Anleitung Offene Zinkenverbindung
Transcription
Anleitung Offene Zinkenverbindung
Fach: Holztechnik Anleitung Offene Zinkenverbindung 1. Kennzeichnen der Kastenteile 1.1 Festlegen der rechten und linken Seite Beim Anfertigen einer Kasteneckverbindung sollen möglichst Bretter mit stehenden Jahresringen verwendet werden, damit das 1 Arbeiten des Holzes nicht so stark zur Geltung kommt. Ist dies nicht möglich, können auch Mittel- oder Seitenbretter zur Herstellung verarbeitet werden. Da diese Bretter dem Arbeiten des Holzes besonders stark unterworfen sind, unterteilt man bei Mittel- oder Seitenbrettern die Seiten in eine rechte und eine linke Seite (1, 2). Unterschieden werden die Brettseiten anhand des Jahresringverlaufes (3) an der Stirnkante des Brettes. Um die rechte Seite des Brettes handelt es sich, wenn der Jahresringverlauf zum Kern des Baumes bzw. zur Baummitte zeigt (Jahresringe werden zum Kern im Durchmesser kleiner). Bei der linken Seite des Brettes zeigt der Jahresringverlauf zum Splint bzw. zur Schwarte oder Rinde des Baumes (Jahresringverlauf wird im Durchmesser größer). Um dem Arbeiten des Holzes entgegenzuwirken und Fugen bei der Herstellung einer Kasteneckverbindung zu vermeiden, müssen die rechten Seiten der Bretter nach außen und die linken Seiten nach innen zeigen. Abb. 1: Stammquerschnitt Abb. 2: Mögliche Formveränderung des Holzes Abb.3: Stammquerschnitt 1.2 Kennzeichnen der Kastenteile Nach vorgenommener Einteilung der Bretter in rechte und linke Seite (s.o.), kennzeichnet man die zu verbindenden Kastenteile (Holzbretter) mit sog. Schreinerdreiecken. Dies verhindert ein Vertauschen der Holzteile während des Arbeitsprozesses. Dabei erhalten die aufrechten (längs) Kastenteile ein „stehendes Dreieck“, während die horizontalen (quer) Kastenteile mit einem “liegenden Dreieck“ gekennzeichnet werden (4). Merke: Die Querfriese erhalten immer die Zinken, die Längsfriese immer die Schwalben. Abb.4: Kennzeichnung mit Schreinerdreiecken 1 Holz kann, je nach klimatischen Bedingungen (z.B. Raumklima), Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf aufnehmen bzw. abgeben. Wird Feuchtigkeit vom Holz aufgenommen, vergrößert sich das Volumen des Holzes (das Holz quillt auf und wird größer). Gibt das Holz Feuchtigkeit ab, verringert sich das Volumen des Holzes (das Holz schwindet und wird kleiner). Man nennt dies auch das Arbeiten des Holzes. Die aufgenommene bzw. abgegebene Feuchtigkeit kann am Holzstück Formveränderungen (z.B. Verbiegungen oder Risse) verursachen. Christian Dietz 02/2014 Seite 1 Fach: Holztechnik 2. Anreißen der Schwalben- und Zinkenlänge Die Länge der Schwalben und Zinken entspricht der Dicke des Anschlussholzes (Holzdicke). Um ein möglichst genaues Arbeitsergebnis zu erhalten, erfolgt das Einstellen der Holzdicke mit dem Streichmaß und nicht mit dem Gliedermaßstab (5). Anschließend wird das Maß an den zu verbindenden Brettern innen und außen angerissen (6). Anwendung des Streichmaßes Das Streichmaß wird am Gehäuse festgehalten und mit mäßigem Druck an der Werkstückkante schräg (ca. 45° Winkel) entlang gezogen (7). Abb. 5 Beim Schwalbenstück müssen die Außenzinken abgesetzt werden, daher muss hier die Brettkante auch angerissen werden (7). Abb. 6 Abb. 7 Wird das Streichmaß mit zu viel Druck oder im falschen Winkel angesetzt, kann es zu Ausrissen im Holz kommen (8). Abb. 8 Christian Dietz 02/2014 Seite 2 Fach: Holztechnik 3. Zinkenberechnung (Zinkenstück) 1. Schritt Um eine gleichmäßige Zinkeneinteilung zu bekommen, berechnet man die Anzahl und die Breite der Zinken. Dabei wird folgende