139 1 l2012 - Ohne Rüstung Leben
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139 1 l2012 - Ohne Rüstung Leben
informationen 139 1| 2012 |2 Postkartenaktion: atomwaffenfrei.jetzt |9 Ideenwerkstatt: »Stoppt den Waffenhandel!« | 11 Kritische Aktionäre: Mit Ihrer Aktie aktiv 2012: Kommt das Ende der Welt? Für die Menschheit ist es nach Ansicht führender Wissenschaftler »Fünf vor Zwölf«. Wenn sie ihrem eigenen Untergang noch entgehen will, muss sie radikale Maßnahmen ergreifen. Das Wissenschaftsmagazin Bulletin of the Atomic Scientists hat Anfang Januar 2012 die Doomsday Clock (Atomkriegsuhr) in New York wieder um eine Minute vorgestellt. Die Chancen, einem Atomkrieg oder der Klimakatastrophe zu entgehen, seien gesunken. Die Doomsday Clock soll symbolisieren, wie dicht die Menschheit vor der Selbstauslöschung steht – in erster Linie durch Atomwaffen; seit einigen Jahren werden auch Umweltgefahren als tödliches Risiko einbezogen. Sie stand bei ihrer Einführung im Jahr 1947 auf sieben vor zwölf und wurde 1949, nach Zündung der ersten sowjetischen Atombombe, auf drei vor zwölf gerückt. Die Ära mit den rosigsten Aussichten waren die 1990er-Jahre: Fast das ganze Jahrzehnt hindurch stand der Zeiger im Schnitt eine Viertelstunde vor dem finalen Gongschlag. Zuletzt hatten die Wissenschafter die Uhr vor zwei Jahren verstellt – um eine Minute zurück. Zur Begründung hieß es: Viele neue Politiker und Projekte gäben Anlass zu Optimismus. »Dieser Trend hat sich in vielen Fällen nicht fortgesetzt«, sagte der Physiker und Sprecher der Gruppe Lawrence Krauss. »Wir sehen uns den klaren Bedrohungen durch die Verbreitung von Atomwaffen und den Klimawandel gegenüber und suchen nach wie vor nach sauberer und sicherer Energie. Zudem nehmen weltweit in vielen Staaten Spannungen zu.« Deshalb sei die Uhr wieder auf fünf vor zwölf gestellt worden, wie schon im Jahr 2007. Mit der Kampagne »atomwaffenfrei.jetzt« wollen Ohne Rüstung Leben und andere Organisationen der Friedensbewegung dazu beitragen, dass die Doomsday Clock zurückgestellt werden kann. Weitere Informationen finden Sie ab Seite 2. Paul Russmann Foto: dpa l l 2 Aktion 139 1 l 2012 Abrüsten statt Modernisieren atomwaffenfrei.jetzt Wir stehen an der Schwelle eines neuen atomaren Zeitalters. Regierungen weigern sich nicht nur, ihre Atomwaffen aus der Welt zu schaffen, sie bauen sogar neue und erweitern ihre Einsatzmöglichkeiten. Tausende Atomwaffen sind innerhalb von Minuten zum Abschuss bereit. Bau und Bereitstellung von Atomwaffen binden Unsummen von Geldern, die in der Gesundheitsversorgung, der Bildung und in den sozialen Diensten dringend benötigt werden. Allein die USA geben für ihre Atomwaffen pro Jahr 40 Milliarden US-Dollar aus. Damit ließe sich die Armut in der Welt bis zum Jahr 2030 beseitigen. Weltweite Ächtung aller Atomwaffen Landminen, chemische und biologische Waffen wurden bereits verboten. Nun ist es höchste Zeit auch Atomwaffen weltweit zu verbieten. Das Einzige, was uns daran hindert, ist der fehlende politische Wille. Mit unserer Kampagne »atomwaffenfrei.jetzt« wollen wir nicht nur Deutschland atomwaffenfrei machen, sondern den Weg zu einer atomwaffenfreien Welt bereiten. Ein Abzug der letzten US-Atomwaffen aus Deutschland und die Beendigung der »Nuklearen Teilhabe« in der NATO wären erste notwendige Schritte. Darüber hinaus ist unser Ziel nach wie vor die weltweite Ächtung aller Atomwaffen durch einen juristisch verbindlichen Vertrag oder eine Nuklearwaffenkonvention. Der Bundestag forderte im März 2010 die Bundesregierung auf, sich in der NATO für den Abzug der letzten US-Atomwaffen aus Deutschland einzu- setzen. Inzwischen gibt es jedoch Bestrebungen, die Atombomben vom Typ B61 zu modernisieren. Und das ist der Typ Atombomben, den die USA in Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Italien und der Türkei stationiert hat. Postkartenaktion: atomwaffenfrei.jetzt Im Zentrum der nächsten Phase unserer Kampagne steht der NATO-Gipfel am 20. und 21. Mai 2012 in Chicago. Hier wird auch über das Schicksal der in Europa stationierten Atomwaffen verhandelt werden. Viele NATO-Mitgliedsstaaten befürchten, dass der Zusammenhalt des Bündnisses durch die Abschaffung der Atomwaffen gefährdet werden könnte, gelten diese