Probelesen

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Probelesen
2016/17
[Rheinland]
DUALES
STUDIUM UND AUSBILDUNG
„ Studium + Ausbildung
Infos, Tipps und
Praxiseinblicke
3,90 EUR
„ Beruf + Karriere
Branchenvielfalt
vor Ort
„ Interview
Sebastian Pufpaff:
Lachen mit Stil
+ist hier
Das los!
Triff deine Wahl!
Karrierewege für Abiturienten
INHALT
STUDIUM UND AUSBILDUNG
Foto: Katharina Kemme
Foto: Nicole Schwab
DUALES
Duales
Studium
Top-Themen
Leben im Rheinland
Gelassene Genießer ..................................................................................................... 6
Interview mit Sebastian Pufpaff
Witzemensch mit Hang zu Inhalten .......................................................................10
Einführung
Aus zwei wird eins ......................................... 12
Wirtschaft
Betriebswirtschaft, Tourismuswirtschaft,
Finanzvertrieb ................................................. 22
Informatik
Wirtschaftsinformatik und Scientific
Programming .................................................. 30
Dual studieren im Rheinland
Technik
„Wir machen sehr gute Erfahrungen“ ....................................................................16
Textil- und Bekleidungstechnik, Steel Technology and Metal Forming, Maschinenbau,
Elektro- und Informationstechnik ............... 34
Ausbildung
Mit Ausbildung viel erreichen ............................................................................... 46
Im Berufsleben
Wirtschaft im Rheinland
Absolventen berichten von ihren heutigen
Aufgaben und davon, wie sie vom dualen
Studium profitieren ........................................ 42
Branchenvielfalt am Rhein ..................................................................................... 64
4
2016/17
20
INHALT
Impressum
HERAUSGEBER:
Industrie- und Handelskammer
Aachen
Theaterstraße 6-10
52062 Aachen
Tel. 0241/4460-0
Foto: Stefan Knopp
Industrie- und Handelskammer
Bonn/Rhein-Sieg
Bonner Talweg 17
53113 Bonn
Tel. 0228/2284-0
Industrie- und Handelskammer
zu Düsseldorf
Ernst-Schneider-Platz 1
40212 Düsseldorf
Tel. 0211/3557-0
Industrie- und Handelskammer
zu Köln
Unter Sachsenhausen 10-26
50667 Köln
Tel. 0221/1640-0
Ausbildung
Mediengestalter
Industrie- und Handelskammer
Mittlerer Niederrhein
Nordwall 39
47798 Krefeld
Tel. 02151/635-0
Gestalterisches Gespür für Medien ............. 48
Bankkaufmann
Fachkraft für Lebensmitteltechnik
Von Bären und Schnecken ............................ 52
Fachinformatiker –
Systemintegration
Auch im
Netz unte
r:
„Es kommt meist anders,
als man denkt“ ............................................... 54
www.dipolo
.de
Service
Orientierung und Recherche
Was geht? ......................................................... 56
Wirtschaft
Bewerbung
Ran an Ausbildungs- und/oder
Studienplatz! .................................................... 57
Das sagen Personalverantwortliche ............ 70
Finanzen und Versicherungen
Wohnen und Umzug
Ich packe meine Koffer .................................. 59
IHKS und Abiturienten
Diese IHKs unterstützen dich ....................... 60
Leben im
Rheinland
Kultur und Veranstaltungen
Von Geschichte über Jazz bis Kabarett ....... 74
Niederrheinische Industrieund Handelskammer
Duisburg – Wesel – Kleve
Mercatorstraße 22
47051 Duisburg
Tel. 0203/2821-0
Meramo Verlag GmbH
Gutenstetter Straße 8d
90449 Nürnberg
Tel. 0911/937739-0
Geschäftsführer: Rainer Möller
www.meramo.de
Redaktion:
Dr. Nina Benkert (verantwortlich),
Susanne Böhm, Daniel Kastner,
Larissa Taufer
Lektorat:
Eva Wagner
Autoren:
Stefan Knopp, Sabine Olschner,
Annika Voßen
Gestaltung:
Art Direktion: Viviane Schadde
Layout:
Christine Biedermann, Julia Bittruf,
Stefanie Feder, Vanessa Mund,
Guido Naujoks, Daria Schreiber,
Nicole Süß, René Weinberg,
Felicia Winterstein
Feste feiern ....................................................... 80
Anzeigen:
Andreas Brehm (Marketing)
Tel. 0911/937739-31
E-Mail: a.brehm@meramo.de
Sport
Titelfoto:
Katharina Kemme
Karneval und Feste
Foto: TwilightArtPictures - Fotolia
Industrie- und Handelskammer
Wuppertal-Solingen-Remscheid
Heinrich-Kamp-Platz 2
42103 Wuppertal
Tel. 0202/2490-0
VERLAG:
Duales Studium, Ausbildung
und Arbeitsmarkt
Was muss und was kann? ............................. 58
Foto: Annika Voßen
Konten eröffnen, Kredite vergeben .............. 50
Sportlich, sportlich ......................................... 86
Essen und Trinken
Genuss mit Tradition ...................................... 92
Quiz
Kennst du dich aus? ....................................... 98
DRUCK:
hofmann infocom GmbH
Emmericher Straße 10
90411 Nürnberg
Auflage:
3. Ausgabe; 21.000 Exemplare
© 2016 Meramo Verlag GmbH
Nachdruck – auch auszugsweise –
nicht gestattet.
