Pollizei dabbei Fachausstellung „Interpolice“ ab 2005 in Hannover

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Pollizei dabbei Fachausstellung „Interpolice“ ab 2005 in Hannover
In dieser Ausgabe
Kinderkrankheiten
Offene Tür
Seit Mitte September ist NIVADIS Die Polizeidirektion Hannover
in mittlerweile 14 Polizeiinspek- feierte das 100-jährige Bestehen
tionen im Produktivbetrieb. Wie
ihres Hauptbei jedem neu konzipierten Sydienstgebäudes
stem mit einem Plus an Funktiomit einem viernalität zeigen sich auch hier in der
tägigen Fest.
Startphase Kinderkrankheiten,
Dazu gehörte
die im Testbetrieb nicht aufzudekauch ein „Tag
ken waren. Seite 2
der
offenen
Tür“. Dieser Einladung folgten
über 25 000 Gäste. Seite 5
Personalmanagement
Informationen für die Niedersächsische Polizei
12/2003
Korruption und Wirtschaftskriminalität
LKA-Projekt
gut angelaufen
Die Polizei in Niedersachsen geht
bei der Bekämpfung von
Wirtschaftskriminalität und
Korruption neue Wege. Innenminister Uwe Schünemann stellte
jetzt in Hannover ein vom Landeskriminalamt (LKA) betreutes
Internetangebot vor, mit dem es
erstmals möglich ist, Hinweise zu
Straftaten völlig anonym abzugeben und ebenso anonym mit der
Polizei zu kommunizieren
(www.lka.niedersachsen.de).
Flankierend hat das Innenministerium zwei Internetseiten ins
Netz gestellt, die rund um die beiden Deliktsbereiche Informationen
bieten und jeweils einen direkten
Link zum LKA enthalten (www.
wirtschaftskriminalitaet.niedersachsen
.de sowie www.korruptionsbekaem
pfung.niedersachsen.de).
Schünemann wies darauf hin,
dass nach der jüngsten Studie einer
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 39
Prozent aller deutschen Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren Opfer wirtschaftskrimineller
Handlungen geworden seien. Allein
in Niedersachsen seien diesem
Deliktsbereich im Jahr 2002 mit
rund 400 Millionen Euro 51 Prozent
aller durch Straftaten verursachter
Schäden zuzuordnen.
Der Innenminister betonte, dass
gerade Informationsgewinnung
und Dunkelfeld ein großes Problem
für die Polizei darstellten. Insbesondere Insider aus Unternehmen
und Behörden scheuten sich oft, als
Zeugen und Hinweisgeber Informationen offen an Strafverfolgungsbehörden zu geben. Sie befürchteten Nachteile im beruflichen und
sozialen Umfeld. Genau hier eröffne das neue bundesweit einmalige
Verfahren eine große Chance.
Das von der Potsdamer Softwarefirma Business Keeper AG entwickelte System ermöglicht dem
LKA, Hinweise zu Wirtschaftsstraftaten und Korruption nicht nur
ohne Rückschlüsse auf den Absender entgegenzunehmen, sondern mit
den Hinweisgebern zu kommunizieren, nachzufragen und so auch
Plausibilitätsprüfungen anzustellen.
Auch die Hinweisgeber können
ihrerseits zum Fall nachfragen. Ihre
Anonymität wird dabei jederzeit
absolut gewahrt. Das System bietet größte Daten- und Zugriffsicherheit durch Verschlüsselung
und einen externen, speziell gesicherten Server in einem Hochsicherheitstrakt, den unter anderen
auch Banken zur Sicherung ihrer
Daten nutzen. Die Daten sind für
die Firma Business Keeper AG
nicht einsehbar. Lediglich Mitarbeitern des LKA ist der Zugriff auf
die Meldungen möglich.
Nach Angaben Schünemanns
wird das System im Rahmen eines
Pilotprojektes bis Ende Februar
nächsten Jahres getestet. Von den
Ergebnissen werde auch abhängig
gemacht, ob ein Einsatz in anderen
Kriminalitätsbereichen sinnvoll ist,
sagte der Minister.
Das LKA registrierte bereits eine
Woche nach Freischalten des Systems über 3400 Zugriffe. Und noch
besser: Es lagen zu diesem Zeit-
punkt bereits 47 anonyme Hinweise vor, von denen 28 einen möglichen
strafrechtlichen Hintergrund beinhalteten und
vom LKA weiter verifiziert werden müssen.
Über 70 Prozent der Hinweisgeber hatten einen
so genannten Postkasten
eingerichtet, so dass eine
gegenseitige Kommunikation möglich war.
Wolfgang Lindner, Leiter
der Zentralstelle Korruption: „Das Einrichten
eines Postkastens ist äußerst sinnvoll, weil in
fast jedem angezeigten Fall Nachfragen von den Wirtschaftsermittlern notwendig sind.“
Die eingegangenen Hinweise bezogen sich auf die gesamte Bandbreite wirtschaftskrimineller Straftaten. So wurden neben Korruptions-, Betrugs- und Untreuedelikten
auch Insolvenzstraftaten, Subventionsbetrug oder Urheberrechtsverletzungen mitgeteilt. Es kamen
aber nicht nur Meldungen aus Niedersachsen, sondern aus allen Teilen der Bundesrepublik. Das zeigt,
dass ein hoher Bedarf an der Kommunikationsplattform besteht.
Rüdiger Butte, Leiter des Landeskriminalamts: „Ich freue mich riesig, dass unser Projekt so hervorragend angelaufen ist. Wir dürfen uns
aber nicht auf den Zahlen ausruhen,
sondern müssen kontinuierlich dafür sorgen, dass diese Kommunikationsplattform innerhalb der öffentlichen Verwaltung, den Verbänden
und Unternehmen sowie der Öffentlichkeit nachhaltig bekannt gemacht
wird. Wir wünschen uns mit dem
Hinweisgeber eine vertrauensvolle
Zusammenarbeit. Solange dieser
seine Identität nicht freiwillig preis
gibt, bleibt er anonym, und es gibt
keine Möglichkeit, seinen Namen zu
ermitteln.“
LKA / kn
Der Wert eines Unternehmens
steckt nicht in Gebäuden und Maschinen, sondern in den Menschen.
Die Erkenntnis des früheren VWChefs Heinrich Nordhoff hat sich
die Landesregierung zu Eigen gemacht und ein entsprechendes
Personalmanagement-Konzept in
Auftrag gegeben. Mehr dazu lesen
Sie auf Seite 3
Kommissarin pfeift
Bibiana Steinhaus,
24, PK’in aus Bad
Lauterberg, pfeift
Fußballspiele der
Frauenbundesliga.
Bei den Herren läuft
sie bereits an der Linie auf. Seite 6
Rechtschreibreform:
Pollizei dabbei
„Nun ist es nicht mehr zu verheimlichen: Die Rechtschreibreform hat auch
bei der Polizei Einzug gehalten. Der Streifenwagen war mit dieser Beschriftung etwa vier Wochen im Einsatz, bevor der Schreibfehler (beziehungsweise die falsch aufgeklebte Folie) bemerkt wurde“, kommentierte POK Peter
Volland vom PK BAB Osnabrück trocken, „schoss“ dieses Foto und sandte
es an die PEB-Redaktion
Weißer Ring:
Gewalt in Schulen
Anlässlich des „15. Mainzer Opferforums“ des Weißen Rings trafen sich Experten aus Politik, Justiz und Wissenschaft, um über das
Thema „Gewaltprävention in der
Schule – Grundlagen – Praxismodelle und Perspektiven“ zu diskutieren.
Unter dem Vorsitz des Kriminologen und früheren niedersächsischen Justizministers Professor Dr.
Hans-Dieter Schwind hatte der
Fachbeirat Vorbeugung des Weißen
Rings die Tagung mit zwölf opferorientierten Thesen vorbereitet.
Unter anderem fordert der Fachbeirat, dem auch Günter Koschig
von der PI Goslar angehört, mehr
Schulsozialarbeiter, mehr Sportstunden für Jungen zwischen 13 und
16 Jahren, die im besonderen Maße
zu aggressivem Verhalten neigen sowie mehr Unterstützung der Elternschaft bei Gewaltprävention, denn
diese muss in der Familie beginnen.
Evaluierte Projekte wie zum Beispiel der „Faustloskoffer“, der im
Landkreis Goslar an Grundschulen
im Einsatz ist, wurde seitens der
Wissenschaft ebenso empfohlen wie
Mediationsprojekte in allen Schulstufen.
Schulen, die Konfliktschlichtung
einführen wollen, werden vom Weißen Ring unter anderem mit Informationen aus dem Programm
„Mediate“ unterstützt. T-Shirts,
Caps und Schlüsselanhänger als Erkennungszeichen gibt es für die
jungen Streitschlichter und Streitschlichterinnen kostenfrei.
Ziel des Weißen Rings ist es, mit
seinen Netzwerkpartnern, wie Polizei, Gewerkschaft der Polizei
(GdP), Sportlern und Medien die
Schulen bei ihren gewaltpräventiven Bemühungen zu stärken.
Die Ergebnisse der Tagung werden beim Weißen Ring in den Mainzer Schriften veröffentlicht. Sie
können unter der Internetadresse
www.weisser-ring.de eingesehen
werden.
Günter Koschig
Weißer Ring / kn
Fachausstellung „Interpolice“ ab 2005 in Hannover
Innenminister Uwe Schünemann
hat die Erweiterung der Fachmesse Interschutz um eine eigenständige Fachausstellung für innere Sicherheit, die Interpolice, begrüßt.
„Damit dokumentieren Polizei,
Feuerwehr und Rettungsdienste
ihre enge Zusammenarbeit.“
Die Interschutz habe sich etabliert und genieße bei nationalen
und internationalen Fachleuten
hohes Ansehen. „In Zeiten stetiger
Weiterentwicklung von Technologien, denen sich leider auch Kriminelle bedienen, ist eine moderne
Polizei gefordert“, so der Minister.
Eine solche Sicherheitsmesse
biete aber auch für alle Polizeibeschäftigten die Möglichkeit, sich
über Neuheiten in der persönlichen
Ausrüstung und technische Fortschritte zu informieren. Schünemann: „Eine moderne Polizei muss
sich ständig selbst überprüfen und
den Erfordernissen anpassen. Die
Fachausstellung Interpolice bietet
gerade für den Informationsaustausch zwischen den Sicherheitsfachleuten verschiedener Staaten
eine sehr gute Plattform.“
Die Interpolice findet erstmals
vom 6. bis 11. Juni 2005 als eigene
Fachausstellung im Rahmen der
Interschutz statt. Sie soll einen vollständigen Überblick über alle Verfahren und Innovationen rund um
die polizeiliche Arbeit und Aufgaben von Sicherheitsdiensten geben.
