- Ortsverband Gladbeck

Transcription

- Ortsverband Gladbeck
Deutscher Kinderschutzbund
Ortsverband Gladbeck e.V.
Stark für Kinder und Jugendliche
Jahresbericht 2010/2011
Damit es mir gut geht
Was brauchen Kinder?
Was tut Kindern gut? Was macht sie
stark und rücksichtsvoll zugleich? Und
was können Eltern und Erwachsene dafür tun?
Liebe, gegenseitige Achtung und Respekt sind der Anfang von allem.
Wer sein Kind liebt, fördert den Selbstwert des Kindes. Die bedingungslose
Gewissheit, dass es jemand gibt, der
mich liebt, zu dem ich jederzeit kommen
kann und der versucht, mich zu verstehen, ist die Voraussetzung, um Vertrauen in sich und seine Umwelt gewinnen
zu können. Jedes Kind braucht Liebe
und Respekt. Insofern ist Erziehung vor
allem Beziehung.
Ein Kind, das sich geliebt und geschützt fühlt, wird viele Dinge besser
meistern.
Umso mehr, je mehr es selbst ausprobieren kann, je mehr Freiräume und Eigenverantwortung ihm seine Eltern gewähren.
Kinder brauchen aber auch feste Regeln
und Rituale. Klare Grenzen geben ihnen
Orientierung, Sicherheit und Halt. Jedes
Zusammenleben, jede soziale Ordnung
lebt von gegenseitiger Wertschätzung
und Rücksichtnahme, von Rechten und
Pflichten. Von gemeinsamen Regeln und
Absprachen. Regeln, die erklärt und begründet und die je nach Alter gemeinsam erarbeitet werden. Wer Regeln verletzt, der muss auch Folgen spüren.
All das ist nicht immer einfach auf einen
Nenner zu bringen. Es stellt hohe Anforderungen an uns als Erwachsene und Eltern.
Der Lohn unserer Bemühungen werden selbstbewusste und respektvolle
Kinder und Jugendlichve sein.
Sehr geehrte Damen Herren,
liebe Freunde, Förderer und Sponsoren,
Sie halten den neuen Bericht über die Arbeit des Gladbecker Kinderschutzbundes in Ihren Händen, den wir aus Kosten- und Zeitgründen im 2-Jahres-Rhythmus erstellen.
Seit dem letzten Jahresbericht 2009 sind die Themen, die unsere
Arbeit begleiten, gleich geblieben. Hartz IV, Kinderarmut, Finanzkrise, ungleiche Bildungschancen für Kinder aus benachteiligten
Familien, sexueller Missbrauch und Gewalt und Vernachlässigung
von Kindern, Bildungs- und Teilhabepaket, Herdprämie, fehlende
Plätze in Kindertageseinrichtungen usw. Die Reihe ließe sich noch
um etliche Schlagworte erweitern.
Unsere Befürchtung, dass sich aufgrund der Finanzkrise die finanzielle Situation unseres Ortsverbandes so verschlechtert, dass
wir Projekte einstellen und Kindern die nötige Unterstützung
für eine gute Entwicklung nicht mehr gewähren können, hat sich
gottlob nicht erfüllt. Allen, die in dieser wahrlich schwierigen Zeit
ihr gesellschaftliches Engagement nicht hinten anstellten und uns
verlässlich unterstützten und es auch weiterhin tun, tausend Dank.
Danke auch unseren Ehrenamtlichen, den Honorarkräften und den
Vorstandskolleginnen, die sich mit viel Zeit, Tatkraft und Idealismus für unsere Gladbecker Kinder einsetzen.
nicht
en Weg dich auf
in
e
d
ir
it,
nd
Ich kan er ich bin bere damit du
,
b
a
,
e
n
it
e
egle n e du bei
zeig
eg zu b
ng
W
la
o
m
e
S
dein
nnst.
a
k
n
e
h
besorgt
e
sicher g ill ich um dich en,
w
ärk
mir bist, eine Kräfte st rzen
d
He
d
sein un
eude im
r
F
it
m
u
damit d st.
ekop
ieh
z
r
e
Jirina Pr
it
we
Danke ebenfalls den Damen und Herren aus Politik und Verwaltung für die gute Zusammenarbeit und auch der lokalen Presse für
die bereitwillige Veröffentlichung zahlreicher Berichte, Artikel und
Bilder.
Abschließen möchte ich mit der Bitte an Sie, uns auch in Zukunft
Ihr Vertrauen zu schenken.
Vor allem jüngere Kinder brauchen die
Hilfe und den Schutz von Erwachsenen.
Sie müssen in Geborgenheit und Sicherheit aufwachsen können.
Copyright: Kinder- und
Jugendanwaltschaft Oberösterreich
(Vorsitzende)
2
3
Unsere Klassiker
Kleiderladen
Nach wie vor ist unser Kleiderladen an
den drei Öffnungsterminen in der Woche sehr stark nachgefragt und so ist es
erfreulich, dass sich weitere Damen für
die Verstärkung des Kleiderladenteams
gefunden haben. Aus Platzgründen haben wir das Sortiment in der Erwachsenenbekleidung reduziert und durch
einige kleine Veränderungen bei der Einrichtung optisch mehr Platz geschaffen.
Baby- und Kleinkinderschwimmen
Spielmobil
Nach längerer Unterbrechung im Jahr
2010, bedingt durch die Sanierung des
Hallenbades, und einer erneuten Schließung in 2011, bieten wir nun wieder sechs
Kurse für Säuglinge und Kleinkinder an.
Die Kurse sind durchgängig ausgebucht.
Die Anmeldung erfolgt nach wie vor bei
der Kursleiterin, Frau Anette Gröhler.
Seit 2009 fährt das Spielmobil nur
noch in den großen Ferien verschiedene Standorte im Stadtgebiet an. Für
Sonderveranstaltungen kann es weiterhin per Telefon, Email oder über
die Homepage gebucht werden. Bange
Stunden erlebte es, als die Umweltzone in Gladbeck eingerichtet wurde. Es
ist ja schon „in die Jahre gekommen“
und so mussten wir prüfen, ob es mit
einer Umweltplakette geschmückt
werden kann. Eine Nachrüstung mit
einem Katalysator war leider nicht
möglich und somit wurde ihm sogar
die rote Plakette versagt.
Minigruppen
Unsere Minigruppen sind ein Angebot
für Kinder zwischen dem ersten und
zweiten Lebensjahr in Begleitung eines Erwachsenen. Es wird gemeinsam
gefrühstückt. Die Erwachsenen haben
Zeit, sich auszutauschen und die Gelegenheit, sich Rat und Hilfe zu holen. Mit
den Kindern wird - z. B. auf die Jahreszeit abgestimmt - gebastelt und gesungen. Die Kleinen können mit altersgemäßen Spielsachen spielen und es wird
geturnt. Seit September 2011 fällt das
Montagsangebot leider weg, das Mittwochsangebot besteht weiterhin.
Begleiteter Umgang
Hausaufgabenhilfe
15 bis 20 Kinder besuchen montags bis
donnerstags unsere Hausaufgabenhilfe. Darüber hinaus erhalten einige Kinder mit Migrationshintergrund gezielte
Sprachförderung durch von uns bezahlte
Honorarkräfte. Die Sorge, dass durch die
offene Ganztagsschule unser Angebot
nicht mehr nachgefragt würde, hat sich
nicht bestätigt. Der ständig steigende
Hilfs- und Förderbedarf übersteigt inzwischen unsere personellen und finanziellen Möglichkeiten.
