. – Gewöhnlicher Bocksdorn Loranthus europaeus JACQ. – Riemenblume, Eichenmistel A (Fam. Solanaceae – Nachtschattengewächse) N, K, E – NPh I – RL (DE: G, SN: 1) – Ep(H/NPh) Häufig gepflanzter, aus China stammender Der sommergrüne Halbparasit reicht von sei- Zierstrauch, gebietsweise eingebürgert (vor A nem ostsubmediterranen Verbreitungsgebiet allem Elbtalgebiet und NW-Sachsen, aber ver- (Staphylea-Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER einzelt auch sonst vom Tiefland bis in das un- A 1992) über sommerwarme und wintermilde tere Bergland (vgl. Karten bei BENKERT et al. Gebiete bis Sachsen (Umgebung von Pirna), 1996, HARDTKE & IHL 2000). A A A A Das einzige deut- Lycium chinense L. - Chinesischer Bocksdorn sche Vorkommen N, K, E - NPh der europäischen Ebenfalls aus China eingeführter Zierstrauch, Abb. 26 Riemenblume der seltener als L. barbarum verwildert auftritt, (Loranthus euro- aber im Gebiet von Leipzig ebenfalls völlig ein- paeus), auch gebürgert ist (GUTTE 1990). Eichenmistel L M genannt, befindet MAHONIA – MAHONIE – sich in den Kronen weniger Eichen (Fam. Berberidaceae – Sauerdorngewächse) (Quercus robur) Mahonia aquifolium (PURSH) NUTT. – Gewöhnliche Mahonie A bei Dohma (siehe Oberkrone des N, K, E – NPh A Baumes in der Häufig gepflanztes Ziergehölz (auch Verwen- Bildmitte) dung in Kranzbinderei) aus Nordamerika, das zur Verw i l d e rung (bereits im 19. Jahrh u n d e rt, A z. B. WÜNSCHE 1899) neigt, generativ über Vog e l v e r b reitung, vegetativ über Spro s s k o l o n i e n A durch Absenkerbildung. An vielen Orten bereits eingebürg e rt (vgl. auch MILITZER & SCHÜTZE A wo sich in Dohma das nördlichste und zu- 1952, WEBER & KNOLL 1965, GUTTE 1990). gleich, nach Erlöschen des Fundortes bei Doh- A na, einzige deutsche Vorkommen befindet A 1979, SCHMIDT 1996b). Die Einschätzung der (Fam. Rosaceae – Rosengewächse) Art lediglich mit „Gefährdung anzunehmen“ Malus domestica BORKH. – Kultur-Apfel A (wegen unzureichender Information) in der K, U – MPh Roten Liste der Bundesrepublik (KORNECK et al. Obstbaum, der gelegentlich verwildert auftritt 1996) wird angesichts der einzigen und isolier- sowie mit dem Holz-Apfel (vgl. M. sylvestris) ten Population (etwa 25 Individuen auf weni- Bastarde bildet, die nicht immer sicher von gen Stiel-Eichen) in Deutschland und der be- der Wildsippe zu unterscheiden sind. A A (vgl. FÖSSNER et al. 1956, STOPP 1961, HEMPEL kannten, auch publiziert vorliegenden, Daten in keiner Weise der Situation gerecht. A A MALUS – APFEL, APFELBAUM A A Malus sylvestris (L.) MILL. – Holz-Apfel, Wild-Apfel Abb. 27 I, K, E – RL (SN: 3) – MPh – FGSEBA1 Holz-Apfel (Malus Natürliche Verbreitung der submediterran-pon- sylvestris) bildet tisch-mitteleuropäisch verbreiteten Art infolge durch Hybridisie- Variabilität (vgl. BÜTTNER 1999), Verwechslung rung mit dem mit verwildertem Kultur-Apfel (worauf schon Kultur-Apfel MILITZER 1961 hinwies) und Bastarden mit die- Formenschwärme, ser Art sowie Auftreten gepflanzter Bäume, die eine sichere deren Unterlagen (meist M. sylvestris) durch- Ansprache der Art getrieben sind, schwierig zu erfassen. Wurde erschweren A 2000), aber echte Wildsippe mit Sicherheit nur Abb. 28 A in Teilbereichen bekannt (z. B. Erzgebirge; Die Mispel (Mes- BÜTTNER 1999, MÜLLER 1998). Natürliche Vor- pilus germanica) kommen besonders in Auenwäldern, Eichen- ist vor allem in mischwäldern und Gebüschen auf meist Weinbaugebieten feuchten bis frischen, nährstoffreichen Stand- (auch ehemaligen) orten, im Erzgebirge auch auf Steinrücken eingebürgert, hier (nach MÜLLER 1998 bis 740 m ü. NN). Im Rah- die an der Frucht men der Erhaltung forstlicher Genressourcen zusammenneigen- Sachsens gehört die Art zur Gruppe der vor- den Kelchblätter dringlich „zu erhaltenden seltenen Baumart e n “ und Sprossdornen (WOLF & BRAUN 1995). Auch für die Obstzüch- gut erkennbar Der Wild- oder zwar landesweit kartiert (vgl. HARDTKE & IHL z. B. hohe Mehltauresistenz auf. Zur Zeit Ver- MORUS – MAULBEERE, MAULBEERBAUM suche zur Einkreuzung in Kultur-A. in der Gen- (Fam. Moraceae - Maulbeergewächse) bank Pillnitz, BÜTTNER 1999). Morus alba L. – Weiße Maulbeere tung von Bedeutung, so weist M. sylvestris K, U? – MPh Aus China stammender Zier- und Nutzbaum, kultiviert in Europa bereits seit dem 12. Jahr- MESPILUS – MISPEL hundert, in Deutschland seit dem 16. Jahrhun- (Fam. Rosaceae – Rosengewächse) dert. Die Anpflanzung wurde zeitweise geför- Mespilus germanica L. – Echte Mispel, Deutsche Mispel dert, z. B. ausgehendes 18. Jahrhundert und A?, K, E – NPh–MPh Seidenraupenzucht). In Sachsen keine Einbür- Früher als Obstbaum gepflanzt, z. B. im 16. Jahr- gerungstendenz aufweisend, wenn auch nicht hundert bereits in Lausitzer Gärten (Hortus selten Altbäume außerhalb von Siedlungen Lusatiae 1594, nach MILITZER & SCHÜTZE 1952). oder verwilderte Hecken mit baumartigem Das häufigere Vorkommen in ehemaligen Wuchs auftreten (vgl. MILITZER & SCHÜTZE Weinbaugebieten lässt vermuten, dass die Art 1952, WEBER 1986). Eine ebenfalls alte Kultur- auch in Sachsen bereits mit dem Weinbau im pflanze (Fruchtnutzung im meridional-submeri- Mittelalter eingeführt wurde. Gebietsweise dionalen Eurasien) ist die Schwarze M. (M. eingebürgert, besonders in wärmegetönten nigra L.), die in Sachsen seltener gepflanzt Gebieten (z. B. Mulden- und Elbtalgebiet, wurde (vgl. KUNTZE 1867, FLÖSSNER et al. 1956). A A A A A A A A M A A A A A während des 2. Weltkriegs (Futterpflanze für A A A A A vgl. FLÖSSNER et al. 1956, HARDTKE & IHL 2000). A A A A ORTHILIA – BIRNGRÜN A (Fam. Pyrolaceae – Wintergrüngewächse) Orthilia secunda (L.) HOUSE – Birngrün, Nickendes Wintergrün A PAULOWNIA – PAULOWNIE, BLAUGLOCKENBAUM (Fam. Scrophulariaceae – Braunwurzgewächse) Nur schwach verholzter zirkumpolar-borealer Paulownia tomentosa (MURRAY) STEUD. – Kaiser Paulownie, Chinesischer Blauglockenbaum Zwerghalbstrauch, der in Nadelwäldern und N, K – MPh A bodensauren Eichenwäldern, aber auch auf Attraktiver Zierbaum aus China, der nur in wär- Rohbodenstandorten in der Bergbaufolgeland- megetönten und wintermilden Gebieten seine A schaft, vorkommt. Besonders im Mittel- und Pracht entfalten kann. Da Sämlinge frostge- Westerzgebirge, Vogtland und in der Oberlau- fährdet sind, kommen auch hier Verwilderun- A sitz (hier außerhalb des Tieflandes zahlreiche gen nur ausnahmsweise vor (z. B. Umgebung Fundorte erloschen, vgl. HARDTKE & IHL 2000). von Dresden-Pillnitz, D. SCHULZ mdl.). I – RL (SN: V) – HPh A A OXYCOCCUS → VACCINIUM (V. macrocarpon, V. oxycoccos) A PADUS → PRUNUS (P. padus, P. serotina) A PHILADELPHUS – PFEIFENSTRAUCH (Fam. Hydrangeaceae – Hortensiengewächse) Philadelphus coronarius L. – Gewöhnlicher Pfeifenstrauch, Großer Pfeifenstrauch, „Falscher Jasmin“ Abb. 29 A Der wegen seines A oft „Jasmin“ intensiven Duftes N, K, U – NPh genannte Pfeifen- Häufig gepflanzter Zierstrauch ostsubmediter- A strauch (Philadel- raner Herkunft, der gelegentlich verwildert phus coronarius) auftritt (FLÖSSNER et al. 1956, GUTTE 1990), O wird gern ge- P aber (noch) nicht eingebürgert ist. pflanzt, tritt aber nur gelegentlich verwildert auf PHYSOCARPUS – BLASENSPIERE A (Fam. Rosaceae – Rosengewächse) A Physocarpus opulifolius (L.) MAXIM. – Schneeballblättrige Blasenspiere, Virginische Blasenspiere A A A A A N, K, U – NPh PARTHENOCISSUS – JUNGFERNREBE, „WILDER WEIN“ Häufig als Zierstrauch (Heimat Nordamerika), (Fam. Vitaceae – Weinrebengewächse) Verkehrswegen, Flurgehölze u. ä.) gepflanzt, Parthenocissus inserta (KERN.) FRITSCH – Fünfblättrige Jungfernrebe vereinzelt verwildert auftretend, aber kaum N, K, E – Li Aus Nordamerika stammender, häufig als Ziergehölz gepflanzter Kletterstrauch, der leicht verwildert. In Sachsen meist eher unbeständig A auftretend, aber stellenweise auch eingebürgert (z. B. Leipzig, GUTTE 1990). A auch außerhalb von Siedlungen (entlang von eingebürgert. A A PICEA – FICHTE (Fam. Pinaceae – Kieferngewächse) Picea omorika (PANCIC ˇ ´ ) PURKYNÉ – Serbische Fichte, Omorika-Fichte Neben der einheimischen P. abies und fremd- K – MPh ländischen Arten, die häufiger forstlich ange- Seit Anfang des 20. Jahrhunderts in sächsi- baut wurden (P. omorika, P. pungens), treten schen Wäldern forstlich angebaut (Reste über vereinzelt weitere Arten in Wäldern (zumindest 60- bis 70-jähriger Bestände im Erzgebirge auf Versuchsflächen kultiviert) auf, u. a. die und Elbsandsteingebirge), aber es überwiegen nordamerikanische Schwarz-F. (P. mariana Bestände < 30 Jahre (vgl. HARTIG 1983, [MILL.] B.S.P., Erzgebirge). GEISSLER 1986, SCHMIDT 1987). Bisher keine Tendenz zur Einbürgerung aufweisend, wenn Picea abies (L.) KARST. – Gewöhnliche Fichte, Europäische Fichte auch Naturverjüngung auftreten kann (z. B. I, K, E – MPh – FGSLBV1 Forstbotanischen Garten Tharandt). Charakteristisch einerseits für die Bergwälder . Süd- und Mitteleuropas, andererseits für die borealen Wälder Europas (Trifolium spadiceum- Picea pungens ENGELM. – Stech-Fichte, Blau-Fichte Arealtyp nach M EUSEL & JÄGER 1992, vgl. auch K – MPh Alnus incana). In Sachsen in Fichten-Bergwäl- Wegen höherer Immissionstoleranz im Ver- dern, Moorwäldern und Buchen-Bergmisch- gleich zur einheimischen Fichte (P. abies) als wäldern der Mittelgebirge, aber auch in kühl- „Notlösung“ in „Rauchschadgebieten“ (vor feuchten Lagen (Schluchten, anmoorigen allem Erzgebirge) gepflanzt, besonders in den Standorten u. ä.) im unteren Bergland und im 1980er Jahren (vgl. auch L. x eurolepis, Pinus Oberlausitzer Tiefland („Tieflandsfichte“) natür- contorta). Infolge des geringen Alters der Be- liche Vorkommen (vgl. DENGLER 1943, REINHOLD stände jedoch keine Aussagen zu eventueller 1944). Heute durch forstlichen Anbau fast die Ansiedlung über Naturverjüngung möglich. Hälfte des Baumartenanteils an der Waldfläche Außerdem werden diese „Übergangsbaumar- stellend, verbreitet vom Bergland bis in das ten“ durch langfristigen Waldumbau (vgl. z. B. angrenzende Hügelland und in der Lausitz bis LAF 1996b, c) wieder zurückgedrängt. unter einem 1908 gepflanzten Altbestand im in das Tiefland, zerstreut auch in den Lössge- A A A A A A A A A A A A A P bieten. Natürliche Verbreitung kaum noch rekonstruierbar, da sich naturnahe forstliche Bestände im natürlichen Verbreitungsgebiet PINUS – KIEFER der Art ohne Kenntnis vegetations- und bestan- (Fam. Pinaceae – Kieferngewächse) desgeschichtlicher Daten sowie genetischer Neben den einheimischen Arten (P. mugo Untersuchungen von natürlichen Vorkommen agg., P. sylvestris) und einigen fremdländi- nur schwierig unterscheiden lassen. (Vermut- schen Arten, die häufiger forstlich kultiviert lich) autochthone Restbestände besonders in wurden (P. contorta, P. nigra, P. strobus), tre- den Kammlagen, vereinzelt bis in das untere ten vereinzelt weitere, in der Vergangenheit in Bergland (z. B. Tharandter Wald) und Lausitzer Wäldern gepflanzte gebietsfremde Arten auf, Tiefland (vgl. MILITZER 1948, GROSSER 1956, ILN u. a. Banks-K. (P. banksiana LAMB.) und Pech-K. 1988, LAF 1998a). Die Erhaltung der durch (P. rigida MILL.) aus Nordamerika (z. B. in der Umwelteinflüsse und Standortveränderungen Lausitz) oder die europäischen Hochgebirgs- besonders gefährdeten Teilpopulationen der kiefern Zirbel-K. (P. cembra L.) und Rumeli- Hoch- und Kammlagen sowie der „Tieflands- sche Strobe (P. peuce GRISEB.) im Osterzge- fichte“ als forstliche Genressource („Schlüs- birge. A A A A A A A selbaumart“, WOLF & BRAUN 1995) ist zugleich ein wesentliches Anliegen zur Sicherung g e n e - A tischer Diversität der einheimischen Flora. A A A Pinus contorta DOUGL. ex LOUD. – MurrayKiefer die den Zapfen der Krummholz-Kiefer (P. K – MPh kommen, treten stark asymmetrische Zapfen Diese nordamerikanische Art gehört zu den auf, deren basale Samenschuppen deutlich Baumarten, die wegen höherer Immissionsto- hakenförmig zurückgebogene Schuppenschil- leranz als „Übergangsbaumarten“ nicht selten der aufweisen, wie sie für die Haken-Kiefer in „Rauchschadgebieten“ (vor allem Erzgebirge) (P. uncinata = P. mugo subsp. uncinata) ty- A gepflanzt wurden, besonders in den 1980er pisch sind. Jahren (vgl. Larix kaempferi, Picea pungens). Es überwiegen krummholzartige Individuen A Infolge des geringen Alters der Bestände mit intermediären Zapfen, wie sie aus mittel- keine Aussagen zu eventueller Ansiedlung der europäischen Gebirgsmooren bekannt sind A Art über Naturverjüngung möglich. Außerdem und in der Regel als Moor-Kiefer (P. rotunda- werden die Bestände in den langfristigen ta = P. mugo subsp. rotundata) bezeichnet Waldumbau einbezogen. werden. Pinus mugo agg. – Artengruppe BergKiefer Die große Variabilität und Übergänge zwischen I, K, E – NPh taxonomische Auffassungen. Ist die Einstu- Sippenkomplex der süd- und mitteleuropäi- fung als Art oder Unterart letztlich subjektiv, schen Gebirge (Rumex alpinus-Arealtyp nach so ist entscheidend, ob es sich nur um eine A MEUSEL & JÄGER 1992), der in Sachsen die Sippe (nur P. rotundata, z. B. HEMPEL 1979, nördliche Arealgrenze erreicht. Natürliche Vor- ROTHMALER 1994, GOLDE 1996), um zwei (auch A kommen nur in Moorgehölzen und Moorwäl- P. uncinata, FLÖSSNER et al. 1956, SCHMIDT dern erzgebirgischer Regenmoore. Die sächsi- 1990 – hier aber Anpflanzung in Betracht ge- A schen Populationen zeichnen sich durch eine zogen) oder alle drei Sippen (auch P. mugo s. große Variabilität in Wuchsform und Zapfen- str., CHRISTENSEN 1987, HOLOBICKOVA ˇ briefl., A merkmalen aus: FARJON 1998) handelt. GOLDE (1996, 2000) - Wuchsformen: neben krummholzartigen, von konnte zwar eine Differenzierung zwischen der Basis mehrstämmigen Kusseln und Kammlagen (Überwiegen der Latschen-Wuchs- Latschen mit niederliegenden bis aufsteigen- f o rm und nur schwach asymmetrischer Zapfen) den oder aufrechten Stämmen (P. mugo agg. und Nordabdachung des Erzgebirges (Domi- grex prostrata [TUBEUF] MERXM., inkl. nanz der Spirken-Wuchsform und deutlich Wuchsformentyp frutescens TUBEUF) treten asymmetrischer Zapfen) feststellen, jedoch aufrechte einstämmige Bäume (Spirken; P. sind Wuchs- und Zapfenmerkmale nicht mugo agg. grex arborea [TUBEUF] MERXM.) streng korreliert. Deshalb erscheint es nahe A auf, liegend, alle natürlichen sächsischen Vorkom- - Zapfen: neben fast symmetrischen Zapfen men der Moor-Kiefer (P. rotundata) zuzuordnen A mit kaum aufgewölbten Schuppenschildern, (SCHMIDT in HARDTKE & IHL 2000). A A A A A A P A A A A A mugo s. str. = P. mugo subsp. mugo) nahe- den Sippen sind Ursache für unterschiedliche Seit dem 19. Jahrhundert bis in die GegenAbb. 30 wart erfolgten, ungeachtet ihrer taxonomi- Jungpflanzen der schen Zugehörigkeit oder ihrer Herkunft, im Moor-Kiefer (Pinus Erzgebirge Pflanzungen mit Berg-Kiefern (P. rotundata) mugo agg.) auf Moorböden, verschiedentlich auch auf terrestrischen Standorten. Der Anbau und die teilweise bereits erfolgte Einbürgerung gebietsfremder Herkünfte erschweren A die Klärung der Sippenstruktur der sächsischen Populationen, die sich in starkem A A A Rückgang befinden (vgl. H EMPEL 1979, GOLDE Abb. 31 1996). Die Anpflanzung in unmittelbarer Nach- Durch Verschlech- barschaft autochthoner Bestände (z. B. Geor- terung der Wuchs- genfelder Hochmoor) oder direkt in den bedingungen Mooren (z. B. NSG Kriegswiese) hat nicht nur (Moordegradation, das Einbringen anderer Genotypen, sondern Beschattung durch möglicherweise anderer Sippen zur Folge. Fichte) abgestorbene Moor-Kiefer - P. mugo TURRA s. str. – Krummholz-K., (Pinus rotundata) Berg-Latsche A A A A A (Syn.: P. mugo subsp. mugo, inkl. subsp. pumilio [HAENKE] FRANCO) Abb. 32 K, E? – NPh Fegeschäden an Ostalpisch-sudetisch-karpatisch-balkanisch ver- der Moor-Kiefer breitete Art (bzw. Unterart), die typisch für das (Pinus rotundata) Krummholz der subalpinen Stufe ist. In a u t o c h - A A A thonen Populationen Sachsens ist entgegen der Auffassungen von CHRISTENSEN (1987), A FARJON (1998) u. a. echte P. mugo s. str. nicht vertreten (vgl. HEMPEL 1979, SCHMIDT 1990, A GOLDE 1996), was jedoch nicht bedeutet, dass sie nicht durch Anpflanzungen eingebracht wurde. A - P. rotundata LINK – Moor-K., Buckel-K. A (Syn.: Pinus mugo [notho]subsp. rotundata [LINK] JANCHEN et NEUMAYER) A I, K, E – RL (SN: 3) – NPh-MPh – FGSEBV2 Die autochthonen sächsischen Populationen P gehören vermutlich ausschließlich zu dieser Sippe, die offensichtlich hybridogener Natur trennen. Es bleibt weiteren Untersuchungen ist (aus P. mugo s. str. x P. uncinata entstanden) vorbehalten, ob sie alle zum Hybridschwarm und in Hochmooren der Mittelgebirge Refu- von P. rotundata gehören. Außerdem ist die gien fand. Sie variiert stark in Wuchsform (von Moor-Spirke deutlich stärker in ihrem Bestand Kusseln bis hin zu einstämmigen Bäumen) bedroht als Moor-Latsche. Durch Lebensraum- und Zapfenmerkmalen, weist also Merkmale verlust und -veränderung, Immissionen und auf, die zwischen den mutmaßlichen Eltern Konkurrenz der Fichte sind die autochthonen vermitteln. Auf jeden Fall sollte, wenn alle Populationen der Moor-K. insgesamt gefährdet natürlichen Vorkommen zu P. rotundata ge- (vgl. GOLDE 1996, SCHULZ 1999, SCHMIDT in stellt werden, zumindest zwischen Moor-Lat- HARDTKE & IHL 2000). Neben der Lebensraum- schen (grex prostrata) und Moor-Spirken sicherung durch den Schutz der Regenmoor- (grex arborea) unterschieden werden (vgl. ökosysteme (vgl. EDOM & WENDEL 1998) soll- SCHMIDT in HARDTKE & IHL 2000). Einzelne von ten für Moor-Spirken auch Erhaltungskulturen Spirken beherrschte oder ausschließlich von und Wiederausbringung angestrebt werden, Spirken gebildete Bestände unterer Lagen wei- wozu die Erfassung der Vorkommen durch die sen eine deutliche Eigenständigkeit auf und Landesanstalt für Forsten (vgl. LAF 1997) eine lassen sich kaum oder nicht von P. uncinata gute Grundlage bildet. A A A A A A A A A A A ganz unterschiedlicher Herkunft war (selbst A A Wuchstypen: über Dänemark importiert, z. B. im NSG - grex prostrata (inkl. grex frutescens) – Kriegswiese). Moor-Latsche, Kussel RL(SN: 3) – NPh Pinus nigra J. F. ARNOLD – Schwarz-Kiefer Verbreitungsschwerpunkt in den Moorgehöl- N, K, U – MPh zen im Umfeld des Moorkernes (Randgehänge Als Forst- und Zierbaum gepflanzte Art aus A naturnaher Regenmoore) und auf Mooren mit dem Mittelmeergebiet, forstliche Bestände Verheidungs- und Bewaldungstendenz. vor allem an Trockenhängen (z. B. Altbestände A - grex arborea – Moor-Spirke an südexponierten Weißeritzhängen bei RL(SN: 1) – MPh Tharandt) und in Bergbaufolgelandschaft (z. B. A In (Fichten-)Spirken-Moorwäldern, besonders Kippen des Braunkohlentagebaus, THOMASIUS im Randbereich der Regenmoore, auf sich et al. 1999). Anbauversuche auch auf Wald- bewaldenden und selten (Hormersdorfer brandflächen des Lausitzer Tieflandes (LAF Moor) auf sich regenerierenden Mooren. 1996c). Gelegentlich tritt Naturverjüngung auf, A A aber bisher keine Einbürgerungstendenz zu A - P. uncinata (P. mugo subsp. uncinata [RAMOND] DOMIN) – Haken-K., Berg-Spirke beobachten. K, E? – MPh Pinus strobus L. – Weymouths-Kiefer Diese westalpisch-pyrenäische Sippe ist stets N, K, E – MPh A einstämmig und weist stark asymmetrische Als Forst- und Zierbaum gepflanzte Art aus Zapfen auf. Das Vorkommen im Erzgebirge ist Nordamerika, forstliche Bestände vor allem in A noch umstritten. Obwohl Bestände mit derarti- Wäldern des Hügel- und unteren Berglandes, gen Merkmalen auftreten, bleibt zu klären, ob auch auf Kippen und Halden der Bergbaufol- A sie alle zum Variationsbereich der P. rotundata gelandschaften. Nicht selten tritt Naturverjün- gehören. Im 19. Jahrh u n d e rt sind zudem An- gung auf (selbst auf Bergehalden des Uran- A bauten in Betracht zu ziehen (vgl. WILLKOMM erzbergbaus, SÄNGER & WÖLLNER 1995). Lokal 1 8 6 6; auch für Mothäuser Heide nicht auszu- bereits eingebürgert, besonders im schließen). Es können bei Pflanzungen der Elbsandsteingebirge spontane Ausbreitung letzten Jahrzehnte ebenfalls Kiefern dieser und Eindringen in naturnahe Waldbestände Sippe verwendet worden sein, da das Saatgut (vgl. SCHMIDT et al. 1994). A P A Abb. 33 A Von der HakenKiefer (Pinus unci- A A A A A nata) kaum zu unterscheidende einstämmige Pinus sylvestris L. – Gewöhnliche Kiefer, Föhre In Sachsen nur subsp. sylvestris (inkl. var. hercynica MÜNCH – Höhen-Kiefer) I, K, E – MPh Submeridional/montan bis boreal verbreitete Moor-Spirke (grex Art mit breitem Gürtelareal im nördlichen arborea) aus dem Eurasien (Goodyera repens-Arealtyp nach Formenkreis der hybridogenen Pinus rotundata MEUSEL & JÄGER 1992). In Sachsen natürlicher Verbreitungsschwerpunkt in altpleistozänen Sandgebieten des Tieflandes, besonders östlich der Elbe (bis hier reicht geschlossenes Verbreitungsgebiet aus dem östlichen Mitteleuropa), zerstreut bis in die Mittelgebirge (hier A Höhen-Kiefer, z. B. im Vogtland, O s t e rz g e b i rg e ) reichend (vgl. DENGLER 1943, REINHOLD 1944). A A A Heute durch forstlichen Anbau weit über das PLATANUS – PLATANE natürliche Areal hinaus verbreitet (nur oberes (Fam. Platanaceae – Platanengewächse) A Erzgebirge und Lössgefilde stellenweise fehlend, vgl. Karte in HARDTKE & IHL 2000). Natür- Platanus x hispanica MUENCHH. – BastardPlatane A liche Vorkommen in Sand- und Fels-Kiefern w ä l - (Syn.: P. x acerifolia [AIT.] WILLD., P. x hybrida d e rn, Kiefern - F i c h t e n w ä l d e rn, bodensaure n BROT.) Eichen-Mischwäldern und Moorw ä l d e rn. Ver- N, K, U – MPh mutliche natürliche Reliktstandorte, z. B. Dünen Beliebter Park- und Straßenbaum (vermutlich und Moore des Lausitzer Tieflandes, Sandstein- aus P. occidentalis L. x P. orientalis L. entstan- und Silikatfelsen (Elbsandsteingebirge, Durch- den), der überwiegend im Siedlungsbereich bruchstäler), trockene, nährstoff- und nieder- gepflanzt wird. Gelegentlich tritt Naturverjün- schlagsarme Berglagen (z. B. Vogtland). gung auf (so subspontan bei der Wiederbe- Zumindest lokal ist noch im 19. Jahrhundert siedlung von Trümmer- und Bauschutt oder in für Aufforstungen autochthones Pflanzenma- Auen, z. B. Leipzig, GUTTE 1971), bisher sind terial verwendet worden. So dürften dank der aber keine Einbürgerungen bekannt. Samendarre Laußnitz die heute über 100-jähri- A A A A A A gen Kiefern in der Laußnitzer Heide (älteste Kiefer etwa 240 Jahre) vermutlich überwie- POLYGALA – KREUZBLÜMCHEN A Deutschland und Belgien bezogen (ANONYMUS (Fam. Polygalaceae – Kreuzblümchengewächse) 2000). Insbesondere zur Bewahrung autoch- A thoner, teils stark gefährdeter Ökotypen der Polygala chamaebuxus L. – Buchsblättriges Kreuzblümchen, Zwergbuchs Kiefer (Vogtländische, Hinterhermsdorfer und I – RL (SN: 1) – HPh Schmiedeberger Höhen-Kiefer, Niederlausitzer Der immergrüne Zwergstrauch gehört zum Platten-Kiefer u. a.), von denen die Höhen-Kie- gleichen (submediterran-)mitteleuropäischen fer zu den als vordringlich zu erhaltenden Oreophyten-Arealtyp wie die Schnee-Heide forstlichen Genressourcen eingestuft wurde, (Erica carnea-Typ, MEUSEL & JÄGER 1992) und werden von der Sächsischen Landesanstalt reicht wie diese über bayerische und böhmi- für Forsten in situ- und ex situ-Erhaltungsmaß- sche Mittelgebirge bis in das sächsische Vogt- nahmen durchgeführt (vgl. WOLF & BRAUN land, wo sich die nördliche Arealgrenze befin- 1995, LAF 1997, 1998a). det (nördlichstes aktuelles Vorkommen bei Auf Felsstandorten wie im Elbsandsteingebirg e Leubetha im Elstergebirgsvorland, etwa 460 m treten nicht selten stark drehwüchsige Stäm- ü. NN, Weber 1987). Im Vogtland selten in me der Kiefer (f. tortuosa LAWS.) auf, die Kiefernwäldern, Magerrasen, Waldsäumen, an Ende des 19. Jahrhunderts Interesse weckten Böschungen u. ä. A POLYGONUM → FALLOPIA A gend „von bodenständigen Samen“ abstammen, erst ab 1900 wurde Saatgut aus ganz (BÜTTNER 1897) und im Forstbotanischen Garten Tharandt hinsichtlich der Vererbung dieser Eigenschaft untersucht wurden (vgl. SCHMIDT 1989c). A A A P A A A POPULUS – PAPPEL (Fam. Salicaceae – Weidengewächse) Mit Ausnahme von P. tremula L. handelt es sich bei den in Wäldern, an Flussufern, in A A Flurgehölzen etc. anzutreffenden Pappeln