- Ortsverband Gladbeck
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Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Gladbeck e.V. Stark für Kinder und Jugendliche Jahresbericht 2010/2011 Damit es mir gut geht Was brauchen Kinder? Was tut Kindern gut? Was macht sie stark und rücksichtsvoll zugleich? Und was können Eltern und Erwachsene dafür tun? Liebe, gegenseitige Achtung und Respekt sind der Anfang von allem. Wer sein Kind liebt, fördert den Selbstwert des Kindes. Die bedingungslose Gewissheit, dass es jemand gibt, der mich liebt, zu dem ich jederzeit kommen kann und der versucht, mich zu verstehen, ist die Voraussetzung, um Vertrauen in sich und seine Umwelt gewinnen zu können. Jedes Kind braucht Liebe und Respekt. Insofern ist Erziehung vor allem Beziehung. Ein Kind, das sich geliebt und geschützt fühlt, wird viele Dinge besser meistern. Umso mehr, je mehr es selbst ausprobieren kann, je mehr Freiräume und Eigenverantwortung ihm seine Eltern gewähren. Kinder brauchen aber auch feste Regeln und Rituale. Klare Grenzen geben ihnen Orientierung, Sicherheit und Halt. Jedes Zusammenleben, jede soziale Ordnung lebt von gegenseitiger Wertschätzung und Rücksichtnahme, von Rechten und Pflichten. Von gemeinsamen Regeln und Absprachen. Regeln, die erklärt und begründet und die je nach Alter gemeinsam erarbeitet werden. Wer Regeln verletzt, der muss auch Folgen spüren. All das ist nicht immer einfach auf einen Nenner zu bringen. Es stellt hohe Anforderungen an uns als Erwachsene und Eltern. Der Lohn unserer Bemühungen werden selbstbewusste und respektvolle Kinder und Jugendlichve sein. Sehr geehrte Damen Herren, liebe Freunde, Förderer und Sponsoren, Sie halten den neuen Bericht über die Arbeit des Gladbecker Kinderschutzbundes in Ihren Händen, den wir aus Kosten- und Zeitgründen im 2-Jahres-Rhythmus erstellen. Seit dem letzten Jahresbericht 2009 sind die Themen, die unsere Arbeit begleiten, gleich geblieben. Hartz IV, Kinderarmut, Finanzkrise, ungleiche Bildungschancen für Kinder aus benachteiligten Familien, sexueller Missbrauch und Gewalt und Vernachlässigung von Kindern, Bildungs- und Teilhabepaket, Herdprämie, fehlende Plätze in Kindertageseinrichtungen usw. Die Reihe ließe sich noch um etliche Schlagworte erweitern. Unsere Befürchtung, dass sich aufgrund der Finanzkrise die finanzielle Situation unseres Ortsverbandes so verschlechtert, dass wir Projekte einstellen und Kindern die nötige Unterstützung für eine gute Entwicklung nicht mehr gewähren können, hat sich gottlob nicht erfüllt. Allen, die in dieser wahrlich schwierigen Zeit ihr gesellschaftliches Engagement nicht hinten anstellten und uns verlässlich unterstützten und es auch weiterhin tun, tausend Dank. Danke auch unseren Ehrenamtlichen, den Honorarkräften und den Vorstandskolleginnen, die sich mit viel Zeit, Tatkraft und Idealismus für unsere Gladbecker Kinder einsetzen. nicht en Weg dich auf in e d ir it, nd Ich kan er ich bin bere damit du , b a , e n it e egle n e du bei zeig eg zu b ng W la o m e S dein nnst. a k n e h besorgt e sicher g ill ich um dich en, w ärk mir bist, eine Kräfte st rzen d He d sein un eude im r F it m u damit d st. ekop ieh z r e Jirina Pr it we Danke ebenfalls den Damen und Herren aus Politik und Verwaltung für die gute Zusammenarbeit und auch der lokalen Presse für die bereitwillige Veröffentlichung zahlreicher Berichte, Artikel und Bilder. Abschließen möchte ich mit der Bitte an Sie, uns auch in Zukunft Ihr Vertrauen zu schenken. Vor allem jüngere Kinder brauchen die Hilfe und den Schutz von Erwachsenen. Sie müssen in Geborgenheit und Sicherheit aufwachsen können. Copyright: Kinder- und Jugendanwaltschaft Oberösterreich (Vorsitzende) 2 3 Unsere Klassiker Kleiderladen Nach wie vor ist unser Kleiderladen an den drei Öffnungsterminen in der Woche sehr stark nachgefragt und so ist es erfreulich, dass sich weitere Damen für die Verstärkung des Kleiderladenteams gefunden haben. Aus Platzgründen haben wir das Sortiment in der Erwachsenenbekleidung reduziert und durch einige kleine Veränderungen bei der Einrichtung optisch mehr Platz geschaffen. Baby- und Kleinkinderschwimmen Spielmobil Nach längerer Unterbrechung im Jahr 2010, bedingt durch die Sanierung des Hallenbades, und einer erneuten Schließung in 2011, bieten wir nun wieder sechs Kurse für Säuglinge und Kleinkinder an. Die Kurse sind durchgängig ausgebucht. Die Anmeldung erfolgt nach wie vor bei der Kursleiterin, Frau Anette Gröhler. Seit 2009 fährt das Spielmobil nur noch in den großen Ferien verschiedene Standorte im Stadtgebiet an. Für Sonderveranstaltungen kann es weiterhin per Telefon, Email oder über die Homepage gebucht werden. Bange Stunden erlebte es, als die Umweltzone in Gladbeck eingerichtet wurde. Es ist ja schon „in die Jahre gekommen“ und so mussten wir prüfen, ob es mit einer Umweltplakette geschmückt werden kann. Eine Nachrüstung mit einem Katalysator war leider nicht möglich und somit wurde ihm sogar die rote Plakette versagt. Minigruppen Unsere Minigruppen sind ein Angebot für Kinder zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr in Begleitung eines Erwachsenen. Es wird gemeinsam gefrühstückt. Die Erwachsenen haben Zeit, sich auszutauschen und die