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DUALES S TUDIUM
Heute im Hörsaal, morgen im Betrieb: Im dualen Studium ist Abwechslung garantiert - neben Lernphasen an der Hochschule sammeln dual Studierende praktische
Erfahrungen im Unternehmen. Das hat den Vorteil, dass sie Theoriewissen direkt in der Praxis anwenden können und praktische Erfahrungen umgekehrt helfen, das in
den Vorlesungen Gelernte besser zu verstehen und einzuordnen.
Einführung
Aus zwei
wird eins
E i n d u a l e s St u d i u m v e r k n ü p f t e i n e w i s s e n schaf tliche Ausbildung an einer Hochschule
oder Berufsakademie mit beruf licher Praxis
in einem Unternehmen oder einer sozialen
Einrichtung. Der E xpor tschlager aus BadenWü r t t e m b e r g h a t d e u t s c h l a n d w e i t E i n z u g
gehalten. Seit Jahren sind Angebot und
N a c h f r a g e b e i d u a l e n St u d i e n g ä n g e n h o c h .
W
er hat’s erfunden? Die Baden-Württemberger. Anfang der 1970er-Jahre entwickelten Vertreter aus Wirtschaft und
Politik eine praxisnahe Alternative zum
klassischen Studium, die es Unternehmen
ermöglichen sollte, ihre Nachwuchskräfte
maßgeschneidert und auf Hochschulniveau auszubilden. Das
sogenannte Stuttgarter Modell gab den Anstoß, 1974 die Berufsakademie Baden-Württemberg in Stuttgart und Mannheim
12
2016/17
zu gründen. 35 Jahre später – im März 2009 – schlossen sich
die insgesamt acht Berufsakademien des Landes zur Dualen
Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) zusammen. Bis heute
zählt Baden-Württemberg zu den Bundesländern, die eines der
umfangreichsten Angebote vorzuweisen haben: Mit 268 dualen
Studiengängen lag das Land 2014 auf dem dritten Platz hinter
Bayern (303) und Nordrhein-Westfalen (287).
Vielfalt an Angeboten
Insgesamt gibt es deutschlandweit inzwischen mehr als
1.500 duale Studienangebote an Hochschulen und Berufsakademien, wie das Informationsportal AusbildungPlus meldet.
Fast 95.000 junge Leute absolvieren derzeit ein duales Studium.
Nach wie vor ist der Großteil der dualen Studiengänge im Ingenieurwesen (39 Prozent) und in den Wirtschaftswissenschaften
(32 Prozent) angesiedelt. Darüber hinaus gibt es eine große
Anzahl an Angeboten, die auch Studiengänge in Informatik,
den Naturwissenschaften, im Gesundheits- und Sozialwesen
oder gar in Design einschließt.
Mit Abstand die meisten dualen Studiengänge sind an
Fachhochschulen (1.014) zu finden, gefolgt von der DHBW (204)
und den Berufsakademien (188). An Universitäten werden vergleichsweise wenige duale Studiengänge angeboten: Im Jahr
2014 waren es 71.
Mit oder ohne Berufsausbildung
Zwei Studienmodelle sind besonders weit verbreitet und für
Abiturienten in erster Linie relevant: das ausbildungsintegrierte
Foto: Martina Striegl
DUALES S TUDIUM
und das praxisintegrierte duale Studium. Das ausbildungsintegrierte Modell kombiniert in der Regel ein Studium mit
einer Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf,
wobei die Lehrveranstaltungen an der Hochschule und die
praktische Ausbildung inhaltlich miteinander verzahnt sind.