Die Interschutz findet alle fünf Jahre statt.
kn
Seite 2
PSt Reppenstedt:
In neuen Räumen
POLIZEI-EXTRABLATT
LtdKD Hans-Jürgen Wieben (l.) überreichte POK Klaus Müller den symbolischen Schlüssel für die neue Polizeistation. Gerald Pape (2. Reihe l.) und
Eckard Tschersich beobachteten die
Übergabezeremonie
Freuen können sich die drei Beamten der Polizeistation Reppenstedt über ihre neuen Diensträume
auf dem ehemaligen Gelände eines
Bauernhofes. Nach Abriss der Gebäude entstand auf der ehemaligen
Hoffläche ein großzügiges Einkaufszentrum. In die neu entstandene Ladenzeile wurde auch die
Polizeistation integriert. Die drei
Beamten zogen aus ihren alten
Diensträumen im Reppenstedter
Rathaus am 23. Oktober in die neuen Räumlichkeiten.
Der Leiter der PI Lüneburg,
LKD Hans-Jürgen Wieben, überreichte symbolisch den Schlüssel
für die neuen Diensträume.
Stationsleiter POK Klaus Müller,
PK Gerald Pape und PK Eckard
Tschersich freuen sich über ihre
neue Wirkungsstätte.
Michael Düker, PI Lüneburg
Digitalfunk:
PI Hildesheim:
NIVADIS:
Es gibt Kinderkrankheiten
Am 16. September ist es nach
umfangreicher Erprobungsphase
offiziell von Innenminister Uwe
Schünemann eingeführt worden.
Mittlerweile liegen umfangreiche
Anwendererfahrungen aus vierzehn Polizeiinspektionen vor, in
denen NIVADIS im Produktivbetrieb läuft. Tatsache ist, dass
das neue System trotz modernster
Technik und einem Mehr an
Funktionalität immer noch einige
Kinderkrankheiten hat.
Dies war die gemeinsame Auffassung von intensiven Gesprächen,
die von der Projektgruppe MIKADO-neu mit Anwendern aus den
Bereichen der Polizeiinspektionen
Hameln, Nienburg und Schaumburg auf konstruktiver Ebene geführt wurden.
Allen Beteiligten hatten angesichts einer derart komplexen Neuentwicklung im IT-Bereich mit Anlaufschwierigkeiten gerechnet. Diese Schwierigkeiten lassen sich aber
nicht mehr im Labor ausmerzen.
Hierzu ist der intensive Dialog in
der Praxis erforderlich.
Offener Umgang mit Problemen.
Zur Zeit wird an der Verbesserung
folgender Kernprobleme gearbeitet:
쐍 Mehr als ein Drittel aller Störungsmeldungen sind Änderungswünsche beziehungsweise Fehlermeldungen bei der Bedienung, die
erst durch eine Umprogrammierung erledigt werden können. Die
in einer Liste erfassten Fehler werden nach erfolgter Priorisierung in
den oben genannten Gesprächen
nach
Wertigkeit
abgebaut.
Auch im Bereich der Anwenderbeschulung beim BIP NI sind Änderungen vorgesehen. Insbesondere in
den Bereichen der Nutzerverwaltung (Berechtigungen, Vorgangsverwaltung, Fachaufsicht), die bisher eher zweitrangig vermittelt
wurde, sind Optimierungen vorgesehen.
쐍 Die im Zentralserver eingesetzte
Software von NIVADIS ist mit etwa
einem halben Jahr Verspätung vom
Hersteller geliefert worden. Dadurch haben sich Probleme, die sich
bei der Inbetriebnahme regelmäßig
ergeben, in die Zeit nach der Produktivaufnahme verschoben. Die
Behebung der funktionsbedingten
Fehler ist dadurch kurzfristig in
den Hintergrund getreten. An der
Optimierung und Einstellung des
Gesamtsystems wird derzeit mit
Hochdruck gearbeitet.
쐍 Um bei kleinen Problemen in der
Anwendung nicht ständig den User
Help Desk (UHD) anrufen zu müssen, ist seit dem 15. November die
erste Version der Anwenderhilfe
fertig gestellt worden. An der Unterstützung des Anwenders über die
Hilfe-Funktion wird derzeit intensiv entwickelt.
쐍 Die aus der Komplexität der Vorgangserfassung resultierenden Fragen konnten bisher von den zu wenigen Mitarbeitern des UHD nur
teilweise beantwortet werden, da
eine entsprechende Qualifizierung
für NIVADIS auch dort noch nicht
in ausreichender Tiefe und Umfang
vorhanden ist. Zur Zeit wird weiteres Personal in den IT-Betrieb eingestellt und qualifiziert, um
schnellstmöglich die nötige Qualitätssteigerung zu erreichen. Unabhängig davon wird der UHD zukünftig auf Betriebsstörungen unmittelbar reagieren und entsprechende Informationen sofort ins Land streuen. Zu mehr Transparenz bei der
Fehleranalyse ist die Auflistung der
erfassten Fehler und der Stand der
Fehlerbehebung in einer offen einsehbaren Tabelle im Intranet vorgesehen.
쐍 NIVADIS ermöglicht noch mehr
als MIKADO, umfangreich recherchierbare Daten zu Vorgängen zu
erfassen. Neben der reinen Vor-
gangserfassung werden damit operative Analysen und Recherchen
möglich sein. Um die für moderne
Polizeiarbeit im Bereich der Repression und Prävention unverzichtbare Qualität zu erzielen, ist
das Erfassen von hierfür erforderlichen Daten unumgänglich. Dem
Ersterfasser kommt hierbei eine
zentrale Bedeutung zu, die von ihm
im Einzelfall ein Mehr an Datenerfassung erfordern kann.
Angleichungsprobleme. Um die
Vielfalt der Geschäftsabläufe störungsfrei an die flexible Genehmigungsstruktur von NIVADIS an zu
passen, ist eine Intensivierung der
Einführungsvorbereitungen vereinbart worden. In einem ersten
Schritt ist von der Projektgruppe
ein Leitfaden mit Handlungsempfehlungen erstellt worden, der
die Geschäftsabläufe und damit
verbundenen Berechtigungsstrukturen thematisiert. Außerdem sind
Empfehlungen für Vorbereitungsmaßnahmen enthalten.
Unter anderem wird empfohlen,
einzelnen Mitarbeitern aus den
Polizeiinspektionen rechtzeitig vor
der jeweiligen Einführung der neuen Software die Mitarbeit im Testteam der Projektgruppe zu ermöglichen. Um die Anpassung der
Geschäftsprozesse in den Organisationseinheiten rechtzeitig vor der
NIVADIS-Einführung vor Ort zu
gewährleisten, werden auch weiterhin Mitarbeiter der Projektgruppe
eine enge Einführungsbegleitung
und eine verstärkte Beratung der
Dienststellen rund um das Thema
Berechtigungskonzepte vornehmen.
Bei aller Kritik, die bei den Gesprächen im PATB NI offen zum
Tragen kam, sind alle Beteiligten
überzeugt, dass man das letzte
Stück des Weges nur gemeinsam
mit einem intensiven Dialog zwischen Anwendern und Entwicklern
schaffen kann.
Frank Weiss, PATB NI/kn
Serbien zeigt sich Einstellungen:
interessiert
Im Rahmen des Besuchs einer
Wirtschaftsdelegation der Republik Serbien besuchten hochrangige Angehörige der Polizei und
des Innenministeriums die Polizeiinspektion Lüchow-Dannenberg. Die serbischen Kollegen informierten sich über Technik und
Einsatzerfahrungen des digitalen Funksystems aus erster
Hand.
Nach einer zweistündigen
Busfahrt von Hannover nach
Lüchow war die Delegation vom
stellvertretenden Dienststellenleiter, EPHK Rolf Burmester, begrüßt worden. Er stellte den Gästen unter anderem auch die besonderen Einsatzanforderungen
der Transporte nuklearer Brennelemente (CASTOR) ins Zwischenlager Gorleben vor.
Anschließend stellte das PATB
NI (das das digitale Funksystem
betreut) die technischen, einsatztaktischen und -betrieblichen
Belange zu diesem „Einsatznetz
Gorleben“ vor, das gegenwärtig
ausschließlich zur Sicherung der
Brennelementtransporte eingesetzt wird.
Fragen der Delegation zeugten
von großem Sachverstand und
Interesse – Fragen, bei deren Beantwortung im Übrigen kein
„Blatt vor den Mund“ genommen
wurde. Mit praktischen Demonstrationen und Versuchen begann der zweite Teil der Unterweisung. Die Delegationsmitglieder betrieben untereinander
Gruppen- und Einzelrufe sowie
Telefongespräche über das digitale Netz. Das Echo war sehr positiv, und man beglückwünschte
die niedersächsische Polizei zu
diesem innovativen Funknetz.
Günter Voß
PATB NI/det
840 neue Polizeianwärter
Zum 1. Oktober 2003 wurden an
der Fakultät Polizei der niedersächsischen Fachhochschule für
Verwaltung und Rechtspflege in
Hildesheim 570 Laufbahnbewerberinnen und -bewerber in den gehobenen Polizeivollzugsdienst des
Landes Niedersachsen eingestellt.
Damit hat Niedersachsen in diesem
Jahr insgesamt 840 Bewerberinnen
und Bewerber eingestellt.
Nach Abschluss der Einstellungsformalitäten begrüßte der
Dekan der Fakultät Polizei, Professor Wolfgang Mertha, die künftigen
Polizeikommissaranwärterinnen
und -anwärter in einer kurzen Ansprache und beglückwünschte sie
zu ihrer Berufswahl. Gleichzeitig
machte er deutlich, dass die Studierenden sich eine anspruchvolle
Ausbildung ausgesucht hätten und
gab der Hoffnung Ausdruck, dass
die FH in drei Jahren alle Eingestellten nach bestandener Laufbahnprüfung in die polizeiliche
Praxis entlassen kann. Anschlie-
ßend wurden die Einstellungsurkunden ausgehändigt.
Von den jetzt eingestellten Bewerberinnen und Bewerbern stammen rund 67 Prozent aus Niedersachsen; die übrigen aus 14 anderen Bundesländern, insbesondere
aus Sachsen-Anhalt, NordrheinWestfalen und Brandenburg. Der
Anteil der eingestellten Frauen beläuft sich auf 37 Prozent. Auch
mehrere Bewerberinnen und Bewerber ausländischer Herkunft
konnten erfreulicherweise für den
Polizeiberuf gewonnen werden.