weitestgehend um Pflanzungen, verwilderte A oder eingebürgerte Vorkommen nicht einhei- A A A Pappeln bestandesweise (z. B. in Plantagen Populus x canadensis MOENCH = P. deltoides x P. nigra – Bastard-Schwarz-Pappel, Euroamerikanische Schwarzpappelhybriden zur Holzproduktion, Schutzpflanzungen) N, K, E – MPh gepflanzt (vgl. LATTKE 1973, BORSDORF 1975, Entstanden aus spontaner Hybridisation SCHMIDT 1981, MFLN 1982). Erwähnt seien (zuerst in Frankreich) und gelenkten Kreuzun- A Balsam-P. (P. balsamifera L. ) und Westliche gen einheimischer Schwarz-P. mit nordameri- Balsam-P. (P. trichocarpa HOOK.) aus kanischer Schwarz-P. (P. deltoides MARSH., ver- A Nordamerika sowie Populus cv. mutlich weitere Arten beteiligt) sowie Rück- Androscoggin (= P. maximowiczii HENRY x P. kreuzungen. In diversen Sorten gepflanzt. A trichocarpa), P. x berolinenesis DIPP. (= P. lau- Zahlreiche Pappelforsten (meist eingeschlech- rifolia LEDEB. x P. nigra cv. Italica), P. x genero- tig, da Sorten männliche oder weibliche Klone) sa HENRY (= P. deltoides x P. trichocarpa), P. x auf die Pappelanbauwelle der 1950er Jahre jackii S ARG. cv. Gileadensis (= P. balsamifera zurückgehend, aber auch in den folgenden x P. deltoides), P. x wettsteinii HÄMET-AHTI (= Jahrzehnten oft in Flurgehölzen, besonders P. tremula x P. tremuloides MICHX). Wind-, Ufer-, Sichtschutzpflanzungen u. ä., Im Ergebnis generativer oder vegetativer (z. B. angebaut. Nicht selten verwildert (Flussufer Verdriften von Zweigabsprüngen in Fließge- und deren Befestigungen, Brach- und Ruderal- wässern) natürlicher Ausbreitung erfolgen, flächen) und gebietsweise eingebürgert, vor A ausgehend von gepflanzten Individuen, Einbür- allem entlang der Flussufer (vegetative Aus- gerungen gebietsfremder Arten und Hybriden, breitung durch Verfrachtung von Zweigab- A so z. B. von P. alba, P. x canadensis und P. x sprüngen begünstigt). Pappelsorten könnten canescens entlang der Flussufer. wieder zur Ausbreitung gelangen, wenn die A mischer Arten oder diverser Sorten, insbesondere von Hybriden. Außer den unten aufgeführten Arten und Bastarden wurden weitere A A A A A A A P Erzeugung des nachwachsenden Rohstoffes Populus alba L. – Silber-Pappel Holz (z. B. Holzstoff für Papierindustrie) in N, K, U-E – MPh Kurzumtrieb-Plantagen größeren Umfang Die in den Auen des submeridionalen konti- erreicht (z. B. auf potenziellen landwirtschaft- nentalen Eurasiens beheimatete Art kommt in lichen Stilllegungsflächen, vgl. LAF 1998a). Sachsen nicht natürlich vor. Sie wurde aber oft untere Bergland verwildert auf. Die Karte in Populus x canescens (AITON) SM. = P. alba x P. tremula – Grau-Pappel HARDTKE & IHL (2000), enthält vermutlich auch N, K, U – MPh Vorkommen der Grau-P. (P. x canescens), da Im gemeinsamen Verbreitungsgebiet der El- infolge hoher Variabilität dieses Bastardes Ver- tern, aber auch bei synanthropem Vorkommen A wechslungen leicht möglich sind. Neben es- von P. alba, spontan auftretend. Häufiger ge- penähnlichen und intermediären Formen tre- pflanzt als die Silber-P. und im Gegensatz zu A ten solche auf, die der Silber-P. nahekommen dieser sogar forstliche Bestände (Schutzpflan- (auch Blätter der Wurzelsprosse wie bei P. zungen, Flurholzanbau). Von Anpflanzungen A alba). Verwilderungen teils nur v o r ü b e rgehend, können Verwilderungen ausgehen (z. B. in teils mit Tendenz zur Einbürgerung (besonders Flussauen), sich selbst auf Brach- und Rude- Elbtalgebiet), auch spontanes Auftreten in der ralflächen ansiedelnd (z. B. Müllkippen, GUTTE Braunkohlentagebau-Folgelandschaft (z. B. im 1991). A A A A A A gepflanzt und tritt vom Tiefland bis in das Vorwald eines Restlochs bei Espenhain, GUTTE et al. 1999). Populus alba x P. tremula = P. x canescens Populus deltoides x P. nigra = P. x canadensis A A Populus nigra L. – Schwarz-Pappel Populus tremula L. – Zitter-Pappel, Espe, I, K – RL (DE: 3, SN: 1) – MPh – FGSEBA1 Aspe Die wie die Silber-P. in den Auen des submeri- I, K, E – MPh dionalen kontinentalen Eurasiens beheimatete Temperat-boreal verbreitete eurasiatische Art, Art kommt im Gegensatz zu dieser in Fluss- die in Sachsen vom Tiefland bis in die Mittel- auen Sachsens (an Elbe und Oder bis Nord- gebirge weit verbreitet ist. Als Pionierbaumart deutschland, vgl. JOACHIM 2000) natürlich vor. frischer (bis feuchter), mäßig bis gut nährstoff- A l l e rdings ist die natürliche Verbreitung nicht versorgter Standorte sowohl auf Schlägen, in genau bekannt, da eine Unterscheidung echter Gebüschen, Vorwaldgehölzen, lichten Laub- S c h w a rz-Pappel von den häufig angebauten wäldern und Waldmänteln als auch auf Kippen S o rten der Euroamerikanischen Schwarz p a p - und Halden der Bergbaufolgelandschaft. Zeit- pelhybriden (vgl. P. x canadensis) im Gelände weise in stark immissionsbelasteten Gebieten schwierig ist, sofern nicht bestandesweiser forstlich angebaut (darunter „rauchtolerante“, Anbau und Geschlechterv e rteilung off e n s i c h t- über Gewebekultur vermehrte Klone). lich auf Sorten (meist eingeschlechtige Klone) hinweisen. Natürliche Restbestände (oft nur A A A A A A A A noch Einzelbäume) selten in Auenwäldern, A von Nebenflüssen), Neiße, Spree (hier nach PRUNUS s. l. – KIRSCHE, PFLAUME, SCHLEHE, TRAUBENKIRSCHE MILITZER & SCHÜTZE 1952 als wild wachsend im (Fam. Rosaceae – Rosengewächse) Hortus Lusatiae von FRANKE 1594 angegeben), In Abhängigkeit von der taxonomischen Auf- A Elster-Luppe-Aue. Autochthone Vorkommen fassung kann die Gattung Prunus unterschied- sind durch Lebensraumverlust, Konkurrenz lich weit gefasst werden, entweder nur die durch die wüchsigen und sich an Flussufern Pflaumenverwandtschaft (Prunus s. str., z. B. ausbreitenden Hybridsorten sowie Introgres- ROTHMALER 1994, 1996) oder außerdem Kir- sion bzw. Auskreuzung gefährdet (vgl. zur schen, Traubenkirschen, Pfirsich u. a. Stein- Situation in Deutschland SCHMIDT 1990, obstartige (Prunus s. l., z. B. W ISSKIRCHEN & SCHULZKE 1995, NATZKE 1999, JOACHIM 2000). HAEUPLER 1998) umfassend. Ufergehölzen oder an Altwässern größerer Flüsse, besonders Elbe (z. T. bis in Unterlauf Die in Sachsen vom Aussterben bedrohte Art natürlicher Restbestände bzw. noch erhaltener Prunus avium L. subsp. avium – VogelKirsche Individuen. Förderung über Erhaltungskultur (Syn.: Cerasus avium [L.] MOENCH subsp. und Wiederansiedlungen sind sowohl Anliegen avium) der Forstwirtschaft (vgl. Einstufung in v o rdring- I, K, E – MPh – FGMBV3 lich zu erhaltende seltene Baumarten als forst- Von den Gebirgen des submediterranen liche Genressource in W OLF & BRAUN 1995) Raumes und des westpontischen Gebietes bis wie des Naturschutzes. in die südzentraleuropäische und subatlanti- Vorkommen der Schwarz-P. außerhalb der sche Florenprovinz (Acer campestre-Arealtyp Flussauen gehen in der Regel auf Pflanzungen nach MEUSEL & JÄGER 1992) reichend. In zurück, GUTTE (1971) gibt allerdings neben Sachsen verbreitet im Hügelland und unteren Pappel-Hybriden auch P. nigra als subspontan Bergland, selten bis ins obere Bergland (auf auf städtischem Ödland an. Die Pyramiden- Steinrücken im Erzgebirge bis 790 m ü. NN, Pappel, ein allbekanntes, entlang von Straßen MÜLLER 1998) und Tiefland (vgl. Karten bei und Wegen häufig gepflanztes, Ziergehölz ist HEMPEL 1979, HARDTKE & IHL 2000), vor allem eine Sorte der echten Schwarz-P. (cv. Italica). in edellaubbaumreichen Wäldern, Hainbuchen- bedarf dringend des Schutzes und der Pflege Eichenwäldern und Buchenwäldern, in Wald- A A A P A A A A A A A A mänteln und Gebüschen. Auch als Zierbaum A A A A oder Vogelschutzgehölz gepflanzt, als Unterla- gebürgert (z. B. Elbtalgebiet bei Meißen, gen für Süß- und Sauer-K. genutzt, deshalb SCHMIDT Mskr.). stellenweise durch Verwilderungen synanthro- A pe Vorkommen. Es können Übergänge zu kul- Prunus cerasus L. – Sauer-Kirsche tivierten Sorten der Süß-Kirsche (P. avium (Syn.: Cerasus vulgaris MILL.) subsp. juliana) auftreten (Introgression). Als K, U – (NPh-)MPh waldbaulich interessanter Baum gehört die Obstbaum, der gelegentlich verwildernd auf- A Vogel-Kirsche zu den als forstliche Genressour- tritt. A denen die Erhaltung der genetischen Variation P runus domestica L. s. l. – Pflaume i. w. S. als „notwendig“ erachtet wird (WOLF & BRAUN (inkl. P. domestica s. str. – Eigentliche Pflaume, A 1995). Zwetsche; P. insititia L. – Hafer-Pflaume, Krie- A cen eingestuften „Mischbaumarten“, bei che) A A Prunus cerasifera EHRH. – Kirsch-Pflaume K, U – MPh N (DE: A), K, U-E – MPh Obstbaum, der gelegentlich verwildernd auf- Als Ziergehölz (oft cv. Pissardii – Blut-P.) und tritt. Kann in aufgelassenen Obstgärten oder früher als Obstgehölz gepflanzt, häufig als Randbereichen von Weinbergen nach ZÖPHEL Unterlage für Pflaumen verwendet, nicht sel- & MAHN (2000) stabile Polykormgesellschaften A im Elbtal-Weinbaugebiet bilden, wobei es sich Abb. 34 A nach eigenen Beobachtungen aber meist um Kirsch-Pflaume P. cerasifera (häufig verwendete Unterlage für (Prunus cerasi- Pflaumen) handelt. fera),eine gebietsA weise verwildernde A A P A Prunus x eminens → siehe unter P. fruticosa! Prunus x fruticans → siehe unter P. spinosa agg.! und sich einbürgernde Verwandte Prunus fruticosa PALLAS – SteppenKirsche, Strauch-Kirsche, Zwerg-Kirsche der Kultur-Pflaume, früher als diese blühend und (Syn.: Cerasus fruticosa [PALLAS] WORON.) Blüten bzw. N, K, U? – NPh Früchte einzeln an Als Ziergehölz gepflanzt (nächstliegende Wild- kahlen Stielen vorkommen in Sachsen-Anhalt und im Böhmischen Mittelgebirge, vgl. RAUSCHERT 1972), A nach FLÖSSNER et al. (1956) auch verwildert, nach OTTO et al. (1997) z. B. bei Großenhain in A A A A A Abb. 35 oder über Wurzelsprosse, z. B. in aufgelasse- um den Bastard mit der Sauer-Kirsche handeln nen Streuobstbeständen) und gelegentlich ein- (P. x eminens BECK; Syn.: Cerasus x intermedia HOST), von dem auf Anpflanzungen zurück- ( P runus cerasifera) gehende Verwilderungen eher zu erwarten diente oft als sind. Nicht selten bilden sich variable Hybrid- Unterlage für Kul- populationen dieses Kreuzungsproduktes in tur-Pflaumen – die den isolierten natürlichen Teilarealen der konti- Unterlagen können nentalen Steppen-K. im südlichen Zentraleuro- durc h t reiben, sich se vermehren und Polykormone bilden A Feldhecken. Dabei dürfte es sich vermutlich Die Kirsch-Pflaume über Wurzelspros- A ten verwildert (durchgetriebene Unterlagen pa aus (vgl. WÓJCICKI 1991). A A Prunus mahaleb L. – Felsen-Kirsche, Steinweichsel einzelt bis in das Bergland (vgl. Karte in (Syn.: Cerasus mahaleb [L.] MILL.) dern (Kiefernforsten, bodensaure Eichen- N, K, U-E – NPh-MPh mischwälder u. a.) dichten Unterwuchs (z. B. Als Ziergehölz und Unterlage für Sauer-Kirsche Oberlausitzer Tiefland), dadurch starke Beein- verbreitet. Häufig verwildernd, insbesondere trächtigung der Naturverjüngung der Baumar- infolge Durchtreibens der Unterlagen in aufge- ten und der Bodenvegetation. Gelegentlich lassenen Streuobstbeständen, aber auch tritt eine weitere nordamerikanische Trauben- Vogelausbreitung. Gebietsweise mit Einbürge- kirsche, die Virginische T. (P. virginiana [L.] rungstendenz (z. B. Elbhügelland, Leipziger ROEM.) verwildert auf (z. B. bei Bautzen, OTTO Raum, Braunkohlentagebau-Folgelandschaft; et al. 1997). A HARDTKE & IHL 2000). Bildet teilweise in Wäl- A A A A SCHMIDT Mskr., GUTTE 1990, GUTTE et al. 1999, ZÖPHEL & MAHN 2000). Prunus spinosa agg. – Artengruppe Schlehe Prunus padus L. – Gewöhnliche Traubenkirsche i. w. S. I – NPh (Syn.: Padus avium MILL., Padus racemosa C. südsarmatische Florenprovinz reichende A A In Mitteleuropa von der atlantischen bis in die A K. SCHNEID.) I – NPh(-MPh) Abb. 36 Temperat-boreale Art Eurasiens, die in Sachsen Die herben und vom Tiefland (in altpleistozänen Sandgebieten sehr sauren Früch- zurücktretend) bis in die Mittelgebirge (in den te der stark dorni- obersten Lagen fehlend) reicht, vor allem in gen Schlehe Auenwäldern, Erlen-Eschenwäldern, feuchten (Prunus spinosa) Hainbuchen-Eichenwäldern und Feuchtgebü- werden erst nach schen, im Erzgebirge auch auf Steinrücken Frosteinwirkung (bis 775 m ü. NN, MÜLLER 1998). genießbar Unterarten: - subsp. padus – Auen-T. (Ficaria-Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER 1992), Siehe unter der Art, wobei zu prüfen bleibt, etwas Wärme liebende Art, die in Sachsen im inwieweit Vorkommen in der montanen Stufe Hügelland und unteren Bergland verbreitet ist, zur folgenden Unterart gehören. im Oberlausitzer Tiefland und oberen Bergland - subsp. borealis NYMAN (Syn.: subsp. (selten bis in die montane Stufe, an wärmebe- petraea [TAUSCH] DOMIN) – Gebirgs-T. günstigten Standorten des Osterzgebirges bis Genaue Verbreitung nicht bekannt, aber in 750 m ü. NN, MÜLLER 1998) nur zerstreut bis mittleren und oberen Berglagen zu erwarten, fehlend. Häufig auf mäßig bis gut nährstoffver- für das Erzgebirge (520–670 m ü. NN) von sorgten Standorten in Hecken und anderen PASSARGE (1987) angegeben. Gebüschen, an Waldinnen- und Waldaußenrändern, von diesen auch in Offenbiotope ein- Prunus serotina EHRH. – Späte Traubenkirsche, Spätblühende Traubenkirsche dringend. (Syn.: Padus serotina [EHRH.] BORKH.) misch schwierig fassbare Artengruppe, deren N, K, E – NPh(-MPh) Kenntnis unzureichend ist, so dass die Verbrei- Häufig gepflanzte nordamerikanische Art, die tung der einzelnen Sippen nicht bekannt ist: leicht verwildert (Vogelausbreitung). - P. spinosa L. s. str. – Gewöhnliche S., Gebietsweise völlig eingebürgert (Agriophyt) Schwarzdorn und sich weiter in Ausbreitung befindend, ver- - P. x fruticans WEIHE = P. (domestica subsp.) breitet vor allem im Tief- und Hügelland, ver- insititia x P. spinosa – Hafer-S. (eventuell Formenreiche, durch Hybridschwärme taxono- A A A A A P A A A A A A A A A A A A Abkömmlinge alter Kultursorten). (Syn.: P. fraxinifolia [LAM.] S PACH) K – MPh Prunus virginiana → siehe unter P. serotina! A Die kaukasisch-persisch verbreitete, durch ihre hängenden Fruchtstände auffällige Art ist ein Parkbaum, gedeiht aber im Leipziger Rosental A A A auch auf einem 1900 bepflanzten Müllberg PSEUDOTSUGA – DOUGLASIE gut (GUTTE 1971). (Fam. Pinaceae – Kieferngewächse) Pseudotsuga menziesii (MIRB.) FRANCO – Gewöhnliche Douglasie N, K, U-E – MPh PYRACANTHA – FEUERDORN Die nordamerikanische Art wurde verbreitet (Fam. Rosaceae – Rosengewächse) als Forstbaum angebaut, überwiegend die raschwüchsige, aber etwas frostempfindliche Pyracantha coccinea M. J. ROEM. – Mittelmeer-Feuerdorn Küsten-D. (subsp. menziesii, meist unter N, K, U – NPh „var. viridis SCHWERIN“), seltener die frostresis- Der aus dem Mittelmeergebiet (bis Vorderen tente, aber trägwüchsige Blaue-D. oder Colo- Orient) stammende, etwas frostempfindliche rado-D. (subsp. glauca [BEISSN.] E. MURRAY) Feuerdorn wird häufig auch außerhalb von oder Übergangsformen (unter „var. caesia Siedlungen (z. B. entlang von Verkehrswegen) SCHWERIN“, Graue D.), die teilweise sowohl gepflanzt, tritt aber nur selten verwildert auf A gewünschte Wüchsigkeit als auch Frosthärte (z. B. in spontanem Gehölzaufwuchs auf alter (z. B. so genannte „Spechtshausener Dougla- Müllkippe bei Leipzig, GUTTE 1991). A sie“, LAF 1998a) aufweisen. Unter Altbeständen A vitale Naturverjüngung auf (z. B. Elbsandsteingebirge, Tharandter Wald), die zur Ausbreitung PYRUS – BIRNE A und möglicherweise einer Einbürgerung der (Fam. Rosaceae – Rosengewächse) schattentoleranten Art führt. Pyrus x amphigenea = P. communis x P. pyra- A A A A tritt bei günstigen Standortbedingungen eine ster → siehe unter P. pyraster! P A A Pyrus communis L. s. str. – Kultur-Birne PTELEA – KLEEULME K, U – MPh (Fam. Rutaceae – Rautengewächse) Obstbaum, der gelegentlich verwildert auftritt Ptelea trifoliata L. – Kleeulme (siehe auch unter P. pyraster). N, K, U – NPh(-MPh) A Aus dem östlichen Nordamerika eingeführter Zierstrauch, der verschiedentlich auch außer- Pyrus pyraster (L.) BURGSD. – Holz-Birne, Wild-Birne A halb von Siedlungen angepflanzt wird (z. B. (Syn.: P. communis subsp. pyraster [L.] ASCH. Braunkohlentagebau-Folgelandschaften), bis- et GR., inkl. P. achras GAERTN.) A her aber nur ausnahmsweise verwildert auf- I, K, E – MPh – FGSEBA1 tritt. Die problematische Abgrenzung gegenüber Bastarden mit der Kultur-Birne (P. x amphige- A A A A nea DOMIN ex DOSTALEK, kontinuierliche und unkorrelierte Transgressionen zwischen PTEROCARYA – FLÜGELNUSS Merkmalen beider Arten, vgl. SCHMIDT 1990, (Fam. Juglandaceae – Walnussgewächse) LOOS 1992, BÜTTNER 1994, WAGNER 1996) oder Pterocarya pterocarpa (MICHX.) ILJINSK. – Kaukasische Flügelnuss verwilderten Birnbäumen bzw. deren durchgetriebenen Unterlagen, bei denen es sich in der A A Regel um P. pyraster handelt, erschwert Aus- breitung der thermophilen Art. Im P l a u e n e r sagen zur natürlichen Verbreitung der Holz-B. Gebiet (Preiselpöhl) und Westlausitzer Tiefland Sie weist zudem eine hohe intraspezifische wurden an Stiel-E. „Knoppern“ (Deformatio- Variabilität auf (vgl. Unterscheidung von zwei nen des Fruchtbechers, erzeugt von der Gall- Unterarten in ROTHMALER 1994). Die weite Ver- wespe Cynips quercus-calicis) beobachtet breitung vom Tiefland bis in das untere Berg- (WEBER 1984, CONRAD 1998, SCHMIDT Mskr.), land (im Osterzgebirge bis 720 m ü. NN, die nur bei gemeinsamen Vorkommen von MÜLLER 1998), wie sie die Karte bei HARDTKE & Q. cerris und Q. robur auftreten. A natürliche Vorkommen der Wildart wider. Quercus petraea LIEBL. – Trauben-Eiche Bevorzugte Standorte sind Auenwälder sowie I, K, E – MPh – FGSLBV1 A Laubwälder, Waldmäntel und Gebüsche w ä r- Typischer Vertreter des submediterran/mon- mebegünstigter Lagen. Die Erhaltung echter P. tan-mitteleuropäischen Laubwaldes im ozea- pyraster durch gezielten Schutz und die Pflege nisch beeinflussten Gebiet (Fagus sylvatica- der Lebensräume sowie ex situ-Maßnahmen Arealtyp nach M EUSEL & JÄGER 1992). In Sach- sind sowohl Anliegen des Naturschutzes als sen in planaren bis submontanen Laubmisch- auch der Forstwirtschaft (vgl. Einstufung zu wäldern frischer bis trockener, mäßig nähr- den vordringlich zu erhaltenden seltenen stoffversorgter, auch flachgründiger bis felsi- Baumarten bei WOLF & BRAUN 1995) und des ger Standorte, vor allem in thermophilen Hain- Obstbaus (vgl. BÜTTNER 1994). buchen-Eichenwäldern und Ginster-Trauben- IHL (2000) zeigt, spiegelt vermutlich nicht nur eichenwäldern, Kiefern-Eichenwäldern, Eichen-Buchenwäldern (vgl. HEMPEL 1979, SCHMIDT 1995b, SCHMIDT et al. 1998). A A A A A A A A A QUERCUS – EICHE Gebietsweise auch forstliche Bestände, die (Fam. Fagaceae – Buchengewächse) ohne Kenntnis der Bestandesgeschichte nicht Neben den im Folgenden aufgeführten E i c h e n - immer von den natürlichen Vorkommen zu arten treten in Wäldern vereinzelt die nord- unterscheiden sind. Natürlicher Verbreitungs- amerikanischen Arten Sumpf-E. (Q. palustris schwerpunkt in der kollinen Stufe, aber an MUENCHH.) und Scharlach-E. (Q. coccinea wärmebegünstigten Hängen bis in die monta- MUENCHH.) in Einzelexemplaren oder Kleinbe- ne Stufe (im Lausitzer Bergland und Osterz- ständen auf, von denen keine Ausbreitungs- gebirge bis 750–770 m ü. NN; FLÖSSNER et al. tendenz durch Naturverjüngung bekannt ist. 1956, MÜLLER 1998) und auch hervorragende Außerdem befindet sich in einem gepflanzten Bestände (Waldreitgras-Kiefern-Traubeneichen- Eichenbestand auf aufgelassenem Weinberg- wald) im nordöstlichen Oberlausitzer Tiefland gelände der Bosel bei Meißen eine Flaum-E. (hier ältester Bestand Sachsens im „Urwald (Q. pubescens WILLD.), die ihre nächsten na- Weißwasser“, LAF 1997). A gebirge hat. Quercus petraea x Q. robur = Q. x rosacea A Quercus cerris L. – Zerr-Eiche Quercus robur L. – Stiel-Eiche N, K, U – MPh I, K, E – MPh – FGSLBV1 A Aus dem Mittelmeergebiet stammender Zier- Im Gegensatz zur Trauben-E. ein über das baum, der auch vereinzelt im Wald gepflanzt Buchenareal hinausgehendes Verbreitungsge- wurde oder aus Park- und Gartenanlagen ver- biet, das westlich weiter in der Atlantischen wildert (Ausbreitung durch Eichelhäher). Im F l o re n p rovinz ausgedehnt ist und östlich über wärmegetönten Hügelland (z. B. Elbhügelland, den sarmatischen Raum bis zum Ural reicht Plauener Binnenzone; S TOPP 1941, WEBER (Tilia cord a t a - A realtyp nach MEUSEL & JÄGER 1984, 1986) auch Naturverjüngung bzw. Aus- 1992). türlichen Vorkommen im Böhmischen Mittel- A A P Q A A A A A A A A Quercus x rosacea BECHST. = Q. petraea x Q. robur – Gewöhnliche Bastard-Eiche Abb. 37 Stiel-Eiche (Quercus robur) A I, K, E – MPh mit „Knoppern“, Nicht alle Eichenindividuen können eindeutig Deformationen Trauben- oder Stiel-Eiche zugeordnet werden, A des Frucht- gebietsweise treten Bastarde nicht selten auf, bechers, erzeugt im gemeinsamen Verbreitungsgebiet der Eltern A von der Gallwespe A calicis können sie spontan entstehen, sie wurden Cynips quercus- A A A aber auch gepflanzt. Selbst wenn hybridogene Populationen existieren und die UnterscheiE n t s p rechend dieser Arealausbildung weist dung der beiden Arten erschweren (was ver- Q. robur eine weitere Verbreitung und Stand- gleichbar in zahlreichen Gattungen der Fall ist), o rtamplitude als Q. petraea in Sachsen auf. besteht unseres Erachtens kein Anlass, sie in Sie kommt in planaren bis submontanen Laub- einer Art zu vereinen, wie in letzter Zeit von mischwäldern auf grund- oder wechselfeuchten einigen Autoren (KLEINSCHMIT et al. 1995, und trockenen, nährstoff a rmen bis -reichen, ROLOFF & BARTELS 1996) vorgeschlagen. auch felsigen, Standorten vor, besonders in feuchten Hainbuchen-Eichenwäldern, Birken- Quercus rubra L. – Rot-Eiche und Kiefern-Eichenwäldern, Hartholz-Auenwäl- N, K, E – MPh d e rn, Eichen-Buchenwäldern (vgl. HEMPEL 1979, Aus dem östlichen Nordamerika eingeführte A SCHMIDT 1995b, SCHMIDT et al. 1998). Die Stiel- Art, die nicht nur als Park- und Straßenbaum E. breitet sich in Kiefernforsten (unterstützt beliebt ist, sondern häufig forstlich angebaut A d u rch Eichelhäher) auf potenziellen Standorten wurde, vom Tiefland bis in das untere Berg- b o d e n s a u rerEichenmischwälder aus und wird land, auch zur Rekultivierung in der Bergbau- A im Rahmen des Waldumbaus im Tiefland geför- folgelandschaft (vgl. z. B. THOMASIUS et al. d e rt (Naturverjüngung und Pflanzung, vgl. LAF 1999). Gebietsweise breitet sie sich über Na- A 1 9 9 5). Sie reicht im Bergland bis an die Grenze t u rverjüngung (Unterstützung durch Eichelhä- zur montanen Stufe, lokal an günstigen Stand- her, die offensichtlich Eicheln dieser Art gegen- o rten bis 800 m (FLÖSSNER et al. 1956), in Ein- über heimischen Arten bevorzugen) aus und zelexemplaren sogar darüber (z. B. Zechen- hat sich eingebürg e rt, z. B. im Elbsandstein- g rund über 900 m). g e b i rge auf Standorten potenzieller Eichen- A A Q Buchenwälder und Kiefern-Eichenwälder, aber Abb. 38 R Beim PurgierKreuzdorn A (Rhamnus catharti- A Seitennerven der A Hartriegel auffällig A A A auch in naturnahe Kiefernbestände der Sandsteinfelsen eindringend (vgl. SCHMIDT et al. 1994, DRESSEL1998). ca) verlaufen die Blätter wie beim bogig von der RHAMNUS - KREUZDORN (Fam. Rhamnaceae - Kreuzdorngewächse) Rhamnus cathartica L. – Purgier-Kreuzdorn Mittelrippe zur I, K, E – NPh Blattspitze, die Der einheimische Kreuzdorn gehört nebst ver- Blätter sind aber wandten Sippen zu einer submeridional/mon- im Gegensatz zu tan-temperat verbreiteten Artengruppe Eura- dieser Gattung siens (Acer platanoidea-Arealtyp nach MEUSEL fein gesägt & JÄGER 1992). In Sachsen kommt er in Gebüschen (Hecken, Waldmäntel, Vorwaldgehölze) A A A und lichten Laubmischwäldern zerstreut vom breitung durch Wurzelsprossbildung) auftre- Tiefland bis in das untere Bergland vor, im tendes (z. B. Leipziger Raum, Elbtalgebiet, Erzgebirge reicht er nur selten über die sub- Dübener Heide) Ziergehölz aus Nordamerika, montane Stufe (z. B. im Osterzgebirge, hier stellenweise mit Einbürgerungstendenz. auf Steinrücken bis 740 m ü. NN; MÜLLER Möglicherweise Verbreitung durch Anbau für 1998). Als Heckenpflanze, für Flurgehölze und die Gerbstoffgewinnung in den 1940er Jahren zur Rekultivierung