Was ist begleiteter Umgang?
Ist ein Kind von einem oder beiden Elternteilen getrennt, muss das Recht des
Kindes geachtet werden, regelmäßige
persönliche Kontakte zu beiden Elternteilen pflegen zu können, sofern dies
nicht dem Wohl des Kindes widerspricht.
Der Kinderschutzbund verhilft Kindern
zu diesem Recht, indem er in Problemsituationen Umgangskontakte in den Räumen des Kinderschutzbundes begleitet.
Durch Beratung und Anleitung einer
Mitarbeiterin sollen die Eltern befähigt
werden, die Besuchskontakte mit ihren
Kindern selbst zu regeln und so spannungsfrei wie möglich zu gestalten.
Im Jahre 2011 wurden sechs Familien in
unseren Räumen betreut.
4
5
Ausgestattet mit einer Negativbescheinigung in puncto Nachrüstung
und einer Kopie des KFZ-Scheines erhielten wir nach deren Vorlage beim
Amt für öffentliche Ordnung vollkommen unbürokratisch eine Ausnahmegenehmigung. Die Kinder und wir sagen herzlichen Dank!
Gruppenraum
Unser Gruppenraum, der seit dem Bezug der neuen Geschäftsstelle im Jahr
2000 keinerlei Veränderung erfahren
hatte, bedurfte einer kräftigen Renovierung. Heller und freundlicher sollte er
werden und neue Möbel waren auch
dringend nötig. zwei Jahre war der Vorstandsbeschluss schon gefasst, bevor es
im Februar 2011 dann wirklich soweit
war. Viele Muster für den Bodenbelag
wurden im Büro begutachtet, bevor wir
uns dann für einen kräftigen Farbton
entschieden. Decke und Wände wurden
weiß gestrichen, zum Teil mit Magnetfarbe, damit mehr Bilder angebracht
werden können. Neue Deckenleuchten
zur besseren Ausleuchtung des Raumes
wurden installiert. Klappbare Tische und
Stapelstühle wurden angeschafft und
mit Hilfe eines Möbelschreiners eine
Ikea Schrankwand und ein Sideboard, in
denen Bücher, Spiel- und Bastelsachen
übersichtlich verwahrt werden können,
montiert. 14 Tage mussten die Gruppenangebote ausfallen, dann war es soweit, der Gruppenraum konnte wieder
in Beschlag genommen werden. Er roch
zwar noch stark nach Farbe, aber kräftiges Heizen und Lüften ließen es bald
erträglicher werden. Gardinen sollten
eigentlich keine mehr aufhängt werden, aber der Lärmpegel bei den Gruppenangeboten war für alle unzumutbar
und so wurden ganz schnell aus IkeaMeterware Gardinen genäht und angebracht. Nun steht er wieder uneingeschränkt den Minigruppen, der
Hausaufgabenhilfe, für die Kinderbetreuung bei den Elternkursen, den Familien im betreuten Umgang und für
Besprechungen zur Verfügung.
„Mein Körper gehört mir“
Das Thema Missbrauch bleibt auch in unserem Land aktuell. Der Kinderschutzbund möchte daher das Bewusstsein in
der Gesellschaft wach halten, dass sexueller Missbrauch in der Familie und im
Bekanntenkreis, aber auch im außerfamiliären Umfeld (Schule, Freizeitbereich)
stattfindet. Und er möchte Kinder stark
machen, Nein zu sagen und ihnen Informationen an die Hand geben, wie und
woher sie Hilfe bekommen können, wenn
sie von Missbrauch betroffen sind.
Dazu führt die Theaterpädagogische
Werkstatt Osnabrück alle zwei Jahre das
interaktive Theaterstück „Mein Körper
gehört mir“ an allen Gladbecker Grundschulen durch. Wir erreichen im Schuljahr 2011/2012 ca. 1420 Kinder der Klassen drei und vier und ca. 110 Kinder in den
Klassen vier bis acht der Förderschulen.
Erziehungsberechtigte, Lehrer und andere interessierte Erwachsene erhielten
vor Startbeginn in den Klassen die Möglichkeit, in einer sogenannten „Sichtveranstaltung“ das Theaterstück kennen zu
lernen.
Jeder Durchgang ist für unseren Ortsverband eine finanzielle Herausforderung, und
so war die Freude groß, als wir erfuhren,
dass die Bethe-Stiftung uns diesmal, im 7.
Durchgang, bei der Finanzierung des Projektes unterstützen wollte.
Die Stiftung wurde 1996 von dem Unternehmerehepaar Roswitha und Erich Bethe
gegründet. Förderschwerpunkte sind bundesweit Hilfen zur Errichtung von Kinderhospizen, sowie die Unterstützung von Einrichtungen, die Projekte zum Thema Gewalt
und Missbrauch von Kindern durchführen.
Frühstück einiger Damen aus dem Kleiderladen im neu gestalteten Gruppenraum
6
7
Bei der Spendenverdoppelungsaktion,
die in der Zeit vom 1. März bis 31. Mai
2011 lief, verdoppelte die Bethe Stiftung
jede Einzelspende bis 2.000 Euro, bis
zum Höchstbetrag von 10.000 Euro.
Dank der Unterstützung vieler Menschen und Institutionen aus Gladbeck
und sogar aus Berlin und Köln erreichten
wir die Höchstsumme. Darüber hinaus
erhielten wir für das Projekt noch einen
Scheck über 3090 Euro von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zweier
Wasserwirtschaftsverbände, die bei ihren Gehaltszahlungen auf die Centbeträge verzichtet hatten.
Dieses gute finanzielle Polster für das
Projekt veranlasste den Vorstand, die
Gesamtkosten der Klassen zu übernehmen und den Eltern keinen Eigenanteil
abzuverlangen, wissend um die finanzielle Situation vieler Gladbecker Familien. Auf dem zweckgebundenen Konto
92015 bei der Stadtsparkasse Gladbeck
sammeln wir weiter für den nächsten
Durchgang in zwei Jahren, denn Kinder
stark machen ist und bleibt uns eine
Herzensangelegenheit.
Unser Kooperationsprojekt mit
dem Sozialdienst katholischer
Frauen Gladbeck e. V
„Opstapje“
Kinder sind kleine
Persönlichkeiten,
sie wollen unterstützt und gefördert werden…!
Umsetzungsphase von „Opstapje“ in
Butendorf
Im Februar 2011 und Juli 2011 nahmen
Mütter aus 30 Familien stolz ihr „Opstapje-Zertifikat“ entgegen. Sie haben
an der zweiten Staffel „Opstapje“Schritt für Schritt teilgenommen und
sind in den 18 Monaten zu zwei munteren Gruppen zusammen gewachsen. Vor
allem die Mütter türkischer Herkunft
fühlten sich am Ende der Programmteilnahme kompetenter im Umgang mit
ihren Kindern. Sie bestätigten in den
Auswertungsgesprächen, dass sie Wissen und Vertrauen hinsichtlich ihrer Erziehungs- und Versorgungskompetenz
erworben haben. Darüber hinaus fühlten
sich nicht in Gladbeck aufgewachsene
Frauen/Mütter aus Familien mit Migrationshintergrund nicht mehr so isoliert.