Die Ausbildung gliedert sich in
drei berufspraktische Semester
(Praktika) bei den Polizeibehörden
des Landes und in drei fachtheoretische Semester (Fachstudien) an
den Studienorten in Hildesheim,
Oldenburg oder Hannoversch Münden.
Nach Abschluss des Studiums
und bestandener Laufbahnprüfung
wird der bundesweit anerkannte
Grad „Diplom-Verwaltungswirt
(FH)“ verliehen, und es erfolgt die
Ernennung zur Polizeikommissarin
zur Anstellung beziehungsweise
zum Polizeikommissar zur Anstellung.
Bereits zum achten Mal wurden
auch Bewerberinnen und Bewerber
aus regionalen Werbemaßnahmen
der Bezirksregierung Lüneburg und
der Polizeidirektion Hannover eingestellt. Diese überwiegend aus diesen Regionen stammenden Bewerberinnen und Bewerber werden
nach Abschluss ihres Studiums und
einem zirka einjährigen Einsatz bei
der Bereitschaftspolizei des Landes
dann auch bei diesen Polizeibehörden.
Mit Beginn des Wintersemesters
2003/2004 sind an den drei Studienorten der Fakultät Polizei rund
2.300 Anwärter immatrikuliert. Die
Polizei stellt damit fast zwei Drittel der Studierenden an der niedersächsischen Fachhochschule für
Verwaltung und Rechtspflege.
Harald Becke, FHS/dw
Senioren am EC-Automaten schulen
Kommissar Zufall ist es zu danken, dass die Polizeidirektion Hannover über einen eigenen EC-Automaten verfügt. Allerdings „spuckt“
er kein Geld aus. Es handelt sich
vielmehr um die Front eines ausgemusterten Gerätes. Der Kontaktbeamte der Polizeistation HannoverBaden-stedt, Werner Lieckfeld, hatte diese Front samt Tastatur von der
Herstellerfirma kostenfrei bekommen.
Das eingebaute Terminal sieht
täuschend echt aus. Nachdem es der
Nr. 12/2003
Presse vorgestellt worden war, wurde in der Berichterstattung dieses
„landesweit einmalige und sinnvolle“ Angebot für Seniorinnen und
Senioren hochgelobt. Zahlreiche
Nachfragen von Senioreneinrichtungen und -gruppen zeugen von
einem hohen Interesse an diesem
Thema. Ziel dieses Präventionsangebotes ist die Vermittlung von mehr
Sicherheit im Umgang mit dem
Geldautomaten, denn die Angst vor
deren Nutzung veranlasst viele, bereits am Monatsanfang ihre gesam-
te Rente vom Konto abzuheben, anstatt je nach Bedarf an den Geldautomaten zu gehen. Kommt es dann
zu Raubtaten, Diebstählen oder Einbrüchen, ist zumeist das gesamte
Bargeld entwendet.
Nicht selten nutzen Täter die erkennbare Unsicherheit Älterer bei
der Bedienung der Geldautomaten
aus und bieten ihre „Hilfe“ an. Sie
so die Gelegenheit zur Erlangung
des Geldes oder auch der EC-Karte samt Geheimzahl.
Monika Taut, PD Hannover/dw
Neuer Einsatzleiter
Anfang Oktober 2003 wurde der
37-jährige Polizeirat Andreas
Kaupe als neuer Leiter Einsatz bei
der Polizeiinspektion Hildesheim
begrüßt. Er übernahm die Aufgaben von Polizeirätin Andrea Marquardt, die nach der Versetzung von
Manfred Bodemann nach Hameln
den Dienstposten seit Februar
wahrgenommen
hatte.
Kaupe trat
1985 in die Landespolizei ein
und versah nach
der Ausbildung
seinen Dienst
bei der Bereitschaftspolizei in
Braunschweig.
Nach
seiner
Fachhochschulausbildung in Hildesheim von 1991
bis 1994 und nochmaliger Verwendung bei der Bereitschaftspolizei
fand er seine dienstliche Verwendung beim Polizeikommissariat
Salzgitter-Bad. Nach der Ausbildung zum höheren Dienst war er ab
2000 als Dozent an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege tätig, bevor er nunmehr die
Führungsmannschaft der PI Hildesheim komplettiert.
Kaupe ist verheiratet und Vater
von zwei Töchtern. Er stammt aus
dem Kreis Goslar und gestaltet seine Freizeit gern mit Tennis, Radfahren und Besuchen im Sportstudio.
Walter Wallott, PI Hildesheim/Me
PK Bardowick:
Neuer Chef
Das Polizeikommissariat Bardowick hat seit dem 1. November einen neuen Leiter. Der 47-jährige
KHK Werner
Wienecke
(Bild l.) trat
die Nachfolge von PHK
Joachim
Krüger an
(Bild r.). Der
übernahm
die Leitung
der Bereitschaftspolizeihundertschaft in Lüneburg.
Wienecke
leitete zuletzt
den
Kriminal- und Ermittlungsdienst in
Hittfeld. Der Leiter der PI Lüneburg, LtdKD Hans-Jürgen Wieben,
charakterisierte Wienecke als einen
„Kriminalisten, wie er im Buche
steht“ – bodenständig, aber dennoch modern und aufgeschlossen.
Im Landkreis Lüneburg ist es ein
Novum, dass ein Kriminalbeamter
ein Polizeikommissariat leitet. Zum
Amtsantritt versprach Wienecke
„I’ll do my very best!“
Michael Düker, PI Lüneburg
PEB
Impressum
XVIII. Jahrgang
Herausgeber:
Nieders. Ministerium für Inneres und Sport
Lavesallee 6, 30169 Hannover
Verantwortlich:
Klaus Engemann
Vertreter:
Michael Knaps
Redaktion:
Detlef Ehrike, Michael Knaps,
Bernward Meyer, Dietmar Schellhammer,
Doris Wollschläger
Anschrift der Redaktion:
Nieders. Ministerium für Inneres und Sport
Redaktion „Polizei-Extrablatt“
Postfach 221, 30002 Hannover
Tel. 05 11/1 20- 62 59 oder - 60 44
Fax 05 11/ 120- 65 55
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Druck:
CW Niemeyer Druck GmbH
Baustr. 44, 31785 Hameln
Tel. 0 51 51/2 00- 112
Alle im „Polizei-Extrablatt (PEB)“ veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers oder der Redaktion übereinstimmen.
Nr. 12/2003
POLIZEI-EXTRABLATT
Personalmanagement:
Seite 3
Polizeidiensthundeführer:
Land entwickelt Verfahren Leistungsvergleich
Den Wert eines Unternehmens
machen nicht Gebäude und
Maschinen und auch nicht seine
Banknoten aus. Wertvoll an einem
Unternehmen sind nur die Menschen, die dafür arbeiten, und der
Geist, in dem sie es tun. Heinrich
Nordhoff (1899 - 1968), von 1948 1968 Vorstandsvorsitzender der VW
AG
Was hier für ein Unternehmen
gesagt wird, gilt sicher nicht weniger für den Staat und seine unterschiedlichen Beschäftigungsbereiche. Entsprechend ist Personalentwicklung seit einigen Jahren
ein wichtiges Thema der Landesverwaltung. Doch ohne Information über Qualifikationsbedarf, Einsatzwünsche und besondere Stärken von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ohne eine gezielte EDVtechnische Unterstützung bei den
Aufgaben der Personalverwaltung
fehlen mancherorts sowohl die
grundlegenden Daten als auch die
Zeit, um Personal effektiver einzusetzen und zu fördern.
Deshalb hat die niedersächsische
Landesregierung am 9. Oktober
2001 entschieden, ein landesweit
einsetzbares Personalmanagementverfahren (PMV) zu beschaffen. Insgesamt 16 Unternehmen meldeten
sich auf die europaweite Ausschreibung, um den Auftrag für die Softwareeinführung zu gewinnen.
Das zukünftige EDV-Programm
sollte, so eine der Bedingungen,
nicht nur besonders auf die Belange des öffentlichen Dienstes zugeschnitten sein, sondern auch eine
hohe Flexibilität bieten.
Gebraucht werden Funktionen
für Personal- und Dienstpostenverwaltung, Stellenbewirtschaftung, Personalkostenbudgetierung,
Zeitmanagement, Bewerber- und
Seminarverwaltung, die bei rund
7000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Land zum Einsatz kommen sollen. Darüber hinaus muss
die Software noch mehr bieten, zum
Beispiel
쐍 Fristen berechnen (Krankengeldzuschuss, Mutterschutz, Probezeit, Bewährungsaufstieg etc.)
쐍 Geschäftsabläufe unterstützen
und elektronische Mitzeichnungen
ermöglichen
쐍 Auswertungen flexibel und einfach zusammenstellen
쐍 Dokumente für eine Bürokommu-
nikation einbinden (Bescheide, Verfügungen, Urkunden etc.)
쐍 Zugriffsberechtigungen bedarfsgerecht definieren.
Nach einem mehrmonatigen Test
erhielt schließlich die Personal &
Informatik AG den Zuschlag für
ihre Software „e-PersInf“. Inzwischen steckt die Projektgruppe mitten in den Vorbereitungen für die
landesweite Einführung des PMV.
Damit rechtzeitig alle Besonderheiten einfließen, wirkt ein landesweites Netzwerk – von insgesamt fast
100 Kolleginnen und Kollegen – bei
der Gestaltung des Programms mit.
Für die Einführung sind bereits
Pilotpartner gefunden, die im Echtbetrieb für den „Feinschliff“ des
EDV-Programms sorgen werden.
Den Anfang macht die Polizeiinspektion Gifhorn, die ab Dezember 2003 das Modul für Zeitmanagement erprobt. Mit diesem Baustein der Software wird die Bedarfs- und Personaleinsatzplanung
für Schicht- und Wechselschichtdienst unterstützt.
Die Pilotierung der „Kernmodule“ Personal, Stelle, Dienstposten und Personalkostenbudgetierung übernimmt ab Juli 2004
ebenfalls der Polizeibereich. Anschließend ist eine zweite Pilotierung in der Lehrkräfteverwaltung
geplant. Die zirka 81.000 Lehrerinnen und Lehrer im Land werden
Anfang 2005 auch der erste zahlenmäßig „größere Brocken“ sein.
Im Frühjahr 2005 folgt die Einführung für den gesamten Polizeibereich. Über die weitere Reihenfolge wird die Koordinierungsgruppe des Projekts entscheiden, in
der alle Ressorts vertreten sind. Bis
Ende 2006 ist dann die vollständige Einführung in der Landesverwaltung vorgesehen.