Gelegenheit, sich Rat und Hilfe zu holen. Mit den Kindern wird - z. B. auf die Jahreszeit abgestimmt - gebastelt und gesungen. Die Kleinen können mit altersgemäßen Spielsachen spielen und es wird geturnt. Seit September 2011 fällt das Montagsangebot leider weg, das Mittwochsangebot besteht weiterhin. Begleiteter Umgang Hausaufgabenhilfe 15 bis 20 Kinder besuchen montags bis donnerstags unsere Hausaufgabenhilfe. Darüber hinaus erhalten einige Kinder mit Migrationshintergrund gezielte Sprachförderung durch von uns bezahlte Honorarkräfte. Die Sorge, dass durch die offene Ganztagsschule unser Angebot nicht mehr nachgefragt würde, hat sich nicht bestätigt. Der ständig steigende Hilfs- und Förderbedarf übersteigt inzwischen unsere personellen und finanziellen Möglichkeiten. Was ist begleiteter Umgang? Ist ein Kind von einem oder beiden Elternteilen getrennt, muss das Recht des Kindes geachtet werden, regelmäßige persönliche Kontakte zu beiden Elternteilen pflegen zu können, sofern dies nicht dem Wohl des Kindes widerspricht. Der Kinderschutzbund verhilft Kindern zu diesem Recht, indem er in Problemsituationen Umgangskontakte in den Räumen des Kinderschutzbundes begleitet. Durch Beratung und Anleitung einer Mitarbeiterin sollen die Eltern befähigt werden, die Besuchskontakte mit ihren Kindern selbst zu regeln und so spannungsfrei wie möglich zu gestalten. Im Jahre 2011 wurden sechs Familien in unseren Räumen betreut. 4 5 Ausgestattet mit einer Negativbescheinigung in puncto Nachrüstung und einer Kopie des KFZ-Scheines erhielten wir nach deren Vorlage beim Amt für öffentliche Ordnung vollkommen unbürokratisch eine Ausnahmegenehmigung. Die Kinder und wir sagen herzlichen Dank! Gruppenraum Unser Gruppenraum, der seit dem Bezug der neuen Geschäftsstelle im Jahr 2000 keinerlei Veränderung erfahren hatte, bedurfte einer kräftigen Renovierung. Heller und freundlicher sollte er werden und neue Möbel waren auch dringend nötig. zwei Jahre war der Vorstandsbeschluss schon gefasst, bevor es im Februar 2011 dann wirklich soweit war. Viele Muster für den Bodenbelag wurden im Büro begutachtet, bevor wir uns dann für einen kräftigen Farbton entschieden. Decke und Wände wurden weiß gestrichen, zum Teil mit Magnetfarbe, damit mehr Bilder angebracht werden können. Neue Deckenleuchten zur besseren Ausleuchtung des Raumes wurden installiert. Klappbare Tische und Stapelstühle wurden angeschafft und mit Hilfe eines Möbelschreiners eine Ikea Schrankwand und ein Sideboard, in denen Bücher, Spiel- und Bastelsachen übersichtlich verwahrt werden können, montiert. 14 Tage mussten die Gruppenangebote ausfallen, dann war es soweit, der Gruppenraum konnte wieder in Beschlag genommen werden. Er roch zwar noch stark nach Farbe, aber kräftiges Heizen und Lüften ließen es bald erträglicher werden. Gardinen sollten eigentlich keine mehr aufhängt werden, aber der Lärmpegel bei den Gruppenangeboten war für alle unzumutbar und so wurden ganz schnell aus IkeaMeterware Gardinen genäht und angebracht. Nun steht er wieder uneingeschränkt den Minigruppen, der Hausaufgabenhilfe, für die Kinderbetreuung bei den Elternkursen, den Familien im betreuten Umgang und für Besprechungen zur Verfügung. „Mein Körper gehört mir“ Das Thema Missbrauch bleibt auch in unserem Land aktuell. Der Kinderschutzbund möchte daher das Bewusstsein in der Gesellschaft wach halten, dass sexueller Missbrauch in der Familie und im Bekanntenkreis, aber auch im außerfamiliären Umfeld (Schule, Freizeitbereich) stattfindet. Und er möchte Kinder stark machen, Nein zu sagen und ihnen Informationen an die Hand geben, wie und woher sie Hilfe bekommen können, wenn sie von Missbrauch betroffen sind. Dazu führt die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück alle zwei Jahre das interaktive Theaterstück „Mein Körper gehört mir“ an allen Gladbecker Grundschulen durch. Wir erreichen im Schuljahr 2011/2012 ca. 1420 Kinder der Klassen drei und vier und ca. 110 Kinder in den Klassen vier bis acht der Förderschulen. Erziehungsberechtigte, Lehrer und andere interessierte Erwachsene erhielten vor Startbeginn in den Klassen die Möglichkeit, in einer sogenannten „Sichtveranstaltung“ das Theaterstück kennen zu lernen. Jeder Durchgang ist für unseren Ortsverband eine finanzielle Herausforderung, und so war die Freude groß, als wir erfuhren, dass die Bethe-Stiftung uns diesmal, im 7. Durchgang, bei der Finanzierung des Projektes unterstützen wollte. Die Stiftung wurde 1996 von dem Unternehmerehepaar Roswitha und Erich Bethe gegründet. Förderschwerpunkte sind bundesweit Hilfen zur Errichtung von Kinderhospizen, sowie die Unterstützung von Einrichtungen, die Projekte zum Thema Gewalt und Missbrauch von Kindern durchführen. Frühstück einiger Damen aus dem Kleiderladen im neu gestalteten Gruppenraum 6 7 Bei der Spendenverdoppelungsaktion, die in der Zeit vom 1. März bis 31. Mai 2011 lief, verdoppelte die Bethe Stiftung jede Einzelspende bis 2.000 Euro, bis zum Höchstbetrag von 10.000 Euro. Dank der Unterstützung vieler Menschen und Institutionen aus Gladbeck und sogar aus Berlin und Köln erreichten wir die Höchstsumme. Darüber hinaus erhielten wir für das Projekt noch einen Scheck über 3090 Euro von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zweier