Dass Familien durch „Opstapje“ Anregungen und Unterstützung für den Alltag mit ihrem Kind erhalten, zeigt das
Anmeldeverhalten für die derzeitig laufende dritte Staffel des Programms, die
im April 2011 begann. Über 20 Familien
türkischer Herkunft haben sich von alleine gemeldet, was für einen hohen Bekanntheitsgrad des Angebots in Butendorf spricht.
Die Familien haben auf unterschiedlichen Wegen ihr Interesse an näheren Informationen und an einer Teilnahme an
„Opstapje“ geäußert. Sie sind daraufhin
von der „Opstapje“-Koordinatorin Rita
Rabe und der Hausbesucherin, die die
jeweilige Familie betreuen wird, besucht
worden. Die Koordinatorin stellte den Eltern das Programm sehr ausführlich vor.
Dabei wurde auch ein schriftlicher Kontrakt bezüglich Inhalt und Verbindlichkeit mit den Eltern geschlossen. Dank
der drei engagierten Laienhelferinnen
ist es schnell gelungen, Zugang zu den
meist türkischen Familien zu finden und
sie für das Programm zu gewinnen.
In den Aufnahme- bzw. Auswahlgesprächen hat es sich bewährt, die Ressourcen in einer Familie einzuschätzen. So
werden von der Koordinatorin folgende
Dimensionen beachtet:
1. Lebensweltliche Dimension ( berufliche Situation, Schulbildung, finanzielle
Situation, soziale Kontakte außerhalb
der Familie…)
2. Familiäre Dimension ( Fürsorglichkeit
der Eltern, Schwierigkeiten in der Partnerschaft, Schwierigkeiten in der Großfamilie, alleinerziehend…)
3. Situation des Kindes / der Kinder ( körperliche Erscheinung, Verhalten, sprachliche Entwicklung, Versorgung…)
4. Eltern-Kind-Kontakt ( Interaktion, Ansprache, Gewalt…)
„Opstapje“ –
die teilnehmenden Familien
am besten täglich, selbst mit dem Kind
umzusetzen.
Im April 2011 starteten zunächst 19 Familien aus Butendorf. Diese Familien sind
türkischer Herkunft. Enden wird das Programm für sie im November 2012.
2. Die Gruppentreffen
Weiterhin treffen die Familien sich
vierzehntägig zu einem zweistündigen
Gruppentreffen, das von der Koordinatorin und der jeweils zuständigen Hausbesucherin durchgeführt wird. In den
Gruppentreffen erhalten die Mütter
Informationen über die Entwicklung und
Erziehung ihrer Kinder und über weitere hilfreiche Angebote im Stadtteil und
in der Stadt. Themen sind: gesunde Ernährung, Überversorgung, Kinderkrankheiten, Konsequenz in der Erziehung
von Mädchen und Jungen. Durch diese
Gruppentreffen erleben die Mütter, die
oft auch sehr isoliert ihren Familienalltag bewältigen, das Entstehen eines sozialen Netzwerkes für sie; als hilfreich wird
der Erfahrungsaustausch mit Familien in
ähnlichen Lebenssituationen angesehen.
Mit Einstellung einer vierten Laienhelferin sind im November 2011 weitere sechs
Familien aus Mitte I, Mitte II (Ost) und
Brauck eingestiegen; es handelt sich um
fünf Familien deutscher Herkunft sowie
einer Familie aus dem Kosovo. Enden
wird das Programm in diesem Fall im
April 2013.
„Opstapje“ –
Absprachen und Verbindlichkeit
Wie bekannt ist, arbeitet „Opstapje“ mit
zwei sich ergänzenden und unterstützenden Bausteinen: den Hausbesuchen
in den Wohnungen der Familien und den
Gruppentreffen im Kindergarten Oase.
1. Die Hausbesuche
Jede Familie wird einmal in der Woche
von der Laienhelferin, wir nennen sie
„Hausbesucherin“, für ca. eine Stunde
aufgesucht. Die Hausbesucherin beschäftigt sich mit dem Kind, spielt oder
bastelt mit dem Kind, liest dem Kind aus
einem Bilderbuch vor bzw. entdeckt gemeinsam mit dem Kind das Bilderbuch
und die Mutter (manchmal auch der
Vater) schaut aufmerksam dabei zu und
macht auch aktiv mit.
Die Hausbesucherin bespricht anschließend mit Mutter und/oder Vater, warum
sie die entsprechende Lerneinheit mit
dem Kind durchgeführt hat und was das
Kind dadurch lernt und motiviert die Eltern, oftmals auch ältere Geschwister,
das in der nächsten Woche regelmäßig,
8
9
Es gibt eine parallele Kinderbetreuung,
die den Kindern viel Spaß beim gemeinsamen Spiel bereitet.
3. Erfahrungsaustausch
Eine Voraussetzung, dass Kinder gefördert werden und Eltern Unterstützung
erfahren, ist die Einhaltung von Terminen und Absprachen. In den wöchentlichen Treffen mit den Hausbesucherinnen reflektiert die Koordinatorin die bei
den Hausbesuchen und bei den Gruppentreffen wahrgenommenen Beobachtungen. Die Erfahrungen wiederum
werden eingebracht in die Hausbesuche
und Gruppentreffen. Zum Beispiel werden oft die Fragen beleuchtet:
Wie wird die geplante Spielaktivität der
Entwicklung des jeweiligen Kindes gerecht?
Wie lässt sich das ein oder andere erzie-
herische Thema, z. B., wie wird mein Kind
sauber, oder die Rolle des Mädchen/des
Jungen in der türkischen Kultur im Gruppentreffen behandeln?
Ausblick aus der Sicht einer
Hausbesucherin
„Wenn ich anfangs die Wohnung betrat,
versteckte sich das eine oder andere
Kind hinter der Mutter oder hinter der
Tür. Allmählich - nach den ersten Besuchen – winkte das Kind mir vom Fenster
aus zu, wenn ich vorgefahren war und
Richtung Wohnung hoch schaute. Oder
ich erlebte, dass ein sehr scheues Mädchen vor der Wohnungstür auf mich
wartete. Darüber habe ich mich sehr gefreut!“
Ausblick aus der Sicht einer Mutter
bemerkbar. Sie kennen sich schon mit
vielen Spielmaterialien für ihre Altersgruppe aus.
Bestimmte Rituale für verschiedene Situationen im Laufe des Tages sind ihnen
bereits vertraut. Die Kinder scheinen
aufmerksamer mit vielen Situationen
umzugehen und können sich besser auf
Spielimpulse einlassen. Sie erlebten bereits regelmäßig Gruppentreffen und
dies ist hilfreich für die anschließende
Zeit im Kindergarten. Dadurch verkürzt
sich für diese Kinder die „Eingewöhnung“ in die Gruppe. So ist es möglich,
insbesondere dem Kind anderer Herkunft, dass in der Regel nur die Erstsprache gelernt hat, den Einstieg in die Kindergartenzeit zu erleichtern.“
„Mein ältester Sohn ist schwerhörig;
er wurde operiert und wir müssen vielen Therapien nachkommen. Die „Opstapje“- Hausbesucherin hat mir sehr geholfen, da ich schlecht deutsch spreche
und noch ein Baby habe. Vor allem hat
