Jahresbericht 2013
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Jahresbericht 2013
JEDE INNOVATION HAT EINEN STARTPUNKT CTR JAHRESBERICHT 2013 2 CTR JAHRESBERICHT 2013 INHALT JAHRESBERICHT 2013 INHALT 3 Vorworte4 3 Blitzlicht8 3 COMET-F&E-Zentrum 2008–2014 10 3 Auftragsforschung und Förderprogramme 12 3 Kompetenz Intelligente Sensorik 14 3 Kompetenz Mikrosysteme 16 3 Kompetenz Funksensorsysteme 20 3 Kompetenz Optische Systeme 24 3 Kompetenz Energiesysteme 28 3 Kompetenz Simulation 30 3 Eine neue Ära: ASSIC – COMET 32 3 Human Resources 34 3 F&E – Kommunikation 36 3 Wissensbilanz38 3 Bilanz / Balance Sheet 2013 3 Gewinn-und-Verlust-Rechnung / Income Statement44 42 IMPRESSUM Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: CTR Carinthian Tech Research AG, Europastraße 4/1, 9524 Villach, Tel.: +43 4242 56300-0, Fax: +43 4242 56300-400, E-Mail: info@ctr.at, Web: www.ctr.at | Für den Inhalt verantwortlich: Vorstand der CTR AG | Konzeption und Gestaltung: designation – Strategie | Konzeption | Design, www.designation.at | Fotos: CTR/Helge Bauer, CTR/Hannes Kohlmeier, Stadt Villach, Land Kärnten, BMVIT, Industriellenvereinigung, Siemens, Science2Business Award, CTR/Lukas Neumaier, FHW Franz Haas Waffelmaschinen, Fraunhofer IPMS, Zeiss Microscopy, ASKION, Molecular Devices, Visionär/Fotolia.com, Aquir/dreamstime, KK | Druck: Carinthian Druck, Klagenfurt. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde bei Personen nicht durchgängig die männliche und die weibliche Form angeführt. Gemeint sind selbstverständlich immer beide Geschlechter. 3 4 CTR JAHRESBERICHT 2013 Mag. Georg Kapsch Präsident der Industriellenvereinigung Österreich „Forschung, Entwicklung, Innovation und Bildung sind unerlässliche Grundlagen für Beschäftigung und Wohlstand in Österreich.“ 3 Der Standort Europa wird für Leitbetriebe schwieriger: Durch Überregulierung und Überbürokratisierung von Forschungsinitiativen wird der Ausbau von Forschung und Entwicklung gehemmt. Heimische Betriebe bringen 60 % der F&E-Aufwendungen auf. Diese Leistungen aus allen Sektoren haben dazu beigetragen, dass Österreich ein Innovationsland ist und überdurchschnittlich viele hochwertige Arbeitsplätze bietet. Um den Standort Europa und insbesondere Österreich zu stärken, sind für die Industrie Entbürokratisierung, eine staatliche Mittelsteigerung und die Sicherstellung des Nachwuchses entscheidend. Uns ist bewusst, dass diese Mittel gegenfinanziert werden müssen und das Bundesbudget insgesamt nicht zusätzlich belasten dürfen. Dies sollte allerdings aufgrund der großen Einsparungspotenziale in vielen Bereichen kein Problem darstellen. Nur durch Investitionen in Forschung, Innovation und Technologie können wir Arbeitsplätze schaffen. 7 FORSCHUNG BRAUCHT UNTERSTÜTZER AUF VIELEN EBENEN Helmut Manzenreiter Bürgermeister der Stadt Villach „Die CTR AG sorgt dafür, dass der Wirtschaftsstandort Villach als ,Wissenswerkstatt‘ für neue, innovative Technologien bekannt wird und hochspezialisierte Wissenschaftler in unsere Stadt führt.“ 3 Villach – modern, dynamisch, attraktiv, vital. Villach ist nicht nur Synonym für Zukunft und Hightech, sondern auch für hohe Lebensqualität und rasante Aufwärtsentwicklung. Hauptausschlaggebend dafür war die Schwerpunktsetzung auf Hochtechnologie, aufbauend auf Leitbetreiben und weltweit führenden Hightechunternehmen wie Infineon oder Lam Research. Dass Villach heute in vielen Bereichen eine absolute Vorreiterrolle einnimmt, ist auch ganz besonders den Leistungen der CTR Carinthian Tech Research AG zu verdanken. Die CTR hat sich als strategischer Outsourcingpartner für Unternehmen im Bereich Forschung und Entwicklung hervorragend etabliert. Zahlreiche kleine und mittlere Betriebe, die sich keine eigene Forschungsabteilung leisten können, nutzen die geballte Forschungskraft, um ihre Wettbewerbsfähigkeit laufend zu steigern. Ganz besonders freut es mich aber auch, dass damit der Wirtschaftsstandort Villach als „Wissenswerkstatt“ für neue, innovative Technologien bekannt wird und zahlreiche Wissenschaftler sowie hochspezialisierte Techniker in unsere Stadt führt. 7 VORWORTE 5 Doris Bures Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie 3 Carinthian Tech Research war eines der allerersten Kompetenzzentren in Österreich, es war das erste im zukunftsweisenden Programm Kplus und hat später im COMET-Programm genauso reüssiert. Kurz gesagt: Die CTR ist eine Pionier- und eine Erfolgsgeschichte. Hier ist die Innovationspartnerschaft von öffentlicher Hand, Unternehmen und Wissenschaft beispielgebend verwirklicht. Die Ergebnisse entsprechen den hohen Ansprüchen, die für alle Projekte von COMET gelten: anwendungsorientierte Spitzenforschung und neue Technologien, die sich im internationalen Wettbewerb behaupten können. Aus meiner Sicht ist die CTR aber auch deswegen so bemerkenswert, weil hier gezeigt wurde, dass ein erfolgreicher Aufbau eines Technologiestandortes außerhalb der großen städtischen Zentren möglich ist. Sie hat insofern neben der technologiepolitischen auch eine wichtige regionalpolitische Funktion. Die CTR hat viel dazu beigetragen, dass Kärnten auf der Innovationslandkarte nachhaltig verankert wurde. 7 „Die CTR ist eine Erfolgsgeschichte. Hier ist die Innovationspartnerschaft von öffentlicher Hand, Unternehmen und Wissenschaft beispielgebend verwirklicht.“ :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: VORWORT DER EIGENTÜMER UND FÖRDERER Dr. Gaby Schaunig Landeshauptmann-Stellvertreterin Kärntens und Technologiereferentin 3 Als Technologiereferentin des Landes Kärnten freue ich mich ganz besonders über eine F&E-Quote von 2,8 % und die 3. Stelle im Bundesländervergleich. Das Regierungsprogramm 2013–2018 beinhaltet Maßnahmen zur Positionierung Kärntens mit dem Ziel der Stärkung von Forschung, Technologie, Entwicklung und Innovation, der Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen sowie einer energieeffizienten Wirtschaft. Mit den zahlreichen Initiativen von Leitbetrieben in den Bereichen Elektronik, Mikroelektronik und Mechatronik besetzt Kärnten zukunftsfähige technologische Stärkefelder, die von exzellenten Forschungszentren, einer internationalen Schule sowie der Fachhochschule Kärnten und der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt mit ihrem Know-how begleitet werden. Die CTR ist dabei ein wichtiger Innovationsmotor, dessen Ergebnisse unserem Land und seinen Einwohnerinnen und Einwohnern zugutekommen: direkt durch die Forcierung der regionalen Innovationskraft sowie die Stärkung und Schaffung hochqualifizierter Arbeitsplätze oder indirekt durch das internationale technologische Netzwerk, das Kärntens F&E-Sichtbarkeit erhöht. Das Land Kärnten unterstützt daher diese innovative Forschungsarbeit mit einer Basisfinanzierung. 7 „Die CTR leistet mit professioneller Forschungstätigkeit einen wesentlichen Beitrag, um Kärntens Position als Technologie-, Forschungs- und Innovationsstandort zu stärken und das Land vom InnovationFollower zum InnovationLeader zu entwickeln.“ 6 CTR JAHRESBERICHT 2013 ZUKUNFTSLÖSUNGEN MIT TECHNOLOGIEKOMPETENZ VORWORT DES AUFSICHTSRATSVORSITZENDEN Mag. Dr. Gerhard Herbst Aufsichtsratsvorsitzender 3 Die CTR AG ist seit vielen Jahren Partner für industrienahe Forschung und Entwicklung. Mit den auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene durchgeführten Projekten ist das Zentrum ein erfolgreiches Beispiel dafür, wie mit Forschungskompetenz die regionale Wirtschaft gestärkt und gleichzeitig internationale Anerkennung erlangt wird. Diese Sichtbarkeit ist ein wesentlicher Beitrag für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung. Mit dem im Jahr 2013 konzipierten und eingereichten Antrag für eine weitere COMET-Kompetenzzentren-Periode (2015–2022) strebt die CTR AG wieder einem Meilenstein für das Zentrum und Kärnten entgegen. Der technologische Fokus mit der „Intelligenten Systemintegration“ ist eine zukunftsweisende Ausrichtung, die sich auch durch das große Interesse und Bekenntnis renommierter Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft ausdrückt. Dem Bewertungsverfahren Mitte 2014 sehen wir sehr positiv entgegen. Meilensteine gibt es auch am Standort der CTR AG in Villach. Bis Ende 2015 investieren das Land Kärnten über die Kärntner Betriebsansiedelungs- und Beteiligungsgesellschaft m. b. H. (BABEG) und die Stadt Villach gemeinsam über 8 Mio. Euro in den weiteren Ausbau des Technologieparks. Es ist geplant, in den Folgejahren weitere 24 Mio. Euro zur Schaffung von über 16.000 Quadratmeter Fläche für Forschung und Entwicklung zu investieren. Durch die gezielte Investition in Infrastruktur und die gleichzeitige Forcierung der Bildung und der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung schaffen wir den „High Tech Campus Villach“ (HTC). Der Architektenwettbewerb ist bereits abgeschlossen, die Bauverfahren laufen und der Baubeginn ist im Sommer 2014 geplant. Damit wird der Forschungs- und Entwicklungsstandort Villach deutlich aufgewertet und Österreichs Position im Bereich Mikroelektronik gefestigt. Besonderen Dank möchte ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der CTR aussprechen. Sie liefern den wertvollsten Rohstoff für die Zukunft – Wissen. Ihre Kompetenzen, ihre Motivation und ihr Engagement sind jene Faktoren, die ein Forschungszentrum mit internationalem Format braucht. Erfreulich ist auch, dass sich das Forschungsteam kontinuierlich vergrößert und damit nachhaltig Forschung auf höchstem Niveau sicherstellt. Die Forschungsleistungen der CTR AG sowie die strategisch nachhaltige Ausrichtung lassen uns gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern mit viel Freude und Optimismus in die Zukunft schauen. 7 VORWORTE WACHSTUM UND 7 VERTIEFUNG :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: VORWORT DER VORSTÄNDE Dipl.-Ing. Simon Grasser Vorstand/CFO Dr. Werner Scherf Vorstand/CEO 3 Für die CTR war das Geschäftsjahr 2013 ein positives und zukunftsweisendes Jahr. Wir konnten nicht nur unsere Betriebsleistung auf 6,7 Mio. Euro steigern und neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen, sondern auch mit strategischen Weichenstellungen starten. Im Jahr 2013 wurden grundlegende Aktivitäten für eine weitere COMET-Kompetenzzentren-Ära gesetzt. Wir haben uns für die COMET-Ausschreibung 2015– 2022 mit dem Austrian Smart Systems Integration Center (ASSIC) beworben. Besonders freut uns, dass dieser Antrag von einem internationalen und renommierten Konsortium aus Wirtschaft und Wissenschaft getragen wird. Dieser positive Zuspruch bestärkt unsere Exzellenzinitiative im Bereich der Systemintegration und intelligenten Produktgeneration. ASSIC bildet eine logische Vertiefung unserer bisherigen Forschungskompetenz der Intelligenten Sensorik, indem es das interdisziplinäre System-Know-how von den Komponenten über die Modulebene bis hin zum integrierten Sensorsystem abdeckt. Weichenstellend sind auch die Planungen rund um unseren Standort. Im Technologiepark Villach wird ein Hightechcampus entstehen, der für unsere Forschungstätigkeit ab 2015 modernste Hightechinfrastruktur sowie einen dezidierten Forschungsreinraum vorsieht. Diese Infrastruktur bildet eine wertvolle Basis für unsere strategischen Forschungsaktivitäten. Erfreulich sind auch die Entwicklungen auf europäischer Forschungsebene. Durch den Besuch von Khalil Rouhana, Chef der EU-Generaldirektion CONNECT (Communications, Networks, Content & Technology), konnten wir die CTR-Strategie auf europäischer Ebene abstimmen. Europaweit vernetzt sind wir durch die Teilnahme an Leitprojekten (siehe Seite 12) sowie durch die Mitgliedschaft in Plattformen wie EPoSS und ECSEL Austria. Der Erfolg in Forschung und Entwicklung basiert aber einzig und allein auf motivierten und kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ihre Ergebnisse weist die Wissensbilanz der CTR aus: eine Steigerung der Forschungsvolumina sowie einen beispiellosen Anstieg an wissenschaftlichen Publikationen und Vorträgen. Diesem engagierten Team der CTR gilt unser besonderer Dank. Danken möchten wir auch unseren Kunden und Partnern. Die vertrauensvolle und stabile Kooperation ist für uns ein wichtiger Gradmesser für die Qualität unserer Leistungen. Wir laden Sie ein, diesen Jahresbericht zu lesen und so einen Überblick über Projekte, Zahlen und Fakten zu erhalten, und danken für Ihre Unterstützung. 