Wasserwirtschaftsverbände, die bei ihren Gehaltszahlungen auf die Centbeträge verzichtet hatten. Dieses gute finanzielle Polster für das Projekt veranlasste den Vorstand, die Gesamtkosten der Klassen zu übernehmen und den Eltern keinen Eigenanteil abzuverlangen, wissend um die finanzielle Situation vieler Gladbecker Familien. Auf dem zweckgebundenen Konto 92015 bei der Stadtsparkasse Gladbeck sammeln wir weiter für den nächsten Durchgang in zwei Jahren, denn Kinder stark machen ist und bleibt uns eine Herzensangelegenheit. Unser Kooperationsprojekt mit dem Sozialdienst katholischer Frauen Gladbeck e. V „Opstapje“ Kinder sind kleine Persönlichkeiten, sie wollen unterstützt und gefördert werden…! Umsetzungsphase von „Opstapje“ in Butendorf Im Februar 2011 und Juli 2011 nahmen Mütter aus 30 Familien stolz ihr „Opstapje-Zertifikat“ entgegen. Sie haben an der zweiten Staffel „Opstapje“Schritt für Schritt teilgenommen und sind in den 18 Monaten zu zwei munteren Gruppen zusammen gewachsen. Vor allem die Mütter türkischer Herkunft fühlten sich am Ende der Programmteilnahme kompetenter im Umgang mit ihren Kindern. Sie bestätigten in den Auswertungsgesprächen, dass sie Wissen und Vertrauen hinsichtlich ihrer Erziehungs- und Versorgungskompetenz erworben haben. Darüber hinaus fühlten sich nicht in Gladbeck aufgewachsene Frauen/Mütter aus Familien mit Migrationshintergrund nicht mehr so isoliert. Dass Familien durch „Opstapje“ Anregungen und Unterstützung für den Alltag mit ihrem Kind erhalten, zeigt das Anmeldeverhalten für die derzeitig laufende dritte Staffel des Programms, die im April 2011 begann. Über 20 Familien türkischer Herkunft haben sich von alleine gemeldet, was für einen hohen Bekanntheitsgrad des Angebots in Butendorf spricht. Die Familien haben auf unterschiedlichen Wegen ihr Interesse an näheren Informationen und an einer Teilnahme an „Opstapje“ geäußert. Sie sind daraufhin von der „Opstapje“-Koordinatorin Rita Rabe und der Hausbesucherin, die die jeweilige Familie betreuen wird, besucht worden. Die Koordinatorin stellte den Eltern das Programm sehr ausführlich vor. Dabei wurde auch ein schriftlicher Kontrakt bezüglich Inhalt und Verbindlichkeit mit den Eltern geschlossen. Dank der drei engagierten Laienhelferinnen ist es schnell gelungen, Zugang zu den meist türkischen Familien zu finden und sie für das Programm zu gewinnen. In den Aufnahme- bzw. Auswahlgesprächen hat es sich bewährt, die Ressourcen in einer Familie einzuschätzen. So werden von der Koordinatorin folgende Dimensionen beachtet: 1. Lebensweltliche Dimension ( berufliche Situation, Schulbildung, finanzielle Situation, soziale Kontakte außerhalb der Familie…) 2. Familiäre Dimension ( Fürsorglichkeit der Eltern, Schwierigkeiten in der Partnerschaft, Schwierigkeiten in der Großfamilie, alleinerziehend…) 3. Situation des Kindes / der Kinder ( körperliche Erscheinung, Verhalten, sprachliche Entwicklung, Versorgung…) 4. Eltern-Kind-Kontakt ( Interaktion, Ansprache, Gewalt…) „Opstapje“ – die teilnehmenden Familien am besten täglich, selbst mit dem Kind umzusetzen. Im April 2011 starteten zunächst 19 Familien aus Butendorf. Diese Familien sind türkischer Herkunft. Enden wird das Programm für sie im November 2012. 2. Die Gruppentreffen Weiterhin treffen die Familien sich vierzehntägig zu einem zweistündigen Gruppentreffen, das von der Koordinatorin und der jeweils zuständigen Hausbesucherin durchgeführt wird. In den Gruppentreffen erhalten die Mütter Informationen über die Entwicklung und Erziehung ihrer Kinder und über weitere hilfreiche Angebote im Stadtteil und in der Stadt. Themen sind: gesunde Ernährung, Überversorgung, Kinderkrankheiten, Konsequenz in der Erziehung von Mädchen und Jungen. Durch diese Gruppentreffen erleben die Mütter, die oft auch sehr isoliert ihren Familienalltag bewältigen, das Entstehen eines sozialen Netzwerkes für sie; als hilfreich wird der Erfahrungsaustausch mit Familien in ähnlichen Lebenssituationen angesehen. Mit Einstellung einer vierten Laienhelferin sind im November 2011 weitere sechs Familien aus Mitte I, Mitte II (Ost) und Brauck eingestiegen; es handelt sich um fünf Familien deutscher Herkunft sowie einer Familie aus dem Kosovo. Enden wird das Programm in diesem Fall im April 2013. „Opstapje“ – Absprachen und Verbindlichkeit Wie bekannt ist, arbeitet „Opstapje“ mit zwei sich ergänzenden und unterstützenden Bausteinen: den Hausbesuchen in den Wohnungen der Familien und den Gruppentreffen im Kindergarten Oase. 1. Die Hausbesuche Jede Familie wird einmal in der Woche von der Laienhelferin, wir nennen sie „Hausbesucherin“, für ca. eine Stunde aufgesucht. Die Hausbesucherin beschäftigt sich mit dem Kind, spielt oder bastelt mit dem Kind, liest dem Kind aus einem Bilderbuch vor bzw. entdeckt gemeinsam mit dem Kind das Bilderbuch und die Mutter (manchmal auch der Vater) schaut aufmerksam dabei zu und macht auch aktiv mit. Die Hausbesucherin bespricht anschließend mit Mutter und/oder Vater, warum sie die entsprechende Lerneinheit mit dem Kind durchgeführt hat und was das Kind dadurch lernt und motiviert die Eltern, oftmals auch ältere Geschwister, das in der nächsten Woche regelmäßig, 8 9 Es gibt eine parallele Kinderbetreuung, die den Kindern viel Spaß beim gemeinsamen Spiel bereitet. 