Was wird das PMV ändern? In
erster Linie betreffen die Änderungen die Anwenderinnen und Anwender des PMV. Es gilt, sich mit
einer neuen Software vertraut zu
machen. Viele Vorgänge werden
künftig vom Programm unterstützt,
so zum Beispiel
쐍 Ernennungen durchführen und
alle erforderlichen Dokumente maschinell erstellen
쐍 Urlaub abbuchen und den Urlaubsanspruch maschinell mitrechnen
쐍 Stellenreste zusammenführen und
eine entsprechende anteilige Besetzung vornehmen
쐍 Dienstposten einrichten, bewerten und übertragen
쐍 Anforderungen eines Dienstpostens mit Qualifikationen von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
per maschineller Auswertung vergleichen
쐍 Beschäftigungsvolumen und Budget für die Dienststelle maschinell
berechnen und überwachen.
Um die Möglichkeiten des Programms optimal zu nutzen, müssen
natürlich aktuelle Daten eingepflegt sein. Die klassische Personalakte wird dann nach und nach an
Bedeutung verlieren, weil sich alle
wesentlichen Informationen aus
dem EDV-Programm ergeben.
Das PMV geht aber auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Landes an, da die Personaldaten aller Beschäftigten in dem Verfahren
verwaltet werden. Gerade im sensiblen Bereich der Personaldaten ist
immer ein besonderes Schutzinteresse vorhanden. Die Vertraulichkeit der gespeicherten Daten ist
oberstes Gebot. Darum war der
Landesbeauftragte für den Datenschutz von Beginn an regelmäßig im
Projekt beteiligt. Jedes Datenfeld,
jede Auswertung und alle Zugriffsrechte sind mit Gewerkschaften,
Personalvertretungen und Datenschützern abzustimmen.
Für größtmögliche Transparenz
soll auch die Funktion des „SelfService“ sorgen. Über ein Portal für
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landes können alle Beschäftigten das PMV nutzen. Können Sie sich Folgendes vorstellen?
쐍 Informationen über Ihre eigenen
Daten: Diese können Sie sich direkt
auf dem Bildschirm ansehen.
쐍 Adressänderung: Kein Problem,
die können Sie selbst im PMV eingeben.
쐍 Lehrgangsanmeldung: Alle Angebote sind im PMV abgelegt, und Sie
können direkt eine Anfrage starten.
Die Verwirklichung des Mitarbeiterportals ist zwar erst mittelfristig (ab 2007) vorgesehen, die technischen Voraussetzung in der Software sind jedoch schon heute vorhanden.
Weitere Informationen zum Projekt PMV und zu der ausgewählten
Software „e-PersInf“ sind über das
Internet unter der Adresse www.
nlbv.de/pmv abrufbar.
Ulrike Lemmel
NLBV
det
Deutsch-niederländische Zusammenarbeit:
Sicherheitstraining
Die Beamten des PK Zeven und
der niederländischen Marechaussee
arbeiten seit langen Jahren eng und
freundschaftlich zusammen. Aus
diesem Grund kam PK-Leiter Jürgen Koch, der gleichzeitig Vorsitzender der Verkehrswacht Bremervörde-Zeven e. V. ist, die Idee,
ein gemeinsames Sicherheitstraining (SHT) zu veranstalten.
Unter Leitung des ausgebildeten
Moderators für SHT, PK Rolf Meyer, wurde die Übung auf dem
Sicherheitstrainingsplatz „Hinter
der Ahe“ in Zeven durchgeführt. Die
Verkehrswacht Bremervörde-Zeven
stellte das Gelände kostenfrei zur
Verfügung.
Nach einem kurzen Erfahrungsaustausch über die bisherigen Erlebnisse im Straßenverkehr ging es
im theoretischen Teil um Gefahrenerkennung, -vermeidung und -bewältigung. Anschließend testeten
die Teilnehmer ihre Dienstfahrzeuge, um das Fahrverhalten einzustudieren. Dabei wurde geübt, wie das
Lenken und Bremsen richtig angewandt wird. Die Fahrzeuge waren
unterschiedlich mit technischen
Hilfsmitteln, wie beispielsweise
Antiblockiersystem, AntriebsSchlupfregelung, elektronischem
Stabilisierungsprogramm, ausge-
Der alljährliche Leistungsvergleichswettkampf der sechs Diensthundeführerstaffeln im Regierungsbezirk Weser-Ems wurde in diesem
Jahr von der PI Emsland auf dem
Gelände des Gebrauchshundevereins Darme, Lingen, ausgerichtet.
Zahlreiche Gäste, darunter auch
eine Abordnung
niederländischer
Diensthundeführer aus Assen,
sahen insgesamt
sehr gute und
spannende Wettkämpfe. Insgesamt nahmen 17
Diensthundeführer teil.
Zwei
Leistungsrichter
begutachteten
und bewerteten
das Können der
Hunde bei einer
Gehorsamsprüfung und
beim Schutzdienst.
Das Unterordnungsverhalten, das
Verhalten der
Tiere bei einer
Personenkontrolle, einer Durchsuchung sowie
Schussabgabe waren bei der
Gehorsamprüfung dabei von besonderem Interesse. Die Kriterien
beim Schutzdienst waren das Einholen von fliehenden Straftätern,
die Festnahme einer Person und das
Zufassen.
Am Ende des Wettkampfes standen POM Dirk Grünhagen und
Diensthund Baykal mit 186 von
200 möglichen Punkten als Einzelsieger fest vor PK Ernst Hennekes
mit Diensthund Dike von der PI
Emsland und POK Gregor Bucher
mit Basko mit jeweils 184 Punkten.
Die Mannschaftswertung
gewannen mit
369 Punkten
POM
Dirk
Grünhagen und
POK Joachim
Rusin von der PI
Oldenburg mit
ihren Diensthunden. Über
den
zweiten
Platz mit 367
Punkten freute
sich die Mannschaft der PI
Emsland mit PK
Ernst Hennekes
und PK Thomas
Lehre, die ihre
Kollegin und ihren Kollegen
POM’in Birthe
Düne und PK
Peter Leveling
ebenfalls von
der PI Emsland
auf den dritten Platz verweisen
konnten.
Allen Polizeidiensthunden wurde von den Leistungsrichtern ein
sehr guter und hoher Ausbildungsund Leistungsstand bescheinigt.
Franz-Josef Gücke
PI Emsland/Me
PK BAB Ahlhorn:
Schweden zu Gast
Stefan Jonsson, Ronny Nilsson,
Nonna Paulsen, Erling Andersson
und Christer Rydell von der Trafikpolisen Helsingborg waren vom
Spektrum polizeilicher Aufgaben
eines PK BAB in Niedersachsen
angetan. Aber von Anfang an:
Bei dem ARD-Film „Autobahnchaoten“ aus dem Jahre 2000 war
das PK BAB Ahlhorn Ausgangspunkt einer überregionalen Bekämpfungsaktion von Aggressionsdelikten im Straßenverkehr. Nach
Ausstrahlung dieses Films in Schweden nahmen die Kollegen Kontakt
mit dem Ziel auf, Ahlhorn zu besuchen. Am 8. September war es soweit: Mit einem zivilen Funkstreifenwagen und ihrer Uniform im
Gepäck, wurden sie bei ihrer Ankunft herzlich begrüßt.
Es folgte ein dreitägiges umfangreiches Besuchsprogramm. Nach
der Einweisung in die Aufgabenund Tätigkeitsfelder, dem technisch-taktischen Know-how und
der Organisationsstruktur folgte
das Highlight: Die Kollegen wurden
in eine anspruchsvolle Kontrollaktion auf der BAB 1 integriert. Es
wurden Abstands- und Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt,
Zivil- und Fahndungsstreifen eingesetzt und nahezu alle Bereich des
Straßengütertransportes, insbesondere der Gefahrgüterbeförderung
„beackert“. Das Kontrollbild wurde hervorragend abgerundet durch
die Unterstützung von Mitarbeitern
des BAG und anerkannten Spezialisten benachbarter Dienststellen.
Mit den technischen Rahmenbedingungen der Verkehrsüberwachung war jedoch kein Staat zu machen. Die Technik des PPS-Wagens
(Baujahr 1997, 290.000 Km auf dem
Tacho) findet sich in Schweden neben digitaler Funktechnik und
Laptop in jedem Einsatzfahrzeug
und den (neuesten) BMW-Krädern.
Werner Johannes
PK BAB Ahlhorn/dw
Urgestein verabschiedet
stattet. Den Teilnehmern wurde
vermittelt, diese richtig einzusetzen, aber auch die Grenzen der
Technik zu beachten.
Weiterhin ging es um die Erfahrung, wie sich zum Beispiel Fahrstil, Fahrpraxis, Bereifung des
Fahrzeugs, aber auch persönliches
Befinden und Gefühle sowie Witterungseinflüsse auf das Fahrverhalten des Fahrzeugs auswirken.
Insgesamt wurden acht Stunden
gemeinsam verbracht, die sicherlich anstrengend waren, in denen
allerdings zwischendurch interessante Gespräche geführt wurden,
wobei auch das persönliche Kennenlernen nicht zu kurz kam. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass dieses erste gemeinsame SHT nicht das
letzte gewesen sein soll.
Bernd Ehlers, PK Zeven/kn
Der langjährige Sachbereichsleiter 1 und Hundertschaftsführer
der I. BPA, EPHK Arnold Mansbrügge, wurde am 24. Oktober im
Rahmen einer Feierstunde nach 39
Jahren in der Bereitschaftspolizei
Hannover in den Ruhestand verabschiedet. Der Abteilungsführer
der I. BPA, POR Werner Drögemüller, dankte dem Neuruheständler für sein großes Engagement und ließ in seiner Laudatio
nochmals die fast 40-jährige Bereitschaftspolizeikarriere Revue
passieren. Reisen, Kultur und
Sport werden sicherlich dazu beitragen, dass es dem Pensionär
nicht langweilig wird. Dieser versprach, den Kontakt zur I. Bereitschaftspolizeiabteilung nicht abreißen zu lassen.
Frank Hackbusch, I. BPA/kn
Seite 4
POLIZEI-EXTRABLATT
Mehrzweckstock „leicht“:
Trainer geschult
Vom 1. bis 5. September fand bei
der Landesbereitschaftspolizei Niedersachsen die landesweite Beschulung von Multiplikatoren für
den RRB – Rapid Rotation Baton –,
statt. Mit der Entscheidung, den
RRB „Einsatz-Mehrzweck-Stock
leicht“ in Niedersachsen einzuführen, wurde seitens der Firma RRB
Systems die Ausbildung von Multiplikatoren als kostenfreier Service
vereinbart.