7 8 CTR JAHRESBERICHT 2013 Die CTR entwickelt und forscht als Forschungszentrum für Intelligente Sensorik im Auftrag von Industrieunternehmen unterschiedlichster Branchen weltweit. CTR-BLITZLICHT UNTERNEHMENSENTWICKLUNG: 1997 Gründung 1999 Spin-off Active Photonics 2003 ISO-9001-/2000-Zertifizierung 1998 Kplus-Kompetenzzentrum 2003 Phönix Innovationspreis .......... .......... .......... .......... .......... .......... .......... .......... .......... .......... .......... . . . . . 2001 Umwandlung in AG 2007 COMET K1 Centre for Advanced Sensors VORSTAND AUFSICHTSRAT FÖRDERGEBER n Dr. Werner Scherf, Technischer Vorstand n ag. Dr. Gerhard Herbst, M Aufsichtsratsvorsitzender n MVIT (Bundesministerium für B Verkehr, Innovation und Technologie) n Dipl.-Ing. Simon Grasser, Finanzvorstand n Dr. Arnold Gabriel, Vorstand KABEG n n ipl.-Ing. Dr. Alexander Bouvier, D Treibacher Industrie AG MWFW (Bundesministerium für B Wissenschaft Forschung und Wirtschaft) n Land Kärnten n Land Steiermark n Europäische Union GESELLSCHAFTER n Entwicklungsagentur Kärnten GmbH n Stadt Villach n n n ipl.-Ing. Manfred Haas, D Infineon Technologies Austria AG n rof. Dr.-Ing. Dipl.-Phys. Hubert Lakner, P Fraunhofer-Gesellschaft, IPMS Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. n Mag. Emil Pinter, Stadt Villach Industriellenvereinigung Kärnten WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT n niv.-Prof. Dr. Bernhard Jakoby, U Johannes Kepler Universität Linz n on.-Prof. Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Josef H Affenzeller, AVL List GmbH Graz n niv.-Prof. Dr. Wilfried Mokwa, U Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH) FÖRDERSTELLEN n FG (Österreichische F Forschungsförderungsgesellschaft) n WF (Kärntner K Wirtschaftsförderungs Fonds) n FG (Steirische WirtschaftsS förderungsgesellschaft mbH) CTR BLITZLICHT 9 Mit uns zu forschen bringt: 1. Z ugang zu neuem Wissen – schneller 5. Innovations- und Projektmanagement – und unbürokratischer Zugang zu Expertenwissen und zur Highttechinfrastruktur effektive und termingerechte Konzeption und Umsetzung 2. N etzwerk – Zugang zum Wissensnetzwerk 6. F ördermanagement – Informationen über aus Wissenschaft und Wirtschaft Fördermöglichkeiten, strategische Partnerschaft im Rahmen des COMET- Forschungsprogramm 3. P artner auf Zeit – Forschen im Auftrag 7. Vertrauen und Schutz – Wahrung der bedeutet zeitliche und ressourcenmäßige Anpassung an das Projekt. Markt- und Verwertungsinteressen unserer Partner 4. K urze Innovationszeiten – Expertise und Technologien beschleunigen die Entwicklungszeit. 2013.1 Abschluss SAW-Hot-Projekt 2013.2 Start Projekt Gassensor, Projekt EVAnetz 2013.11 Präsentation TACO – ICT Vilnius 2013.3 Science2Business Award 2013.3 Start EPPL-Projekt 2013.4 Nominierung Energy Globe Award Austria 2011 Evaluierung COMET II (2012–2014) . . . . . . .......... .......... .......... .......... 2012 Energy Globe Award Kärnten 2013.11 Besuch Khalil Rouhana 2013.4 EPoSS-Mitgliedschaft . . . . . . . . . . . 2013.6 Best Paper Award M. Lenzhofer 2013.8 Abschluss TACO-Projekt 2013.9 THz Conference 2013.10 Motion Sensor MITGLIEDSCHAFTEN COMET-STRATEGIE-BOARD n AMA – Fachverband für Sensorik n Dr. Kurt Aigner, Infineon Technologies Austria AG n Arbeitsgemeinschaft Sensorik n Dipl.-Ing. Peter Heindl, Philips Austria n CSEL-Austria (Electronic Components and Systems E for European Leadership – Austria) n Dipl.-Ing. Josef Atzler, Molecular Devices n niv.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Hubert Zangl, Alpen-Adria-Universität U Klagenfurt n Ao. Univ.-Prof. Dr. Bernhard Lendl, Technische Universität Wien n PoSS – The European Technology Platform on E Smart Systems Integration n orschung Austria – Verband außeruniversitärer F Forschungszentren n Gesundheitscluster n IEEE – Institute of Electrical and Electronics Engineers n Industriellenvereinigung Kärnten n IVAM – Fachverband für Mikrotechnik n me2c – [micro] electronic cluster n ÖAGM – Arbeitsgemeinschaft für Mustererkennung n OGMS – Österreichische Gesellschaft für Mikrosystemtechnik Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Phys. Hubert Lakner, Fraunhofer Gesellschaft und Vertreter des CTR Aufsichtsrates n 10 CTR JAHRESBERICHT 2013 COMET ÖSTERREICHS KOMPETENZZENTREN :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Seit 2008 gehört die CTR als COMET-K1-Kompetenzzentrum zu den führenden Forschungsinstitutionen Österreichs. Das Forschungsprogramm COMET fördert exzellente Kompetenzzentren und treibt damit den gemeinsamen Innovationsmotor von Wissenschaft und Wirtschaft an. 3 Überholspur oder Pannenstreifen: Wo würden Sie niert. Das COMET-K1-Programm ist auf hochqualitaIhr Heimatland gerne sehen? Die Wirtschaft befindet tive mittel- bis langfristige Forschung in kooperativer sich in einem globalen Wettbewerb, der immer mehr Durchführung von Wissenschaft und Wirtschaft und nach dem Prinzip „Der Schnelle frisst den Langsaeiner damit verbundenen „open innovation“-Kultur men“ ausgerichtet ist. Umso wichtiger ist es daher, ausgerichtet. Insgesamt umfasst das Konsortium der Innovationen und damit auch Forschung und EntwickCTR 21 aktive Unternehmenspartner sowie 13 wissenlung zu forcieren und zu fördern. schaftliche Partner. Seit 2006 ist das Programm „COMET Competence Bis 2014 werden bei der CTR durch kooperative ForCenters for Excellent Technologies“ in der österreichischung Projekte mit einem Gesamtvolumen von 28 schen Technologiepolitik verankert Mio. Euro umgesetzt. Von 2010 bis und findet zahlreiche Nachahmer. 2014 läuft bei der CTR auch das AUF EINEN BLICK: COMET Heute arbeiten in den 21 Zentren K-Projekt IPOT, das sich auf die und 35 Projekten über 1500 ForVerbesserung von Photovoltaikmon Auftraggeber: Bundesministerium für Verscherinnen und Forscher. dultechnologien fokussiert. kehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und Bundesministerium für Wissenschaft, Das Partnernetzwerk, die exzellenForschung und Wirtschaft (BMWFW) FORSCHUNGSEXZELLENZ te Forschungskompetenz der CTR, n Förderstelle: Österreichische ForschungsAUS UND FÜR KÄRNTEN die kontinuierliche Aus- und Weiförderungsgesellschaft (FFG) terbildung des wissenschaftlichen n Ziel: Forcierung von Kompetenzzentren durch die Zusammenarbeit von WissenNachwuchses und schließlich Das COMET-Programm umfasst schaft und Wirtschaft die internationale wissenschaftlidrei Programmlinien: die K2-Zenn Linien: K2-Zentren 5; K1-Zentren 16; che wie kommerzielle Verbreitung tren, K1-Zentren und K-Projekte, K-Projekte 35 hochwertiger Forschungsergebnisdie sich hinsichtlich Projektvolu- n Forscherinnen und Forscher: 1500 se „made in Kärnten“ führten zu men, Laufzeit und Internationalität n Dissertationen/PhD-Thesen: 868 einem klaren, nachhaltigen Nutzen unterscheiden. Seit 2008 hat sich n Diplomarbeiten/Masterthesen: 1077 n P atente/Lizenzen: 185 für den gesamten Forschungs- und die CTR als K1-Kompetenzzentrum Wirtschaftsstandort. 7 für Intelligente Sensorik positio- n Publikationen: 5.612 COMET 11 SPITZENFORSCHUNG FÜR ÖSTERREICHS ZUKUNFT COMET-ZENTREN UND -PROJEKTE ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: DIE CTR IM COMET PROGRAMM n K 1-Kompetenzzentrum – Centre for Advanced Sensor Technologies n K-Projekt – IPOT Intelligent Photovoltaic mOdule Technologies n Laufzeit: 01.01.2008–31.12.2014 n Laufzeit: 01.05.2010–30.04.2014 n Unternehmenspartner: 21 n Unternehmenspartner: 7 n Wissenschaftliche Partner: 13 n Wissenschaftliche Partner: 2 COMET-INDUSTRIEPARTNER WISSENSCHAFTLICHE PARTNER •A strium Satellites GmbH (DE) •A VL List GmbH (AT) •B luetechnix GmbH (AT) •C oncast Technologies SRL (IT) •F ranz Haas Waffel- und Keksanlagen-Industrie GmbH (AT) •F raunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme – IPMS (DE) •H eraeus Electro-Nite International N.V. (BE) •H irschmann Automotive GmbH (AT) • Infineon Technologies Austria AG (AT) • IPAC Improve Process Analytics and Control GmbH (AT) •M aschinenfabrik Reinhausen (DE) •M olecular Devices (Austria) GmbH (AT) •P hilips Austria GmbH (AT) •R ATIONAL AG (AT) •S iemens AG (DE) •S MS Siemag AG (DE) •T .I.P.S. Messtechnik GmbH (AT) •T OMRA Sorting GmbH, vormals TiTech (DE) •U NISENSOR AG (CH) •V ectron International GmbH & Co KG (DE) •V olkswagen AG (DE) •A lbert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Mikrosystemtechnik – IMTEK (DE) •D anish Technological Institute, Centre for Microtechnology and Surface Analysis (DK) •D elft University of Technology, Pattern Recognition Laboratory | Department of Mediamatics (NL) •T echnische Universität Dresden (DE) •A lpen-Adria-Universität Klagenfurt (AT): Institut für Vernetzte und Eingebettete Systeme – NES Institut für Intelligente Systemtechnologien – SST Institut für Statistik – STAT • Integrated Microsystems Austria GmbH (AT) •T echnische Universität Wien (AT): Institut für Chemische Technologien und Analytik – CTA Institut für Photonik Institut für Sensor- und Aktuatorsysteme – ISAS Institut für Mechanik und Mechatronik – MEC Universitäre Service-Einrichtung für TransmissionsElektronenmikroskopie – USTEM 12 CTR JAHRESBERICHT 2013 WIR SIND INNOVATIONSMOTOR FÜR DIE WIRTSCHAFT ANWENDUNGSORIENTIERTE FORSCHUNG Die Forschungskompetenz der CTR wird weltweit genutzt. Profitieren können dadurch praktisch alle Industriebereiche wie Medizin-, Pharma-, Energie- und Umweltindustrie, Stahl- und Rohstoffbetriebe oder Automobil-, Maschinen- und Elektronikindustrie. 