Karte die Kompass

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Karte die Kompass
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„Ein gut genutztes Gelände ist jene Länderei,
die vom Menschen frei !“
- Detlef Ziehm
Silbentrennung: Ge·län·de, Plural: -
Bedeutungen:
[1] ein natürlicher, naturbelassener oder durch den Menschen bearbeiteter Teil der Landschaft
[2] Geografie, Kartografie, Topografie, Astronomie: die Erdoberfläche, im engeren Sinne die
Landoberfläche und die Oberfläche eines jeglichen anderen festen Himmelskörpers
[3] umgangssprachlich für militärisches Übungsgelände, Versuchsgelände, die unbebaute
Erdoberfläche bei geowissenschaftlichen Berufen
1. Das Gelände
101. Das Gelände mit seinen natürlichen und künstlichen Geländeformen, Gewässern,
Geländebedeckungen und Bodenarten beeinflusst das Verhalten im Einsatz.
Es kann die Ausführung eines Auftrages begünstigen oder behindern.
Du musst deshalb die Eigenschaften des Geländes schnell und sicher erkennen und
beurteilen, damit Du es jederzeit so gut als möglich zu Deinem Vorteil ausnutzen kannst.
102. Die Verwendung einheitlicher Begriffe ist die Voraussetzung für eine
gemeinsame Einsatzsprache, für die Geländebeurteilung sowie für Meldungen und
Befehle.
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103. Die Geländeformen prägen das Gelände. Ein Geländeabschnitt ist
* eben mit 0 –5m
* wellig mit 5 – 20m
* hügelig mit 20 –100m
* bergig mit 100 –1000m
* alpin mit über 1000m
}
Höhenunterschied zwischen dem
jeweils höchsten und tiefsten
Punkt des Geländes.
104. Geländeerhebungen unterscheidet man nach ihren Umrissen z.B.
* Kegel
* Kuppe
* Berg
* Halde
* Erdaufwurf
* Damm etc.
Die Bezeichnung „Höhe“ wird häufig mit der in Metern angegebenen Höhenangabe
genutzt.
Diese Höhenangabe findest Du in der Landkarte. Insbesondere wenn der Namen einer
Erhebung nicht bekannt ist oder in einer Landkarte eingetragen ist, behilft man sich mit
solchen Bezeichnungen.
Sie lauten dann z.B. „Höhe 344“.
Der Ansatz einer Erhebung heißt „Fuß“, der höchste Punkt „Spitze“.
Zusammenhängende Geländeerhebungen bilden einen Gebirgs-, Berg- bzw. Hügelkette
oder einen Gebirgs- oder Höhenzug.
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105. Begriffe für Geländevertiefungen sind z.B.
*
*
*
*
*
*
*
*
*
Tal
Schlucht
Mulde
Erdloch
Hohlweg
Grube
Graben
Einschnitt
Flussbett.
106. Die Seitenflächen der Geländeerhebungen und –vertiefungen nennt man Hänge
oder falls künstlich geschaffen: Böschungen.
Hänge können ihrer Form nach hohl, gewölbt, stufenförmig oder gerade sein.
Am Fuß schroffer Hänge, besonders im Hochgebirge, befinden sich häufig Geröllhalden
oder Schuttkegel.
107. Geländesteigungen werden in Prozenten angegeben:
*
*
*
*
*
sanft… … … … … … … … … … … … … … … … bis etwa 10%
steil… … … … … … … … … … … … … … … … ..10 bis 30%
sehr steil… … … … … … … … … … … … … … ..30 bis 60%
übersteil… … … … … … … … … … … … … … ...60 bis 175%
schroff… … … … … … … … … … … … … … … ..über 175%.
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Ketten- und Radfahrzeuge können je nach ihrer Art Hänge bis zu einer Steigung von ca.
60% überwinden.
108. Weisen Geländeabschnitte Gräben, Rinnen, Schluchten, Hohlwege, Mulden oder
Gruben auf, spricht man von durchschnittenem Gelände; kommen diese
Geländeformen häufig vor und prägen sie einen Geländeabschnitt, bezeichnet man ihn
als stark durchschnitten.
109. Man unterscheidet fließende (etwa Fluss, Bach) und stehende (etwa Teich)
Gewässer.
110. Binnengewässer werden durch Ufer, Meere werden durch Küsten begrenzt.
Uferformen sind:
*
*
*
*
Steilufer
Flachufer
Verlandezone (Schilfgürtel)
Deich.