Für diese Ausbildung waren die
beiden Amerikaner Roy Bedard, der
Erfinder des Stocks und Präsident
der Firma RRB Systems, sowie
Dave Young, Instructor RRB, angereist, um die fachkundige Anleitung
vorzunehmen. Aus Süddeutschland
kam Bernhard Strobel, der Vertriebspartner von RRB in Deutschland, hinzu.
An den ersten beiden Tagen fand
im Kinosaal der I. BPA ein Symposium statt. Hier waren Vertreter
verschiedener Polizeibehörden und
-einrichtungen des Landes zum
Meinungs- und Erfahrungsaustausch anwesend. Die Amerikaner
stellten die Taktik und Ausrüstung
der amerikanischen Einsatzeinheiten vor. Dabei wurde festgestellt,
dass die Taktiken sich nicht wesentlich von denen der deutschen Polizei unterscheiden.
Allerdings gibt es große Unterschiede in den rechtlichen Voraussetzungen. In Amerika besteht beispielsweise die Möglichkeit, bei
Demonstrationen Einsatzmittel wie
Pepperball-Luftgewehre, Tazer,
Hartgummigeschosse, Nebeltöpfe
und Blendgranaten anzuwenden.
Ab Mittwoch fand die eigentlich
Ausbildung der 16 Multiplikatoren
und somit der praktische Teil statt.
Dieser Abschnitt wurde von den
Amerikanern geleitet.
Bei den Trainingseinheiten, die
allesamt auf dem Gelände der I.
BPA stattfanden, wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mittels intensiven „Drills“ der Umgang
mit dem RRB vermittelt. Dabei
wurde den Multiplikatoren viel abverlangt, nicht zuletzt dadurch,
dass die Trainings sehr Kräfte zehrend waren, sondern auch durch die
geforderte erhöhte Aufmerksamkeit im Hinblick auf das Verstehen
des amerikanischen Englisch.
Darüber hinaus orientierten die
Amerikaner sich nicht an „deutschen Arbeitszeiten“, so dass die
Ausbildung in der Zeit von 8 bis 18
Uhr stattfand. In den Trainingseinheiten wurden die unterschiedlichen Schlag-, Block-, Hebel- und
Nervendrucktechniken vermittelt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind einstimmig zu dem
Ergebnis gekommen, dass der RRB
ein hervorragendes Einsatzmittel
ist. Aufgrund der Tatsache, dass der
herkömmliche EMS aus Gründen
der Fortbildungsintensität nicht für
den Einzeldienst geeignet ist, stellt
der RRB mehr als eine Alternative
dar: Die Handhabung mit dem
„Einsatz-Mehrzweck-Stock leicht“
ist wesentlich einfacher.
Hinzu kommt: Die Ausbildungszeit mit dem RRB ist kürzer, eine
Fortbildung ist nicht zwingend vorgesehen. Allerdings sollte jeder Polizeibeamte, wie auch mit anderen
Einsatzmitteln, das Handling trainieren.
Zum Abschluss des Multiplikatorenlehrgangs wurde eine Prüfung
abgelegt. Die Landesbereitschaftspolizei hat nunmehr 15 lizenzierte
Instruktoren für den RRB.
Esther Schwarzer
Yvonne Künnemann, LBPN –
Direktion-/dis
PI Salzgitter:
Polizeiküche hilft
Auch beim diesjährigen Altstadtfest in Salzgitter-Bad war die Polizeiküche der Inspektion Salzgitter
für einen guten Zweck im Einsatz.
PK Herbert Oschek und POK Lothar Schmitz versorgten die Festbesucher mit leckerer Hausmannskost aus der Einsatzküche – und das
für einen guten Zweck. Für viele
Altstadtfestbesucher ist der Polizeistand seit Jahren zum regelmäßigen Anlaufpunkt geworden, um
sich auf dem Fest zu stärken.
Am Ende der diesjährigen Veranstaltung konnte der Leiter der PI
Salzgitter, PD Wilfried Berg, den
Reinerlös von 352 Euro an Norbert
Rosner vom Weißen Ring, Außenstelle Salzgitter, übergeben. Berg
brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass es der PI Salzgitter
auch zukünftig noch möglich sein
werde, den Weißen Ring durch den
Einsatz der Polizeiküche finanziell
zu unterstützen. Rosner dankte im
Namen des Weißen Ring und betonte, dass jeder Spendeneuro zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern benötigt werde.
Helmut Banse, PI Salzgitter/Me
Polizeimusikkorps:
Kindertafel bedacht
Der Leiter der Bereitschaftspolizei, Ulrich Dautert, überreichte
dem Vertreter der Nordstädter Kindertafel, Hans-Georg Kuhlenkamp,
den Erlös des diesjährigen
Wohltätigkeitskonzertes des PMK
in Höhe von 5.530 Euro.
Bereits im September fand das
mit 400 Gästen gut besuchte Konzert des Polizeimusikkorps in der
Mehrzweckhalle der Landesbereitschaftspolizei Hannover statt.
Es handelte sich bereits um die
neunte Veranstaltung dieser Art,
die unter dem Motto „Mit Musik
helfen“ nun schon zur Tradition
geworden ist.
Hans-Georg Kuhlenkamp vom
Diakonischen Werk bedankte sich
für die Spende und versicherte, dass
das Geld dringend notwendig sei,
um die Arbeit der Kindertafel auch
weiterhin aufrecht erhalten zu können.
Bei der Nordstädter Kindertafel
handelt es sich um ein Kooperationsprojekt der Lutherkirchengemeinde, der Anna-Siemsen-Schule, des Ausschusses für Sport, Kultur und Sozialarbeit und des Diakonischen Werkes. Die Kindertafel
hat es sich seit 1999 zur Aufgabe
gemacht, Kindern, die zu Hause
nicht ausreichend versorgt werden,
jeden Mittag eine warme Mahlzeit
bereitzustellen. Gekocht wird das
Essen von Schülerinnen der AnnaSiemsen-Schule, die auch die Gäste des Konzertes mit ihren kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnten.
Yvonne Künnemann
LBPN –Direktion-/dis
PI OS-Land:
110 beim Tag
des Sports
Am 23. September fand wieder ein Tag des Sports der PI Osnabrück-Land statt. 110 Kolleginnen und Kollegen trafen sich
zum sportlichen Wettkampf auf
den Sportanlagen der Stadt Dissen. Die Vorbereitung und
Durchführung der Sportveranstaltung lag in den Händen der
Kollegen des örtlichen PK.
Die Organisatoren um EPHK
Bernd Schnalle und PK Dietmar
Schlieter hatten bei der Auswahl
der Sportanlage eine glückliche
Hand. Denn die Sportstätten waren mit allen Möglichkeiten ausgestattet, um den Teilnehmern
angenehme Wettkampfmöglichkeiten zu bieten. Das Sportangebot umfasste sowohl die Abnahme des EPLA, wie auch die
des Deutschen Sportabzeichens.
Außerdem wurden ein Fußballund ein Tennisturnier durchgeführt.
Am Fußballturnier nahmen
zehn Mannschaften teil, darunter auch ein Team aus dem benachbarten Nordrhein-Westfalen sowie eine Spielgemeinschaft
der Polizeiwachen Versmold und
Halle i.W. Beim Tennisturnier
traten zwölf Teilnehmer im Einzel an.
Trotz anfänglich widriger
Wetterverhältnisse konnten die
Wettkämpfe pünktlich um 13
Uhr vom Leiter der PI Osnabrück - Land, PD Michael Maßmann, und dem Stadtdirektor
der Stadt Dissen, Johann
Hinderks, eröffnet werden. Gegen 17.30 Uhr standen dann die
Sieger fest.
Im Endspiel des Fußballturnieres standen sich die 1. Mannschaft des PK Melle und die der
Spielvereinigung PK Dissen / PK
Georgsmarienhütte gegenüber.
Trotz erbitterter Gegenwehr der
Spielvereinigung standen zum
Spielende die Meller ganz oben
auf dem Siegerpodest.
Ähnlich war es beim Tennis.
Hier trafen im Finale PHK Lothar Mertineit (PK Melle) und
PHK Eckhard Schnuck (PI OSLand/VÜ) aufeinander. Dieses
Duell konnte schließlich Mertineit für sich entscheiden.
Bei der anschließenden Siegerehrung durch PD Maßmann, dem
stellvertretenden Bürgermeister
Dieter Knostmann und dem
Dissener PK-Chef Schnalle,
wurden den Siegern Pokale sowie den jeweiligen Zweit- und
Drittplazierten Urkunden überreicht. Außerdem erhielten alle
teilnehmenden Mannschaften
eine Urkunde und das PK Melle
einen Wanderpokal.
Im Anschluss an die Siegerehrung bedankte sich Maßmann bei
den Kollegen und Kolleginnen
für die Teilnahme und bei den
Kollegen des PK Dissen für die
gute Organisation und vorbildliche Ausrichtung dieses Tages.
In der anschließenden „dritten
Halbzeit“ traf man sich noch bei
Grillfleisch und dem einen oder
anderen Kaltgetränk zum Gedankenaustausch und ließ die
eine oder andere Spielsituation
noch einmal Revue passieren.
Der Erlös aus dem Verkauf von
Speisen und Getränken wurde
dann am 21. Oktober als Sachspende in Form einer Videokamera und eines Stativs von
Bernd Schnalle und Dietmar
Schlieter dem „Willy-SchulteKindergarten“ in Dissen übergeben. Diese Videotechnik soll dort
im Rahmen des Sprachförderprogramms ihren Einsatz finden.
Lichtbilder der Veranstaltung
sind auf der Intranetseite der PI
Osnabrück-Land unter folgender Adresse einsehbar: http://
intra.br-we.polizei.niedersach
sen.de/OSL/ipzpiosl/sport/in
dex.htm.
Reinhard Voigt
PI Osnabrück-Land/dw
Nr. 12/2003
+ Literatur ++ Literatur +
Frauenhandel
Frauenhandel und Zwangsprostitution. Tatort: Europa. Von Manfred Paulus, 1, Auflage 2003, 173
Seiten, DIN A5 Broschur, 16,90
Euro. Zu beziehen über Verlag
Deutsche Polizeiliteratur GmbH
Buchvertrieb, Forststr. 3a, 40721
Hilden, E-Mail vdp.buchvertrieb@
vdpolizei.de. ISBN 3-8011-0487-7
In Deutschland und in anderen
westeuropäischen Ländern nimmt
die Anzahl der Frauen, die in Osteuropa rekrutiert, mit falschen Versprechungen, Täuschungshandlungen oder durch gewaltsame Entführung nach Westeuropa verbracht und dort zur Prostitution gezwungen werden, in erschreckendem Ausmaß zu.
