Europäisches Medienkunst Festival European Media Art Festival
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Europäisches Medienkunst Festival European Media Art Festival
Europäisches Medienkunst Festival European Media Art Festival Osnabrück 2002 4 Organisation Förderer / Funded by Veranstalter: Experimentalfilm Workshop e.V., Osnabrück Festivalleitung: Hermann Nöring, Alfred Rotert, Ralf Sausmikat Kommission Internationale Film- und Video-Auswahl: Thorsten Alich, Mechthild Barth, Christine Rüffert, Ralf Sausmikat, Jan Schuijren Jury des Bundesverbandes der Filmjournalisten: Michael Barschet, Falk C. Burhenne, Heinz-Jürgen Köhler Jury OLB Medienkunstpreis: Keiko Sei, Jan Schuijren, Fred Truniger Kongress: Alfred Rotert Installationen: Hermann Nöring, Ralf Sausmikat Performances: Ralf Sausmikat, Alfred Rotert Film-/Video-Retrospektive: Ralf Sausmikat CD-ROM/Internet/DVD: Alfred Rotert, Candela 2 (Oliver Schulte, Maik Timm) International Student Forum: Katharina Rudolff, Linda Mieleck, Verena Lehmkuhl, Hermann Nöring Virtual Actor: Alfred Tews VeeJay-Groove: Lichtsport, Hermann Nöring, Klaus Tecklenburg Buchhaltung: Andrea Gehling Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Oliver Schmidt, Alfred Rotert Technik: Thorsten Alich, Norbert Uphaus, Gunther Westrup, Uwe Mirtsch, Sören Gödde, Christian Löwrick, Gan Elbasi, Andreas Zelle Disposition: Jan Lietzmann Katalog- und Fotoredaktion: Jan Lietzmann, Ralf Sausmikat Praktikantinnen: Katharina Rudolff, Linda Mieleck, Verena Lehmkuhl Grafische Gestaltung: Reinhold Janowitz, Ralf Sausmikat Satz: www.dieter-lindemann.de Übersetzungen: Virginia Brunnert, Teresa Gehrs, Elzo van der Veen Internet-Gestaltung: Candela 2, Uwe Mirtsch Druck: Steinbacher Druck, Osnabrück nordmedia Fonds GmbH, Hannover Stadt Osnabrück Auswärtiges Amt, Berlin Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bonn EU Kommission, Brüssel Botschaft von Kanada, Berlin Niedersächsische Lottostiftung, Hannover Impressum Herausgeber: Hermann Nöring, Alfred Rotert, Ralf Sausmikat European Media Art Festival Postfach 1861 Lohstraße 45a D-49074 Osnabrück Tel. ++49(0)541/21658 Fax ++49(0)541/28327 info@emaf.de www.emaf.de ISBN 3-926501-21-9 5 In Kooperation mit / In Cooperation with AJC, Brüssel Argos, Brüssel Atelier Jeunes Cineàstes Australien Film, Television & Radio School AV-ARKKI Bauhaus Universität Weimar Bundesverband der deutschen Filmkritik, Köln Cinema Arthouse Cinéma Libre, Kanada ECFF European Coordination of Film Festivals, Brüssel EDMN European Digital Media Network Fachbereich Kultur, Stadt Osnabrück Film & Medienbüro Niedersachsen e.V. Freunde der deutschen Kinemathek Haus der Jugend, Osnabrück Heure Exquise, Mons En-Baroeul Hexagram Media Institut Hochschule für bildende Künste, Braunschweig Hong Kong Polytechnic University / School of Design Image Forum, Tokyo KFA, Hamburg Koninck Production, London Kroma Productions Kulturgeschichtliches Museum, Felix-Nußbaum-Haus, Osnabrück Kunstakademie Bergen Kunsthochschule Kassel La Bande Vidéo Lagerhalle e.V., Osnabrück Netherlands Media Art Institute / Montevideo, Amsterdam Rapid Eye Movies Royal College of Art, London School of Creative Media, Hongkong sixpackfilm, Wien The Faces of Theater, Berlin The NightLab.com Uni-X Software A.G., Osnabrück Video Art Center, Tokyo Video Data Bank, Chicago Vidéographe, Kanada Video Out, Vancouver V-Tape, Toronto werk.statt, Osnabrück Dank für Unterstützung / Sponsored by Apple Center Frings & Kuschnerus Computersysteme Hannover Autohaus Rahenbrock De:Bug, Berlin Deutsche Telekom GIO, Osnabrück Goethe-Institut Inter Nationes, München Kulturbüro von Québec, Berlin Medienhaus Hannover e.V. Oldenburgische Landesbank, Oldenburg S02 Multimedia GmbH Sauerwein Multimedia, Rödermark Siegel Computer & Kommunikation, Lengerich Stadtwerke Osnabrück Besonderer Dank an / Special Thanks to Thorsten Alich Joachim Groneberg Kirsten Johannsen Dagmar von Kathen Julie Mealin Antje Ritter Christian Saßnick Martina Scholz Oliver Schulte Holger Schwetter Beate Seipelt Reinhard Sliwka Alfred Tews Hermann Thieken Maik Timm Reinhard Westendorf Frank Westermeyer 6 GRUSSWORT WORD OF WELCOME Das Programmangebot des diesjährigen European Media Art Festivals, das vom 24.-28. April 2002 in Osnabrück stattfindet, spiegelt in Umfang und Qualität die breite Vielfalt des aktuellen internationalen medienkünstlerischen Schaffens wider. Neben rund 200 internationalen Film- und Videobeiträgen, werden CDROM- , DVD- und Internet– Projekte sowie Flash-Animationen gezeigt, multimediale Installationen präsentiert und Performances aufgeführt. Wie in den Vorjahren präsentiert sich der universitäre Nachwuchs in einem gesonderten Studentenforum. Die Veranstalter haben auf ihren Auswahlreisen und aus der Vielzahl eingereichter Beiträge aber nicht nur die besten Werke ausgewählt, sondern auch thematische Reihen gebildet und deutliche Schwerpunkte gesetzt. So bleibt das große Ausstellungsareal der Kunsthalle Dominikanerkirche, Herzstück des Festivals, das in den Vorjahren jeweils eine Vielzahl unterschiedlicher Medienkunst-Installationen beherbergte, in diesem Jahr im Wesentlichen den zwei kanadischen Künstlern Louis-Philippe Demers und Bill Vorn vorbehalten. Unter dem Titel ›Es. Das Wesen der Maschine‹ präsentiert das Künstlerduo zahlreiche aufwändige mechanische Roboter- und Maschinenkunst-Objekte. Ermöglicht wurde diese Ausstellung mit profunder Unterstützung der kanadischen Botschaft und des Kulturbüros von Quebec in Berlin. Die Retrospektive des Kanadiers Al Razutis spannt den Bogen von seinen frühen experimentellen Filmen zu aktuellen 3D-Videos. Auch wenn das European Media Art Festival keine Messe neuester Medientechnologien ist, präsentiert es oftmals verblüffende technologische Innovationen, wie etwa in diesem Jahr ein interaktives Soundsystem (P.A.S:S), mit dem sich alltägliche Umgebungsgeräusche verfremden und völlig neu und bizarr wahrnehmen lassen. Medienkunst findet in Osnabrück traditionell nicht im Elfenbeinturm statt, sie reflektiert vielmehr auch wirtschaftliche, politische, technologische und gesellschaftliche Prozesse. Wie selbstverständlich werden daher die Terroranschläge vom 11.September diesen Jahres thematisiert. Das Media Art Festival zeigt als Europapremiere das Programm ›Underground Zero‹, eine Sammlung von Filmbeiträgen amerikanischer Filmemacher, die in kurzen Stücken ihre persönliche Sicht der Ereignisse und deren Nachwirkungen schildern. Darüber hinaus wird sich der Kongress des Festivals neben einer Reihe anderer Themen auch mit den visuellen Darstellungen der Geschehnisse des 11.September unter dem Titel ›Urban Collissions: New York‹ befassen. Neben den USA und Kanada bildet Asien einen geografischen Schwerpunkt des Festivals. Beiträge aus China und Korea eröffnen einen spannenden Blick auf die sich dort in jüngster Zeit in Folge politischer und wirtschaftlicher Liberalisierungen entwickelnde junge Medienkunstszene. Zudem zeigen Sonderprogramme, die u.a. im neuen Osnabrücker Arthouse-Kino präsentiert werden, wie etwa zum Thema ›Virtual Actor‹ auf, welche technischen und ästhetischen Möglichkeiten der Einsatz computergenerierter Darsteller heute ermöglicht. Insgesamt besticht das diesjährige Programm des European Media Art Festival durch seine Vielfalt, Aktualität und seine noch deutlichere Ausrichtung auf ein breites Publikum, das neben den zahlreichen internationalen Fachbesuchern sicherlich auf seine Kosten kommen wird. Vor diesem Hintergrund unterstützt die nordmedia Fonds GmbH, die neue Fördergesellschaft der Länder Niedersachsen und Bremen, mit ihren Gesellschaftern und Partnern wie dem NDR, das Festival in maßgeblicher Höhe, denn wir haben es uns zum Ziel gesetzt, die Medienstandorte Niedersachsen und Bremen durch eine Vielzahl von Förder- und Beratungsleistungen zu stärken. Dazu gehört es, in den Branchen Film, Fernsehen und Multimedia Ressourcen und Potenziale zu bündeln und weiter zu entwickeln sowie gleichzeitig einen kulturpolitischen Auftrag zu erfüllen. Das European Media Art Festival ist nicht zuletzt wegen seines innovativen Charakters und seiner internationalen Reputation und Ausstrahlung ein fester Bestandteil dieser Förderpolitik. Ich wünsche dem diesjährigen Festival einen erfolgreichen Verlauf. Thomas Schäffer Geschäftsführer der nordmedia Fonds GmbH GRUSSWORT WORD OF WELCOME The scope and quality of the programme at this year's European Media Art Festival, which takes place in Osnabrück from 24-28 April 2002, reflects the wide variety of current international creativity in the domain of media art. In addition to around 200 international film and video contributions, CDROM, DVD, internet projects and flash animations will also be shown, along with multimedia installations and performances. As in previous years, young academics will present their works at a special student forum. The organisers have not only chosen the best oeuvre on their selection trips and from the multitude of contributions submitted to them, but have also formed series of topics and have set clear core areas. The large exhibition area of the Kunsthalle Dominikanerkirche, the heart of the festival, which in previous years housed a wide variety of media art installations, is this year reserved for two Canadian artists, Louis-Philippe Demers and Bill Vorn. Under the title ›Es. The nature of machines‹ the artistic duo will present numerous lavish mechanical robotic and machine-art objects. This exhibition was made possible by substantial funding from the Canadian Embassy and the Cultural Office of Quebec in Berlin. The retrospective of the Canadian Al Razutis forms a bridge between his earlier experimental films and his current 3D videos. Although the European Media Art Festival is not a trade fair for the latest media technology, it often presents stunning technological innovations such as, for example, this year's interactive sound system (P.A.S:S), which enables everyday background noises to be de-familiarised and perceived in a completely new and bizarre manner. Media art in Osnabrück traditionally takes place outside the ivory tower, reflecting also economic, political, technological and social processes. Naturally the terror attacks of 11 September of last year have been selected as a theme. The Media Art Festival will be showing the European premiere of the programme ›Underground Zero‹, a collection of film contributions by American film-makers, who in short works portray their personal opinions on the events and the aftermath. Furthermore, the Festival's own Congress will also deal with visual representations of the events of 11 September under the title ›Urban Collisions: New York‹, in addition to a series of other subjects. Besides the USA and Canada, geographic emphasis is also placed on Asia throughout the festival. Contributions from China and Korea generate an exciting awareness of the new media art scene, which is evolving as a result of the recent political and economic liberalisation there. Special programmes, some of which will be presented at the new Osnabrück Cinema Arthouse, such as the theme of the ›Virtual Actor‹, will reveal the technical and aesthetic possibilities that the use of computer-generated actors facilitates today. All in all, this year's programme at the European Media Art Festival is especially impressive because of its variety, topicality and the wide audience it will captivate, which, besides the numerous international specialist visitors, will also benefit immensely from the festival. Against this background, the nordmedia Fonds GmbH, the new promotion society of the Länder of Lower Saxony and Bremen, with their shareholders and partners, such as the NDR, is funding the festival to a significant extent, since we have made it our aim to strengthen the media positions of Lower Saxony and Bremen through a number of promotion and advisory services. One task is to concentrate and further develop resources and potential in the fields of film, television and multimedia and, at the same time, fulfil a cultural-political task. Not least because of its innovative character and its international reputation and aura is the European Media Art Festival a fixed component of this sponsorship policy. I wish this year's festival great success. Thomas Schäffer Managing Director of nordmedia Fonds GmbH, Hanover 7 8 2002 Vor w o r t d e s I n t e r n a t i o n a l S t u d e n t F o r u m Preface of the International Student Forum Gemeinsam mit Universitäten und Akademien präsentiert das Student Forum aktuelle Produktionen aus aller Welt. Kooperationspartner des EMAF in diesem Jahr ist die Bauhaus Uni Weimar, die sich zu einer der interessantesten Medienhochschulen in Deutschland entwickelt hat. Mit interaktiven Installationen, neuen DVD- und CDROM-Produktionen sowie vielen Filmen und Videos wird die ganze Bandbreite der Studentenarbeiten der Fakultäten ›Medien‹ und ›Gestaltung‹ präsentiert. Darüber hinaus werden Videoinstallationen von Studierenden aus Tampere (Finnland), aus Bremen und Berlin in der Kunsthalle Dominikanerkirche und im ›Bürgergehorsam‹ zu sehen sein. Spannung verspricht die Verwandlung des alten Wehrturms in ein Ausstellungsgebäude für multimediale Werke. Auf dem ›Hochschultag‹ sind europäische Ausbildungsinstitute eingeladen, ihre medienorientierten Studiengänge mit aktuellen Arbeiten vorzustellen und zu diskutieren. Studenten und Lehrende der Bauhaus Uni, der FH Hannover (Design und Medien), der FH Mainz (Mediendesign), der FH Düsseldorf (Design) sowie der tschechischen Universität Brno berichten mit vielen Produktionsbeispielen über die Angebote der Hochschulen. In cooperation with universities and academies the Student Forum is presenting current productions from throughout the world. This year’s EMAF co-operation partner is the Bauhaus University at Weimar, which has developed into one of the most interesting media colleges in Germany. The entire spectrum of student works with regard to the faculties ›Media‹ and ›Production‹ is presented with interactive installations, new DVD and CD-ROM productions as well as many films and videos. In addition, video installations from students in Tampere (Finland), Bremen and Berlin are able to be viewed in the Dominican Church Art Gallery and in the ›Bürgergehorsam‹ (›Civic Obedience‹). The transformation of the old bastion into an exhibition building for multimedia works promises excitement. European educational institutions are invited to introduce and discuss their media-oriented study courses with current works at the ›Collegiate Day‹. Students and teachers from the Bauhaus University, the Hanover Technical College (Design and Media), the Mainz Technical College (Media Design), the Düsseldorf Technical College (Design) as well as University of Brno from the Czech Republic will be reporting with many production examples about the offerings from technical colleges. VORWORT PREFACE 9 Vorwort der Veranstalter Preface of the Organizers EMAF. Das steht für European Media Art Festival, eines der grössten Medienereignisse weltweit. In diesem Jahr unter dem Motto ›New Images - New Stories - Art in Modern Media‹. Vom 24. bis 28. April 2002 wird Osnabrück zum Treffpunkt für Fachleute aus Kunst, Kultur, Medienwirtschaft und für ein großes, interessiertes Publikum. Als Forum für internationale Medienkunst zeigt das EMAF Filme, Videos, Performances, multimediale Installationen und digitale Medien wie CD-ROM, DVD und Internet. Produktionen international renommierter Künstler werden ebenso vertreten sein, wie innovative Arbeiten junger Talente. Darunter viele Welt- Europa- und Deutschland Premieren. Begleitend zum Festival zeigen wir vom 24. April bis 20. Mai eine fesselnde Ausstellung unter dem Titel ›Es. Das Wesen der Maschine: Robot- und Maschinenkunst von Louis-Philippe Demers & Bill Vorn (Montreal/Kanada)‹ in der Kunsthalle Dominikanerkirche. Den cineastischen Rahmen des Festivals bildet das internationale Film- und Videoprogramm, eine Autorenretrospektive sowie spannende Sonderprogramme. Insgesamt werden ca. 200 Filme und Videos gezeigt. Darunter experimentelle Kurz- und Langfilme, poetische Videos und Videoclips bis hin zu unterhaltsamen Flash-Animationen. Ein Spektrum, das umfassende Einblicke in die zeitgenössische Kunst- und Medienproduktion vermittelt. Geografischer Schwerpunkt ist die Medienszene in Asien und speziell in China und Korea. Unser Special beschäftigt sich mit dem ›Virtual Actor‹. Filme, in denen statt realer Menschen am Computer entstandene Figuren, bzw.›menschliche‹ Akteure in virtuellen Umgebungen agieren. Eine umfangreiche Retrospektive ist dem Kanadier Al Razutis gewidmet. Dessen Oeuvre reicht vom Experimentalfilm bis hin zu medientheoretischen Texten. Seit Anfang der neunziger Jahre arbeitet er zugleich mit 3DVideos. ›Underground Zero‹ lautet der Titel einer spannenden Filmkompilation zu den Ereignissen nach dem 11. September, den das EMAF als Europapremiere zeigt. Mit ›Urban Collissions: New York‹ wird diese Fragestellung im Kongress aufgegriffen. Spannung verspricht die Preisverleihung. So wird im Rahmen des Festivals der Preis der Deutschen Filmkritik für die beste experimentelle Film- und Videoarbeit vergeben. Und mit dem OLB-Medienkunstpreis des EMAF werden richtungsweisende Medien- Installationen ausgezeichnet. Sie sind herzlich eingeladen, mit uns ein spannendes und zugleich facettenreiches Programm zu erleben. Ihr Festival Team EMAF stands for the European Media Art Festival, one of the most extensive media events world-wide. This year's motto is ›New Images - New Stories - Art in Modern Media‹. From 24th to 28th April 2002, Osnabrück will be the meeting place for specialists from the fields of art, culture and the media economy, as well as for wide interested audience. As a forum for international media art, the EMAF shows films, videos, performances, multimedia installations and digital media such as CDROM, DVD and the Internet. Besides productions by internationally renowned artists, the works of young innovative new talents will also be presented. Including quite a number of world- European- and German premiers, To accompany the festival, we are showing a gripping exhibition entitled ›Es. The nature of machine: robotic and machine art by Louis-Philippe Demers & Bill Vorn (Montreal/Canada)‹, from 24th April to 20th May in the art gallery Domenican Church. The cinematic framework of the festival is the international film and video programme, an author retrospective, as well as exciting extra programmes. A total of approximately 200 films and videos will be shown, including experimental short and long films, poetic videos, videoclips and entertaining flash animations. A wide spectrum providing extensive insights into contemporary art and media production. The geographic emphasis is placed on the media scene in Asia, and in China and Korea in particular. Our special subject deals with the ›Virtual Actor‹ - films in which computer-animated figures or ›human‹ actors, rather than people, act in a virtual environment. An extensive retrospective is dedicated to the Canadian Al Razutis, whose oeuvre range from experimental films to media-theoretical texts. At the beginning of the nineties, he also started working with 3D videos. ›Underground Zero‹ is the title of a tense film compilation on the events following September 11th , which the EMAF will be showing for the first time in Europe. In ›Urban Collisions: New York‹, this issue is topic of the congress as well. The award ceremony promises to be full of suspense. The Deutsche Filmkritik prize for the best experimental film and video oeuvre will be awarded during the festival. The OLB Media Art Prize of the EMAF will be awarded to future-oriented media installations. We warmly invite you to experience an exciting and multifaceted programme with us. Your Festival Team 10 European Coordination of Film Festivals European Coordination of Film Festivals Die European Coordination of Film Festivals ist eine Interessengescheinschaft europäischer Festivals, die 200 Filmfestivals unterschiedlicher Themenvielfalt und Größenordnung umfasst. Sie alle haben ein Ziel: die Förderung des europäischen Kinos. Alle Mitgliedsländer der Europäischen Union sind vertreten, sowie weitere europäische Nicht-EU-Länder. Durch Kooperationen entwickelt das Koordinationsbüro gemeinsame Aktivitäten für seine Mitglieder mit dem Ziel, europäisches Kino zu fördern, dessen Verbreitung zu verbessern und Öffentlichkeit zu gewinnen. Diese und andere spezifische Aktivitäten werden durch die Beiträge der Mitglieder finanziert. Andere finanzielle Quellen sind private und öffentliche Zuwendungen, insbesondere von der Europäischen Union. Außer diesen gemeinsamen Aktivitäten fördert das Koordinationsbüro die bilaterale und multilaterale Kooperation der Mitglieder. Das Koordinationsbüro fördert die Beachtung von Themen, die Filmfeste betreffen, insbesondere in Hinblick auf Entscheidungen des Europäischen Parlaments. Das Büro vermittelt Informationen an diese politischen Institutionen sowie an internationale Organisationen. Die Anerkennung des Code of Ethics der ECFF ist die Grundlage einer Mitgliedschaft in dieser Organisation. Das Koordinationsbüro ist außerdem ein Informationszentrum und ein gemeinsamer Treffpunkt für Festivals in Europa. The European Coordination of Film Festivals, a European Economic Interest Group (EEIG), is composed of 200 festivals of different themes and sizes, all aiming to promote European cinema. All member countries of the European Union are represented as well as some other European countries. The Coordination develops common activities for its members, through co-operation, with the aim of promoting European cinema, improving circulation and raising public awareness. The members pay a fee that finances these activities, the members also contribute financially to specific projects. Other sources of financing are private and public grants, particularly from the European Union. Besides these common activities, the Coordination encourages bilateral and multilateral co-operation among its members. The Coordination ensures that the issues affecting film festivals are highlighted when the European Parliament makes policy decisions. The Coordination distributes a report to these institutions, and in addition to other international organisations, on film festival matters. The Coordination has produced a code of ethics, which has been adopted by all its members, to encourage common practise in professional practises. The Coordination is also an information centre and a place for festivals to meet. European Coordination of Film Festivals cefc@skypro.be http://www.eurofilmfest.org/ 11 Media Plus und die Europäische Union fördern Spielfilme und audiovisuelle Arbeiten Media Plus and the European Union’s support for promotion of feature films and audiovisual works With the introduction of MEDIA Plus at the beginning of 2001 for the coming five years, the MEDIA Programme will enhance its efforts to improve the circulation and promotion of feature films and audiovisual works through its support for festivals and by increasing the presence of European professionals at European and international markets. While an integral part of the economics of cinema, festivals also play a unique cultural, social and educational role for audiences. Conscious of the fact that the links between the European audience and its cinema must be strengthened, the MEDIA Programme annually supports some fifty festivals within the member states and participating countries. Some 10,000 films and programmes, representing the richness and diversity of the European film, are presented to a public audience of 2,000,000 people. Furthermore, the European Commission has for some time been associated with the networking of film festivals at the European level. In this area, the activities of the European Coordination of Film Festivals encourages co-operation between festivals leading to the development of common actions with a positive impact on European cinema. The MEDIA Programme Sponsor of the 15th European Media Art Festival European Commission Directorate-General for Education and Culture MEDIA Programme DG EAC-C3, B-100, 4/28 Rue de la Loi 200- B-1049 Brussels Tel. +32 2 296 03 96- Fax. +32 2 299 92 14 Mit der Einführung von MEDIA Plus Anfang 2001 verstärkt das MEDIA-Programm in den nächsten fünf Jahren seine Anstrengungen, die Verbreitung und Förderung von Spielfilmen und audiovisuellen Arbeiten zu verbessern - durch Unterstützung von Festivals und durch erhöhte Präsenz europäischer Fachleute auf europäischen und internationalen Märkten. Als integraler Bestandteil der Filmwirtschaft spielen Festivals eine einzigartige kulturelle, soziale und erzieherische Rolle für das Publikum. Davon ausgehend, dass die Verbindung zwischen dem europäischen Publikum und seinen Filmen gestärkt werden muss, unterstützt das MEDIA-Programm jährlich über fünfzig Festivals in den Mitgliedsstaaten und teilnehmenden Ländern. Mehr als 10.000 Filme und Programme werden einem Publikum von 2.000.000 Menschen präsentiert und zeigen den Reichtum und die Vielseitigkeit des europäischen Films. Darüber hinaus verfolgt die Europäische Kommission seit einiger Zeit die Vernetzung von Filmfestivals auf europäischer Ebene. Auf diesem Gebiet fördert die European Coordination of Film Festivals die Kooperation zwischen Festivals mit dem Ziel, durch gemeinsame Aktionen zur Entwicklung des europäischen Films beizutragen. 12 INHALT CONTENT 00 VORWORTE / PREFACES 007 Grußwort der Nord Media / Word of Welcome of the Nord Media 008 Vorwort International Student Forum / Preface International Student Forum 009 Vorwort der Veranstalter / Preface of the Organizers 0 INTERNATIONALE AUSWAHL / INTERNATIONAL SELECTION 016 La Memoria 020 Secrets of Society 022 Laboratory of Discernment 026 Documents 028 Dancing the Night Away 032 The Psycho-Box 036 The Magical Mystery Tour 042 Travelling in Time and Space 046 The Streets of Babylon 050 Animation has no Limits 054 On the Funny Side of the Street 062 Egomania in Cinerama 066 Chambers of Metamorphosis 068 Divide et Impera 072 Once Upon a Time 076 Lust and Lost 080 From a Different Angle 084 The Life of an Artist 085 History of Cinema 086 The Beauty of Structure 0 SONDERPROGRAMME / SPECIAL PROGRAMMES 092 Underground Zero 096 New Asian Cinema: Das Seoul Net Festival 097 New Asian Cinema: Das Kurzfilmprogramm 104 New Asian Cinema: Das Feature Fiilm Programme (Uzumaki , Dance with Farmworkers, Shanghai Panic, Electric Dragon - 80.000 Volts, The Isle) 106 Virtual Actor oder Wie wirklich ist die Wirklichkeit? / Virtual Actor or How real is reality? (Final Fantasy – The Spirits Within, Taxandria, Brazil, Lara Croft - Tomb Raider, eXistenz, Osamu Tezuka’s Metropolis) RETROSPEKTIVE / RETROSPECTIVE AL RAZUTIS 112 Three Decades of Rage 126 Short Films 128 Splice 130 Amerika 138 Visual Essays: Origins of Film 142 What is Cinema Now? 143 Manifesto: Imagination vs. McWorld 144 Doing Time VIDEOGALERIE / VIDEOGALLERY 147 Die Reisende Videokunst Galerie / Travelling Video ArtGallery INTERNATIONAL STUDENT FORUM 152 Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Medien 156 Fachhochschule Hannover, Fachbereich Design und Medien INHALT CONTENT 158 164 168 Fachhochschule Mainz, Studiengang Medien-Design Fachhochschule Düsseldorf, AV-Design, Fachbereich Design Technische Hochschule BRNO, Fakultät der Schönen Künste INTERNATIONAL STUDENT FORUM - INSTALLATIONEN 170 Verstricktes 170 Monitored Wish 171 Pirouette 172 Atem Box (Breathing Box) 173 [~] töne angeln ( [~] Fishing for sounds) 174 oel 175 Opening 175 Souwers 176 Ipomea Tricolor 177 Family Affair 178 Frau am Boden (Woman on the Floor) AUSSTELLUNG / EXHIBITION KUNSTHALLE DOMINIKANERKIRCHE ES. DAS WESEN DER MASCHINE 181 Cybernetic Lures - Kybernetische Verlockungen / Louis-Philippe Demers & Bill Vorn 186 Evil / Live 2 188 L’Assemblée 190 Le Procès 191 Ropebot 192 Stèle 01 AUSSTELLUNG / EXHIBITION VERTIKALES MUSUEM 194 GE-SCHICHTE PERFORMANCE 198 199 200 201 204 206 p.a.s.s. - portable ambient sound system Muscle and Blood Piano Veejay Groove .02 Stanka Brljevic Lightmotiv Die Platzanweiserin ELECTRIC LOUNGE 208 CD-Rom Gallery 216 Internet KONGRESS / CONGRESS NEW IMAGES - NEW STORIES - ART IN MODERN MEDIA 224 The Virtual Actor (Alfred Tews) 226 SubmarineChannel (Femke Wolting) 228 Net-view.TV 2002(Ekki Kähne) 230 tomato (John Warwicker) 231 Blinkenlights (Tim Pritlove) 232 Urban Collisions 232 9-11 Shifting Images. Der World Trade Center Image Complex (Birgit Richard) 241 Mediascraping: Medienkunst und die Hochhäuser New Yorks (Jutta Zaremba) REGISTER / INDEX 250 Titelverzeichnis 252 Autorenverzeichnis 254 Distributionsverzeichnis 13 15 Internationale Auswahl International Selection 16 LA MEMORIA European Premiere Liu Wei Worldpremiere Cordelia Swann Floating Memory Perfidia Ich erinnere mich an mein zweites Jahr am College. 1989 schloss ich mich voller Leidenschaft und Idealismus der Studentenbewegung an. Und in diesem Jahr verlor ich fast mein Leben - im Jahr der Schlange, meinem Geburtsjahr. Es ist wieder soweit, das Jahr der Schlange. Ich bin 36 Jahre alt und beginne die dritte Phase meines Lebens. Wenn ich zurückblicke, sehe ich dramatische Veränderungen, die sich in ganz China in der letzten Phase, den letzten zwölf Jahren ereignet haben. Es scheint so, als wenn die Vergangenheit in Vergessenheit geraten ist. Praktisches und Alltägliches dominieren unser Leben. Was dieses außerordentliche Jahr vor zwölf Jahren angeht, so sind meine Erinnerungen zerrissen und lückenhaft. Liu Wei, *1965. 1985 Abschluss im FB Malerei der Luxun Kunst-Akademie. 1992 Bachelor in Literatur am FB Kunst der Chinesischen Zentralakademie für Drama. Lebt und arbeitet in Beijing. Eine leicht verrückte Chronik des Alltags einer Frau namens Perfidia, gespielt auf den Straßen, in den Parks, Gebäuden und Firmamenten von Paddington. Cordelia Swann arbeitet seit 1979 als Film und Video Künstlerin. Ihre Arbeiten werden häufig in Großbritannien und im Ausland gezeigt. A part of my memory goes back to the year when CN 2001 I was a sophomore in college. In 1989, I joined the Mini DV, 7:50 student movement, my spirits high with passion Realisation and idealism. And my life almost ended that year - Liu Wei the year of the Snake, my birth year. Now the time has come around again to the year of Snake. I am Distribution 36 years old and enter the third round of my life. Liu Wei Looking back, I see dramatic changes that have happened all around in China during the last round, the past 12 years. It seems what occurred in the past is being forgotten. Practical things and everyday concerns dominate every aspect of people´s lives. As for that unusual year one round ago, what I can recall from my memory is torn and fragmented. Liu Wei, *1965. In 1985, completed his studies of arts in the Painting Department, Luxun Fine Arts Academy. In 1992, graduated with bachelor´s degree in literature, as a design major, from the Department of Fine Arts, of China Central Academy of Drama. Lives and works in Beijing. Floating Memory Perfidia A slightly unhinged chronicle, set in the streets, parks, edifices and firmaments of Paddington, of the day to day life of a woman named Perfidia. Cordelia Swann has been a practicing film and video artist since 1979. Her work has been screened extensively in Britain and abroad. GB 2002 Beta SP, 12:58 Kamera Cordelia Swann, Marek Budzynski, David Pearce Schnitt Marek Budzynski Sound Rick Balian, David Pearce Distribution Cordelia Swann INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 17 Michelle Lippitt Heinrich Gresbeck blind spot Memories of a Beheaded In diesem Film steht ›Toter Winkel‹ nicht einfach für die körperliche Unfähigkeit zu sehen, sondern für den Einstieg in einen verzauberten Raum des Unfassbaren und Unvergesslichen. Bilder ständiger Bewegung und Klangeffekte von Reisen machen ›blind spot‹ zu der hypnotischen Entdeckung einer neuen Sehweise. Michelle Lippitt arbeitet mit Experimentalfilm und - video seit 1990. Sie hat zahlreiche Förderungen erhalten und wird unter anderem vom Experimental Television Center unterstützt. Ihre Filme wurden auf Veranstaltungen wie dem Millennium Film Workshop und der Knitting Factory gezeigt. Geboren und aufgewachsen in Oklahoma, studierte Lippitt Medienkunst an der University of California, San Diego und zog nach ihrem Abschluss 1990 nach New York City. 1527 Standbilder aus einem Super-8 Film. 1527 Standbilder, in denen das teilweise Löschen eines Bildes als Stilmittel benutzt wird, um den Zeitlauf des Filmes zu verändern. Die Gravierung ist vollendet, wenn die Person den gelöschten Teil verlässt und in den eigentlichen Kontext tritt - der Strand mit den Passagieren - die schließlich im zuletzt gelöschten Bild ankommen, das durch die Farbe weiß symbolisiert wird. Heinrich Gresbeck lebt und arbeitet in Florenz und Rom. In this film, a ›blind spot‹ is not simply a physical inability to see, but is an entry point into a conjured space of the ungraspable and the unforgettable. Through images of perpetual motion and the sounds of journey, ›blind spot‹ is the hypnotic discovery of a new way of seeing. Michelle Lippitt has been creating experimental film/video pieces since 1990. She has received numerous grants including continued support from the Experimental Television Center. Her work has been screened at venues including the Millennium Film Workshop and the Knitting Factory. Born and raised in Oklahoma, Lippitt studied Media Arts at the University of California, San Diego and after graduating in 1990, moved to New York City. blind spot US 2001 Mini DV, 7:07 Regie, Kamera, Schnitt Michelle Lippitt Darsteller Gordana Jelisijevic Distribution Michelle Lippitt Memories of a Beheaded 1527 frames taken from a super8 movie where the blanking of a part of an image is an operation of style to modify the time into the sequence of the movie. The engraving is completed when the subject left the blank part entering in his properly context - the beach with the passengers to arrive finally in the latest blanked image symbolized by the white color. Heinrich Gresbeck lives and works in Florence and in Rome. IT 2001 VHS, 1:26 Realisation Heinrich Gresbeck Musik David Mahler Darsteller Chiara Tirelli Distribution Heinrich Gresbeck 18 LA MEMORIA German Premiere Erkka Nissinen Alex Sutherland Helsinki 2000, episode 2 Manifold X geht zu Y. Y öffnet die Tür. X verliert sein Gleichgewicht und fällt die Treppe runter. Y schließt die Tür. X schläft ein. Tag wird zu Nacht. Y öffnet wieder die Tür. X wacht auf und ezählt von seinem schrecklichen Alptraum, in dem er Y erschossesn hat und sich schrecklich schuldig fühlt. X und Y sprechen weiter über ihre problematischen Träume und Erinnerungen. X liebt Y, aber Y liebt es, X zu erniedrigen. Erkka Nissinen, *1973, lebt und arbeitet in Helsinki und Hong Kong. Magister der Kunstakademie Helsinki. Er arbeitet mit Videos, Performances und Comics. Eine sich ständig verändernde Geschichte, die sich um drei Charaktere und ein Auto spinnt. Ein beständiger Handel und Austausch zwischen den Protagonisten und ihren Lebensräumen. Die Erzählung unterbricht sich immer wieder, um die Geschichte und die Orte zu wechseln. Alex Sutherland wurde in Neuseeland geboren, wo er an der Elam School of Fine Arts Film, Video und Tongestaltung studierte und heute noch arbeitet. Abschluss als Meisterschüler an der University of Auckland in 2000. Seither macht er Musikvideos und TV-Comercials. A permutating story revolving around three characters and a car, in a constant trade and exchange of themselves and their spaces. The narrative constantly intersects with itself, causing story and space to mutate. Alex Sutherland was born in New Zealand, where he also studied and is presently working. He studied film, video and sound at the Elam School of Fine Arts, University of Auckland, completing a degree and finishing a Masters of Fine Arts in 2000. Since then Alex has been making music videos and television comercials. Helsinki 2000, episode 2 X goes to see Y. Y opens the door. X loses his balance and rolls down the stairs. Y closes the door. X falls asleep. Day turns into night. Y opens the door again. X wakes up and tells how he just had a horrible nightmare where he shot Y and feels very guilty about that. X and Y continue to talk about their problematic dreams and memories. X loves Y but Y loves to humiliate X. Erkka Nissinen, *1973, lives and works in Helsinki and Hong Kong. Studies: Helsinki Academy of Fine Arts (MA). Erkka Nissinen works with video, performance and comics. FI 2001 Beta SP, 10:22 Realisation Erkka Nissinen Disbritubion AV-ARKKI Manifold NZ 2001 Beta SP, 11:10 Realisation Alex Sutherland Darsteller Paikea Skold, Maui Ofamogni, Charlotte Stanley Distribution Alex Sutherland INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 19 German Premiere Lin de Mol Carolin Felicitas Dirscherl Road Map Momento Mori Die Sehnsucht nach Freiheit, die Suche nach Liebe und der Drang nach Erleichterung sind die Themen von ›Road Map‹, dem Bericht einer Reise durch Arizona. Die Dokumentaraufnahmen der Reise vermischen sich mit der imaginären Reise, die sich in der Fantasie des Protagonisten abspielt. Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion werden aufgehoben. Lin de Mol, *1966, Amsterdam. 1987-1992 Rietveld Akademie, Amsterdam, Holland. 1995-1997 Reichsakademie für Bildende Künste, Amsterdam, Holland. 2001 Arthouse, Multimedia Centre for the Arts, Dublin, Irland. Ihre Arbeiten werden weltweit ausgestellt. ›Momento mori‹ bedeutet: sich an das Sterben erinnern. Denn erst wenn man sich an Sterben erinnert, kann man sich an das Leben erinnern, bzw. daran, was es bedeutet zu leben. Die Angst vor dem Tod hängt mit der Angst vor uns selbst zusammen. Denn der Tod ist ein Spiegel, in dem sich die wahre Bedeutung des Lebens widerspiegelt. Wenn man dem Tod ins Auge sehen muss, muss man sich selbst ins Auge sehen. Man muss mit sich selbst ins Reine kommen. Der beste Zeitpunkt, sich auf den Tod vorzubereiten, ist jetzt. Das Video besteht aus Super 8- und DV-Aufnahmen. Der Text ist eine Passage aus einem Interview mit dem Botschafter des Dalai Lama. Carolin Felicitas Dirscherl, *1965 in Kelheim. Seit 1999 Fachhochschule Bielefeld, Studiengang Visuelle Kommunikation, Studienrichtung Foto-/Film-Design. 1993 Diplom-Grafik-Designerin. Road Map The longing for freedom, the search for love, and the rush for relief are the themes for ›Road Map‹, the report of a travel through Arizona. Reality and fiction become entangled as the documentary images of the trip intertwine with the imaginary journey that takes place in the inner life of the protagonist. Lin de Mol, *1966, Amsterdam. 1987-1992 Rietveld Academie, Amsterdam, Holland. 1995-1997 Rijksakademie van Beeldende Kunsten, Amsterdam, Holland. 2001 Arthouse, Multimedia Centre for the Arts, Dublin, Ireland. Her work has been shown worldwide. NL 2001 Beta SP, 12:00 Realisation Lin de Mol Distribution Lin de Mol ›Momento mori‹ means: memorial to death. Because only wenn you remember death you can remember life or what it means to be alive. Our fear of death is connected to our fear of who we are. Because death acts like a mirror which reflects the true meaning of life. Having to look death in the face you have to face yourself. You have to sort things out with yourself. The best time to prepare for death is now. The video consists of Super 8 and DV shots. The text is a passage from an interview with the Ambassador of the Dalai Lama. Carolin Felicitas Dirscherl, *1965 in Kelheim. Since 1999 Photography-Film-Design Studies at Bielefeld College of Applied Arts, Visual Communication Department. 1993 Diploma in Graphic Design. Momento Mori AU/DE 2001 Mini DV, 3:00 Realisation Carolin Felicitas Dirscherl Distribution C. F. Dirscherl 20 SECRETS OF SOCIETY German Premiere Peggy Ahwesh Linda Wallace She Puppet EuroVision Lara Croft ist die Mädchen-Puppe der Spielwelt des späten 20. Jahrhunderts. Was wir an ihr besonders mögen: dass sie eine Ansammlung von Kegeln und Zylindern ist - alles andere als ein Mensch. Sie verdient unseren Respekt als Hüterin unserer post-feministischen Fantasien von Abenteuer, Sex und Gewalt ohne Konsequenzen. Das begrenzte Inventar ihrer Gesten und die militaristische Strenge der Spielstrategien, die die Programmierer für sie geschaffen haben, ist eine Art Wiederholungszwang. Dieser verhilft dem Spieler zu so etwas wie CyberKönnen und einem Cyber-Agent. Während ich das Spiel spielte, nahm ich es live auf Band auf und sammelte stundenlanges Material. Dann schnitt ich das Material als ›found footage‹ zusammen. Indem ich den ursprünglichen Drang ihrer Handlungen ignoriere, mache ich Lara zum Vehikel meiner Gedanken, die ihre Person als Triade - Außerirdische, Waise und Klon - ansehen. Peggy Ahwesh wurde in den Siebzigern in Pittsburgh mit der Frauenrechtspolitik und dem Underground Experimentalfilm bekannt. Sie arbeitet mit Super 8 Film, Video, Audio und Digital Medien. Retrospektiven ihrer Arbeiten wurden in Toronto, Kanada, im Whitney Museum of American Art und The Balie in Amsterdam gezeigt. Viele ihrer Filme sind Teil der festen Sammlung des Museum of Modern Art. Sie erhielt die Guggenheim Fellowship, The Jerome Foundation Grant und den Alpert/Cal Arts Award. ›She Puppet‹ wird auf der Biennale des Whitney Museum of American Art gezeigt. ›EuroVision‹ ist ein interaktives Video und wird auch als SingleScreen-Installation gezeigt. Ich experimentierte mit der Vielfalt der Kompositionen, die MulitpleStreaming-Video-Eingaben auf einem Bildschirm anbieten. Thematisch folgt ›EuroVision‹ globalen europäischen Medienexporten der Wissenschaft, Kultur und Technik von den späten fünfziger bis zu den späten sechziger Jahren. Lara Croft is the girl-doll of the late 20th century gaming world. What we like most about her is that she is a collection of cones and cylinders - not a human at all - most worthy as a repository for our post-feminist fantasies of adventure, sex and violence without consequence. The limited inventory of her gestures and the militaristic rigor of the game strategies created for her by the programmers, is a repetition compulsion of sorts, offering some kind of cyberagency and cyberprowess for the player. As I played the game, I recorded it live onto tape, collecting hours of footage. Then I reedited the material as ›found footage‹. Ignoring the original drive of the action, I make Lara a vehicle for my thoughts on what I see as the triad of her personas: the alien, the orphan and the clone. Peggy Ahwesh came of age in the 70’s in Pittsburgh with feminist politics and the experimental film underground. She has worked in S8 film, video, audio and digital media. Retrospectives of her work have screened in Toronto, Canada, at The Whitney Museum of American Art and at The Balie in Amsterdam. Several of her films are in the permanent collection of the Museum of Modern Art. She is recipient of the Guggenheim Fellowship, Jerome Foundation grant and the Alpert/Cal Arts Award. ›She Puppet‹ is featured in the Biennial Exhibition at the Whitney Museum of American Art. One idea I was interested to investigate in eurovision, a video interactive, also shown as a single screen work, was the compositional variety multiple streaming video feeds could take into a single frame. In terms of its subject matter, eurovision is to do with the kind of legacy left by global European cultural and science/technology media exports from the late fifties to the late sixties. AU 2001 Beta SP, 19:30 Realisation Linda Wallace Ton Shane Fahey She Puppet US 2001 Mini DV, 15:00 Realisation Peggy Ahwesh Filmkommentar Yuko Aramaki, Samuael Topiary, Eva Waniek Zitate Fernando Pessoa, Joanna Russ, Sun Ra Distribution Netherlands Media Art Institute Distribution Peggy Ahwesh EuroVision INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 21 Oksana Chepelyk Chronicles of Fortinbras ›Chronicles of Fortinbras‹ ist ein experimenteller Fiction- und Dokumentarfilm über die philosphische Untersuchung des ›Socium‹. Der Film entwickelt die philosphische Analyse der feministischen Studienaspekte der letzten 10 Jahre weiter. Er erforscht die Tatsache, dass Kulturen mit einer geschwächten philosophischen Grundlage heutzutage einfach hilflos gegenüber der Geschichte sind und damit unfähig sind den Bürgern ein gutes kulturelles Gewissen zu vermitteln. Heute tendiert man dazu, nicht den spielerischen postmodernen Künstler ›homo ludens‹, sondern den intellektuellen Künstler ›homo philosophicus‹ (siehe Nobel Preis) zu akzeptieren. Der Film wirft einen Blick auf die Ukraine und ihre Geschichte in den letzten 10 Jahren. Der chronologische Faden beginnt 1961 mit der Geburt der gewöhnlichen Frau, im Jahr von Gagarins Flug, wirft dann einen Blick auf die Gesamtsituation und schließlich die weibliche Sicht der männlichen Welt. Der Film zeigt die Einstellung des Einzelnen zu den aktuellen Umständen in denen der Mensch heute agiert und konzentriert sich auf die Bedingungen in denen die Frau lebt und arbeitet. Der Film wirft Fragen zur Komplexität des Lebens und Mitschuld des Einzelnen auf: ›Wo sind wir in 10 Jahren?‹ Wie können wir Distanz messen? ›Alles was wir tun können, sind die Verluste und Zweifel der progressiven Entwicklung zu dokumentieren. Vielleicht ist das eine der Aufgaben eines Künstlers des späten 20. Jahrhunderts.‹ (Peter Lang) Oksana Chepelyk, geboren in Kiev, Ukraine, wo sie lebt und arbeitet. 1978-1984 studierte sie am Kunstinstitut in Kiev. Weiterführende Studien: 1986-1988 in Moskau; 1996 in Paris, The Independent Study Program am CREDAC; 1998 Künstlerin in Residenz Programm am Banff Centre for the Arts, Kanada; 2000 am Bauhaus in Dessau, Deutschland. Als Multimedia Künstlerin arbeitet sie mit Video, Performance, Fotografie und Installation. Ihr Werk ist international bekannt. Seit 1994 arbeitet sie mit Experimentalvideo. ›Chronicles of Fortinbras‹ is an experimental, fictional and documentary film concerning the philosophy examination of the socium. The film develops the philosophy analysis of the last 10 years in the feminist studies aspect. The film researches the fact that the culture with weakened philosophy base is simply helpless today against history, so it is incapable to provide the good cultural conscience to its subject. The modern tendency is to accept not a playful post-modern artist ›homo ludens‹ but an artist-intellectual ›homo philosophicus‹ (the Nobel Prize to remember). The aim of the film is to show the look on Ukraine and the last 10 years of its history. The chronology march fixed in the film - from 1961, when the ordinary woman was born, in the year of Gagarin’s flight, the look at the interior situation and finally the look of a woman on the masculine world. The film also shows the personal attitude towards the circumstance where the contemporary person acts in. The film focuses on the reaction on the events with the context where a woman works and lives. The film marks the complexity and complicity of life with a question-result: ›Where are we 10 years later?‹. How can we measure this distance? ›All we can document are the loss and doubts in the progressive development. Perhaps this is one of the tasks of an artist in the late 20th century‹ (Peter Lang). Oksana Chepelyk was born in Kiev, Ukraine, where she lives and works today, she studied at the Art Institute in Kiev, 1978-1984. Oksana Chepelyk followed a post-graduate course in Moscow, 1986-1988, the Independent Study Program at CREDAC in Paris, 1996. The Residency Program at the Banff Centre for the Arts, Canada, 1998, at Bauhaus Dessau, Germany, 2000. She works as a multimedia artist with video, performance, photography and installation. She has widely exhibited on an international scale. She has been working on experimental video films since 1994. UA 2001 35 mm, 25 :00 Regie, Buch Oksana Chepelyk Kamera Volodymyr Pika, Bogdan Pidgirnyi Schnitt Taisiya Boyko Ton Olexander Nesterov Darsteller Iryna Androsova, Genadiy Korjenko, Georgiy-G. Pylypenko, Rostyslav Lujetskyi, Viacheslav Barabolia Distribution Ukrainian News and Documentary Studio Chronicles of Fortinbras 22 LABORATORY OF DISCERNMENT Worldpremiere Boris Dornbusch German Premiere Abigail Child Funkstille Dark Dark ›Funkstille‹ spielt mit unserem Raum-Zeit Verständnis. In der vertikalen Montage zerfallen Räume in Orte; In Zeitlupe wird eine Begegnung sichtbar, die sich sonst unserer Aufmerksamkeit entzieht. Dabei ist es persönlich und subjektiv, wie ein filmischer Schmierzettel, auf dem Gedanken eines langen Winters festgehalten sind. Stille durchbricht das Schweigen. ›Und plötzlich, wenn es aus dieser Sackgasse der Phantasmen kein Entrinnen zu geben scheint, fällt der Ton aus und eine feste, lange Einstellung breitet sich aus, wie eine visuelle Massage...‹ (Bernhard Saalmann, Filmpublizist) Boris Dornbusch, *1974 in Wiesbaden. 1995 erste dokumentarische Beiträge für das Hochschulfernsehen der Hochschule der Künste Berlin (HdK). Seit 1998 Studium der Filmregie an der Hochschule für Film und Fernsehen ›Konrad Wolf‹ in Babelsberg. Gründung des unabhängigen Filmkollektivs VIERTERSTOCK im Dezember 2000. ›Dark Dark‹ ist ein Geistertanz narrativer Gesten und vereint Fragmente von vier Erzählformen: Noir, Western, Romantik und Verfolgung. Die Musik von Ennio Morricone interagiert provozierend mit den Bildern, reizt den Zuschauer mit einem Gewirr von Erinnerungen, Aussagen und schwer definierbarer Torheit. Anders als Childs vorherige Filmmontagen ist dieser Film eine Subtraktionsarbeit. Mit auf den Kopf gestellten und rückwärts gedrehten Outtakes erschafft dieser atemberaubende Schwarzweißfilm einen Strudel reflexiven Films. Unheimlich und genau wirft ›Dark Dark‹ eine Blick hinter die Kulissen, um die anonyme Crew und Schauspieler zu ergründen und zum Reden zu bringen. Der Film handelt vom Prozess. Der Prozess des Filmens wird mit liebevollen Detail festgehalten: die Crew, mit allen Schwierigkeiten und Wartereien und Momenten hinter den Kulissen. So ist Child ein komischer und eindringlicher Film gelungen. Abigail Child ist eine Film- und Videomacherin, deren jetzige Arbeit sich auf Strategien der narrativen Dekonstruktion konzentriert. Ihre Arbeit ist weltweit anerkannt. Child hat Gedichte veröffentlicht und lehrt Film und TV Produktion. Funkstille DE 2002 Beta SP, 4:15 Realisation Boris Dornbusch Darsteller Sizoko Manurao, Florian Purucker Produktion Vierterstock Distribution Vierterstock ›Funkstille‹ plays with our understanding of time and space. In the vertical montage rooms disintegrate into places; in slow motion a meeting that would otherwise escape our notice becomes visible. At the same time it is personal and subjective, like a cinematic piece of jotting paper on which the thoughts of a long winter are recorded. Quietness breaks the silence. ›And when it seems there is no way out of this dead end of phantasms, there is suddenly no sound and a long silence spreads like a visual massage.‹ (Bernhard Saalmann, Film Publicist) Boris Dornbusch, *1974 in Wiesbaden. 1995 first documentaries for the School of Film and Televison, Academy of Fine Arts, Berlin (HdK). Since 1998 studies in film direction at the Academy of Film and Television ›Konrad Wolf‹ in Babelsberg. Founded the independent film collective VIERTERSTOCK in December 2000. US 2002 16mm, 16:20 Regie, Schnitt Abigail Child Musik Ennio Morricone Ton Abigail Child Distribution Abigail Child Dark Dark ›Dark Dark‹ is a ghost dance of narrative gesture melding four found story fragments: Noir, Western, Romance and Chase. The music of Ennio Morricone provocatively interacts with the images, tantalizing the audience with webs of memory, meaning and elusive folly. Unlike Child´s previous montage of assemblage, this film is a work of subtraction. The film, in stunning black and white, creates a vortex of reflexive cinema materialized in upside-down and backwards outtakes. Uncanny and precise, ›Dark Dark‹ travels behind the scenes to re-view and unmute the anonymous crew and actors. This is a film about process, and with loving attention to the project of shooting, its ›slates‹ and ›waits,‹ its crew and ›in-between‹ off-screen moments - Child creates a comic and haunting film. Abigail Child is a film- and videomaker whose most recent work focuses on strategies of narrative deconstruction. Her work is highly regarded internationally. Child also published poems and is a lecturer in film and television production. INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 23 German Premiere Raimo Uunila Matthias Müller Contra Nebel ›Contra‹ besteht aus Szenen, die nach mentaler und körperlicher Balance suchen und Ziele als verschiedene Alternativen verstanden werden. In ›Contra‹ werden Lebenskräfte und gegensätzliche Kräfte gegeneinander ausgespielt. Die Handlung von ›Contra‹ basiert auf der Dramaturgie von symbolisch zu verstehenden Situationen und Handlungen. Raimo Uunila, *1965, lebt und arbeitet als Medienkünstler, Regisseur und Fotograf in Porvoo, Finland. 1986-90 studierte er am Lahti Institute of Art and Design. 1991 machte er einen Interaktiven Multimediakurs, Macro Mind Director, San Francisco. Er arbeitete in verschiedenen Video- and TV-Produktionen mit und produzierte eigene Programme. Daneben ist er als Dozent für Video und Film an Colleges und Schulen tätig. Der Film basiert auf ›Gedichte an die Kindheit‹ des österreichischen Lyrikers Ernst Jandl. Er versuchte, kindliche Erlebnisweisen in diesen Gedichten und Kinderreimen auszudrücken. Der Film setzt sie visuell um. Matthias Müller, *1961 in Bielefeld, Deutschland, Germanistikstudium, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Unterrichtet an der Fachhochschule Dortmund. FI 2001 35mm, 9:00 Buch, Regie, Fotografie, Schnitt Raimo Uunila Ton Epa Tamminen Kamera Raimo Uunila, Riku Makkonen Unterwasserkamera Atte Kaartinen Contra ›Contra‹ is made up of scenes looking for mental and physical balance and goals understood as various alternatives. In ›Contra‹ life forces and their counter forces are played out against each other. The narration of ›Contra‹ is based on the dramaturgy of symbolic level of situations and actions. Raimo Uunila, *1965. Media artist, director, editor, photographer, lives and works at Porvoo, Finland. Studied at Lahti Institute of Art and Design,Film and Video Department 1986-90. Interactive Multimedia course, Macro Mind Director, San Francisco 1991. He has operated widely as a director, cinematography and editor and has participated in several video- and tv-productions and produced his own programs. Alongside the production work he lectures in collages and schools on video and film technique. Distribution Kroma Productions The film is based on ›Gedichte an die Kindheit‹ by the Austrian poet Ernst Jandl, who tried to write these poems in the language used by children, including nursery rhymes and prayers. The film creates a visual equivalent to these poems. Matthias Müller, *1961 in Bielefeld, Germany, German studies, Braunschweig College of Art. Lecturer at the Dortmund University of Applied Science. Nebel DE 2001 35mm, 12:00 Konzept, Realisation Matthias Müller Musik Claus van Bebber Schnitt Christoph Girardet Distribution Sixpackfilm 24 LABORATORY OF DISCERNMENT German Premiere Joost Rekveld #23.2, Book of Mirrors ›#23‹ wächst ständig, um einen Zyklus von fünf abstrakten Filmen über Licht zu bilden; inspiriert von Konzepten zu Optik, die sich im Mittelalter und der Renaissance finden lassen. Die Filme sind mit einer Apparatur gemacht, die antike und elementare optische Prinzipien verwendet um Bilder zu erzeugen. Diese Bilder entstehen durch das gegenseitige Spiel des Lichts, das direkt auf die Emulsion fällt, und nicht wie üblich durch Linsen eine Szene zu reproduzieren, die außerhalb der Kamera stattfindet. Auf diesem Weg versuche ich, alternative Formen von Räumlichkeit zu entdecken, die nichts mit der traditionellen Bildperspektive gemein haben. Der Film ›#23.2, Book of Mirrors‹ beschäftigt sich mit der Vervielfachung von Lichtstrahlen durch Spiegel und Kaleidoskope ähnlich der ›Camera obscura‹. Ein wesentlicher Teil besteht aus Lichtstrahlen, die durch feine Gitter gebrochen und aufgelöst werden. Die Struktur des Film ist in enger Kooperation mit der Komponistin Rozalie Hirs entwickelt worden. Joost Rekveld, *1970, hat diverse abstrakte Filme und kinetische Installationen gemacht. In seiner Arbeit versucht er eine Art visueller Musik zu erzeugen, in der die Sinne mit den Grundlagen bewegter Bildtechnologien konfrontiert werden. Von 1989 bis 1997 war er mit dem Impakt Festival in Utrecht verbunden. Zur Zeit lehrt er Experimentalfilm an der Interfaculty Image and Sound in den Haag. #23.2, Book of Mirrors ›#23‹ will grow to be a cycle of five abstract films about light, inspired by concepts found in medieval and renaissance optics. The films are made with a set-up in which I use ancient and very elementary optical principles to generate images. These images are caused by the interplay of light waves directly onto the emulsion, not using lenses as they are used normally to reproduce a scene outside of the camera. In that way I try to explore alternative forms of spatiality not related to traditional pictorial perspective. The film ›#23.2 Book of Mirrors‹ deals with the multiplication of light beams through mirrors and kaleidoscopes. The images are formed by shadows and by projection effects which can be compared to what happens in the ›camera obscura‹. A substantial part of the film deals with the diffraction and disintegration of light beams through very fine grids. The structure of the film has been developed in close cooperation with composer Rozalie Hirs. Joost Rekveld, *1970, made several abstract films and kinetic installations. In his work he tries to achieve a kind of visual music in which the human senses are confronted with the basics of moving image technology. From 1989 until 1997 he was involved with the Impakt festival in Utrecht. He currently teaches experimental film at the Interfaculty Image and Sound in The Hague. NL 2002 35mm, 12:00 Bild Joost Rekveld Musik Rozalie Hirs, Asko Ensemble Distribution Joost Rekveld INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 25 Worldpremiere Keith Sanborn German Premiere Mikkel Olaf Eskildsen Kritik an Reiner´s Vernunft The Bisected Rifleman ›Kritik an Reiner´s Vernunft‹ rührt von einem einmaligen Kinder-Talenwettbewerb eines australischen Senders, den ich während meines diesjährigen Besuches in Köln zufällig sah und aufnehmen konnte. Ich war vollkommen fasziniert von der perversen Ernsthaftigkeit der Kommentare über das Akkordeonkonzert dieser Kinder, samt dem auf Karten geschriebenen Punktestand im Stil der Olympischen Spiele. Ich sah die einmalige Gelegenheit diese subjektive wenn auch intellektualisierte Projektion spektakulärer Macht zu kritisieren, indem ich Kants Kritik der reinen Vernunft heraufbeschwörte. Das Ereignis nahm jedoch seine Rache: beim Sampling von Footage fing ich mir einen Virus auf meinem Computer ein. Keith Sanborn arbeitet seit Ende der 70er Jahre mit Film, Fotografie, digitalen Medien und Video. Das Video und die Fotografien sind jeweils Teil der Handlung. Verschiedene Szenen und Charaktere spiegeln sich gegenseitig wieder. Der Wendepunkt ist, dass aus dem, was geteilt oder aufgelöst wird, neue Räume und Identitäten entstehen. Das Muster des Films ist unvollständig und wird von innen zerstört. Die Fotografien ergänzen den unvollständigen Film. Mikkel Olaf Eskildsen, Königliche Dänische Kunstakademie 1986-1992. Königliche Dänische Kunstakademie, Kunstschule für Theorie und Kommunikation 1997-1999. ›Kritik an Reiner’s Vernunft‹ derives from a unique children’s talent contest on Austrian television I happened to see and capture while visiting Cologne this year. I was fascinated by the perverse seriousness of the critique devoted to these children’s accordion performance, complete with Olympic style scores written on cards. Here, I saw a unique opportunity by evoking Kant’s Kritik der reinen Vernunft to critique this subjective if intellectualized projection of spectacular power. The spectacle took its revenge, however : I ended up with a virus on my computer acquired in the process of sampling the footage. Keith Sanborn is working in film, photography, digital media and video since the late 1970s. Kritik an Reiner´s Vernunft US 2002 Mini DV, 4:00 Realisation Keith Sanborn Distribution Keith Sanborn The Bisected Rifleman The video and the photographs each constitute a part of the action. Different scenes and characters reflect themselves in each other. The turning point is that new spaces and identities spring from that which is being halved and dissolved. The pattern of the film is incomplete and has been broken down from within. The photographs accomplish the incomplete film. Mikkel Olaf Eskildsen, Royal Danish Art Academy 1986-1992. Royal Danish Art Academy School of Art Theory and Communication 1997-1999. DK 2001 Beta SP, 14:00 Buch, Konzept Mikkel Olaf Eskildsen Kamera Lars Baek Fotografie, Animation Mogens Hammer Schnitt Claus Vedel Musik, Ton Niels Lassen, Tore Holst Darsteller Jorgen Petersen, Charlotte Munk, Maria Eriksson Distribution Mikkel Olaf Eskildsen 26 DOCUMENTS German Premiere Quirine Racké, Helena Muskens The Tower The Tower NL 2001 Beta SP, 15:30 Realisation Quirine Racké, Helena Muskens Distribution Netherlands Media Art Institute Die aristokratische Hippie Familie Flatz lebt in einem mittelalterlichen Turm in der Nähe von Salzburg, Österreich, den ihre britische Großmutter Prunella kurz nach dem 2. Weltkrieg erworben hat. Heute lebt sie dort mit ihrem Sohn Martin, seiner Frau Ulrike und deren Kindern Sirius und Isis. Ulrike ist laut Martin, der behauptet, sich mit schönen Frauen auszukennen, die ›Quintessenz einer 60er-Jahre-Schönheit‹. Dank eines Familienvermögens hat keiner von ihnen jemals arbeiten müssen. Doch die ›Drei Generationsmillionen‹ - eine Generation verdient eine Million, die zweite behält sie und die dritte gibt sie aus - gehen langsam zu Ende. So fällt die schwere Aufgabe, den Turm zu unterhalten, in die Hände der Kinder, von denen Sirius (die lateinische Ableitung von Osiris) es tatsächlich genießt Geld zu verdienen. Seine verträumte, feenartige Schwester Isis scheint nicht die Richtige für diese Aufgabe zu sein. Bei den Flatzes vermischen sich Realität und Fantasie leicht, wenn sie offen mit einem guten Gespür fürs Dramatische über ihr Leben, Geld, Kunst, Liebe, Missverständnisse und Träume sprechen. Die Leichtfertigkeit, mit der sie dies tun, lässt einen zweifeln, ob dies wirklich eine Familie ist oder nur eine Gruppe von Schauspielern. Quirine Racké, *1965 in Den Haag, und Helena Muskens, *1963 in Herwen en Aerdt, Niederlande, arbeiten seit 1997 zusammen. Sie leben und arbeiten in Amsterdam. Racké machte ihren BA in Bildender Kunst an der Gerrit Rietveld Academy und ihren MA in Darstellender Kunst am DasArts in Amsterdam. Muskens postgraduierte in Film & Fernseh-Drehbuch an der University of Florida und machte ihren MA in Kunstgeschichte an der Universität Utrecht. Themen ihrer ersten Arbeiten war die Frage: was ist real und was irreal oder künstlich. In der letzten Zeit konzentrieren sie sich in ihrer Arbeit mehr auf (utopische) Gemeinschaften und Gruppeninteraktion. The aristocratic, hippie family Flatz lives in a medieval tower near Salzburg, Austria, bought shortly after the Second World War by their British grandmother Prunella, who now lives there with her son Martin, his wife Ulrike and their two children Sirius and Isis. Ulrike is the ›quintessential sixties beauty‹ according to Martin who professes to be something of an expert in the field of pretty women. Thanks to a large family fortune, none of them has ever had to work for a living, but the ›three generation millions‹ - one generation makes a million, the second keeps it and the third spends it - are slowly disappearing. So now the heavy burden of maintaining the tower falls on the children, of whom Sirius (the Latin form of Osiris) actually seems to enjoy making money. His dreamy, fairy-like sister Isis seems less cut out for that particular task. With the Flatzes, reality and fantasy tend to become pretty mixed up as they talk openly, and with a keen sense of drama, about their lives, money, art love, misunderstandings and dreams. The natural, easy manner in which they do this almost makes one wonder whether this is a real family or just a group of actors. Quirine Racké, *1965 in The Hague, The Netherlands. Helena Muskens, *1963 in Herwen en Aerdt, The Netherlands. They work together since 1997, and live and work in Amsterdam. Racké did a BA in Fine Arts at the Gerrit Rietveld Academy and a MA in Performing Arts at DasArts in Amsterdam. Muskens did a postgraduate in Film & TV Writing at University of Florida and a MA in Art History at University of Utrecht. Delirium INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 27 German Premiere Michael Maziere German Premiere K. Lambert, Donigan Cumming Delirium My Dinner with Weegee ›Delirium‹ ist Teil einer Serie über menschliche Emotionen, wie ›Blackout‹ und ›Remember Me‹. Es sind psychopoetische Arbeiten, die mit Hilfe von digitaler Technik und Melodram neue und emotional potente Formen schaffen. ›Delirium‹ ist eine Multi-Screen Video Installation und verbindet wiederverarbeitetes Filmmaterial des finsteren und umstrittenen Films, ›The Lost Weekend‹, einem Meilenstein des Hollywood Films aus dem Jahr 1945, mit bezauberndem, neuem Filmmaterial. In ›Delirium‹ enthüllt Maziere eine beunruhigende und dennoch verführerische Welt von Schönheit, Überfluss und Sucht. Dieser archeologische Ausflug in unser kollektives Unterbewusstsein benutzt Poesie, Kino und Psychoanalyse, um einen melodramatischen Traumtext visueller Sinnlichkeit zu schaffen. Michael Maziere ist ein in London lebender Künstler. Mazieres Filme und Videos sind international auf Festivals, in Filmschauen, Galerien und im Fernsehen gezeigt worden. Er hat für zahlreiche Publikationen geschrieben und große Ausstellungen kuratiert. ›Delirium‹ wurde vom Arts Council als Installation für das Prema Arts Centre unterstützt. In dem Film ›My Dinner With Weegee‹ hat Donigan Cumming zwei Lebensgeschichten miteinander verknüpft. Die zentrale Figur, Marty, ein Mann in den Siebzigern, erinnert sich an seine Erfahrungen als junger katholischer Gewerkschaftler und Friedensaktivist, seine Freundschaft mit David Dellinger, den Brüdern Berrigan, Byron Rustin, Weegee und James Agee. Diese Mischung aus Wissen aus erster Hand und Tratsch sind Lichtblicke in Martys Depression. Er ist alt, krank, deprimiert und Alkoholiker. In der anderen Geschichte analysiert der 54Jahre alte Cummings seine radikale Sichtweise im Licht der nicht allzu rosigen Zukunft. Der Künstler Donigan Cumming arbeitet mit Video, Fotografie und Multimedia Installationen, um Darstellungstaboos herauszufordern. Seine Auseinandersetzung mit bitteren Helden der Gesellschaft begann mit ›Reality and Motive in Documentary Photography‹ (1986). Mit dem dreiteiligen Fotozyklus erschuf er eine fiktive Gemeinschaft, deren Anstrengungen und Abgänge er weiterhin auf Band aufnimmt. Cummings Portraits anderer sind unvergesslich. Seine Selbstportraits sind ähnlich schonungslos. ›Delirium‹ forms part of an ongoing GB 2001 series on the human emotions which Beta SP, 10:00 includes ›Blackout‹ and ›Remember Realisation Me.‹ These are psychopoetic works Michael Maziere which bring together digital tech- Musik nology and melodrama into new and Pierre Jansen emotionally potent forms. Reworking source material from the 1945 Distribution dark and controversial film Holly- Michael Maziere wood landmark film, ›The Lost Weekend,‹ combined with compelling new footage. ›Delirium‹ is a multi-screen video installation. In ›Delirium,‹ Maziere reveals a disturbing yet seductive world of beauty, excess and addiction. This archeological trip into our collective unconscious draws from poetry, cinema and psychoanalysis to create a melodramatic dream text of visual sensuality. Michael Maziere is a London-based artist. Mazière´s films and videos have been shown internationally at major festivals, film venues, galleries and on broadcast television. He has written for numerous publications and curated major exhibitions. He recently completed ›Delirium,‹ a new Arts Council funded video installation commission for the Prema Art Centre. US 2001 U-matic, 41:00 Realisation Donigan Cumming My Dinner with Weegee Distribution Video Data Bank SAIC In ›My Dinner With Weegee‹, Donigan Cumming weaves together two life stories. The central figure, a man in his seventies named Marty, remembers his experiences in New York as a young Catholic labour organizer and peace activist, his friendships with David Dellinger, the Berrigan brothers, Byron Rustin, Weegee, and James Agee. This mixture of first-hand knowledge and gossip brightens Marty´s dark passage - he is old, sick, depressed, and alcoholic. The other story is Cumming´s in his fifty-fourth year, as he examines his own radicalism in light of the ›wheezing dirty beacon‹ up ahead. Donigan Cumming is an artist who uses video, photography, and multi-media installation to challenge the taboos of representation. His treatment of society’s abject heroes began with a three-part cycle of photographs, ›Reality and Motive in Documentary Photography‹ (1986) which created a fictional community whose struggles and exits he has continued to explore on tape. Cumming’s portraits of others are unforgettable; his self-portraits are equally unsparing. 28 DANCING THE NIGHT AWAY European Premiere Ip Yuk-Yiu Zlatan Filipovic The Griffith Circle: Hide & Seek Emaesesaesesapipija / Mississippi Indem eine Szene aus einem frühen D.-W.Griffith-Kurzfilm wieder bearbeitet wird, hinterfragt ›The Griffith Circle‹ das Enigma der Filmkunst, das durch das Kontinuitätssystem aufrechterhalten wird, das Filmpraktiken seit über einem Jahrhundert dominiert. Das war ein Spiel, das ich als Kind spielte. Es ist mehr als zwanzig Jahre her und seitdem in meinem Gedächtnis geblieben, und wieder ins Jetzt gebracht als simpler, kindlicher Akt des Buchstabierens. Ein Ritual... ein Spiel... ein Verweis in die Vergangenheit. Es gibt Momente im Leben, die erzeugen blitzartiges Verstehen der unvorstellbaren Dimensionen und Kräfte, die unsere Sinne und unsere Erinnerungsfähigkeit haben. Diese Momente lassen mich diese visuelle Kontemplation, dieses Ritual aufführen. Was für alberne Dinge wir machen, um den Sinn des Lebens zu verstehen. Zlatan Filipovic, *1973 in Sarajevo, wo er immer noch lebt. 1999 Abschluss an der Akademie der Künste, Sarajevo. 2001 Master in Electronic Integrated Arts, Alfred University, NY, USA. The Griffith Circle: Hide & Seek IP Yuk-Yiu ist experimenteller Medienkünstler, der hauptsächlich mit Film und Video arbeitet. Seine Arbeiten wurden in Deutschland, Frankreich, Japan, Hong Kong und in den USA gezeigt. Zur Zeit lehrt er an der School of Creative Media an der City University in Hong Kong. Recycling a scene from HK 2002 an early D. W. riffith Mini DV, 4:00 short, ›The Griffith Cir- Realisation cle‹ explores the enig- Ip Yuk-Yiu ma of the cinematic space perpetuated by Distribution the so-called continu- School of ity system that has Creative Media dominated film practices for over a century. It turns a simple and often neglected act of screen direction into a playful meditation on spatial construction and a symbolic game of cinematic ›hide and seek‹. IP Yuk-Yiu is an experimental media artist primarily working with film, video and moving images. His works have been show in Germany, France, Japan, Hong Kong and the United States. Currently he is a lecturer at the School of Creative Media at the City University of Hong Kong. It was a game I played as a kid. It was more than twenty years ago and ever since stored in my memory just to be brought up to the present by childish simple act of spelling. A ritual … a game … link to the past. There are moments in our lives that provide us the glitches of understanding of unimaginable dimensions and power our senses and memory have. These moments that made me to perform this visual contemplation/slash/ritual. What silly things we do trying to grasp the meaning of our lives. Zlatan Filipovic, *1973 in Sarajevo, where he still lives. Graduated from painting department, Academy of Fine Arts in Sarajevo in 1999. Masters in Electronic Integrated Arts, Alfred University, NY, USA 2001. Emaesesaesesapipija/Mississippi BA 2001 Mini DV, 4:20 Realisation Zlatan Filipovic Distribution Institute for the Electronic Arts INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 29 Ester Eva Damen RHOmbos ›Rhombos‹ (oder ›bullroarer‹) ist griechisch für Stein, ein Knochen oder ein Stück Holz an einem Faden. Dieses primitive Instrument wurde dazu benutzt Geister fernzuhalten. Ein Navigationsmittel, ein Radar in der spirituellen Welt. In Yannis Kyriakides Musik wurden verschiedenen Facetten der Rhombos-Geräusche verstärkt: Wiederholung, Zeitüberlagerung, schwankende Tonlagen und Dynamik. Zyklen in den langen Reihen der Blas- und Streichinstrumente werden durch Schlaginstrumente artikuliert. Die Kamera im Film dreht sich permanent um ihre eigene Achse und enthüllt den sich ständig verändernden Raum wie den eines Leuchtturms. Der Film spielt mit allen Möglichkeiten des Mediums: Licht, Schärfe, Bild, Schärfentiefe, Filmgeschwindigkeit, Zeit und Perspektive. In der Choreographie ist die Beziehung zwischen dem, was die Kamera sieht und nicht sieht, ausgearbeitet. Die Tänzer tauchen als anonyme Lichtreflektionen, in Gruppen oder alleine auf. Die Dynamik des Tanzes variiert von träge zu schnell, von elegant zu unbeholfen, von gelassen zu panisch. Die Sichtbarkeit der Flugbahn der Tänzer hängt von der Kamerauswahl ab: Sie werden allein gelassen oder erscheinen im Bild, als ob sie dem Ohr und Auge willkürlich enthüllt werden. ›RHOmbos‹ ist ein Tanzfilm, gedreht in 15 min, mit einer Live-Performance des Asko Ensemble, der bereits auf dem Holland Festival gezeigt wurde. Ein Komponist, Filmemacher und Choreograph haben an dem Film zusammengearbeitet. In ›RHOmbos‹ geht es um die körperliche Sensation beim Trance, die (Dis-)Orientierung einer ständigen, centrifugen Kraft. Ester Eva Damen, *1965, wuchs in Nordholland auf und machte 1990 ihren Kunstabschluss. Seit zwei Jahren arbeitet sie an der weiterführenden Reichsakademie für Bildende Künste, um weitere Erfahrungen im Bereich Film/Visual Art zu gewinnen. Zur Zeit bereitet sie einen kurzen Spielfilm vor. Seit 1999 arbeitet Ester Eva Damen regelmäßig mit der Tänzerin und Choreographin Angela Köhnlein und dem Komponisten Yannis Kyriakides zusammen. RHOmbos NL 2001 35mm, 15:45 Regie Ester Eva Damen Musik Yannis Kyriakides Choreographie Angela Köhnlein Kamera Tjitte Jan Nieuwkoop Schnitt Arjan Jonker Distribution Ester Eva Damen ›Rhombos‹ (or ›bullroarer‹) is the Greek word for a stone, a bone or a piece of wood on a string. This primitive instrument was used to ward off spirits. A means to navigate, a radar in the spiritual world. In Yannis Kyriakides’ music the different facets of the sound of the rhombos have been enlarged: repetition, layering of time, fluctuating pitch and dynamics; cycles in the long lines of the winds and strings are articulated by percussive instruments. The camera in the film constantly revolves around its own axis, revealing the ever-changing space like a lighthouse. Playing with all the means that are basic to film: light, focus, frame, depth, speed of moving, time and perspective. In the choreography the relation between what the camera can and cannot see is worked out. The dancers appear as anonymous light reflections, ›en groupe‹, or as individuals. The dynamics of the dance vary from inertia to speediness, from elegance to awkwardness, from serenity to panic. The visibility of the trajectory of the dancers stays dependent on the choice of the camera: They are left alone or appear in frame, as if they are revealed haphazardly to the eye and the ear. Ester Eva Damen, *1965, grew up in the north of Holland and graduated in 1990 as a visual artist. She has been working for two years at the post-academic Rijksakademie van Beeldende Kunsten, gaining more experience in the area between film and visual art. At this moment she´s preparing a short fiction film. Since 1999 Ester Eva Damen has been collaborating regularly with dancer/choreographer Angela Köhnlein and composer Yannis Kyriakides. 30 DANCING THE NIGHT AWAY Jean Sébastien Lallemand, Carlos Martinez Casas, Gianfranco Rosi European Premiere Philippe Hamelin Afterwords 10 Aus dem Dunkel ins Tageslicht, aus den Trümmern der Seele in die Leere, kreisende Bewegungen, konzentrische Kreise, einer Obsession mit Subjektivität dicht auf den Fersen, gleichzeitig strikt und visionär. ›Afterwords‹ ist ein scharfes und ikonisches Porträt eines geistigen Raumes. Jean-Sébastien Lallemand, *1973 in Saint Martin d´Héres (France), studierte am Institut d´Arts Visuels (Orléans). Hat sich Fabrica angeschlossen und arbeitet dort für zwei Jahre als Researcher. Carlos Martinez Casas, *1974 in Barcelona (Spanien), studiert an der Fine Arts University und an der Design School in Barcelona. Gianfranco Rosi, * in Asmara (Eritrea), studierte an der New York University Film School, lebt und arbeitet in Manhattan als Regisseur für Film und Fotografie. Digitale Pirouetten... Philippe Hamelin, *1979 in Cowansville (Québec). Filmstudium an der Université de Montréal, untersucht Medien und hat einen multidisziplinären Ansatz. Film, Ton, Fotografie und Malerei sind seine Beschäftigungsfelder, die auch seine Videoarbeiten inspirieren. From darkness to the light of day, from the rubble of the psyche to emptiness, circular movements, concentric circles, an obsession with subjectivity hard on its heels, at the same time rigorous and visionary. ›Afterwords‹ is a cutting and iconic portrait of a mentalspace. Jean-Sébastien Lallemand, *1973 in Saint Martin d´Héres (France), studied at the Institut d´Arts Visuels (Orléans). Has joined Fabrica where he is staying for two years as researcher. Carlos Martinez Casas, *1974 in Barcelona (Spain), studies at the Fine Arts University and at the Design School in Barcelona. Gianfranco Rosi, born in Asmara (Eritrea), educated at the New York University Film School, lives and works in Manhattan as cinema and photography director. Afterwords IT 2000 35mm, 15:30 Realisation Jean Sébastien Lallemand, Carlos Martinez Casas, Gianfranco Rosi Distribution Fabricia 10 Digital skating... Philippe Hamelin, *1979 in Cowansville (Québec). He completed studies in Cinema at Université de Montréal, exploring mediums and a multidisciplinary approach. Cinema, sound, photography and painting are fields that he practices, inspiring his videographic work. CA 2001 Mini DV, 1:50 Realisation Philippe Hamelin Distribution Vidéographe INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 31 German Premiere Monica Panzarino German Premiere Antonin de Bemels #!%@*? Scrub Solo 3: Soliloquy Der Film kam während einer Residency im Experimental Television Center in Owego, New York zustande. Er verwendet einen passenden Song von Ice Cube, um das heutige Verhalten gegenüber Frauen in der Pop Kultur Amerikas zu hinterfragen. Der Film tut dies jedoch nicht ohne eine gehörige Portion Humor und zeigt vier Frauen, die zu dem bearbeiteten Liedtext klatschen. Monica Panzarino ist eine aufsteigende amerikanische Künstlerin, die zur Zeit im Westen des Staates New York lebt und arbeitet. Einen Großteil ihrer Jugend verbrachte sie zwischen Manhattan und dem ländlichen Eastern Long Island und diese Tatsache hat ihre Arbeit stark beeinflusst. Ihre Arbeiten sind manchmal sehr persönlich und setzen sich oft mit sozialen Unterschieden durch Bewegung, Musik und Tanz auseinander. Einen Körper durch Licht und Bewegung zu verändern. Die Dynamik zwischen Ton und Bild zu untersuchen, als solides Ganzes, als organische Einheit. Einen Körper zu nehmen, ihn zu erleuchten, zu verdunkeln, zu quälen, zu deformieren, in Flüssigkeit oder Luft aufzulösen, Gesicht und Beine zu nehmen, um ihn zum Schweigen zu bringen, unbeweglich und wieder beweglich zu machen, ihm einen Spiegel vorzuhalten und zu fragen, was er davon hält. Antonin de Bemels, *1975, ist belgischer Video und Sound Künstler. Er studierte von 1993-97 an der Erg (Ecole de Recherche Graphique) in Brüssel. Seit 1999, arbeitet er mit dem amerikanischen Choreographen Bud Blumenthal zusammen, mit dem er eine Serie von experimentellen Tanzvideos produzierte, die Scrub Solos, und weitere Tanzstücke, die Videoprojektionen als Teil der Choreographie integrierten. Manchmal tritt er als VJ während electronischer Musik-Shows auf. The film was created during a residency at the Experimental Television center in Owego, New York. It utilizes an appropriated song by Ice Cube in the exploration of the current attitude towards women in American pop culture. The film does this with a sense of humor, however, and features four women clapping along with the edited words in the song. Monica Panzarino is an emerging artist in the United States who is currently living and working in Western New York state. Spending large portions of her youth between Manhattan and rural Eastern Long Island has informed much of her work, which is sometimes quite personal, while it often deals with examining social differences through movement, music and dance. #!%@*? US 2001 Mini DV, 4:20 Buch, Konzept, Realisation Monica Panzarino Musik Ice Cube Darsteller Monica Panzarino, Emily Fitzgibbons, Desiree Leary, Rachel ZieglerSheridan Distribution Monica Panzarino Scrub Solo 3: Soliloquy BE 2001 Beta SP, 17:15 Realisation Antonin de Bemels Distribution Argos, Brussels To transform a body by light and movement. To transform the movement of the body by editing. To investigate the dynamic report between sound and image, believing it to be a solid whole, an organic unity. To take a body and light it, darken it, tease it, deform it, make it liquid, let it evaporate, take its face, its legs, to make it silent, immobile, and then make it move again, to give it a mirror and see what it has to say. Antonin De Bemels, *1975, is a Belgian video and sound artist. He studied video art at Erg (Ecole de Recherche Graphique), in Brussels, from 1993 to 1997. Since 1999, he works with the American choreographer Bud Blumenthal. Together, they made a series of three experimental dance videos, the Scrub Solos, and two dance pieces incorporating video screenings as part of the choreography. He sometimes performs as a VJ during electronic music shows. 32 THE PSYCHO-BOX European Premiere Louise Bourque Virgil Widrich Self Portrait Post Mortem Copy Shop Eine aufgestöberte Zeitkapsel aus lang vergrabenem Filmmaterial des Filmemachers jugendlichen Ichs enthüllt in Zusammenarbeit mit der Natur einen gewöhnlichen Leichnam. Ein metaphysisches Pas-de-Deux, in dem Verfall die Integrität der Bilder untergräbt, aber im Verlauf den Anstoß für eine Verwandlung gibt. Louise Bourque ist eine frankokanadische Filmemacherin und lebt zur Zeit in den USA. Sie hat Filmproduktion an der Concordia Universität in Montreal und an der School of the Art Institute of Chicago studiert. Ihre Filme wurden in Ausstellungen und auf Festivals in über zwanzig Ländern vorgeführt, u.a. dem Whitney Museum of American Art. Sie hat zahlreiche Förderungen, Auszeichnungen und Preise für ihre Arbeiten erhalten. Merkwürdige Irritationen wie Eselsohren an den Bildkanten oder Schlieren an der Oberfläche erregen den Verdacht, dass in Virgil Widrichs ›Copy Shop‹ der Inhalt die Form nicht recht zu bändigen weiß. Dabei herrscht anfangs trügerische Konvention vor: Ein Mann erwacht, richtet sein Haar vo dem Spiegel, tritt auf die Straße, um seinen vertrauten Weg zur Arbeitsstätte anzutreten. Erst dort, am Kopierer, nachdem er seine Hand (gleich seiner Identität) abgelichtet hat, gerät die Welt aus den Fugen. Virgil Widrich, *1967 in Salzburg. Drehbuchautor, Regisseur und Produzent. Peculiar irregularities such as dog ears on the edges of images and streaks arouse the suspicion that the content of Virgil Widrich´s ›Copy Shop‹ is not quite able to master the form. Misleading conventions dominate at first: A man wakes up, arranges his hair and goes out into the street on his normal way to work. After he arrives, he xeroxes his hand (alike his identity) and the world goes to pieces. Virgil Widrich, *1967 in Salzburg. Screenwriter, film director and producer. Self Portrait Post Mortem An unearthed time capsule, consisting of long-buried footage of the maker´s youthful self, reveals an exquisite corpse with nature as collaborator. A metaphysical pas-de-deux in which decay undermines the integrity of the image but in the process initiates a transmutation. Louise Bourque is a French Canadian filmmaker currently living in the United States. She studied film production at Concordia University in Montreal and at The School of the Art Institute of Chicago. Her films have been presented in venues and festivals in over twenty countries, including screenings at The Whitney Museum of American Art. She has received numerous grants, honors and awards for her work. CA 2002 35mm, 2:30 Realisation Louise Bourque Distribution Cinéma Libre Copy Shop AT 2001 35mm, 12:00 Realisation Virgil Widrich Distribution Sixpackfilm INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 33 Worldpremiere Helmut Herbst Cane CapoVolto Container Interstellar Conundrum Im Jahre 1972 wurde eine Berliner Wohngemeinschaft nach der Unterzeichnung eines dubiosen Vertrages auf unerklärliche Weise in den interstellaren Raum versetzt. Die ersten sieben Minuten eines geplanten programmfüllenden Animationsfilmes. Helmut Herbst, *1934. Studium der Kunstgeschichte/Archäologie in Hamburg, parallel an der HbK Hamburg: Studium der Malerei. 1962 Gründung des cinegrafik-Studios in Hamburg. Produzent unabhängiger Filme mit den Regisseuren M. Bohm, H. Costard, F. Winzentsen, H. Bitomski, H. Farocki. 1967 Gründungsmitglied der Hamburger Filmmachercooperative. 1969-79 Dozent an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (DFFB), Berlin. 1979 Mitbegründer des Hamburger Filmbüros. Professor an der Hochschule für Gestaltung (HfG), Offenbach. ›Aus einem tiefen Schlaf erwachend, erkannte ich, dass ich in Frankreich war. Dieses hassenswerte Land Frankreich, das Land der Syphilis Träger. Tagelang traf ich niemanden und konnte nur die Natur und Umstände verfluchen.‹ ›Conundrum‹ ist ein sich weiterentwickelndes Layout, in dem Information kontinuierlich kondensiert und dann erweitert wird. Fünf vorherig gefilmte ›moralische‹ Kurzfilme wurden mit einem Dokumentarfilm und abstrakten Bildsequenzen zusammengeschnitten, die jeweils auf DV und Super-8 gefilmt wurden. Die Gruppe Cane CapoVolto wurde 1992 gegründet. Am Anfang arbeiteten wir vor allem mit Super-8 Bildern. Später begannen wir an der PLAGIUM Serie zu arbeiten, ein Projekt, das mit Found-Information (Found Images, Found Text, Found Signified) und ›Kognitiver Dissonanz‹ arbeitet. Später übertrugen wir diese Studien auf das Radioplay (oder ›Acoustic Films‹), das wir als latente Form des Films betrachten. IT 2001 Beta SP, 24:25 Realisation Cane CapoVolto Distribution Cane CapoVolto Container Interstellar In the year 1972 - after signing a dubious contract - the members of a West-Berlin squat were transported in an inexplicable manner into interstellar space. The first seven minutes of a long feature animation-film. Work in progress. Helmut Herbst, *1934. Studied His- DE 2001 tory of Art/Archeology in Hamburg 35mm, 7:00 and parallel painting at HbK in Ham- Regie, Animation burg. 1962 founder of the cinegrafik- Helmut Herbst studios in Hamburg. Producer of in- Buch dependent films with M. Bohm, H. Helmut Herbst, Costard, F. Winzentsen, H. Bitomski, Klaus Wyborny H. Farocki as director. 1967 foundation member of the Hamburg Film- Distribution makercooperation. 1969-1979 lectur- Cinegrafik er at the German Film and Television Akademie (DFFB), Berlin. 1979 foundation member of the Hamburg Filmoffice. Professor at University for Design (HfG) in Offenbach/Germany. Conundrum ›Awakening from a deep sleep, I realized I was in France. The hateful country of France, land of the syphilis-carriers... For days I met no one, and could only curse nature and things...‹ ›Conundrum‹ is an in-progress structure in which information is continuously condensed and then dilated; five previously shot ›moral‹ shortfilms have been intercut with documentary and abstract image sequences filmed both in dv and super-8mm. Cane CapoVolto group was founded in 1992. At first production was closely linked to super-8 imagery. Later we began working to the PLAGIUMseries, a project based both on found-information (found images, found text, found signified) and on ›cognitive dissonance‹. Later we began applying our studies to the Radioplay (or ›Acoustic Films‹) which we consider a latent form of Cinema. 34 THE PSYCHO-BOX Worldpremiere Tina Gonsalves Wolfgang Harth, Peter Lang Resonate Selbstschnitt ›Resonate‹ webt einen Teppich mutierter Portraits interner und externer Körper und spielt mit Halluzinationen und Realität. Es ist eine fließende Arbeit, die versucht zu ergründen, wie Menschen durchs Leben gehen. Wen lasse ich in mein Leben? Wem vertraue ich? Wann öffne ich mich? Wie kommt es, dass ich umgeben von Menschen bin und mich trotzdem einsam fühle. Letztlich geht es um die Isolation des Einzelnen. Es geht um Einsamkeit und das Alleinsein. Tina Gonsales. Seit den letzten 10 Jahren konzentriere ich mich in meiner Medienarbeit auf die Erforschung der menschlichen Natur. Ich hinterfrage innere/äußerliche und emotionale Verhältnisse mit Hilfe von Bewegungs-, Wahrnehmungs-, und Freiraumstudien. In dieser Zeit habe ich 26 Kurzfilme gemacht, die national und international vorgeführt und ausgezeichnet wurden. Vor kurzem hat die australische Fernsehstation SBS weitere 13 meiner Filme gekauft und wird sie in den nächsten Jahren regelmäßig ausstrahlen. Das Artlink Magazin bringt zur Zeit einen Artikel über meine Arbeit. Der Arzt und Künstler Harth hat einen Tumor. Der Videoclip ›Selbstschnitt‹ zeigt die Dokumentation der Anästhesie und Selbstoperation des Künstlers Harth im Naturraum/ Wald. Wolfgang Harth, *1962 in Bonn. 1983-90 Studium der Humanmedizin: Florenz, Berlin, New York, seit 1990 lebt und arbeitet er in Berlin und Erfurt. Peter Lang, *1963 in Leipzig. Studium der theoretischen Physik in Leipzig, Kulturwissenschaft und Theaterwissenschaft, an der Humboldt-Universität zu Berlin. Lebt und arbeitet als Kurator, Produzent und Kunstkritiker in Berlin. ›Resonate‹ weaves a tapestry of mutated portraits of the internal/and external body, playing between hallucination and reality. It is a fluid piece that seeks to explore how people shift through our lives. Who do I let into my life, who do I trust? When do I open up? Why is it that I can have so many people around me but feel so alone? Finally it moves into the isolation of the individual. It talks about loneliness and aloneness. Tina Gonsalves. To tell a little about myself, over the last ten years my media exploration has focused on exploring the human condition, from internal/external and emotional landscapes, through to studies on movement, perceptions, and personal space. During this time I have created 26 short films. This work has been widely exhibited, screened and awarded inter/nationally. Recently, Australian Television station SBS, bought 13 more of my films, so they will be screened regularly on that station during the next few years. Currently my work is featured in Artlink magazine. AU 2001 Mini DV, 2:30 Realisation Tina Gonsalves Musik, Ton Mark Eden Distribution Tina Gonsalves Resonate DE 2001 VHS, 2:31 Realisation Wolfgang Harth, Peter Lang Musik Bert Wrede Kamera Dimitris Tzamouranis Schnitt S. Jack Rath Produktion Peter Lang Selbstschnitt Distribution Galerie Markus Richter The medical doctor and artist Harth has a growing tumor. The videoclip ›self- cut‹ documents the anesthesia and self operation of the artist in the nature/ forest. Wolfgang Harth, *1962 in Bonn/ Germany. 