3 Unternehmen, die in Forschung und Entwicklung investieren, profitieren nachweislich in ihrer Wettbewerbsfähigkeit und ihrer Arbeitsplatzattraktivität. Für viele große, kleine, nationale und international agierende Unternehmen stellt sich eigentlich nur die Frage, ob sie ihre Innovationstätigkeit allein oder in Form einer Forschungskooperation durchführen. Expertenwissen, modernste Infrastruktur und systemische Umsetzungsqualität zählen zu den Vorteilen einer Zusam- menarbeit mit Forschungszentren. Erfahrene Experten und modernste Ausstattung – wie Speziallabore oder leistungsfähige Mess- und Prüfsysteme – sprechen für eine fundierte und effiziente Projektabwicklung. Forschungskooperationen mit der CTR können sowohl als reine Auftragsforschung als auch als geförderte Forschung im Rahmen nationaler und internationaler Programme durchgeführt werden. PROJEKTE IN LAUFENDEN FÖRDERPROGRAMMEN IM ÜBERBLICK FÖRDERPROGRAMME PROJEKTTITEL COMET-K1 COMET-K1 COMET K1 Centre for Advanced Sensors (2008–2014) COMET-K-Projekte COMET-K-Projekte COMET-K-Projekt IPOT „Intelligent Photovoltaic mOdule Technologies“ (2010–2014) FFG KMU-Paket Innovationsscheck, Feasibility Studies, Projektstart, Forschungscoach (laufend) FFG COIN SPECTROSMART – Smarte Spektrometer für die industrielle Prozesskontrolle (2011–2013) FFG „Produktion der Zukunft“ HT-SAW-Gassensor – Hochtemperaturtauglicher Surface-Acoustic-Wave-Gassensor (2013–2015) Klima und Energiefonds Smart City – Realising Villach‘s Smart City VIsion. Step I (2012–2015) Klima und Energiefonds EVAnetz – Inline Ethylen-/VinylAcetat-Vernetzungsgradkontrolle in Photovoltaikmodulen (2013–2015) EU FP 7 TACO – 3D Adaptive Camera with Object Detection and Foveation (2010– 2013) EU Interreg IV Italien-Österreich Smart Energy – Network of Excellence (2012–2104) ENIAC Joint Undertaking and EPT300 – Enabling power technologies on 300mm wafers (2012–2015) Member Countries ENIAC Joint Undertaking and Member Countries EPPL – Enhanced Power Pilot Line (2013–2016) Netzwerk Wirtschaft und Wissenschaft Interdisziplinare Zusammenarbeit Systemexpertise Sensorikexpertise Hightechinfrastruktur Hochqualifiziertes Forschungsteam ANWENDUNGSORIENTIERTE FORSCHUNG Acexon Technologies Pte Ltd (SG) • ANDRITZ HYDRO AG (AT) • ASKION GmbH (DE) • Avangard AVA (RU) • Bluetechnix GmbH (AT) • Bruker Optik GmbH (DE) • CADwalk – Design & Simulation GmbH & Co. KG (DE) • Centre National de la Recherche Scientifique (FR) • Context Type & Sign Pink GmbH (AT) • DLR – Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DE) • energetica Energietechnik GmbH (AT) • EPCOS AG (DE) • FEMTOLASERS Produktions GmbH (AT) • Fleischmann & Petschnig (AT) • Flextronics International GmbH (AT) • FOMOS-Materials (RU) • GVR Trade (DE) • HANA EVERTECH Co., Ltd. (KR) • Heraeus Elektro-Nite (BE) • Hescon Multiserve BV (NL) • HM Energy, LLC (US) • HUECK FOLIEN GmbH (AT) • HW-Sintertechnik GmbH (AT) • IDENTEC SOLUTIONS AG (AT) • IMT RAS (RU) • FORSCHUNGSPARTNER AUFTRAGSFORSCHUNG PARTNER NATIONALER FORSCHUNGSPROGRAMME PARTNER INTERNATIONALER FORSCHUNGSPROGRAMME AUSZUG Institut Pierre Vernier (FR) • ISN Innovation COMET-KOMPETENZZENTRUM Service Network (AT) • ISOVOLTAIC GmbH (AT) • JLC Japan Laser Corporation (JP) • K+S AG (DE) • KELAG Netz GmbH (AT) • KIOTO Photovoltaics GmbH (AT) • Kompetenzzentrum Holz GmbH (AT) • Lam Research AG (AT) • Lee Ching EFFIZIENTE FORSCHUNG Technology Co., Ltd. (TW) • LDIC GmbH (DE) • Die CTR unterstützt Unternehmen entlang der gesamten F&E-Kette von ersten Machbarkeitsstudien über Simulationen und Tests bis hin zu Prototypen für Produkt- oder Systemlösungen. Die Projektdauer richtet sich dabei nach der Aufgabenstellung und kann von einer Woche bis hin zu langfristigen Projekten reichen. Begleitend berät die CTR über unterschiedliche Fördermöglichkeiten und hilft auf Basis eines breiten Netzwerkes, den richtigen Partner für das jeweilige Projekt zu finden. Für die Partner der CTR ist diese fundierte und umfassende Forschungskompetenz ein wahrer Innovationsturbo, der nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit steigert, sondern gleich LINK den gesamten Technologiestandort Österreich fördert. 7 M-Tech (AT) • Maschinenfabrik Reinhausen (DE) • MISiS (RU) • NanoSYD (DK) • Nanotech (DK) • NIL Technology (DK) • Ortner Reinraumtechnik (AT) • OSRAM GmbH (DE) • Oxford Technologies (GB) • QuantaRed Technologies GmbH (AT) • Research and Development of Carbon Nanotubes S.A. (GR) • RMA Ressourcen Management Agentur (AT) • Rolls-Royce Group plc (GB) • SENSeOR SAS (FR) • sensotech GmbH (AT) • SoltaBond GmbH (DE) • Sopra (FR) • Stadtwerke Klagenfurt (AT) • Stiftelsen SINTEF (NO) • Syddansk Universitet (DK) • Symvaro GmbH (AT) • TAGnology RFID GmbH (AT) • TEC Austria (AT) • Technikon Forschungs- und PlanungsgmbH (AT) • Technische Universität Clausthal (DE) • The Shadow Robot Company Limited (GB) • Ulbrich of Austria (AT) • Universidad de los Andes (CO) • University of Oklahoma (US) • VIGO System http://goo.gl/zvhVd S. A. (PL) • Zimmer Energietechnik GmbH (AT) 13 14 CTR JAHRESBERICHT 2013 KOMPETENZ INTELLIGENTE SENSORIK :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: FÜR DIE PERFEKTE INNOVATION ÜBERSCHREITEN WIR GRENZEN Je intelligenter technische Geräte sind, desto mehr Informationen benötigen sie über ihre Umgebung. Diese Informationen liefern Intelligente Sensoren. Die CTR nutzt unterschiedliche Technologien und lässt sie als Intelligentes Sensorsystem zusammenspielen. 3 Ob in der Unterhaltungselektronik, im Maschinenbau oder in der Medizintechnik: Es gibt kaum noch einen Bereich, in dem nicht Sensoren die Umgebung überwachen, Veränderungen messen und dadurch die Basis für automatisierte Prozesse liefern. Das macht die Sensorik zu einer der Schlüsseltechnologien, quer durch alle Branchen. Entscheidend ist – und hier kommt die CTR ins Spiel –, diese Sensoren mit Intelligenz auszustatten, sie mit unterschiedlichen Technologien wie Elektronik, Mechanik oder Optik zu kombinieren und auf möglichst kleinem Raum zu integrieren. Die CTR als Kompetenzzentrum für Intelligente Sensorik hat sich genau dies zur Aufgabe gemacht. Der technologische Fokus liegt in den Bereichen • Optische Systemtechnik • Mikrosystemtechnik • Funksensorsysteme • Energiesysteme Ergänzt werden diese Bereiche durch fundierte Simulationsexpertise. Die Ausrichtung dieser in enger Verbindung stehenden Technologieplattformen erlaubt es, Hightechlösungen vom Labor in die industrielle Praxis zu bringen. INTELLIGENTE SENSOREN UND SYSTEME Es gilt, aus der Vielzahl von Technologien, Materialien und Funktionen die jeweils optimale Kombination herauszufiltern. Dabei ist Systemwissen über den Fachbereich oder gar die Branche hinaus gefragt. Die CTR kann als Forschungszentrum für Intelligente Sensorik alle Expertisen vom Entwurf bis zur Anwendung einbringen und als Kompetenzplattform für Systemintegration dienen. Dieses System-Know-how schlägt die Brücke zwischen Erfindung, Innovation und Anwendung und schafft neue Produkte und Prozesse mit der Industrie. 7 KOMPETENZ INTELLIGENTE SENSORIK 15 ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: 16 CTR JAHRESBERICHT 2013 KOMPETENZ MIKROSYSTEMTECHNIK MIKROCHIP ZUR SYSTEMANWENDUNG 17 VOM KOMPETENZ MIKROSYSTEMTECHNIK ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Kleiner, leistungsfähiger, zuverlässiger und dabei preiswerter – diese Anforderungen bestimmen viele Produkte und Prozesse. Die Mikrosystemtechnik gehört weltweit zu den Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Bei der CTR forscht das Team an großen Lösungen mit kleinen Systemen. 3 Die Mikrosystemtechnik hat Branchen wie die Automobiltechnik (Airbags, ABS), die Kommunikationstechnik (Smartphone, Navigationsgeräte) oder auch die Medizintechnik (Endoskopie) revolutioniert. Neben diesen traditionellen Anwendungsgebieten haben sich in Form von Lifesciences, Produktionstechnik und Energieeffizienz große neue Einsatzbereiche aufgetan. VON KOMPONENTEN ZUM SYSTEM Die Mikrosystemtechnik und die Elektronik haben sich in den letzten Jahren zunehmend von der Realisierung reiner Komponenten hin zur Integration vernetzter Intelligenter Systeme entwickelt. Mit den so entstehenden „Smart Systems“ werden die Anwendungen kleiner, effizienter und auch zuverlässiger. Die CTR entwickelt Treibermodule und Regelungen für mikroelektromechanische Systeme (MEMS) und verarbeitet sie zu komplexen und intelligenten Sensorsystemen. Das Portfolio umfasst je nach angestrebter Applikation unterschiedliche MEMS-Technologien: •P hotonische MEMS: optische Projektionsund Sensorsysteme •M agnetische MEMS: Entwicklung von hochpräziser Magnetsensorik •A kustische MEMS: Mikrowandler zur digitalen Tonerzeugung Klassische Anwendungsmöglichkeiten für photonische Mikrosysteme sind optische Schalter für die Telekommunikation, Barcodescanner, Mikroprojektoren oder Displays. Neuere Themen sind die Miniaturisierung spektroskopischer und/oder optischer Sensoren für endoskopische Operationen oder dreidimensionale Objekterfassungen. Der Entwicklungsschwerpunkt der CTR liegt in diesen neuen Themenfeldern. Aktiv sind die CTR-Forscher auch im Bereich der akustischen MEMS. Zu den klassischen Anwendungen von akustischen MEMS-Wandlern zählen Hörgeräte, Richtmikrofone sowie Ultraschallgeber und Implantate. MEMS-Mikrofone für mobile Geräte gewinnen dabei immer mehr an Bedeutung. Sie können die Soundqualität optimieren und den Energiebedarf senken. Im Projektteam „Magnetische Sensoren und Systeme“ forschen Experten mit stark interdisziplinär ausgeprägtem Background wie Elektro-/Biomedizin, Quantenoptik sowie Systems Engineering. Sie widmen sich den Herausforderungen des Packagings und der Intelligenten Systemintegration. Das CTR-Team hat das Know-how und die langjährige Erfahrung im Bereich der MEMS-Integration. Dies ermöglicht es, nicht nur mit der Technologie an sich zu arbeiten, sondern diese auch effizient für unterschiedliche Anwendungsfelder zu adaptieren. 7 18 CTR JAHRESBERICHT 2013 MINIATURISIERTE LASERSYSTEME 3 Die CTR nimmt im Forschungsbereich der kompakten, diodengepumpten Festkörperlaser und im Design laserbasierter Zündungssysteme (Optik, Mechanik, Elektronik) weltweit eine führende Position ein. Seit rund 20 Jahren wird international an der Laserzündung geforscht, bietet doch der Laser als Zündquelle gleich mehrere Vorteile: einen verbesserten Verbrennungsvorgang, die Möglichkeit einer Mehrfachzündung, einen geringeren Materialverschleiß sowie eine Verminderung des Schadstoffausstoßes. Doch der entscheidende Durchbruch von der reinen Grundlagenforschung zur industrienahen Entwicklung kam mit der drastischen Verkleinerung des Lasersystems durch die CTR. Die Miniaturisierung des Systems machte den Weg frei für „echte“ Anwen dungen. Erste Forschungen und erfolgreiche Tests liefen in der Automotorentwicklung und bei stationären Großgasmotoren. Forschungen für den Einsatz in Flugzeugturbinen folgten. Mehrere Studien und Tests belegten zudem, dass sich das patentierte HiPoLas® – High-Power-Laser-System für die Zündung in Raumfahrtanwendungen eignet. Die erfolgreichen Ergebnisse der Zündtests wurden im April 2013 auf der ersten internationalen Konferenz zur Laserzündung in Yokohama (JP) präsentiert. 2013 konnten die CTR-Forscher auch ein weiteres Einsatzfeld für das miniaturisierte Lasersystem erschließen: die laserinduzierte Plasmaspektroskopie. Hier wird das von den Laserpulsen erzeugte Plasma genutzt, um in kleinen, tragbaren Plasmaspektrometern beispielsweise Bodenproben schnell auf Spuren von Schwermetallen zu untersuchen. Der Laser kann damit auch zur Analyse von flüssigen, festen oder gasförmigen Stoffen dienen und als mobiles Analysegerät eingesetzt werden. 7 PROJEKT- HIGHLIGHTS AUSZEICHNUNG SCIENCE2BUSINESS AWARD 3 Die Kooperation „Mikrosysteme für schnelle Qualitätsanalysen“ wurde mit dem Science2Business Award 2013 ausgezeichnet. Die Kooperation von IPMS, HiperScan und CTR setzt genau dort an, wo auch unsere Aufmerksamkeit steigt, nämlich in der Kenntnis der Zusammensetzung unserer Produkte, unserer Nahrung oder unserer Arzneistoffe. Unternehmen der Chemie-, Pharma-, Food- oder Umweltbranche sind zunehmend gefordert, im Vorfeld zu prüfen, ob ihre Produkte höchsten Anforderungen entsprechen. Als Prüfmethoden eignen sich dazu beispielsweise die Nahinfrarot-(NIR-) oder die FourierTransform-Infrarot-(FT-IR-) Spektroskopie. Diese Analysen waren bisher jedoch nur mit Expertenwissen möglich und mit einem hohen Zeitund Kostenaufwand verbunden. Das Team forscht daran, durch mikrosystemtechnische Anwendungen schnelle, sichere und leistbare Analysen am „Point of Interest“ zu schaffen. Das erste Produkt „Apo-Ident“ für Apotheken ist auf dem Markt und kann Arzneirohstoffe schnell und sicher prüfen. Die CTR und IPMS waren für die Forschung und Systementwicklung zuständig, die Firma HiperScan vertreibt das Gerät „Apo-Ident“. Gefertigt wird es von der Firma WILD (Kärnten). Die laufenden Forschungen zeigen, dass diese Technologie Potenzial hat, die Qualitätskontrolle zu revolutionieren: Integriert in einem Handy, könnten Lebensmittel im Supermarkt kontrolliert werden, schnelle Luftgütemessung industrieller Anlagen oder ganzer Städte oder die mobile Abgaskontrolle in Autos rücken durch diese Entwicklung einen Schritt näher zur Umsetzung. 