Rechnung durchgeführt: Es wird die Holzbreite durch die Brettdicke geteilt. Das Ergebnis ist die Anzahl der Zinken. Beachte: Die Anzahl der Zinken (Teile) muss immer eine ganze, gerade Anzahl sein. Ist dies nicht der Fall, muss auf die nächste gerade Zahl ab- oder aufgerundet werden. Beispiel für die Einteilung bei einem Brett mit der Holzbreite von 154mm und einer Holzdicke von 15mm. 154mm:15mm =10,26 (Anzahl der Teile). Die Anzahl der Zinken muss aber eine gerade Zahl ergeben. In diesem Fall wird auf 10 Zinken bzw. Teile abgerundet. 2. Schritt Danach wird die Brettbreite durch die Anzahl der Zinken geteilt. Das Ergebnis ist die Breite der Zinkenteile. Beachte: Es werden nur ganze mm ausgerechnet. Der Rest wird vorerst beiseitegelassen. Holzbreite : Anzahl der Zinken (Teile), also 154mm:10 Zinken = 15mm (Zinkenbreite) + Rest 4mm 3. Schritt Berechnung der Eck- bzw. Außenzinken Der erste und letzte Zinken (Eck- oder Außenzinken) auf dem Brett sollen schmaler sein als die restlichen Zinken. Die Berechnung erfolgt, indem man die Hälfte von einem Zinken (halbe Zinken) nimmt. Außerdem wird der vorher berechnete Rest (im Beispiel 4mm) gleichmäßig auf die beiden Eckzinken aufteilt. Unser Beispiel: ½ Zinkenbreite + ½ Rest 15mm : 2 = 7,5mm (halbe Zinkenbreite) + 4mm : 2 (halber Rest) = 7,5mm+2mm = 9,5mm (Breite Außenzinken) Ergebnis: 9x Zinken mit 15mm + 2x Teile Außenzinken mit 9,5mm Merke: Ein halber Zinken wird nicht deshalb ein halber Zinken genannt, weil er schmaler ist, sondern weil er nur auf einer Seite eine Schräge hat. 4. Einteilung und Anreißen der Zinken und Schwalben am Zinkenstück Die nach dem Rechenschema ermittelte Zinkenbreite wird auf dem Innenriss (linke Seite) vom Zinkenstück abgetragen (am besten mit einem ganz dünnen Bleistift) und senkrecht nach oben gewinkelt (9). Die abfallenden Teile werden gekennzeichnet (hier durch x) (10). Abb. 9 Christian Dietz Abb. 10 02/2014 Seite 3 Fach: Holztechnik 5. Anreißen der Zinkenschräge (Zinkenstück) Anreißen der Zinkenschräge Die Zinkenschräge soll etwa 80° betragen. Sie wird entweder mit einer Zinkenschablone angerissen oder zeichnerisch ermittelt. Zum Ermitteln der Zinkenschräge ziehen Sie eine Linie rechtwinklig zu einer Brettkante (11). Teilen Sie diese Linie mit Hilfe eines Lineals in 6 gleiche Teile (hier 12cm) auf (12). Markieren Sie nun einen Punkt im rechten Winkel zu dieser Linie mit der Länge von 1/6 (1 Teil: hier 2cm) der senkrechten Linie (13). Abb. 11 Abb. 12 Verbinden Sie diesen Punkt mit dem oberen Ende der Linie und Sie erhalten ein Dreieck, das genau den Winkel hat, der für Zinken der richtige ist. Also ein Verhältnis von 1:6 (14/15). Dieser Winkel kann mit der Schmiege eingestellt werden (16) und auf die zu zinkenden Bretter übertragen werden (17). Abb. 13 Abb. 15 Abb. 14 Christian Dietz 02/2014 Seite 4 Fach: Holztechnik Abb. 17 Abb. 16 Die Zinken werden nun abwechselnd nach rechts und links auf dem Hirnholz angerissen (18) und auf die andere Brettseite überwinkelt (19). Abb. 18 Abb. 19 Die herausfallenden Teile werden mit Kreuzen gekennzeichnet (20). Abb. 20 Christian Dietz 02/2014 Seite 5 Fach: Holztechnik 6. Ausarbeitung der Zinkenstücke 6.1 Sägen Spannen Sie das Werkstück in die Hinterzange ein, möglichst nahe der Schnittstelle, um Vibrationen während der Sägearbeit zu vermeiden (21). Halten Sie die Säge locker in der Hand und führen Sie sie ohne Druck. Beginnen Sie den Sägeschnitt mit einer Rückwärtsbewegung der Säge, dies verhindert ein „Springen“ des Sägeblatts. Beim Ansetzen und Schneiden dient der Daumen als Führung des Sägeblatts (22, 23). Achten Sie darauf, dass die anderen Finger der Hand zu einem Ballen geformt sind und außerhalb des Gefahrenbereichs liegen (Sägeblatt) (22, 23). Abb. 22 Abb. 21 Abb. 23 Abb. 24 Sägen Sie nebem dem Riss im wegfallenden Teil (24, 25). Christian Dietz Abb. 25 02/2014 Seite 6 Fach: Holztechnik Abb. 26 Abb. 27 Sägen Sie bis zum Querriss (Streichmaßriss), der die Tiefe der Zinken begrenzt (26, 27). 