1983-90 Studies of medicine (MD): Florence, Berlin, New York. Since 1990 residence in Berlin and Erfurt/ Germany. Peter Lang, *1963 in Leipzig. Studies of theoretical physic in Leipzig, culture- and theatertheory, at the Humboldt Universität, Berlin. Residence and working as curator and freelance producer in Berlin. INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 35 Michael Brynntrup ACHTUNG - die Achtung Der Film erzählt vom Rhythmus des Lebens und der Lebensalter. Beschaulich-ruhige Bilder wechseln mit ›visuellschmerzhaften‹ Bildern (z. B. Selbst-Piercing). Mir ging es in dem Film nicht nur darum, die Motive bzw. die Motivation der Darsteller (Selbst-Achtung, Kontemplation, Spiritualität, Katharsis) zu dokumentieren, sondern auch darum, diese Inhalte für den Zuschauer unmittelbar erlebbar zu machen. Das filmisch-dramatisierte Wechselspiel von Konzentration/Besinnung (›die Achtung‹) einerseits und Konzentration/Sensation (›Achtung!‹) andererseits soll Wahrnehmungsweisen und Bewusstseinszustände erfahrbar und reflektierbar machen, die der Film nicht nur repräsentiert, sondern auch beim Zuschauer unmittelbar auslöst. (Michael Brynntrup, Februar 2001) Michael Brynntrup, *1959 in Münster/Westfalen, Studium Kunstgeschichte und Philosophie in Freiburg und Rom. Seit 1982 in Berlin, 1987-91 Studium Freie Kunst (Filmklasse der HBK Braunschweig), 1991 Meisterschüler. Diverse Künste und Copyart seit 1977. Über 50 Filme und Video (davon zwei Langfilme) seit 1981. Digitale Künste in interaktiven Medien seit 1995 (CD-ROM und Internet). Zahlreiche Werkschauen, viele Filmpreise, Organisation und Präsentation von Experimentalfilm-Reihen im In- und Ausland. Der Künstler lebt und arbeitet. DE 2001 35mm, 13:50 Realisation Michael Brynntrup Musik, Ton Robert Henke Distribution Michael Brynntrup ACHTUNG - die Achtung This film recounts the rhythm of life and age. Quiet, tranquil frames alternate with ›visually painful‹ frames (e.g. self-piercing). The point I was trying to make in the film was not only to document the motives or motivation of the actors (self-respect, contemplation, spirituality, catharsis), but also to enable viewers to experience these subject matters directly. The cinematic dramatized interplay of concentration/reflection (›respect‹ - die Achtung) on the one hand and concentration/sensation (›attention!‹ - Achtung!) on the other are intended to enable methods of perception and states of consciousness to be experienced and reflected upon. These are not only represented by the film, but are also directly aroused in its viewers. (Michael Brynntrup, February 2001) Michael Brynntrup, *1959 in Münster, Germany. Studied in Freiburg, Rome and Berlin. Master degree Fine Arts at the Braunschweig School of Art in 1991. Experimental poems, texts, paintings, fotography, fotocopies, performances, installations and exhibitions since 1977. Over 50 experimental short films and videos since 1981, two feature films. Digital art in interactive media since 1995 (CD-ROM and internet). Numerous international exhibitions and film awards. The artist lives and works. 36 THE MAGICAL MYSTERY TOUR Worldpremiere Endre Aalrust Worldpremiere Lutz Homann Momento mori dead man walking silly Mein erster Videofilm In einer schöpferischen Krise hilft nur die Neuanschaffung eines Gerätes weiter! Was sich zumeist als Trugschluss erweist, trifft in diesem Falle zu. Denn hier kann der Erzähler des Films durch den Kauf einer Videokamera die Studien von seinem Balkon wieder aufnehmen, sie wahrnehmungsphysiologisch präzisieren und sogar überwinden lernen. Schließlich können die ersten filmischen Aufnahmen ohne Balkon als Happy End gewertet werden. Lutz Homann, *1960 in Bad Harzburg. Studium Biologie und Chemie in Hamburg. Studium visuelle Kommunikation an der HfbK Hamburg mit den Schwerpunkten Foto und Film. Verschiedene Filmvertonungen für Animationsfilme von Franz Winzentsen. Gründung der Homann & Canham GbR, die Filme und Audioinstallationen für Ausstellungen konzipiert und realisiert. Zwischendurch mit schöner Regelmäßigkeit mehrere Hörstücke in eigener Produktion. ›Momento Mori‹ ist eine absurde Interpretation des großen Oster Dramas, indem der vielfältige Künstler selbst die Rollen der verdorbenen Gäste spielt. Endre Aalrust, *1973 in Norwegen. 1993-1997 Studium an der Universität Oslo, Geistesgeschichte, Soziologie und Kunstgeschichte. 1997-1998 Strykejernet art school. 19982002 Bergen Academy of Fine Arts bei Prof. Stephan Dillemuth, Central St Martins College of Art and Design, Prof. Anne Tallentire/ Graham Ellard. Er lebt und arbeitet in Norwegen. Momento Mori is an absurd interpretation of the big easter drama, where the multiple artist himself is playing the roles of the spoiled guests. Mein erster Videofilm In a creative crisis there is anything that you can do but to aquire a new tool! Mostly this proves as a fallacy but in this case it applies. Because in this special case the narrator of this movie was able – just by the purchase of a new camera - to take up studying his balcony and to render it even more precisely with regard to the physiology of reception – with the result that he finally learned to get over it. So his first cinematic takes not showing the balcony can be judged as a happy end. Lutz Homann, *1960 in Bad Harzburg. Studied biology and chemistry. Studied film and photography at the academy of fine Arts in Hamburg. Sound for several animation films by Franz Winzentsen. Foundation of the Homann & Canham GbR with Stefan Canham, which conceives and produces films and audio installations for exhibitions. In between times several radio plays in own production. DE 2002 Mini DV, 3:20 Realisation Lutz Homann NO 2002 Mini DV, 1:00 Realisation Endre Aalrust Distribution Kunstakademie Bergen Endre Aalrust, *1973 in Norway. 19931997 University in Oslo Barchelor. Intellectual history, Sociology, History of art. 1997-1998 Strykejernet art school. 1998-2002 Bergen Academy of Fine Arts under Prof. Stephan Dillemuth, Central St. Martins College of Art and Design, Prof. Anne Tallentire/Graham Ellard. He lives and works in Norway. Distribution Lutz Homann Momento mori dead man walking silly INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 37 German Premiere Sarah Gilder Frank Henne Worldpremiere Guiliano Vece Baywatch Focus on a Project 1 + 2 Attitma (Aggigma) Dieses Video zeigt die Künstlerin als eine der Charaktere der amerikanischen TV Serie Baywatch, jedoch in einem neuen Kontext. Es soll den Betrachter dazu bringen, die sozialen Werte und Klischees, welche uns durch die Medien vermittelt werden, zu hinterfragen. Sarah Gilder, *1979 in München. 1999 Abitur. 2000-2001 Studium am Chelsea College of Art and Design, London. BA in Fine Arts Auf der Suche nach seinem weiteren Lebensweg begibt sich der junge Mann ins Gebirge. Frank Henne, *1969 in Fürstenfeldbruck. 1991-94 Studium der Germanistik und Theaterwissenschaften in München. 1995-2001 Studium der Visuellen Kommunikation in Hamburg. Was wollte A eigentlich. Warum hat B sich aufgelehnt. Und wie kann C alles kontrollieren, aber D der Grund aller Ursachen sein? Ein Poem über zwei verlorene Brüder, eine verspielte Elfe und den unbekannten Vierten. Guiliano Vece, *1968 in Appenzell. 1992-1995 Studium an der F+F Zürich. 1996-01 Studium an der KHM Köln. Seit 1993 Videodesktoper. Seit 1995 Tutor für Postproduktion. In the search for his future journey through life the young man betakes himself to the mountains. Frank Henne, *1969 in Fürstenfeldbruck. Studied German language and literature and drama in Munich from 1991-94. Studied visual communication in Hamburg from 1995-2001. What did A want. Why did B oppose. How could C control everything, even though D was the reason of all causes. A poem about two lost brothers, a playful elf and the unknown fourth. Guiliano Vece, *1968 in Appenzell. Studied at the Zurich F+F from 1992-1995. Studied at the Cologne KHM from 1996-2001. Video desktopper since 1993. Tutor for postproduction since 1995. Baywatch This video piece features the artist in the guise of a Baywatch character relocated to a different context.The intention is to provoke us to reconsider the social values and cliches that are promoted via popular media. Sarah Gilder, *1979 in Munich, Germany. 1999 Abitur. 2000-2001 Fundation Studies at Chelsea College of Art and Design, London. BA in Fine Arts. GB 2001 Mini DV, 1:45 Realisation Sarah Gilder Distribution Sarah Gilder Focus on a Project 1 + 2 DE 2001 Beta SP, 8:00 Realisation Frank Henne Kamera Frank Henne, Flori Henne Schnitt Frank Henne, Jan-H. Meyer Darsteller Jimmerl Schnidt von Braun, Jan-H. Meyer, Frank Henne Distribution Frank Henne Attitma (Aggigma) DE 2002 Beta SP, 14:00 Regie, Buch Guiliano Vece, Petra Volpe Darsteller Claudia Steiger, Timothee IngenHousz, Jan D. Ziobek, Guiliano Vece Distribution Kunsthochschule für Medien Köln 38 THE MAGICAL MYSTERY TOUR Falco Jagau Wordpremiere Christian Boen Quiet Home inferno-x Einsam und befremdend: der monotone Tagesablauf im Leben einer alten Frau. Zu den verträumten Klängen von RDCE kombiniert das Musikvideo ›Quiet Home‹ alte und neue visuelle Techniken zu einer malerisch verzerrten Bildwelt. Falco Jagau, *1975 in Hannover, studierte Design für elektronische Medien an der Fachhochschule für Design und Medien Hannover. Mit der Abschlussarbeit ›Quiet Home‹ beendete er sein Studium 2001. ›Inferno - X‹ ist das Ergebnis eines 3 Tage langen ›Sound und Video‹Workshops und die 2. Video Termodress Produktion. Die Geschichte spiegelt zwei verschiedene Atmosphären und Realitäten wieder. Die eine ist unsere Welt, die andere eine ›böse‹ Traumwelt. Der Film verbindet beide Welten durch Sound und Kontraste. Das Ergebnis ist eine kurze ›Sound und Video‹ Produktion, die ich weiter entwickeln werde. Ich habe beim Schneiden Premier, 3D Studio Max, Aura 2, Wavelab3 und CoolEditPro verwendet. Die Explosion erzeugte ich mit einem 3D Studio Max Verbrennungsfilter. Christian Boen studiert im dritten Jahr an der Art Acádemy in Bergen, Norwegen. Er arbeitet hauptsächlich mit eletronischer Musik, Kunst und Video. Sein neustes Werk ist eine Musik-Video-Sound- und Web-Produktion mit dem Namen Termodress. Lonesome and strange: the monotonous everyday life of an old woman. Accompanied by the dreamlike sounds of the Band ›Risque de Choc electrique‹ from Hanover the music clip ›Quiet Home‹ combines old and new visual techniques to gain a picturesque distorted image of reality. Falco Jagau, *1975 in Hanover, studied Design For Electronic Media at the University for Design and Media Hanover. With the Diploma for ›Quiet Home‹ he finished his studies in 2001. DE 2001 DV, 4:20 Realisation Falco Jagau Distribution Falco Jagau Quiet Home inferno-x ›Inferno - X‹ was made during a 3 day ›sound and NO 2002 video‹ workshop, and was the second video made Mini DV, 1:10 under Termodress productions. The story is Realisation about reflecting two different atmospheres or Christian Boen realities. One is our world, the other an ›evil‹ fantasy place from the world of dreaming. The idea Distribution was to connect these atmospheres by concen- Kunstakademie trating on the sound and also using contrast as a Bergen tool. The result a short ›sound and video‹ production which I’m going to continue working on. For the editing I used software like Premier, 3D Studio max, Aura 2, Wavelab3 and CoolEdit Pro.The explosion is made with 3d studio max’s combustion filter. Christian Boen is a 3’rd year student at the Art academy in Bergen, Norway, working mainly with electronic music, art and video. His latest project is a music/video/sound and web production called Termodress. INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 39 German Premiere Estelle Gerard Nicole Schuster Lueurs (Faint Lights) Friday Bar Ein Mann schreit, er stürzt in die Leere. In einem Labyrinth unterhalb einer Stadt wacht er auf. Eine Frauenstimme und ihr Licht helfen ihm, einen Weg nach draußen zu finden. Oben angelangt begreift er, dass die Frauenstimme ihn zum Mondlicht geführt hat. Im Morgengrauen wird das Licht zu stark für sein Augenlicht und er wird wieder blind. Estelle Gerard, *1976 in der Normandie, studiert Film und Video an der ESAU in Toulouse (Südfrankreich). Estelle Gerard, *1976 in der Normandie. Studierte Audiovision und Film an der ESAU in Toulouse. Die Bar als Handlungsort, wo Menschen und ihre Geschichten aufeinandertreffen. Vergnügen beim nächtlichen Umtrunk wechselt mit aggressiven Momenten und artet in absurden Phantasien aus. Menschen- und tierähnliche Wesen vergnügen sich in der ›Friday Bar‹. Der voyeuristische Blick folgt einer Reihe von Begegnungen, die von Lust, Enttäuschung, Hysterie und einem tödlichen Zwischenfall geprägt sind. ›Friday Bar‹ ist ein Film, der auf zwei Ebenen aufgebaut ist: positiver Vordergrund und negativer Hintergrund. Die Figuren im vordergründigen Aktionsfeld sind auf Klarsichtsfolien geritzt. Interessant an dieser geritzten Tricktechnik ist - neben dem praktischen Aspekt der Folientransparenz für die Phasenzeichnungen - die vorhandene Materialität (Lichtreflexe an unebenen Ritzstellen, grobes Filmkorn durch die feine Struktur der Folien, weiche Strichzeichnung auf Grund des Schattenbildes). Materialhaftigkeit und Zeichencharakter in Verbindung mit den digitalen Nachbearbeitungsmöglichkeiten ist Thema meiner filmästhetischen Auseinandersetzungen. Nicole Schuster, *1974 in Steyr, Österreich. 1993 Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. 1999/2000 Erasmusstipendium an der Universität der Künste Berlin. 2001 Diplomabschluss an der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien. Aufnahme an der Universität der Künste Berlin für Experimentelle Mediengestaltung. Lueurs (Faint Lights) A man´s shouting, he´s falling into the void. He wakes up in a maze under the city´s ground. The female voice and its light guide him to find an exit to the surface. At the end of the way, he understands the female voice has lead him to the moon light. At dawn, the brightness is too strong for his sight and be becomes blind again. Estelle Gerard, *1976 in Normandy. Studying film and video at the ESAU in Toulouse (South France). FR 2001 DV, 8:00 Regie Estelle Gerard Kamera Nathalie Savoldelli Licht Laurence Milan Ton Olivier Monsarrat Schnitt Estelle Gerard Mixing Julien Gilhodes Computereffekte Laurent Taillefer Originalmusik Julien Gilhodes Distribution Association Les Films de L´iris The bar as a place of action where people and their histories meet. Enjoying a night-time drink alternates with aggressive moments and degenerates into absurd fantasies. Man- and animallike beings amuse themselves at the ›Friday Bar‹. The voyeuristic view follows a series of meetings, characterised by desire, disappointment, hysteria and a deadly incident. ›Friday Bar‹ is a film that is composed of two levels: a positive foreground and a negative background. The figures in the field of action in the foreground are scratched onto clear films. The interesting thing about this scratched trick technique - besides the practical aspect of the transparency of the films for the phase sketches - is the available aspects of the material (light reflexes at uneven scratched places, coarse film grade due to the fine structure of the films, soft line drawing due to the silhouette). Material adhesiveness and drawing character in connection with the digital finishing possibilities is the subject of my film-aesthetic debate. Nicole Schuster, *1974 in Steyr, Austria. Studies at the Viennese Academy of Applied Art from 1993. Erasmus student in 1999/2000 at the Berlin University of Arts. Completed her diplom at the Viennese Academy of Applied Art in 2001. Acceptance to the Berlin University of Arts for experimental media design. Friday Bar DE 2001 Mini DV, 7:00 Realisation Nicole Schuster Musik Christof Kurzmann Distribution Nicole Schuster 40 THE MAGICAL MYSTERY TOUR German Premiere Nancy Allan German Premiere Monika Grzesiewska The Exploding Woman Get Fresh Nach der Geburt ihres Kindes entfremdet sich eine Frau von ihrem gewohnten, erfüllten Leben. Sie fühlt sich isoliert und gefangen und schlittert in eine Traumwelt. Diese droht sie zu zerstören, falls sie nicht die Kraft findet, zu sich selbst zurückzufinden. Nancy Allen schloss 1982 Ihre Ausbildung als Cutterin an der Australischen Film , Fernseh und Radio Schule ab. Sie arbeitete viele Jahre als unabhängige Filmund Video-Cutterin. 1997 Abschluss des Studiums der bildenden Kust. 2001 MA der Digitalen Medien an der AFTRS. Über eine wahre und tiefe Frische. Monika Grezesiewska ist eine polnische Künstlerin, die Bilder (dimensional und flach) malt und Filme produziert (Animationen). AU 2001 35mm, 9:30 Regie Nancy Allen Buch Alexa Moses Produktion Melissa Johnston Kamera Jason Hargreaves Ton/Sound Harry Kirchner Soundmix Chris McKeith, Greg Fitzgerald Schnitt Andrew Brinsmead Musik Amanda Brown Distribution Australien Film, Television & Radio School About a true and deep fresh. Monika Grezesiewska is a Polish artist, working with pictures (dimensional and flat) and movies (Animations). PL 2002 Mini DV, 1:04 Realisation Monika Grzesiewska Distribution Monika Grzesiewska The Exploding Woman After giving birth a woman finds herself estranged from the fulfilling world that she knew before. Feeling isolated and entrapped, she spirals into a dreamy unreality that threatens to explode if she doesn´t find the strength to regain her sense of self. Nancy Allen first graduated from the Australian Film Television and Radio School in 1982 as an editor. She worked for many years as a freelance film and tape editor and completed a certificate and diploma in Fine Arts in 1996 and 1997. In 2001 she graduated from AFTRS with an MA in Digital Media. Get Fresh INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 41 Bernd Behr Worldpremiere Camilla Ederyd Cargo Fever My Mother Is Lying on the Floor In einem taumelnden lagerhausartigen Raum ereignet sich ein Schauspiel, das sich am Rande der Verständlichkeit bewegt: jenseits von Schwerkraft gleitet eine Box vom Boden, stößt gegen eine Wand und stöhnt beim Aufprall. Bernd Behr, *1976 in Hamburg, wuchs zwischen Asien und Europa auf. Studierte 1995-98 Bildende Kunst an der San Jose State University, California. Seit 1999 BA (Hons) Fine Art, Goldsmiths College, London. 2001 wurde ›Cargo Fever‹ als gigantisches Wandbild in Fordham, London präsentiert. Ein lustiges kleines Video über eine Frau, die am Boden liegt. Die Frau ist meine Mutter. Sie versucht sich selbst so zu ändern, dass sie verschwindet. Camilla Ederyd studierte bis 1997 Medizin an der Universität Uppsala in Schweden. Bis 2001 Studium am University college of arts, crafts and design in Eksjö, Sweden. 1998-2002 College of Fine Arts,Bergen, Norwegen. A funny little video about a woman who is lying on the floor. The woman is my mother. She is trying to change herself so much that she disappears. Camilla Ederyd, studied Medicine until 1997 at Uppsala university, Sweden.2001 University college of arts, crafts and design in Eksjö, Sweden. 1998-2002 College of Fine Arts, Bergen, Norway. Cargo Fever A delirious warehouse-like space sets the scene for an event at the margins of intelligibility: beyond the possibility of gravity, a box slides from the floor and crashes into a wall, groaning on impact. Bernd Behr, *1976 in Hamburg, Germany, raised between Asia and Europe. 1995-98 studies in Fine Art, San Jose State University, California. Since 1999 BA (Hons) Fine Art, Goldsmiths College, London. 2001 ›Cargo Fever‹ presented as a gigantic cardboard structure in Fordham, London. GB 2001 Mini DV, 1:16 Realisation Bernd Behr Realisation Bernd Behr My Mother Is Lying on the Floor NO 2002 Mini DV, 3:00 Realisation Camilla Ederyd Distribution Kunstakademie Bergen 42 TRAVELLING IN TIME AND SPACE Emily Richardson Timo Novotny Redshift Sofa Rockers In der Astrologie ist ›Redshift‹ ein Begriff, um die Entfernung der Sterne zur Erde zu berechnen, um so ihr Alter zu bestimmen. ›Redshift‹ versucht die gigantische Geometrie des Abendhimmels aufzuzeigen und Landschaft aus einer anderen Perspektive zu sehen. Mit Hilfe von langen Belichtungszeiten, festen Kameraeinstellungen, langen Kamerafahrten und Zeitrafferanimation werden Aspekte der Nacht enthüllt, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind. Der Film rückt dieses formale Anliegen in einen emotionalen Bereich und versucht mit Hilfe seiner Bilder, philosophische Ideen über unsere Verbindung zum Kosmos zum Ausdruck zu bringen. Emily Richardson studierte Film am San Francisco Art Institute (MFA Filmmaking) und Kunst an der Middlesex Universität, London (BA Hons Fine Art). Ihre Videoarbeiten (Single Screen und Installation) wurden in Galerien und auf Festivals ausgestellt. Emily Richardson ist Lehrbeauftragte für den Fine Art Foundation Kurs der Middlesex Universität, London. Jeder Beat hat seine Geschwindigkeit, jedes Tempo suggeriert bestimmte Wahrnehmungsbilder. Alles ist transparent, alles Konstruktion. (Dominik Kamalzadeh) Timo Novotny, *1973 in Böblingen. 1993-1999 Hochschule für Angewandte Kunst Wien. Mitglied des VIDOK, monoscope, Sofa Surfers live (visuals). Lebt in Wien. In astronomical terminology ›redshift‹ is a term used in calculating the distance of stars from the earth, hence determining their age. ›Redshift‹ attempts to show the huge geometry of the night sky and give an altered perspective of the landscape, using long exposures, fixed camera positions, long shots and timelapse animation techniques to reveal aspects of the night that are invisible to the naked eye. It takes these formal concerns into an emotional realm and uses the figurative to express philosophical ideas about our relationship to the world. Emily Richardson studied at San Francisco Art Institute (MFA Filmmaking) and at Middlesex University, London (BA Hons Fine Art), have made several single screen and installation works shown in various galleries and festivals. She is teaching Fine Art Foundation course at Middlesex University, London. Parttime lecturer. GB 2001 Beta SP, 4:00 Regie, Kamera Emily Richardson Ton Benedict Drew Each beat has its own speed, each tempo suggests certain images. Everything is transparent, everything is structured. (Dominik Kamalzadeh) Timo Novotny, *1973 in Böblingen (Germany). 1993-1999 University of Applied Arts Vienna. Member of VIDOK, monoscope, Sofa Surfers live (visuals). Lives in Vienna. Distribution Emily Richardson Sofa Rockers AT 2001 Beta SP, 4:00 Realisation Timo Novotny Ton R. Dorfmeister rmx of Sofa Surfers Distribution Sixpackfilm Redshift INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 43 Gèrard Cairaschi European Premiere Hung Keung Oversight Sightseeing III ›Oversight‹ ist eine poetische Reise durch Gravierungen. Ohne dass eine dieser Arbeiten je genannt wird, spielen die Bilder mit ihren Motiven und Themen. Der Film offenbart eine Reihe von Darstellungen, in denen Merkmale, Farben und Zeichen den Zuschauer mit dem eigentlichen Sinn der Bilder einer treibenden Welt verbindet. Ich erinnere mich noch immer, wie ich als Kind den Schulbus nahm. Die Landschaft, an der wir vorbeifuhren war wundeschön, doch ich konnte sie nie im Ganzen sehen. Es schien mir immer so, als wenn ich einen Teil verpassen würde, egal in welche Richtung ich schaute. Das menschliche Sehen ist binocular und folglich begrenzt. Wie wäre es wohl, wenn wir das Sehvermögen einer Fliege hätten? Hung Keung, *1970 Hong Kong. Diplom in Design. Diplom in Freier Kunst, Chinesische Universität Hong Kong. Master of Fine Arts (Film & Video), Central Saint Martin´s College of Art & Design, London. Vor kurzem erhielt er vom DAAD- Deutscher Akademischer Austauschdienst ein Stipendium am ZKM- Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe, Germany. ›Oversight‹ is a poetic voyage through engravings. Without ever quoting any of these works, the images play with their motifs and themes. The film is a set of representations where features, colors, and signs merge the viewer with the very material of the images of a floating world. FR 2001 Beta SP, 12:16 Realisation Gérard Cairaschi Distribution Heure Exquise Sightseeing III Oversight I still remember taking the school bus when I was a child. I could never see all of the beautiful scenery passing by outside the bus. It always seemed like I missed what there was to see in one direction or the other. Human sight in binocular and has a limited field of vision. What would it be like if we could see like a fly? Hung Keung, *1970 Hong Kong. BA (Hons) in Design. Ba (Hons) Fine Arts, The Chinese University of Hong Kong, Hong Kong. MA (Film & Video) Fine Arts, Central Saint Martin´s College of Art & Design, London. Recently DAAD Scholarship Deutscher Akademischer Austauschdienst (ZKM / Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe, Germany). HK 2002 Mini DV, 9:00 Realisation Hung Keung Distribution Hong Kong Polytechnic University / School of Design 44 TRAVELLING IN TIME AND SPACE Michaela Schwentner Günther und Loredana Selichar #z GT Granturismo Es kracht, es rauscht, es blendet. ›Es‹ ist zunächst ein kurzes (Musik-)Video mit dem schlichten Titel ›#z‹, ›es‹ fungiert in diesem aber auch als Chiffre für die offensichtliche Bezugnahme auf das Vermögen (oder den Zwang) der Einbildungskraft, sich über die Quelle dessen, was da kracht, rauscht und blendet, ins Bild zu setzen. Von dieser Spannung zwischen seiner Existenz als Produziertes, das zugleich anderes produziert, wird ›#z‹ (wie im übrigen alles medial Vermittelte) getragen, mit dem wesentlichen Unterschied, dass bis zum Schluss nicht klar wird, was ›es‹ nun eigentlich gewesen ist. (Vrääth Öhner) Michaela Schwentner, *1970 in Linz. Studium der Philosophie, Geschichte, Theaterwissenschaft, Publizistik mit Schwerpunkt Film. 1995-1999 Mitwirkung bei der Freien Theatergruppe ›Sparverein die Unzertrennlichen‹. ›GT Granturismo‹ ist ein kurzes Video, welches die zeitgenössische Kultur des ›Bildschirms‹ und die voyeuristische Haltung in Bezug auf Massenmedien zum Ausgangspunkt nimmt, indem die Windschutzscheibe eines Autos benützt wird wie eine humoristische Metapher der Fenster, der ›windows‹ des Computers, welche uns die Betrachtung der Welt ermöglichen. Verschiedene künstlerische Genres werden mit extremer Ironie vermischt, wie z. B. das ›action painting‹, die abstrakte Malereibewegung der amerikanischen 50er Jahre und Referenzen an das ›road movie‹. Günther Selichar, *1960 in Linz/A, Studium der Kunstgeschichte und Klass. Archäologie in Salzburg und Chicago. Lebt in Wien. Landeskulturpreis für künstlerische Fotografie 2001. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen seit 1983 in Europa und den USA. #z It crackles, it hisses, it dazzles the viewer. While ›it‹ is a short music video with the simple title ›#z‹, ›it‹ also denotes the obvious reference to the imagination´s power (or compulsion) to form an image of the noise and light´s origin. ›#z‹ is sustained by this tension between its existence as a product and the source of something else in the same way as all information conveyed through audio-visual media. The fundamental difference in this case it that no answer is supplied to the question of what ›it‹ in fact is. (Vrääth Öhner) Michaela Schwentner, *1970 in Linz. Studied philosophy, history, drama and media studies. From 1995-1999 member of the theater group ›Sparverein der Unzertrennlichen‹. AT 2001 Beta SP, 5:30 Konzept, Realisation Michaela Schwentner Musik Christian Fennesz Distribution Sixpackfilm ›GT Granturismo‹ is a short video which picks up the culture of the screen and the voyeuristic view within the perception of mass media. Using the windshield, the screen of a car like the humoristic metaphor of the window (like the ›window‹ of the computer which allows us to view the world) - various cultural genres are melted with irony: the phenomenon of ›action painting‹ of the American fifties or the genre of ›road movies‹. Günther Selichar, *1960 in Linz/Austria, studied history of art and classical archaeology in Salzburg and Chicago. Resides in Vienna. National Cultural Prize for artistic photography in 2001. Numerous individual and group exhibitions since 1983 in Europe and the USA. GT Granturismo AT 2001 Beta SP, 5:10 Realisation Günther und Loredana Selichar Distribution Günther und Loredana Selichar INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 45 Mario Côté German Premiere Éric Gagnon Au recommencement Soowmobien Am Neuen Anfang. Es war einmal ein großes Tal, Asche, Katzenvieh, eine Enzyklopädie und ein Fenster mit verdeckter Aussicht in der Wildnis. Sechs verschiedene Weisen etwas zu erzählen, manchmal poetische, manchmal persönliche Situationen mit einfachen Bildern, einem Wort und Begleitmusik. Warum erfinden wir nicht wieder neue Formen mit Schatten an der Wand, erfinden Geschichten mit alten Fotografien, um die Bewegung eines tanzenden Körpers für ein Bild zu dekonstruieren. Es gibt viele Arten neu anzufangen, immer und immer wieder, ohne Ende. Mario Côté, *1954 in Sayabec, lebt zur Zeit in Montreal. Als Künstler arbeitet er in den Bereichen Malerei und Videokunst. Er lehrt Video und Malerei an der Universität von Quebec in Montreal. Mario Côté hat regelmäßig Ausstellungen in Galerien in Montreal. ›Soowmobien‹ ist ein formales Essay inspiriert von Winterlandschaften, eingefangen durch Bewegung. Éric Gagnon ist Videokünstler aus der Stadt Québec, der mit Livevideo und Einzeltapes arbeitet. Seine Arbeiten wurden in Kanada und Europa gezeigt. Er ist auch künstlerischer Leiter von La Bande Vidéo. CA 2001 Beta SP, 15:00 Realisation Mario Côté Ton Martin Hurtubise Distribution Vidéographe ›Soowmobien‹ is a formal essay inspired by winter´s landscapes, captured by motion. Éric Gagnon is a video artist from Québec City, working in live video and monoband. His work has been shown in Canada and Europe. He is also La Bande vidéo´s Artistic director. CA 2002 VHS, 10:20 Realisation Eric Gagnon Au recommencement Distribution La Bande Vidèo In the New Beginning. Once upon a time there was a large valley, embers, cat´s cattle, an encyclopaedia, a window with a blocked view in the back of beyond. Six manners to tell sometimes poetic, sometimes personal situations with simple images, a word and incidental sounds. Why not start to imagine new form again with the shadow on the wall, make up stories with old photos, to decompose the movement of a body dancing for a picture? These are many manners to be in new beginnings, over, and over, without end. Mario Côté, *1954 in Sayabec, currently lives in Montréal. He is a multidisciplinary artist, painter and videomaker. He teaches video and painting at the Université du Québec à Montréal. Mario Côté regularly shows his work in Montreal galleries. Soowmobien 46 THE STREETS OF BABYLON German Premiere Josephine Starrs, Leon Cmielewski Holger Mohaupt Worldpremiere Harald Schleicher a.k.a. Chuggy Broadway Visual Therapy ›a.k.a.‹ (also known as), ein Deckname, eine Front, ein Deckmantel. Dieses kurze Video fragt: Wie werden wir reagieren, wenn der Tag der universellen Überwachung gekommen ist? Die Antwort ist einfach: sei niemals dieselbe Person zweimal. Leon Cmielewski und Josephine Starrs kommen aus Australien. Ihre Filme, Videos und Arbeiten mit Neuen Medien werden weltweit ausgestellt. Sie haben an mehreren Projekten zusammengearbeitet. Zur Zeit lehrt Cmielewski am College für Kommunikation, Design und Medien, Universität von West Sydney. Starrs unterrichtet am Sydney College of the Arts, Universität von Sydney. Der Kamerasucher richtet sich auf New York. Im Soundtrack fliegen die Kugeln, ein Zeppelin in der Luft und eine Katze fühlt sich ausgeschlossen. Eine Parodie auf Patriotismus und ein Vorschlag für kultivierte Gewalt. Holger Mohaupt macht kurze experimentelle Videos, Computeranimationen und Mikrodokumentationen, in denen er neue narrative Techniken ausprobiert. Das Video ›Visual Therapy‹ stellt eine Auseinandersetzung mit den Ereignissen des 11. September 2001 dar. Und mit meinen/ unseren Versuchen, diese zu verarbeiten. Skizziert wird der Weg von den Bildern zu den Begriffen - und zurück. Begriffe, die sich nach den Bildern einstellen. Begriffe als Versuche, der Bilder ›Herr‹ zu werden. Kann es eine ›visuelle Therapie‹ geben? Harald Schleicher, *1951 in Backnang/Württ. 1973-79 Studium Kunsterziehung/Filmklasse. 1983-90 Studium Germanistik/ Filmwissenschaft, Promotion. 1993 Professor für Film/Video, Akademie für Bildende Künste, J.-Gutenberg-Universität, Mainz. Chuggy Broadway a.k.a. ›a.k.a.‹ (also known as), an alias, a front, a smokescreen. This video poses the question: how will we respond when the day of universal surveillance arrives? The simple answer: never be the same person twice. AU 2001 Beta SP, 3:30 Realisation Josephine Starrs, Leon Cmielewski Buch Josephine Starrs Musik Danielle Salvati Distribution Leon Cmielewski, Josephine Starrs Leon Cmielewski and Josephine Starrs are Australian artists whose film, video and new media works have been shown internationally. They have worked together on several projects. Cmielewski is currently lecturing at the School of Communication, Design and Media, University of Western Sydney. Starrs is lecturing at the Sydney College of the Arts, University of Sydney. The camera viewfinder points at New York Bullets on the soundtrack, a zeppelin in the air and a cat feeling locked out. A parody on patriotism and the suggestion of cultivated violence. Holger Mohaupt makes short experimental videos, computer animations and ›micro documentaries‹, in which he investigates new narrative techniques. GB 2001 BetaCam, 2:57 Realisation Holger Mohaupt Distribution Holger Mohaupt Visual Therapy The video ›Visual Therapy‹ deals with the events of 11 September 2001. And with my/our endeavours to cope with it. The path from the pictures to the terms - and back - are sketched. Terms that adapt themselves to the pictures. Terms as attempts to have the pictures under control. Can there be a ›visual therapy‹? Harald Schleicher, *1951, studied art to teach at secondary level from 1973-79. 1983-1990 course of further studies in German language. Since 1993 Professor at the Johannes Gutenberg University, Mainz, department of fine art, film/video. DE 2002 Mini DV, 6:10 Realisation Harald Schleicher Distribution Harald Schleicher INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION German Premiere Masayuki Kawai About a Theological Situation in the Society of Spectacle Der Film ist eine Kritik an den ›Lebens- oder Persönlichkeitsmythen‹ in einer Sensationsgesellschaft (Guy Debord) Starts und Mikados sind nicht als ›Symbole‹ verteilt, sondern als ›Allegorien‹ mit denen wir uns identifizieren. Ich benutze Augustinus Theologie, ›The Trinity‹, als eine Analogie, um die Situation zu analysieren und zu kritisieren. Ich zitiere viele Bilder aus dem Schauspiel und übernehme eine Art übertriebener Imitation der Massenmedien wie Flimmern und Untertitel. Masayuki Kawai, *1972 in Osaka (Japan), Video Künstler seit 1994, Abschluss an der University of Tokyo (Hauptfach: Ästethik), organisiert Musik- und Videoprojekte ›Material Vanity Experiments‹. Veröffentlichung einer kurzen ›Videofilmography‹. Gründete ›Video Artist Filmegraphyhop‹ in Japan. 2001 Gründung der ›Videoart Library‹ in Japan. 47 European Premiere Alfonso Alvarez Calling All Cars Ein spannender Tag im Leben eines grünschnabeligen Gesetzesmanns. Er musste niemals seine Waffe abfeuern, er respektiert seine Vorgesetzten, und ist Tag und Nacht bereit für den Ernstfall. Alfonso Alvarez machte seinen Abschluss als Bachelor of Fine Arts am California College of Arts and Crafts und seinen MA an der San Francisco State University. Einige seiner Filme sind als wesentlicher Bestandteil der gegenwärtigen Bay Area Experimentalfilm-Szene anerkannt. Seine Filme bestechen durch den ungewöhnlichen Einsatz von Farbe und die hochkomplexen Soundtracks. Seine Filme wurden auf den Filmfestivals in New York, Ann Arbor, Chicago, Austin and Denver gezeigt. International in Mexico City, Tokio, Singapore, Edinburgh and Paris. Calling All Cars About a Theological Situation in the Society of Spectacle This is criticism of myths of ›life‹ or JP 2001 ›personality‹ in society of spectacle. Mini DV, 6:30 (Guy Debord) Starts and Mikados are Realisation spreaded not as ›symbols‹ but ›alle- Masayuki Kawai gories,‹ and we identify ourselves Distribution with them. I use Augustinus´ theolo- Video Art Center gy, ›the Trinity‹ as an analogy to Tokyo analysis and criticize the situation. And I quote many images from the spectacle and adopt a form of exaggerated imitation of mass media like flicker and subtitles. Masayuki Kawai, *1972 in Osaka (Japan), videoartist since 1994, graduated from the University of Tokyo (Major in Aesthetics); organizes project of music and video ›Material Vanity Experiments‹. Released short videofilmography. Founded ›Video Artist Filmegraphyhop‹ in Japan. 2001 founded ›Videoart Library‹ in Japan. An exciting day in the life of a rookie lawman. He has never had to fire his weapon, respects his superiors, and is always ready for any emergency - day or night. US 2001 16mm, 4:50 Realisation Alfonso Alvarez Distribution ALVA Films Alfonso Alvarez, received his BFA at the California College of Arts and Crafts and his MA at San Francisco State University. Several of his films recognized as being part of a larger body of work by contemporary Bay Area experimental filmmakers. His films draw the viewer’s attention by his outstanding use of colour and highly charged sound tracks. Screenings abroad include, shows in The New York, Ann Arbor, Chicago, Austin and Denver Film Festivals. Internationally, he has screened in Mexico City, Tokyo, Singapore, Edinburgh and Paris. 48 THE STREETS OF BABYLON German Premiere Pierre Villemin Worldpremiere Caspar Stracke 8 Fragments De Mon Actualite No Damage Dieses Videoband wurde aus ca. 80 verschiedenen Einstellungen aus Spiel- und Dokumentarfilmen zusammengesetzt, die Stadtarchitektur aus New York zeigen. Fast alle dieser Filme versuchen, mit pompöser Manhattan-Stadtlandschaft in wilden Kamerawinkeln etwas Aufregendes in die Spielhandlung einfließen zu lassen. Andere dieser kurzen Zoom- und Schwenkaufnahmen hatten lediglich im Original die Funktion einer Überleitung, den Zuschauer von einem Schauplatz zum nächsten zu befördern. Nun treten diese Aufnahmen gegenseitig in einen Dialog und bilden ein hybrides Zerrbild von New York City. Menschen sind meistens abwesend in diesen Bildern (in manchen wurden sie einfach entfernt). Nichtsdestoweniger bleiben starke menschliche Gefühle an diesen Strukturen haften, wie es sich in den filmischen Momentaufnahmen zeigt, trotzdem verschwindet auch der Realitätsbezug. Nach jahrzehntelanger Beobachtung werden an diesen vermenschlichten, beseelten Gebäuden so lange kosmetische Schönheitsoperationen vorgenommen, bis man sie schließlich abreißen muss. Nach etlichen Gebäudeschäden und Einstürzen erinnern wir uns: Nichts kann für die Ewigkeit gebaut sein. Mehrere Sequenzen in diese Videoarbeit sind während einer Kollaboration mit dem Kanadischen Filmemacher Mike Hoolboom entstanden. Caspar Stracke, Bildender Künstler, *1967 in Darmstadt, studierte an der HBK Braunschweig, lebt seit 1993 in New York City, arbeitet mit Video und Digitalen Bildmedien und verweist in Kurzbiografien gerne auf seine Website: www.videokasbah.net Acht Visionsstücke aus der heutigen Welt mit Bildern aus dem Fernsehen und aus Filmen. Pierre Villemin, *1963, seit 1999 zehn Videovorführungen auf verschiedenen Festivals: ›Videoformes‹ auf dem Festival ›Les Instants Videos‹ in Manosove, ›Hors Circuit‹ auf dem ›Festival des Cinemas Differents‹ in Paris und Berlin. Arbeitet in der Kunstschule in Metz. Kameramann für Dokumentarfilme. This video work is composed out of approx. 80 scenes from feature and documentary films framing the architecture of New York City as a backdrop. Almost all of these movies posses the attempt to stir excitement into their stories by simply including the pompous Manhattan cityscape featuring wild camera angles. Others of these short zoom shots and pans, that were originally intended to indicate a location change in the film narrative , are now juxtaposed with each other. They are entering into a dialogue that results in a hybrid, distorted image of New York City. Human beings are mostly absent in these scenes (in several they had to be removed) Nevertheless, strong human emotions remain attached to these structures, as they become visible in these cinematic captures, although a missing link to reality is revealed.Observed over many decades, these humaned, soulpossessing buildings are undergoing cosmetic surgeries as long as they ultimately have to be demolished. After uncountable damages and collapses we remember: Nothing can be built for eternity. Several sequences in this video work were created during a long lasting collaboration with Canadian film maker Mike Hoolboom. Caspar Stracke, Visual Artist. *1967 in Darmstadt, Germany, studied Fine Arts at the Art Academy Braunschweig, lives in NYC since 1993, works with Video and other Digital Media and likes to refer in these short bios to his URL: www. videokasbah.net 8 Fragments De Mon Actualite US 2002 Mini DV, 12:20 Realisation Caspar Stracke Distribution Caspar Stracke No Damage 8 pieces of visions from this contempory world, with pictures from TV and movies Pierre Villemin, *1963, since 1999 ten videos screenings in different festivals: ›Videoformes‹ at ›Les Instants Videos‹ in Manosove, ›Hors Circuit‹ at ›Festival des Cinemas Differents‹ in Paris, Berlin. Works in art school in Metz. Cameraman for documentaries.. FR 2001 Beta SP, 17:00 Realisation Pierre Villemin Distribution Pierre Villemin INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 49 European Premiere Leon Grodski Worldpremiere Anna Anders Great Balls of Fire Schlag auf Schlag Wahrsager umgeben uns jeden Tag. Manchmal tragen sie einen Stab und aufgeplatzte Nähte und manchmal einen Coca-Cola Becher gefüllt mit Münzen, um den Weltrhythmus beizubehalten. In diesem verrückten Monolog, zahnlos, rocklos, voller Lieder und Brüche, spricht ein Mann sich aus wie ein Zeitbarometer. Das Umherlaufen in den Straßen New Yorks, die an den Folgen der brennenden und einstürzenden Twin Towers leiden, die Bevölkerung in Schock, wie gebannt von den sich wiederholenden Bildern im Fernsehen, eine sinnlose Realität. Für ihn ist dieses Ereignis keine Überraschung. Es ist Teil des Phänomens, was er von unserer Nation und Welt versteht. Er wartet schon seit langem darauf, dass alle endlich aufwachen. Leon Grodski arbeitet an seinem neuen Projekt, ›The Points of Contact‹, einer Reihe von Film- und Videoinstallationen. Zur Zeit produziert er die Videoelemente einer Kunstinstallation für David Solow im Raleigh Museum of Contemporary Art. Gezeigt als Work in Progress in The Kitchen und als Premiere im Walker Arts Center. Pearl Gluck arbeitet zur Zeit an ›Divan‹, einem Film, der ihre Suche nach der Couch ihres Urgroßvaters dokumentiert (www.divan-thecouch.com). 1996 erhielt sie ein Fulbright Stipendium in Ungarn, um Geschichten der hasadischen Juden zu sammeln. Gluck hat Workshops in Osteuropa, London und New York geleitet. Eine Attacke auf den Zuschauer. 30 Glasscheiben gehen zu Bruch, zerstört durch Hammer, Faust, Fuß, Fahrradpumpe, Suppenkelle, Nudelholz, Besen, Schirm und andere ›Schlaginstrumente‹. Und hell klirren die Scheiben... Anna Anders, *1959 in München. Studium an der Akademie der Bildenden Künste München (Freie Aktionsformen und Video). Seit 1986 künstlerische Arbeit mit Video (Filme und Installationen). 1992-1995 Postgraduiertenstudium an der Kunsthochschule für Medien Köln im Bereich Medienkunst. 1995-1997 freie Videoproduktionen für diverse kulturelle Einrichtungen (Bundeskunsthalle Bonn, Kölner Oper, u. a.). 1997-2001 künstlerischwissenschaftliche Mitarbeiterin an der Kunsthochschule für Medien Köln, Fächergruppe Medienkunst. 2002 freischaffende Künstlerin. US 2001 Mini DV, 6:00 Realisation Leon Grodski Schnitt Pearl Gluck Great Balls of Fire Distribution The Sushi Bar There are soothsayers around us every day. Sometimes they carry staffs and split seams and sometimes it´s a warm coca-cola cup filled with coins used to keep the rhythm of the world. In this mad monologue, toothless, shirtless, filled with song and split, this man speaks out like a barometer of the times. Walking about in the streets of New York in the aftermath of burning and falling twin towers, the public in shock, mesmerized and being fed repeated images on tv, a senseless reality ahead. For him, this event is not a surprise, it is part of the phenomenon that is his understanding of our nation and times. He´s been waiting for everyone to finally wake up. Leon Grodski is currently at work on his new project, ›The Points of Contact,‹ a film and video installation series. He is producing the video element of an art installation for David Solow at the Raleigh Museum of Contemporary Art. Showed as a work in progress in September at The Kitchen and premiering at the Walker Arts Center in the spring. Pearl Gluck is working on her ›Divan,‹ a film documenting her quest for her great grandfather´s Hungarian couch (www.divan-thecouch.com). She received a 1996 Fulbright grant to Hungary to collect Hasidic stories. Gluck led workshops in Eastern Europe, London and New York. Schlag auf Schlag An attack on the audience. 30 windows panes are broken, destroyed by hammer, fist, foot, bicycle pump, soup ladle, rolling pin, broom, umbrella and other ›hitting instruments‹. And the panes tinkle in a high-pitch tone.. Anna Anders, *1959 in Munich. Studied at the Munich Academy of Fine Arts (free action forms and video). Artistic work with video (films and installations) since 1986. Post-graduate studies in media art at Cologne Art Academy for Media from 19921995. Freelance video productions for various different cultural institutions (Bundeskunsthalle Bonn, Cologne Opera, etc.) from 1995-1997. Artistic/academic collaborator at Cologne Art Academy for Media, subject group media art from 19972001. Freelance artist since 2002. DE 2002 Mini DV, 0:54 Realisation Anna Anders Distribution Anna Anders 50 ANIMATION HAS NO LIMITS Gerd Gockell, Ute Heuer Becalelis Brodskis Kampf dem Kino / Fight The Cinema Shade of the Fig Tree Warnung! Das Betrachten von kinematografischen Filmen kann schwere Schädigungen hervorrufen! Kindern und Jugendlichen ist das Betrachten von Filmen zu untersagen! Besonders zu warnen ist vor der Wirkung des sexuellen Filme. Sie erzeugen eine Abschwächung des Schamgefühls und eine vollkommene Verwirrung der sittlichen Werte! Bei 25% aller kinobesuchenden Kinder treten mehrtägige Kopfschmerzen, Augenflimmern sowie Schlafstörungen auf! Kinoschädigungen können in den unterschiedlichsten Formen auftreten: Angstzustände, Hysterie, Atemnot, Gleichgewichtsstörungen. Als Folge der Kinoschädigung kommt es zu Ausschreitungen erzürnter Kinobesucher. Doch es wird auch versucht Kinogeschädigten zu helfen. Mit Unterstützung privat organisierter Selbsthilfegruppen werden Kinogeschädigte wieder in die Gesellschaft integriert. Der Schaden, der durch den Kinobesuch verursacht wird, darf nicht länger ignoriert werden. Darum: Kampf dem Kino! - Schafft das Kino ab! Gerd Gockell, *1960 in Darmstadt. Studium an der HBK Braunschweig. Gründungsmitglied des Vereins für Kunstexperimente ›Laboratorium‹. 1988 Umzug nach London, verschiedene Filmproduktionen in London. 1990 Gründung der anigraf-Filmproduktion in Hannover. Lehrauftrag an der Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig. Gastprofessur für Animation/Neue Medien an der Kunsthochschule Kassel. Ute Heuer, *1964 in Braunschweig. Studium der Freien Kunst an der Kunsthochschule Braunschweig. 1988 Diplom der Freien Kunst. Dozentin, Bundesakademie Wolfenbüttel. Lehrauftrag an der HBK Braunschweig. Völlig verschiedene Identitäten werden in einer üppigen Traumwelt ineinander verschlungen. Dort wird die Frucht zwar gepflückt, aber nicht gegessen. Für mich war der Film die Erforschung eines neuen Mediums. Die Idee entwickelte sich durch einen imaginären Dialog zwischen ein paar Zeichnungen. (Becalelis Brodskis) DE 2001 35mm, 5:00 Regie, Buch Gerd Gockell, Ute Heuer Kamera Kirsten Winter Animation Ute Heuer Schnitt Wolf-Ingo Römer Musik Christian Riebe, Kap. Wlodek Kampf dem Kino / Fight The Cinema Distribution Anigraf Warning! The viewing of cinematographic films can severely damage your health! Especially the viewing of films by children and juveniles should be prohibited! 25 % of all children who visit the cinema suffer from headaches, flickering in front of their eyes and sleep disorders! The effect of sexual films deserves special warning. These lead to a diminished sense of shame and an utter confusion about moral values! Cinematic health damage may manifest itself in a variety of ways: Anxiety attacks, hysteria, disequilibrium and respiratory distress. But attempts are also being made to help persons suffering from cinematic damage. With the support of privately organised self-help groups, it is possible to re-integrate persons suffering from cinematic damage into society. The damage inflicted by visiting the cinema should no longer be ignored. Gerd Gockell, *1960 in Darmstadt. Studied at HBK Braunschweig. Foundingmember of Laboratorium, Organisation for Art-experiments. Moved to London in 1988, several filmproductions. Founding of anigraf-filmproduction in Hanover 1990. Lecturer at University of Fine Arts, Braunschweig. Guestprofessor for Animation/New Media at University of Fine Arts, Kassel. Ute Heuer, *1964 in Braunschweig. Studied Fine Arts at University of Fine Arts, Braunschweig. 1988 diploma. Lecturer State academy, Wolfenbüttel. Lecturer at University of Fine Arts, Braunschweig. Identities, though clearly different, become entwined within a rich dream world, where the fruit is picked but not eaten. This film was, for me, an exploration of a new medium. The idea evolved through an imagined dialogue between some drawings. GB 2000 16mm, 1:57 Realisation Bacalelis Brodskis Musik Ben Hardy, Dell Campbell Darsteller Gwynne Mcelveen, Akua Ofosiehene Distribution Royal College of Art Shade of the Fig Tree INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION German Premiere Sandra Gibson European Premiere Chieko Taira Max Hattler, Martin Heaton Soundings Films on the Film Alpraum Das rüde Erwachen eines unbeholfenen kinematischen Bewusstseins wird langsam ins Blickfeld gerückt, beschleunigt und offenbart, was Film eigentlich ist. Eine eklektische Collage von Farben, Rhythmen und Sounds, vermischt mit Bildern von Filmikonen, die dich in einen halb bewussten und halb bewusstlosen Zustand versetzen. Bilder tauchen auf in pulsierenden Richtungen, ein Bild nach dem anderen, eine unterirdische Dekonstruktion des Filmmediums. Sandra Gibson, *1968, Portland, OR, USA, hat für ihre Filme mehrere Auszeichnungen gewonnen. Sie sind weltweit in Museen, Galerien und auf großen Filmfestivals vorgeführt worden. BFA in Film an der Rhode Island School of Design. Sie lebt in New York. Zwei verschiedene Ebenen können gleichzeitig im selben Film wahrgenommen werden. Chieko Taira, *1981 in Kanagawa. Studiert z. Z. am Art Institute Asagaya in Tokio. The rude awakening of a crude cinematic conscious, slowly coming into focus, regaining momentum, recollecting what it believed cinema to be. An eclectic collage of colors, rhythms and sounds interwoven with images of film icons that takes you to a place somewhere between consciousness and unconsciousness. Images flash by in pulsating directions, often a frame at a time; a subterranean dissection of the film medium. Sandra Gibson, *1968, Portland, OR, USA, is an award-winning filmmaker whose films have been shown in museums, galleries and major film festivals around the world. She holds a BFA in film from the Rhode Island School of Design. Lives in New York. Distribution Chieko Taira ›Alpraum‹ dokumentiert die Versuche des Protagonisten einzuschlafen, während er von Monstern aus seiner Fantasie angegriffen wird: von alltäglichen Objekten wie Bleistiften oder Essen. Der Film representiert für uns den Kreislauf der Angst und des Zögerns, in dem Risiken unvermeidlich sind und jeder Einzelne so lange imaginäre Hindernisse aufbaut, bis sie sich selbst erfüllen. Max Hattler, * in Ulm, Deutschland. 1998 Studium der Medienkommunikation am Goldsmiths College, Teilzeit Grafik Design Studium am London College of Printing. Martin Heaton, * in London, studierte nach dem Abitur Two different layers ein Jahr am Camberwell College of Arts. 1998 Studium can be experienced at der Medienkommunikation am Goldsmiths College. the same time in the ›Alpraum‹ ist Max Hattlers und Martin Heatons erster Film. same film. Chieko Taira, *1981 in Kanagawa. Now studing at Art Institute of Asagaya in Tokyo. GB/DE 2001 Mini DV, 5:07 Realisation Max Hattler, Martin Heaton JP 2001 VHS, 1:00 Realisation Chieko Taira Soundings US 2001 16mm, 5:30 Realisation Sandra Gibson Musik, Ton Jamie Haggerty Distribution Sandra Gibson 51 Films on the Film Alpraum Distribution Max Hattler, Martin Heaton ›Alpraum‹ records the attempts of the protagonist to get to sleep, while being attacked by monsters of his own making: everyday objects such as pencils or food. For us, the film represents the cycle of fear and procrastination involved with taking chances, and how individuals create imaginary obstacles to self-fulfilment. Max Hattler was born in Ulm, Germany. He came to Goldsmiths College in 1998 to do a degree in Media and Communications, studied graphic design part-time at the London College of Printing. Martin Heaton was born in London, and after his A-levels spent a year at Camberwell College of Arts. Goldsmith College in 1998. Media and Communications. ›Alpraum‹ is Max Hattler and Martin Heaton´s first film. 52 ANIMATION HAS NO LIMITS Timothee Ingen-Housz Sato Izumi Wanderlost Image Craft Eine Reise in den Osten und weiter, ein Bluebox Road Movie. Die Bluebox ist das ultimative Vehikel, eine Meditation basierend auf Video Tagebüchern, der elektronischen Allgegenwärtigkeit und dem Gesetz der Dharma Arschlöcher... den nicht erlebten Abenteuern eines Kanarienvogels, eingesperrt in ein Schnittstudio, der sein Fahrrad zerstört, um in den realen Himmel zu fliegen, auf der Suche nach dem Hier und Jetzt... Timothee Ingen-Housz, *1971 in Frankreich, studierte Naturwissenschaften, Malerei und Fotografie in Paris, bevor er 1995 nach Köln zog, um der französischen Armee zu entkommen und an der Kunsthochschule für Medien den Umgang mit Computern zu lernen. Versuche, die Welt mit einer selbstentwickelten logographischen Sprache zu retten, schlugen fehl. Verschiedene Ausstellungen, interaktive Experimente, Videos und Installationen seit 1998 in Deutschland und international. Wenn ich einen Film sehe, wünsche ich mir oft, ich könnte ein Stück der Leinwand, die das bewegte Bild drauf hat, mit nach Haus nehmen. Ich möchte die Bilder mit meinen Fingern berühren und selbst verändern. Obwohl ich mit diesem Video versuchte diesen Wunsch zu realisieren, habe ich in Wahrheit immer noch diesen unmöglichen Traum. Sato Izumi, *1981 in Ibaraki . 2000 Umzug nach Tokyo. Abschluss am Image Forum Institute of Moving Image 2001. Journey to the east and beyond, a blue box road movie...the bluebox as the ultimate vehicle, a meditation on video diaries, electronic ubiquity and the legacy of dharma bums...the non adventures of a canari locked in a post production studio, destroying his bicycle to fly out in the concrete skies, blue, in search for here and now.. Timothee Ingen-Housz, *1971 in France, studies natural sciences, painting and photography in Paris before moving to Cologne in 1995. Escapes the French army to join a German art academy and learn to use a computer. Attempts but fails to save the world with a self invented logographic language. Several shows, interactive experiments, video tapes and installations since 1998 in Germany and abroad. Wanderlost DE 2001 Mini DV, 9:00 Realisation Timothee Ingen-Housz Distribution Timothee Ingen-Housz Image Craft When I see some film, I often feel I can take home a piece of screen that have moving image on itself. I’ve wanted to touch images with my finger, and do some craft work. Though I realized such a wish in this video, I still have an impossible dream in a real sense. Sato Izumi, *1981 in Ibaraki prefecture. Moved to Tokyo in 2000. Graduated Image Forum Institute of Moving Image in 2001. JP 2001 Mini DV, 8:00 Realisation Sato Izumi Distribution Image Forum INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 53 Kirsten Winter German Premiere Otto Manuskipper Escape S.T.T.L. Die Isolation zu suchen, um der Einsamkeit zu entfliehen, erscheint paradox, doch es funktioniert für eine Weile. Sich dem Malen irgendwo in dem weiten Feld zwischen Meditation und Besessenheit hinzugeben bedeutet, in eine eigene Welt einzutauchen, die - da selbst erschaffen - kontrollierbar erscheint. Irgendwann jedoch vermischen sich Erinnerung und Wunsch. Die Phantasie bahnt sich ihren Weg - ein Sog jenseits jeglicher Kontrollierbarkeit entsteht. Kirsten Winter, *1962, Studium an der HBK Braunschweig, eigene Werbeagentur in Bremen, 1990 Gründung von Anigraf-Filmproduktion in Hannover, Mitorganisation verschiedener Filmfestivals, Werbespots, Trailer, Recherche, Lehrauftrag an der FH Hannover für Animationsfilm, leitet weltweit Workshops. ›S.T.T.L.‹ jongliert im sukzessiven Strom von Geschichte und Symbolen, zwischen wiedererkennbaren und abstrakten Bildwelten, zwischen theoretischer Reflexion und üppiger Sinnlichkeit. Das Ausgangsmaterial für ›S.T.T.L.‹ bilden verschiedenartige Münzen aus aller Welt, die in ihrer bildlichen Materialität als Mittler von Geschichte und Identität dienen. Konstruiert mit handwerklicher Genauigkeit, bewegt sich in ›S.T.T.L.‹ wie in einem Lavastrom eine wild vibrierende Masse an Bildern und Tönen 18 Minuten lang durch den Filmprojektor, ehe diese wieder im Schwarz der Matrix von (Film) Geschichte versinkt. Jedes Bild wurde einzeln bearbeitet (Frottage-Technik), die Bewegung entsteht von einem Stillstand zum nächsten. ›S.T.T.L.‹ ist eine auf Grabsteinen eingravierte Grabinschrift: sit tibi terra levis (lat., leicht sei dir die Erde!). Ein Film so wirklich wie das Leben. Otto Manuskipper, geboren in Oberösterreich. Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz. Filmarbeit seit 1996. Escape Painting as an ›escape‹ from daily life. Seeking isolation to flee loneliness sounds paradox - but it works for a while. When your imagination takes over your world fails. Focussing on colour, texture, and rhythm the film tries to express a period of turbulence in the author´s life. Kirsten Winter, *1962, studied at the School of Fine Arts Braunschweig, owned advertising agency in Bremen, founded Anigraf-Filmproduction in 1990, organisation of several film festivals, set-design, commercials, trailer, research, lecturer for animation at the College of Higher Education, Hanover, runs workshops worldwide. DE 2001 35mm, 7:13 Produktion, Regie, Animation Kirsten Winter Kamera, Licht Thomas Bartels Schnitt Kirsten Winter Sound Design Christian Venghaus Distribution Anigraf ›S.T.T.L.‹ juggles in the successive AT 2001 stream of history and her symbol- 35mm, 18:15 ism, alterning between recognisable Realisation and abstract picture worlds, be- Otto Manaskipper tween theoretical reflection and lush sensuality. The raw material for Distribution ›S.T.T.L.‹ is formed by different kinds Peter Grammer of coins from all over the world, which serve in their pictorial materialistic function as a mediator of history and identity. Constructed with craftsman-like exactness, ›S.T.T.L.‹ moves like a stream of lava, a wild, vibrating, untamed mass of pictures and sound, 18 minutes long, through the film projector, before it sinks back into the black matrix of (film) history. Each frame has been separately laboured (technique-Frottage), the movements originate from one standstill to the next. ›S.T.T.L.‹ is an abbreviation of an epitaph and means ›sit tibi terra levis‹ (Latin) (›may the earth be light on you‹). A film as true as life... Otto Manuskipper, born in Upper Austria. University for Design Linz. Works with Film, Video since 1996 . S.T.T.L. 54 ON THE FUNNY SIDE OF THE STREET Pierre Pasler German Premiere Pedro Green Field Journey Tarzan Boy Ein Ausflug ins Grüne. Musik spielt. August. Umhüllender Klang eines Sommerabends. Doch die Ruhe ist trügerisch. Ein Augenblick zwischen Stillstand und Bewegung. Pierre Pasler, *1977 in Gera, Studium der Film- und Fernsehwissenschaft in Bochum. Tätigkeiten als Kamera- und Studioassistent, sowie bei der Mitteldeutschen Medienförderung Leipzig und beim WDR Dortmund. 2001 erste Teilnahme an Fotoausstellungen in Bochum. Seit 2001 Studium der Film- und Fernsehkamera im Fachbereich Design an der FH Dortmund. ›Welch wunderbare Welt‹ - eine Hauslieferung für einen gewöhnlichen Tarzan. Pedro, *1973 in Frankreich und lebt dort. 2001 Diplôme National Supérieur d’Expression Plastiques – mit Auszeichnung – école supérieur d’Arts de Grenoble. Seit 2002 Kunstlehrer. Seine Videos wurden bereits auf Festivals in vielen Ländern gezeigt sowie im holländischen und französischen Fernsehen. Er arbeitet an Installationen, mit Videoinstallationen, Photographien, Gemälden und bezeichnet sich als Performer der wundervollen Traurigkeit des Lebens. A trip to the countryside. Music is playing. August. Enveloping sound of a summer evening. But the tranquillity is deceptive. A moment between standstill and movement. Pierre Pasler, *1977 in Gera, has been studying film and television in Bochum. Employment as a camera and studio assistant at both the Leipzig Mitteldeutsche Medienförderung and WDR Dortmund. First participated in photo exhibitions in 2001 in Bochum. Is studying film and television camera at the Department of Design, Dortmund University of Applied Sciences since 2001. DE 2001 Beta SP, 3:06 Realisation Pierre Pasler Musik Pink Floyd Distribution Pierre Pasler Green Field Journey Tarzan Boy ›What a wonderful world ‹ - a house plant delivery to a common Tarzan. Pedro, *1973 in France. Lives in France. 2001 Diplôme National Supérieur d’Expression Plastiques - congratulated by the jury - école supérieur d’Arts de Grenoble. Since 2002 Art teacher. His videos exhibited in many countries, on TV in France and Nederlands. I have an installation artwork, video installations, photographs, painting and I’m a performer working about this wonderful sadness of life. FR 2002 Mini DV, 0:35 Realisation Pedro Distribution Pedro INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 55 German Premiere Yoshihisa Nakanishi European Premiere David Poolman Lady... Go!! Down the Drain Die Frau, die aus dem Wohnblock tritt, beginnt zu rennen und düst los. Kopflos läuft sie weiter und verstreut dabei einige Dinge. Wo will sie hin? Yoshihisa Nakanishi, *1965 in Tokyo, Japan. Studierte am Musashino Art Junior College. Machte 1987 ihren Abschluss in Grafik Design. Arbeitet als Videoregisseurin und Grafik-Designerin. Egal wieviel Hunger du hast, auf keinen Fall solltest du Essen vom Chinesen, das eine Woche im Kühlschrank gelegen hat, essen. Ich kann das nicht oft genug betonen. Wenn ich Zeit gehabt hätte ein paar Lebensmittel einzukaufen, wäre mir das vielleicht nie passiert. Aber es war eine stressige Woche im Büro. Wir hatten zwei Deadlines, die wir bis Donnerstag einhalten mussten. Wenn nicht, so hatte Carl uns erklärt, würden wir das Wochenende mit den Anzeigen verbringen müssen. Ich habe das Büro nur einmal verlassen, um ein paar Stunden zu schlafen und meinen Goldfisch Ricky zu füttern. Am Ende haben wir die Deadline nicht eingehalten und ich wurde gefeuert. Sie waren der Meinung, der Druck wäre zu viel für mich. Ich habe die nächsten sechs Tage auf der Toilette verbracht. David Poolman machte seinen MFA an der Universität von Windsor und seinen Abschluss am Emily Carr Institute of Art and Design. Er arbeitet mit Video, Printmedien und Installationen und hat national und international ausgestellt. Zur Zeit lehrt er Foundation Printmaking und gibt ein Seminar in Neue Medien am Emily Carr Institute of Art and Design. Lady... Go!! The woman who comes out of a block of flats begins to run forcefully. She keeps running recklessly scattering things. Where is her destination? Yoshihisa Nakanishi, *1965 in Tokyo, Japan. University: Musashino Art Junior College, majored in Graphic Design, graduated in 1987. Occupation: video director and graphic designer. JP 2001 Mini DV, 1:45 Realisation Yoshihisa Nakanishi Musik Rie Hartig Darsteller Chimi Kanazawa Distribution Yoshihisa Nakanishi Down the Drain No matter how hungry you are, you should never eat Chinese takeout that has been sitting in the fridge for a week. I can´t stress this point enough. Maybe if I´d taken the time to pick up some groceries this never would have happened. But it was a busy week at work. We had two dealines to meet by Thursday and if we didn´t, Carl, told us we would be spending the weekend with the want ads. The only time I left the office was catch to a few hours of sleep and feed Ricky the goldfish. As it turns out we never did make the deadline and when push came to shove they sent me walking. They said I couldn´t take the pressure. I spent the next six days on the toilet. David Poolman is an MFA graduate from the University of Windsor, and a graduate of the Emily Carr Institute of Art and Design. Working in video, print media and installation, he has exhibited both nationally and internationally. He is currently a sessional instructor in Foundation Printmaking and leads a seminar in New Media at the Emily Carr Institute of Art and Design. CA 2002 VHS, 4:50 Realisation David Poolman Distribution David Poolman 56 ON THE FUNNY SIDE OF THE STREET Meggie Schneider, Bin Chuen Choi German Premiere Pedro Im Reis der Zeichen / Rice and Characters Realm Titanic Im Chinesischen besteht das Wort ›Übersetzen‹ - Fan Yig - aus zwei Zeichen, Fan: drehen, wenden, (ver)ändern..., Yig: übertragen, übersetzen... Im ›Reis der Zeichen‹ wird Fan Yig in 13 für sich stehende Subzeichen zerlegt. Den in chronologischer Reihenfolge aufgebauten Zeichen ist jeweils eine inhaltlich dem Zeichen entsprechende Bildkomposition zugeordnet, die sich wieder zu einem Ganzen, dem Ausgangszeichen - Fan Yig (Übersetzen) - zusammenfügt. In der visuellen Komprimierung wird die Weite des Begriffs ›Übersetzen‹ deutlich. Ein Tonteppich aus verschiedenen O-Tönen und chinesischen Popsongs verbindet die einzelnen Sequenzen zu einer fließenden Bildrolle. Die Bildsprache der Zeichen findet ihre Entsprechung in dem Bildermosaik des Films. Meggie Schneider, *1963 in Köln, studierte Philosophie und Fotografie (D) und Medienkunst/Malerei an der Akademie voor Beeldende Kunst (AKI) (NL). Seit 1997 studiert sie Experimentelle Film- und Mediengestaltung an der HDK Bremen. Bin Chuen Choi, *1967 in Hong Kong. 1992-99 Studium der Bildenden Kunst, HdK Berlin. 1999 Abschluss als Meisterschüler. Seit 1999 Studium Experimentelle Filmgestaltung, HdK Berlin. Filmografie: 1998 ›Toystore‹. 2000 ›Jedes mal nehme ich 9 Kg zu, wenn ich in Hong Kong bin‹ (Hong Kong Independent Short Film Festival 2001). ›Welch wunderbare Welt‹ - ein Tribut an Charly Chaplin. Pedro, Biografie siehe ›Tarzan Boy‹, Seite 54. DE 2001 Beta SP, 9:00 Realisation Meggie Schneider, Bin-Chuen Choi Distribution Meggie Schneider, Bin-Chuen Choi Titanic ›What a wonderful world‹ - a tribute to Charly Chaplin. Pedro, biography see ›Tarzan Boy‹, page 54. FR 2001 Mini DV, 0:44 Realisation Pedro Distribution Pedro Im Reis der Zeichen / Rice And Characters Realm The word for ›translate‹ in Chinese - Fan Yig - consists of two symbols, Fan: to turn, to change; and Yig: to transfer, to translate... In ›Rice and characters Realm‹ Fan Yig is broken down into 13 autonomous sub characters. The chronological order of the characters is matched by a corresponding pictorial composition, which then again becomes part of the whole symbol - Fan Yig (translate). This visual compression draws out the extent of the concept of ›translation‹. A sound collage made up of various location recordings and Chinese pop songs binds the individual sequences together into a seamless flow of images. The visual language of the signs is echoed by the pictorial mosaic of the film. Meggie Schneider, *1963 in Cologne, studied philosophy and photography (D) and media art/painting at the Akademie voor Beeldende Kunst (AKI) (NL). Since 1997 she has been studying experimental film and media design at Bremen College of Arts. Bin Chuen Choi, *1967 in Hong Kong. 1992-99 studies in fine arts, Hochschule der Künste Berlin. Since 1999 studies in experimental film, Hochschule der Künste Berlin. Filmography: 1998 ›Toy Store‹. 2000 ›Every time when I am back in Hong Kong, I gain 9 kg‹ (Hong Kong Independent Short Film Festival 2001). 2000 ›Rice and Characters Realm‹ (co-director) (International Short Film Festival Oberhausen 2001). 2001 ›Old Choi´s film.‹ The Party INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION German Premiere Pedro Jirka Pfahl Jan Verbeek The Party |FILTH| Skip and Return ›Welch wunderbare Welt‹ - die Sänger Party ist immer die fröhlichste. Pedro, Biografie siehe ›Tarzan Boy‹, Seite 54. 57 Geová Rodriguez, der Darsteller im Video |FILTH| ist ein junger New Yorker Mode-Designer brasilianischer Herkunft. Das Temperament von Geová Rodriguez steht den verwandten Synonymen in diesem knapp dreiminütigen Skript konträr gegenüber, das in Aneinanderreihung Kritik ad absurdum führen soll. Quelle dieser Arbeit war das Wirken verschiedener Menschen, verschiedener Länder und Kulturen. So wurden für mich die Aussagen innerhalb einer Vielzahl zwischenmenschlicher Kommunika›What a wonderful tion zu einer sich wiederholenden Frage nach Inhalten world‹ - The singers und deren Wertigkeiten. party is always joyfully Jirka Pfahl, *1976 in Wurzen, seit 1998 Student der Medienkunst HGB Leipzig, seit 2000 Hauptstudium bei Prof. happy. Pedro, biography see Helmut Mark. Ausstellungen und Aktionen im In- und Ausland. ›Tarzan Boy‹, page 54. Geová Rodriguez lebt und arbeitet in New York City. Siebenundzwanzig Sekunden, dreiunddreißig Einstellungen: eine Geschichte. Jan Verbeek, *1966 in Bonn; 1989-96 Studium Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf bei Nan Hoover und Nam June Paik (Meisterschüler); 1996-99 Postgraduierten-Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln; zahlreiche internationale Festival- und Ausstellungsbeteiligungen, Preise und Auszeichnungen, Einzelausstellungen mit Video- und Klang-Installationen. FR Mini DV, 0:54 Realisation Pedro Twenty-seven seconds, thirty-three takes: a story. Jan Verbeek, *1966 in Bonn; 1989-96 studied Fine Art at the Academy of Fine Art Düsseldorf with Nan Hoover and Nam June Paik, 1996-99 postgraduate-studies at the Academy of Media, Köln; numerous international Festival- and exhibitions with Videoand Sound-installations. DE/US 2001 VHS, 2:52 Realisation Jirka Pfahl Distribution Pedro Distribution Jirka Pfahl |FILTH| Geová Rodriguez, the performer of the video |FILTH| is a young fashion designer from New York, a native Brasilian. The temper of Geová Rodriguez opposes to the related synonyms of this bare three minute script contrarily, which is intended to reduce lined up criticism to absurdity. Source of this work were the expressions of different people, various countries and cultures. The statements among a multitude of humanly communication transformed into a self repeating question for contents and its value have been appeared to me. Jirka Pfahl, *1976 in Wurzen, since 1998 study of Media-Arts at the HGB Leipzig, since 2000 main-studies with Prof. Helmut Mark. Exhibitions and performances internationally. Geová Rodriguez lives and works in New York City DE 2001 Mini-DV, 0:27 Realisation Jan Verbeek Distribution Jan Verbeek Skip and Return 58 ON THE FUNNY SIDE OF THE STREET European Premiere Carlos Alberto Letts Morante Worldpremiere Paul Caster Chumay on Air At the End of His Rope ›Chumay on Air‹ ist in zwei Phasen aufgeteilt. Das erste Stadium ist die des normalen Konsumenten. Alles läuft, egal was gesagt wird. Das zweite Stadium ist die neurotische Phase. Die Reaktion ist provoziert, gefolgt von der Bedrohung: eine Bedrohung für die gesellschaftliche Position. Carlos Alberto Letts Morante, *1977 in Lima, Peru. Zur Zeit Bachelor (Film) an der Universidad de Lima, im Rahmen des sozialwissenschaftlichen Studiengangs. Er arbeitet auch in einer Postproduktionsfirma und hat Erfahrungen mit interaktiven digitalen Medien. Seit 1998 organisiert er das von ATA gegrndete International Video Art Festival (www.ata.org.pe). ›Chumay on Air‹ ist sein zweites Video. Ich war schon mehrere Male in Mexico, um in den Grenzstädten zu versuchen, die Schattenseite der Menschheit auf Video zu dokumentieren. Gleichzeitig versuchte ich die erleuchtete Seite der Menschheit zu verfolgen, wenn Menschen in ganz Mexico den Tag der Toten feiern. Es gab Augenblicke, in denen ich mit Situationen konfrontiert wurde, die ich nie für möglich gehalten hätte. ›At the End of this Rope‹ ist eine dieser Gelegenheiten. Ich war in der Kleinstadt Canina in der Sierra Madre, als ich Zeuge von etwas Einmaligem und Überraschendem wurde. Es ist sicherlich nicht tiefsinning oder sehr informativ, aber es ist ein Moment der eine Art Wahrheit und Normalität repräsentiert, die nicht Teil meiner täglichen Welt ist. Paul Caster ist Professor of Drawing and Video am Milwaukee Institute of Art and Design. Seine Ausbildung galt den Schwerpunkten Zeichnung, Malerei und Bildhauerei. Er wurde mit seinen 2-dimensionalen Arbeiten auf mehreren nationalen und internationalen Ausstellungen bekannt. 1985 begann er mit Video und seit fünf Jahren arbeitet er ausschließlich mit Video und digitaler Bildbearbeitung. PE 2001 Mini DV, 2:06 Realisation Carlos Alberto Letts Morante Chumay on Air Distribution Carlos Alberto Letts Morante ›Chumay on Air‹ is divided in two parts. The first one is the normal consumer stage. Where everything flows, no matter what is said. The second one is the neurotic stage, where the reaction is provoked and the threat appears: a threat against the social position, using arguments such as friendship and family. Carlos Alberto Letts Morante, *1977 in Lima, Peru, he is recently Bachelor in film-making for the Universidad de Lima’s Social Communication Studies Program. He also works at a post-production facility in Lima, and is experienced in working with interactive-digital media. Since 1998, collaborates in organizing the International Video Art Festivals set up by ATA (www.ata.org.pe). ›Chumay on Air‹ is his second video, presented in public on the REC MEDIA DOS, November 2001. US 2002 S-VHS, 1:27 Realisation Paul Caster Distribution Paul Caster At the end of his rope I have been to Mexico several times, attempting to document through video the darker side of humanity in the border towns as well as the enlightened side of humanity throughout Mexico as the people celebrate the Day of the dead. There have been occasions when I have come across situations that I never expected to see, ›At the end of his rope,‹ is the result of one such occasion. I was in a small town cantina nestled in the Sierra Madre, where I observed something unique and surprising. It certainly is not profound nor deeply introspective, rather it is a moment in time that represents a kind of truth and normalcy that is not part of my every day world. Paul Caster is a professor of Drawing and Video at the Milwaukee Institute of Art and Design. His education focused on drawing, painting and sculpture and his two dimensional work brought him recognition in several national and international shows. His work began to merge with video in 1985 and for the last five years he has worked exclusively with video and digital imagery. INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 59 Corinna Schnitt Emil Goh Das schlafende Mädchen Cell Mit einer einzigen Kamerakranfahrt wird dem Betrachter eine Einfamilienhaussiedlung präsentiert. Die Masse der hübschen Häuser hat den Charakter einer Modellplatte: ein sauberes Ideal, das aber menschenleer und gespenstisch verlassen wirkt. Erst am Ende des Films wird die aufgeladene Atmosphäre durch eine Stimme auf einem Anrufbeantworter unterbrochen. Corinna Schnitt, *1964 in Duisburg, Studium an der Hochschule für Gestaltung, Offenbach, und an der Kunstakademie Düsseldorf. Die fixierte Kameraposition zeigt das Interieur eines minimalistischen modern eingerichteten Apartments. Nichts passiert, ein Stillleben auf Video. Das Schrillen eines elektronischen Tons bricht die Stille. Das Objekt, das nur als Silhouette auf dem Tisch sichtbar ist, erwacht zu Leben als es beginnt sich um seine eigene Achse zu drehen. Emil Goh ist malayisch-chinesisch-australischer Künstler, der am Goldsmiths College and Sydney College of the Arts studierte. In London war er Artist-in-residence bei agnes b. & der Hayward Galerie. Seine Videos dokumentieren ephemerische urbane Momente, mehr interessiert an einer Miniaturgeschichte, als am ›großen Moment‹, interessante Dinge die wir vielleicht sehen, aber in der nächsten Minute vergessen. A picture of a completely deserted district somewhere in the Netherlands. Social housing for nuclear families is mapped in a long camera movement, with a narration on the soundtrack about financial security, interest and suchlike. Corinna Schnitt, *1964 in Duisburg, studied at Academy of Design, Offenbach, and at the Academy of Fine Arts, Düsseldorf. Das schlafende Mädchen DE 2001 16mm, 8:30 Regie, Text Corinna Schnitt Kamera Justyna Feicht Grip Rob van Lamberts, Richard v. d. Oord Distribution Corinna Schnitt AU 2001 Mini DV, 0:30 Realisation Emil Goh Distribution Emil Goh Cell The fixed camera POV reveals the interior of a minimal modernist apartment. Nothing is happening, a still life on video. The shrill of an electronic tone breaks the silence. The silhouetted object on the table comes to life as it starts to turn about its axis. A few seconds later, we realise the mystery object is a mobile phone, vibrating to an incoming call. Emil Goh is a Malaysian Chinese Australian artist who studied at Goldsmiths College and Sydney College of the Arts. While living in London, he was co-artist-in-residence at agnes b. & the Hayward Gallery and most recently showed at Penthouse & Pavement as part of the Melbourne Fashion Festival. His videos document ephemeral urban moments, looking at micro narratives rather than the big moment, interesting things that we might see and forget a minute later. 60 ON THE FUNNY SIDE OF THE STREET European Premiere Nikhil Adnani Ola Simonsson, Johannes S. Nilsson Music for one Apartment and Six Drummers Field Guide To Snapping Wenn ein kleines Mädchen mit ihrem Plattenspieler in den Wald geht müssen alle Tiere mitmachen! Nikhil Adnani, * in Bombay, Indien, lebt zur Zeit in Ottawa, Kanada. Er ist freier Künstler und sein letztes Projekt ›Groove Chamber‹ ist eine Sammlung von Kurzfilmen, interaktiver Spielzeuge und Musikvideos fürs Internet. Slang ist das geistige Produkt von Dave Schools and Layng Martine III. Dave Schools ist Bassist der Rockband Widespread Panic. Layng Martine III ist ebenfalls Bassistin und in Greenwich, CT geboren, aufgewachsen in Nashville, TN. Das Bellwether Project, ihr Debut besteht aus einer Kollektion von 10 einzelnen Tracks, die in einer Dekade intensiver Freundschaft und aus den selben musikalischen Sensibilitäten entstanden sind. When a young girl breaks out her turntable in the woods all the animals have got to get down! Nikhil Adnani is an independent artist who was born in Bombay, India. His most recent project, entitled ›Groove Chamber,‹ is a collection of short films, interactive toys and music videos for the web. These films can be viewed online at and on the film festival circuit. Nikhil currently resides in Ottawa, Canada. Slang is the brainchild of Dave Schools and Layng Martine III. Dave Schools is the bass player for Athens, GA rock band Widespread Panic. Layng Martine III, also a bass player, was born in Greenwich, CT and raised in Nashville, TN. The Bellwether Project, their debut release, is a collection of ten unique tracks, which stems from a decade long friendship and the gradual intertwining of musical sensibilities. CA/US 2001 VHS, 2:53 Realisation Nikhil Adnani Musik Slang Distribution Nikhil Adnani Sechs Schlagwerker nehmen an einer geplanten musikalischen Attacke auf die Vorstadt teil. Als ein älteres Ehepaar die Wohnung verlässt, fallen die Drummer ein. Sie führen ein Konzert in vier Abfolgen auf: Küche, Schlafzimmer, Badezimmer und Wohnzimmer. Music for one Apartment and Six Drummers Six Drummers participate in a planned musical attack in a suburb. As an elderly couple leave their apartment, the drummers take over. They perform a concert in four movements: kitchen, bedroom, bathroom and living room. SE 2001 35mm, 6:00 Regie Ola Simonsson, Johannes S. Nilsson Kamera Johannes S. Nilsson, Robert Blorn, Charlotta Tengroth Schnitt, Musik Ola Simonsson Ton Hâkon Garpestad Distribution KurzFilmAgentur Hamburg Field Guide To Snapping INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 61 Benny Nemerofsky Ramsay German Premiere Pedro German Premiere Philip Ryder Forever Young Only You Dental Wenn die Zukunft wirklich so rosig ist, warum sind wir so davon besessen, jung zu bleiben und die Zeit zu stoppen? Mit einer Informationsüberladung von Simultanübersetzungen im Stil von Börsenzahlen, SatelittenWetterberichten, Zeichensprache und zusammenbrechenden Computerschirmen, ist ›Forever Young‹ eine Hymne - Teil Liebeslied, Teil Wehgesang - an unsere Zukunftsvisionen. Willst du wirklich für immer leben? Benny Nemerofsky Ramsky ist kanadischer Videokünstler und arbeitet in Berlin. Seine Single Channel Arbeiten werden weltweit gezeigt. Nur ein paar Szenen über einen Star zu Hause, ein einsames Sängerpaar. Pedro, Biographie siehe ›Tarzan Boy‹, Seite 54. Bezug nehmend auf den Schmerz, den der Künstler spürt, wenn er seine Hände benutzt, wird ein Puppenspiel gefilmt während seine Zähne gebohrt werden. Philip Ryder ist Musiker und Künstler. Seine Hände kann er nicht mehr ohne Schmerzen gebrauchen. Er nutzt diesen Schmerz als Inspiration in einer Reihe von Arbeiten in den Bereichen Sound Sculpture, Live Art, Culture Jamming, Installation, Video und Film. If the future’s so bright, why are we so obsessed with staying young, freezing ourselves in time? An information overload of simultaneous translations in the style of stock exchange figures, satellite weather reports and defragmenting computer screens, ›Forever Young‹ is an anthem part love poem and part lament - to our visions of the future. Do you really want to live forever? Benny Nemerofsky Ramsay is a Canadian visual and media artist currently based in Berlin, Germany. His videos have screened across Canada and throughout Europe. He will participate in a residency at the Banff Centre for the Arts (Canada) in the Spring of 2002. ›That’s merely some moments about a home Star‹ a lonesome couple of singers. Pedro, Biography see ›Tarzan Boy‹, page 54. CA 2001 Beta SP, 5:00 Realisation Benny Nemerofsky Ramsay FR 2001 Mini DV, 1:17 Realisation Pedro Distribution V-Tape, Kanada Distribution Pedro Forever Young Only You Dental Referencing the pain felt when using his hands, a puppet show filmed whilst having his teeth drilled. Philip Ryder is a musician and artist who can no longer use his hands without pain. This has proved to be the inspiration for a series of works spanning the areas of sound sculpture, live art, culture jamming, installation, video and film. GB 2001 VHS, 2:30 Realisation Philip Ryder Musik Cornelius Darsteller Philip Ryder, Alison Whiteside, Christine Cooper Distribution Philip Ryder 62 EGOMANIA IN CINERAMA European Premiere Kazumi Kanemaki European Premiere Tina Gonsalves President Studies For a Portrait: Tomorrow Menschen drehen sich im Kreise in der Hoffnung auf eine höhere Ebene zu gelangen. Eigentlich sollten sie dem Weg folgen, der sie zu ihren Zielen führt and auf dem sie sich wie auf einer Wendeltreppe weiter bewegen können. Doch manchmal dreht man sich nur im Kreise. Bücher lesen und sich von zu Hause aus versuchen, wird einem kaum die Präsidentschaft einbringen. Doch manchmal ist es genau das, was Menschen wiederholt tun, ich, zum Beispiel. Es bringt mich zum Weinen, wenn ich ernst bin und es bringt mich zum Lachen, wenn ich mich selber von außen betrachte. Ich wollte sehen wie albern ich mich aufführe. Ich stellte eine Videokamera in meinem Zimmer auf und begann mich von außen zu betrachten. Ich war albern und ich war ernsthaft. Kazumi Kanemaki, *1972 in Japan. 1994 studierte er Videokunst am College of Santa Fe, New Mexico. Seit 1997 arbeitet er als Videokünstler. Die Kamera verfolgt die Bewegung seines Körpers und verlangsamt und vergrößert die angedeuteten Bewegungen. Die Vergangenheit existiert nicht mehr, und die Zukunft noch nicht. Aber indem ich diese Erinnerungen und zukünftigen Assoziationen verwende, versuche ich zu entschlüsseln wer du bist. Sind Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit ein und dasselbe? Was ist Vergangenheit? Gegenwart? Zukunft? Tina Gonsalves, Biografie siehe ›Resonate‹, Seite 34. Studies For a Portrait: Tomorrow President People run in the same circle hoping to go up to the upper stage. The road they run should attach to their goal and should be a spiral staircase. But sometimes it is just an endless circle. Reading books and just trying at home won´t let you become a president. But sometimes, people repeat things like that... well, I do. It makes me cry when I am serious and also, it makes me laugh when I see myself from the outside. I wanted to see how silly I am. I set up a video camera in my room and started to look at my life from the outside. I was silly and I was serious... Kazumi Kanemaki, *1972 in Japan. Studied videoart at the College of Santa Fe, New Mexico, in 1994. Has worked as a videoartist since 1997. JP 2001 Mini DV, 11:00 Realisation Kazumi Kanemaki Distribution Kazumi Kanemaki The camera traces the trajectories of his body in motion, slowing down and magnifying the subtle forms of movement. The past is no more, and the future is not yet. But its by using those memories and future associations that I try to decode who you are. Is the future the same as the present and past? What is past? Present? Future? Tina Gonsalves, biography see ›Resonate‹, page 34. AU 2001 Mini DV, 2:40 Realisation Tina Gonsalves Musik, Ton Mark Eden, Tina Gonsalves Darsteller Mark Eden Distribution Tina Gonsalves INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 63 European Premiere Bryan Konefsky German Premiere Laurent Vicente Homo Sapien wawawa.barcelon 1968 machte Bryan Konefsky seinen ersten Film. Es war eine steinzeitliche Biographie, in der er die Hauptrolle spielte. In diesem kurzen Film fällt auf, dass er sehr wild aussieht, weil er sich mit einem Damenpelzmantel, einer Perücke wie ein Höhlenmensch kleidet und sein Gesicht mit Rouge und Mascara angemalt hat. ›Homo Sapien‹ ist eine Hommage an diese erste kinematografische Erfahrung. Bryan Konefsky macht Kurzfilme, die sich mit Fragen der Identität, Normalität, Gemeinschaft und Männlichkeit auseinandersetzen. In den USA wurden seine Filme in The Kitchen, The Knitting Factory, Lace, und im Long Beach Museum gezeigt und in Kanada im Banff Centre for the Arts. Dieses Video drückt die Unfähigkeit aus, das zu beschreiben, was wir sehen oder fühlen. Das Banale der Geschichte verliert sich durch die eindringliche Art und Weise des Erzählers. wawawa.barcelon FR 2001 Mini DV, 4:00 Realisation Laurent Vicente Homo Sapien US 2001 VHS, 3:00 Kamera, Programmierung, Animation Bryan Konefsky, Barbara Sanders Schnitt Bryan Konefsky Musik The Royal Quardsmen Darsteller Bryan Konefsky, Bob Sanders Distribution Bryan Konefsky In 1968 Bryan Konefsky directed his first movie. It was a caveman-bio-pic in which he played the lead role. In this short movie one might note that Konefsky's idea of dressing as a caveman included wearing a woman's fur coat, a woman's wig, and painting his face with rouge and mascara to make him look rough and tough. Homo Sapien is an homage to that first cinematic experience. Bryan Konefsky makes quicky little movies that look at issues such as identity, normality, community and maleness. His work has been screened in the U.S. at the kitchen, the Knitting Factory, Lace, and the Long Beach Museum. In Canada his work has been screened at the Banff Centre for the Arts. Distribution Laurent Vicente This video expresses the power of not being able to describe what we can see or feel. The commonplace of the story is erased by the particular style exacerbated by the narrator. 