sie mit unserem Kind und mir gespielt;
dabei konnte ich meine Sorgen vergessen. An den Hausbesuchen nimmt seit
einiger Zeit auch eine Therapeutin teil; so
ist mein Sohn in seinem Zuhause und ich
kann mich um beide Kinder kümmern.“
Ausblick aus Sicht
des Kindergartens Oase
Am Standort des Kindergartens Oase
bekommen wir positive Rückmeldungen
über „Opstapje“. So sagte unlängst eine
Gruppenleiterin:
„Uns fällt auf, dass Kinder, die an „Opstapje“ teilgenommen haben, gefördert
sind. Das macht sich in vielen Bereichen
Fazit und Ausblick von „Opstapje“ aus
Sicht der Kooperationspartner.
Wir im „Opstapje“-Team stellen deutlich
fest, dass den Müttern mit Migrationshintergrund zunehmend klar wird, dass
es ungeahnt viele Möglichkeiten für ein
praktisches, spielerisches Miteinander
– und damit zur Förderung ihrer Kinder
gibt. Das ist vielen der Familien fremd und
ungewohnt. Dadurch verändert sich der
Fokus auf ihre Kinder und deren Bildung.
Durch das „Opstapje“-Präventionsprogramm partizipieren die Familien mehr
an Bildung, da sie mit vielen Themen in
Berührung kommen, an Vorträgen teilnehmen, sich austauschen, an Ausflügen
teilnehmen und ihren Stadtteil besser
kennen lernen.“
So ist „Opstapje“ für die Familien ein
wichtiger Baustein für Integration und
Teilhabe an Bildung.
Der Sozialdienst katholischer Frauen
Gladbeck und der Kinderschutzbund
Das Team der Hausbesucherinnen
10
11
Gladbeck sind erfreut und positiv überrascht, dass es in Butendorf gelungen
ist, das Programm über Mund-zu-MundPropaganda bekannt zu machen und
Familien aus der Zielgruppe mit diesem
beispielhaften Programm zur Integration und Frühförderung zu erreichen.
Ein besonderes Lob gilt an dieser Stelle
den vier Hausbesucherinnen Frau Mürvet Collak, Frau Nursel Kaya, Frau Ayten
Bostanci und Frau Susanne Schwanitz,
die sich weit über den geringen Verdienst hinaus mit hohem Engagement
für die beteiligten Familien einsetzen
und an Freizeitprogrammen mitgewirkt
haben. Ein besonderer Höhepunkt war
das abendliche Backen „deutscher Torten“ und ist der derzeitig stattfindende
Handarbeitstreff am Mittwochabend.
Monika Bette, SkF
„Opstapje“ –
Zielsetzung und Finanzierung
Die Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung
und die Förderung der Lernfähigkeit
stehen im Mittelpunkt des Programms.
Dabei werden unterschiedliche Ziele für
Eltern und Kinder formuliert:
Für die Eltern geht es um die Sensibilisierung für die Bedürfnisse ihres Kindes
und Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung
durch Aktivitäten mit dem Kind. Für die
Kinder geht es um Unterstützung einer
altersgerechten Entwicklung.
Finanziert wurde der zweite Durchgang
für 25 Familien aus dem Etat des Amtes
für Jugend und Familie, der dritte Durchgang wird in gleicher Höhe gefördert.
Dank weiterer Sponsoren für dieses Projekt konnten wir fünf weiteren Familien
die Teilnahme ermöglichen.
Irene Gosepath, DKSB
Fotoimpressionen
„Starke Eltern – Starke Kinder®“
Bericht aus dem Kurs
Starke Eltern, starke Kinder (0-3 Jahre)
die Kursteilnehmer durch Fachkräfte
unterstützt, eine Familie zu sein, in der
alle gerne leben, in der auch diskutiert
und gestritten werden kann, ohne das
Gegenüber niederzumachen und in der
Grenzen respektiert werden.
Es handelt sich um ein Stärkungsprogramm für die elterliche Erziehungskompetenz, eine „Erziehung auf Augenhöhe“, die Eltern und Kind eine bessere
Eigen- und Fremdwahrnehmung und eine
verbesserte Eltern-Kind-Kommunikation
ermöglicht. Die Basis ist das Vorhandensein einer sicheren Bindung und deren
Bestätigung im Erziehungsalltag.
An fünf Samstagvormittagen kommen
Eltern mit ihren Kindern in den Workshop. Geschwisterkinder werden von
einer Erzieherin parallel dazu im Spielzimmer betreut. Kann ein Kind sich
schon von seinen Eltern trennen, kann
es ebenfalls in der Kindergruppe sein, es
kann aber auch in der Elterngruppe bleiben und am Unterricht teilnehmen.
Das Einjährige, das seine ersten Schritte
mitten in der Elterngruppe macht, kann
dabei sowohl Interaktions- als auch
Lernpartner der Eltern sein.
Das zweijährige Kind kann ebenso wie die
Eltern seine Bedürfnislage (Spielen, Ausruhen, Essen...) zum Ausdruck bringen,
und beide können voneinander lernen.
Die beiden Mentorinnen sind Irmgard
Reinermann, (Dipl.-Soz.-Päd.) und Margarete v. Rhein (Kinderärztin und Kinderpsychiaterin). Sie erarbeiten zusammen mit den Eltern (und Kindern) das
Programm, können aber auch zu allen
Fragen der Eltern nach Bindung, Gesundheit und Erziehung mit der Gruppe
zusammen Antworten erarbeiten.
Die bisherige Arbeit hat gezeigt, dass es
viel Spaß bei den Workshops gab und
einige Eltern sich schon für das nächste
Programm angemeldet haben.
Margarethe von Rhein
Wir bieten Elternkurse an für Eltern und
Alleinerziehende mit Kindern von 0 bis
3 Jahren, 3 bis 8 Jahren, 9 bis 15 Jahren
(Pubertätskurs).
Im Jahr 2010 fanden zwei Kurse für die
Altersgruppe 3 bis 8 Jahre und ein Kurs
für die Altersgruppe 9 bis 15 Jahre statt.
Wir organisierten eine Fortbildung zu
diesem Thema in unseren Räumen für
pädagogische Fachkräfte in Tageseinrichtungen.
Eltern zu sein ist etwas Wunderbares,
der Alltag aber oft auch sehr mühsam.
Immer häufiger wünschen sich Mütter
und Väter Unterstützung bei ihrer verantwortungsvollen Aufgabe der Kindererziehung.
Im Elternkurs „Starke Eltern – Starke Kinder®“ des Kinderschutzbundes werden
2011 hielten wir zwei Kurse für die Gruppe 0 bis 3 Jahre, zwei Kurse für die Gruppe 3 bis 8 Jahre und einen Kurs für 9 bis
15 Jahre ab.
2011 wurde eine neue Kursleitung, Frau
Katrin Schulz, für unseren Ortsverband
durch die landesverbandseigene BiSAkademie ausgebildet.
Margarethe von Rhein, Katrin Schulz, Irmgard Reinermann, Tanja Siemes
14
15
Wir möchten Sie ermuntern:
•
•
•
Tragen Sie ein, was für Sie wichtig ist.
Notieren Sie, was Ihnen im Alltag helfen kann.
Hängen Sie dieses Poster an den Kühl- oder
Küchenschrank, oder an eine Tür - für Notfälle.
Unsere Werte
Wichtig
in unserer Familie sind