6.2 Stemmen Manche Arbeiten, z.B. das Ausstemmen von Schwalben und Zinken, erfordern die Verwendung des Schreinerklüpfels. Der Schreinerklüpfel ist ein Holzhammer und sollte anstelle eines Eisenhammers verwendet werden (28). Er verhindert, dass das Heft des Stecheisens durch Schläge beschädigt wird. Stemmarbeiten dürfen niemals auf der Bankplatte selbst oder den Zangen ausgeführt werden, sondern nur mit Unterlagen (29). Spannen Sie ihr Werkzeug immer fest in die Bankzarge oder auf die Hobelbank damit es nicht federt. Legen sie dazu ein Abfallholz mit gerader Kante an den Streichmaßriss an und spannen sie es mit einer Schraubzwinge fest. Das Abfallholz dient gleichzeitig als Stemmanschlag und zum Schutz der Oberfläche des Werkstücks (30, 31, 32). Benutzen Sie für jede Arbeit das richtige Stecheisen (verschiedene Größen beachten). Abb. 28 Abb. 31 Christian Dietz Abb. 29 Abb. 30 Abb. 32 02/2014 Seite 7 Fach: Holztechnik Abb. 33 Abb. 34 Abb. 35 Beginnen Sie das Stemmen auf der Innenseite (linke Seite) des Zinkenstückes und arbeiten Sie sich von schmal nach breit (V-Form der Schwalben). Setzen Sie das Stecheisen immer genau an den Streichmaßriss an (nicht auf den Streichmaßriss), mit der Spiegelseite (flache Seite) flächenbündig am Stemmanschlag (33).Stemmen Sie zunächst quer zur Faser (33), dann längs zur Faser (34). So vermeiden Sie ein Splittern des Holzes. Halten Sie bei Ausstemmen längs zur Faser die Spiegelseite (flache Seite) des Stemmeisens nach oben (34). Nehmen Sie beim Stemmen jedes Mal nur kleine Mengen an Holz ab. Wiederholen Sie diesen Vorgang auf der Innenseite des Zinkenstückes bis die gewünschte Tiefe (ca. halbe Holzdicke) erreicht ist (34, 35). Lassen Sie den oberen Teil des Holzes stehen (Steg) (35). Stechen Sie nur von einer Seite, kann die Kante der anderen Seite leicht ausbrechen. Haben Sie tief genug gestemmt, drehen Sie das Werkstück und stechen das Holz nun von der anderen Seite ab. Hier bleibt kein Steg stehen (36-41). Abb. 36 Abb. 39 Abb. 37 Abb. 38 Abb. 40 Abb. 41 Hat man mehrere Bretter zu zinken, können diese aufeinandergelegt und auf einmal ausgestemmt werden (39-41). Christian Dietz 02/2014 Seite 8 Fach: Holztechnik Abb. 42 Sind Säge- und Stemmarbeiten nicht genau ausgeführt können Rillen an den Seitenwänden der Zinken entstehen (häufig durch Unterbrechung der Sägearbeit). Auch kann überstehendes Holz am Grund (Brüstung) die Passgenauigkeit der Verbindung verhindern (42). Ist dies der Fall müssen die Zinkenwände und der Grund des Holzes mit dem Stemmeisen nachbearbeitet werden (46). Abb. 43 Stechen Sie immer mit der Faser und halten Sie das Stemmeisen senkrecht zur Brettkante (43). Stechen Sie mit wenig Druck und nicht zu tief ein, da dies das Holz spalten kann. Arbeiten Sie von außen nach innen, immer auf die Mitte des Werkstückes bzw. des Holzes zu (45). (Wenn beim Aus- oder Abstechen nach außen gearbeitet wird, kann es zu Rissen oder Abplatzungen kommen. Stechen Sie jedes Mal nur wenig Holz ab! Christian Dietz Abb. 46 Achtung! Abb. 44 Halten Sie das Werkzeug immer mit beiden Händen! Halten Sie die Klinge in der linken Hand zwischen Daumen und Zeigefinger und stützen Sie sich mit der linken Hand auf das