Beispiel: ein Maschinenbaustudium in Kombination mit einer
Industriemechaniker-Ausbildung. Entsprechend erwerben die
Studierenden zwei Abschlüsse: einen Hochschulabschluss und
einen Ausbildungsabschluss der Industrie- und Handelskammer
(IHK), der Handwerkskammer (HWK) oder der Steuerberaterkammer. Außerdem gibt es Angebote, die eine schulische Ausbildung mit staatlicher Abschlussprüfung vorsehen. Angelegt
sind ausbildungsintegrierte Studiengänge in der Regel auf drei
bis viereinhalb Jahre.
Diejenigen, die sich für ein praxisintegriertes Studium
entscheiden, absolvieren mehrere intensive Praxisphasen im
Unternehmen oder in einer sozialen Einrichtung. Einen Ausbildungsabschluss erwerben sie jedoch nicht. Dennoch beziehen
sich Studien- und Praxisabschnitte inhaltlich aufeinander. In
der Regel dauert dieses Modell drei bis dreieinhalb Jahre.
Im Block oder tageweise
Diese verschiedenen Studienmodelle können vom zeitlichen
Ablauf her unterschiedlich gestaltet sein. Meistens wird im
Blockmodell unterrichtet, bei dem sich Theorie und Praxis
in Bildungseinrichtung und Betrieb beispielsweise vierteljährlich abwechseln – oder sich die Theorie- und Praxisphasen auf die Studiensemester und die vorlesungsfreie Zeit
Gestalte mit uns deine Zukunft...
...im Rahmen einer Ausbildung zum/zur
‡
‡
‡
‡
Industriemechaniker/-in
Elektroniker/-in
Anlagen- und Maschinenführer/-in
Industriekaufmann/-frau
...eines Dual-Studiums als
‡ Bachelor of Engineering (m/w)
‡ Bachelor of Arts (m/w)
...mittels Praxisphasen für deine
Bachelor-, Master- oder Diplomarbeit
...als
‡ Werksstudent/-in oder als
‡
Aushilfskraft
Bewirb dich jetzt!
HEW-KABEL GmbH
Klingsiepen 12
51688 Wipperfürth
ausbildung@hew-kabel.com
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Foto: Andreas Fischer Wuppertal
DUALES S TUDIUM: TECHNIK
„Ich wollte nach dem Abi unbedingt studieren, gleichzeitig aber auch praktische Erfahrungen sammeln," sagt Huong Ly Hoang, die neben ihrem Maschinenbaustudium
an der Bergischen Universität Wuppertal eine Ausbildung zur Werkzeugmechanikerin absolviert.
M a s c h i n e n b a u + We r k z e u g m e c h a n i ke r i n
Die richtige
Entscheidung getroffen
D i e 23 - j ä h r i g e H u o n g Ly H o a n g s t e h t k u r z v o r i h r e r B a c h e l o r a r b e i t , i n d e r s i e
D ä m p f u n g s s y s t e m e a u f p h y s i k a l i s c h e P r i n z i p i e n h i n u n t e r s u c h e n m ö c h t e . Vo r g e s c h l a g e n
w u r d e i h r d a s T h e m a v o n d e r K . A . S c h m e r s a l G m b H & C o . KG i n Wu p p e r t a l , w o s i e d e n
p r a k t i s c h e n Te i l i h r e s d u a l e n St u d i u m s a b s o l v i e r t .
A
ktuell wird Huong Ly Hoang in der Abteilung für
Konstruktion und Entwicklung Mechanik eingesetzt. Dort arbeitet sie an Konzepten verschiedener
Sicherheitsschalter. Ihr letztes großes Projekt war
die Entwicklung eines Bandschieflaufschalters.
Diese werden in der Fördertechnik eingesetzt und
dienen der sicheren Überwachung. „Wenn das Förderband durch
Verklemmung oder falsch positioniertes Transportgut aus seiner
Lage gerät, meldet das System ein Signal und stoppt im Zweifel
die komplette Anlage, um Schäden zu vermeiden“, erklärt die
angehende Ingenieurin.