doch als Bindeglied innerhalb der Allianz, da Lasten und Risiken von allen Mitgliedsstaaten gemeinsam getragen werden. Mit einer Postkartenaktion fordert Ohne Rüstung Leben den Botschafter der Bundesrepublik bei der NATO dazu auf sich auf dem NATO-Gipfel in Chicago für den Abzug der Atomwaffen aus Büchel einzusetzen. Aktionspostkarten erhalten Sie kostenlos bei der Geschäftsstelle von Ohne Rüstung Leben, Arndtstraße 31, 70197 Stuttgart, Tel. 0711 608396, orl-info@gaia.de. Paul Russmann l 139 1 l 3 Hintergrund3 Aktion 2012 l Radtour für atomwaffenfreie Welt Vom EUCOM zum NATO-Hauptquartier baden, Koblenz und Cochem bis nach Büchel wird für den Abzug der Atomwaffen geworben. Es werden Treffen mit anderen Friedensgruppen stattfinden, und die Radler werden von einigen Bürgermeistern der »Mayors for Peace« empfangen. Die Gruppe radelt mit geschmückten Rädern und wird immer wieder anhalten, um mit Passanten und Neugierigen zu sprechen. Die Ergebnisse des am 20./21. Mai 2012 in Chicago stattfindenden NATO-Gipfels werden in unseren Aktionen thematisiert. Mit einer Fahrradtour vor und nach dem NATOGipfel am 21. und 22. Mai in Chicago tritt die Kampagne »atomwaffenfrei.jetzt« aktiv und kreativ für eine atomwaffenfreie Welt ein. Die Tour geht vom Oberkommando der US-Streitkräfte EUCOM (EUropean COMmand) in Stuttgart-Vaihingen, über drei der fünf Atomwaffenstandorte in Europa zum NATO-Hauptquartier in Brüssel. »Drei-Standorte-Tour«: Samstag, 26. Mai bis Freitag, 1. Juni 2012 In internationaler Besetzung, das heißt mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus den Stationierungsländern, geht die Tour nach einem Aktionstag am deutschen Atomwaffenlager Büchel zu den Atomwaffenlagern in den Niederlanden (Volkel) und in Belgien (Kleine Brogel). Abschluss am NATO-Hauptquartier in Brüssel: Mittwoch, 4. Juni 2012 Teilnahmemöglichkeiten: Auftakt-Sternfahrten zum EUCOM in Stuttgart: Donnerstag, 17. Mai (oder früher) bis Samstag, 19. Mai 2012 Ziel der Sternfahrt ist das EUCOM in Stuttgart-Vaihingen. Dort treffen sich am Samstag, den 19. Mai 2012 um 12.00 Uhr die Friedensradlergruppen aus allen Himmelsrichtungen zu einer gemeinsamen Protestaktion. Geplant sind eine Kundgebung und eine Umrundung des EUCOM-Geländes. Bisher stehen je eine Radlergruppe aus Schwäbisch Gmünd und München (über Ulm) fest. Weitere Gruppen aus dem Schwarzwald (Villingen-Schwenningen) und von der Schwäbischen Alb sind geplant. Die Teilnahme ist für jeden Abschnitt einzeln möglich, auch an einzelnen Tagen. Es wird in einem moderaten Gruppentempo gefahren. Übernachtungen werden so kostengünstig wie möglich angeboten, Verpflegung wird soweit möglich in der Gruppe organisiert. Gepäcktransport voraussichtlich nur während der »Drei-Standorte-Tour«. Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.atomwaffenfrei.de/die-kampagne/ fahrradaktion/artikel/internationale-fahrradaktionatomw-1.html. Anmeldung für die gesamte Tour oder einzelne Stafette von Stuttgart zum Atomwaffenstandort Büchel: Sonntag, 20. Mai bis Samstag, 26. Mai 2012 Am EUCOM ist der Auftakt für die Stafette zum Atomwaffenstandort Büchel. Auf der Fahrt von Stuttgart-Vaihingen über Bretten, Wiesloch, Heidelberg, Mannheim, Biblis, Darmstadt, Mainz, Wies- Abschnitte bei: Johanna Pfeffer, Clemensstraße 12, 80803 München, johanna@pfeffer.nl, Tel. 0176 99789770. www.atomwaffenfrei.de l l 4 Tagung 139 1 l 2012 Friedenskultur.2012 Unsere Zukunft atomwaffenfrei Im Kulturhauptstadtjahr 2010 diskutierten über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Kongress »Friedenskultur.2010 – Unsere Zukunft atomwaffenfrei« in Essen. Damals herrschte Optimismus vor: Die USA und Russland unterzeichneten ein neues START-Abkommen, in New York bekräftigte die Staatenwelt einmütig, dass eine Welt ohne Atomwaffen auf der Agenda stehe, und die deutsche Regierung hatte sich auf den Abzug der hier verbliebenen Atomwaffen verständigt. Demonstration am Atomwaffenstandort Büchel Foto: Jürgen Grässlin Von dieser Aufbruchstimmung in eine atomwaffenfreie Welt ist heute nichts mehr zu spüren: 20.000 Atomwaffen bedrohen die Welt, sämtliche Atomwaffenstaaten modernisieren ihre Arsenale und Trägersysteme, Raketenabwehr heizt den Rüstungswettlauf weiter an, und die NATO beharrt auf