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Peter Lang · Internationaler Verlag der Wissenschaften
Grundlagen Gesamte
Strafrechtswissenschaft
Herausgegeben von
Regina Harzer
7 · Esma Çakir-Ceylan
Gewalt im Namen der Ehre
Eine Untersuchung über Gewalttaten in Deutschland und in der Türkei unter
besonderer Betrachtung der Rechtsentwicklung in der Türkei
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2011. XX, 279 S., 2 Abb.
ISBN 978-3-631-61356-6 · geb. € 54,80
Ehre als ethischer, moralischer und sozialer Wert oder als Unbescholtenheit, Keuschheit und Anstand
weiblicher Familienangehöriger? Globalisierung und 50 Jahre alte Migrationsgeschichte konnten die
„Fremdheit“ zweier Kulturen nicht beseitigen. Diese Arbeit klärt über das Wissen um die kulturellen
Normen und Werte auf, um während der Ermittlungstätigkeiten die richtige Perspektive zu wahren,
in der Rechtsprechung dogmatisch richtig vorzugehen und schließlich kriminalpräventive Maßnahmen
ergreifen zu können. Wichtig ist, Gewalt im Namen der Ehre aus unterschiedlichen Perspektiven
zu beleuchten, um verstehen zu können, wer Täter und Opfer sein kann und welche Hintergründe
die Motivation begründen.
Aus dem Inhalt: Ehre · „Ehrenmord“ · Täter und Opfer von „Ehrenmorden“ · Blutrache · Rechtsentwicklung in der Türkei · Statistiken in der Türkei · Hintergründe aus historischer Sicht · Islamisches
Ehe- und Strafrecht · „Ehrenmorde“ im internationalen Vergleich · Analyse der Recht­sprechung in
Deutschland · Tötungsdelikte im Kontext der Ehre
6 · Tilman Reichling
Der staatliche Zugriff auf Bankkundendaten im Strafverfahren
Die Kontenabfrage als strafprozessuale Ermittlungsmaßnahme, mögliche
Folgemaßnahmen und verfassungsrechtliche Legitimationsprobleme
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2010. XVIII, 176 S.
ISBN 978-3-631-59949-5 · geb. € 44,80
Die Studie widmet sich im Wesentlichen einer Norm: § 24c Abs. 3 S. 1 Nr. 2 KWG. Dabei wird
eine umfassende Darstellung der Vorschrift, der an ihr geäußerten verfassungsrechtlichen und
rechtspolitischen Kritik ebenso wie der Probleme ihrer praktischen Anwendung vorgenommen.
Die durch die Norm geschaffene Möglichkeit zur Kontenabfrage im Strafverfahren wird in den
Kontext neuerer Entwicklungen der Verbrechensbekämpfung gesetzt: der zunehmenden Bedeutung
der Vermögensabschöpfung und daraus folgend von Finanzermittlungen im Strafverfahren. Diese
Entwicklung, die der Gesetzgeber in den letzten Jahren energisch vorantreibt, verändert das
Kräfteverhältnis im Strafverfahren zu Lasten des Beschuldigten und letztlich den Charakter des
Strafverfahrensrechts insgesamt.
Aus dem Inhalt: Das Abfragesystem nach § 24c KWG und seine Entstehungsgeschichte · Abgrenzung
zu den Kontenabfragemöglichkeiten nach der Abgabenordnung · Die Bedeutung der Kontenabfrage
als strafprozessuale Ermittlungsmaßnahme, Folgemaßnahmen und Vermögensabschöpfung ·
Verfassungsrechtliche und rechtspolitische Kritik an der Regelung des § 24c KWG
5 · Nikolaus Wrage
Grenzen der staatlichen Strafgewalt
Überlegungen zu einer Renaissance des materiellen Verbrechensbegriffes
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2009. LX, 377 S.