3. Erfahrungsaustausch Eine Voraussetzung, dass Kinder gefördert werden und Eltern Unterstützung erfahren, ist die Einhaltung von Terminen und Absprachen. In den wöchentlichen Treffen mit den Hausbesucherinnen reflektiert die Koordinatorin die bei den Hausbesuchen und bei den Gruppentreffen wahrgenommenen Beobachtungen. Die Erfahrungen wiederum werden eingebracht in die Hausbesuche und Gruppentreffen. Zum Beispiel werden oft die Fragen beleuchtet: Wie wird die geplante Spielaktivität der Entwicklung des jeweiligen Kindes gerecht? Wie lässt sich das ein oder andere erzie- herische Thema, z. B., wie wird mein Kind sauber, oder die Rolle des Mädchen/des Jungen in der türkischen Kultur im Gruppentreffen behandeln? Ausblick aus der Sicht einer Hausbesucherin „Wenn ich anfangs die Wohnung betrat, versteckte sich das eine oder andere Kind hinter der Mutter oder hinter der Tür. Allmählich - nach den ersten Besuchen – winkte das Kind mir vom Fenster aus zu, wenn ich vorgefahren war und Richtung Wohnung hoch schaute. Oder ich erlebte, dass ein sehr scheues Mädchen vor der Wohnungstür auf mich wartete. Darüber habe ich mich sehr gefreut!“ Ausblick aus der Sicht einer Mutter bemerkbar. Sie kennen sich schon mit vielen Spielmaterialien für ihre Altersgruppe aus. Bestimmte Rituale für verschiedene Situationen im Laufe des Tages sind ihnen bereits vertraut. Die Kinder scheinen aufmerksamer mit vielen Situationen umzugehen und können sich besser auf Spielimpulse einlassen. Sie erlebten bereits regelmäßig Gruppentreffen und dies ist hilfreich für die anschließende Zeit im Kindergarten. Dadurch verkürzt sich für diese Kinder die „Eingewöhnung“ in die Gruppe. So ist es möglich, insbesondere dem Kind anderer Herkunft, dass in der Regel nur die Erstsprache gelernt hat, den Einstieg in die Kindergartenzeit zu erleichtern.“ „Mein ältester Sohn ist schwerhörig; er wurde operiert und wir müssen vielen Therapien nachkommen. Die „Opstapje“- Hausbesucherin hat mir sehr geholfen, da ich schlecht deutsch spreche und noch ein Baby habe. Vor allem hat sie mit unserem Kind und mir gespielt; dabei konnte ich meine Sorgen vergessen. An den Hausbesuchen nimmt seit einiger Zeit auch eine Therapeutin teil; so ist mein Sohn in seinem Zuhause und ich kann mich um beide Kinder kümmern.“ Ausblick aus Sicht des Kindergartens Oase Am Standort des Kindergartens Oase bekommen wir positive Rückmeldungen über „Opstapje“. So sagte unlängst eine Gruppenleiterin: „Uns fällt auf, dass Kinder, die an „Opstapje“ teilgenommen haben, gefördert sind. Das macht sich in vielen Bereichen Fazit und Ausblick von „Opstapje“ aus Sicht der Kooperationspartner. Wir im „Opstapje“-Team stellen deutlich fest, dass den Müttern mit Migrationshintergrund zunehmend klar wird, dass es ungeahnt viele Möglichkeiten für ein praktisches, spielerisches Miteinander – und damit zur Förderung ihrer Kinder gibt. Das ist vielen der Familien fremd und ungewohnt. Dadurch verändert sich der Fokus auf ihre Kinder und deren Bildung. Durch das „Opstapje“-Präventionsprogramm partizipieren die Familien mehr an Bildung, da sie mit vielen Themen in Berührung kommen, an Vorträgen teilnehmen, sich austauschen, an Ausflügen teilnehmen und ihren Stadtteil besser kennen lernen.“ So ist „Opstapje“ für die Familien ein wichtiger Baustein für Integration und Teilhabe an Bildung. Der Sozialdienst katholischer Frauen Gladbeck und der Kinderschutzbund Das Team der Hausbesucherinnen 10 11 Gladbeck sind erfreut und positiv überrascht, dass es in Butendorf gelungen ist, das Programm über Mund-zu-MundPropaganda bekannt zu machen und Familien aus der Zielgruppe mit diesem beispielhaften Programm zur Integration und Frühförderung zu erreichen. Ein besonderes Lob gilt an dieser Stelle den vier Hausbesucherinnen Frau Mürvet Collak, Frau Nursel Kaya, Frau Ayten Bostanci und Frau Susanne Schwanitz, die sich weit über den geringen Verdienst hinaus mit hohem Engagement für die beteiligten Familien einsetzen und an Freizeitprogrammen mitgewirkt haben. Ein besonderer Höhepunkt war das abendliche Backen „deutscher Torten“ und ist der derzeitig stattfindende Handarbeitstreff am Mittwochabend. Monika Bette, SkF „Opstapje“ – Zielsetzung und Finanzierung Die Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung und die Förderung der Lernfähigkeit stehen im Mittelpunkt des Programms. Dabei werden unterschiedliche Ziele für Eltern und Kinder formuliert: Für die Eltern geht es um die Sensibilisierung für die Bedürfnisse ihres Kindes und Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung durch Aktivitäten mit dem Kind. Für die Kinder geht es um Unterstützung einer altersgerechten Entwicklung. Finanziert wurde der zweite Durchgang für 25 Familien aus dem Etat des Amtes für Jugend und Familie, der dritte Durchgang wird in gleicher Höhe gefördert. Dank weiterer Sponsoren für dieses Projekt konnten wir fünf weiteren Familien die Teilnahme ermöglichen. Irene Gosepath, DKSB Fotoimpressionen „Starke Eltern – Starke Kinder®“ Bericht aus dem Kurs Starke Eltern, starke Kinder (0-3 Jahre) die Kursteilnehmer durch Fachkräfte unterstützt, eine Familie zu sein, in der alle gerne leben, in der