7 n Auszeichnung: Science2Business Award n Titel: Mikrosysteme für schnelle Analysen n Branche: Medizin, Pharmaindustrie, Lebensmittel- und Umweltanalytik n Partner/Länder: 3/2 n Dauer: 2002–2013 n F&E-Leistung: photonische Mikrosystemtechnik, optisches Design, Simulationen, Elektronik, Systemdesign, Spektrometeraufbau, Prototyp KOMPETENZ MIKROSYSTEMTECHNIK LEBEN DREIDIMENSIONAL BEOBACHTEN 3-D-BLICK FÜR DEN ROBOTER n Projekt: TACO Three-dimensional 3 Die dritte Dimension ist nicht nur im Kino ein Trend, Adaptive Camera with Object Detection and Foveation auch für die Industrie ist es nützlich, die „Form“ im n Programm: EU 7. RP Raum zu erfassen. Allern Laufzeit: 2010–2013 dings verfügen die meisten n Partner/Länder: 7/4 Roboter noch nicht über das n Link: www.taco-project.eu Sehvermögen, um ihr Umfeld in 3-D verstehen zu können. Genau dieser Aufgabenstellung widmete sich das TACO-Projekt. Das Forscherteam zeigte erfolgreich, dass eine 3-D-Kamera mit integrierten Laserscannern den Robotern eine bessere Sicht geben kann. Die entwickelte 3-D-Scanner-Kamera wurde hauptsächlich mit Hilfe zweier Technologien ermöglicht: der flexiblen, günstigen und robusten Hardware, basierend auf der Laserscanningtechnologie und der Software zur ultraschnellen Objekterfassung und zur Steigerung der Umweltwahrnehmung des Roboters. Die Kernkomponente des 3-D-Scanners ist ein mit CTR Technologie angesteuerter MEMS-Mikrospiegel. Die verwendeten Laserscanner haben bei der 3-D-Datenaufnahme entscheidende Vorteile: Sie arbeiten unabhängig von externen Lichtquellen und liefern präzisere Tiefeninformationen als alternative Systeme. Zudem sind sie sehr robust gegenüber Störungen wie etwa Sonneneinstrahlung oder schnellen Intensitätsvariationen bei künstlicher Beleuchtung. Die Projektpartner – Technikon (AT), Fraunhofer (DE), Shadow Robot Company und Oxford Technologies (GB), TU Wien (AT), Sintef (NO) und CTR – sind mit diesem 3-D-Kamera-System einen entscheidenden Schritt vorangekommen, um es Robotern zu ermöglichen, dem Menschen Arbeiten wie Wartung, Sicherheitsleistungen, Reinigung oder Bauarbeiten abzunehmen. Die Ergebnisse wurden durch Publikationen und auf Konferenzen veröffentlicht sowie auf der ICT 2013 in Vilnius präsentiert. 7 3 Die Carl Zeiss AG, ein weltweit bekanntes Unternehmen der feinmechanisch-optischen Industrie, entwickelte ein neues Lichtblattmikroskop, mit dem man das Leben von Organismen dreidimensional untersuchen kann. Die Mikrokomponenten dafür wurden vom Fraunhofer IPMS und der CTR entwickelt. Das Lichtblattmikroskop nutzt dabei ein neues einzigartiges Optikkonzept, das Zylinderoptik mit Laserscanning verbindet. Eines der dabei verwendeten Scannermodule wurde am Forschungszentrum CTR entwickelt. Ausgehend vom Mikroscannerspiegel von IPMS schuf die CTR eine miniaturisierte Plattform zum Betrieb, zur Regelung und zur Kapselung von Mikroscannerspiegeln mit einer Schwingachse (MOEMS 1-D-Scannermodul). Der Mikroscanner samt Ansteuerelektronik wurde an die Erfordernisse des Mikroskopiesystems angepasst. Er hat eine geringe Größe und verfügt über eine hohe Scanfrequenz mit einer hochstabilen und extrem rauscharmen Schwingungsform. Das Mikroskopsystem arbeitet mit einem aufgefächerten Lichtstrahl, dem Lichtblatt, der die Probe durchstrahlt. Durch die Rotation der Probe entstehen Multiviewbildstapel, die sich zu 3-D-Rekonstruktionen und im Zeitverlauf verknüpfen lassen. Das ZEISS Mikroskopsystem Lightsheet Z.1 bietet Biologen neuartige Möglichkeiten, dynamische Prozesse in lebenden Organismen vollständig abzubilden. So können Biologen die Differenzierung von Zellgruppen oder die Entwicklung ganzer Organismen über Tage hinweg beobachten, ohne die Probe zu beeinträchtigen. Besonders bei großen Objekten, wie beispielsweise Embryonen von Fruchtfliegen oder Zebrafischen, liefert das Lichtblattmikroskop mehr Informationen als etablierte Verfahren der Fluoreszenzmikroskopie. Weitere Anwendungsbereiche liegen in der Meeres- und Zellbiologie sowie in der Pflanzenphysiologie. 7 n F&E-Leistung: photonische Mikrosystemtechnik, optisches Design, Simulationen, Elektronik, Aufbau- und Verbindungstechnik, Systemdesign, Sensormodul n Branche: Medizin, Pharmaindustrie, Meeres- und Zellbiologie, Pflanzenphysiologie n Link: www.zeiss.com n Link: www.ipms-fraunhofer.de 19 20 CTR JAHRESBERICHT 2013 KOMPETENZ FUNKSENSORSYSTEME 21 EIN KRISTALL FUNKT UM DIE WELT KOMPETENZ FUNKSENSORSYSTEME ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Die CTR-Forscherinnen und -Forscher arbeiten mit Kristallen, die drahtlos Informationen liefern, und das an extremsten Orten und bei extremsten Temperaturen. Ihr Wissen und ihre Systemkompetenz sind weltweit gefragt. 3 Er schimmert nur wenig, ist gerade einmal ein paar Millimeter groß und hat die Eigenschaft, mechanischen Druck in elektrische Spannung umzuwandeln: der Piezokristall. Für das CTR-Forscherteam gehört er zum Alltag. Erst ihr Wissen und ihre Erfahrung machen den Piezokristall zum Intelligenten Sensorsystem, der physikalische Größen per Funk messen oder Objekte identifizieren (RFID) und lückenlos verfolgen kann. Für den industriellen Einsatz sind die Funksensoren aber deshalb so interessant, weil sie robust und passiv sind, also keinen Strom und keine Batterie benötigen. Sie basieren auf dem physikalischen Effekt der Oberflächenwellen (engl. SAW Surface Acoustic Wave). Ihre Energie erlangen sie, wenn sie über ein Funksignal auf einer bestimmten Frequenz angeregt werden. Aus der Reflektion der Wellen können dann die Identifikation des Messpunktes, Entfernungen, Temperaturen, Druck oder ähnliche physikalische Werte herausgelesen werden. Da sie bei Staub, Erschütterungen und bei extremen Temperaturen (–200 °C bis +600 °C) Daten übermitteln, eignen sie sich für industrielle Anwendungen. Zudem haben die Kristalle einen Kostenvorteil: Durch die geringen Initialkosten für ein neues Design sind sie gegenüber siliziumbasierten Sensoren circa um den Faktor 10 günstiger, da nur eine Schicht bearbeitet werden muss. SYSTEMWISSEN Durch langjährige Erfahrung und kontinuierliche Weiterentwicklung im F&E-Bereich der SAW-Sensoren weist die CTR eine umfassende Systemkompetenz auf. Das reicht von ersten messtechnischen Studien und Auswertungen über Algorithmen, Codierungen, Design und Performance bis hin zur Aufbautechnik, zum Lesegerät der Systemintegration. Durch dieses Systemwissen ist diese Forschungsleistung auch weltweit gefragt, sei es in Vorträgen bei der NASA, in Testsystemen an Universitäten in Asien oder Südamerika, in schweizerischen Medizintechnikapplikationen oder stahlharten Einsätzen in der Industrie. Die CTR forscht und entwickelt dabei SAW-Sensoren, die einzelne oder mehrere Parameter messen: • RFID-Transponder zur Identifizierung von Objekten • Sensoren für extreme Einsatztemperaturen zwischen –200 °C und +1000 °C • Drucksensoren für kabellose Messungen in rauer Industrieumgebung • Temperatur-, Kraft- und Dehnungsmesssensorik • Lesegeräte für besonders schnelle Auslesefrequenz und mobile Anwendungen Wissenschaftlich wird dabei eng mit dem IMTEK an der Uni Freiburg oder der Eidgenössischen Technischen Hochschule (EPFL – École polytechnique fédérale) in Lausanne und Industriepartnern zusammengearbeitet. 7 22 CTR JAHRESBERICHT 2013 EISKALT POSITIONIERT FUNKSENSOREN ZUR HIRNDRUCKMESSUNG n Projekttitel: SAW for 3 Im Projekt wird mit der Firma Medical Applications UNISENSOR, einem führenden medizintechnischen Mikrosensorn Branche: Lifesciences, hersteller, und zwei weiteren wisMedizin, Pharmaindustrie senschaftlichen Partnern an der n Partner/Länder: 3/2 Entwicklung eines implantierbaren, n F&E-Leistung: SAW-Sensorik, passiven SAW-Mikrosensors gearbeiMachbarkeit, Konzeption, tet. Ziel ist es, mit dem Prinzip eines Algorithmik, Auswertung, Membransensors die Basis für eine Entwicklung, Design, Kraft- und Druckdiagnostik für AnPrototyp Systemintegration wendungen in der Gastrologie, Urologie, Orthopädie oder Neurologie zu schaffen. Durch den kabellosen Mikrosensor können beispielsweise der Hirndruck nach Kopfoperationen oder bei einem Hydrocephalus (Wasserkopf) und seine Veränderung präzise beobachtet werden. Die Übertragung der Daten über Funk ermöglicht ein kontinuierliches und vor allem schonendes Patientenmonitoring. Besondere Herausforderungen in der Entwicklung sind die hohen Anforderungen an die Auflösung und Empfindlichkeit des Funksensors. Ein erster Prototyp wurde bereits entwickelt. Er verfügt über eine gute Sensitivität und löst den angestrebten Druckbereich von 100 mbar gut auf. 2013 konnten wichtige Fortschritte in der Funkübertragung erzielt werden. Gemeinsam mit der FH Joanneum in Kapfenberg wurde eine 2,4-GHz-Antenne entwickelt, die durch 4 cm dickes künstliches Gewebe problemlos funkt. Die Antenne wurde in Verbindung mit dem Drucksensor erfolgreich getestet. Die wissenschaftlichen und anwendungsnahen Erkenntnisse konnten in einem Konferenzbeitrag auf der AMA SENSOR in Nürnberg präsentiert werden. Das Forschungsprojekt zeigt, dass die passive Funksensorik in der medizinischen Telemetrie viele Ansatzpunkte bietet, um eine drahtlose Kommunikation zwischen Implantaten und der Außenwelt zu ermöglichen. 7 PROJEKT- HIGHLIGHTS 3 Für die Lagerung von biologischen Proben und die Handhabung von Biodaten suchte die Firma ASKION, ein Hersteller von medizintechnischen und bioanalytischen Systemgeräten, nach geeigneten Prozessüberwachungstechnologien. Da die biologischen Proben nur ab einer Temperatur von unter –130 Co dauerhaft lagerstabil sind, ist eine lückenlose Überwachung besonders gefordert. Wird diese kritische Temperatur nämlich überschritten, beeinträchtigt dies die Qualität der Zelle. Deshalb waren die Anforderungen an die Technologie dementsprechend: Sie sollte nicht nur tiefentemperaturtauglich, son dern auch kompakt sowie servicefrei sein und ohne externe Energieversorgung wie z. B. Batterien auskommen. Ziel war es, die einzelnen Transportbehälter zwischen den Biobanken automatisiert und effizient zu verfolgen und zu überwachen. Die Forscher belegten die Machbarkeit der SAW Technologie für die konkrete Anwendung und entwickelten daraus einen Prototypen. Erste Anwendungen belegen eine funktionierende Datenübertra gung und ein lückenloses Temperaturmonitoring. Jetzt gilt es, die Serientauglichkeit zu erreichen. Erste wissenschaftliche Belege und Studien für den Einsatz bei tiefen Temperaturen präsentierte das CTR-Forscherteam bereits im europäischen „SAWHOT“-Projekt. Das Projekt befasste sich mit der Erforschung und industriellen Anwendung von Funksensoren für extreme Temperaturbereiche. Dabei konnten die CTR-Spezialisten den Niedertemperaturbereich des SAW-Systems von –40 °C auf –200 °C erweitern. Die Ergebnisse wurden in zahlreichen Publikationen veröffentlicht und auf internationalen Konferenzen und Veranstaltungen präsentiert. 