trockener, nicht zu n ä h r s t o ff- begünstigt, Anfang des 20. Jahrhunderts noch und basenarmer Böden geeignet, womit dem keine Verwilderungen bekannt – im Gegensatz gebietsweisen Rückgang (vgl. Karte in zum Gift-Sumach (Rhus toxicodendron L.), HARDTKE & IHL 2000) begegnet werden kann. der von WÜNSCHE (1899) und SCHORLER (1919) Früher wichtiges Färbemittel (Früchte liefern für mehrere Orte in der Lausitz angegeben „Saftgrün“, das sich im alkalischen Medium wurde. gelb, im sauren rot färbt und Verwendung in Malerei und zur Färbung von Stoffen fand; Rhus toxicodendron → siehe unter R. hirta! A A A A A A SCHMIDT in SCHLOSSER et al. 1991). A Rhamnus frangula = Frangula alnus A RIBES – JOHANNISBEERE, STACHELBEERE A (Fam. Grossulariaceae – Stachelbeergewächse) RHODODENDRON – ALPENROSE, RHODODENDRON Die indigenen Ribes-Arten werden seit mehre- (Fam. Ericaceae – Heide[kraut]gewächse) wahrscheinlich seit dem Mittelalter bzw. dem Rhododendron spec. 16. Jahrhundert, SCHLOSSER et al. 1991, WEBER N, U – NPh 1993) und verwildern leicht (Verdauungsaus- Wenn auch in Sachsen nicht Bedingungen wie breitung, Gartenauswurf u. ä.), so dass die in Großbritannien gegeben sind, wo sich Rho- natürliche Verbreitung kaum noch zu rekon- dodendron spontan ausgebreitet und eingebür- struieren ist. In neuerer Zeit werden auch gert hat, teilweise zurückgedrängt werden Kreuzungsprodukte einheimischer Arten muss, so können unter den spezifischen Be- („Jochelbeere“ – R. x culverwellii MACFARL. dingungen des Elbsandsteingebirges durchaus = R. nigrum x R. uva-crispa) oder einheimi- von Anpflanzungen ausgehende Ausbreitungs- scher und fremdländischer Arten („Jostabeere“ tendenzen beobachtet werden, besonders – R. x nidigrolaria R. et A. BAUER = R. nigrum Naturverjüngung auf feuchten, oft bemoosten x R. divaricatum DOUGLAS) angebaut. Auch von Sandsteinfelsen. Dabei handelt es sich um diesen sind zukünftig Verwilderungen zu verschiedene immergrüne großblättrige Arten erwarten (vgl. MANG 1991 für Hamburger bzw. Sorten (KNORR & SOMMER 1983). Gebiet). ren Jahrhunderten kultiviert (als Obstgehölze Ribes alpinum L. – Alpen-Johannisbeere, Berg-Johannisbeere RHUS – SUMACH I, K, U-E – RL (SN: V) – NPh (Fam. Anacardiaceae – Sumachgewächse) Submediterran/montan-mitteleuropäische Art Rhus hirta (L.) SUDW. – Kolben-Sumach, Essigbaum mit Verbreitungsschwerpunkt in der subatlanti- (Syn.: R. typhina L.) In Sachsen zerstreut im Hügel- und Bergland, N, K, U-E – NPh aber gebietsweise synanthrop (vgl. Karte in Häufig gepflanztes und nicht selten verw i ldernd HARDTKE & IHL 2000), da auch aus Kultur (be- (z. B. über Gartenabfälle und vegetative Aus- liebte Heckenpflanze) verwildernd und teilwei- schen und zentraleuropäischen Florenprovinz. A A A A A A R A A A A A A A A A A Abb. 39 allem in Auenwäldern, Erlen-Bruchwäldern Bei der Alpen- und Weiden-Moorgebüschen anzunehmen, Johannisbeere hier teilweise bereits erloschen (z. B. Leipziger A (Ribes alpinum) A Fruchttrauben A wie bei der Roten Besonders schwierig gestaltet sich die Situa- Johannisbeere, die tion bei der Artengruppe der Roten J., da so- Früchte sind zwar wohl die Unterscheidung zwischen den Wild- genießbar, schme- arten und den Wild- und Kultursippen als auch Auenwald, GUTTE 1991). hängen die Ribes rubrum agg. – Artengruppe Rote Johannisbeere nicht lang herab A A cken jedoch fade die Erfassung natürlicher Vorkommen problematisch sind. Selbst zum Gesamtareal der beiden Arten sind die Aussagen widersprüchlich A (vgl. WEBER 1993). Die Karte im Florenatlas Sachsens (HARDTKE & IHL 2000) gestattet A kaum Aussagen zur natürlichen Verbreitung se mit Einbürgerungstendenz (z. B. Leipziger der Wildsippe von R. rubrum. Während z. B. Raum, Gutte 1990). Im Erzgebirge vorzugs- FLöSSNER et al. (1956) für diese „zerstreut in weise in der montanen Stufe (MÜLLER 1998), der Lausitz“ angeben, weist gerade hier die A aber entlang der Flüsse (Durchbruchstäler) Karte im Florenatlas Fundorte für R. spicatum auch in tiefere Lagen. Kommt besonders in auf. A edellaubbaumreichen Schlucht- und Block- - R. rubrum L. – Rote J. schuttwäldern, Bergmischwäldern und Gebü- I, K, E – NPh A schen (z. B. auf Steinrücken) vor. Die Verbreitung der Wildsippe (Wilde Rote J. A Ribes aure u m PURSH – Gold-Johannisbeere ist ungenügend bekannt, da die Rote Garten- N, K, U – NPh J. (var. domesticum WALLR.) oft verwildert Als Zierstrauch (Heimat westliches Nordame- und sich in Wäldern und Gebüschen eingebür- rika) auch außerhalb von Siedlungen gepflanz- gert hat. Autochthone Vorkommen wohl vor- te und als Veredlungsunterlage für hochstäm- wiegend in Erlen-Eschen-Quell-, Auen- und mige Stachel- und Johannisbeeren verwende- Niederungswäldern sowie Bruchwäldern. te Art, die gelegentlich verwildert auftritt (z. B. Nach WEBER (1993) als Gartenpflanze erst Mit- Tagebaufolgelandschaft bei Borna, alte Müll- te des 16. Jahrhunderts in verschiedenen kippe bei Leipzig, Elbtalgebiet; HORBACH 1983, Kräuterbüchern erwähnt, zur Zeit Linnés aber A GUTTE 1991 u. a.). bereits mehrere Kultursorten (darunter die A Ribes nigrum L. – Schwarze Johannisbeere - R. spicatum ROBSON – Ährige J., N o rdische A I, K, E – NPh I – RL (SN: 2) – NPh Temperat-boreale eurasiatische Art, deren Diese mehr nördlich und kontinental verbreite- natürliche Verbreitung in Sachsen ungenau te Art ist offensichtlich seltener und wird bekannt ist, da sie als Obstgehölz seit langer kaum kultiviert. Die genaue Verbreitung ist Zeit und häufig kultiviert wird, leicht verwildert ebenfalls unbekannt, da sie nicht immer von und sich gebietsweise eingebürgert hat (z. B. voriger Art (R. rubrum) unterschieden wird Mittelelstergebiet, WEBER & KNOLL 1965), und Kultursippen teilweise ähnliche Merkmale besonders in ortsnahen Wäldern und Gebü- aufweisen. Wohl überwiegend in der Oberlau- schen. Autochthone Vorkommen sind vor sitz vorkommend, besonders in Erlen-Eschen- A A A R A A A A = var. rubrum; Syn.: R. sylvestre [LAM.] HAYEK) farblose bzw. Weiße J.) bekannt. Rote J. A A wäldern und in bodenfeuchten Eichenmisch- Abb. 40 wäldern. Die Robinie (im A Volksmund auch Ribes sanguineum PURSH – Blut-Johannisbeere Akazie; Robinia N, K, U – NPh Neophyt aus dem Als Zierstrauch (Heimat westliches Nordame- östlichen Nord- rika) auch außerhalb von Siedlungen gepflanz- amerika, beliebt te Art, die gelegentlich verwildert auftritt (z. B. wegen Blüten- pseudoacacia), ein Tagebaufolgelandschaft bei Borna, HORBACH 1983). A pracht, Duft und Pfählen für Rebkulturen in Weinbaugebieten Nektarspende, angepflanzt (die Edel-Kastanie als Lieferant für aber auch Ribes uva-crispa L. – Stachelbeere Rebpfähle ablösend), deshalb besonders im Problemgehölz (Syn.: R. grossularia L.) Elbhügelland eingebürgert. Gebietsweise star- I, K, E – NPh ke Ausbreitung an Trockenhängen, kann durch A A A A In ganz Sachsen verbreitet (auch bis in das B e rgland reichend, vereinzelt bis in die montane Abb. 41 Stufe), aber wohl überwiegend synanthrop. Die Robinie Eingebürgerte und autochthone Vorkommen (Robinia pseudo- sind kaum oder nicht zu unterscheiden. Kulti- acacia) kann durch viert und verwildert treten neben den in Mit- ihr Ausbreitungs- teleuropa einheimischen Sippen, deren Unter- vermögen und die scheidung schwierig und deren Taxonomie Stickstoffanreiche- und Nomenklatur umstritten sind (2 oder 3 rung im Boden zu Unterarten oder Varietäten), K reuzungsprodukte einem Problem- zwischen diesen Sippen und weiteren (meist gehölz in wertvol- nordamerikanischen) Arten auf. Die genetische Eindringen in Offen- und Gebüschbiotope len Biotopen und Reinheit der Wildpopulationen ist durch die (§-26-Biotope, Naturschutzgebiete) problema- Schutzgebieten verwilderten Kultursorten gefährdet tisch werden. Ausbreitungstendenz regional werden, hier (SCHLOSSER et al. 1991). differenziert, so im Vogtland nach WEBER Expansion auf der (1983) gering. Bosel bei Meißen Gelegentlich tritt eine weitere nordamerikani- A A A A A A A A A sche Art, die Klebrige R. (R. viscosa VENT.), ROBINIA – ROBINIE, SCHEINAKAZIE verwildert auf (z. B. bei Bautzen, OTTO et al. R 1997). A (Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblütengewächse) Robinia pseudoacacia L. – Gewöhnliche Robinie ROSA – ROSE N, K, E – MPh (Fam. Rosaceae – Rosengewächse) Häufig als Ziergehölz oder Bienenweide, zur Die Gattung der Rosen, insbesondere die Sek- Landschaftsgestaltung und Rekultivierung tion Caninae (mit fakultativer Apomixis), zu der gepflanzte nordamerikanische Baumart, die in die wild wachsenden Arten überwiegend weiten Teilen Sachsens eingebürgert ist (fehlt gehören, zeichnet sich durch eine enorme gebietsweise im Erzgebirge, besonders in morphologische Mannigfaltigkeit mit gleiten- oberen Lagen, vgl. Karte in HARDTKE & IHL den Übergängen zwischen den Arten, durc h 2000). Wegen des sehr dauerhaften Holzes taxonomisch schwierig zu fassende Arten und (haltbarer als Eiche) früher zur Gewinnung von abweichende A rtkonzepte sowie eine verw o r- A A A A A A A A rene Nomenklatur aus. Neben hybridogenen - R. subcollina (H. CHRIST) R. K ELLER – Arten, die durch einen spezifischen Fort p f l a n - Falsche Hecken-R. zungsmechanismus entstehen, treten hetero- I – NPh gene Primärbastarde auf, die in den Merkma- Da die beiden Arten nicht immer unterschie- len dem mütterlichen Elter nahekommen und den werden und auch leicht zu verwechseln teilweise fertil sind (vgl. HANELT 1982, HENKER sind, ist ihre genaue Verbreitung nicht sicher & SCHULZE 1993, HENKER in WISSKIRCHEN & bekannt (Karten vgl. BENKERT et al. 1996, A HAEUPLER 1998). Es kann sogar zur spontanen HARDTKE & IHL 2000), sie kommen zerstreut in Bastardierung zwischen einheimischen und Gebüschen (Hecken, Waldmäntel) im Hügel- A eingebürgerten Arten verschiedener Sektionen land und unteren Bergland (besonders Erzge- kommen (vgl. Rosa x mangii = R. mollis x birge und Vogtland) vor, auf Steinrücken im A R. rugosa, EIGNER & WISSEMANN 1999). Erzgebirge ist R. subcollina häufiger und reicht Die Gruppierung nahe verwandter und teilweise bis in die montane Stufe (etwa bis 800 m ü. in der Ve rgangenheit nicht auf Artebene unter- NN, MÜLLER 1998), im Vogtland kommt R. cae- schiedener Arten in Artengruppen (Aggregate, sia nach WEBER (1985a) bis 615 m ü. NN vor. A A A A A vgl. SCHMIDT & WILHELM 1995, BENKERT et al. 1 9 9 6) wird von HENKER (in WISSKIRCHEN & HAEUPLER A 1998) zwar noch (teils modifiziert) aufge- Rosa canina agg. – Artengruppe der Hunds-Rose f ü h rt, aber für die Standardliste der Farn- und Die hierzu zählenden, teilweise auch für Sach- Blütenpflanzen Deutschlands nicht angewandt. sen nachgewiesenen Sippen, die von einigen A Die Aggregate werden von uns berücksichtigt, Autoren als Arten (z. B. R. andegavensis, R. sofern mehr als eine in Sachsen vorkommen- blondeana, R. canina) oder zumindest Varietä- A de Sippe der entsprechenden Artengruppe ten unterschieden werden, sind umstritten. zugehört. In Anbetracht dargestellter taxono- Sie werden teilweise heute nicht mehr akzep- A mischer und nomenklatorischer Probleme blei- tiert und gehören dann zur variablen Hunds-R. ben die diversen Rosen-Bastarde, die in älte- i. w. S.: A ren sächsischen und regionalen Florenwerken - R. canina L. s. l. – Hunds-R. aufgeführt sind, unberücksichtigt. (inkl. R. andegavensis BASTARD, R. blondeana A DÉSÉGL., R. nitidula BESSER, R. scabrata CRÉP., Rosa agrestis SAVI – Feld-Rose R. canina var. dumalis BAKER, var. lutetiana (inkl. subsp. subcaryophyllacea sensu auct.) ROTHMALER 1994) I , K, E – NPh I – RL (SN: 1) – NPh Die am weitesten verbreitete Wildrose Sach- Früher vom Elbhügelland bis in die östliche sens, vom Tiefland bis in das Bergland (dem Lausitz zerstreut bis selten in lichten Gebü- obersten Erzgebirge fehlend) in Gebüschen A schen warmer Lagen (z. B. Weinbaugebiet, (Hecken und andere Flurgehölze, Waldmäntel) Basaltkuppen) und thermophilen Eichen-Tro- und lichten Laubwäldern, aber infolge Pflan- A ckenwäldern, heute fast erloschen (vgl. zungen (besonders entlang von Verkehrswe- HARDTKE & IHL 2000). gen, auch häufigste Unterlage für die Vermeh- A R A A A A rung von Gartenrosen) oft synanthrop. Es wird Rosa caesia agg. (R. coriifolia agg.) – Artengruppe der Lederblättrigen Rose a u ß e rdem nicht immer zwischen R. canina und Zum Aggregat gehören: den, wobei die Kenntnis der R. canina s. l. bis - R. caesia SM. s. str. – Lederblättrige R. heute unzureichend ist und ständig wechseln- (Syn.: R. coriifolia FR.) de taxonomische Auffassungen (Anerkennung I – RL (SN: 3) – NPh mehre rer Arten oder ihre Einstufung als Varie- ihr morphologisch ähnlichen Arten unterschie- täten bis hin zur Ablehnung jeglicher intraspezifischer Sippen) die Verunsicherung bei der A A A Ansprache der Sippen erhöhen. Auf Steinrü- canina s. l. zu den in Sachsen am weitesten cken im Erzgebirge ist die Art seltener als R. verbreiteten Wildrosen (vgl. auch WEBER subcanina und R. dumalis und weitgehend auf 1985a, 1986 für das Vogtland). Dies betrifft die submontane Stufe beschränkt (lediglich vor allem R. subcanina, obwohl aus der Karte ein Vorkommen noch bei 700 m ü. NN, in HARDTKE & IHL (2000) nicht zu ersehen, da MÜLLER 1998). die Art bei der Kartierung nicht immer von R. A A A dumalis s. str. getrennt wurde. Im Erzgebirge Rosa coriifolia = R. caesia A auf Steinrücken ist R. subcanina sogar die häufigste Art und kommt bis in Lagen von 800 m Rosa corymbifera agg. – Artengruppe der Hecken-Rose ü. NN vor (MÜLLER 1998), sie besiedelt auch Wenn die hierzu gehörigen, auch für Sachsen auf alten Müllbergen im Gebiet von Leipzig, nachgewiesenen Sippen nicht mehr als Arten GUTTE 1991). A stärker anthropogen geprägte Standorte (z. B. A (R. corymbifera s. str., R. deseglisei) unterbereich der Hecken-R. i. w. S.: Rosa elliptica agg. – Artengruppe der Keilblättrigen Rose - R. corymbifera BORKH. s. l. – Hecken-R. Zum Aggregat gehören: (inkl. R. deseglisei BOREAU, R. dumetorum - R. elliptica TAUSCH – Keilblättrige R. THUILL.) I – RL (DE: 3, SN: 1) – NPh I – NPh - R. inodora FR. – Duftarme R. Der R. canina s. l. ähnliche, ihr früher als Un- (Syn.: R. agrestis var. inodora [FR.] R. KELLER) terart zugeordnete (z. B. FLÖSSNER et al. 1956) I – RL (SN: 1) – NPh und wie diese auch als Veredlungsunterlage Äußerst interessante und verstärkte Aufmerk- für Gartenrosen verwendete Art. Im Tiefland samkeit erfordernde Artengruppe, da einer- ziemlich selten, im Hügelland und unterem seits Arten hierzu gehören, die in Sachsen als Bergland (Vogtland bis 580 m ü. NN, Erzgebir- vom Aussterben bedroht eingestuft werden ge bis 680 m ü. NN, WEBER 1985a, MÜLLER (SCHULZ 1999), andererseits die früher (z. B. schieden werden, gehören sie zum Variations- A A A A A A A 1998) zerstreut bis verbreitet, nach HARDTKE & IHL (2000) besonders im östlichen Sachsen Abb. 42 häufiger. Kommt in Gebüschen (Hecken, Wald- Die Keilblättrige mäntel, auf Steinrücken) und in lichten Eichen- Rose (Rosa ellipti- mischwäldern vor, selbst auf Müllhalden (Leip- ca), eine Art aus zig-Möckern, GUTTE 1993) gefunden. der Gruppe der duftenden „Wein- Rosa dumalis agg. (R. vosagiaca agg.) – Artengruppe der Vogesen-Rose rosen“), gehört zu Zum Aggregat gehören: tenen Wildrosen den in Sachsen sel- - R. dumalis BECHST. – Vogesen-R., Graugrüne R. auch in SCHORLER 1919) als Varietät von R. (Syn.: R. vosagiaca DÉSÉGL.) agrestis angesehene R. inodora bisher kaum I – RL (SN: V) – NPh beachtet wurde. Letztere soll nach ROTHMALER - R. subcanina (H. CHRIST) R. KELLER - Falsche (1996) zwischen R. elliptica und R. agrestis Hunds-R., Graugrüne Hunds-R. stehen und vielerorts häufiger als diese Arten I – NPh sein. Da die beiden Arten nicht immer unterschie- Die Keilblättrige R. kam früher in lichten Gebü- den werden und auch leicht zu verwechseln schen, an sonnigen Waldrändern und in ther- sind, ist ihre genaue Verbreitung nicht sicher mophilen Trockenwäldern auf basenhaltigen bekannt. Die Artengruppe gehört neben R. Standorten (z. B. Diabas, Pläner, Basalt) zer- A A R A A A A A A A A A A A A A A streut im Vogtland (besonders Plauener Binnen- Apotheker-Rosen) oder durch Kreuzungen mit zone, WEBER 1985a) und vom Elbhügelland bis anderen Arten entstandene Hybridrosen (z. B. in die östliche Oberlausitz vor, sonst sehr sel- R. x alba L. oder R. x turbinata AIT. mit gefüll- ten oder (besonders im Bergland) fehlend. ten weißen und hellrosa Blüten). Wahrschein- Durch Habitatsveränderungen und -verlust ist lich aber auch an der Entstehung der Zentifolien, sie ausgesprochen selten geworden und ge- Kohl- oder Provence-Rosen (R. centifolia L.) und bietsweise erloschen (vgl. WEBER 1986, der Portland- oder Damascener Rosen (R. d a - HARDTKE & IHL 2000). Von R. inodora sind nur mascena MILL.), uralter und früher weit verbre i- wenige und kaum aktuelle Vorkommen bekannt. teter Kulturrosen, beteiligt (SCHMIDT in SCHLOSSER et al. 1991). Rosa foetida J. HERRMANN – Gelbe Rose (Syn.: R. lutea MILL.) Rosa glauca POURR. – Rotblättrige Rose N, K, U – NPh (Syn.: R. rubrifolia VILL.) Aus dem klein- bis mittelasiatischen Raum K, U – NPh stammende, schon im 13. Jahrhundert nach Submediterran-südmitteleuropäische Gebirg s - Spanien gebrachte, im 16. Jahrhundert in Mit- a rt, deren Areal bis nach Süddeutschland reicht. teleuropa kultivierte (vgl. SAAKOV 1976) und In Sachsen häufig als Zierstrauch, auch außer- früher auch in Sachsen (bereits 1724 in Gärten halb von Siedlungen (z. B. entlang von Ver- von Lauban, MILITZER & SCHÜTZE 1952) verbrei- kehrswegen), gepflanzt und zuweilen verw i l- tet angepflanzte Rose (nebst Sorte cv. Bicolor d e rt auftretend (FLÖSSNER et al. 1956, HARDTKE A [R. punicea MILL.] – Kapuziner-R.). Verwilde- & IHL 2000), selbst im spontanen Gehölzauf- rungen sind aus dem Erzgebirge („in Dorfgär- wuchs auf Müllkippen (GUTTE 1991). Da früher A ten cultivirt und von da in Hecken verwildert”, a n d e re Rosen als R. glauca (VILL. non POURR.!) FRISCH 1897) und Leipziger Gebiet bekannt bezeichnet wurden (R. dumalis, vgl. deren auf A (FLÖSSNER et al. 1956). der Übersetzung des Art - B e i w o rtes „glauca” A Rosa gallica L. – Essig-Rose und Blaugrüne R. bei SCHORLER 1919, FLÖSSNER I(?), K, E (seit Mittelalter) – RL (DE: 3+, SN: 1) et al. 1956) sind Ve rwechslungen nicht auszu- – NPh schließen. A A A A A A b a s i e rende deutsche Namen wie Graugrüne Das Indigenat der submediterran/montan-südmitteleuropäischen Art in Sachsen ist umstrit- Rosa inodora → R. elliptica agg. ten. Nach HEMPEL (1979) eingebürgert seit IHL (2000) nur teilweise synanthrop. Früher in Rosa jundzillii BESSER – Rauhblättrige Rose wärmeliebenden Gebüschen und Trockenwäl- (inkl. R. trachyphylla A. RAU) A dern sowie deren Säumen zerstreut im Elbhü- I – RL (SN: 1) – NPh gelland (vor allem Weinbaugebiet), selten Wärmeliebende Art des südlichen Mitteleuro- A außerhalb (besonders Mittelsächsisches Löss- pa, die in Sachsen in lichten Gebüschen und hügelland bis Leipziger Land): Heute nur noch Trockenwäldern sowie deren Mantel wächst. A wenige Vorkommen im Elbtalgebiet (bei Mei- Die Vorkommen konzentrieren sich auf das ßen, als Weinbaurelikt in der Lommatzscher Elbhügelland um Meißen und das Vogtland Pflege, Torgau; HARDTKE et al. 1992, OTTO et al. (WEBER 1985a, HARDTKE & IHL 2000), sind aber 1994, HARDTKE & IHL 2000). Leicht bastardieren- auch hier stark zurückgegangen, so dass die de Art (vgl. mehrere Bastarde mit Wildrosen in Art in Sachsen vom Aussterben bedroht ist der Umgebung von Meißen, SCHORLER 1919, (SCHULZ 1999). dem Mittelalter (Paläophyt), nach HARDTKE & R A A FLÖSSNER et al. 1956). Stammpflanze zahlrei- A cher, früher verbreiteter Gartenrosen, entweder Sorten von R. gallica (z. B. Provins-Rosen, A Rosa lutea = R. foetida A A Rosa majalis HERRM. – Zimt-Rose Abb. 43 N, K, U – NPh Die Alpen-Rose Temperat-boreale Art des mehr kontinentalen oder Alpen- Europas und Sibiriens, die als Ziergehölz ge- Hecken-Rose pflanzt wird (seit dem 16. Jahrhundert in Kul- (Rosa pendulina) ist tur, seit dem 18. Jahrhundert auch ein Bastard eine der wenigen mit R. gallica, die Frankfurter R. = R. x turbina- wild wachsend vor- ta AIT, teilweise mit gefüllten Blüten, SCHMIDT kommenden Ro- in SCHLOSSER et al. 1991). In Sachsen gelegent- sen, bei der alle lich verwildert auftretend (vgl. SCHORLER 1919, FLÖSSNER et al. 1956, BENKERT et al. 1996). Kelchblätter ganzäußerte nach HARDTKE & IHL (2000) offensicht- randig sind lich auch R. SCHÖNE, der eine Einschleppung A A A A A Rosa micrantha BORRER ex SM. – Kleinblütige Rose aus dem Böhmischen Mittelgebirge verm u t e t e . A I – RL (DE: 3, SN: 0) – NPh Rosa pseudoscabriuscula → R. tomentosa agg. A ne Art mit wenigen Vorkommen in der Lausitz, Rosa rubiginosa L. – Wein-Rose A die im letzten Jahrzehnt nicht mehr bestätigt (inkl. subsp. umbellata [LEERS] E. SCHENK) w u rden, so dass die Art als verschollen gilt. I, K, E – RL (SN: 3) – NPh In Sachsen schon immer ausgesprochen selte- A Unter den „Weinrosen”, die beim Zerreiben Rosa multiflora THUNB. – Büschel-Rose frischer Blätter einen obst- bzw. apfelartigen N, K, U – NPh Duft ausströmen, die einheimische Art mit der Aus Ostasien stammendes Ziergehölz, das in weitesten Verbreitung (Trockenhängen durch A A zunehmendem Umfang gepflanzt wird, auch außerhalb von Siedlungen, und gelegentlich Abb. 44 verwildert auftritt (z. B. Tagebaufolgelandschaft Die bekannteste bei Borna, HORBACH 1983). der Rosen, die einen angenehmen Rosa pendulina L. – Alpen-Rose, GebirgsRose, Alpen-Hecken-Rose obstigen Geruch I?, K, E? – RL (SN: 1) – NPh („Weinrosen“), ist Art der süd- und mitteleuropäischen Gebirge, Rosa rubiginosa, im Hochgebirge vom Krummholz und von die eigentliche Hochstaudenfluren der subalpinen Stufe bis in Wein-Rose ausströmen A A A A R die Bergmischwälder, auch demontane Ver- A breitung. In Sachsen nur wenige Vorkommen im Erzgebirge (vgl. FLÖSSNER et al. 1956, HARDTKE & IHL 2000), seit dem 19. Jahrhundert A bekannt, jedoch bleibt Indigenat zu prüfen. WÜNSCHE (1899) und SCHORLER (1919) geben A außer Erzgebirge Bosel bei Meißen an, hier aber mit Sicherheit kein natürliches Vorkom- diesen Duft eine spezifische Atmosphäre ver- men (im „WÜNSCHE-SCHORLER” von FLÖSSNER leihend). In lichten Gebüschen (Trockengebü- et al. 1956 nicht mehr aufgeführt). Sie verwei- sche, Hecken, Waldmäntel) und Xerothermra- sen allerdings darauf, dass die Art auch als sen sehr zerstreut im Tief- und Hügelland, ver- Zierstrauch angepflanzt wird (R. pendulina breitet im Vogtland (WEBER 1985a, HARDTKE & befindet sich seit 1685 in Kultur, SCHMIDT in IHL 2000), gebietsweise im Rückgang. SCHLOSSER et al. 1991). Zweifel am Indigenat Formenreiche Art, deren Gliederung in Unter- A A A A A A A A A A arten umstritten ist, bildet mit mehreren Arten a u f t retend (FLÖSSNER et al. 1956, HARDTKE & IHL natürliche Hybriden (in der Rosenzüchtung 2000). Bereits seit dem 16. Jahrh u n d e rt in der ebenso Kreuzungen mit Wild- und Gartenro- Lausitz (Hortus Lusatiae 1594, nach MILITZER & sen). Als Zierstrauch seit dem 16. Jahrhundert SCHÜTZE 1952) in Kultur. Form e n reiche Art, die in Kultur (auch als Veredlungsunterlage ge- mit anderen Arten hybridisiert und zu Kreuzun- nutzt), verschiedentlich bei landschaftsgestal- gen mit Gart e n rosen herangezogen wurd e tenden Maßnahmen verwendet (z. B. an Auto- (Sorten mit weißen, rosa und gelben, oft gefüll- bahn, bereits von MILITZER & SCHÜTZE 1952 er- ten Blüten, SCHMIDT in SCHLOSSER et al. 1991). wähnt) und vereinzelt verwildert auftretend. Rosa subcanina → R. dumalis agg. A Rosa rugosa THUNB. – Kartoffel-Rose N, U-E – NPh A sien, auch oft außerhalb von Siedlungen (z. B. Rosa tomentella LEMAN – Stumpfblättrige Rose, Flaum-Rose entlang von Verkehrswegen, zur Begrünung in (Syn.: R. obtusifolia auct.) Bergbaugebieten), nicht selten verwildernd I – RL (DE: 3, SN: 2) – NPh Sehr häufig gepflanzter Zierstrauch aus Osta- A A Seltene Art, deren Verbreitung nicht genau beAbb. 