Ihre Karriere im Unternehmen startete die 23-Jährige mit
dem Beginn ihres dualen Studiums 2012. „Ich wollte nach dem
Abi unbedingt studieren, gleichzeitig aber auch praktische
Erfahrungen sammeln. Die Kombination aus einer Ausbildung
zur Werkzeugmechanikerin und einem Maschinenbaustudium
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2016/17
war für mich daher ideal“, sagt sie. In den ersten beiden Jahren
des vierjährigen dualen Studiums besuchte sie an zwei Tagen
pro Woche Veranstaltungen an der Bergischen Universität in
Wuppertal. Dort vermittelte man ihr die theoretischen Grundlagen in technischer Mechanik sowie Mathematik und einen
Überblick über Computerprogramme, mit denen man 3-D-Zeichnungen anfertigen und berechnen kann.
Praktische Fertigkeiten
An zwei weiteren Tagen arbeitete sie im Rahmen ihrer Ausbildung zur Werkzeugmechanikerin in der Ausbildungsabteilung und dem Werkzeugbau, wo sie praktische Fertigkeiten
wie Feilen, Drehen, Fräsen und Formenbau erwarb. Freitags
besuchte sie ein Berufsbildungszentrum. Der Stundenplan war
speziell auf dual Studierende zugeschnitten und bereitete auf
die Abschlussprüfung der Ausbildung vor.
DUALES S TUDIUM: TECHNIK
Huong Ly Hoang
Ein Praktikum vor Studienbeginn
infobox
STUDIENGANG: MASCHINENBAU
Ausbildungsberuf: Werkzeugmechanikerin
Unternehmen: K.A. Schmersal GmbH & Co. KG
Hochschule:
Bergische Universität Wuppertal
Dauer: 4 Jahre
Abschlüsse: Bachelor of Science
und IHK-Abschluss
Foto: Andreas Fischer Wuppertal
Beworben hat Huong Ly Hoang sich direkt beim Unternehmen.
„Zuvor wurde mir jedoch ein einwöchiges Praktikum bei
Schmersal angeboten, um sicherzugehen, dass ich die richtige
Entscheidung treffe“, sagt sie. Auf die Einladung zum Eignungstest, bei dem sie Allgemeinwissensfragen beantworten, ihre
Mathematik- und Physikkenntnisse nachweisen sowie ihr räumliches Vorstellungsvermögen unter Beweis stellen musste, folgte
ein persönliches Bewerbungsgespräch und schließlich die Zusage.
Die Einschreibung an der Universität war reine Formsache, da
Schmersal eine Kooperation mit der Hochschule unterhält.
Während der gesamten Dauer des dualen Studiums erhält
die angehende Ingenieurin eine Vergütung, mit der sie ihren
Lebensunterhalt bestreiten kann. „Zusätzlich zum Studium bin
ich als Tutorin an der Uni tätig. Zusammen mit meinem Gehalt
kann ich davon ganz gut leben“, erzählt sie.
Aktuell bereitet sie ihre Bachelorarbeit vor. Nach Abschluss
des dualen Studiums wird sie dem Unternehmen treu bleiben.
„Ich möchte auf jeden Fall ein Masterstudium anschließen, und
Schmersal hat zugesagt, mich dabei zu unterstützen“, sagt sie. „
Foto: Martin Rehm
Seit ihrem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung 2014
studiert Huong Ly Hoang nun in Vollzeit; die Semesterferien
verbringt sie weiterhin im Unternehmen. „Das ist durchaus
anspruchsvoll“, sagt sie, „weil die Prüfungen der Hochschule
in die vorlesungsfreie Zeit fallen und ich mich neben der Arbeit
darauf vorbereiten muss. Andere Studierende freuen sich in der
Regel auf die Semesterferien – ich hingegen kann aufatmen,
wenn das Semester wieder beginnt. Aber ich habe ein Motto,
an das ich mich dann gerne erinnere: Der Mensch wächst mit
seinen Aufgaben.“
Seit Abschluss der Ausbildung studiert die Werkzeugmechanikerin in Vollzeit, verbringt die Semesterferien aber im Unternehmen. Dort wird sie in der Abteilung für
Konstruktion und Entwicklung Mechanik eingesetzt.