7 n rojekttitel: Passive Temperaturmessung P für Biodatenbank-Transportgefäße n Branche: Medizin, Pharmaindustrie n Partner/Länder: 1/2 n F&E-Leistung: SAW-Sensorik, Machbarkeit, Konzeption, Entwicklung, Design, Prototyp Systemintegration VIDEO LINK: KOMPETENZ FUNKSENSORSYSTEME DAS BESTE AUS ZWEI WELTEN INTELLIGENTE BACKPLATTE 3 In industriellen Produktionsanlagen werden Waffeln in großen Dimensionen mit Backplatten gebacken. Für die Qualität der Waffel sind sowohl die gleichbleibende Backtemperatur als auch der Verlauf des Backdruckes wichtig. Genau diese Parameter kann die „intelligente“ Backplatte dank eines Sensors jetzt während des Backvorganges ermitteln. Gemeinsam mit dem Unternehmen FHW Franz Haas Waffelmaschinen GmbH wurde ein Sensor entwickelt, der während des Backvorganges sowohl die Temperatur und den Druck als auch die Identität der jeweiligen Backplatte ermittelt. Durch diese neuartige und kombinierte Erfassung der Backtemperatur, des Teigdruckes und der Identität der Backplatte kann der Backprozess besser kontrolliert und die Qualität optimiert werden. Der Drucksensor wurde als SAW-Biegebalken mit Temperaturkompensation realisiert und in die Backplatte integriert. Die Entwicklung stellt eine weltweite Innovation dar, da bis dato keine SAW-Druck- und Temperatursensoren publiziert wurden, die bei Temperaturen von etwa 200 °C einsatzfähig sind. Das Sensorsystem wurde zum Patent angemeldet. 2013 erzielte man weitere Fortschritte, indem man die Sensitivität verbesserte, das Design des Sensors vereinfachte und die Komponentenanzahl reduzierte. n Projekt: SAW Sensors for Der Sensor wurde auf die Pressure and Force Hälfte verkleinert, und das bei n Partner/Länder: 3/2 besserer Funkperformance. n Branche: Anlagenbau, Nach dem erfolgreichen ProLebensmittelindustrie bebackbetrieb plant man die n F&E-Leistung: SAW-Sensorik, Umsetzung eines Pilotofens Machbarkeit, Konzeption, Algorithbei einem „Lead-User“. 7 men, Auswertung, Entwicklung, Design, Prototyp, Tests 3 Die Vorteile zweier Technologien in einem „stahlharten“ System vereint – so könnte man das Projekt „SAW-Hybridsensor“ auf den Punkt bringen. Das CTR-Forschungsteam hat schon etliche Stunden bei der Stahlproduktion verbracht. Immer angetrieben von der Motivation, den Stahlschmelzprozess per Funk bestmöglich zu messen und überwachen zu können. Denn je besser und effizienter dieser Prozess überwacht wird, umso mehr Qualität und Sicherheit erlangt man in der Produktion für Mensch und Maschine. Doch bei Einsatztemperaturen um die 1.400 oC, ist dies eine schwierige Angelegenheit – für die Forscher und die Ansprüche an die Technologie. Vernetztes und „hybrides“ Denken war da gefragt. Dabei kombinierten die Forscher das Funkprinzip der SAW-Technologie mit der extremen Temperaturstabilität eines Thermoelementes. Das Thermoelement verfügt über eine Temperaturstabilität von 1.500 oC. Es eignet sich daher ideal, um direkt im Schmelzprozess eingesetzt zu werden. Je heißer es wird, umso mehr elektrische Spannung wird am Thermoelement erzeugt. Kombiniert man dieses Element mit einem Sensor, basierend auf der SAW-Technologie, führt die elektrische Spannung des Thermoelements zu einer mechanischen Verspannung des SAW-Elements. Über den Transponder werden die SAW-Wellen dann wieder in elektromagnetische Wellen zurückgewandelt und per Funk ausgestrahlt. Das Prinzip wurde von den CTR-Forschern zum Patent (EP 2685406) angemeldet. Wissenschaftlich wird dabei eng mit dem EPFL Lausanne (Schweiz) kooperiert. n Forschungsfokus: Auf industrieller Seite SAW-Hybridsensor ist das Interesse groß, n Branche: Stahl-, denn das Beste aus zwei Edelmetallindustrie Welten ist für „stahln Partner/Länder: 2/2 harte“ Einsätze gerade richtig. 7 n &E-Leistung: F SAW-Sensorik, Machbarkeit, Konzeption, Design 23 24 CTR JAHRESBERICHT 2013 KOMPETENZ OPTISCHE SYSTEMTECHNIK 25 MIT BILDERN ANALYSIEREN KOMPETENZ OPTISCHE SYSTEMTECHNIK ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Die Experten der CTR im Bereich Optische Systemtechnik forschen an der berührungslosen Messung und Analyse mittels Licht. Die praxisorientierte Forschung, die enge Verzahnung mit anderen Technologien und das wissenschaftliche Netzwerk treiben diesen Forschungsbereich voran. 3 Die CTR deckt im Bereich der Optischen Systemtechnik die Informationsverarbeitung aller spektralen Bereiche vom ultravioletten, sichtbaren, infraroten bis hin zum Terahertz-(UV/VIS-, NIR-, MIR-, THz-)Bereich ab. Die molekulare Bildgebung (Molecular Imaging) ist dabei ein wichtiger Schwerpunkt, kombiniert diese Technologie doch die Vorteile von spektroskopischen Analysen mit bildgebenden Messverfahren. Präzise Analysen von stofflichen Zusammensetzungen werden damit möglich. Die CTR entwickelt dazu auch Anwendungen für die Wellenlängenbereiche der Röntgen-, Raman- und Terahertzstrahlung. Die Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen: •S ichtbares Licht: hochpräzise Spektroskopie und Einsatz in der Fluoreszenzdiagnostik •N ahes und mittleres Infrarot (NIR, MIR): Unterscheidung und Klassifikation von Materialien (Chemical Imaging) •T erahertz-Imaging: schichtweise Messungen inhomogener Proben •R aman-Spektroskopie: hochempfindlicher Ansatz zur Identifikation von Materialien und organischen Geweben VOM LABOR IN DIE ANWENDUNG Das Anwendungsspektrum von optischen Systemen in der Wissenschaft, der Technik, der Medizin, der Umweltanalyse, aber auch im Lebensmittel-, Chemie- oder Pharmabereich ist breit. Man denke nur an bildgebende Verfahren beim Arztbesuch, die 3-D-Objektvermessung oder die Analyse von Inhaltsstoffen in Luft, Wasser oder Lebensmitteln. Gerade für die moderne Produktions- und Fertigungstechnik bieten optische Systeme und Sensorverfahren neue Chancen hinsichtlich Qualitätskontrolle und Produktivität. Der Bedarf der Industrie an hochgenauen, flexiblen und integrierbaren Messverfahren steigt und ist für die CTR Auftrag, diese Forschungsarbeiten stets eng mit anderen Technologiefeldern zu verzahnen. Dieser Aspekt wird bei allen Forschungsaktivitäten im Bereich der optischen Messtechnik und Sensorik besonders berücksichtigt und beschleunigt den Weg vom Labor in die industrielle Praxis. Die anwendungsorientierte Forschung wird durch fokussierte Grundlagenforschung ergänzt. So kooperiert das CTR-Team unter anderem mit der Technischen Universität Delft, der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt sowie der Technischen Universität Wien. Die Ergebnisse daraus werden auf nationalen und internationalen Konferenzen sowie in entsprechenden Fachjournalen publiziert. 7 26 CTR JAHRESBERICHT 2013 HOCHGLÄNZENDE HOLZOBERFLÄCHEN IM VISIER 3 Hochglänzende Oberflächen sind im Möbelbau weiterhin im Trend. Entsprechend hohe Qualitätsanforderungen sind auch an den Holzwerkstoff-Herstellungsprozess und die Endprodukteigenschaften geknüpft. Je ruhiger die Oberfläche, desto klarer erscheint das Spiegelbild, kleinste Unebenheiten führen zu kontrastmindernden Fehlstellen und weniger „schönen“ Platten. Die steigenden Ansprüche von Endkunden als auch in der Industrie wecken das Interesse an zuverlässigen Messverfahren für die Qualitätssicherung dieser glänzenden Holzdekorplatten. Das-Wood-COMET-Zentrum in St. Veit an der Glan hat sich auf die Erforschung von Oberflächentechnologien von Holzverbundwerkstoffen fokussiert. Im kooperativen Forschungsprojekt haben sich die Kompetenzzentren Wood COMET und CTR zusammengetan, um die Expertise von Holztechnologien mit innovativem Sensor-Know-how zu verknüpfen. Ziel war es, ein optisches Messsystem zu entwickeln, das die Oberflächenruhe von Holzdekorplatten zerstörungsfrei überprüft. Dabei wurde ein Messsetup konzipiert, um die einzelnen Parameter von Möbeloberflächen objektiv zu generieren und zu klassifizieren. Die Ergebnisse können dann zur Qualitätsbeurteilung herangezogen werden. Das entwickelte optische Messsystem kann zur Produktionsverfahrensoptin Projekt: Charakterisierung der Oberflämierung einen chenruhe von Holzdekorplatten wertvollen Beitrag leisten. Und nicht nur das: Im Rahmen des Projektes wurde auch ein Patent (A 50528/2013) eingereicht. 7 n ooperation: K1-Kompetenzzentren Wood K COMET und CTR n F&E Leistung: optische Sensorsysteme, Validierung des physikalischen Messprinzips, Auswertealgorithmik, experimentelles Messsetup n Laufzeit: 2012–2013 (6 Monate) Unterschiedliche Lichtreflexionspunkte geben Aufschluss über die Oberflächenrauheit FORSCHUNG FÜR GESÜNDERES KOCHEN 3 Wie kann man Lebensmittel optimal verarbeiten, um ein Maximum der gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe zu erhalten? Initiiert von Philips Consumer Lifestyle Klagenfurt wird mit der Medizinischen Universität Innsbruck und dem Forschungszentrum CTR an einem Forschungsprojekt gearbeitet, um das Kochen gesünder zu machen. Der Startschuss fiel im 1. Halbjahr 2013. Im ersten Forschungsteil geht es um organische Stoffe, die auf natürlichem Wege, beispielsweise aus dem menschlichen oder pflanzlichen Stoffwechsel oder auch bei der Verarbeitung von Lebensmitteln, entstehen. Das Biozentrum der medizinischen Universität Innsbruck deckt diesen Forschungsteil ab. Ihr Forschungsziel liegt darin, diese Biomolekülinformationen zu nutzen, um den Fortschritt im Kochprozess beurteilen zu können. Die molekularen und zellulären Vorgänge beim Kochen, Braten und Entsaften geben Hinweise darauf, wann ein Lebensmittel optimal zubereitet ist und ein Maximum an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen erhalten bleibt. Gleichzeitig forschen die CTR-Experten daran, durch Sensortechnologien den Kochvorgang messbar zu machen. Clevere, mit sensorischer Intelligenz ausgestattete Küchengeräte können die Qualität und den Geschmack der zubereiteten Speisen verbessern. Das interdisziplinäre Forschungsteam konnte erste Forschungsergebnisse im Rahmen der „Phin Projekt: Philips Competence-Headquarter lips Innovation Days“ n Titel: Erforschung neuer Sensortechnodem gesamten Phi logien für die nächste Generation von lips-Konzern und alKüchengeräten zur gesunden Nahrungslen Verantwortlichen zubereitung aus den unterschiedlin Fokus: Machbarkeit, Entwicklung miniatuchen Produktkategoririsierter, kostengünstiger Sensorsysteme, en präsentieren. 7 Prototyping, Sensorintegration n Partner/Länder: 3/1 n Laufzeit: 2013–2015 KOMPETENZ OPTISCHE SYSTEMTECHNIK PROJEKT- HIGHLIGHTS TERAHERTZ ERWECKT INDUSTRIEINTERESSE 3 Teilnehmer aus den USA, den Niederlanden, Deutschland, der Schweiz, Litauen, Polen, Slowenien und Österreich trafen sich zur zweiten Terahertz Conference 2013 in Villach, organisiert von der CTR. Die Terahertzstrahlen (THz) haben eine Wellenlänge von 300 µm bis 1 mm und befinden sich zwischen dem Infrarot- und der Mikrowellenstrahlung, salopp formuliert zwischen der TV-Fernbedienung und der Mikrowelle. Dieser messtechnisch sehr n Veranstaltung: Terahertz schwer zugängliche Bereich Conference erlangt immer mehr Aufmerkn Termin: 9.