45 A A Rosa subcollina → R. caesia agg. kannt ist, da sie nicht immer von R. cory m b i - Kartoffel-Rose fera und R. tomentosa agg. unterschieden (Rosa rugosa), wurde, auch Karte in HARDTKE & IHL (2000) eine oft gepflanzte spiegelt nur bedingt Ve r b reitung in Sachsen Rose und sich stel- wider (offensichtlich R. pseudoscabriuscula A lenweise einbürgernde Art, hat streut im Hügel- und unteren Bergland, selten A große und weich- im Tiefland. Vorkommen vor allem im Vogtland fleischige Früchte, und in der Lausitz, besonders auf basenreichen die auch verwertet S t a n d o rten (Diabas, Basalt) in Gebüschen an A A A werden können teilweise mit erfasst). Wahrscheinlich sehr zer- und stellenweise sich e i n b ü rg e rnd, z. B. an Flussdämmen oder in BraunkohlenbergbauFolgelandschaft (vgl. HORBACH 1983, WEBER 1985a). A A A A A A A Rosa tomentosa agg. – Artengruppe der Filz-Rose Zum Aggregat gehören: Rosa scabriuscula → R. tomentosa agg. (R. R felsigen Hängen und in Steinbrüchen. - R. tomentosa SM. – Filz-R. pseudoscabriuscula) I – RL (SN: 3) – NPh Rosa sherardii → R. villosa agg. - R. pseudoscabriuscula (R. KELLER) HENKERet G. SCHULZE – Falsche Filz-R. Rosa spinosissima L. – Bibernell-Rose, Pimpinell-Rose (Syn.: R. scabriuscula auct., R. tomentosa (Syn.: R. pimpinellifolia L.) I – RL (SN: G) – NPh N, K, U – NPh Die genaue Verbreitung der beiden Arten ist Im submeridionalen und südtemperaten Eura- u n z u reichend bekannt, da sie nicht immer rich- sien verbreitete Art, die in Deutschland vom tig unterschieden wurden und R. pseudosca- Süden über das Rheingebiet bis zur Nord s e e - briuscula auch zu R. tomentella gestellt wurd e . küste (deshalb auch Dünen-R. genannt) vor- R. tomentosa kommt zerstreut im Hügelland kommt. In Sachsen als Ziergehölz gepflanzt vor (häufiger im Vogtland und in der Oberlau- (z. B. nach SCHORLER 1919 „nicht selten an Zäu- sitz), seltener im Tiefland und fehlt weitgehend nen”, deshalb auch deutscher Name Schotti- dem Erz g e b i rge (WEBER 1985a, BENKERT et al. sche Zaun-Rose) und gelegentlich verw i l d e rt 1996, MÜLLER 1998, HARDTKE & IHL 2000). Die subsp. pseudoscabriuscula R. KELLER) A A Vorkommen sind gebietsweise (z. B. Oberlau- der Kratzbeere (R. caesius) ist eine Bestim- sitz) im Rückgang oder erloschen, andere r s e i t s mung und damit Erfassung der Rubus-Arten tritt sie spontan auf alten Müllbergen auf (Leip- äußerst schwierig. Die Determination der zig, GUTTE 1991). R. pseudoscabriuscula ist Brombeeren der Sektionen Rubus (= R. fruti- o ffensichtlich seltener, möglicherweise aber cosus agg. – Artengruppe der Echten Brom- auch nur unzureichend erfasst. Im Erz g e b i rg e beeren) und Corylifolii (= R. corylifolius agg. – ist sie auf Steinrücken (wo R. tomentosa fehlt) Artengruppe der Haselblattbrombeeren) erfor- selten (bis 630 m ü. NN, MÜLLER 1998). dert Spezialkenntnisse bzw. eine Einarbeitung A A A A in die zur Identifikation wesentlichen Merk- Rosa villosa agg. (excl. R. tomentosa agg.) – Artengruppe der Apfel-Rose malskomplexe (sowohl ein- als auch zweijäh- Zum Aggregat gehören: ses Maß an Erfahrung. A rige Triebe erforderlich), aber auch ein gewis- A - R. villosa L. – Apfel-R. N, K, U – NPh Trotzdem kann nicht jeder Strauch einer Art Seit langer Zeit in Kultur befindliches Zierge- zugeordnet werden. Dies liegt in der kompli- hölz (auch Anbau wegen der Früchte, genutzt zierten Fortpflanzungsbiologie der Brombee- A A für Marmelade-, Mus-, Kompottzubereitung), in Sachsen früher „in Gärten und Weinbergen Abb. 46 gepflanzt und daraus verwildert” (SCHORLER Die Samt-Rose 1919), in Lausitzer Gärten bereits um 1800 (Rosa sherardii), (MILITZER & SCHÜTZE 1952). eine seltene Rose, - R. sherardii DAVIES – Samt-R. die durch nur (Syn.: R. omissa DÉSÉGL.) schwach ge- I – RL (SN: 2) – NPh krümmte Stacheln, Nur zersteute Vorkommen im Hügelland (in filzig behaarte Gebüschen, lichten Laubwäldern und deren Blätter und kurze Mantel an trockenen Hängen), sehr selten im Fruchtstiele Tiefland und weitestgehend fehlend im Berg- gekennzeichnet ist land (vgl. Karte in H ARDTKE & IHL 2000). A A A A A A Gebietsweise, besonders in der Lausitz, im Rückgang. Nach Pflanzen aus dem Meißner A Gebiet, wo die Art noch vereinzelt vorkommt, wurde eine Varietät beschrieben (R. omissa R var. misniensis R. KELLER, vgl. SCHORLER 1919). ren begründet. Die meisten Arten sind polyploid (überwiegend tetraploid) und Apomikten, die ihre Eigenschaften konstant an ihre Nachkommen weitergeben können (vgl. HANELT RUBUS – BROMBEERE, HIMBEERE, KRATZBEERE 1982, WEBER & MATZKE-HAJEK in WISSKIRCHEN & (Fam. Rosaceae – Rosengewächse) setzt Bestäubung voraus, erfolgt aber ohne Zur Gattung Rubus gehören neben wenigen Befruchtung der Eizelle; Pseudogamie) ist fa- krautigen Arten (in Sachsen nur R. saxatilis L. kultativ, d. h. es kommt gelegentlich doch zur – Stein- oder Felsenbeere) zahlreiche Halb- Befruchtung. In solchen sexuellen Phasen ent- sträucher, deren Triebe im ersten Jahr in der stehen nach Kreuzungen hybridogene Formen- Regel nicht zur Blüte kommen und im zweiten schwärme, wobei neue Merkmalskombinatio- Jahr nach der Fruchtbildung absterben. nen auftreten, die infolge der Apomixis erhal- Mit Ausnahme der Himbeere (R. idaeus) und ten bleiben können. Neben singulären Genoty- HAEUPLER 1998). Die Apomixis (Samenbildung A A A A A A A A A A Abb. 47 die als Arten von dem sächsischen Batologen Die Meißner H. HOFMANN (u. a. Bearbeitung von Rubus in Brombeere (Rubus A SCHORLER 1919) beschriebenen R. artztii misniensis), eine HOFMANN – ARTZT-B. (nur Vogtland: Beerheide), vom sächsischen R. misniensis HOFMANN – MEIßNER B. (nur Elb- A Rubus-Forscher hügelland bei Meißen), R. pinicola HOFMANN – H. HOFMANN be- Kiefernwald-B. (früher bei Großenhain, ob A schriebene Lokal- noch?), R. saxonicus HOFMANN – Sächsische sippe, die nur von B. (von Hohenstein-Ernstthal bis Waldenburg A wenigen Fund- A Elbhügelland und Rochlitz) genannt sein. pen treten Sippen auf, die lokal begrenzt blei- Die Rubus-Arten kommen überwiegend in Ge- ben („Lokalarten“) oder sich über ein g r ö ß e re s büschen verschiedenster Art (an Böschungen Gebiet ausgebreitet haben. In der Vergangen- entlang von Verkehrswegen, in Hecken, Vor- heit wurden auch alle singulär oder lokal auf- waldgebüschen etc.), im Mantel der Außen- tretenden Typen bzw. Sippen als Arten be- und Innenwaldränder, in lichten Wäldern und schrieben, was zu einer nicht mehr beherrsch- Forsten auf (mäßig trockenen bis) frischen baren und gliederbaren Fülle an „Brombeerar- und (wechsel)feuchten, mäßig bis reich nähr- ten“ führte. Dies trug zur Vernachlässigung stoffversorgten Standorten vor. Es wird nur bis Ignoranz der Rubus-Arten, die meist einer bei einigen Arten speziell auf standörtliche „Kollektivart“ Rubus fruticosus coll. zugeord- Gegebenheiten hingewiesen (Näheres siehe A net wurden und größtenteils noch werden. I n z. B. RANFT 1991, 1995 und in HARDTKE & IHL den letzten Jahrzehnten hat es sich eingebür- 2000). A g e rt, nur den „Regionalsippen“ (Arealdurchmesser mindestens etwa 50 km) und den „weitver- Rubus caesius L. – Kratzbeere A b reiteten Sippen“ (Are a l d u rchmesser > 500 km) I – HPh A rtrang zuzugestehen, was zu einer besser Auf nährstoff- und stickstoffreichen, halb- A überschaubaren Zahl von allerdings immer noch schattigen bis sonnigen Standorten im Tief- ohne spezielle Einarbeitung schwierig zu identi- und Hügelland verbreitet, im Bergland zurück- f i z i e renden Arten führt e . Auf den die Rubus- tretend bis fehlend. Die beiden Varietäten bei Forschung („Batologie“) in Deutschland neu RANFT (1995) erwecken nach Beschreibung belebenden und richtungsweisenden Arbeiten und Habitaten eher den Eindruck von Stand- von WEBER (1973–1995) basierend, hat sich ortmodifikationen, denn die var. caesius mit RANFT seit den 70er Jahren intensiv mit den Merkmalen, die auf mesophile Bedingungen sächsischen Brombeeren beschäftigt, so dass hinweisen, kommt in oder an feuchten Wäl- nach mehreren Regionalbearbeitungen (z. B. dern und Gebüschen oder an Gewässern vor, A RANFT 1986–1990) seine für Sachsen grundle- var. agrestis WEIHE et NEES (Offenbiotope der gende Arbeit „Die Gattung Rubus L. in Sach- Agrarlandschaft, an Verkehrswegen u. ä.) A sen“ erschien (RANFT 1995), auf der auch die dagegen weist Merkmale auf, wie sie sich an Bearbeitung im Florenatlas von Sachsen be- trockneren und besonnten Standorten ausbil- A ruht (RANFT in HARDTKE & IHL 2000). Die folgen- den (vgl. auch STOHR 1984). A A A A A R A A A A orten aus dem bekannt ist de Übersicht folgt ebenfalls RANFT (1995, Nachtrag 1999, 2001 briefl.). Rubus caesius x R. idaeus = R. x pseudidaeus Außer den aufgeführten indigenen (bei Bromtete Sippen“ und „Regionalsippen“ mit Art- Rubus corylifolius agg. – Artengruppe der Haselblatt-Brombeeren rang) und verwildert auftretenden nichteinhei- Die Sippen dieser Artengruppe, die der Sek- mischen Arten treten in Sachsen auch diverse tion Corylifolii entspricht, sollen im Ergebnis Lokalsippen auf. Beispielhaft für letztere sollen von Kreuzungs- und Rückkreuzungsprozessen beeren zur Zeit bereits über 60 „weitverbrei- A A zwischen Echten Bro m b e e ren (Art e n g ruppe R . - R. dissimulans LINDEB. – Unähnliche H.-B. f ruticosus agg.) und der Kratzbeere (R. caesius), I – RL (SN: 1) – HPh also zwischen Sippen verschiedener Sektionen „Weitverbreitete“ skandinavische und nord- (Rubus und Caesii) der Untergattung R u b u s, mitteleuropäische Sippe, die in Sachsen entstanden sein. Die Beteiligung der Himbeere äußerst selten ist, bisher nur Vorkommen bei (R. idaeus), die einer anderen Unterg a t t u n g Großenhain und Wilsdruff bekannt, den Wohn- (Idaeobatus) a n g e h ö rt, wird ebenfalls in Erwä- orten und sicher besonders intensiv durch- gung gezogen. Eine endgültige Klärung steht forschten Gegenden der beiden bedeutends- jedoch noch aus. ten Batologen Sachsens, H. HOFMANN und M. Zur Art e n g ruppe gehören folgende als Art e n RANFT! A tete Sippe“ und „Regionalsippe“ beziehen sich - Rubus dollnensis SPIRB. – Drüsenborstige auf das Gesamtareal, nicht auf Sachsen!): H.-B. A - R. camptostachys G. BRAUN – Bewimperte I – HPh H.-B. „Regionalsippe“ des mittleren und südöstli- (Syn.: R. divergens NEUMANN) chen Mitteleuropa, die im Oberlausitzer Hügel- I – RL (SN: 2) – HPh land zerstreut vorkommt, westlich der Elbe bis- „We i t v e r b reitete“ subatlantische Sippe, die her nur wenige Vorkommen bekannt. aber in Sachsen selten ist (nur wenige Fundorte M ö g l i c h e rweise weitere Vorkommen zu erw a r- vom Vogtland bei Mylau bis zur Zwickauer Mul- ten, wie die Neufunde auf Steinrücken im Ost- de bei Colditz bekannt). e rz g e b i rge zeigen (bis 520 m ü. NN, MÜLLER akzeptierte Sippen (die Angaben „weitverbre i- 1998). - R. curvaciculatus WALSEMANN ex H. E. WEBER – Krummnadelige H.-B. - R. fabrimontanus SPIRB.. – Schmiedeber- I – HPh ger H.-B., Verschiedenstachelige H.-B. „Weitverbreitete“ Sippe, die bisher in (Syn.: R. oreogeton auct. non FOCKE) Sachsen nur von wenigen Vorkommen, über- I – HPh wiegend auf nährstoffreichen Standorten des „Weitverbreitete“ mitteleuropäische Sippe mit Hügellandes, bekannt ist, möglicherweise östlichem Verbreitungsschwerpunkt. In Sach- aber übersehen wurde. sen die am weitesten verbreitete Art der Artengruppe R. corylifolius, sie reicht vom Tief- A A A A A A A A A A A A A - R. dethardingii E. H. L. KRAUSE – DETHAR- land bis in das Gebirge (Erzgebirge und Vogt- DING-H.-B. land bis etwa 750 m ü. NN). Die Vorkommen I – HPh häufen sich in der kollinen bis submontanen „Weitverbreitete Sippe“ des nördlichen und Höhenstufe, besonders in bodensauren Eichen- mittleren Mitteleuropa, die in Sachsen zer- mischwäldern, Kiefern- und Fichtenforsten streut vorkommt, besonders im wärmegetön- sowie deren Mantel, auch an Böschungen der ten Hügelland (z. B. Oberlausitz, Elbhügelland, Verkehrswege, in Steinbrüchen. A und Döbeln, im vogtländischen Diabasgebiet) - R. fasciculatus P. J. MÜLLER – Büschelblü- auf mäßig trockenen bis frischen, schwach tige H.-B. A sauren bis neutralen Böden mit mittlerer bis (Syn.: R. commixtus FRID. et GELERT, nom. illeg.) guter Nährstoffversorgung in meist sonnigen I – HPh Lagen. „Weitverbreitete” nord- und mitteleuropäische Tal der Freiberger Mulde zwischen Nossen Sippe, die auf mäßig trockenen bis frischen, R A A A schwach sauren bis neutralen Verwitterungsund Lösslehmböden mit guter nährstoffversor- A gung in sonnigen Lagen verbreitet im Elbhügel- A A A A land, im Porphyrhügelland um Hohburg und in - R. hevellicus (E. H. L. KRAUSE) E. H. L. der Dahlener Heide und zerstreut in der Ober- KRAUSE – HEVELLER-H.-B. lausitz vorkommt, sonst selten oder fehlend. I – RL (SN: 2) – HPh A A „Regionalsippe“ des östlichen Mitteleuropa. - R. franconicus H. E. WEBER – Fränkische In Sachsen sehr selten, nur einzelne Vorkom- H.-B. men im nordwestlichen Tiefland und in der I – HPh Oberlausitz. A Mitteleuropäische „Regionalsippe“ mit südöstlichem Verbreitungsschwerpunkt (erreicht - R. kulescae ZIELINSKI – KULESCA-H.-B. A in Sachsen-Anhalt NW-Grenze des Areals, I – HPh PEDERSEN et al. 1999). Vorkommen häufen sich „Regionalsippe“ des östlichen Mitteleuropa. A im Hügelland, im angrenzenden Bergland bis In Sachsen sehr selten, nur einzelne Vorkom- etwa 400 m ü. NN. Auf frischen bis mäßig men in der östlichen Oberlausitz (bei Görlitz, trockenen, schwach sauren, mäßig nährstoff- am Rotstein), die sich an der NW-Grenze des versorgten Lösslehm- oder Gesteinsverwitte- Areals befinden. A A A rungsböden wärmegetönter Lagen, besonders in Schlehengebüschen, Mänteln von Hainbu- - R. lamprocaulos G. BRAUN – Feingesägte chen-Eichenwäldern, aber auch an Böschun- H.-B., Feinzähnige H.-B. gen von Verkehrswegen. I – HPh „Weitverbreitete“ südskandinavisch-mitteleu- A - R. glossoides H. E. WEBER et STOHR – ropäische Sippe, die in Sachsen ihre südöstli- Zungen-H.-B. che (und Sachsen-Anhalt südwestliche, vgl. A „Regionalsippe“ mit Schwerpunkt in Sachsen- PEDERSEN et al. 1999) Arealgrenze erreicht. Anhalt, außerdem einige Vorkommen im an- Zerstreut in lichten bodensauren Eichenmisch- A grenzenden Brandenburg und Thüringen wäldern und Kiefernforsten des nordsächsi- (PEDERSEN et al. 1999), erst kürzlich ebenfalls schen Tieflandes auf für Brombeeren erstaun- A für Sachsen nachgewiesen (Dahlener Heide, lich nährstoffarmen und trockenen Standorten, RANFT 2001 briefl.). nur wenige Fundorte im Hügelland (bis 300 m A A ü. NN) in wechselfeuchten Pfeifengras-Eichen- R. gothicus FRID. et G ELERT ex E. H. L. wäldern. KRAUSE – Got(länd)ische H.-B. I – HPh - R. leuciscanus E. H. L. KRAUSE – Plötzen- „Weitverbreitete“ nord- und mitteleuropäische see-H.-B. Sippe, die nur zerstreut im sächsischen Tief- I – RL (DE: !!, SN: R) – HPh und Hügelland vorkommt, besonders auf fri- Mitteleuropäische „Regionalsippe“, deren A schen, mäßig bis gut nährstoffversorgten Areal von der Altmark über Brandenburg bis in Standorten in Gebüschen und im Mantel von das nördliche Sachsen reicht. Sehr selten im A Hainbuchen-Eichenwäldern, auch an Böschun- sächsischen Tiefland. R A A A A gen der Verkehrswege. - R. leucophaeus P. J. MÜLLER – Weißbraune - R. grossus H. E. WEBER – Grobe H.-B. H.-B. I – RL (SN: 3) – HPh „Weitverbreitete Sippe“, die im atlantischen „Weitverbreitete“ mitteleuropäische Sippe west- und südwestdeutschen Raum (bis (vom Südrand des Harzes bis Mähren, Verbrei- Elsass und Luxemburg) vorkommt und erst tungsschwerpunkt in Böhmen). In Sachsen kürzlich in Sachsen entdeckt wurde (oberes selten, nur einzelne Vorkommen vom Tiefland Vogtland, RANFT 2001 briefl.). bis in das untere Osterzgebirge (besonders Elbtalgebiet und Oberlausitzer Hügelland). A A A - R. mollis J. PRESL et C. PRESL – Weiche M. RANFT benannt. In Sachsen nur im Oberlau- H.-B. sitzer Tief- und Hügelland. A „ We i t v e r b reitete“ südost-mitteleuro p ä i s c h e - R. stohrii H. E. WEBER et RANFT – STOHR- A Sippe, die in Sachsen ihre Nord g renze erre i c h t . H.-B. Selten vom mittleren Erzgebirge bis in die I – HPh Oberlausitz in der kollinen bis montanen Stu- „ We i t v e r b reitete“ mitteleuropäische Sippe, die fe, meist auf kalkhaltigen, gut nährstoffversorg- in Sachsen im Oberlausitzer Tief- und Hügel- ten Verwitterungs- oder Lehmböden sonniger land, Elbhügelland und in der Dahlener Heide Lagen. z e r s t reut vorkommt. Die bei RANFT (1995) ver- I – HPh ö ffentlichten Angaben für R. decurre n t i s p i n u s - R. nemorosus HAYNE et WILLD. – Hain-H.-B. H. E. WEBER, die in Sachsen nicht vorkommt I – RL (SN: R) – HPh RANFT (1999), betre ffen weitgehend „ We i t v e r b reitete“ west- und mitteleuro p ä i s c h e R. stohrii. Sippe, die sehr zerstreut im nord s ä c h s i s c h e n Tiefland (von Leipzig bis in die östliche Ober- - R. tuberculatus BAB. – Höckerige H.-B. lausitz) vorkommt, sonst nur noch aus dem I – RL (SN: R) – HPh Chemnitztal bekannt. „Weitverbreitete“ Sippe mit disjunktem Areal (Verbreitungsschwerpunkt auf den Britischen - R. orthostachys G. BRAUN – Geradachsige Inseln), das in Sachsen seine Ostgrenze er- H.-B. reicht. Selten im Raum zwischen dem Zell- I – HPh wald, Nossen und Rosswein, sonst nur einzel- „ We i t v e r b reitete“ mitteleuropäische Sippe, die ne Vorkommen im mittleren Erzgebirge (bei v e r b reitet im Hügelland zwischen Zschopau Zschopau) und nordöstlich Dresden. und Elbe sowie zerstreut im Oberlausitzer Möglicherweise entstanden die kleinen säch- Hügelland vorkommt. Einzelne Fundorte re i- sischen Teilareale durch direkt aus England in chen bis in das Bergland (im Erz g e b i rge bis west-östlicher Richtung streifende und Samen 420 m ü. NN) und das Tiefland. Meist auf fri- verfrachtende Vögel (vgl. PEDERSEN et al. schen, schwach sauren bis neutralen, gut nähr- 1999). stoffversorgten Standorten (Lösslehm- und Gesteinverwitterungsböden) sonniger Lagen. - R. wahlbergii ARRH. – WAHLBERG-H.-B. I – RL (SN: R) – HPh - R. placidus H. E. WEBER – Friedliche H.-B. „Weitverbreitete“ südskandinavisch-mitteleu- I – HPh ropäische Sippe, die bisher nur von der Bosel „ We i t v e r b reitete“ subatlantische Sippe, die bei Meißen bekannt ist (Gebüsche auf mäßig nur zerstreut im sächsischen Tief- und Hügel- trockenen Granodiorit-Verwitterungsböden in land vorkommt (besonders Muldegebiet, Ober- sonniger Lage). lausitzer Tiefland). Die Fundorte bei Hohenstein-Ernstthal und in der Dresdener Heide lie- - R. wessbergii A. PEDERSEN et WALSEMANN – gen an der südlichen Ve r b re i t u n g s g renze der WESSBERG-H.-B. Sippe im östlichen Teil ihres Are a l s . I – RL (SN: G) – HPh „Weitverbreitete Sippe“ (RANFT in HARDTKE & - R. ranftii H. E. WEBER – RANFT-H.-B. IHL 2000, nach RANFT 1995 „Regionalsippe“) I - RL (DE: !!) – HPh mit disjunktem Areal, das in Sachsen seine Gesamtverbreitung der vermutlich Lausitzer Südgrenze erreicht. Sehr zerstreut im Tief- und „Regionalsippe“ noch nicht bekannt, erst Hügelland, in der Oberlausitz vereinzelt bis in 1992 aus der Oberlausitz beschrieben und das Bergland. A A A A A A A A A A A A A R A A A A A A nach dem sächsischen Rubus-Spezialisten A A A A A A Rubus fruticosus agg. – Artengruppe der Echten Brombeeren Die wenigen aus Sachsen bekannten Vorkom- Zur Artengruppe gehören folgende als Arten BER, akzeptierte Sippen (die Angaben „weitverbrei- Erforschung der Oberlausitzer Brombeeren tete Sippe“ und „Regionalsippe“ beziehen widmete, benannte Art. men sind vermutlich erloschen. Nach E. BARder sich um die Jahrhundertwende der sich auf das Gesamtareal, nicht auf Sachsen!): - R. acanthodes HOFMANN – HOFMANN-B. - R. bertramii G. BRAUN – BERTRAM-B. A I – RL (SN: V) – HPh I – RL (SN: 1) – HPh „Regionalsippe“ des südlichen Mitteleuropa, „Weitverbreitete“ subatlantische Sippe, die in A die in Sachsen ihre nördliche Arealgrenze er- Sachsen nur aus der Gegend von Hohenstein- reicht. Verbreitungsschwerpunkt ist das Elb- Ernstthal bekannt ist. A sandsteingebirge, von wo sie bis in das Ober- A A A lausitzer Berg- und Hügelland (vereinzelt bis in - R. bifrons VEST – Zweifarbige B. das Tiefland) und in das Erzgebirge (Osterzge- I – RL (SN: V) – HPh birge, submontane Stufe des mittleren Erzge- „Weitverbreitete“ atlantisch-subatlantische birges) reicht. Vom sächsischen Rubus-For- Sippe, deren Vorkommen in Sachsen sich im scher H. HOFMANN beschriebene Art, deren Oberlausitzer Hügel- und Bergland konzentrie- deutscher Name ihm zu Ehren gebildet wurde ren (vgl. OTTO et al. 1999). (WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998). - R. canadensis L. – Kanadische B. A - R. allegheniensis PORTER – ALLEGHENY-B. N – HPh N – HPh Kulturpflanze aus dem östlichen Nordamerika, A Kulturpflanze aus dem östlichen Nordamerika, die gelegentlich verwildert auftritt. A eingebürgert hat (Erz g e b i rge, Elbhügelland, - R. chaerophyllus SAGORSKI et W. SCHULTZE – Oberlausitz). Freudiggrüne B., Frischgrüne B. A A A die verw i l d e rt auftritt und sich verschiedentlich I – HPh - R. apricus WIMM. – Besonnte B. Zentraleuropäische „Regionalsippe“, beschrie- I – RL (SN: 0) – HPh ben 1894 aus der Herrnhuter Flora, die vom „ We i t v e r b reitete“ mitteleuropäische Sippe, die Mitautor der Art, W. SCHULTZE, bearbeitet wur- in Sachsen nur aus der östlichen Oberlausitz de. In Sachsen nördliche Arealgrenze verlau- bekannt ist, jedoch als verschollen gilt. fend. Zerstreut im Oberlausitzer Berg- und Hügelland, sonst nur vereinzelte Vorkommen im R - R. armeniacus FOCKE – Armenische B. Elbsandsteingebirge und mittleren Erzgebirge. N – HPh A Wärmeliebende Kulturpflanze aus dem kauka- - R. cimbricus FOCKE – Cimbrische B. sisch-vorderasiatischen Raum, die sich zuneh- I – RL (SN: V) – HPh A mend auf schwach sauren bis neutralen, nähr- „Weitverbreitete“ mitteleuropäische Sippe, die stoff- und stickstoffreichen Standorten in Sied- in Sachsen ihre südliche Arealgrenze erreicht. A lungsräumen und entlang der Verkehrswege Selten im westsächsischen Hügelland, von der ausbreitet. Eingebürgert besonders im wärme- Zwickauer Mulde bis südöstlich Leipzig. A A A A getönten Tief- und Hügelland (Verbreitungsschwerpunkte Elbtalgebiet, Leipziger Raum). - R. constrictus P. J. M ÜLLER et LEFÉVRE – Zusammengezogene B. - R. barberi H. E. WEBER – BARBER-B. I – RL (SN: 0) – HPh I – RL (DE: 0!!, SN: 0) – HPh „Weitverbreitete“ (süd)mitteleuropäische Sip- Mitteleuropäische „Regionalsippe“ (sächsisch- pe. Die wenigen aus Sachsen bekannten Vor- polnische Oberlausitz und Isergebirge). kommen (Königshainer Berge, Neißetal, A A Triebischtal bei Meißen) sind vermutlich erlo- punkt liegt im Oberlausitzer Tief- und Hügel- schen. Bei P EDERSEN et al. (1999) gilt die Situa- land, Elbhügelland und Osterzgebirge (bis tion dieser Art in Niedersachsen und Sachsen etwa 400 m ü. NN), einzelne Vorkommen rei- als Beispiel für rückläufige Entwicklungen bei chen bis in das Vogtland und den Leipziger Brombeeren, denen sonst eine beträchtliche Raum. A A Dynamik (einschließlich Sippenentfaltung und Ausbreitungsverhalten) bescheinigt wird. A - R. gratus FOCKE – Angenehme B. I – RL (SN: R) – HPh A - R. divaricatus P. J. MÜLLER – Sparrige B. „Weitverbreitete“ atlantische Sippe, die in I – HPh Sachsen ihre südöstliche Arealgrenze erreicht. „ We i t v e r b reitete“ subatlantische Sippe, die in Nur aus der Dahlener Heide bekannt. A Elbe bis in das angrenzende Hügelland) ihre n - R. guentheri WEIHE – GÜNTHER-B. A Ve r b reitungsschwerpunkt hat. Kommt beson- I – HPh ders in lichten bodensauren Eichenmischwäl- „Regionalsippe“ mitteleuropäischer Gebirge d e rn und Kiefernforsten sowie deren Mantel (submontane bis montane Stufe). In Sachsen vor. verläuft die nördliche Arealgrenze. Vom Berg- Sachsen im altpleistozänen Tiefland (östlich der A A land bis in das angrenzende Hügelland (vor al- A - R. geminatus H. E. WEBER – Zwillings-B. lem Oberlausitz, mittleres und westliches Erz- I – RL (DE: G!!, SN: V) – HPh gebirge), besonders an und in Buchenwäldern Zentraleuropäische „Regionalsippe“. In Sach- und Fichtenforsten. A gelland bis in das Elbsandsteingebirge, sonst - R. hercynicus G. BRAUN – Harzer B. nur vereinzelt vom Tief- bis in das Bergland I – HPh A (bis in submontane Stufe). Kommt meist auf „Regionalsippe“ mitteleuropäischer Gebirge nährstoffarmen bis mäßig