Bei dem inzwischen bestens organisierten, für die Täter und Tätergruppierungen sehr lukrativen und
wenig riskanten Geschehen geht es
nicht nur um zahllose menschliche
Einzelschicksale. Es geht dabei
auch um den Ausbau von Machtstrukturen, denn der Frauenhandel
ist ein Basisdelikt und ein wichtiges Standbein der viel beschriebenen und zurecht gefürchteten Organisierten Kriminalität.
Der unterschiedliche Lebensstandard zwischen Ost und West,
die Nähe von Arm und Reich erschweren eine erfolgreiche Bekämpfung dieser menschenverachtenden Kriminalitätsform.
Das alles hilft den Tätern, nicht
aber den Opfern und nicht der Verwirklichung europäischer Ziele.
Der Autor beleuchtet die Situation in den Rekrutierungsländern,
die Anwerbungs- und Schleusungsmethoden sowie die Zuführung und
Ausbeutung in der Zwangsprostitution anhand kriminalpolizeilicher Erfahrungen und des realen
Kriminalitätsgeschehens.
kn
Widerspiegelungen
Widerspiegelungen. Maritime Erzählungen von Dieterfritz Arning,
Ltd. PD a.D., 200 Seiten, 9,80 Euro.
Zu beziehen über Isensee Verlag,
Haarenstrasse 20, 26122 Oldenburg. ISBN 3-89995-011-9.
Nach „Tidenhub“ und „Auffrischender Wind“ präsentiert der frühere Leitende Polizeidirektor an
der Fachhochschule in Oldenburg
sein drittes Werk. „Widerspiegelungen“ mit Träumen und Fantasien.
Dabei ist es ihm wieder einmal
glänzend gelungen, ein Buch zu
schreiben, das sich ohne Mühe in
einem Stück lesen lässt und auch
zu erkennen gibt, mit welcher Freude es geschrieben wurde. Die Zeichnungen stammen diesmal aus der
Feder von Wilfried Martens, Polizeihauptkommissar aus der PI Oldenburg.
Arnings drittes Buch entführt die
Leser zunächst auf niederländische
Kanäle, Flüsse und Seen sowie im
zweiten Teil an die malerische norwegische Küste. Wer jetzt jedoch
einen nüchternen Reisebericht erwartet, erfährt bereits auf der dritten Seite, dass er an einer Männertour auf einem Freizeitboot teilnimmt, und schnell offenbart sich
dem Leser, dass Janferdinand die
Identifikationsfigur des Autors ist.
Mit Humor beobachtet er sehr
genau seine Hauptpersonen und
deren Umfeld und mit bisweilen
bissiger Ironie schildert er die Geschehnisse.
Der Leser sollte aber nicht den
Fehler machen, bekannte Menschen
entdecken zu wollen. Das bedeutet
nicht zwangsläufig, dass manche
Rolle nicht doch ihren Ursprung in
der Realität haben könnte. Denn
Arning hat die bisherigen Geschehnisse seines Lebens mit nachdenklichen und hintergründigen Randbemerkungen aufgearbeitet. Das
vierte Buch aus seiner Feder wird
daher nicht lange auf sich warten
lassen – eine Gesellschaftssatire mit
kriminalistischem Inhalt.
dis
Lasermessgeräte
Geschwindigkeitsmessungen mit
Laser-Handmessgeräten. Technik –
Anwendung – Beweisfragen. Von
Dirk Kammerer, EPHK a.D., Baden-Württemberg. 2003, 148 Seiten,
29 Euro. Zu beziehen über Richard
Boorberg Verlag GmbH & Co KG,
Scharrstr. 2, 70563 Stuttgart. ISBN
3-415-03171-3.
Das Geschwindigkeitsmessverfahren mit Laser-Handmessgeräten
bietet seit fast zehn Jahren die Möglichkeit der mobilen wie komfortablen Geschwindigkeitsmessung.
Der Autor gibt zunächst einen
Überblick über die traditionellen
Geschwindigkeitsmessverfahren
und die damit verbundenen Probleme, bevor er die Messtechnik der
Laser-Handmessgeräte vorstellt.
Die Hinweise zur Laser-Geschwindigkeitsmessung und zum Ausfüllen von Laser-Geschwindigkeitsmessprotokollen erleichtern die
praktische Handhabung.
Eine übersichtliche Zusammenstellung der unterschiedlichen Maßnahmen gegen die Geschwindigkeitsmessungen, wie zum Beispiel
Laserwarngeräte, Kennzeichenfolien und Gegenblitzanlagen, zeigt,
mit welchen Problemfällen die Polizei in der Praxis konfrontiert wird.
Ein weiterer Schwerpunkt des
Werkes ist die Analyse wichtiger
Rechtsprechung zu Messungen mit
Laser-Handmessgeräten. Außerdem stellt der Autor Strategien vor,
die im Rahmen der Verteidigung
gegen die durch solche Messungen
gewonnenen Ergebnisse angewendet werden. Eine Darstellung zur
Handhabung eines Laser-Handmessgerätes in der Praxis rundet
den Leitfaden ab.
dw
Headline Leser/Bücher
Rechtmäßigkeit und Kostentragungspflicht polizeilichen Handelns. Grundsätze der effektiven
Gefahrenabwehr und der gerechten
Lastenverteilung. Schriften zum
Recht der Inneren Sicherheit, Band
5. Von Gesine Bockwoldt. 2003, 340
Seiten, 36 Euro. Zu beziehen über
Richard Boorberg Verlag GmbH &
Co KG, Scharrstr. 2. 70563 Stuttgart. ISBN 3-415-03222-1.
Unter welchen Voraussetzungen
darf die Polizei handeln und in welchen Fällen muss der Staat oder der
Bürger für die Kosten polizeilicher
Maßnahmen aufkommen? Diese
Themen stehen im Mittelpunkt des
Werkes.
Unter Berücksichtigung der verfassungsrechtlichen Grundsätze der
Gefahrenabwehr und der gerechten
Lastenverteilung geht die Verfasserin der Frage nach, ob Rechtsmäßigkeit polizeilichen Handelns
und Kostentragungspflicht des betroffenen Bürgers in einem Zusammenhang stehen.
Anschaulich stellt die Autorin
die polizeirechtlich problematischen Fallgestaltungen der Anscheins- und Verdachtssituationen
und des Anscheins- und Verdachtsbeschützten dar. Außerdem geht sie
detailliert auf die Störerauswahl,
den Zustandsstörer in so genannten Opferpositionen und die Vollstreckung rechtswidriger Verfügungen ein. Abschließend vergleicht sie
die unterschiedlichen Fallgestaltungen und gelangt zu einem überraschenden Ergebnis.
dw
Nr. 12/2003
POLIZEI-EXTRABLATT
Seite 5
Internationales Expertentreffen:
PD Hannover:
25 000 Jubiläumsgäste
Tagung Opferschutz
Ein sonnig-herbstlicher Samstag,
25.000 Besucher, fröhliche Gesichter bei Jung und Alt und ein
umfangreiches Programmangebot
beendeten die viertägige
Veranstaltungsreihe der Polizeidirektion Hannover aus Anlass des
100. Geburtstages ihres Hauptdienstgebäudes in der
Hardenbergstraße.
Eröffnet wurden die vier Tage
mit einem Festakt und circa 300
Gästen. Den Grußworten von Innenstaatssekretär Dr. Roland Koller, Hannovers Oberbürgermeister
Herbert Schmalstieg sowie der Begrüßung von Polizeipräsident
Hans-Dieter Klosa schloss sich die
Festrede von Dipl.-Ing. Wilhelm
Lucka an, der die baugeschichtliche
Entwicklung des Gebäudes erläuterte.
Etwa 180 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer einer am folgenden Tag
stattfindenden Fachtagung schlugen einen kritischen Bogen über
100 Jahre Polizeigeschichte in Hannover und wagten einen Ausblick
auf die polizeilichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.
Es wurden insgesamt fünf Ausstellungen mit Polizeibezug eröffnet: „Baugeschichte des Polizeipräsidiums Hannover“, „Polizei im
Wandel der Geschichte“, „Kunst in
der Polizei“. Exponate zu den Themen „Der Ordnung verpflichtet...“
sowie „Proteste an der Leine: Halbstarke, Roter Punkt und ChaosTage in Hannover“ sind noch bis
Jahresende im Niedersächsischen
Hauptstaatsarchiv beziehungsweise in der Niedersächsischen Landesbibliothek zu sehen.
Weitere Informationen zu den
Ausstellungen sind unter www.
polizei.niedersachsen.de-Dienststellen-Hannover- zu erhalten. Eine
eigens zum Jubiläum erstellte Festschrift mit Beiträgen zur Historie
der Polizei kann gegen eine Schutzgebühr von fünf Euro bei Petra
Bernhardt-Schlue, PD Hannover,
Tel.: 0511/109-2517, erworben werden. Auf Wunsch werden die Festschriften mit individuellen Widmungen versehen.
Am 31. Oktober feierten die Angehörigen der PD Hannover mit
ihren Angehörigen, Kollegeninnen
und Kollegen aus anderen Behörden sowie Freunden das sonst traditionell im Sommer stattfindende
„Hoffest“ mit Spaß und Ausdauer.
Der „Tag der offenen Tür“ war
ein weiterer Höhepunkt. Er übertraf alle Erwartungen. Auf dem
Gelände wurde ein buntes und ab-
Vom 16. bis 19. Februar 2004 findet in Hannover und Braunschweig
der internationale Kongress
„VictAS“ (Victim Assistance ans
Support) statt. Ziel sind Empfehlungen für künftige europäische
Opferschutz- und Opferhilfe-Standards. An den geplanten sieben
Workshops werden 120 Experten
aus Polizei, Justiz sowie weiterer
staatlicher und nichtstaatlicher
Organisationen aus EU-Staaten,
Beitrittsländern und Drittstaaten
teilnehmen. Die Realisierung des
Projekts wird durch eine Ko-Finanzierung aus dem EU-Förderprogramm „AGIS“ und dem „Weißen
Ring“ möglich.
„Bei der Entwicklung des Strafrechts gerieten die Opfer aus dem
Blickfeld. Sie stehen heute eindeutig auf der Verliererseite“, unterstreicht die Kriminologin Professor
Dr. Ute Hartmann die Bedeutung
des Vorhabens. Neben einer Verbesserung der rechtlichen Stellung
sind strukturelle Veränderungen
wechslungsreiches Programm geboten. So waren unter anderem für
die Kleinen die Vorführungen der
Reiter und Hundeführer, der Polizeihubschrauber, das Abseilen des
SEK sowie die Kletterwand und die
Verkehrspuppenbühne magische
Anziehungspunkte.