64 EGOMANIA IN CINERAMA German Premiere Pedro German Premiere Alnoor Dewshi La métamorphose Shush ›Es geht hauptsächlich um einige Momente eines Privat-Stars‹ - die unglaubliche Metamorphose einer Mannes zu einem schwarzen Hund. Pedro, Biografie siehe ›Tarzan Boy‹, Seite 54. Eine imaginäre Galerie von Darstellern mit zusätzlichen Mündern, die mit ihren internen Dialogen kämpfen. Alnoor Dewshi studierte Mathematik & Philosophie an der Universität Bristol, Abschluss mit Auszeichnung. Er hat eine ganze Reihe von innovativen Kurzfilmen gemacht, die von Fernsehsendern und Galerien in der ganzen Welt gezeigt wurden. Er hat gerade zwei neue Filme für eine nationale Tournee des Arts Council/LDFA fertiggestellt. Zur Zeit arbeitet er an dem Kurzfilm ›Spiritual Rampage‹ und einem Feature mit dem Titel ›Ark‹. Er lebt und arbeitet in London. La métamorphose ›That’s merely some moments about a home Star‹ - the incredible metamorphosis of a man in a black dog. Pedro, biography see ›Tarzan Boy‹, page 54. La métamorphose FR 2002 Mini DV, 0:17 Realisation Pedro Distribution Pedro Shush An imaginary gallery of characters with a surplus of mouths wrestle with their internal dialogues. Alnoor Dewshi studied Mathematics & Philosophy at Bristol University, gaining a first class degree. He has a track record of innovative short films and has been purchased by broadcasters and galleries around the world. He has just completed two short films for the Arts Council of England/LFVDA´s national touring program. He is currently making another short called Spiritual Rampage and a feature film called Ark. He lives and works in London. GB 2002 35mm, 1:08 Realisation Alnoor Dewshi Distribution Alnoor Dewshi INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 65 Jan Peters Wie ich ein Höhlenmaler wurde Wie viele meiner letzten Arbeiten wieder ein Tagebuchfilm. Produziert in Koproduktion: abz abbildungszentrum ohg mit dem Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Dort, im Schauspielhaus, habe ich im Januar 2001 im Bereich Bühnenbild hospitiert und gleichzeitig ein wenig gefilmt. Während dieser Zeit bekam ich plötzlich starke Schmerzen im Knie und konnte kaum noch laufen. Mit einigen Schmerztabletten intus humpelte ich eines Abends auf eine Feier im Schauspielhaus. Der Alkohol, den ich auf die Tabletten drauf schüttete, löste Wahrnehmungsstörung mit Zeitverschiebungen aus und ich fragte mich plötzlich: Wenn ich ein prähistorischer Mensch mit Knieschmerzen wäre, würde ich dann nicht von meinem Stamm ausgeschlossen werden, weil ich nicht mehr beim Jagen und Sammeln helfen kann? Einzige Lösung: dem Stamm anbieten, die Höhlenmalereien zu besorgen und dann dafür durchgefüttert zu werden... Jan Peters, *1966, lebt und arbeitet in Hamburg und Paris. Studium der Visuellen Kommunikation an der HfbK Hamburg (1988-99). 1994 Gründung des Filmemacherkollektivs ABBILDUNGSZENTRUM e.V. (seit 2001 ohg). 1997 Stipendium des DAAD für Paris. 1999 Frankreichstipendium des deutsch-französischen Kulturrats bei Light Cone, Paris. 2001 Teilnahme an der Ausstellung Traversees im Museum für Moderne Kunst, Paris. DE 2001 16mm, 38:11 Realisation Jan Peters Distribution Abbildungszentrum Wie ich ein Höhlenmaler wurde Like many of my recent works, this film is another diary film. Produced in coproduction: abz abbildungszentrum ohg and the Deutsches Schauspielhaus in Hamburg. In January 2001, I had an observation visit in stage setting at the Schauspielhaus, where I also managed to film a bit. During this period I suddenly experienced a terrible pain in my knee and could hardly walk. A few pain killers later, I limped one evening to a party at the Schauspielhaus. The alcohol that I poured on top of the tablets triggered off perception disturbances with time differences and I suddenly asked myself: If I were a prehistoric man with a painful knee, would I then be excluded from my tribe because I could no longer help with the hunting and gathering? The only solution would be to offer to do the cave painting in order to earn my food... Jan Peters, *1966, lives and works in Hamburg and Paris. Studied visual communication at HfbK Hamburg (1988-99). 1994 founding of the filmmakers´ collective ABBILDUNGSZENTRUM e.V. (seit 2001 ohg). 1997 grant from DAAD for Paris. 1999 grant from the German-French cultural board. 2001 participation in the exhibition in Museum for Modern Art, Paris. 66 CHAMBERS OF METAMORPHOSIS Christophe Gerard Peter McDonald Annotations Harvey ›Annotations‹ ist das atemberaubend visuelle, poetische und humorvolle Portrait eines einzelnen Mannes und dessen heldenhafter Versuch, jedes kleinste Detail seines Lebens festzuhalten. Kein Ereignis, egal wie unwichtig, relevant oder enfernt, ist zu unbedeutend, als dass es einem Eintrag in dem außergewöhnlichen Tagebuch dieses Mannes entkommen könnte. Indem der Kommentator scheinbar unzusammenhängende Informationen oder Geräusche anderer Leute sammelt, ist er in der Lage einen sich ständig entwickelnden Beitrag über sein eigenes Leben zu sammeln. Seine Tage verbringt er damit, die einfachen Dinge dieser Welt zu genießen: Nudeln schlürfen, über den Rhythmus einer hängengebliebenen Platte staunen. Er bemüht sich durch die Zusammensetzung dieser ungleichen Elemente hinter das Geheimnis des Lebens zu kommen. Christophe Gérard, geboren und aufgewachsen in Frankreich, begann mit Zwanzig in England im Film und Fensehbereich als Regisseur und Produktionsdesigner zu arbeiten. Zudem ist er anerkannter Architekt, der die ›Bruce Nauman‹ Retrospektive und die Ausstellung ›Sonic Boom‹ für die Hayward Gallery, für die bekannten ›Ian Ritchie Architects‹ gestaltet hat. ›Annotations‹ ist sein zweiter Film. Eine finstere Geschichte voller Besessenheit und Einsamkeit von einem Mann auf der Suche nach körperlicher und emotionaler Erfüllung. Erst als er glaubt, sein Ziel erreicht zu haben durch die ungewollte Annäherung seines Nachbarns, beginnt er das schmerzliche, unlösbare Wesen seiner Besessenheit zu verstehen. Peter McDonald hat eine bewegte Vergangenheit. Er startete als Qualitätskontrolleur von Kies im Melton Steinbruch und ist heute erfolgreicher Animation Regisseur im Herzen von Londons dekadenter Szene in Soho. Er machte seinen Master of Arts in Digital Media (mit Auszeichnung) an der Australian Film Television and Radio School. Annotations GB 2001 35mm, 14:00 Realisation Christophe Gerard Kamera Simon Richards Schnitt Mark Richards Musik, Ton Savalas, Colin Broom Darsteller Jonathan Stone ›Annotations‹ is a fourteen minute poetic and humorous portrayal of one man’s heroic attempt to record the minute details of which his life is Distribution made. It explores the collisions between the dif- Poisson Rouge ferent layers of which films are made to create an Pictures innovative narrative - the various layers of a film being the image, the text in and the text off (voice over), written text superimposed on the image and the music and soundscape. The film is based on Christophe Gerard’s own fiction writings, some of which were published in the French literary monthly ›EUROPE.‹ ›Annotations‹ draws us into the fascinating world of a man who considers every single moment of our lives to be an historic one. This stylish, quirky and life affirming film comes from the acclaimed director of ›Drip Drop‹ and the award winning team behind ›The Bell Boy‹ and ›La Lune se Couche‹. Christophe Gérard was born and raised in France. He moved to England in his early twenties and began work in film and television as an art director and production designer. Also a qualified architect, Christophe designed the ›Bruce Nauman‹ retrospective and the ›Sonic Boom‹ exhibition both at the Hayward Gallery, for the distinguished British practice Ian Ritchie Architects. ›Annotations‹ is Christophe’s second film directed and produced. A dark tale of obses- AU 2001 sion and loneliness 35mm, 11:00 about a man searching Regie, Buch for physical and emo- Peter McDonald tional completeness. It Schnitt is only when he thinks Stafford Wales he has achieved this Musik goal through the un- Amanda Brown willing coalescence of Darsteller his neighbour that he Nicholas Hope, begins to understand Lisa Angove the painful, irresolvable nature of his ob- Distribution session. Australien Film, Peter McDonald has a Television & Radio varied past ranging School from a stint as a gravel quality control officer at Melton Quarry to a high flying animation director in the heart of London´s decadent Soho scene. He graduates from the Australian Film Television and Radio School with a Masters of Arts (Honours) in Digital Media. Harvey INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 67 The Quay Brothers Worldpremiere Hendrik John In Absentia Unica ›In Absentia‹ kombiniert gespielte Handlung mit Animation. Das flackernde Licht im Film verweist auf den Geisteszustand dieser Frau, die alleingelassen in einem Raum, wieder und wieder einen Brief mit abgebrochenen Bleistiftspitzen schreibt, während draußen vor ihrem Fenster das Flackern des Lichts ihre Emotionen beschreibt. Der Film ist E.H. gewidmet, die in einer Anstalt lebte und von dort ihrem Mann schrieb. ›In Absentia‹ wurde von Keith Griffiths bei Koninck für die Reihe kurzer Musikfilme ›Sound on Film International‹ der BBC und Pipeline Films produziert. Die außergewöhnlichen Quay Brothers sind zwei der originellsten und meistimitierten Filmemacher der Welt. Die eineiigen Zwillinge sind in Pennsylvania geboren, leben aber zurückgezogen in London, um ihre einzigartigen und innovativen Animationsfilme unter Leitung der Koninck Studios zu produzieren. Als Verehrer des tschechischen Trickfilmmeisters Jan Svankmajer pflegen die Quays eine große Liebe zum Detail, beherrschen den Einsatz von Farbe und Textur und den Umgang mit Kamera und Bildausschnitt atemberaubend. Sie sind Meister der Miniatur, und mit winzigen Bühnenbildern kreieren sie unvergessliche Welten, die Suggestion von Landschaften längst verdrängter Kindheitsträume. Eine Hommage an Unica Zürn. Ruhige, karge Bilder erzählen einige experimentell inszenierte Episoden aus dem Leben dieser faszinierenden und wenig bekannten Künstlerin. Es gibt keine Dialoge, jedoch zahlreiche Anagrammgedichte dieser von einer Schizophrenie gebeutelten Frau. Hendrik John studierte Film am San Francisco Art Institute, an der Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe, sowie an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg (Abschlussfilm). Unica In absentia ›In Absentia‹ combines live action and animation GB 2000 with dazzling use of light to convey the mind- 35mm, 20:00 scape of a woman alone in a room repeatedly Realisation writing a letter with broken off pieces of pencil Quay Brothers lead, while outside her window vistas of ever Musik changing light register her every emotion. The Karlheinz film is dedicated to ›E.H. who lived and wrote to Stockhausen her husband from an asylum.‹ Darstellerin The extraordinary Quay Brothers are two of the Marlene Kaminsky world’s most original and much imitated filmmakers. These identical twins were born in Pennsylva- Distribution nia, but live in London in publicity-shy seclusion, Koninck Prod. making their unique and innovative animated films under the aegis of Koninck Studios. Devotees of the Czech animation maestro Jan Svankmajer, the Quays display a great passion for detail, a breathtaking command of color and texture, and a deft use of focus and camera movement. They are masters of miniaturization and on their tiny sets have created an unforgettable world, suggestive of a landscape of long-repressed childhood dreams. A homage to Unica Zürn. Peaceful, sparse frames relate several experimentally stagemanaged episodes from the life of this fascinating and lesser known artist. There is no dialogue, but numerous anagram poems of this woman suffering from schizophrenia. Hendrik John studied film at the San Francisco Art Institute, at the Karlsruhe College of Design, as well as at the Hamburg Academy of Fine Arts (final film). DE 2002 16mm, 30:00 Regie Hendrik John Kamera Bettina Herzner Schnitt Hendrik John Musik, Ton Joseph Suchy Darsteller Dorothea Ratzel, Martin Kröger Distribution Hendrik John 68 DIVIDE ET IMPERA Tabata Shizuko Andreas Gogol Three Minutes Out Blickzeit Ein dreiminütiges Reisetagebuch basierend auf Film mit einem klarem Konzept und der Kalkulation einer Minute. Die Fotografien in den Händen der Filmemacherin und die Farbe des Hintergrunds... Diese beiden Bilder, eines im Rahmen des anderen, werden zusammengeführt und verwandeln sich. Die Verzögerungen und das Flackern durch die Stoptrick-Animation laufen ebenfalls auseinander. Es ist das Auftauchen ›des Ursprungs von Film‹, das durch eine Serie von Einzelbildern entsteht. Tabata Shizuko, *1972 in Sapporo, Japan. Beschäftigt sich zur Zeit mit Animationsfilmen. Der Film ›Blickzeit‹ bezieht sich formal auf die Struktur und die Montage, zeigt Verbindungen verschiedener Ansätze von manueller und technischer Bearbeitung und ist inhaltlich individuell angelegt. Andreas Gogol, *1968 in Braunschweig. Seit 1983 verschiedene musikalische Projekte. Seit 1996 Mitglied der experimentellen Musikwerkstatt ›StattWerke‹ in Hildesheim, Braunschweig und Hannover. Seit 1997 Studium der freien Kunst an der HBK Braunschweig bei Birgit Hein, Gerhard Büttenbender (Filmklasse). A three-minute travelogue of a film based on a clear concept and minute calculations. The stills in the filmmaker’s hand and the color of their background... These two images, one inside the other in the frame, are looped together and metamorphose. The lags and flickers of live animation entice as well. It’s the appearance of ›the origin of film‹ through a series of stills! Tabata Shizuko, *1972 in Sapporo, Japan. Currently working on animation film. Three Minutes Out JP 2001 Mini DV, 3:00 Realisation Tabata Shizuko Kooperation Uno Manabu, Takahashi Shinobu, Moriya Ayako Aoki Megumi Distribution Image Forum Blickzeit The film ›Blickzeit‹ formally refers to structure and editing, demonstrates connections between various different approaches of manual and technical processing and regarding the contents is individually structured. Andreas Gogol, *1968 in Brunswick. Various musical projects since 1983. Member of the experimental music workshop (Werkstatt) ›StattWerke‹ in Hildesheim, Brunswick and Hanover since 1996. Has been studying fine arts at the Brunswick Academy of Fine Arts with Birgit Hein, Gerhard Büttenbender (film class) since 1997 DE 2001 16mm, 10:00 Realisation Andreas Gogol Distribution Andreas Gogol INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 69 Anne Misselwitz Zwielicht (Twilight) ›Zwielicht‹ ist eine Reise durch das heutige Berlin entlang des ehemaligen Mauerstreifens. Mit ihrem Verschwinden hat die Mauer auch allmählich ihre symbolische Relevanz verloren, was eine Chance ist, dieses Gebiet mit seiner spezifischen urbanen Realität und seinen Potentialen in einem neuen Licht zu betrachten. Der Film erzählt die Geschichte der Mauer anhand von Lichtphänomenen: die Verwandlung von einem hellerleuchteten Streifen in der Mitte der Stadt der plötzlich ausgeschaltet wird und eine dunkle Narbe hinterlässt, bis neue Lichtquellen an verschiedenen Orten und in verschiedenen Formen auftauchen und das Gebiet neu beleuchten. Entlang des Mauerstreifens kollidieren Unsicherheit und Chaos, Mehrdeutigkeit und Gegensätze mit abenteuerlichen und bisweilen kühnen Visionen der neuen Stadt. Der Film stellt diese kontrastierenden Charakterisierungen von verschiedenen Lichtquellen einander gegenüber, verbunden durch die magische Atmosphäre der Dämmerung und die exemplarische Abwesenheit der Mauer als unbeleuchtetem (unberührtem) Raum im Zwielicht: wie ein Mosquito in der Nacht, der immer wieder auf die Lichtquelle zufliegt.‹ Anne Misselwitz, *1977 in Jena. 1997-1998 London College of Printing BTEC Grundstudium, Spezialisierung auf Foto, Video und Animation. 1998-2001 London College of Printing BA in Film & Video, Spezialisierung auf Regie und Kamera. Sommer 1999: ›Device Active‹, Videoinstallation für das Planetarium Jena, tourte auch nach Berlin und Weimar. DE/GB 2001 Beta SP, 12:24 Regie Anne Misselwitz Kamera Grace Gaffney, Jaymz Wong, Anne Misselwitz Schnitt Jaymz Wong Ton Christian Koefoed Distribution Anne Misselwitz Zwielicht (Twilight) ›Twilight‹ is a journey through contemporary Berlin along the former Wall strip. The film is looking at specific light phenomena that used to be employed in that area in contrast to the uses of light that developed over the past 10 years as an allegory to the story of the erection and the fall of the Berlin Wall and the reclaiming of that territory. Uncertainty and chaos, ambiguity and contrast simultaneously coexist with adventurous and at times bold visions of the new city, presenting a unique diversity of forces that collide especially along the former Wall strip. The film juxtaposes these contrasting situations as characterisations of different light sources, unified by the magic atmosphere of dusk and the exemplified absence of the Wall as unlit (untouched) spaces in twilight: like a mosquito at night that keeps flying to the light sources. Anne Misselwitz, *1977 in Jena, East Germany. 19971998 London College of Printing BTEC in Media Foundation Studies, specializing in photography, video and animation. 1998-2001 London College of Printing BA in Film & Video, specialising in direction and cinematography. Summer 1999: ›Device Active,‹ video installation commisioned by Planetarium Jena, toured to Berlin and Weimar. 70 DIVIDE ET IMPERA Thomas Müller Worldpremiere Claudia Kapp i-eye Dolgi Mein Sehen ist rot, so sagt die Reflexion, es ist ein rotes Ding da; aber es ist eins, - mein Auge, mein Sehen ist rot und das Ding. [Hegel] Ein Portrait alltäglicher Gleichzeitigkeiten, Gedächtnis und Gesang. Claudia Kapp, * 1972. Studentin an der HfK, Bremen (Mode; seit 2000 Atelier für Zeitmedien / Freie Kunst). Thomas Müller, *1970 in München. 1992-95 Studium der Kunstgeschichte und amerikanischen Kulturgeschichte an der LMU München. Seit 1995 Cutter. 1996-01 Studium der Visuellen Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel. Abschluss 2001. DE 2001 Beta SP, 2:45 Realisation Thomas Müller Distribution Thomas Müller i-eye Thomas Müler, *1970 in Munich. 1992-95 Studies in Art History and American Cultural History at LMU Munich. Working as Cutter (16mm and Avid). Studied Visual communication at Kassel University of Fine Arts. Master degree in 2001. Dolgi A portrait of daily simultaneousness, vocals and remembrance. Claudia Kapp, *1972. Student at the School of Fine Arts, Bremen (fashion design; since 2000 atelier for new media / art). i-eye DE 2002 16mm, 4:45 Realisation Claudia Kapp Distribution Claudia Kapp INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 71 Christina v. Greve, Carsten Schulz The Dreams Der Film ›The Dreams‹ basiert auf der gleichnamigen Stimmenkomposition in englischer Sprache aus dem Radiozyklus ›Four Inventions‹ von Barry Bermange, 1964. Eindringliche Stimmen berichten von ihren Traumerlebnissen, die um Motive wie Verfolgung, Versinken und Fallen kreisen. Die assoziative, experimentelle Montage von Bild und Ton, die sich der bruchstückhaften Struktur von Träumen bedient, versetzt den Zuschauer in einen eigenen traumähnlichen Zustand. Christina v. Greve, *1968 in Bonn, arbeitete 1990-1995 als 1. Aufnahmeleiterin für diverse Film- und Fernsehproduktionen. 1996-2001 Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln. 1999 Trimester bei Prof. Tony Hill an der University of Derby, School of Art & Design, England. Seit 1997 Zusammenarbeit mit C-Schulz. Carsten Schulz, *1968 in Köln. Arbeitet seit 1990 als Musiker und Filmemacher. Zahlreiche Veröffentlichungen auf CD und LP als C-Schulz. Arbeitet seit 1995 als RegieAssistent beim Westdeutschen Rundfunk für das Studio Akustische Kunst in Köln. 1996-2001 Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln. 1999 Trimester bei Prof. Tony Hill an der University of Derby, School of Art & Design, England. Seit 1997 Zusammenarbeit mit Christina v. Greve. The Dreams GB/DE 2001 35mm, 40:00 Realisation Christina v. Greve, Carsten Schulz Musik, Ton Barry Bermange Distribution Christina v. Greve, Carsten Schulz The Dreams ›The Dreams‹ is based on the original acoustic artwork by Barry Bermange from 1964. The abstraction and representation of people´s dream experience, the furtive fleeting and subtle human presence, inducing the spectators own dream state wandering among images and sound. Christina v. Greve, *1968 in Bonn, 1990-1995 worked as a production manager for several TV & Film productions. 1996-2001 she studied at the Academy of Media Arts Cologne. 1999 she went for an exchange semester to Prof. Tony Hill at the University of Derby, School of Art & Design. Carsten Schulz, *1968 in Cologne. Since 1990 he works as a musician (several releases on CD and LP as C-Schulz). Since 1995 he works as an assistant director at the Studio for Acoustic Art for West German Broadcasting (WDR). 1996-2001 he studied at the Academy of Media Arts, Cologne. 1999 he went for an exchange semester to Prof. Tony Hill at the University of Derby, School of Art Design. Since 1997 he works together with Christina v. Greve. 72 ONCE UPON A TIME German Premiere Jonathan Hodgson Camouflage ›Camouflage‹ untersucht die Erfahrungen von Kindern, die mit einem schizophrenen Elternteil aufwachsen. Der Film beruht auf umfassenden Untersuchungen und vergleicht mit Hilfe von Interviews, Zeichnungen und Animation, Live Aktion und digitaler Komposition eine persönliche Begebenheit mit den Erfahrungen anderer. Jonathan Hodgson, *1960 in Oxford. Abschluss am Royal College of Art, School of Film & T.V. 1985 als M.A.. Zahlreiche Werbefilme für SAAB, die Bank of Switzerland, Bell Atlantic Telecommunications USA und TV-Produktionen for Channel 4 and BBC 2. 1991-1993 Lehrauftrag für Animation an der Filmakademie Baden-Württemberg, Stuttgart. Gründete 1996 ›SherbetProductions‹. Zahlreiche Gastlesungen und Lehraufträge für Animation an diversen Fakultäten wie Liverpool John Moore’s University, Norwich School of Art, WSCAD, Glasgow School of Art, Sunderland Polytechnic, Royal College of Art. Camouflage ›Camouflage‹ explores the experience of the child growing up with a schizophrenic parent. Based on extensive research it compares a personal account with the experience of others, using interviews, drawings and animation, live action and digital composition. Jonathan Hodgson, *1960 in Oxford. Finished Royal College of Art, School of Film & T.V. as M.A. in 1985. Numerous commercials for SAAB, the Bank of Switzerland, Bell Atlantic Telecommunications USA and TV-production for Channel 4 and BBC2. 1991-1993 Lecturer in Animation at Filmakademie Baden-Württemberg, Stuttgart. Set up ›Sherbet‹-Productions in 1996. Numerous visiting lecturing appointments teaching animation at variously educational establishments including Liverpool John Moore’s University, Norwich School of Art, WSCAD, Glasgow School of Art, Sunderland Polytechnic, Royal College of Art. GB 2001 35mm, 7:56 Regie Jonathan Hodgson Kamera Mike Beresford-Jones Animation Tim Webb, Siri Melchior Digitalbearbeitung Donovan Hide Schnitt Tania Trohoulia Darsteller Lydia Pala, Alice Keane, Tom Wallis, Naomi Seekings, David Benson, Jonny Hannah, Kirsten Peebles, Clare Spencer Distribution Sherbet INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 73 Audrius Stonys Viena Alone Sigita, ein sechsjähriges Mädchen, besucht ihre Mutter im Gefängnis. Der Film begrenzt sich auf den Zeitraums der Reise und des Besuches. Dem Filmemacher ist es gelungen, in den Augen dieses Kindes eine Spannung festzuhalten, die gleichzeitig eine ferne und vertrauliche Dimension hat, die Einsamkeit. Um etwas so Dramatisches festzuhalten, musste die Erzählung präzise genau sein und auf verschiedenen Ebenen aufgebaut werden. Der Tag ist in mehrere Schlüsselszenen aufgeteilt, wie das Warten, bevor sie das Haus verlässt, eine Autofahrt, die Pause in einem Café und der Besuch bei ihrer Mutter. Die Art, wie es Audrius Stonys gelingt, eine sensible Wahrnehmung dieser unglaublichen Einsamkeit auf Film festzuhalten, ist meisterhaft. Die schwarz-weißen Bilder vertiefen den Eindruck, dass das Mädchen in einer eigenen Welt lebt. Durch die Windschutzscheibe erhascht man die überbelichtete vorbeirauschende Landschaft. Man gewinnt den Eindruck von Bewegung in einer unbegrenzten und unbestimmten Dimension, ohne Meilensteine. In diesem Film sind die Geräusche wichtiger als der Dialog, das Schweigen des Kindes hat mehr Bedeutung als die unbeantworteten Fragen des Fahrers. (Yann-Olivier Wicht) Audrius Stonys, * 1966 in Vilnius, Litauen. Filmregisseur und Produzent. Studierte am Vilnius Konservatorium Fernseh- und Filmregie 1984-89. Er hat zehn Filme als unabhängiger Filmemacher und Produzent in den litauischen Filmstudios gemacht, dem Studio Kinema und Studio Nominum. ›Viena Alone‹ erhielt den Spezial Preis auf dem Festival in Györ, Ungarn und 2001 den großen Preis des Int. Festivals von Split, Kroatien. LT 2001 35mm, 16:00 Regie Audrius Stonys Kamera Rimvydas Leipus Ton Viktoras Juzonis Schnitt Vanda Surviliene Distribution Audrius Stonys Viena Alone Sigita, a young girl of six, who visits her mother in prison. Within the time it takes to make a journey and a brief visit, the film-maker captures in the eyes of this child a tension reaching out towards a dimension both distant and personal, that of solitude. To obtain such dramatic substance, the narrative is built with precision and at different levels. The day is separated into several key sequences, such as waiting before leaving the house, a car journey, stopping in a café and a visit to her mother. Audrius Stonys masterfully uses the film medium to achieve a sensitive perception of this immense solitude. The black and white images heighten the feeling that the little girl isn’t living in the same world. The overexposure of the landscape flashing behind the car windscreen gives an impression of movement in an infinite and indefinite dimension, one devoid of landmarks. In this film, the sounds count more than the dialogue, the silence of the child counts more than the driver’s unanswered questions. (YannOlivier Wicht) Audrius Stonys, *1966, Vilnius. 1984-1989 studied in Vilnius Conservatoire TV and film direction. Made 10 films as an independent film maker and producer in Lithuanian Film Studio, Studio Kinema and Studio Nominum. Director of photography Rimvydas Leipus. Nyon film festival ›Visions du Reel‹ Public Prize. Gyor film festival ›Mediawave‹ Special Prize. Split International Festival of ›New Film‹ Grand Prix. Film director and producer. 74 ONCE UPON A TIME German Premiere Roz Mortimer Dog of my Dreams Dieses zeitgenösische Bestiarium betrachtet die Beziehung von Mädchen und Hunden aus einem subversiven und ironischen Blickwinkel. Ein Dokumentarfilm, ein langes Gedicht an den Hund, erzählt in einer köstlichen Mischung aus Bildern, Texten und Stimmen von Piero di Cosimo, Joan Baez, Enid Blyton, Virginia Woolf und dem Mädchen von nebenan. In einer Reihe von phantastischen und surrealen Tableaus haben kleine Mädchen ferne Treffen mit großen Hunden während erwachsenen Frauen Geschichten von Haustieren, Unbehagen in der Familie und unterdrückten sexuellen Spannungen erzählen. Schnallt euch an! Es dreht sich alles um Mädchen und Hunde. Die Künstlerin und Filmemacherin Roz Mortimer lebt und arbeitet in London. Sie arbeitete zunächst als Textilkünstlerin und Bildhauerin und fing 1995 an Filme zu machen. Sie interessiert sich besonders für den erweiterten Dokumentarfilmbereich und arbeitet mit zahlreichen Medien: Film und Fotografie, Sound, Installation, Performance und Bildhauerei. Dog of my Dreams This contemporary bestiary takes a subversive and tongue in cheek look at the relationships between girls and dogs. A documentary, a long poem to the dog. As told by a delicious medley of images, texts and voices from Piero di Cosimo to Joan Baez to Enid Blyton to Virginia Woolf to the girl next door. In a series of luscious and surreal tableaux, small girls have distant encounters with big dogs whilst grown women tell their stories of childhood pets, family malaise and repressed sexual tensions. ...hold onto your seats, its all about girls and dogs. Roz Mortimer is a visual artist and film maker who lives and works in London. She initially worked as a textile artist and sculptor before beginning to make films in 1995. She has a particular interest in expanded forms of documentary and her work spans a wide range of media; from film to photography, sound, installation, performance and sculpture. GB 2001 35mm, 11:36 Regie, Buch, Konzept Roz Mortimer Schnitt Roz Mortimer, Brian King Ton Jon Wilkinson, Maciek Hrybowicz Darsteller Georgia Climpson, Danelle Kerley, Jodie McLaren, Taryn McCarthy, Charlotte Andrew, Scarlet Billham, Jodie Mooney Distribution Wonderdog Productions INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 75 Rustyna Edwards Bart Dijkman, Marcel Alberts Sacrum Wasp ›Sacrum‹ ist eine Reise durch die kraftvolle und magische Welt eines Kindes. In einem zeitlosen Familienhaus entdeckt das Kind die bizarre, repetitive und qualvolle Welt der Erwachsenen, die Schatten seiner Erinnerungen, Zukunftsträume und seiner seltsam spielerischen Realität sind. Rustyna Edwards studierte Film und Video am London Institute (BA) und machte ihren Diplom in Choreographie am Goldsmiths College. ›Sacrum‹ ist ihre neueste DV Arbeit. ›Wasp‹ zeigt 7 junge Leute. Wir sind Zeugen ihrer Reaktion auf mehrere traditionelle, existentielle Fragen, die das innere Bewusstsein ansprechen. Aber nach kurzer Zeit wechselt die logische, kausale Umgebung zu einer unberechenbaren, bewussteren Landschaft. ›Wasp‹ ähnelt einem phsychologischen Thriller. Wie ein CNN Bericht mit zusammenstürzenden Twin Towers, und was dann: ›Was denken sie über Macht?‹ ›Sacrum‹ is a journey through the power and magic of a child´s mind, set in a timeless family house, where the child discovers the bizarre, repetitive and painful world of adults that are ghosts of his memories, imaginings of his future and his curious, playful reality. Rustyna Edwards, BA in Film and Video from The London Institute, postgraduate diploma in choreography from Goldsmiths University. ›Sacrum‹ is her recent work shot on DV. GB 2001 Mini DV, 12:00 Drehbuch, Konzept, Regie Rustyna Edwards Kamera, Programmierung, Animation Oliver Manzi Schnitt Jaymz Wong Musik, Ton Roger Low, Jaymz Wong Darsteller Josef Martin, Isobel Ward Distribution Rustyna Edwards Sacrum Wasp ›Wasp‹ shows 7 young people. We witness their responses to several traditional, existential questions, which address the inner conscience. But soon, the logical, causal surroundings change into an unpredictable, more sensible landscape. ›Wasp‹ manifests itself almost like a psychological thriller. Like a CNN report with collapsing Twin Towers..., and then what? ›How do you feel about power?‹ NL 2001 Beta SP, 16:35 Regie Bart Dijkman, Marcel Alberts Drehbuch, Konzept Bart Dijkman Kamera, Programmierung, Animation Guido Sikking Schnitt Rien Valk Musik, Ton Bart Dijkman Darsteller Sarko Nasra, Mirjam du Cloo, Helen Winkelman, Petra Trinidad, David Verwer, Lars Jongerius, Ilse van Sloten, Marcel Alberts Distribution Bart Dijkman Producties 76 LUST AND LOST European Premiere Janet Merewether European Premiere So Yong Kim Contemporary Case Studies A Bunny Rabbit Der Film erzählt meisterhaft vom Klagelied einer dreißigjährigen, heterosexuellen, alleinstehenden Frau. Geschickt eingeflochtene Details unterstreichen die brilliant entworfenen und geschriebenen Szenen. Merewethers gekonnter Einsatz vom Bild im Bild erhöht Spannung und Witz, nicht zuletzt durch die ungewöhnliche, ironische Verknüpfung von ungleichen Quellen (Mireille Juchau). Eine schwarze Komödie in einem experimentellen, grafischen Stil. ›Contemporary Case Studies‹ wirft einen trostlosen Blick auf die Verwirrungen und Irrungen von Liebe und Beziehungen in Sydney um die Jahrhundertwende. Es ist eine schwarze, unromantische Komödie. Mit Hilfe eines grafischen und geistreichen Design-, Filmstils werden Perspektiven moderner Beziehungen in Sydney um die Jahrhundertwende dargestellt. Ich experimentiere mit farbigen Bild in Bild Layouts, die auf die coolen ›Duotone‹ Grafiken anspielen, die man in Publikationen über Inneneinrichtung in den sechziger Jahren findet. Janet Merewether ist Filmautorin, Regisseurin und arbeitet mit Animation und Filmtitelsequenzen für Spielfilme, Dokumentarfilme, Kurzfilme und Fernsehsendungen. Ihre Kurzfilme und Videos wurden international auf einer Reihe von Mainstream- und Experimentalfilmfestivals vorgeführt. Sie hat an preisgekrönten Filmen wie ›The Boys‹ und ›The Diplomat‹ mitgearbeitet. Portrait eines Mannes, der besessen ist von der Frau, von der er geliebt werden will. So Yong Kim wurde in Pusan, Korea geboren und wuchs dort auf. Sie studierte Kunst und machte ihren M.F.A. am Art Institut in Chicago. Zur Zeit Stipendiat in der New York Foundation for the Arts. Ihre Arbeiten wurden in London, Marseille, New York, and Tokio gezeigt. A Bunny Rabbit ›Contemporary Case Studies‹ is an assured and overtly stylised exploration of a 30-something, hetero, single woman´s lament... The series of neatly designed, crisply scripted segments are intensified through the adroit use of small details... Merewether´s adept use of the split-screen exaggerates the tension and humour by forming unusual and ironic connections between disparate sources... (Mireille Juchau) A black comedy featuring an experimental, graphic style. ›Contemporary Case Studies‹ takes a bleak look at the confused nature of love and relationships in Sydney at the turn of the new century. It is an unromantic comedy. This film utilises a graphic and witty design/shooting style to present perspectives on contemporary relationships in Sydney at the turn of the new century. I am experimenting with a colourful, split screen layout, which references the cool ›duotone‹ graphic design to be found in interior design/furniture product publications in the 1960s. Janet Merewether is a writer/director as well as being a designer of motion graphics and film titles sequences for feature film, documentary, short film and broadcast. Her short films and videos have been screened internationally at a wide range of mainstream and experimental festivals, and her design work has featured in award winning films such as ›The Boys‹ and ›The Diplomat‹. AU 2001 35mm, 14:00 Realisation Janet Merewether Key Cast Bronwyn Rennex, Lesley Power, Liz Hughes, Maryella Hatfield, Heather Winter Distribution Australian Film Institute ›A Bunny Rabbit‹ is a portrait of a man who has become obsessed by a woman he wants to be loved by. So Yong Kim was born and raised in Pusan, Korea. She studied art and received her M.F.A from the School of the Art Institute of Chicago. A recent recipient of the New York Foundation for the Arts, Video Artist Grant, she has exhibited and screened her work in London, Marseille, New York, and Tokyo. IS 2001 Mini DV, 5:00 Realisation So Yong Kim Darsteller Danny Tunick, Maggie Hoffman Distribution So Yong Kim Contemporary Case Studies INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 77 Cecilia Lundqvist Jörn Staeger Emblem Depressionismus Der eigentliche Sinn des Video ist es, einen endlosen Machtkampf zu visualisieren, der Teil eines normalen Tagesablaufs geworden ist, in diesem Falle zwischen einem Mann und einer Frau. Der Zuschauer bekommt Vorahnungen von gewaltätigen Handlungen innerhalb der sicheren vier Wände. Ob der Schaden selbst herbeigeführt wird oder nicht, ist offensichtlich eine Frage der Interpretation, da Gewalt nicht wirklich gezeigt wird. Kurz gesagt, der Zuschauer sieht, was er sehen will. Cecilia Lundqvist, *1971 in Eskilstuna, Schweden. Ursprünglich Konstruktionsingenieurin, wechselte sie 1991 zur Kunst. Arbeitet seit 1994 mit Animationvideos, die zahlreich und weltweit gezeigt werden. Zur Zeit lebt und arbeitet sie in Stockholm, Schweden. Drei Menschen, alle drei Kinder von Traurigkeit, geraten voller Aktionismus aneinander. Im Zeichen von Schwäche und Schwermut verengt sich der Horizont immer mehr. Jörn Staeger, *1965 in Berlin, seit 1979 zahlreiche Kurzfilme von 1,5 bis 30 Minuten, seit 1990 Arbeit als freier Kameramann, Filmemacher lebt in Hamburg und Düsseldorf. The main intention with this video is to visualize an endless struggle of power, that has become a part of the normal day routine, in this case between a man and a woman. The viewer gets a premonition of violent acts within the safe walls of home, but if the damage is self-inflicted or not is obviously a question of interpretation, as no actual violence is being shown. Simply put - you choose to see what you want to see. Cecilia Lundqvist, *1971 in Eskilstuna, Sweden. Originally constructing engineer, changing career in 1991 into arts, and since 1994 working with animated videos, which have been screened at numerous occasions worldwide. Currently living and working in Stockholm, Sweden. SE 2001 Mini DV, 2:27 Realisation Cecilia Lundqvist Distribution Cecilia Lundqvist Depressionismus Emblem Three people, all of melancholic character, come to blows with complete actionism. In times of weakness and melancholy the horizon becomes ever narrower. Jörn Staeger, *1965 in Berlin. Numerous short films lasting 1.5 to 30 minutes since 1979. Freelance cameraman and film-maker since 1990. Lives in Hamburg and Düsseldorf. DE 2001 Beta SP, 1:30 Realisation Jörn Staeger Distribution Jörn Staeger 78 LUST AND LOST German Premiere Adam Clitheroe Kerstin Cmelka Lust & Amnesia Mit Mir Eine Frau wacht in ihrem Bett auf. Es ist dunkel. Sie wird beobachtet. Oder war es nur ein Traum? Oder eine Zukunftsvision? Sie ist nicht allein in ihrem Bett. Ein Mann liegt neben ihr - und beide sind nackt und mit Handschellen aneinander gefesselt. Wer ist er? Wo ist sie? Wie ist sie dort hingelangt? Der Mann hat keine Antworten. Er hat auch Amnesie. Sie ziehen sich an - immer noch aneinander gefesselt - und stellen fest, dass sie eingeschlossen sind. Schnell klärt sich das Verhältnis Agressor - Opfer, und die Handlung steigert sich bis zum blutigen Höhepunkt. Dieser kurze Film stellt ein minimalistisches Szenario dar und hinterfragt systematisch, was wir als Publikum von einem Film erwarten. Adam Clitheroe, *1971, lebt als Regisseur und Kameramann in London. Mit seinen Kurzfilmen hat er an nationalen und internationalen Filmfestivals teilgenommen. Als Kameramann hat er für Film und Fernsehen in Japan, Argentinien, den USA und Europa gearbeitet. Vor kurzem hat er als Regisseur an einer Trickfilmserie für Channel 4 Television in Großbritannien gearbeitet. Eine Frau auf einem Bett. Ausgestreckt neben ihr liegt ihr Double, dem sie sich langsam zuwendet, um es zu streicheln, zu küssen, zu lecken, bevor sich die beiden dann ruhig aneinander schmiegen und es wieder dunkel wird. (Isabella Reicher) Eine Rolle Film wurde zweimal belichtet, wobei sich pro Filmdurchlauf jeweils eine agierende Person darstellt. Kerstin Cmelka, *1974 in Möding. Seit 1999 Filmstudium an der Städelschule Frankfurt/Main. Beteiligung an diversen Ausstellungen. A woman wakes in a dark bedroom. She is being watched: or was it a dream? Or a vision of the future? She is not alone in the bed. There is a man with her - and they are naked and handcuffed together. Who is he? Where is she? How did she get there? The man has no answers. He has amnesia too. They get dressed and explore, still handcuffed, and find themselves imprisoned. Soon they assume the roles of aggressor and victim and the action builds to a bloody climax. This short film takes a minimalist scenario and systematically questions everything that we, as an audience, expect from a film. Adam Clitheroe, *1971, is a London-based director and cameraman. His short films participated at many national and international Film-Festivals. As a cameraman he worked for TV-Stations in Japan, Argentina, USA and Europe. Recently he worked as the director of a trick film on Channel 4/ GB. Lust & Amnesia GB 2001 Beta SP, 14:00 B&W, stereo sound Original Super 16 film Realisation Adam Clitheroe Kamera Bruce Jackson Ton Joakim Sundström Darsteller Jon Campling, Kedysha Sassi Distribution Adam Clitheroe Mit Mir A woman is lying on a bed. Her double is stretched out next to her, and she slowly turns to caress it, to kiss and lick it before the two cuddle up to each other and the scene darkens. (Isabella Reicher) A roll of film was exposed twice, thus producing the image of one acting person each time the film ran. Kerstin Cmelka, *1974 in Möding. Since 1999 she studies film at the Städelschule Frankfurt/Main. Various exhibitions. AT/DE 2000 16mm, 3:00 Konzept, Realisation Kerstin Cmelka Distribution Sixpackfilm INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 79 Curtis Burz Wayne Yung, Shawn Durr Living Polaroids - who the fuck is Morrisroe? Chopstick Bloody Chopstick ›Mark Morrisroe war ein Außenseiter in jeder Hinsicht: sexuell, gesellschaftlich und künstlerisch. Nach einer traumatischen und gewaltätigen Kindheit, einer von Prostitution geprägter Jugend, verbrachte er sein Leben in tiefem Misstrauen und ambivalenter Beziehung zu seiner Einzigartigkeit. Letztlich war Morrisroe´s Leben bis zum Schluss verkommen und anarchistisch.‹ Curtis Burz lebt und arbeitet in Berlin. ›Living Polaroids‹ ist seine dritter Film. Er arbeitet als Schauspieler für Bühne, Film und Fernsehen und ist Mitglied des ›Chechov-Ensembles‹ sowie ›Preparartion for Shakespeare‹ Seine Arbeit basiert auf der ost-europäischen Methodik von Stanislawski, Wassiljew und Grotowski. Zahlreiche tote Freunde und ein Paar blutgetränkte Essstäbchen. Ist es möglich, dass unser neurotischer Erzähler der Schuldige ist oder ist es sein mysteriöser neuer asiatischer Freund? Gewinner des Jury Preises für den Besten Kurzfilm auf dem 2001 Chicago Underground Film Festival. Shawn Durr ist Regisseur und Performer und arbeitet in Chicago. Seine Filme erforschen die Schwulenkultur von einem eindeutig alternativen Standpunkt. Ausgefallene, manchmal morbide Kommentare machen sich lustig über schwule Ikonographie, Porn Banalität und Femme-DykeButch Spannungen der Gesellschaft. Seine Homepage ist www.eccentricfilms.com. Wayne Yung, *1971 in Edmonton, Kanada, hat in Vancouver, Hong Kong, Berlin und Hamburg gelebt. Als Schriftsteller, Performer und Videokünstler geht er Fragen zu Rasse und Sexualität aus einem schwul-chinesisch-kanadischen Blickwinkel auf den Grund. Das EMAF Osnabrück hat vor kurzem seine Videos ›Field Guide To Western Wildflowers‹ (2000) und ›Angel‹ (1999) vorgeführt. ›Mark Morrisroe was an outlaw on every front-sexually, socially and artistically. He was marked by his dramatic and violent adolescence as a teenage prostitute with a deep distrust and a fierce sense of his uniqueness.‹ ›Morrisroe’s life was, in the end, messy and anarchic.‹ A documentary and fiction shortfilm about the American photographer Mark Morrisroe, 1959-1989. Curtis Burz lives and works in Berlin, Gemany. ›Living Polaroids‹ is his 3rd film. He also works as an actor for stage and film/tv and is member of ›checkov-group-theatre‹ and ›preparation for shakespeare.‹ His work is orientated at the east-European method of Stanislavsky, Wassiljew and Grotowski. Living Polaroids - who the fuck is Morrisroe? DE 2001 Mini DV, 9:40 Realisation Curtis Burz Distribution Curtis Burz CA 2001 Mini DV, 14:16 Realisation Wayne Yung, Shawn Durr Chopstick Bloody Chopstick Distribution Video Out A string of dead boyfriends and a pair of bloodstained chopsticks. Could our neurotic narrator be the culprit or his mysterious new Asian boyfriend? Winner of the jury prize for Best Short at the 2001 Chicago Underground Film Festival. Shawn Durr is a director and performer based in Chicago. He has appeared in a number of underground classics. His films explore queer culture from a decidedly alternative point of view, offering offbeat, sometimes morbid commentary, poking fun at gay iconography, porn banality and femme-dyke-butch social tensions. His homepage is at www.eccentricfilms.com. Wayne Yung, *1971 in Edmonton, Canada, has lived in Vancouver, Hong Kong, Berlin and Hamburg. As a writer, performer, and video artist, he has explored issues of race and sexuality from a queer Chinese-Canadian point of view. 80 FROM A DIFFERENT ANGLE Tinhoko Jörg Wolff Spatial Lines Abfahrt G.P. 1 cap bon - tunis Ein sanfter melancholischer Grundtenor zieht sich durch dieses zugleich opulent und sensibel komponierte Geflecht aus Grafik, Animation und Video und lässt insgesamt mehr erahnen, als es de facto zeigt. (Norbert Pfaffenbichler) Tinhoko (Tina Hochkogler), *1967 in Wien, seit 1993 Graphik-Design, seit 1998 Beschäftigung mit Computeranimation und Video. Ein Video über das rasche Abkommen vom angesteuerten Ziel. Nur mit Not wird die rettende Leitplanke, die den vermeintlichen Halt geben kann, wiedergefunden. Aber auch sie bringt nicht die erhoffte Rettung. Ein erneutes Abgleiten in den freien Raum steht bevor. Jörg Wolff, *1966 in Bremen. Beginnt 1984 autodidaktisch mit Malerei, Performances, Gedichtlesungen, 1994 Einstieg in 2D- und 3D-Animation, seit 1997 Atelier für Zeitmedien, Hochschule für Künste, Bremen, seit 1999 als Webdesigner tätig. A gentle, melancholy tenor underlies this opulent and sensitively composed fabric of graphics, animation and video, allowing the viewer to suspect more than is actually shown. (Norbert Pfaffenbichler) Tinhoko (Tina Hochkogler), *1967 in Vienna, since 1993 graphic design, since 1998 work with computeranimation and video. AT 2001 Beta SP, 4:00 Realisation Tinhoko Ton H. Kulisch Distribution Sixpackfilm Abfahrt G.P. 1 cap bon - tunis Spatial Lines A video about rapid deviation from the destination being steered towards. The life-saving crash-barrier, which gives us the supposed support, can only be found again with great difficulty. But even the crashbarrier does not lead to the hopedfor rescue. Once again, we are on the brink of sliding off into free space. Jörg Wolff, *1966 in Bremen. Since 84 auto-didactic approach to painting, performance, poem-reading. 1994 first encounter with 2D und 3D Animation, since 1997 Atelier für Zeitmedien, Highschool of Fine Arts, Bremen. From 1999 onwards working as a webdesigner. DE 2001 Mini DV, 1:50 Realisation Jörg Wolff Distribution Jörg Wolff INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 81 Yusuke Takeshi BULL.MILETIC Kyuu You are Here Die Charakteristik des Fischaugen-Objektivs wird hier ausführlich dargestellt. Obwohl wir es wissen, ist es für uns immer noch nicht glaubwürdig, dass wir uns nicht auf einer planen Oberfläche bewegen. Aber in diesem Video können wir es sehen, wir bewegen uns auf einem kugelförmigen Planeten, der Erde. Es ist als ob wir auf einem Ball balancieren. Yusuke Takeshi, *1977. Abgeschlossenes Medienkunst-Studium an der School of Art and Design, TOHOKU University of Art & Design, Japan. Diese Arbeit bezieht sich auf das Messen von Realität oder Realitätserfahrung. Der animierte Text bezieht sich auf eine Karte, während die Bilder der Wüstenlandschaft der Navigationserfahrung zuvorkommen. Der Zuschauer befindet sich in der heiklen Lage zwischen Navigator und Navigiertem. Der Titel ›You are Here‹, deutet auf die Allgegenwart des Einzelnen in der Welt durch verschiedene Medien hin. Gleichzeitig hinterfragt es unsere wahre Stellung in der Welt und unser Naturverständnis durch wissenschaftliche Erklärungen. Synne Bull, *1973 in Oslo, Norwegen. Lebt zur Zeit in San Francisco, Kalifornien. Synne hat sich für ihren Master of Fine Arts am San Francisco Art Institute beworben, wo sie 2000 ihren Kunstabschluss machte. 1998 studierte sie Geschichte und Theaterwissenschaft an der Universität Oslo, Norwegen und 1997 Philosophie und Naturwissenschaften an den Universitäten Oslo und Bali, Indonesien. Dragan Miletic, *1970 in Novi Sad, Jugoslawien, lebt derzeit in San Francisco. 2001 MFA am San Francisco Art Institute und BFA an der Acadamy of Fine Arts in Novi Sad,Jugoslawien. Als Mitglied der Künstler Vereinigung APSOLUTNO zeigte er weltweit Kunstwerke in mehr als 120 Solo und Gruppenaufführungen, sowie auf Festivals und bei Symposien. The characteristic of fisheye lens effect is eloquently expressed. Though we know so well, it is still difficult to believe that we are not standing on a flat surface. But: here we can see that we are standing on a planet, the Earth. It is like we are balancing on a ball. (Yusuke Takeshi) Yusuke Takeshi, *1977 in Chiba, Japan, Master of Art and Design, Visual Communication Design, Tohoku University of Art and Design, Japan. JP 2001 Mini DV, 5:02 Realisation Yusuke Takeshi Distribution Yusuke Takeshi Kyuu US 2001 Mini DV, 5:40 Realisation Synne Bull, Dragan Miletic Kamera, Programmierung, Animation MIAI Abrams Distribution BULL.MILETIC You are Here This piece refers to mapping reality or the experience of reality. The animated text refers to a map whereas the imagery of the desert landscape anticipates the experience of navigation. The viewer is situated in the delicate position between navigator and navigated. The title ›You are Here‹, suggests the individual´s omnipresence in the world by the way of different media. At the same time, it questions one´s true position in the world and understanding of nature through scientific explanations. Synne Bull, *1973 in Oslo, Norway. Currently lives in San Francisco, California. Synne is a MFA candidate at San Francisco Art Institute from where she received her BFA in 2000. She studied History and Theory of Theater at the University of Oslo, Norway, in 1998 and Philosophy and Science Theory at the University of Oslo, Bali, Indonesia, in 1997. Dragan Miletic, *1970 in Novi Sad, Yugoslavia, currently lives in San Francisco. He received his MFA from the San Francisco Art Institute in 2001 and his BFA from the Acadamy of Fine Arts in Novi Sad, Yugoslavia. As a member of the art association APSOLUTNO, he exhibited artwork in more then 120 solo and group shows, festivals and symposia worldwide. 82 FROM A DIFFERENT ANGLE reMi German Premiere Gaetan Massaut uta zet #001 Geometrie und Schrift sind die mittelbaren Medien der Wissenden. Das Unmittelbare von Bildern konstituiert im Gegensatz dazu eine Sprache der (beinahen) Voraussetzungslosigkeit. Die Videomusikarbeiten des Duos reMi Renate Oblak, Visuelles, und Michael Pinter, Akustisches besetzen die paradoxe Position eines Pop für Wissende. (Christian Scheib) Renate Oblak, *1972 in Villach (Kärnten). Seit 1990 diverse Arbeiten (Kostümdesign, Grafik, Malerei, Installationen) mit Schwerpunkt digitaler Sound und Video. Lebt und arbeitet in Wien und Zeist (NL). Michael Pinter, *1969 in Graz (Steiermark). Maler, Autor und Komponist mit Schwerpunkt Sound, Video und Computerkunst. Lebt und arbeitet in Graz, Berlin, Utrecht und Zeist (NL). ›#001‹ ist eine Dokumentation; eine Serie einminütiger Bilder. Eine Aufeinanderfolge von Orten einer Region in Belgien. Scheinbar leblose Landschaften, mit einem Soundtrack unterlegt, verlieren ihre Stille: die Konfrontation zweier Realitäten. Die Erwartung, alle Spannung führt den Zuschauer dazu, zu betrachten, zu sinnieren, zu verstehen. Gaetan Massaut lebt seit 1976 in Brüssel. 1994 Hochschulberechtigung. Mit 15 Jahren Beginn der praktischen Fotoarbeit. Student am La Cambre Institut für Fotografie. ›#001‹ ist sein erstes Video. AT/NL 2001 Beta SP, 5:00 Realisation reMi Distribution Sixpackfilm uta zet Geometry and written language are the intermediary media used by the knowledgeable. In contrast, the immediacy of images constitutes a language of few prerequisites. The musical video works made by the duo reMi - Renate Oblak, visuals, and Michael Pinter, sound - play the paradoxical role of creating pop for the knowledgeable. (Christian Scheib) Renate Oblak, *1972 in Villach (Austria). Since 1990 various works (costume design, graphics, painting, installations) concentrating on digital sound and video. Lives and works in Vienna and Zeist, Holland. Michael Pinter, *1969 in Graz, Austria. Painter, author and composer, concentrates on sound, video and computer art. Lives and works in Graz, Berlin, Utrecht and Zeist, Holland. ›#001‹ is a documentary; A serial stills of one minute each. A succession of places, a region: south of Belgium. Apparently lifeless landscapes with a soundtrack giving away that stillness: the confrontation of two realities. An expectation, a suspension leading the spectator to look for, to imagine, to understand. Gaetan Massaut, born and living in Brussels since 1976. High school degree in 1994. Started practicing photography at the age of 15. Studying the last year photography at La Cambre Institute. ›#001‹ is his first video work. #001 BE 2001 Beta SP, 30:00 Réalisation Gaëtan Massaut Distribution Atelier Jeunes Cinéastes (AJC!) INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 83 Dietmar Offenhuber Bart Dijkman Besenbahn Dhyn Ftejli Das Freeway System in seiner Ganzheit ist heute ein einziger verständlicher Raum, ein schlüssiger Zustand, ein vollkommener Lebensstil. (Reyner Banham) Dietmar Offenhuber, *1973, beschäftigt sich mit Architektur, Animation, Ausstellungen, Environments. 1999 Ehrenvolle Erwähnung beim Preis des Ars Electronica und Erster Preis beim Alias/wavefront-Wettbewerb. Diverse Festivals und Ausstellungen. ›Dhyn Ftejli‹ (›kill your promises, darling‹) erzählt seine Geschichte allein durch Ton und Bilder. Obwohl der Ton wie immer in Dijkmans Erzählungen dominiert, scheinen die Bilder das verbindene Element zu sein. In einer sich wiederholenden Videoschlaufe sehen wir ein Auto auf einer Sandstraße auf uns zufahren, aus unserem Blickwinkel verschwinden und aus der Staubwolke, die es hinterlässt, wieder auftauchen. Die Videosequenz ist mit einer anderen Tonebene bespielt, was dem Film eine neue Dimension und Bedeutung gibt. Ein wahrer Thriller spielt sich vor unseren Augen ab. Auf eine bizarre Art und Weise wird im Epilog ein scheinbar unbekannter estnischer Filmemacher vorgestellt, dem das Video gewidmet ist. (B. Dijkman) The freeway system in its totality is now a single comprehensible place, a coherent state of mind, a complete way of life. (Reyner Banham) Dietmar Offenhuber, *1973, occupies himself with architecture, animation, exhibitions, environments. Honorary Mention Prix Ars Electronica in 1999, 1st prize in the Alias/ wavefront competition in 1999. Various different international festivals and exhibitions worldwide. Besenbahn AT 2001 Beta SP, 9:45 Realisation Dietmar Offenhuber Musik, Ton Sam Auinger, Hannes Strobel (Tamtam) Distribution Dietmar Offenhuber Dhyn Ftejli In ›Dhyn Ftejli‹ (›kill your promises, darling‹) a story is being told by sound and image alone. Although the sound is, as always, dominating in Dijkman´s fiction, here the images seem to be the connecting elements. Put in a repetitive video loop, we see a car driving towards us on a sand road, disappearing out of our sight to re-appear again from out of the cloud of dust it left behind. With every re-appearing of the car, the video sequence is played with a different sound layer, thus adding new dimensions and meaning to it, and a true thriller is revealing before our eyes. In a bizarre way, the epilogue introduces a seemingly unknown Estonian filmmaker, to whom the video is dedicated. (Bart Dijkman) NL 2001 Beta SP, 6:00 Realisation Bart Dijkman Distribution Netherlands Media Art Institute 84 THE LIFE OF AN ARTIST Mike Hoolboom Tom Tom ist ein ›experimenteller‹ Dokumentarfilm in Spielfilmlänge und besteht zum Großteil aus Found Footage. Dies ist klassisches Kino im Sinne von Deja Vu oder Deja Voodoo. Viele Begebenheiten kommen einem allzu bekannt vor, obwohl sie hier die Grundlage für eine äußerst ungewöhnliche Lebensgeschichte bilden. Die Geschichte einer Stadt, New York City, der meist fotografierten Stadt der Welt, bildet den Hintergrund für das Leben von Tom Chomont, einer Schlüsselfigur des New Yorker Untergrunds und einem berüchtigten Videokünstler, AIDS-Kranken und Erzähler. Seine fantastischen Geschichten unterstreichen die verworrenen Bilder und erzählen von Kindesmord, einer Gangsterbraut, Inzest, und einem seltenen weißen Licht, dass er als Lebenslicht ansieht. Jahrzehnte vergehen, Ausschnitte aus Hunderten von Filmen, Archivmaterial, bekannten Hollywoodszenen rauschen in einem hypnotischen Wirbel am Zuschauer vorbei. Dank seiner innovativen Bildebenen ist dies ein Film, der unter die Haut geht. Mike Hoolboom. Seit er vor acht Jahren als HIV positiv diagnostiziert wurde, hat Hoolbooms Arbeit an Intensität gewonnen und erforscht die Abgründe seiner bevorzugten Themen: Sex, Film und Kanada. Hoolbooms 25 Fringe Filme wurden weltweit auf über 200 Festivals vorgeführt und erhielten 30 Auszeichnungen. Im Herbst 1999 wurde ihm als Anerkennung für seine Leistungen im Medienkunstbereich der Toronto Kunstpreis verliehen. Er arbeitet seit vier Jahren mit Video, Single Channel und Installation. Im Herbst 2001 wurde Hoolbooms Buch, Interviews mit Fringe Filmemachern, von Coach House Press veröffentlicht. ›Plague Years‹, eine humourvolle Autobiographie wurde 1998 von YYZ Books herausgegeben. Desweiteren wurden über 100 seiner Artikel in internationalen Zeitschriften und Katalogen veröffentlicht. CA 2002 Beta SP, 80:00 Regie, Buch, Produktion, Schnitt Mike Hoolboom Kamera Caspar Stracke, Mike Hoolboom Schnitt Mark Karbusicky Darsteller Tom Chomont Distribution Mike Hoolboom Tom Tom is an ›experimental‹ feature-length documentary made almost entirely of found footage. This is cinema as deja vu, or deja voodoo, many moments will feel all too familiar, though they´ve been projected now onto the surface of a life to make up this most unusual of biographies. The history of a city, New York City, the most photographed city in the world, operates as a backdrop for the life of Tom Chomont, a key member of the New York underground, a notorious video artist, AIDS sufferer, reconteur. His fantastical stories punctuate the weave of pictures, recounting infanticide, a mobster´s love, incest, and a rare white light, which he imagines as both the beginning and end of all life. As the decades roll past, excerpts from hundreds of films, some archival documents, some well known Hollywood moments, stream past in a hypnotic rush offering a subject whose skin is cinema, whose flesh and blood has been re-made into the picture plane. Mike Hoolboom. In the eight years since he learned he is HIVpositive, Hoolboom´s work has taken on a new urgency, going to the dark places suggested by his favourite themes: sex, movies and the Canadian state. Hoolboom has made twentyfive fringe films which have appeared in over two hundred festivals around the world, garnering thirty awards. In the fall of 1999 he was given a Toronto Arts Award for recognition of his achievement in the field of Media Arts. In the past four years he has worked in video, both single channel and installation work. In the fall of 2001, Hoolboom´s book of interviews with fringe filmers has been published by Coach House Press. He has also published ›Plague Years‹ a tongue in chic autobiography published in 1998 by YYZ Books. He has published more than one hundred articles which have appeared in magazines and catalogues around the world. INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION HISTORY OF CINEMA German Premiere Gustav Deutsch Film ist Eine Frau tritt anfangs aus dem Dunkel. Sie blickt ängstlich in die unwägbare, nachtblau getönte Außenwelt. Was folgt, kommt Schlag auf Schlag, motivisch assoziiert: Es gibt Slapstick (dicke Männer, Stehaufmännchen) und ›Pikantes‹ (damen in Umkleideräumen), Melodramatisches und Aufwühlendes, Albernes und Destruktives. ›Film ist (7-12)‹: eine Bewegungsbilder-Sammlung aus den ersten drei Dekaden des (noch stummen) Mediums: Film ist, nach Gustav Deutsch, unüberschaubar vieles; ein Katalog dessen, was das Kino sein kann, notgedrungen, offen. Eine unbändige Liebe zum Material des Kinos, zur angreifbaren, angegriffenen Filmmaterie ist Deutschs Kompilation anzusehen. Seine Bilder sind liebevoll getönt, zerkratzt oder vernebelt, gestochen scharf oder abenteuerlich patiniert: Der Reiz, den man am instabilen Rohstoff des Kinos finden mag, ist so vielfältig (und letztlich: so unergründlich) wie die Lust am Filmsehen selbst. (Stefan Grissemann) Gustav Deutsch, *1952 in Wien. Zeichnungen seit 1962, Musik seit 1964, Fotografie seit 1967, Architektur seit 1970, Video seit 1977, Filme seit 1981, Töne seit 1981, Aktionen seit 1983 in Österreich, Deutschland, England, Luxemburg, Frankreich, Marokko, Griechenland, Türkei. AT 2002 35mm, 93:00 Realisation Gustav Deutsch Research Hanna Schimek, Gustav Deutsch Musik Werner Dafeldecker, Christian Fennesz, Martin Siewert, Burkhard Stangl Distribution Sixpackfilm Film ist In the beginning a woman emerges from darkness and goes through a door. She glances fearfully into an imponderable exterior shaded midnight blue. What follows occurs rapidly, with related motifs: There is slapstick (fat men and fall guys) and risqué images (women in changing rooms), melodramatic and moving scenes, while others are silly and descructive. ›Film ist (7-12)‹ is a collection of moving pictures from the first thirty years of a medium which was then still silent. According to Gustav Deutsch, film is so many things that a catalogue of what it can be must necessarily remain open. An unbounded love of cinema´s tangible material is obvious in Deutsch´s compilation. His images have been colorized lovingly, some of them are cloudy or scratched, sharp and vivid, or have a fantastic patina. The attractions one might find in the cinema´s unstable raw material are as numerous (and ultimately: as inexplicable) as the desire to watch. (Stefan Grissemann) Gustav Deutsch, *1952 in Vienna. Drawings since 1962, music since 1964, photography since 1967, architecture since 1970, videos since 1977, films since 1981, sounds since 1981, performances since 1983 in Austria, Germany, England, Luxembourg, France, Morocco, Greece and Turkey. 85 86 THE BEAUTY OF STRUCTURE Siegfried A. Fruhauf Zachary Scheuren Exposed Dunkler kann es nicht werden Der Blick des Publikums auf das Szenario bleibt selektiv. Während uns die bewegliche Schablone immer nur kleine Teile des Bildfeldes zur Sicht freigibt, wiederholt sich das voyeuristische Motiv der Narration in unserer eigenen Wahrnehmung. Das Sehen verliert seine Selbstverständlichkeit und gewinnt gerade deshalb an Reiz. (Maya McKechneay) Siegfried A. Fruhauf, *1976 in Grieskirchen (Oberösterreich). Seit 1993 Experimente mit Video und später auch Film. Seit 1995 Studium an der Kunstuniversität Linz, Meisterklasse für experimentelle visuelle Gestaltung. Dunkler kann es nicht werden als diese Stunde, die sinkt mit allen Lasten der Erde, in fremder Nacht ertrinkt... (Gottfried Benn ) The audience´s view of the scenario remains selective. While the moving stencil allows us to see no more than portions of the scene, the narration´s ›peeping tom‹ motif is repeated in our own perception. Sight can no longer be taken for granted and therefore increases in fascination. (Maya McKechneay) Siegfried A. Fruhauf, *1976 in Grieskirchen (Upper Austria). Since 1993 experiments with video and film. Studies at the University for Design in Linz since 1995. In einer dunklen Welt, die um sie zerfällt, wartet Lisa auf ihren Mann, auf die Liebe, auf das Licht. Zachary Scheuren, *1974 in Denver, Colorado, schreibt Musik, studiert Sprachen, und macht Filme. Seit 1995 entwickelt er seine Filme selbst und kennt sich mit der Filmchemie aus. US 2001 16mm, 19:50 Realisation Zachary Scheuren AT 2001 16mm, 9:00 Konzept, Realisation Siegfried A. Fruhauf Distribution Zachary Scheuren Distribution Sixpackfilm Dunkler kann es nicht werden Exposed In a dark world disintegrating around her, Lisa waits for her husband, for love, for the light. Zachary Scheuren, *1974 in Denver, Colorado. Writes Music, studies languages and makes films. Since 1995 he is developing his films on his own and knows the chemical qualities of film. INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 87 German Premiere Sachiko Hayashi, Magnus Alexanderson Stretched in Dark Elektronische Musik und Film, zwei der bedeutendsten Kunstmedien, hatten ihre Anfänge im 20. Jahrhundert. Das Verfahren der beiden Medien war bemerkenswert ähnlich: mit Hilfe von Techniken wie ›Ausschneiden und Einfügen‹, ›Zeitlupe‹ und ›Montage‹ konnten Ton und Bild durch Bandaufnahmen verändert und manipuliert werden. Die Korrespondenz zwischen den Welten von Varese und Stockhausen und der von Vertov und Eisenstein ist vielfältig. ›Stretched in Dark‹ wurde vom State Institute of Concerts (Schwedische Staatsorganisation zur Förderung von Moderner Musik) in Auftrag gegeben. Magnus Alexanderson, *1961, lebt und arbeitet in Schweden. Er ist Komponist und Gitarrist und studierte elektronische Musik und Komposition an der Könglichen Kunstakademie in Stockholm. Seit zehn Jahren konzentriert er sich auf Projekte mit Tänzern, Schauspielern, Schriftstellern und Künstlern. Sachiko Hayashi, *1962 in Tokyo, lebt und arbeitet in Schweden. Master of Arts (MA) in Grafik und Digitale Medien. Weiterführendes Studium an der Königlichen Universität, Kunsthochschule in Stockholm. Arbeitet mit Video, Computergrafik, Webdesign und CD-Rom. SE 2001 Mini DV, 12:35 Images Sachiko Hayashi Musik Magnus Alexanderson Distribution Sachiko Hayashi, Magnus Alexanderson Stretched in Dark Two of the most significant artistic media which started in the 20th century were the moving pictures and electronic music. These media had remarkable resemblances in the way of procedure. Recorded on tape, both sound and vision were able to be converted and manipulated through similar techniques such as ›cut and paste‹, ›slow motion‹, ›montage‹, etc. The correspondences between the worlds of Varese and Stockhausen and those of Vertov and Eisenstein are plenty. Magnus Alexanderson, *1961, lives and works in Sweden. Composer and guitarist, studies in electronic music and composition at the Royal Academy of Music in Stockholm. Focuses have been for the last ten years on collaborational projects with dancers, actors, writers and visual artists. Sachiko Hayashi, *1962 in Tokyo, lives and works in Sweden. Master´s Degree (MA) in Design and Digital Media. Post-graduate studies at the Royal University College of Fine Arts, Stockholm. Works with video, computer graphics, web art and CD-Rom. 88 THE BEAUTY OF STRUCTURE Pierre-Yves Cruaud Myriam Bessette Le silence est en marche Azur Barrieren, die man nicht überwinden kann, begrenzen den mehr oder weniger menschlichen Lebensraum. Wir beobachten die Entwicklung derer, die ein bereits geregeltes Leben führen. Gibt es ein Mitspracherecht? ›Azur‹ ist eine Komposition aus synthetischem Licht und Stimmproben, die eine emotionale Verbindung zum Zuschauer aufbauen will. Myriam Bessette, Mitglied von Perte de Signal, machte 2000 ihrem Abschluss als BFA an der École des arts visuels et médiatiques de Montréal (UQAM). Ihre medienkünstlerische Arbeit umfasst tonorientierte digitale Videoinstallationen und Single channel videos. Ihre ›ätherischen‹ Produktionen basieren auf Computerbildern und Zusammenschnitten ihrer eigenen Stimme. Ihre ersten Videos sind auf vielen internationalen Festivals gezeigt worden. Barriers that cannot be trespassed limit the vital space of more or less human manifestations. We watch the development of already regulated lives. Will voices be heard? Pierre-Yves Cruaud, *1973, 1992-1995 college of cinematography. Editor, first-assistant, scriptwriter of short movies, director of several short films. FR 2001 Mini DV, 3:30 Realisation Pierre-Yves Cruaud Distribution Pierre-Yves Cruaud Le silence est en marche CA 2001 Mini DV, 3:06 Realisation Myriam Bessette Distribution C. Lemay Azur Composition of synthetic light and voice samples, ›Azur‹ tends to establish an emotional link with the spectator. Myriam Bessette, member of Perte de Signal, received a BFA from the École des arts visuels et médiatiques de Montréal (UQAM) in 2000. Her work is directed towards media arts, in which she broaches soundoriented digital video installations and single-channel video. Her ethereal productions consist of computer-generated images and samplings of her voice. Her first tapes have been presented in many festivals. INTERNATIONALE AUSWAHL INTERNATIONAL SELECTION 89 European Premiere Marcus Bergner The Surface ›Es ist ein verstohlener Blick, dessen Aufmerksamkeit immer auf etwas anderes gerichtet ist, um seine eigene Existenz zu verheimlichen. Dieser Blick ist in der Lage, inoffizielle Botschaften zu übertragen, die von Konflikten, Rebellion und Lust handeln.‹ (Vision and Painting. Norman Bryson) Sämtliche Quellen für diese große Filmdecollage, deren 3. Teil ›The Surface‹ ist, stammen von Industrieabfällen der Medien- und Filmabteilung einer Universität. Diese oftmals extrem langweiligen Filme wurden verschiedenen Prozessen der Verwandlung und Entstellung unterzogen und im Anschluss rekonstruiert und reinterpretiert. Flüssiges Papier wurde auf die Filmoberfläche aufgetragen, um verschiedene Bildeffekte zu gestalten. Verschiedene grafische Schablonen und Formen wurden in die Filmoberfläche eingraviert, gekritzelt und eingebrannt, um ungleiche fotochemische Formen und Merkmale der alten Filme freizulegen. Die Filmdecollage provoziert neue Sichtweisen von Bildgestaltung und -wahrnehmung und einen abstrakten Austausch zwischen Filmbild, Raum und Zeit. Stille und plötzlich auftretende Klänge, die von dem gefundenen Filmmaterial stammen, bilden den Soundtrack. Marcus Bergner, *1956 in Melbourne, Australien. Gaststudent an der HBK (Experimental-Filmklasse Alf Bold 81/82) in Braunschweig. Hat über 20 experimentelle Filme gemacht, die in ganz Europa gezeigt wurden. Seit Mitte der 80er Jahre hat er vornehmlich in den Bereichen visuelle Kunst, experimentelle Literatur, neue Formen von Öffentlichkeits- und Performancekunst und als Mitglied der Performance/Sound/Poetic-Gruppe Arf gearbeitet, mit der er im Augenblick eine Folge von Audio-Art Programmen für einen unabhängigen Radiosender in London entwickelt. AU 2001 16mm, 19:00 Realisation Marcus Bergner Distribution Marcus Bergner The Surface ›It is a furtive or sideways look whose attention is always elsewhere which shifts to conceal its own existence, and which is capable of carrying unofficial messages of collusion, rebellion and lust.‹ Vision and Painting. Norman Bryson. All the source material for this grand project in cinematic decollagement, of which this film is the third part, has come from hundreds of historic training and educational films; all of which was found in the industrial waste container of a university´s media and film department. These often brainnumbing films have been put through a process of mutation or disfigurement, and then reconstruction or reinterpretation. Liquid paper was applied to the film frame as a way of batiking the image; and to expose the disparate photo-chemical formulas and qualities of the old stocks various graphic templates and over-forms were inscribed/doodled/burnt into the film: to evoking new conditions for pictorial perception and stimulate a sense of gestaltism and abstractive play between the cinematic figure and it´s spatial/ temporal ground. The soundtrack is either silence or short bursts of sound concrete from the found footage. Marcus Bergner, *1956 in Melbourne, Australia. Guest student of Fine Art and Experimental Film (Alf Bolds class 81/82) at the Braunschweig Art School, Germany. Has made over 20 experimental films which have been screened widely throughout Europe; and since the mid 80s has worked and exhibited extensively within the areas of visual art, experimental literary forms, new publication and performance art, and as a member of the performance/sound poetry group Arf, which is currently developing a series of audio-art programs for an independent radio station in London. 91 Sonderprogramme Special Programmes 92 UNDERGROUND ZERO Jay Rosenblatt, Caveh Zahedi U n d e r g r o u n d Frazer Bradshaw Z e r o Eine Woche nach den Ereignissen des 11. September riefen die Filmemacher Jay Rosenblatt und Caveh Zahedi über 150 Experimental- und Dokumentarfilmer an, um sie zu bitten, einen Beitrag zu diesem kollektiven Filmprojekt zu machen, der sich auf dieses Ereignis und seine Nachwirkungen bezieht. Die Resonanz war überwältigend und diese beiden Programme sind das Ergebnis. Jay Rosenblatt und Caveh Zahedi machen seit über zwanzig Jahren Filme. Beide haben Guggenheim Stipendien bekommen, und beide leben in San Francisco. Ihre Filme wurden im Fernsehen und auf Festivals in der ganzen Welt gezeigt. Seit über zehn Jahren sind sie Freunde und haben zusammen diverse Filme gemacht. The End of Summer Vielleicht sind wir einfach zu groß geworden? Maybe we’re too grown up? 3:00 Robert Edwards The Voice of the Prophet Ein Interview mit Rick Rescorla, einem pensionierten Armee Oberst und Veteranen dreier Kriege. Er war Sicherheitschef bei Morgan Stanley Dean Witter, als dieser 1998 in seinem Büro im 44. Stock des World Trade Centers gefilmt wurde. An interview with Rick Rescorla - a retired Army colonel and veteran of combat in three wars who was the head of security for Morgan Stanley Dean Witter Filmed in his office on the 44th floor of the World Trade Center in 1998. 7:00 Eva Brzeski China Diary (911) China, 11. September 2001. Die Filmemacherin beobachtet vom anderen Ende der Welt aus, wie - kaum eine Meile von ihrer Wohnung entfernt - die Zwillingstürme zusammenstürzen. Sie erkennt ihre enge Beziehung zu diesen Gebäuden und wie New York erschüttert, während das Leben in China einfach weitergeht. One week after the events of September 11th, independent filmmakers Jay Rosenblatt and Caveh Zahedi put out a call to over 150 experimental and documentary filmmakers asking for contributions to a collective film project addressing those events and their aftermath. The response was overwhelming and this two programs are the result. Jay Rosenblatt and Caveh Zahedi have each been making films for over 20 years. They are both Guggenheim Fellowship recipients, and both live in San Francisco. Their films have screened on television and at festivals throughout the world. They have been friends for over ten years, and have co-edited several films together. US 2002 Mini DV, ca. 150:00 Konzeption Jay Rosenblatt, Caveh Zahedi China. September 11th, 2001. The filmmaker watches from across the world as the Twin Towers fall less than a mile from her home. She discovers her deep connection to the buildings as life in New York is shattered while life in China goes on. 12:00 Rob Epstein and Jeffrey Friedman Isaiah’s Rap Ein 14jähriger Musiker und Poet reagiert auf die Attakken in seinem ›TriBeCa‹-Wohnviertel. A 14-year-old musician and poet responds to the attack at his TriBeCa neighborhood. 3:00 SONDERPROGRAMME SPECIAL PROGRAMMES 93 Paul Harrill Laura Plotkin Brief Encounter with Tibetan Monks 21 Auf der Suche nach Frieden in einer Welt der Krisen entdeckt der Filmemacher, dass Beispiele von Gewaltlosigkeit komplizierter zu finden sind, als er dachte. Als Nachwirkung des 11.09. ereigneten sich überall in den USA gewalttätige und rassistische Attacken. ›21 chronicles Niomi‹, ein Brooklyner Bürger erinnert sich an die brutalen Beschimpfungen, die er zehn Tage nachdem die Twin Tower kollabierten erfahren musste. Seeking peace in a time of world crisis, the filmmaker discovers that finding examples of non-violence is more complicated than he anticipated. 5:00 Norman Cowie Scene from an Endless War Eine Auskopplung aus einem Video über Globalisierung, Militarismus und den ›Krieg gegen den Terrorismus‹. An excerpt from a videotape on globalization, militarism and the ›war against terrorism.‹ 2:00 Caveh Zahedi The World is a Classroom Eine Allegorie über den Bush und den Bin Laden in Jedem. An allegory about the Bush and Bin Laden in each of us. 14:00 David Driver A Strange Mourning Am Freitag, den 14. September 2001, versammelt sich eine Gruppe von Leuten an einer Straßenecke von Los Angeles, Kalifornien, um die tragischen Ereignisse der Woche zu betrauern. Dieses leidenschaftliche zur Schau stellen von Patriotismus in dieser Nacht reflektiert die Stimmung, die das Land in den vergangenen Monaten befallen hat. On Friday, September 14, 2001 a group of people gathered on a street corner in Los Angeles, California to mourn the tragic events of that week. The fervent display of patriotism that night reflects the mood that has gripped the nation in the ensuing months. 5:00 In the aftermath of 9/11 many violent and racist attacks occurred through out the USA. 21 chronicles Niomi, a Brooklyn resident who recalls being brutally accosted ten days after the twin towers collapsed. 3:00 Valerie Soe Carefully Taught Ein kurzes Essay als Antwort auf den blinden patriotischen Eifer im Anschluss an den 11. September, erhellt durch die Hollywood-Visionen vom ›American Dream‹. A short essay responding to the blind patriotic fervor following Sept. 11, illuminated by Hollywood visions of the American dream. 4:00 John Haptas and Kristine Samuelson The World As We Know It Intelligente oder nicht-intelligente Bomben, einfach nur Krieg oder nicht, Schuldige und Unschuldige sterben gleichermaßen - wie von jeher, in großer Zahl und jahrhundertelang. Smart bombs or not, just war or not, the guilty and innocent alike are dying— as they always have, in appalling numbers, through the centuries. 4:00 Jay Rosenblatt Prayer Glaube und Angst. Duck´ und versteck´ Dich. Faith and fear. Duck and cover. 3:00 Ira Sachs Untitled Porträts von den Flugblättern, die in den Strassen von New York in den Tagen nach dem 11.9. verteilt wurden. Portraits taken from the fliers posted on the streets of New York in the days following the events. 6:00 94 UNDERGROUND ZERO Chel White Bushra Azzouz New York No News Ein Bildergedicht. Kreiert als Reaktion auf die Ereignisse des 11. September, berührt es die Fragilität des Lebens und die Unverwüstlichkeit des menschlichen Geistes. Die Luft ist ein wiederkehrendes Element, einerseits lebensnotwendig, andererseits eine Quelle von Leid. Keine Nachricht ist eine gute Nachricht. New York is a poem in pictures. Created in response to the events of September 11th, it touches on life’s fragility and the resiliency of the human spirit. Air is a recurring element-essential for life but also a conduit for harm. 5:30 Mark Street Brooklyn Promenade Ich tat das Beste, um meine Kinder vor den Folgen des 11. September zu schützen: ich erklärte vorsichtig, warum die Asche die gesamte Nachbarschaft von Brooklyn einhüllte, drehte den Fernseher ab, wenn die Bilder der explodierenden Flugzeuge auftauchten, drehte die Zeitung mit Bildern des brennenden World Trade Centers auf der Türschwelle um. Aber selbstverständlich wuchs der Horror in Ihnen, trotz all meiner Bemühungen. I did my best to shield my kids from the events of 9/11: mildly explaining the ashes that enveloped our Brooklyn neighborhood, turning off the TV as images of the planes hitting blared, turning over the newspaper as it arrived on our doorstep with shots of the WTC burning. But of course the horror was percolating in them, too, despite my best efforts. 2:39 Cathy Cook No News is good news. 4:28 Barbara Klutinis Ashes to Ashes: the Art of Rebecca Haseltine Eine Künstlerin reflektiert über ihre Reaktionen auf den 11.9., in ihrer künstlerischen Arbeit und ihrer Rolle einer Künstlerin, die das Unglaubliche ausdrückt. A visual artist reflects on her reaction to 9/11, her artistic process, and the role of the artist in expressing the unimaginable. 9:35 Marina Zurkow Parthenogenesis Eine allegorische Mikro-Oper über Herzschmerz und Mitleid. An allegorical micro-opera about heartbreak and compassion. 1:33 Jeanne C. Finley, John Muse Language Lessons Ein Film, der im Labyrinth der institutionellen Bürokratie und in Fremdsprachenübungen die mythische Quelle der Jugend sucht. A film that searches for the mythical Fountain of Youth within a maze of INS bureaucracy and ›foreign‹ language exercises. 9:00 Both Towers Have Fallen Lucas Sabean 1995 lebte ich in Greenpoint, Brooklyn. An einem Ende der Strasse ragten bedrohlich die Zwillingstürme der Union Gas Company. Am anderen Ende, über dem Fluss, standen die majestätischen Türme des WTC und bildeten eine perfekte Aussicht. Innere Freiheit / hat er / von Anfang an / wenn er nur / die Courage aufböte / und sie nutzte / um die innere Erfahrung zu akzeptieren / welche ist / soziale Tragweite. In 1995 I lived in Greenpoint, Brooklyn. At one end of the street I lived on, twin Union Gas towers loomed. At the other end, and across the river, the majestic twin towers of the World Trade Center stood in perfect view. 2:00 End of an Era Inner freedom / he has / from the start / if only / he can summon the courage / and / to use it / accepting that inner / experience / is / of social significance. 6:00 SONDERPROGRAMME SPECIAL PROGRAMMES 95 Cathy Crane and Sarah Lewison Martha Gorzycki Meal Unfurling Eine Radiotalkshow sinniert über Muhammad Attas letzte Mahlzeit. Stumme animierte Bilder stellen die amerikanische Flagge dar, die den wiedererstarkten Nationalstolz symbolisiert. A radio talk show contemplates Muhammad Atta’s last meal. 3:32 Marcia Jarmel Collateral Damage Silent, animated images reconfigure into representations of the American flag, symbolizing the underpinnings of national pride. 2:11 Abigail Severance and Julia Inez Gandelsonas Die Klage einer Mutter über die menschlichen Verluste des Krieges. Wake A mother’s lament about the human costs of war. 3:00 Eine Reise durch New York nach dem 11.9., in den Körper und aus dem Mund des Leids. Nancy D. Kates A post 9/11 journey through New York, into the body, and out the mouth of sorrow. 4:13 Vale of Tears Vale ist das mittelenglische Wort für Tal, meist durchzogen von einem Bach, die zweite Bedeutung ist: die Welt als Jammertal. In der lateinischen Sprache heißt Vale ›stark sein‹. Vale is a Middle English word meaning valley, often crossed by a stream; the second definition is the world as a scene of sorrow. One of the Latin roots of vale also means ›to be strong.‹ 4:00 Thad Povey and The Scratch Film Junkies Drink from the River Als ich nach etwas Trost nach den Attacken suchte, erinnerte ich mich an Lethe, den Fluss der Unterwelt, des Vergessens, aus dem die Seelen trinken sollen. Looking for some solace after the attacks, I remembered Lethe, the underworld’s river of forgetfulness from whose waters souls are required to drink. 3:00 Dan Weir Fear Itself Gray Davis brachte gerade eine Meldung über weitere mögliche Streiks. Ich aß gerade Mittag, schaute auf die Bay Bridge, als mir die Idee für einen Horrorfilm kam. Gray Davis had just issued a warning about the potential for more strikes. I was eating lunch, gazing at the Bay Bridge when I got an idea for a horror movie. 3:13 Rock Ross Merciful and Compassionate? Wie viele weitere Taten des ›vergebenden und mitfühlenden‹ Gottes dürfen wir noch erwarten? How many more acts of a ›merciful and compassionate‹ God can we expect? 4:00 Greg Watkins Awake Letzte Nacht brannte die Scheune nieder. Last night the barn burned down. 0:36 Phil Solomon Innocence and Despair Ein Unterwasserschlaflied für meine Heimatstadt, eine versunkene Kathedrale von Unschuld und Verlust. An underwater lullaby for my hometown, an engulfed cathedral of innocence and loss. 5:25 96 NEW ASIAN CINEMA Ein Schwerpunkt des Festivals beschäftigt sich mit der Medienszene in Asien und speziell in China und Süd-Korea. Die dortige Filmszene ist im Aufbruch begriffen, nicht zuletzt eine Folge der politischen Liberalisierung und wirtschaftlichen Entwicklung, wodurch eine neue selbstbewusste Kunst- und Kulturszene entsteht. Das EMAF bietet eine breit gefächerte Auswahl von Filmen aus diesen Ländern. Darunter auch ein Programm des SeNef-Festivals in Seoul, in dem koreanische Kurzfilme gezeigt werden. This special features current productions from Asia, especially from China and South Corea. The media scene in these countries is in flux, as a result of the political liberalisation and the economic development, which leads to a growing new self conscious art and cultural scene. The EMAF presents a broad spectrum of films from these countries, including a short film programme, which was compiled by the SeNef Festival in Seoul. Übersicht über das Seoul Net Festival Das Seoul Net Festival (SeNeF) ist als internationales Forum anerkannt, bei dem die unterschiedlichsten durch Digitaltechnik neu definierten ›bewegten Bilder‹ sowohl online als auch offline digital hoch gelobt und kritisch gesichtet werden. Seit seiner Gründung im Jahre 2000 hat das Seoul Net Festival sich stets für die Vielfalt digitaler bewegter Bilder eingesetzt, die erst durch neuartige Verknüpfung von Kunst, Technik, Gesellschaft und Kultur entstehen konnten. Mit der Vorstellung innovativer Arbeiten sowohl etablierter Künstler/Mediengruppen als auch junger Talente aus der ganzen Welt hat das SeNeF große Anstrengungen unternommen, jährlich mehr als 200 Arbeiten in einer großen Bandbreite von Kategorien zu präsentieren, wie Erzählfilm, Dokumentation, Experimentalfilm, Animation, interaktive, Flash-/Web-Kunst usw. Das SeNeF würdigt einerseits den konzeptionellen Dreh- und Angelpunkt in den Arbeiten klassischer Meister wie Chris Marker, dem es 2000 die erste Retrospektive Asiens widmete, auf der anderen Seite engagiert es sich in der laufenden digitalen Diskussion, in der ausschließlichen Zusammenarbeit mit der zeitgenössischen Medienszene wie Streaming Cinema, OueDotZero, EMAF, DFilm und Prix Ars Electronica. In seinen Bemühungen, digitale Produktionen aktiv zu unterstützen, schuf das SeNeF sein eigenes Auftragsprojekt Se Nef Digital Fund (SeDif ). Im Rahmen der ersten beiden Ausgaben wurden zwölf Produktionen anerkannt und weltweit auf zahlreichen Festivals vorgeführt. Gerade startet die dritte Ausgabe des Seoul Net Festival. Wir laden Sie ganz herzlich ein zu einer weiteren aufregenden Reise in die durch neuartige Bilder gestärkte Welt der Neuen Medien! Seoul Net Festival Overview Seoul Net Festival (a.k.a SeNef ) is a renowned international showcase in which various moving images newly defined by digital technology are highly celebrated and critically viewed via both the online and the offline in the digital era. Since its inception in 2000, Seoul Net Festival has continually strived for the diversity of digital moving images created under the new paradigm generated by the interconnection of art, technology, society and culture. Introducing innovative works by both well-established artists/media groups and emerging talents around the globe, SeNef has made great endeavours in presenting over 200 works each year in a wide range of categories such as narrative, documentary, experimental, animation, interactive, flash/web art, etc. While fully appreciating the conceptual pivot found in the works by classical masters such as Chris Marker by holding his first Asia retrospective show in 2000, SeNef has extensively engaged in current digital discourse in exclusive conjunction with contemporary media frontiers such as Streaming Cinema, OneDotZero, EMAF, DFilm, and Prix Ars Electronica. In the efforts to actively encourage digital productions SeNef has created its own commissioned project entitled SeNef Digital Fund (SeDif ) and throughout 1st and 2nd editions 12 productions have been successfully recognized and exhibited at various venues worldwide. As the 3rd edition of Seoul Net Festival is about to begin, we wholeheartedly invite you to join another exciting journey into the world of new media strengthened by new images. Solitude; Eternity SONDERPROGRAMME SPECIAL PROGRAMMES 97 Aaron Lim Angel Wir haben unsere eigenen Träume und Ziele. Aber Realität besteht gerade aus Hindernissen. Ein Film, der nach vielen Irrungen und Wirrungen ein Gefühl der Zufriedenheit zeigt, gewonnen aus der Realisierung eines Traumes. Der Regisseur übermittelt die Botschaft, dass wir die Welt nicht nach unserem eigenen Willen kontrollieren können, aber sie erklärt uns manchmal, warum wir in dieser Welt leben. Vorbereitungen für den Film begannen im Dezember 2000 und wurden im November 2001 beendet. ›Angel‹ wurde mit Hilfe der Produktionslinie für die Animation von Spielfilmen fertiggestellt. Aaron Lim: Academy of Art College, SF, CA 1995-1999; MFA Computerkunst am Art College der Kyung-Sung University, Pusan, Korea, 1988-1994; BFA in angewandte Kunst, Auszeichnungen & Ehrungen (CLOCK-3D Kurzanimation) SIGGRAPH 99, LA, CA; 08-13 Aug. 1999: Finalist für Animationstheater Crested Butte Reel Fest, Crested Butte, CO; 12-15 Aug. 1999: 1. Animationspreis für Studenten beim Koreanischen Computerkunstwettbewerb 1999, Seoul, Korea 1999; Großer Preis in Computer Animation Film Action 99, Paris, Frankreich, 2000 KR 2001 DV, 3D-Animation, 6:17 Regie Aaron Lim We have our own dreams and goals. But reality just consists of obstacles. A film showing a feeling of satisfaction gained from realising a dream after many twists and turns. The director delivers the message that we cannot control the world at our own will, but sometimes it explains the reason why we are living in this world. Preparation for the film began in December 2000 and was completed in November 2001. ›Angel‹ adopted the feature film animation production pipeline for its completion. Aaron Lim: Academy of Art College, SF, CA 1995-1999, MFA in Computer Arts at the Art College of Kyung-sung University, Pusan, Korea, 1988-1994 BFA in Applied Arts Awards & Honours (CLOCK-3D Short Animation) SIGGRAPH 99, LA, CA, Aug. 08-13 1999: Finalist for Animation Theatre. Crested Butte Reel Fest, Crested Butte, CO, Aug. 12-15 1999: 1st Prize in Student Animation. Korea Computer Art Contest 99, Seoul, Korea 1999: Grand Prize in Computer Animation. Film Action 99, Paris, France, 2000. Angel Angel 98 NEW ASIAN CINEMA Insung Hwang Kang Sung Hun, Kang June Hyung Fugue Solitude; Eternity Eine Fuge besteht aus zwei oder mehr Melodien, die sich mit einander verweben und Harmonien oder Dissonanzen schaffen. Die Geschichte wird um die Musik herum erschaffen und interpretiert. Als ich ihr zuhörte, gab es einen unmittelbaren Eindruck von Altertum und Zeit, einen Sinn für einen sich ergänzenden Kontrast. Deshalb keimte in mir die Idee, dass in einer Person alle Elemente gleichzeitig existieren. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind ein und dasselbe. Diese Idee wird durch einen jungen Mann vermittelt, der eine Schallplatte auf einem alten Victrola spielt. Insung Hwang, geboren in Korea und aufgewachsen in den Vereinigten Staaten. Sein Hintergrund ist kulturell pluralistisch. Seine akademische Ausbildung umfasst einen Bachelor of Science Abschluss an der Kalifornischen Fachhochschule, San Luis Obispo, wo er Kunst & Design studierte. Als Postgraduierter führte er Studien am interaktiven Telekommunikationsprogramm der New York University durch. Er nimmt zurzeit am MFA Programm für Filmproduktionn der Chapman University teil. Er lebt ohne Katzen in Santa Monica. Auszeichnungen: Nominiert für das beste Featurette, Adobe Digital Cinema Festival. Nominiert für Short Fiction, Seoul Net Festival 2001. Wir sind während unseres gesamten Lebens auf der Suche nach irgend etwas. Was suchen wir und ist es das wert? Ein experimenteller Film verkörpert diese Fragen mit zwei Charakteren und an zwei Orten. Ein Knopf und ein Reißverschluss wollen ihren Horizont erweitern und jemanden treffen. Sie wollen sich von der Realität befreien. Nach vielen Hochs und Tiefs erreichen sie es, einen Traum von Hoffnungen zu erschaffen, aber... Kang Sung Hun, *1973 in Korea, Studium an der Abteilung für französische Literatur und Sprache an der Soong-sil Universität und der Abteilung für Spezialeffekte und visuelle Künste an der SBS Broadcast Academy 2001. Er ist Visual Art Director des Festival de la Chanson Francophone. Kang June Hyung, *1975 in Korea, Studium an der Abteilung Ingenieurbau an der Hong Ik Universität und an der Abteilung für Spezialeffekte und visuelle Künste an der SBS Broadcast Academy. Er ist Visual Art Director von Music shock - broadcast design, und gewann den ersten Preis KOREA beim Breath into the Urban Membrane Architektur Wettbewerb 1999. Fugue We are in search of KR 2000 something throughout DV, b & w, 2:16 our lifetime. What are Regie we looking for, is it Kang Sung Hun, worth pursuing? An Kang June Hyung experimental film embodies these questions in two characters and at two places. A button and zipper want to open their minds and meet somebody. They want to break free from reality. After a series of ups and downs, they manage to create a dream of their hopes but... Fugue A fugue is two or more melodies that intertwine with one another, creating harmonies or dissonance. The story is built and interpreted around the music. When I listened to it, there was an immediate sense of antiquity and time, a sense of contrast that compliment one another. Thus I came up with the idea that in one person, all elements exist together. The past, the present, and future are one and the same. This idea is told through a young man who plays a record on an old Victrola. Insung Hwang: Born in Korea and raised in the United States, Insung Hwang’s background is culturally pluralistic. His undergraduate education includes a Bachelor of Science degree from Cal Poly, San Luis Obispo, where he studied Art & Design. His graduate work includes studies at New York University’s Interactive Telecommunications Programme and current enrolement in Chapman University’s MFA programme in Film Production. He lives in Santa Monica with no cats. Awards: Nominee for Best Featurette by Adobe Digital Cinema Festival. Nominee for Short Fiction by Seoul Net Festival 2001 . US 2000 DV, Fiction, 4:59 Regie Insung Hwang Musik Henry Lim Art Director Troy Junker Kang Sung Hun, *1973 in Korea, educated at the Department of French Literature and Language at Soong-sil University and the Department of Special Effects and Visual Arts at the SBS Broadcast Academy 2001. He is Visual Art Director of the Festival de la Chanson Francophone. Kang June Hyung, *1975 in Korea, educated at the Department of Architectural Engineering at Hong Ik University and at the Department of Special Effects and Visual Arts at the SBS Broadcast Academy. He is Visual Art Director of Music shock broadcast design, and won first prize KOREA at the Breath into the Urban Membrane architecture competition in 1999. SONDERPROGRAMME SPECIAL PROGRAMMES 99 Yohan Kim Jo Se-Heon Cosmic Beauty Communis Drei Menschen leben gleichzeitig beinahe im selben Gebiet auf unterschiedliche Weise. Weil diese drei Menschen, die drei Gruppen von Großstadtmenschen repräsentieren, nicht viele Erfahrungen im Austausch mit Menschen der anderen Gruppe machen, leben sie desinteressiert an der Lebensweise der jeweils anderen. Aber plötzlich ergibt es sich, dass sie jenseits jeder Erwartung die Erfahrung der Unterschiedlichkeit ihres Lebens und ihres Aussehens machen, und die Geschichte nimmt ihren Anfang, als sie spät nachts, am Ende eines Tages in der Großstadt, zufällig die Existenz des Anderen wahrzunehmen beginnen. Yohan Kim, *1967 in Seoul, 1992 Auswanderung in die USA. 1990 Abschluss im Fach Informationstechnologie an der Luftfahrt-Universität Hankuk. 1998 Abschluss in Photographie an der Tyler School of Art, U.S.A., seit 2000: Art Director bei Atoonz, Inc. Die Welt, in der alles sich so schnell bewegt und grenzenlos ausdehnt, scheint kein Platz mehr für Menschen zu sein. Der Film erzählt die ironische Geschichte der zufälligen Begegnung eines Jungen, der ein Baum werden will, mit einem Mädchen, das aus der Vergangenheit kommt. Cosmic Beauty Three people lead different lives at the same time almost in the same area. Since these three people, who represent three groups of city-dwellers, do not have much experience in coming into contact with members of the other groups, they continue to exist without any interest in the lives led by the others. But suddenly it happens that, beyond all expectation, they experience the variety of their lives and appearances. The story starts to unfold when, late one night, at the end of a day in the city, they by chance start to perceive the existence of the others. Yohan Kim, *1967 in Seoul, migrated to the USA in 1992. Completed a degree in Information Engineering at the Hankuk Avitation University in 1990. Final examination in photography at the Tyler School of Art, U.S.A. in 1998. From 2000: Art Director at Atoonz, Inc. KR 2000 DV, 6:02 Regie Yohan Kim Produzent Ryu Kim Fotograf und Künstler Yohan Kim Titel von Sinawe (koreanische Rockband) Illustration Jung-Hyun Lee, Eun-zoo Kim Programmierung Woo-Chang Rhee Communis KR 2001 DV, 9:30 Regie Jo Se-Heon The world, where everything moves so fast and expands without limits, no longer seems to be a place for human beings. The film tells a tale of irony through a chance meeting between a boy who wants to become a tree and a girl who comes from the past. 100 NEW ASIAN CINEMA Linda Kim An Sung-Hee False Poupee The Fan and Me Der unmärchenhafte Weg einer Puppe, animiert durch Zeitlupenaufnahmen. Es gibt eine an Tim Burtons ›A Nightmare before Chrismas‹ erinnernde unnatürliche Schönheit. Da ›False Poupee‹ ›falsche Puppe‹ bedeutet, beschreibt dieser Film unsere Beschränkungen, eine Flucht zu unserem inneren Selbst und den Prozess, von der eingeschränkten Welt der Identität weg zu kommen. Diese Arbeit wurde von Hans Bellmer in Frankreich inspiriert. Jan Svankmajor und die Brüder Quy, tschechische Surrealisten, beeinflussten ›False Poupee‹ in symbolischer und farblicher Hinsicht. Sowohl Zeitlupen- als auch Echtzeitaufnahmen wurden zur Fertigstellung des Films verwendet. ›False Poupee‹ ist die erste von drei seriellen Filmarbeiten. Linda S. Kim, Bachelor of Fine Art in Grafik und Verpackungsdesign 1994-1998, Master of Fine Art im Media Design Programm 1999 des Art Center College of Design (Pasadena, CA) . Es ist ein heißer Sommertag. Während sie einen Computer in ihrem Zimmer installiert, fühlt eine Frau, dass es heiß ist. Neben ihr liegt ein zerbrochener Ventilator. Die Frau versucht, den Ventilator in Gang zu setzen, aber ohne Erfolg; er bleibt stehen, sobald er beginnt, sich zu drehen. Von der Hitze überwältigt, explodiert die Frau schließlich. An Sung-Hee graduierte an der City University des New York Brooklyn College, Kurzfilm 16 mm ›The fly‹ (1997), ›The Pride or the Prejudice‹ (1998), arbeitete bei Stigmata Production False Poupee An unfairy-like path of a doll created by stop-motion shooting using a doll. There is an anomalous beauty reminiscent of Tim Burton’s ›The Nightmare before Christmas‹. Since ›False Poupee‹ means a false doll, this film describes our limitations, an escape to our inner selves and the process of getting away from the restricted world of identity. This work was inspired by Hans Bellmer in France. Jan Svankmajor and Brothers Quy, Surrealists of Czech, affected ›False Poupee‹ in a symbolic and colour sense. Stop Motion and Live Motion both went towards making this film. ›False Poupee‹ is the first film of three serial works. Linda S. Kim, Bachelor of Fine Art in Graphics and Packaging Design 1994 -1998 and Master of Fine Art in Media Design Program 1999 from Art Center College of Design (Pasadena, CA) US 2000 DV, Stop-motion Animation, 6:47 Regie Linda Kim The Fan and Me It is a hot summer day. KR 2001 While fixing a computer DV, 9:48 in her room, a woman Regie feels the hot weather. An Sung-Hee Next to her lies a broken fan. The woman tries to make the fan work, but to no avail; it stops as soon as it starts moving. At last, the woman, overcome by the heat, explodes... An Sung-Hee graduated from the City University of New York Brooklyn College, short 16mm film ›The fly‹ (1997), ›The Pride or the Prejudice‹ (1998), worked at Stigmata Production. SONDERPROGRAMME SPECIAL PROGRAMMES 101 Oh Seung Chul Moon Won-Leep Whenday, Electricfanboy is... Stranger than Seoul Eine Geschichte über einen Kommunikationszusammenbruch im Kommunikationszeitalter. In einer ernstlich verwüsteten Gesellschaft bläst ein neuer Wind. Eines Tages rennt ein Junge mit einem selbstgebauten Windrad durch die Stadt. Jedoch hört das Windrad des Jungen schroff auf sich zu drehen und der Wind hört auf zu blasen. Einige Jahre später steigt der Junge auf ein verfallenes Dach und beginnt Wind mit seinem Ventilator zu machen. K, ein gewöhnlicher Gehaltsempfänger folgt dem Rat eines Radio Diskjockeys und geht am Sonntag zum Zoo, um aus seiner Einsamkeit zu entkommen. Er ist jedoch isoliert unter Familien und Liebenden. Zurück in der Realität geht er zur Arbeit und trinkt mit Freunden. Er besucht seinen Freund, der für ein Labor arbeitet, und hat die Gelegenheit, sich eine Herzzelle durch ein Mikroskop anzusehen. Er fährt durch Seoul und fährt mit dem Bus zurück zu seiner Firma, da sein Auto stehen geblieben war. Er trifft L in einem Bus. Als er zurückkommt, beglückwünscht ihn sein Kollege für die guten Ergebnisse, und die Großstadt Seoul, die er ein paar Tage lang gesehen hat, wird in seinem Gedächtnis wieder wach. Moon Won-Leep beendete sein Studium an der Seoul National University und KAIST, Schwerpunkt Chemie. Studierte Film & Fernsehen an der Temple University. Er war technischer Direktor bei Koreas wichtigen Filmfestspielen (Pusan, Puchon, Chonju). ›Subway‹ wurde auf dem 1. International Film Festival in Pusan gezeigt, ›Stranger than Seoul‹ wurde vom Seoul Digital Fund (SeDif ) unterstützt und auf dem 1. Seoul Net Festival gezeigt. KR 2001 DV, 16 mm, 12:00 Regie Oh Seung Chul Whenday, Electricfanboy is... A story about a communication breakdown in the age of information. In a gravely devastated society, a new wind of change is blowing. One day a boy runs through the city with a home-made pinwheel. However, the boy’s pinwheel abruptly stops and the wind stops blowing. A few years later the boy climbs onto a dilapidated roof-top and starts to make wind with his fan. K, an ordinary salary man goes to the zoo on Sunday following the advice of a radio disk jockey to escape from his loneliness. However, he is isolated among families and lovers. Back to reality, he goes to work and drinks with friends. He visits his friend, who works for a laboratory, and has the chance to look at a heart cell through the microscope. Strolling the city of Seoul, he returns to his company by bus, as his car had broken down. He meets L in a bus. When he gets back, his co-worker congratulates him for the good results, and the cityscape of Seoul he has been seeing for a few days comes back into his mind. Stranger than Seoul KR 2000 DV, 15:30 Regie Moon Won-Leep Moon Won-Leep: Graduated from Seoul National University and KAIST majoring in chemistry. Studied Film & TV at Temple University. He has been working as a technical director for Korea’s major film festivals (Pusan, Puchon, Chonju). His work ›Subway‹ was screened at the 1st Pusan International Film Festival and his ›Stranger than Seoul‹ work was supported by the Seoul Digital Fund (SeDif ) and screened at the 1st Seoul Net Festival. 102 NEW ASIAN CINEMA Hae Chang Heavy Industries ›Chang beschert uns einfache, ironische und KR 2001 hanebüchen witzige begriffliche Parabeln.‹ DV, 12:00 Die SFMoMA (San Francisco Museum of MoRegie dern Arts) Webby Jury beschäftigte sich in Young-Hae Chang ihrer bekannten Freizügigkeit mit solch tadelloser Ironie und Poesie, hauptsächlich mit der allgemeinen sozialen Struktur in ›Young-Hae Chang Heavy Industries‹, was zu wachsender Wertschätzung in der zeitgenössischen koreanischen Kunstwelt geführt hat. Durch die größere Anerkennung in der internationalen Künstlergemeinschaft, z. B. beim ›Webby Awards‹ (dem ›Oscar‹ im Web), hat ›Heavy Industries‹ einen völlig neuen Trend in der Web-Kunst eingeführt, der die direkte Erzählung (sowohl auf Koreanisch als auch auf Englisch bzw. Französisch) mit musikalischen Konventionen, die sich in minimalen Einstellungen entfalten, kombiniert. Obwohl im traditionellen Flash Format ausgeführt, ist es einzig dazu bestimmt, als filmische Web-Kunst erfahren zu werden, ohne jedwede konventionellen Flash-Applikationen (keine Buttons zum Anklicken, kein Raum für User-Eingaben). Deshalb überschreitet ›Heavy Industries‹ sicherlich die Grenze der bisher allgemein bekannten Praxis der Web-Kunst. Young-Hae Chang Heavy Industries (http://www.yhchang.com) veröffentlichte gerade auf seiner Web-Site und auf der Iowa Review Webseite eine Arbeit mit dem Titel ›Orient‹ (http://www.yhchang.com/orient.html) über ein die ganze Nacht andauerndes Trinkgelage unter Geschäftsleuten und Geishas (http://www.uiowa.edu/~iareview/). Sie wurde vom Museum Osaka entdeckt, das eine japanische Version zum Ende dieses Frühjahrs in Auftrag gab. Abgeschlossen wurden auch eine Arbeit mit dem Titel ›The Inland Sea‹ (http://www.yhchang.com/the_inland_sea.html), die die CTHEORY-Webseite zeigt: die Geschichte eines illegalen Immigranten in der Gefängniszelle unter dem Pariser Gerichtspalast, und ein Stück über den 11. September, das Young-Hae Chang Heavy Industries auf seiner eigenen Seite zeigt. Young-Hae Chang Heavy Industries wurde in Seoul von Young-Hae Chang C.E.O. und Marc Voge C.I.O. gegründet. ›Chang presents us with simple, ironic and wickedly witty conceptual parables.‹ The SFMoMA (San Francisco Museum of Modern Arts) Webby Jury. Equipped with such impeccable irony and poetryness, her renowned frankness mainly dealt with general social structure in ›Young-Hae Chang Heavy Industries‹, which has led to a great uplift in the contemporary Korean art world. Better recognised in the international arts community such as the ›Webby Awards‹ (a.k.a. the Oscar on the web), ›Heavy Industries‹ has suggested a whole new trend of web art by incorporating the direct narrative (both in Korean and English/French respectively) with musical conventions unfolded in the minimal setting. Though executed in traditional flash format, it is solely intended to be experienced as cinematic web art without any conventional flash art means in particular (no buttons to click, no places for user input); therefore, ›Heavy Industries‹ certainly blurs the boundary of what web art practice has been generally known as in the past. Young-Hae Chang Heavy Industries (http://www.yhchang.com) has just presented on its website and on the Iowa Review website a piece called ORIENT (http://www. yhchang.com/ORIENT.html), about an all-night drinking party among businessmen and geishas (http://www.uiowa.edu/~iareview/). It was noticed by the Osaka Museum, which decided to commission a Japanese version for the end of this spring. Young-Hae Chang Heavy Industries also completed a piece called THE INLAND SEA (http://www. yhchang.com/THE_INLAND_SEA.html), which the CTHEORY webssite will present. It is the story of an illegal immigrant in the holding cell beneath the Justice Palace in Paris. Young-Hae Chang Heavy Industries has also just completed a piece on September 11, which it will be presenting on its own site. Young-Hae Chang Heavy Industries was founded in Seoul by Young-hae Chang, C.E.O., and Marc Voge C.I.O. 104 NEW ASIAN CINEMA Andrew Cheng Yusu Wu Weungguang Higuchinsky (Akihiro Higuchi) Shanghai Panic (Wo men hai pa) Dance with Farmworkers (He min gong tiao wu) UZUMAKI Spiral... out of this world... Bei, ein junger Mann aus Shanghai, hat seit fast einem Monat Fieber. Er befürchtet, an Aids erkrankt zu sein, und erzählt dies seinen Freunden Kika, Fifi and Casper. Verängstigt verbringen die vier ihre Zeit damit, sich an billigen Drogen zu berauschen. Sie erzählen einander von Selbstmordversuchen und Vertrauensbrüchen. Der Kampf gegen die Angst schweißt sie zusammen. Eine Dokumentation über eine unkonventionelle Performance. Der Proben- und Aufführungsort ist die Werkhalle einer ehemaligen Textilfabrik, die im Zuge der Modernisierung Beijings abgerissen werden soll. Bei, a young man from Shanghai, has had a fever for almost a month. He is worried that he has contracted AIDS, and tells this to his friends Kika, Fifi and Casper. Frightened, the four spend their time becoming intoxicated by cheap drugs. They tell each other about suicide attempts and breaches of confidence. The struggle against the fear welds them together. A documentary about an unconventional performance. The location for the practices and the performance is a disused textile factory that is to be demolished in the course of modernising Beijing. CN 2001 DV, 90:00, OmU Regie Wu Weungguang Distribution Freunde der deutschen Kinemathek UZUMAKI - Spiral... out of this world... Der Geschäftsmann Toshio wird tot in seiner Waschmaschine aufgefunden. Sein Körper ist spiralförmig zusammengerollt. Laut Aussagen seiner Familie war er einige Tage vor seinem Tod von allen Objekten besessen, die eine Spiralform aufwiesen. Der Tod Toshios ist nur der Beginn eines mysteriösen ›SpiralPhänomens‹, von dem das kleine Dorf heimgesucht wird. JP 2000 35mm, 91:00, OmU Regie Higuchinsky (Akihiro Higuchi) Distribution Rapid Eye Movies CN 2001 DV, 87:00, OmU Regie Andrew Cheng Yusu UZUMAKI - Spiral... out of this world... Spiral... out of this world... Japan, The businessman Toshio is found dead in his washing machine. His body is rolled up in the shape of a spiral. According to statements given by his family, shortly before his death he was obsessed by all spiral-shaped objects. The death of Toshio is just the beginning of a mysterious ›spiral phenomenon‹ that descends upon the small village. SONDERPROGRAMME SPECIAL PROGRAMMES 105 KIM Ki-Duk ISHII SOGO The Isle Electric Dragon - 80.000 Volts Das Paradies ist offensichtlich auf die Erde zurückgekehrt: Doch der Schein trügt. Die Bilderbuchlandschaft ist ein Anziehungspunkt für Liebespaare, Abenteurer, Prostituierte, Mörder. Die schweigsame Hee-Jin versorgt sie mit Werkzeug und bleibt für Geld auch mal über Nacht. Der junge Hyun-Shik ist nicht gekommen, um zu angeln. Er mietet ein Floß und versucht sich umzubringen. Hee-Jin rettet ihm in letzter Sekunde das Leben. Zwischen den beiden entspinnt sich ein Verhältnis voller gewaltsamer Leidenschaft und besitzergreifender Besessenheit. Eine grausam-sanfte Liebesgeschichte von Kim Ki-Duk. (Süddeutsche Zeitung) ›Eine Poesie von Trash und Barock... Gehirnwindungsstraffend durchgeknalltes Kino der dritten Art...‹ Programm Filmfest Hamburg ›Ein Feuerwerk an aberwitzigen Ideen: laut, schrill, grell - der titelgebende Stromstoß für Augen, Ohren und Verstand.‹ Jörg Stodolka, Splatting Image KR 2001 35mm, 82:00 Regie, Drehbuch KIM Ki-Duk Darsteller Suh Jung, Yoosuk Kim Distribution Rapid Eye Movies The Isle Paradies obviously has returned back to earth. But the appearences are deceiving. The scenery attracts lovers, adventurers, prostitutes, murderers. The silent Hee-Jin provides them with tools and stays for the night when she is paid for it. The young man Hyun-Shik did not come for fishing. He rents a float and tries to kill himself, but Hee-Jin saves his live in last second. An affair of violent passion and obsession starts. A terrible gentle love story by Kim Ki-Duk. (Süddeutsche Zeitung) The Isle Electric Dragon - 80.000 Volts ›Poetry of trash and baroque... mind-blowing crazy cinema of the third kind...‹ Programme of the Filmfest Hamburg ›A fireworks display of mad ideas: loud, brash, dazzling – the title-giving electric shock for the eyes, ears and mind,‹ Jörg Stodolka, Splatting Image. JP 2000 35mm, 55:00 Regie, Drehbuch ISHII SOGO Darsteller Tadanobu Asano, Masatoshi Nagase Distribution Rapid Eye Movies 106 VIRTUAL ACTOR Taxandria Virtual Actor oder Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Virtual Actor or How real is reality? Der Mensch hat schon immer geträumt. Seine Geschichte bewegt sich zwischen Wirklichkeit und Irrealem, als bedürfe es irrationaler Elemente, um die Zwänge und Beschränktheiten des Alltäglichen zu beherrschen oder sogar zu überwinden. Das Kino hat sich in über 100 Jahren zu einem der expliziten Elemente für Träume prädestiniert. Filme bieten dank der Entwicklung der Digitaltechnik heute mehr denn je die geradezu fabelhaft gewordene Möglichkeit, die Wirklichkeit zu verändern und das vermeintlich Unwirkliche zu zeigen. Und so stellt sich die Frage: wo bleibt der Mensch in der veränderten Wirklichkeit des Films - als Bild/Sein oder Abbild/Schein? Man muss nicht zu Plato zurückgehen, um der menschlichen Angst vor einer möglichen Diskrepanz zwischen Schein und Sein nachzuspüren. So waren es die Philosophen des Poststrukturalismus, die dem Vordergründigen, dem Schein an sich, den Wert einer eigenen Wirklichkeit zuschrieben. Mit der Verzögerung einiger Jahrzehnte haben diese Überlegungen das zeitgenössische Kino erreicht. Mit Produktionen wie ›MATRIX‹ oder ›eXistenZ‹ sind die Grenzen zwischen innen und außen, echt und unecht, endgültig aufgehoben. Der Traum vom Homunkulus, dem vom Menschen gebildeten neuen Menschen, scheint in greifbare Nähe gerückt. Aber bisher sind ›MAX HEADROOM‹, ›Neo‹ oder ›Aki Ross‹ zwar interessante aber eher noch unvollkommene Versuche, ein menschliches Filmwesen zu schaffen. Das Programm ›Virtual Actor‹ wird von einer Seminarreihe begleitet (siehe ›New Media in Art and Culture - Congress‹ in diesem Katalog). Man has always dreamed. His history moves between reality and the unreal, as if it required irrational elements to be able to handle or even overcome the pressures and restrictions of everyday life. Over 100 years, the cinema has developed into one of the explicit elements of dreams. Thanks to the development of digital technology, films now more than ever offer the almost magical possibility of changing reality and showing the imaginary unreal. And so the question arises: where is the human being in the altered reality of film – as an image/being or reflection/appearance? One does not need to go back to Plato to observe the human fear of a possible discrepancy between appearance and reality. It was the same with the philosophers of post-structuralism, who assigned the foreground, appearance in itself, the status of a reality in its own right. After a delay of a few decades, these considerations have reached contemporary cinema. With productions such as ›Matrix‹ or ›eXistenZ‹ the barriers between inside and outside, real and unreal, are finally removed. The dream of the homunculus, the new humans formed by humans, seems to have moved within reach. But up until now, ›Neo‹ (Matrix) or ›Aki Ross‹ (Final Fantasy) have been interesting but rather imperfect attempts at creating a human film-being. (Alfred Tews) The programme ›Virtual Actor‹ is accompanied by a serial of talks (see ›New Media in Art and Culture - Congress‹ in this catalogue). SONDERPROGRAMME SPECIAL PROGRAMMES 107 Raoul Servais Hironobo Sakaguchi, Motonori Sakakibara Taxandria Final Fantasy – The Spirits Within Der Leuchtturmwärter zeigt dem königlichen Prinzen am Meer eine andere Welt: Taxandria, ein phantastisches Land, ein surrealistischer Staat, dem keine Stunde schlägt. Der belgische Animationsspezialist Servais hat reale Schauspieler in seine Traumgefilde eingebracht. Durch die Computertechnik Toccata inszeniert, wandert Mueller-Stahl zwischen skurril gezeichneten Bildern und pittoresk fotografierter Meerlandschaft in seiner Doppelrolle als Gefahrenhüter des Ozeans und taxandrinischer Staatsminister in ›kafkaesken‹ Phantasien. Der einst blaue Planet ist im Jahr 2065 vollkommen verwüstet, und nur wenige Lebensformen existieren noch in den bunkerähnlichen Städten. Als eine Invasion feindlicher Aliens auch den letzten Rest der Menschheit bedroht, versucht die Wissenschaftlerin Aki Ross mit Hilfe ihres Mentors und einer Kampftruppe die Katastrophe abzuwenden, doch es wird ein Wettlauf gegen die Zeit. Der Film zum erfolgreichen interaktiven Computerspiel, bei dem alle Figuren computergenerierte Darsteller mit lebensechten Zügen sind. A lighthouse keeper. He shows the royal prince another world: Taxandria, a fantastic country, in which time seems to play no role. The Belgian animation specialist Servais has brought real actors into his dream realm. Produced using Toccata computer technology, MuellerStahl wanders between bizarrely drawn images and picturesquely filmed sea-scapes in his dual role as custodian of the oceans and Taxandrian secretary of state in his dark fantasies. Taxandria DE/BE/FR 1995 35mm, 80:00 Regie Raoul Servais Darsteller Armin Mueller-Stahl, Andrew Sachs u. a. Distribution Bibo TV In the year 2065, the once-blue planet is totally desolate and only a few life forms still exist in cities made of bunkers. As an invasion of hostile aliens threatens the last humans, the scientist Aki Ross tries to avert the catastrophe with the help of her mentor and some combat troops - a race against time. The exciting film of the successful interactive computer game, in which all the characters are computer generated actors with realistic features. JP/US 2001 35mm, 106:00, OmU Regie Hironobo Sakaguchi, Motonori Sakakibara Distribution Columbia 108 VIRTUAL ACTOR Simon West Terry Gilliam Lara Croft - Tomb Raider Brazil Britische Adelstochter, Abenteurerin und Archäologin Lara hat immer noch nicht den frühen Tod ihres Vaters überwunden. Als sie in einer versteckten Uhr eine verschlüsselte Nachricht ihres Vaters entdeckt, macht Lara sich auf die Suche nach einem geheimnisvollen Artefakt, mit dem man Zeit und Zukunft beherrschen kann. Im Wettlauf mit dem mystischen Geheimbund der ›Erleuchteten‹ führt eine wilde Odyssee sie von England nach Kambodscha und Sibirien bis zu ihrem Vater. Sam Lowry ist ein kleiner, eifriger Buchhalter im Dienste des Innenministeriums. Bis er entdeckt, wie verachtend und kontrollierend die Bürokratie die Bürger des Landes behandelt und sich in den Untergrund absetzt. Dort begegnet Sam seiner Traumfrau Jill und beginnt mit ihr gemeinsam einen Feldzug gegen das System und seinen Vater, der es mit entwickelt hat. Ein visuelles Fest gespickt mit optischen und technischen Effekten und dem bitterbösen Humor der Monty Pythons. Actually, Sam Lowry is unfortunately everything but a hero. That is, until the small, hard-working accountant in the service of the Home Office discovers the contemptuous and authoritarian way in which the bureaucracy treats the citizens. Lowry is horrified and enters the underground. There, he encounters the woman of his dreams, Jill, and together with her begins a campaign against the system and his own father. A visual feast packed with optical and technical effects and the wicked humour of Monty Python. Lara Croft - Tomb Raider US 2001 35mm, 90:00 Regie Simon West Darsteller Angelina Jolie, Iain Glen, Daniel Graig Distribution Concorde England, Cambodia, Siberia: Adventurous stops on the travels of the British archaeologist Lara, on the search for her supposed-dead father. After she finds a message locked in a hidden watch, Lara comes across a mysterious artefact with which one can control time and the future. In a race with the mystical secret society of the ›enlightened‹ she embarks on a wild odyssey around the world. The all-important question is: Is her father still alive? Brazil GB 1984 35mm, 142:00 Regie Terry Gilliam Darsteller Jonathan Pryce, Robert De Niro, Michael Palin u. a. Distribution Fox SONDERPROGRAMME SPECIAL PROGRAMMES 109 Rintaro David Cronenberg Osamu Tezuka’s Metropolis eXistenz Angelehnt an Fritz Lang’s Stummfilm-Klassiker von 1927 und dem legendären MANGA-(Comic) von Osamu Tezuka aus den 40er Jahren, einem der ersten modernen MANGAs. ›Osamu Tezuka´s Metropolis‹ ist ein Animationsfilm von zwei der renommiertesten MANGA-Künstler der heutigen Zeit: Katsuhiro Otomo (›Akira‹) und Rintaro (›X‹, ›Galaxy Express 999‹). Die Geschichte spielt in einem futuristischen Stadtstaat. Der Detektiv Shunsaku Ban und sein Assistent Kenichi, suchen einen exzentrischen Wissenschaftler. Dr. Laughton will eine vollkommene Robotergeneration schaffen, und sein unschuldig aussehendes High-TechMädchen Tima soll die Weltherrschaft an sich reißen. ›Osamu Tezuka´s Metropolis‹ ist eine neue imposante MANGA-Verfilmung mit einem spektakulären visuellem Stil, und was Tezuka schon in den 40er Jahren zum Thema künstliche Intelligenz erfand, ist aktueller denn je. Das transvirtuelle Computerspiel ›eXistenZ‹ ist die neueste Kreation der Designerin Allegra, in dem der Spieler sich per ›Nabelschnur‹ tief versenkt. Die Grenzen der Realität verwischen. der künstlich generierten Phantasiewelt wird Tür und Tor geöffnet. Ein skurriler Trip, mit schleimig pulsierenden Spielkonsolen à la Cronenberg, die alles übertreffen, was sich ein Mensch bisher dafür ausgedacht hat. ›Die Vorstellung, ein Spiel direkt an das Nervensystem des Spielers anzukoppeln, war für mich die logische Konsequenz der Tatsache, dass man sich beim Computerspiel eyephons aufsetzt.‹ (Cronenberg) The film is based on Fritz Lang’s silent film classic from 1927 and the legendary MANGA-(comic) by Osamu Tezuka from the 40s, one of the first modern MANGAs. ›Osamu Tezuka´s Metropolis‹ is an animated film by two of the most renowned presentday MANGA artists: Katsuhiro Otomo (›Akira‹) and Rintaro (›X‹, ›Galaxy Express 999‹). The story takes place in a futuristic city-state. The detective Shunsaku Ban and his assistant Kenichi are looking for an eccentric scientist. Dr. Laughton wants to create a perfect generation of robots, and his innocent-looking high-tech girl Tima is intended to seize world-mastery. ›Osamu Tezuka´s Metropolis‹ is a new, imposing MANGA film production with a spectacular visual style, and what Tezuka had already thought up in the 40s on the subject of artificial intelligence is more up-to-date than ever. JP 2000 35mm, Animation, 107:00, OmenglU Regie Rintaro Distribution Metropolis eXistenz The player is connected to the computer through a type of umbilical cord. Only in the film ›eXistenz‹, of course. The film is about a trans-virtual computer game, that has been developed by the designer Allegra. And what it is like when human and machine enter into symbiosis: The limits of reality blur, and the door is opened to an artificially generated fantasy world. A bizarre trip, with slimily pulsing game consoles à la Cronenberg, which go beyond everything that a human has ever come up with before. ›The idea of coupling a game directly to the nerve system of the player was for me the logical consequence of the fact that one puts on eyepieces to play computer games.‹ (Cronenberg) GB/CA 1999 35mm, 100:00, OmU Regie David Cronenberg Darsteller Jennifer Jason Leigh, Jude Law, Willem Dafoe, Ian Holm Distribution Kinowelt 111 Retrospektive Retrospective 112 AL RAZUTIS INTERVIEW D r e i J a h r z e n t e d e s Z o r n s Ein Interview von Mike Hoolboom mit Al Razutis T h r e e D e c a d e s o f R a g e An interview by Mike Hoolboom with Al Razutis 98.3 KHz: Bridge at Electrical Storm Al Razutis ist ein kanadischer Ikonoklast, ein Künstler, der dazu verholfen hat nicht weniger als zwei Verleihe an der Westküste, eine kurzlebige Vereinigung von kanadischen Filmkünstlern, eine Produduktionskooperation und Zeitschriften über Fringe-Film und Holographie zu gründen. Nicht zuletzt hat er eine Rolle in dem weit veröffentlichten Kampf mit Ontarios Zensurausschuss gespielt. Neben zahlreichen Performances, Gemälden, Hologrammen und Intermedia Produktionen hat er an die vierzig Filme und Videos vollendet. Obwohl er sich seit Jahren für eine sichere und institutionelle Basis für alle Aspekte des Fringe Films einsetzt, ist er besser für seine anti-institutionelle Haltung bekannt. 1986, bei der Eröffnung eines neuen Künstler betriebenen Kinos, gab Razutis eine seiner unvergesslichen Performances. Vor einem schockierten Publikum zückte er eine Sprühdose und sprühte auf die brandneue Leinwand, ›Die AvantGarde spuckt ins Gesicht institutioneller Kunst‹. Die Leinwand war für immer ruiniert. Durch seine Filme ist er seit langem als Papst der Collage bekannt. Er plünderte den Müll des Sunset Boulevard und ordnete geduldig Momente der Filmgeschichte um, um ihnen eine neue Aussagekraft zu geben. Diese sind in zwei seiner besten Arbeiten zusammengetragen: ›Visual Essays‹ ist ein Augenschmauss und eine Hommage an den Stummfilm; ›Amerika‹, eine drei Stunden lange achtzehnteilige Oper, serviert Sex und Tod in einer schäumenden Medienlandschaft. Die Fähigkeit sich zu erinnern hat noch nie so gefährlich ausgesehen. [...] Al Razutis is a Canadian iconoclast, an artist who was instrumental in forming two West Coast film distributors, a shortlived union of Canadian film artists, a production co-op, magazines on fringe-film and holography, and who played a role in a much publicized battle with Ontario´s Board of Censors. He has completed some forty-odd films and videos alongside various performances, paintings, holograms, and intermedia productions. While he has worked hard over the years to secure an institutional base for all aspects of fringe cinema, he is better known for his anti-institutional stance. In 1986, at the opening of a new artist-run movie palace, Razutis gave one of his unforgettable performances. Before a shocked crowd he wipped out a spray can and scrawled, ›The avant-garde spits in the face of institutional art‹ on the brand new screen, ruining it forever. His filmwork has long established him as the sultan of collage. Rifling the junk bins of Sunset Boulevard he has patiently reordered moments from the history of cinema and allowed them to speak again in startling new ways. These have been compiled in two of his finest moments - ›Visual Essays,‹ which offers a retinal massage to silent cinema, and ›America,‹ a three-hour, eighteen-part opera which serves up sex and death in a frothing mediascape. The ability to remember has never looked more dangerous. [...] RETROSPEKTIVE RETROSPECTIVE AR: In den späten sechziger Jahren gründete ich ein Underground Kino in UC Davis, das zwischen Sacramento und San Francisco lag. Dort habe ich meinen ersten Film gemacht - ›2 X 2‹ (17 Min., 1967)- ein Film für zwei Leinwände, der sich ganz offensichtlich auf Conner und Warhol bezieht. Er handelte von Sex, Drogen und Rock´n´Roll , ein typisches Thema der Sechziger Jahre. [...] Meine Freundin entschloss sich zurück nach Vancouver, Kanada zu gehen. Wir fuhren 1968 hoch. Ich schloss mich einer Organisation namens Intermedia an, die ein vierstöckiges Lagerhaus in der Beatty Street hatten. Künstler jeder Disziplin arbeiteten dort - vier Stokkwerke voller freier Ateliers, Bildhauer, Tänzer und Maler. Alle verrückten und innovativen Arbeiten kamen von dort. Obwohl alle davon überzeugt waren, dass sich dort niemand etwas anschauen würde, überzeugte ich die Künstler davon, dass ich an Wochenenden Untergrundfilme zeigen könnte. Ich buchte den zweiten Stock für samstags und sonntags, versprach für alles zu zahlen und im Gegenzug alle Einnahmen zu behalten. Wir nahmen jedes Wochenende Hunderte von Dollars ein - die Leute kamen in Scharen. [...] Von diesen Einnahmen war ich in der Lage, meine Filme selbst zu finanzieren. [...] Ich machte eine Reihe von Filmen - ›2 x 2‹ wurde zu ›Inauguration‹ (17 min, 1968); ›Circus Show Fyre‹ (7 min, 1968), ein Film über das Zirkusspektakel, arbeitete mit vier sich überlagernden Bildebenen; ›Black Angel Flag... Eat‹ (17 min, Stummfilm, 1968) ist ein weitgehend schwarzer Vorspann mit sehr sporadisch auftretenden Aufnahmen, so dass man nicht weiß, wann der Film zu Ende ist; und dann war da noch ›Poem: Elegy For Rose‹ (4 min, 1968), in dem es um ein auf Celluloid geschriebenes Gedicht geht. Ich hasste überflüssige Arbeiten, das war Teil meines Anspruchs, gegen institutionelle Kunst zu opponieren. [...] 113 AR: In the late sixties, I started an underground cinema at UC Davis, which is between Sacramento and San Francisco. [...] I made my first film there - ›2 X 2‹ (17 min., 1967), a dual screen film obviously related to Conner and Warhol. It dealt with sex, drugs and rock´n´roll, a typical topic in the sixties. [...] I hooked up with an organization called Intermedia which had a fourstorey warehouse on Beatty Street comprised of artists of all disciplines – four floors of free studios, sculptors, dancers, painters. Anybody who was doing crazy, innovative work was doing it there. I convinced them that I could run underground films on the weekend and they said nobody here comes to anything. I asked for the second floor Saturday and Sundays, promising to pay for everything, and I would keep the proceeds. We made hundreds of dollars every weekend - the place was packed. [...] From the money I made showing these films I financed my own films. [...] I made a number of films - ›2 x 2‹ became ›Inauguration‹ (17 min 1968); ›Sircus Show Fyre‹ (7 min 1968), a film about the spectacle of the circus using four layers of superimposition; ›Black Angel Flag... Eat‹ (17 min silent 1968) which is mostly black leader with very intermittent shots, so you don´t know when the film is over; and ›Poem: Elegy For Rose‹ (4 min 1968) which featured a poem written on celluloid. I hated redundant work, which was part of my take against the institution of art. [...] MH: Gab es einen Bruch zwischen formalen und politischen Bewegungen? AR: Es gab überhaupt keinen Bruch; das war es ja, was zum einen merkwürdig und zum anderen wunderbar war. [...] Nimm zum Beispiel einen Film wie ›Lapis‹ von James Whitney. Er ist ein computergrafisches Mosaik zu Sitarmusik, ein abstrakter Film, der wie eine Meditation auf einen Bewusstseinszustand wirkt. Er externalisierte das, was so manche auf einem LSD-Trip erfahren. [...] Alle versuchten Konventionen zu brechen. Sie suchten nach Alternativen zu Nachrichtensystemen, mit denen sie aufgewachsen waren, Familensystemen, die sie übernommen hatten und Alternativen zu professionellen Systemen, denen sie verpflichtet waren. Deshalb wurde keine dieser Arbeiten als Kunst proklamiert, denn man war bereits argwöhnisch gegenüber Kunstinstitutionen. [...] Zur Zeit von Intermedia gab es keine Verbindung zu Förderagenturen, Kunstgalerien oder Institutionen jeglicher Art. Später fingen Michelson, Sitney und Youngblood an Schu- Vortex MH: Did you feel a split between formal and political moves? AR: There was no split at all; that´s the thing that was so peculiar and beautiful. [...] Take a film like ›Lapis‹ by James Whitney, for example. It´s a computer graphic mosaic set to sitar music, an abstract film which serves as a meditation on a state of mind. It externalized what some people experienced on LSD. [...] Everyone was trying to break down conventions and look for alternatives to message systems which they´d grown up with, family systems they inhabited, professional systems which they were obligated to. That´s why none of this work was touted as art, because the institutions of art were already suspect. [...] In the time of Intermedia, there was no connection with grant 114 AL RAZUTIS INTERVIEW len und Bewegungen zu gründen, doch ihre Professionalisierung, Anthologisierung und Akademisierung war der Anfang vom Ende. Undergroundfilm wurde zu Kunst und damit begann das Ende. Der Film wurde pädagogisch, voyeuristisch und etabliert. [...] Bei meinen wöchentlichen Screenings in Intermedia bezog ich Arbeiten von einheimischen Künstlern wie David Rimmer und Gary Lee Nova mit ein und begriff, dass Leute in Vancouver anfingen Filme zu machen. Also dachte ich, warum gründen wir nicht eine Kooperation inspiriert und im Stil von Canyon und New Yorker Filmemachern. [...] 1969 sprach ich mit zahlreichen Filmemachern, die das für eine großartige Idee hielten, aber nicht wirklich die Zeit dafür hatten. Also habe ich gesagt, OK, dann mache ich es. Und so wurde ich Gründer, Manager, Buchhalter und Bodenwischer der Intermedia Film Kooperation. Ich stellte ein paar Filmangebote zusammen und tourte mit ihnen um die USA. Es war eine Verleihkooperation, die zum großen Teil Filme aus Vancouver anbot, aber teilweise auch Filme aus ganz Amerika. Unsere einzigen Einnahmen waren unser Anteil am Verleih. Das lief zwei Jahre gut. 1971 wechselte Intermedia die Räumlichkeiten und formte eine Reihe von Satellitenorganisationen wie Western Front, Video Inn, Intermedia Press und The Grange. So entwickelte sich Intermedia weiter und veränderte sich. [...] Und dann wurde mir aus dem Nichts dieser Lehrposten am Evergreen State College angeboten und ich betrat ein Zauberland der Technik: ein Videostudio, alle Arten von Synthesizern und Kameras und ein sehr interessantes akademisches Programm. Das war der Anfang von ›Amerika‹. Ich machte ›Software, Vortex‹, und einige der Videokomponenten von ›98.3 KHz: Bridge at Electrical Storm.‹ Wir machten Biofeedback Experimente am College - legten Filmloops ein und schlossen uns an EEG-Maschinen an, um Bewusstseinszustände der Meditation einzuleiten. Dann wurden unsere Gehirnströme durch die Verstärker gekoppelt und direkt zum zweiten Monitor geleitet, der das Bildsignal mit unseren Gehirnsignalen mischte. Wir wollten sehen, ob wir Bilder direkt durch unsere Reaktionen beeinflussen konnten. [...] Ich wollte eigentlich auf dem College bleiben, doch dann bewarb ich mich beim Canada Council für eine Förderung der Holographie und, ich konnte es kaum glauben, gewann einen Senior Artist´s Grant. So entschloss ich mich zurück nach Vancouver zu gehen, das Unterrichten aufzugeben und ein Medienstudio aufzubauen, dass ich Visual Alchemy nannte. Ich hatte meinen optischen Printer fertiggestellt, baute einen Video-Synthesizer, hatte Audio-Ausrüstung, Schneideräume, einen Tricktisch, ein komplettes Holographie-Labor nach hinten raus, Wohnräume und einen Projektions- und Wohnraum. Die Unterstützung vom Canada Council kam für einen Teil auf und ich fing an, gegen Honorar optische Effekte für andere agencies, art galleries, any institutions of any kind. Later on Michelson, Sitney, and Youngblood began making schools and movements, which was the beginning of the end: it´s professionalization, anthologization, academicization. Underground film became art, and that was the demise of the form. [...] In my weekly screenings at Intermedia I included the work of local people like David Rimmer and Gary Lee Nova and realized that people in Vancouver were starting to make films. So I thought, let´s make a co-op along the lines of and inspired by Canyon or New York Filmmakers. [...] It was a distribution co-op that held mostly Vancouver work but also others from the US. [...] The only money we could get was what we took from our cut on the rentals. We ran a couple of years[...] In 1971, Intermedia moved to another space[...] and formed a number of satellite organizations like Western Front, Video Inn, Intermedia Press and the Grange; so in a sense it evolved, it transformed into these other places. [...] Then suddenly this teaching job appears from Evergreen State College, and that´s when I walked into a Disneyland of equipment: a video studio, all kinds of synthesizers and cameras, and a very interesting academic program. That´s where ›Amerika‹ started. I made ›Software, Vortex‹, and some of the video components of ›98.3 KHz: Bridge at Electrical Storm.‹ We were doing bio-feedback experiments at the college - setting up film loops and wiring ourselves into EEG machines in order to induce states of meditation. Then these outputs from the brain were fed through amplifiers and directed into a second monitor which mixed the image signal with those from the brain to see if you could affect the image directly through your response.[...] I was contemplating staying on at the college until I made an application to the Canada Council for holography and, astoundingly, they gave me a senior artist´s grant[...] So I decided to come back to Vancouver, quit teaching, and set up a media studio called Visual Alchemy. I´d finished building an optical printer, built a video synthesizer, had audio equipment, editing rooms, animation stand, a complete holography lab in the back, living quarters, and a projection/living room space. The Canada Council grant paid for some of it, and I started to do optical effects for people for a fee. By 1972, I had the final version of the printer built. Then it became a production machine where I could make special effects for people like Rimmer and Tougas, and I became an optical service for a lot of commercial people. [...] ›93.3 KHz Bridge at Electrical Storm‹ (11 min 1973) was contrived on the optical printer at Visual Alchemy. An extremely laborious film, it was created one frame at a time; sometimes twelve frames would take over an hour to do because it had so much bi-packing and combinations of film and video. The video was transferred to film which was then reprocessed on the printer. When ›Bridge‹ came out, some people from Belgium looked at it and said, ›That´s not film, it´s video.‹ For them, legitimate film practice had nothing to do with video. But I kept trying to exchange formal values between the two, trying to achieve new forms of film and videomaking. [...] RETROSPEKTIVE RETROSPECTIVE zu machen. 1972 hatte ich die endgültige Version des Printers fertiggebaut. Dann wurde er eine Produktionsmaschine, mit der ich Spezialeffekte für Leute wie Rimmer und Tougas machen konnte. Ich bot vielen ›kommerziellen‹ Leuten optische Dienste an. [...] ›93.3 KHz Bridge at Electrical Storm‹ (11 min 1973) wurde auf dem optischen Printer bei Visual Alchemy hergestellt. Es war ein extrem arbeitsintensiver Film, jedes Bild wurde einzeln entworfen, Bild für Bild. Für 12 Bilder brauchten wir manchmal über eine Stunde, da es soviel Bi-Packing und verschiedene Film- und Video-Kombinationen gab. Das Video wurde auf Film überspielt, der dann im Printer weiterentwickelt wurde. Als ›Bridge‹ herauskam, sagten einige Belgier: ›Das ist kein Film, das ist Video.‹ Für sie hatte der wahre Film nichts mit Video zu tun. Aber ich habe weiter versucht einen formalen Austausch zwischen den beiden Medien zu schaffen, um neue Formen des Filme- und Videomachens zu entwerfen. [...] Während die meisten Filme aus dieser Zeit Teil von ›Amerika‹ wurden, gab es auch autonome Arbeiten wie ›Portrait‹ (8 min 1976). Dies ist eine Studie meiner zwei Jahre alten Tochter Alicia. Ich machte diese Art pointilistischer Studie von ihr, indem ich die Super-8-Filmkörner fotografisch immer weiter vergrößerte. [...] MH: Viele der Filme aus dieser Zeit bekunden strukturelle Anliegen. Sie zeigen eine in sich ruhende Figur, die durch eine Reihe von Themen und Variationen bewegt wird. AR: Ich glaube ich war mehr an der Struktur visueller Wahrnehmung interessiert und an der filmischen Umsetzung von unbewußten Prozessen. Ich war nicht an der Maschinerie des Films interessiert - am Zoom oder dem langen Tracking Shot. [...] Dann bewarb ich mich beim Canada Council, um ›Amerika‹ zu beenden. Alles was ich wollte, war Unterstützung für Filmmaterial und Entwicklung. Sie lehnten das Projekt ab und ich bin völlig durchgedreht. [...] Ich war ausgebrannt, bekam meinen Zuschuss nicht, beendete meine Holographie und Filmarbeit und entschloss mich, in den Süd-Pazifik zu gehen. Ich verkaufte meine Ausrüstung und brachte sämtliches Filmmaterial nach Los Angeles. Was ich nicht verkaufen konnte, ließ ich im Studio zurück. Ich legte den Schlüssel unter die Fußmatte und erzählte all meinen Freunden, sie sollten sich bedienen. Ich ließ alles zurück, um mit meiner zweiten Frau auf Samoa ein neues Leben zu beginnen, und nie mehr nach Nordamerika zurückzukehren. Ich hatte die Nase voll und wollte nichts mehr mit technischen Erungenschaften zu tun haben, sondern nur noch Bücher schreiben. Ich habe auf Samoa ein Jahr lang an einer High School Mathematik unterrichtet. Ein Jahr später erhielt ich aus dem Nichts einen Lehrauftrag für Film an 115 While most of the films made in this period ended up in ›Amerika,‹ there were some autonomous works like ›Portrait‹ (8 min 1976). It´s a study of my two-year-old daughter Alicia. I made a kind of pointillist examination of her by magnifying the super8 grain through generations of rephotography. [...] Lumière´s Train MH: Many of the films from this period evince structural concerns. They show a contained figure which is made to move through a series of themes and variations. AR: I think I was more interested in the structure of cognition and in liberating the unconscious professes filmically. I wasn´t interested in the machine of cinema - the zoom lens or the long tracking shot[...] I applied to the Canada Council to finish ›Amerika.‹ All I wanted was stock and processing. They rejected it, and I went bananas. [...] I burned out, didn´t get my grant, finished my holography and film work, and decided to go the South Pacific. I started to sell all my equipment. I took all my stock footage and shipped it down to Los Angeles and what I couldn´t sell, I left in the studio. I left a key under the mat and told all my friends to help themselves. I just walked from the whole scene with my second wife. Off we went to Samoa, and I never wanted to come back to North America. I thought it was all bullshit. I didn´t want to have anything to do with any technical forms. I just wanted to write novels. In Samoa, I taught high school math. A year later I received a message out of the blue asking me to teach film at Simon Fraser University, so we headed back to Vancouver. This was the beginning of my political phase, because I realized you can´t hide from North America and that it was possible to work in institutions. [...] When I got back to Vancouver from Samoa in 1979, I began work on a series of films that would restage moments in film history - and these became ›Visual Essays: Origins of Film‹ (68 min 1973-84). They deal with filmmakers like the Lumières, George Méliès, the Surrealists, and Sergeij Eisenstein. Each film reworks found footage according to a dominant formal strategy. The first essay ›Lumière´s Train (Arriving at the Station)‹ (9 min 116 AL RAZUTIS INTERVIEW der Simon Fraser Universität. So kehrten wir nach Vancouver zurück. Das war der Anfang meiner politischen Phase. Ich erkannte, dass ich mich nicht vor Nordamerika verstecken konnte und dass es möglich ist mit Institutionen zu arbeiten. [...] Als ich 1979 von Samoa zurück nach Vancouver ging, begann ich mit einer Reihe von Filmen, die Momente der Filmgeschichte umschreiben sollten - sie wurden zu ›Visual Essays: Origins of Film‹ (68 min 1973-84). Sie beschäftigen sich mit Filmemachern wie den Brüdern Lumière, George Méliès, den Surrealisten und Sergeij Eisenstein. Jeder Film arbeitet mit einer dominanten strukturierten Filmstrategie, um gefundene Filmaufnahmen (Found Footage) zu rekonstruieren. Das erste Filmessay ›Lumière´s Train (Arriving at the Station)‹ (9 min b/w 1979) beschäftigt sich vorherrschend mit der technischen Filmqualität. [...] Ich wählte drei Filmquellen, die sich mit Zügen beschäftigten: den ersten Lumière Film, Abel Gances ›La Roue‹ und einen Warner Brothers Kurzfilm, ›Spills for Thrills.‹ Der Film beginnt mit einer Reihe von Standbildern mit langer offener Blende, so dass man den Eindruck hat, dass das Bild atmet. Dann fährt der Zug an, die Bilder verschwimmen und Bewegung ist entstanden. [...] Der zweite Film in ›Visual Essays‹ heißt ›Méliès Catalogue‹ (9 min Stummfilm 1973). Ich hatte ein paar Filme von Méliès gesammelt, die Teil eines Raubkopienetzes waren, die Leute aus der Cinémathèque in Paris mitgehen ließen. Es beschäftigte mich, dass keiner diese Arbeiten zu sehen bekam. Ich wollte eine Art Sears Katalog erschaffen, um das mythische, visuelle Vokabular von Méliès zu feiern. Seine Arbeit als Zauberkünstler auf der Bühne hatte direkten Einfluss auf seine Filmarbeit, die Überraschung, Schock und Spektakel vermittelt. [...] Das dritte ›Essays‹ [...] heißt ›Sequels in Transfigured Time‹ (12 min Stummfilm 1976) und interpretiert seine Inszenierungstechnik. Ich benutzte eine Bi-Pack-Technik, ließ einen Farbfilm mit mittleren Kontrastwerten und einen Schwarzweiß-Negativfilm mit hohem Kontrast durch den Printer laufen. Die nicht ganz deckende Überlagerung reduziert das Bild zu seinen Rändern hin, so dass es aussieht wie eine Höhlenzeichnung oder farbiges Glas, aber es sind nur Linien. Und dies ermuntert dann, die Technik der Inszenierung zu entdecken. Das passiert wenn die Standbilder, mit denen der Film beginnt, anfangen sich zu bewegen, so dass der Zuschauer die Landschaft synthetisieren kann[...] ›Ghost:Image‹ (12 min s/w Stummfilm 1976-79) ist der nächste Film. Seine vorrangige Strategie ist die Rorschach-Technik, die entsteht, wenn Bilder spiegelgedruckt werden. Das Originalbild wird auf eine spiegelverkehrte Kopie gelegt. Wenn diese zwei Bilder zusammenkommen, bildet sich ein neuer Raum zwischen ihnen. Der Film beschreibt einen Erzählbogen von surrealen Filmen wie ›Un Chien Andalou,‹ b/w 1979) concerns itself primarily with the mechanistic quality of cinema. [...] I chose three sources that dealt with trains: the first Lumière film, Abel Gance´s ›La Roue,‹ and a Warner Brothers short, ›Spills for Thrills.‹ The film begins with a series of freeze frames with these three-frame aperture opening and closings, so the image seems to breathe a little, and then the train begins to move, the images link one to another, and motion is born. [...] The second film in ›Visual Essays‹ is called ›Méliès Catalogue‹ (9 min silent 1973). I´d collected a number of Méliès films, which were part of a piracy network that people were lifting from the Cinémathèque in Paris, and I was concerned that none of this work would be seen. I wanted to create a kind of Sears Catalogue celebrating the mythic, visual vocabulary of Méliès. His films contain an overriding quality of surprise, shock, and spectacle that naturally extended from his works as a stage magician. [...] The third of the ›Essays‹ [...] is called ›Sequels in Transfigured Time‹ (12 min silent 1976) and works to interpret his ›mise-enscène.‹ I used a bi-pack technique, running a mid-contrast colour stock with a high contrast black-and-white negative. Their slight off-register reduces an image to its edges, so as the film begins you´re looking at what seems like cave paintings, or stained glass, but it´s only lines. Then out of that you´re encouraged to discover the ›mise-en-scène,‹ and this happens as the freeze frames which begin the film accelerate into motion, so the viewer can synthesize a landscape. [...] ›Ghost:Image‹ (12 min b/w silent 1976-79) is the next film. Its dominant strategy is the Rorschach produced when images are mirror printed, the original image superimposed over itself in reverse. As these two images come together, they create a new space between them[...] The film describes a narrative trajectory that runs from surreal films like ›Un Chien Andalou,‹ ›Ghosts Before Breakfast‹ and ›The Seashell and the Clergymen,‹ to German expressionist films like ›Nosferatu‹ and concludes with more contemporary horror films. All of these images are suggestive of interior states, extreme states of psychosis. [...] Méliès Catalogue RETROSPEKTIVE RETROSPECTIVE 117 Visual Essays ›Ghosts Before Breakfast‹ und ›The Seashell and the Clergymen‹, der sich fortsetzt in deutschen expressionistischen Filmen wie ›Nosferatu‹ und schließlich mit zeitgenössischen Horrorfilmen endet. All diese Bilder vermitteln innere Bewusstseinszustände, extreme Psychosen. [...] In ›For Artaud‹ (10 min 1982) geht es nicht bewusst um einen Filmemacher, sondern um die Praktiken die dem Theater nahe liegen, wie Antonin Artaud und sein Theater der Grausamkeit. Ich wollte das von einem poetischen Blickwinkel aus betrachten und eine Art Wahnsinn, einen Mißklang von Stimmen, eine Situation großer Unruhe ausdrücken und diese durch filmische Gegenstücke zum Leben erwecken. Ich begann mit Dreyers ›Johanna von Orleans‹, in dem es um Johannas angebliche Besessenheit von Engeln geht, die viele andere jedoch für Satan halten. Ich filmte das weiße Rauschen auf einem Fernseher und regulierte dabei die Anzahl der Bildpunkte, indem ich den Geräuschpegel des weißen Rauschens anhob. Das benutzte ich dann als Basis für die weitere Bearbeitung von Dreyers Bildern, wie optische Überlagerungseffekte, die durch eine verstärkte Belichtung deutlicher wurden und Halation sowie ein sehr klares Bild erzeugten. Den Soundtrack konstruierte ich aus dem Sprechgesang einer Gruppe von Leuten, die Phrasen wie ›Wir sind die Inquisition - sprich‹ sangen und einen fragmentierten Monolog aus Artrauds Texten (›Shit to the spirit‹). [...] Das sechste und letzte Essay nannte ich ›Storming the Winter Palace‹ (16 min s/w 1984). [...] Der Film beginnt mit Szenen aus Eisensteins ›Oktober‹, die ich rückwärts zu einem Zwischentitel laufen ließ, der heißt, ›Ihr steht alle unter Arrest‹. Ich denke, das ist ein passender Abschluss zu Stalins Diktum, das den Formalismus allgemein beeinflusste. [...] ›Winter Palace‹ entwickelt Eisensteins rhetorische Strategien. [...] In der Odessa Step Sequenz wendete ich eine schrittweise Bildbelichtung an, um zu zeigen wie Komposition nach grafischer Überlegung entsteht. Für Filmwissenschaftler liegt das wahrscheinlich auf der Hand. Am Ende des Films wandte ich eine ›Saccadic Eye Movement‹-Technik an. Ich fing an das Bild selbst zu scannen. Ich fügte eine Struktur hinzu, so dass man sich bewusst ist, dass man ein Bildfeld scannt, sich aber seiner Grenzen nicht sicher ist. Das tat ich in Anerkennung von Eisensteins technischen Innovationen, die mit der Wahrnehmungstechnik zu tun haben. [...] ›For Artaud‹ (10 min 1982) is not explicitly about a filmmaker, but about a practice more closely associated with theatre – Antonin Artaud and his theatre of cruelty[...] I wanted to explore this from a poetic perspective and recreate a kind of madness, a cacophony of voices, a situation of heightened anxiety which would be incorporated with its filmic equivalents. I began with Dreyer´s ›Joan of Arc,‹ which is concerned about Joan´s possession by what she claims to be angels, but which many others take to be satanic beings. [...] I photographed the white noise from a television set, controlling the number of dots by cranking the white level. This was then used as a matte for Dreyer´s images, which grow more visible as the exposure on the matte is increased, causing halation and a starry quality of the image. The soundtrack is a group of people chanting phrases like, ›We are the inquisition - speak,‹ and a fragmented monologue from Artaud´s writing (›Shit to the spirit‹) [...] For Artaud The sixth and final essay is called ›Storming the Winter Palace‹ (16 min b/w 1984). [...] The film opens up with sections from Eisenstein´s ›October‹ which are shown backwards, and this sequence runs toward an intertitle which reads, ›You´re all under arrest.‹ I think that´s an appropriate conclusion to the Stalinist dictum that affected formalism in general. [...] ›Winter Palace‹ examines Eisenstein´s rhetorical strategies. [...] In the Odessa steps sequence, step printing is employed to show the way in which compositions are generated according to graphic considerations, which probably restates the obvious to film scholars. At the end of the film I go through a saccadic eye movement technique. I start scanning the image itself. I added a texture to the screen so you´re aware you´re scanning an image field, the boundaries of which are uncertain. That was an acknowledgement of Eisenstein´s engineering ideas, which are related to the engineering of perception. [...] 118 AL RAZUTIS INTERVIEW MH: Tell me about ›Amerika‹. Cities of Eden MH: Und wie war das mit ›Amerika‹? AR: Elf Jahre lang arbeitete ich an einer Reihe von zusammenhängenden Kurzfilmen, um sie zu einem Mosaik zusammenzufügen. Ich beendete sie 1983 und nannte sie ›Amerika.‹ Das fast drei Stunden lange Werk besteht aus 18 Kurzfilmen und ist aufgegliedert in drei Teile, die ungefähr mit den sechziger, siebziger und achtziger Jahren korrespondieren. Diese Filme bilden ein Mosaik und drücken die verschiedenen Sensationen, Mythen und Landschaften der industrialisierten westlichen Kultur aus. Der Film greift vorwiegend auf existierende Filmarchive, die Ikonographie und die ›Erinnerungsbank‹ einer Medien orientierten Kultur zurück. ›Cities of Eden‹ (7 min 1976) ist der erste der achtzehn Filme von ›Amerika.‹ Das gesamte Bildmaterial stammt aus der Zeit von 1895-1905. Seine formale Bearbeitung entspricht der allmählichen Auflösung des Nitrat-Materials. Ich benutzte einen Basrelief-Effekt, um die Zerbrechlichkeit des Mediums hervorzuheben. Der Film endet mit dem Bild der Frau auf dem Paramount Logo, das sich in einer atomaren Explosion auflöst. Es ist das erste von vielen ›Enden‹ die in ›Amerika‹ auftauchen. [...] ›Software/Head Title‹ (2.5 min 1972) startet mit zufälligen Geräuschen, die allmählich die Form von Tönen einer Stadt bei Nacht annehmen. Es begann damit, dass ich das weiße Rauschen eines Fernsehers filmte und den Geräuschpegel des Rauschens regulierte, um die Anzahl der Bildpunkte auf dem Monitor zu kontrollieren. [...] ›Vortex‹ (10 min 1972) [...] ist ehrlich gesagt ein ziemlich psychedelischer Film mit synthetischen Videofeedback-Improvisationen, die sich ganz offensichtlich auf die sechziger Jahre beziehen. Der Film ist eine extravagante Lichterschau, die eine Technik nach der anderen vorführt und das in einer sehr undisziplinierten Art und Weise. [...] Der nächste Film ist ›Atomic Gardening‹ (5 min 1981), der AR: For eleven years I made a number of short films which were intended to fit together to produce a single work. It was finished in 1983 and called ›Amerika.‹ Nearly three hours in length, it´s made up of eighteen short films laid out on three reels which roughly correspond to the sixties, seventies, and eighties. These films are a mosaic expressing the various sensations, myths, and landscapes of the industrialized Western culture. The predominant characteristic of ›Amerika‹ is that it draws from existing stock-footage archives, the iconography and ›memory banks‹ of a media-excessive culture. The ›Cities of Eden‹ (7 min 1976) is the first of the eighteen films that make up ›Amerika.‹ All of its images derive from the 1895-1905 period, and its formal treatment echoes the disintegration of the nitrate stock employed in this work. I used a bas-relief effect to amplify the fragility of the medium. It closes with the woman from the Paramount logo, which dissolves into an atomic explosion, the first of many ›endings‹ evoked in ›Amerika.‹ [...] ›Software/Head Title‹ (2.5 min 1972) begins with random noise that slowly takes shape around the outline of a nighttime city. I began by shooting the white noise from a television set, using the white level to determine how many dots you see on the screen. [...] ›Vortex‹ (10 min 1972) [...] is a frankly psychedelic film with synthetic improvisations of video feedback which obviously recall the sixties. It´s an extravagant light show that features one technique after another in a completely undisciplined fashion. [...] The next film is ›Atomic Gardening‹ (5 min 1981), which operates in a very different register than the one which preceded it. [...] The soundtrack is filled with military charter - NORAD boys talking shop. [...] The image shows a series a time-lapse shots - circuit-boards, with NASA stamped on them, immersed in a solution of chemicals out of which crystals are growing. These crystals looked to me like an expanding military virus, the virus in the machine, growing like simultaneous launch patterns[...] [...] the end of the film whites out[...] Three of ›Amerika´s‹ films are called ›Motel Row‹ because a motel is a temporary residence for the traveler, like so many of these films. In the first of these ›Motels‹ (10 min 1981) [...] I walk around an abandoned, graffiti-filled building with a wide angle lens. I wanted to establish the absence of the protagonist and a neglected, shattered landscape. [...] The second part of ›Motel O Kanada! RETROSPEKTIVE RETROSPECTIVE eine ganz andere Verfahrensweise beinhaltet als der vorherige Film. [...] Der Soundtrack hat einen Militärcharakter - NORAD Boys reden über die Arbeit. [...] Die Aufnahmen zeigen eine Reihe von Zeitraffern - NASA Platinen werden in eine chemischen Lösung getaucht auf denen ein Kristallwachstum entsteht. Diese Kristalle wirkten auf mich wie ein sich ausbreitender militärischer Virus, der Virus in der Maschinerie, der wie simultane Angriffsmuster wächst, das Ende des Films verblasst. [...] Drei Filme aus ›Amerika‹ tragen den Titel ›Motel Row‹, denn ein Motel ist der vorübergehende Wohnort für einen Reisenden, wie so viele von diesen Filmen. Im ersten von diesen ›Motels‹ (10 min 1981) [...] wandte ich mich einem verlassenen Gebäude voller Graffiti zu, in dem ich mit einem Weitwinkelobjektiv umherwanderte. Ich wollte die Abwesenheit des Protagonisten etablieren sowie eine verlassene und zerstörte Landschaft[...] Der zweite Teil von ›Motel Row‹ ist völlig anders. Er vereint drei Elemente: eine Reihe von Mausoleums, Hollywood Soundtracks und meinen eigenen Film ›Egypte.‹ [...] Die Ägypter bauten diese riesigen Pyramiden Gräber, genau wie die Mausoleen, die ich zeige, die gleichermaßen dazu gedacht sind die Reichen in das Leben nach dem Tod zu geleiten. Indem ich beide mittels Montage vereine, impliziere ich eine Mythologie, die Geld und Tod rationalisiert. [...] ›Amerika: 98.3 KHz: Bridge at Electrical Storm‹ (5 min 1973)[...] entstand Bild für Bild, so dass ich jedes Bild einzeln kontrollieren konnte. Den Sturm simulierte ich mit einer Reihe von optischen Prozessen, die die Farbe und Kontraste der Aufnahmen von Bild zu Bild veränderten. Die elektronische Bearbeitung schmückt die Bewegung eher aus, als dass sie Selbstzweck wäre. [...] Ich goß Säure und Hydroxid auf den Film, um Blasen und Explosionen entstehen zu lassen, die die Emulsion angriffen. Bevor das Bild sich auflöste habe ich den Film schnell gewaschen und mit optischer Printtechnik weiterverarbeitet. Das heißt, es gab eine Anzahl von Prozessen, um die Filmoberfläche unkenntlich zu machen, zu verändern, zu synthetisieren und aufzulösen, anstatt sie wie in einer dokumentarischen Form zu fixieren. [...] ›Motel Row Pt. 2‹ (8 min 1976) ist eine lange Kamerafahrt von Reno, Nevada aus einem Autofenster. [...] Sie zeigt eine Reihe von erleuchteten Motelfassaden bei Nacht. Ein Schild wechselt das andere ab, es folgt ein Schauspiel nach dem anderen. Denn das Schauspiel ersetzt jede Art von Ausdruck, emotionaler Zuordnung und Tiefsinn. [...] ›Refrain‹ (1 min 1982) [...] betont den Film. Jede Aufnahme ist statisch und zeigt eine Puppe und eine Reihe von theoretischen Fragen, die als Untertitel auftauchen. [...] die Puppe ist mit Fragen bedruckt und wird auf einer Drehscheibe mit ruckartigen Bewegungen und einem erstarrten Lächeln auf den Lippen animiert. [...] Die Puppe sitzt der Kamera gegenüber, so dass sie sich des Filmma- 119 Row‹ is entirely different. It combines three elements: a series of mausoleums, Hollywood soundtracks, and my own film ›Egypte.‹ [...] The Egyptians built these immense tombs called pyramids, just like the mausoleums I show, which are similarly intended to convey the rich into the after life. Joining the two via montage implicates a mythology that rationalizes money and death. [...] Atomic Gardening ›Amerika: 98.3 KHz: Bridge at Electrical Storm‹ (5 min 1973)[...] was made one frame at a time, so I had a lot of control over the image. The storm is simulated through a variety of optical processes, which changed the colour and contrast of the image frame-by-frame. The electronic processing is something that embellishes the movement rather than being the thing itself[...] I poured acid and hydroxide on the film itself to create bubbles and explosions, to attack the emulsion, then quickly washed and reprinted it before the image dissolved. So there were a number of procedures used to obliterate, alter, synthesize, and make the image fluid, rather than fix it in a documentary fashion. [...] ›Motel Row Pt. 2‹ (8 min 1976) is a long tracking shot into Reno, Nevada. [...] It shows a series of motel facades lit up at night, shot out a car window. One sign simply replaces the next in a long row of spectacle, because spectacle works to evacuate any depth of expression, any emotional attachment, anything that can´t announce itself on the surface. [...] ›Refrain‹ (1 min 1982) [...] punctuates the film. Each one is a static shot showing a dummy and a number of theoretical questions which appear as subtitles. [...] questions are printed over the dummy animated on a turntable with jerky motions, and a fixed, smiling expression on his face[...] The dummy faces the camera so he´s not really cognizant of the film material. One of the questions asks: Does sexual differentiation position the viewer? [...] This ›Refrain‹ is followed by a film which used to be called ›Runway Queen.‹ It´s a forties burlesque number showing a woman stripping, which is run through a video synthesizer to create echoes of her image all around her, multiplying her gestures. This sequence follows from the images of alienated sex in the 120 AL RAZUTIS INTERVIEW terials nicht bewusst ist. Eine der gestellten Frage lautet: Positioniert sexuelle Differenzierung den Zuschauer? [...] Nach ›Refrain‹ folgt ein Film, der ursprünglich ›Runway Queen‹ hieß. Es ist eine Varietévorstellung aus den vierziger Jahren und zeigt eine Frau, die sich auszieht. Die Sequenz läuft durch den Videosynthesizer, um Bildechos um sie herum zu gestalten und ihre Gestik zu multiplizieren. Vor dieser Sequenz zeigt der Film Aufnahmen von entfremdetem Sex in Motels und die be- und entfremdeten Visionen von Frauen. Zu Beginn der Entwicklung von Video nahmen Männer Aufnahmen von Frauen, um sie mit Technik zu ›ficken‹. Diese Szene macht den Gebrauch dieser Techniken ziemlich deutlich. Die Bildbearbeitungen sind dazu da, passive und unbewegliche Figuren, die meistens mit Frauen assoziiert werden, zu verändern. Das entspricht dem, was Musikvideos mit der menschlichen Figur gemacht haben. Der vorhandene Narzissmus in den Sängerporträts wird anhand von Videospezialeffekten ästhetisiert und multipliziert[...] MH: Die Echos der Frau erinnern an die Busby Berkeley motels and the alienated visions of women presented by the film. In the early days of video processing, men would take images of women and fuck them with technique. This scene makes the uses of these technologies explicit; these image technologies work to transform passive and inert figures, which are most commonly associated with women. It´s consistent with what music video has done to exploit the human figure. The narcissism involved in the portrayal of the singers in aestheticized and amplified with video special effects equipment[...] Wildwest Show Revues, bei denen die Tänzer(innen) als Echos des Stars auseinanderlaufen. AR: Die Varietéaufnahmen aus den vierziger Jahren wurden vom Rhythmus einer Blaskapelle begleitet. Ihre Stellung in Bezug auf die ›Fick‹-Aufnahmen in den Motelzimmern gibt einen weiteren Einblick in eine verdrängte und verfremdete Darstellung. [...] Der Film fährt mit der Beantwortung der Frage fort: ›Verläuft Darstellung sexuell differenziert ab?‹ [...] ›The Wasteland and Other Stories‹ (13 min 1976) [...] ist ein Foltertest - einige finden ihn sehr meditativ, andere schalten lieber ab und holen sich ein Bier. Die starr montierte Kamera fixiert den Blick auf die Motorhaube und einen Teil der Windschutzscheibe, während der Intervalometer alle drei oder vier Sekunden ein Bild schießt. [...] Diese Fahrt erreicht Las Vegas in der Nacht, das an- 98,3 kHz Bridge at Electrical Storm MH: The echoes of the woman recalled the Busby Berkeley chorus lines where dancers shatter into echoes of the star. AR: It´s burlesque image from the forties with bumpity-bumpity accompaniment. Its placement in relation to the fuck shots inside the motel rooms make it just another look at a displaced and alienated representation[...] And it continues to answer the question: ›Does representation proceed along sexually differentiated lines?‹ [...] ›The Wasteland and Other Stories‹ (13 min 1976) [...] is the torture test - some people find it very meditative, and for others RETROSPEKTIVE RETROSPECTIVE fangs wie eine abstrakte Lichterkette erscheint und allmählich zu einer nächtlichen Bewegung entlang der Leuchtreklamen der Stadt wird. [...] ›Refrain‹ (4 min 1982) tritt wieder ein mit der Frage: ›Ist Identifikation das Hauptmittel, mit dem Film seine Zuschauer strukturiert?‹ Nicht in diesem Film. Ich habe die Puppe auf den Fahrersitz gesetzt. Sie tut so, als ob sie fahren würde, mit den Casinos im Hintergrund. Die näch- Message from Our Sponsor ste Frage lautet: ›Was bedeutet es für einen Zuschauer, sich von einem Film zu distanzieren?‹ Also, wenn du dich von diesem Film nicht distanziert hast, dann weiß ich nicht weiter. Was ist Subjektivität? Nichts weiter als Blödsinn. Der zweite Teil von ›98.3 KHz: Bridge at Electrical Storm‹ (6 min 1973) zeigt einen Weg nach draußen und nach drinnen. Dies ist die letzte visuelle Hochleistung des Films. An diesem Punkt in ›Amerika‹ ist die visuelle Opulenz nichts weiter als leere Technik, Teil einer entfremdeten Sensibilität, die Männer näher zu ihren Maschinen gebracht hat, während sie alles andere ignorieren, alles andere bis auf ihren eigenen Tod vielleicht. ›Bridges‹ Überflüssigkeit wird durch ein wiederholtes Abspielen doppelt betont. Für die ›The Wildwest Show‹ (11 min 1980) habe ich zahlreiche Stadtlandschaften gefilmt, die Werbetafeln geschwärzt und Szenen aus Found Footage darin kopiert. Die Aufnahmen, vorwiegend grausam, folgen einer Spielshow in denen die Teilnehmer gefragt werden, ob das was sie sehen wahr oder nicht wahr ist: die Greueltaten, die Kriegsszenen, den brennenden Vietnam-Demonstranten. Der Film vereint Fiction- und Dokumentaraufnahmen. [...] In der Mitte wird der Film durch ›A Message From Our Sponsor‹ (9 min 1979) unterbrochen. [...] Er konzentriert sich auf die sexuellen Botschaften in der Kosmetikindustrie, ihr Vorrecht auf Stil und Oberfläche, was uns wieder zur Pornographie und der Frau als Ware zurückführt. [...] 121 it´s the beer break. The mounted camera maintains a fixed car hood and windshield position, while the intervalometer knocks out a frame every three or four seconds. [...] This drive arrives in Las Vegas at night, which initially appears as a string of abstract lights which become the night-time facades of the city in a movement[...] [...] ›Refrain‹ (4 min 1982) kicks in again asking: ›Is identification the chief means by which a cinematic text structures it´s viewers?‹ Well, not in this film. So I put the bozo in the driver seat pretending to drive, bewildered, with the backdrop of the casinos. The next question asks: ›What does it mean for a viewer to distance him/herself from a film?‹ Well, if you haven´t been distanced by this, I don´t know what´s going to distance you[...] What is subjectivity? One long scream down the tracks. The second part of ›98.3 KHz: Bridge at Electrical Storm‹ (6 min 1973) is a kind of way in and way out. This is the last heavy-duty visual display in the film. But by this point in ›Amerika‹ its visual opulence only reads as empty technique, part of an alienated sensibility that has moved men closer to their machines while ignoring everything else, everything but their own death perhaps. ›Bridge´s‹ redundancy is underscored by having it played twice. For ›The Wildwest Show‹ (11 min 1980) I shot a number of cityscapes, blacked out the billboards, and inserted pieces of found footage. The images, most of them violent, follow from a game show in which the contestants are asked whether what they´re watching is true or false: these atrocities, the war footage, the Vietnam protester going up in flames. The film conflates fiction and documentary footage[...] Halfway through this film it´s interrupted by ›A Message From Our Sponsor‹ (9 min 1979) [...] It concentrates on the sexual subtext of the beauty industry, its privileging of style and surface, all of which takes us back to pornography and the objectification of women. [...] ›A Message From Our Sponsor‹ was the first film I made in 1979. I optically printed the footage I wanted, cut the film together, added the semiotic intertitles, mixed the sound, and promptly forgot about it. [...] Then[...] Canada´s National Gallery was putting together packages of avant-garde film,[...] and ›Message‹ was included. I was thrilled. Then suddenly I got a call saying the Censor Board had stepped in and that the Gallery had to remove this film from the package[...] MH: So they couldn´t even show it in the National Gallery? AR: That´s right. [...] I thought this would remain a local quarrel between the Board of Censors and the National Gallery. Then the Funnel, who were going to show the package, were also advised by the Board of Censors that if they showed the work they´d be arrested. So the Funnel withdrew from showing ›Message.‹ Then I got a call from Susan Ditta at the Canadian Images Festival in Peterborough, who invited me to show a program of my work. [...] They were warned by the Censor Board not to show the film,[...] So we hit the screening and the place is jammed[...] We start the films and there was this young projec- 122 AL RAZUTIS INTERVIEW ›A Message From Our Sponsor‹ war der erste Film, den ich 1979 fertigstellte. Mit der optischen Printtechnik bearbeitete ich die gewünschten Aufnahmen, schnitt den Film zusammen, fügte semiotische Zwischentitel hinzu, mischte den Sound und dachte nicht weiter über den Film nach. [...] Dann [...] hat die Nationalgalerie Kanadas ein Programm mit Avant-Garde Filmen zusammengestellt, [...] und ›Message‹ wurde mit ausgewählt. Ich freute mich wie ein Kind. Dann erhielt ich den Anruf, dass sich die Zensurbehörde eingeschaltet hatte und plötzlich die Galerie meinen Film vom Programm streichen müsste. tionist there, and I said, ›I don´t want you to have any problems tonight, so let me turn on the projector.‹ The whole time everyone´s waiting for the cops to show, and we had a big discussion about censorship afterwards. Two days later the Board of Censors charged everybody - the director of the festival, the director of the space I showed in, and myself. Violation of the Theatres Act, they called it. We began with a freedom of expression, constitutional defence which was dismissed by the judge. Then the judge agreed that ›Amerika‹ had to be seen in its entirety, that ›Message‹ needed to be seen in context. [...] MH: Selbst die Nationalgalerie konnte den Film nicht zeigen? AR: So ist es. [...] Ich hatte gedacht, es würde bei einem örtlichen Streit zwischen dem Zensurausschuss und der Nationalgalerie bleiben. Doch dann wurde dem Funnel, das auch das Programm vorführen wollte, angedroht, sie würden verhaftet werden, falls sie meinen Film zeigen. Also strich das Funnel ›Message‹ aus seinem Programm. Als nächstes rief mich Susan Ditta vom Canadian Images Festival in Peterborough an und lud mich ein dort meine Filme zu zeigen. [...] Sie wurden vom Zensurausschuss davor gewarnt, ›Message‹ zu zeigen. Wir entschlossen uns trotzdem dazu und der Raum war brechend voll. Wir fingen mit der Vorführung an und ich sagte zu dem jungen Filmvorführer: ›Ich will nicht, dass du Ärger bekommst, also lass mich den Projektor starten.‹ Die ganze Zeit warteten wir auf die Polizei und hatten hinterher eine große Diskussion über Zensur. Zwei Tage später klagte der Zensurausschuss alle an - den Direktor des Festivals, den Direktor des Filmtheaters und mich selbst. Wir beriefen uns in der Verteidigung auf das verfassungsmäßige Recht auf Freiheit des Ausdrucks, das vom Richter abgelehnt wurde. Später jedoch stimmte der Richter zu, dass ›Amerika‹ als Ganzes gezeigt werden solle, dass ›Message‹ im richtigen Kontext gezeigt werden müsse. [...] MH: Es ist doch typisch, dass die Zensur Probleme mit Schauspielern hatten, die in ›Message‹ ficken, und nicht mit den realen Menschen, die in ›Wildwest Show‹ getötet werden. AR:[...] ›The Wildwest Show‹ wirft eine ganze Reihe von Fragen über Moral auf. Ich hielt es für wichtig, den Filmemacher einzubringen, um ihn zu einigen dieser Anklagen Stellung nehmen zu lassen. So folgt als nächstes ›Photo Spot/Terminal City Scapes‹ (8 min 1983). In dem Film geht es um drei Anrufe, die der Filmemacher entgegennimmt. In dem ersten Telefonat gibt der Anrufer vor ein Fan zu sein, im zweiten ein Kurator und im dritten ein Psychiater. Als Fan versucht der Anrufer techni- Wildwest Show MH: It is typical that you should run into censorship problems actors fucking in ›Message‹ as opposed to the real people getting killed in ›Wildwest Show‹. AR:[...] ›The Wildwest Show‹ presents a series of questions which are finally about morality, I felt it was important to introduce the filmmaker to answer some of these charges. What follows in ›Amerika‹ is a film called ›Photo Spot/Terminal City Scapes‹ (8 min 1983). It´s set up as a series of three phone calls to which the filmmaker responds. In the first of these exchanges the caller purports to be a fan of my work, in the second a curator, and in the third a psychiatrist. As a fan, he wants to gleam technical information, which I deny him; as a curator, he wants to contextualize my work according to false historical paradigms; and as a psychiatrist, he says my work shows I´m psychotic, and he offers to psychoanalyze me. This all goes down on the soundtrack, and you hear only my voice on the phone. [...] ›Photo Spot‹ is followed by a discussion between Samantha Hamerness and me about the continuation of the film. We´re arguing about the accessibility of ›Amerika‹ and its political efficacy. Samantha argues that without a narrative anchor, the viewers are left adrift in a universe of signs that escape decoding by any but the already informed. [...] I reply that all images work on a subliminal level and that it´s a reasonable political tactic to be able to articulate the subliminal. RETROSPEKTIVE RETROSPECTIVE 123 sche Informationen ausfindig zu machen, die ich ihm versage. Als Kurator will er meine Arbeit in den Kontext falscher historischer Paradigmen setzen. Und als Psychiater erklärt er mich anhand meiner Arbeit zum Psychotiker und bietet an, mich zu psychoanalysieren. Das alles läuft im Soundtrack ab und man hört nur meine Stimme am Telefon. [...] Nach ›Photo Spot‹ folgt eine Diskussion zwischen Samantha Hamerness und mir über die Weiterführung des Films. Wir diskutieren über die Zugänglichkeit von ›Amerika‹ und seine politische Wirksamkeit. Samantha argumentiert, dass der Zuschauer ohne eine Erzählung an die er sich halten kann, verloren ist in einem Universum voller Zeichen, die niemand entschlüsseln kann, außer derer die sie bereits kennen. [...] Ich halte dagegen, dass alle Bilder auf einer unterschwelligen Ebene arbeiten und es eine vernünftige politische Taktik sei, das Sublime zu artikulieren. MH: Aber wenn die meisten Leute nicht in der Lage sind, Arbeiten auf der Zeichenebene zu verstehen, egal welche Botschaft, ist strukturelle Arbeit, oder selbst Kunst dann immer noch politisch brauchbar? AR: Ich rede nicht davon die Massen zu erreichen. Ich rede davon, ein tatsächliches Publikum zu erreichen mit Arbeiten, die Einfluss auf die Kultur haben. MH: Zu welchen Schlüssen kommen du und Samantha in eurer selbstkritischen Diskussion, die den dritten Teil ›Amerikas‹ einleitet? AR: Mit der Erkenntnis, dass die unterschwellige Ebene eine zu schmale politische Arena ist, ändert ›Amerika‹ seine Strategie. Es beginnt mit einer Art Erzählung, einem Musical, dem als Hintergrund der ›Black Angel´s Death Song‹ von Velvet Underground dient. Der Film heißt ›Exiles‹ (11 min 1983) und ist eine Art Boy-Does´ntMeet-Girl-Geschichte. Sie wurde an zwei verschiedenen Orten gefilmt, an beiden sprühen sie getrennt voneinander Zeichen und Slogans auf verfallene Mauern. [...] Der längste Film in ›Amerika‹ heißt ›The Lonesome Death of Leroy Brown‹ (28 min 1983). [...] ›Leroy Brown‹ fährt mit der Diskussion, die Samantha und ich hatten, fort. Samantha behauptet, der Film benötige mehr wörtliche Identifikationstaktiken und ich beuge mich ihren Argumenten. Die ideenreichen und formalen Techniken haben nicht funktioniert, also gebe ich euch die Popversion, mit Verfolgung, Schießerei und was sonst noch dazu gehört. [...] Am Ende ziele ich mit meiner Pistole auf die Kamera und schieße die davor aufgebaute Pexiglassscheibe in Stücke. Bei einer Vorführung in Vancouver waren einige Leute ziemlich aufgebracht über den Film und hielten mir vor, ich würde meine Aggression gegen den Zuschauer richten. Ich antwortete: ›Sicher, ich habe The Lonesome Death of Leroy Brown MH: But if most people can´t understand work on the level of the signifier, regardless of its message, is formal work, or even art, still politically viable? AR: I´m not talking about reaching mass audiences; I´m talking about reaching an effective audience - work that´s impacting on the culture. [...] MH: The auto-critique discussion between Samantha and you that opens ›Amerika´s‹ third reel - what conclusions do you reach? AR: Acknowledging that the subliminal is too narrow a political arena, ›Amerika‹ shifts strategies. [...] It begins a narrative of sorts - a musical set to the Velvet Underground´s ›Black Angel´s Death Song.‹ The film is called ›Exiles‹ (11 min 1983) and it´s a kind of boy-doesn´t-meet-girl story. It´s shot in two separate locations and both spray-paint signs and slogans on a number of ruined walls. [...] The longest film in ›Amerika‹ is called ›The Lonesome Death of Leroy Brown‹ (28 min 1983). [...] ›Leroy Brown‹ takes off from the discussion that Samantha and I had. Samantha says that what this film needs are more literal stratagems of identification, so I´m capitulating to the argument. The formal techniques 124 AL RAZUTIS INTERVIEW The Lonesome Death of Leroy Brown The Lonesome Death of Leroy Brown das Blickfeld freigeschossen.‹ Wir erleben Brutalität aus zweiter Hand wenn wir uns Bilder ansehen und das führt dazu, dass unsere eigene Sichtweise zerschossen wird. [...] haven´t worked, so I´m giving you the pop version, complete with chase scene and guns. [...] In the end, I turn my gun on the camera and shoot out a Plexiglas screen set up in front of it. At a screening in Vancouver a lot of people were upset about this, claiming that I was directing my aggression against the viewer. I said, sure, I´m shooting out the field of view. We´ve experienced brutalizations of a secondary nature when we´re watching images, but this leads on to the point of view itself getting shot out. [...] MH: [...] ›Amerikas‹ dritte Stunde beginnt mit der Aufgabe, die gesellschaftliche Ordnung wiederherzustellen [...] inszeniert in einer Reihe von narrativen Fragmenten, die nicht weniger brutal sind, als einige der entliehenen Medienausschnitte, die bereits gezeigt wurden. [...] Und so wären wir wieder bei der Frage: Welche Stellung nimmt die Frau im Patriarchat ein? [...] AR: Der Film parodiert den männlichen Diskurs, indem er die filmtheoretische Meinung vertritt, dass der männliche Blick pervers ist. Der Mann ist fetischistisch, verleugnet und fürchtet Kastration. [...] Am Ende des Films ist er zum betrunkenen Terroristen abgesunken, konsumiert wiederholt Bilder der Gewalt und antwortet damit, dass er die Kamera zerschießt. Sein Verhalten Frauen gegenüber ist folgendes: Entweder wir ficken dich oder wir töten dich. Wenn wir dich nicht kontrollieren können, dann bringen wir dich eben um. [...] Was meine Arbeit angeht, so war ich schon in den sechziger Jahren an Popkultur und politischem Aufruhr interessiert. In den siebziger Jahren am nicht-orientalischen Mystizismus (Alchemie) und in den siebziger und achtziger Jahren an offenen politischen und anarchistischen Strategien. In der heutigen Phase habe ich eine verstärkte Hingabe zur Praxis einer politischen AvantGarde. Ich finde es ist wichtig anzuerkennen, dass Avantgardefilm im allgemeinen eine Beziehung zu der Ära und Kultur aufweist, in der sie existiert. Weiterhin glaube ich, dass jede Form von ›Avant-Garde‹ nur eine Bewegung in einem größeren Prozess ständigen Wechsels und fortwährender Revolution ist, dessen Legimität sich eher MH: [...] ›Amerika´s‹ third hour begins the task of reconstructing a social order -[...] staged in a number of narrative fragments which are no less brutal than some of the borrowed media fragments which have preceded it, [...] which returns to the question: what is a women´s place in patriarchy? [...] AR: It parodies the male discourse by taking on the film theory fave notion that the male gaze is perverse - it fetishizes, disavows, and fears castration. [...] By the film´s end the male has become a drunken terrorist, repeatedly consuming images of violence and responding by shooting out the camera. His attitude to women: we´ll either fuck you or kill you. If we can´t control you, we´ll murder. [...] As far as my work is concerned, there is an early interest in pop-culture and political agitation in the late sixties, non-oriental mysticism (alchemy) in the early seventies, openly political and anarchist stratagems in the late seventies and early eighties, with a heightened dedication to political avant-garde practice in the current phase. I think it´s important to see avant-garde film generally as occupying a relationship to the era and culture within which it exists, and that each form of the ›avant-garde‹ is but a moment in a larger process of perceptual change and perpetual revolution which derives its legitimacy from engagement rather than fixity and essential qualities. I use the term ›avant-garde‹ instead of ›experimental‹ because I think it better identifies the kind of cinema that RETROSPEKTIVE RETROSPECTIVE 125 The Lonesome Death of Leroy Brown The Lonesome Death of Leroy Brown von Engagement als von Ordnung und Grundqualitäten ableitet. Ich gebrauche den Begriff ›Avant-Garde‹ anstatt ›experimentell‹, weil ich glaube, dass er Kino, wie ich es verstehe, besser identifiziert (die politische, die tranformatorische, die künstlerische Avant-Garde, die durch die Geschichte mit anderen Avant-Garden verbunden sind);[...] Eine Kunst für dieses Zeitalter ist eine Kunst, die Fragen zu weltweiten Themen, ob teilweise oder im Ganzen, beantwortet oder sich wenigstens des Kontextes bewusst ist. Für mich suggeriert ›experimentell‹ eine politische Isolation. [...] Befreie dich von der Annahme, dass Geschichte und Theorie dich ausschließen. Und dann bist du soweit, deine eigene Praxis zu entdecken sowie deine kreative Fantasie, die nicht auf der Krebsstation der leidenden Romantik gefeiert wird. I refer to (the political, the transformational, the artistic, and those historically linked to the other avant-gardes);[...] An art for this age is an art that responds, in part or in total, to these world-wide issues or is at least conscious of the context, ›Experimental,‹ to me, connotes a political isolation. [...] Free yourself from the notion that history and theory will exclude you. And then you can discover your own praxis and that creative imagination which is not celebrated in the cancer ward of suffering romanticism. This text is an excerpt from an interview between Al Razutis and Mike Hoolboom published in his New expanded edition of ›Fringe Film in Canada.