ISBN 978-3-631-58672-3 · geb. € 74,80
Der materielle Verbrechensbegriff steht für den Gedanken, der staatlichen Strafgewalt eine abstraktgenerelle Grenze zu setzen. Die Arbeit untersucht zunächst im ersten Teil die Tauglichkeit heutiger
Begrenzungsansätze. Im zweiten Teil wird vorgeschlagen, den materiellen Verbrechensbegriff am
Maßstab der rechtlichen Autonomie der Person in den Fokus zu rücken und die davon abgeleitete
abstrakt-generelle Begrenzung der staatlichen Strafgewalt im Grundgesetz zu verankern.
Aus dem Inhalt: Grenzen der staatlichen Strafgewalt · Materieller Verbrechensbegriff · Rechtliche
Autonomie der Person · Legaldefinition · Grundgesetz
4 · Alexander Cappel
Grenzen auf dem Weg zu einem europäischen Untreuestrafrecht
Das Mannesmann-Verfahren und § 266 StGB als Beispiele
eines expansiven Wirtschaftsstrafrechts
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2009. 298 S., 1 Tab.
ISBN 978-3-631-58944-1 · geb. € 54,80
Die Untreue ist wie kein zweiter Straftatbestand Gegenstand von spektakulären Wirtschaftsstrafverfahren. Auch im so genannten Mannesmann-Verfahren wurde mittels § 266 StGB vergeblich versucht,
gesellschaftliche Missstände durch das Strafrecht zu lösen. Die Rechtsunsicherheit im Bereich des
Wirtschaftslebens ist dadurch noch vergrößert worden. Trotzdem stellt die expansive Anwendung
des Untreuetatbestandes ein Spiegelbild der gegenwärtigen Rechtspraxis des Wirtschaftsstrafrechts
dar. Der Trend exekutiver Zugriffsmöglichkeiten auf Kosten individueller Freiheit ist gleichermaßen im
deutschen, wie auch im europäischen Rechtskreis zu beobachten, ohne dass hierfür eine Legitimation
ersichtlich wäre. Das Untreuestrafrecht ist bisher in den europäischen Harmonisierungsprozess noch
nicht einbezogen worden, obwohl sowohl die Ausgestaltung des Tatbestandes, als auch die Rechtsprechung in Europa höchst unterschiedlich ist. Demnach erscheint eine europaweite Angleichung
der nationalen Tatbestände in naher Zukunft nicht ausgeschlossen. Noch besteht die Hoffnung,
dass eine solche Harmonisierung sich an Prinzipien orientiert, die dem Einzelnen das größtmögliche
Maß an Freiheit gewähren.
Aus dem Inhalt: Der Mannesmann-Fall als Beispiel wirtschaftsstrafrechtlicher Tendenzen im Umgang
mit § 266 StGB · Die Dogmatik des § 266 StGB und seine Problemfelder · Strafrechtsexpansion:
Legitimationsprobleme anhand historischer und ökonomischer Problemlagen · Rechtsvergleichende
Betrachtung der Untreue · Alternativen zum bisherigen Untreuetatbestand vor dem Hintergrund
einer europäischen Strafrechtsharmonisierung
3 · Maria-Rebecca Legat
Ältere Menschen und Sterbenskranke im Strafvollzug
Eine rechtsstaatliche Analyse des Vollzugsalltags von Gefangenen
mit besonderem Pflegebedarf
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2009.
X, 208 S., 1 Abb., 1 Tab.
ISBN 978-3-631-58500-9 · br. € 39,00
Mit dem Ziel der Enttabuisierung verschwiegener Realitäten setzt sich die Autorin mit der besonderen
Situation der in Strafhaft einsitzenden älteren Menschen und Sterbenskranken auseinander. Die
Betrachtung des Vollzugsalltags sowie der Perspektiven der Integration nach der Entlassung anhand
gerontologischer, medizinischer und kriminologischer Untersuchungsergebnisse offenbart die
Herausforderungen, die die mit großer Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft wachsende Gruppe
pflegebedürftiger Strafgefangener im Hinblick auf Vollzugsziel und Vollzugsgestaltung an
den Strafvollzug stellt. Die Autorin arbeitet insoweit Ansätze für einen sinnvollen Umgang des
Strafvollzugs mit älteren und sterbenskranken Insassen heraus. Dabei werden jenseits der klassischen
Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt konkrete Beschäftigungsangebote sowie personelle,
räumliche, kommunikative und medizinische Aspekte erörtert.