Ein weiteres Highlight war die
Sprechstunde des Polizeipräsidenten, zu der sich Hans-Dieter Klosa
eigens für die Kleinen am Nachmittag eine ganze Stunde Zeit nahm.
Aus dem Munde von zahlreichen
Kindern kamen zum Beispiel Fragen zur Bewaffnung der Polizei, zur
Uniform oder zu möglichen Konsequenzen, mit denen man zu rechnen habe, wenn dieses oder jenes
angestellt werde.
Die Erwachsenen dagegen nutzten das umfangreiche Informationsangebot der Verkehrssicher-
heitsberater, der Kontaktbeamten
und der Beauftragten für Kriminalprävention. Die Wache und auch
das Lage- und Führungszentrum
wurden von Klein und Groß interessiert besucht.
Das Polizeimusikkorps Niedersachsen und der Polizeichor Hannover bekamen großen Beifall für
ihre musikalischen Darbietungen.
Auffällig war eine Gruppe von
Punks, die sich bei der Veranstaltung sichtlich wohl zu fühlen schienen und neugierig verschiedene
Stationen besuchten.
Die entspannte, fröhliche und
zufriedene Atmosphäre unter den
Besuchern war sehr beeindruckend.
Selbst in den Gängen der Ausstellung, die durch die große Besucherzahl übervoll schien, kam keine
Unruhe auf.
Birgit Probost
PD Hannover/kn
bei der Prävention, der Opferbetreuung und -nachsorge sowie der
Entschädigung gefordert.
In Hannover trafen sich am 6.
und 7. Oktober Partner aus sieben
Nationen mit den Projektleitern
(Foto o.), den Direktoren der Polizei Alfred Soetbeer und Knut
Lindenau, zur Vorbereitung der
Konferenz. Dabei wurden auch Erfahrungen aktueller Modelle in den
Bereichen Sexual- und Eigentumsdelikte, häusliche Gewalt und Jugendgewalt sowie der Kriminalprävention diskutiert.
Soetbeer und Lindenau zeigten
sich nach dem Treffen überzeugt,
dass es gelingen werde, konkrete
Handlungsempfehlungen für einen
wirksamen Opferschutz in der Europäischen Union zu schaffen. Es
seien noch erhebliche Vorbereitungen zu leisten. Aber es sei auch eine
große Aufgabe, der man sich gemeinsam verpflichtet fühle.
Klaus Buhlmann
PD Hannover/Me
AG Organisation:
PHPR legt Mandat nieder
Auf Beschluss des Polizeihauptpersonalrates (PHPR) hat dessen
Vorsitzender, Dietmar Schilff, am
10. November die beratende Tätigkeit in der Kernarbeitsgruppe
Organisation, mit der er vom
PHPR beauftragt worden war, eingestellt. Dem Innenminister wurde die Entscheidung mitgeteilt.
Die Gründe liegen nach PHPRAngaben ausschließlich in der
sachlichen Betrachtung der
erst kurz vor Abgabeschluss erarbeiteten Vorschläge zu entscheidenden Organisationsfragen, die
„zu stark mit den Positionen des
PHPR zu differieren scheinen“. Da
diese unterschiedlichen Sichtweisen durch die Arbeitsgruppe
nicht zu bereinigen seien, müssten
diese Fragen im Rahmen des normalen Beteiligungsverfahrens diskutiert und geklärt werden.
Der PHPR stellte klar, dass zu
den Inhalten der unterschiedlichen
Positionen zum Zeitpunkt der
Drucklegung dieser PEB-Ausgabe
keine Aussage gemacht werden
könnten, da das Erstbefassungsrecht der Ministeriumsspitze vom
PHPR ausdrücklich anerkannt
werde.
PHPR/kn
Schwimmen & Retten:
Konferenz: Sicheres Breslau Niedersachsen top
Unter dem Thema „Gemeinsame
Sache – Sichere Gemeinde“ fand
kürzlich eine zweitägige internationale Sicherheitskonferenz in Polanica Zdroj (Niederschlesien) statt.
Gastgeber: die Woiwodschaftskommandantur der Polizei in Breslau.
Neben Vertretern der Polizei und
der örtlichen Selbstverwaltung, des
Polnischen Innenministeriums und
der Hauptkommandantur der Polizei waren auch Gäste aus den
USA, Niederlande, Tschechien und
Deutschland dabei. Aus Niedersachsen, das eine „Partnerschaft“
mit Niederschlesien unterhält, nahmen Kriminaloberrätin Rita Salgmann vom Landeskriminalamt und
Polizeidirektor Helmut Marhauer
vom Polizeikommissariat Hildesheim teil.
Die Problematik der öffentlichen
Sicherheit und Ordnung in den Gemeinden ist auch in Polen ein aktuelles Thema. Dabei hat man auch
dort erkannt, dass die Verbesserung
der Sicherheit nicht nur eine Aufgabe der Polizei, sondern auch für
die Selbstverwaltungsorgane sowie
die lokalen Gemeinschaften und
ihre Bewohner ist.
Inspektor Andrzej Matejuk, Woiwodschaftskommandant der Polizei Breslau, PD
Helmut Marhauer und KOR’in Rita Salgmann stellten sich dem Fotografen
Insoweit war man an ausländischen Erfahrungen der positiven
Zusammenarbeit der Polizei mit
den vorgenannten Zielgruppen im
Sinne der Grundsätze des „Commuity Policing“ stark interessiert.
Salgmann machte in diesem Zusammenhang grundsätzliche Ausführungen zur Zusammenarbeit
zwischen Polizei und Gemeinden in
der Kriminalitätsverhütung in Niedersachsen. Marhauer ergänzte die-
sen Beitrag durch ein konkretes
Beispiel der Zusammenarbeit zwischen der Polizei, der Stadt Hildesheim und weiteren Institutionen im
kommunalen Präventionsrat hinsichtlich vorbeugender Maßnahmen zur Reduzierung der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Delikten im Bereich Ladendiebstahl.
Helmut Marhauer
PI Hildesheim/det
Der 5. Polizei-Cup wurde im
September vom Polizeisportverein
Eichstätt im Hallenbad der II.
Bereitschaftspolizeiabteilung in
Eichstätt/Bayern ausgerichtet. Insgesamt acht Bundesländer und der
Bundesgrenzschutz hatten knapp
150 Aktive entsandt. Allein aus
Niedersachsen gingen fünf Frauen
und 18 Männer an den Start. Die
Wettbewerbe wurden nach der
Wettkampfordnung der Polizei (PDV
291) ausgetragen. In der Altersklasse (AK I – IV) traten die aktiven Polizeibeamtinnen und -beamten und
in der AK V die Pensionäre an.
Es gab teilweise recht spannende Wettkämpfe mit guten bis sehr
guten Zeiten. Das niedersächsische
Aufgebot erzielte ein hervorragendes Ergebnis und belegte in der inoffiziellen Mannschaftswertung
den 1. Platz. Insgesamt errang die
Mannschaft 15 mal Gold, 14 mal
Silber und viermal Bronze. Weitere gute vordere Plätze rundeten das
sehr gute Abschneiden ab.
PK’in Nadin Hasken und KOK’in
Claudia Nitz waren die erfolgreich-
sten Schwimmerinnen. Sie errangen jeweils im Einzel einmal Gold
und einmal Silber und mit den
Staffeln noch zweimal Gold. Weitere Goldmedaillen gewannen Julia Jürges sowohl in der Einzeldisziplin und einmal mit der Staffel.
Bei den Männern war PK z.A.
Carsten Schulz der erfolgreichste
Schwimmer. Er errang in den Einzeldisziplinen Freistil, Rücken und
200 m Lagen jeweils die Goldmedaille und über 50 m Schmetterling
die Silbermedaille. Mit den Staffeln
gewann er nochmals zweimal Silber. Weitere Goldmedaillen gewannen bei den Männern KHK Wolfgang Janssen, POK Günter Schulz,
POK Ulf Meyer, PK Frank Polter
und PHM Ken-Gordon Wernicke.
Dienstlich unterstützt wurde die
Cup-Teilnahme durch die Gestellung von Dienstkraftfahrzeugen
und Gewährung von Dienstunfallschutz. Das Startgeld sowie die
Kosten für Unterbringung und Verpflegung wurde von den Aktiven
selbst gezahlt.
Hartmut Meyer, ZSD/dis
Seite 6
POLIZEI-EXTRABLATT
PI Vechta:
Nr. 12/2003
Selbstverteidigung:
Hauptsache dabei Training für Übungsleiter
Auf Einladung des Niedersächsischen Ju-Jutsu Verbandes (NJJV),
des Judo-Team Hannover und des
Zentralen Sportdienstes für die
Polizei des Landes Niedersachsen
(ZSD) trafen sich 39 Fachübungsleiter (darunter fünf Frauen) aus
ganz Niedersachsen in Hannover
zur Fortbildung.
Der olympische Gedanke stand
im Vordergrund, als sich über 50
Kolleginnen und Kollegen der Polizeiinspektion Vechta im September
trafen, um im Rahmen sportlicher
Wettkämpfe ihre körperliche Fitness zu testen.
Schwimmstrecken von 100, 200,
300 und 1000 Meter wurden als Voraussetzungen für das Deutsche
Sportabzeichen beziehungsweise
das Europäische Leistungsabzeichen absolviert, bevor der Leiter
der Polizeiinspektion Vechta, Polizeidirektor Peter Sieverling, alle
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
bei einem gemeinsamen ausgiebigen Frühstück begrüßte.
Im Anschluss fanden die Leicht-
athletikwettkämpfe im Stadion von
Blau-Weiß Lohne statt. Die verschiedenen Disziplinen wurden von
den Sportlerinnen und Sportlern
angegangen, um in erster Linie die
eigenen, persönlichen Bestleistungen zu erreichen. Einstündige Ausdauerlangläufe, Inlineskating und
Radfahren sowie ein Tauziehen der
verschiedenen Organisationseinheiten untereinander rundeten die
sportlichen Wettkämpfe ab.
Der ereignisreiche Tag und die
zum Teil knappen Entscheidungen
sorgten beim abschließenden gemütlichen Beisammensein bis spät
in die Nacht für heiße Diskussionen.
Hubertus Brinkhus PI Vechta/Me
Fußball:
Kommissarin pfeift
Fußballinteressierte Kolleginnen
und Kollegen haben unter Umständen bei Berichterstattungen im
Fernsehen eine Schiedsrichterin
wieder erkannt, mit der sie schon
beruflich zu tun gehabt haben:
Bibiana Steinhaus, 24-jährige Polizeikommissarin aus Bad Lauterberg. Sie pfeift neben Spielen der
Frauenbundesliga auch Partien der
Herrenregionalliga.