Werkstück oder der Hobelbank auf. Die rechte Arbeitshand umschließt den Griff, führt das Werkzeug und übt Druck aus (43, 44). Unterstützen Sie dies wenn möglich durch Auflegen und Verlagerung des Gewichts auf den linken Unterarm und einen festen Stand hin zum Werkstück. Sie bekommen dadurch Halt für eine sichere Führung des Werkzeuges. Arbeiten Sie niemals freihändig. Halten Sie die linke Hand immer aus dem Gefahrenbereich heraus. Stemmeisen können abrutschen. Es besteht Schnittgefahr! Abb. 45 02/2014 Vorsicht bei der Arbeit mit Stecheisen! Wenn Stecheisen nicht richtig angesetzt oder nicht richtig gehalten werden, verursachen sie mehr Unfälle als jedes andere Handwerkzeug, das bei Holzarbeiten Verwendung findet. Spannen Sie Ihr Werkzeug immer ein, arbeiten Sie nie freihändig (47). Stopp Unfallgefahr! Abb. 47 Grundsätzlich gilt: Arbeiten Sie immer vom Körper weg! Stechen Sie immer nur ein bisschen Holz weg. Denken Sie daran: Stecheisen können abrutschen. Arbeiten Sie aufmerksam und immer mit scharfen Werkzeugen: Stumpfe Werkzeuge verursachen Unfälle. Halten Sie beim Aus- oder Nachstechen das Stecheisen immer mit beiden Händen hinter der Schneidfläche. Mit einer Hand halten Sie die Klinge, mit der anderen Hand halten Sie den Griff, führen das Werkzeug und üben den nötigen Druck aus. Seite 9 Fach: Holztechnik Halten Sie Ihre Hände immer aus dem Gefahrenbereich (48). Stemmen oder Schneiden Sie niemals einhändig (49). Falsche Handhaltung. Unfallgefahr! Falsche Handhaltung. Unfallgefahr! Abb.48 Abb.49 7. Ausarbeiten der Schwalbenstücke 7.1 Mithilfe des fertigen Zinkenstücks die Schwalben anreißen Fertigen Sie mithilfe des ausgearbeiteten Zinkenstücks (50, 51) das Schwalbenstück an. Spannen Sie sich dafür einen Hilfsanschlag in die Hinterzange und legen Sie an diesen Ihr Schwalbenstück an (53). Die Innenseite des Schwalbenstücks zeigt nach oben. Beachten Sie das Schreinerzeichen (53). Abb.50 Abb.51 Abb.52 Abb.53 Abb.54 Stellen Sie das Zinkenstück mit der Vorder- und den Seitenkanten bündig auf das Schwalbenstück (52, 53). Reißen Sie nun mit einem dünnen Bleistift die Umrandungen der Schwalben an (54). Markieren Sie die abfallenden Stücke (55) und verlängern Sie den Riss rechtwinklig über die Hirnkante (56, 57). Abb. 55 Christian Dietz Abb. 56 02/2014 Abb. 57 Seite 10 Fach: Holztechnik Auf die Außenseite des Schwalbenstücks werden die Umrandungen (Schräge) der Schwalben nicht übertragen, da diese aufgrund der Vorarbeiten(Sägen und Stemmen) individuell unterschiedlich sein können (58). Abb.58 7.2 Ausarbeitung des Schwalbenstücks wie Zinkenstück. Eckzinken mit der Feinsäge absetzen Beginnen Sie bei der Ausarbeitung des Schwalbenstücks wieder mit den Sägearbeiten. Schneiden Sie am Rande des Bleistiftstriches (Bleistiftstrich soll sichtbar bleiben), am abfallenden Stück um später eine passgenaue Verbindung zu erhalten. Beachten Sie, dass der Schnitt rechtwinklig zur Kante aber in Faserrichtung schräg verlaufen muss. Spannen Sie dazu entweder Ihr Werkstück gerade ein und halten Sie die Säge beim Sägevorgang schräg (59) oder spannen Sie Ihr Werkstück schräg Abb.59 ein, sodass der Sägevorgang von oben nach unten gerade verlaufen kann (60). Sind die Schwalben der Länge nach eingeschnitten, werden die Außenzinken durch querschneiden am Streichmaßriss abgesetzt (61-63). Nicht ausstemmen! Abb.60 Abb.61 Abb.62 Sind Säge- und Stemmarbeiten ausgeführt wird die Verbindung mit einem Eisenhammer und einer Holzzulage eingeklopft. Spannen sie dazu das Zinkenstück in die Vorderzange ein und halten Sie das Schwalbenstück in der Hand (64). Abb.63 