auch diskutiert und gestritten werden kann, ohne das Gegenüber niederzumachen und in der Grenzen respektiert werden. Es handelt sich um ein Stärkungsprogramm für die elterliche Erziehungskompetenz, eine „Erziehung auf Augenhöhe“, die Eltern und Kind eine bessere Eigen- und Fremdwahrnehmung und eine verbesserte Eltern-Kind-Kommunikation ermöglicht. Die Basis ist das Vorhandensein einer sicheren Bindung und deren Bestätigung im Erziehungsalltag. An fünf Samstagvormittagen kommen Eltern mit ihren Kindern in den Workshop. Geschwisterkinder werden von einer Erzieherin parallel dazu im Spielzimmer betreut. Kann ein Kind sich schon von seinen Eltern trennen, kann es ebenfalls in der Kindergruppe sein, es kann aber auch in der Elterngruppe bleiben und am Unterricht teilnehmen. Das Einjährige, das seine ersten Schritte mitten in der Elterngruppe macht, kann dabei sowohl Interaktions- als auch Lernpartner der Eltern sein. Das zweijährige Kind kann ebenso wie die Eltern seine Bedürfnislage (Spielen, Ausruhen, Essen...) zum Ausdruck bringen, und beide können voneinander lernen. Die beiden Mentorinnen sind Irmgard Reinermann, (Dipl.-Soz.-Päd.) und Margarete v. Rhein (Kinderärztin und Kinderpsychiaterin). Sie erarbeiten zusammen mit den Eltern (und Kindern) das Programm, können aber auch zu allen Fragen der Eltern nach Bindung, Gesundheit und Erziehung mit der Gruppe zusammen Antworten erarbeiten. Die bisherige Arbeit hat gezeigt, dass es viel Spaß bei den Workshops gab und einige Eltern sich schon für das nächste Programm angemeldet haben. Margarethe von Rhein Wir bieten Elternkurse an für Eltern und Alleinerziehende mit Kindern von 0 bis 3 Jahren, 3 bis 8 Jahren, 9 bis 15 Jahren (Pubertätskurs). Im Jahr 2010 fanden zwei Kurse für die Altersgruppe 3 bis 8 Jahre und ein Kurs für die Altersgruppe 9 bis 15 Jahre statt. Wir organisierten eine Fortbildung zu diesem Thema in unseren Räumen für pädagogische Fachkräfte in Tageseinrichtungen. Eltern zu sein ist etwas Wunderbares, der Alltag aber oft auch sehr mühsam. Immer häufiger wünschen sich Mütter und Väter Unterstützung bei ihrer verantwortungsvollen Aufgabe der Kindererziehung. Im Elternkurs „Starke Eltern – Starke Kinder®“ des Kinderschutzbundes werden 2011 hielten wir zwei Kurse für die Gruppe 0 bis 3 Jahre, zwei Kurse für die Gruppe 3 bis 8 Jahre und einen Kurs für 9 bis 15 Jahre ab. 2011 wurde eine neue Kursleitung, Frau Katrin Schulz, für unseren Ortsverband durch die landesverbandseigene BiSAkademie ausgebildet. Margarethe von Rhein, Katrin Schulz, Irmgard Reinermann, Tanja Siemes 14 15 Wir möchten Sie ermuntern: • • • Tragen Sie ein, was für Sie wichtig ist. Notieren Sie, was Ihnen im Alltag helfen kann. Hängen Sie dieses Poster an den Kühl- oder Küchenschrank, oder an eine Tür - für Notfälle. Unsere Werte Wichtig in unserer Familie sind Aufrichtigkeit und Achtung Unsere Werte Aufrichtigkeit und Achtung Unsere Erziehungsziele Selbstbewusstsein und Offenheit Achte auf die positiven Seiten Deines Kindes! Unser Lebensstil und unsere Familientradition angenehme, gemeinsame Mahlzeiten Unsere Bedürfnisse Vorbild wirkt besser als viele Worte! Respekt von allen - auch im Streit Die Rechte unserer Kinder Gewaltfreie Erziehung und Beteiligung Mein Kind braucht Liebe Anerkennung, Liebe und Vertrauen Ich zeige meine Liebe durch eine liebvolle Umarmung Vertrauen Ich zeige mein Vertrauen durch Zutrauen in die Fähigkeiten meines Kindes Sprache schafft Wirklichkeit! Anerkennung Ich zeige meine Anerkennung durch Dank und Lob für die Mitarbeit meines Kindes Ermutigung Ich zeige meine Ermutigung durch Bestätigung auch für kleine Fortschritte Alle Gefühle sind erlaubt und werden akzeptiert aber nicht alle Handlungen! Annahme Ich zeige meine Annahme durch Kritik am Verhalten, (wenn es sein muss) nicht an der Person meines Kindes Meine Aufgaben als Muter oder Vater sind Verantwortung für das Kind Verändere zuerst DEIN Verhalten. Nicht die anderen müssen den ersten Schritt tun! Ich sorge dafür, dass mein Kind gesund und glücklich aufwachsen kann. Modell für mein Kind Ich verlange von meinem Kind nur, was ich selbst auch leben kann. Hör Deinem Kind zu, dann verstehst Du es besser! Anleitung und Begleitung für mein Kind Ich erkläre und begründe was ich von meinem Kind möchte Erlaubnis geben und Grenzen setzen Ich entscheide erst, ob etwas wichtig ist, und erkläre dann erst mein NEIN Probleme kannst Du nicht für andere lösen. Du kannst nur dabei helfen! Wichtig im Umgang mit meinem Kind Zuhören Ich höre zu, um mein Kind besser zu verstehen. Fragen Mit unterstützenden Fragen helfe ich meinem Kind, eigene Problemlösungen zu finden Einfühlen Ich bemühe mich nachzuempfinden, wenn mein Kind traurig oder ärgerlich ist. Positiven Einfluss in Konflikten gewinnst Du durch Verständnis, nicht durch Macht! Ehrliche Gefühlsäußerungen Ich sage, wenn ich glücklich, zornig, ratlos bin. Beteiligung Ich lasse mein Kind mitbestimmen - es hält sich dann mehr an unsere Verabredungen. Verabredungen, die alle mitentscheiden, werden eher eingehalten! SAFE® „Sichere Ausbildung für Eltern“ In unserem letzten Jahresbericht stellten wir das Trainingsprogramm zur Förderung einer sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind vor. Wir