‹ ›Inside the Pleasure Dome‹ published by Coach House Books, Toronto. Reprint with the kind and friendly permission of Mike Hoolboom. Der Text ist ein Ausschnitt aus dem Interview von Mike Hoolboom mit Al Razutis, das in der neuen erweiterten Ausgabe von ›Fringe Films in Canada. Inside the Pleasure Dome‹ veröffentlicht wurde. Herausgeber Coach House Books, Toronto. Nachdruck mit der freundlichen Zustimmung von Mike Hoolboom. 126 AL RAZUTIS SHORT FILMS Al Razutis Al Razutis Al Razutis Aaeon Excerpt From Ms: The Beast The Moon At Evernight... 1968-70, 16mm, col., sound, 24:00 1971-81, 16mm, col., sound, 28:00 1973, 16mm, col., sound, 9:00 ›Aaeon‹ basiert auf Experimenten mit Träumen und verwendet die erste optische Printtechnik (Optical Printing), die in Vancouver (von Razutis) entwickelt und in vielen späteren Razutis Filmen verwendet wurde. Viele Arbeiten anderer Filmemacher aus Vancouver in den siebziger und achtziger Jahren verdanken ihr visuelles Vokabular und ihre technischen Effekte diesem Film und der Technik, die ihn möglich machte. Der Film besteht aus vier verwobenen Phasen oder Strophen, die sich ständig weiterentwickeln und mythologischen Raum und Zeit neu definieren. ›Die erste Hälfte wurde mit Hilfe eines optischen Printers geschnitten und bewirkt Verzerrungen von Bewegung, Zeit, Komposition und Farbe. Weitere angewandte Techniken sind Farbteilung, Macrograin Fotografie, unkonventionelle Inhalte und Varianten der Infrarot Fotografie.‹ (A.R.) Eine komplexe und experimentelle Erzählung, frei nach Finnegan und Shakespeare. Geschriebene und gesprochene Wortspiele drücken eine Traumvision einer zwischenmenschlichen und familiären Katastrophe aus, die sich unendlich wiederholt. Der Film macht umfassenden Gebrauch von Bildbearbeitungstechniken, wie Verzerrungsobjektiven, Optical Printing und Tonüberlagerungen, um Zeit und Raum zu verändern. ›Zusammengesetzte Wörter, Wortspiele, gewundene Sätze, gleichzeitige ›Stimmen‹, symbolische Gesten, parallele und sich überlagernde Inhalte verweben sich kontinuierlich miteinander und auseinander: es ist eine Art ›Traumsprache‹, die Mythen macht und sich über sie mokiert. Die Sichtweise aus der die gesprochene und geschriebene Sprache herrührt gleicht der eines Kindes: zuhören, aufnehmen und versuchen die Sprache der Eltern zu verstehen. Die Eltern sind in diesem Fall meine literarischen Vorgänger.‹ (A.R.) Beruhend auf der unterschwelligen Manipulation von Formen und Bewegung, tauchen die flüchtigen, feurigen Bilder dieses Filmes kurz auf und fallen in sich wiederholenden Zyklen zurück in die Leere der Nacht, wie die festen, aber unzusammenhängenden Elemente eines vergessenen Märchens oder Zaubers. Die grausame Lyrik und Lycanthropie ist, mit Hilfe von Optical Printing, eine räumlich-zeitliche Untersuchung von grausamen zweitklassigen Abenteuerfilmen mit Horrorfilm Sound Elementen. Diese Serie von Bildzyklen abstrahiert und dekonstruiert die lineare (melodramatische) Erzählform des Fernsehens. (A.R.) ›AAeon‹ is based on experiments with dream recollection, and features the first optical printer technology developed in Vancouver (by Razutis) and used in many of Razutis’s later films. Many works by other Vancouver filmmakers in the seventies and eighties also owe their visual vocabulary and technical effects to this film and the machine that made it possible. The experience is composed of four interwoven stages or stanzas that constantly develop and redefine mythological space/time. ›The first half was composed and edited on an optical printer effecting distortions of motion, time, composition, and colour; other techniques include colour separation, macrograin photography, unorthodox matter and variations of infrared photography...‹ (A.R.) A complex and experimental narrative, loosely inspired by Finnegans Wake and Shakespeare. Puns, both written and spoken, articulate a dream vision of interpersonal and familial catastrophe that is eternally recurring. It makes extensive use of distorting lenses and optical printing, sound overlays, to restructure time and space. ›Compound words, puns, convoluted sentences, simultaneous ›voices‹, symbolic gestures, parallel and superimposed themes, are seen as constantly interweaving and unravelling: a ›dreamspeak‹ narrative of sorts ... myth making and myth mocking. The point of view of the written and spoken language is modelled after that of childhood: listening, registering, and attempting to comprehend the language of parents. The parents, in this case, are also my literary predecessors.‹ (A.R.) Built on the subliminal manipulation of forms and motion, this film’s elusive, fiery images flare up and die back into the night void in recurring cycles, like the fixed but fragmentary elements of some forgotten myth or spell. Violent lyricism and lycanthropy - an optically printed spatial/temporal examination of a violent Bgrade adventure film with horror-film sound elements. This series of image cycles abstracts and deconstructs the linear (melodramatic) narrative of television. (A.R.) RETROSPEKTIVE RETROSPECTIVE 127 Al Razutis Al Razutis Al Razutis Al Razutis Portrait Sircus Show Fyre Visual Alchemy Le Voyage... 1978, 16mm, col., 8:00 1968, col., 9:00 1973, col., sound, 8:00 1973, col., sound, 8:00 Filmportraits von der Tochter des Filmemachers wurden durch die optische Printtechnik extrem vergrößert und zu einer pointilistischen Studie von Form, Farbe und Zeichen - eine Reise in die Bildoberfläche. Ein Tag im Zirkus wird mit verschiedenen Kamera-Doppelbelichtungen, Aufblenden und einem spontanen Soundtrack wiedergegeben. Dieser Film fängt die kindliche Freude bei einem Zirkusbesuch ein als Gefühlserlebnis von Farbe, Bildern und Sounds. Der Film wurde nach 30 Jahren neu herausgegeben. Ein poetisches Dokument, in dem es um psychologische, alchemische und körperliche Aspekte früherer Arbeiten in visueller ›Transmutation‹ im Studio (das den gleichen Namen wie der Film trägt) geht. Die Arbeit in diesem Film enthält alte Holographien aus dem ersten Kunst-Holographie-Studio in Kanada überhaupt: das Projezieren von Bildern im Raum mit Hilfe von Lasern und Optik. Der Soundtrack verwendet Bruchstücke von Texten aus meiner Arbeit und Zitate aus Jungs Psychologie und Alchemie. (A.R.) Durch die optische Printtechnik ist der Film eine bildreiche Ausschmückung eines archetypischen Reiches, das durch die Rolle und das Zwischenspiel von Bewusstsein und Materie in diskontinuierlicher Zeit charakterisiert ist. Das Leitbild ist ein Geisterschiff in einem Sturm. Der ganze Film besteht nur aus vier Bildern. Er setzt sich aus Ausschnitten von ›Le Voyage‹ (die bildliche ›Passage‹) und ›Et, les Elements‹ (das Nachbild/Nachbeben) zusammen. Eine Hommage an Méliès. (A.R.) A day at the circus is rendered with multiple in-camera super-impositions, flare-outs, and a spontaneous sound track. This film captures the childlike rapture of perceiving a circus spectacle as a sensorium of colour, images, and sounds. Rereleased after thirty years out of circulation. A poetic document depicting psychological, alchemical, and physical aspects of earlier work in visual ›transmutation‹ at the studio (of the same name as the film). The work depicted in this film includes very early holography at the first art-holography studio in Canada: projecting holographic images in space utilizing lasers and optics. The sound track uses text fragments from my work and quotes from Jung’s Psychology and Alchemy. (A.R.) Home movies of the filmmaker’s daughter, optically printed under extreme magnification, become a pointilist study in form, colour, and gesture - a journey into the surface of the image. Aaeon A rich visual elaboration, through optical printing, of an archetypal realm characterized by the position/ interplay of consciousness and matter in discontinuous time. The central image is of a ghost-ship in a storm, and the entire film contains only four basic images. It is composed of ›Le Voyage‹ (the visual ›passage‹) and ›et, les elements‹ (the afterimages/aftershock). An homage to Méliès. (A.R.) 128 AL RAZUTIS SPLICE Al Razutis/Scott Haynes/Doug Chomyn On The Problem Of The Autonomy Of Art In Bourgeois Society... Or, Splice Al Razutis 1986, 16mm, col., sound, 23:00 1996, Videotape, 16:00 Als Teil der Nationalen Filmwoche hatte das Pacific Cine Centre im März 1986 eine Diskussionsrunde über ›AvantGarde Film Practice‹ veranstaltet, die von Maria Insell moderiert wurde. Dieser Film ist eine Rekonstruktion, Reinterpretation und Darstellung dieses Ereignisses und zeigt fünf der Diskussionsteilnehmer und ihre Auffassungen über ›Individualismus‹ (MICHAEL SNOW), ›Neue Feministische Erzählung‹ (PATRICIA GRUBEN), ›Erotischen Ästetizismus‹ (DAVID RIMMER) und ›Anti-Semiotik‹ (JOYCE WIELAND und ROSS McLAREN). Ihre Präsentationen wurden mittels formeller Kunstgriffe, die sich aus den jeweiligen Filmpraktiken ergaben, rekonstruiert. Der zweite Teil (›SPLICE‹) ist der Performance/Screening/›Direct Action‹ von AL RAZUTIS namens ›SPLICE‹ gewidmet. Diese Wiederverfilmung enthält Fragmente des Originalfilms, der bis auf Klebungen (Splices) im Projektor Bleichmittelbad zerstört wurde. Desweiteren zeigt der Film Ausschnitte von Razutis Performance mit einer Bauchrednerpuppe (Lacans ›Subject of Semiotics‹) und abschließendem Graffiti, gesprüht auf die Vorderwand des Cine Centre Filmtheaters. Dieser Film wird von einigen verachtet und von anderen Filmemachern und nicht ›theoretischen‹ Filmliebhabern gepriesen. Ein bemerkenswertes Dokument der verschiedenen ›Interpretationen‹ der Frage ›WAS IST AVANT-GARDE CINEMA?‹. ›VR: A Movie‹ fängt dort an, wo ›Amerika‹ aufhört: das Video ist eine Zusammensetzung aus Archivmaterial von 20 Filmen, in denen es um ›virtuelle Realität‹ und ähnliches geht. Das Video handelt von VR ›Mythen‹, Narzismus, Machtkämpfen und der kollektiven Faszination, die Hollywood mit seinem eigenen Techno-Ding hat. Die Arbeit ist als ›meta-kritischer Virus‹ gedacht, der den Zuschauer zur Interaktion verführen soll, um den ›Gegenstand‹ der virtuellen Realität neuzuerschaffen (als aktiver Teilnehmer der Simulation und Manipulation). Der erforderliche Kaufvertrag verlangt, dass das Video, sobald es gekauft und angeschaut wurde, kopiert, verändert und wieder in Umlauf gebracht werden muss (im Internet oder sonstwo). Diese Arbeit hat etwas für ›jedermann‹ - einschließlich für die transzendentalen Denker, die meinen ›Genies ihrer eigenen virtuellen Realität‹ zu sein (Kalifornien ist voll von ihnen), oder dass sie ›GOTT‹ (in der Maschine) sind. In March 1986, as part of the National Film Week, the Pacific Cine Centre hosted a panel presentation on ›Avant-Garde Film Practice,‹ moderated by Maria Insell. This film is a reconstruction, reinterpretation, and representation of this event, featuring five of the panelists offering views on ›individualism‹ (MICHAEL SNOW), ›new feminist narrative‹ (PATRICIA GRUBEN), ›erotic aestheticism‹ (DAVID RIMMER), and ›anti-semiotics‹ (JOYCE WIELAND and ROSS McLAREN). Their presentations are reconstructed using formal devices that arise in their particular film practices. The second half (›SPLICE‹) is devoted to the performance/screening/›direct action‹ conducted by AL RAZUTIS which was entitled SPLICE. This re-creation contains traces of the original film, which was destroyed (except for splices) in the projector bleach bath. It also presents elements of Razutis’s performance with a ventriloquist’s dummy (the Lacanian ›subject of semiotics‹) and concluding graffiti sprayed on the front wall of the Cine Centre theatre. This film is despised by some, and highly praised by other filmmakers and non ›theoretical‹ film buffs. A remarkable document of the various ›interpretations‹ of ›WHAT IS AVANT-GARDE CINEMA?‹ Video Art And Praxis - ›VR: A Movie‹ Video Art And Praxis - ›VR: A Movie‹ ›VR: A Movie‹ takes up where ›Amerika‹ left off: a compilation (stock footage from 20 features which deal with ›virtual reality‹ and the like) videotape on the subject of VR ›myths‹, narcissism, power-tripping, and the collective fascination that Hollywood film has with its own techno-dick. This piece was created as a ›meta-critical virus‹ - which seduces the viewer into a participation of re-creating the ›subject‹ of virtual reality (the active participant of simulation and manipulation). The requisite purchase agreement is that once this video is obtained and viewed, it must be copied, added to, and re-distributed (on the net, or elsewhere). This piece has something for ›everybody‹ — including those transcendental thinkers who believe they are ›geniuses on their own holo-deck‹ (California being full of those...), or that they are ›GOD‹ (in the machine). RETROSPEKTIVE RETROSPECTIVE 129 Al Razutis Al Razutis Why Don’t You Just Leave? Ghosts In The Machine 1996, Videotape, 28:00 1995, 16mm, 24:00 Das Video ergründet die verschiedenen ›Sprachen‹ häuslicher Gewalt mit Hilfe von Texten und aufgenommenen Aussagen von Männern, die gewalttätig wurden. Es werden zerteilte und halbabstrakte Bilder von Frauenkörpern gezeigt, deren Körper und ›Orte‹ der Gewalt mit Texten beschriftet sind. Diese Gewaltanalyse hinterfragt unser fragmentiertes Wissen, was Gewalt angeht, in einer poetischen (nicht didaktischen) Art und Weise, die gleichermaßen Frauen und Männer anspricht. Ursprünglich wurde ›Why Don't You Just Leave?‹ als Videoinstallation für eine Wanderausstellung von Gemälden der Künstlerin Anne Popperwell von der Westküste, geschaffen. Die Arbeit präsentiert eine innovative Art und Weise, ein wichtiges Thema auszudrücken und im Kontext zu zeigen. Für alle Medien (Computergrafik, Video, Film) gibt es Vorläufer, vorherige Einflüsse und Arbeiten. Dieser Kontext wird einschließlich der Anti-Zensur-Debatte der achziger Jahre in Ontario, Kanada, in dem 20-minütigen Zusammenschnitt von Interviews mit Razutis und seiner Arbeiten in ›Ghosts In The Machine‹ gefeiert. Das Video enthält kurze Ausschnitte aus 12 Filmen und Videos, Interviewfragmente und Kommentare zu Politik, Technik und Biofeedback-Experimenten der siebziger und achtziger Jahre. Das Video zeigt ausgewähltes Interview-Material aus ›Through The Lens‹ (Prod. G. Jordan-Bastow, F. Kiyooka), einer Geschichte des Unabhängigen Films in Kanada. This tape explores the various ›languages‹ of domestic violence by presenting text, voice-over testimonials from men who have engaged in violence. The visuals supply segmented and semi-abstracted images of women’s bodies bearing text written upon the physical ›sites‹ of violence. As analysis of violence, the tape deals with the segmentation of our knowledge of violence and is presented in a poetic (non-didactic) manner for both male and female audiences. Created as a video installation piece for a travelling exhibition of paintings by west coast artist Anne Popperwell, ›Why Don’t You Just Leave?‹ presents an innovative way of contextualizing and expressing an important subject. Why Don’t You Just Leave? Ghosts In The Machine Within all histories of media (computer graphics, video, film), there are predecessor forms, influences, prior works. This context, including anticensorship battles of the 80’s in Ontario, Canada, is celebrated in a 20 minute video-compilation of works and interviews by Razutis titled ›Ghosts In The Machine‹. This videotape contains short excerpts from 12 films and videos, interview fragments, and voiceover commentary that covers politics, technology and bio-feedback experiments of the 1970’s-80’s. Selected interview material from ›Through The Lens‹ (Prod. G. Jordan-Bastow, F. Kiyooka), a history of independent film-making in Canada. 130 AL RAZUTIS AMERIKA Al Razutis Amerika ›Amerika‹ ist ein ›Experimentalfilm in Spielfilmlänge. Er setzt sich als Mosaik aus mehreren Filmen zusammen, um unterschiedliche Gefühle, Mythen und Landschaften der westlichen Industriekultur auszudrücken... Der Film bezieht die Ikonographie und ›Erinnerungsbank‹ einer medienorientierten Kultur aus bestehenden Filmarchiven, um sein ›Thema‹ zu erforschen. Unterschiedlichste Techniken wurden bei der Bearbeitung der verschiedenen Fragmente angewandt, von Video-Synthese, optischen Kopiereffekten, Audio-Synthese, Zeitraffer und Filmkunst bis zu gebräuchlicheren Darstellungsformen im 16mm-Format. (A.R.) Auszeichnungen: Los Angeles Film Critics' Award - 1988 Sammlung: Museum of Modern Art of France (George Pompidou) - Paris und National Library of Australia. US 1972-1983, 16mm 3-Leinwände-Version (three-screen length) 65:00, 1-Leinwand-Version (single screen length) 170:00 ›Amerika‹ is a ›feature-length experimental film which was created one reel at a time to function as a mosaic that expresses the various sensations, myths, landscapes of the industrialized Western culture... The predominant characteristic of the film is that it draws from existing stock footage archives, the iconography and ›memory bank‹ of a media excessive culture, to locate its ›subject.‹ The techniques employed in rendering the various fragments vary from video-synthesis, optical matte effects, audio-synthesis, time-lapse cinematography, to more conventional 16 mm forms of representation. (A.R.) Award: Los Angeles Film Critics’ Award - 1988 Collections: Museum of Modern Art of France (George Pompidou) - Paris and National Library of Australia Amerika RETROSPEKTIVE RETROSPECTIVE 131 Al Razutis Al Razutis Al Razutis The Cities of Eden Software / Head Title Vortex 1976, 16mm, sepia col., 8:00 1972, 16mm, col., 3:00 1972, 16mm, col., 14:00 Der Film wurde aus Aufnahmen von der Jahrhundertwende rekonstruiert und bietet eine ironische Sicht auf den hochindustriellen Pomp und Prunk - im Schatten uralter längst vergessener Vorrechte. Die historischen Originalaufnahmen wurden als ›Bas Relief‹ in wechselnden Sepia-Farben gerendert. Mit folgenden Ausschnitten: ›The Cities of Eden‹, ›The Parades of Eden‹, ›The Machines of Eden‹ und ›The Closing Night of Eden‹. Das Bildraster der industrialisierten Welt (Elektrizität) wurde in das gerasterte Licht des Videoschirms transformiert eine Metapher für Energie als Informationsaustausch, die aber dennoch im Dienste der Machtstrukturen steht. In ›Vortex‹ konvergiert die intensive Subjektivität der Techno-Psychedelia mit dem technischen Ablenkungsmanöver der Weltraumrasse. Diese Mischung aus Video und Film ist das Ergebnis verschiedener Bildbearbeitungsexperimente. Sie kombiniert die ältesten analogen Video-Synthesizer-Verfahren mit Filmkopierverfahren, die durch einen pulsierenden ARPSynthesizer-Soundtrack begleitet werden. Analog-Synthese ist der Prozessor digitaler Effekte. Das Thema jedoch ist ›Space‹. Reconstructed from turn-of the century footage, an ironic vision of high industrial pomp and pageantry - in substantial shadows of ancient prerogatives engulfed by history. The original historic footage is rendered as ›bas relief‹ in changing sepia tones. Sections include: ›The Cities of Eden‹, ›The Parades of Eden‹, the ›Machines of Eden‹ and ›The Closing Night of Eden‹. The pixel lights of the industrialized world (electrical power) are re-formed in the patterned light of the video screen - a metaphore for energy as information transfer, but still at the service of the power structure. Vortex The Cities of Eden In ›Vortex‹, the intense subjectivity of technopsychedelia converges with the technological gamesmanship of the space race. This filmvideo hybrid, created from experiments in image manipulation, features some of the earliest analogous video synthesizer processing combined with film optical printing and driven by a pulsating ARP synthesizer soundtrack. Analog synthesis as processor to digital effects. The subject matter, however, is ›space‹. 132 AL RAZUTIS AMERIKA Al Razutis Al Razutis Atomic Gardening Motel Row (Teil 1) 1981, 16mm, col., 6:00 1981, 16mm, col., 8:00 Biologische Mutation im unheimlichen, weißen Licht der nuklearen Zerstörung. Seltsames Kristallwachstum im Makro-Zeitraffer auf NATO integrierten Platinen. ›Dies ist kein Test.‹ Eine Vision von Einöde und Abwesenheit, von Bildindustrien, die zeitlich eingeschlossen und begraben sind in unseren verfallenen Städten. Man liest an graffitibesprühten Wänden Aufschriften wie: ›Nachrichten an wen?‹ Die Nekropolis von ›West- und Ostküste‹ mit Innenräumen voller leuchtender Monitore mit historischen, mythischen und mysthischen Bezügen. ›Das Schlafwandeln der Reichen‹ ist besessen vom Leben nach dem Tod und ›ägyptischen‹ Mythen. Die Grabräuber von ›Wolfman‹, Ronald Reagan und Margaret Thatcher haben einen Kurzauftritt. Biological mutation in the eerie white light of nuclear annihilation. Macro time-lapse of strange crystalline growth on NATO integrated-circuit boards. ›This is not a test...‹ Motel Row (Teil 1) A vision of the wasteland, and absence, of image industries, timecapsuled and entombed in our ruined cities. ›Messages to whom?‹ scrawled on graffiti walls. ›WestCoast‹ and ›East-Coast‹ necropolis with inner chambers populated by glowing monitors and historical, mythical, and mystical referents. ›The Somnambulism of the Rich‹ obsessed with after-life and ›Egyptian‹ mythos. Cameo appearance by the grave-robbers of ›Wolfman‹ and Ronald Reagan and Margaret Thatcher. Atomic Gardening RETROSPEKTIVE RETROSPECTIVE 133 Al Razutis Al Razutis 98.3 KHz (Bridge at Electrical Storm) Motel Row (Teil 2) 1973, 16mm, col., sound, 13:00 1976, 16mm, col., 8:00 Die Hängebrücke als elektromagnetischer Turm, 60 Jahre lang Antenne für Radiowellen und vom Videosturm verschlungen. Ein räumliches Symbol des Übergangs einer Industriegesellschaft, die durch Transportmittel verknüpft ist, zu einer postindustriellen Gesellschaft, die durch Kommunikation verbunden ist. Eine wiederholte Reise über die San-Franzisco-Bay-Bridge wird zu einer Reise durch disintegrierende Bilder und Videotransformationen, unterlegt mit einem Soundtrack aus ›40 Jahre Radio‹. Der Film ahnt das Ende des Mediums Film voraus und den Anfang des Mediums Video. Filme wie diese brachen als hybride Film-/Videoarbeiten in den 70er Jahren den Weg für neue Formen des Experimentalfilms, indem sie die Inselfraktionen zwischen Film- und Videokünstlern in Frage stellten. 20 Jahre später ist die Trennung zwischen Film und Video lächerlich... (außer für die digital ungebildeten ›experimentellen‹ Filmemacher). Als Einzelfolge aus ›Amerika‹ hat ›Bridge at Electrical Storm‹ mehr Preise und Aufmerksamkeit gewonnen als alle anderen Folgen. Sexuelle Entspannung: triebhafter Fluss eingefroren in elekronische Zeichen und Signale, Voyerismus, Bedarfsgüter und Bilderkonsum. Mit einem langen Tracking Shot des ›Motel Row‹ aus Reno, Nevada. Sexual recreation: libidinal flow frozen into electronic signs and signals, voyeurism and commodity, image consumption. Featuring a long tracking shot of the ›motel row‹ of Reno, Nevada. The suspension bridge as electromagnetic tower, antenna for sixty years of radio waves and engulfed in video storm. A spatial image of the transition from an industrial society linked by transport to a post industrial society linked by communications. A repeating journey across the San Francisco Bay Bridge becomes a journey into disintegrating visuals, video transformation, with an accompanying sound track taken from ›40 years of Radio‹. As a film, it anticipated the end of the film medium, and the emergence of the video medium. Films like these broke new ground in the experimental film 70’s because the film-video ›hybrid‹ tended to violate that ›special insularity‹ that both film and video artists of that time enjoyed. Twenty years later, the separation between ›film‹ and ›video‹ is ridiculous...(except to the digitally illiterate ›experimental‹ filmmakers). As a single element of ›Amerika, Bridge at Electrical Storm‹ has garnered the most festival awards and exposure. Motel Row (Teil 2) 134 AL RAZUTIS AMERIKA Al Razutis The Wasteland and Other Stories... Al Razutis Al Razutis Motel Row (Teil 3) The Wildwest Show 1976, 16mm, col., 15:00 1981, 16mm, sepia col., 5:00 1980, 16mm, col., 12:00 Reisen als vermittelndes Schauspiel. Eine Reise im Zeitraffer von Vancouver nach Las Vegas. Geschwindigkeit als Abstraktion und Gewalt. Der Höhepunkt ist eine ›im Fernsehen übertragene Entführung an der Grenze‹ und ein ›Brief nach Hause‹. Blitzsprung zur Hemmungslosigkeit und Trostlosigkeit. Leere Vergnügungsparks aus der Kindheit (und ›Amerikas‹ ›Vergangenheit‹). ›The Wildwest Show‹ erzählt einen ›Tag im Leben‹ von ›Television City‹, einer Stadtlandschaft, die die übertriebensten Momente westlicher Geschichte ironischerweise auf großen Werbetafeln portraitiert. Als Erzählform wird hauptsächlich das Format Spielshow verwendet, in dem die Spieler versuchen zu ergründen, ob die gestellte Frage richtig oder falsch ist. Wir sind Zeugen eines Panoramas, das Aufnahmen von Stunts, Science Fiction, Krieg, Greueltaten, Naturkatastrophen, Nachrichten und Werbeunterbrechungen umfasst. Dies ist eine Gesellschaft, in der nichts mehr Bedeutung hat, in der Wahrheit und Lüge nicht mehr zu unterscheiden sind. Es ist als hätte die Gesellschaft an sich, ihren Blick für Bedeutung, Proportionen und Wahrheit verloren. Der Film stellt die grundlegende Frage: ›War das wirklich Amerika?‹ Travel as mediated spectacle; time lapse journey from Vancouver to Las Vegas; speed as stasis, abstraction, violence, culminating in a ›televised abduction at the border‹ and a ›letter to home.‹ The Wildwest Show Flash-forward to abandonment, desolation. Empty amusement park(s) of childhood’s (and ›Amerika´s‹) ›past‹. ›The Wildwest Show‹ re-tells a ›day in the life‹ of ›Television City‹ - an urban landscape that features the most exaggerated moments of Western history ironically portrayed in large billboards. The main vehicle for the narrative is the game show format, where players attempt to surmise whether the question posed is true or false. We witness a visual panorama that includes footage of stunts, science fiction, war, atrocity, natural disasters, news, and commercial interruptions. This is a society in which meanings are lost, truths are indistinguishable from lies. Society itself, one could say, has lost its sense of meaning, proportion, authenticity. The film poses the ultimate question, ›Did America really look like this?‹ RETROSPEKTIVE RETROSPECTIVE 135 Al Razutis Al Razutis A Message from Our Sponsor Photo Spot 1979, 16mm, col., 9:00 1983, 16mm, col., 10:00 In ›A Message from Our Sponsor‹ geht es ums Fernsehen und seine Mythologien - den Fetischismus von Gewalt durch Wettbewerb (gesehen als einen dominanten historischen Prozess in der amerikanischen Kultur) und den Fetischismus von Sexualität durch Konsum. Die Klaustrophobie der ›Medien-Realität‹ ist aufgegliedert in Spiele, Shows, Filme, Reportagen und Werbung und wird als kontinuierliches, austauschbares Schauspiel präsentiert. Der Film hinterfragt die Mythologie falscher Darstellung, die Verdrehung von Tatsachen zu Ikonen, von Historie zum Mythos. Die Meta-Sprache der Medien wird analysiert, insbesondere das Bild der Frau als Schauspiel und Ware sowie die Psychologie und Wirtschaft des Voyerismus des Mannes. Dieser Film wurde in Ontario und Alberta in den 80igern VERBOTEN. Das hatte Anklagen und Verhaftungen zur Folge, die schließlich in der Auflösung des ZENSURAUSSCHUSSES VON ONTARIO durch den Entscheid des Obersten Gerichts von Kanada mündeten! Als widerwilliger Gastgeber greift der Filmemacher sein Publikum (Kunsthistoriker, Filmkritiker, Psychoanalytiker) persönlich an. Der direkte, persönliche Angriff des Filmemachers wird mit wissenschaftlichen Diagrammen über Visuelle Wahrnehmung und Filmchemie und optisch konstruierten Szenen kontrastiert. Konzepte der ›Fotogenetik‹ und des durchdringenden Charakters wahrnehmbarer/technischer ›Fehler‹ werden so zusammengefügt. ›A Message from Our Sponsor‹ deals with television and its mythologies the fetishization of violence through competition (seen as a dominant historical process in American culture), and the fetishization of sexuality through consumption. The claustrophobia of media ›reality‹ compartmentalized into game shows, movies, news reports, commercials – is presented as continuous interchangeable spectacle. This film looks at the ideology of misrepresentation, the turning of facts into icons, history into myth. It analyzes the media’s meta-language, especially the image of woman as spectacle and commodity; and the psychology and economics of male voyeurism. This is the film that was BANNED in Ontario, and Alberta, in the 1980’s, resulted in court actions, arrests, and a Supreme Court of Canada ruling that effectively dismantled the ONTARIO BOARD OF CENSORS! The Wildwest Show The filmmaker, as reluctant host, confronts his audience as pest (art historian, film critic, psychoanalyst). The direct, personal intrusion of the filmmaker’s voice is set against scientific charts about visual perception and film chemistry, and optically constructed scenes linked by the concepts of the photogenic and the pervasiveness of perceptual/technical ›error.‹ A Message from Our Sponsor 136 AL RAZUTIS AMERIKA Al Razutis Al Razutis Exiles The Lonesome Death of Leroy Brown 1983, 16mm, col., 10:00 1983, 16mm, col., 25:00 Urbane ›Dekonstruktion‹ und Graffiti wird als eine Form von Guerilla Kriegskunst gegen heutige ›Industriemaßstäbe‹ für Gesellschaft, politische Organisation und Film, als Form von Widerstand gegen die Ideologien des Naturalismus und der Biologie angesehen. Eine Reise in zwei Etappen: die erste führt durch die Ruinen von Amerika, und findet ihren Höhepunkt in der voyeuristischen Belästigung eines ›Opfers‹. Die zweite Reise ist eine Meditation über Fernseh-Gewalt, Evangelismus und das Fernseh-Programm. Dieser Film ist der Höhepunkt sozialer und persönlicher Trostlosigkeit, Zerstörung und Entropie - das Ende der westlichen Geschichte als narzistische Fixation des Mannes an sich selbst. Das abwesende Zuschauer-Objekt der Teile Eins und Zwei entpuppt sich als ›der letzte Mann auf Erden‹, entweder als ›Opfer‹ oder ›mit einem gefangenen Opfer‹. In Teil 1 fährt die Kamera aus einem Autofenster heraus vor und zurück, bis sie ihr ›Objekt‹ geortet hat. Es ist eine Frau, die sich plötzlich gegen die voyeuristische Kamera wendet und ihre Pistole abfeuert. In Teil 2 sehen wir eine ähnliche Frau, die bewusstlos auf einem Bett im Hintergrund liegt, während ein ›betrunkener Perverser‹ eine sich wiederholende Szene im Fernsehen ansieht. Diese zeigt einen farbigen Mann, der von der Polizei erschossen wird. Während der ›wahre‹ Jimmy Swaggart im Radio ›Feuer und Schwefel‹ spuckt, dreht der Protagonist sich langsam um und jagt schließlich den beobachtenden Fernsehschirm in die Luft! Urban ›deconstruction‹ and graffiti is presented as a form of guerilla warfare against current ›industry standards‹ for society, political organization, and cinema; as a form of resistance to the ideologies of naturalism and biologism. A two-part voyage: the first through the ruins of Amerika, culminating in a voyeuristic stalking of a ›victim‹. The second, a meditation on television violence, evangelism and the viewing subject. This film is a culmination of social and personal disintegration, desolation, decay and entropy - the end of western history as male narcissistic fixation on the self. The absent viewer/subject of Reels One and Two emerges as ›the last man on earth,‹ and as either a ›victim,‹ or ›with a captive victim.‹ In Part One, shot from a car window, the camera tracks back and forth until it has located it’s ›subject,‹ a female who suddenly turns on the voyeur-camera and fires her gun. In Part Two, we see a similar female sprawled unconsciously on the background bed as the ›drunken pervert‹ watches a repeating scene of a black man being shot by police on TV. As the ›real‹ Jimmy Swaggart spews ›fire and brimstone‹ on the radio, the protagonist is getting ›his nerve up‹...and then slowly he turns and blows the observing (tv) screen away! The Lonesome Death of Leroy Brown RETROSPEKTIVE RETROSPECTIVE Al Razutis Al Razutis (Fin)* O Kanada! 1983, 16mm, col., 10:00 1982, 16mm, col., 5:00 137 Das CBC-TV verabschiedet sich mit den Aufständen der Separatisten in Quebec als Anlass (und Hintergrund) aus historischer und kosmischer Perspektive. The CBC-TV sign-off in historical and cosmic perspective, with the separatist riots in Quebec as the subject (and backdrop). (Fin)* Die Fortsetzung von ›A Message From Out Sponsor..., (Fin)*‹ ist als ein Schlussgedanke zu verstehen und ein Diskurs über die Selbstzerstörung Amerikas. Er hinterfragt letzten Endes das Bild Amerikas, den Ursprung, die Verfassung und deren Interpretation. Der Film präsentiert die endgültige Dekonstruktion des Zuschauers als Thema der Medien-Meta-Sprache. Er ist eine Zusammenstellung von Clips aus ›Cannes Festival Winning Commercials‹, Horror Filmen und Untertiteln, die proklamieren, dass das Motto von ›Amerika‹ ›Image-Bank Raub‹ ist... reiß ihnen den Arsch auf... und Anarchie regiert, O.K.! A closing thought, a sequel to ›A Message From Out Sponsor... (Fin)*‹ deals with the auto-destruction of Amerika as a discourse, ultimately questioning the image, its provenance, authorship, and interpretation. It presents the final deconstruction of the viewer as subject of media meta-language. This film features a compilation of clips from ›Cannes Festival Winning Commercials‹, horror movies, and running subtitles which proclaim that the theme of ›Amerika‹ is ›image-bank robbery‹... ›rip them off... anarchy rules, O.K.! Exiles 138 AL RAZUTIS VISUAL ESSAYS Diese Essays über Filmgeschichte versuchen die Entstehung des Films, die im Geist der ›Urväter‹ abläuft, zu rekonstruieren. Zusammen bilden sie eine kritische, strukturierte Untersuchung des Stummfilms. ›Ich hielt es für angebracht, den Originalfilm zu benutzen, um einen Entdeckungsprozess zu kreieren, dem dem der Zuschauer am ›Schaffensmythos‹ teilhaben kann, ohne mit den Fragen von ideologischer Bedeutung, historischer Plazierung und Autorenschaft überladen zu werden.‹ (A.R.) ›Sowohl der Künstler als auch der Erzieher treten in ›Origins of Film‹ in Erscheinung, doch scheint es, als ob der Poet das letzte Wort hätte. Der Leitgedanke dieses Projekts ist eine Auseinandersetzung, die auf verschiedenen Ebenen funktioniert. Jeder Film ist mit einer Reihe von Optical Printing und Collage Techniken gestaltet und beinhaltet einen ›Blick‹, der zur zentralen Strategie und Metapher des Films wird.‹ (Peter Chapman, Independent Eye) National Gallery of Canada (Ständige Sammlung) Visual Essays: Origins of Film 1973-1984, Farbe, Ton, 68:00 These essays on film/image history attempt to reconstruct the vision of cinematic creation occurring in the minds of cinema’s ›primitives‹; together they comprise a critical/structural investigation of silent cinema. ›I thought it necessary to engage the original film texts by creating a process of ›discovery‹ wherein the viewer could partake in the ›myth of creation‹ without being encumbered by the full questions of ideological significance, historical placement, and authorship.‹ (A.R.) ›Both the visual artist and the educator make their appearances throughout Origins of Film, but it looks to be the poet who has the final say. Informing the overall shape of the project is an argument that is presented at a number of levels. Each film is structured around a distinct set of opticalprinting and collage techniques [and] ... embodies a ›look‹ which becomes the film’s central strategy and metaphor.‹ (Peter Chapman, Independent Eye) National Gallery of Canada (Permanent Collection) Lumière´s Train (Arriving At The Station) RETROSPEKTIVE RETROSPECTIVE 139 Al Razutis Al Razutis Lumière´s Train (Arriving At The Station) Méliès Catalogue 1979, 16mm, sound b/w (plus sepia color versions), 9:00 1973, 16mm, col., silent, 8:00 Das Thema des ersten Essays ist Film an sich: ein Darstellungsform mit der Wahrheit und Fiktion neu erfunden werden kann. Als solches wurden die Tatsachen, die für den Film sprechen, notwendigerweise von zwei ›Pionieren‹ des Films gewonnen: Louis und Auguste Lumière und Abel Gance (La Roue), mit zusätzlichem Material aus einem Warner Brothers Film, ›Spills for Thrills‹. Der Film ist in vier deutliche Abschnitte unterteilt und basiert frei auf Lumières Klassiker ›Arrivée d'un train à la Ciotat, L‹ (1895), der nur aus einer Aufnahme von einem einfahrenden Zug in einen Bahnhof besteht. Die Darlegung und Form des Films lehnt sich an die Tradition der filmstrukturierten Gedichte an, die die Techniken des Mediums in den Vordergrund stellen (Licht, Dunkelheit, Form als Schattenprojektion des Filmapparates). Durch den Wechsel zwischen Positiv und Negativ beschreibt der Film das ›Entstehen‹ (des Mediums) und die daraus resultierende Handlung/Bewegung sowie die Dokumentation der Ereignisse. Er beinhaltet Vorfälle (die beinahen Mißgeschicke), menschliche Erwartungen (die Ankunft am Bahnhof ) und menschliches Schauspiel (die Zerstörung von Zügen, der Bahnhof im Chaos). Aus diesem Grunde habe ich eine erweiterte Erzählform verwendet, ein Wortspiel mit dem Titel an sich und den sich verändernden Bedingungen des synchronen und asynchronen Ton/Bild (Bild-zuBild) Verhältnisses. (A.R.) Auszeichnungen: Ann Arbor; Kent State; Ehrenvolle Erwähnung, Baltimore. ›Méliès Catalogue‹ präsentiert die mythische Ikonographie der Filme von Georges Méliès ein traumartiges Terrain, ein Krabbelsack voller magischer Überraschungen, eine Fülle von Spielern, die aus der Fantasie dieses ›Magiers‹ entsprangen- vorgestellt durch das Anfangsmotiv : ›The Expanding Head‹. Diese Ereignisse werden grafisch in Form ›brennender Bildkader‹ präsentiert, ein Bild eruptiert und wird sofort durch das nächste ersetzt. Eine Bildaufnahme folgt der anderen Schlag auf Schlag. Der Film ist ein Essay voller Diskontinuität und Überraschungen. Die Aufnahmen zu diesem Essay stammen aus 30 Filmen von George Méliès. (A.R.) The subject of the first essay is cinema itself: an apparatus of representation wherein fact and fiction are recreated. As such, the pro-filmic facts are necessarily drawn from two of cinema’s ›pioneers‹: Louis and Auguste Lumière and Abel Gance (La Roue), with additional material provided from a Warner Brothers featurette, ›Spills for Thrills‹. The film breaks down into four distinct sections and is loosely centered around Lumière’s classic one-shot film of a train pulling into a station ›Arrivée d’un train à la Ciotat, L‹ (1895). The exposition and form of the film is closely tied to the tradition of cine-structural poems which foreground the materials of the medium (light, dark, form as shadow-projection of the cinematic apparatus). Using alternations between positive and negative, the film chronicles the ›coming to life‹ (of the apparatus) and the resulting action/movement and documentation of events - encompassing incidents (the near mishaps), human expectations (the arrival at the station), and human spectacle(the destruction of the trains, the station in chaos). Towards this purpose, I have used an expanding narrative, a play on the title itself, and the shifting conditions of synchronous and asynchronous sound/image (and image-to-image). (A.R.) Awards: Ann Arbor; Kent State; Honourable Mention, Baltimore Méliès Catalogue Presents the mythic iconography of the films of Georges Méliès - a dreamlike terrain, a grab-bag of magician’s surprises, a cornucopia of players that proceed from the imagination of that ›magician‹ of cinema - announced by the opening motif, ›the expanding head.‹ These incidents are presented/framed within the graphic form of burning frames, each image-shot erupting and being displaced by the following shot. This is an essay featuring discontinuity and surprise. Images in this piece were compiled from approximately 30 films by George Méliès. (A.R.) 140 AL RAZUTIS VISUAL ESSAYS Al Razutis Al Razutis Sequels in Transfigured Time Ghost: Image 1976, 16mm, sepia-col., sound, 12:00 1976-79, 16mm, sepia-col., sound, 12:00 ›Sequels in Transfigured Time‹ kehrt zu Georges Méliès zurück und zeigt im besonderen Ausschnitte aus ›A Trip to the Moon (1902)‹ und anderen Méliès-Filmen (einschließlich eines handkolorierten frühen Films). Benutzt werden Techniken, die ›stehende Bilder in Bewegung‹ versetzen, die ursprünglich (durch die grafische Solarisation) Abstraktionen von Bewegung und Tiefenschärfe sind. Diese Standbilder sind Meditationen über das ›Wesen der Filmrealität‹, die durch (filmische) Bewegung und den ›unsichtbaren‹ Schnitt die Mechanismen einer ›Kreation von Erzählen‹ formen (die für Méliès an zweiter Stelle nach den ›Spezialeffekten‹ stand). Dieses Essay ist auch eine Ode an Georges Méliès, sein ›Eden lost and found‹, seine Filmwelt, die obsolet und ›geisterhaft‹ wurde. Es ist ein Tonfilm und schließt mit der ›Elegie für Méliès‹ (Sound). (A.R.) Auszeichnungen: Ann Arbor; Kent State; Ehrenvolle Erwähnung, Northwest Film &Video Festival. ›Ghost: Image‹ entwickelt das Thema des vorherigen Filmes weiter. Es geht um die Tradition des ›fantastischen‹ Films und beinhaltet Dada, Kubismus, Surrealismus, Expressionismus, Poetischen Realismus, Symbolismus und zu guter letzt das Horror Genre (und natürlich Fritz Langs Metropolis). Seine Form, das Spiegelbild, schafft eine Leugnung von Achse und Regie, mit dem Resultat, dass der Zuschauer ›zwischen den Bildern‹ lesen muss. Manchmal sind die Spiegelbilder zu Rorschach Komponenten reduziert und werden durch die Präsenz fragmentierter Poesie (nach T. S. Eliot und automatischem Schreiben) ergänzt. Dieser metonymische Bereich deutet auf ›automatische Enthüllung‹ und unterbewusste Korrespondenzen im sich entwickelnden Diskurs hin. Die bekannten Mythen der Frau als ›Madonna‹, ›Opfer‹, ›Verführerin‹ und ›Erlöserin durch Wissen und Wissenschaft‹, ›Angst vor dem Untoten‹ sowie ›Angst vor dem Irrationalen‹ bilden die Verknüpfungspunkte zu dem historischen und kulturellen Hintergrund. Mit Ausschnitten aus ungefähr 20 surrealistischen, Dada- und Horrorfilmen. (A.R.) ›Sequels in Transfigured Time‹ returns to Georges Méliès and notably portions of ›A Trip to the Moon (1902)‹ and other early Méliès films (including a hand-colored early film, and uses techniques of ›frozen stills becoming movement‹, still which are initially ›abstractions‹ through the absence of movement and denial of depth (via graphic solarization). The stills are meditations on the ›becoming of motion-picture reality‹ through movement and seamless editing (the ›invisible‹ cut), mechanisms in the ›creation of narrative‹ (which Méliès thought to be secondary to ›special effects‹ for the eye). This essay is also an elegy for Georges Méliès, his ›Eden lost and found,‹ his cine-world becoming obsolete and ›ghostlike.‹ This is a ›sound film‹ with the ›Elegy for Méliès‹ occurring at the end (sound ). (A.R.) Awards: Ann Arbor; Kent State; Honourable Mention, Northwest Film &Video Festival. Sequels in Transfigured Time Ghost: Image Thematically proceeding from the last film, ›Ghost: Image‹ encompasses that tradition of ›fantastic‹ films that includes Dada, Cubism, Surrealism, Expressionism, Poetic Realism, Symbolism, and eventually the horror genre (and of course Fritz Lang’s Metropolis. Its formal design, the mirror image, creates a denial of axis and screen direction, with the result that the viewer must read ›through the images.‹ At times, the mirror images are reduced to their Rorschach component, and complemented by the presence of fragmented poetry (after T.S. Eliot and automatic writing), a metonymic realm suggesting ›automatic disclosures‹ and unconscious correspondences in the developing discourse. The familiar myths of woman as ›madonna‹ / ›victim‹ / ›temptress‹, and ›redemption through knowledge and science,‹ ›fear of the undead,‹ and ›fear of the irrational,‹ form the signposts of this historical and cultural terrain. Contains excerpts from approximately 20 surrealist, dada, horror films. (A.R.) RETROSPEKTIVE RETROSPECTIVE 141 Al Razutis Al Razutis For Artaud Storming The Winter Palace 1982, 16mm, col., sound, 10:00 1984, 16mm, col., sound, 16:00 Ein Essay über den Expressionismus und die Tradition gothischen Horrors. Es handelt von Menschlichkeit, gefangen zwischen Vorstellungen des Absoluten, des Bösen in monströsem Ausmaße, Klassizismus und Fragen der Individualität. Artaud, der zwar nur indirekt mit der Filmgeschichte in Zusammenhang gebracht werden kann, wird in diesem Essay als Hauptprovokateur in dem Zusammenstoß zwischen Klassizismus (der ›Griechische Chor‹) und romantischem Expressionismus angedeutet. Dreyers ›Leiden der kleinen Johanna‹ in dem Artaud selber auftaucht (als Mönch) - dient als Hintergrund für diese ›Inquisition.‹ (A.R.) Dieses letzte Bildessay konzentiert sich auf die Montage und die Dialektik von Sergej Eisensteins Filmen. Es weist sowohl auf ihren Einfluss als Meilensteine des Stummfilms als auch auf ihren enormen Beitrag zur Entwicklung der Filmgeschichte hin. Eisensteins Arbeit in den Bereichen der non-verbalen Sinnstiftung und allegorisch-revolutionierender Montage unterzieht sich drei ›Rahmen-Prozessen‹: die Umkehrung chronologischer Erzählung, die Fragmentierung und Wiederholung von einzelnen Montagepassagen sowie die Hinterfragung von ›SaccadicEye-Movement‹-Animationstechniken bei einzelnen Oktober-Sequenzen. Der Film zeigt Ausschnitte aus Eisensteins ›Panzerkreuzer Potemkin‹ und ›Oktober‹. Gesprochener Text von Benjamin Buchloh und sowjetische Formalquellen (frei adaptiert). This last visual essay focuses on montage and the dialectics of Sergej Eisenstein’s films, indicating their influence as cornerstones of silent cinema and as major contributions to the evolution of later cinema. Eisenstein’s work in the areas of non-verbal signification and allegorical-revolutionary montage is subjected to three ›framing‹ processes: inversion of chronological narrative, fragmentation and repetition of selected montage passages, and the interrogation of selected ›October‹sequences by the application of ›saccadic eye movement‹ (animated) techniques. Contains sequences from ›Battleship Potemkin‹ and ›Oktober‹ by Eisenstein. Spoken text from Benjamin Buchloh, and Soviet Formalist sources (freely adapted). For Artaud An essay on expressionism and the tradition of Gothic horror. It brings to mind humanity caught between notions of absolutes, evils of monstrous proportions, classicism, and questions of individuation. Artaud, though a figure indirectly associated with film history, is suggested in this essay as prime provocateur in the collision between classicism (the ›Greek chorus‹) and romantic expressionism. Dreyer’s ›Passion of Joan of Arc‹ - in which Artaud himself appears (as the monk) - serves to set the stage for this ›inquisition.‹ (A.R.) Storming The Winter Palace 142 AL RAZUTIS THEORY What Is Cinema Now? Al Razutis 1996 These comments, containing both rational and irrational elements, implying both rational and irrational numbers, concern the evaluation of the question: ›what is cinema now?‹, and further imply a formal-contentual re-evaluation of what constitutes ›film‹, ›spectatorship‹, ›time‹, ›criticism and evaluation‹ in consideration of this ›THING‹ that I will posit below. sistance to other cinemas (like cyber-cinemas) now? Why are people eager to categorize it as ›utpoian‹? Is it some kind of Gene Youngblood lecture (he used to present the future of technology (in the 70’s) and image-making in ›utopian‹ terms) that everyone is stuck on? (VIRTUAL SPROCKET HOLES ARE OPTIONAL and can be placed anywhere in the following text to ›frame‹ any packet of binaryinfo to the viewer’s satisfaction.) So, I will insist that THIS IS A FILM, and that it is INTERACTIVE ( you can fuck with it all you want), NON-LINEAR, NON-SITE-SPECIFIC, and if I added image-sound and drew from other mediums, it would be INTER-MEDIA CINEMA as well. The PROJECTION OF THIS FILM is ultimately affected by, and comprised of, a number of CONTRIBUTORS (submitting on a number of subjects), EACH PROJECTING THEIR FILM, and this collective event takes place in a virtual MOVIE THEATER (the net), exhibiting PROJECTION PATTERNS that resemble FRACTALS. (And this ›pattern‹ of information exchange on the net is based on recent published studies). What a bummer for the phone companies...what a bummer for linear projectionists! Virtual Flesh ROLL HYPOTHETICAL FILM: We all know this is a strange way to exchange views. Like speaking in the dark to figures which are only resolved ›in print‹. Responses to and from this list feature all kinds of discontinuity. They are not ›chronological‹, we don’t always read and write ›on time‹. And when I send something in (like this), I don’t get to ›read it‹, but receive ›replies‹ in all forms, or not at all, at times, or not at all. IF THIS WAS A MOTION-PICTURE — that is, these ASCII characters (represented by pixels), produced as I type them into memory and onto screen, and viewed as a series of imagesover- time (reading) — then I would say that this FILM was both INTERACTIVE and NON-LINEAR. In 1968 I wrote transversely on a piece of celluloid (with sprocket holes) a poem and called it a ›film‹; other people made all kinds of ›films‹ by gluing things (and re-printing) on celluloid, by painting, scratching, burning, etc. Then, nobody seemed to have a problem with ›what is the correct form and content of cinema‹, since such a definition would confine and contradict the spirit of ›experimental‹ cinema and its anarchist principles. So, why is there so much re- WHERE is this ›film‹ being projected? Everywhere. As you read this, it exists on the internet in any number of simultaneous locations. Not just in some ›cinematheque’s‹ archive. WHERE IS IT GOING? The internet and HTML, begun as a text-based network, has added audio and video (or digital motion-picture) capabilities/files, and is now open to VRML browsers and sites. The notion of ›place‹ (in cyberspace) is now best described as where ›interchange can be founded‹. And all of the ›hot‹ HTML web-sites that ›everyones gotta get‹ as an address, they are going to seem pretty archaic in a few years when VRML is rocking all over the place and image-texture-mapping becomes more commonplace. Whether anyone likes or dislikes these developments, a particular medium, ›inter-active‹ graphics, virtual-reality (passive and active), 3-D video, holography, or just plain ›give me that basic 16mm film experience‹ is ultimately put to the world-test of whether it survives and whether it has an effect on the real world of social exchanges (including money). The philosophy of this (or any) species of film — and I am INTERESTED IN READING OR VIEWING OTHER SPECIES — like love, is an ACTIVITY. It is not a ›state of mind‹, nor a film theory residing in the book-stacks of prescription. And criticism itself, as a counterpart to the activity of creating, ›can only exist as a form of love‹ (Andre Breton). RETROSPEKTIVE RETROSPECTIVE 143 Manifesto: Imagination vs. Macworld Let Imagination Rule? - Al Razutis 1998 IMAGINATION rules the arts; RISK rules the avant-gardes, conveyed by all the courage that ›risk taking‹ implies. Courage to risk ›art‹. Courage to risk ›invention‹, ›vision‹, ›conviction‹...to risk ›failure‹. Courage to spray political graffiti and risk ›arrest‹ in any police-state, political and/or cultural. Imagination and risk produce the conditions of change - not to be confused with ›progress‹, a creature of ideological assumptions specific to our modern civilizations. Not to be confused with ›theories of the NEW‹. And not to be confused with cultural commodity, and all the black-leather jackets, cool glasses, that such posturings employ. Yes, this is ›North Ameri(K)a, with a suburb named Tokyo, and a beach named Cancun. ›Is this real?‹ you may wonder. Yes, this is a ›very real‹ wasteland of diversions, a free-play of signifiers, avatars ›doing lunch‹, a meaningless-real, away from ›the real‹; a wasteland of ›simulations‹ and LOUD assertions, repeated in ›updated‹/modified form, with ›block-buster SEQUELS‹ replacing new works of art. This is the simulated, appropriated, ›virtual‹ replacing ›the real‹. This is ›MACWORLD‹, the cultural burger-ville, fast, disposable, And certainly not to be confused with ›academic discourse‹, offered in the confines (read ›prisons‹) of ›proper analytic methodologies‹: (›Let’s FOOTNOTE, this‹: Don’t like ›rules‹? Prefer the discursive ›informs‹? Prefer ›art is the medium for...‹? Insert ›provocation‹, ›bombs along the railway tracks‹... insert your own semiotext accordingly. ›Modern‹ or ›Post-modern‹? According to the ›method‹. But let’s not quibble about ›subject positioning‹, just yet.) COMMERCE-DRIVEN CULTURE in North Ameri(K)a has an appetite for BIG, FAST, RECYCLED, GENERIC, NEW(s). It has an appetite for ›bloatware‹ and the Ameri(K)an public is ›obese‹ with media excess, hard/soft ware, and ist ›priveleged‹ view of what constitutes the ›NORM‹. It is the protagonist in its own version of progress and history. It is the star of its own world-wide ›specials‹, the ›top 100 films of the century‹. And it is in a ›hurry‹, because the ›future‹ has ceased to have meaning. This consummer-driven ideology has done more to stifle imagination and risk than its citizens can imagine. (Imagine how? When reference is fleeting, gone.) The obsession with the disposable ›new‹ has displaced the memory of ›past‹. In the Disney-Universal-Spiel-burger cultural malls of Ameri(K)a, with its legions of lawyers, publicists, promoters and poll-takers, a SEMIOTIC WASTELAND has developed, full of GENERIC signposts, EMPTY ( yet LOUD!) SIGNIFIERS, safe disposable arts... a wasteland where IMAGINATION is VALIDATED by commercial success born of exploitation, appropriation, substitution, and simulation. You’ve seen the ›Hollywood‹ sign, seen the Academy Awards on TV, driven the freeways. But have you seen any ›art‹, particularly film art in that very place. Or was it surrounded by barbed-wire, presented in a special ›once-a-year‹ festival, an ›archive‹... maybe in Venice... beach. Shadows of Love timely — a ›K‹ mart mall of consummer ›styles‹ and appropriations of all previous cultures, from all times, from all corners of the word ... homogenized by ›success‹. This is Disney, theme parks, special effects rides, Las Vegas hotel ›habitats‹. And in this wasteland, the North Ameri(K)ans - the ›K‹-mart new immigrant crowd, the suburbanites with tech media toys, the educated with time on their hands, the corporate with no time on their hands, the ›religious right‹, with their ›family values‹ and RELIGIOUS FERVOR, they are all PLUGGED IN TO THE COMMON MYTHOLOGY: ›WORK WILL MAKE YOU FREE!‹ (›to consume‹, ›to upgrade‹, ›to be in debt‹, ›to yearn for more‹.) And art, imagination, risk? Whatever ›sells‹... A new web-creation from this author, ›DOING_TIME‹ re-virtualizes (with Surrealist and Situationist influences) the plight of the common consummer-netizen whose operating systems, browsers, and internet service providers, are slowly taking over his/her life. Check it out, ›and let it work for you!‹ 144 AL RAZUTIS PRAXIS Excerpts of: The ›Many Forms Of Doing Time‹ WOULD THEY BE SLOGANS ON T-SHIRTS ON MELROSE AVENUE?... ... Rule 1: ›BE POLITE AND INGRATIATE YOURSELF TO ALL... this rule from RULING CLASSES, past... the more you smile, agree, the more you’re ›IN‹... the more you’re like... ›THEM‹. ... Rule 2: NETWORK... Attend conferences, write letters of support, sit on juries and give grants to SAME, and above all appear to be GRACIOUS when receiving ›SAME‹... . ... Rule 3: DON’T SPEAK IN A CRITICAL or OUTRAGEOUS manner... ›MEMORY IS ETERNAL!‹ PERIOD. ... Rule 6: GET THE CURRENT 64-BIT TECHNOLOGY AND BE YOUR OWN INTERNET PROVIDER... ›FUCK THE CAPITALIST BOSSES! BE YOUR OWN 50-WATT BROADCASTER! IMAGE IS NOTHING! BANDWIDTH IS EVERYTHING!‹... ARE YOU IMPRESSED? VR: A Movie 1. LOOKING FOR SOMETHING ›USEFUL‹ ON THE NET... like empty bottles, in an alley, for some change... 2. PICKING THE DAMNED ›USEFUL‹ UP and placing it carefully in the cart... ›Downloading!‹, they used to call it once... 3. CASHING IN ON THE ›USEFUL‹!... ›Get the latest upgrades now!‹, you know the score... 4. TRYING TO FIND A PLACE TO PUT IT IN... ›What? Config-SYS ERROR SIGNS?... You Geek!‹... and down the lane to... 5. START ALL OVER, GAIN?... while talking to yourself A LOT about FACTS FACTS PROTOCOL... ... ›IT’S WARM IN HERE‹, YOU MAY HAVE THOUGHT... A BOX LIKE ANY OTHER, FITS... THE BROWSER SEEKS... NEW PIXELS GLOW... VOICES ARE HEARD... IT’S ›HOMELESS‹ HERE... A TRANSIT STOP... THE LIGHTS THEY CHANGE... ›IT’S TIME TO GO‹... WELL, THINK AGAIN... YOU’VE GOT THE TIME... ... THE EDITORS HAVE ISSUED A CALL FOR TEXTS ON ›REVOLUTION!‹ and not one of ›pure sentiment‹... FINE! IF KARL MARX WERE ALIVE TODAY ...would he shout, ›WORKERS OF THE WORLD arise! You have nothing to lose but your chains!‹? ...Meaning credit cards, appliances, internet accounts, tenured academic and/or UNION positions, safe government and/or cultural appointments?... IF HENRY FORD WERE ALIVE TODAY ...would he state, ›I WILL BUILD A ( you fill it in) for everyone!‹... meaning standardized design, low cost, ›SOME SAME THING‹, and all the SOFTWARE TO RUN IT exactly ›the same‹... IF ANDRE BRETON WERE ALIVE TODAY...would he call for ›helping man’s SOCIAL LIBERATION in every possible way, working without respite for the COMPLETE DFOSILIZATION of social behavior‹... OR ... BECAUSE YOU’VE GOT A MACWORLD BROWSER... YOU HAVE TO WORK, YOU DIDN’T BUILD... YOU HAVE ELECTRONS... LOANED, PER UNIT TIME... BUT HEY! IT’S LATEST COOL!... CONSUMMING NOW!... YOU GOT MICROSOFT?... THE LATEST?... IF SO, YOU’RE ONE SMART NETIZEN!... ›CAUSE DOING TIME THIS WAY ›IS EASY!‹... IT JUST SCROLLS ON BY!... ›PLUG AND PLAY!‹... ›AS YOU OPEN OTHER WINDOWS!‹... THE ›MARCH OF TIME‹... AND PROGRESS, THIS? ... BEFORE THE NET, THEY THOUGHT OF ›GOD‹... AND PARADISE... FOR THOSE, WHO CARED... NOW WE GOT THIS!... A GIFT, FOR FREE... FROM WHERE? YOU CARE?... NO RULES, NO STRINGS ATTACHED?... BUT TIME... SOME FUTURE, THIS... NOT COMMUNIST... (THEY COULDN’T PROVE... THEY COULDN’T DO)... NO MUSLIMS HERE... TOO WEIRD FOR MULLAHS, MAN... THEY NEED THEIR TERROR STRINGS... THEY NEED THEIR VATICANS... THIS NET IS FREE... FROM COMMUNISTS... OR ANYONE WHO KILLS, US THINKING, SO... THIS NET IS FREE... BUT, FOR THE TIME... BEING... RETROSPEKTIVE RETROSPECTIVE ... And there, in the OPPOSITE DIRECTION, coming RIGHT AT US, is a man pushing a Safeway cart, with all his possessions... ›What a bummer!‹ we collectively murmur... And this guy stops in front of us and asks, not looking either of us in the EYE: ›Hey buddy, can you spare a quarter, I gotta make a PHONE CALL to my dealer.‹... ›WE’RE FUCKING REVOLUTIONARIES!‹ we declare... ›A quarter.‹ he reiterates... ›WE DON’T SUPPORT DRUGS OR DEALERS!‹, we proclaim... .›Drugs are the only thing that matters,‹ he insists... .›BUT WHAT ABOUT THE REVOLUTION?‹ WE PROTEST... ›LONG LIVE THE IMAGINATION AND ALL ITS DANGEREOUS BEAUTIES!‹ HE SAYS, looking very much like Andre Breton... ›THE MASSES! THE POOR! THOSE NOT EMPOWERED BY THE DIGITAL AGE!‹ YOU SAY, looking very much like Karl Marx... ›FUCK THE REVOLUTION, IT’S ALL IN THE BROWSER... IT’S TOO LATE!‹ HE PROCLAIMS... ›YEAH, FUCK THE REVOLUTION!‹ I JOIN IN... ›AND IF YOU DON’T LIKE THE WRITING ON THIS WALL, THEN YOU CAN KISS MY BAJA!‹ I SAY, looking very much like Antonin Artaud... ›AND BESIDES...‹, HE ADDS, looking very much like Gramsci, ›HACK THE MOTHERFUCKERS!‹... AND WE ALL AGREE THAT IT’S BETTER TO BE A NON-REINCARNATING AVATAR THAN A RE-INCARNATING WORKING-CLASS UNEMPLOYED PROLETARIAN DOING TIME... AND WE GIVE HIM A QUARTER... AND HE GIVES US A JOINT... AND WE LIGHT UP THE REVOLUTION... BECOME BUDDHISTS... TELEPORT TO ORION... MEET UP WITH THE MOTHER SHIP... NEVER LOOKING BACK... (FIN)... AGAIN... ... AND THE WHOLE DAMNED THING STOPS WORKING, SO?... ›WHO’S GOING TO MAKE OUR SOFTWARE THEN?‹... ›WHO’S GONNA PAY?‹... WHEN THINGS COLLAPSE... WHEN ONLY TIME... IS LEFT TO DO... THESE WORDS LIVE ON... FOREVER? FOOLS! ... DON’T LIKE WORDS?... TOUGH... SOME REVOLUTIONS CAN’T BE ›DEPICTED‹... SOME IDEAS CAN’T BE ›RE-VIRTUALIZED‹... THEY HAVE EXPIRED... RECYCLED?... AND RETIRED TO THE ›OLD FOLKS HOME‹ IN THE COLLEGE?... A PO-MO CONFERENCE HERE?... MCLUHAN ›PROJECTS‹ EVERYWHERE!... OBEY YOUR THIRST!... YOU’LL GET PROMOTED... SOON... IF YOU DO TIME ›NO SHIT!‹... ›IS IT TOO LATE?‹... UTOPIA, it came and went?... into ASSEMBLY LINES and ›GOODS FOR ALL!‹... the MASSES left for BURGER-VILLE... CONSCIOUSNESS ITSELF HAS SHIFTED STILL... NOW RE-DEFINED, CONSTRUCTED for... mere INSTRUMENTS in the EVOLUTION OF DATA CONSCIOUSNESS?... WHO NEEDS US NOW?... WE’RE JUST AN ...INSECT... DOING TIME... ›NO SHIT?‹... ›NO SHIT‹... YOU GOT THAT NOW? ... ›I WAS JUST FOLLOWING ORDERS!‹ explained SERGEI EISENSTEIN... How else to understand the FRAUD named ›OCTOBER‹?... The staged ›STORMING OF THE WINTER PALACE‹ by nothing more than a bunch of EXTRAS DRESSED AS MILITARY CADETS?... How else to fathom a JEWISH HOMOSEXUAL LATVIAN ENGINEER 145 working for the SOVIET STATE ADVERTISING AGENCY (›Just make it REAL!‹) of JOSEPH STALIN?... How else to comprehend THE CRISIS OF A DIALECTIC based on the CONTRADICTIONS of a POET as PROPAGANDIST?... How else to evaluate the PHONY FORMALIST HISTORIES and ANALYSIS OF MONTAGE?... How else to remember the ANARCHISTS, INTELLECTUALS, THEORISTS and POETS liquidated by the same STATE APPARATUS AGENCY?... WELL? WHERE’S THE POETRY? Nagual Part II ... ›WHAT ARE WE NOW?‹ YOU MAY HAVE THOUGHT... ›A PRIVELEGED BEING?... OR NOT A THING?‹... WE’RE JUST A SUB... PER UNIT TIME... OUR REVOLUTION’S CALL: ›SUBSCRIBE OR DIE!‹... THIS SEIDENBERG, ATLANTIC BELL, KNOWS THIS FOR SURE, ›AND THIS AIN’T HELL!‹... JUST PAY ›AT ONCE‹, ›SUBSCRIBE OR DIE‹... ALTERNATIVES ARE SCARCE, NET COWBOYS CRY... IMAGE IS NOTHING!‹ WHO TOLD YOU SO? ... ›IT’S COLD IN HERE!‹ moans (whatever is left of ) KARL MARX in his Highgate Tomb... ›THE FUCKING LENINISTS, STALINISTS, MAOISTS, SHINING PATH, ZAPATISTAS, FUCKING RABBLE AND INTELLECTUALS ALIKE!... THE FUCKING BOLSHEVIKS, UNIONISTS, COMMUNISTS AND REVISIONISTS DISFIGURED MY REVOLUTION!‹ he might say... ›AND SHIT! THAT’S ALL I GET FOR THIS!... BUT WHERE’S BAKUNIN, GOLDBERG, OR BERKMAN TO KEEP ME WARM?‹... ›SHOT?‹ AGAINST THE WALL OF LENIN’S ›FAILED EXPERIMENT... NOW, SIMPLE, THIS steinbacher 147 Videogalerie Video gallery 148 VIDEOGALERIE D i e R e i s e n d e V i d e o k u n s t G a l e r i e Prämierte Werke a u s d e m a k t u e l l e n E x p e r i m e n t a l fi l m - u n d V i d e o s c h a f f e n T h e Travelling Video Ar t G a l l e r y Award Winning Works from the Most Recent Experimental Film and Video Creations Einmal mehr präsentiert die VideoGallery eine einzigartige Auswahl von experimentellen Filmen und Videoarbeiten. Die Sammlung entsteht aus der Zusammenarbeit von sechs europäischen Festivals, die ein gleiches oder ähnliches Programmprofil wie EMAF aufweisen und erhebt den Anspruch, dem Publikum dieser Festivals einen qualitativ hochstehenden Überblick über das Schaffen im Bereich Experimentalfilm und Video zu bieten. Ausserdem möchten die Kooperationspartner mit diesem Angebot die Distribution dieser künstlerischen Arbeiten fördern und verbessern. Die Aktualität der enthaltenen Werke wird durch einen steten Austausch der Arbeiten gewährleistet. Nachdem die VideoGallery bei einem Partnerfestival zu Besuch war, wird das betreffende Segment durch die aktuellen Highlights ersetzt und danach an den nächsten Partner weitergegeben. Die Auswahl von den Partnerfestivals umfasst bis zu sieben Arbeiten auf VHS-Kassetten und beinhaltet in jedem Fall die jeweiligen PreisträgerInnen sowie mindestens zwei Arbeiten aus der entsprechenden nationalen Produktion. Die VideoGallery wird auch auf der ART 33 in Basel, Schweiz, vom 12. bis 17. Juni 2002 präsentiert. Mit weiteren Interessenten und künftigen Partnern sind wir im Gespräch. Once more the VideoGallery present a unique selection of award-winning works from the most recent experimental film and video creations. The collection is based on the collaboration of six European festivals which have the same or similar program profiles as the EMAF and has the concern to offer the public an overview on a high level of artistic creations in the areas of experimental film and video. Furthermore the co-operative partners would like to promote and improve the distribution of international new creative art. The actuality of the included works is guaranteed through the regular exchange of works. After the VideoGallery has been visiting a partner-festival, the previous tapes will be replaced by the most recent ones from this festival and will be passed on to the next partner. The selections of the partner-festivals include up to seven works on VHS-tapes and consists of the awardwinners as well as at least two works representing the recent national production. VideoGallery is also present at ART, Basel, Switzerland. We are in touch with interested future partners. Auf dem Festival kann jede Arbeit von den BesucherInnen individuell ausgewählt und angesehen werden. Da das Projekt VideoGallery auch im Zeichen des Austausches steht, freuen wir uns auf jedes Echo, auf Kritik und vor allem auf Anregungen. Während des Festivals steht dafür das Personal der VideoGallery und der Videothek gern zu Verfügung. The VideoGallery is accessable for the public, which means during the Festival everybody can choose tapes from the selection to watch individually. The idea of the VideoGallery is to force the exchange between public and artist, and we appreciate feedback, criticisms and of course creative suggestions. During the Festival the staff of the VideoGallery is in charge to help and assist the visitors. Für Auskünfte betreffend AutorInnen, Partnerfestivals oder Kontaktadressen wenden sie sich bitte an: For more information about authors, partner festivals or contact-addresses direct your requests to: VIPER-VideoGallery Nina Golder und Ruth Schnederle, Koordination P.O. Box, 4002 Basel, Schweiz nina@videogallery.ch, ruth@videogallery.ch; www.videogallery.ch VIPER-VideoGallery Nina Golder und Ruth Schnederle, Koordination P.O. Box, 4002 Basel, Schweiz nina@videogallery.ch, ruth@videogallery.ch; www.videogallery.ch Für die 11. Edition der VideoGallery kooperieren folgende Festivals: The 11th edition of VideoGallery has following co-operating festivals: EMAF, EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL, OSNABRÜCK, GERMANY VIPER, INTERNATIONAL MEDIA ART FESTIVAL, BASEL, SWITZERLAND SPLITFILMFEST, THE INTERNATIONAL FESTIVAL OF NEW FILM, SPLIT, CROATIA IMPAKT, FESTIVAL FOR AUDIOVISUAL ARTS, UTRECHT, THE NETHERLANDS VIDEOLISBOA, INTERNATIONAL VIDEO FESTIVAL, LISBON, PORTUGAL MEDIA NON GRATA, OFFLINEONLINE, TALLIN, ESTLAND VIDEO GALLERY VIPER Basel Switzerland, 2001 EMAF Osnabrück G e r m a n y, 2001 149 SPLITFILMFEST S p l i t , Cro a t i a , 2001 Harald Klemm Elisabeth Subrin James Leech Dolly The Fancy Instrumental DE 2000 17:46 USA 2001 36:00 England 2001 6:30 Harald Schleicher Claudio Pazienza Fabio Fiandrini, Ennio Ruffolo Wahre Worte/böse Bilder/rauhe Rhythmen Ya Rayan Quarto F 2001 6:00 Italy 2001 4:00 Kerstin Cmelka Junko Wanda Mit mir Body Drop Asphalt Austria/Germany 2001 3:00 Japan 2000 96:00 Clauda Aravena, Guillermo Cifuentes Maureen Prins Lugar Comun Luka Germany/Chile 2001 24:00 England 2001 10:19 Jérémie Gindre Pia Wergius Le Chant des Fautes Sketch for Angels Switzerland 2001 8:00 Niederlande 2001 2:40 Swann Thommen Leo Vukelic Electronic Brain Blaue Augen Switzerland 2001 0:49 Kroatien 2001 1:00 Barbara Naegelin Toni Mestrovic Darling Nikki Escape Switzerland 2001 2:00 Kroatien 2001 3:30 DE 2001 8:00 Paul Caster Trainman Dreaming USA 2000 8:28 Linda Wallace Lovehotel Australien 2000 6:45 The City of Memory Liu Wei The City of Memory China 2000 1:40 Dolly 150 VIDEOGALERIE I M PAKT Utrecht The Netherlands, 2001 VIDEOLISBOA Lisabon Por t u g a l , 2001 M E D I A N O N G R ATA Tallin Estland, 2000 Jim Finn Hanspeter Amman Torsten Zenas Burns/Halflifers El Güero Public Scenes Gesturecorps USA 2001 3:00 Schweiz 2000 27:00 USA 1997 10:00 Gunther and Loredana Selichar José Neves Clouin-x-Paschall GT-Granturismo Jorge Molder, por aqui nunca ninguém passa Kangaroo Austria 2001 5:00 Portugal 1999 52:00 Aleksei Wrobei Abib Roald de Boer Table Niederlande 2001 1:00 Akram Zaatari Red Chewing Gum Lebanon 2000 10:00 USA 1999-2001 14:00 Papisthione De la Vie des Enfantes au XXIème Siécle Senegal 2000 57:00 USA 2001 10:00 Germany, 2000 4:00 Walk Don’t Walk Niederlande 2000 3:00 Estland 2000 27:00 Estland 2000 14:36 Portugal 2001 24:00 Timo Novotny Cargo Austria 2000 15:00 Dan Geesin Blue Squirel One piece of ›Good Vibrations‹ Propaganda Laurent Simoes Jan Peters Ich bin 33 Brasi 2000 2:00 Raul Keller Kerry Tribe Double Brasil Malavilha Tarrvi Laamann Yoshie Suzuki Vital X: Kissing Project 1999-2001 France 1998 2:47 Francois Vogel Faux Plafond France 1999 5:30 Trainman Dreaming 151 Student Forum Student Forum 152 BAUHAUS-UNIVERSITÄT WEIMAR, FAKULTÄT MEDIEN Fakultät Medien / Studiengang Mediengestaltung Media Faculty / Course of studies: Media Design Im Herbst 1996 wurde an der Bauhaus-Universität Weimar die Fakultät Medien gegründet. Sie ist die einzige Universität Deutschlands, die einen eigenen Fachbereich Medien – mit den Studiengängen Mediengestaltung, Mediensysteme und Medienkultur – unterhält. Mehr als 700 Studierende sind derzeit an der Fakultät immatrikuliert. Der Studiengang ›MediengestalProduktion: Coq au Vin tung‹ wird in der Fakultät ›Medien‹ der Bauhaus - Universität Weimar als eine kulturelle und ästhetische Praxis begriffen. Sie sieht in den Medien entscheidende Instanzen der Kommunikation. Die Aufgaben der Mediengestaltung betreffen weite Bereiche der Alltagskultur. Sie liegen prinzipiell überall dort, wo Medien ihre Wirkung entfalten. So ist die Verbreitung und Verarbeitung von Informationen ebenso ein Gegenstand der Mediengestaltung wie die Umsetzung und Schaffung von Fiktionen, die Entwicklung neuer Formen der Öffentlichkeit und zwischenmenschlicher Beziehungen. Die praktischen Vorgehensweisen der Mediengestaltung sind künstlerischer, technischer und organisatorischer Art. Die gestalterische Weiterentwicklung der Medien prägt den expandierenden Wirtschaftszweig der Unterhaltungs- und der Informationsindustrie. Zugleich steht sie in der Verantwortung für die Herausbildung gesellschaftlicher Wirkungszusammenhänge und Verkehrsverhältnisse. Entsprechend sollen vorrangig unabhängige, kreative und kritische Ideen- und Konzeptbildner ausgebildet werden. Sie können beispielsweise tätig werden: - in der Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere von Institutionen, - in den Bereichen künstlerischer und kultureller Medienanwendung, - in der Programm- und Angebotsgestaltung der Unterhaltungsindustrie (Fernsehen, Spiel, Freizeitgestaltung), - in der Informationsindustrie als Gestalter von Dienstleistungsangeboten und Bedienungsoberflächen, in der Erarbeitung mediengestützter Bildungssysteme. Die Studieninhalte umfassen künstlerisch-gestalterische, technische und analytisch-kritische Fachgebiete der Mediengestaltung. Die künstlerisch-gestalterische Ausbildung findet u. a. statt in den Fachgebieten ›Medienereignisse‹, ›Multimediales Erzählen‹, ›Moden und öffentliche Erscheinungsbilder‹, ›Gestaltung medialer Umgebungen‹, ›Interface-Design‹. Die technische Ausbildung The Media Faculty in the Bauhaus University at Weimar was founded in the Autumn of 1996. It is the only university in Germany which maintains its own media faculty – with courses of study in media design, media systems and media culture. At present, more than 700 students are enrolled in the faculty. The course of studies ›Media Design‹ is formulated in the faculty ›Media‹ in the Bauhaus University at Weimar as a cultural and aesthetic experience. The tasks of media design concern the broad spheres of everyday culture. In principle, they are everywhere where media displays its effect. And thus the dissemination and processing of information is likewise an object of media design as well as the implementation and creation of fiction, and the development of new general public forms and interpersonal relationship. The practical approaches of media design are of an artistic, technical and organisational nature. The creative further development of the media is characterised by the expanding economic branch of the entertainment and information industry. At the same time they are responsible for the further formulation of the contexts of social effects and communicative circumstances. Independent, creative and critical idea and concept ›builders‹ shall be formulated accordingly as a top priority. For instance, they can be active: - in the public affairs sphere, especially of institutions, - in the realms of artistic and cultural media application, - in the arrangement of programmes and offerings in the entertainment industry, (television, theatre, development of leisure activities), - in the information industry as designers of service offers and access surfaces, in the preparation of media-supported educational systems. The content of studies comprises the artistic-design, technical and analytical-critical specialist fields of media design. Among other things, the artistic-design training takes place in the specialist fields ›Media Events‹, ›Multimedia Narration‹, ›Fashions and Public Manifestations‹, ›Design of Media Environments‹, ›Interface Design‹. Technical training concentrates on INTERNATIONAL STUDENT FORUM wird sich auf die Fachgebiete ›Mensch-Maschine–Kommunikation‹, ›Vernetzte Medien‹ und ›Mediale Systeme‹ konzentrieren. Die analytisch-kritische Ausbildung widmet sich u. a. den Fachgebieten ›Wahrnehmungslehre‹, ›Geschichte und Theorie der Kommunikation und der Medien‹, ›Geschichte und Theorie Künstlicher Welten‹, ›Soziologie‹ und ›Medienmanagement‹. Die Regelstudienzeit für den Studiengang Mediengestaltung beträgt 9 Semester. Das Studium gliedert sich in zwei Studienabschnitte – das Grundstudium und das Hauptstudium. Das Grundstudium umfasst das erste bis vierte Semester und schließt mit der Vordiplomprüfung ab. Das Hauptstudium umfasst das fünfte bis neunte Semester und endet mit der Diplomprüfung. Das neunte Semester dient der Anfertigung der Diplomarbeit. 153 the specialist fields ›Man, Machine, & Communications‹, ›Networked Media‹ and ›Media Systems‹. Among other things, the analytical-critical training is devoted to the specialist fields ›Perceptive Science‹, ›History and Theory of Communications and the Media‹, ›History and Theory of Artistic Worlds‹, ›Sociology‹ and ›Media Management‹. The length of studies of media design comprises 9 semesters. The courses are arranged in two study segments – basic studies and main studies. Basic studies comprise the first to fourth semesters, and concludes with the preliminary diploma examination. The main course of studies comprises the fifth to ninth semesters, and ends with the diploma examination. The ninth semester is utilised for the completion of the diploma dissertation. Video an der Fakultät Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar Video on the Design Faculty at the Weimar Bauhaus-University Die Gründung der Fakultät Gestaltung im Jahr 1993 mit Diplomstudiengängen in Freier Kunst, Visueller Kommunikation und Produktdesign war mit einer zukunftweisenden Neuorientierung in der hochschulischen Kunstund Gestaltungsausbildung verbunden. Favorisiert wird das interdisziplinäre Projektstudium, Theorie und Praxis sind eng aufeinander bezogen. Traditionelle und neueste Medien stehen in fruchtbarer Konkurrenz bei der Entwicklung und Realisation künstlerisch-gestalterischer Konzepte, die nachhaltige Innovation zum Ziel haben. Video ist in Weimar ein sehr nachgefragtes Ausdrucksmedium. Regelmäßig werden die Arbeitsergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert, z. B. beim Rundgang, der Jahresausstellung der Fakultät, auf Festivals, Messen und in Museen. Im November 2001 lud der Kunstverein Erfurt die Fakultät Gestaltung der Bauhaus Universität dazu ein, mit der Ausstellung ›Looping‹ erstmalig eine breit angelegte Retrospektive der studentischen Videoproduktionen der letzten Jahre zu zeigen. In der Ausstellung sind 26 Videos mit insgesamt 4 Stunden Länge vertreten. Nach Erfurt war ›Looping‹ in der städtischen Galerie Villingen-Schwenningen zu sehen, das EMAF, das Sønderjyllands Kunstmuseum in Tønder (Dänemark) im August und der RaumEins in Freiburg sind weitere Stationen. Kunst, Kino und Kommunikation konvergieren heute im bewegten elektronischen Bild. Dies zeigt sich auch in der Auswahl für das European Media Art Festival: Die Bandbreite umfasst künstlerische, narrative und dokumentarische Arbeiten sowie Trickfilme und Computeranimationen. Prof. Herbert Wentscher, Dipl. Des. Frank Westermeyer The establishment of the Design Faculty in 1993 with diploma study courses in fine arts, visual communications and product design was associated with a pioneering reorientation in the collegiate art and design education. Interdisciplinary project studies are favoured, whereas theory and practical experience are closely related with one another. The traditional and newest forms of media are juxtaposed in fruitful competition in the development and realisation of artistic-design concepts which have sustainable innovation as the objective. Video is a medium of expression very much in demand in Weimar. The work achievements are regularly presented to the general public, e.g. during tours, the Faculty’s annual exhibition, at festivals, trade fairs and in museums. In November 2001 the Erfurt Arts Society invited the Bauhaus University Design Faculty to exhibit for the first time a broadly arranged retrospective of student video productions in recent years with the exhibition ›Looping‹. 26 videos totalling 4 hours in length are represented in the exhibition. After Erfurt ›Looping‹ was able to be seen in the Villingen-Schwenningen Civic Gallery. The EMAF (European Media Arts Festival), the Sønderjyllands Art Museum in Tønder (Denmark) in August, and the ›RaumEins‹ in Freiburg are further stations. Art, cinema and communications converge today in stirring electronic images. This is also illustrated in the selection for the European Media Art Festival: The spectrum comprises artistic, narrative and documentary works as well as cartoon films and computer animations. Prof. Herbert Wentscher, Dipl. Des. Frank Westermeyer 154 BAUHAUS-UNIVERSITÄT WEIMAR, FAKULTÄT MEDIEN Birgit Krah em scheer The Day I Wore My Wedding Shirt Man Macht Das Was Man Kann Der Film folgt dem mäandernden Bewusstseinsstrom der Erinnerung abwärts und verknüpft drei Begebenheiten, die sich über beide Hemisphären hinweg von Australien über Island nach Deutschland erstrecken. Protestrufe gegen das Weltwirtschaftsforum finden ihr Echo in den endlosen Weiten Islands und einer ostdeutschen Künstlerexistenz. Poetisch entwirft die lyrische Konstruktion der Erinnerung ein Bild davon, wie sich Globalisierung mit individueller Weltsicht verbindet. Schließlich: Könntest Du einen klugen Menschen am Muster seiner Krawatte erkennen? em scheer, *1974 in Mittelfranken, Studium der Psychologie und Philosophie, Otto-Friedrich Universität, Bamberg. Fellow University of Melbourne, School of Behavior Science. Studium der Freien Kunst, Bauhaus Universität, Weimar. Wer bis heute Übersetzer als unangenehme Notwendigkeit betrachtet hat, kann hier vom Gegenteil überzeugt werden. Am Beispiel Carl Weissner und Charles Bukowski erfährt man von der Kunst des Übersetzens und dessen Stellenwert für den Inhalt und Erfolg des Buches! Birgit Krah, *1968 in Berlin. Künstlerin, Mutter, Freundin DE 2001 30:00 Realisation em scheer Those people who until now have considered translators as an unpleasant necessity can be convinced of the contrary here. Taking Carl Weissner and Charles Bukowski as examples, we learn about the art of translating and its important role regarding the content and success of the book! Birgit Krah, *1968 in Berlin, artist, mother and friend. The Day I Wore My Wedding Shirt The film follows the stream of consciousness down the meandering flow of ones memories; tying together three different situations, over two hemispheres away which are located in Australia, Iceland, and Germany. The shouting of protesters against the world economic forum echo in the vast wastelands of Iceland and an artists life in eastern Germany. In a poetic construction of images it shows the way globalisation fuses into individual perspectives. And finally raises the subtle question: can you tell a wise man by the pattern of his tie? em scheer, *1974 in Mittelfranken, Studied Philosophy and Psychology in Bamberg and Melbourne. Currently at Bauhaus University, Weimar. Man Macht Das Was Man Kann DE 2001 Mini DV, 15:44 Realisation Birgit Krah The Day I Wore My Wedding Shirt INTERNATIONAL STUDENT FORUM 155 Miriam Visaczki, Christine Goppel Patrick Feucht Das Mädchen, er und der Ort Optical Poems Emotionale Musikvisualisierung in Anlehnung an Oskar Fischinger. Darstellung musikalischer Emotion durch Bewegung - Verschmelzung von visuellen und akustischen Eindrücken zu einem neuen Ganzen. Patrick Feucht, *1969 in Fulda/Hessen, 1996-2001 Studium VK Bauhaus Uni Weimar, seit 2001 Art Director, Regisseur, Projektmanager bei Asset Media International in Erfurt ›Das Mädchen, er und der Ort‹ spielt in einer schnellen Welt, in der sich zwei Andersartige treffen. ›Das Mädchen‹ beobachtet die Welt, lebt eher auf als in der Welt. ›Er‹ sieht sie und geht ihr nach. Begegnungen und Verfolgungen finden in den langen Gängen eines Hotels, unbeachtet von dessen Bewohnern, statt. Ohne Worte. Miriam Visaczki, *1978, studiert seit 1999 Visuelle Kommunikation (Fotografie). Christine Goppel, *1979, studiert seit 1999 Visuelle Kommunikation (Illustration) an der Bauhaus-Universität Weimar. ›Das Mädchen, er und der Ort‹ is set in a fast world in which two different kinds of people meet. ›The girl‹ observes the world, living on it, rather than in it. ›He‹ sees her and follows her. Meetings and pursuits take place in the long corridors of a hotel, unnoticed by its residents. Without words. Miriam Visaczki, *1978, studies Visual Communications (photography) since 1999 Christine Goppel, *1978, studies Visual Communications (illustration) since 1999. Optical Poems Emotional music visualisation inspired by Oskar Fischinger. A portrayal of musical emotion through movement - fusion of visual and acoustic impressions into a new whole. Patrick Feucht, *1969 in Fulda/Hessen. Studied at Bauhaus University from1996 to 2001. Currently director, art director and projectmanager at a media company in Erfurt. DE 2001 3:30 Realisation Patrick Feucht Das Mädchen, er und der Ort DE 2001 Mini DV, 8:00 Realisation Miriam Visaczki, Christine Goppel Darsteller Maritta Horwath, Aleksandar Tesla 156 FACHHOCHSCHULE HANNOVER, FACHBEREICH DESIGN UND MEDIEN Der Studiengang Kommunikationsdesign bietet das Studium in den Studienrichtungen Fotografie, Multimedia, Typografie und Visuelle Kommunikation an. Kommunikationsdesign umfasst neben der geläufigen Vorstellung des Entwerfens immer komplexere Aufgabenstellungen des Design und das Denken in Systemen und Prozessen. Von den Stilmitteln der klassischen Moderne bis hin zum multimedialen Techno-Spektakel aus Bildern, Zeichen und Tönen, von der funktional orientierten Designsprache bis zu schräg multimedial eingesetzten Werbekampagnen - Kommunikationsdesign ist das Mittel zur Umsetzung. Kommunikationsdesign verknüpft das Spannungsfeld von Dokumentation bis virtueller ›Wirklichkeit‹. Die entwurfstechnischen Lernschritte werden daher immer im Kontext mit den damit verbundenen Wirkungskriterien gesehen. Eine ständige Bereitschaft zur Reflexion über das Verhältnis zwischen Machbarkeit und Zielvorstellung bildet die Voraussetzung für Berufsfelder, die die menschliche Wahrnehmung von Realität und deren Bewertung beeinflussen. The communication design course offers study in the subjects of photography, multimedia, typography and visual communication. Communications design includes the common presentation of the design of ever more complex tasks in design and thinking in systems and processes. From the stylistic devices of the classical moderns up to the multimedia techno-spectacle of images, symbols and sounds, from functionallyoriented design language to offbeat advertising campaigns carried out using multi-media – communications design is the means of implementation. Communications design links the field of tension of the documentation up to virtual ›reality‹. The design techniques are therefore always provided in context with the criteria of effectiveness related to them. Constant readiness for reflection on the relationship between feasibility and objectives forms the precondition for professional fields that influence the human perception of reality and its evaluation. Martin Kruckenberg und Ina Frey Julia Giller, Verena Hermelingmeier, Andrea Vollmer Shadow of the Vampire Kiosk Souveräner und erfinderischer Umgang mit den Möglichkeiten der DVD-Technologie. Hierbei loten Kruckenberg und Frey erfolgreich Grenzbereiche des Mediums aus. Entstanden ist eine Arbeit von großer Komplexität und Vielfältigkeit. Sensibel verstehen sie es, die Stimmung des Films aufzunehmen und in ihrem Design auszudrücken. Eine CD-Rom über den Kiosk und seine besondere Bedeutung in der ›Kioskstadt Hannover›. Neben Informationen über die historische Entwicklung und soziale Funktion, wollen wir ein Gefühl für das Leben im und um den Kiosk in Linden vermitteln. Superior and imaginative intercourse with the possibilities offered by DVD technology. Kruckenberg and Frey successfully plumb the depths of the medium’s limits, leading to the creation of a work of great complexity and diversity. They know how to absorb the feeling of the film and to express it sensitively in their design. DE DVD-Video / DVD-ROM Hanover Technical College University of Applied Sciences and Arts FB Design und Medien Faculty of Design and Media Expo Plaza 2, 30539 Hannover Kurt Schwitters Forum A CD-ROM about the kiosk and its particular significance in the ›kiosk city of Hanover‹. As well as information on historical development and social function, we want to convey a feeling for life in and around the kiosk in Linden. DE 2001 CD-ROM INTERNATIONAL STUDENT FORUM Thilo Uhlenkott Hitchcock: Behind the Scenes Wenn man den Namen Alfred Hitchcock hört, denkt man sofort an Klassiker wie ›Vertigo‹, ›Psycho‹ oder ›The Birds‹. Fast jeder hat schon mindestens einen dieser Filme gesehen. Auch in der heutigen Zeit haben sie kaum etwas von ihrer Spannung und Faszination verloren - seine Filme sind von fast zeitloser Qualität. ›Hitchcock: Behind the Scenes‹ ist ein interaktives, digitales Magazin über das Werk von Alfred Hitchcock. Hier kann man auf spielerische Art einen Blick hinter seine Filme werfen. Man findet viele Informationen über die Entstehung der Filme, Unterhaltsames und Kurioses. Das Magazin funktioniert wie ein Sammelalbum. Es startet mit vier bekannten Filmen: ›Rope‹, ›North By Northwest‹, ›Pycho‹ und ›The Birds‹. Hitchcock: Behind the Scenes When you hear the name Alfred Hitchcock, you immediately think of the classics, such as ›Vertigo‹, ›Psycho‹ or ›The Birds‹. Almost all of us have seen at least one of these films. Even today, they have not lost much of their tension and fascination – his films are of an almost timeless quality. ›Hitchcock: Behind the Scenes‹ is an interactive, digital programme about the works of Alfred Hitchcock. In a fun way, we can take a look behind the scenes of his films. We find a lot of information about how the films came into being; entertaining and strange things. The programme works like a collector’s album. It starts with four well-known films: ›Rope‹, ›North By Northwest‹, ›Psycho‹ and ›The Birds‹. 