Aus dem Inhalt: Ältere Menschen im Strafvollzug · Umfang und Struktur der Alterskriminalität ·
Vollzugsalltag im Alter · Sterbenskranke im Strafvollzug · Anzahl der HIV-Infizierten und an AIDSErkrankten im Strafvollzug · Vollzugsalltag im Zusammenhang mit HIV-Infektion/AIDS-Erkrankung ·
Herausforderungen an den Strafvollzug · Aufgabe und Ziel des Vollzugs · Alternativen in der Vollzugspraxis · Ansätze für einen sinnvollen Umgang mit älteren Menschen und Sterbenskranken im
Strafvollzug
2 · Tobias Mushoff
Strafe – Maßregel – Sicherungsverwahrung
Eine kritische Untersuchung über das Verhältnis von Schuld und Prävention
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2008. XXIV, 690 S.
ISBN 978-3-631-57507-9 · br. € 107,10
Die Sicherungsverwahrung gilt als die fragwürdigste Maßregel des strafrechtlichen Rechtsfolgensystems. Hinsichtlich der dogmatischen Einordnung der Maßregeln als Straf- oder Polizeirecht
und der Bewertung des Verhältnisses der strafrechtlichen Spuren untereinander bestehen große
Unsicherheiten. Diese Unsicherheiten sind nicht neu, sondern Ausdruck des bisher nicht gelösten
Streits über das Verhältnis von Schuld und Prävention im Strafrecht. Ausgehend von den Straftheorien
wird daher die Dogmatik des zweispurigen Rechtsfolgensystems unter besonderer Berücksichtigung
der Sicherungsverwahrung untersucht und verfassungs- und menschenrechtlich gewürdigt. Überlegt
wird, wie die Spannungen im Maßregelrecht abgemildert werden können und die Renaissance der
Sicherungsverwahrung zu erklären ist.
Aus dem Inhalt: Die Geschichte der Sicherungsverwahrung · Das gesetzliche Normprogramm der
Sicherungsverwahrung · Zur Theorie staatlichen Strafens · Die Maßregeltheorie · Annäherungen und
Überschneidungen von Strafen und Maßregeln · Die Sonderstellung der Sicherungsverwahrung im
Maßregelrecht · Die verfassungsrechtliche Problematik der Sicherungsverwahrung · Alternativen zur
Sicherungsverwahrung · Kriminalpolitische Analyse
1 · Thorsten Gerdes
Tierschutz und freiheitliches Rechtsprinzip
Eine strafrechtlich-rechtsphilosophische Untersuchung über Grundlagen und
Grenzen modernen Tierschutzrechts
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2007. XII, 244 S.
ISBN 978-3-631-56320-5 · br. € 50,80
Worin besteht der Unterschied zwischen Mensch und Tier? Ist der Mensch auch bloß ein Tier?
Der Autor verneint die letztgenannte Frage. Ausgehend von der klassischen Sichtweise, dass
das Vorhandensein von Freiheit die Lebenssituation des Menschen von der des Tieres qualitativ
unterscheidet, wird in der Arbeit das geltende Tierschutzrecht auf der Basis einer liberalen
Staatsphilosophie untersucht. Ist es möglich, das insoweit bestehende Spannungsverhältnis
zwischen „Recht und Ethik“ aufzulösen und zu zeigen, dass dem Tierschutz auch in einer
freiheitlichen Gesellschaft ein legitimer Platz zukommt? Der Autor bejaht diese Frage und
diskutiert hieran anschließend, wie ein modernes Tierschutzrecht in einer liberalen Gesellschaft
aussehen könnte.
Aus dem Inhalt: Der „Geist der Tiere“ als Gegenstand der Naturwissenschaften zwischen Empirie
und Normativität · Das „Konzept“ der Person · Rechtsverhältnis und Rechtsbegriff · Tierschutz
als Aufgabe des Rechts einer Freiheitsordnung · Freiheitliches Tierschutzrecht und geltendes
Tierschutzrecht · Straftaten gegen Tiere?
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