Küstenformen sind
*
*
*
*
*
*
Steilküste
Flachküste
Strand (Fels-, Sand-, Schlickstrand)
Watt (z.B. an der Nordsee)
Düne
Deich.
111. Je nach der Tiefe ist ein Gewässer
*
*
*
*
seicht (bis 0,35m tief)
mäßig tief (bis 1,20m tief)
tief (bis 2,30m tief)
sehr tief (mehr als 2,30m tief).
112. Die Stromgeschwindigkeit lässt Rückschlüsse auf den Gewässergrund zu.
Schwache Strömung kann auf verschlammten Gewässergrund hindeuten. Eine mittlere
Strömung führt zur Ablagerung von Sand oder feinem Kies. Bei starker oder sehr starker
Strömung besteht der Gewässergrund meist aus Kies oder Fels.
113. Gewässer können sich in ihrem Verlauf nach Breite und Tiefe ändern, auch die
Beschaffenheit des Gewässergrundes und der Ufer sowie der Stromgeschwindigkeit
können wechseln.
Gewitterregen, Schneeschmelze oder anhaltende Trockenheit führen zu weiteren
Veränderungen.
Bewegungen von Einheiten können dadurch gehemmt oder behindert werden.
Gerade bei Naturkatastrophen können Gewässer unberechenbar werden. Daher müssen
KFZ nahe diesen Einsatzstellen immer in Fluchtrichtung geparkt werden. Gegebenenfalls
kann es erforderlich werden, über längere Strecken rückwärts an die Einsatzstelle
heranzufahren.
Nötigenfalls musst Du zunächst einen Erkunder zu Fuß oder mit Fahrrad oder einen KradMelder voranschicken.
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114. Bei fließenden Gewässern sind für die Orts- und Richtungsangaben die
Bezeichnungen
* unterstrom (in Stromrichtung) und
* oberstrom (entgegen der Stromrichtung)
zu verwenden, z.B. „Übergang unterstrom der Straßenbrücke bei A-Dorf“.
In Stromrichtung spricht man bei fließenden Gewässern von „rechtem“ und „linkem“
Ufer.
115. Neben den Geländeformen prägen die Geländebedeckungen den Charakter eines
Geländeabschnittes.
Zu den Geländebedeckungen gehören
*
*
*
*
*
der Bewuchs
die Siedlungen
das Verkehrsnetz
die topographischen und
die sonstigen Einzelgegenstände.
116. Den Wald bezeichnet man nach
* der Zusammensetzung als Laub-, Nadel- oder Mischwald,
* der Baumart z.B. als Buchen-, Eichen-, Fichten-, Kiefern- oder Birkenwald,
* dem Bestand und dem Alter als Schonung, Dickung, Stangenholz, Baunholz oder
Altholz,
* der Dichte als lichten Wald, dichten Wald oder Dickicht.
Baumfreie Flächen im Wald sind Lichtungen, Kahlschläge oder Schneisen.
117. Zu den Siedlungen zählen
* Städte, Dörfer, Gehöftgruppen, Einzelhäuser,
* industrielle und gewerbliche Anlagen, z.B. Fabriken, Lagerhäuser, Kraftwerke,
* Verkehrsanlagen, z.B. Bahnhöfe, Flugplätze, Häfen.
118. Zum Verkehrsnetz gehören
* Straßen und Wege
* Schienenwege
* Wasserwege.
119. Topographische Einzelgegenstände sind künstlich angelegt.
Sie sind markant und oft in den Karten dargestellt.
Es handelt sich z.B. um Kirchen, Wasserbehälter oder –türme, Friedhöfe.
Sie erleichtern Geländebesprechungen und sind ein guter Anhalt für das Zurechtfinden
im Gelände.
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120. Sonstige Einzelgegenstände, z.B. Strohschober, Mieten, Holzstapel, Stapel von
Baummaterial erleichtern die „Geländetaufe“ und das Zurechtfinden im Einsatzraum.
Wenn nötig, werden sie in Skizzen eingezeichnet.
Sie sind häufig Veränderungen unterworfen und nur im Einzelfall in Karten
aufgenommen. Einzelgegenstände ziehen als markante Punkte den Blick auf sich.
121. Von der Bodenart hängt die Begeh- und Befahrbarkeit des Untergrundes ab. Sie
beeinflusst den Bau von Wegen und Behelfsstraßen, Feldlagern und behelfsmäßigen
Versorgungsleitungen.