Steinhaus kam als Jugendspielerin zum Fußball. 1995 belegte sie
einen Schiedsrichterlehrgang und
pfiff fortan in den verschiedenen
Spielklassen. Auch der Terminplan
als Referee machte es erforderlich,
die eigene fußballerische Karriere
zunächst einmal auf Spiele der niedersächsischen Polizeiauswahlmannschaft der Frauen zu beschränken.
Dem Traum, als erste Schiedsrichterin Bundesligaspiele zu leiten, ist sie schon sehr nah. In der 2.
Bundesliga wird sie vom DFB in der
laufenden Saison als Schiedsrichterassistentin eingesetzt. International hatte Steinhaus auch schon
Einsätze als Unparteiische, wenngleich auch nicht als FIFA-Schiedsrichterin. Für den Weltfußballverband darf man unter anderem erst
ab dem 25. Lebensjahr ein Spiel leiten. Doch dieses „Manko“ wird sie
im nächsten Jahr abgelegt haben.
Danach wurden die Teilnehmer
in zwei Gruppen aufgeteilt. Während die eine Hälfte als erstes in den
Genuss der „schmerzhaften Techniken“ von Sambolehrer Zaslavskiy
kam wurde der Rest der Gruppe in
die Geheimnisse des Stock- und
Messerkampfes eingewiesen.
Auch routinierte Übungsleiter
konnten von Steube wieder etwas
dazulernen. Gerade hatte noch der
Gegner den Stock, Sekunden später
war er in der Hand des Meisters.
Nach Zeitlupenwiederholung konnten alle die Techniken üben. Besonders interessant wurde die Vorstellung der Verteidigung mittels eines
zirka 20 Zentimeter langen „Stäbchens“, Kobutan genannt. Handlich
und sehr effektiv. Selbst diejenigen,
die sonst eher auf die waffenlose
Selbstverteidigung schwören, waren
begeistert von der Vielfältigkeit der
Anwendungsmöglichkeiten.
Auf Wunsch der Übenden wurde
abschließend eine einfache und
dennoch wirkungsvolle Messerabwehrtechnik erlernt. Ohne große
Unterbrechung ging es dann auch
weiter. Zaslavskiy, den meisten bereits aus anderen dienstlichen Fortbildungen bekannt, demonstrierte
aus dem Bereich der russischen
Kampfkunst einige Armhebelvariationen. Wer bisher glaubte man
könne einen Armhebel nur dann
wirkungsvoll ansetzen, wenn der
Partner seinen Arm in der richti-
gen Stellung hält wurde eindrucksvoll eines Besseren belehrt.
Aus verschiedenen Festhaltetechniken heraus wurden die oberen Gliedmaßen in allen möglichen
Varianten gehebelt. Wenn der Armstreckhebel nicht möglich war wurde auf den Beugehebel umgestiegen. Ein wichtiger Grundsatz ist,
dass nach Möglichkeit nicht nur mit
der Kraft des Armes gegen den Widerstand gearbeitet werden soll. Bei
perfekter Ausführung kann der
Übende die großen Muskelgruppen
in den Beinen und im Rücken einsetzen. Die sehr bildlichen Formulierungen des Trainers führten zu
einer lockeren Atmosphäre. Beim
Ausprobieren des Vorgeführten
wurde allen deutlich woher der Begriff „schmerzhafte Technik“ rührt.
Gemessen an dem lang anhaltenden Applaus, den sowohl die drei
Trainer, als auch die beiden Organisatoren erhielten, kann man sehr
wohl sagen, dass es sich um eine
besonders gelungene Veranstaltung
handelte. Aber auch den Teilnehmern sollte an dieser Stelle ein besonderer Dank gesagt werden. In
ihrer Freizeit nehmen sie teilweise
weite Anreisen auf sich, um sich auf
eigene Kosten fortzubilden. Um auf
dem Laufenden zu bleiben, reichen
die dienstlichen Fortbildungsmaßnahmen (alle drei Jahre eine Woche)
leider nicht aus. Petra Holzhausen
PD Hannover/dis
Tag des Sports begeisterte
Beruflich versieht Steinhaus ihren Dienst als Gruppenführerin in
der I. Bereitschaftspolizeiabteilung
in Hannover. Dass ihre Fußballtermine mit dem Dienst in der Hundertschaft gut vereinbar sind, liegt
sicherlich daran, dass sie für manches dienstliche Entgegenkommen
ihrerseits so manchen ungeliebten
Dienst an spielfreien Wochenenden
oder Feiertagen übernimmt.
Frank Hackbusch, I. BPA/dis
Hannover gewinnt
Nach mehr als zweijähriger Pause konnte jetzt das 3. Landesoffene
Mixed-Volleyballturnier für Polizeibehörden und -einrichtungen –
ausgerichtet von der PD Braunschweig – stattfinden. Mit dabei:
zwölf Teams.
Dank der Unterstützung der TUBraunschweig konnte die im Sportzentrum an der Beethovenstraße gelegene Drei-Felder-Halle, Heimat
der Bundesligavolleyballer des USC
Braunschweig, für die Durchführung des Turniers genutzt werden.
Gespielt wurde in zwei ausgelosten Gruppen zu je sechs Mannschaften, wobei jedes Team immer
mindestens zwei Spielerinnen auf
Den Teilnehmern sollte die Möglichkeit gegeben werden, sich über
den Dienst hinaus (privat und auf
eigene Kosten) in der Selbstverteidigung und für den Bereich des
„Einsatzbezogenen Trainings“ fortzubilden. Einige weitere Kollegen
sowie fünf Justizbeamte und ein Sicherheitsberater für Banken, die
sich ebenfalls für dieses Angebot
interessierten, komplettierten den
Kreis.
Angelockt wurden sie alle von
einem durch Detlef Fels vom ZSD
und Volkmar Lührs vom JudoTeam Hannover zusammengestellten Programm, das große Erwartungen schürte. Als Referenten
konnten drei Meister ihres Faches
gewonnen werden:
Markus Kaluza: Billy Blanks
TAE BO Instructor (Forever-Fitness
Studio Garbsen); Kurt Steube:4.
Dan JIU-JITSU und 5. DAN AntiTerrorkampf, Meister im Messerfechten und Kobudo (Stockkampf);
Mark Zaslavskiy: Meister im
Sambo (russischer Kampfsport),
Spezialgebiet Bodentechniken.
Nach dem Eintreffen der Teilnehmer im Sportleistungszentrum im
Sportpark Hannover ging es gleich
richtig los. Die Gruppe verteilte
sich auf der Matte und laute Musik
dröhnte durch das Dojo. Eine volle
Stunde lang wurde nach Powerbeats geboxt und gekickt. Kaluza
forderte schon bald die letzten Energiereserven von allen. Gestandene Wettkämpfer kamen genauso ins
Schwitzen wie hochgraduierte
Trainer.
dem Feld haben musste. In den insgesamt 38 Partien fand ein engagiertes und faires Wetteifern um die
Punkte statt. Geboten wurde Volleyball auf hohem spielerischen
Niveau. Im Spiel um Platz 3 gewann die BezReg Weser-Ems mit
20:17 gegen die FHS Oldenburg. Im
Finale setzt sich die BezReg Hannover mit 25:23 gegen die 1. Mannschaft der LBPN durch.
Horst-Udo Ahlers, Polizeipräsident der PD Braunschweig, nahm
die Siegerehrung vor. Der Ausklang
der Veranstaltung wurde durch die
Combo des PMK begleitet.
Harald Mehrens
PD Braunschweig/dis
Den „neuen“ Sporterlass mit
Leben erfüllen – dieses Ziel hatte
man sich bei der Polizeiinspektion
Holzminden gesetzt. Hochmotiviert
traten die Teilnehmer deshalb am
1. September zum sportlichen Vergleich an. Angeführt von Inspektionsleiter Bernd Wiesendorf wurden sie bereits bei der ersten Disziplin gewaltig gefordert: Eine 20,8
Kilometer lange Radfahrstrecke
entlang der Weser, von Holzminden
nach Höxter (Corvey) und zurück.
Weiter ging es im Holzmindener
Liebigstadion. Hier kämpften sich
die Athleten von einer Höchstleistung zur nächsten. Sei es beim
Schleuderballwurf, 3.000-MeterCrosslauf, Weitsprung, 75-MeterSprint oder dem 800-Meter-Lauf –
stets ging es um Zentimeter und
Sekunden.
Die Organisatoren hatten genügend Zeit eingeplant, so dass die einheit Selbstverteidigungsgruppe
Sportausbilder mit einer kleinen vorführen konnten.
Gruppe eine Übungseinheit „RückHöhepunkt war der Staffellauf
enschulung“ und eine Trainings- der teilnehmenden Dienststellen.
Unter den Anfeuerungen aller Besucher sprintete die Staffel des
ZKD als Sieger ins Ziel.
Henning Stille, PI Holzminden/kn
XIII. MEK Vergleichswettkampf
Zum XIII. MEK Vergleichswettkampf trafen sich insgesamt neun
Teams im Bereich der BezReg Weser-Ems. Als Veranstalter dieses
traditionellen Wettkampfes trat das
MEK IV letztmalig als gesamte
Organisationseinheit auf, da auch
im Bereich der Spezialeinheiten der
Umstrukturierungsprozess der niedersächsischen Polizei umgesetzt
wird und die Standorte Aurich, Oldenburg und Osnabrück neuen Behörden zugewiesen werden.
Die Mannschaften traten zu ei-
nem sehr abwechslungsreichen,
spannenden und in seinem Ergebnis letztendlich überraschenden
Vergleichswettkampf an. Die besonderen Highlights dieser Veranstaltung: ein Sprung von einem
Fallschirmspringerabsetzturm sowie ein Fahrzeuggeländeparcours.
Diese Disziplinen waren in ihrer
Ausführung bisher einmalig in der
Historie der MEK-Vergleichswettkämpfe.
Neben den niedersächsischen
MEK waren als Gastmannschaften
das SEK sowie die niederländischen Oberservationseinheiten aus
Drenthe und Groningen mit von der
Partie.
Am Ende konnte der Direktor
der Polizei im Bezirk Weser-Ems,
LtdPD Johann Kühme, dem MEK
IX vom LKA den Siegerpokal überreichen. Auf den Plätzen zwei und
drei folgten das MEK I, ebenfalls
LKA, und das MEK V der BezReg
Lüneburg.
Olaf Probst
BezReg Weser-Ems/dis