Aufrichtigkeit
und Achtung
Unsere
Werte

 Aufrichtigkeit und Achtung



Unsere Erziehungsziele
 Selbstbewusstsein und Offenheit
Achte auf die
positiven Seiten
Deines Kindes!


Unser Lebensstil und unsere Familientradition
 angenehme, gemeinsame Mahlzeiten


Unsere Bedürfnisse

Vorbild wirkt besser
als viele Worte!
Respekt von allen - auch im Streit


Die Rechte unserer Kinder

Gewaltfreie Erziehung und Beteiligung


Mein Kind braucht
Liebe
Anerkennung,
Liebe
und Vertrauen
Ich zeige meine Liebe durch
 eine liebvolle Umarmung


Vertrauen
Ich zeige mein Vertrauen durch
 Zutrauen in die Fähigkeiten meines Kindes


Sprache schafft
Wirklichkeit!
Anerkennung
Ich zeige meine Anerkennung durch
 Dank und Lob für die Mitarbeit meines Kindes


Ermutigung
Ich zeige meine Ermutigung durch
 Bestätigung auch für kleine Fortschritte


Alle Gefühle sind
erlaubt und werden
akzeptiert aber nicht alle
Handlungen!
Annahme
Ich zeige meine Annahme durch
 Kritik am Verhalten, (wenn es sein muss)
nicht an der Person meines Kindes


Meine Aufgaben als Muter oder Vater sind
Verantwortung für das Kind

Verändere zuerst
DEIN Verhalten.
Nicht die anderen
müssen den
ersten Schritt tun!
Ich sorge dafür, dass mein Kind gesund und
glücklich aufwachsen kann.


Modell für mein Kind

Ich verlange von meinem Kind nur,
was ich selbst auch leben kann.


Hör
Deinem Kind zu,
dann verstehst
Du es besser!
Anleitung und Begleitung für mein Kind

Ich erkläre und begründe
was ich von meinem Kind möchte


Erlaubnis geben und Grenzen setzen

Ich entscheide erst, ob etwas wichtig ist,
und erkläre dann erst mein NEIN


Probleme
kannst Du nicht
für andere lösen.
Du kannst
nur dabei helfen!
Wichtig im Umgang mit meinem Kind
Zuhören

Ich höre zu, um mein Kind besser zu verstehen.


Fragen

Mit unterstützenden Fragen helfe ich meinem
Kind, eigene Problemlösungen zu finden


Einfühlen

Ich bemühe mich nachzuempfinden, wenn
mein Kind traurig oder ärgerlich ist.

Positiven Einfluss in
Konflikten gewinnst
Du durch Verständnis,
nicht durch Macht!

Ehrliche Gefühlsäußerungen

Ich sage, wenn ich glücklich, zornig, ratlos bin.