157 Oliver Kästner, Dietmar Porgann, Patrik Amelung Kinderwunsch oder Kind nach Wunsch Die Gegenwart hervorsagen Die preisgekrönte CD-Rom führt den Benutzer in die Zukunft und zeigt wie mit Möglichkeiten der Genmanipulation umgegangen werden könnte. Es handelt sich um den Auftritt einer fiktiven Firma, deren Angebot es ist, Kinder mit komplett nach Wunsch zusammengestellten Genanlagen herzustellen. Ein makaberes und schockierendes Angebot, innerhalb einer formal überzeugenden Firmendarstellung. Oliver Kästner und Dietmar Porgann erhielten den Deutschen Studienpreis für diese Arbeit. Inspiriert von den Arbeiten und Ideen von Burroughs und Feldmann stellte Patrick Amelung sein eigenes Musikstück her und produzierte hierzu ein Video, ein Computerspiel und eine Webseite. Für das Video entwickelte er eine eigene in sich stimmige Formenwelt und übertrug diese teilweise auf das Computerspiel ›2-D Shooter Fast Feedback‹ und auf die Web-Seite. The award-winning CD-ROM takes the user into the future and shows how we could deal with the possibilities generated by genetic engineering. It is about the presentation of a fictive company that manufactures children, made according to customer-selected genes. A macabre and shocking product within the framework of a formally convincing company representation. Oliver Kästner and Dietmar Porgann were awarded the ›Deutscher Studienpreis‹ (German Study Prize) for this work. DE 2002 CD-Rom DE 2001 CD-ROM Inspired by the works and ideas of Burroughs and Feldmann, Patrick Amelung produced his own piece of music, accompanied by a video, a computer game and a website. For the video he developed his own coherent world of shapes and transferred some of these to the computer game ›2-D Shooter Fast Feedback‹ and the website. DE Video und Computerspiel Kinderwunsch 158 FACHHOCHSCHULE MAINZ, STUDIENGANG MEDIEN-DESIGN Der Studiengang Medien-Design an der FH-Mainz besteht seit dem Sommersemester 1996 und ist ein grundständiges Studium des Design mit Schwerpunkt ›Neue Medien‹. Das Studium umfasst die verschiedenen audiovisuellen elektronischen Medien und Gestaltungstechnologien. Die Spannweite reicht von der streng zweckgerichteten Anwendung bis hin zum freien künstlerischen Experiment. Schwerpunkte sind TV-Design, Filmproduktion, 3D-Animation und Interaktives Gestalten. Zentrale Studio-Umgebung seit Beginn dieses Jahres ist ein Virtuelles Studio basierend auf ORAD-Technologie (X-pecto). Schwerpunkte der experimentellen Arbeiten in den letzten Jahren: Stereoskopischer Film, eine große Ausstellung mit Installationen zum Gutenberg-Jahr, DJ/VJ-Anwendungen, webstreaming-Forschungsprojekte. Letztere wurden in Zusammenarbeit mit MECAD Barcelona, Montevideo Amsterdam und dem ZKM Karlsruhe geplant. Die Arbeiten im TV-Design sind geprägt durch die Nähe der Sender und Werbe-Agenturen im Umfeld: Entwicklung einer Oster-Kampagne für RTL, Entwürfe für das neu 3sat-Design, Entwicklung des Kino-Werbespot für die Jägermeister AG, Entwicklungen für social werbespots für Ogilvy & Mather, Zusammenarbeit mit Clay-Art für Knettrick-Animation. Im angeschlossenen Institut für Mediengestaltung und Medientechnologie (img) wird in ZuBad Girls sammenarbeit mit den Universitäten Trier, Osnabrück und den FHs Brandenburg und Trier das bundesweit umfangreichste Angebot für e-learning im Bewegtbildbereich entwickelt: MOVII. Preisgekrönt sind ebenfalls die ›webcamnights‹, eine Zusammenarbeit mit der quantum-Redaktion des ZDF. Zur Zeit wird das Lehrangebot durch herausragende Designer und Filmemacher geleistet: Anja Stöffler (TV-Design, ZDF, razorfish), Tjark Ihmels (interaktive Gestaltung), Harald Pulch (Film und Werbefilm), Egon Bunne (Video), Rudolf Frieling (Medientheorie, ZKM), Jirka Friedl (Computerspiel), Ernst August Klötzke (Audio, Komponist), Alex Fuchs (3D-Animation, Alias Wavefront) und Hartmut Jahn (Film- und Medienexperiment). The Media Design degree programme at Mainz University of Applied Sciences has been in existence since summer semester 1996 and is a design degree in its own right with an emphasis on the ›New Media‹. The course includes the various different audio-visual electronic media and design technologies. The span ranges from rigidly useful applications to free artistic experiments. The core subjects are TV design, film production, 3D-animation and interactive design. Since the beginning of this year, the central studio environment is a virtual studio based on ORAD technology (X-pecto). The main aspect of recent experimental works include: stereoscopic film, a large exhibition with installations to celebrate the year of Gutenberg, DJ/VJ applications, as well as webstreaming research projects. The latter were planned in collaboration with MECAD Barcelona, Montevideo Amsterdam and the ZKM Karlsruhe. Works in TV design are influenced by the proximity of the stations and advertising agencies in the surrounding area: development of an Easter campaign for RTL, drafts for the new 3sat design, development of a cinema commercial for Jägermeister AG, developments for social commercials for Ogilvy & Mather, collaboration with ClayArt for plasticine trick animation. In collaboration with the Universities of Trier and Osnabrück and the Universities of Applied Sciences of Brandenburg and Trier, the affiliated Institute for Media Design and Media Technology (img) is developing the most extensive range for e-learning in the field of moving pictures in the whole of Germany: MOVII. An award-winning joint venture with the ZDF´s quantum editorial staff is the ›webcam nights‹ project. Fachhochschule Mainz - Medien-Design University of Applied Sciences Mainz Prof. Hartmut Jahn Wallstr.11 55122 Mainz www.img.fh-mainz.de (in relaunch) hjahn@img.fh-mainz.de INTERNATIONAL STUDENT FORUM 159 Alexander Meier Achim Kern: Boris Schmidt, Thomas Vollmar Mutter, ich mach’ mich fertig Big Spender Das Labyrinth Ein junger Mann bereitet sich im Bad auf eine Verabredung vor. Vor der verschlossenen Tür drängelt seine Mutter. Nachdem er sich versehentlich den Mund wegrasiert hat, zeichnet er diesen mit einem Kajalstift nach. Alexander Meier, *1972 in Mainz, 1994-97 Studium der Filmwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, seit 1997 Studium Medien-Design an der FH Mainz. Eine Frau betritt den Schauplatz. Die Kulisse ist eine Großstadt, es ist Nacht, die Straßen sind leergefegt. Nur ein Mann wartet unter einer Straßenlaterne. Anti-Raucherspot: Der Betrachter wacht auf in einem Labyrinth aus Zigarettenstummeln. Überrascht von den riesenhaften, stinkenden Objekten schaut er sich verwundert um. Da die Luft immer stickiger wird, bekommt er es mit der Angst zu tun. Er versucht zu entkommen und stellt schließlich fest, dass er sich verlaufen hat. Boris Schmidt, *1973 in Giesen, seit 1996 Studium Medien-Design an der FH Mainz mit dem Schwerpunkt Computeranimation. Thomas Vollmar, *1971 Freiburg, 1994-96 Arbeit als Kameraassistent EB in Stuttgart, seit 1996 Studium Medien-Design an der FH Mainz mit dem Schwerpunkt Kamera, seit 2001 Arbeit für arte: Kurzschluss das Magazin A woman walks onto the scene. The backdrop is a large city, it is night-time, the streets are completely empty. Just one man is waiting beneath a street lamp. Mutter, ich mach’ mich fertig A young man in the bathroom is getting ready for a date. His mother pesters him from behind the closed door. After accidentally shaving his mouth off he draws a new one with kohl eye pencil. Alexander Meier, *1972 in Mainz, studied film science at University Mainz, since 1997 he studies Media Design at FH Mainz DE 2001 DV, col., 2:51 Realisation Alexander Meier Darsteller Arwid Klaws Big Spender DE 2000 Beta, 1:00 Realisation Achim Kern Darsteller Silke Schulder, Bernd Klein DE 2001 Beta, 0:40 Realisation Boris Schmidt, Thomas Vollmar Idee Ogilvi & Mather Anti-smoking commercial: The viewer awakes in a labyrinth of cigarette stubs. Surprised by the giant, stinking objects, he looks around in astonishment. Since the air is becoming continually more oppressive, he becomes scared. He endeavours to escape and eventually realises that he has lost his way. Thomas Vollmar, *1971 in Freiburg, 1994-96 camera assistant in Stuttgart, since 1996 student in Mainz. He works since 2001 for arte. Boris Schmidt, *1973 in Giessen, studies media design and computer animation since 1996. 160 FACHHOCHSCHULE MAINZ, STUDIENGANG MEDIEN-DESIGN Christian Trippe Jan Cordsen Dolty-Bolt 220V Der Roboter Dolty-Bolt wurde gerade fertiggestellt und geht auf Entdeckungsreise. In der tristen Werkstatt entdeckt er eine knallgelbe Kiste, die sich bewegt. Christian Trippe, *1980 in Mödling/Wien. Benny braucht Geld. Die Idee: Ein Überfall auf einen kleinen Tante-Emma Laden. Der Besitzer Rasputin ist die Ruhe selbst, denn er weiß aufgrund seiner seherischen Fähigkeiten immer im Voraus, was seine Kunden wollen. Dann stürmt Bennys dummer Bruder mit einem Föhn den Laden, um seinem Bruder nachzueifern. Jan Cordsen wurde in Flensburg geboren. DE 2000 16mm, Realisation Jan Cordsen Kamera Thomas Vollmar Darsteller Timo Gutekunst, Stephan von Soden, Bodo Toussaint, Helmy Schneider The robot Dolty-Bolt has just been completed and sets off on a voyage of discovery. In the dreary workshop he comes across a moving bright yellow box. Christian Trippe, *1980 in Mödling/Vienna. DE 2002 0:33 Realisation Christian Trippe 220V Benny is in need of money. The plan is to stage a robbery on a small corner shop. The owner Rasputin is calmness itself because he always knows in advance what his customers want, thanks to his phrophetic abilities. Then Benny´s foolish brother storms into the shop after his brother, armed with a hairdryer. Jan Cordsen was born in Flensburg 220V INTERNATIONAL STUDENT FORUM 161 Kai Dollbaum Lo Iacono Jan Cordsen Der Butcher Bad Girls Autobahntorero Als der Butcher sein tänzerisches Können zur Musik der TVZeichentrick-Serie ›Signor Rossi‹ unter Beweis stellen möchte, wird kurzerhand die Musik beendet und der Scheinwerfer ausgeschaltet. Kai Dollbaum, *1977 in Stuttgart Ein Werbespot (Saturn) wird durch umfangreiche Compositing-Arbeiten in Kontext mit einem bekannten Kinoklassiker (›Poltergeist I‹) gesetzt. Die Beziehung einer jungen Frau aus der TV-Werbung und einem minderjährigen Mädchen wird hierbei thematisiert. Lo Iacono, *1977. Auf einer Autobahn stellt sich ein Torero den heran rasenden Autos zum Kampf. Meisterhaft lässt er die schnellen Schlitten durch sein Tuch rasen. Triumphierend bewundert er die Schleifspuren auf dem Stoff. When the Butcher would like to prove his dancing ability to music from the TV cartoon series ›Signor Rossi‹, the music stops without further ado and the spotlight is switched off. Kai Dollbaum, *1977 in Stuttgart DE 2001 DV, 0:56 Realisation Kai Dollbaum A torero prepares to do battle with the oncoming speeding cars on a motorway. He brilliantly lets the fast motors speed through his cape. Triumphantly he admires the skidmarks on the material. DE 2001 16mm/DV, 0:44 Realisation Jan Cordsen Idee, Kamera Thomas Vollmar Bad Girls A commercial (Saturn) is set in context with a well-known cinema classic (›Poltergeist I‹) through extensive compositing. The relationship between a young woman from the TV commercial and an underage girl form the central theme. Lo Iacono, *1977. DE 2001 VHS, 1.30 Realisation Lo Iacono Autobahntorero 162 FACHHOCHSCHULE MAINZ, STUDIENGANG MEDIEN-DESIGN Silke Groß Till Nowak Axel Sucrow Slurf Bürokraten Elvis Der Protagonist meines Filmes, der auf den Namen Slurf hört, ist eine Weinbergschnecke ohne Fühler, dafür hat ihm die Natur aber besonders große Augen geschenkt. Slurf ist seit frühester Kindheit ein großer Zirkus-Fan ... Silke Groß, *1978 in Frankfurt a. M. Das Musikvideo ›Bürokraten‹ zeigt den Texter Oliver Müller als Gefangenen in einer düsteren 3D-Szenerie. Sein Frust über Bürokratie und Engstirnigkeit äußert sich in der beklemmenden Darstellung seiner Hilflosigkeit als zweidimensionales Wesen, dem der Ausbruch in weitere Dimensionen nicht gelingt. Till Nowak, *1980 in Bad Godesberg. Elvis lebt! Beim Fernseh-Casting ›Rockstars‹ blitzt er mit seiner Tanz- und Gesangsperfomance allerdings ab … Axel Sucrow, *1976 in Aachen. The protagonist of my film, who answers to the name of Slurf, is a hornless snail, whom nature has instead endowed with particularly large eyes. Slurf has been an avid circus fan since his earliest childhood... Silke Groß, *1978 in Frankfurt. DE 2002 0:32 Realisation Silke Groß Elvis lives! In the television casting for ›Rockstars‹, however, he is sent packing for his dancing and singing performance … Axel Sucrow, *1976 in Aachen. DE 2002 DV, 0:33 Realisation Axel Sucrow Bürokraten The music video ›Bureaucrats‹ shows the writer Oliver Müller as a prisoner in dark 3D scenery. His frustration at bureaucracy and narrow-mindedness expresses itself in the gripping portrayal of helplessness as a two-dimensional being, who does not manage to succeed in breaking out into further dimensions. Till Nowak, *1980 in Bad Godesberg. Bürokraten DE 2001 DV, 3:28 Realisation Till Nowak Interpret Oliver Müller INTERNATIONAL STUDENT FORUM 163 Florian Kraft Robin Sander Eintagsliebe Fische Der Film zeigt den Freitod einer unglücklich verliebten Fliege. Auf dramatische Weise stürzt sich der Protagonist in die kochende Suppe. Dabei zitiert er einen klassischen Text in Reimform (der Abschiedsbrief an Roxane aus ›Cyrano de Bergerac‹ von Edmond Rostand). Florian Kraft, Diplom Mediendesigner, *1974 in Offenbach/M, 1996 bis 2001 Studium MedienDesign an der Fachhochschule Mainz, seit Oktober 2001 Studium an der Filmakademie Baden Württemberg in Ludwigsburg. Ein Fisch beißt in einen Angelhaken und erzählt daraufhin den anderen Fischen, dass er ein Kosmonaut sei. Die anderen Fische werden auch zu Kosmonauten. Eine animierte Typographie. Robin Sander, *1973 in Baden-Baden, 1994-96 Kunst- und Psychologiestudium (B.A.)Washington College, Maryland USA,1996-2002 Studium Medien-Design an die FH Mainz. This film shows a fly crossed in love committing suicide. The protagonist dramatically tumbles into the boiling soup. At the same time, he recites a classical text in rhyme (the letter of farewell to Roxane from ›Cyrano de Bergerac‹ by Edmond Rostand). Florian Kraft, Media designer, *1974 in Offenbach, studied Media Design from 1996-2001 in Mainz, since 2001 student at the Film Academy in Ludwigsburg. DE 2000 DigitalBeta, 2:45 Realisation Florian Kraft Fische A fish bites into a fish-hook and thereupon tells the other fish that he is a cosmonaut. The other fish also become cosmonauts. An animated typography. Robin Sander, *1973 in Baden-Baden, studied Arts and Psychology at Washington Colloge, Maryland, USA from 1994 to 96, since 1996 student in Mainz DE 1999 VHS, 2:20 Realisation Robin Sander Text Christa Reinig Sprecherin Natalie Basaric 164 FACHHOCHSCHULE DÜSSELDORF, AV-DESIGN, FACHBEREICH DESIGN Die übliche Großstadtsituation: ein Mann und eine Frau einsam, auf der Suche nach einem Partner. Zwei parallele Seelen, deren Wege sich kreuzen und wieder trennen. Die Bilder und die Schicksale entwickeln sich auf zwei Bildschirmen, die Bilder vereinen sich zu einem Bild und trennen sich wieder. Thema einer Installation für zwei Monitore auf zwei Kinosesseln. Endlosband. Titel: Eines von drei Projekten im Rahmen der ›Geträumten Wirklichkeiten‹. Ein Auftrag vom Forum Freies Theater in Düsseldorf an die Film-/Videoklasse, Installationen für das Foyer herzustellen, zur Aufführung und im Geiste des Stückes von Tim Staffel ›Werther in New York‹. Es entstehen termingerecht im WS 2000/2001 drei Installationen, eine weitere mit dem Titel Felix Lemcke, Lydia Fell, Jan Kötting, Maik Langner Invers Unbekannt DE, 7:00, Video Darsteller Angie Berger und Tom Kirschner. Thorsten Frantzen, Frank Staegemann, Karoline Kryzecki DE, 7:00, 2001, Videofilm Installation: Monitor auf elektrischem Stuhl. Endlosband. Kamera Thorsten Frantzen, Hans Helmut Häßler. Ton Peter Lorenz, Frieder Butzmann. Schnitt Heidrun Schüssel. Darsteller Michael Möbius, Frank Staegemann, Marion Merx. Ein Psychiater findet sich selbst wieder in der Rolle des entblößten Patienten. Invers Invers The usual big city situation: A man and a woman. Lonely, in search of a partner. Two parallel souls, whose paths cross and separate again. The images and the fates develop on two screens. The images unite into one image and then separate again. The theme of an installation for two monitors on two cinema chairs. Continuous loop. Title: One of three projects in the scope of ›Geträumten Wirklichkeiten‹ [›Realities Dreamed‹]. An assignment from the Forum Free Theatre in Düsseldorf for the film/video classes to produce installations for showing in the foyer, and in the spirit of the play by Tim Staffel, ›Werther in New York‹. Three installations have been created in the WS 2000/2001, and yet another with the title: Felix Lemcke, Lydia Fell, Jan Kötting, Maik Langner Unknown DE, 7:00, video Actors: Angie Berger and Tom Kirschner. Thorsten Frantzen, Frank Staegemann, Karoline Kryzecki Inverse DE, 7:00, 2001, video Installation: Monitor on an electric chair. Continuous loop. Camera: Thorsten Frantzen, Hans Helmut Häßler. Sound: Peter Lorenz, Frieder Butzmann. Editing: Heidrun Schüssel. Actors: Michael Möbius, Frank Staegemann, Marion Merx. A psychiatrist finds himself in the role of the destitute patient. INTERNATIONAL STUDENT FORUM Ein Semesterthema, ein Beispiel von vielen. Manche Themen schlage ich vor in Anbindung an Wünsche und Aufträge von außen, manche sind Wettbewerbsbeiträge, folgen Ausschreibungen für Werbefilme. Manche Themen werden völlig frei abgesprochen, manche entstehen aufgrund von Ereignissen und Reflexionen. Es gibt Drehorte als Hauptdarsteller und vieles mehr. Ich betreue um die 20 StudentInnen pro Semester. Der Fachbereich Design der Fachhochschule Düsseldorf hat diesen einen Studiengang Audiovisuelles Design neben seinen Kernfächern des Grafik-Designs. Voraussetzung zur Teilnahme ist eine Technik-Einführung, die vom Studioleiter Herrn Dipl. Ing. Florian Bodding betreut wird und der Abschluss des Grundstudiums. Film heißt in der Praxis zumeist Betacam SP. Es gibt keinen Filmetat. Die Hochschule stellt die Hardware, etwasSoftware und die Mann- und Frau-Power, alles andere muss irgendwie organisiert werden. Manchmal gelingt es uns, Drittmittel anzuwerben oder Sponsoren zu finden. Es gibt auch Filmkameras und Filmschneidetische und es entstehen immer wieder Filme auf 8, 16 oder 35 mm. Ich arbeite im Team mit einem Lehrbeauftragten für Kamera/Licht, HansHelmut Häßler, und einem für Filmmusik, Frieder Butzmann. Es gibt dazu die Möglichkeit, Trickfilm zu studieren bei Dieter Fleischmann. 165 Text von Prof. Dr. Monika Funke Stern Fachhochschule Düsseldorf AV-Design Fachbereich Design Unbekannt A semester theme, one example of many. I propose many themes in connection with external requests and assignments. Some are competitive contributions, and follow invitation criteria for commercial films. Some themes are arranged on a completely free basis, and some are created based on events and reflections. There are locations that are ›leading actors‹ and much more. I am responsible for about 20 students per semester. The Design Faculty of the Düsseldorf Technical College has assigned these students a course of studies in audio-visual design in addition to the core subjects of graphic design. A prerequisite for participation is a technical introduction which is conducted by studio director Dipl. Ing. Florian Bodding, and forms the conclusion of the basic course of studies. In the practical application, ›film‹ usually means Betacam SP. There is no film budget. The technical college provides the hardware, some software and the ›man and woman‹ power -- everything else has to be organised somehow. Sometimes we are able to recruit third-party resources or to find sponsors. There are also film cameras and film editing consoles, and films in 8, 16 or 35 mm format are created over and over again. I work in the team with an authorised teaching specialist for camera/light, HansHelmut Häßler, and one for film music, Frieder Butzmann. In addition, there is the possibility to study animated film with Dieter Fleischmann. Text by Prof. Dr. Monika Funke Stern Düsseldorf Technical College AV-Design Faculty Design 166 FACHHOCHSCHULE DÜSSELDORF, AV-DESIGN, FACHBEREICH DESIGN Die StudentInnen, die ich betreue, sind zum Teil völlige Neulinge, was Film angeht. Zum Teil sind es Filmfreaks, die eigentlich auf eine Filmhochschule gehören. Wir bilden Gruppen nach dem Zwergschulprinzip, Film ist eh Teamarbeit und es funktioniert zumeist. Gemeinsam, im Plenum, werden die theoretischen Voraussetzungen des jeweiligen Themas und der Filmsprache im Allgemeinen erarbeitet. In Gruppen wird jeweils ein Beitrag zum Thema realisiert. Am Ende des Semesters sind oder sollten die Filme fertig sein und die meisten von ihnen können sich sehen lassen. Selbst die StudentInnen, die keine Filmerfahrung haben, können aufgrund ihres Designstudiums mit Bildern umgehen. Es gibt ein unglaubliches Potential an schöpferischer Energie. Um die Dramaturgie muss meistens hart gekämpft werden. Ich setze einen Monat an für konzeptionelle Arbeit, Ideenfindung, Exposé, Storyboard, Drehplan, einen Monat für den Dreh und einen für die Postproduktion. Es gibt auch eine Form des Kompaktunterrichts, die der Filmproduktion sehr entgegenkommt: Wir praktizieren sie auf Exkursionen, suchen Drehorte auf, die uns inspirieren und entwickeln vorher oder vor Ort die Filmideen. So sind mehrere Filme auf Kuba und vor allem in Kroatien entstanden. Gemeinsam mit Prof. Ivo Dekovic von der FH Aachen und seinem Projekt ›SubArt‹ haben wir tauchen gelernt und unter Wasser gefilmt. Sarah Schroeder, Sandra Pütthoff 10350ste Nacht DE 2000, 8mm, 4:00 Musikclip zu dem gleichnamigen Stück der Einstürzenden Neubauten. Darsteller Tina Güne, Hermann Wermann Ein einsamer Mann baut sich eine Puppe nach dem Bild des Mädchens, das er liebt. Am Ende des letzten Semesters stand eine Kinovorführung der Produktionen der letzten Semester, 90 Minuten Kurzfilme, in der Black Box in Düsseldorf organisiert, mit großem Erfolg. Ich zeige einige Beispiele. Neben den oben genannten des weiteren: The students which I am responsible for are partially complete newcomers as far as film is concerned. Some of them are film freaks who actually belong in a technical college for film. We form groups according to the ›one-classroom school‹ principle. Film is teamwork anyway, and it functions quite well for the most part. Together, in plenum, the theoretical prerequisites of the respective theme and the film are generally worked out. A theme project is always realised in groups. The films are – or should be – completed at the end of the semester, and most of them are quite good. Even the students who have no film ex- 10350ste Nacht perience are able to deal with images due to their design studies. There is an unbelievable potential in creative energy. The dramaturgy usually has to be forcefully grappled with. I schedule one month for conceptual work, brainstorming, exposé, storyboard, shooting script, one month for the shooting, and one for post production. There is also a form of ›compact class‹ which fits in quite well with film production: We practice this method during excursions, seek our locations which inspire us, and develop film ideas beforehand or on location. And so several films have been created in Cuba and above all in Croatia. Together with Prof. Ivo Dekovic from the Aachen Technical College and his ›SubArt‹ project we have learned diving, and have filmed under water. At the end of the last semester there was a cinema presentation of last semesters´ productions. 90 minutes of short films, organised in the Black Box in Düsseldorf — with considerable success. I am listing a few examples. Furthermore, in addition to the aforementioned projects: 10350th Night DE 2000, 8mm, 4:00 Music clip by Sarah Schroeder and Sandra Pütthoff based on the piece with the same name — ›Einstürzenden Neubauten‹ [›New buildings falling down‹]. Actors: Tina Güne, Hermann Wermann. A lonesome man makes a doll in the image of the girl he loves. INTERNATIONAL STUDENT FORUM 167 Mareena Schmerder, Sabine Delesen, Andre Lorino, Esther Krahwinkel Eige Dingler, Natalia Stürz, Carsten Trill André Lorino, Julia Steffen, Sabine Delesen, Esther Krahwinkel Möb- Ral 9010 Western total DE, Betacam und DV, 8:00 Darsteller Sabine Delesen, Kevin Kraft DE, DV, 2:00, Video Darsteller Evgenij Dubnov Kamerabetreuung Hans Helmut Häßler Tonbetreuung Frieder Butmann DE, DV, 7:00 Darsteller Julia Steffen, Tatjana Walbaum, Markus Fuchs, Sabine Rings, Jörn Lehnhoff, Sabine Delesen In Anbindung an den Arte Themenabend ›Verloren-Gefunden‹: Ein Feuerzeug wandert als Corpus delicti durch eine Beziehung. Let´s paint it white! Die ultimative Western-Parodie. Projekt einer der Studienfahrten nach Kroatien, wo viele der Winnetou-Filme gedreht wurden. Möb- Ral 9010 Western total DE, Betacam/DV, 8:00, Mareena Schmerder, Sabine Delesen, Andre Lorino, Esther Krahwinkel Actors: Sabine Delesen, Kevin Kraft. DE, DV, 2:00 A video by Eige Dingler, Natalia Stürz and Carsten Trill. Actor: Evgenij Dubnov. Camera liaison: Hans Helmut Häßler. Sound liaison: Frieder Butmann. DE, DV, 7:00 André Lorino, Julia Steffen, Sabine Delesen, Esther Krahwinkel. Actors: Julia Steffen, Tatjana Walbaum, Markus Fuchs, Sabine Rings, Jörn Lehnhoff, Sabine Delesen. Western total In conjunction with the Arte [German-French cultural television network] theme evening ›Verloren-Gefunden‹ [›Lost & Found‹]: A cigarette lighter roams through a relationship as corpus delicti. Let’s paint it white! The ultimate Western parody. Project ensuing from a study trip to Croatia, where many of the ›Winnetou‹ [›Spaghetti Westerns‹ based on Karl May novels] films were shot. 168 TECHNISCHE HOCHSCHULE BRNO, FAKULTÄT DER SCHÖNEN KÜNSTE Das Institut für Video, Multimedia und Performance wurde 1993 nach einer einjährigen experimentellen Phase gegründet, in der man mit der Ausbildung in den neuen Medien und deren praktischer Anwendung unter dem Namen ›Atelier Video Art‹ begann. Es wird bis heute fortgeführt, richtet sich allerdings nach der Anzahl der Studenten und Lehrer, so kann es sein, dass ein Atelier manchmal mit einem anderen zusammengelegt wird. Die Studenten können ein vierjähriges Studium für ihren Bakkalaureus abschließen, und meistens folgt nach dem ersten akademischen Grad ein zweijähriges Studium für den Magister. Spezialisten wie z. B. Ruller, Woody Vasulka, Chris Hill, Keiko Sei, Lucie Svobodova, Peter Ronai und Richard Fajnor, leiteten bzw. leiten die Ateliers. Ziel ist, jede dem Institut verfügbare neue Technologie nicht nur künstlerisch, sondern auch in ihrem sozialen Kontext zu erproben. Aufgrund dessen führen die Studenten eine Reihe von Internet Broadcasting Performances durch, ihr erstes Experiment in der öffentlich-rechtlichen Anstalt des Landes (Intervision Lab), sie entwickelten eine Website für ein prämiertes Umweltprojekt (das Broumov-Region-Revival-Projekt) als sie an den internationalen Video- und Media-Art-Festivals teilnahmen. Der Schwerpunkt liegt auf Medienkultur, Philosophie, Unabhängigkeit der Medien sowie multidisziplinären Studien, wodurch sich die Studenten mit V. R.- und Internet-Theorie, Piratenrundfunk- und -fernsehsendern, der Rolle der Geschlechter und Feminismus beschäftigen. Vor allem betrieb man verschiedene Studien über Projektion, und die von den Studenten ins Leben gerufene Gruppe ›Moravian Projectors‹ widmete sich der Erforschung und Präsentation von verschiedenen Projektionstechniken. Da die Studenten den Charakter von Brno als Zentrum für eigenständige Musik, Theater und Performance in der Tschechischen Republik reflektieren und nutzen, betätigen sie sich auch auf dem Gebiet von multimedialem Theater und Performance. Technische Hochschule Brno Fakultät der schönen Künste Institut für Video, Multimedia und Performance (Tschechische Republik) The Institute of Video, Multimedia and Performance was launced in 1993 after one year experiment of starting education of new media and practice under the name atelier video art. It continues till today although depending on the number of the students or the teachers one atelier sometimes merges with the other. The students are to complete four years of undergraduate studies for Bachelors Degree and in most cases they continue to complete a two years of postgraduate studies for a Masters Degree. Personalities such as Tomas Ruller, Woody Vasulka, Chris Hill, Keiko Sei, Lucie Svobodova, Peter Ronai and Richard Fajnor lead the ateliers past and present. Its aim is to try out every new technology available to the institute in not only artistic manner but also in the social context. The result is that the students have conducted the series of internet boradcasting performance, their first experiment in the public institution of the country (Intervision Lab), created the website for the award-winning environmental project (The Broumov region revival project), while they participated in international video and media art festivals. Investigating on the media culture, philosophy, independent media and the multi-disciplinary studies is put on emphasis as well and as the result the students are engaged in the theory of V.R. and internet, pirates TV and radio, gender and feminism. Particulary the various studies on projection have been pursued and the group ›Moravian Projectors‹, created by the students, has been engaged in the research and the presentation using different projection techniques. Reflecting and taking advantage of the character of Brno as the center of independent music, theatre and performance in the Czech Republic, the students are also active in the area of multimedia theatre and performance. Technical University Brno Faculty of Arts Institute of Video, Multimedia and Performance (Czech Republic) INTERNATIONAL STUDENT FORUM 169 Dusan Urbanec, Vaclav Ondrousek Multimedia Performance CZ 2002 DV, 15:00 Hana Persefona Die immer gegenwärtige Illusion des geschlossenen Raums / All the time actual illusion of the closed space CZ 2002 DV, 2:00 Tomas Hruza A.N.A.B.U.Z.E. A.N.A.B.U.Z.E. (Teil 1. Index, Teil 2. Paradoxon) / A.N.A.B.U.Z.E. (part 1. Index, Prat 2. Paradox) CZ 2001 DV, 2:20 Zdenek Mezihorak EXE (Teil)/ EXE (part) CZ 2000 DV, 3:55 Prokop Holoubek A.N.A.B.U.Z.E. Was in meinem und deinem Kopf entsteht, ist alles, was in meinem und deinem Kopf entsteht / Made in the head of mine and yours is all what is made in the head of mine and yours CZ 2001 DV, 10:00 Was in meinem und deinem Kopf entsteht, ist alles, was in Filip Cenek meinem und deinem Kopf Sonntag / Sunday entsteht / Made in the head CZ 2001 DV, 6:41 is made in the head of mine Jiri Havlicek Tip et Tap - par memoir CZ 2001 DV, 3:20 Sonntag / Sunday of mine and yours is all what and yours 170 INTERNATIONAL STUDENT FORUM - INSTALLATIONEN Valpuri Talvitie Monitored Wish FI 2001 Videoinstallation Brit Sömmering Verstricktes DE 2002 Interaktive Animation, CD-ROM Städte sind nur durch Menschen. Ihre Beziehungen, ihr Umgang, ihre Verhältnisse. Die Träume der fiktiven Städte verstricken sich zu neuen Geweben. Brit Sömmering studiert an der Bauhaus Uni Weimar Mediengestaltung. Monitored Wish Vielleicht hatte sie den Bildschirm zu lange angeschaut und sich selbst in Pixel zerfallen sehen. Vielleicht sah sie sich als einen Teil der selben trägen Masse, die die Industrie unterstützt, cool auszusehen und hip zu sein. ›Monitored Wish‹ ist eine Kombination aus organischem Material, Klang, Bild und Raum. Valpuri Talvitie, *1978, Studium an der ›Tampere Polytechnic School Art and Communications‹, seit 1998 Studium am ›Edinburgh College of Art‹ Maybe she stared at the screen way too long and found herself falling into pixels. Maybe she saw herself as a part of the same inertia, that maintains the industry of looking cool and being hip. ›Monitored Wish‹ is a combination of organics, sound, image and space. Valpuri Talvitie, *1978, Tampere polytechnic School art and communications; Media production; 1998-2002 Edinburgh college of art, Animation department. Performer Raila Knuuttila Verstricktes Cities only exist through people. Their relationship, their behaviour, their conditions. The dreams of the fictional cities become entangled, creating new fabrics. Brit Sömmering studies at Bauhaus University. Monitored Wish Verstricktes INTERNATIONAL STUDENT FORUM Hannah Leonie Prinzler Pirouette 171 DE 2001 Videoinstallation Die Erscheinung einer schlafenden, unbekleideten Frau erwartet den Besucher in der Mitte des Raumes. Leises Atmen ist zu hören. Der Besucher erhält keine Aufforderung zum Handeln, der nackte Körper erscheint im Schlaf nicht aufdringlich sondern unterstreicht vielmehr ein Angebot, dem Betrachter die Entscheidung über Intimität oder Distanz zu überlassen. Überwindet der Besucher die Distanz und dreht die Skulptur, so erwacht die Figur gleichsam aus ihrem Dornröschenschlaf und beginnt sich singend um ihre eigene Achse zu drehen. Dabei folgt sie der Bewegung der Skulptur, vollzieht diese aber nicht analog und erhält somit ihre Eigenständigkeit gegenüber dem Objekt. Die Trinität der Körper und die ihrer Bewegung - Schlafende, Skulptur und Betrachter - ermöglicht die Genese der Aura. Dabei verlaufen die Grenzen des Virtuellen und Manifesten. Die Plastizität des Körpers in der Projektionsfläche wird aufgegeben zugunsten einer allumfassenden und doch weniger greifbaren Präsenz des Körpers im umgebenden Raum. Hannah Leonie Prinzler, *1980 in Berlin, seit 2000 Studium der Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität in Weimar. Pirouette The appearance of a sleeping, undressed woman waits for the visitor in the middle of the room. Low breathing can be heard. The visitor receives no invitation to act, the sleeping naked body is not importunate, but rather emphasizes an offer to let the visitor decide on intimacy or distance. If the visitor overcomes the distance and turns the sculpture, the figure seems to come of its hibernation and starts to turn around its own axis whilst singing. When doing so she follows the movements of the sculpture, but does not exercise them in an analogous way and thus shows its independency vis-à-vis the object. The trinity of the bodies and their movements - sleeping woman, sculpture and viewer - enables the genesis of the aura. In this moment the bounds of the virtual and the manifest are dissolving. The dimensionality of the body in the projection space is abandoned in favour of an all-embracing but also less concrete presence of the body in the surrounding space. Pirouette 172 INTERNATIONAL STUDENT FORUM - INSTALLATIONEN Christiane Wittig Atem Box (Breathing Box) DE 2001 Interaktive Installation Der Betrachter wird mit seinem eigenem Abbild konfrontiert. Ein Spiegel, der ihn irritiert. Sein eigenes Gegenüber als Kunstobjekt. Lässt er sich auf dieses Spiel ein? Atem verändert das eigene Bild. Mit dem Atem spielen- neue Formen schaffen. Ein Abbild des realen Lebens. Passivität führt zum Stillstand, Einlassen führt zum Verändern. Der Voyeurismus wird durch eine Außenprojektion bedient. Die Verletzlichkeit dieser Interaktion wird durch eine Feder als ein Synonym für Leichtigkeit und die Flüchtigkeit des Seins symbolisiert. Christiane Wittig, *1978 in Zwickau, seit 1997 Studium Mediengestaltung an der Bauhaus Universität Weimar, 2000/1 Auslandsstudium in Australien am College of Fine Arts New South Wales, Ausstellungsbeteiligungen in Weimar, Sydney und Leipzig. Prof. Dr. Jill Scott über ›Atem Box‹ von Christiane Wittig: The work is a subtle reminder of the fragility of our own existence, the oxygen which keeps us alive and the carbon monoxide which constantly shifts the world around us. Christiane Wittig often integrates screen media into found objects, cleverly charging them with paradoxical information. In Wittig’s new work ›Breathing Box‹ it is the very breath of the viewer which, when blown into the box, stimulates and distorts the image. However, it is the image of the viewers own face which, like narcissus, appears and disappears with the wind from the viewer´s mouth. The work is a subtle reminder of the fragility of our own existence, the oxygen which keeps us alive and the carbon monoxide which constantly shifts the world around us. Atem Box (Breathing Box) The observer is confronted with his own reflection. A mirror that irritates him. His own counterpart as an art object. Is he going to get involved in this game? Breath alters its own image. Playing with the breath- creating new forms. An image of real life. Passivity leads to stagnation. Involvement leads to change. Voyeurism is catered for by means of an external projection. The vulnerability of this interaction is symbolised by a feather as a sign of lightness and the fleetingness of being. Christiane Wittig, *1978 in Zwickau, studies at Bauhaus University Weimar and college of Fine Arts, Sydney. Exhibitions in Weimar, Sydney and Leipzig. INTERNATIONAL STUDENT FORUM Oliver Thuns [~] töne angeln ( [~] Fishing for sounds) Durch ein vergittertes Loch im Boden führen mehrere dünne Kabel in das tiefe Verlies unterhalb des Raumes. An dem unteren Ende der Kabel sind Leuchtdioden erkennbar. Es sind Stimmen und Geräusche von unten zu hören. Die Leuchtdioden übertragen mit Hilfe von Licht Audiosignale, die man hören kann, sobald sie tief genug hinabgelassen wurden. Versucht man ein Geräusch herauszuziehen, verstummt es, lässt man die Leuchtdiode herab, wird es allmählich lauter. Es besteht die Möglichkeit verschiedene Geräusche vereinzelt im Raum stehen zu lassen oder alle zusammenzumischen. Oliver Thuns, *1975 in Berlin, Studium der Informatik (Frankfurt), der Medientechnologie (Ilmenau), Cognitive Science (Osnabrück) und Mediengestaltung (Weimar). Ausstellungsbeteiligungen in Osnabrück, Weimar und Erfurt 173 DE 2002 Interaktive Installation [~] töne angeln ( [~] Fishing for sounds) Several thin cables lead from a grated hole in the floor into the deep dungeon beneath the room. Light-emitting diodes are visible at the lower end of the cable. Voices and noises can be heard from below. With the help of light, the light-emitting diodes transmit audio signals which are audible as soon as they have been lowered deep enough. If one attempts to pull them out the room falls silent. If one lowers the light-emitting diodes it gradually becomes louder. The possibility exists to specifically stabilise various sounds in the room or to mix them all together. Oliver Thuns, *1975 in Berlin, studied Informatics in Frankfurt, Media Technology in Ilmenau, Cognitive Science in Osnabrück, and currently Media Design in Weimar. Exhibitions in Osnabrück, Weimar and Erfurt. [~] töne angeln ( [~] Fishing for sounds) 174 INTERNATIONAL STUDENT FORUM - INSTALLATIONEN Ludger Henning oel DE 2001 Klanginstallation / Objekt, Altöl, Lautsprecher, motorbetriebener Hebelarm oel Was wird wohl das Öl dazu sagen, dass wir es an die Erdobfläche pumpen, raffinieren, verbrennen, verarbeiten, verbrauchen... Wie könnte ein Klang beschaffen sein, wenn das Öl uns etwas sagen wollte. Ludger Henning, *1969 in Delmenhorst, studierte Film/Kamera an der FH Dortmund, seit 2000 Studium an der Bauhaus-Universität Weimar, Mediengestaltung. What would the oil tell us about being pumped to the surface of the earth, refined, burnt, processed, consumed... what would the sound be like, if the oil wanted to tell us something. Ludger Henning, *1969 in Delmenshorst, studied Camera and Film in Dortmund, now studies Media Design at Bauhaus University, Weimar. oel INTERNATIONAL STUDENT FORUM Silvia Maria Schopf Opening DE 2001 Videoinstallation Ein Stück der Architektur wird mit meinem Körper besetzt. Der für eine Büste vorgesehene Hohlraum, der sich in der Aula des Joachimstahl´schen Gymnasium Templin befindet, wird über das Beamen des Videoloops visuell in andere Wände gebracht. Erscheinen und verschwinden, durchsichtig existieren, im Bild sein, sich in die Architektur einfügen, nicht da sein, durch die Stimme erscheinen. Durch das Sein an einem Ort wird etwas an ihm verändert. Nach dem Verlassen ist die Leere anders als zuvor. Die realen Bewegungen des Körpers sind beim Schneiden ›gescratcht‹ worden. Sie wurden mit der Bewegungsmöglichkeit der Maschine überlagert. Es geschieht dabei so etwas wie eine erste Konfusion zwischen der menschlichen Seele und der Motorenseele (Melies). Ton: Ich habe mit dem Raumklang der Aula (Joachimsthalsches Gymnasium, Templin), in der gefilmt wurde, gearbeitet. Stimmexperimente mit dem Wort ›Haus‹ und ›hauchen‹ wurden unter das Video gelegt. A part of the architecture is occupied with my body. The hollow space in the assembly hall of the Joachim Stahl Grammar School in Templin, reserved for a bust, is visually transmitted into other walls by beaming the video loop. Appearing, disappearing, existing transparently, being in the picture, inserting itself into the architecture, not being there, appearing through the voice. By being in a place, something changes it. After disappearing, the emptiness is different to before. The real movements of the body are scratched in the cutting process. They were overlapped with the machine’s ability to move. In the process, something similar to an initial confusion between the human soul and the motor soul occurs (Melies). Sound: I worked with the stereoscopic sound of the assembly hall (Joachim Stahl Grammar School, Templin), where the film was taken. Voice experiments with the word ›house‹ and ›breathing‹ were dubbed onto the video. Souwers Ralf Chille Souwers 175 DE 2001 Interaktive Installation Sensible Grafiken werden durch Berührung gestört, aktiviert, generiert. ›Souwers‹ spielen mit ihrem Betrachter, verformen sich, knacken und brauchen Nähe. Nähe und Sensibilität im Umgang mit Technik stellen sich als eine Voraussetzung für die Mensch-MaschineKommunikation dar. ›Souwers‹ brauchen die nötige Aufmerksamkeit. Statt vorspielen - spielen. Ralf Chille, *1974 in Plauen, seit 1997 Studium der Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar, Ausstellungsbeteiligungen in Lüneburg, Leipzig und Weimar. Sensitive graphics are disrupted, activated and generated by contact. ›Souwers‹ play with their observer, go out of shape, crack and need closeness. Proximity and sensitivity in dealing with technology present themselves as a precondition for human-to-machine communication. ›Souwers‹ need the necessary attention. Instead of putting on an act - playing. Ralf Chille, *1974 in Plauen, studies Media Design at Bauhaus University since 1997. Group exhibitions in Lüneburg, Weimar and Leipzig. 176 INTERNATIONAL STUDENT FORUM - INSTALLATIONEN Diether Goldschagg, Sebastian Schlunk DE 2001 Interaktive Installation Ipomea Tricolor ›Ipomea Tricolor‹ ist eine Skulptur, die dafür konzipiert wurde, dem Besucher ein intensives Gefühl der Entspannung zu vermitteln. In ihrem Inneren existiert ein Raum, der mit Hilfe von farbigem Licht und elektronischen Sounds in eine spezielle Atmosphäre getaucht wird. Diese Atmosphäre stellt sich individuell auf den Benutzer ein und verändert sich interaktiv mit dem jeweiligen Zustand der Entspannung. Die Bodenfläche ist durch Kissen gepolstert, die einem das Gefühl geben, durch eine Düne zu ›waten‹. Hat man es sich im Inneren bequem gemacht, kann man mit der Hand einen Sensor berühren, der bestimmte Körpersignale misst, ähnlich wie bei einem Lügendetektor. Diese Körpersignale zeigen an, wie entspannt bzw. wie aktiv und munter man in diesem Augenblick ist. Anhand dieser Signale wird mit Hilfe von Computern eine bestimmte Mischung aus farbigem Licht und elektronischen Sounds kreiert, die genau dem jeweiligen individuellen Entspannungszustand entspricht. Ipomea Tricolor ›Ipomea Tricolor‹ is a sculpture which was created to give the visitor an intensive feeling of relaxation. In its interior exists a space in which a special atmosphere is created through the use of coloured light and electronic sound. This atmosphere adjusts itself to the individual user and keeps changing according to his/her actual state of relaxation. The amorph interior space of ›Ipomea Tricolor‹ is created through a textile material which makes walls, ceiling and floor blend into each other. The floor consists of cushions which form a homogenic plane to lie on. This plane reminds of the feeling to walk through a dune. Once one has gotten comfortable in the interior, one can touch a sensor which measures certain bodysignals, similar to a lying detector. These bodysignals indicate ones present state of relaxation or arousal. Using these signals, a computer creates a specific mix of coloured light and electronic sounds, which reflects the individual state of relaxation. One stays in an atmosphere which is created by ones own body. It can only be altered by relaxing or, at the contrary, by thinking of something exiting. Ipomea Tricolor INTERNATIONAL STUDENT FORUM Ruth Hutter Family Affair Die Videoinstallation ›Family Affair‹ ist eine Inszenierung aus Video- und Fotomaterial von Familienmitgliedern aus drei Generationen. Dieses Zusammentreffen beschreibt eine soziologische Struktur von Leben, Tod und Hierarchie. Die Videoarbeit wird auf fünf Monitoren, in einer Treppenanordnung, je nach Raumsituation an einer Wand oder auf Podesten installiert. Die einzelnen Videos auf den Monitoren sind zeitlich voneinander abhängig und somit aufeinander abgestimmt. Jedes Video ist 6:05 Minuten lang und wird in einem Loop abgespielt. Ruth Hutter, *1965 in Ludwigshafen am Rhein. Studium an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Diplom bei Prof. Marina Abramovic. Meisterschülerin bei Prof. Birgit Hein. Lebt und arbeitet in Berlin. Ausstellungen, Performances, Festivals u. a. in Berlin, Hannover und Zürich. Family Affair Family Affair 177 DE 2001 Videoinstallation Für technische Unterstützung danken wir der Firma The video installation entitled ›Family Affair‹ is a production consisting of video and photographic material of family members spanning three generations. This meeting describes a sociological structure of life, death and hierarchy. The video work is installed onto a wall or on pedestals on five monitors, in a step formation, according to the spatial situation. The individual videos on the monitors are temporally dependent on one another and hence tuned in with one another. Each video lasts 6:05 minutes and is played in a loop. Ruth Hutter, *1965 in Ludwigshafen/Rhine. Studied at the Fine Arts Academy in Braunschweig (Brunswick) (Prof. Marina Abramovic) and masterclass of Birgit Hein. Lives and works in Berlin. Exhibitions, perfomances and festivals in Berlin, Hanover and Zurich. 178 INTERNATIONAL STUDENT FORUM - INSTALLATIONEN Stefan Demming Frau am Boden (Woman on the Floor) DE 2001 Videoinstallation für den Öffentlichen Raum Eine Frau liegt ruhig auf dem Boden und summt vor sich hin. Sie scheint in einen Pappkarton gekrochen zu sein, aus dem ihr Kopf herausschaut. Der Körper im Pelzmantel liegt daneben. Sie starrt gedankenverloren vor sich hin und fängt an zu singen: ›Dat du mien lievste büss ...‹ - ein altes Liebeslied auf Plattdeutsch. Die verschiedenen Reaktionen der PassantInnen sind Teil der Arbeit. ›Frau am Boden‹ wurde an verschieden Stellen im städtischen Raum aufgestellt. Stefan Demmin, *1973 in Südlohn / Westfalen. Studium der Kunst und Geschichte in Paderborn. Seit 1999 Studium Freie Kunst im Atelier für Zeitmedien, HfK Bremen. Ausstellungen in Marl, Bremen und Belgrad Darstellerin Sarah Hillebrecht A woman is reposing peacefully on the floor and humming to herself. She appears to have crawled into a cardboard box, from which her head is peering out. The body in the fur coat is lying alongside. She stares, lost in thought, and begins to sing: ›Dat du mien lievste büss ...‹ (›... my dearest kiss...‹) - a love song in Low German dialect. The different reactions of passers-by are part of the work. ›Frau am Boden‹ has been exhibited at various sites in the civic area. Stefan Demming, *1973 in Südlohn/Westfalia. Studied Arts and History in Paderborn. Since 1999 student at Fine Arts Academy, Bremen, time-based arts class. Frau am Boden (Woman on the Floor) 179 Ausstellung Exhibition 180 ES. DAS WESEN DER MASCHINE Es. Das Wesen der Maschine Ausstellung von Louis Philippe Demers und Bill Vorn Mit der monografischen Ausstellung des Künstler-Duos Louis-Philippe Demers und Bill Vorn präsentiert das European Media Art Festival erstmals in Europa die Bandbreite und Vielfalt ihrer aktuellen Maschinen- und Robotkunst. Bewegung, Klang und Farbreflexe lassen die mechanische Menagerie der Kanadier zu einem Erlebnis zwischen Kunst und Spektakel werden. Nebel, pulsierendes Licht, ein eigens entwickelter Soundtrack und interaktive Apparate beherrschen die Ausstellungsräume des Medienkünstlers LP Demers und des Komponisten und Sound-Designers B. Vorn: Ein ›Schwarm‹ aus Lichtkegeln wendet sich dem Besucher zu; überdimensionierten Tischen und Stühlen knicken ständig die Beine weg; in Käfigen agieren kleine Maschinen; unförmige Spinnen kriechen über den Boden; in einem ›Amphitheater‹ verfolgen Roboter mit Licht und Kamera die Besucher und geduldig versucht ein stählerner Kletterer die Decke der Halle zu erreichen. Kurzum, die Maschinen der kanadischen Künstler verhalten sich nach den Grundregeln natürlicher Ökosysteme wie Aktion – Reaktion, Rudelbewegungen und Nahrungsstreit: Demers und Vorn thematisieren mit Ironie und Spaß am skurrilen Verhalten ihrer metallischen Wesen das Verhältnis des Menschen zur Maschine. ›La Cour des Miracles‹ und ›Le Procès‹ nennen Demers und Vorn zwei der von ihnen geschaffene Environments. Ihre Anspielungen auf den ›Hof der Wunder‹ in Victor Hugo’s ›Der Glöckner von Notre Dame‹ und auf den Roman von Franz Kafka verdeutlichen die Intention. Die Besucher sollen eine Kombination von Gräßlichem und Romantischem und die Konfrontation mit einer mächtigen Maschinerie erleben. Bewusst verbinden die Künstler in ihren Arbeiten verschiedene Technologien und präsentieren somit den Januskopf der mechanischen oder computerbasierenden Apparate: zum einen der Automat als faszinierender, zukunftsorientierter Hoffnungsträger mit biologischen Zügen, zum anderen seine funktionale, kalte Bedrohung. Diese Doppeldeutigkeit macht die Ausstellung zu einem hochaktuellen Beitrag über Chancen und Gefahren einer mechanistischen Welt. Le Procès With the monographic exhibition by the artistic duo Louis-Philippe Demers and Bill Vorn the European Media Art Festival is presenting the spectrum and variety of their current machine and robot art for the first time in Europe. The mechanical menagerie of the Canadians transforms motion, sound and colour reflexes into an experience ranging between art and spectacle. Fog, pulsating light, a specially developed soundtrack and interactive devices dominate the exhibition rooms of the media artist LP Demers and the composer and sound designer B. Vorn: A ›swarm‹ of light cones confront visitors; oversized tables and chairs constantly buckle their legs; small machines operate in cages; misshapen spiders crawl across the floor; in an ›amphitheatre‹ robots follow visitors with light and camera, and a ›steel climber‹ patiently attempts to scale the ceiling of the hall. In a word, the machines of the Canadian artists behave according to the basic rules of natural ecosystems such as action – reaction, pack movements and fighting over food: Demers and Vorn portray the relationship of man to machine with irony and fun in the bizarre behaviour of their metallic creations. Demers and Vorn have named two of their created environments ›La Cour des Miracles‹ (›The Court of Miracles‹) and ›Le Procès‹ (›The Process‹). Their allusions to the ›Courtyard of Miracles‹ in Victor Hugo’s ›The Hunchback of Notre Dame‹ and to the novel by Franz Kafka illustrate the intention. Visitors are supposed to experience a combination of the hideousness and the romanticism as well as the confrontation with a mighty web of machinery. The artists consciously associate different technologies in their works, and thus present ›Janus head‹ of the mechanical or computerbased devices: On the one hand the automaton as a fascinating, future-oriented ›great white hope‹ with biological traits, and o the other hand its functional, chilling threat. This ambiguity enables the exhibition to become a highly topical contribution on the chances and risks of a mechanical world. AUSSTELLUNG EXHIBITION 181 Cybernetic Lures - Kybernetische Verlockungen L o u i s - P h i l i p p e D e m e r s & Bill Vorn Am Anfang des Jahrhunderts war das Kino in der Lage, die Illusion bewegter Bilder zu erzeugen. Durch Experimente und die Entwikklung einer ihm eigenen Ausdrucksweise etablierte es sich später als Kunstbereich. Auf eine dem Kino und seiner Entwicklung vergleichbare Art verfährt die Roboter-Kunst in ihrem Streben nach der Darstellung virtuellen Lebens. Sowohl in unserer Forschung als auch mit Arbeiten auf abstraktem Gebiet über die Beziehungen zwischen Mensch und Maschine verfolgen wir diese Ziele. Mechanische Medien In diesen Prozessen sehen wir Maschinen als Medien: als Aktionen und als Dinge, die sowohl Abstrakta, ähnlich wie Licht oder Schall, als auch konkret fassbare reale Gegenstände sind. Die so geschaffenen künstlichen Robot-Agenten werden zu einem engen Verbindungsglied zwischen unseren Absichten und der subjektiven Interpretation des Publikums. Jenseits ihrer offensichtlichen Autonomie sind Maschinen, beinahe im metaphysischen Sinn, eine durch und durch menschliche Kommunikationsform. Für uns sind Maschinen ein Mittel, um Versuche anzustellen, Empfindungen, Emotionen und Ausdrucksweisen zu erzeugen. Auf der Suche nach dieser Zweiseitigkeit erforschen wir ›Künstliches Leben‹ teil. Unsere Roboterarbeiten sind ein Versuch, die durch und durch menschliche Natur der mechanischen Dimension und das durch und durch mechanische Wesen der Menschheit auszudrücken. Metall als Körper: Der Echtheitseffekt mechanischen Seins Künstliches Leben ist eine Metapher und ein Paradox zugleich. Wie kann ein Artefakt leben, wenn nicht durch die Illusion, die wir ihm verleihen. Wenn die Verwirklichung künstlicher Intelligenz vollkommen subjektiv ist (siehe Turing-Test), so gilt es, dasselbe über künstliches Leben zu sagen. Wir spielen mit dieser Ambiguität, während wir eine Welt schaffen, die ausschließlich aus Maschinen besteht. Es geht nicht um eine wirkliche Genesis: Unser Wunsch ist es vielmehr, Espace Vectoriell At the beginning of the century, cinema achieved to create the illusion of continuous movement and afterwards established itself as an artistic field through experimentation and the development of its own language. In attempting to create the illusion of life, robotic art engages itself in a similar path of cinema and its history. We follow these objectives through our research and works on the abstract territories of relationship between men and machines. Mechanical Media. Our process explores machines as media: a vehicle of actions and means which are both abstract, similar to sound or light, and concrete, as real objects are. The created synthetic robotics agents/actors become a close link between our intents and the subjective interpretation from the public. Beyond their apparent autonomy, almost metaphysical, machines are a true human communication form. For us, machines are means of experimentation, sensations, emotions and expressions. In the quest for the ›double‹, we participate in the research field of Artificial Life. Our robotics works are an attempt to express the profound human nature of the mechanic realm and the profound mechanic nature of the human kind. Metal as Body: The Reality Effect of Mechanical Behaviour Artificial life is a metaphor and a paradox. How can an artifice be alive if not by the illusion we made out of it? If the realisation of artificial intelligence is totally subjective (the Turing Test for instance), we can say the same for Artificial Life. We play upon this ambiguity while we stage a world made solely of machines. We wish to give a strong impression of a potential life form rather than a true genesis. The aesthetic of the animated object is lies on simulacrum. It is not an identical representation of the living but a subjective illusion based on a set of movement of metallical shapes. In parallel of the kinetic sculpture and other mechanical arts, we wish to present the machine not only as a virtuoso but also as an element of an expressive and dramatic collective entity. Is flesh being alive solely on its articulated frame? The machines are deliberately shaped as bare skeletons as flesh is absent. We seek a believable level in the viewers' perception without 182 ES. DAS WESEN DER MASCHINE einen nachhaltigen Eindruck einer potentiellen Lebensform zu geben. Die Ästhetik des belebten Gegenstandes ist ein Scheinbild. Es ist keinesfalls die identische Darstellung lebenden Seins, sondern eine subjektive, auf einem Bewegungsablauf metallener Formen basierende Illusion. Parallel zu kybernetischer Skulptur und anderen mechanischen Künsten möchten wir die Maschine nicht nur als ›Virtuoso‹, sondern auch als ein Element eines expressiven und dramatischen Gemeinschaftswesen darstellen. Ist das Fleisch nur auf seinem bewegten Rahmen lebendig? Die Maschinen sind bewusst als bloße Skelette geschaffen, fleischlose Körper. Wir suchen nach einem glaubhaften Grad in der Wahrnehmung des Betrachters, ganz ohne die üblichen Schichten und Abdeckungen um den Körper herum. Auf eine ganz bestimmte Weise wird das Fleischliche in abstraktere Formen von Ton und Licht transponiert. In seinem Werk ›Mechanization Takes Command‹ beschreibt Giedion die Automatisierung des Schlachthauses in der Gleichung ›Mechanisierung + Tod = Fleisch‹. Durch Reflexion über eine solche mathematische Metapher und durch simple logische Schlussfolgerung stellen wir nun die folgende Forderung auf: ›Fleisch – Mechanisierung = Tod‹. Die Metallstruktur der Maschinen wird zum Körper als Ganzem. Das Fehlen des Fleischlichen (bzw. seine Entfernung) zielt auf den primären Ausdruck des Lebens ab: Bewegung, nicht Fleisch. Die zwangsweise Mechanisierung des Fleischlichen (ohne dass dies zum Tod führen muss, wie durch die Gleichung vermittelt wird) impliziert einen mechanischen Stamm im Lebenden (oder, anders ausgedrückt, im nicht Toten). Glaubhafte Protagonisten ›Wenn das Double Gestalt annimmt und sichtbar wird, so bedeutet dies den immanenten Tod.‹ (Jean Baudrillard) Wenn wir mit mechanischen Organismen konfrontiert werden, die keine sich wiederholenden Aufgaben und vorhersehbaren Funktionen ausführen, sondern vielmehr den Ausdruck gequälter und geschundener Kreaturen annehmen, so haben diese Maschinen einen gewissen Grad an Glaubwürdigkeit. Das von den Robotern dargestellte und vom Betrachter wahrgenommene Verhalten ist weder real noch künstlich, sondern zweifelsohne materiell und sichtbar. Es sind Verhaltensmuster im Hyperrealen, die auch die Bedeutung polarisieren und die Wahrnehmung manipulieren. Obwohl sie glaubhaft sind, simulieren und dis-simulieren die Maschinenagenten ihr inneres Wesen. Dis-simulieren bedeutet, vorzugeben, etwas, was man besitzt, nicht zu besitzen. Simulieren hingegen bedeutet, so zu tun, als ob etwas nicht Vorhandenes vorhanden wäre. Ersteres impliziert ein Vorhandensein, Letzteres ein Nichtvorhandensein. The Frenchman Lake the usual shell and layers around the body. Somehow, the flesh is displaced into more abstract shapes of sounds and lights. In ›Mechanisation Takes Command‹, Giedion [2] describes the automation of the slaughterhouse in the form of the equation ›Mechanisation + Death = Meat‹. Reflecting on such mathematical metaphor and by simple logical deduction, we suggest the following postulate ›Meat - Mechanisation = Death‹. The metal structure of the machines becomes the body as a whole. The absence of flesh (or its removal) targets the primary expression of life: movement, and not flesh. The mandatory mechanisation of flesh (without such leading to death, as conveyed by this equation) implies a mechanic phylum within the living (or the not dead). Believable Agents ›When the double materialises, when it become visible, it signifies imminent death.‹ (Jean Baudrillard) When we are faced to a mechanical organism not performing repetitive duties and predictable tasks but rather tortuous and painful behaviours, the machines do bear a certain level of believability. The perceived behaviours manifested by the robotic agents are neither real nor faked but yet they are undoubtedly material and visible. They are behavioural models within the hyperreal and they polarise meaning and manipulate perception. Though credible, the agents barely simulate and dissimulate AUSSTELLUNG EXHIBITION 183 their inner essence. To dissimulate is to pretend not to have what one has. To simulate is to feign to have what one does not have. One implies a presence the other an absence. With robotic simulation, we do not get a functional model of expression (pain, misery, etc) and to a broader extent a model of life. Instead, to render the agents as believable, the audience is overstimulated and made confused when concurrent models based upon a unique physical and hyperreal world clash. The layered, coexistent and opposite models perceived and simulated by the machines implodes within the viewer creating a paradox. Struwwelpeter Robotersimulation erzeugt kein funktionelles Ausdrukksmodell (Schmerz, Leid etc.) oder, im weiteren Sinn ein Lebensmodell. Vielmehr ist das Publikum überstimuliert und verwirrt, wenn Modelle gleichzeitig auf einer einmalig vorhandenen physischen und hyperrealen Welt aufeinanderprallen. Die wahrgenommenen überlagerten, koexistenten und gegensätzlichen Modelle, die von den Maschinen simuliert werden, verschmelzen im Betrachter und schaffen ein Paradoxon. Die überzeugende Abstraktion des Anthropomorphen In unseren frühen Projekten ›Espace Vectoriel‹, ›At the Edge of Chaos‹ und ›The Frenchman Lake‹ wollten wir abstrakte Kreaturen schaffen, die in ihrem Äußeren dem Menschen/den Tieren so unähnlich als möglich sein sollten (Röhren, Kugeln, Würfel etc.). Ohne bewusste Absicht sind wir durch unsere jüngsten Beiträge (›No Man’s Land‹, ›La Cour des Miracles‹ und ›Le Procès‹) von diesem Weg abgekommen und haben sehr viel lesbarere zoomorphe Maschinen (Beine, Arme, Köpfe etc.) geschaffen. Jedoch handelt es sich nicht um eine exakte Darstellung des menschlichen oder tierischen The Convincing Abstraction of Anthropomorphism in our early projects ›Espace Vectoriel‹, ›At the edge of chaos‹ and ›The Frenchman Lake‹, our intent was to build abstract creatures which were as far as possible from human/animal representation (tubes, spheres, cubes and so forth). Without any conscious intention, our last collaborations (›No Man's Land‹, ›La Cour des Miracles‹ and ›Le Procès‹) made us deviate from this path by creating much more readable zoomorphic machines (legs, arms, heads, etc.). Again, it is not an exact representation of the human or animal body but a very metaphorical evocation of shape and movements. Even if our goal is not to imitate real life creatures, the machines are principally conceived around metaphorical behaviour based on real life ethnology. A figurative anthropomorphism enables to create machine-actors being able to express a more sensitive symbolism that the one generated from creatures-objects. We work on the inevitable reflex of empathy and the projection of internal sensations that inhabit human beings. Suspending deliberately his disbelief, the viewer accepts the simulacrum as a natural thing, convinced mostly by changing movements in his visual and acoustic fields of perception and reactions engendered by his own presence. Transforming the viewer into a stimulus also transforms his immediate relationship with the animats. For instance, by playing the role of miserable characters, the machines are no more reduced to dead objects but elevated to the rank of actors, i.e. agents of expression. The acceptance of these robotic agents as virtual doubles reaches Baudrillard's affirmation. The double here is not human, it is mechanic. The advent of a potential phylum is once more set to the forefront. Ontologies and Schism In the fields of traditional philosophy and metaphysics, the term ›ontology‹ usually refers to the nature of being and the subject of existence. In AI, knowledge sharing and software agent technology, an ontology is often defined as the ›specification of a conceptualization‹ [1]. To summarise this fuzzy concept, an ontology defines how the world in which the agent lives is constructed, how this world is perceived by the agent and how the agent may act upon this world. A robotic ontology is defined by a formal description of the component parts and their individual role and behavior. But 184 ES. DAS WESEN DER MASCHINE the higher level simulacrum of ›La Cour des Miracle‹, ›Le Procès‹, ›Stèle‹ and ›L'Assemblée‹ have also their own ontology, defined by their mise-enscène and by the way they are perceived by the viewers. An aluminium structure becomes a body, a pneumatic articulation becomes an arm, a piece of metal tubing becomes a leg, flashing lights become eyes, shaking actuators become spasms, etc. Stuck between the real and the artificial, the flesh and the metal, the sign and the signified, the robotics characters suffer from Multiple Ontologies Disorder, a high-level manifestation of human-robot schizophrenia. Struwwelpeter Körpers, sondern einen sehr metaphorischen Anklang an Formen und Bewegungen. Selbst wenn wir nicht wirkliche lebendige Wesen imitieren wollen, werden die Maschinen hauptsächlich um metaphorisches Verhalten herum aufgefasst, das auf der Verhaltensforschung des richtigen Lebens basiert. Ein figurativer Anthromorphismus erlaubt die Schaffung von Maschinen-Protagonisten, die in der Lage sind, einen gefühlvolleren Symbolismus auszudrücken, als die, die von KreaturenObjekten geschaffen sind. Wir arbeiten am unvermeidbaren Reflex der Empathie und der Projektion der für den Menschen typischen Gefühle. Wenn der Betrachter bewusst seine Ungläubigkeit ablegt, akzeptiert er das Abbild als ein natürliches Wesen. Dies geschieht hauptsächlich durch die wechselnden Bewegungen in seinen visuellen und akustischen Wahrnehmungsbereichen und Reaktionen, die durch seine eigene Präsenz hervorgerufen werden. Auch die Transposition vom Betrachter zum Stimulus verändert seine direkte Beziehung zu den Robotern. So werden die Maschinen zum Beispiel da, dass sie die Rolle der bedauernswerten Kreatur einnehmen, nicht länger auf tote Objekte reduziert, sondern vielmehr zu Protagonisten, also Ausdrucksmittler, erhoben. Die Akzeptanz dieser Robotprotagonisten als virtuelle Doubles kommt an Baudrillards Aussage heran. Hier ist das Double nicht menschlich, es ist mechanisch. Das Erreichen eines potentiellen Stammes wird wieder einmal an erste Stelle gestellt. Ontologien und Spaltungen In den Bereichen der traditionellen Philosophie und der Metaphysik bezieht der Begriff ›Ontologie‹ sich für gewöhnlich auf die Natur des Seins und das Subjekt der Existenz. In den Bereichen Künstliche Intelligenz, Knowledge Sharing und Software Agent Technology wird Ontologie oft als die ›Spezifizierung einer Konzeptualisierung‹ definiert. Um dieses verschwommene Konzept zusammenzufassen, kann gesagt werden, dass Ontologie definiert, wie die Welt, in der der Pro- Hyperreal Worlds: A Perverted Intent Artificial Life is based on the hyperreal and engages the viewers in abstract worlds. Our works augment the implosion of meanings in their real mechanical implementation. The expressions from an abstract hyperreal world remain within the boundaries of the models while the apparent autonomy of a mechanical world lies within its Cour de Miracle own environment and composition. The implosion of meanings is lured by the implosion of senses. The immersive nature of the surrounding space and the multiplication of events targeted towards the senses of the audience blur the distance between the real and the perceived behaviours. The models at stake are perverse. The evocative life of the machines may be real or not, but undoubtedly the model is. In such way, the behaviour of the machines is namely an unfolding set of events, staged and hyperreal. The strength of the simulacrum is emphasised by perverting the perception of these animats, which are neither animals nor humans. AUSSTELLUNG EXHIBITION tagonist lebt, konstruiert ist, wie diese Welt vom Protagonisten wahrgenommen wird und wie dieser schließlich auf diese Welt Einfluss nehmen kann. Eine Robot-Ontologie wird durch eine formelle Beschreibung der Komponenten sowie deren individuellen Rolle und Verhalten definiert. Das sich auf höherem Niveau befindliche Scheinbild von ›La Cour des Miracle‹, ›Le Procès‹, ›Stèle‹ und ›L’Assemblée‹ besitzt ebenfalls eine eigene Ontologie, die durch ihre Inszenierung und die Art, wie der Betrachter sie wahrnimmt, definiert wird. Eine Struktur aus Aluminium wird zum Körper, eine Druckluftverbindung zum Arm, ein Stück Metallrohr zum Bein, blinkende Lichter werden zu Augen, schüttelnde Bewegungen zu Krämpfen etc. Zwischen Wirklichkeit und Künstlichem, Fleisch und Metall, Zeichen und Bezeichnetem verfangen, leiden die Robotcharaktere an Multipler Ontologiestörung, einer hochkarätigen Erscheinungsform ›human-robotischer‹ Schizophrenie. Hyperreale Welten: Ein verfälschter Versuch Künstliches Leben basiert auf Hyperrealem und holt die Betrachter in abstrakte Welten. Unsere Arbeiten vermehren die Bedeutungsimplosion in ihrer real-mechanischen Implementierung. Die Ausdrucksweisen aus einer abstrakten, hyperrealen Welt bleiben innerhalb der Grenzen der Modelle, während die offensichtliche Autonomie einer mechanischen Welt innerhalb ihrer eigenen Umgebung und Zusammensetzung liegt. Die Bedeutungsimplosion wird durch die Implosion der Sinne geködert. Die Koppelungsnatur von umgebendem Raum und die Vielfältigkeit der Ereignisse, die auf die Sinne der Betrachter abzielen, verwischen die Distanz zwischen realem und wahrgenommenem Verhalten. Die Modelle, die auf dem Spiel stehen, sind pervers. Das sinnträchtige Leben der Maschinen ist real oder auch nicht, das Modell ist es jedoch zweifelsohne. Folglich ist das Verhalten der Maschinen nämlich ein sich ausbreitendes Ganzes von Ereignissen, gekünstelt und hyperreal. Die Stärke des Trugbildes wird dadurch hervorgehoben, dass die Wahrnehmung dieser Roboter, die weder Tiere noch Menschen sind, pervertiert wird. Cour de Miracle No Mans Land 185 186 ES. DAS WESEN DER MASCHINE Bill Vorn Evil / Live 2 Axonometric Expansion (Axonometrische Ausdehnung) ›Evil/Live 2‹ ist eine erweiterte Version eines früheren Werkes, das 1997 entstand. Als interaktive Klang- und Lichtinstallation auf der Grundlage eines klassischen Beispiels für Selbstorganisation und Künstliches Leben ist es von ›The Game of Life‹, einem zellulären Roboter, der in den späten 60ern von John Conway geschaffen wurde, inspiriert. ›Evil/Live 2‹ möchte einen paradoxen Kontext schaffen, der die eindimensionale Welt eines Zellroboters mit der 3-dimensionalen Umgebung des Besucher konfrontiert. Durch den Einsatz von schnellem stroboskopischen Wechsel des Lichts und quadrophonen Klangeffekten wird die Illusion physischen Volumens erzeugt. Ziel ist es, Maschinen nicht als spezialisierte und virtuose Automaten, sondern als ausdrücklich animierte Kunstwerke darzustellen. Der Künstler will eine Neuformulierung von Klang- und Lichtanwendungen durch die Simulation von organischen und metabolischen Funktionen sowie durch die Schaffung einer dynamischen virtuellen Architektur erreichen. Das computergesteuerte Licht ändert sich ständig, es unterliegt den Regeln des ›Game of Life‹. Muster werden automatisch durch das Programm (Max MIDI software) erzeugt. Jedem Licht ist ein bestimmter Klang zugeordnet (der durch die Sound-Sampling-Funktion des Computers erzeugt wird), und zwar indem die Lichtmuster auch Rhythmusmuster und Änderungen erzeugen. Der Betrachter kann neue Klang- und Lichtrhythmen auslösen, indem er auf den ›ChaosKnopf‹ drückt oder einen Joystick bewegt. Diese Schnittstelle ist bewusst über die bekanntesten Eingabegeräte für Videospiele gebaut und wurde absichtlich in der Mitte des Raums plaziert. Aber das ist eine Falle: sie verändert die audiovisuellen Ereignisse, erlaubt jedoch dem Benutzer keine vollständige Kontrolle über einen der Parameter. EVIL/LIVE 2 AUSSTELLUNG EXHIBITION EVIL/LIVE 2 Axonometric Expansion ›Evil/Live 2‹ is an expanded version of a previous work created in 1997. ›Evil/Live 2‹ is an interactive sound and light installation based on a classical example of self-organisation and Artificial Life. It is inspired by ›The Game of Life‹, a cellular automaton created by John Conway in the late 60's. ›Evil/Live 2‹ aims to create a paradoxical context confronting the single-plane world of a cellular automaton to the 3-dimensional immersive environment surrounding the viewer. By using fast stroboscopic changes in light and quadrophonic sound effects, it creates an illusion of physical volume. The goal of the artist's work is to present machines not as specialised and virtuoso automata but rather as expressive animated artworks. He aims to explore the reformulation of sound and light applications by simulating organic and metabolic functions and by creating dynamic virtual architectures. The lights are changing constantly by themselves according to the rules of ›The Game of Life‹ which are controlled by a computer. Patterns are generated automatically by the program (Max MIDI software). For each light also corresponds a particular sound (created by a sound sampling function in the computer) in such a way that light patterns also generate rhythm patterns and variations. Viewers can trigger new sound and light patterns just by pressing the ›chaos button‹ or moving a joystick on the interaction pad located at the centre of the room. This interface is deliberately modelled over the most common video game input devices, and it is placed in the middle of the room on purpose. But this interface is a trap: it does have an effect on the audio-visual events but it doesn’t allow the user to get complete control over any parameter. 187 188 ES. DAS WESEN DER MASCHINE Louis-Philippe Demers L’Assemblée ›L’Assemblée‹ stellt die Konfrontation zwischen dem Menschen und einer Versammlung aus Maschinen dar. In der Installation bewegen sich 48 Automaten auf einem metallenen Gerüst in Form einer Arena. Im zentralen Punkt dieser Architektur wird der Besucher eingeladen, Platz zu nehmen und aufgefordert, eine Vorstellung zu geben. ›L’Assemblée‹ löst anthropomorphe Projektionsreflexe in Richtung auf die Maschinen aus. Dabei wird ein bekanntes Phänomen verwandt: die Menge und die Massen. Der Archetyp von ›L’Assemblée‹ erinnert den Besucher an ein Gericht, ein politisches Forum, an ein Monstrositätenkabinett oder an ein Schauspiel. ›L’Assemblée‹ versteht sich als Kommentar zur Maschinennatur des Menschen und zur menschlichen Natur der Maschine. Es handelt sich um eine Gruppe aus identischen und generischen Maschinen, ein weiteres Statement über die anonyme Stellung des Menschen in der Masse – in welcher er nur ein unbedeutendes Teil ist. ›L'Assemblée‹ erzeugt ein pervertiertes und paradoxes Simulacrum auf der Grundlage einer künstlichen Menge: Nichts anderes findet statt als eine Abfolge von Ereignissen in einer hyper-realen Inszenierung. Gefangen zwischen dem Wirklichen und dem Künstlichen, dem Fleisch und dem Metall, dem Symbol und der Bedeutung, verkörpern die Roboterfiguren von ›L'Assemblée‹ einen Teil der Mensch-Maschine-Schizophrenie. ›L'Assemblée‹ vermittelt eine Struktur des Unbehagens: der Besucher geht durch einen Graben in den Mittelpunkt des Stadions, das von diesen 48 Robotern beherrscht wird. Im Hintergrund grelles Licht, das auf der Netzhaut schmerzt, eine heiße und feuchte Atmosphäre in einem überwältigenden Klangambiente. All das führt zu einem größeren und breiteren Massengefühl. Diese einsame Erfahrung stellt den Besucher in den Mittelpunkt eines schwer greifbaren Schauspiels, in die Rolle des letzten menschlichen Wesens. L’Assemblée AUSSTELLUNG EXHIBITION ›L’Assemblée‹ is the staging of the confrontation between man and a popular gathering constituted solely of machines. This installation regroups a total of 48 members laid out on a metal structure depicting the shape of an arena. This architecture creates a central focal point where a single visitor is invited to take place and called upon to perform. ›L’Assemblée‹ triggers anthropomorphic reflexes of projection towards machines by utilising a common phenomena: the crowd and the masses. The archetype of ›L’Assemblée‹ reminds the viewer of a court, of a political forum, of a freak show or of a spectacle. ›L’Assemblée‹ is a comment on the mechanic nature of the human and the human nature of the machine. It is a collective of identical and generic machines, a further statement of the anonymous state of the human in the masses: the member. ›L'Assemblée‹ creates a perverted and paradoxical simulacrum based on a synthetic crowd which is nothing but a sequence of events and hyper real staging. Caught between the real and the artificial, the flesh and the metal, the sign and the signification, the robotic characters of ›L'Assemblée‹ embody a part of the human-machina schizophrenia. ›L'Assemblée‹ suggests an architecture of the discomfort: the visitor creeps into the gutter at the centre of the stadium dominated by these 48 targeted at him/her. In the background, a saturation of light, close to the retinal pain, a torrid and humid atmosphere in an overwhelming sound ambience. All these saturation call for a larger and broader crowd phenomenon. This individualised and solitary experience sets the visitor at the centre of an elusive spectacle, in the role of the last human. L’Assemblée 189 190 ES. DAS WESEN DER MASCHINE Louis Philippe Demers, Bill Vorn Le Procès Eine Bühne für Robot Performers: ›Le Procès‹ Die Bühne ist ein metaphorischer Raum, ein wirklichkeitsfremde Umgebung, die wir mit Maschinen und kybernetischen Organismen, die expressives Verhalten darstellen, anfüllen möchten; es ist ein surrealer, alles verschluckender Raum, in dem das Publikum gleichzeitig zum Beobachter, aber auch zum Beobachtenden wird. Auf eine deutlichere Art, als dies im traditionellen Theater der Fall ist, wird das mechanische Theater zum Raum für einen kollektiven Konsens zur Akzeptanz des Trugbildes (sogar noch surrealer). Das Abstraktionsniveau des mechanischen Theaters gibt Raum für vielfältige Interpretationen, es ist ein Werk mit offenem Schluss, in dem jeder eine Widerspiegelung seiner eigenen Gefühle erfährt. Wenn sie auf der Bühne stehen, bilden die Maschinen nicht nur eine stumme Szenerie, sondern sie werden in den Rang von Darstellern erhoben. Mit dieser Inszenierung einer trägen Masse möchten wir das Publikum mit dem plötzlich Gefühlvollen, Ausdrucksvollen und Dramatischen konfrontieren – ein Bereich der eigentlich den darstellenden Künsten und den Menschen vorbehalten (und schweigend angeeignet) ist. Die Performance ist eine Metapher des Prozesses der Maschinen gegen den Menschen – aber auch des Prozesses des Menschen gegen die Maschinen. Dies findet wie vor einem wechselseitigen Gericht statt, wo die Identitäten sich vermischen, wo Richter, Geschworene, Opfer und Angeklagte in metallenen Kreaturen zu Fleisch werden. Kreaturen, die aus unserem eigenem Weltbild, unserer Sicht von Richtig und Falsch, von Belebt und Unbelebt geboren werden. ›Le Procès‹ wird zu einer Reflexion über die immanente Natur der Performance. Durch seine Reaktion auf die Darstellung entdeckt das Publikum das Paradoxon des Inneren, das durch seine Ausdruckskraft und den Kontext von ›Le Procès‹ zum Leben erwacht ist. Das Publikum muss seine Empfindungen und Emotionen auf die Maschinen beziehen, die ja lediglich animierte Trugbilder sind. Le Procès AUSSTELLUNG EXHIBITION 191 Louis-Philippe Demers, Bernhard Bredehorn Ropebot A stage for robotic performers: ›Le Procès‹ Stage is a metaphorical space, a fictitious environment which we wish to populate with machines and cybernetic organisms embodying evocative behaviours; it is a surrealistic immersive space where the public becomes at the same time the observer and the observated. In a more pronounced way than traditional theatre, mechanical theatre becomes a space for a collective consensus of the acceptation of simulacrum (even more surreal). The level of abstraction of the mechanical theatre enables a multiplicity of interpretation, it is an open ended work where each person sees a reflection of its own feelings. Being staged, machines are not set as silent scenery but elevated to the rank of performers. We wish to confront the public to this mis-enscène of the inert that is suddenly sensitive and expressive, dramatic a territory of the performing arts reserved (and tacitly attributed) to humans. The performance is a metaphor of the trial of machines by men, as well as the trial of men by machines. It acts like a reflexive tribunal where identities intermix, where judges, jurors, victims and accused, take flesh in metal creatures born from our own conception of the world, of what is true and what is false, of what is alive and what is not. ›Le Procès‹ becomes a reflection on the intrinsic nature of performance. Having reacted to the performance, the public realises the paradox of the inert that became alive through its expression and the context of ›Le Procès‹. The spectator must position his sensations and emotions towards machines which are solely animated simulacrum. Le Procès Der Ropebot stellt eine mechanische Neuformulierung des SisyphosMythos dar: ein nutzloser Automat, der endlos ein Wirtsgebilde herauf und herunter kriecht. Konstruiert wurde er, um unter härtesten Bedingungen (starke Steigungen, schlechtes Wetter) zu arbeiten. Auf diese Weise soll die Einsamkeit und die nicht endenden Mühen betont werden, der er zur Erreichung seines Ziels unterworfen ist. Der Ropebot kommentiert die Architektur des Ausstellungsortes und beschreibt die zyklischen Aufgaben menschlicher Arbeiter seiner Umgebung ( z. B. an einem Förderturm einer Kohlengrube). Zur Ausstellung des EMAF erinnert er an die rituellen Gebete der Gottesdienstbesucher. Ropebot The Ropebot is a modern mechanical reformulation of the myth of Sisyphus, a useless automaton that endlessly crawls up and down a host structure. The Ropebot is made to work under severe external conditions (weather, slope angles, etc.) which further underlines its loneliness and endless strength to achieve its goal. The Ropebot acts as a comment on the architecture of its location and also reports on the cyclic tasks of the human workers (a coal mine tower for instance) and here at EMAF, on the ritualistic ceremonies of the worshipers. 192 ES. DAS WESEN DER MASCHINE Bill Vorn Stèle 01 ›Stèle 01‹ ist eine interaktive Installation, in der Ton, Roboter und digitale Videoprojektion integriert wurden. Eine entfernt humanoide Roboterstatue befindet sich auf einer Aluminiumstele und bedeckt ihr Gesicht mit den Händen. Auf die Oberfläche der Stele, die aus zahlreichen sich drehenden Platten besteht, die mal als Bildschirme, mal als Spiegel dienen, werden Videobilder projiziert. Wenn sich die Betrachter nähern, zieht die Statue ihre Hände zurück, öffnet die Arme und verändert langsam ihre Form, während sich auf dem Bildschirm abstrakte Bilder in verschiedenen visuellen Mustern entwickeln. Die Grabstele wird zum Theater, auf dem die Illusion des Lebens dargestellt wird. Das Stück, das von Grabsteinen im Friedhof Père Lachaise in Paris inspiriert wurde, soll die untrennbare Dichotomie zwischen Bewegung und Trägheit, zwischen Mensch und Maschine, zwischen Realem und Virtuellem, zwischen Leben und Tod hervorzurufen. Mit ›Stèle 01‹ soll eine Reflexion über die menschliche Natur der Maschine und die starke mechanische Natur der Menschheit dargestellt werden. ›Stèle 01‹ is an interactive installation integrating sound, robotics and digital video projection. A vaguely humanoid robot statue stands on an aluminium stele, covering its face with its hands. Video images are projected on the stele’s surface which is made of numerous revolving plates acting sometimes as screens sometimes as mirrors. When viewers are approaching, the statue removes its hands, open its arms, changes slowly its shape, while on the screen abstract images are evolving in different visual patterns. The funeral stele becomes a theatre for the illusion of life. Inspired by some mortuary tombs from Père Lachaise cemetery in Paris, this piece aims to evoke the indivisible dichotomy between movement and inertia, man and machine, real and virtual, life and death. ›Stèle 01‹ wants to be a reflection on the human nature of the machine and the profound mechanic nature of human kind. Stèle 01 AUSSTELLUNG EXHIBITION 193 Bill Vorn hat einen Doktortitel der Universität von Quebec in Montreal in Media Arts and Communications. Louis-Philippe Demers studierte Media Arts am Banff Centre, Robotics an der McGill-Universität und er hat einen M.Sc. der Universität von Montreal in Informatik. Das von Bill Vorn und Louis-Philippe Demers gemeinsam entwickelte robotische Umfeld wurde bereits in Japan, den USA, Kanada und Europa in Einzel- oder Gemeinschaftsausstellungen gezeigt. Beide haben Kunstpreise erhalten, unter anderem den Interactive Art der angesehenen Prix Ars Electronica des Österreichischen Rundfunks, Linz, und den Life 2.0 Artificial Life-Media-Kunstpreis der Telefonica in Madrid. Sie wurden von dem weltberühmten Theaterregisseur Robert Lepage eingeladen, in ›Zulu Time‹ robotische Performers zu zeigen. Demers entwickelte auch Maschinen für Shockheaded Peter, einer Junk Opera im Düsseldorfer Schaupielhaus. Zur Zeit lehrt L.P. Demers als Professor an der Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe, die eng mit dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie zusammenarbeitet. B. Vorn ist Professor an der Concordia University (Montreal) und Direktor der Robotics-Abteilung von HEXAGRAM, dem neu gegründeten Media Arts Institute in Montreal. Bill Vorn has a Ph.D. in media arts and communications from the University of Quebec in Montreal. Louis-Philippe Demers studied media arts at The Banff Centre, robotics at McGill University and he has a M.Sc. in computer science fromUniversity of Montreal. Their jointly-developed robotics environments have already been presented in Japan, the USA, Canada and Europe in many individual as well as group exhibitions. Demers and Vorn have garnered several art prizes, and among others, the Interactive Art distinction at the prestigious Prix Ars Electronica [›Electronic Arts Prize‹] (Austrian Broadcasting, Linz) and Life 2.0 Artificial Life media arts prize from Telefonica in Madrid. They were invited to develop stage robotic performers in Zulu Time for the well-known director Robert Lepage. Demers has also developped machines for Shockheaded Peter, a junk opera staged at Düsseldorf theatre house. At the moment, L.P. Demers is a professor at the Superior School of Design in Karlsruhe, which works in close co-operation with the Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM, Centre for Arts and Media Technology). B. Vorn is a professor at Concordia University (Montreal) and also the director of the robotics department at HEXAGRAM, the newly established media arts Institute in Montreal. Stèle 01 194 GE-SCHICHTE Werner Cee GE-SCHICHTE Sechs Zeitabschnitte dieses Jahrhunderts liegen als sechs akustische Schichtungen, akustisch-historische Ablagerungen, übereinander. Aus sechs in gleichmäßigen Abständen an eine vertikale Achse montierten Lautsprechern erklingen politische Reden von zeitgeschichtlicher Bedeutung – dokumentarische Originalaufnahmen von wichtigen Repräsentanten ihrer Zeit. Der Fokus liegt auf den Jahren 1910/30/50/70/90 und der Gegenwart. Die ältesten Dokumente erklingen auf der obersten Ebene im Raum; fortschreitend nach unten staffeln sie sich, bis etwa in ›Ohrhöhe‹ aktuelle Aufnahmen zu hören sind. Aufgrund der Überlagerungen sind sie nur fragmentarisch zu verstehen. Bedeutungen verschwimmen in den sich überlagernden Schichten, zufällige Querverbindungen ergeben sich, Worte werden zu Material, zu akustischem Geröll, zu Sedimenten, zu Geschichtsmüll. Verwendet werden Druckkammersysteme, die durch ihr eingeschränktes Frequenzband eine ganz eigene Klangästhetik besitzen. Man kennt diesen Lautsprechertyp von Alarmanlagen, Polizeisirenen etc. In einigen Ländern war und ist er im gesamten öffentlichen Raum zu finden und wird für Durchsagen an die Bevölkerung sowie zur – oft aufgezwungenen – Nachrichtenübermittlung benutzt. In der Regel prägt eine deutlich hierarische Richtung seinen Einsatz: Er dient einer Autorität zur Beschallung einer größeren, anonymen Menschenmenge. Diesem Teil der Installation, der sich vertikal im Raum ausdehnt und eine Höhen-/Tiefenschichtung schafft, wird ein zweiter, kreisfömig angelegter Teil zugeordnet. Beide Teile interagieren. Am Boden liegt ein ringförmiges Objekt: ein metallener Radreifen, auf den die gebündelten Lichtstrahlen von sechs Scheinwerfern gerichtet sind. Jeder Lichtstrahl trifft auf einen am Radreifen befestigten Sensor, dem ein bestimmter Lautsprecher, d.h. eine Textschicht, zugeordnet ist. Der Besucher im Raum unterbricht immer wieder einen Lichtstrahl; dies hat jeweils eine Anhebung der Lautstärke des Audiokanals zur Folge. Aus der gleichförmigen Sprachklangszenerie tritt eine Stimme deutlich hervor. Die Rede wird verständlich, Bedeutung entsteht, eine bestimmte Zeit löst sich aus dem Grundgeräusch heraus, ist gegenwärtig. Umkreist der Besucher das ringförmige Objekt, aktiviert er stets neue Zeitschichtungen. Was in den vertikal angeordneten Ebenen als Ablagerungen von Geschichte erscheint, wird hier zu einem Kreislauf, zu einer Uhr, zu immer wiederkehrenden Geschichtsereignissen. Mehrere Besucher gleichzeitig machen die Situation komplexer. Ein Text lässt sich nicht mehr getrennt wahrnehmen. Klänge und Bedeutungen überlagern sich. Mit der Zahl der Anwesenden steigert sich die Lautstärke bis zur Unverständlichkeit. Der Druck der Klang-GeSchichte auf den Zuhörer wächst. Werner Cee, Komponist und Klangkünstler, *1953 in Friedberg/Hessen. Studium der bildenden Kunst in der Städelschule Frankfurt am Main. Seit 1988 Medienkunst, Klanginstallation, elektroakustische Komposition. In neuerer Zeit liegt der Arbeitsschwerpunkt bei akustischer Kunst/Hörstücke für den Rundfunk und Raumklanginszenierungen. Seine Werke wurden bei zahlreichen internationalen Festivals aufgeführt und prämiert. Auszeichnungen u. a. 1990/91 Stipendiat der Akademie Schloß Solitude, Stuttgart. 1991 Preisträger ›Musik kreativ‹. 1992 Anerkennung Ars Electronica, Linz. 1993 Preisträger Bourges Prix de Musique Électro Acoustique Expérimentale. 1995 Stipendium ZKM Karlsruhe. 1997 Acustica International (Auswahl für kurze Hörstücke) WDR Köln. 2000 1. Preis für radiophone Hörstücke Radio Nacional de España/ CDMC Madrid. 2001 Auszeichnung für ›Cities Drift‹ 28. International Competition of Sonic Art Bourges / F. 2001/2 Ars Acustica International. Studio akustische Kunst, WDR Köln. 2001/2 2.Preis des Computer Musikwettbewerbs ›Pierre Schaeffer‹ Pescara It. AUSSTELLUNG EXHIBITION 195 DE 2002 Interaktive Klang- und Lichtinstallation Six periods of this century are lying on top of each other as six acoustic layers, acoustichistorical sediments. >From six loudspeakers installed in regular distances at a vertical axis can be heard political speeches of contemporary historical significance - documentary original recordings of important representatives of their period. The focus is set on the years 1910/30/50/70/90 and on the presence. The oldest documents can be heard from the highest level in the room, progressing downwards they are graded, until approximately at ›ear level‹ current recordings can be heard. Due to the overlappings they can only be heard in fragmentary form. Meanings become blurred in the overlapping layers, cross connections happen by chance, words turn to material, to acoustic gravel, to sediments, to historical waste. Pressure chamber systems are used, which show a specific sound aesthetic by their limited frequency band range. This type of loudspeaker is known from alarm systems, police sirens etc. In some countries it could and can still be found in public space and is used for messages to the people as well as for the - often forced - transmission of news. Usually a clear hierarchical direction determines its use: It serves an authority to acoustically irradiate a larger anonymous crowd of people. To this part of the installation, which extends vertically in the room and creates a lamination of highs and lows, a second part is allocated in circular form. Both parts are interacting. An annular object is lying on the floor: a metallic tire, and the bundled light rays of six spotlights are directed at it. Each light ray meets a sensor, fitted on the tire, to which a certain loudspeaker is allocated, i.e. a layer of text. The visitor in the room interrupts one of the light rays again and again, which evokes each time an increase of the sound volume of the audio channel. From the uniform voice sound scenery clearly emerges one voice. The speech becomes understandable, meaning arises, a certain period of time emerges from the background noise, is present. When the visitor circles around the annular object, he each time activates a new layer of time. What appears as sediments of history in the vertically arranged levels, here becomes a cycle, a clock for recurring events of the history. Several visitors at the same time make the situation more complex. A single text can no more be perceived separately. Sounds and meanings are overlapping. With the number of those present the sound volume increases up to incomprehensibility. The pressure of the sound and historical layers is increasing onto the visitor. Werner Cee, composer and sound artist, *1953 in Friedberg. He studied Fine Arts at Städelschule, Frankfurt. Since 1988 he works as a media artist, composer and sound installation artist. In recent time he focuses on acoustic and sound art radio and acoustic spaces. His works were performed at several international festivals where he won prices and awards like 1990/91 at the Schloss Solitude Academy in Stuttgart, 1991 at Musik Kreativ, 1992 a honorary mentioning at Ars Electronica, Linz. 1993 Werner Cee won the price at Bourges Prix de Musique Électro Acoustique Expérimentale, 1995 he got a grant of ZKM (Karlsruhe), 1997 he was among the selection for Acustica International of WDR (Cologne). 