bewarben das Projekt mehrfach bei den Geburtsvorbereitungskursen und Kreißsaalführungen auf der Station für Geburtshilfe des St. Barbara-Hospitals. Wir stellten das Programm in gynokologischen Praxen und bei Hebammen vor. Unterstützt wurden wir bei der Bekanntmachung des Kurses auch von Mitarbeiter/Innen des Amtes für Jugend und Familie. Das Programm wurde für alle werdenden Eltern angeboten. Wir mussten feststellen, dass werdende Eltern ihr Interesse nicht so sehr auf frühkindliche Bindung, sondern eher auf die Geburtsvorbereitung und die Geburt richten. Säugling Nähe und Distanz empfindet, und wie Mutter und Vater auf diese Bedürfnisse prompt und zuverlässig reagieren können. Der Kurs vermittelt Eltern die notwendige Sicherheit im Umgang mit ihrem Baby zum Aufbau einer sicheren Bindung, die dazu beiträgt, ein gutes Fundament für die zukünftigen Lebenschancen des Kindes zu legen. Kinder mit einer sicheren Bindung können sich besser in die Gefühle anderer Menschen hineinversetzen, haben eine bessere Sprachentwicklung, sind kreativer, haben mehr Freude und finden rascher Lösungsmöglichkeiten in schwierigen Situationen. Die besondere Bedeutung einer sicheren Bindung für das Leben eines jeden Menschen veranlasste den Lions Club Gladbeck, dieses Projekts mit finanziellen Zuwendungen von Beginn an zu unterstützen Wir trommeln für Kinder“ Das vom Verein „Kinder sind der Rhythmus dieser Welt“ und dem leider schon verstorbenen Initiator, Victor Seroneit, 2007 ins Leben gerufene Kulturhauptstadtprojekt „Wir trommeln für Kinder“ griffen wir von unserem Ortsverband für Gladbeck auf. Unser Bürgermeister Ulrich Roland übernahm die Schirmherrschaft und nach und nach schlossen sich 13 Gruppen aus unterschiedlichen Schulen und Betreuungseinrichtungen dem Projekt an und traten gemeinsam auf. Unter Leitung von Frau Arndt und Frau Tacke, den beiden Schulsozialarbeiterinnen, hatte die Uhlandschule als Patenschule zusätzlich noch Soloauftritte bei offiziellen Veranstaltungen der Stadt. Im Kulturhauptstadtjahr 2010 endete das Diese Schwierigkeit hat PD Dr.med. Karl Heinz Brisch dazu veranlasst, das Konzept zu überdenken und zu modifizieren. Somit können jetzt SAFE Kurse für Kinder, die bereits geboren sind, angeboten werden. Irmgard Reinermann nahm an einer entsprechenden Fortbildung teil, so dass der DKSB Gladbeck jetzt SAFE Kurse für Eltern mit Kindern von 0 bis 6 Monaten anbieten kann. An den Kurstagen bekommen Eltern wichtige Informationen zur emotionalen und physiologischen Entwicklung des Säuglings. SAFE ® sichere ausbildung für eltern Sie werden dafür sensibilisiert wie der 16 17 Projekt mit Auftritten am Weltkindertag und bei der Eröffnung der „Local-Heroes-Woche.“ Allen Projektteilnehmer/Innen nochmals herzlichen Dank. Uns hat es Freude gemacht zu sehen, mit welcher Begeisterung die Kinder gemeinsam trommelten und es genossen, ihr Können in der Öffentlichkeit darzubieten. reitete uns das Schuhhaus Große-Kreul mit einem Zuschuss zu 18 Kinderschuhgutscheinen. Gutscheine erhielten auch die Kinder mit Kleidungswünschen. Der Herzenswunsch vieler Kinder waren Trikots der Fußballmannschaften von Wunschzettelaktion 2011 Das Konzept unserer Weihnachtsaktion zu verändern, kündigten wir ja schon in unserem letzten Jahresbericht an. Die Erfahrungen aus fünf Weihnachtsaktionen zeigten uns, dass es sinnvoll wäre, das Projekt anders zu gestalten. Inzwischen hatten sich auch weitere Initiativen bei anderen freien Trägern und Kaufleuten gebildet und wir sahen nicht den Sinn, dass sich aus unserer Aktion ein Gewohnheitsrecht herleiten ließ und dass die selben Kinder gleich zwei oder dreimal beschenkt wurden. Deshalb kündigten wir die Aktion nicht mehr in der örtlichen Presse an, auch wurde kein Weihnachtsbriefkasten mehr aufgehängt und in unserem Infokasten keine Werbung für die Aktion ausgehängt. Wir trafen aber auf großes Verständnis bei unserem Hauptsponsor, der Stadtsparkasse Gladbeck. Hier nun der Bericht unserer letzten Aktion, die, wie auch die vorherigen, in den bewährten Händen von Karin Zindler, lag. Unterstützt von Gisela Volke und weiteren Helferinnen. Die Weihnachtsaktion einmal anders Karin Zindler Unsere 7. Weihnachtsaktion sollte anders sein als bisher. Wir wollten vorwiegend Kinder beschenken, die nicht nur mit der leeren Haushaltskasse der Eltern, sondern auch mit einem schweren Schicksal zu kämpfen haben. Bedürftige Eltern mit geistig oder körperlich behinderten Kindern sollten die Gelegenheit haben, Weihnachtswünsche an den Weihnachtswünsche Blau-Weiß Schalke 04 oder Bayern München. Wir haben sie alle eine Nummer größer gekauft, damit sie möglichst lange passen. (Ein Junge der Jordan-Mai-Schule trägt das Trikot täglich, so berichtet die Lehrerin). Ohne die verlässliche, großzügige Hilfe der Sparkasse Gladbeck und vielen privaten Spendern, die uns teilweise mit Möbeln unterstützt haben, wäre unsere Aktion nicht möglich gewesen. Wir bedanken uns bei allen und hoffen, den Kindern ein wenig Freude bereitet zu haben. Kinderschutzbund zu richten. Damit die Päckchen auch an die richtige Adresse kamen, wurden in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, den Frühförderstellen, der Lebenshilfe und der Jordan-MaiSchule bedürftige Familien ausfindig gemacht. Besonders dankbar sind wir Frau Lydia van der Hoek, die uns bei unserer Adressensuche sehr behilflich war. Wir besuchten alle ausgewählten Familien und haben dabei im Gespräch mit den Eltern erfahren, welche Kinderwünsche wir erfüllen können. 