der strategischen Rolle nuklearer Waffen. Im Mai 2012 treffen sich in Wien die Diplomaten erneut zu Gesprächen über Atomwaffen. Wenige Tage später berät die NATO in Chicago über »Nukleare Abschreckung«. Zwischen die- sen Terminen informieren auf der Tagung »Friedenskultur.2012 – Unsere Zukunft atomwaffenfrei« Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Friedensbewegung über diese aktuellen Entwicklungen und bieten eine Plattform für Diskussionen und Entwicklung von Perspektiven. Konkrete Schritte auf dem Weg zu einer atomwaffenfreien Welt stehen dabei im Mittelpunkt. Die friedenspolitische Tagung findet statt am: 12. Mai 2012, 10:30 –18:00 Uhr in der VHS Essen, Burgplatz 1, 45127 Essen. Es laden Sie herzlich ein: Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), pax christi, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), Ohne Rüstung Leben und das Essener Friedensforum. Anmeldung: info@friedenskultur2012.de Telefon: 0231 818032 Programm Eröffnung: 10:30 Uhr Auftaktplenum: 10:45 –12:15 Uhr »Abrüstung geht anders – atomare Rüstung im Fokus« Mit Giorgio Franceschini (HFSK), Regina Hagen (atomwaffenfrei.jetzt), N. N. (MdB) Foren Block I: 13:15 –14:30 Uhr »Konfliktfeld Naher Osten – Bedrohungsszenarien und Lösungsmodelle« | Mit Prof. Dr. Werner Ruf (AG Friedensforschung Kassel) »Afghanistan – Pakistan – Indien: atomare Bedrohung und heißer Krieg« | Mit Dr. Joachim Hippler (INEF) »Das Bildungstool Atomwaffen abschaffen« | Mit Silvia Bopp (Pressehütte Mutlangen) Foren Block II: 14:45 –16:00 Uhr »Modernisierung der Atomwaffen – Erhöhte Gefahr und Abrüstungsbarriere« | Mit Giorgio Franceschini (HFSK) »Fukushima und Hiroshima – zwei untrennbare Seiten der atomaren Bedrohung« | Mit Dr. Angelika Claußen (IPPNW) Abschlussplenum: 16:30 –18:00 Uhr »atomwaffenfrei.jetzt: Perspektiven der Anti-AtomwaffenBewegung« | Mit Vertreterinnen und Vertretern der Trägerorganisationen der Kampagne Ausführliche Informationen finden Sie unter: www.friedenskultur2012.de/ home/friedenskultur-2012/ kompakt Rüstungsexportbericht 2011 der GKKE | Rekordumsatz mit Kriegswaffen | Beispiel Saudi-Arabien | Chance nutzen – Konsequenzen ziehen! Menschenrechte grob verletzt Die Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) fordert von der Bundesregierung, Konsequenzen aus den verheerenden Auswirkungen der Waffenlieferungen an autoritäre und repressive Regime im arabischen Raum zu ziehen. In SaudiArabien würden die Menschenrechte aufs Gröbste verletzt. Rekordumsatz mit Kriegswaffen Der Wert der im Jahr 2010 exportierten Kriegswaffen liegt mit 2,119 Milliarden Euro erheblich über dem Stand von 2009 mit 1,339 Milliarden Euro; ein Anstieg von mehr als 50 Prozent. Der Rekordumsatz mit Kriegswaffen ist insbesondere auf den Export von zwei U-Booten nach Portugal und einem U-Boot in das hoch verschuldete Griechenland zurückzu- Land Menschenrechts situation Ägypten Algerien Bahrain Indien Indonesien Irak Israel Kolumbien Libyen Marokko Oman Pakistan Russland Saudi-Arabien Singapur Türkei Turkmenistan Venezuela Vereinigte Arabische Emirate Vietnam sehr schlecht sehr schlecht sehr schlecht sehr schlecht sehr schlecht sehr schlecht sehr schlecht schlecht sehr schlecht schlecht sehr schlecht sehr schlecht sehr schlecht sehr schlecht schlecht sehr schlecht sehr schlecht sehr schlecht sehr schlecht sehr schlecht führen. Der Wert der Ausfuhrgenehmigungen für Rüstungsgüter ist im Jahr 2010 mit 4,754 Milliarden im Vergleich zu einem Wert von 5,043 Milliarden Euro in 2009 leicht zurückgegangen. Der Wert von genehmigten Rüstungslieferungen in Länder, die mindestens vier der Kriterien des EUVerhaltenskodexes nicht erfüllen, hat deutlich zugenommen. Sie stellen nach Auffassung der GKKE eine eindeutige Missachtung der EU-Richtlinien dar. Zu den problematischsten Empfängerländern gehören die Vereinigten Arabischen Emirate, SaudiArabien, Irak und Ägypten. Im Jahr 2010 erhielten 48 Länder, deren Menschenrechtssituation als sehr bedenklich eingestuft wird, Liefergenehmigungen, in 49 Empfängerländern gab es interne Gewaltkonflikte. Interne Gewaltkonflikte? ja ja ja ja ja ja ja ja nein ja nein ja ja ja nein teilweise ja ja ja ja Wert deutscher Ausfuhrgenehmigungen für Rüstungsgüter 2010 (in Mio. Euro) 21,0 19,8 16,4 