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DUALE AUSBILDUNG
M e d i e n g e s t a l t e r D i g i t a l u n d P r i n t – G e s t a l t u n g u n d Te c h n i k
Gestalterisches
Gespür für Medien
I m B e r u f s a l l t a g d e s a n g e h e n d e n M e d i e n g e s t a l t e r s F e li x H o l l a n d s t e h e n
K r e a t i v i t ä t u n d Ä s t h e t i k i m M i t t e l p u n k t . I n d e r D ü s s e l d o r f e r We r b e a g e n t u r
M o o n wa r d e r 23 -J ä h r i g e b e r e i t s a n v i e l e n s p a n n e n d e n P r o j e k t e n b e t e i l i g t .
G e r a d e b e r e i t e t e r s i c h a u f d i e A b s c h l u s s p r ü f u n g v o r.
D
ie Full-Service-Agentur Moon, in der Felix Holland
seine dreijährige Ausbildung absolviert, beschäftigt insgesamt 15 Mitarbeiter und deckt sämtliche Bereiche der Werbung ab – von Print, Web,
Messebau, Animation bis hin zu 3-D-Design.
Zu Beginn seiner Ausbildung hat er vor allem
Bilder retuschiert, Grafiken am PC bearbeitet und Texte eingepflegt. „Da ich allerdings schon Erfahrung mit dem Bildbearbeitungsprogramm Photoshop und im 3-D-Design hatte und mich
diese Art der Gestaltung immer mehr fasziniert hat, haben sich
meine Tätigkeitsfelder im Lauf der Ausbildung stärker in diese
Richtung entwickelt“, erläutert er.
Foto: Gerd Wiggers
Förderanlagen und Roboter in 3-D
Bevor er sich an die Gestaltung von Bildwelten in 3-D macht, überlegt sich
Felix Holland, wie etwa eine Förderanlage dargestellt werden kann.
Für die Gestaltung von Bildwelten in 3-D muss der angehende
Mediengestalter sich mit unterschiedlichen Software-Programmen auskennen, mithilfe derer er fotorealistische Objekte
herstellt. „Die Kunst liegt vor allem darin, diese Modelle möglichst wirklichkeitsgetreu nachzubilden“, fasst er zusammen.
Möchte ein Kunde zum Beispiel eine Förderanlage darstellen,
ohne diese im Originalmaßstab aufzubauen, kommt Felix Holland
ins Spiel und realisiert diese Szenerie im dreidimensionalen
Raum. Auch vereinfachte Miniaturgebilde, etwa die Grundstruktur eines Supermarktes, kann er so nachbauen. „Meine
Arbeit trägt dazu bei, Dinge besser vorstellbar zu machen“,
bringt er es auf den Punkt.
Kürzlich war er an der Umsetzung einer Broschüre für einen
Getriebehersteller beteiligt. „Hierfür war ich mit 3-D-Visualisierungen von 15 Robotern betraut“, erläutert er. Seine Aufgabe war
es, für jeden einzelnen Roboter ein Lichtsetup zu erstellen und die
Roboter zu texturieren. „Das lässt sich am besten vergleichen mit
Studiofotografie – man hat ein Objekt, das fotografiert und daher
entsprechend ins rechte Licht gesetzt werden soll“, erklärt er.
Foto: Gerd Wiggers
Praktisch und kreativ arbeiten
Mithilfe von Software-Programmen setzt er seine Überlegungen anschließend
am Computer um. Heraus kommen fotorealistische Objekte.
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Im umfangreichen und für die Werbebranche immer relevanter werdenden 3-D-Bereich sieht der 23-Jährige, der von
der Agentur nach bestandener Abschlussprüfung übernommen
wird, auch seine berufliche Zukunft. „Gerne würde ich künftig
mal an einer größeren Filmproduktion mitarbeiten.“ Dass es
im Arbeitsalltag eines Mediengestalters stressig werden kann,
schreckt ihn nicht ab. „Mit knappen Fristen und Kritik muss
man umgehen können“, sagt er.
Vor seiner Ausbildung zum Mediengestalter hat Felix Holland
eine berufsfachschulische Ausbildung zum Gestaltungstechnischen Assistenten durchlaufen. Hier hat er die Fachhochschulreife erworben und bereits erste Einblicke in den Werbebereich
genommen. „Ich wollte praktisch und kreativ arbeiten, daher
habe ich mich gegen ein Studium und für eine Ausbildung zum
Mediengestalter entschieden.“ Der 23-Jährige, der aus Herdecke
DUALE AUSBILDUNG
Foto: Gerd Wiggers
Felix Holland
Nach seinem Ausbildungsabschluss würde der 23-Jährige gerne an einer größeren Filmproduktion mitwirken. Dass der Berufsalltag stressig werden kann,
schreckt ihn nicht ab. „Mit knappen Fristen und Kritik muss man umgehen können", sagt er.
stammt, hat sich bei verschiedenen Agenturen in Düsseldorf
beworben. „Im Bewerbungsgespräch hatte ich Arbeitsproben
wie Flyer, Fotografien und Broschüren dabei. So konnte ich
zeigen, dass ich gestalterisches Gespür habe“, erinnert er sich.