150 Wunschzettel trafen danach bei uns ein. Das waren viel weniger als in den Vorjahren. Dadurch hatten wir die Möglichkeit, unsere Weihnachtspäckchen etwas größer werden zu lassen. Ein Kind im Wachkoma benötigte eine Fühldecke, mehrere Kinder wünschten sich Gymnastikbälle. Wir vermittelten Betten, Kleiderschränke und kauften Hochstühle. Viele wünschten sich Spielzeug und Bücher. Eine große Freude be- Auch die Kinder in unserer Hausaufgabenhilfe erhalten jedes Jahr ein Weihnachtsgeschenk von uns. In diesem Jahr 18 19 haben wir uns etwas Besonderes ausgedacht. Wir haben unsere 18 Hausaufgabenkinder zu einem Theaterbesuch in die Stadthalle Gladbeck eingeladen. Viele von ihnen waren vorher noch nie in einem Theater. Am 1. März 2012 sahen aufgeregte und glückliche Kinderaugen „Die kleine Meerjungfrau“. Alle Kinder saßen in einer Reihe, damit die Aufsicht für die zwei Betreuerinnen leichter war. Das Theaterstück hat den Kindern so gut gefallen, dass selbst schwierige Kinder ruhig auf ihren Plätzen blieben. Als es in der Pause für jeden noch eine Waffel gab, war die Freude riesengroß. „Können wir noch einmal ins Theater gehen?“, war die häufigste Frage. Weihnachtsfeier in der Fröbelschule Gisela Volke Bei der Weihnachtswünsche-Aktion 2011 ergab sich für mich ein privater Kontakt zur Fröbelschule in Gladbeck. Diese befindet sich seit dem Schuljahr 2011/2012 in dem ehemaligen Gebäude der Willy-Brandt-Schule im Stadtteil Zweckel. Die Fröbelschule wird von Kindern mit Lernschwächen besucht. Viele von ihnen erleben auch ihren häuslichen Alltag als schwierig. Sie werden oft nicht kindgerecht und regelmäßig versorgt. Eine warme Mahlzeit, eingenommen mit anderen Kindern der offenen Ganztagsschule, ist für sie schon etwas ganz Besonderes. Die stellvertretende Schulleiterin Frau Drygalla, (eine Freundin von mir) und Frau Wulbrandt (OGS Betreuung) ermutigten die Schüler/Innen, ihre ganz persönlichen Wünsche aufzuschreiben. Auch Wünsche für Gruppen innerhalb der Schule wurden geäußert. Da Kinobesuche für die Kinder unerschwinglich sind, war ein Gruppenwunsch für den Pausenraum: ein gebrauchter Fernseher mit Großbildschirm, dazu ein DVD-Gerät. Eine Klasse wünschte sich einen Ausflug zur Eissporthalle nach Dorsten. Ein mit uns befreundeter Geschäftsmann aus Kirchhellen lieferte den Fernseher in die Schule, einen neuwertigen DVD-Spieler stellten mein Mann und ich kostenlos zur Verfügung. Am 16. Dezember wurden wir zu einer Weihnachtsfeier in die Schule eingeladen. Eine kleine Abordnung unserer Ehrenamtlichen im Ortsverband überreichten die persönlichen Geschenke, u. a. Gesellschaftsspiele, Fußbälle, „was von Lego“, usw.. Die Freude der Kinder war riesig. Die Kinder wiederum beschenkten uns mit kleinen Vorträgen, Liedern und Geschichten, mit Tee und süßen Leckereien Strahlende Kinderaugen beim Auspacken der Geschenke waren eine große Belohnung für diese Art der ehrenamtlichen Arbeit. Jede von uns erhielt zum Abschluss einen beleuchteten Weihnachtsbaum, der unter Anleitung von Frau Wulbrandt von den Kindern der offenen Ganztagsschule gebastelt wurde. Ich bin davon überzeugt, dass die Kinder diese Feier in guter Erinnerung behalten werden. Frau Drygalla bedankte sich persönlich für die vielfältige Hilfe unseres Ortsverbandes. Vorstand, Geschäftsführung und Verwaltung Als ich 2004 den Vorstand übernahm, war die Aussage meiner Vorgängerin in Bezug auf zeitlichen Aufwand für das Amt: „Die Angebote laufen ja alle und wenn du einmal in der Woche im Büro bist, reicht es sicherlich.“ Damals standen dort eine Schreibmaschine und ein Telefon mit Fax und Anrufbeantworter. Nach handschriftlichen Vorlagen wurden Briefe und Rundschreiben getippt. Inzwischen sind zwei Bildschirmarbeitsplätze und eine Telefonanlage mit Weiterleitung vorhanden. Beamer und Laptop für Präsentationen, Internetanschluss, Homepage und Email-Adresse sind heute selbstverständlich. Flexibilität und Offenheit für Neues waren und sind die Voraussetzung, den heutigen Anforderungen selbst in so einem kleinen Verein wie unserem Ortsverband gerecht zu werden. Flexibilität ist inzwischen aber auch erheblich im Zeitmanagement nötig, feste Bürozeiten um die anstehenden Arbeiten zu erledigen, sind nicht mehr einzuhalten. Man weiß nie, wer mit welchen Anliegen in die Geschäftsstelle kommt oder telefonisch Rat und Hilfe sucht. Oft sind auch unsere Ansprechpartner in KiTas, Schulen, etc. zu unseren Geschäftszeiten nicht erreichbar. Das heißt, man nimmt die nicht erledigte Arbeit mit nach Hause. Und der Umfang der Arbeit ist so angewachsen, dass quasi alle im Vorstand in die tägliche Arbeit eingebunden sind. Da dieses Engagement nirgends sichtbar wird, ist es mir ein Anliegen, dies hier einmal zu benennen und zu konstatieren, dass wir nun an unsere Grenzen stoßen, die Ar- Kinder der Fröbelschule in der Eissporthalle Dorsten 20 21 beit ehrenamtlich abzudecken. Auch Astrid Bahr, unsere Allrounderin im Büro, die mit elf Std. wöchentlich hauptamtlich (und