96,9 5,9 54,3 31,6 5,1 6,1 13,2 19,5 96,7 18,6 152,5 54,0 199,0 8,3 5,1 262,5 3,5 Beispiele für problematische Empfängerländer deutscher Rüstungsexporte l Rüstungsexportbericht 2011 der GKKE Kleine und leichte Waffen Waffen und Rüstungsgüter werden beschönigend als Erzeugnisse der Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie bezeichnet. Schaut man dagegen genauer auf Waffengeschäfte, so entpuppen sich Rüstungstransfers häufig als Exporte von Risiken für Frieden und Sicherheit. Besonders deutlich zeigt sich das bei der Ausfuhr von kleinen und leichten Waffen. Der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan hat sie zu Recht als »Massenvernichtungswaffen des kleinen Mannes« bezeichnet. Deutschland zählt nach den USA und Italien weltweit zu den größten Herstellerländern von kleinen und leichten Waffen. Die deutschen Exporte von kleinen Waffen und Munition haben sich seit 1998 vervierfacht. Waffen deutscher Herkunft tauchen auf fast allen Schauplätzen gegenwärtiger Gewaltkonflikte auf. Verglichen mit der deutschen Ausfuhr von Großwaffensystemen ist der wertmäßige Anteil der Exporte von kleinen und leichten Waffen sowie von Munition gering (ca. 120 Millionen Euro jährlich). Angesichts der Risiken für Frieden, Sicherheit und Entwicklung ist der potenzielle Schaden jedoch erheblich. Dual-Use-Güter Auch der Handel mit »Dual-use-Gütern«, die sowohl militärisch als auch zivil genutzt werden können, vollzieht sich ohne größere öffentliche Aufmerksamkeit. Dabei erreichen die Genehmigungswerte durchaus das Niveau der Einzelausfuhrgenehmigungen für Rüstungsgüter (2010: 4,8 Milliarden Euro). In diese Angaben sind nicht die Transfers von Gütern eingegangen, die sich in Waffensysteme einbauen lassen, deren Export aber nicht der Genehmigungspflicht unterliegt. Gravierend ist das besonders für das Segment der Motoren und Getriebe. Das schwedische Friedensforschungsinstitut SIPRI verweist auf die Lieferung von deutschen Motoren für Kriegsschiffsexporte an Brasilien, Kolumbien, Spanien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Venezuela. Die Bundesregierung blockiert Bemühungen der Europäischen Union, schärfere Kontrollen einzuführen. Beispiel Saudi-Arabien Anfang Juli 2011 wurde über die Presse bekannt, dass die Bundesregierung die Ausfuhr von mehr als 200 Kampfpanzern vom Typ Leopard 2 A7+ nach Saudi-Arabien im Grundsatz gebilligt habe. Sowohl die GKKE als auch Repräsentanten der evangelischen wie der katholischen Kirche haben die mutmaßliche Exportgenehmigung als unannehmbar verurteilt. kompakt l Die Menschenrechte werden in Saudi-Arabien aufs Gröbste verletzt. Die Rüstungsdynamik in der Region wird mit dieser Lieferentscheidung weiter angeheizt. Das Argument, dass dieser Rüstungsexport zur Stabilität in der Region beitrage, kann aus unserer Sicht nicht akzeptiert werden. Chance nutzen – Konsequenzen ziehen! Im Jahr 2012 steht die Überprüfung des »Gemeinsamen Standpunkts der Europäischen Union« zu Rüstungsexporten aus dem Jahr 2008 an. Die GKKE mahnt, die sich jetzt bietende Chance zu nutzen und Konsequenzen aus den Waffenlieferungen an autoritäre und repressive Regime im arabischen Raum zu ziehen. Die Waffen haben dazu beigetragen, dass ein hohes Gewaltpotenzial freigesetzt wurde, erhebliches menschliches Leid erzeugt, Entwicklungspotenziale zerstört und politisch-institutionelle Unwägbarkeiten geschaffen wurden. Die GKKE fordert die Bundesregierung auf, mit einer restriktiven Rüstungsexportkontrolle Lehren aus diesen Fehlentwicklungen zu ziehen. Darüber hinaus sollte sie sich mit Nachdruck für ein strenges und verbindliches europäisches Regelwerk zur Kontrolle von Rüstungsexporten jenseits nationaler Kompetenzen einsetzen. Quelle: Rüstungsexportbericht 2011 der GKKE Redaktion: Paul Russmann, Januar 2012 Der vollständige Rüstungsexportbericht 2011 der GKKE kann als PDF-Datei unter http://www3.gkke.org/fileadmin/files/ downloads-allgemein/GKKE_56_REB_2011.pdf bezogen werden. Die gedruckte Broschüre (DIN A5, 120 Seiten) kann – solange der Vorrat reicht – kostenlos bei der Geschäftsstelle von Ohne Rüstung Leben angefordert werden. Die Reihe »kompakt« enthält Kurzbeiträge oder Diskussionsbeiträge zu aktuellen friedenspolitischen Themen. © Ohne Rüstung Leben, Arndtstraße 31, 70197 Stuttgart, Telefon 0711 608 396, Fax 0711 608 357, orl-info@gaia.de. Spendenkonto: Ohne Rüstung Leben, Evangelische Kreditgenossenschaft, Kto.