–10. September 2013, samkeit von der Industrie, Villach kann man doch mit dieser Technologie viele Materialien, n Fokus: Terahertzerzeugung, Produkte oder auch fertig monDetektion bildgebender Erfassung, tierte Baugruppen vollkommen industrielle Anwendungen und durchleuchten und schichtEinsatzgebiete weise auf Einschlüsse, Risse n Teilnehmer/Länder: 50/8 oder Dotierungsfehler kontn Link: www.thz-conference.com rollieren. Selbst Analysen von Pharmazeutika oder Tabletten durch die Verpackung hindurch sind möglich, um z. B. Fälschungen, Drogen oder Sprengstoffe zu entlarven. Dadurch eröffnen sich komplett neue Möglichkeiten der Qualitätssi cherung, beispielsweise in der Automobil-, Kunststoff-, Pharmazie-, Halbleiter- oder Photovoltaikindustrie. Der Zu spruch der Industrie war groß und legte den Grundstein für eine Fortsetzung. 2013 vertiefte die CTR auch die wissenschaftliche Publikationstätigkeit in diesem Bereich. Im Rahmen einer Kooperation mit der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt wird eine Dissertation zum Thema „THz imaging and spectroscopy hardware and data analysis“ verfasst. Außerdem widmeten drei Studenten der TU Graz sowie der Alpen-Adria -Universität Klagenfurt ihre Projektpraktika der Erforschung dieser vielversprechenden Technologie. 7 Die Veranstaltung wurde kogefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT). FINGERABDRUCK AUF MOLEKÜLEBENE 3 Laufende Forschungen bei der CTR beschäftigen sich intensiv mit der Raman-Spektroskopie, die die spektrale Charakteristik der unelastischen Lichtstreuung an verschiedenen Materialien untersucht. Die Vorteile liegen darin, dass sich die Technologie für Feststoffe und Flüssigkeiten eignet und Analysen auch durch Wasser oder Glas- oder Polymerverpackungen hindurch möglich sind. Dadurch erhält man detaillierte Informationen über die chemische Struktur und die molekulare Zusammensetzung eines Messobjektes, ohne dabei das Messobjekt zu zerstören – quasi einen einzigartigen charakteristischen Fingerabdruck. Die CTR-Forschung umfasst Untersuchungen im Bereich der Lebensmittelkontrolle, wo es um die schnelle optische Detektion von Einzelbakterien geht. Im Lifesciencesbereich forscht die CTR an menschlichem Gewebe, um Aufschlüsse über die Vitalität des Gewebes zu erhalten. Besonders industrienah sind die CTR-Forscher bei Recyclinganwendungen. Dazu entwickelten sie einen Prototyp zur Glassortierung, der unterschiedliche Glassorten in Echtzeit erkennt und diese mit hoher Genauigkeit trennt. Auch in der Photovoltaik wollen die CTR-Forscher mittels Raman-Spektroskopie neue Maßstäbe setzen. Mit dem 2013 gestarteten Projekt EVAnetz wird die Methode zur Vernetzungsgradkontrolle der Einkapselungsfolie genutzt. Ziel ist es, diese Analyse im Herstellungsprozess zu integrieren und eine lückenlose Prozesskontrolle zu ermöglichen. Die Raman-Spektroskopie wird auch zur Analyse von Halbleitern verwendet. Dazu liefert die CTR ihre Expertise unter anderem im Rahmen des ENIAC-JU-Projektes EPPL (Enhanced Power Pilot Line) zur Messung mechanischer Spannungen und weiterer qualitätsrelevanter Parameter in Silizium. 7 n Forschungsfokus: angewandte Raman-Spektroskopie n Partner/Länder: 4/2 n F&E-Leistung: Machbarkeitstudien, Tests, Systemkonzeption, Prototyping n Branche: Medizin, Pharmaindustrie, Zellbiologie, Pflanzenphysiologie, Halbleiterindustrie 27 28 CTR JAHRESBERICHT 2013 EFFIZIENTE ENERGIEFORSCHUNG KOMPETENZ ENERGIETECHNIK Neue, alternative Energiesysteme sind gefragt, um den weltweit steigenden Energiebedarf zu decken. Die CTR-Experten forschen daran, die Photovoltaik im Strommix der Zukunft effizient zu gestalten. 3 Das Thema „Energie“ ist eine der zentralen Herausforderungen der Zukunft. Um alle Menschen mit Energie zu versorgen, müssen neue Wege eingeschlagen werden. Dazu gehören saubere und erneuerbare Energiequellen ebenso wie die Steigerung der Effizienz. Die CTR hat sich auf die Erforschung der Energiegewinnung durch die Photovoltaiktechnologie spezialisiert. Die Forschungsprojekte und Forschungskooperationen zielen darauf ab, die Effizienz von Modulen und die Qualitätssicherungsmaßnahmen in der Produktion zu verbessern. Als anwendungsorientiertes Forschungszentrum hat sich die CTR auf die Entwicklung Intelligenter Systeme spezialisiert. Dies umfasst die gesamte Wertschöpfungskette vom Siliziumrohmaterial über Modulkomponenten bis zum fertigen PV-Kraftwerk. Zu den Forschungspartnern zählen wissenschaftliche Institutionen genauso wie Unternehmen aus der Industrie. Durch gezielte Messungen mit modernem Laborequipment und einer Freilufttestanlage kann das CTR-Forscherteam unterschiedliche Photovoltaikmodule, neue Zelltechnologien sowie Energiespeichersysteme erforschen und bearbeiten und damit schon jetzt den Boden für eine effiziente Energiezukunft aufbereiten. 7 KOMPETENZ ENERGIETECHNIK PROJEKTHIGHLIGHTS VILLACH IST „SMART CITY“ 3 Wenn Menschen, Umwelt und Technologien gleichzeitig in eine Stadtentwicklung einbezogen werden, entsteht eine Smart City. Die Stadt Villach hat dazu das Projekt „Smart City Villach – VIsion Step I“ initiiert, um das Konzept für den Stadtteil Auen zu entwickeln und umzusetzen. Die Partner kommen aus der Industrie (ALPINE-ENERGIE Österreich GmbH, Infineon Technologies Austria AG, KNG Kärnten Netz GmbH, PwC Advisory Service GmbH, Siemens AG Österreich, Symvaro GmbH) und aus der Forschung (AIT Austrian Institute of Technology, CTR Carinthian Tech Research, FH Kärnten, RMA Ressourcen Management Agentur). n Projekt: Smart City Villach Das ganzheitliche Konzept „VIsion Step I“ berücksichtigt das Bewusstsein für den Energievern Laufzeit: 2012–2015 brauch und die Finanzien Partner: 11 rung von Energiesystemen n F&E-Leistung: Messsensorik, genauso wie die AufrüsSpeichertechnologien, tung des Stromnetzes zu experimentelle Versuchseinem „Smart Grid“ und anlage, Simulationen effiziente Speicher- und n Link: http://smartcityvillach.at/ Nutzungstechnologien. Die gesetzten Maßnahmen sind synergetisch aufeinander abgestimmt und umfassen etwa die Installation von Intelligenten Stromzählern, die Software „Das Energie Genie“, mit der man sein Energiesparverhalten optimieren kann, sowie „Living Lab“-Foren, in denen Bürgerinnen und Bürger aktiv mitwirken. In den von CTR und FH genutzten ENERGY LABS im Technologiepark Villach schuf man eine experimentelle Versuchsanlage, die einen typischen Haushalt mit Haushaltslasten, Speicher und Netzanschlüssen nachbildet. Relevante Szenarien werden nutzungsnah untersucht, um gleichzeitig die optimale Auslegung von Speicher- und Photovoltaikanlagen zu simulieren. Erste Ergebnisse wurden auf Konferenzen und Tagungen publiziert und auch im Rahmen einer Postersession ausgezeichnet. 7 Das Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Smart Energy Demo – FIT for SET“ durchgeführt. INTELLIGENTE PHOTOVOLTAIKMODULTECHNOLOGIEN 3 Im Projekt IPOT geht es um die Verbesserung der System effizienz von PV-Modulen. Spezielle Forschungsschwerpunkte umfassen die Optimierung des Wirkungsgrades, der Zuverlässigkeit, der Stabilität und Lebensdauer von PV-Modulen sowie die Produktionsoptimierung. Die Projektpartner sind Forschungseinrichtungen, KMU und große PV-Unternehmen: Infineon Technologies Austria GmbH (Leistungshalbleiter), Flextronics International GmbH (elektrische Schaltungen), Ulbrich of Austria (elektrische Verbindungselemente), SoltaBond GmbH (Kontaktierung von Solarzellen und Modulen), ISOVOLTAIC AG (Einkapselung, thermisches Management), energetica Energietechnik GmbH und KIOTO Photovoltaics GmbH (PV-Modul Assembling und PV-System-Installation) und die Forschungsinstitutionen AIT und CTR (Energieforschung, Nanosysteme, Sensorikmesssysteme). Die bisherigen Ergebnisse sind wegweisend. So wurde die Leistungserbringung der Module um mehr als 6 % gesteigert und die Produktion von PV-Komponenten optimiert. Aus wissenschaftlicher Sicht wurden 3 Patente eingereicht sowie 50 wissenschaftliche und technische Publikationen und 48 Medienveröffentlichungen erzielt. Im Jahr 2013 wurden große Performancegewinne durch die Verwendung neuartiger geklebter statt gelöteter Verbinder und neuer Einbettungsmaterialien und Frontgläser erzielt. Zudem wurde der eigens entwickelte Maximum Power Point Tracker zur Leistungsoptimierung bei Verschattungen finalisiert und vorgestellt. Damit konnte das Forschungsteam die gesetzten technischen Meilensteine voll erreichen und mit einigen Abschlussarbeiten dem Projektfinale im April 2014 entgegensteuern. 7 n Projekt: IPOT – Intelligent Photovoltaic mOdule Technologies n Projektdauer: 2010–2014 n Partner/Länder: 9/2 n Projektvolumen: 4,9 Mio. Euro n Auszeichnung: Energy Globe Award Kärnten n Projektwebsite: www.ipot-project.at Das K-Projekt IPOT wird im Rahmen von COMET Competence Centers for Excellent Technologies durch BMVIT, BMWFW und das Land Kärnten gefördert. Das Programm COMET wird durch die FFG abgewickelt. 29 30 CTR JAHRESBERICHT 2013 BESSER ALS DIE WIRKLICHKEIT KOMPETENZ SIMULATIONSTECHNOLOGIEN Noch bevor Anlagen oder Produkte entstehen, kann man einzelne Elemente oder das Gesamtsystem virtuell auf ihre Tauglichkeit testen. Computergestützte Simulationstechniken bilden die Wirklichkeit ab und beschleunigen den Entwicklungsprozess. 3 Die Simulationskompetenz wird von einem interdisziplinären Team mit Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft generiert. Dieses fachliche Know-how wird gleichermaßen in der Forschung als auch zur Lösung anwendungsorientierter Aufgabenstellungen genutzt. Mit fundierter Simulationenexpertise und entsprechender Softwareausstattung können Machbarkeitsabschätzungen und Innovationskonzepte im Vorfeld getestet und optimiert werden. Die steigende Bedeutung dieses Bereiches wird durch einen Personalaufbau bei der CTR in den letzten Jahren unterstützt. Die CTR-Kompetenzen konzentrieren sich auf folgende Simulationsbereiche: • Multiphysikalische FEM-Simulation: strukturelle, thermische Simulation •E lektromagnetische Simulation: 3- und mehrdimensionale Feldsimulation, Multi-Domain-Modellierung • CFD-Strömungssimulation: Strömungsverhalten von fluiden Medien wie Gasen und Flüssigkeiten sowie deren gegenseitige Beeinflussung • Optische Simulation: Beschreibung eines optischen Systems mittels Methoden wie Strahlverfolgung (ray tracing) oder Propagation elektromagnetischer Wellen 7 KOMPETENZ SIMULATIONSTECHNOLOGIEN ELEKTROMAGNETISCHE SIMULATION 3 Das Team der „ElectroMagnetic Sense and Control“ Gruppe hat ein System zur Vermessung elektromagnetischer Magnetfelder entwickelt. Begleitet werden diese experimentellen Auswertungen von theoretischen Modellbildungen und Computersimulationen. Dabei geht es insbesondere um die Plausibilisierung der Simulation und der Modelle sowie um die realitätsnahe Entwicklung magnetischer Systeme. Durch Multi-Domain-Modellierung können diese Systeme bezüglich „harsh environments“ (z. B. thermische und mechanische Wechselwirkungen) getestet und optimiert werden. Die daraus gewonnenen Ergebnisse ermöglichen ein verbessertes Verständnis des kompletten Sensorsystems und erlauben eine umfassende Optimierung des Sensors selbst als auch der Umgebung, in die er eingebettet ist. Auf wissenschaftlicher Seite werden eine Dissertation mit der Johannes Kepler Universität Linz sowie vier Masterarbeiten mit der FH Kärnten verfasst. Besonders erfreulich ist die Auszeichnung einer Masterarbeit, die sich mit analytischen Lösungen für elektromagnetische Feldprobleme befasste, im Rahmen des build! FH MasterCup. 