Nach einigen Tagen Probearbeit konnte er seinen Ausbildungsvertrag bei der Moon Werbeagentur unterschreiben. „Ich war
von Anfang an in das Team integriert – das Beste, was mir
passieren konnte“, betont er.
Weitere Erfahrungen hat Felix Holland in mehreren Schulprojekten und Wettbewerben gesammelt. So hat er auf eine
Ausschreibung der Bundesregierung hin gemeinsam mit seinen
Mitschülern eine Plakatreihe zum Thema „Globalisierung“
umgesetzt. „Das war ein spannendes Projekt, bei dem man die
Arbeitswirklichkeit eines Mediengestalters hautnah erleben
konnte. Auch die Fähigkeit, meine Ideen durchzusetzen, konnte
ich hier unter Beweis stellen.“ „
Den Kunden überzeugen
infobox
AUSBILDUNGSBERUF:
MEDIENGESTALTER DIGITAL
UND PRINT – GESTALTUNG
UND TECHNIK
Foto: Martin Rehm
Ein- bis zweimal wöchentlich ist er in der Berufsschule anzutreffen. Dort hat er neben Deutsch, Englisch und Sport berufsbezogenen Unterricht in Typografie, Bildgestaltung und Druckproduktion. Wie er mit Kunden kommuniziert und am besten
Entwürfe präsentiert, weiß er ebenfalls. „Und ich habe gelernt,
meine Entscheidungen zu begründen. Es reicht nicht zu sagen,
etwas sieht schön aus. Man muss darlegen können, warum
man eine bestimmte Bildwelt oder Typografie gewählt hat“,
erklärt er. „In der Werbebranche arbeitet man nicht für sich.
Ich lasse zwar eigene kreative Ideen einfließen, am Ende muss
das Ergebnis aber den Kunden überzeugen.“
Unternehmen: Moon Werbeagentur GmbH
Reguläre Dauer: 3 Jahre
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Foto: RheinEnergieSTADION
LEBEN IM RHEINL AND: SPOR T
Die Ruhe vor dem Sturm: Bei den Derbys zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach ist das Rheinenergie-Stadion bis auf den letzten Platz ausverkauft.
Sport
Sportlich, sportlich
K ö n i g F u ß b a l l r e g i e r t d a s R h e i n l a n d: G l e i c h d r e i e r s t k l a s s i g e
Ve r e i n e b u h l e n i n d e r R e g i o n u m d i e G u n s t d e r F a n s . I n h e i ß e n
D e r b y s l i e f e r n s i c h d i e S p i e l e r wa h r e S c h l a c h t e n a u f d e m P l a t z –
und die Fans feuern sie ordentlich an. Doch auch Anhänger anderer
S p o r t a r t e n ko m m e n a u f i h r e Ko s t e n: B a s ke t b a l l , H a n d b a l l u n d d e r
P ferdespor t haben ebenfalls einen festen Plat z in der hiesigen
S p o r t w e l t . U n d s o g a r S k i f a h r e n k a n n m a n h i e r.
D
a wäre mit dem 1. FC Köln zum Beispiel der viertgrößte Sportverein Deutschlands, der es immerhin
auf drei Meistertitel, vier Siege im DFB-Pokal
und eine Finalteilnahme im UEFA-Pokal bringt.
Das Gründungsmitglied der Fußball-Bundesliga
hielt sich bis 1998 35 Jahre lang in der obersten
Spielklasse und spielt nach fünf Abstiegen seit der Saison
2014/15 wieder in der Beletage mit. Bei den Heimspielen im
Rheinenergie-Stadion darf neben den 50.000 in Rot und Weiß
86
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gekleideten Fans vor allem einer nicht fehlen: Maskottchen
Hennes. Der Geißbock wurde dem Verein erstmals 1950 während einer Karnevalssitzung geschenkt. Mittlerweile ist Hennes
VIII. im Amt – und lebt an den spielfreien Tagen bei seinen
Artgenossen im Kölner Zoo, wo man ihn über eine Webcam
beobachten kann.