-Nr. 416 541, BLZ 520 604 10. Die Kampagne gegen Rüstungsexport bei Ohne Rüstung Leben wird vom Evangelischen Entwicklungsdienst (EED) finanziell gefördert. Ohne Rüstung Leben ist Träger des Göttinger Friedenspreises 2011. l 139 1 l 2012 7 Hintergrund l »Es geht um viel Geld und Macht« Interview mit Emanuel Matondo »Waffenexporte ins südliche Afrika: ein Geschäft mit dem Tod« war das Thema einer Vortragsreihe in zehn deutschen Städten mit dem Kriegsdienstverweigerer und Journalisten Emanuel Matondo von der Angolanischen Antimilitaristischen Menschenrechtsinitiative (I.A.A.D.). Wir dokumentieren Auszüge aus einem Interview mit Emanuel Matondo, in dem er im Anschluss an die Veranstaltungsreihe über seine Erfahrungen berichtet. Wie war die Resonanz auf deine Veranstaltungen? Das Thema bewegt die Menschen. Bemerkenswert fand ich, dass sehr viele junge Menschen kamen und das Publikum immer wieder sehr engagiert nachfragte und diskutierte. Die Leute auf den Veranstaltungen waren begeistert über die vielen detaillierten Informationen, die ich ihnen bieten konnte. Aber es hat sie auch sehr ernüchtert. Sie fühlten sich ohnmächtig gegenüber all diesen Machenschaften. Deshalb ist es so wichtig, dass die »Aktion Aufschrei«, in deren Rahmen die Veranstaltungsreihe lief, Wege aufzeigt, wie die Forderung »Stoppt den Waffenhandel!« mit Leben gefüllt werden kann. Es kamen auch einige Vorschläge: Gruppen könnten regional Informationen darüber sammeln, welche Rüstungsfirmen oder Dual-Use-Produzenten vor Ort aktiv sind. Parlamentarier könnten nach ihrer Position zu Rüstungsexporten befragt werden. Es könnte Aktionen und Proteste vor Rüstungsfabriken geben. In den Hauptversammlungen zum Beispiel von Rheinmetall oder Thyssen-Krupp könnten eigene Anträge eingebracht werden. Es sollten auch Banken mit dem Thema konfrontiert werden, die Rüstungsexporte finanzieren. Wurden die Veranstaltungen von der angolanischen Regierung beobachtet? Ja, meine Aktivitäten, Veröffentlichungen und Veranstaltungen werden ganz offensichtlich beobachtet. Besonders deutlich wurde mir das während einer Veranstaltung der Tour. An dieser nahm eine Frau teil, die sich im Anschluss direkt an mich wandte. Sie war aus Zürich angereist, angeblich aus eigener Initiative. Sie gab später aber an, dass sie die Kommunikations- und PR-Verantwortliche von »Banco Quantum« und einer schweizerisch-angolanischen Stiftung namens »Afrikanische Innovationsstiftung« ist. Diese beiden Institutionen gehören zum Teil dem Sohn des angolanischen Präsidenten José Eduardo dos Santos, sind also Teil des despotischen Regimes in Angola. Ich gehe davon aus, dass sie geschickt wurde. Die Frau wiederholte immer wieder, dass sie den Dialog mit mir suchen wolle. Sie würde mir Informationen aus erster Hand zur Verfügung stellen. Und sie dräng- Margot Käßmann, Schirmherrin der Kampagne »Stoppt den Waffenhandel!« Foto: dpa Emanuel Matondo Foto: Privat l Auftaktpressekonferenz der »Aktion Aufschrei« im Mai 2011 Foto: Privat l 8 Hintergrund te mich mehrfach, ihr meine privaten Daten zu geben, was ich verweigerte. Im Gespräch stellte es sich zudem heraus, dass sie eigentlich wenig Ahnung von Angola hat, da sie bestimmte Fragen nicht beantworten konnte. Besonders deutlich wurde mir, auf welcher Seite sie steht, als diese Frau zwei Wochen später einer belgischen Online-Zeitung eine Aufforderung zukommen ließ, einen Artikel von mir aus dem Netz zu nehmen. In diesem Artikel berichtete ich über die Machenschaften zweier Schweizer und eines prominenten ehemaligen deutschen Bankiers. Sie drohte in ihrem Schreiben mit juristischen Schritten, falls die Zeitung ihrer Aufforderung nicht nachkäme. All dies muss ich als ernste Warnung verstehen. Wie schätzt du deine Bedrohung ein? Als sehr ernst. Es war für mich bedrohlich, dass ich bei diesem Vorfall plötzlich allein mit der Frau da stand, die angab, Teilnehmerin zu sein, aber doch in ihrer Funktion kam und somit aus dem Kreis der Despotenfamilie stammt. In Angola bekam der Chefredakteur der privaten Wochenzeitung Folha 8, in welcher mein vorher erwähnter Artikel