Beteiligung



Ich lasse mein Kind mitbestimmen - es hält
sich dann mehr an unsere Verabredungen.
Verabredungen, die
alle mitentscheiden,
werden eher
eingehalten!
SAFE® „Sichere Ausbildung für Eltern“
In unserem letzten Jahresbericht stellten wir das Trainingsprogramm zur Förderung einer sicheren Bindung zwischen
Eltern und Kind vor.
Wir bewarben das Projekt mehrfach bei
den Geburtsvorbereitungskursen und
Kreißsaalführungen auf der Station für
Geburtshilfe des St. Barbara-Hospitals.
Wir stellten das Programm in gynokologischen Praxen und bei Hebammen vor.
Unterstützt wurden wir bei der Bekanntmachung des Kurses auch von Mitarbeiter/Innen des Amtes für Jugend und Familie.
Das Programm wurde für alle werdenden Eltern angeboten.
Wir mussten feststellen, dass werdende Eltern ihr Interesse nicht so sehr auf
frühkindliche Bindung, sondern eher auf
die Geburtsvorbereitung und die Geburt
richten.
Säugling Nähe und Distanz empfindet,
und wie Mutter und Vater auf diese
Bedürfnisse prompt und zuverlässig reagieren können.
Der Kurs vermittelt Eltern die notwendige Sicherheit im Umgang mit ihrem Baby
zum Aufbau einer sicheren Bindung, die
dazu beiträgt, ein gutes Fundament für
die zukünftigen Lebenschancen des Kindes zu legen.
Kinder mit einer sicheren Bindung können sich besser in die Gefühle anderer
Menschen hineinversetzen, haben eine
bessere Sprachentwicklung, sind kreativer, haben mehr Freude und finden rascher Lösungsmöglichkeiten in schwierigen Situationen.
Die besondere Bedeutung einer sicheren Bindung für das Leben eines jeden
Menschen veranlasste den Lions Club
Gladbeck, dieses Projekts mit finanziellen Zuwendungen von Beginn an zu unterstützen
Wir trommeln für Kinder“
Das vom Verein „Kinder sind der Rhythmus dieser Welt“ und dem leider schon
verstorbenen Initiator, Victor Seroneit,
2007 ins Leben gerufene Kulturhauptstadtprojekt „Wir trommeln für Kinder“
griffen wir von unserem Ortsverband für
Gladbeck auf. Unser Bürgermeister Ulrich Roland übernahm die Schirmherrschaft und nach und nach schlossen sich
13 Gruppen aus unterschiedlichen Schulen und Betreuungseinrichtungen dem
Projekt an und traten gemeinsam auf.
Unter Leitung von Frau Arndt und Frau
Tacke, den beiden Schulsozialarbeiterinnen, hatte die Uhlandschule als Patenschule zusätzlich noch Soloauftritte bei
offiziellen Veranstaltungen der Stadt. Im
Kulturhauptstadtjahr 2010 endete das
Diese Schwierigkeit hat PD Dr.med. Karl
Heinz Brisch dazu veranlasst, das Konzept zu überdenken und zu modifizieren. Somit können jetzt SAFE Kurse für
Kinder, die bereits geboren sind, angeboten werden.
Irmgard Reinermann nahm an einer entsprechenden Fortbildung teil, so dass
der DKSB Gladbeck jetzt SAFE Kurse für
Eltern mit Kindern von 0 bis 6 Monaten
anbieten kann.
An den Kurstagen bekommen Eltern
wichtige Informationen zur emotionalen und physiologischen Entwicklung
des Säuglings.
SAFE
®
sichere ausbildung für eltern
Sie werden dafür sensibilisiert wie der
16
17
Projekt mit Auftritten am Weltkindertag
und bei der Eröffnung der „Local-Heroes-Woche.“ Allen Projektteilnehmer/Innen nochmals herzlichen Dank.
Uns hat es Freude gemacht zu sehen,
mit welcher Begeisterung die Kinder gemeinsam trommelten und es genossen,
ihr Können in der Öffentlichkeit darzubieten.
reitete uns das Schuhhaus Große-Kreul
mit einem Zuschuss zu 18 Kinderschuhgutscheinen. Gutscheine erhielten auch
die Kinder mit Kleidungswünschen.
Der Herzenswunsch vieler Kinder waren Trikots der Fußballmannschaften von
Wunschzettelaktion 2011
Das Konzept unserer Weihnachtsaktion
zu verändern, kündigten wir ja schon in
unserem letzten Jahresbericht an. Die
Erfahrungen aus fünf Weihnachtsaktionen zeigten uns, dass es sinnvoll wäre,
das Projekt anders zu gestalten. Inzwischen hatten sich auch weitere Initiativen bei anderen freien Trägern und
Kaufleuten gebildet und wir sahen nicht
den Sinn, dass sich aus unserer Aktion
ein Gewohnheitsrecht herleiten ließ
und dass die selben Kinder gleich zwei
oder dreimal beschenkt wurden. Deshalb kündigten wir die Aktion nicht
mehr in der örtlichen Presse an, auch
wurde kein Weihnachtsbriefkasten
mehr aufgehängt und in unserem Infokasten keine Werbung für die Aktion
ausgehängt.
Wir trafen aber auf großes Verständnis
bei unserem Hauptsponsor, der Stadtsparkasse Gladbeck.
Hier nun der Bericht unserer letzten
Aktion, die, wie auch die vorherigen, in
den bewährten Händen von Karin Zindler, lag. Unterstützt von Gisela Volke und
weiteren Helferinnen.
Die Weihnachtsaktion einmal anders
Karin Zindler
Unsere 7. Weihnachtsaktion sollte anders sein als bisher. Wir wollten vorwiegend Kinder beschenken, die nicht nur
mit der leeren Haushaltskasse der Eltern, sondern auch mit einem schweren
Schicksal zu kämpfen haben. Bedürftige
Eltern mit geistig oder körperlich behinderten Kindern sollten die Gelegenheit haben, Weihnachtswünsche an den
Weihnachtswünsche Blau-Weiß
Schalke 04 oder Bayern München. Wir haben sie alle eine Nummer größer gekauft,
damit sie möglichst lange passen. (Ein Junge der Jordan-Mai-Schule trägt das Trikot
täglich, so berichtet die Lehrerin).
Ohne die verlässliche, großzügige Hilfe
der Sparkasse Gladbeck und vielen privaten Spendern, die uns teilweise mit
Möbeln unterstützt haben, wäre unsere Aktion nicht möglich gewesen. Wir
bedanken uns bei allen und hoffen, den
Kindern ein wenig Freude bereitet zu
haben.