2001 first price for radiophone sound pieces of Radio Nacional de España/ CDMC Madrid as well as an award ›Cities´Drift‹ at 28. International Competition of Sonic Art Bourges / F and Ars Acustica International Studio akustische Kunst. WDR Köln. 2001. 2nd price of Computer Music Competition ›Pierre Schaeffer‹ Pescara It. netzspannung 4c liegt als mac-datei bei steinbacher 197 Performance Performance 198 PERFORMANCE Wolfram der SPYRA p.a.s.s. - portable ambient sound system ›P.A.S.S.‹ ist ein portables System, das Umgebungsgeräusche in Echtzeit verfremdet. Als BenutzerIn bekommt man einen speziellen schalldichten Kopfhörer mit eingebauten Mikrofonen, einen Schalenrucksack, in dem sich die Klangelektronik befindet, und eine Kabelfernbedienung zum Wechseln der Soundprogramme (z. B. Nachhall, Verzögerung, Tonhöhenverschiebung nach oben oder unten, Verzerrung, Frequenz- und Amplitudenmodulation, Filterung, RückwärtsEffekt und Kombinationen von all diesem). Mit diesem System werden Sie Ihre akustische Umgebung völlig neu wahrnehmen! Stellen Sie sich vor: Sie gehen durch die Stadt und die Autos klingen plötzlich wie Raumschiffe aus der Zukunft, sie essen in einem kleinen Restaurant, das wie der Kölner Dom klingt, die Straßenmusikanten singen wie Mickey-Mäuse und der Hund Ihres Nachbarn bellt rückwärts. – Aber das ist noch nicht alles: Da man zwei (oder mehrere) schalldichte Kopfhörer an das System anschließen kann, können Sie den Klangspaziergang zusammen mit Freunden unternehmen und zusammen die Klangwelt der Zukunft erforschen, und das beste dabei ist, dass auch Ihre eigenen Stimmen verfremdet werden! Diskutieren Sie philosophische Fragen mit Darth-VaderStimmen, unterhalten Sie sich über den neuesten Kinofilm in einer Umgebung, die klingt, als wären Sie mitten im Film, machen Sie Quatsch, pfeifen, singen und lachen Sie mit unglaublich klingenden Stimmen! Mit dem ›P.A.S.S.‹-System gestalten Sie Ihre eigene Klanglandschaft inmitten Ihrer Alltagswelt! p.a.s.s. - portable ambient sound system ›P.A.S.S.‹ is a portable unit that changes all sound events in realtime. The user wears a special sound-proof headphone with built-in microphones, a bagpack that contains the electronic devices, and a remote-control to change the sound-programmes, such as delay, reverbation, pitch-shift (up & down), distortion, frequency- and amplitude modulation, filtering, backwarding, and combinations and variations of the above. Using this system, you will sense your acoustic surroundings, like you never did before! Imagine: You walk through the city and the cars will sound like spacecrafts, you can have dinner in a small restaurant that seems to be a big cathedral, the street musician will sing like Mickey Mouse, and your neighbour`s dog will bark backwards. But that`s not all; since you can connect two (or more) headphones to each system, you can walk together with a friend, expierience together the totally new world of future sonix, and the best is, that even your voices will be changed! You can discuss philosophical questions with the voice of Darth Vader, you can chat about the latest film like you were still in the cinema, or just talk nonsense, sing, laugh, shout with incredibly sounding voices. With the ›P.A.S.S.‹ you can create your own soundscape within your ›normal‹ world! PERFORMANCE 199 Barbara Lattanzi Muscle and Blood Piano ›Muscle and Blood Piano‹ von Barbara Lattanzi ist eine computerbasierende Performance, in der improvisierte Variationen des Films ›Nosferatu‹ (1922) von F.W. Murnau gezeigt werden. ›Muscle and Blood Piano‹ ist interaktives Kino. Mit einer von B. Lattanzi entwickelten experimentellen Software werden die Einstellungen und Szenen des Films neu gemixt. Die Figuren und Charaktere werden dabei durch eine neue Montage zerstückelter Bildfragmente reanimiert. Der Sound ist aus ›A Symphony of Horror‹ zusammengestellt, der Orchestermusik von Hans Erdmann für diesen Stummfilm. Barbara Lattanzi ist gegenwärtig Gastkünstlerin im Bereich Digitale Medien am Smith College, Northampton, Massachusetts (U.S.). Ihre Arbeiten wurden im Rahmen der Ausstellungsserie ›Big As Life: An American History of 8mm Films‹ 1999-2000 Museum of Modern Art, gezeigt. Ihre Arbeiten sind auch im Bestand der Rhizome Artbase. Ihre CDRom ›WildernessPuppets‹ wurde während des 9. New York Digital Salon gezeigt, ihre Performance ›Muscle and Blood Piano‹ während des Wisconsin Film Festival 2001 uraufgeführt. Weitere Informationen: http://www.wildernesspuppets.net/ Muscle and Blood Piano ›Muscle and Blood Piano‹ (2000-02), is a computer-based, performance by Barbara Lattanzi, which consists of improvised variations on the film ›Nosferatu‹ (1922) by F.W. Murnau. ›Muscle and Blood Piano‹ is a work of interactive cinema. With experimental software by Barbara Lattanzi, the cinema performance samples and mixes the film settings and the characters of ›Nosferatu‹ - the vampire Count Orlock, the Agent Renfield, Jonathon and Mina Harker. The film characters are reanimated through improvised montage of shattered, low-resolution image fragments. Sound is sampled from ›A Symphony of Horror‹, orchestral music composed by Hans Erdmann for Murnau's silent-era movie. Barbara Lattanzi is currently Visiting Artist in Digital Media at Smith College, Northampton, Massachusetts (U.S.) Recent exhibitions of her work include the screening of several early films as part of the 1999-2000 Museum of Modern Art series ›Big As Life: An American History of 8mm Films‹ and the on-line exhibition of digital multimedia work as part of the Rhizome ›Artbase‹ collection of net art. Her CD-Rom, ›wildernessPuppets‹, was included in the 9th New York Digital Salon. She premiered ›Muscle and Blood Piano‹ at the Wisconsin Film Festival (2001). More information about her work can be found at http://www.wildernesspuppets.net/ Muscle and Blood Piano 200 PERFORMANCE Veejay Groove Veejay Groove .02 Die Kunst des DJs bzw. seine Arbeit kennt jeder. Was aber machen die VJs/VeeJays in den Clubs, Discos oder auf den großen Raves? Ebenso wie ihre Sound-Kollegen sampeln und scratchen sie ihre Stücke, passen sich der Stimmung des Publikums an und erzeugen im Dreiklang mit dem DJ und den Tanzenden in den Sälen und Hallen eine gemeinsame Atmosphäre, ein Gesamtkunstwerk aus Schweiß, Sound und Bildern. So bespielen die VeeJays (Videojockeys) live die großen Leinwände und Monitore der Dancefloors, Bars und Chill-Rooms. Jeder hat einen eigenen Stil, jeder hat eine andere Technik, jeder hat eine andere Geschichte, die ihn zu der neuen Kunst brachte. Unser VJ-Groove .02 präsentiert internationale Live-Videos und DJs. Unter anderem mit dabei : ›Vitascope‹ (Glasgow), ›Stanka‹ aus Slowenien, ›Giraffentoast‹ (HH), Philipp Geist, ›Kpt michigan‹ und ›lowtec‹. Kurator: Lichtsport Everyone knows the art of the DJs or his work. Nut what do the VJ’s/VeeJays do in den clubs, discos or at the huge Raves? In much the same fashion as their sound colleagues they sample and scratch their pieces, adapt the mood to the public, and in a triad with the DJ and the dancing masses in the ballrooms and halls they generate a total art work featuring sweat, sound and images. And so the ›VeeJays‹ (video jockeys) perform live on the huge screens and monitors of dance floors, bars and ›chill‹ rooms. Everyone has their own style, everyone has a different technique, and everyone has a different story which brought them to the new form of art. H. N. & F. St. at Veejay Groove PERFORMANCE 201 Stanka Brljevic Dorothy's Reminder (Erinnerung): ›There is no place like home‹ (›Es gibt keinen Ort wie Daheim‹) (Zauberer von OZ). Kurze Messages aus der ERINNERUNG sind in Träumen am klarsten. Sie starten bei der REM-Phase und enden in unserem GEIST. Szenen sind schwerelos. Dies ist der offene Raum des Geistes. Die Erscheinung der Erinnerung verändert sich ständig. Live-Interaktion mit Musik und Menschen. Kommunikation mit der Sprache der Farben und der Helligkeit des Lichts, Bewegung, die Geschwindigkeit sich verändernder Formen, Pulsieren von Bildern und Tönen… Wir ›tanzen mit dem Licht‹ ( reiner ästhetischer Akt). Stanka Brljevic, visuelle Künstlerin / VJ.XLpixel. Ursprünglich aus Dalmatien (Kroatien) stammend, arbeitet die derzeit in Ljubljana, Slovenien lebende Stanka Brljevic als freischaffende Künstlerin im Produktionshaus TVDigital-Production-VPK-Ljubljana. Hinter ihr liegen bereits zahlreiche Kunstprojekte, sowie experimentelle Forschung in visuellen Kommunikationsarten: Theater / Video-interaktives Set-Design, Videofilme und Performances, Musikvideo-Clips, Video-Wall-Live-Mix-Act (VJ). Sie verfügt über ein klares Verständnis visueller Medien, von Übertragung und Wahrnehmung sowie von damit verbundener kommerzieller Arbeit. Stanka Brljevic Stanka Brljevic Dorothy's Reminder : ›There is no place like home‹. (Wizard of OZ) Short messages from REMINDER are clearest in dreams. They are starting with REM phase and ending in our MIND. Scenes are without gravitation. That is open mind space. Reminder`s apirience is always in transformation. Live interaction with music and people. Communication with the language of color and brighteness of light, movement, speed of changing forms, pulsation of picture and sound… We are ›dancing with light‹ ( pure aesthetic act). Stanka Brljevic, visual artist / VJ.XLpixel. Originally from Dalmatia (Croatia), currently living in Ljubljana, Slovenia and working as a freelance artist. Production house is Tv digital production-VPK-Ljubljana. She has done lots of art projects, as well as experimental research in visual communications: theatre / video interactive set design, video films and performances, music video clips, video wall live mix act (VJ). She has clear understanding of visual media, transfer and perception as well as related commercial work. 202 PERFORMANCE kpt michigan Lowtec Videogeist Ziel meiner musik ist hauptsächlich mich selbst zu flashen, wenn auch andere geflasht werden dann ist es perfekt. Musikalisch beziehe ich mich (wenn auch für ander nicht nachvollziehbar) auf alles was ich jemals gehört und für gut empfunden habe. Das alles wird dann bis auf den (um mal ein hippyesques wort zu benutzen) vibe reduziert. So habe ich persönlich durch die abstraktion alten ska und reggae lieben gelernt, musik mit der ich vorher nie viel anfangen konnte. In der praxis ist das dann alles von reinem lärm bis clickende funk tracks. Live kann das dann je nach laune eher noise lastig, funkig oder ruhig werden (wobei das eine das andere nicht ausschliesst). kpt michigan, *1973. 1987 indie rock entdeckt. gitarre gekauft nur um feedback machen zu könne. 1995-1999 div. veröffentlichungen und tourneen mit tuesday weld. Ab 1998 teil der schneider tm livebesetzung. Ab 1999 als kpt michigan unterwegs. Lowtec aka Jens Kuhn, 28 Jahre alt, DJ seit 1992, kein fester Club. Produzent seit 1995, Teil von r.a.n.d. muzik. R.a.n.d.-muzik labels: United states of mars (usm), outtolunch (otl), science city (sci), 3b. R.a.n.d.-muzik schallplattenpresswerk in leipzig. Lowtec betreibt das Label Out to Lunch, das fuer minimalistische elektronische, experimentelle aber tanzbare musik steht. Releases auf Fremdlabels wie playhouse und source records heidelberg. Philipp Geist, Homebase: WMF in Berlin, arbeitet hauptsächlich mit TV-Material, zum Beispiel von Sport Veranstaltungen. Videogeist: ›Im Club ist das spielerisches TV-Trash die richtige Wahl. Normalerweise nehme ich eine Mischung aus minimalem, schnellem und langsamem Material. Aufnahmen von Turnieren oder der Olympiade sind eine sehr gute Basis für meine Arbeit.‹ Lowtec kpt michigan The aim of my music is mainly to flash myself, if also others are flashed, then it is perfect. With my music I refer (even if not understandable for others) to everything I ever listened to and liked. All this then is reduced to (to use a hippy-like word) the vibe. Thus I personally came to love old ska and reggae by abstraction, music with which I didn't know much what to do with before. In practice this can be everything from pure noise to clicking funk tracks. Live it can be depending from the mood more noise dominated, funky or calm (the one not necessarily excluding the other). Lowtec, aka Jens Kuhn, 28 years old,DJ since 1992, no special club. Lowtec runs the label ›Out to Lunch‹, which stands for minimalistic electronic, experimental music that can also be danced to. Releases on other labels, such as playhouse and source records heidelberg. Produktionen als Lowtec und Red Sparrow. Philipp Geist, a regular VJ at the WMF, works with a lot of TVfootage, for instance from sport events. ›For the club, playful, ironic TV-trash is a good choice - normally I like to do a mixture of minimal, fast and slow images,‹ he says. ›Sport events, shots from the Olympics, are pretty good material.‹. Philipp Geist PERFORMANCE 203 Giraffentoast VJ VITASCOPE Hinter dem Namen ›Giraffentoast‹ verbirgt sich eine Gruppe von drei Hamburger Designern und Medienkünstlern, die neben Grafik-, Screen- und Webdesign vor allem für professionelles VJ-ing steht. Giraffentoast besteht aus Philip Braun, Jens Lueg und Holger Peters, die sich 1999 noch während des Studiums an der Academie Minerva (Groningen/Niederlande) zu einem Künstlerkollektiv zusammenschlossen, um im Bereich ClubVisuals aktiv zu werden, und die drei unterschiedlichen Backgrounds/Studiengänge Illustration, Medienkunst und Grafik-Design visuell zu kombinieren. Angefangen im Groninger Club ›Simplon‹ mit DJ Storm, VJten sie hauptsächlich für das Hamburger DJ Kollektiv ›Tune‹ (www.tune-records.de), sowie auf den ›Amateurklub‹Abenden (www.amateurklub.de) in Hamburg und München. Nach dem Studium ging es im Sommer 2000 nach Hamburg, um das anfänglich als Freizeitgestaltung genutzte VJ-ing professionell zu betreiben. Neben dem VJ-ing in verschiedenen Hamburger Clubs (Mojo, Orange, Rubin, Kunstraum, Bernstein) arbeitet Giraffentoast seitdem auch an auftragsbezogenen Visuals für Eventagenturen und Labels. Simon Richardson (Aka VJ Vitascope, Glasgow) verbindet gescratchtes Film- und Dokumentationmaterial mit Sound um einen Trip durch die Gegensätze und Synchronisationen von Klang und Bild zu erzeugen. Er nutzt die Symbole, Icons und Zeichen der Clubkultur mit Bezügen zur Manipulation von Gefühlen und Bewegungen. A group of three Hamburg designers and media artists are the faces behind the name ›Giraffentoast‹. Besides graphic, screen and web design, they predominantly stand for professional VJ-ing. ›Giraffentoast‹ is made up of Philip Braun, Jens Lueg and Holger Peters, who during their studies at the Minerva Academy (Groningen/Netherlands) got together in 1999 to form an artists´ collective, with the aim of becoming involved in the field of Club Visuals, and of visually combining their three different backgrounds/degree programmes: illustration, media art and graphic design. After studying, they departed for Hamburg in summer 2000, in order to carry out professional VJ-ing, initially carried out in their leisure time. Besides VJ-ing in several different Hamburg clubs (Mojo, Orange, Rubin, Kunstraum, Bernstein), ›Giraffentoast‹ has also since been working on commissioned visuals for event agencies and labels. Vitascope Simon Richardson(AKA VJ Vitascope; Glasgow) fuses sound with abstract scratch film and experimental documentary to create an immersive trip into sound image synchronization/ opposition. His imagery relates to the club environment and uses these symbols to manipulate the feelings and actions of the now while referencing the broader complexity of society. 204 PERFORMANCE Matthias Strobl, The Night Lab lightmotiv Kunst, Natur und Technik gehen bei den Projektionen der Bielefelder Lichtkünstler von ›the night lab‹ eine eigenwillige Symbiose ein. Als Ergebnis jahrelanger Auseinandersetzung mit der Ästhetik und Gesetzmäßigkeit nicht-trivialer physikalischer und chemischer Prozesse schafft Matthias Strobl mit dem von ihm entwickelten ›lightmotiv‹-Projektor Lichträume, die ungewohnte und staunenswerte Perspektiven zulassen und unsere Optik aus der Gefangenschaft der inneren Augenhöhe befreien. ›lightmotiv‹ gibt keine Antworten, sondern stellt Fragen, weil es Wahrnehmungsebenen verbindet. Indem er in einer Petrischale zusammengemischte, bunte Flüssigkeitsgemenge vergrößert abbildet, visualisiert der ›lightmotiv‹-Projektor sich selbst organisierende Prozesse und Strukturen; die Inhaltsstoffe findet Strobl in seiner Umgebung. Seine Projektionen sind flüssige Formen, die sich vor dem Auge des Betrachters miteinander vereinigen oder abstoßen, wabernde Blasen, die sich berühren, wieder trennen und neue Verbindungen eingehen. Bilder, die über ihre Oberfläche hinauswachsen, lassen den Betrachter Farben und Formen in einer vollkommen anderen Dimension wahrnehmen. Zergliedernd und zusammenfügend zugleich bilden die Motive die faszinierende Wirklichkeit eines Mikrokosmos ab und wecken in uns eine Ahnung des großen Ganzen, das mehr ist als die Summe seiner Teile. Wer sich in der Hektik unserer durchdigitalisierten Zeit der Schönheit des Augenblicks hingeben kann und ihrer Flüchtigkeit Respekt zollt, entdeckt im ›lightmotiv‹ den analogen Gegenpol zu der oberflächlichen Optik einer nach Aufmerksamkeit heischenden Gesellschaft. Mehr denn je sind wir damit beschäftigt, Strukturen und Gesetzmäßigkeiten der Natur erkennen zu wollen und scheitern nicht selten an der neuen, alten Unübersichtlichkeit der Welt. Und obwohl im Zeitalter technischer Reproduzierbarkeit alles wiederholbar scheint, gibt es manchmal noch die Chance auf das bewusste Erleben der Einzigartigkeit eines Augenblicks. Ein Sonnenaufgang oder das Glitzern der Sonne in einem Regentropfen sind seltene und kostbare Momente, in denen wir uns der Schönheit der Natur bewusst werden dürfen. lightmotiv lightmotiv Art, nature and technology enter into an unconventional symbiosis in the projections by the Bielefeld-based light artist who created ›the night lab‹. As a result of working for years with the aesthetics and regularity of non-trivial physical and chemical processes, with the ›lightmotiv‹ projector he has developed, Matthias Strobl creates light spaces that permit unusual and amazing perspectives and that free our optics from the captivity of our inner eye level. ›lightmotiv‹ does not provide any answers, but instead asks questions because it connects levels of perception. By illustrating an enlarged mixture of colourful liquids in a petri dish, the ›lightmotiv‹ projector visualises selforganising processes and structures; Strobl finds the contents in his surroundings. His projections are fluid forms that unite or repel before the eye of the beholder, undulating bubbles that touch each other, separate again and enter into new combinations. Pictures that grow out of their surface enable the beholder to perceive colours and shapes in a completely new dimension. Both dissecting and joining at the same time, the subjects illustrate the fascinating reality of a microcosm and awake in us a presentiment of the great totality, which is more that the sum of its components. Those who, in the hectic of our digitised era, can devote themselves to the beauty of the moment and acknowledge its fleetingness discover in ›lightmotiv‹ the analogous antithesis to the superficial appearance of a society begging for attention. ›More than ever before, we are occupied with wanting to recognise structures and regularity of nature and it is not uncommon for us to fail because of the new, old chaos of the world. And although in the age of technical reproduction everything seems to be repeatable, there is sometimes still the chance to consciously experience the uniqueness of the moment. A sunset or the glittering of the sun in a raindrop are rare and special moments in which we may become aware of the beauty of nature.‹ 206 PERFORMANCE Gerda Müller Die Platzanweiserin Der Zuschauer geht ins Kino, er hat sich schon lange auf diesen Film gefreut. Er hat eine Karte gekauft und ist an der Platzanweiserin vorbei. Er sitzt hervorragend, das Bier ist kalt. Er lehnt sich zurück. Voller Erwartung geniesst der Zuschauer die ersten Minuten seines Kinoabends. Gerade wird es spannend- da reisst der Film.... So beginnt das Monodram des bekannten tschechischen Theater- und Filmautors Arnost Goldfam. Eine makabre Komödie nimmt ihren Lauf, denn jetzt hat die Stunde der Platzanweiserin geschlagen. Schliesslich ist sie verantwortlich für den Zuschauer, muss verhindern, dass er aufsteht und sein Geld zurückverlangt. Mit rührendem Eifer entwickelt sie ein Ersatzprogramm und nimmt den Zuschauer im doppelten Wortsinn gefangen. Ihre Meinung von diesem Film ist nicht die beste, also denkt sie laut über Alternativen nach, Filme, in denen Platzanweiserinnen die Hauptrolle haben. Aber der Zuschauer spielt nicht mit. Hinter seinem Schweigen wittert die Platzanweiserin eine Verschwörung. In ihrer panischen Angst spürt sie die Versuchung der Macht. Die Platzanweiserin nimmt ihre Funktion jetzt ganz wörtlich: sie weist an, reiht ein, sondert aus. Erstaunt verfolgt der Zuschauer die Verwandlung der dienstbaren Angestellten. Denn schon tut es ihr wieder leid. Sie provoziert ein Lachen, bis es ihm im Halse stecken bleibt. Am Ende sind die Türen verriegelt, die Platzanweiserin denkt über die Einführung einer Kinokennkarte nach, die sämtliche persönliche Daten des Zuschauers ausweist - da verlöscht das Licht im Saal und der Film trägt den Zuschauer wieder hinaus in die Kinowelt. Die Platzanweiserin Nach einem Monodrama von / Based on a monodrama by Arnost Goldfam. The viewer goes to the cinema – he has been looking forward to this film for a long time. He has bought a ticket and has passed the usherette. He has an excellent seat, the beer is cool. He leans backs. Full of expectation, the viewer enjoys the first few minutes of his evening at the cinema. It's just getting exciting – when all of a sudden the film rips.... This is how the monodrama by the well-known Czech dramatist and film-writer, Arnost Goldfam, begins. A macabre comedy takes its course, because now the usherette's hour has come. After all, she is responsible for the viewer and has to prevent him from getting up and demanding his money back. With touching eagerness, she develops a replacement programme and captures the viewer in both senses of the word. She does not have the best opinion of this film, so she thinks out loud about other alternatives, films in which usherettes play the main role. But the viewer does not play along. The usherette senses a conspiracy behind his silence. In her panic-stricken fear she feels the temptation of power. The usherette now takes her function in the literal sense: she orders, classifies, singles out. Amazed, the viewer follows the transformation of the helpful employee. Because she already feels sorry. She provokes a laugh until it gets stuck in his throat. At the end the doors are bolted, the usherette thinks about the introduction of a cinema identity card containing all personal details about the viewer – then the light goes out and the film takes the viewer back into the world of cinema. 207 Electronic Lounge Electronic Lounge 208 CD-ROM GALLERY Peter Werner Der achte Tag der Schöpfung Das war schon ein Schock, als Darwin seine Artentheorie veröffentlichte. Sollte der Mensch doch nicht Gottes endgültigen Willen ausdrücken, sondern nur Vorstufe zu noch Höherem sein? Und wie würde er aussehen, dieser Mensch, mit noch mehr überlebenswichtigen Eigenschaften? Da nahm man diese unperfekte Kreatur und optimierte hier und da ein paar Kleinigkeiten, nicht mehr der Mensch nach dem Vorbild seines Schöpfers, sondern perfekte Lebensformhieß die Devise. Die Arbeit ›Der achte Tag der Schöpfung‹ behandelt auf besonders groteske Art und Weise das Thema ›Wie viel Körper braucht der Mensch in der Zukunft‹. Der Hauptmenüpunkt ist die etwas morbide anmutende Figur auf der linken Seite des Bildschirms. Beim Herüberfahren mit der Maus über die eingekreisten Körperteile erscheinen diese etwas größer auf der rechten Seite des Bildschirms. Bei einem Klick auf die selbe eingekreiste Stelle läuft eine Animation ab. Nach oder während der Animation kann man durch erneutes Klicken zum Ausgangspunkt zurückkehren um sich einem neuen Körperteil zu widmen. Über die eingekreiste Stelle an der Brust gelangt der User durch das nach unten bewegen der Maus unter die Haut, die zunächst durchsichtiger wird, bis sie schließlich ganz verschwindet und man dadurch in die inneren Organe eintaucht. Rechts unten befindet sich eine zweite Navigation mit fünf Elementen: ›Soundsteuerung‹, ›Back‹ (z. B. um von den inneren Organen wieder auf die Oberfläche der Haut zu kommen), ›Credits‹, ›Text‹ (einige Gedanken zu diesem Thema), ›Quit‹. Peter Werner: 1998-1999 Studium der Freien Druckgrafik an der HBK Braunschweig. Seit 1999 Studium des Kommunikationsdesigns an der FH Hannover. Konzept Peter Werner DE 2001, PC Kontakt extypor@gmx.de Der achte Tag der Schöpfung The Eighth Day of Creation It was really a shock when Darwin published his theory on the natural selection of the species. Was mankind not intended as the expression of God’s final will after all, but instead only as the preliminary stage to an even higher evolution? And what would he look like, this person, with even more important survival qualities? Here, this imperfect creature has been taken and has had a few minor details optimised here and there. The concept followed was: no longer the human in the image of their Creator, but instead a perfect life form. The work ›The Eighth Day of Creation‹ deals in a particularly grotesque fashion with the theme ›How many bodies does man need in the future?‹. The main menu point is the somewhat morbidly striking figure on the left side of the screen. When one takes the mouse over the circled body parts these appear somewhat larger on the right side of the screen. Clicking on the same circled position starts an animation. After or during the animation, one can return to the starting point by clicking again in order to take a look at a new body part. Via the circled position on the breast, by moving the mouse downward, the user gains access to beneath the skin, which initially becomes more and more translucent until it finally disappears, and the user is thereby immersed in the internal organs. Below on the right is a second navigation scheme with five elements: ›Sound control‹, ›Back‹ (e.g. in order to come back to the surface of the skin from the internal organs), ›Credits‹, ›Text‹ (a few thoughts on this theme) and ›Quit‹. Peter Werner: extypor@gmx.de. 1998-1999 Studies in free print graphics at the HBK Braunschweig. Since 1999 Studies in communication design at the Hanover Technical College. ELECTRIC LOUNGE 209 Peter Werner In der klagenden Luft Dieses Projekt behandelt Gedichte gegen den Krieg. Das Projekt ist ein Versuch den Leser, bzw. User, aus der passiven Rolle, des Konsumenten heraus zu holen und ihn zum Agieren zu bewegen. Jedes der Gedichte zu denen man zunächst einfach durch das Klicken des Links gelangt, entpuppt sich zum Teil als eine schwere Herausforderung - die Texte wollen erst mit der Maus entdeckt werden, um Ihren Inhalt preiszugeben. Der zweite Ansatz der mich zu der Arbeit bewegt hat, war die Position der Poesie (in diesem Fall so ausdruckstarken Antikriegspoesie) die in unserer so schnelllebigen und reizüberfluteten Zeit, anscheinend an Ihrer Beachtung verloren hat. Durch diese Arbeit, meine ich zeigen zu können, daß die altbewährte Dichtkunst mit den neuen nonliniearen Medien eine sehr starke Position einnehmen und das Interesse an solchen Texte wieder wecken kann. Auf der Hauptseite – Startseite – befinden sich in einer Art dreidimensionalen Objekts dreizehn Links zu dreizehn Texten. Hier geschieht noch alles durch einfaches Anklicken. Nachdem der User einen Text gewählt hat, wird er zum Teil extrem gefordert. Er muss den Bildschirm mit der Maus erforschen um alle Textstellen des aktuellen Textes zu finden, z. B. muss er über die Wunden einer Frau fahren um ihr die Textstellen zu entlocken, oder er muss ›Zahnarzt spielen‹ um wiederum an die Lyrikpassagen zu gelangen. In jedem der Textbildschirme befindet sich in der unteren linken Ecke ein Licht, welches den User zum Hauptmenü befördert. Das Licht beim Hauptmenü führt zu wiederum zwei anderen Lichtern. Das linke Licht verbirgt die Animation ›Die Legende vom toten Soldaten‹, die das Programm beendet. Hinter dem rechten Licht ›Information zu den Gedichten‹ erfährt man sinnesgleich Näheres über die Texte, die Verfasser und Erscheinungsjahr. Peter Werner, 1998-1999 Studium der Freien Druckgrafik an der HBK Braunschweig. Seit 1999 Studium des Kommunikationsdesigns an der FH Hannover. Konzept Peter Werner, DE 2001, PC Kontakt extypor@gmx.de In der klagenden Luft An air of lament This project deals with poems against war. This project is an attempt to take the reader or user out of the passive role of a consumer and to motivate them to take action. Every one of the poems, which are accessible by simply clicking on the links, partially reveals itself as a serious challenge — the texts first have to be ›discovered‹ with the mouse in order to reveal their content. The second approach which motivated me to the work was the status of the poetry (in this case such expressive antiwar poetry), which is apparently paid less attention in our fast-living and stimuli-deluged era. Through this work I hope to be able to show that the longstanding art of poetry is acquiring a very strong status with the new non-linear media, and that interest in such texts can be rejuvenated. On the main page – the starting page – there are thirteen links in a sort of three-dimensional object to thirteen texts. Here, everything still takes place by means of simple clicking. After the user has selected a text he is partially extremely challenged. He has to explore the screen with the mouse in order to find all of the locations of the current text; for instance, he has to go over a woman’s wounds to coax the text locations from her, or, on the other hand, he has to ›play dentist‹ to gain access to the passages of poetry. In every one of the text screens there is a light in the lower left corner which transports the user to the main menu. The light on the main menu leads in turn to two other lights. The left light conceals the animation ›The Legend of the Dead Soldier‹, which ends the programme. In a similar fashion, one can find ›Information about the Poems‹ behind the right light, consisting of further details about the text, the author and the year of publication. Peter Werner: extypor@gmx.de. 1998-1999 Studies in free print graphics at the HBK Braunschweig. Since 1999 Studies in communication design at Hanover Technical College. 210 CD-ROM GALLERY Borjana Ventzislavova, Miroslav Nicic Arnaud Germain luis, i think! Métro (Subway) ›luis, i think!‹ ist ein Projekt einer kontinuierlichen, schleifenähnlichen Fahrt von den Heimatländern der Autoren (Jugoslawien und Bulgarien) nach Österreich und zurück. Konfrontiert mit der eintönigen Routine der Grenzüberschreitungen, der auf das reale Leben stoßenden Verfahren, erschaffen sie Sequenzen außergewöhnlicher Umstände, die in nicht chronologischer und willkürlicher Weise miteinander kombiniert werden. Die Autoren versuchen, die Atmosphäre dieses ›Seitenwechsels‹ einzufangen und in die Natur des Mediums CD-Rom einzudringen Der Besucher taucht ein in das systematische und mechanische Universum der Subway von New York.. Durch die Aktivierung der Züge können 11 Stationen entdeckt werden. Die ständige Bewegung der Körper und die sich wiederholende Musik von Steve Reich verstärken den zyklischen Charakter dieses eingeschlossenen Systems. Dieses Werk stellt eine sehr persönliche Vision der Subway New Yorks und deren Benutzer dar. Es ist Teil einer breiter angelegten Erforschung der Konvergenz zwischen unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksarten, verbunden mit dem Auftauchen neuer Technologien, insbesondere interaktives Design, digitales Video und digitale Musik.. Die Originalität dieses Projektes liegt: -in der Ästhetik seiner Schnittstelle: bewusst aufbereitet ; -im Fehlen eines Orientierungspunktes in Raum und Zeit um eine rein intuitive Erforschung zu ermöglichen. luis, i think! ›luis, i think!‹ is a project of a continous, loop-like roadtrip from he homelands of the authors(Yugoslavia and Bulgaria) to Austria and vice versa. Confronted to the tedious routine of crossing borders, the procedures meeting the real life, they create sequence of extraordinary circumstances combined in rather nonchronological and random way. The authors are trying to catch the atmosphere of this ›side-switching‹, and to break it into the nature of the medium cd-rom. Konzept Borjana Ventzislavova/Mirosl av Nicic AU 2001, PC/MAC Kontakt nebudu@to.or.at The visitor dives into the systematic and mechanical universe of the New York's subway. The activation of the trains enables to discover 11 stations. Bodies' perpetual movement and Steve Reich's repetitive music strengthen the cyclic character of this enclosed system. This work present a very personal vision of the New York’s subway and its users. It’s part of a vaster research into convergence between different modes of artistic expressions linked to the emergence of new technologies, in particular: interactive design; digital video and music. The originality of this project lies in the: -Esthetic of its interface: deliberately purified ; -Absence of landmark into space and time to allow a purely intuitive exploration. Konzept Arnaud Germain FR 2001, PC Kontakt Arkno@yahoo.fr Métro (Subway) ELECTRIC LOUNGE 211 Kim Dotty Hachmann Piktomovies Piktomovies sind kurze Geschichten, die mit animierten Piktogrammen erzählt werden. Sie führen in das normierte System piktogrammatischer Zeichen eine mutwillige individuelle Grammatik und Syntax ein. Das wiedererkennbare, weil codifizierte Piktogramm läuft nicht in Regelerwartungen leer, sondern wird im Movie gegen die Codes gewendet. Die Piktomovies borgen sich die Strenge einer sozialen Verbindlichkeit um sie gleichzeitig spielerisch, poetisch, komisch oder absurd gegen den Strich zu bürsten. Die starre, regelementierte Welt der Piktogramme wird durch eine poetische ersetzt. Der Definition von Piktogrammen – Piktogramme seien unpersönliche Bildzeichen – setzen Piktomovies die Position entgegen, das Piktogramme immer subjektiv gewertet werden, weil wir Menschen persönlich sind und zu allem was uns umgibt Beziehungen aufbauen, um uns unsere Welt zu erklären. Jeder sieht die Welt von seinem Zentrum aus. Piktomovies profitieren von der Bildsprache im Gegensatz zur Schriftsprache, da diese die Möglichkeit bietet ihren Inhalt sprachlich unterschiedlich zu deuten. Hier bedarf es vielmehr einer gemeinsamen Gedankenwelt als einer gemeinsamen Sprache. Durch das Bestreben, in der Gestaltung der Piktogramme jede subjektiv getönte Bildsprache auszugrenzen, wird in Piktomovies ein Raum für Fantasie geschaffen, der es dem Empfänger ermöglicht, eigene Interpretationen von Bildern und Bedeutungszusammenhängen herzustellen. Piktomovies Piktomovies Pictomovies are short stories told with animated pictograms. They introduce a wilful individual grammar and syntax into the standardised system of pictographic signs. In the film, the pictogram, which is recognisable because it is codified, does not stand idle in accordance with the rules, but is instead turned against the codes. The pictomovies borrow the strictness of a social convention in order to simultaneously go playfully, poetically, comically or absurdly against the grain. The rigid, regimented world of the pictogram is replaced by a poetical one. Against the definition of pictograms – pictograms are impersonal symbols – pictomovies presents the position that pictograms are always evaluated in a strongly subjective way, because we humans are people and develop relationships with everything that surrounds us in order to explain our world. Everyone sees the world from their centre. Pictomovies profit from pictorial language in contrast to the written language, in that this type of language offers the opportunity to interpret their content verbally in various ways. Here, the requirement is much more that there is a shared world of ideas rather than a shared language. Through the effort to exclude every subjectively tinted pictorial language in the formation of the pictograms, a space for fantasy is created in pictomovies, which enables the viewer to come up with their own interpretations of pictures and their contextual relationships. Konzept Kim Dotty Hachmann DE 2001, PC/MAC Kontakt kim_hachmann@hotmail.com 212 CD-ROM GALLERY Kurt Ralske, HC Gilje, Lukasz Lysakowski 242.pilots Unter Verwendung ihrer eigenen maßgeschneiderten Software, erstellt anhand der innovativen und kontroversen nato.0+55 Programmierumgebung, improvisieren ›242.pilots‹ ausdrucksvoll reichhaltige, überlagerte Video-Werke in Realzeit: als Solisten, im Duett und als Trio. Durch die von Gilje, Ralske, und Lysakowski erstellte Performance-Software kann Video auf fließende und ausdrucksvolle Weise kontrolliert werden. In Gruppen-Improvisation reagieren und wirken die drei Künstler aufeinander mit der intuitiven subtilen Art, die man in den besten freien Jazz Ensembles findet. Das Endprodukt ist eine komplexe visuelle Konversation: Eine sozusagen erzählerische Erforschung der einzelnen Abstraktionsgrade, der mystisch-poetischen Elemente, der Natur des Zeichens, Synästhetik und der puren optischen Freude. HC Gilje [Norwegen] ist ein Medien-Künstler, der Video in einer großen und vielfältigen Bandbreite einsetzt: in Einführungswerken, als Szeneografie für Tanz- und Theateraufführungen und in Zusammenhang mit Live-Improvisationen. Kürzlich beendete er einen einjährigen künstlerischen Aufenthalt im Künstlerhaus Bethanien in Berlin. Der Katalog für seine neueste Ausstellung ›Shadow Grounds‹ wurde im Verlag Berlin veröffentlicht. Kurt Ralske [US] ist ein in Manhattan ansässiger Komponist und Videokünstler. Er stellte real-time Video-Improvisationen in Zusammenarbeit mit DJ Spooky, Tortoise, Kid606 und Francisco Lopez vor und trat als Solokünstler im Museum of Contemporary Art in Los Angeles und beim World Wide Video Festival in Amsterdam auf. Als Komponist hat Kurt 8 CDs, zum Beispiel bei Sony Music und 4AD herausgebracht. Die neueste davon ist die Audio/Video CD-Rom ›amor.0+01‹, die unter der belgischen Marke SubRosa erhältlich ist. Utilizing their own custom software created with the innovative and controversial nato.0+55 programming environment, ›242.pilots‹ expressively improvise rich, layered video works in real-time: as soloists, in duet, and as a trio. The performance software created by Gilje, Ralske, and Lysakowski allows video to be controlled in a fluid and expressive manner. In group improvisation, the three artists respond and interact with each other with the intuitive subtlety found in the best free jazz ensembles. The end product is a complex visual conversation: a quasi-narrative exploring degree of abstaction, mytho-poetic elements, the nature of the sign, synaesthesia, and raw retinal delight. HC Gilje [Norway] is a media artist who uses video in a wide variety of ways: in installation works, as sceneography for dance and theatre performances, and in a live improvised context. He recently completed a one-year artist's residency at Kunstlerhaus Bethanien in Berlin. The catalog for his recent exhibition ›Shadow Grounds‹ is published by Verlag Berlin. Kurt Ralske [US] is a Manhattan-based composer and video artist. He has performed real-time video improvisation in collaboration with DJ Spooky, Tortoise, Kid606, and Francisco Lopez, and performed as a solo artist at Los Angeles Museum Of Contemporary Art and the World Wide Video Festival in Amsterdam. As a composer, Kurt has released 8 cds on labels such as Sony Music and 4AD, the most recent being the audio/video cd-rom ›amor.0+01‹ available on the Belgian label SubRosa. Lukasz Lysakowski[Poland] is a video artist exploring real-time video improvisation. He has collaborated with electronic musicians such as Kid606, Richard Devine, and Kit Clayton. Recent performances have been at the Montreal International Festival of Film and New Media, and at Steim in Amsterdam. Lukasz currently resides in New York. Lukasz Lysakowski [Polen] ist ein Videokünstler, der sich mit real-time Video-Improvisationen beschäftigt. Er arbeitete mit Vertretern der elektronischen Musik wie Kid606, Richard Devine und Kit Clayton zusammen. Seine letzten Auftritte fanden statt beim Internationalen Film- und Medienfestival in Montreal, sowie bei Steim in Amsterdam. Lukasz lebt zur Zeit in New York. Konzept Kurt Ralske, Lukasz Lysakowski, HC Gilje US/PL/NO 2001, MAC Kontakt HC Gilje [Norway] http://www.nervousvision.com K. Ralske [US] http://www.miau-miau.com L. Lysakowski [Poland] http://www.wildlifeanalysis.org 242.pilots ELECTRIC LOUNGE 213 Dirk Hupe Zeichenverschiebungen ein thema der arbeiten dirk hupes ist die visualisierung von (schrift)zeichen und deren speicherung. beschaeftigen die fruehen arbeiten sich vorrangig mit dem medium buch, so reagieren die neuen arbeiten auf die transformation buchgestuetzter speicherformen durch elektronische medien, wobei die statik der buchseiten und des klassischen (schrift)bildes nun durch cd-rom- und videoarbeiten dynamisiert wird. indem der film verschiedene zeichentypen und weisen ihrer verknuepfung interaktiv organisiert, zeigt er die prinzipiell unendliche bedeutungsfuelle semiotischer kopplungen. auffaellig ist die konsequenteformale gestaltung des filmmediums, die dem zeichengeschehen eine stringente graphische und konzeptionelle struktur verleiht. diese formale strenge ist die voraussetzung für die operationen der zeichenverschiebung, die jede semantische eindeutigkeit konterkarieren. das zeichen und die filmische bzw. kuenstlerische form des zeichens beduerfen einer materialen und graphischen praezision, die jede abweichung und verschiebung in ihrer differenz signifikativ werden laesst. zeichenbild-film-plateaus irritieren in ihrer dynamik, mehrdeutigkeit und permanenten weiterverweisung auf andere zeichen jede vermutung eines ›logischen‹ ablaufs, um stattdessen neue ebenen zu eroeffnen, die den vorhergehenden aehneln, ohne ihnen wirklich gleich zu sein. im wechsel der zeichen-, ton-, text- und filmabfolge loesen sich alle bestimmten kontexte auf. damit verleiht dirk hupe dem zusammenhang von zeichen und information bzw. kommunikation eine paradoxe signatur. zeichen machen einen unterschied (bateson), ohne zu ›information‹ zu werden sie dienen als impuls zur erzeugung neuer zeichen, deren semiotische verknuepfung aufgrund der technischen geschwindigkeit und der unvorhersehbarkeit des auftretens der naechsten zeichen keine operative weiterverwendung in gestalt von kommunikation erlaubt. Bei aller selbstreferentialitaet der semiotischen kopplungen in den arbeiten ist unuebersehbar, dass sie ihren ausgang von der ›wirklichkeit‹ nehmen. zeichen-, text- und bildzitate bilden das material fuer mehrfache verfremdungen und ueberarbeitungen. die intensitaet einzelner filme steigert hupe durch ihre montage zu einer endlosschleife, deren wiederholung eine eindringlichkeit erzeugt, die wiederum auf die abhaengigkeit jeder identitaet von iterativen strukturen der bezeichnung hinweist. [...] es bleibt allein die form des kunstwerks, um die konstitutive einheit von eindeutigkeit und uneindeutigkeit in der operativen funktion der zeichen darzustellen, ohne sie im strengen sinne zu ›repraesentieren‹. das werk repraesentiert in seiner form die praezision des sinns im zustand seiner aufloesung. (dirk rustemeyer) One subject of Dirk Hupe's work is the visualisation of graphic characters and their storage. While the earlier works deal primarily with the medium of the book, the new works are a reaction to the transformation of book-aided methods of storage via electronic media, whereby the statics of the book's pages and of the classical graphic characters are made dynamic by CD-ROM and video works. By interactively organising different graphic characters and methods of combination, the film demonstrates the fundamentally infinite meaning of semiotic combinations. The consistently formal design of the film medium, which gives the character events a stringent graphic and conceptional structure, is conspicuous. This formal stringency is the prerequisite for the operations of character shifting, which counteract each semantic unambiguity. The character and the cinematic or artistic form of the character require material and graphic precision, which makes each deviation and shift significant in its difference. Character-frame-film-plateaux, in their dynamics, ambiguity and permanent reference to other characters, irritate any assumption of a ›logical‹ course, but instead open up new levels that are similar to the previous ones, without really being the same. By changing the character, sound, text and film sequence, all predetermined contexts disappear. Hence Dirk Hupe gives the connection between character and information or communication a paradoxical signature. Characters do make a difference (Bateson) without becoming ›information‹ – they serve as an impetus to generate new characters, whose semiotic connection does not allow an operative reuse in the design of communication, due to the technical speed and unpredictability of the occurrence of the next character. In the self-referentiality of the semiotic combinations in the works it can not be overlooked that they take their point of departure from ›reality‹. Characters, texts and captions form the material for multiple alienation and revisions. Hupe increases the intensity of the individual films by assembling them into an endless loop, the repetition of which creates urgency, which in turn points out the independence of each identity from iterative structures of the expression. But each repetitive reference produces deviation as well as identity. [...] The only thing remaining is the form of the work of art in order to represent the constitutive unit of unambiguity and ambiguity in the operative function of the character, without ›representing‹ it in the strict sense. In its form, the work represents the precision of the sense in the state of its dispersal.(dirk rustemeyer) Konzept Dirk Hupe, DE 2001, PC/MAC, Kontakt dirkhupe@web.de Zeichenverschiebungen 214 CD-ROM GALLERY Calin Man antiEsoth Eric Das Projekt ›antiEsoth Eric‹ wurde ebenso wie ›Esoth Eric‹ auf derselben vorgegebenen Gleichung entwickelt, deren Resultat 1, 0 oder -1 lautet. Angewandt auf das Leben und die Arbeit einer imaginären Figur aus dem reVoltaire Archiv, auf jeden anderen Autor, auf das Archiv selbst, entwickelt und enthüllt die Gleichung ein neues Werk. Die Gleichung kann auf drei charakteristische Arten linear oder willkürlich gelöst werden [off-line & on-line]: 1. [virtuelles Werk] > antiRevelator > antiEsoth Eric: antilife and antiwork > so wie der minimale Unterschied zwischen Materie und Anti-Materie die Existenz der Welt ermöglicht, die wir zu kennen glauben, so hat jedes Pixel sein Anti-Pixel. Die Existenz des antiEsoth Eric kann deshalb nicht übersehen werden.. 2. [pataphysisches Werk] > Bleach Fix System Overflow 1.1 > Muster, das primär für das ›Esoth Eric Projekt‹ gilt.. 3. [reales Werk] > antiRejuvenator > Das reVoltaire Archiv wird lediglich durch ›kleine grüne Männchen‹ repräsentiert, die in der Version 3.0 des Hypermediawerks Locomotion Pictures enthalten sind, um Zeno's Paradoxe als Einfügung für das Kontext-Netz neu zu interpretieren, romanischer Pavillon, 49. Biennale von Venedig Auf die beiden Projekte kann als Teil der Multimedia-Anwendung Bleach Fix System Overflow 2.0 sowohl getrennt als auch gemeinsam zugegriffen werden. Konzept Calin Man RO 2001, PC Kontakt revoltaire@go.ru antiEsoth Eric antiEsoth Eric The project ›antiEsoth Eric,‹ like ›Esoth Eric,‹ has been developed on the same given equation that has 1, 0 or -1 as a result. applied to the life and work of an imaginary character from reVoltaire archive, to any other author, to the archive itself, the equation develops and reveals a new work. the equation can be solved linearly or randomly in three distinctive ways [off-line & on-line]: 1. [virtual work] > antiRevelator > antiEsoth Eric: antilife and antiwork > such as the minimal difference between matter & anti-matter makes possible the existence of the world we think to know, any pixel has its anti-pixel. therefore, antiEsoth Eric’s existence cannot be overlooked. 2. [pataphysical work] > Bleach Fix System Overflow 1.1 > pattern which applies primarily to the Esoth Eric project. 3. [real work] > antiRejuvenator > reVoltaire archive is represented by just Little Green Men, characters included in the 3.0 version of hypermedia work Locomotion Pictures, in order to reinterpret Zeno’s paradoxes as an insert for context network, romanian pavilion, 49th Venice Biennial. the two projects can be accessed both separate and together, as part of the multimedia application Bleach Fix System Overflow 2.0. ELECTRIC LOUNGE 215 Sam the Dog (D. B. Dowd) Sam and Roy ›Als Sam the Dog 1997 erstmals in der Post Dispatch vorgestellt wurde, wussten wir, dass wir etwas Neues publizierten. Der Cartoon unterschied sich von allem, was unsere Leser zuvor gesehen hatten,‹ sagte Christine Bertelson von der St. Louis Post Dispatch. ›Dowd verwendet Sam und seine vermenschlichten Figuren um satirisch Themen zu behandeln, die das derzeitige Amerika betreffen: die Rassenfrage, die sozialen Schichten, der Unterschied zwischen arm und reich, die Gesundheitsversorgung der Bedürftigen, Obdachlosigkeit und mentale Krankheiten. Mit Humor, der von List bis zum Slapstick reicht, war Sam’s Biss immer schlimmer als sein Gebell.‹ Das Animationsprojekt entstand 2000-2001 auf Grundlage der gedruckten Werke und behielt dabei seine satirische Note, die in das Medium der Cartoons übertragen wurde. Die Online-Version von Sam verfügt über neue Charaktere und Umgebungen und über neue Designelemente, um die Welt und die neuen Figuren darzustellen . Die Sam-the-Dog-Animationen stellen z. B. vor: Sam, einen mutigen Erfinder, den schielenden Neil, ein wahnsinniges Straßenkaninchen und weitere Figuren. D. B. Dowd´s Illustrationen erschienen in der New York Times, dem Wall Street Journal und dem New York Magazine. Seine illustrierten Bücher und Drucke sind in den Sammlungen des Whitney Museum of American Art in New York, der National Gallery of Art in Washington DC, The Fogg Museum an der Harvard University, und weiteren Sammlungen enthalten. ›When Sam the Dog was launched in the Post-Dispatch in 1997, we knew we were pushing the envelope. The cartoon was unlike anything our readers had seen in our newspaper before,‹ said Christine Bertelson, editorial page editor of the St. Louis Post-Dispatch. ›Dowd used Sam and his anthropomorphic pals to satirize key issues facing many aging urban areas in turn-of-the-century America: race, class, the gap between rich and poor, health care for the indigent, corporate hypocrisy, homelessness, sprawl and mental illness. With humor that ranged from the sly to slapstick, Sam´s bite was always worse than his bark.‹ The animation project that grew out of the print piece in 2000 and 2001 kept its satirical roots, but adapted to the cartoon medium. The online Sam created new characters and environments, and stressed design values in the creation of the world and new characters. The Sam the Dog animations feature Sam, a plucky inventor; Cockeyed Neil, a delusional street bunny; Roy the Pig, an impatient restauranteur; Tom Turk, a libertarian radio talk show host, and others. D. B. Dowd´s illustration work has appeared in The New York Times op-ed page, The Wall Street Journal, and the New Yorker magazine. His illustrated books and prints are in the collections of the Whitney Museum of American Art in New York, the National Gallery of Art in Washington DC, The Fogg Museum at Harvard University, and others. Konzept D. B. Dowd US 2001 www.samthedog.com/movie.html Kontakt dbdowd@samthedog.com Sam and Roy 216 INTERNET Igor Stromajer i want to share you - what are you doing to me? ›I want to share you – what are you doing to me?‹ ›quero partilhar-te – que me fazes?‹ Ich will mit Dir teilen Was machst du mit mir? Ich bin von Kopf bis Fuß gerüstet für die große emotionale Erfahrung. Ich tauche mehr und mehr in die unberührte Landschaft ein, die Orte öffnen sich im fast unmerklichen, sich wiederholenden Rhythmus von Bildern, Stimmen und Musik. Alles ist kurz und schlicht, nur das Nötigste. Ich unternehme eine Reise durch emotionale Labyrinthe, die aus dem Herzen der Links und des Netzwerks entstehen. Ich nehme teil am Rhythmus dieser parallel verlaufenden, an mir vorbei fliegenden Landschaften, die vor mir auftauchen, die mich gefangennehmen und die mich mit ihren unbegrenzten Worten und Bildern verführen. Keine Emotionen, nur ein flüchtiger Eindruck, kein Gefühl, nur der daraus resultierende Kummer, kein Glück, nur ein kurzes Signal, kein Gespräch, nur einzelne Wortfetzen, keine Leidenschaft, nur der darauffolgende Höhepunkt. Die vertraulichen Bilder spielen mit meinen Illusionen, die ich mir über Flexibilität, Besitz und Freiheit mache, sie überraschen mich mit ihrer geheimen Geschichte und berühren mich auf Grund ihrer erstaunlichen Übereinstimmung. Ein Netz aus durchschaubaren Gefühlen, eine Verschmelzung des Sichtbaren mit dem Unsichtbaren. Sprunghafte Übergänge verbunden mit immer wieder auftauchenden Diskrepanzen mögen einen heiteren Eindruck erwecken, aber sie sind nicht ungefährlich. Hinter dieser Heiterkeit verbirgt sich ein sehr gefährliches Abenteuer, das in den intimen Bildern seinen Lauf nimmt. Es besteht eindeutig die Gefahr einer emotionalen Bindung. Wer erregt mich und wer wird erregt? Wer verschafft mir leidenschaftliches Verlangen und wer will es selbst? Wer ist beweglich und wer ist starr? Gefahr liegt in der intimen Verbindung. Igor Stromajer, *1967 in Maribor, absolvierte die Fachhochschule für Theater, Radio, Film und Fernsehen in Ljubljana, Slowenien. Er ist ein selbstständiger net.wap.gsm.gps & im vertraulichen Bereich arbeitender Künstler und Forscher für Tondimensionen. Er lebt in Ljubljana. Konzept Igor Stomajer SI/PT 2001 http://www2.arnes.si/~ljintima1/share mirror http://www.interact.com.pt/ligacoes/share Kontakt igor.stromajer@guest.arnes.si i want to share you - what are you doing to me? I am fully equipped for the highly emotional experience. I disappear deeper and deeper into the whiteness of the landscape, with the sites opening in the subtle and repetitive rhythm of images, voices, and music. Everything is short, clean, just the basics. I travel through the emotional labyrinths that emerge from the intestines of linked networks. I share the rhythm of these parallel, flickering landscapes revealed in front of me, intriguing me, seducing me with their spaceless speech and imagery. No emotion, just a glimpse of it, no feeling, just the pain of it, no happiness, just the sound of it, no talk, just the word of it, no passion, just the climax of it. The intimate landscapes play with my illusions of mobility, possession and boundlessness, surprising me with their inner history and touching me with their surprising analogies. A network of liquid emotion, a fusion of the visible and the invisible. The bonds between the incongruities and spanned incommensurables may seem playful, but they are not innocent. Playfulness is just a mask for a very serious adventure taking place at the intimate landscapes. There is a clear threat of emotional attachment. Who provokes me and who gets provoked? Who fills me with lust and who is lustful? Who is mobile and who is frozen? Danger resides in the intimate link. Igor Stromajer, *1967 in Maribor & graduated at Academy for Theatre, Radio, Film and Television in Ljubljana, Slovenia. An independent net.wap.gsm.gps & intimate performing artist + radiophonic researcher of sound dimensions. Lives in Ljubljana. ELECTRIC LOUNGE 217 Hanna Kuts, Viktor Dovhalyuk Monika Fleischmann und Wolfgang Strauss Webwürfelwerkstatt Der Netzkollektor ist online! Konzept Die Idee des Projektes ist eine visuelle sinngemäße Abbildung des Raumes vom Netzwerk oder Konstruktionen des Internets. Es zeigt neue architektonische, ästhetische und interaktive Möglichkeiten für das Webinterface sowie eine neuartige Verwendung für die Ideendarstellung. Die Grundlage des Navigationssystems bildet ein Würfel, der an seinen Kanten im Raum zerlegt ist. Das Quadrat ist nach unserem Verständnis ein Symbol der Zivilisation, so wie der Würfel eine Metapher des Internets, also des virtuellen Raumes ist. Durch die grafische lineare Abbildung entsteht der Eindruck dreidimensionaler Räume. Somit hat der Nutzer unendliche Bewegungfreiheit. Die Würfelfläche beinhaltet aktive Flächen, die Symbolcharakter tragen. Das Symbol ist der kürzeste Weg zur Informationsübermittlung. Der Benutzer ist ein Gestalter der visuellen Abbildung. Das visuelle Erscheinungsbild findet sich im Ton wider und vereinigt sie. Hanna Kuts, *1971, Ausbildug: 1991-1997 Kunstakademie, Lemberg, Ukraine, 2001-2002 L4 Institut für Neue Medien, Berlin. Viktor Dovhalyuk, *1967, Ausbildug: 1986-1992 Kunstakademie, Lemberg, Ukraine, 2001-2002 L4 Institut für Neue Medien. Der Netzkollektor ist der offene Kanal der Internetplattform netzspannung.org. Er ist ein öffentlicher Showcase für die aktuellen Aktivitäten und Projekte in Medienkunst und -wissenschaft, in den Medienhochschulen und für IT-Projekte in Forschung und Industrie. Vor dem offiziellen Start laden wir einen ausgewählten Nutzerkreis von Experten ein, ihre Projekte einzugeben. Ihre Beiträge sind uns besonders wichtig. Bitte nutzen Sie den ›netzkollektor‹, um Ihre Projekte und Entwikklungen zu veröffentlichen, um Veranstaltungen und Ausschreibungen, Berichte und Rezensionen zu publizieren. Machen Sie durch Ihren Beitrag den ›netzkollektor‹ zu einem lebendigen und interessanten Forum der digitalen Medienkultur und zu einer Projektbörse für interessierte Sponsoren und Kooperationspartner. Eine Mailinglist - der netzkollektor/digest - informiert regelmäßig über neue Einträge im netzkollektor. netzspannung.org initiiert darüber hinaus eine Datenbank für Experten mit Kompetenzen im Bereich Medienkultur und Medientechnologie. Nutzen Sie die Möglichkeit, in einem Professional Profile Ihre Kenntnisse, Erfahrungen und Interessen darzustellen und sie Interessenten aus Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und Politik vermitteln zu können. General idea of the project Web Wuerfel Werkstatt (Web Cube) is the creation of virtual and symbolical space in the Internet and sign reflection of real life. For a basis of navigating system the cube is taken spread out in space on 6 parties. The square is a symbol of a civilization, and the cube is a symbol the Internet of a civilization - virtual space. The surface of a cube is filled links (objects) which are represented as a symbol. Symbol it is the shortest way in understanding of transfer of the information. The user is creator of this visuals. The game, where the user acts in the role of the founder of own music and visual image. Hanna Kuts, *1971 education: 1991-1997 Academy of Art, Lemberg,Ukraine. 2001-2002 L4 Institut für Neue Medien, Berlin Viktor Dovhalyuk, *1967 education: 1986-1992 Academy of Art, Lemberg,Ukraine. 2001-2002 L4 Institut für Neue Medien, Berlin. The netzkollektor is online! netzkollektor is the open channel of the netzspannung.org Internet platform. It serves as a public showcase for the very latest activities and projects in media art and science in media colleges and for IT projects in research and industry. Prior to the official launch, we are inviting a selected user group of experts to enter their projects. Your contributions are very important to us. Please use netzkollektor to publish your projects and developments, to publicise events and announcements, reports and reviews. Help make netzkollektor a lively and interesting forum for digital media culture and a showcase for potential sponsors and cooperation partners. A mailing list - the netzkollektor/digest - will keep subscribers regularly informed about new entries in netzkollektor. netzspannung.org is also launching a database of experts with skills in media culture and media technology. Why not take the opportunity to present your knowledge, experience and areas of interest in a Professional Profile to mediate them to interested people in culture, business, science, research and politics. http://netzspannung.org/network/experts Konzept Hanna Kuts, Viktor Dovhalyuk DE 2001, http://www.kuts.de/www.htm http://www.akuvido.de/www.htm Kontakt akuvido@web.de Konzept GMD Bonn DE 2001 http://netzspannung.org/netzkollektor Kontakt info@netzspannung.org Webwürfelwerkstatt 218 INTERNET Mark America Filmtext Das Projekt ›Filmtext‹ verwirklicht allmählich Mark Amerikas Vision vom Schriftsteller, der zugleich Internetkünstler ist. Indem er seine zu Hause ausgebrütete Theorie›surfen, sammeln und gestalten‹ , laut welcher der Künstler in den Kulturseiten surft, um nützliche Informationen zu finden, sie dann sammelt und sie schließlich wieder neu zusammenstellt für seinen eigenen pseudoautobiographischen Gebrauch, in die Praxis umsetzt, hat Amerika mit ›Filmtext‹ für Furore gesorgt, indem er eine Auswahl an Bildbänden veröffentlichte, mit Bildern, die er kürzlich in Hawaii und Japan aufgenommen hatte. Die online Version von ›Filmtext‹ wurde der Tradition von Filmemachern wie Vertov, Godard und Marker folgend gestaltet und versucht, die Filmsprache in eine bessere multi-lineare Navigationsform zu übersetzen, die in Verbindung mit neu entstandenen Medienarten wie Internetkunst, Hypertext und graphischen Filmen steht. Die Benutzeroberfläche wurde in Zusammenarbeit mit dem Flash Künstler John Vega gestaltet und die interaktiven Soundloops und das mp3- Konzept- Album wurden in Zusammenarbeit mit den Tondichtern Twine entwikkelt. Das ›cinescripture.I‹ (Muster für ein künstlerisches ebook ) wurde in Zusammenarbeit mit dem Buch-Designer Jeff Williams erstellt. Filmtext The FILMTEXT project begins to fully realize Mark Amerika’s vision of the writer-cum-net artist. Practicing his homegrown theory of ›surf-samplemanipulate,‹ wherein the artist surfs the culture for useful data, samples it, and then remixes it for his own pseudo-autobiographical uses, Amerika has upped the ante with FILMTEXT by bringing in a selective library of images he has recently captured in both Hawaii and Japan. Created in the tradition of filmmakers such as Vertov, Godard and Marker, the online version of FILMTEXT attempts to translate cinematic language into more multi-linear navigational forms associated with emergent new media genres such as net art, hypertext, and motion graphic pictures. The interface design was choreographed in collaboration with Flash artist John Vega and the interactive sound loops and mp3 concept album were created in collaboration with the sound composers Twine. The ›cinescripture.1‹ experimental artist ebook was made in collaboration with book designer Jeff Williams. Filmtext Konzept Mark America US 2002 http://filmtext.newmediacentre.com Kontakt Mark.Amerika@Colorado.EDU ELECTRIC LOUNGE 219 Stanza Amorphoscapes Amorphoscapes sind interaktive, audio-visuellgenerierte, digitale Gemälde und Zeichnungen, die speziell für das Internet entwickelt wurden. Das ist interaktive Kunst im Internet, die generierte Hintergrundmusik und 3D Bilder beinhaltet. Amorphoscapes rufen beim Publikum eine verführerische, auf viele Sinne einwirkende, sich immer wieder ändernde und interaktive Wahrnehmung hervor, der es sich vollständig hingeben kann. Zelluläre Formen wiederholen sich, verworrene Netze entstehen, Stimmungen und Farben ändern sich und werden eins, Töne und Rhythmen vibrieren und wechseln. ›Amorphoscapes‹ ermöglichen dem ›Anwender‹ eine unterschiedliche Wahrnehmung der Bilder, je nachdem, welchen Kurs er wählt. Genauso, wie sie sich an keine Gleichmäßigkeit halten, verändern sich einige der Werke im Lauf der Zeit, d.h. sie durchlaufen eine Entwicklung. Der ›Anwender‹ steuert diese Entwicklung durch Bewegung. Das Ergebnis für den Anwender kann als einzigartig beschrieben werden. Diese Veränderung in der Beziehung zwischen dem ›Anwender‹ und dem Künstler verändert die Wahrnehmung der Kunst als solche. Die Anwender können wählen, was sie wahrnehmen wollen. Zu jedem beliebigen Zeitpunkt können die Anwender ihre ›Amorphoscape‹ ein wenig oder ganz verändern, wann immer sie weiter forschen wollen. Oder sie sehen einfach zu, wie sich das Werk selbst verändert, indem es sich weiterentwickelt. ›Amorphoscapes‹ sind audio-visuelle Gemälde, und können in eine reale Umgebung eingebracht werden, in der die Bewegungen der Menschen im Raum oder in der Galerie die Interaktivität im Werk auslösen. Man kann sie sich als Mal- oder Zeichenmaschinen vorstellen, mit denen zukünftig Bilder auf Gebäude, auf Bekleidung, auf Autos, und auf große Plasma-Bildschirme in Ihrem Wohnzimmer projiziert werden. Diese Werke sind relativ klein, was die Dateigröße anbelangt, denn sie sollen im Internet für jeden zugänglich sein. Während die ›Amorphoscapes‹ ursprünglich für internetspezifische Vorführungen geplant waren, werden jetzt möglicherweise komplexere Werke hergestellt und für den offline Gebrauch und zu Vorführzwecken umgestellt. Konzept Stanza GB 2001 www.amorphoscapes.com www.stanza.co.uk Kontakt stanza@sublime.net ›Amorphoscapes‹ are interactive, generative, audio visual, digital paintings and drawings created specifically for the internet. This is interactive art on the internet, incorporating generative sounds and 3D imaging. ›Amorphoscapes,‹ provide a seductive, multisensory non linear and interactive experience for the audience to immerse into. Cellular forms replicate, intricate webs evolve, moods and colours change and fuse, sounds and rhythms pulse and change. ›Amorphoscapes‹ allow the ›user‹ to experience each artwork differently, depending on how they choose to navigate. As well as providing this non linearity, some of the pieces change over time, ie they generate. The ›user‹ controls these evolving pieces through movement.T he character of the resulting piece is unique to the user. This change in the relationship between the ›user‹ and the artist changes the perception of the artwork. The user can choose what they experience. At any time the user can make subtle or total change to their amorphoscape whenever they want to explore further. Or simply watch the piece change itself, in a generative way. ›Amorphoscapes‹ are audio visual paintings, and can be installed into ›real‹ environments, where the movement of people in the room or gallery triggers the interactivity within the work. They could be thought of as drawing and paintings machines, in the future to be projected, onto buildings, on clothes and on cars, and on large plasma screens in your living room. These pieces are all quite small in file size because they are intended to be accessible to everyone on the net. While the original intention of the amorphoscape series has been for internet - specific exhibition, more complex pieces may be built and adapted for offline use and exhibition purposes. 220 INTERNET Jimpunk Sachiko Hayashi everything is under control, hypnotic feeling Trapped Das Projekt basiert hauptsächlich auf Zitaten von Serienmördern. Serienmörder sind Teil unseres Alltagslebens, ob wir dies nun mögen oder nicht. Das Phänomen des Serienmörders ist nicht neu, eher unser Bewusstsein darüber. Serienmörder sind zu einem bestimmenden Faktor des 20. Jahrhunderts geworden und es scheint als ob sich dies fortsetzen würde. Es ist meine Hoffnung, dass ›Trapped‹ als Spiegel funktioniert, der Antworten auf die Rätsel der menschlichen Psyche gibt und die Komplexität eines Themas wie der Todesstrafe reflektiert. Das Projekt ist aus Bildern, Materialien von Internet Sites zusammengesetzt, die aus Kriminalistik-Archiven entnommen sind, ebenso wie die Bilder der Serienmörder und ihrer Opfer. Sachiko Hayashi, *1962 in Tokio. Ausbildung: Master's Degree in Digital Media, Coventry School of Art and Design, Coventry University, UK und 2 Jahre Post-Graduate Studium am Royal University College of Fine Arts, Stockholm. Trapped The whole site of ›Trapped‹ is Konzept Sachiko Hayashi largely based on direct quota- JP/SE 2001 tions ba serial killers. Serial http://www.e-garde.com/trapped killers are whether we like it or Kontakt e-garde@e-garde.com not, part of our dialy life. If the phenomenon of serial killing itself is not new, then certainly our awarness of its existence is. In fact serial killers have become one of the determining factors of the 20th century and it appears to continue to be so... It is my hope that ›Trapped‹ should serve as a mirror that refelects our own responses to the enigma of the human psyche and to cast a light over the complexity of such isues as death penalty, etc. that our society faces. The site is composed of my own images, and sampled materials from other sites. Texts and citations are taken from Internet Crime Archives. The pictures of serial killers and victims are sampled from various sites as well. The blending of my own image with images of others is a method specificationchosen for this site to recreate the reality that we are all entwined in human society- the very subject of ›Trapped.‹ Sachiko Hayashi, *1962 in Tokyo. Education: Master's Degree in Digital Media, Coventry School of Art and Design, Coventry University, UK and 2 years of post-graduate studies at the Royal University College of Fine Arts, Stockholm. Jimpunk: Multimedia Künstler Multimedia Artist. 2002 : (march-april) http://www.freewords.org/biennial.html 2002 : (february) collaborative artwork with *mouchette* http://www.jimpunk.com/www/m.org.ue/ 2002 : ( january) http://www.net-art.ws http://www.jimpunk.com/project/surf & http://www.jimpunk.com/www.nowar.nogame.org 2001 : 9.11 art{response} http://www.repop.org/911.911/ 2001 : http://www.a-virtualmemorial.org/memorials/terror/mt.htm 2001 : (november 20-29) http://www.watershed.co.uk/Net_Working 2001 : (november 8-18) festival CYNETart Dresden Germany 2001 : (october 31-november4) 5 runner-ups for the LINKS PRIZE 01 http://links.virose.pt/ for http://www.slampoetrypictures.de 2001 : (september) collaborative website with ro27 & sim http://www.slampoetrypictures.de 2001 : (september) http://www.w139.nl site specific http://www.jimpunk.com/zero 2001 : ( june) splash page for Rhizome http://rhizome.org/splash/jimpunk/ Konzept Jimpunk FR 2001 www.nowar.nogame.org www.jimpunk.com/www.nowar.nogame.org/ Kontakt error401@jimpunk.com everything is under control, hypnotic feeling ELECTRIC LOUNGE 221 Tanz und neue Technologien. ›Mini@tures‹ ist ein choreographisches Konzept, das sich in SEHR kurzen Filmen darstellt....in Filmen, die kürzer als kurz sind, in denen sich die Bewegung selbst neue Wege bahnt (Internet & Multimedia), um pünktlich wieder auf der Bühne zu sein unterstützt durch diese neuen Angebote. Ein pluralistisches choreographisches Konzept... Eine Rundreise von der wirklichen auf die virtuelle Ebene, von Multimedia auf die Bühne, wo sich Tanz mit neuen Technologien vereinen. Eine Verschmelzung von modernem Tanz, elektronischer Musik, Videoart und Webdesign. Ob im Internet, auf CD-Rom, auf Video, oder auf der Bühne, ›mini@tures‹ ist kurz. Immer. Manchmal seltsam, manchmal lustig, manchmal empfindsam... Eine neue Dimension, die mit Zeit und Raum spielt. Ein sich ständig wandelnder Tanz auf dem Weg, neue Bereiche und zu erobern. Ein freies Konzept, für ein freies Publikum... Magali Viguier-Mulleras & Didier Mulleras, französische Choreographen mit einem Tanzstudio in Béziers (Südfrankreich). FR 1998-2001 Konzept Choreographie, künstlerische Leitung / artistic directors: Magali & Didier Mulleras Video, Multimedia: Nicolas Grimal Musik / music: Didier Mulleras Tänzer / dancers: Severine Prunera, Elizabeth Nicol, Magali Mulleras, Didier Mulleras light & stage design / Licht & Bühnenbild: Nicolas Grimal Magali Viguier-Mulleras, Didier Mulleras mini@tures Kontakt www.mulleras.com mini@tures mini@tures ›Mini@tures‹ is a choreographic concept designed in the form of VERY short films ... shorter than short, where movement opens itself to new paths (internet & multimedia) to return punctually onto the stage, nourished by these new offerings. A pluralistic choreographic concept... A round trip from the real to the virtual, from multimedia to the stage, where dance plays with new technologies. A fusion of new dance, electronic music, video-art, and web-design. On the net, CD-ROM, video, or on stage, ›mini@tures‹ is short. Always. Sometimes strange, sometimes funny, sometimes tender.. A new dimension which plays with time/space. A nomadic dance, in the conquest of new territories to be claimed. A free concept, for a free audience... Magali Viguier-Mulleras & Didier Mulleras, french choreographers, based their dance company in Béziers (South France) 222 INTERNET Han Hoogerbrugge Flow Konzept Han Hoogerbrugge NL 2001 http://streams.omroep.nl/nps/dekortefilm/mi xedup/flow/flow.html Kontakt www.hoogerbrugge.com Flow ›Flow‹ wurde speziell für die Webseite der NPS (unabhängige niederländische Rundfunkgesellschaft) gemacht. (www.omroep.nl/nps/) Für diesen Auftrag hatte mich NPS gebeten, mit einem weiterem Künstler zusammenzuarbeiten. Ich durfte ihn mir selbst aussuchen. Ich hatte vorher Kontakt zu Gil Kay aus Japan geknüpft, der der führende Mann der Internet-Band Wiggle (www.unsound.com/Wiggle/) ist, wobei wir über ein gemeinsames Projekt sprachen. Jetzt schien der richtige Zeitpunkt gekommen. Ich denke, dass seine Musik wirklich gut zu meiner Auffassung modernen Lebens passt. Bei ›Flow‹ geht es um moderne Männer, die mit dem Strom der modernen Gesellschaft gehen. Sie kämpfen, beten, treiben Sport und nehmen Arzneimittel, um über die Runden zu kommen. Flow Flow ›Flow‹ was made specially for the site of the NPS. For this piece the NPS asked me to work together with an other artist. I could choose myself. I had contact before with GIl Kay from Japan whois the leading man behind the internet band Wiggle (www.unsound.com/Wiggle/) about doing a project together and this seemed to be the right moment. I think his music is really close to my interpertation of modern living. ›Flow‹ is about modern men going with the flow of modern society. They fight, pray, sport and take farmaceuticals to keep their head above the water. 223 New Images - New Stories Art in Modern Media Congress 224 KONGRESS Seminar: Virtual Actor oder Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Lecture: Virtual Actor or How real is reality? Der Mensch hat schon immer geträumt. Seine Geschichte bewegt sich zwischen Wirklichkeit und Irrealem, als bedürfe es irrationaler Elemente, um die Zwänge und Beschränktheiten des Alltäglichen zu beherrschen oder sogar zu überwinden. Das Kino hat sich in über 100 Jahren zu einem der expliziten Elemente für Träume prädestiniert. Filme bieten dank der Entwicklung der Digitaltechnik heute mehr denn je die geradezu fabelhaft gewordene Möglichkeit, die Wirklichkeit zu verändern und das vermeintlich Unwirkliche zu zeigen. Und so stellt sich die Frage: wo bleibt der Mensch in der veränderten Wirklichkeit des Films - als Bild/Sein oder Abbild/ Schein? Man muss nicht zu Plato zurückgehen, um der menschlichen Angst vor einer möglichen Diskrepanz zwischen Schein und Sein nachzuspüren. So waren es die Philosophen des Poststrukturalismus, die dem Vordergründigen, dem Schein an sich, den Wert einer eigenen Wirklichkeit zuschrieben. Mit der Verzögerung einiger Jahrzehnte haben diese Überlegungen das zeitgenössische Kino erreicht. Mit Produktionen wie ›MATRIX‹ oder ›eXistenZ‹ sind die Grenzen zwischen innen und außen, echt und unecht, endgültig aufgehoben. Der Traum vom Homunkulus, dem vom Menschen gebildeten neuen Menschen, scheint in greifbare Nähe gerückt. Aber bisher sind ›MAX HEADROOM‹, ›Neo‹ oder ›Aki Ross‹ zwar interessante aber eher noch unvollkommene Versuche, ein menschliches Filmwesen zu schaffen. Man has always dreamed. His history moves between reality and the unreal, as if it required irrational elements to be able to handle or even overcome the pressures and restrictions of everyday life. Over 100 years, the cinema has developed into one of the explicit elements of dreams. Thanks to the development of digital technology, films now more than ever offer the almost magical possibility of changing reality and showing the imaginary unreal. And so the question arises: where is the human being in the altered reality of film – as an image/being or reflection/appearance? One does not need to go back to Plato to observe the human fear of a possible discrepancy between appearance and reality. It was the same with the philosophers of post-structuralism, who assigned the foreground, appearance in itself, the status of a reality in its own right. After a delay of a few decades, these considerations have reached contemporary cinema. With productions such as ›Matrix‹ or ›eXistenZ‹ the barriers between inside and outside, real and unreal, are finally removed. The dream of the homunculus, the new humans formed by humans, seems to have moved within reach. But up until now, ›Neo‹ (Matrix) or ›Aki Ross‹ (Final Fantasy) have been interesting but rather imperfect attempts of creating a human film-being. (Alfred Tews) Alfred Tews Legends from the End of (Cinema-)Time Alfred Tews: Mitarbeiter des Kino 46-Kommunalkino Bremen, organisiert u.a. ›CINEMEDIA-Workshops‹, Fantastivals und das Bremer Symposium zum Film. Alfred Tews: Employee of the Kino 46 community cinema in Bremen, organises among other things, the CINEMEDIA-Workshops, Fantastivals and the Bremer Film Symposium. Jens Hauser Virtuell bewegt und doch nicht lebendig / Virtually animated but not alive Jens Hauser: Filmwissenschaftler und Journalist, arbeitet u.a. für arte. Lebt in Paris. Jens Hauser: film scientist, journalist, works for, among others, arte. Lives in Paris. Astrid Deuber-Mankowsky Lara Croft - Modell, Medium, Cyberheldin / Model, Medium, Cyber Heroine Astrid Deuber-Mankowsky: lehrt Kulturwissenschaft an der Humboldt Universität Berlin und ist Mitherausgeberin der Zeitschrift ›Die Philosophin‹. Astrid Deuber-Mankowsky: teaches Cultural Studies at the Humboldt University, Berlin, and is co-publisher of the magazine ›Die Philosophin‹ (›The Philosopher‹). Sabine Hirtes, Jens Hansen Digitale Techniken in der Bildbearbeitung unter dem speziellen Gesichtspunkt Charakteranimation /Digital techniques in image processing with special focus on character animation Sabine Hirtes: Betreuung der Anwendersoftware im Institut für Animation, Visual Effects und digitale Postproduktion an der Filmakademie BaWü, Ludwigsburg. Jens Hansen: Absolvent der Filmakademie in Ludwigsburg; Forschung am Problem der naturgetreuen Gesichteranimation; Mitarbeiter der Firma Elektrofilm Berlin. Sabine Hirtes: Customer care in animation application software; Institute for Animation, Visual Effects and digital postproduction at the Film Academy of Baden-Wuerttemberg. Jens Hansen: graduate of the Ludwigsburg Film Academy; Research into problems of realistic facial animation; employee of the company Elektrofilm, Berlin. 225 eikon 226 KONGRESS SubmarineChannel Femke Wolting SubmarineChannel ist ein neuer online-Kanal für und über globale digitale Medienkultur, die die Methode, wie digitale Illustrationen und Grafiken erstellt, verteilt und konsumiert werden, verändern will. Während es die Grenzen sprengt, damit die Medien zusammenwachsen können, erfindet und bewahrt SubmarineChannel verschiedene, schöne hybride Monster. Sei es, dass ein Comic-Roman (Graphic Novel) in Echtzeit auf den Bildschirm gebracht, eine Reisevorführung auf ihr Handy übertragen werden soll, Internetanimationen niedriger Qualität für hochwertige Fernsehsendungen umgewandelt werden oder Trickfilme adaptiert werden. SubmarineChannel sammelt die stilvollsten, ausgefallensten, originellsten und eindrucksvollsten Illustrationen für das Internet an einem Ort. Sie werden lineare und interaktive Werke finden, denn es werden hauptsächlich die neuen Medien benutzt, um neue Maßstäbe zu setzten. SubmarineChannel wurde nicht nur für den Vertrieb gegründet, sondern für die aktive Zusammenarbeit, weil er allen kreativen Künstlern hilft das zu tun, was sie am besten können, denn die Mediengesellschaften suchen nach neuen innovativen Inhalten und nach Sponsoren für neue Aufträge. Was bei SubmarineChannel einzigartig ist, ist die Spannbreite und Vielfalt des Wirkungsbereiches. Vom Design bis zum Internet, von kurzen, digitalen Animationen bis hin zu Zeichentrickfilmen und Comic-Romanen bietet SubmarineChannel ein Schaufenster von Werken, die ein junges, aber kritisches Publikum ansprechen, ein Publikum mit einem globalen Blick für digitale Kultur. Es handelt sich hierbei natürlich auch um sog. ›cross media‹, deren Inhalt nicht nur über das Internet, sondern auch über mobile Geräte, Fernsehen und andere Vorrichtungen abgerufen werden kann. Obwohl sich SubmarineChannel hauptsächlich auf Europa konzentriert, ist der Channel trotzdem weltweit im Einsatz, und bringt begeisternde neuartige Werke aus Asien, Nordamerika und Europa unter einem Dach zusammen. SubmarineChannel nutzt dazu eine ganze Reihe von Möglichkeiten, von Exklusivrechten bis zur Vermittlung und Entwicklung als Agentur von Vertriebsstrukturen mit anderen Webseiten und Medien. SubmarineChannel bildet Syndikate nicht nur mit anderen Internetanbietern, sondern auch mit Fernsehgesellschaften, Mobilfunkanbietern und anderen Medien, und zwar sowohl mit traditionellen als auch mit neuen. Das 12-Mann starke Unternehmen verfügt über vollständige medienübergreifende Produktionskapazitäten, von Druck und Video, bis hin zu Film und Fernsehen, und zeigt sich als ein ständig größer werdendes Team kreativer Talente. Unter diesen Voraussetzungen kann man auch schon bestehende Werke neu formatieren und wieder veröffentlichen, zum Beispiel, um Internetfilme zu sendefähigen Fernsehfilmen umzuwandeln. Anders als die meisten heutigen Kanäle bietet SubmarineChannel auch eine Mischung aus Magazin und Inhaltsvermittlung sowie Portraits von Künstlern und Berichte über digitale Kultur. Dabei wird mehr Wert darauf gelegt, die Werke ins richtige Licht zu rücken, als so viel wie möglich zu veröffentlichen. NEW IMAGES - NEW STORIES ART IN MODERN MEDIA SubmarineChannel is a newly launched online channel for and about global igital media culture that aims to change the way digital artworks are made, distributed and consumed. Slashing barriers to allow media to bleed into each other, SubmarineChannel harbors and creates beautiful hybrid monsters. Whether it's bringing a graphic novel to life on screen, a travel show to your mobile phone, adapting lo-fi Net animations for high quality TV broadcast, or animating real-life stories. SubmarineChannel gathers the most stylish, offbeat, original and arresting artworks for the net into one place. You'll find linear and interactive works, because the bottom line is using new media to create new experience. SubmarineChannel has been established not just as a distributor, but as an active collaborator, helping creatives do what they do best, media companies look for innovative content, and sponsors to commission new work. What's unique about SubmarineChannel is the range and scope of its activities. From design to Internet, from short digital films to animations and interactive graphic novels, SubmarineChannel provides a showcase for work aimed at a young but critical audience, one with a global perspective on digital culture. It is also genuinely ›cross media‹, with content delivered not just on the Net, but for mobile devices, TV and other formats. Although based in mainland Europe, SubmarineChannel is global in scope, bringing inspiring and original work from Asia, North America and Europe together under one roof. It uses a range of possibilities for assembling this content, from exclusive licenses, to acting more as an agent and creating distribution deals with other web sites and media. SubmarineChannel syndicates work not just to other web portals, but TV companies, mobile services operators and other media, both traditional and novel. The12-strong company has full, cross-media production capabilities, from print and video to film and TV, and represents a growing stable of creative talent. These resources can also be used to take existing work and re-format and re-edit it, for example making made-for-Net films TV broadcast-ready. Unlike most existing channels, SubmarineChannel also offers a mix of magazine and content delivery, offering profiles of artists, reporting on digital culture - putting works into perspective rather than just streaming as many as possible. www. submarinechannel.com Tel: 31 (0) 20 330 1226 Fax: 31 (0) 20 330 1227 info@submarinechannel.nl 227 228 KONGRESS N e t-v i e w . T V 2 0 0 2 Durch das Breitbandstreaming Projekt schafft das Medienhaus Hannover e.V. eine Innovation im Bereich Internetpräsenz. Die Kombination aus hochwertigem Breitbandstreaming, professioneller Tonqualität und einem Video-on-Demand Server bietet dem User eine neue Form des Interneterlebens. Auf einer dafür entwickelten Oberfläche kann der Rezipient das vielfältige Angebot des Medienhauses, nicht nur verfolgen, sondern auch mit beeinflussen. Durch Internet, Digital TV, Wireless Communication, Ebooks etc. wächst der Bedarf an digitalem Content. ADSL Breitband wird digitale Inhalte für jeden nutzbar machen. Da die herkömmliche Produktion und der Vertrieb von Content umständlich und teuer ist, gelangt jedoch nur ein Bruchteil der Produkte an den Endkunden. Im Internet-Zeitalter kann Content unter anderen ökonomischeren Gesetzen produziert und vertrieben werden. Die Verbreitung von Content ist nicht länger von vordefinierten Distributionskanälen abhängig. Das Senden im Internet ist im Vergleich zum herkömmlichen Fernsehen günstig und einfach. Mit einem PC und einem ISDN Anschluss kann man schon heute auf ein weltweites Programm von Internetsendungen zugreifen. Vom Basketballspiel in Chicago bis zu den Nachrichten aus Tokio. Je spezieller ein Thema, um so mehr Sinn macht die Übertragung über das Internet. Das Internet hat im Gegensatz zum herkömmlichen Fernsehen einen Rückkanal. Der Zuschauer kann aktiv auf das reagieren, was er sieht. Interaktive Kommunikationswege zwischen den Zuschauern und den Produzenten. Dies erfordert neue Sendeformate. Mit Unterstützung von Nord Media Fonds GmbH realisiert das Medienhaus Hannover im Jahr 2002 neue Sendekonzepte und baut den Video-On-Demand Server aus. Es handelt sich dabei um folgende geplante Breitband Sendeformen und Archivsysteme: ›Die Weiße Runde‹ mit Matthias Horndasch – Prominenten Talk für Toleranz Seit Sommer 2001 findet sich einmal im Monat Publikum im Medienhaus ein, um den unterhaltsam und informativen Talk mit Matthias Horndasch mitzuverfolgen. Talkgäste sind u.a. bekannte Politiker, Kulturschaffende, Prominente aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Soziales, sowie Menschen aus Schlagzeilen und unterschiedlichen Nationen. Live und 1:1 wird der Talk bei Radio Flora und im Internet mit Chatmöglichkeit gesendet. Ekki Kähne The broad-band streaming project of the Medienhaus Hannover e.V. is an innovation in the field of internet presence. The combination of high-quality broad-band streaming, professional sound quality and a video-on-demand server offers users a new form of internet experience. The recipient can not only follow, but also influence the varied range offered by the media house on a specially developed interface. Due to the internet, digital TV, wireless communication, e-books, etc. the need for digital content is growing. ADSL broad band will make digital contents available to everybody. Since the conventional production and the selling of content is long-winded and expensive, only a fraction of the available products actually reach the consumers. In the age of internet, content can be produced and sold according to other economic laws. The distribution of content is no longer dependent upon predefined distribution channels. Compared to conventional television, broadcasting on the internet is inexpensive and simple. With just a PC and an ISDN connection, users can access a world-wide programme of internet broadcasts – from the football match in Chicago to the latest news from Tokyo. The more specialised the subject, the more sense it makes to send it via the internet. Unlike conventional television, the internet has a return channel. Viewers can actively react to what they see. Interactive paths of communication between the viewers and the producers. This requires new broadcasting formats. With the support of Nord Media founding GmbH, in 2002 the Medienhaus Hannover will be realising new broadcasting concepts and will be extending the video-on-demand server. The following broad-band forms of broadcasting and archive systems are planned: ›Die Weiße Runde‹ with Matthias Horndasch – Prominent Figures Talk for Tolerance Once a month since summer 2001, an audience makes its way to the media house in order to follow the entertaining and informative talk with Matthias Horndasch. His guests include famous politicians, culture creators, VIPs from the fields of business, science, the media, social fields, as well as figures who have hit the headlines and people from in various different countries. Live and 1:1, the talk is broadcast by Radio Flora and on the internet, with a possibility to chat on the subject. NEW IMAGES - NEW STORIES ART IN MODERN MEDIA ›Netview.TV‹ mit Matthias Horndasch interaktive Netzshow Das erste wirklich interaktive Net-Show-Programm, unabhängig von Rundfunk und Fernsehen, aber kooperativ. Erstmals können Zuschauer bei Netview.TV aktiv an der Bild- und Tongestaltung einer Sendung teilnehmen. Das Internet ermöglicht ihnen die direkte Teilnahme an der Sendung. Eine bunte Mischung aus Talk, Interaktion mit dem User und anderen Live-Streaming Projekten führt den Rezipienten durch die Sendung. Der User wird durch seine Beiträge, die vom einfachen Webcam Bild oder Tonfile bis zum hochauflösenden Breitbandstream verarbeitet werden können, das Programm von Netview.TV, via Internet, live mitbestimmen. Live Veranstaltungen: Übertragung Alle Live-Veranstaltungen, beispielsweise Konzerte und Theateraufführungen, werden in Kooperation mit der JazzMusikInitative Hannover aus dem Medienhaus via Internet gesendet. Dank der vorhandenen Studiotechnik, welche u.a. drei Kameras, live Regie und Schnitt, Stereoton bis zu 44,1 KHz beeinhaltet, kann im Medienhaus mit einer hohen Ausgangsqualität gestreamt werden. Medienarchiv Ein weiterer Bestandteil der Netview.TV Homepage ist das Archiv. Die Video Art Distribution des VVKs, Showreals verschiedener niedersächsischer Filmschaffender und alle live Breitbandstreaming Projekte sind auf einem Video-On- Demand Server abgelegt. Der Start Das gesamte Projekt wird am 24.04.2002 durch die erste Netview.TV Sendung um 23:00 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Während des Jahres 2002 werden die Macher das Projekt durch ständiges Wachstum an Content und Qualität zu einem informativen, unterhaltsamen und interaktivem Erlebnis für den Netz-User zu entwickeln. 