erschienen ist, im Anschluss an die Veröffentlichung Morddrohungen. Ich erfuhr von angolanischen Freunden in den letzten Wochen und Monaten, dass auch ich auf einer Liste regimekritischer Personen stände. Das nehme ich ernst. Noch gehen sie mit juristischen Mitteln vor. Aber wie lange noch? Der angolanische Despot dos Santos hat sich in Europa ein Netzwerk von Freunden aufgebaut, auf die er zählen kann. In meinen Artikeln habe ich deutlich gemacht, wie tief Deutschland in diesem Sumpf der Korruption steckt, wie verwickelt Deutschland in die Förderung des Despoten in Angola ist. Da werden ethische Prinzipien für Öl- und Rohstoffsicherung über Bord geworfen. Aber ich muss klar sagen: Man kann die Kritiker töten, aber man kann uns, unsere Ideen und unsere Gedanken nicht mundtot machen. Was ist deine zentrale Botschaft? Man kann die Entwicklung in Ländern wie Angola nicht fördern, in dem Waffen in Milliardenhöhe verkauft werden. Verbunden damit sind Vetternwirtschaft, Korruption und die Pervertierung demokratischer Werte. Deutschland betreibt eine Politik, die kontraproduktiv für die Entwicklung in Angola ist und das Image Deutschlands auf dem schwarzen Kontinent beschädigt. Man muss die Frage in den Vordergrund stellen, wie man von Deutschland aus eine Entwicklung in diesen Ländern fördern kann, die wirklich der dortigen Bevölkerung nützt. Und die Menschen hier müssen verstehen, dass es um sehr viel geht. Gegen kritische Stimmen wird schon lange mit juristischen Mitteln vorgegangen, und das Recht auf freie Meinungsäußerung wird in 139 1 l 2012 Frage gestellt. Es geht um sehr viel Geld und Macht. Die Öffentlichkeit muss hinter jenen stehen, die dies kritisieren. Sie muss mit für ihre Sicherheit einstehen. Die Fragen stellte Rudi Friedrich von »Connection e.V.«. Quelle: http://www.connection-ev.de/ z.php?ID=1546 Zur Zeit ist Emanuel Matondo erneut im Rahmen der »Aktion Aufschrei« unterwegs. Aktuelle Termine der zweiten Vortragsreihe: 5. März 2012: Mannheim 6. März 2012: Koblenz 7. März 2012: Heidelberg 8. März 2012: Idstein 9. März 2012: Frankfurt/Main Träger der Vortragsreihe: »Informationsstelle Südliches Afrika«, »Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!« und »Connection e. V.«. Weitere Informationen unter www.connection-ev.de/ veranstaltung.php Deutschland als Waffenhändler Jährliche Ausfuhren von Kriegswaffen Wert in Mio. Euro 1.454 707 1997 680 684 1998 1999 2000 367 318 2001 2002 Anteil der Waffenexporte an allen deutschen Exporten (in Prozent) 0,29 0,16 0,14 0,06 0,11 0,06 l 139 1 l 2012 9 Aktion l Ideenwerkstatt zur Kampagne »Stoppt den Waffenhandel!« »Wer, wenn nicht du – wann, wenn nicht jetzt?!«: Unter diesem Motto steht die Ideenwerksatt der »Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!«. Denn die Kampagne lebt durch die Ideen, Aktionen und Lobbyarbeit vieler Einzelner und Gruppen vor Ort. Die Ideenwerkstatt dient der Vernetzung all jener, die sich kreativ und öffentlichkeitswirksam engagieren wollen. Ideenwerkstatt »Stoppt den Waffenhandel!« Freitag, 13. bis Sonntag, 15. April 2012 Ort: Jugendbildungsstätte Unterfranken, Berner Straße 14, 97084 Würzburg Wegbeschreibung: www.jubi-unterfranken.de/ Teilnahmekosten: 45 Euro pro Person (inklusive Übernachtung und Verpflegung) Anmeldung: sekretariat@paxchristi.de Programm Freitag, 13. April 2012 18:30 Uhr: Abendessen 19:30 Uhr: Begrüßung und Kennenlernen 20:00 Uhr: »Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!« Fachgespräch mit den Kampagnensprecher/ -innen Jürgen Grässlin (DFG-VK), Paul Russmann (Ohne Rüstung Leben) und Christine Hoffmann (pax christi) Samstag, 14. April 2012 9:15 bis 10:30 Uhr: Die Klarstellung im Grund- gesetz. Informationen und Argumentationshilfen 10:45 Uhr: Zehn Schritte zum Stopp des Waffen- handels | Mit Jürgen Grässlin 12:30 Uhr: Mittagessen 15:00 bis 18:00 Uhr: Workshops Quelle: Rüstungsexportbericht Politisches Aktionstheater Öffentlichkeitsarbeit und Medien 2.0 Ziviler Ungehorsam | Mit Peter Grottian Videoclips und Theaterarbeit zur Kampagne | Mit »Stage Divers(e)« Planungsgruppe zur dezentralen Lobbyarbeit | Mit Paul Russmann 20:00 Uhr: Fachgespräche zur Kampagne mit den anwesenden Expert/-innen Die Deutsche Rüstungsindustrie und ihre Exportinteressen | Ein