Seit 1965 mischt auch Borussia Mönchengladbach in der
höchsten deutschen Spielklasse mit. Die größten Erfolge feierte
der Verein, der seine Heimspiele im Stadion im Borussia-Park
Foto: Borussia
LEBEN IM RHEINL AND: SPOR T
austrägt und dort regelmäßig von weit über 50.000 Fans
gepusht wird, in den 1970er-Jahren. Der temporeiche Fußball der vielen jungen Spieler von damals brachte der Truppe
auch den Spitznamen „Fohlenelf“ ein. Mit fünf Meistertiteln,
drei DFB-Pokalsiegen und zwei UEFA-Pokalsiegen belegen die
Mönchengladbacher, die in den Vereinsfarben Schwarz, Weiß
und Grün auflaufen, den sechsten Platz in der „Ewigen Tabelle“
aller Bundesliga-Teams.
Weil die Spieler im Lauf der Vereinsgeschichte zahlreiche
zweite Plätze belegt haben, wird Bayer 04 Leverkusen von den
gegnerischen Fans spöttelnd auch als „Vizekusen“ bezeichnet.
Dabei hat der Verein, der seine Heimspiele in der BayArena
bestreitet, mit dem Sieg im UEFA-Pokal 1988 und dem Gewinn
des DFB-Pokals 1993 durchaus Titel gewonnen. Zudem haben sie
als einziger Verein in der Region 2002 am Finale der Champions
League teilgenommen – immerhin der höchste europäische
Wettbewerb im Fußball.
Treue Fans hat auch Zweitligist Fortuna Düsseldorf, der 2012
nach bewegten Jahren in die Erste Bundesliga auf- und am
Ende der Saison sogleich wieder abgestiegen ist. In Abneigung
verbunden sind sich die Fortuna und die blau-weiß gestreiften
Zebras des benachbarten MSV Duisburg, die jedoch nach nur einer
Saison in der zweiten Liga mittlerweile wieder drittklassig sind.
Auch im Frauenfußball ist das Rheinland in den obersten
Ligen vertreten: Leverkusen, Köln und Borussia Mönchengladbach spielen in der ersten Bundesliga. Duisburg, und Aachen
sind in der zweiten Liga Nord beziehungsweise Süd vertreten.
Basketball, Baseball, Badminton
In anderen Städten im Rheinland ist der Fußball seit Langem
nicht in höhere Ligen vorgedrungen. In Bonn etwa. Denn dort
wird Basketball gespielt: Die Telekom Baskets halten als einzige
Bundesligamannschaft im Rheinland einen deutschen Rekord:
Noch zu keinem regulären Punktespiel kamen so viele Fans wie
Foto: VFL Gummersbach
Auch die Frauen mischen im Rheinland im Fußball mit. Drei Erstliga-Vereine und
zwei Zweitligisten gehen auf dem Rasen auf Torjagd.
Im Handball spielt der VfL Gummersbach als einer der erfolgreichsten und
traditionsreichsten Handballklubs in Deutschland groß auf.
im Jahr 2000 zur Partie gegen Alba Berlin, die aufgrund der
großen Nachfrage vom heimischen Telekom Dome in die Kölnarena
verlegt werden musste. Die Fans sind in der Liga für die hitzige
Art bekannt, mit der sie ihr Team lautstark nach vorne peitschen.
Auf dem Eis schmettern drei erstklassige Vereine regelmäßig
den Puck ins Tor: Die Düsseldorfer EG konnte dabei bisher mehr
Erfolge einfahren als ihre Konkurrenten, die Kölner Haie und
die Krefeld Pinguine – die im Königspalast zu Hause sind. Im
Handball halten sich der VfL Gummersbach und der Bergische
HC, ein sportliches Gemeinschaftsprojekt aus Wuppertal und
Solingen, in der obersten Liga. In der höchsten deutschen Spielklasse im Baseball finden sich die Bonn Capitals, die Cologne
Cardinals und die Solingen Alligators. Und auch im Badminton
ist die Region erfolgreich: Aktuell tritt der 1. BC Beuel in der
Liga gegen die rheinischen Vereine TV Refrath aus Bergisch
Gladbach und 1. BC Düren an.
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