nährstoffversorgten (submontane Stufe). In Sachsen vom Bergland Standorten in bodensauren Laubwäldern und bis in das angrenzende Hügelland (zerstreut Fichtenforsten sowie deren Mantel vor. von Oberlausitz bis Vogtland), besonders im sen zerstreut vom Oberlausitzer Tief- und Hü- Mantel von Laubwäldern und Fichtenforsten. - Rubus grabowskii WEIHE – Grabowski-B. A A A (Syn.: R. thyrsoideus WIMM., R. thyrsanthus - R. hypomalacus FOCKE – Samtblättrige B. [FOCKE] FOERSTER) In ROTHMALER (1996) für Sachsen (selten in I – HPh SW-Sachsen, wohl auf WEBER & KNOLL 1965 „Weitverbreitete“ subatlantische bis subkonti- beruhend) angegeben. Nach RANFT (1995, in nentale Sippe. In Sachsen verbreitet bis zer- HARDTKE & S 2000) nicht in Sachsen vorkom- streut im Hügelland und unteren Bergland auf mend. A (entlang von Verkehrswegen, Hecken,Vorwald- - R. koehleri WEIHE – KÖHLER-B. und Mantelgebüsche), vereinzelte Fundorte I – HPh A bis in das Tiefland. „Weitverbreitete“ mitteleuropäische Sippe. In nährstoffreichen Standorten in Gebüschen Sachsen im Bergland (bis montane Stufe) und - R. gracilis J. PRESL et C. PRESL – Haarsten- angrenzenden Hügelland (Oberlausitz auch gelige B., Wollstengel-B. verbreitet bis in das Tiefland) zu den häufigs- I – HPh ten Echten Brombeeren gehörend, im west- „Weitverbreitete Sippe“ des zentralen, östli- sächsischen Tief- und Hügelland aber nur sehr chen und südlichen Mitteleuropa. In Sachsen zerstreut. deutliches Verbreitungsgefälle von Ost nach A R A A A A West aufweisend. Der Verbreitungsschwer- A A A A A - R. laciniatus WILLD. – Schlitzblättrige B. lausitzer Tief- und Hügelland bis zum Elbtal), K, E – HPh meist in lichten bodenfeuchten Wäldern und Durch ihre fiederteiligen bis gefiederten Blätt- im Mantel von Erlen-Bruchwäldern. chen auffällige Brombeere, deren natürliches Areal nicht bekannt ist, die sich aber mindes- - R. meireottii H. E. WEBER – MEIEROTT-B. tens seit dem 17. Jahrhundert in Kultur befin- „Regionalsippe“, die von Nordrhein-Westfalen det. Vom Tiefland bis in das untere Bergland und Hessen bis in das nördliche Bayern und A vereinzelt (Elbhügelland und Leipziger Raum Südthüringen reicht, nach einem Einzelvor- etwas häufiger) wild wachsend auftretend, kommen in Sachsen-Anhalt (PEDERSEN et al. A offensichtlich Ausbreitung von Kulturpflanzen 1999) jetzt auch ein Vorkommen in Sachsen ausgehend. entdeckt (oberes Vogtland, RANFT 2001 briefl.). - R. lignicensis FIGERT – Lignitzer B. - R. montanus LIB. ex LEJ. – Mittelgebirgs-B. I – RL (DE: 0, SN: 0) – HPh I – HPh Oberlausitzer-westschlesische„Regionalsippe“, „Weitverbreitete Sippe“, die in Sachsen zer- die verschollen ist, da deren einziges bekanntes streut vom Tiefland bis in das untere Bergland Vorkommen in Sachsen (und Deutschland: Bi- vorkommt. Trotz des Namens dem Erzgebirge s c h o f s w e rda) zuletzt Anfang des 20. Jahrhun- und Oberen Vogtland weitgehend fehlend und A d e rts beobachtet wurd e . nach RANFT (1995) Wärme liebend. A - R. lividus G. BRAUN – Bleigraue B. - R. nemoralis P. J. MÜLLER – Hain-B. I – RL (SN: 0) – HPh I – RL (SN: R) – HPh A „Regionalsippe“ mitteleuropäischer Gebirg e „Weitverbreitete“ atlantische Sippe, deren (submontane Stufe). Infolge schwieriger Ab- einziges sächsisches Vorkommen (Oberlausit- A g renzung gegenüber Hybriden und deren Nach- zer Tiefland) außerhalb des größeren geschlos- kommen („Spaltprodukten”) früher irrtümlich senen Areals von Nordwestdeutschland liegt. A m e h rfach für Sachsen angegeben (z. B. RANFT A A A A A A R 1986). Kommt aber nur in der Oberlausitz vor - R. nessensis HALL. – Fuchsbeere, Halbauf- und gilt als verschollen. Nach der Revision (vgl. rechte B. RANFT 1995) dieser Art zugeordnete Belege (Syn.: R. suberectus ANDRESS., R. nitidus (Rotstein, Königshainer Berge) dokumentiere n WEIHE et NEES) die Existenz der Sippe bis Anfang des 20. Jahr- I – HPh h u n d e rts. Seitdem wurde sie nicht wieder be- „Weitverbreitete“ subatlantische Sippe. In obachtet. Sachsen im Hügel- und Bergland (besonders submontane Stufe, vereinzelt im Erzgebirge A - R. lusaticus ROSTOCK – Lausitzer B. und Vogtland auch bis 750–800 m ü. NN) häu- I – RL (DE: G!!, SN: 3) – HPh fig, östlich der Elbe aber auch bis in das Tief- A „Regionalsippe“ der Oberlausitz und des an- land. Neben der Typus-Unterart subsp. nes- grenzenden Böhmen. In Sachsen zerstreut im sensis tritt (besonders in der Oberlausitz) A Oberlausitzer Berg- und Hügelland vorkom- auch subsp. scissoides H. E. WEBER auf. A A A A mend. - R. opacus FOCKE – Dunkle B. - R. macrophyllus WEIHE et NEES – Groß- I – RL (SN: 3) – HPh blättrige B. „Weitverbreitete“ subatlantische Sippe. In I – HPh Sachsen nur sehr zerstreut im altpleistozänen „We i t v e r b reitete“ atlantisch-subatlantische Sip- Tiefland, bisher nur wenige Vorkommen (vor pe. In Sachsen nur im nordsächsischen Tiefland allem Dahlener Heide, Oberlausitzer Tiefland) und angrenzenden Hügelland (besonders West- bekannt. A A - R. pallidus WEIHE – Bleiche B. - R. radula WEIHE – Raspel-B. I – RL (SN: 2) – HPh I – RL (SN: V) – HPh „Weitverbreitete“ atlantische Sippe, die in „Weitverbreitete“ subatlantische Sippe. In Sach- Sachsen ihre südöstliche Arealgrenze erreicht. sen zerstreut im Hügelland (Oberlausitz, Elbhü- Nur wenige Vorkommen vom Muldehügelland gelland bis Muldehügelland), einzelne Fundort e bis in das Leipziger Gebiet. auch im Tiefland (Leipziger Gebiet) und untere n A A A Bergland (Osterzgebirge bis 450 m ü.NN). - R. pedemontanus PINKW. – TräufelspitzenB., Drüsige B. - R. rudis WEIHE – Rauhe B. (Syn.: R. bellardii auct., R. glandulosus auct.) I – HPh I – HPh „Weitverbreitete“ subatlantische Sippe. In „Weitverbreitete“ subatlantische Sippe, die im Sachsen nur sehr zerstreut im Hügelland, be- Süden des Areals bevorzugt in der submonta- sonders Elbhügelland bis Gebiet der Freiber- nen bis montanen Stufe vorkommt, was sich ger und Zwickauer Mulde. auch in der Verbreitung in Sachsen widerspiegelt. Sie ist vom Bergland ( E rzgebirge bis 830 m - R. scaber WEIHE – Scharfe B. ü. NN, Vogtland bis 760 m ü. NN) bis in das I – RL (DE: 1, SN: 1) – HPh angrenzende Hügelland (bis etwa 300 m ü. NN „ We i t v e r b reitete“ subatlantische Sippe mit häufig) verbreitet, nur wenige Vorkommen rei- disjunktem Areal. In Sachsen – abgesehen von chen bis in das Tiefland. Interessant ist eine in einigen alten Angaben für das Elbtalgebiet – der Blattgestalt abweichende Form, die anstel- nur aus der Oberlausitz bekannt (besonders le der üblicherweise dreizähligen Blätter fuß- Lausitzer Bergland). förmig 4- bis 5-zählige Blätter aufweist: f. declinatus (HOLZFUSS) H. E. W EBER. - R. schleicheri WEIHE ex TRATT. – S CHLEICHERB. A A A A A A A A A - R. plicatus WEIHE et NEES – Falten-B. I – HPh I – HPh „Weitverbreitete“ mitteleuropäische Sippe. In „Weitverbreitete“ atlantisch-subatlantische Sachsen Verbreitungsschwerpunkt in der Sippe, die in Sachsen zu den häufigsten Ech- Oberlausitz (besonders Hügel- und Bergland), ten Brombeeren gehört. Reicht vom Tiefland im Elbsandsteingebirge und Hügelland zwi- (hier in NW-Sachsen nur zerstreut, in der schen Freiberger Mulde und Zschopau. Ein- Oberlausitz häufig) bis in das Bergland (Vogt- zelne Vorkommen reichen bis in das Erzge- land und Erzgebirge bis 760–790 m ü. NN) birge (bis 580 m ü. NN) und Vogtland sowie in und weist eine weite Standortamplitude auf: das nordwestsächsische Tiefland. R sowie deren Mantel auf mäßig trockenen bis - R. senticosus KÖHLER ex WEIHE – Dornige B. feuchten, nährstoffarmen bis mäßig nährstoff- I – HPh A reichen Standorten. „Weitverbreitete“ subatlantische Sippe. In A A A Gebüsche, Laubwälder und Nadelbaumforsten Sachsen zerstreut in der Oberlausitz und dem - R. pyramidalis KALTENB. – Pyramiden-B. Elbtalgebiet, sehr selten westlich davon. I – HPh „Weitverbreitete“ atlantische Sippe. In Sach- - R. sieberi HOFMANN – SIEBER-B. sen nur zerstreut im Tief- und Hügelland (Dah- I – RL (SN: 1) – HPh lener Heide häufiger), lediglich einzelne Fund- Seltene sächsische „Regionalsippe“ mit weni- orte im Bergland ( E rz g e b i rge bei 500 m ü. NN). gen Vorkommen im Westlausitzer Hügelland A A A A (zwischen Großenhain, Radeburg und Königsbrück) und Gebiet der Zwickauer Mulde A (Wechselburg bis Hohenstein-Ernstthal). A A A - R. sorbicus H. E. WEBER – Sorbische B. Tiefland bis in die Kammlagen der Gebirge, le- I – RL (DE: G!!, SN: 3) – HPh diglich auf zu trockenen und nährstoffarmen Zentraleuropäische „Regionalsippe“, die nur Sandböden zurücktretend. Auffällig abwei- selten im nordsächsischen Tiefland (Dübener chende Formen der Himbeere wie f. inermis Heide bis östliche Oberlausitz) und angrenzen- HAYNE – Stachellose H. (nicht selten), f. albus A den Hügelland vorkommt. (WEST.) REHD. – Gelbfrüchtige H. (z. B. bei A - R. sprengelii WEIHE – Sprengel-B. 1952, SCHMIDT Mskr.), f. anomalus (ARRH.) I – HPh H. E. WEBER – Erdbeerblättrige oder Anor- A „Weitverbreitete“ subatlantische Sippe. Aus male H. und f. phyllanthus FRID. et GELERT Sachsen bisher nur westlich der Elbe bekannt. mit Blüten, die sich zu beblätterten Sprossen A Neben einem kleinen Teilareal zwischen Mühl- entwickeln (vgl. RANFT & THOSS 1985, MANG berg/E. und Dahlener Heide konzentrieren sich 1988) treten auch in Sachsen auf. A A Bautzen, Tharandter Wald; MILITZER & SCHÜTZE A A die Vorkommen im westsächsischen Hügelland und unteren Bergland (besonders zwi- Rubus odoratus L. – Zimt-Himbeere schen Zschopau und Zwickauer Mulde, östlich N, U – HPh bis Rossauer Wald, westlich bis Werdauer Zierstrauch aus dem östlichen Nordamerika, Wald). gelegentlich verwildert auftretend. - R. sulcatus VEST – Gefurchte B. A A I – RL (SN: 1) – HPh Rubus parviflorus NUTT . – Nutka-Himbeere „Weitverbreitete“ subatlantische Sippe mit N, U – HPh A wenigen Vorkommen in Sachsen, meist in Zierstrauch aus dem westlichen Nordamerika, Flusstälern (Elbe, Mulde, Weiße Elster). Aktu- gelegentlich verwildert auftretend. A ell nur noch aus Hartholz-Auenwäldern der A A A Elster-Luppe-Aue bei Schkeuditz bekannt. Rubus phoenicolasius MAXIM. – Japanische Weinbeere - R. tabanimontanus FIGERT – BREMBERGER B. N, U – HPh I – RL (SN: 0) – HPh Zierstrauch aus Ostasien, gelegentlich verwil- „Regionalsippe“, deren westlichstes Vorkom- dert auftretend. men in Sachsen liegt. Am einzigen bekannten Fundort (bei Dahlen) wurde die Art aber zuletzt Anfang des 20. Jahrhunderts beobachtet, R so dass sie als verschollen gilt. Rubus x pseudidaeus (WEIHE) LEJEUNE = R. caesius x R. idaeus – Bastard-Himbeere I – HPh A - R. vulgaris WEIHE et NEES – Gewöhliche B. Nach RANFT (1995) auch in Sachsen vorkom- In ROTHMALER (1996) als selten für Sachsen mender Bastard zwischen Kratzbeere und A angegeben (möglicherweise auf WEBER & Himbeere, der diesem oder jenem Elter in den KNOLL 1965 beruhend), aber nach RANFT (1995 Merkmalen nahe kommen kann. A und in HARDTKE & IHL 2000) nicht in Sachsen A A vorkommend. Rubus idaeus L. – Himbeere I – HPh Zirkumpolar von der borealen bis in die temperate (auch Gebirge der submeridionalen) Zone A verbreitete Art (Populus tremula-Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER 1992). In Sachsen häufig vom A A A SALIX – WEIDE Abb. 48 (Fam. Salicaceae – Weidengewächse) Am Elbufer wurden Die Weidenarten sind eigentlich m o r p h o l o g i s c h bereits im 19. Jahr- und ökologisch gut charakterisiert. Die Anspra- hundert im großen che von Weiden kann jedoch durch das Vor- Umfang Weiden kommen natürlich auftretender, teilweise Hy- (Salix-Arten und bridschwärme zwischen den Eltern bildender -Hybriden) ge- (z. B. S. x multinervis), und gepflanzter Hybri- pflanzt, aber im den Probleme bereiten. Mehrere Arten (z. B. Überflutungsbe- S. alba, S. triandra) und Bastarde (z. B. S. x reich siedeln sie meyeriana, S. x mollissima, S. x rubens, S. x grandifolia SER.; z. B. Umgebung des Tharand- sich auch spontan rubra, S. x smithiana) wurden zur Landschafts- ter Waldes, WILLKOMM 1866) und S. bicolor an und es entste- gestaltung, als Kopf- oder Korbweiden, Forst- WILLD. (Syn.: S. phylicifolia L. p. p.) in der fol- hen fragmentari- bäume, Bienenweide oder Wildäsung auch genden Übersicht unberücksichtigt, ebenso sche Weichholz- außerhalb von Siedlungen, so in Bach- und einige Bastarde (z. B. S. aurita x S. eleagnos, Auengehölze, hier Flussauen, an Verkehrswegen oder auf Wald- S. aurita x S. myrsinifolia, S. bicolor x S. bei Coswig- lichtungen, angebaut. Irrtümliche Angaben caprea [S. x laurina SM.], S. cinerea x S. myr- Sörnewitz infolge Verwechslungen der Sippen sowie sinifolia [S. x vaudensis SCHLEICHER]). spontane Ausbreitung, ausgehend von ge- Rückkreuzungen von Arten mit den Bastarden pflanzten Vorkommen, erschweren Aussagen und Tripelbastarde können ebenfalls auftreten, zur natürlichen Verbreitung (z. B. bei S. alba, werden aber hier ebenfalls außer Acht gelas- S. fragilis, S. pentandra, S. triandra). Weiden- sen. A A A A A A A A A arten und -bastarde werden bereits seit dem 19. Jahrhundert in größerem Umfang ange- Abb. 49 pflanzt, sowohl an Fließgewässern (z. B. an Vom Frühjahrs- Elbe, Parthe, Pleiße, Weißer Elster – KUNTZE hochwasser umflu- 1867, WÜNSCHE 1899 u. a.) als auch als Korb-, tetes Weiden- Kätzchen- oder Bienenweiden an unterschied- Auengehölz mit lichsten Standorten. Ihre Eignung für Land- Salix triandra, S. schaftsgestaltung und -pflege, Wind- und Ufer- viminalis und S. x schutz, Böschungssicherung und Rekultivie- rubens rung (Kippen und Halden), Holzproduktion A A A A A A (zeitweise Baumweidenzüchtung in Graupa) Salix acutifolia WILLD. – Spitzblättrige Weide, Kaspische Reif-Weide A 1966–1973, MLFN 1982, JOACHIM & SCHRÖTER 1985) hat den Anbau und die Ausbreitung von N, K, U – NPh(-MPh) Weiden im 20. Jahrhundert wesentlich geför- Z i e rgehölz aus dem (sub)kontinentalen Osteu- S dert. ropa, das bereits im 19. Jahrh u n d e rt „als sehr Die Vorkommen einiger Arten und vor allem z e r s t reut“ für Sachsen angegeben wurde (z. B. Bastarde gehen überwiegend oder ausschließ- WÜNSCHE 1899), aber „überall nur gepflanzt“. lich auf Anpflanzungen zurück. Von diesen Wu rde auch zur Befestigung von Sandböden bleiben im Folgenden die in älterer Literatur angebaut. Selten verw i l d e rt auftre t e n d . und Erzeugung von Flechtmaterial (vgl. LATTKE (z. B. WÜNSCHE 1899, SCHORLER 1919, FLÖSSNER et al. 1956) angegebenen, aber in den letzten Salix alba L. – Silber-Weide Jahrzehnten nicht mehr beobachteten Arten I, K, E – MPh S. aegyptiaca L. (Syn.: S. medemii BOISS., ge- Meridional-temperat verbreitete Baumweide legentlich zur Gewinnung von Palmkätzchen der Flussauen mit Verbreitungsschwerpunkt gepflanzt), S. appendiculata VILL. (Syn.: S. im subkontinentalen Eurasien. Im sächsischen A A A A A A A A A Abb. 50 auch gern an Ufern und in Grünanlagen ge- Die Dotter-Weide pflanzte „Trauerweiden“ (cv. Tristis = Hänge- (Salix alba var. Dotter-Weide), die kaum unterscheidbar sind A vitellina), eine von den Trauerweiden des Bastardes mit S. A Zweigfärbung auf- Chrysocoma) – Goldschopfige Hänge- oder fällige Varietät der Trauerweide (siehe auch S. babylonica). durch die A babylonica: S. x sepulcralis SIMONK. (cv. Silber-Weide Salix alba (var. vitellina) x S. babylonia = S. x A sepulcralis A Salix alba x S. triandra = S. x undulata Salix alba x S. fragilis = S. x rubens Salix x alopecuroides TAUSCH = S. fragilis x S. triandra – Fuchsschwanz-Weide A I, K, E – NPh-MPh A Kann zwischen den Eltern spontan auftre t e n , Tief- und Hügelland im Überschwemmungsbe- aber Vorkommen gehen meist auf Anpflanzun- reich von Fluss- und Bachauen, an Ufern, Alt- gen zurück, die genaue Verbreitung ist nicht wässern, dem Bergland weitgehend fehlend. bekannt (beobachtet z. B. bei Geithain, SCHMIDT A Als etwas wärmeliebende, staunässe- und tro- Mskr.). Im Gegensatz zu anderen Bastard e n , ckenheitstolerante Art vor allem in Weichholz- die in Floren wie KUNTZE (1867), WÜNSCHE A Auenwäldern und Weidengebüschen sommer- (1899), SCHORLER (1919) ausführlich berücksich- warmer Tieflagen, aber auch auf wechselnas- tigt werden, erfolgten für S. x alopecuroides A sen Sekundärstandorten. Die Karten in kaum Angaben (in FLÖSSNER et al. 1956 aufge- SCHACKSMEIER & SCHRÖDER (1999) und HARDTKE führt, aber ohne Fundorte). A & IHL (2000) geben nicht die natürliche Ver- A Vorkommen (als Zier- und Flurgehölz oder Salix x ambigua EHRH. = S. aurita x S. repens – Bastard-Ohrweide Forstbaum gepflanzt, sich subspontan ausbrei- I – NPh tend) und S. x rubens mit erfasst wurden. Vor- Im gemeinsamen Areal der Elternarten spon- kommen außerhalb der Flussauen dürften tan auftretend, so auf basen- und nährstoffar- weitgehend auf Anpflanzung und Verwilderung men Moorwiesen, in feuchten Magerrasen zurückgehen. Autochthone Bestände sind und Zwergstrauchheiden des Lausitzer Tieflan- durch Lebensraumveränderung und -verlust des zerstreut, sonst vereinzelt aus Vogtland, S (besonders Flussregulierung, Uferausbau, Zer- Erzgebirge und Elbtal bekannt. A etc.), aber auch infolge Verdrängung durch S. A ten“ zurückgegangen. Salix aurita L. – Ohr-Weide Neben der Gewöhnlichen Silber-W. (var. I – NPh alba), die auch als Kopfweide gezogen wird, Europäische submeridional/montan bis boreale wird häufig die Bunte oder Dotter-W. (var. Art. In Sachsen auf basen- und n ä h r s t o ff a rm e n vitellina [L.] STOKES, kultivierte Sorten mit auf- Moorwiesen, in Heidemooren und an Torfsti- fällig gelben bis roten Zweigen) gepflanzt, die chen, in Moorgebüschen und lichten Bruch- gelegentlich ebenfalls verwildert auftritt (z. B. wäldern vom Tiefland bis in die Kammlagen Elbufer durch Verfrachtung und Bewurzlung des Erzgebirges (neben S. caprea einziger von Zweigen). Zu letzterer Varietät gehören „Großstrauch” Sachsens „durch das ganze A A A A A A A breitung wieder, da offensichtlich synanthrope störung oder Umwandlung der Auenbiotope Salix americana = S. eriocephala x rubens bei Besiedlung von „Ersatzstandor- A A Gebiet von 100–1200 m Höhenstufen”, DRUDE Abb. 51 1929). Nur zerstreut bis fehlend in den Löss- Baumförmiges Hügelländern (vgl. FLÖSSNER et al. 1956, Exemplar der Sal- HARDTKE & IHL 2000). Die Art ist in Sachsen Weide (Salix nicht gefährdet, lokal ist sie aber infolge Le- caprea) am Wald- bensraumverlust (Grundwasserabsenkung, Eu- rand A A A trophierung) im Rückgang, bei Standortsverän- A derung auch Verdrängung durch S. cinerea und den Bastard beider Arten (S. x multinervis), mit dem S. aurita nicht selten verwechselt A wird. Bei gemeinsamen Vorkommen mit S. repens ist auch auf den Bastard S. x ambigua zu achten. A Salix aurita x S. caprea = S. x capreola A Salix aurita x S. cinerea = S. x multinervis A Salix aurita x S. repens = S. x ambigua Salix aurita x S. viminalis = S. x fruticosa Pionierwälder, Waldlichtungen und -ränder, auch auf Brachen, Halden, in Steinbrüchen. A Salix babylonica L. – Chinesische HängeWeide, Echte Trauer-Weide Wichtiges Flurgehölz, als Rohbodenpionier, Die häufig gepflanzten Weiden mit lang über- tivierung gut geeignet, eine der ersten Bienen- hängenden Zweigen („Trauerweiden”) sind weiden im Jahr. A gebenen, aber in Sachsen nicht winterharten, Salix caprea x S. cinerea = S. x reichardtii Art mit S. alba var. vitellina (S. x sepulcralis (Salix caprea x) S. cinerea x S. viminalis = S. x A SIMK. cv. Chrysocoma = Goldschopfige Hän- dasyclados ge- oder Trauer-Weide), seltener mit S. fragi- Salix caprea x S. purpurea = S. x wimmeriana lis (S. x pendulina WENDER., Syn.: S. x blanda Salix caprea x S. viminalis = S. x smithiana Bodenfestiger und -verbesserer für die Rekul- meist Bastarde dieser in älteren Floren ange- ANDERSS., S. x elegantissima K. KOCH). Sorten cv. Tortuosa (Korkenzieher-Weide) Salix x capreola J. KERNER = S. aurita x S. caprea oder cv. Erythroflexuosa gehören in den For- I – NPh menkreis von S. babylonica (inkl. var. pekinen- Im gemeinsamen Verbreitungsgebiet der sis bzw. S. matsudana KOIDZ.) und S. x sepul- E l t e rn spontan entstehend, bisher nur selten cralis. beobachtet (z. B. bei Großenhain und Osterz - Modepflanzen der letzten Jahrzehnte, wie die g e b i rge, SCHMIDT Mskr.). Salix caprea L. – Sal-Weide Temperat-boreal verbreitete Art Eurasiens (Po- Salix cinerea L. – Grau-Weide, AschWeide pulus tremula-Typ nach MEUSEL & JÄGER 1992), In Sachsen nur subsp. cinerea die als häufigste Weidenart Sachsens vom I – NPh Tiefland bis in die Kammlagen der Mittelgebir- Eurasische, meridional bis boreal, aber schwer- ge vorkommt. G e h ö rt zu den wenigen „Gro ß - punktmäßig in der gemäßigten Zone, verbrei- s t r ä u c h e rn bzw. von Bäumen in Strauchform “ tete Art. In Sachsen vom Tiefland bis in das Sachsens, die „durch das ganze Gebiet von Bergland (Erzgebirge bis 875 m ü. NN), jedoch 100–1200 m Höhenstufen durchlaufen“ (DRUDE gebietsweise nur zerstreut (z. B. Westerzge- 1929). Typische Art der Vo rw a l d g e b üsche und birge, mittelsächsisches Hügelland; vgl. Karte I, K, E – NPh A A A A A S A A A A A A A A A A A A A A A in HARDTKE & IHL 2000). Wie S. aurita in Moor- oder sich spontan ansiedelnd, z. B. in der wiesen und -gebüschen, aber auf nährstoffrei- Braunkohlebergbau-Folgelandschaft (so im cheren Standorten, in lichten Erlen-Bruchwäl- Sukzessionsgebüsch auf Feuchtbiotop im dern und ihrem Mantel, auch im Uferbereich Tagebaurestloch von Espenhain, GUTTE et al. stehender und langsam fließender Gewässer. 