Überblick von Otfried Nassauer Wie ist eine Kooperation mit Gewerkschaften und Betriebsräten in Rüstungsunternehmen möglich – oder auch nicht? | Mit N.N. (IG Metall) 22:00 Uhr: Musik und Tanz 2.119 1.630 1.374 1.333 1.510 1.427 1.339 1.129 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Sonntag, 15. April 2012 0,26 0,20 0,20 0,16 0,15 0,15 0,14 0,17 9:30 bis 11:00 Uhr: Weiterarbeit in den Workshops 11:30 Uhr: Absprachen für bundesweite Aktionen 12:30 Uhr: Mittagessen ca. 13:00 Uhr: Ende der Ideenwerkstatt l l 10 Aktuell 139 1 l 2012 Schwarz-Gelb bremst beim Ausbau des Zivilen Friedensdienstes Die Regierungsfraktionen im Deutschen Bundestag haben sich mit der Verabschiedung des Haushalts 2012 erneut gegen den Ausbau des Zivilen Friedensdienstes (ZFD) entschieden. Dagegen hält Heinz Wagner, Geschäftsführer des forumZFD, einen Ausbau des Zivilen Friedensdienstes angesichts der im Jahr 2011 abgeschlossenen Evaluierung und des offensichtlich steigenden Bedarfs an Prävention und Friedensförderung in Krisenregionen für dringend geboten. »Schwarz-Gelb bremst bei der Friedenspolitik und gibt stattdessen Gas beim Waffenexport – siehe die Genehmigung des Panzerexports nach Saudi-Arabien«, kritisiert Heinz Wagner. »Die Reduzierung des ZFD-Etats um eine Million Euro im Jahr 2011 begründete Minister Dirk Niebel noch mit der ausstehenden Evaluierung. Doch nun erhöht er den Etat erneut nicht. Und dass obwohl eine wegweisende, positive Evaluierung vorliegt und alle Träger darauf hingewiesen haben, dass für die Umsetzung der Empfehlungen zusätzliche Mittel nötig sind«. 20 Millionen mehr vom Militär Im September 2011 hatten sich das forumZFD und zahlreiche Unterstützer der Kampagne »20 Millionen mehr vom Militär« mit Briefen an alle Abgeordneten des deutschen Bundestages gewandt und eine Erhöhung des ZFD-Etats um 20 Millionen Euro für das Jahr 2012 gefordert. »In den vergangenen zehn Jahren haben die Abgeordneten des Deutschen Bundestages insgesamt 5,6 Milliarden Euro für den Bundeswehreinsatz in Afghanistan bewilligt. 192 Millionen Euro (rund 0,2 Milliarden) hat das Parlament in der gleichen Zeit für den Zivilen Friedensdienst, einem wichtigen deutschen Pro- gramm der Friedensförderung, zur Verfügung gestellt. Gewaltfreie Prävention – wie sie der Zivile Friedensdienst leistet – ist auch langfristig preiswerter und effektiver als militärisches Eingreifen bei Eskalation von Gewalt. Eine Investition in zivile Prävention ist zugleich vorausschauende Haushaltspolitik und kluge Friedenspolitik«, so die Argumentation der Kampagne in ihrem Schreiben. Ohne Rüstung Leben ist Gründungsmitglied des Forum Ziviler Friedensdienst (forumZFD). Es setzt sich für die Entwicklung ziviler Methoden der Konfliktbearbeitung und die Förderung des Zivilen Friedensdienstes ein. In seiner Akademie für Konflikttransformation bildet das forumZFD Friedensfachkräfte aus, die weltweit in der Gewaltprävention und der Friedensförderung eingesetzt werden. Weitere Informationen finden Sie unter www.forumzfd.de Ziviler Friedensdienst weltweit – ein Überblick Einsatzgebiete des Zivilen Friedensdienstes Friedensfachkräfte sind in Krisenregionen in Mittel- und Südamerika, in Afrika, auf dem Balkan, im Nahen Osten und in Asien im Einsatz. l 139 1 l 2012 11 Aktion l Mit Ihrer Aktie aktiv Konzerne im Visier der Kritischen Aktionäre Foto: privat Kritische Aktionärinnen und Aktionäre verstehen Aktienbesitz als ein Instrument, um gegen unethische Geschäfte deutscher Konzerne zu protestieren. Sie rufen dazu auf, Stimmrechte per Eintrittskartenbestellung dem Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre zu übertragen. Ohne Rüstung Leben engagiert sich auf den Hauptversammlungen der Daimler AG und der Deutschen Bank. Entrüstet Daimler! Ohne Rüstung Leben koordiniert seit Jahren die Aktionen der »Kritischen Aktionäre Daimler«. Auch dieses Jahr werden wir in Berlin präsent sein, wenn am 4. April 2012, in der Messe die Hauptversammlung der Daimler AG stattfinden wird. Vor der Hauptversammlung werden wir von ca. 8:00 bis 10:00 Uhr die ankommenden Aktionärinnen und Aktionäre des größten Rüstungskonzernes am Standort Deutschland mit Transparenten der Kam- Schulfrei für die Bundeswehr! Die Kampagne »Schulfrei für die Bundeswehr« will