7 VIDEO LINK: OPTISCHE SIMULATION UND KONZEPTION 3 Die optische Simulation und Konzeption ist für die CTRForschungen eine wichtige Basis zur Analyse und Optimierung von gesamten Systemen und deren Komponenten wie Linsen, Spiegel, Wellenleiter oder Beleuchtungen. Man erhält wertvolle Informationen über Abbildungseigenschaften, mechanische Toleranzen, Streulicht und physikalische Effekte wie die Beugung. Dabei wird mittels numerischer Methoden nach einem Minimum in der Gütefunktion (Strahlverfolgung) gesucht. Die Experten berücksichtigen Montagetoleranzen und thermische Eigenschaften, um damit das Gesamtsystem zu optimieren. Für Molecular Devices, einen führenden Hersteller von Messgeräten und Testassays im Bereich der Klinischen Diagnostik und Lifesciences, haben die CTR-Experten ein optisches Konzept für mikroplattenbasierte Laboranalysegeräte entwickelt. Die Ergebnisse waren derart positiv, dass sie bereits in der allerneuesten Gerätegeneration zum Nachweis von Wirkstoffen umgesetzt wurden. Entwicklungszeiten für neue Bauteile und Systeme wurden dadurch drastisch verkürzt. 7 31 32 CTR JAHRESBERICHT 2013 SMART SYSTEMS INTEGRATION COMET-PROGRAMM 2015–2022 Vom Intelligenten Sensor zum integrierten Sensorsystem – die CTR vertieft die Forschungskompetenz und geht mit dem „Austrian Smart Systems Integration Research Center“ ins Rennen um Österreichs Kompetenzzentren. 3 Im aktuell ausgeschriebenen COMET-Forschungsprogramm für die Jahre 2015–2022 hat sich die CTR mit dem Austrian Smart Systems Integration Research Center, kurz ASSIC, beworben. Mikrosensoren kombinieren mikromechanische, optische und elektronische Technologien mit dem Vorteil, dass die Systeme immer kleiner, funktionaler und zuverlässiger werden, und das bei relativ niedrigen Kosten. Dabei ist fundiertes Systemwissen über Komponenten, Technologien, Materialien, Aufbau und Verbindungstechnologien gefragt. ASSIC setzt auf drei Schwerpunkte: •M ikrosystemtechnologien Entwicklung und Herstellung akustischer und magnetischer Mikrokomponenten, Prozessund Reinraumtechnologien •H eterogene Integration Verbindung unterschiedlicher Technologien auf Chipebene wie auch auf Modulebene • Intelligente Systemlösungen Simulations- und Designmethoden, Modulintegration „Die Systemintegration hat großes Potenzial. Unterschiedliche Technologien zu verbinden und zu integrieren wird zur entscheidenden Innovationsfrage.“ Dr. Werner Scherf, Vorstand CTR INTERNATIONALE PARTNERSTRUKTUR Die ASSIC-F&E-Kompetenzen decken die gesamte Mikrosystemtechnik-Wertschöpfungskette ab. Der ganzheitliche Ansatz spiegelt sich auch in der Partnerstruktur wider: 17 Industriepartner, 12 wissenschaftliche Institute und 9 assoziierte Partner wollen mit ASSIC neue, zukunftsweisende Mikrosystemanwendungen schaffen. Zu den Unternehmen zählen langjährige Partner wie Infineon und AVList, aber auch neue Partner wie ABB, AT&S, Lam Research oder EPCOS. Insgesamt liegen für die neue COMET-Periode 14 Anträge bei der FFG vor. Das Auswahlverfahren umfasst eine fachliche, formale Begutachtung sowie ein Hearing. VERNETZUNG AUF ALLEN EBENEN Um sich national und international zu vernetzen und Interessen zu bündeln, ist die CTR Mitglied der nationalen Plattform ECSEL-Austria und der Europäischen Technologieplattform Smart Systems Integration – EPoSS. Mit den Forschungsschwerpunkten Intelligente Sensorik und Intelligente Systemintegration bereitet das Forscherteam aus Villach bereits heute den Boden für innovative Systemanwendungen vor, damit Mikrochips unser Leben auch in Zukunft einfacher, energieeffizienter und sicherer machen. 7 COMET-PROGRAMM 2015–2022 33 ASSIC Austrian Smart Systems Integration Research Center • Sensorelement • Sensormodul • Sensorsystem • Mikrosystemtechnik • Heterogene Integration • Systemintegration • Akustische und magnetische MEMS • Funktionales Verbindungs-Know-how • Integrierte photonische Systeme • Prozesstechnologien • Mikromechatronische Module • Simulations- & Design-Methoden Die F&E-Kompetenzen umfassen die gesamte Wertschöpfungskette – vom Halbleiterprozess bis zum integrierten Sensorsystem Das ASSIC-Netzwerk umfasst 17 Industriepartner, 12 wissenschaftliche Institute und 9 assoziierte Partner und erstreckt sich entlang der gesamten MikrosystemWertschöpfungskette 34 CTR JAHRESBERICHT 2013 HUMAN RESOURCES HUMAN RESOURCES MENSCHEN SCHAFFEN INNOVATIONEN Wissenszentren brauchen engagierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr Kenntnisse, ihre Erfahrung, ihre Motivation und ihr Engagement sind die Basis für exzellente Forschungs- und Entwicklungsergebnisse. 3 Hochqualifizierte Forscherinnen und Forscher – mit Erfahrung aus Industrie und Wissenschaft – bilden das Team der CTR. Die wissenschaftliche Qualität, die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Chancengleichheit werden gefördert. WACHSTUM Die stetig steigende Zahl an durchgeführten Projekten bringt auch einen kontinuierlichen Aufbau an Personalressourcen mit sich. Das wissenschaftliche Team der CTR konnte im Jahr 2013 um fünf neue Positionen ausgebaut werden. Besonderes Augenmerk wird in der Personalrekrutierung und der Personalentwicklung auf die Chancengleichheit von Frauen und Männern gerichtet. Das Wachstum an Personen und Aufgabengebieten der CTR wird auch im Personalentwicklungsplan insbesondere durch wissenschaftliche Karrieremodelle berücksichtigt. Auch das Teambuilding abseits des beruflichen Alltages kommt nicht zu kurz. NACHWUCHSFÖRDERUNG In der Nachwuchsförderung setzt die CTR in Form von Praktika, Diplomarbeiten und Dissertationen auf den wissenschaftlichen Nachwuchs, fördert aber auch Initiativen wie „fti remixed“, „Future Jobs“, „Villach4U“ oder „Praktikabörse“. Für diese jungen Talente öffnet die CTR gern die Labore, um sie für die Forschung als Berufsfeld zu begeistern. Als „Forschungsbotschafterinnen und -botschafter“ konnten die CTR-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter eine Vielzahl von Schülerinnen und Schüler bei Laborführungen und Vorträgen für das Thema Forschung sensibilisieren. INTERNATIONAL Von den 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der CTR haben gleich mehr als ein Drittel einen internationalen Hintergrund. Insgesamt 11 Nationalitäten, darunter Nationen wie Polen, Brasilien, Indien oder Frankreich, sind in der CTR vertreten. Die CTR unterstützt daher Initiativen wie den Carinthian International Club sowie die International School, um den Lebens- und Arbeitsstandort Kärnten für Menschen aus aller Welt attraktiv zu machen. Gleichzeitig sind die CTR-Forscherinnen und -Forscher auch als Kärntens Know-how-Botschafterinnen und -Botschafter international unterwegs, indem sie zu bedeutenden Kongressen wie in Japan oder den USA eingeladen werden. Auf europäischer Ebene können die CTR-Forscherinnen und -Forscher ihre Expertise einerseits in konkreten Projekten einbringen, zum anderen ist ihr Know-how aber auch in der Reviewertätigkeit bei EU-geförderten Projekten gefragt. 7 35 36 CTR JAHRESBERICHT 2013 F&E-KOMMUNIKATION FORSCHUNG KOMMUNIZIERT Wer liest schon gerne Formeln? Die CTR will komplexe Dinge verständlich kommunizieren und setzt dafür kontinuierlich Aktivitäten um Forschungsergebnisse in die Öffentlichkeit zu bringen. MAGAZIN „CTR TIMES“ FACHMESSEN UND VERANSTALTUNGEN 3 Neben dem Geschäftsbericht publiziert die CTR das Magazin „CTR times“, in dem neueste Forschungsprojekte und -ergebnisse, aber auch Partner aus Wissenschaft und Industrie vorgestellt werden. Das Magazin erscheint dreimal jährlich mit 12 Seiten. Eine PDF-Version ist online abrufbar. Der Vertrieb an ca. 1.200 Personen aus Wirtschaft und Wissenschaft wird durch einen E-Mail Newsletter ergänzt. Die Ergebnisse aus Forschungsprojekten wurden auf folgenden Fachmessen präsentiert: Photonix 2013 (Tokio, Japan), Optics & Photonics (Yokohama, Japan), Terahertz Conference (Villach, Österreich). Der Technologietransfer und das Networking wurden durch die Teilnahme an Clusterveranstaltungen (me2c, Gesundheitscluster, ASMET) sowie durch zahlreiche Mitgliedschaften in Fachverbänden (FORSCHUNG AUSTRIA, ARGE Sensorik, AMA, SPIE, IEEE, EPoSS) gefördert. WEBSITE UND SOCIAL MEDIA MEDIENPRÄSENZ Contents, also Inhalte, sind gefragt, um im Web und in den Social Media einen informativen Mehrwert für den Besucher und Leser zu erzielen. Die CTR nutzt dabei die Website www.ctr.at als zentrale Informations- und Kommunikationsplattform. Die Besucher der CTR sehen sich dabei im Schnitt 5,27 Seiten pro Besuch an und verweilen ca. 3 Minuten auf der Seite. Die Social-Media-Aktivitäten fokussieren sich auf Plattformen wie YouTube, Wikipedia, LinkedIn und XING. Die Artikel (redaktionell unabhängig) wurden aus Eigenrecherche gesichtet und zeigen 2013 eine Steigerung um 18 %. Bemerkenswert ist, dass mehr als die Hälfte (58 %) der Artikel die technologische Kompetenz der CTR im Fokus haben (Berichte über Projekte, laufende Forschungen, Partnerporträts). Durch 118 Artikel konnte ein medialer Marktwert von ca. 300.000 Euro erzielt werden. 7 F&E KOMMUNIKATION WELTWEITE WEBZUGRIFFE AUF WWW.CTR.AT 37 38 CTR JAHRESBERICHT 2013 WISSENS- BILANZ Jede Organisation schafft sich im Laufe der Zeit Werte und eine Kultur, die in einer kaufmännischen Bilanz nicht ausreichend abgebildet werden können. Die Wissensbilanz macht das intellektuelle Kapital wie Mitarbeiterwerte, Patente, Publikationen sowie den Imagetransfer nach innen und außen sichtbar. FORSCHUNGSPROGRAMME 3 Die CTR forscht und entwickelt an industrierelevanten Innovationen im Bereich der Intelligenten Sensorik. Jedem Projekt, jeder wissenschaftlichen Publikation und jeder Investition stehen konkrete Anforderungen und Aufgabenstellungen der Industrie gegenüber. Die Forschungspartner aus Wirtschaft und Wissenschaft forschen sowohl in strategisch angelegten Forschungs- und Technologieprogrammen (z. B. COMET, EU-Programmen), speziellen Initiativen (z. B. Bridge, NE 2020, KMU-Paket) und kundenbezogenen Auftragsforschungen als auch im Technologietransfer. WISSENSBILANZ FINANZKAPITAL Die CTR erwirtschaftete im Jahr 2013 einen Jahresumsatz von rund 6,8 Mio. Euro. Die Eigenfinanzierung lag dabei bei ca. 5,8 Mio. Euro und wurde auch dieses Jahr mit einer Basisfinanzierung durch das Land Kärnten und die Stadt Villach unterstützt. Der Selbstfinanzierungsgrad mit rund 87 % stellt einen Spitzenwert im internationalen Vergleich dar. Selbstfinanzierungsgrad: 87 % 2011 2012 2013 Betriebsleistung in TEUR 5.402 6.224 6.754 S Markterfolg in TEUR 4.776 5.780 5.849 * S Erlöse aus geförderter COMET-Forschung 3.331 4.402 4.567 S Erlöse aus geförderter Non-K Forschung 438 529 618 S Erlöse aus nicht geförderter Auftragsforschung 725 594 664 S Anlagevermögen in TEUR 628 698 535 F * Als Markterfolg gilt die Teilmenge der Betriebsleistung der im Wirtschaftsjahr erlös- bzw. ertragswirksam abgearbeiteten Mittel aus Forschungsprojekten, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen. PROGRAMM- UND AUFTRAGSFORSCHUNG Im Geschäftsjahr 2013 wurden insgesamt 64 F&E-Projekte der CTR bearbeitet. Mit der aktuellen Umsetzung von zwei EU-ENIAC-Projekten, einem EU-FP7-Projekt und einem Interreg-Projekt werden die strategischen Bemühungen um verstärkte internationale Projekttätigkeiten – nach dem erfolgreichen Abschluss von drei EU-Projekten im Vorjahr – weiterhin deutlich sichtbar. Das durchschnittliche Projektvolumen lag bei rund 106 TEUR, wobei 30 % mit KMU-Beteiligung abgewickelt wurden. Dies unterstreicht die Bedeutung der CTR als Inkubator für Forschung und Entwicklung sowohl auf regionaler als auch auf nationaler und internationaler Ebene. Anzahl der F&E-Projekte davon Anzahl der EU-Projekte davon Anzahl Projekte mit KMU-Beteiligung 64 F&E-Projekte 19 mit KMU-Beteiligung 4 EU-Projekte 2011 2012 2013 75 66 64 F 4 6 4 F 26 24 19 F 39 40 CTR JAHRESBERICHT 2013 HUMANKAPITAL Das wissenschaftliche Team konnte 2013 erneut ausgebaut werden und liegt bei 55 Mitarbeitern (Jahresdurchschnitt). Hervorzuheben ist der starke Zuwachs an Nachwuchswissenschaftlern am Zentrum. Neben sechs Junior-Researcher-Stellen wurde auch eine Post-Doc-Stelle im Bereich GaN besetzt. Erfreulich ist der Start von insgesamt drei neuen Dissertanten und zwei approbierten Dissertationen. Der Akademikeranteil am Zentrum von 86 % erstreckt sich auf folgende Fachbereiche: Elektrotechnik, Mechatronik, Technische Physik, Chemie, Telematik, Informatik. Die Schwerpunkte in den Bereichen der Nachwuchsund der Frauenförderung wurden im Geschäftsjahr 2013 aktiv weiterverfolgt. Zahlreiche Schülerbesuche in der CTR machten technische Forschung für junge Leute zugänglich und zeigten neueste F&EErgebnisse. Speziell im Rahmen des COMET-Programms wurde der Ausbau des wissenschaftlichen und industriellen Netzwerkes durch die Aufnahme neuer Partner und die in Kooperation mit unseren Partnern durchgeführten Dissertationen und Diplomarbeiten begleitet. 