vielen Stunden ehrenamtlich) tätig ist, kann die Arbeit weder vom Umfang noch vom Inhalt her auf Dauer leisten. Frau Bahr ist zuständig für • • • • • • • • • • • telefonische Erstkontakte Korrespondenz, Flyerdruck, Archivierung Kassenführung Bußgeldverwaltung Projektabrechnungen Spielmobileinsatz und Unterstützung der Betreuer Vorbereitungen für Fortbildungen und Elternkurse Logistik an Sonderveranstaltungen Pflege der Homepage und Auftritte in Portalen wie z. B. familie-in-gladbeck.de Ansprechpartnerin für die Ehrenamtlichen Wenn ich auch in jeder Vorstandssitzung sage: „kein neues Projekt mehr“, wissen wir alle, dass der vielfältige Bedarf an Hilfe und Unterstützung von Kindern und Familien in unserer Stadt es nicht zulässt, einfach Augen und Ohren zu schließen. Und so müssen wir uns auf den Weg machen und Möglichkeiten suchen, die weiterhin die Qualität unserer Arbeit sicherstellen und uns die Freude an der Arbeit nicht verlieren lassen. Irene Gosepath Verbandsbeschlüsse und Auswirkungen auf unseren Ortsverband Am 29. Mai 2010 wurden auf der Bundesmitgliederversammlung in Magdeburg die überarbeiteten Satzungen für den Bundes-, die Landes- und Ortsverbände verabschiedet. Diese galt es nun nach Erörterung an die Gegebenheiten im Ortsverband anzupassen und im Rahmen der Mitgliederversammlung am 28. März 2011 zu verabschieden. Ein weiterer Beschluss der Bundesmitgliederversammlung findet auch Anwendung in unserm Ortsverband. Für alle Mitarbeiter/innen im DKSB, ehrenamtlich oder hauptberuflich, ist das erweiterte Führungszeugnis ein Muss. Wenn Sie unseren hier vorgestellten Einsatz für die Gladbecker Kinder unterstützenswert finden, so haben Sie die Möglichkeit, uns durch Ihren Beitritt zum Kinderschutzbund Gladbeck zu helfen. Ein herzliches Dankeschön! Der Kinderschutzbund Gladbeck verwendet alle ihm anvertrauten Spenden, Mitgliedsbeiträge und Bußen sparsam und dort, wo sie am dringendsten benötigt werden: bei den benachteiligten Kindern und Jugendlichen unserer Stadt. In unseren zahlreichen Projekten kümmern wir uns tagtäglich um die Bedürfnisse von Kindern, um ihren Schutz, ihre Rechte und darum, ihren Alltag fröhlicher und lebenswerter zu gestalten. Denn alle Kinder und Jugendlichen haben das Recht, gewaltfrei und sozial abgesichert aufzuwachsen. Beitrittserklärung Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Kinderschutzbund OV Gladbeck e.V. Name _________________________________________________________________________ Vorname ______________________________________________________________________ Straße, Nr. ____________________________________________________________________ PLZ, Wohnort _________________________________________________________________ Herzlichen Dank sagen wir Gebutsdatum ____________________ den zahlreichen Einzelspendern; den Kindern der Regenbogen- und Aloysiusschule; der Bethe Stiftung; dem Rolf Zehntpfennig Stiftungsfonds; den Centspendern der Emschergenossenschaft und des Lippeverbandes; dem Schuhhaus Große-Kreul; Beruf ____________________________________ Telefon ________________________________________________________________________ Ich zahle einen Jahresbeitrag von (min. 25,00 Euro) _____________________ Euro Datum/Unterschrift ___________________________________________________________ Einzugsermächtigung (optional): Ich bitte um jährliche, halbjährliche Abbuchung von meinem Konto: der Stadt Gladbeck mit dem Amt für Jugend und Familie; Gladbecker Bündnis für Familie, Erziehung, Bildung, Zukunft; GeldinstitutKonto-Nummer ___________________________________________________ Bankleitzahl ___________________________________________________________________ der Stadtsparkasse Gladbeck; der Volksbank Ruhr Mitte; der Commerzbank Filiale Gladbeck; Datum/Unterschrift ___________________________________________________________ dem Rotary Club Bottrop-Wittringen; dem Rotary Club Gladbeck-Kirchhellen; dem Lions Club Gladbeck; Bitte schicken Sie die ausgefüllte Beitrittserklärung und ggf. die Einzugsermächtigung per Post an unsere Geschäftsstelle ( Adresse umseitig) oder senden Sie uns ein Fax unter 02043 276588. Der Austritt ist jederzeit möglich. Auch eine Unterstützung durch Sach- oder Geldspenden ist sehr willkommen. dem Amtsgericht Gladbeck und der Staatsanwaltschaft Essen. 22 23 Deutscher Kinderschutzbund – Ortsverband Gladbeck e.V. Kirchplatz 8 45964 Gladbeck Tel.: 02043 28888 Fax: 02043 276588 E-Mail: dksb@dksb-gladbeck.de Internet: www.dksb-gladbeck.de Vorstand: 1. Vorsitzende 2. Vorsitzende Schatzmeisterin Schriftführerin Beisitzerin Irene Gosepath Irmgard Reinermann Karin Grimm Gisela Volke Anette Gröhler Öffnungszeiten: Information und Beratung: dienstags, donnerstags und freitags von 9.00 bis 12.00 Uhr Auf Wunsch können Information und Beratung auch zu anderen Zeiten stattfinden. Kleiderladen: Dienstag 15.00 bis 16.00 Uhr Donnerstag 9.00 bis 11.00 Uhr Freitag 9.00 bis 11.00 Uhr Während der Schulferien geschlossen. Bankverbindungen: Stadtsparkasse Gladbeck BLZ 424 500 40 Konto-Nr.: 745 Volksbank Gladbeck BLZ 422 600 01 Konto-Nr.: 1 771 800 Impressum: Deutscher Kinderschutzbund – Ortsverband Gladbeck e.V. Layout und Satz: Christa Zenzen, Atelier für Buchkunst, Hunsrückstraße 1A, 45968 Gladbeck