über die Militarisierung der Gesellschaft am Beispiel Schule in Baden-Württemberg aufklären. Im Rahmen eines Plakatwettbewerbes können Entwürfe eingereicht werden, die die Themen »militär- und rüstungsfreie Bildung« und »Stärkung der Friedenserziehung« grafisch umsetzen (DIN A 1-Hochformat). Die künstlerischen Stilmittel, vom Piktogramm bis zur Bildgeschichte, sind den Teilnehmenden freigestellt. Mehr zum Plakatwettbewerb und Informationen finden Sie auf www.schulfrei-für-die-bundeswehr.de. pagne »Stoppt den Waffenhandel« begrüßen. Die diesjährigen Forderungen und Redebeiträge an den Vorstand der Daimler AG in der Aktionärsversammlung stehen unter dem Motto »Entrüsten Sie Daimler, Herr Zetsche«. Deutsche Bank mit einer Aktie stoppen! Finanzierung von Rüstungsproduktion, Spekulation mit Agrar-Rohstoffen und jetzt auch noch ein Fonds, mit dem auf das frühe Ableben von Menschen gewettet werden kann. Unter Dr. Josef Ackermann ist die Deutsche Bank zu einer »Zocker AG« (Der Spiegel, 5/2012) verkommen. Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre fordert von der Deutschen Bank: Raus aus der Finanzierung von Rüstungsproduktion Raus aus der Spekulation mit Agrar-Rohstoffen Schluss mit allen Negativ-Wetten. Auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank am 31. Mai 2012 in Frankfurt am Main soll diesen Forderungen durch möglichst viel Unterstützung Nachdruck verliehen werden. Falls Sie selbst nicht nach Berlin oder Frankfurt kommen können oder wollen senden Sie bitte Ihre Eintrittskarte mit unterschriebener Vollmacht an: Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, Pellenzstraße 39, 50823 Köln, Tel. 0221 5995647, dachverband@kritischeaktionaere.de. Informationen zur Depot-Eröffnung, zum Aktienkauf und zur Stimmrechtsübertragung per Eintrittskartenbestellung finden Sie unter www.kritischeaktionaere.de l 130 3 l 2009 informationen 12 Hintergrund l 139 1 | 2012 Liebe Leserin, lieber Leser, Zeitungsbund Nr. 7014 auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Mit der »Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!« sind wir gemeinsam auf einem guten Weg. Unsere Kampagne wächst und wächst. Woche für Woche treten dem Aktionsbündnis neue Organisationen bei. Mehr als 33.000 Unterschriften für ein grundsätzliches Verbot von Rüstungsexporten sind bei uns bereits eingegangen. Vorträge, Video- clips, Gottesdienste und Straßenaktionen machen das Geschäft mit dem Tod in der Öffentlichkeit bekannt. Das Für und Wider von Rüstungsexporten ist auch Dank unserer Kampagne ein zentrales Thema in der öffentlichen Auseinandersetzung. Die politische Unterstützung für Rüstungslieferungen ist sehr stark, obwohl mehr als 70 Prozent der Bevölkerung den Waffenexport ablehnen. Ihr Paul Russmann Ist Ihre Anschrift ohne Fehler? Bitte senden Sie Änderungswünsche an die folgende E-Mail-Adresse: orl-info@gaia.de. Inhalt Vergessen Sie dabei nicht, zusätzlich Ihre bisherige Anschrift anzugeben. Herzlichen Dank. 2 | Aktion Abrüsten statt Modernisieren atomwaffenfrei.jetzt Impressum Ohne Rüstung Leben, Arndtstraße 31, 70197 Stuttgart PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt Jetzt starten wir die zweite Kampagnenphase. Dafür brauchen wir auch Ihre Unterstützung. Bitte fordern Sie die Unterschriftenlisten in unserer Geschäftsstelle an und sammeln Sie mit uns weitere Unterschriften gegen die Waffenexporte. Herausgeber Ohne Rüstung Leben Arndtstraße 31 70197 Stuttgart Telefon 0711 608 396 E-Mail orl@gaia.de Verantwortlicher Redakteur Paul Russmann Gestaltung, Satz, Korrektorat Atelier Sternstein J. Sternstein | M. Witthoeft Druck UWS-Druck, Stuttgart Auflage: 15.500 Ohne Rüstung Leben ist Träger des Göttinger Friedenspreises 2011. 1 | Titel 2012: Kommt das Ende der Welt? 3 | Aktion Radtour vom EUCOM zum NATOHauptquartier 4 | Tagung Friedenskultur.2012 5 | kompakt Rüstungsexportbericht 2011 der GKKE 7 | Hintergrund »Es geht um viel Geld und Macht« Interview mit Emanuel Matondo 9 | Aktion Ideenwerkstatt zur Kampagne »Stoppt den Waffenhandel!« 10 | Aktuell Schwarz-Gelb bremst beim Ausbau des Zivilen Friedensdienstes 11 | Aktion Konzerne im Visier der Kritischen Aktionäre Spendenkonto Ohne Rüstung Leben Evangelische Kreditgenossenschaft Konto 416 541 BLZ 520 604 10