Abb.64 Abb.65 Fertige Zinkenecken Christian Dietz 02/2014 Seite 11 Fach: Holztechnik 7.3 Verbindung verputzen und verleimen, Fugen ausbessern Ist die Verbindung passend ausgeführt, kann sie verleimt werden. Spannen Sie dazu das Zinkenstück in die Vorderzange ein und geben Sie Leim an die Seitenränder der Zinken (66). Verteilen Sie den Leim mit einem Pinsel oder einen Furnierstück an den Seiten und dem Grund der Öffnungen (67, 68). Spannen Sie die Verbindung nach der Leimangabe mithilfe von Schraubzwingen und Verleimzulagen ein (69). Stellen Sie vor dem Verleimen alle benötigten Hilfsmittel bereit und arbeiten Sie konzentriert und zügig. Hat der Leim abgebunden (ausgehärtet) spannen Sie ihr Werkstück aus. Abb.66 Abb.67 Abb.68 Überstehende Kanten (70) müssen nach dem Verleimen mit der Brettfläche bündig gearbeitet werden. Dies kann mit einem Hobel oder durch das Abstechen der Kanten mit einem Stemmeisen erfolgen (71-75). Achten Sie auch hier wieder auf die richtige Hand- und Fingerhaltung und beugen Sie damit der Unfallgefahr vor. Schleifpapier oder Feilen sind für diesen Vorgang nicht geeignet, da diese die Flächen eher rund wie gerade machen. Abb.69 Abb.70 Abb.71 Stechen Sie die Überstände immer umseitig von außen nach innen ab. Stechen Sie nicht mit der vollen Fläche der Schneide in die Kanten ein, sondern fahren Sie seitlich beginnend mit der Kante der Schneide ein (74). Nehmen Sie immer nur kleine Stücke des Holzes ab. Abb.72 Christian Dietz Abb.73 Abb.74 02/2014 Seite 12 Fach: Holztechnik Abb.75 Abb.76 Abb.77 Es kann passieren, dass zwischen Zinken und Schwalben eine Fuge entstanden ist (75). Ist dies der Fall, dann sägen Sie den Schlitz mit der Säge komplett ein (76). Stechen Sie sich ein passendes Furnierstück ab, geben Sie Leim an die Fuge (77) und drücken Sie ihn mit dem Finger oder einem Stück Holz in die Fuge. Nicht umgekehrt! Eine Leimangabe an dem Furnierstück, verteilt den Leim nur an dem Furnier selbst und nicht in der Fuge. Schlagen Sie dann das Furnierstück mit dem Hammer ein (78). Achten Sie dabei auf den richtigen Faserverlauf des Furniers. Ist der Leim abgebunden kann das Furnierstück abgestochen werden (79). Abb.78 Abb.80 Abb.79 Ist eine Fuge zwischen dem Seitenstück und dem Grund des Holzes entstanden (80), kann diese durch das Einleimen von Keilen verschlossen werden. Dazu schneiden Sie sich aus einem Abfallholz einen Keil aus (81-82). Leimen Sie die Fuge wie oben beschrieben aus und schlagen Sie den Keil ein (83). Sägen Sie das überstehende Holz, nach dem Abbinden des Leims, bündig mit der Fläche ab (85,86) und schleifen Sie die Fläche. Abb.81 Abb.84 Christian Dietz Abb.82 Abb.83 Abb.85 Abb.86 02/2014 Seite 13 Fach: Holztechnik Literatur Nutsch, Wolfgang, 2007: Holztechnik Fachkunde, S.188-189 Meisterschule Ebern für das Schreinerhandwerk, Sonderausgabe 1995: Der Hobbytischler, S. 84-87 Forrester, Paul, 2010: Handbuch Holzarbeiten, Stuttgart: Frechverlag, 2. Auflage 2012, S.74-75 Babendererde, Horst 2010: Arbeitsheft Umwelt Technik, Holz, S. 28-29 Bundesinstitut für Berufsbildung, 1978: Lehrgang für die berufliche Bildung im holz- und kunststoffverarbeitenden Handwerk, Der Werkstoff Holz und seine Bearbeitung Teil1, S. 49 GUV-Informationen, Sicherheit im Unterricht 2006: Holz Ein Handbuch für Lehrkräfte, S. 57 Kolbinger, Anton 2006: Holztechnik Lernfelder 1-4, S. 216-219 Frid, Tage 1987: Ravensburger Holzwerkstatt Holzverbindungen, S.70-73 Abbildungen Abb. 1-4 Dietz 2014: Kerschensteinerschule Wiesbaden Abb. 5-85 Dietz/Unger 2014: Kerschensteinerschule Wiesbaden Christian Dietz 02/2014 Seite 14