2011 2012 2013 43 50 55 S 37,2 43,9 48,7 S 33 39 44 S Anzahl der wiss. MitarbeiterInnen (VZÄ) 30,0 35,5 40,0 S Anteil der wiss. MitarbeiterInnen in % (Köpfe) 76,7 78,0 79,9 S Frauenanteil in % (Köpfe) 30,2 26,0 23,0 F Frauenanteil wiss. MitarbeiterInnen in % (Köpfe) 21,1 17,9 12,8 F Anzahl der internationalen wiss. MitarbeiterInnen (Köpfe) 13 16 20 S Anzahl der DissertantInnen (Köpfe) 10 14 14 D Anzahl der DiplomandInnen (Köpfe) 8 7 9 S Anzahl der PraktikantInnen (Köpfe) 11 9 10 S Frauenanteil wiss. Nachwuchs in % (Köpfe) 20,7 16,6 12,1 F Anzahl Weiterbildungstage pro MitarbeiterIn 3,7 3,7 3,2 F 71,4 71,6 93,9 S Anzahl der MitarbeiterInnen (Köpfe) Anzahl der MitarbeiterInnen (VZÄ) Anzahl der wiss. MitarbeiterInnen (Köpfe) Aufwand für die Personalentwicklung (TEURO) Die Tabelle bezieht sich auf Jahresdurchschnittswerte WISSENSBILANZ WISSENSCHAFTLICHKEIT 2011 2012 2013 37 52 78 S 8 9 16 S davon auf referierten Konferenzen 11 27 43 S davon Vorträge auf Kongressen/Konferenzen/Workshops 37 38 60 S Publikationen 7 118 7 100 2013 7 2 73 2012 73 75 2013 Anzahl der eingereichten Patente 2011 7 121 2012 73 76 davon in referierten Fachzeitschriften 2011 Exzellenz in der Wissenschaft ist ein CTR-Wert, der sich im täglichen Handeln der Forscher widerspiegelt. Neben der Generierung von wissenschaftlich hochwertigen Ergebnissen und deren internationaler Sichtbarkeit galt es auch 2013 wieder, die Technologieführerschaft in bestimmten Bereichen (u. a. SAW) weiter auszubauen. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten wurden in zahlreichen Publikationen, Patenten, Vorträgen und der Teilnahme an Veranstaltungen dokumentiert. In nahezu jedem der genannten Bereiche war es im vergangen Jahr möglich, die Leistung und damit die entsprechenden Indikatoren deutlich zu steigern. Anzahl der erteilten Patente F&E-KOMMUNIKATION Medienberichte Fachmessen (Aussteller/ Mitaussteller) 71 71 72 73 2013 74 2012 73 2013 74 73 2012 Eigene Medien („CTR times“, E-Newsletter) 2011 73 2011 2013 2012 2011 2013 wurden gezielte Veranstaltungen und Messen gewählt, um die CTR als Technologie- und Forschungszentrum in der Industrie wie auch als attraktiver Hightecharbeitgeber zu positionieren. Folgende Fachveranstaltungen wurden dafür genutzt: Photonix 2013 (Tokio, Japan), Optics & Photonics International Congress 2013 (Yokohama, Japan), Terahertz Conference 2013 (Villach). Die Seitenaufrufe der Website www.ctr.at beliefen sich auf 130.000. Die durchschnittliche Verweildauer beträgt 3,18 Minuten. Zudem nutzt man ausgewählte Onlineplattformen wie XING, LinkedIn, YouTube oder Wikipedia, um sich als technologischer Kompetenzträger sowie als attraktiver F&E Arbeitgeber zu positionieren. 7 Jobmessen 41 42 CTR JAHRESBERICHT 2013 BILANZ 2013 CARINTHIAN TECH RESEARCH Erläuterungen zu wesentlichen Jahresabschlussposten 2013 / Comments regarding the year-end financial statement 2013 Offenlegung / Disclosure Der Abschlussprüfer (Ernst & Young, Klagenfurt) hat den Jahresabschluss uneingeschränkt bestätigt. Die Offenlegung erfolgt im Firmenbuch des Landesgerichtes Klagenfurt unter FN 16389. / The auditors (Ernst & Young, Klagenfurt) have certified the financial statement without qualification. It is disclosed in the company register at Klagenfurt High Court under FN 16389. Immaterielles Anlagevermögen / Intangible Assets Das immaterielle Vermögen der Gesellschaft besteht aus EDV-Software. Zugänge in diesem Bereich wurden in der Höhe von TEUR 6 im betreffenden Wirtschaftsjahr getätigt. / The company’s intangible assets consist of computer software. Additions in this area amounted to Euro 6K in the period under review. Sachanlagen / Fixed Assets Der Schwerpunkt der Zugänge betrifft die technische Ausstattung (TEUR 150) sowie die Betriebs- und Geschäftsausstattung (TEUR 31). / The additions are primarily due to the technical equipment Euro 150K, operational and office equipment (Euro 31K). Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände / Accounts Receivable and Other Assets Forderungen aus Lieferungen und Leistungen: Der in der Bilanz ausgewiesene Bestand wurde durch Saldenbestätigungen nachgewiesen. / Accounts receivable for sales and services: the figure shown in the financial statement has been confirmed by the balances. Rückstellungen für Anwartschaft auf Abfertigung / Reserves for severance pay Die Abfertigungsrückstellung ist nach handelsrechtlichen Grundsätzen gebildet worden, es wurde mit 3 % abgezinst. / Reserves for severance pay have been made according to commercial law principles; they have been discounted at 3%. Übrige Rückstellungen / Other reserves In den übrigen Rückstellungen wurden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle im Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe oder dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich sind. / Applying the principle of caution, other allocations to reserves take into account all the risks identifiable at the time the financial statement was prepared and contingent liabilities in terms of level or cause and are based on figures according to reasonable commercial estimates. Verbindlichkeiten / Liabilities Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag unter Bedachtnahme auf den Grundsatz der Vorsicht ermittelt. / Liabilities are determined from the amount payable taking the principle of prudence into consideration. BILANZ BALANCE SHEET Aktiva Assets 31.12.2013* A) Anlagevermögen / Fixed Assets 31.12.2013* 535 I. Immaterielle Vermögensgegenstände / Intangible assets 1. Gewerbliche Schutzrechte, ähnliche Rechte und Vorteile / Concessions, licences and similar rights and advantages 27 II. Sachanlagen / Tangible assets 498 1. Bauten auf fremdem Grund / Land, leasehold rights and buildings, including buildings on non-owned land 11 2. Technische Anlagen und Maschinen / Technical equipment, plant and machinery 402 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung / Other operational and office equipment 85 4. Anlagen im Bau / operational equipment in process III. Finanzanlagen / Financial Assets 10 B) Umlaufvermögen / Current Assets 5.594 I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände / Accounts Receivable and Other Assets 1. Forderungen aus LuL / Trade accounts payable 762 677 2. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände / Other accounts and assets 85 II. Kassenbestand und Guthaben bei Banken / Cash on Hand and Cash in Bank 4.832 C) A ktive Rechnungsabgrenzungsposten / Deferred Charges and Prepaid Expenses 56 Summe Aktiva / Total Assets Passiva Liabilities and Shareholders’ Equity 6.185 31.12.2013* A) Eigenkapital / Shareholders’ equity I. Grundkapital / Subscribed capital II. Kapitalrücklagen / Reserves for equity III. Gewinnrücklagen / Profit reserves IV. Bilanzgewinn / Profit or loss for the financial year 31.12.2013* 519 73 384 7 55 B) Sonderposten für Investitionszuschüsse / Special account for funded investments C) Rückstellungen / Reserves and accured liabilities 939 I. Rückstellungen für Abfertigungen / Reserves for indemnifications 152 II. Sonstige Rückstellungen / Other reserves and accrued liabilities 787 D) Verbindlichkeiten / Liabilities 558 I. Erhaltene Anzahlungen / Deposits received 186 II. Verbindlichkeiten aus LuL / Trade accounts payable 186 III. Sonstige Verbindlichkeiten / Other liabilities 186 E) Passive Rechnungsabgrenzungsposten / Deferred items 4.169 Summe Passiva / Total liabilities and shareholders’ equity 6.185 * Zahlen in Tausend Euro / Figures in thousands of euro BILANZ GEWINN- UND-VERLUST-RECHNUNG INCOME STATEMENT 31.12.2013* 1. Umsatzerlöse / Sales revenues 31.12.2013* 5.611 2. A bdeckung laufender Kosten aus Basisfinanzierung / Cover of continuous cost from basic funding 572 3. Bestandsveränderungen / Decrease or increase of inventory 4. Aktivierte Eigenleistung / Capitalised assets 5. Sonstige betriebliche Erträge / Other operating revenues 333 6. Materialkosten / Cost of materials a) Verbrauch Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe / Cost of raw materials and supplies b) Aufwendungen für bezogene Leistungen / Cost of purchased services –1.839 –458 –1.380 7. Personalaufwand / Personnel expenses a) Gehälter / Salaries –3.394 –2.614 b) Aufwendungen für gesetzliche Sozialabgaben, Abfertigungen und sonstige freiwillige Aufwendungen / Social security and other benefit costs –780 8. Abschreibungen / Depreciation –349 a) auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen / Depreciation on intangible assets, plant and equipment –349 b) Auflösung Investitionszuschüsse / Release of funded investments 9. Sonstige betriebliche Aufwendungen / Other operating expenses 10. Betriebserfolg / Net operating profit 11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge / Other Interest and Similar Income 12. Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit / Earnings before interest and taxes 13. Steuern vom Einkommen und Ertrag / Taxes on earnings 14. Jahresüberschuss / Net income –962 –27 30 4 –4 0 15. Zuführung Investitionszuschüsse / Funded investments 16. Jahresgewinn / Profit 0 17. Gewinnvortrag / Profit brought forward 55 18. Bilanzgewinn / Profit of the financial year 55 * Zahlen in Tausend Euro / Figures in thousands of euro 44 www.ctr.at Warum hat der Teller einen Rand? Damit man darüber hinausblicken kann! Forschung und Entwicklung setzen Potenziale frei. Die CTR entwickelt und forscht als größtes anwendungsorientiertes Forschungszentrum Kärntens im Auftrag von Industrie unternehmen unterschiedlichster Branchen weltweit. Junge Talente entdecken und fördern. Die CTR fördert und unterstützt den Forschernachwuchs auf vielen Ebenen: Praktika, Diplomarbeiten und Dissertationen bieten motivierten Forscherinnen und Forschern eine interessante Zukunft in einem spannenden Tätigkeitsfeld. www.ctr.at/unternehmen Was morgen die Welt verändern soll, muss heute entwickelt werden. Forschungszentrum für Intelligente Sensorik LUST, ÜBER DEN TELLERRAND ZU BLICKEN? Das Magazin „CTR times“ liefert dreimal im Jahr Neuigkeiten aus Forschung und Entwicklung – kostenlos als Printausgabe oder via E-Mail. Kontakt: info@ctr.at www.ctr.at Ihr Startpunkt für Innovationen: www.ctr.at www.xing.com/companies/ctrcarinthiantechresearchag www.linkedin.com/company/ctr--carinthian-tech-research-ag http://de.wikipedia.org/wiki/Carinthian_Tech_Research www.youtube.com/user/theCTRAG