1999). Gemeinsames Vorkommen beider Arten und (Salix cinerea), im Salix (x) dasyclados WIMM. = S. caprea x S. cinerea x S. viminalis oder S. cinerea x S. viminalis? – Filzast-Weide, BandstockWeide Niedermoor einen I?, K, U – NPh Abb. 52 Die Grau-Weide Gebüschmantel Sippe mit ungeklärter Taxonomie und Verbrei- am Rande eines tung. Nach einigen Autoren eigenständige Erlen-Bruchwaldes kontinental verbreitete o s t e u ropäisch-sibirische bildend Art (Baum bis 20 m, ausgesprochene Auenpflanze, westlich bis Ostdeutschland reichend, A SKVORTSOV & SVJAZEVA 1977, vgl. auch SKVORT- A A Bastardierung (S. x multinervis mit Hybrid- SOV schwärmen) führen dazu, dass manche Popu- ren Bastard zwischen zwei (S. cinerea x S. lationen nicht eindeutig anzusprechen sind. viminalis, CHMELARˇ 1973) oder drei (S. caprea x S. cinerea x S. viminalis, NEUMANN 1981, vgl. A Salix cinerea x S. purpurea = S. x pontederana auch ROTHMALER 1996) Arten. CHMELARˇ (1973) Salix cinerea x S. viminalis = S. x holosericea betont ausdrücklich, dass die in Mitteleuropa Salix cordata → siehe unter S. eriocephala! als S. dasyclados bezeichnete Weide nicht mit der russischen Art identisch sei. Das von OTTO A A A A Salix daphnoides VILL. – Reif-Weide, Schimmel-Weide et al. (1999) als „Erstnachweis für das Elbhü- N, K, U – NPh(-MPh) Schmilka, leg. BELJAJEWA und MÜLLER 1997) Interessante Art mit disjunktem Areal (pyrenä- wurde von einer russischen Botanikerin isch-alpisch-karpatisch und baltische Teilareale). (BELJAJEWA) determiniert. Fundorte der Sippe Vorkommen in Sachsen auf Anpflanzungen wurden allerdings für das Elbhügelland (bei gelland“ mitgeteilte Vorkommen (Elbufer bei Pirna) bereits von SCHORLER (1919) genannt, Abb. 53 A in ROTHMALER 1994), nach anderen Auto- wobei er für Sachsen nur Anpflanzungen Männliche Blüten- angibt. Auch von uns (SCHMIDT) wird S. x dasy- kätzchen der Reif- clados als Kultursippe betrachtet, da nur ge- S Weide (Salix daph- pflanzte (meist als Korb- bzw. Bandstockweide, noides), einer sehr Bienenweide) oder möglicherweise verwilder- A früh vor der Laub- te Vorkommen bekannt sind (vgl. RAUSCHERT entfaltung blühen- 1978 als ausschließlich neophytisch für ehe- A A A A den Art mit auffälli- malige DDR, ENDTMANN 1993 für Brandenburg ger Zweigfarbe nur Anpflanzungen). Dabei soll eine spontane Bastardbildung nicht ausgeschlossen werden, zurückgehend (Ziergehölz: vorzügliche Kätz- wobei auf mögliche Verwechslungen mit an- chenweide, auffällige Zweigfärbung). Auch deren Bastarden, an denen die mutmaßlichen außerhalb von Siedlungen (z. B. im 19. Jahr- Eltern beteiligt sind (besonders S. x smithiana, hundert an Flüssen, im 20. Jahrhundert als S. x holosericea) hingewiesen werden muss. Bodenfestiger an sandigen Böschungen) gepflanzt. Gelegentlich verwildert auftretend A A A Salix x doniana SM. = Salix purpurea x S. repens s t reut im Berg- und angrenzenden Hügelland in Bereits von KUNTZE (1867) aus dem Leipziger in Erlen- und Weiden-Ufergehölzen, auf. Die Gebiet (Nähe des Bienitz) angegeben (auch in natürliche Ve r b reitung ist schwer einschätzbar. den „WÜNSCHE“ übernommen, vgl. WÜNSCHE Im „Florenatlas“ Sachsens (HARDTKE & IHL 1899, SCHORLER 1919). Für Landschaftspflege 2000) enthält die Karte (besonders außerh a l b und -gestaltung (z. B. biologischer Verbau von des Berglandes) offensichtlich nicht nur Vor- Wasserläufen) kamen auch Sorten dieses Bas- kommen von S. fragilis, sondern solche ange- tards gelegentlich zum Anbau (vgl. JOACHIM & pflanzter und verw i l d e rter Bastarde, vor allem SCHRÖTER 1985). S. x ru b e n s, vermutlich auch S. x meyeriana sommerkühlen Bach- und Flussauen, vor allem und S. x alopecuro i d e s. Dies betrifft insbeson- Salix eleagnos SCOP. – Lavendel-Weide d e re NW-Sachsen. Schon RAFAEL (1962) be- N, K, U – NPh(-MPh) zweifelte für den Leipziger Auenwald die Exis- Submediterran/montane Art kalkreicher Fluss- tenz der Art, auch im angrenzenden Sachsen- schotter, die nach Norden bis in das Alpenvor- Anhalt (Elbe, untere Mulde) konnte JÄGER land und die Karpaten reicht, in Sachsen als (1998) trotz intensiver Nachsuche und kriti- Ziergehölz gepflanzt und nur selten verwildert scher Prüfung unter Anwendung eines erst auftretend. Einbürgerungen sind nicht bekannt. von LAUTENSCHLÄGER (1993) erkannten sichere n , aber nur kurze Zeit (Knospenentfaltung) verf ü g- A A A A A A A A A Salix eriocephala MICHX. – Herzblättrige Weide, „Amerikaner-Weide“ baren, Merkmals keine S. fragilis feststellen. (Syn.: S. americana auct., S. cordata auct.) (natürliche Bachauenwälder und Uferg e h ö l z e ) , N, K - NPh aber auch Konkurrenz durch S. x ru b e n s, Aus dem östlichen Nordamerika um 1880 ein- haben zum Rückgang der Art auch im Berg l a n d geführte und seit 1900 in Deutschland als beigetragen. A „Universalweide“ (HOFMANN o. J.) verbreitet Salix fragilis x S. pentandra = S. x meyeriana angebaute Korbweide. Die taxonomische Zu- Salix fragilis x S. triandra = S. x alopecuroides A Verlust und Veränderung der Lebensräume „Amerikaner-Weide“ (S. americana hort.) oder ordnung folgt mit Vorbehalt ROTHMALER (1996), und Nomenklatur dieser gebietsweise häufigs- Salix x fruticosa DÖLL = S. aurita x S. viminalis ten Korbweide weichen stark voneinander ab. Von KUNTZE (1867) unter der entsprechenden Sie wird auch zu S. cordata MÜHLENB. non Sippe („1c aurita x viminalis“) des von ihm MICHX. bzw. S. rigida MÜHLENB. (wahrschein- weit gefassten Bastardes zwischen S. caprea lich Synonyme von S. eriocephala), S. petiola- (ebenfalls „erweitert“, d. h. unter Einschluss ris SM. oder einem Bastard dieser Arten zuge- von S. cinerea und S. aurita) und S. viminalis ordnet. Die Vorkommen scheinen überwie- aufgeführt, aber mit der Anmerkung „diese gend oder ausschließlich auf Anpflanzungen Form ist im G. [Leipziger Gebiet] noch zu su- (besonders in Korbweidenkulturen und zur chen“. In den „WÜNSCHE” (bis SCHORLER 1919) Wildäsung) zurückzugehen. nicht aufgenommen, jedoch bei FLÖSSNER et denn die Auffassungen über die Zugehörigkeit al. (1956) unter „beobachtete Bastarde“ (ohne Salix fragilis L. – Bruch-Weide, KnackWeide Fundorte) genannt. Wenn auch verschiedent- I, K, E – MPh fung, denn der Elter S. viminalis ist zwar leicht Eurasische, meridional/montan bis temperat zu identifizieren, jedoch bei den möglichen verbreitete Baumweide mit Verbreitungs- Hybridschwärmen, die S. aurita und S. cinerea schwerpunkt im Überschwemmungsbereich verbinden (vgl. S. x multinervis), ist die Erken- von Fließgewässern. In Sachsen tritt sie zer- nung der zweiten Elternart problematisch. lich angegeben, so bedarf dies kritischer Prü- A A A A A S A A A A A A A A Salix x holosericea WILLD. = S. cinerea x S. viminalis – Seidenblatt-Weide Salix x multinervis DÖLL = S. aurita x S. cinerea – Vielnervige Weide I, K, E – NPh (Syn.: S. aurita subsp. uliginosa [WILLD.] PASS.) Kann vereinzelt im gemeinsamen Areal der El- I – NPh t e rn a rten auftreten, wurde aber auch gepflanzt. Im gemeinsamen Areal der Elternarten nicht Wi rd für das Tal der Weißen Elster und Elbe selten zwischen den Eltern auftretend, so in sowie die Oberlausitz angegeben (z. B. KUNTZE Moorwiesen und -gebüschen oder im Wald- A 1867, SCHORLER 1919), aber Verwechslungen mantel lichter Erlen-Bruchwälder. Es handelt mit S. x dasyclados und S. x smithiana sind sich um einen der häufigsten der nicht kulti- A nicht auszuschließen. vierten Weiden-Bastarde (vgl. auch RAFAEL A Salix matsudana → siehe unter S. babylonica! A A A A A 1962 für Leipziger Auenwald: „Mischling... überall da, wo beide Arten vorkommen“). Bildet Hybridschwärme mit allen Übergängen Salix x meyeriana ROSTKOV. ex WILLD. = S. fragilis x S. pentandra – Zerbrechliche Lorbeer-Weide, Färber-Weide zwischen den Eltern aus und kann stellenweise die weniger wüchsige Elternart S. aurita bedrängen. (Syn.: S. x tinctoria SM.) Kann zwischen den Eltern spontan auftreten, Salix myrsinifolia SALISB. – Schwarz(werdend)e Weide aber ein wesentlicher Teil der Vorkommen (Syn.: S. nigricans SM.) A geht auf Anpflanzungen zurück, da der Bas- I?, K, E – RL (DE: 3-, SN: 1) – NPh tard oft gepflanzt wurde und verwildert. Die B o real und alpisch verbreitete Art, die in Sach- A genaue Verbreitung ist nicht bekannt (beob- sen sehr selten ist, aber die bisher bekannten achtet z. B. bei Leipzig, Geithain, Großenhain Vorkommen (auch historische, z. B. an der Par- A und Zittau, Osterzgebirge; KUNTZE 1867, the bei Leipzig, KUNTZE 1867) scheinen über- SCHORLER 1919, SCHMIDT Mskr.). Wird vermut- wiegend oder ausschließlich auf Anpflanzun- A lich nicht immer erkannt und dann als eine der gen zurückzugehen (FLÖSSNER et al. 1956, Elternarten, zwischen denen er in den Merk- SCHMIDT Mskr.). Das Indigenat bleibt zu kläre n . malen vermittelt, angesprochen. Ein Auftreten in der Bergbaufolgelandschaft I, K, E – NPh A A A A südlich Leipzig (vgl. auch S. daphnoides) ist Salix x mollissima HOFFM. ex ELWERT = S. triandra x S. viminalis – Busch-Weide nicht auszuschließen, wie vermutlich von An- (Syn.: S. x hippophaeifolia THUILL.) gen im Ta g e b a u restloch Zechau im benachbar- I, K, E – NPh ten Altenburger Gebiet zeigen (hier nach JESSEN Kann bei gemeinsamen Vorkommen der Eltern 1999 briefl. nebst Bastard mit S. repens). pflanzungen ausgehende spontane Ansiedlun- S spontan entstehen, aber ein wesentlicher Teil A zuführen. Genaue Verbreitung nicht bekannt, bereits im 19. Jahrhundert oft gepflanzt (z. B. Salix pentandra L. – Lorbeer-Weide A an der Elbe, im Leipziger Gebiet an Luppe, I – RL (SN: V) – NPh(-MPh) Pleiße und Elster; KUNTZE 1867, WÜNSCHE Eurasische, temperat-boreal verbreitete Art. In 1904, SCHORLER 1919). Sachsen vom Oberlausitzer Tiefland bis in das A A der Vorkommen ist auf Anpflanzungen zurück- Salix x pendulina → siehe unter S. babylonica! Bergland (westlich bis mittleres Erzgebirge) und Elbtalgebiet zerstreut vorkommend, sonst selten (z. B. Vogtland, Muldegebiet) oder auf weiten Strecken fehlend (besonders Hügel- A land). Verbreitungsschwerpunkt in Moorwiesen und A A A -gebüschen, lichten Bruchwäldern und deren Abb. 54 Mantel. Kommt auch in Bach- und Flussauen Glänzendes Laub vor, hier aber ebenfalls und stellenweise häufi- und lange am ger als die Eltern der Bastard mit S. fragilis Strauch verbleiben- (S. x meyeriana). Diese vermitteln in den de Fruchtkätzchen Merkmalen und Standorten zwischen den kennzeichnen die Eltern und sind nicht selten gepflanzt worden. Lorbeer-Weide (Salix pentandra) Salix petiolaris → siehe unter S. eriocephala! Salix x pontederana WILLD. = S. cinerea x S. purpurea Salix x reichardtii A. KERN. = S. caprea x S. cinerea – Reichhardt-Weide Wird in älterer Literatur (z. B. nach W ÜNSCHE I - NPh 1899, SCHORLER 1919 bei Dresden und König- Gelegentlich zwischen den Eltern auftretend stein) für Sachsen angegeben, aber keine (vgl. z. B. SCHORLER 1919) mit Ausprägungen, aktuellen Vorkommen bekannt. die morphologisch beide Arten verbinden, desdie Häufigkeit dieses Bastardes allgemein ge- (Syn.: S. lambertiana SM.) hen weit auseinander, nach SKVORTSOV (in I, K, E – NPh ROTHMALER Eurasische submeridional bis temperat ver- nach NEWSHOLME (1992) sehr häufig (vgl. auch breitete, nässe- und trockenheitstolerante Art ENDTMANN 1993, JÄGER 1998). bis in das Bergland, besonders in Weidengebüschen des Überflutungsbereiches von Bach- Die taxonomischen Auffassungen zu dieser und Flussauen. Kann auch auf wechselfeuch- Artengruppe divergieren, sowohl bezüglich der ten Kies- und Sandstandorten an Gewässern Anzahl unterschiedener Sippen als auch ihrer außerhalb der Auen auftreten. Eine sehr gut A A A A A Einstufung. A A A erkennbare Art, die kaum zu Verwechslungen Anlass gibt, allerdings ist auf Bastarde zu ach- Abb. 55 ten (besonders mit S. viminalis: S. x rubra). Bei der Purpur- Natürliche sind nicht immer von gepflanzten Weide (Salix purpu- und verwilderten Vorkommen zu unterschei- rea) sind zumeist den. S. purpurea wird als feine Flecht- und einige Blätter besonders Bindeweide seit Jahrhunderten in gegenständig Korbmacherei, Obst- und Weinbau verwendet, angeordnet, was im 20. Jahrhundert ebenfalls zur Ufer- und ihre Erkennung Hangsicherung (hierzu auch var. uralensis erleichtert, denn SPÄTH = cv. Gracilis). Weiden haben nor- Unterarten: malerweise wech- - subsp. purpurea (verbreitet), selständige Blätter an Neiße und Elbe). A 1994) eher selten und zweifelhaft, Salix repens agg. – Artengruppe KriechWeide - subsp. lambertiana (SM.) MACREIGHT (z. B. A A (Brachypodium pinnatum-Typ nach MEUSEL & JÄGER 1992). In Sachsen zerstreut vom Tief- A A halb schwierig erkennbar. Die Meinungen über Salix purpurea L. – Purpur-Weide A A A S A A A A Salix purpurea x S. repens = S. x doniana Salix purpurea x S. viminalis = S. x rubra A A A A A A A A Manche Autoren fassen alle Sippen zu einer Art - S. repens subsp. repens – Kriech-W. mit zwei oder mehreren Unterarten zusam- i. e. S., Echte Kriech-W. men, andere unterscheiden zwei oder mehr I – RL (SN: 3) – (HPh-)MPh Arten. In Mitteleuropa lassen sich trotz mor- Atlantisch-subatlantisch verbreitete Sippe. In phologischer Übergänge drei Sippen mit diffe- Sachsen verbreitet im altpleistozänen Tiefland re n z i e rtem (besonders Oberlausitz), zerstreut im Bergland ökogeographischem Verhalten unterscheiden, davon sind zwei aus Sachsen und vereinzelt im Hügelland (weitestgehend nachgewiesen, die dritte bisher nicht. Sie werden hier als Unterarten einer Art (vgl. CHMELARˇ fehlend den Lössgebieten, vgl. Karte in HARDTKE & IHL 2000). Besonders in nährstoffarmen & MEUSEL 1976) betrachtet. Moorwiesen und -weiden, feuchten Magerra- Salix re p e n s L. s. l. – Kriech-Weide i. w. S. sen und Zwergstrauchheiden. Diese Unterart I – RL (SN: 3) – (HPh-)MPh und damit die Art ist im Rückgang, zahlreiche Eurasische submeridional-boreal verbreitete Vorkommen sind erloschen, vor allem durch Art mit geographischen Rassen im atlantisch- Grundwasserabsenkung, Eutrophierung, Inten- subatlantischen Europa (subsp. dunensis, sivierung oder Auflassung der Nutzung. subsp. repens) und kontinentalen Eurasien - S. repens subsp. rosmarinifolia (L.) (subsp. rosmarinifolia): C. HARTMAN – Rosmarin-W. - subsp. dunensis ROUY – Sand-Kriech-W., (Syn.: S. rosmarinifolia L. Dünen-W. I – RL (SN: 0a) – (HPh-)MPh (Syn.: S. arenaria L., S. repens subsp. argen- Kontinental verbreitete Sippe, die westlich bis A tea [SM.] CAMUS, S. repens subsp. repens var. Sachsen reicht. Die genaue Verbreitung ist argentea [ SM.] SER.) nicht bekannt, bisher nur wenige Nachweise A Sippe der Küstendünen vom Atlantik bis zur aus der östlichen Oberlausitz. Zuletzt belegt Ostsee, die auch von Binnendünen bekannt 1976 für Krebaer Teich bei Petershain A ist (als mögliche binnenländische „Relikte“ ge- (SCHMIDT Mskr.), gilt deshalb als verschollen. A nahe stehende oder dieser Unterart entspre- A A A A A deutet, ZANDER et al. o. J.). Morphologisch ihr A A A S Die Echte Kriech- A repens subsp. A A bar benachbarten Brandenburg 1976 von I, K, E- MPh ZANDER nachgewiesen (bei Ruhland, SCHMIDT Im gemeinsamen Areal der Elternarten spon- Mskr.), so dass ein Vorkommen auf Dünen- tan entstehend, aber insbesondere durch An- sanden des Oberlausitzer Tieflandes nicht aus- bau weit verbreitet. Gebietsweise häufiger als geschlossen ist. die Elternarten (begleitet oder ersetzt einen Elter oder beide Eltern), begünstigt durch öko- Abb. 56 A chende Populationen sind aus dem unmittel- Salix x rubens SCHRANK = S. alba x S. fragilis – Fahl-Weide, Hohe Weide Weide (Salix repens) mit Blättern, deren Unterseite dicht silbrig seidig behaart ist logische Eigenschaften (ähnlich staunässeund trockenheitstolerant wie S. alba, auch auf kalkarmen Böden wie S. fragilis) und häufige Pflanzungen, von denen eine Ausbreitung ausgeht. Wird oft auch außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebietes der Eltern gepflanzt. Bemerkenswert erscheint, dass KUNTZE (1867), der die Weiden-Bastarde ausführlich berücksichtigte, aus seiner Zeit nur wenige Vorkommen für S. x rubens (unter S. x russeliana SM.) aus dem Leipziger Gebiet angibt, dagegen RAFAEL (1962) bezweifelt im Leipziger Auen- A wald die Existenz von S. fragilis (sicher zu Recht) und meint, dass es sich durchweg um A A A den Bastard handelt. Bereits WILLKOMM (1866: Abb. 57 unter Salix „fragili-alba, Bastardweide“) weist Bei der Mandel- durch die Formulierung „hin und wieder als Weide (Salix trian- Bruchweide“ auf mögliche Fehlansprachen dra) löst sich die (Verwechslung mit S. fragilis) hin. äußere Rinde älterer Äste in unregel- Salix x rubra HUDS. = S. purpurea x S. viminalis – Blend-Weide mäßigen dünnen (Syn.: S. x helix auct.) pen oder Streifen flächigen Schup- I, K, E – NPh Kann zwischen den Eltern spontan auftreten, weide, Bandstockweide) und Anbau als Flur- aber ein wesentlicher Teil der Vorkommen auf gehölz (Windschutzpflanzungen, Uferbefesti- Anpflanzungen (Korbweide, hierzu Sorten wie gung) schwierig zu rekonstruieren, dazu Ver- Kaiser- und Ulbrich-Weide, HOFMANN o. J.) wechslungen mit oft gepflanzten und auch (z. B. zurückzuführen. Bereits von KUNTZE (1867) Elbtal) verw i l d e rnden Bastarden (besonders S. zahlreiche Fundorte für den Leipziger Raum x mollissima, S. x alopecuroides). Unterarten: angegeben, nach WÜNSCHE (1899) sehr zer- - subsp. triandra (Syn.: subsp. concolor [W. streut in Sachsen, wurde im 19. Jahrhundert D. J. KOCH] RECH. f.; verbreitet) an der Elbe gepflanzt (SCHORLER 1919). - subsp. amygdalina (L.) SCHÜBL. et MARTENS A A A A A A A A A (Syn.: subsp. discolor [W. D. J. KOCH] ARCANG.; Salix x sepulcralis SIMK. → siehe unter S. alba Verbreitung unzureichend bekannt, z. B. nach und S. babylonica! SCHORLER 1919 Neißeufer bei Zittau). Salix x smithiana WILLD. = S. caprea x S. viminalis – Kübler-Weide Salix triandra x S. viminalis = S. x mollissima I, K, E – NPh Im gemeinsamen Areal der Elternarten wohl Salix x undulata EHRH. = S. alba x S. triandra auch spontan entstehend, aber überwiegend I – NPh gepflanzt (gilt als beste Kätzchenweide- und Bisher nur selten aus NW-Sachsen angegeben Bienenweidepflanze), z. T. verwildert auftre- (die im „WÜNSCHE“ aus dem Leipziger Raum tend. Verwechslungsgefahr mit anderen Bas- genannten Vorkommen gehen alle auf K UNTZE tarden, an denen S. viminalis beteiligt ist, be- 1867 zurück, vgl. WÜNSCHE 1899–1904, SCHOR- sonders S. x dasyclados und S. x holosericea. LER A A A A A A 1919), in neuerer Zeit bei Geithain beob- achtet (SCHMIDT Mskr.). A Salix triandra L. – Mandel-Weide, Dreimännige Weide Salix viminalis L. – Korb-Weide I, K, E – RL (SN: G) – NPh(-MPh) I, K, E – NPh(-MPh) “ S Eurasische submeridional-temperat verbreitete Eurasische submeridional bis boreal verbreite- Art. In Sachsen zerstreut an periodisch über- te Art mit kontinentalem Verbreitungsschwer- schwemmten Fluss- und Bachufern, in Wei- punkt. Natürliche Verbreitung infolge häufiger dengebüschen in der Weichholzaue und an Pflanzung und Verwilderung schwierig rekon- Altwässern, auch an Flutrinnen und Buhnen. struierbar. Schon im deutschen Namen spie- Natürliche Bestände früher in den Flussauen gelt sich die besondere Eignung der Art und häufiger, durch Flussregulierung und Verände- die Verwendung in Korbweidenkulturen (Band- rung der Fließgewässerdynamik zurückgegan- stockweide, grobe und feine Flechtweiden, A gen. Natürliche Verbreitung infolge jahrhundertealter Kultur für Korbflechterei (eine der wert- auch als „Hanfweiden“ bezeichnet, vgl. HOFMANN o. J., CHMELARˇ & MEUSEL 1976) w i d e r. A vollsten Korbweiden: feine und grobe Flecht- In Sachsen verbreitet im Tief- und Hügelland, A A A A A A A A A A Abb. 58 JÄGER 1992). In ganz Sachsen verbreitet, aber Bei der Korb- von der planaren bis zur submontanen Höhen- Weide (Salix vimi- stufe häufiger als in der montanen Stufe, in nalis) sind die den obersten Lagen des Erzgebirges selten Blätter schmal lan- bis fehlend. Sowohl in Gebüschen, Wäldern zettlich, ihr Rand und Forsten als auch im Siedlungsbereich auf ist umgerollt und nährstoff- und stickstoffreichen Standorten. wellig Sambucus racemosa L. – Trauben-Holunder, Roter Holunder A A zerstreut im unteren Bergland (nur selten bis I – NPh in montane Stufe des Erzgebirges, vgl. Karte Art des submediterran/montan-mitteleuropäi- in schen Laubwaldgebietes mit Verbreitungs- HARDTKE & IHL 2000). Natürliche Vorkommen an periodisch überschwemmten Fluss- und schwerpunkt im süd- und mitteleuropäischen Bachufern, in Weidengebüschen der Weich- Bergland (Astrantia major-Arealtyp nach MEU- holzaue, an Altwässern. Außerhalb von Auen SEL meist Anpflanzungen oder von diesen ausge- den Mittelgebirgen (Erzgebirge bis in höchste hende Ansiedlungen. Verwechslungen mit oft Lagen, vgl. auch MÜLLER 1998) bis in das an- gepflanzten und auch verwildert auftretenden grenzende Hügelland, zerstreut bis selten im Bastarden (vgl. S. x rubra, S. x mollissima) Tiefland (vgl. Karte in A sind nicht auszuschließen. allem in Fichtenwäldern und -forsten, lichten A Salix x wimmeriana GREN. et GODR. = S. caprea x S. purpurea mantel- und Vorwaldgebüschen, auf Steinrü- A Unter S. x discolor HOST von SCHORLER (1919) für Form (f. flavescens SWEET) auf (z. B. Tharand- Leipzig (an der Luppe) und Pirna (an der Elbe) an- ter Wald, Elbsandsteingebirge; SCHMIDT Mskr., A gegeben. Keine aktuellen Nachweise vorliegend. OTTO et al. 1990). A A A & JÄGER 1992). In Sachsen verbreitet von HARDTKE & IHL 2000). Vor Bergmischwäldern und Erlenwäldern, in Waldcken etc. Gelegentlich tritt eine gelbfrüchtige SAROTHMANUS → CYTISUS (C. scoparius) A SAMBUCUS – HOLUNDER A (Fam. Caprifoliaceae – Geißblattgewächse) I, K, E – NPh(-MPh) SOLANUM – NACHTSCHATTEN Art des submediterran/montan-mitteleuropäi- (Fam. Solanaceae – Nachtschattengewächse) S schen Laubwaldgebietes, von der atlantischen bis in die sarmatische Florenprovinz reichend Solanum dulcamara L. – Bittersüßer Nachtschatten A (Fraxinus excelsior-Arealtyp nach MEUSEL & I – Li Sambucus nigra L. – Schwarzer Holunder A Eurasische meridional bis boreal verbreitete Abb. 59 halbstrauchige Liane. In Sachsen vom Tiefland A Schwarzer A (Sambucus nigra), fehlend), besonders an Gebüsch- und Wald- einer der häufigs- rändern in Auen und eutrophen Mooren, an ten Sträucher Gewässerufern, auch ruderal (Schuttplätze, A Holunder Sachsens A A bis in das untere Bergland verbreitet (höhere Berglagen selten, gebietsweise im Erzgebirge Zäune u. a.). A A SORBARIA – FIEDERSPIERE rakteristisches Landschaftselement (vgl. WAG- (Fam. Rosaceae – Rosengwächse) NER Sorbaria sorbifolia (L.) A. BR. – Sibirische Fiederspiere, Ebereschen-Fiederspiere tetster Chausseebaum“ im Pöhlberggebiet). 1968, bereits bei FRISCH 1897 als „verbrei- N, K, U – NPh - subsp. aucuparia – Gewöhnliche E., Sibirisch-ostasiatische Art, die als Zierstrauch Gewöhnliche V. verbreitet angepflanzt wird, auch außerhalb Allgemein verbreitet vom Tiefland bis in das von Siedlungen. In Sachsen gelegentlich ver- Bergland. Hierzu gehören auch in Sachsen wildert auftretend. (auf Vorarbeiten vom Forstbotanischen Institut In Sachsen treten zwei Unterarten auf: Tharandt aufbauend durch das Institut für Gartenbau Pillnitz) ausgelesene, 1954 in den Handel gebrachte und nicht selten gepflanzte bit- SORBUS – EBERESCHE, VOGELBEERE, MEHLBEERE, ELSBEERE terstoffarme und vitaminreiche Sorten (cv. Rosina, cv. Konzentra; vgl. FRIEDRICH & SCHURICHT 1985). Sie können nebst anderen var. (Fam. Rosaceae – Rosengewächse) moravica (ZENGERL) A. LÖVE (Syn.: var. edulis Sorbus aria (L.) CRANTZ – Gewöhnliche Mehlbeere, Echte Mehlbeere DIECK), der Mährischen, Süßen oder Edel-E., N, K, U – MPh - subsp. glabrata (WIMM. et GRAB.) CAJ. – Mediterran-submediterran/montan verbreitete Kahle E., Gebirgs-V. Baumart (Amelanchier ovalis-Arealtyp nach RL(SN: R) – FGSEBA1 MEUSEL & JÄGER 1992), die nördlich bis in an- In den höheren Lagen des Erzgebirges, aber grenzende Gebiete Thüringens und Böhmens genaue Verbreitung unzureichend bekannt, reicht. In Sachsen nicht natürlich v o r k o m m e n d , auch existieren Übergangsformen. Gehört zu gelegentlich gepflanzt, selten verwildert auf- den von der Sächsischen Landeanstalt für tretend. Forsten als vordringlich zu erhaltenden und Sorbus aucuparia L. – Eberesche, Vogelbeere (vgl. WOLF & BRAUN 1995). I, K, E – MPh – FGMBV2 Im temperaten und borealen Eurasien weit Sorbus intermedia (EHRH.) PERS. – Schwedische Mehlbeere verbreitete Pionierbaumart. In Sachsen häufig N, K, U-E – MPh vom Tiefland (Leipziger Land nur zerstreut) bis Nicht nur in Grünanlagen, sondern vom Tief- in das Bergland (Erzgebirge bis in die Kamm- bis in das Bergland (selbst Kammlagen des lagen), besonders in Vor- und Pionierwaldsta- Erzgebirges) auch an Straßen und Wegen au- dien, in lichten bodensauren Wäldern, Kiefern- ßerhalb von Siedlungen gepflanzte Baumart und Fichtenforsten, an Waldrändern, in Gebü- aus dem baltischen Raum. Gelegentlich ver- schen, auf Steinrücken. wildernd, teilweise mit Einbürgerungstendenz Die Art besitzt als frostharte und immissions- (z. B. im Leipziger Gebiet, GUTTE 1990). große forstwirtschaftliche und landespflegerische Bedeutung in den höheren Berglagen und Kammlagen des Erzgebirges, so für die Wiederbewaldung in Gebieten mit extremen Waldschäden und für den ökologisch orientier- A A A A A A A zugeordnet werden. selten eingestuften forstlichen Genressourcen tolerante Vorwald- und Mischbaumart eine A A A A A A A A A S A A A A ten Waldumbau (vgl. LAF 1999, EbereschenSymposium 1997). Als Straßenbaum ist sie im A Erzgebirge schon seit Jahrhunderten ein cha- A A A A A A A A A A Sorbus torminalis (L.) CRANTZ – Elsbeere der es oft zu Verwechslungen kommt. So sind I, K, E – RL (SN: 2) – MPh – FGSEBA1 die häufigen Angaben für S. salicifolia in der W ä rmeliebende mediterr a n / m o n t a n - m i t t e l e u ro- Regel irrtümlich. Es handelt sich meist um S. päische Art, die in Deutschland nördlich der alba s. l. oder Hybriden. Am häufigsten treten Kalkberg- und Kalkhügelländer nur zerstreut bis Pflanzen auf, die aus Kreuzungen zwischen S. selten vorkommt. Auch in Sachsen nur selten douglasii einerseits und S. alba s. l. oder S. im wärmegetönten Hügelland (besonders Elb- salicifolia andererseits hervorgegangen sein talgebiet, hier schon von FICINUS 1821 erw ä h n t ) sollen. Diese fassen wir hier als weitgefassten in lichten Laubwäldern und Gebüschen. Hybridkomplex S. x billardii agg. zusammen. Neben den nachfolgend dargestellten Sippen Abb. 60 mit verlängerten rispigen Blütenständen (Ris- Die lichtbedürftige pen mindestens so lang wie breit), werden Elsbeere (Sorbus auch der Japanische S. (S. japonica L. f., torminalis) ist in nebst Sorten und Bastarden) mit abgeflachten Sachsen stark Schirmrispen sowie Arten und Bastarde mit gefährdet, weißblütigen Schirmtrauben (z. B. S. chamae- A besonders durch