229 ›Netview.TV‹ with Matthias Horndasch – Interactive Net Show The first really interactive net show programme, independent of radio and television, but cooperative. For the first time, Netview.TV enables viewers to actively contribute to the picture and sound design of a programme. The internet allows them to contribute directly to the broadcast. A colourful mixture of talking, interaction with the user and other live streaming projects takes the recipient through the programme. The user will influence live the programme of Netview.TV, due to his/her contributions, which can be processed via the internet from simple webcam pictures or sound files or even highresolution broad-band streaming. Live Events: transmission All live events, such as concerts and theatre performances, are broadcast from the media house via the internet in cooperation with the Hanover-based JazzMusikInitative. Thanks to the available studio technology, which includes three cameras, live editing and cutting, stereo sound up to 44.1 kHz, the media house can stream with a high starting quality. Media Archive: A further component of the Netview.TV homepage is the archive. The video art distribution of the VVK shows productions from various film-makers from Lower Saxony and all live broad-band streaming projects are stored on a video-on-demand server. The Start The whole project will be made available to the public for the first time on 24.04.2002, when the first Netview.TV programme will be broadcast at 11:00 pm. Throughout the year of 2002, by constantly expanding content and quality, the initiators will develop the project into an informative, entertaining and interactive experience for internet users. 230 KONGRESS tomato John Warwicker tomato ist, und war immer, kommunikation. tomato is, and always has been, about conversation. ideen entstehen durch diese kommunikation und diese ideen werden, als entsprechende rückmeldung, in medien umgesetzt. diese teils intuitive, teils intellektuelle antwort gibt tomato die freiheit, mit vielen anderen medien zu experimentieren und sie zu entdecken. manchmal findet diese kommunikation nur innerhalb von tomato und zu anderen zeiten außerhalb von tomato statt. es gibt mehrere projekte, wie etwa underworld und urban action, die aus einer zusammenarbeit zwischen bestimmten mitgliedern von tomato und anderen, die eng mit uns verbunden sind, entstanden. manchmal formt tomato den raum selber, in dem dieser ausdruck existiert, zum beispiel in unseren veröffentlichungen und in der tomato gallery, manchmal bieten andere raum an, den unsere arbeit einnehmen kann. in den letzten 3 jahren schloss unsere arbeit ein; fernsehwerbesendungen, dokumentarfilme, filmtitel, installationen, musik und klangdesign, veröffentlichungen und typographie, architektur, markenentwurf und strategiepapiere, markenidentität und -sprachen. wir haben auch drei bücher herausgegeben, 'process; a tomato project', 'process; a tomato project, munich' (als begleitung zu unseren installationen in 'die neue sammlung' -das staatsmuseum für kunst und kunsthandwerk in münchen) und vor kurzem 'bareback'. im letzten jahr haben wir unser eigenes film- und videoproduktionsunternehmen (tomato films) und unser eigenes interaktives medienunternehmen (tomato interactive) gegründet. ideas come from this conversation and these ideas are formed in any media as an appropriate response. this part-intuitive, part-intellectual response gives tomato the freedom to discover and experiment with many different media. sometimes this conversation is purely within tomato and at other times this conversation is with those outside of tomato. there are several projects such as underworld and urban action that are collaborations between specific members of tomato and others that are closely connected to us. sometimes tomato forms the space where this expression exists (in our published works and in the tomato gallery), sometimes others offer a space for our work to inhabit. in the past 3 years our work has included; television commercials, documentaries, film titles, installations, music and sound design, publications and typography, architecture, branding and strategy documents, and the design of brand identities and languages. we have also published three books 'process; a tomato project', 'process; a tomato project, munich' (as an accompaniment to our installations at 'die neue sammlung'-the state museum of arts and crafts in munich ) and more recently 'bareback'. in the past year we have set up our own film and video production company (tomato films) and our own interactive media company (tomato interactive). tomato wurde 1991 von steve baker, dirk van dooren, karl hyde, richard smith, simon taylor, john warwicker, graham wood and colin vearncombe gegründet. jason kedgley kam 1997 und michael horsham kam 1998 dazu. karl hyde und richard smith sind auch 'underworld'. 1998 wurde tomato films gegründet, um tomato in filmen, dokumentarfilmen, werbungen und videos zu produzieren und darzustellen. tomato films wird von jeremy barrett geleitet. ebenso wurde 1998 tomato interactive von tom roope, anthony rogers und joel baumann gegründet. tomato was founded in 1991 by steve baker, dirk van dooren, karl hyde, richard smith, simon taylor, john warwicker, graham wood and colin vearncombe. jason kedgley joined in 1997 and michael horsham joined in 1998. karl hyde and richard smith are also 'underworld'. in 1998 tomato films was formed to produce and represent tomato in both films, documentaries, commercials and videos and is run by jeremy barrett. also in 1998 tomato interactive was started by tom roope, anthony rogers, joel baumann. www.tomato.co.uk NEW IMAGES - NEW STORIES ART IN MODERN MEDIA Blinkenlights Chaos Computer Club, Tim Pritlove Die oberen 8 Etagen des ›Haus des Lehrers‹ direkt am Alexanderplatz in Berlin wurden durch Einsatz von 144 Strahlern zu einem überdimensionalen Bildschirm umgewandelt. Ein Computer steuerte die Lampen und erzeugte so eine monochrome Matrix mit 8x18 Pixeln. Jede Nacht liefen hunderte verschiedene Animationen auf dem Haus. Mit dem Mobiltelefon konnte man mit Blinkenlights den Computerspiel-Klassiker ›PONG‹ spielen - gegen den Computer oder einen zweiten Anrufer. Die Steuerung erfolgte über die Tasten des Telefons. Mit einer einfach zu bedienenden Animationssoftware konnte jeder eigene Animationen für Blinkenlights erstellen und per EMail einsenden. ›Private‹ Animationen Blinkenlights Loveletters - konnten hinterlegt und selbst per Handy aktiviert werden. Weit über tausend Leute nahmen am Projekt aktiv teil. Die Software des Projekts wurde als Open Source Software frei verfügbar gemacht und wird stetig weiterentwickelt. http://www.blinkenlights.de/ 231 The upper 8 floors of the ›Haus des Lehrers‹ at Alexanderplatz in Berlin, Germany has been transformed into a huge computer screen by placing 144 lamps behind the windows. A computer controlled the lamps and created a monochrome matrix of 18 times 8 pixels. Every night, hundreds different animations could be seen on the house. Using a mobile phone, one could play the arcade classic ›PONG‹ with Blineknlgihts - against the computer or a second person by controlling the game with the keys of the phone. A simple animation software allowed for creating new animations for Blinkenlights which could be sent in by email. ›Private animations‹ - Blinkenlights Loveletters - could be placed in the system and later be activated by their creators with their mobile phone. More than thousand people have actively participated in the project. The Blinkenlights software is available as open source software and is still being developed further. 232 KONGRESS 9-11 Shifting Images. Der World Trade Center Image Complex Die neue Dimension des Terrors vom 11. September ist nicht seine Globalität, -Terrorismus überschreitet häufig Ländergrenzen und Kontinente -, sondern die Erschaffung eines nie zuvor gesehenen Bilds des Grauens. Bei der Attacke auf das WTC ging es nicht nur darum, möglichst viele ›Ungläubige‹ zu töten und zu zerstören, sondern ein so gewaltiges Bild zu erschaffen, dass zugleich ein Symbol der Stadt New York und der gesamten ökonomischen westlichen Kultur verschwinden läßt. In der Ungeheuerlichkeit des Zusammenbruchs der Twin Towers und dem Tod tausender Menschen zeigt sich ein materialer Ikonoklasmus, der sich als symbolische Handlung begreift. Die terroristische Gewalt, die die eindrücklichen Bilder schafft, geht erstaunlicherweise aus einem bilderfeindlichen Fundamentalismus hervor. Die Redimensionierung des Terrors liegt in der kaltblütige Planungsintelligenz mit der die Terroristen ein unauslöschliches Bild für ein globales Gedächtnis schaffen. Fotografen und Kameramänner werden zu unfreiwilligen Erfüllungsgehilfen. Sie, nicht etwa die Terroristen selbst, wie es Stockhausen (rohrpost Mailinglist: Stokkhausen: WTC-Anschlag ›das größte Kunstwerk, das es je gegeben hat18.09.01 18:58:23 (MEZ) - Mitteleurop. Sommerzeit : cantsin@zedat.fu-berlin.de (Florian Cramer) To: rohrpost@mikrolisten.de) formuliert hat, generieren aus dem Schreckensereignis ästhetische Bilder. Attacke und Zusammenbruch erzeugen eine mediale Schleife im Fernsehen. So wird der Terrorismus vermittelt zum bildgebenden Verfahren. Diesem symbolischen Bild, das sich tief ins kollektive Gedächtnis eingebrannt hat, haben die Amerikaner bis heute nichts entgegenzusetzen (vgl. Baudrillard bei diesem Selbstmordattenat ist kein symbolischer Tausch möglich, 2002, 19). Daran ändern auch das permanente Zeigen der amerikanischen Flagge, patriotische Filme Birgit Richard und starke Parolen wie America under attack, America´s new war seitens CNN nichts. Die Verarbeitung der traumatischen Bilder ist für die Rezipienten weltweit erschwert durch die Präformation ihrer Wahrnehmung durch Filmbilder, die es zunächst unmöglich machen, den Realitätsgrad des Gesehenen zu beurteilen. Da die Bilder zwischen dem Symbolischen und dem Imaginären verankert sind, ist es unmöglich bestimmte Bilder aus dem Wahrnehmungsapparat herauszufiltern und rational zu betrachten, obwohl man sich ihrer manipulativen Wirkung bewußt ist (nach Holert 2000, 27). Bilder sind konnektive Knotenpunkte in rhizomatischen, unhierarchischen, transkulturellen Bilduniversen, wie sich z.B. im Internet formieren. Die Bildsysteme sind nach dem Destruktionsloop in den verschiedenen Medien in Bewegung geraten. Nun sind viele Bilder neu anzuordnen. Dabei werden ganze Bildsets eine Zeit lang unsichtbar gemacht, wie z.B. Katastrophenbilder aus Filmen (z.B. Spiderman Trailer), die die Zerstörung von New York zeigen. Für den Prozess der Akkumulation von Bildern bietet der WTC Bildkomplex ein hervorragendes Beispiel. Seine metastatischen Wucherungen in verschiedenen Kontexten sind beängstigend und unüberschaubar: Die WTC Attacke, die Shattered Windows Serie: ›Schöne‹ Fotografien der WTC Ruinenkomplexe z.B. von den Magnum Fotografen, der Krieg in Afghanistan, die ›first strike‹ Bilder der sehenden Bomben, die Bomber auf den Flugzeugträgern im Sonnenlicht oder auch Galerien ›das schöne Afghanistan‹, die Milzbrand- Thematik, auf der anderen Seite die ästhetische Inszenierung von Bin Laden z.B. auf einem weissen Pferd, vor einer Bücherwand, mit Maschinengewehr. Viele dieser Bilder erweisen sich als enigmatische Entitäten, die nicht zu enträtseln sind. Sie werfen Fragen auf: Was macht Bert aus der Sesamstrasse mit Bin Laden, warum werden Bilder von vermummten Postangestellten mit Milzbrand-Viren als Ornament umrahmt? Warum wird die Atemschutzmaske sofort nach der Attacke zu einem modischen Accessoire? Einige Bilder von Ground Zero sind von erhabener ›Schönheit‹ dadurch, dass sie dem menschlichen Maßstab entschwunden zu sein scheinen. Sie wirken durch die extreme Beleuchtung und die Ameisenhaftigkeit der Retter. Die traditionellen ›Bild‹-Wissenschaften riegeln ihr Bildsystem hermetisch gegen diese alltäglichen Bilder ab. Dabei ist das ›good eye‹, der analytische Blick der Kunstwissenschaften für eine effektive Beobachtung von Bildformationen in sozialen Räumen genauso wichtig wie der ›curious look‹ (Rogoff) der Visual Cultu- URBAN COLLISIONS ral und die Berücksichtigung technischer Strukturen von Medien. Diese Kombination ermöglicht die Bildermassen in Bildclustern und -nachbarschaften anzuordnen, um sie einer Analyse zu unterziehen und sie mit kultureller Bedeutung zu versehen. Das Bild wird also nicht als feste Entität aufgefaßt. Es gibt kein grosses stilles Bild (Bolz), sondern ein immer neue Bedeutungen entwerfendes shifting image. So steht die Betrachtung der Relationen zwischen Bildern unterschiedlichster gesellschaftlicher Systeme im Mittelpunkt, die die Bilder erst zu kulturellen und sozialen Bedeutungsträgern und Generatoren von Wissen werden lassen. Ein grundlegendes Paradigma der Visual Culture (siehe Irit Rogoff 1999, 22) ist, dass Sichtbarkeit nicht mit Transparenz gleichzusetzen ist. Die unbewußte metastatische Bildproduktion des WTC Komplexes läßt Bilder vermissen, die eine kritische Auseinandersetzung mit den Ereignissen ermöglichen. Es geht dabei nicht mehr um das postmoderne Problem der Manipulation von Bildern im digitalen Zeitalter, sondern um die Politik der Sichtbarkeit. Die gezeigten Bilder verbergen keine wie auch immer geartete Wahrheit, sie sind weder mehrschichtig noch komplex, sie sind im Sinne Flussers Definition des technischen Bildes pure Oberflächen (Flusser 1990, 33). Bilder, schieben andere Bilder zur Seite, es entsteht eine Hypervisualität in der ein Bild das andere überlagert. Für die Toten der WTC Attacke gibt es nach wie keine offiziellen Bilder. Sie sind die Vermißten, die ›perished‹, die Verschwundenen, ihre toten Körper sind nicht sichtbar. Die Bemerkungen der Feuerwehrleute über ihre psychsiche Belastung aufgrund von Leichen und Körperteilenfunde will niemand hören und sehen. Daneben erzeugen die US Medien auch Bilder, die wie die ›first strike‹ Bilder aus Kabul keine mehr sind. Die permanente Beobachtung der Verschiebung der Grenze der Sichtbarkeit, soll die rätselhaften Bilder wieder in kulturelles Wissen zurückverwandeln und gleichzeitig eine Politik der selektiven Sichtbarkeit hinterfragen, im speziellen Fall z.B. Bildmacht von CNN und Al Jazeera. Die Entschlüsselung einer Politik der Sichtbarkeit, die Bilder mit Bildern zudeckt, steht im Vordergrund. Von Interesse ist also nicht das, was sich hinter den Bilder verbirgt, dies ist die falsche Fragestellung, sondern konkret welche anderen Bilder hinter die offiziell gezeigten geschoben werden, die Relation der Bilder untereinander und wie die Engführung der Bilder durch eine eigene Bildproduktion im Netz aufgebrochen werden kann. Der ganze angesprochene Bildkomplex um die Terrorattacke ist nicht von sich aus bedeutungsvoll. Die Bilder bedürfen der Vorschläge für eine symbolische Wiederbesetzung, damit die Rezipienten mit ihnen umgehen 233 können. Als Gegengewicht entstehen Bildproduktionen der Betroffenen in Manhattan, die im Internet präsentiert werden (z.B. die Website der Ausstellung: Here is New York). Diese sind als Ausweis eines ›active spectatorship‹ zu verstehen, durch ein autonomes ›Imagineering‹ entstehen Gegenbilder zu den herrschenden, die andere Perspektiven verdeutlichen. Im Fall des WTC kommunzieren die Menschen über eine eigene Bildproduktion, die im Netz verfügbar gemacht wird, um im Austausch mit anderen das schreckliche Ereignis zu verarbeiten. Die Zuschauer werden so zu Co-Produzenten von kultureller und sozialer Bedeutung. Die Betrachtung dieser Phänomene führt zur Feststellung, dass das Bewußtsein über unsere Position als ›situated viewers‹ (Rogoff 1999,22), die einer Politik der Sichtbarkeit unterliegen, die in Machtdiskurse eingebettet ist, erweckt werden muss. Die Kritik der zeitgenössischen Bildkultur muss sich mit dem Phänomen des shifting image auseinandersetzen. Die ständige Verschiebung der Grenzen der Sichtbarkeit zu verfolgen, führt zu einer Transformation der enigmatischen Bilder in kulturelles Wissen, das eine Politik der Sichtbarkeit hinterfragen kann. Diese Ausbildung von Bildkompetenz, die das Bild als Wissen und Partizipation versteht, führt zur Rückverwandlung der Hypervisualität in sozial und symbolisch bedeutungsvolle Bilder. Lit.: Holert, Tom: Imagineering. Visuelle Kultur + Politik der Sichtbarkeit. Köln 2000 Rogoff, Irit: Studying visual culture. In: Nicholas Mirzoeff (ed.): Visual culture Reader London New York 1999, S. 14-26 Flusser, Vilem: Ins Universum der technischen Bilder. Göttingen 1990 Baudrillard, Jean: Die Globalisierung hat noch nicht gewonnen. Frankfurter Rundschau 2. März 2002, S. 19 234 KONGRESS T h e W T C i m a g e c o m p l e x . A cr i t i c a l v i e w o n a c u l t u r e o f t h e s h i f t i n g i m a g e Birgit Richard I am going to concentrate on the image clusters that have appeared in on TV in film and the net since the attack on the world trade center. There are a lot of different fields of images that resulted out of the desaster. To name a few of the clusters which represent different aspects of the world trade center image complex: The moving images of the attack on TV, war in Afghanistan, the images of ground zero, the ruins of the wtc, image databases on the net, Bin laden and islamistic culture. I am going to concentrate on the images of destruction. First part of the talk will be theoretical thoughts about the cultural meaning of images, the second part goes more into details about the images and shows some film examples An image does no longer tell more than a thousand words. The sight gets worth although the images seem to offer a lot of views from different angles. Technological perfectly recorded high resolution images become enigmatic entities that are impossible to encypher. Although images show clear details they leave the spectactor speechless as the images of fighting the Taliban. Here the camera seemed to be involved directly. The image producing apparatus has become an active part of the battlefield and the mega zoom images are so close to the viewer. On the other hand there is nothing to see like on the images of the first bombings of Kabul. In the war against Afghanistan the US again created non-images. The first bombing of Kabul made people in front of their tv sets - especially in Europe - really angry at CNN transmitting the same infrared night images already known from the Gulf War. The images of bombs over Bagdad were culturally implemented into the social memory. After ten years the same green sparkles appear. War and image technologies have come to a standstill in these propaganda images. In repetition they turn into pure nothingness, green colored noise. The seeing bombs provided redundant images, it could be Bagadad again or Kabul you may not judge that by the image itself. Again images transmitted by global media technologies gave any information to be transformed into some kind of knowledge about what happens on the ground. What are we going to do with all that images? One side of the problem in reception is the preformation of the western collective memory through film imagination. People thought: This has to be film not reality, where is bruce willis? The medial prestructured gaze made it very difficult to draw a distinction between different levels of reality and virtuality, even for an eye witness. These categories of images got so mixed up that in the moment of the attack it was impossible to judge if the attack transmitted live through TV, was really happening. The other side of the problem is that after the attack spectators have to remodel their reception of action movies or better: their perception had already been remodelled in their subconsciousness. It is not possible to see action movies that show the destruction of New York without a mental feedback to the attack images. How does the reception of the highly symbolical images of the film change through medial reality loops of the desaster? These entanglement of different categories of images made it so difficult to cope with or to understand the meaning of the seen. It is important to keep Slavoj Zizeks characterization of images in mind: They are partly situated in the subconsciousness in an area between the symbolical and the imaginary. It is always difficult to get certain images out of your receptory system although you know about their possible manipulative character (Zizek cited through Holert 2000, 27). The aim of this destructive terroristic attack was to create a symbolical image that will remain in the subconsciousness of the west for a long time. The new dimension of terror is not as often told its globality, - terror was always global -, but the design of such horrible aesthetical images behind which the killing of thousands of people is hidden. It was about creating a monumental image of the destruction of a western symbol that will never leave the collective memory. This material iconoclasm lead to the unbelievable disappearance of the twin towers and thousands of human beings. It is URBAN COLLISIONS a paradox that an iconoclastic fundamentalism created one of the strongest images that the global power now has to deal and compete with. Until now the US have found no images to put against these images of destruction to eradicate that horrible event. The war against terror did not create any strong images, America´s new war and the flag were no means to deal with the symbolical attack. Photographers and cameramen partly fulfilled the mission of the terrorists because they reproduced the images of terror in real time. They transformed the terror into an aesthetic image. All these images perform the politics of visibility without telling which images are covered through others. Death and the corpses are hidden categories, whereas the architectonial destruction may become visible. The aesthetical remains of the WTC do not show any traces of the thousands of dead bodies vaporized or still there in form of body parts. There is no language or symbolical image for the dead. On the other hand the ruins of the WTC, the open wound in Manhattan, have to be plastered all over with images. This is the point that overemphasizes the basic paradigm of Visual Culture: Visibility does not equal transparency (Rogoff 1999, 22) . The unconscious metastatic production of images lacks an imagery that may be used for fueling a critical approach on the behaviour of the US and their european allies at war. It is no longer the postmodern problem of the manipulated digital image but a matter of the politics of visibility. The images shown are not complex or multi-layered, they are pure surfaces (Flusser 1990, 33) with no hidden truth behind them, only images that push aside other images. Shifting images and image neighbourhoods A shifting image moves around in the image universe and is connected to other images that build up clusters on certain topics. Since the loop of destruction went around the world the universe of images have to be reorganized. Now every image visible or invisible has to find its new place in the structure. Sets of images that were accepted for decades like the symbolically strong film images of terroristic acts or the architectonic destruction of Manhattan become invisible for a moment. Shifting images do not stay at one place. Everytime a new strong image appears it brings some movement into culturally only momentarily fixed images. A critical analysis of the shifting image does not focus on the extraodinary image by an artist. There is no singluar image as art history would like to make us believe, only image clusters and neighbourhoods. The shifting image designs new meanings with every movement, there is no standstill or eternal meaning. Images are characterized through their connectivity, they build 235 knots in a rhizomatic structure. It is important to watch the movements from one system into another and how they change their meaning by shifting e.g. from the art system to politics. Within the emerging networks images crossover between social systems, with the internet even from one culture into another. Therefore images are not to be bound to one analysing scientific discipline. Traditionally the different fields and systems of knowledge try to keep one image outside or inside their system, for example with the distinction art or everyday culture. That means for an art historian it would be blasphemic and unbelievable to let an image from the english painter William Turner (18th century) out of their system to build up a neighbourhood with some of the photographs that have been made from the shell of the shattered World Trade Center. The image clusters of ground zero, especially the more the artistic approaches of photographers (e.g from the Magnum Photogra- phers) are interesting to look at. Their photos of the smoking remains enter into a special correspondence with the images of high art. Besides a close analysis of the formal qualities it is important to show that there are relations between the images. Not to construct simple analogies, a picture of the ruins of the WTC is not regarded equal to an image painted by William Turner. This would be one of the new connective knots in the image universe that creates a new cluster that has to be interpreted as a sign how a society tries to cope with that terrible attack. The way of treating an image of horror in an artistic way aims at making it more symbolical, transforming it into a socially meaningful image. The shifting image is characterized through its global availability via the internet. The net is the place where a global image culture has concentrated its public archives. Although the destruction loop of the twin towers was originated in TV, these images were digitized 236 KONGRESS and immediately put on the net. Users could choose between countless perspectives from professional and amateur videos and photos or screenshots from the different newschannels showing the attack on the WTC live. The internet etablished itself as a premium public storage for moving and still images that may be used by anybody that has access. The whole WTC image complex is so awfull and strange that it implies a lot of questions. Why are images of postal workers with masks framed with the anthrax virus? Why did people in Manhattan wear masks even if they were far away from the smouldering smelly air from ground zero and why did they immediately made a stylish accessory out of it? Why does Bert from Sesame Street accompagny Bin Laden? The Bert and Bin Laden story The shifting image is characterized through its global availability via the internet. The net is the place where a global image culture has concentrated its public archives. Although the destruction loop of the twin tow- ers was originated in TV, these images were digitized and immediately put on the net. Users could choose between countless perspectives from professional and amateur videos and photos or screenshots from the different newschannels showing the attack on the WTC live. The internet etablished itself as a premium public storage for moving and still images that may be used by anybody that has access. The shifting image is crosscultural and intersects cultures in its digitized form over the net. A US website uses the word jihad for expressing hate against the Microsoft character Barney. Therefore the website had already been mistaken for an islamistic terrorist site although it is a hate page of an american citizen. The face of Bin Laden was also immediately integrated into western commodities cycle transforming him into a halloween mask. A shifting image moves around between cultures creating some kind of islamistic pop culture that uses images of western cultures by deframing them and adding them onto their cultural representations. The islamistic pop culture uses images for protest. To see portraits of idolized Bin Laden in a culture that is normally considerated as a totally imageless culture by the west seems strange. The posters that show Bin Laden as an islamistic hero are evidence for a popular culture that is not very differenciated yet but starts to work according to western patterns of merchandising (mailinglist: nettime 19.oct. 2001 Bin Laden Commercial Products cited from Times of India posted by Bruce Sterling). Different images of Bin Laden exist on posters, banners and also on t-shirts throughout many countries of the muslim world. The fan products include highly symbolical images like the terrorist on a white horse. He also appears surrounded by a mixture of military aeroplanes and the airline planes the terrorists flew into the world trade center. There are also posters with the burning twin towers in the background. On these image he looks like an islamistic action hero compared with images of actor Bruce Willis in Die Hard in front of collapsing buildings. From the cultural view of the west these posters are paradoxies because they are made for an iconoclastic society (see the Hadith in Islam: ›Angels do not enter a room with Figures, Images or dogs‹). In the long term the availability of images on the net may influence the way muslim societies deal with images in general (see Cinemas reopening in Kabul). Here the question is who is allowed to deal with images and allowed to look. The cinema example shows that Kabul women were excluded from the cinematic experience. Through the internet the images are able to cross cultures. The fundamentalists immediately have had access to images of the burning twin towers to use them for their propaganda purposes. Therefore it is quite clear that digital infowar is also fought with images (term infowar see Ars electronica 1998). Images do not have to be made by one culture itself they are there for use. After they have been picked from the net they may be materialized in a printed form and reproduced for others and sold. The availability of global images for every cultures means that there is a constant production of new meanings when images do their cross-cultural shift. The best example for this new culture of shifting image is URBAN COLLISIONS the one that appeared first on the mailinglist for netculture and politics called nettime (www.nettime.org). It showed pro BinLaden protesters carrying Bin Laden posters in Bangladesh and Pakistan. This poster was a combination of images downloaded from the net. One of the images on the poster showed Bin Laden with the character Bert from Sesame Street. The image originated from a hate page called ›Evil Bert‹, where an american guy Dino Ignacio from San Francisco put Bert in companionship with dictators and terrorists, all the evil enemies to western civilisation. The people who printed the poster got this image from the Ignacios Website. First it was discussed on the mailinglist as an act of manipulation of the western media. The posting from: Diana Ozon <ozon@desk.nl> Date: Wed, 10 Oct 2001 20:59:41 +0200 wanted to prove that it was not manipulated. What stood against an act of digital manipulation were different photos from different agencies, from different locations in Bangladesh and Pakistan that showed the same poster. The next suggestion to understand the process that lead the Jim Henson puppet Bert on that islamistic poster and let him become brother to the terrorist included some cultural prejudices of a better developped western media competence: People who made the poster were too stupid to download and cut and paste Bert out of the picture or they did not notice the presence of the evil western character. But what if Bert is also known as a figure for children in muslim culture? A posting on nettime talked about the adoption of Bert into muslim culture in London where there are images of Bert with a prayer cap (nettime posting from Hari Kunzru 11. October 2001). On american hate pages against Bin Laden there are other variations of the poster showing bert on to right and Microsoft` Barney on the left to Bin Laden. So the Bert and Bin laden connection bounced back and forth between the cultures This case shows the necessity of developping a bundle of questions examining the field of vision critically. The culture of shifting image is based on uncertainties about the meaning of the singular image. One has to take a close look on image neighbourhoods and clusters to unveil the different cultural discourses that run and transport these images. Researchers have to ask questions from different cultural perspectives. The important thing is that a critical spectatorship should take a ›curious‹ look from the angle of the foreign culture to understand the momentary status of the nomadic image. You ain`t see nothing yet, but maybe later: A critical focus on shifting images The example of Bert and Bin Laden shows that it is impossible to keep an image in one culture. 237 A critical culture of shifting image may ask for ways to transfer these images that say nothing into information. An image has to be recognized and reconquered as a form of cultural knowledge and a means of participation. Viewers have to get the ability to contextualize the image as an active spectator. Cultural competence would be expressed through a tuning of the examining look. The aim is not find out what is the truth behind an image, but to ask which images are made invisible by others. The image clusters described have to be reframed and put into a critical discourse about how the images are used to produce political and cultural meaning. This is to enable a critical and the non-hegenomic look on the whole political and social complex that infiltrates the field of vision. The image galleries of the wtc attack on the web do not intend to provoke a critical or curious gaze originally. The whole complex of images related to the attack does not say anything by itself. So it has to be filled with proposals for symbolical meaning to allow people to work with the images. As an active spectators they should come up to the point of an autonomous imagineering against economical and political interests. It is amazing that in the case of the WTC attack people already found a way to deal with the event through their own image production as to be seen on the net. They already transformed the images and individualized them for their purpose and showed them to the public for discussing them. The recipients have to be trained as a co-producers of cultural meaning. As situated viewers they have to repopulate space through recognizing its constitutive racial and sexual obstacles (Rogoff according Henri Lefebvre: The Production of Space 1991, 1999,22). Rogoff describes space as constituted out of circulating capital and that the obstacles never allow us to actually see what is out there. But it is impossible to see what is behind an image, this is the wrong question, the precise question is what are the other images behind the one that is visible. One scientific approach would be to watch and encode the politics of visibility that denies the transparency of events because they are embedded into discourses of power. Images cover other images. Censorship is no longer the basic strategy to prevent specific images to get visible. Now an overvisibility of a controlled imagery causes an information overload that chokes questions for the other possible images. The critique of the current image culture has to refer to this kind of shifting image. The constant process of moving the boundaries of visibility should be followed to transform these enigmatic images into cultural knowledge that may question the politics of visibility. 238 KONGRESS aims in film and why does this happen? Has it something to do to reject some signifiers of urbanity? Follow the Movements within in the Imagecluster Image Clusters prestructure our perception and cultural reception. With the help of some film examples i am now going to show how the image neighbourhoods work, what they tell about our imagination. It is often heard that action and catastrophe movies were the anticipation of the attack event and that the terrorists knew all these films and planned their symbolical attack on the twin towers after studying this part of the western culture. Every spectator around the world that has medially eye-witnessed the attack on the world trade center is no longer able to watch the destruction of important Manhattan buildings like WTC or the Empire State Building in a film without subconsciously recalling images of the attack. So the sentence nothing will be the same after 911 is especially valid for our visual perception. I am going to concentrate on how hollywood action movies (Armageddon and Godzilla) show the attack on urbanism, taking the destruction of Manhattan as an example. Always typical symbols of the City of New York are destroyed, yellow cabs and the nypd cars often fly through the air and typical building are attacked. The questions is which Manhattan buildings are the favorite The invisible WTC images: Spiderman 2002 Trailer and Poster for the Spiderman film were immediately removed after the attack by Sony Corporation. It was very difficult to get the trailer on the net. These images have become hackers warez, forbidden, obscene stuff. Only the net as the biggest image archive makes it possible to discover and recombine image clusters and to be a storage for unwanted images. The trailer shows a robbery in Manhattan and the gangsters try to flee with a helicopter that stands waiting on a roof. The helicopter takes off and there seems to be a hindrance and there is a kind of a stop where money falls out of a purse of the gangsters and flies through the air. Then the journey of the gangsters seems to be continued but suddenly the helicopter is trapped and not able to move. Then the camera zooms out from a close-up of a gangster and the helicopter door to a distance view: The helicopter is glued to the net Spiderman has spunn between the two towers of the WTC and it sticks there like a fly. The camera zooms more into the distance with the sunset behind the towers you see the net and a small spot with represents the helicopter. The trailer finishes off with some animated scenes: Spiderman appears and in his facette insectlike eyes you see the reflection of the towers. This was also meant to be the poster for advertising the film. The corporation decided to make these images invisible to not offend people. This kind of politics of visibility happens in the name of profit. It is not up to the spectator to decide if she/he wants to see that. The same thing happened with the computer game Microsoft Flight Simulator where it was possible to fly around the WTC with a Boeing and for a short time there was the rumour that the terrorists trained themselves with that game. In the next version the twin towers will have disappeared. Godzilla In the intro for Godzilla New York is as often characterized as The city that never sleeps. It begins with a view from new jersey or brooklyn on the twin towers which are marked by lightning that strikes into the antenna announcing something terrible will happen to the city. Godzilla walks throught Buildings like the formerly PanAm, now Met life building. The view through the building ressembles Godzillas body shape. In the most important action scenes where the top of the Chrysler Building falls off because it is hit by friend- URBAN COLLISIONS ly fire of the war helicopters that try to hunt down godzilla. Because it is hit by a missile it explodes and then the art deco tip falls off to the right side in slow motion and smashes onto the ground. The Flatiron building is also destroyed by the helicopters not by godzilla. These pilots seem to be unaware of the cultural destruction they cause. For them it does not matter if Chrysler collapses. Except these attacks on identifiable buildings in the hunt through canyons of the city Manhattan remains an unspecified space, with lighted windows und high buildings because to keep up the pace of action. Godzilla is an archaic monster that attacks modern urbanity but it is not him that destroyed the symbol of cultural heritage. This is done by some stupid male warriors. Armaggedon A worldwide destruction through asteroids especially the small ones hitting Paris and New York are interesting to look at. New York represents the modern metropolis and Paris the old european heritage, culturally marked city. The film begins with the view on Manhattan from the Brooklyn Bridge Again the Chrysler Building is hit by destruction. The significant top with the art deco ornaments falls off and hits the street with the tip into the ground. Parts like the ornament figures and a corinth capitel also smash when they hit the ground. This is contrapunctured by the destruction of Paris. Here parts of Notre Dame are shown, the famous chimeres of the gothic cathedral are torn off and the aera besides Arc de triomphe, the Champs Elysees, are destroyed in such a way that it looks like ground zero. But the most disturbing scene in Armageddon is when the camera shows a view from the air from midtown: The WTC stands there burning and the top of the north tower is cut off. With the knowledge of the attack you realize that it may be that in film the north tower is destroyed exactly at the level where the first plane hit. Oliver Lotz: Babylon Last example shows a piece of media art, a part of a work in progress project of one of our students, who works obsessively with images and sounds of the desaster. he has collected all accessible material from tv and radio station concerning the attack. He tries to deconstruct the media images that went around the world by putting some simple digital effect over the images to concentrate more on the sound of 239 the commentaries on the horrific event (Sorry only german radio and tvs stations). He adds as a supplementary sound a poem read by the german actor klaus kinski that says: i tell you: love your neighbour like your yourself. This found footage low tech approach aims at erasing the visual memory of the media images to make a new reception possible. To free the images and to give them back their intimacy is done through digital filters. Their opacity lowers the transparency of the original images that were no way to enable the spectators to cope with the event. It shows a simple approach to demystify the images and to break the magic loop of these images in our head. Movie Attacks on Manhattan Looking at the films made the momentarily confusion between the different levels of reception more clear. Our brain does not trust our perception, we are mistrusting our own eyes, that say that is was no simulation and no film. The difficult distinction between reality, media transmitted live events and medial reality and simulation of reality in film was adressed in the very brief analysis. In Film cities are destroyed to show absolute chaos. With the buildings and traffic especially the freedom of movement and mobility are attacked. As said before: Yellow cabs and NYPD Cars and the buildings are the markers for New York and a western urbanism. When cars are hit and fly through the air then it is clear that a society fixed on vehicle movement is seriously disturbed. When buildings loose their solidness as marked spaces between standstill and movement, their firm entities are softed and they block the inner city movements: their rubble becomes hindrances and they are lost as signs of cultural value. All these images show the vulnerability of these urban structures. Chrysler is the favorite Manhattan building to be destroyed in contemporary film before that it was the Em- 240 KONGRESS pire State Building. Destruction in film seems to go stronger for the historically marked buildings. They have to signify cultural and historical value. It is astonishing that the targets in Manhattan for example the skyscrapers have that historical touch, like the Art deco chrysler Building. In Armageddon the european values of the old world and the transfer of these values in historical New York buildings are shown in contrast to legitimate the mission of the US team around bruce willis to save the world from the strike of the mega asteroid. So old cultural values are shattered on the ground therefore the wtc is not shown often because it signifies something else: the present. The WTC is not the favorite target in those action movies that have the topic of destruction of modern civilisation although it could have been their most symbolical building. This does not happen except in armageddon. Perhaps it to near to urban realities and culture. The WTC is connected with the best of western civilisation so therefore there are only two examples of its destruction, spiderman as a cartoon character uses the building as its ally for dealing with the evil gangsters. The important thing is that a critical spectatorship should take a ›curious‹ look to understand the momentary status of the nomadic image. This kind of spectatorship implies that it is the user who may decide if she/he wants to see an image or not, like the spiderman trailer. It is their turn to question the political or corporate power over the images when these institutions want to overtake the decision whether certain images are good or not. Active spectators have already acted and put the invisible images back into the image clusters by making them avaible over the net. People trained as critical spectators have to decide that by themselves with the help of alternative images of the arts the net and film. This will help to destroy the thesis that there is a direct channel from media realities like films and game to material reality. It is all about perception and not acting. Bibliography Tom Holert (Hg.) : Imagineering. Visuelle Kultur + Politik der Sichtbarkeit, Köln 2000 Irit Rogoff: Studying visual culture. In: Nicholas Mirzoeff: Visual culture reader 1999 Flusser Vilem: Ins Universum der technischen Bilder, Göttingen 1990 Stocker, Gerfried/Schöpf, Christine (eds.): Infowar. Ars Electronica 1998 Wien New York 1998 Prof. Dr. Birgit Richard is Professor for New Media at the Goethe University Frankfurt. URBAN COLLISIONS 241 M e d i a s c r a p i n g : M e d i e n k u n s t u n d d i e H o c h h ä u s e r N e w Yorks M e d i a s c r a p i n g : M e d i a - A r t a n d t h e S k y s c r a p e r s o f N e w York Jutt a Z a r e m b a Hochhäuser sind Kristallisationspunkte unterschiedlicher Mythen: Bereits die ersten Hochhaus-Architekten beschwörten die vergangene Größe von Pyramiden, Tempeln oder Palästen herauf. Als Reaktion darauf werden warnende Stimmen laut, die Hochhäuser mit dem unheilvollen Turmbau zu Babel in Verbindung bringen. Hochhäuser sind zudem in den Kontext zentraler amerikanischer Mythen eingebettet: Einerseits in die ruhmreichen Pioniertaten der Erschließung von immer neuem Boden, und andererseits in die antiurbane Ächtung von Großstadt als der Stätte von Sünde und Größenwahn. Hochhäuser sind daher geprägt von einer Struktur der Gegensatzpaare, in denen Utopie auf Destruktion und Natur auf Technik trifft. Diese Struktur folgt der inneren Logik der Paradoxie, derzufolge jeder Aspekt der Betrachtung gleichzeitig auf sein Gegenteil verweist. Doch gerade die paradoxale Struktur, die allen Hochhäusern eigen ist, findet bei Architekten, Journalisten u.a. kaum Erwähnung. Sichtbarkeit nimmt die Paradoxie der Hochhäuser dagegen in bestimmten Medienkunst-Werken an, die mit filmischen Codes spielen und hybride Bilder von New Yorks Skyscrapern präsentieren. Am Beispiel eines Videoclips und zweier Netzkunst-Arbeiten über New York zeigen sich diverse Hochhaus-Paradoxien, die schließlich auch für die Debatte um das World Trade Center von Bedeutung sind. ›What the American culture was admired for was not its culture but the absense of it.‹ Thomas van Leeuwen In America, the absense of culture prooved to be a good basis for typical American inventions. So in 1852, Otis invented the elevator which in reverse lead to the invention and construction of skyscrapers in Chicago and New York. Even in the early days of the American skyscrapers, architects like Louis Sullivan or Charles Morgan were very much inspired by the past. They tried to achieve the timelessness and the magnitude of great old buildings like churches, temples, palaces a.s.o. So from their beginning, skyscrapers bear the myth of eternity and the supernatural. Likewise, a comparison to the myth of the Tower of Babel was made, with humans trying to reach heaven but failing to built a bridge to infinity. In addition, fundamental American myths influence the building of skyscrapers. First we have the myth of agriculture, imagining an extremly wide country where brave pioneers are seeking for new land (this myth serves as the basis for the Western-movie). Then we have the corresponding anti-urban myth, rejecting a big city like New York as a place of sin and corruption. Accordingly, the vertical structures of skyscrapers become symbols for a sudden rise of a dirty business in a dangerous city (this myth inspires the Gangster-movie). When we look at these myths, we notice a double bind: that of utopia and destruction as well as the double bind of technique and nature. This takes us to the central point: skyscrapers bear an inner logic, and this is the logic of the paradox. A paradox is implying that any aspect does also point to its opposite. In the context of skyscrapers, the paradox shows that any statement on a skyscrapers´ function, appeal a.s.o. does have a correlating opponent. For example, the spirit and glamour of a skyscraper is grounded on mass production and profit orientation. Or the feeling of pride about a skyscrapers´ maximum size bears the fear for collapse. Strikingly, the inner paradoxes of skyscrapers are rarely mentioned by architects, journalists or others. That is why I want to have a deeper look now on the different paradoxes of skyscrapers as well as on the recent events in New York later on. For a demonstration, I chose one videoclip and three netart-works showing 242 KONGRESS Manhattans´ skyscrapers. These four pieces of mediaart play with cinematic codes and present hybrid images of skyscrapers that reveal their multiple paradoxes. Alex Gopher: THE CHILD In 1999, the videoclip THE CHILD is released. The music is arranged by Alex Gopher, who sampled the singing of the jazz-legend Billie Holliday. A The French graphic designer Antoine Bardout-Jacquet transferred it into the visual and animated the city of New York, where all its traffic and people consist of letters. The plot of THE CHILD is very simple: a pregnant woman and her husband have to reach a hospital and take a speedy taxi trip through New York. THE CHILDs three-dimensional graphics present a new experience within the well-known. Therefore, it is interesting to see how the digital video THE CHILD changes our cinematic perception and plays with the connotations of skyscrapers. The clip starts with an establishing shot from above, flying from the sky towards the gloomy skyline of Manhattan, a shot we have seen a million times before in films and TV-series. Starting a journey into New York by entering the golden skyline of Manhattan is an urban clischee. Like no other city, New York is characterized by its skyline as a symbol of New Yorks everlasting energy (›the city that never sleeps‹). The skyline of Manhattan serves as the most famous signiture of a proud and wealthy America, it has become a kind of ›national trademark‹. In the American ›land of glory‹, New Yorks´ skyline was described as a vertical Jerusalem out of pure gold, offering asylum and a million opportunities. This ›praised city‹ also has an entrance door which is always opened: that is the magic skyline, approached from the water. So as THE CHILD demonstrates, Manhattan`s skyline serves as the glamourous front and the urban face of New York. From afar, this skyline is an overwhelming and yet clear ensemble. It seems to be a static location. Only a few unique skyscrapers spread out as fixingpoints for our orientation. Therefore, the remote skyline of Manhattan can be called a closed system of signs. But when we move closer into the city, orientation is turned into confusion. Advancing the different shapes and levels of skyscrapers, it gets difficult to keep our orientation. At this point, the cinematic setting of THE CHILD switches into the graphic texture. We realize that New York is not only a digital city, but also completely consisting of letters. These letters are not easy to be read: sometimes they overlap or are shown from their reverse side. In addition, the letters follow the construction of each building. Only for a short moment, we are able to read words like ›building‹, ›block‹, ›lift‹ or ›window‹. Those simple slogans point at the mere function of architecture. As well, the video reveals the construction of the urban texture. However, THE CHILD is not a semiotical ›city as text‹. It is not a metaphor of a city having a language of its own rules and codes. Instead, THE CHILD is a literal index of Manhattan, transforming the closed system of signs into a transparent index. This index looks like a users´ manual of Manhattan or like a huge 3D-book. So, THE CHILD unfolds an important paradox of skyscrapers: the contrast between the remote and the close reception. The remote skyline of Manhattan looks like a fixed pattern, spreading out urban authority. From the distance, we are able to see the skyline as an arrangement of formal abstraction. But the closer we come, the more we are confronted with the plain material. The skyscrapers appear more massive, different levels of information overlap and some form of confusion is starting. THE CHILD combines this with a vital approach. It presents a highly dynamic New York, offering two technical tools for moving around: the helicopter and the car. The helicopter-flight from above is like a trip between digital mountains. It allows extreme views into narrow streets that look like deep and dark canyons. Here THE CHILD keeps being playful: we watch New Yorks´ extreme spaces while we try to read its huge letter-buildings. The trip with the taxi leads us down to the feet of skyscrapers. At ground level, endless rows of skyscrapers are causing narrow and crowded streets. In THE CHILD, Manhattan´s skyscrapers nearly all have the same shape. Even though they have different colours, they basically form the limits of New Yorks´ streets and URBAN COLLISIONS traffic jam. We get the impression, that living in a city of skyscrapers means having trouble with the traffic. The taxi-trip shows us an urban life that is much faster. Being involved into troubles, the speedy taxi-drive gives us the impression that all skyscrapers are big obstacles in our way. So the skyscrapers´ paradox of the remote and the close reception becomes more extreme. Looking from above, we are very touched by the skyscrapers´ power and multitude of shapes. We are offered an urban vertigo of height as well as an insight into hidden spheres. Changing perspectives give an inspiring view into the cluster of Manhattan. Down in the streets, this visionary dimension gets lost. We are no longer able to see the magnificent top of the skyscrapers. Instead, we see their bottoms which nearly all look alike. We realize, that skyscrapers are not built for human measures. They are overtowering our sight and get limiting urban buildings, making our trip through the traffic more dangerous. So down on the streets, skyscrapers become an urban reality which merely produces traffic. Finally, THE CHILD nearly ends like it has begun. The helicopter-flight starts again, and we can read at least a few names of skyscrapers, such as ›Rockefeller-Center‹ or ›Four-Seasons Hotel‹. From above, we experience the volume and the density of Manhattan´s skyscrapers. In addition, this setting is also transparent and consisting of graphical letters, so that we notice the artifical shape of Manhattan. At that point, THE CHILD reveals another paradox: The extreme density of Manhattan´s skyscrapers looks natural given, but this setting is absolutely artificial. Manhattan used an artifical shortening of urban space to build its skyscrapers on. The blockbusters in the central business district of Lower Manhattan form an extreme artifical density, giving the impression that New York lies in a country which is running short of land. According to the American myth of agriculture, cheap land has to be developed in a totally wide country. Then the chosen land undergoes an artificial shorting, which is combined with an extreme concentration of high rise buildings. Therefore, Manhattan´s shape is less the result of geographical conditions rather than of economical speculation. To all these paradoxes, THE CHILD is hinting with a sense of humour and easyness that is hard to find within the context of skyscrapers. Brian McGrath: MANHATTAN TIMEFORMATIONS In 2000, the architect Brian McGrath and the designer Mark Watkins present the netart project MANHATTAN TIMEFORMATIONS, curated by the 243 Skyscraper Museum of New York. MANHATTAN TIMEFORMATIONS uses maps and animations to visualize the history of New Yorks skyscrapers. The data of about 700 of New Yorks´ largest skyscrapers are transferred into a computer model presenting computer-animated maps of Midtown and Downtown Manhattan. MANHATTAN TIMEFORMATIONS combines urban layers like landfill, infrastructure a.s.o. with a time-line of New Yorks skyscraper development. So we can relate the over one-hundred years of Manhattans evolution to the booms and the flops of real estate speculation. Besides, we can watch each layer of information seperately or just stroll through Manhattan from different perspectives. The hybrid computer-artwork MANHATTAN TIMEFORMATIONS wants to show the history of Manhattan´s economic struggle and its consequences for the city. By comparing Manhattan´s complex urban cluster with each single layer that builds it, the hidden processes of New York become more transparent. Only a few comments are offered in the short texts that accompany the main levels. For example, on the level ›Manhattan Timetable‹, some cynical comments can be found about the different periods of skyscrapers. So the skyscrapers built after the Second World War are called ›Airconditioned Nightmare‹, characterizing the bad style of skyscrapers caused by the recession. The decade starting in the mid-sixties is called ›Men in the Grey Flannel Suit‹. In this time up to the seventies, New York was a city on the rise with a sudden boom of skyscrapers. So ›Men in the 244 KONGRESS Grey Flannel Suit‹ ressemble the men from the Port Authorities in New York who built the World Trade Center. They had a strong confidence in High Rise Buildings and gave out the slogan ›bigger is better‹or ›size matters‹. The building-period in the eighties is called ›Bonfire of the Vanities‹, which seems to be a comment on the pure celebration character of some of the postmodern skyscrapers. Finally, the recent plannings from 1999 up to the year 2005 are called ›Irrational Exurberance‹, pointing at New Yorks uncompromising struggle for urban height and international dominance. MANHATTAN TIMEFORMATIONS confronts us with a skyscrapers´ general approach for profit which did not change during the decades. The computer-project is presenting facts we either take as normal or prefer to ignore. So, with all those maps and comments, MANHATTAN TIMEFORMATIONS reveals an inner paradox of skyscrapers. This paradox deals with the gap between the obvious and the overseen. Although the skyscrapers of New York are called ›cathedrals of commerce‹, their economical forces seem to melt into a kind of ›natural given history‹. Speculation is regarded as a normal effect within the context of skyscrapers. So we know about the high rate of speculation and maximum profit, but in everyday life we meet an act of forgetting about these facts. In addition, we are often not aware of the manipulation on spaces and objects that surrounding us everyday. So in everyday life, the historical and political circumstances of each period of skyscrapers are rarely put into account. Close to these observations, a second paradox occurs: There is always a certain changing public behaviour towards skyscrapers, although the economical patterns remain the same. This public behaviour is always starting with complaints about the economical aspects of a skyscraper. So in the time of its construction and opening, strong complaints about the appearance, the costs and the profit of a skyscraper can be heard. This is followed by the acceptance of a skyscraper, in the time when the public is getting used to its shape and function. The acceptance is growing stronger, when the building managed to establish an urban prestige. The last step within the public process is reserved for only a ›happy few‹: now the skyscraper serves as a symbol of the city and is praised for its spirit and uniqueness. Sometimes, this ends in admiration, accompanied by a complete silence on the economical side. So, paradoxically, once a skyscraper has become a star that enriches his neighbourhood and the whole city, the historical and economical facts are no longer taken into account. MANHATTAN TIMEFORMATIONS final level of the ›perspectival fly-through‹ pays tribute and the size of a skyscrapers´ size, which functions as a basic attribute. Therefore, we can either move step by step or fly in a speedy loop through big 3D-models of skyscrapers, becoming transparent. So, in MANHATTAN TIMEFORMATIONS, the art of mapping the urban meets the adventure of a virtual voyage through New York. Bill McGrath comments on his piece of art: ›Following Gilles Deleuze and Friederich Nietzsche, I believe that ìt is never at the beginning that something new, a new art, is able to reveal its essence. What it is from the outset it can reveal only after a detour in its evolution. Manhattan Timeformations is such a detour in the evolution of computer modeling and urban representation.‹ Wolfgang Staehle: EMPIRE 24/7 + Andy Warhol: EMPIRE In 2000, the pioneer of netart, Wolfgang Staehle, shows his installation and internet project EMPIRE 24/7. Staehle presents a live image of the upper part of the Empire State Building, screened by a webcam out of his bureau in Manhattan. ›24/7‹ indicates that 24 hours each day live webcam-pictures are transmitted. So in EMPIRE 24/7, the technological means are reduced to the minimum of a webcam, whose pictures are put into the context of art. EMPIRE 24/7 is an homage to Andy Warhols black-andwhite-film EMPIRE from 1964. Warhol´s outsized film has a screening time of nearly 9 hours, presenting the upper half of the Empire State Building. Without any cut and sound, Warhol´s film shows the skyscraper from sunset until dawn. Although the artworks of Warhol and of Staehle both present the Empire State Building, they, however, reveal different paradoxes of skyscrapers. Since Warhol uses extreme time extension, the film gives an impression of the massive character of the Empire State Building. At the same time, the cinematic tour de force of 9 hours screening time can get nerveracking. The audience can become exhausted or annoid URBAN COLLISIONS and leave the cinema. With this all-mighty presence of the Empire State Building on a big screen, Warhol demonstrates the skyscrapers´ paradox of the tension between fascination and pain. Skyscrapers like the Empire State Building have a spirit of eternity which is combined with creative energy. It is a unique point of urban reference, with its top looking exactly the same from all directions. This strong appeal makes it function as a status symbol and as an eyecatcher of a powerful city. But this urban authority produces measures that are superhuman. It always favours the oversize and the outrageous. This focus on the excess might be penetrating, because there is little chance to escape its urban dominance. Warhol presents the Empire State Building as well as a sculpture of light. The natural light of sunset and dawn joins the artificial lightening of switching on and off the electric lights in the skyscraper. In addition, Warhol stresses the contrast of light and darkness by using a high sensitive film-material. In 1964, the screening year of the film, the Empire State Building still was the world´s tallest building. The movie EMPIRE presents the great icon of New York like a star. Warhol pays tribute to the aura of the Empire State Building and shows its magnificent upper part. With his static camera, Warhol frames a fallen Diva, an erratic thing with a symbolic appeal. Here we come to an important paradox: The unique aura of a skyscraper needs to be accompanied by an act of declaration. In order to put forth the aura or spirit of a skyscraper, a certain glamour must be added. An act of declaration is necessary to increase the human imagination. Therefore, a famous movie like King Kong or a famous artist like Andy Warhol has to put the skyscraper into a context of intense imagination. They have to claim that a certain skyscraper owns a unique aura. This works perfectly well with skyscrapers, because their height, appeal and power have a strong influence on human desires. At this point, we realize to what degree a skyscraper can be uploaded with meaning. It can become an urban icon, enableling a strong identification with the city. So, it is no wonder that in the present days after the terrorist attack, Warhol´s EMPIRE enjoys a revival: in New York as well as in other cities like Berlin the movie is shown, because people want to see pictures from skyscrapers loaded with an aura that will not be destroyed. Wolfgang Staehles net-project also puts the Empire State Building into the context of a sculpture, shown on a big screen at the exibition. EMPIRE 245 24/7 looks like a coloured sculpture within changing moods of light, supported by the global access of the internet. By that, the Empire State Building becomes a instant work of electronic architecture, based on endless or undefinite time. But of course the visual display of EMPIRE 24/7 totally depends on the access of the internet. Whenever the net access is interrupted, we watch big dropouts on the transmitted images. Sometimes the transmission breaks down completely and netart is vanishing. This unstable structure embodies the actual paradox of skyscrapers: They serve as an impressing monument we can watch whenever we like, but their oversize and dependence on technology keeps them fundamentally fragile. The speed of changes and the global network create a system that is much more vulnerable. Every skyscraper includes this conflict: the joy about the superhuman fusion of high tech and art is always accompanied by the fear of collapse and desaster. Wolfgang Staehle: 2001 The next artwork of Staehle is called ›2001‹ and leads us into the center of the present desaster of skyscrapers. We come to the first artwork that was affected by the terrorist attack on the World Trade Center. Five days before September 11th, Staehle starts his internet installation entitled ›2001‹ in the Postmasters Gallery in New York. On three opposed large screens, live webcam images of three different monuments are presented: A medieval monastry in Bavaria, the TV-Tower of Berlin and the skyline of Lower Manhattan. Staehle uses the internet as a data pipeline to synchronize three different places, compressing it in time and space. For this, Staehle choses seemingly static and stable monuments. His installation should offer a meditative piece of art in contrast to the information overload in the internet. So instead of using the internet as an information source, the huge webcam pictures of ›2001‹ should really affect their audience. Based on Martin Heideggers´ thoughts of the nature of modern society, Staehle explores the implications of 246 KONGRESS net-connectivity and at the same time transcends technology. The intent is to stream an unedited reality and to evoke the idea of landscape painting with recent technical tools. Showing the monumental skyline of Manhattan, two webcams are combined in two large screens. The audience faces an impressive panorama of Manhattan with slow changes of natural light. This Manhattan scene is composed like a landscape painting, where New Yorks´ friendly skyline is framed by the peaceful East River and nice old dockland-buildings. A feeling of smoothness arises from the slowly passing boats or the pleasent dawns and sunsets. Five days after the opening of the exhibition, on the morning of September 11th, Staehle watches the airplane attack from the roof of his apartment and immediately calls the Postmasters Gallery to turn on all the webcams of his installation. So the curator of Postmasters as well as some visitors see the attack and the collapse of the World Trade Center through the eyes of the live webcams. The curator Magdalena Sawon comments: ›Tuesday morning it looked like our world ended as the projection captured all stages of the catastrophe. Now, the smoke has settled and it´s back to the transformed skyline with a disorientating gap where the towers stood before. To my knowlegde, Staehles piece is the only artwork for which not only the context but also the content was affected directly by the attack on the World Trade Center.‹ So Staehle´s webcam-art suddenly loses all its contemplation and unwillingly gets a witness of a tragedy. It becomes a testament of destruction. This shocking event is even stressed by the big size of Staehles presentation, therefore the artist Douglas Kelly comments after his visit at Postmasters Gallery: ›Some museums with multiple broadband connections should get this piece set up immediately, it is monumental. And it was recorded, too.‹ Until now, no other gallery or museum showed Staehles installation ›2001‹. But like numerous other artists, Staehle is posting images of the attack on the internet. He choses a series of still pictures of his installation, so that at least some images leave the gallery context. Due to the aspect of contemplation, the stills show beautiful images, but this time loaded with sublime terror. Staehle´s beautiful and yet frightening still-pictures look like panorama-paintings, a mass-medium of the eighteenth century. Both share the same topic: the presentation of war and destruction. The linkage of Staehles webcam-art with the collapse of the World Trade Center opens up many debates on art as well as on skyscrapers. The fact, that electronic art is far beyond the artists´ control equals the fact that skyscrapers are far beyond full control or protection. Caused by the terrorist attack, the role of Staehles art changes from contemplation into testimony. The intention of an unedited and unaltered reality of the art-piece is cut and modified by terrorists. Also caused by the terrorist attacks, the public opinion on skyscrapers is changing from affirmation into warning. The recent discussion on skyscrapers rejects the previously accepted slogan ›size matters‹, which now is accociated with giantism and megalomania. WTC: So let us finally have a closer look on the events around the World Trade Center. The World Trade Center was a complex of seven buildings with the Tower One and Two rising at the heart of the complex, finally opened in 1973. Following a public relation campaign, the Twin Towers were constructed as the world´s tallest buildings. At the opening of the Twin Towers, their architect Yamasaki gave out his marketing-strategy: ›World trade means world peace. Therefore the World Trade Center in New York means something we all need and that is important for us all: world peace.‹ But Yamasaki´s act of declaration did not set forth human imagination, and the Twin Towers were not at all regarded as spiritual icons. Instead, the opening of the Twin Towers faced the usual public behaviour of a broad rejection. Focusing on the high degree of speculation, the extreme oversize of the Twin Towers was condemned. Their presense dramatically changed the scale URBAN COLLISIONS of Manhattan´s skyline. In addition, their ›hollow-tube‹construction was considered as an uninspired copy of Mies van der Rohe´s International Style, and the Twin Towers were even called ›slim gravestones‹. Then during the eighties, when the World Trade Center was more and more representing Americas strong economy, the Twin Towers became a national sign of prestige. This lead to the building of an amount of other tall skyscrapers in Manhattan, so the visual dominance of the Twin Towers was reduced. This broad public acceptance of the Twin Towers grew even stronger after the bombing attack at the bottom of the skyscraper in 1993. On September 11th, all seven buildings of the World Trade Center collapsed at least partially after the terrorist attack. As an effect of this tragic event, the vanishing Twin Towers are not only admired, but also glorified by the public. In the times of this national trauma, the Twin Towers have become icons with a maximum symbolic uploading. For example, the architect Peter Eisenman sees the Twin Towers as a symbol far beyond architecture. Eisenman votes for the sudden rebuilding of the skyscrapers, so that Manhattan could get an even stronger symbol of New Yorks´ uncompromising will and unbroken vitality. There seems to be a kind of hysteria to rebuilt the World Trade Center as quickly as possible. A huge debate on the future of New Yorks´ tragic icons is still going on. The patriots like New Yorks´ former major Guliani prefer the rebuilding of the Twin Towers as a memorial, built out of the ruins of the collapsed towers. The developers of the New Economy prefer the sudden construction of four new towers in half size of the Twin Towers, trying to combine profit with safety. But whatever decisions will be made on the rebuilding of the Twin Towers, we have to recognize that none of Americas iconic structures can really be protected from terrorist attacks. We have to be aware of the skyscrapers´ double bind of High Tech and nature which leads to the threat of the destruction of both. So already in 1928, the constructor of the Empire State Building, William Starrett, wrote: ›Building skyscrapers is the nearest peace-time equivalent of war. The analogy to war is the strife against the elements.‹ Therefore, any discussion on skyscrapers should always be aware of the multiple paradoxes they obviously include. In my opinion, there is rather a time now for modesty to the forthcoming developments and for asking 247 questions rather than giving hasty answers. Once again, it is Rem Koolhaas who raises important questions. In general, he points out that the skyscraper is the only type of building that managed its leap into the 21st century. At least in the Asian and African continent, where people are living in urban micro-systems which are far less organized, skyscrapers are an ideal form for flexible and vital living conditions. In contrast to that, Koolhaas considers New York a victorian invention that had boomed during the 19th century. Therefore it has got very fixed structures and an outdated technology like the transporting system or the subway. Considering these fixed urban structures as well as old fashioned ideas of urban planning, Koolhaas raises the question, if skyscrapers are still up-to-date for Europe and the USA. References: Alex Gopher: THE CHILD http://www.duran-duboi.com Brian McGrath: MANHATTAN TIMEFORMATIONS http//www.skyscrapers.org/timeformations Wolfgang Staehle: EMPIRE 24/7 bbs.thing.net Wolfgang Staehle: 2001 http://www.postmastersart.com/ archive/staehle/_window.html Jutta Zaremba is media theorist teaching at Goethe University Frankfurt. 249 Register Index 250 TITELVERZEICHNIS 31 82 44 30 166 93 160 212 48 #!%@*? #001 #z 10 10350ste Nacht 21 220V 242.pilots 8 Fragments De Mon Actualite 133 98.3 KHz (Bridge at Electrical Storm) 76 135 93 46 169 126 80 47 208 35 30 51 130 219 97 66 214 94 58 172 132 37 45 161 95 88 A A Bunny Rabbit A Message from Our Sponsor A Strange Mourning a.k.a. A.N.A.B.U.Z.E. Aaeon Abfahrt G.P. 1 cap bon - tunis About a Theological Situation in the Society of Spectacle achte Tag der Schöpfung, Der ACHTUNG - die Achtung Afterwords Alpraum Amerika Amorphoscapes Angel Annotations antiEsoth Eric Ashes to Ashes: the Art of Rebecca Haseltine At the End of His Rope Atem Box Atomic Gardening Attitma (Aggigma) Au recommencement Autobahntorero Awake Azur 94 162 161 B Bad Girls Baywatch Besenbahn Big Spender Bisected Rifleman, The Blaue Augen Blickzeit blind spot Blinkenlights Blue Squirel Body Drop Asphalt Book of Mirrors, #23.2 Both Towers Have Fallen Brasil Malavilha Brazil Brief Encounter with Tibetan Monks Brooklyn Promenade Bürokraten Butcher, Der 47 72 93 150 C Calling All Cars Camouflage Carefully Taught Cargo 161 37 83 159 25 149 68 17 231 150 149 24 94 150 108 93 41 59 92 79 21 46 58 131 149 95 99 33 76 23 33 32 99 181 Cargo Fever Cell China Diary (911) Chopstick Bloody Chopstick Chronicles of Fortinbras Chuggy Broadway Chumay on Air Cities of Eden, The City of Memory, The Collateral Damage Communis Container Interstellar Contemporary Case Studies Contra Conundrum Copy Shop Cosmic Beauty Cybernetic Lures D 104 Dance with Farmworkers (He min gong tiao wu) 22 Dark Dark 149 Darling Nikki 155 Das Mädchen, er und der Ort 154 Day I Wore My Wedding Shirt, The 150 De la Vie des Enfantes... 27 Delirium 61 Dental 77 Depressionismus 83 Dhyn Ftejli 74 Dog of my Dreams 144 Doing Time 70 Dolgi 149 Dolly 160 Dolty-Bolt 150 Double 55 Down the Drain 71 Dreams, The 95 Drink from the River 86 Dunkler kann es nicht werden 163 150 105 149 162 28 77 94 92 149 53 20 220 186 126 169 136 109 40 86 E Eintagsliebe El Güero Electric Dragon - 80.000 Volts Electronic Brain Elvis Emaesesaesesapipija / Mississippi Emblem End of an Era End of Summer, The Escape Escape EuroVision Everything is under control Evil / Live 2 Excerpt From Ms: The Beast EXE Exiles eXistenz Exploding Woman, The Exposed F 100 False Poupee 177 Family Affair 100 Fan and Me, The 149 150 95 60 85 51 218 57 137 107 163 16 222 37 141 61 178 39 98 22 157 194 150 40 140 129 49 54 28 44,150 Fancy, The Faux Plafond Fear Itself Field Guide To Snapping Film ist Films on the Film Filmtext FILTH Fin* Final Fantasy – The Spirits Within Fische Floating Memory Flow Focus on a Project 1 + 2 For Artaud Forever Young Frau am Boden Friday Bar Fugue Funkstille G Gegenwart hervorsagen, Die Ge-schichte Gesturecorps Get Fresh Ghost: Image Ghosts In The Machine Great Balls of Fire Green Field Journey Griffith Circle: Hide & Seek GT Granturismo H Harvey Heavy Industries Helsinki 2000 Hitchcock: Behind the Scenes 63 Homo Sapien 66 102 18 157 I 216 i want to share you what are you doing to me? 150 Ich bin 33 70 i-eye 56 Im Reis der Zeichen 52 Image Craft 169 immer gegenwärtige Illusion..., Die 67 In Absentia 209 In der klagenden Luft 38 inferno-x 95 Innocence and Despair 149 Instrumental 164 Invers 176 Ipomea Tricolor 92 Isaiah’s Rap 105 Isle, The J 150 Jorge Molder, por aqui nunca ninguém passa K 50 Kampf dem Kino 150 Kangaroo 157 Kinderwunsch oder Kind nach Wunsch REGISTER INDEX 156 Kiosk 25 Kritik an Reiner´s Vernunft 81 Kyuu 159 188 64 55 94 108 149 190 88 127 204 79 136 149 39 149 210 149 139 78 L Labyrinth, Das L’Assemblée La métamorphose Lady... Go!! Language Lessons Lara Croft - Tomb Raider Le Chant des Fautes Le Procès Le silence est en marche Le Voyage... lightmotiv Living Polaroids - who the fuck is Morrisroe? Lonesome Death of Leroy Brown, The Lovehotel Lueurs Lugar Comun luis, i think! Luka Lumière´s Train Lust & Amnesia M 154 Man Macht Das Was Man Kann 18 Manifold 95 Meal 36 Mein erster Videofilm 139 Méliès Catalogue 17 Memories of a Beheaded 95 Merciful and Compassionate? 210 Métro (Subway) 109 Metropolis 221 mini@tures 78,149 Mit mir 167 Möb19 Momento Mori 36 Momento mori dead man walking silly 170 Monitored Wish 126 Moon At Evernight..., The 132 Motel Row (Teil 1) 133 Motel Row (Teil 2) 134 Motel Row (Teil 3) 199 Muscle and Blood Piano 60 Music for one Apartment and Six Drummers 159 Mutter, ich mach’ mich fertig 27 My Dinner with Weegee 41 My Mother Is Lying On The Floor 23 228 217 94 48 94 N Nebel Net-view.TV 2002 Netzkollektor New York No Damage No News O 137 O Kanada! 174 oel 128 On The Problem Of The Autonomy Of Art... 150 One piece of ›Good Vibrations‹ 61 Only You 175 Opening 155 Optical Poems 43 Oversight 198 94 57 16 135 211 171 206 127 93 62 150 150 P p.a.s.s. Parthenogenesis Party, The Perfidia Photo Spot Piktomovies Pirouette Platzanweiserin, Die Portrait Prayer President Propaganda Public Scenes Q 149 Quarto 38 Quiet Home 167 150 42 34 29 19 191 R Ral 9010 Red Chewing Gum Redshift Resonate RHOmbos Road Map Ropebot 53 75 215 93 59 49 31 34 32 140 50 156 104 20 64 43 127 149 57 162 42 131 98 169 45 51 175 80 192 141 101 87 S S.T.T.L. Sacrum Sam and Roy Scene from an Endless War schlafende Mädchen, Das Schlag auf Schlag Scrub Solo 3: Soliloquy Selbstschnitt Self Portrait Post Mortem Sequels in Transfigured Time Shade of the Fig Tree Shadow of the Vampire Shanghai Panic She Puppet Shush Sightseeing III Sircus Show Fyre Sketch for Angels Skip and Return Slurf Sofa Rockers Software / Head Title Solitude; Eternity Sonntag / Sunday Soowmobien Soundings Souwers Spatial Lines Stèle 01 Storming The Winter Palace Stranger than Seoul Stretched in Dark 251 62 Studies For a Portrait: Tomorrow 226 SubmarineChannel 89 Surface, The 150 150 54 107 68 169 56 84 230 173 26 149 220 T Table Tallin Tarzan Boy Taxandria Three Minutes Out Tip et Tap - par memoir Titanic Tom tomato töne angeln Tower, The Trainman Dreaming Trapped 164 92 95 67 164 93 82 104 U Unbekannt Underground Zero Unfurling Unica Unknown Untitled uta zet Uzumaki 95 200 170 73 127 46 150 92 131 128 V Vale of Tears Veejay Groove .02 Verstricktes Viena Alone Visual Alchemy Visual Therapy Vital X: Kissing Project Voice of the Prophet, The Vortex VR: A Movie W 149 Wahre Worte / böse Bilder / rauhe Rhythmen 95 Wake 150 Walk Don’t Walk 52 Wanderlost 169 Was in meinem... 75 Wasp 134 Wasteland and Other Stories..., The 63 wawawa.barcelon 217 Webwürfelwerkstatt 167 Western total 101 Whenday, Electricfanboy is.. 129 Why Don’t You Just Leave? 65 Wie ich ein Höhlenmaler wurde 134 Wildwest Show, The 93 World As We Know It, The 93 World is a Classroom, The Y 149 Ya Rayan 81 You are Here Z 213 Zeichenverschiebungen 69 Zwielicht (Twilight) 252 AUTORENVERZEICHNIS 36 150 60 20 75 87 40 47 157 218 150 49 149 94 A Aalrust, Endre Abib, Aleksei Wrobei Adnani, Nikhil Ahwesh, Peggy Alberts, Marcel Alexanderson, Magnus Allan, Nancy Alvarez, Alfonso Amelung, Patrik America, Mark Amman, Hanspeter Anders, Anna Aravena, Clauda Azzouz, Bushra 156 41 31 89 88 38 32 92 191 50 35 92 81 150 79 B Baethe, Hanno Behr, Bernd Bemels, Antonin de Bergner, Marcus Bessette, Myriam Boen, Christian Bourque, Louise Bradshaw, Frazer Bredehorn, Bernhard Brodskis, Becalelis Brynntrup, Michael Brzeski, Eva BULL.MILETIC Burns, Torsten Zenas Burz, Curtis 43 33 30 58, 149 194 169 102 21 22 175 56 128 101 149 78 150 78, 149 46 94 160, 161 45 93 95 109 88 27 C Cairaschi, Gèrard Cane CapoVolto Casas, Carlos Martinez Caster, Paul Cee, Werner Cenek, Filip Chang, Hae Chepelyk, Oksana Child, Abigail Chille, Ralf Choi, Bin Chuen Chomyn, Doug Chul, Oh Seung Cifuentes, Guillermo Clitheroe, Adam Clouin-x-Paschall Cmelka, Kerstin Cmielewski, Leon Cook, Cathy Cordsen, Jan Côté, Mario Cowie, Norman Crane, Cathy Cronenberg, David Cruaud, Pierre-Yves Cumming, Donigan 29 150 19 167 180ff. 178 198 D Damen, Ester Eva de Boer, Roald de Mol, Lin Delesen, Sabine Demers, Louis Philippe Demming, Stefan der SPYRA, Wolfram 224 85 64 75, 83 167 19 161 22 217 215 93 79 Deuber-Mankowsky, Astrid Deutsch, Gustav Dewshi, Alnoor Dijkman, Bart Dingler, Eige Dirscherl, Carolin Felicitas Dollbaum, Kai Dornbusch, Boris Dovhalyuk, Viktor Dowd, D. B. Driver, David Durr, Shawn 41 92 75 92 25 E Ederyd, Camilla Edwards, Robert Edwards, Rustyna Epstein, Rob Eskildsen, Mikkel Olaf 164 155 149 28 94 150 217 164 156 92 86 164 F Fell, Lydia Feucht, Patrick Fiandrini, Fabio Filipovic, Zlatan Finley, Jeanne C. Finn, Jim Fleischmann, Monika Frantzen, Thorsten Frey, Ina Friedman, Jeffrey Fruhauf, Siegfried A. Funke-Stern, Monika 45 95 150 66 39 210 51 37 212 156 108 149 203 50 68 59 176 34, 62 155 95 17 49 162 40 211 150 30 224 93 93 34 51 G Gagnon, Éric Gandelsonas, Julia Inez Geesin, Dan Gerard, Christophe Gerard, Estelle Germain, Arnaud Gibson, Sandra Gilder, Sarah Gilje, HC Giller, Julia Gilliam, Terry Gindre, Jérémie Giraffentoast Gockell, Gerd Gogol, Andreas Goh, Emil Goldschagg, Diether Gonsalves, Tina Goppel, Christine Gorzycki, Martha Gresbeck, Heinrich Grodski, Leon Groß, Silke Grzesiewska, Monika H Hachmann, Kim Dotty Halflifers, Hamelin, Philippe Hansen, Jens Haptas, John Harrill, Paul Harth, Wolfgang Hattler, Max 224 169 87 128 51 37 174 33 156 50 104 104 224 72 169 36 222 84, 112 169 98 213 177 98 98 Hauser, Jens Havlicek, Jiri Hayashi, Sachiko Haynes, Scott Heaton, Martin Henne, Frank Henning, Ludger Herbst, Helmut Hermelingmeier, Verena Heuer, Ute Higuchi, Akihiro Higuchinsky Hirtes, Sabine Hodgson, Jonathan Holoubek, Prokop Homann, Lutz Hoogerbugge, Han Hoolboom, Mike Hruza, Tomas Hun, Kang Sung Hupe, Dirk Hutter, Ruth Hwang, Insung Hyung, Kang June I 161 Iacono, Lo 52 Ingen-Housz, Timothee 52 Izumi, Sato 38 158 95 220 152 67 J Jagau, Falco Jahn, Hartmut Jarmel, Marcia Jimpunk Johannsen, Kirsten John, Hendrik 228 62 70 157 95 47 150 159 43 105 100 76 99 149 94 63 164 202 163 154 167 156 164 217 K Kähne, Ekki Kanemaki, Kazumi Kapp, Claudia Kästner, Oliver Kates, Nancy D. Kawai, Masayuki Keller, Raul Kern, Achim Keung, Hung Ki-Duk, Kim Kim, Linda Kim, So Yong Kim, Yohan Klemm, Harald Klutinis, Barbara Konefsky, Bryan Kötting, Jan kpt michigan Kraft, Florian Krah, Birgit Krahwinkel, Esther Kruckenberg, Martin Kryzecki, Karoline Kuts, Hanna 150 30 27 34 L Laamann, Tarrvi Lallemand, Jean Sébastien Lambert, K. Lang, Peter REGISTER INDEX 164 199 149 164 164 95 97 17 167 202 77 212 214 53 82 27 66 159 76 149 169 69 46 58 74 206 23 70 221 94 26 149 55 150 210 60 18 42, 150 162 Langner, Maik Lattanzi, Barbara Leech, James Lemcke, Felix Lemcke, Felix Lewison, Sarah Lim, Aaron Lippitt, Michelle Lorino, Andre Lowtec Lundqvist, Cecilia Lysakowski, Lukasz M Man, Calin Manuskipper, Otto Massaut, Gaetan Maziere, Michael McDonald, Peter Meier, Alexander Merewether, Janet Mestrovic, Toni Mezihorak, Zdenek Misselwitz, Anne Mohaupt, Holger Morante, Carlos Alberto Letts Mortimer, Roz Müller, Gerda Müller, Matthias Müller, Thomas Mulleras, Didier Muse, John Muskens, Helena N Naegelin, Barbara Nakanishi, Yoshihisa Neves, José Nicic, Miroslav Nilsson, Johannes S. Nissinen, Erkka Novotny, Timo Nowak, Till O 83 Offenhuber, Dietmar 169 Ondrousek, Vaclav 31 150 54 149 54, 56f. ,61, 169 65, 150 57 93 55 157 95 149 171 231 166 P Panzarino, Monica Papisthione Pasler, Pierre Pazienza, Claudio 64 Pedro Persefona, Hana Peters, Jan Pfahl, Jirka Plotkin, Laura Poolman, David Porgann, Dietmar Povey, Thad Prins, Maureen Prinzler, Hannah Leonie Pritlove, Tim Pütthoff, Sandra R 26 Racké, Quirine 212 Ralske, Kurt 61 Ramsay, Benny Nemerofsky 112ff. Razutis, Al 24 Rekveld, Joost 82 reMi 232ff. Richard, Birgit 42 Richardson, Emily 109 Rintaro 92, 93 Rosenblatt, Jay 30 Rosi, Gianfranco 95 Ross, Rock 149 Ruffolo, Ennio 61 Ryder, Philip 94 220 93 107 107 215 93 25 163 154 86 46, 149 176 167 159 56 59 175 166 71 39 44 99 168 44 150 96 107 95 68 150 60 93 105 95 170 164 77 219 46 167 73 48 217 94 204 216 167 149 162 100 S Sabean, Lucas Sachiko Hayashi, Sachs, Ira Sakaguchi, Hironobo Sakakibara, Motonori Sam the Dog, Samuelson, Kristine Sanborn, Keith Sander, Robin scheer, em Scheuren, Zachary Schleicher, Harald Schlunk, Sebastian Schmerder, Mareena Schmidt, Boris Schneider, Meggie Schnitt, Corinna Schopf, Silvia Maria Schroeder, Sarah Schulz, Carsten Schuster, Nicole Schwentner, Michaela Se-Heon, Jo Sei, Keiko Selichar, Gunther Selichar, Loredana SeNeF Servais, Raoul Severance, Abigail Shizuko, Tabata Simoes, Laurent Simonsson, Ola Soe, Valerie Sogo, Ishii Solomon, Phil Sömmering, Brit Staegemann, Frank Staeger, Jörn Stanza, Starrs, Josephine Steffen, Julia Stonys, Audrius Stracke, Caspar Strauss, Wolfgang Street, Mark Strobl, Matthias Stromajer, Igor Stürz, Natalia Subrin, Elisabeth Sucrow, Axel Sung-Hee, An 253 18 Sutherland, Alex 150 Suzuki, Yoshie 16 Swann, Cordelia 51 81 170 224 67 95 149 173 80 150 167 160 T Taira, Chieko Takeshi, Yusuke Talvitie, Valpuri Tews, Alfred The Quay Brothers The Scratch Film Junkies Thommen, Swann Thuns, Oliver Tinhoko Tribe, Kerry Trill, Carsten Trippe, Christian U 157 Uhlenkott, Thilo 169 Urbanec, Dusan 23 Uunila, Raimo 37 210 57 63 202 48 155 203 150 159 156 71 180ff. 149 20, 149 149 230 95 16, 149 95 149 208f. 108 152 104 94 32 53 172 80 226 101 V Vece, Guiliano Ventzislavova, Borjana Verbeek, Jan Vicente, Laurent Videogeist Villemin, Pierre Visaczki, Miriam VJ Vitascope Vogel, Francois Vollmar, Thomas Vollmer, Andrea von Greve, Christina Vorn, Bill Vukelic, Leo W Wallace, Linda Wanda, Junko Warwicker, John Watkins, Greg Wei, Liu Weir, Dan Wergius, Pia Werner, Peter West, Simon Westermeyer, Frank Weungguang, Wu White, Chel Widrich, Virgil Winter, Kirsten Wittig, Christiane Wolff, Jörg Wolting, Femke Won-Leep, Moon Y 28 Yuk-Yiu, Ip 79 Yung, Wayne 104 Yusu, Andrew Cheng 150 92, 93 241 94 Z Zaatari, Akram Zahedi, Caveh Zaremba, Jutta Zurkow, Marina Next / Nächstes European Media Art Festival 2 3 .-2 7 . Apr i l 2 0 0 3