Kinderschutzbund zu richten. Damit die
Päckchen auch an die richtige Adresse
kamen, wurden in Zusammenarbeit mit
dem Jugendamt, den Frühförderstellen,
der Lebenshilfe und der Jordan-MaiSchule bedürftige Familien ausfindig gemacht. Besonders dankbar sind wir Frau
Lydia van der Hoek, die uns bei unserer
Adressensuche sehr behilflich war. Wir
besuchten alle ausgewählten Familien
und haben dabei im Gespräch mit den
Eltern erfahren, welche Kinderwünsche
wir erfüllen können.
150 Wunschzettel trafen danach bei uns
ein. Das waren viel weniger als in den
Vorjahren. Dadurch hatten wir die Möglichkeit, unsere Weihnachtspäckchen etwas größer werden zu lassen.
Ein Kind im Wachkoma benötigte eine
Fühldecke, mehrere Kinder wünschten
sich Gymnastikbälle. Wir vermittelten
Betten, Kleiderschränke und kauften
Hochstühle. Viele wünschten sich Spielzeug und Bücher. Eine große Freude be-
Auch die Kinder in unserer Hausaufgabenhilfe erhalten jedes Jahr ein Weihnachtsgeschenk von uns. In diesem Jahr
18
19
haben wir uns etwas Besonderes ausgedacht. Wir haben unsere 18 Hausaufgabenkinder zu einem Theaterbesuch
in die Stadthalle Gladbeck eingeladen.
Viele von ihnen waren vorher noch nie
in einem Theater. Am 1. März 2012 sahen
aufgeregte und glückliche Kinderaugen
„Die kleine Meerjungfrau“. Alle Kinder
saßen in einer Reihe, damit die Aufsicht
für die zwei Betreuerinnen leichter war.
Das Theaterstück hat den Kindern so gut
gefallen, dass selbst schwierige Kinder
ruhig auf ihren Plätzen blieben. Als es
in der Pause für jeden noch eine Waffel
gab, war die Freude riesengroß. „Können
wir noch einmal ins Theater gehen?“,
war die häufigste Frage.
Weihnachtsfeier in der Fröbelschule
Gisela Volke
Bei der Weihnachtswünsche-Aktion 2011
ergab sich für mich ein privater Kontakt
zur Fröbelschule in Gladbeck.
Diese befindet sich seit dem Schuljahr
2011/2012 in dem ehemaligen Gebäude der Willy-Brandt-Schule im Stadtteil
Zweckel.
Die Fröbelschule wird von Kindern mit
Lernschwächen besucht. Viele von ihnen erleben auch ihren häuslichen Alltag als schwierig. Sie werden oft nicht
kindgerecht und regelmäßig versorgt.
Eine warme Mahlzeit, eingenommen
mit anderen Kindern der offenen Ganztagsschule, ist für sie schon etwas ganz
Besonderes.
Die stellvertretende Schulleiterin Frau
Drygalla, (eine Freundin von mir) und
Frau Wulbrandt (OGS Betreuung) ermutigten die Schüler/Innen, ihre ganz
persönlichen Wünsche aufzuschreiben.
Auch Wünsche für Gruppen innerhalb
der Schule wurden geäußert. Da Kinobesuche für die Kinder unerschwinglich sind, war ein Gruppenwunsch
für den Pausenraum: ein gebrauchter
Fernseher mit Großbildschirm, dazu
ein DVD-Gerät. Eine Klasse wünschte
sich einen Ausflug zur Eissporthalle
nach Dorsten.
Ein mit uns befreundeter Geschäftsmann aus Kirchhellen lieferte den Fernseher in die Schule, einen neuwertigen
DVD-Spieler stellten mein Mann und
ich kostenlos zur Verfügung.
Am 16. Dezember wurden wir zu einer
Weihnachtsfeier in die Schule eingeladen.
Eine kleine Abordnung unserer Ehrenamtlichen im Ortsverband überreichten die persönlichen Geschenke, u. a.
Gesellschaftsspiele, Fußbälle, „was von
Lego“, usw.. Die Freude der Kinder war
riesig. Die Kinder wiederum beschenkten uns mit kleinen Vorträgen, Liedern
und Geschichten, mit Tee und süßen
Leckereien Strahlende Kinderaugen
beim Auspacken der Geschenke waren
eine große Belohnung für diese Art der
ehrenamtlichen Arbeit. Jede von uns erhielt zum Abschluss einen beleuchteten
Weihnachtsbaum, der unter Anleitung
von Frau Wulbrandt von den Kindern
der offenen Ganztagsschule gebastelt
wurde.
Ich bin davon überzeugt, dass die Kinder diese Feier in guter Erinnerung behalten werden.
Frau Drygalla bedankte sich persönlich
für die vielfältige Hilfe unseres Ortsverbandes.
Vorstand, Geschäftsführung
und Verwaltung
Als ich 2004 den Vorstand übernahm,
war die Aussage meiner Vorgängerin in
Bezug auf zeitlichen Aufwand für das
Amt: „Die Angebote laufen ja alle und
wenn du einmal in der Woche im Büro
bist, reicht es sicherlich.“ Damals standen
dort eine Schreibmaschine und ein Telefon mit Fax und Anrufbeantworter. Nach
handschriftlichen Vorlagen wurden Briefe und Rundschreiben getippt. Inzwischen sind zwei Bildschirmarbeitsplätze
und eine Telefonanlage mit Weiterleitung vorhanden. Beamer und Laptop für
Präsentationen,
Internetanschluss,
Homepage und Email-Adresse sind heute
selbstverständlich. Flexibilität und Offenheit für Neues waren und sind die
Voraussetzung, den heutigen Anforderungen selbst in so einem kleinen Verein
wie unserem Ortsverband gerecht zu
werden. Flexibilität ist inzwischen aber
auch erheblich im Zeitmanagement nötig, feste Bürozeiten um die anstehenden Arbeiten zu erledigen, sind nicht
mehr einzuhalten. Man weiß nie, wer
mit welchen Anliegen in die Geschäftsstelle kommt oder telefonisch Rat und
Hilfe sucht. Oft sind auch unsere Ansprechpartner in KiTas, Schulen, etc. zu
unseren Geschäftszeiten nicht erreichbar. Das heißt, man nimmt die nicht erledigte Arbeit mit nach Hause. Und der
Umfang der Arbeit ist so angewachsen,
dass quasi alle im Vorstand in die tägliche Arbeit eingebunden sind. Da dieses
Engagement nirgends sichtbar wird, ist
es mir ein Anliegen, dies hier einmal zu
benennen und zu konstatieren, dass wir
nun an unsere Grenzen stoßen, die Ar-
Kinder der Fröbelschule in der Eissporthalle Dorsten
20
21