zunehmende die beliebte Heckenpflanze S. x vanhouttei A Beschattung und [BRIOT] ZABEL – Belgischer S.) außerhalb von Bedrängung durch Siedlungen angepflanzt, neigen aber weniger dryfolia L. – Gamander- oder Ulmen-S. und A konkurrenzstärkere Vorkommen oft in ehemals beweideten oder zu Verwilderungen. Nach MILITZER & SCHÜTZE Baumarten an als Mittel- und Niederwald genutzten Vegetati- (1952) wurden S. chamaedryfolia, S. douglasii, A ihren wenigen onskomplexen, wo die Art durch zunehmenden S. salicifolia und S. tomentosa bereits um Wuchsorten K ronenschluss und konkurre n z f ä h i g e reBaumar- 1800 in der Oberlausitz kultiviert. A ten zurückgedrängt wird. Vereinzelt wohl auch A tung). Früher nicht nur „öfter zur Zierde ange- Spiraea alba DU ROI s. l. – Weißer Spierstrauch i. w. S. pflanzt“ (FLÖSSNER et al. 1956), sondern verm u t- N, K, U – NPh lich mag die „‘verstopfende’ Heilkraft ihre r Zierstrauch aus dem östlichen N-Amerika (in ‘ B e e ren’ zur Anpflanzung von Einzelbäumen Europa seit dem 17. Jahrhundert in Kultur), g e f ü h rt haben“ ( NAUMANN 1929). der sich im subatlantischen Europa aus An- A A aus Anpflanzungen verw i l d e rt (Vogelausbrei- pflanzungen ausbreitet. In Sachsen gepflanzt und gelegentlich verwildert (z. B. Oberlausitz, A Erzgebirge, Vogtland; SCHMIDT Mskr.) an SPIRAEA – SPIERSTRAUCH, SPIRÄE Straßen- und Wegrändern, auf Bahngelände, (Fam. Rosaceae – Rosengewächse) Fasst man die durch Übergänge mit dieser Art A Die Verbreitung der gern gepflanzten und auch verbundene, ebenfalls als Zierstrauch und ver- verwildernden Spiersträucher ist bisher nur wildert (z. B. Westerzgebirge, Vogtland; A unvollständig bekannt. Im Gegensatz zu der in SCHMIDT Mskr.) anzutreffene S. latifolia (AIT.) der Oberlausitz bereits ein synanthropes Areal BORKH. nur als Varietät auf (vgl. ADOLPHI in ausbildenden, leicht erkennbaren S. tomento- WISSKIRCHEN & HAEUPLER 1998), dann umfasst sa handelt es sich meist nur um verwilderte S. alba zwei Varietäten: Kulturstandorte oder lokale Einbürgerungen. - var. alba (S. alba s. str.) – Echter Weißer S. Abweichende taxonomische und nomenklato- - var. latifolia (AIT.) DIPPEL – Breitblättriger rische Auffassungen sowie widersprüchliche Weißer S. S A A A Bestimmungsschlüssel erschweren die Erfassung der Arten und Kulturhybriden, bei A in Ufergebüschen. A A Spiraea x billardii agg. – Bastardgruppe der Billard-Spiersträucher Spiraea douglasii HOOKER – DouglasSpierstrauch, Oregon-Spierstrauch N, K, U-E – NPh N, K, U – NPh Hierzu alle Pflanzen, die aus Kreuzungen zwi- Zierstrauch aus dem westlichen N-Amerika, in schen S. douglasii einerseits und S. alba s. l. Europa seit 1822 (England) in Kultur und seit- oder S. salicifolia andererseits hervorgegangen dem verwildert auftretend, aber im Gegensatz sein sollen: S. x billardii HÉRINCQ, S. x macro- zu den Hybriden (vgl. S. x billardii) kein syn- thyrsa DIPPEL, S. x pseudosalicifolia SILVER- anthropes Areal ausbildend. In Sachsen als SIDE. Ziergehölz verbreitet (schon von KUNTZE 1867 Es lassen sich zwar gewisse Typen nach Blattform, -rand und -behaarung u n t e r s c h eiden, für Leipziger Gebiet abgegeben), gelegentlich eine Zuordnung zu jeweiligen Hybriden ge- verwildernd (z. B. Umgebung Geithain, West- nannter Elternpaare scheint aber kaum mög- erzgebirge, Vogtland; SCHMIDT Mskr.). lich. Deshalb werden diese vermutlich auf A A A A A A Bastardierung zurückgehenden Sippen einer Spiraea douglasii x S. latifolia, S. salicifolia = weit gefassten S. x billardii (vgl. SCHMIDT in S. x billardii agg. HARDTKE & IHL 2000) zugeordnet, ein Vorgehen, Spiraea latifolia = S. alba var. latifolia → siehe das in gärtnerischer Literatur längere Zeit ähn- S. alba! lich praktiziert wurde („Spiraea-Billardii-Hybri- Spiraea x macrothyrsa = S. douglasii x S. (alba den“, ZANDER 1980). ADOLPHI (in WISSKIRCHEN & var.) latifolia → siehe S. x billardii agg.! HAEUPLER 1998) geht noch weiter, indem er S. Spiraea x pseudosalicifolia = S. douglasii x billardii als hybridogen entstandene Art aus S. S. salicifolia → siehe S. x billardii agg.! A Vermutungen bestehen, betrachtet. Spiraea salicifolia L. – Weidenblättriger Spierstrauch A Folgende mutmaßliche Kreuzungsprodukte, N, U? – NPh über deren Benennung mit binären Bastard- Zierstrauch des temperaten und kontinentalen A namen die Meinungen auseinandergehen (vgl. Eurasien, seit dem Ende des 17. Jahrhunderts auch FITSCHEN 1994, ROTHMALER 1996), gehö- (1685 Niederlande) außerhalb des Naturareals ren hierzu: in Kultur und gebietsweise verwildernd. Auch - S. douglasii x S. alba s. str. (S. x billardii auct. für Sachsen seit dem 19. Jahrhundert als p. p.) „halbwild“ (WOLFRAM 1878), verwildert oder - S. douglasii x S. (alba var.) latifolia (S. x eingebürgert (z. B. WÜNSCHE 1899, FLÖSSNER et macrothyrsa) al. 1956, W EBER 1983) angegeben. Verwilderte - S. douglasii x S. salicifolia (S. x billardii auct. Vorkommen (besonders an Ufergebüschen, in p. p., S. x pseudosalicifolia). Auen) sind nicht auszuschließen, bedürfen Durch spontane Bastardierung oder im Ergeb- aber genauerer Prüfung, da bisherige Angaben nis von Kreuzungen in Kultur entstandene (S. vermutlich Verwechslungen. Revidierte Belege x billardii etwa 1854 in Frankreich) Ziersträu- gehören zu Bastarden, an denen die Art betei- cher, im subatlantischen Europa sich einbür- ligt sein kann (vgl. S. x billardii agg.), oder zu gernd und ein synanthropes Areal ausbildend. S. alba s. l. Auch für Deutschland ist die Art In Sachsen die am häufigsten verwildernden bisher nicht sicher nachgewiesen (vgl. WISS- Spiersträucher, so an Straßen- und Wegrän- KIRCHEN douglasii (mit Sicherheit eine der Elternarten) und anderen Arten, über deren Beteiligung nur dern, auf Bahngelände, in und an Gebüschen, an Ufern vom Tief- bis in das Bergland. Oft nur am Ort der Anpflanzung sich längere Zeit hal- & HAEUPLER 1998). A A A A A A A S A A A A tend, aber auch in Ausbreitung begriffen und gebietsweise mit Einbürgerungstendenz. A A A A A A A Spiraea tomentosa L. – Filziger Spierstrauch, Gelbfilziger Spierstrauch sich erhaltend („Kulturrelikt“) und wohl auch N, K, E – NPh offensichtlich Einbürgerungstendenz. Bereits Zierstrauch aus dem östlichen N-Amerika, in um 1800 als Gartenpflanze in der Oberlausitz E u ropa seit 1736 (England) in Kultur, aber sel- bekannt (BARBER & MILITZER 1954). etablierend (vegetative Ausbreitung), lokal ten verw i l d e rt. Die einzigen in Deutschland bekannten eingebürg e rten Vorkommen befinden A sich im Oberlausitzer Tiefland (bereits um 1900 stellenweise verw i l d e rt). Die für die Art günsti- SYRINGA – FLIEDER A gen Standortbedingungen im Oberlausitzer (Fam. Oleaceae – Ölbaumgewächse) Heide- und Teichgebiet, wo sie in bodenfeuch- Syringa persica → siehe unter S. vulgaris! A ten Wäldern und Gebüschen, an Waldwege- A A auftritt, förd e rten die Einbürg e rung und Ausbil- Syringa vulgaris L. – Gewöhnlicher Flieder dung eines regionalen synanthropen Are a l s N, K, E – NPh (vgl. Karte in OTTO et al. 1997, HARDTKE & IHL Häufig gepflanzter Zierstrauch aus dem süd- 2000). östlichen Europa, in Mitteleuropa und auch r ä n d e rn und Teichufern, teilweise in Moore n Sachsen seit dem 16. Jahrhundert kultiviert, in A Gärten von Meißen Mitte des 17. Jahrhunderts bereits drei Farbformen (vgl. KRAUSCH A STAPHYLEA – PIMPERNUSS 1997). In Sachsen zerstreut verwildert auftre- (Fam. Staphyleaceae – Pimpernussgewächse) tend, dabei an wärmegetönten Hangstandor- A Staphylea pinnata L. – Gewöhnliche Pimpernuss ten sich einbürgernd und teilweise vom Flie- A N, K, U – NPh end (z. B. Elbhügelland). Wärmeliebender Zierstrauch (nach MILITZER & Nach MILITZER & SCHÜTZE (1953) soll auch S. A SCHÜTZE 1952 bereits im Hortus Lusatiae 1594 persica L. – Persischer F. bereits 1724 in von FRANKE aufgeführt) aus dem Mittelmeer- Laubaner Gärten kultiviert worden sein und gebiet. Gegenwärtig keine auf Verwilderung nicht selten verwildert und eingebürgert auf- zurückgehenden Vorkommen außerhalb von treten (z. B. Bautzen, Spreetal). A A Garten- oder Parkanlagen bekannt, früher „zuweilen verwildert“ (z. B. bei Zittau und bei Stollberg) aufgetreten ( SCHORLER 1919, FLÖSSNER A et al. 1956). S T A A A SYMPHORICARPOS – SCHNEEBEERE, KNALLERBSE (Fam. Caprifoliaceae – Geißblattgewächse) Symphoricarpos albus (L.) S. F. BLAKE – Gewöhnliche Schneebeere N, K, U-E – NPh Häufig, auch außerhalb von Siedlungen (entlang von Verkehrswegen, in Flurgehölzen etc.), gepflanzter Zierstrauch aus Nordamerika. In A Sachsen vom Tief- bis in das Bergland verwildert auftretend, meist nur an den Anbauorten A der dominierte Gebüschgesellschaften aufbau- A A TAMARIX – TAMARISKE offensichtlich verwilderte und eingebürgerte (Fam. Tamaricaceae – Tamariskengewächse) Vorkommen mit erfasst wurden. Damit lässt Tamarix gallica L. – Französische Tamariske sie die bedrohliche Situation autochthoner N, U – NPh die sowohl Sicherung der Naturverjüngung Ziergehölz aus dem westlichen Mittelmeer- (z. B. vor Wildverbiss) als auch Anzucht und gebiet. In der Braunkohlentagebau-Folgeland- Wiederausbringung entsprechender Herkünfte schaft bei Espenhain spontan angesiedelt erfordert, ist Anliegen des Naturschutzes (be- (Weiden-Sukzessionsgebüsch auf Feuchtbio- sonders geschützte Art, Rote-Liste-Art in top in Tagebaurestloch, GUTTE et al. 1999). Deutschland und Sachsen) wie der Forstwirt- Restbestände nicht erkennen. Ihre Erhaltung, schaft (vgl. Einstufung als seltene und vordringlich zu erhaltende Baumart bei WOLF & BRAUN 1995). TAXUS – EIBE A A A A A A (Fam. Taxaceae – Eibengewächse) Taxus baccata L. – Europäische Eibe, Gemeine Eibe A TEUCRIUM – GAMANDER I, K, E – RL (DE: 3, SN: R) – § – MPh – FGSE- (Fam. Lamiaceae – Lippenblütengewächse) BA1 Teucrium chamaedry s L. – Edel-Gamander Nadelbaum des mediterran-submediterran/ I?, K, E – HPh montanen und mitteleuropäischen, ozeanisch Wärmeliebender und kalkholder Zwerghalb- geprägten Laubwaldgebietes (Hedera helix- strauch. Aus Sachsen sind nur wenige Vor- Arealtyp nach M EUSEL & JÄGER 1992). kommen bekannt (überwiegend Elbtalgebiet, Natürliche Verbreitung in Sachsen nicht sicher Muldehügelland), die meist erloschen sind, bekannt, da häufig inner- und außerhalb von weshalb in der Roten Liste von 1991 (ILN Siedlungen gepflanzt und durch Vogelausbrei- 1991) die Art in Sachsen als vom Aussterben tung in Wäldern angesiedelt. Anpflanzungen bedroht eingestuft wurde. Offensichtlich sind unter naturnahen Bedingungen und subspon- aber ehemalige wie noch erhaltene (z. B. bei tane Ansiedlungen sind von natürlichen Vor- Rathen, OTTO et al. 1997) Vorkommen syn- kommen nicht immer sicher zu trennen (z. B. anthrop (vgl. auch FLÖSSNER et al. 1956). irrtümliche Angaben in der Literatur für Weiße- A A A A A A A A ritzhänge von Tharandt, wo nachweislich um 1855 der Bestand künstlich begründet wurde, A vgl. SCHRETZENMAYR 1987, SCHMIDT 1994). Ver- THUJA – LEBENSBAUM mutlich natürliche Restbestände vor allem an (Fam. Cupressaceae – Zypressengewächse) Steilhängen mit Laubmischwäldern (Buchenwälder, Ahorn-Lindenwälder u. a.) auf meist Thuja plicata DONN ex D. DON – RiesenLebensbaum A sickerfrischen und luftfeuchten Standorten, so N, K – MPh an den Hängen osterzgebirgischer Seitenflüsse Im Gegensatz zu den als Friedhofsbäume ver- T der Elbe (z. B. Müglitztal, bei Schlottwitz > breiteten und in zahlreichen Sorten in Parks 300 Exemplare, selbst hier z. T. im 19. Jahr- und Gärten gepflanzten Ziergehölzen Morgen- hundert gepflanzt, LEONHARDT et al. 1998)), ver- ländischer L. (T. orientalis L.) und Abend- einzelt im Elbsandsteingebirge und Lausitzer ländischer L. (T. occidentalis L.) tritt T. plicata Hügel- und Bergland. Darüber hinaus weitere, gelegentlich auch in Wäldern (z. B. Forst Rup- aber mit Sicherheit synanthrope Vorkommen persdorf bei Herrnhut, PASSIG 2000) auf, da die (vgl. HEMPEL 1979, SCHMIDT 1994). Die Karte Art vereinzelt forstlich angebaut wurde. im „Florenatlas“ (HARDTKE & IHL 2000) gibt A A A A nicht die natürliche Verbreitung wieder, da A A A THYMUS – THYMIAN, QUENDEL Thymus praecox OPIZ – Frühblühender Thymian (Fam. Lamiaceae – Lippenblütengewächse) I? – RL (SN: 0) – HPh A Thymus alpestris (Cˇ ELAK.) KERNER – Hochgebirgs-Thymian Früher ein Vorkommen von subsp. praecox im A Diese überwiegend sudetisch-karpatische Art türliche Ausbreitung oder Verschleppung aus wurde mehrfach für Sachsen (Erzgebirge) in dem nordböhmischen Teilareal (SCHMIDT 1977 A der Literatur angegeben (HEYNERT 1964, und in HARDTKE et al. 1996), wo die südmittel- FROHNER 1965), sie konnte aber bisher nur im europäische Sippe in Fels- und Schotterfluren A böhmischen Teil des obersten Westerzgebir- sowie Trockenrasen des Böhmischen Mittel- ges (Keilberg) nachgewiesen werden. In un- gebirges vorkommt. A mittelbarer Nähe auf sächsischer Seite (oberer A A A Elbtal bei Königstein offensichtlich durch na- Zechengrund bei Oberwiesenthal) wurden Thymus x pseudalpestris = T. alpestris x T. allerdings Pflanzen, die offensichtlich zu T. x pulegioides → siehe unter T. alpestris! pseudalpestris RONN. ex FERD. WEBER, dem ren, gefunden (vgl. SCHMIDT 1977, SCHMIDT & Thymus pulegioides L. – Arznei-Thymian, Feld-Quendel KNAPP 1977). In Sachsen nur subsp. pulegioides – Bastard T. alpestris x T. pulegioides, gehö- A Gewöhnlicher Arznei-T. Thymus x oblongifolius OPIZ = T. pulegioides x T. serpyllum (Syn.: T. pulegioides subsp. chamaedrys I – HPh I – RL (SN: G) – HPh A Im gemeinsamen Verbreitungsgebiet der Submeridional/montan-mitteleuropäische Art. Elternarten gelegentlich auftretender Bastard, In Sachsen vom Tiefland (hier nur zerstreut, in A der bei lokalem isoliertem Vorkommen von T. nördlicher Oberlausitz selten) bis in das Berg- serpyllum diesen verdrängen kann. land (mit zunehmender Häufigkeit in submon- A A (FRIES) GUSUL ¸ ) taner und montaner Stufe) vorkommend (vgl. Thymus pannonicus ALL. – SteppenThymian Karten in SCHMIDT & KNAPP 1977, HARDTKE & I? – RL (SN: 0) – HPh ckenrasen, Magerweiden, Zwergstrauchhei- Früher mehrfach im Elbtalgebiet aufgetretene den, lückigen Wiesen, auch an Wegrändern, in pannonisch-pontisch-südsibirische Steppen- Steinbrüchen, auf alten Bergwerkshalden. pflanze, aber verschollen (aktuelle Vorkommen Varietäten: bei Mühlberg/Elbe bereits in Brandenburg, - var. parvifolius (BORBÁS) P. A. S CHMIDT (auf SCHMIDT 1977 und in HARDTKE et al. 1996). flachgründigen Felsstandorten im Hügel- und A Ungeklärt, ob natürliche Ausbreitung aus nord- Bergland) böhmischem Teilareal, wo die Art ein typischer - var. praeflorens (RONN.) P. A. SCHMIDT T Vertreter kontinentaler Xerothermenrasen des (magere Bergwiesen, bisher nur Osterzge- Böhmischen Mittelgebirges ist, oder einge- birge). A schleppt (vgl. SCHMIDT in WISSKIRCHEN & HAEUP- A A A A A A LER 1998). Im Elbtal von Dresden kam früher auch der Bastard mit T. pulegioides vor (T. x IHL 2000), besonders in Halb- und Sandtro- Thymus pulegioides x T. serpyllum = T. x oblongifolius porcii BORBÁS, vgl. SCHMIDT & KNAPP 1977). Thymus serpyllum L. – Sand-Thymian Thymus x porcii = T. pannonicus x T. pulegioi- I – RL (SN: G) – HPh des → siehe unter T. pannonicus! Temperat-boreal verbreiteter Zwergstrauch des subkontinentalen Europa (Gypsophila fastigiata-Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER 1992). A A A Die SW-Grenze des geschlossenen nord- und Genaue natürliche Verbreitung infolge Pflan- mitteleuropäischen Hauptverbreitungsgebietes zung und subspontaner Ausbreitung schwierig verläuft am Südrand der nordsächsischen Alt- zu erfassen. Natürliche Vorkommen schwer- pleistozän-Landschaften. Verbreitet (Oberlau- punktmäßig in Laubmischwäldern sommer- sitzer Tiefland) bis zerstreut in den nordsächsi- warmer Lagen, vor allem Linden-Hainbuchen- schen Sandgebieten (Sand-Pionierfluren, Tro- Eichenwälder auf Lehm-, Löss- und Tonböden, ckenrasen und Zwergstrauchheiden, Wegrän- Eichen- und Ahorn-Linden-Steilhangwälder, der in Kiefernforsten), südlich davon nur ein- Eichen-Ulmen-Auenwälder. Gehört als wald- zelne Vorkommen, fehlt dem Löss- und Lehm- baulich interessante Mischbaumart zu den gebiet sowie dem Bergland (vgl. Karten in forstlichen Genressourcen, für die eine Erhal- SCHMIDT & KNAPP 1977, HARDTKE & IHL 2000). tung der genetischen Variation als notwendig Auflassung oder Intensivierung extensiv ge- eingestuft ist (z. B. Anlage von Samenplanta- nutzter Grasfluren und Heiden sowie Eutro- gen, Klärung der Erhaltungswürdigkeit von Po- phierung verursachten regional Rückgang oder pulationen über Nachkommenschaftsprüfun- Verlust von Vorkommen, aber im Bereich des gen, vgl. WOLF & BRAUN 1995, LAF 1998a). A dest vorübergehend auf offenen Sandböden Tilia cordata x T. dasystyla = T. x euchlora → A ausbreitend. siehe unter T. x europaea! Lausitzer Braunkohlentagebaus sich zumin- A A A A A A Tilia cordata x T. platyphyllos = T. x europaea A N, K, U – HPh Tilia x europaea L. = T. cordata x T. platyphyllos – Holländische Linde A Häufig als Gewürz-, aber auch als Heil- und (Syn.: T. x vulgaris HAYNE) Zierpflanze (nach MILITZER & SCHÜTZE 1953 in I, K – MPh A der Oberlausitz mindestens seit 1724) kulti- Häufig gepflanzter Straßenbaum (schon im vierter Zwergstrauch, der gelegentlich verwil- 19. Jahrhundert), dazu auch einige Sorten dert auftritt. Spontan (Samenverfrachtung (z. B. cv. Pallida – Kaiser-L., auf deren ver- durch Ameisen) oder über Gartenauswurf sich stärkte Verwendung um 1950 in der Ober- ausbreitend und unterschiedliche, meist tro- lausitz schon MILITZER & SCHÜTZE1952) hinwei- ckenwarme ruderale Standorte besiedelnd. sen. Nach KUNTZE (1867) „nirgends wild, in Thymus vulgaris L. – Gewürz-Thymian, Echter Thymian, Garten-Thymian Deutschland erst aus holländischen Gärten eingeführt“, kann aber auch spontan zwischen A A A A den Eltern auftreten. Neben diesem Bastard TILIA – LINDE wird als Straßenbaum ein weiterer Bastard der (Fam. Tiliaceae – Lindengewächse) Winter-L. gepflanzt: T. x euchlora K. KOCH Tilia cordata MILL. – Winter-Linde (T. cordata x T. dasystyla STEV.), bekannt als I, K, E – MPh – FGMBV3 Krim-L. Submediterran/montan-mitteleuropäische Baumart, die im Osten bis zum Ural (noch klei- Tilia platyphyllos SCOP. – Sommer-Linde nes Teilareal in Westsibirien) reicht (Tilia corda- I, K, E – MPh – FGMBV3 ta-Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER 1992). In Submediterran/montan-südmitteleuropäisch/ Sachsen verbreitet vom Tiefland bis in das demontan verbreitete Baumart. In Sachsen untere Bergland (Höhengrenze nach Hempel schwerpunktmäßig im Hügelland und untere n 1979 im Grenzbereich von hochkollin zu sub- B e rgland (nur in frostgeschützten Lagen bis in montan, nur an geländeklimatisch begünstig- submontane Stufe, Osterz g e b i rge bis 685 m ü. ten Standorten bis in submontane Stufe), in NN, MÜLLER 1998), den altpleistozänen Sand- den oberen Lagen selten bis fehlend (im Ost-- gebieten und oberen Berglagen weitgehend erzgebirge bis 685 m ü. NN, MÜLLER 1998). fehlend (vgl. HEMPEL 1979, HARDTKE & IHL 2000). A A T A A A A A A A A Genaue natürliche Ve r b reitung infolge Pflanzung gen. Von Anpflanzungen ausgehende Naturv e r- und subspontaner Ausbreitung (z. B. NW-Sach- jüngung ist nicht bekannt. sen) schwierig zu erfassen. Natürliche Vorkom- A men in Laubmischwäldern nährstoff reicher, s i c k e rfrischer und luftfeuchter Standorte, vor A allem in Schlucht- und blockreichen Schatthang- ULEX – STECHGINSTER wäldern. (Fam. Fabaceae – Schmetterlingsblütenge- A Polymorphe Art (vgl. die bereits von KUNTZE wächse) 1867 für das Leipziger Gebiet beschriebenen A zahlreichen Abänderungen, allerdings unter Ulex europaeus L. – Gewöhnlicher Stechginster Einbeziehung von Cultivare n ) mit mehre re n N, K, E – NPh A u n z u reichend bekannten Unterarten. Seit dem 19. Jahrhundert in verschiedenen In Deutschland nach WISSKIRCHEN & HAEUPLER Gebieten Sachsens verwildert auftretender (1998) neben subsp. platyphyllos die Unterar- Kleinstrauch aus dem atlantischen Europa, ten subsp. pseudorubra C. K. SCHNEID. und lokal eingebürgert. A subsp. cordifolia (BESSER) C. K. SCHNEID., von A l e t z t e rer liegen auch aus Sachsen Angaben vor. A A A A A A Tilia tomentosa MOENCH – Silber-Linde ULMUS – ULME, RÜSTER N, K – MPh (Fam. Ulmaceae – Ulmengewächse) Häufig gepflanzter Straßenbaum aus Südost- Die sächsischen Ulmen wurden umfassend e u ropa, aber nur selten außerhalb von Siedlun- von MACKENTHUN (2000) bearbeitet, wobei sich die Untersuchungen (u. a. zu Identifikation, Abb. 61 Derbe Sonnenblätter mit einfacher Blattspitze bei der Berg-Ulme (Ulmus glabra) Stammumfang, Höhe, Kronentransparenz der Bäume, Individuenzahl, Schutzproblematik) auf die Flusstäler von Elbe, Mulde (Freiberger, Zwickauer und Vereinigte Mulde) und Spree konzentrieren. Den Ulmenarten wird verstärkte Aufmerksamkeit seitens der Sächsischen Landesanstalt für Forsten gewidmet. Als forstliche Genressourcen wird ihre Erhaltung als A „vordringlich“ eingestuft, dabei Berg-U. als eine der „Schlüsselbaumarten“, Feld- und A Abb. 62 Flatter-U. als „seltene“ Baumarten (WOLF & Dünnes mehrspit- BRAUN 1995). Neben der Erfassung und Siche- A ziges Schattenblatt rung von Einzelbäumen und Beständen (Aus- der Berg-Ulme weisung von „Generhaltungsobjekten“) um- T (Ulmus glabra) fassen die Aktivitäten ex situ-Erhaltungsmaß- U A A nahmen (z. B. Erhaltungsplantagen, Klonsammlung; vgl. LAF 1997, 1998a). Ulmus glabra HUDS. – Berg-Ulme, WeißRüster (Syn.: U. scabra MILL.) I, K, E – RL (SN: V) – MPh – FGSLBA1 Meridional/montan bis boreal verbreitete euro- A päische Art, Verbreitungsschwerpunkt im Laubwaldgebiet der Mitteleuropäischen A A A Florenregion (östlich bis zum Ural). In Sachsen 40 000 Bäume, der auffallende Mangel an v e r b reitet im Bergland (Höhengrenze markiert Naturverjüngung wird von ihm mit intensiver nach HEMPEL 1979 den Gre n z b e reich von der Weidenutzung in den Flussauen begründet. A A montanen zur hochmontanen Stufe) und ang renzenden Hügelland, zerstreut bis in das Tiefland, aber den Altpleistozän-Gebieten weitest- Abb. 63 gehend fehlend (vgl. Karte in HARDTKE & IHL Blütenstände der 2 0 0 0 ). Kommt vor allem inedellaubbaumreichen Flatter-Ulme Bachtälchen, Schlucht- und Schatthangwäldern (Ulmus laevis) mit vor. Natürliche Ve r b reitung infolge schwieriger lang gestielten und A b g renzung gegenüber U. minor und Fehlbe- deshalb bei Wind stimmungen sowie Anpflanzungen (vgl. WILL- „flatternden“ KOMM 1866: „häufig gepflanzt“) und subsponta- Blüten ner Ausbreitung schwierig zu erfassen. A A A A A Gebietsweise im Rückgang („Holländische Ulmenkrankheit“), aber als Art in Sachsen A (noch) nicht gefährdet (vgl. auch LAF 1998a), nach Schätzungen von MACKENTHUN (2000) Abb. 64 etwa 60 000 Bäume. Vielstämmige blü- A hende Flatter-Ulme Ulmus glabra x U. minor = U. x hollandica (Ulmus laevis) am Elbufer Ulmus x hollandica MILL. = U. minor x U. glabra – Bastard-Ulme, Holländische Ulme A A A I, K, E – MPh Bei gemeinsamen Vorkommen der Eltern spon- A tan entstehend (Hybridschwärme bildend), aber auch häufig gepflanzt und verschiedentlich eingebürgert. A Ulmus laevis PALL. – Flatter-Ulme A (Syn.: U. effusa WILLD.) A I, K, E – MPh – FGSEBA2 Art der Fluss- und Stromauen im submeridio- A nalen bis borealen, mehr kontinentalen Europa, in Sachsen zerstreut im Tief- und Hügelland (besonders in Flussauen und Niederun- Abb. 65 gen), weitgehend fehlend im Bergland (vgl. Die Flatter-Ulme Karte in HARDTKE & IHL 2000), aber natürliche (Ulmus laevis) Verbreitung infolge Anpflanzungen und Verwil- weist besonders derungen schwierig zu rekonstruieren. an Nassstandorten Natürliche Vorkommen vor allem in Auenwäl- eine Stammbasis dern, im Tiefland auch in Erlen-Eschen-Niede- mit Wurzelanläufen rungswäldern und Erlen-Bruchwäldern. Weni- auf, die Brettwur- ger stark vom Ulmensterben betroffen als die zeln entsprechen; beiden anderen Ulmenarten. In Sachsen nach hier durch Biber- Schätzungen von MACKENTHUN (2000) etwa fraß entrindet A U A A A A A A A Abb. 66 von MACKENTHUN (2000) noch etwa 20 000 In- Zweig der Feld- dividuen in Sachsen. Im Leipziger Auenwald Ulme (Ulmus nach Erfassungen des Stadtforstamtes Leipzig A minor), der von 62 autochthone Altbäume erhalten, von denen der Ulmenkrank- über Pfropfreisergewinnung eine Erhaltungs- A heit am stärksten plantage angelegt wurde (LAF 1997–98). betroffenen A Feld-Ulme mit Korkleisten an den Zweigen Ulmenart (Kork-U.) tritt nicht selten auf (z. B. Elbtalgebiet zwischen Dresden und Riesa häufig), ist aber als Varietät (var. suberosa [MOENCH] A Ulmus minor MILL. – Feld-Ulme, RotRüster A REHD.) taxonomisch überbewertet. (Syn.: U. campestris auct. non L., U. carpinifolia GLED.) A Mediterran-mitteleuropäisch-pontisch verbrei- VACCINIUM – HEIDELBEERE, PREISELBEERE, MOOSBEERE tete Art (Ficaria-Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER (Fam. Ericaceae – Heide[kraut]gewächse) 1992), deren subkontinentaler VerbreitungsVerbreitet im Elbtalgebiet, in Elster-Luppe-Aue Vaccinium x intermedium RUTHE = V. myrtillus x V. vitis-idaea – BastardHeidelbeere, Rötelbeere A und an unterer Mulde, sonst nur zerstreut bis I – HPh selten im Tief- und Hügelland. Die natürliche Selten im gemeinsamen Verbreitungsgebiet A Verbreitung ist aber infolge Verwechslungsge- der Elternarten auftretend (SCHORLER 1919, fahr mit anderen Arten und dem Bastard (sie- WEBER & KNOLL 1965, HEMPEL 1968, WEBER A he U. x hollandica), Anpflanzungen und Verwil- 1985b u. a.). Aktuelle Vorkommen besonders derungen (selbst häufig auf „Ödland“ und im Oberlausitzer Tiefland, Westerzgebirge und A subspontane Ansiedlungen auf alten Müllkip- Vogtland (vgl. OTTO et al. 1999, HARDTKE & IHL pen im Leipziger Raum, GUTTE 1971, 1991) 2000). I, K, E – RL (DE: 3, SN: 3) – MPh – FGSEBA1 A A charakter sich auch in Sachsen widerspiegelt. schwierig zu erfassen. A A A Vaccinium macrocarpon AITON – Abb. 67 N – HPh (Ulmus minor) Durch Anpflanzungen in einigen Mooren (Dü- genannt, wenn bener Heide, Oberlausitzer Tiefland) eingebür- sich an zwei- und A Zweigen auffällige U bilden A A A (Syn.: Oxycoccus macrocarpos [ AITON] PURSH) die Feld-Ulme A V Großfrüchtige Moosbeere, Krannbeere Kork-Ulme wird gerte Art aus dem östlichen N-Amerika. mehrjährigen Vaccinium microcarpum → siehe unter V. oxy- Korkleisten aus- coccos linen Auenwäldern, edellaubbaumreichen Vaccinium myrtillus L. – Heidelbeere, Blaubeere, Schwarzbeere Hangwäldern oder Gebüschen in den Flusstä- I – HPh lern. Am stärksten vom Ulmensterben („Hol- Te m p e r a t - b o reale eurosibirische Art (Vaccinium ländische Ulmenkrankheit“) betroffene Art. myrt i l l u s - A realtyp nach MEUSEL & JÄGER 1992). Gebietsweise stark im Rückgang, insbesonde- In Sachsen in Nadelwäldern und -forsten, re Altbäume, die absterben oder nach Krank- bodensauren Laubwäldern und Zwergstrauch- heitsbefall gefällt werden. Nach Schätzungen heiden vom Tiefland bis in die obersten Berg- Natürliche Vorkommen vor allem in planar-kol- A A lagen weit verbreitet, lediglich in west- und Abb. 68 mittelsächsischen Lössgebieten weitgehend Die Rausch- oder fehlend. Nicht selten treten Pflanzen mit un- Trunkelbeere bereiften Beeren (f. epruinosum ASCH. et (Vaccinium uligino- MAGN., „Jungfernbeere“) auf, selten dagegen sum), auch Moor- die weißfrüchtige Form (f. leucocarpum Heidelbeere in [DUMORT.] K OCH; z. B. Oberlausitz, MILITZER & Abgrenzung zur SCHÜTZE 1953). eigentlichen Heidelbeere genannt, Vaccinium myrtillus x V. vitis-idaea = V. x inter- hat im Gegensatz medium zu dieser runde Vaccinium oxycoccos L. – Gewöhnliche Moosbeere Vaccinium vitis-idaea L. – Preiselbeere, Kronsbeere blaugrüne Blätter I – HPh (Syn.: Oxycoccus palustris PERS.) Temperat bis arktisch verbreitete zirkumpolare I – RL (DE: 3, SN: 3) – HPh Art (Linnaea borealis-Arealtyp nach MEUSEL & Temperat bis arktisch verbreitete zirkumpolare JÄGER 1992). In Sachsen in Nadelwäldern und Art nährstoff- und basenarmer Moore. In S a c h - -forsten, bodensauren Laubwäldern und sen zerstreut in Mooren der Oberlausitz, Dü- Zwergstrauchheiden verbreitet vom Oberlau- bener Heide, des Erzgebirges und Vogtlandes, sitzer Tiefland bis in das Elbsandsteingebirge, sonst selten oder fehlend. Früher weiter ver- im Erzgebirge und Vogtland, sonst zerstreut breitet, aber durch Verlust von Lebensräumen (Lausitzer Bergland, Dübener und Dahlener (z. B. Moordegradation infolge gezielter Ent- Heide) oder selten, in den Löss- und Lehmge- wässerung der Moore oder nach Grundwas- bieten weitestgehend fehlend. Unter den serabsenkung durch Bergbau) gebietsweise wenigen Sorten, die in Gartenkultur eingeführt im Rückgang oder erloschen. wurden, auch eine Selektion aus dem Erzge- Die verschiedentlich (z. B. FLÖSSNER et al. birge (cv. Erzgebirgsperle, vgl. Deutsche 1956, FLÖSSNER 1962, HEYNERT 1964, OBERDOR- Baumschule 11/ 1996). FER braune Triebe und A A A A A A A A A A A A A 1994) für das Erzgebirge angegebene Art A V. microcarpum (TURCZ. ex RUPR.) SCHMALH. – Kleinfrüchtige M. (auch als Unterart von V. Abb. 69 oxycoccos aufgefasst) ist in Sachsen (wie Im Gegensatz zu auch in Deutschland, vgl. WISSKIRCHEN & den dünnen som- HAEUPLER 1998) nicht sicher nachgewiesen. mergrünen Blät- A A tern der Heidel- Vaccinium uliginosum L. – Rauschbeere, Trunkelbeere, Moor-Heidelbeere und Rauschbeere, I – RL (SN: 3) – HPh Gattung Vacci- Temperat bis arktisch verbreitete zirkumpolare nium gehören, Art (Linnaea borealis-Arealtyp nach MEUSEL & sind die Blätter JÄGER 1992). In Sachsen zerstreut im Oberlau- der Preiselbeere sitzer Tiefland, Erzgebirge und Vogtland, sonst (Vaccinium vitis- nur sehr vereinzelt und meist erloschen (vgl. idaea) immergrün, Karte in HARDTKE & IHL2000). Durch Verände- derb und ledrig rung der Lebensräume (Birken- und Kiefern- die ebenfalls zur A A A V A Moorwälder, Moorkiefern-Moorgehölze, SpirkenFichten-Moorwälder) gebietsweise im Rückgang. A A A A A VIBURNUM – SCHNEEBALL beeinflussten Klimagebiet (Angelica sylvestris- (Fam. Caprifoliaceae – Geißblattgewächse) Arealtyp nach MEUSEL & JÄGER 1992). In Sach- Viburnum lantana L. – Wolliger Schneeball sen weit verbreitet vom Tiefland (nur zerstreut N, K, E – NPh Bergland, besonders in Gebüschen der Ge- Wärmeliebender Strauch, der vom Mittelmeer- wässerufer, der Weich- und Hartholzaue, in gebiet bis in das benachbarte Thüringen und Laubwäldern und deren Mantel auf feuchten, A Sachsen-Anhalt reicht. In Sachsen nur ge- nährstoffreichen Standorten. Nach HEMPEL pflanzt, gelegentlich verwildernd und lokal ein- (1979) Höhengrenze an der Grenze von sub- A gebürgert (z. B. Elbhügelland, Vogtland, bei montaner zu montaner Stufe, unter günstigen Leipzig). Bedingungen aber auch höher (im Osterzge- A A A in altpleistozänen Sandgebieten) bis in das birge auf Steinrücken bis 765 m ü. NN, Abb. 70 MÜLLER 1998). Der Wollige A Schneeball (Vibur- A im Gegensatz zum A Schneeball unge- Gern gepflanzt, aber nur in Gärten und Grünanlagen, wird die Sorte cv. Roseum mit kuge- num lantana) hat ligen Blütenständen und sterilen Blüten. Gewöhnlichen VINCA – IMMERGRÜN teilte Blätter und A zuletzt schwarze (Fam. Apocynaceae – Hundsgiftgewächse) Vinca major L. – Großes Immergrün Steinfrüchte A N, K, U-E – HPh A pflanze, die in Standardwerke wie ROTHMALER A Deutschland nicht aufgenommen wurde. Die Aus dem Mittelmeergebiet stammende Zier(1996) oder WISSKIRCHEN & HAEUPLER (1998) für A Viburnum opulus L. – Gewöhnlicher Schneeball Art tritt aber in Sachsen gelegentlich verwil- I – NPh gerungstendenz im Leipziger Gebiet. dert auf, nach GUTTE (1990) sogar mit Einbür- Eurosibirische temperat-boreale Art mit Ver- A breitungsschwerpunkt im mehr ozeanisch Vinca minor L. – Kleines Immergrün N? (DE: A, seit Römerzeit), K, E – HPh A A Abb. 71 Submeridional-temperat verbreitete Art im Gewöhnlicher ozeanisch beeinflussten Europa, seit Jahrhun- Schneeball derten in Sachsen (seltener im altpleistozänen (Viburnum opulus) Tiefland und oberen Erzgebirge) eingebürgert A mit gelappten in Laubwäldern und Gebüschen. Oft den An- A Steinfrüchten, die V A Blättern und zur Reife scharlachrot sind schein einer natürlich vorkommenden Waldbodenpflanze erweckend, aber Kulturrelikt (Zeiger ehemaliger Siedlungen, Burganlagen, Grabstätten u. ä.; vgl. auch WEBER 1983 für das Vogtland). BAADE (1996) untersuchte speziell V. minor als Indikator für aufgelassene Siedlungen in den Wäldern des unweit der sächsischen Grenze liegenden Leinagebietes. A A A A VISCUM – MISTEL Bewahrung der Tanne kann auch die Existenz (Fam. Loranthaceae – Mistelgewächse) des an sie gebundenen Halbschmarotzers Die taxonomische Bewertung der Mistel-Sip- sichern. In anderen Bereichen des gemeinsa- pen erfolgt unterschiedlich. Sie können als men Areals (z. B. Baden-Württemberg) von eine weit gefasste Art im meridional/montan- Tanne und Tannen-M. kommt es, wobei offen- temperaten Eurasien (Viscum album L. s. l., sichtlich prädisponierenden Umwelteinflüssen siehe unten) mit drei Unterarten (z. B. WISSKIR- eine Bedeutung zukommt, in Tannenbestän- CHEN & HAEUPLER 1998) betrachtet werden, den mit geminderter Vitalität zu einer Ausbrei- aber auch als Artengruppe (V. album agg.) mit tung der Mistel (vgl. JANSSEN & WULF 1999). zwei Arten (z. B. ROTHMALER 1996), davon eine - subsp. album – Laubholz-M. auf Laubbäumen (V. album s. str. – Laubholz- (Syn.: V. album L. s. str.) M., Eurasien), die andere (V. laxum BOISS. et RL (SN: V) REUT. – Nadelholz-M., Europa) auf Nadelbäu- Im Tief- und Hügelland zerstreut, gebietsweise men. Dann umfasst letztere zwei Unterarten (z. B. in oder ausgehend von Flusstälern wie (subsp. laxum – Kiefern-M., subsp. abietis – Elbe, Mulde, Schwarze Elster) häufig. Bevor- Tannen-M.). Genetische Untersuchungen bele- zugt in humiden und frostmilden Gebieten gen Hybridisierung und Genfluss zwischen (vgl. HEMPEL 1979, SCHMIDT 1989b, HARDTKE & den drei Mistelsippen (GAMPER 2000). IHL 2000). Im Erzgebirge weitestgehend fehlend, aber vom Elbtalgebiet bis in die hochkol- Viscum album L. s. l. – Laub- und Nadelholz-Mistel line Stufe (an günstigen Standorten sogar bis I – RL (SN: V) – Ep(H/NPh) (MÜLLER 1998). Wächst bevorzugt auf Malus Immergrüner Halbparasit auf Laub- und Nadel- und anderen Kernobstartigen (z. B. Sorbus, bäumen in Wäldern und Gebüschen, Parks Crataegus), auf Populus, Salix, Betula, Tilia, und Gärten, auf Straßenbäumen wintermilder Acer, Robinia, auf fremdländischen Arten teil- und meist luftfeuchter Lagen. weise häufiger als auf europäischen Vertretern Unterarten: der gleichen Gattung. - subsp. abietis (WIESB.) JANCH. – Tannen-M. - subsp. austriacum (WIESB.) VOLLM. – (Syn.: V. laxum subsp. abietis [ WIESB.] O. Kiefern-M. SCHWARZ) (Syn.: V. laxum BOISS. et REUT. s. str., V. album RL (SN: 1) subsp. laxum [BOISS. et REUT.] GREMLI) Nur auf Tannen, in der Regel auf Weiß-Tanne RL (SN: V) (teilweise auch auf fremdländischen Tannen, Auf Kiefern (nach MILITZER & SCHÜTZE 1952 im so im Forstbotanischen Garten Tharandt; Kreis Bautzen auch auf Fichten), ursprünglich NOBBE 1884, SCHMIDT 1989b). Im natürlichen vor allem im Verbreitungsgebiet natürlicher Verbreitungsgebiet von Abies alba früher zer- Kiefernwälder und bodensaurer Eichenwälder streut vorkommend (vgl. Karte in HARDTKE & mit Kiefern als Mischbaumart, heute meist in IHL 2000), mit dem Rückgang des Wirtsbau- Kiefernforsten. Verbreitet in den Altmoränen- mes seit dem vorigen Jahrhundert (siehe landschaften Nord-Sachsens, zerstreut im Elb- unter Abies alba) sehr selten geworden. Für hügelland, sonst weitestgehend fehlend. Nach die in Sachsen schon fast erloschen geglaubte HEMPEL (1979) Zeiger natürlicher Kiefernvor- Tannen-M. (HEMPEL 1979) wurden in den letz- kommen, dabei stets in Gewässernähe. ten beiden Jahrzehnten wieder einige Vor- Gebietsweise im Rückgang, vor allem durch kommen im Elbsandsteingebirge und unteren Lebensraumverlust im Bereich riesiger Braun- Osterzgebirge ermittelt (vgl. SCHMIDT 1989b, kohlentagebaue des Lausitzer Tieflandes. 1996b), aber gebietsweise (z. B. Vogtland, Andererseits aber in Kiefernbeständen (selbst Oberlausitz) offensichtlich erloschen. In jüngeren Altersklassen) häufiger geworden Sachsen vom Aussterben bedroht, nur die und in Ausbreitung (vgl. SCHMIDT 1989b, 500 m ü. NN) des Osterzgebirges reichend A A A A A A A A A A A A A A A A A A A V A A A A A A VITIS – WEINREBE Abb. 72 Die Kiefern-Mistel (Fam. Vitaceae – Weinrebengewächse) Vitis vinifera L. – Echte Weinrebe, Weinstock (Viscum album A subsp. austria- A grüner Halbparasit cum), ein immer- A, K, U – Li/NPh Die Kultur-Weinrebe oder Kulturrebe auf Kiefern (subsp. vinifera) war seit dem Mittelalter bis A A A A A A zur Klimaverschlechterung („Kleine Eiszeit“) auch in Sachsen weit verbreitet in Kultur („feldmäßig”, nicht nur an Spalieren). Heute HARTMANN 1997, JANSSEN & WULF 1999), offen- beschränkt sich der Anbau im wesentlichen sichtlich durch klimatische und/ oder immissi- auf das Elbtalgebiet zwischen Pillnitz und onsbedingte Prädisposition und damit vitali- Diesbar-Seußlitz (lokal auch Neißehang bei tätsgeminderte Wirtsbäume gefördert. Ostritz). Verwilderte Vorkommen treten gelegentlich auf, sind in der Regel aber „Kulturre- Viscum album subsp. laxum = V. album likte“ an ehemaligen Anbauorten (aufgelas- subsp. austriacum sene Weinberge oder Gärten, auch Bahnge- Viscum laxum subsp. abietis = V. album lände oder Ruderalstellen). subsp. abietis Viscum laxum subsp. laxum = V. album A A A A A A A A A A V A A A subsp. austriacum Artenbestand, Status, Gefährdungsgrad und Lebensformspektrum der Gehölzarten Sachsens In Sachsen kommen 332 Taxa (Arten, Klein- Tab. 2 gibt eine Übersicht aller Gattungen mit und Unterarten, Bastarde) einheimischer und der jeweiligen Anzahl der in Sachsen wild wild wachsend auftretender gebietsfremder wachsend auftretenden Arten, Kleinarten, Bäume und Sträucher vor (vgl. Tab. 1). Sie ge- Unterarten und Bastarde. Nach Auswertung h ö ren 105 Gattungen in 48 Familien an. Die an der Roten Liste der Farn- und Samenpflanzen Gehölzen reichste Familie sind die Rosenge- des Freistaates Sachsen wird sichtbar, dass wächse (R o s a c e a e, hierzu 68 „Kleinarten“ der ein Drittel der einheimischen Gehölze einer Gattung R u b u s). Gefährdungskategorie angehören: Von 215 Arten (inkl. „Kleinarten“) sind 185 ein- - ausgestorben oder verschollen: 10 Arten und heimisch (indigen), lässt man die Brombeer- Kleinarten, „ K l e i n a rten” außer Betracht, dann sind es 121 - vom Aussterben bedroht: 20 Arten, Kleinar- Arten. Ein Drittel der hier berücksichtigten Ge- ten und Unterarten, Tab. 1: hölze sind nicht einheimische Arten (davon: - stark gefährdet: 13 Arten, Kleinarten und Übersicht wild 3 % Archaeophyten, 76 % Neophyten, 21 % Unterarten, wachsender K u l t i v i e rte außerhalb von Siedlungen ohne Aus- - gefährdet: 21 Arten und Kleinarten, Gehölze nach b reitungstendenz). Etwa 27 % der Neophyten - extrem selten: 9 Arten, Kleinarten und Lebensformen gelten als in Sachsen eingebürg e rt (vgl. Tab. 1). Unterarten. und Status a: Lebensformen; b: Arten; c: Kleinarten; d: Unterarten; e: Bastarde; f: Taxa gesamt; g: Arten, Klein- und Unterarten, Bastarde; : Summe der Lebensformentypen und gesamt I: Indigen; I?: Indigenat nicht sicher; A: Archaeophyt; N: Neophyt; U: Unbeständig oder nur gelegentlich verwildert; U-E: Unbeständig mit Tendenz zur Einbürgerung; E: Eingebürgert; K: Kultiviert außerhalb von Siedlungen ohne Ausbreitungstendenz A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A A Nach Bundesartenschutzverordnung sind be- Eine Analyse der Gefährdungssituation der sonders geschützt 7 Arten (3,2 %). einheimischen Gehölze nach Lebensformen 20 der in Sachsen vorkommenden einheimi- (vgl. Abb. 73) macht deutlich, dass hier beson- schen Arten und Kleinarten sind nach der Ro- ders die Zwerg- und Halbsträucher (43 %) ten Liste der Bundesrepublik Deutschland sowie Sträucher (29 %) gefährdet sind. A A A deutschlandweit gefährdet. Eine detaillierte Aufstellung gibt Tab. 3 wieder. A Gattungen Arten Abies 1 Acer 4 Aesculus Kleinarten Unterarten Bastarde Taxa gesamt Tab. 2 1 Sippenzahlen 5 einheimischer und 1 1 wild wachsend auf- Ailanthus 1 1 tretender gebiets- Alnus 3 4 fremder Gehölze Amelanchier 2 2 Sachsens Amorpha 1 1 Andromeda 1 1 Arctostaphylos 1 1 2 1 Aronia 1 1 1 Berberis 2 2 Betula 3 Buddleja 1 1 Calluna 1 1 Caragana 1 1 Carpinus 1 1 Carya 1 1 Castanea 1 1 Chamaecyparis 1 1 Chamaecytisus 1 1 Chamaespartium 1 1 Chimaphila 1 1 Clematis 1 1 Colutea 1 1 Cornus 3 Corylus 1 1 Cotinus 1 1 Cotoneaster 1 1 Crataegus 3 Cytisus 2 2 Daphne 1 1 Elaeagnus 2 2 Empetrum 1 1 Erica 2 2 Euonymus 1 1 Fagus 1 1 Fallopia 1 1 1 2 5 4 4 3 A A A A 1 Aurinia 2 A 8 A A A A A A A A A A A A A A A A A Fortsetzung Tab. 2: Gattungen Arten Kleinarten Unterarten Bastarde Taxa gesamt Sippenzahlen ein- Forsythia 1 1 heimischer und Frangula 1 1 A wild wachsend Fraxinus 2 2 auftretender Genista 3 3 A gebietsfremder Hedera 1 1 Helianthemum 1 A Hippophaë 1 1 Ilex 1 1 A Juglans 2 2 Juniperus 1 1 A Laburnum 1 1 Larix 2 Ledum 1 1 Ligustrum 1 1 Linnaea 1 1 Lonicera 5 5 Loranthus 1 1 Lycium 2 2 Mahonia 1 1 A Malus 2 2 Mespilus 1 1 A Morus 1 1 Orthilia 1 1 A Parthenocissus 1 1 Paulownia 1 1 A Philadelphus 1 1 Physocarpus 1 1 Picea 3 Pinus 5 Gehölze Sachsens A A A A A 2 2 1 3 3 3 8 Platanus 1 1 Polygala 1 Populus 3 Prunus 9 Pseudotsuga 1 1 A Ptelea 1 1 Pterocarya 1 1 A Pyracantha 1 1 Pyrus 2 2 A Quercus 4 Rhamnus 1 1 Rhododendron 1 1 Rhus 1 1 Ribes 6 A A A A A 1 1 2 2 5 1 11 1 5 2 7 25 Robinia 1 Rosa 20 12 1 Rubus 7 68 Salix 15 2 1 74 13 29 A A Gattungen Arten Kleinarten Unterarten Bastarde Taxa gesamt Fortsetzung Tab. 2: Sambucus 2 2 Sippenzahlen ein- Solanum 1 1 heimischer und Sorbus 4 5 wild wachsend auf- Spiraea 4 5 tretender gebiets- Staphylea 1 1 fremder Gehölze Symphoricarpos 1 1 Sachsens Syringa 1 1 Tamarix 1 1 Taxus 1 1 Teucrium 1 1 Thuja 1 1 Thymus 5 1 6 Tilia 3 1 4 Ulex 1 Ulmus 3 1 4 Vaccinium 5 1 6 Viburnum 2 2 Vinca 2 2 Viscum 1 Vitis 2 1 215 A A A A A A 1 88 A 3 1 gesamt A A 1 3 A 19 31 332 A (Anzahl Gattungen105) A Art RL-SN RL-DE BArtSchV Tab. 3 Abies alba 1 3 Andromeda polifolia 2 3 Arctostaphylos uva-ursi 1 2 § Deutschland Aurina saxatilis R 3 § gefährdeten einhei- Betula pubescens subsp. carpatica D mischen Gehölz- Chamaespartium sagittale 1 arten (nach RL-SN, Chimaphila umbellata 2 Cotoneaster integerrimus 3 laut Bundesarten- Crataegus rhipidophylla subsp. lindmanii G schutzverordnung Cytisus nigricans 3 besonders ge- Daphne mezereum 3 Empetrum nigrum 3 Erica carnea 2 Erica tetralix 3 Genista germanica 3 Genista pilosa 3 Helianthemum nummularium subsp. nummularium 2 Juniperus communis 2 Ledum palustre 3 3 § Linnaea borealis 2 3 § Loranthus europaeus 1 G 2 Verzeichnis der in Sachsen und § § 3 RL-DE) sowie der schützten Arten A A A A A A A A A A A A A A A A A Fortsetzung Tab. 3 Verzeichnis der in Art RL-SN Lonicera nigra V Sachsen und Malus sylvestris 3 Deutschland Orthilia secunda V gefährdeten ein- Pinus rotundata grex arborea 1 heimischen Pinus rotundata grex prostrata 3 Gehölzarten (nach Polygala chamaebuxus 1 RL-SN, RL-DE) Populus nigra 1 sowie der laut Ribes alpinum V RL-DE 3 Bundesarten- Ribes spicatum 2 schutzverordnung Rosa agrestis 1 besonders ge- Rosa caesia 3 schützten Arten Rosa dumalis V Rosa elliptica 1 3 Rosa gallica 1 3 Rosa inodora 1 Rosa jundzillii 1 Rosa micrantha 0 Rosa pendulina 1 Rosa pseudoscabriuscula G A Rosa rubiginosa 3 Rosa sherardii 2 A Rosa tomentella 2 Rosa tomentosa 3 A Rubus acanthodes V Rubus apricus 0 A Rubus barberi 0 Rubus bertramii 1 Rubus bifrons V Rubus camptostachys 2 Rubus cimbricus V Rubus constrictus 0 Rubus dissimulans 1 Rubus geminatus V Rubus gratus R A Rubus grossus 3 Rubus hevellicus 2 A Rubus leuciscanus R Rubus lignicensis 0 A Rubus lividus 0 Rubus lusaticus 3 Rubus nemoralis R Rubus nemorosus R Rubus opacus 3 Rubus pallidus 2 Rubus radula V Rubus scaber 1 Rubus sieberi 1 A A A A A A A A A A A A 3 3 0 G 0 G 1 BArtSchV A A Art RL-SN RL-DE G BArtSchV Fortsetzung Tab. 3: Rubus sorbicus 3 Rubus sulcatus 1 Verzeichnis der in Sachsen und Rubus tabanimontanus 0 Deutschland Rubus tuberculatus R gefährdeten ein- Rubus wahlbergii R heimischen Rubus wessbergii G Gehölzarten (nach Salix myrsinifolia 1 Salix pentandra V sowie der laut Salix repens subsp. repens 3 Bundesarten- Salix repens subsp. rosmarinifolia 0a schutzverordnung Salix triandra G besonders ge- Sorbus aucuparia subsp. glabrata R schützten Arten Sorbus torminalis 2 Taxus baccata R Thymus pannonicus 0 Thymus praecox 0 Thymus pulegioides G Thymus serpyllum G Ulmus glabra V Ulmus minor 3 3 Vaccinium oxycoccos 3 3 Vaccinium uliginosum 3 Viscum album subsp. abietis 1 Viscum album subsp. album V Viscum album subsp. austriacum V 3 3 RL-SN, RL-DE) § A A A A A A A A A A A A A Abkürzungen Abkürzungen für Angaben zu Status, Gefährdung und gesetzlichem Schutz, Lebensform und Bedeutung als forstliche Genressourcen (Zeile unter den Artnamen, gegebenenfalls Unterartnamen und/oder Synonymen) Abkürzungen für den Status (zuerst genannte Buchstaben): I Indigen: in Sachsen einheimische Sippe I? Indigenat nicht sicher A Archaeophyt: nichteinheimische Art, die bereits vor 1500 eingeführt oder einge- A A A A A A A A schleppt wurde und wild wachsend (U, U-E, E) auftritt N Neophyt: nichteinheimische Art, die seit 1500 eingeführt oder eingeschleppt wurde A und wild wachsend (U, U-E, E) auftritt A A A A K Kultiviert (Anpflanzungen außerhalb von Siedlungsgebieten) entweder Forstbaum, Gehölze für Landschaftsgestaltung und -pflege, Ziergehölz; bei in Sachsen einheimi schen Arten bedeutet K (steht dann nach I), dass dieses Gehölz auch gepflanzt vor- A kommt U A Unbeständig oder nur gelegentlich verwildert, d. h. aus Anpflanzungen durch Ausbreitung auf vegetativem oder generativem Wege, durch Verschleppung oder Gartenauswurf etc. sich (vorübergehend) ansiedelnd, aber nicht dauerhaft etabliert A U-E Unbeständig mit Tendenz zur Einbürgerung E Eingebürgert: über generative oder vegetative Vermehrung (Naturverjüngung gepflanz- A ter Individuen, Ausbreitung über Diasporen, nach Verfrachtung auf dem Wasserweg A einheimischen Arten bedeutet E (steht dann nach I) Einbürgerung in Gebieten außer- A A oder durch Gartenabfälle etc.) sich etablierende nicht einheimische Art; bei in Sachsen halb ihres natürlichen Areals Abkürzungen für Gefährdungsgrad (nach KORNECK et al. 1996, SCHULZ 1999) und gesetzlichen Schutz (laut Bundesartenschutzverordnung): RL Rote Liste, z. B. RL (DE: 3, SN: 1) DE Deutschland SN Freistaat Sachsen 0 Gefährdungskategorie ausgestorben oder verschollen A 0a Gefährdungskategorie verschollen (Verdacht) 1 Gefährdungskategorie vom Aussterben bedroht A 2 Gefährdungskategorie stark gefährdet 3 Gefährdungskategorie gefährdet A R Gefährdungskategorie extrem selten V Vorwarnliste A G Gefährdung anzunehmen D Daten mangelhaft § besonders geschützte Arten A A A A A Abkürzungen für Lebensformen (dem Status bzw. Gefährdungsgrad folgende Angabe): MPh Makrophanerophyten: Bäume N/MPh Großsträucher bis kleine Bäume NPh Nanophanerophyten: Groß- und Kleinsträucher (Erneuerungsknospen > 50 cm Höhe) H/NPh Zwerg- bis Kleinsträucher A HPh Hemiphanerophyten (inkl. verholzte Chamaephyten): Zwergsträucher (inkl. A Ep Epiphyten Li Lianen A A A A Spaliersträucher) und Halbsträucher (Erneuerungsknospen in < 50 cm Höhe) Abkürzungen für die Einstufung in Kategorien forstlicher Genressourcen (der Lebensform folgende Angabe; nach WOLF & BRAUN 1995): FG Forstliche Genressourcen SLB Schlüsselbaumart MB Mischbaumart SEB Seltene Baumart A A A Arterhaltung V Erhaltung der genetischen Vielfalt 1 vordringlich 2 dringlich 3 notwendig 4 wünschenswert A A A A Literatur A A ADLER, W.; OSWALD, K.; FISCHER, R. (1994): Exkursionsflora von Österreich. Stuttgart: Ulmer. ALBRECHT, H.-J. (1997): Zur Bedeutung und Nutzung einiger Wildobstarten. Beitr. Gehölzkunde 1997: 29–36. A A ANONYMUS (2000): Samendarre Laußnitz. Laußnitz. APITZSCH, P. (1929): Die Schneeheide und Maßnahmen zu ihrem Schutz im Vogtland und im A benachbarten Böhmen. In: Naturschutz in Sachsen. Dresden: Landesverein Sächsischer Heimatschutz. S. 108–114. BAADE, H. 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