Nisthilfen für Insekten
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Nisthilfen für Insekten
LANDESHAUPTSTADT sind, werden im Frühjahr einige Stängel gebündelt und in senkrechter Lage an Zäunen, Wänden oder Baumstämmen befestigen. Wichtig: Die Stängel sollten immer leicht schräg nach unten befestigt werden, damit kein Regenwasser eindringen kann. Weiteres Baumaterial: Für Bienen die in Steilwänden nisten, können Quartiere aus Lößlehm gebaut werden. Fetter Lehm oder Ton ist ungeeignet, da das Material zu stark aushärtet. Lochziegel oder Hohlziegel, die für den Hausbau verwendet werden, sind als Nisthilfe für die Hohlraumbewohner nicht geeignet, da die Öffnungen viel zu groß sind. Besser geeignet sind Strangfalzziegel, die zum Dachdecken verwendet werden. Zur Beobachtung der Bienen werden oft (Acryl-) Glasröhrchen als Nisthilfe empfohlen, sie sind dafür aber nicht geeignet. Da sie luftundurchlässig sind, werden die Brutzellen leicht von Pilzen befallen und die Brut stirbt. Woran erkennt man, dass die Nisthilfe angenommen wurde? Überall dort, wo nach dem Aufhängen ein Bohrloch oder Stängel verschlossen ist, wurde ein oder mehrere Eier abgelegt. Ist das Insekt geschlüpft, beißt es sich (oft erst im nächsten Jahr) durch den Pfropf hindurch und beginnt sein neues Leben. Mehr Informationen über Wildbienen, ihre Lebensweise und ihren Schutz bietet die Internetplattform „Faszination Wildbienen“ unter www.wildbienen.info. Dort gibt es auch ausführliche Beschreibungen für den Bau empfehlenswerter Nisthilfen und viele Tipps was man tun kann, um unsere heimischen Wildbienenarten zu schützen und zu fördern. Nisthilfen für Wildbienen Noch Fragen? Kommen Sie bei uns vorbei! Luisenstraße 19 65185 Wiesbaden Öffnungszeiten: Montag - Freitag 10 - 18 Uhr Samstag 10 – 14 Uhr Oder rufen Sie an! (0611) 31 36 00 Herausgeber: Landeshauptstadt Wiesbaden, Umweltamt Umweltberatung und -information Text und Satz: Isa Außem Redaktion: Roland Petrak Fotos: Große Wollbiene M.Großmann pixelio.de, Nisthilfen – Schulbiologiezentrum Biedenkopf Druck: Druck-Center der Landeshauptstadt Wiesbaden Wiesbaden, 2. Auflage, Mai 2015 www.wiesbaden.de Nisthilfen für Wildbienen Tipps für den Bau von Insektennisthilfen: Die Honigbiene des Imkers liefert uns den süßen Brotaufstrich und ist jedem bekannt. Aber sie ist nur eine der bei uns lebenden Bienenarten. Über 560 verschiedene Wildbienenarten kommen bei uns in Deutschland vor, die meisten von ihnen bilden keine Staaten, sondern leben alleine (solitär) und spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Bestäubung von Blüten. Viele dieser fleißigen Insekten gehören aber zu den bedrohten Tierarten. Ein mangelndes Nahrungsangebot und ein Mangel an geeigneten Nistmöglichkeiten sind zwei wesentliche Ursachen dafür. Aus Holz Geeignete Nisthilfen lassen sich aus Baumscheiben, Baumstämmen oder Holzblöcken bauen. Hierfür werden unterschiedlich große Löcher in das Holz gebohrt. Die Durchmesser sollten 3 bis 8 mm betragen und je nach Bohrlochgröße 5 bis 10 cm tief und mindestens 2 cm voneinander entfernt sein. Wichtig: Nur gut getrocknetes Hartholz wie Eiche, Buche, Akazien- oder Obstbaumholz verwenden. Weiches Holz quillt bei Nässe auf und die Insekten werden zerdrückt. Die Bohrgänge nicht zu dicht und quer zu Faser in das Längsholz setzten. Im Hirnholz, das an den kreisförmigen Jahresringen zu erkennen ist, entstehen leicht Risse durch die Parasiten eindringen können. Die Oberfläche der Hölzer, wie auch der Bohrgänge, sollten möglichst glatt geschliffen werden. Mögliche Holzreste in den Bohrlöchern werden ausgeklopft. Die Nisthilfen aus Holz können jahrelang draußen ungestört am gleichen Standort bleiben. Künstliche Nisthilfen – Ersatzquartiere lindert die Not Ein Viertel der Wildbienenarten besiedeln als typischer Hohlraumbewohner auch künstliche Nisthilfen. In einem blütenreichen naturnahen Garten sind diese eine wertvolle Ergänzung, um den Mangel an Nistmöglichkeiten in der Umgebung auszugleichen. Wichtig ist dabei auch immer ein ausreichend attraktives Nahrungsangebot. Mehr Raum für wilde Tiere Nisthilfen für Wildbienen lassen sich in verschiedenen Ausführungen selbst herstellen. Zahlreiche Bücher, Broschüren und Internetplattformen geben hierzu wertvolle Anregungen. Viele Typen von Insektennisthilfen gibt es auch fertig zu kaufen. Entscheidend ist dabei immer, dass sich die Nisthilfen nicht an den ästhetischen Ansprüchen der Menschen, sondern an den Lebensgewohnheiten der Tiere orientieren. Aus Bambusröhrchen Noch einfacher ist es, Nisthilfen aus Bambus herzustellen. Die Bambusröhrchen werden in entsprechende Abschnitte zersägt und dann in geeignete Gefäße gesteckt. Dies können zum Beispiel leere Konservendosen, Holzkästchen oder Rohre sein. Sie können aber auch einfach gebündelt aufgehängt werden. Ein Dach aus einem Stück Baumrinde kann als Regenschutz dienen. Wichtig: Ein Ende der Röhrchen muss immer geschlossen sein, damit kein Licht einfällt. Die Röhrchen können von hinten zum Beispiel mit Polsterwatte verschlossen werden. Wie die Nisthilfen angebracht werden Die Nisthilfen immer in Richtung Südosten aufhängen, damit sie von der Morgenund Mittagssonne beschienen werden. So fühlen sich die Insekten am wohlsten. Kleinere Blöcke kann man an Lauben, Pergolen, Mauern und sogar auf dem Balkon aufhängen. Größere Stücke werden frei im Garten aufgestellt. Beim Aufhängen darauf achten, dass die Löcher etwas nach unten gerichtet sind, damit kein Regenwasser hineinlaufen kann. Die Nisthilfen nicht frei schwingend (Wind) aufhängen. Markhaltige Stängel Manche Wildbienenarten nagen einen Gang für ihr Nest in markhaltige Stängel von Brombeeren, Heckenrosen, Holunder oder Disteln. Im Herbst werden die Ranken geschnitten und von Blättern und Seitentrieben befreit. Nachdem sie den Winter über getrocknet