beit ehrenamtlich abzudecken. Auch Astrid Bahr, unsere Allrounderin im Büro,
die mit elf Std. wöchentlich hauptamtlich (und vielen Stunden ehrenamtlich)
tätig ist, kann die Arbeit weder vom Umfang noch vom Inhalt her auf Dauer leisten.
Frau Bahr ist zuständig für
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
telefonische Erstkontakte
Korrespondenz, Flyerdruck,
Archivierung
Kassenführung
Bußgeldverwaltung
Projektabrechnungen
Spielmobileinsatz und Unterstützung der Betreuer
Vorbereitungen für Fortbildungen
und Elternkurse
Logistik an Sonderveranstaltungen
Pflege der Homepage und Auftritte
in Portalen wie z. B. familie-in-gladbeck.de
Ansprechpartnerin für die Ehrenamtlichen
Wenn ich auch in jeder Vorstandssitzung
sage: „kein neues Projekt mehr“, wissen
wir alle, dass der vielfältige Bedarf an
Hilfe und Unterstützung von Kindern
und Familien in unserer Stadt es nicht
zulässt, einfach Augen und Ohren zu
schließen. Und so müssen wir uns auf
den Weg machen und Möglichkeiten suchen, die weiterhin die Qualität unserer
Arbeit sicherstellen und uns die Freude
an der Arbeit nicht verlieren lassen.
Irene Gosepath
Verbandsbeschlüsse und Auswirkungen auf unseren Ortsverband
Am 29. Mai 2010 wurden auf der Bundesmitgliederversammlung in Magdeburg die überarbeiteten Satzungen für
den Bundes-, die Landes- und Ortsverbände verabschiedet. Diese galt es nun
nach Erörterung an die Gegebenheiten
im Ortsverband anzupassen und im Rahmen der Mitgliederversammlung am 28.
März 2011 zu verabschieden.
Ein weiterer Beschluss der Bundesmitgliederversammlung findet auch Anwendung in unserm Ortsverband. Für
alle Mitarbeiter/innen im DKSB, ehrenamtlich oder hauptberuflich, ist das erweiterte Führungszeugnis ein Muss.
Wenn Sie unseren hier vorgestellten Einsatz für die Gladbecker Kinder unterstützenswert finden, so haben Sie die Möglichkeit, uns durch Ihren Beitritt zum Kinderschutzbund Gladbeck zu helfen.
Ein herzliches Dankeschön!
Der Kinderschutzbund Gladbeck verwendet alle ihm anvertrauten Spenden,
Mitgliedsbeiträge und Bußen sparsam
und dort, wo sie am dringendsten benötigt werden: bei den benachteiligten Kindern und Jugendlichen unserer
Stadt. In unseren zahlreichen Projekten
kümmern wir uns tagtäglich um die Bedürfnisse von Kindern, um ihren Schutz,
ihre Rechte und darum, ihren Alltag
fröhlicher und lebenswerter zu gestalten. Denn alle Kinder und Jugendlichen
haben das Recht, gewaltfrei und sozial
abgesichert aufzuwachsen.
Beitrittserklärung
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Kinderschutzbund OV Gladbeck e.V.
Name _________________________________________________________________________
Vorname ______________________________________________________________________
Straße, Nr. ____________________________________________________________________
PLZ, Wohnort _________________________________________________________________
Herzlichen Dank sagen wir
Gebutsdatum ____________________
den zahlreichen Einzelspendern;
den Kindern der Regenbogen- und Aloysiusschule;
der Bethe Stiftung;
dem Rolf Zehntpfennig Stiftungsfonds;
den Centspendern der Emschergenossenschaft und des Lippeverbandes;
dem Schuhhaus Große-Kreul;
Beruf ____________________________________
Telefon ________________________________________________________________________
Ich zahle einen Jahresbeitrag von (min. 25,00 Euro) _____________________ Euro
Datum/Unterschrift ___________________________________________________________
Einzugsermächtigung (optional):
Ich bitte um jährliche, halbjährliche Abbuchung von meinem Konto:
der Stadt Gladbeck mit dem
Amt für Jugend und Familie;
Gladbecker Bündnis für Familie,
Erziehung, Bildung, Zukunft;
GeldinstitutKonto-Nummer ___________________________________________________
Bankleitzahl ___________________________________________________________________
der Stadtsparkasse Gladbeck;
der Volksbank Ruhr Mitte;
der Commerzbank Filiale Gladbeck;
Datum/Unterschrift ___________________________________________________________
dem Rotary Club Bottrop-Wittringen;
dem Rotary Club Gladbeck-Kirchhellen;
dem Lions Club Gladbeck;
Bitte schicken Sie die ausgefüllte Beitrittserklärung und ggf. die Einzugsermächtigung
per Post an unsere Geschäftsstelle ( Adresse umseitig) oder senden Sie uns ein Fax
unter 02043 276588. Der Austritt ist jederzeit möglich.
Auch eine Unterstützung durch Sach- oder Geldspenden ist sehr willkommen.
dem Amtsgericht Gladbeck und
der Staatsanwaltschaft Essen.
22
23
Deutscher Kinderschutzbund – Ortsverband Gladbeck e.V.
Kirchplatz 8
45964 Gladbeck
Tel.: 02043 28888
Fax: 02043 276588
E-Mail: dksb@dksb-gladbeck.de
Internet: www.dksb-gladbeck.de
Vorstand:
1. Vorsitzende
2. Vorsitzende
Schatzmeisterin
Schriftführerin
Beisitzerin
Irene Gosepath Irmgard Reinermann Karin Grimm Gisela Volke
Anette Gröhler
Öffnungszeiten:
Information und Beratung: dienstags, donnerstags und freitags von 9.00 bis 12.00 Uhr
Auf Wunsch können Information und Beratung auch zu anderen Zeiten
stattfinden.
Kleiderladen: Dienstag 15.00 bis 16.00 Uhr
Donnerstag 9.00 bis 11.00 Uhr
Freitag 9.00 bis 11.00 Uhr
Während der Schulferien geschlossen.
Bankverbindungen:
Stadtsparkasse Gladbeck
BLZ 424 500 40 Konto-Nr.: 745 Volksbank Gladbeck
BLZ 422 600 01
Konto-Nr.: 1 771 800
Impressum:
Deutscher Kinderschutzbund – Ortsverband Gladbeck e.V.
Layout und Satz:
Christa Zenzen, Atelier für Buchkunst, Hunsrückstraße 1A, 45968 Gladbeck