Man unterscheidet
*
*
*
*
Stichboden, z.B. loser Sand, Kies, Moor,
leichten Hackboden, z. B. lehmiger Sand, Lehm,
schwerer Hackboden, z.B. steifer Ton, festgelagerte Schlacke,
Hackfels oder Sprengfells, auch in loser Form (z.B. Geröll oder Steinschutt).
Häufig sind Bodenarten vermischt.
Regen und Trockenheit, Schnee und Frost können die Eigenschaften der Böden, z.B. ihre
Tragfähigkeit, Standfestigkeit und die Möglichkeit, den Boden zu bearbeiten, erheblich
verändern.
122. Geländeformen und –bedeckungen bestimmen den Grad der Übersichtlichkeit
eines Geländeabschnittes.
Daneben ist die Übersichtlichkeit des Geländes vom Standort des Beobachters
bzw. des Erkundundungskommandos abhängig.
Je nach den Geländebedeckungen, vor allem dem Bewuchs, der die Erkundung
beeinflusst, spricht man von
* offenem,
* bedecktem oder
* stark bedecktem
Gelände.
123. Du musst die Eigenschaften des Geländes und sonstiger Umwelteinflüsse
erkennen und beurteilen, damit Du feststellen kannst, welche Geländeteile Deinen
Auftrag begünstigen und welche sie behindern. Du musst auch die Möglichkeiten
beurteilen, die den Feind begünstigen.
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Exkurs: Beurteilung Gelände-/Umwelteinflüsse
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Die Beurteilung erfolgt in 3 Schritten:
* Ansprechen
* Beurteilen
* Folgern
Beispiel:
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Melde, wenn Dir ein zugewiesener oder befohlener Geländeteil die Ausführung Deines
Auftrages behindert oder wenn Du ein besser geeignetes Gelände findest, und stelle
einen Antrag auf Nutzung des besser geeigneten Geländes.
124. Zu bewerten ist vorrangig die Eignung des Geländes für die Elemente des Gefechts:
*
*
*
*
*
*
*
*
Feuer, Waffenwirkung,
Bewegungen,
Beobachtungen,
wo Deckung,
Tarnung,
Sperren,
Täuschung,
Überraschung.
Daraus ergeben sich Aussagen zur voraussichtlichen Nutzung von Geländeabschnitten
durch den Feind und die eigene Truppe.
125. Im Einsatz/Krieg sind häufig Brücken und Straßen zerstört oder Straßen häufig mit
Trümmern belegt.
Hemmnisse für manche KFZ sind außerdem
* Wälder
* Ortschaften mit Zerstörungen
* Hänge, Böschungen, Dämme, Knicks
* Gräben, Täler
* Gewässer (abhängig von Uferbeschaffenheit und Gewässergrund)
* weicher Boden (Sand, feuchter und morastiger Untergrund)
Hindernisse für manche KFZ sind
* dichte Wälder aus Altholz (Baumabstand 3-4m, Baumdurchmesser über 30 cm)
* steile Hänge, Böschungen, Dämme, Schluchten, breite Gräben
* tiefe und breite Gewässer
* Sümpfe, Moore
* Flächenbrandgebiete und überflutete Bereiche
126. Bei der Überprüfung und Beurteilung des Geländes musst Du stets auch
Möglichkeiten für
* Ausweichen
* Rast
* Logistik/San
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mitbedenken und mit einplanen, sofern dies wichtig für den Auftrag ist.
Exkurs: Lagebezogene Geländeorientierung
Zunächst wird der eigene Standort mit Hilfe von markanten Geländepunkten, die in der
Karte bezeichnet und im Gelände gut sichtbar sind. Genau angegeben. Wenn möglich, ist
Bezug zur Lage herzustellen.
Beispiel:
„Eigener Standort Höhe 435, 200 Meter südostw A-DORF. Hier meldet sich um 1500 Uhr
der Kdr PzBtl 174 beim BrigKdr.“
Anschließend ist eine Himmelsrichtung anzugeben, wenn möglich die Nordrichtung.
Beispiel:
Richtung:
Entfernung:
Hilfsziel (falls erforderlich):
Lage Ziel zum Hilfsziel:
Ziel:
„Nordrichtung!
Halbrechts (zeigen in entsprechende
Richtung)
4500
Ortschaft mit markanten zwei
Schornsteinen am linken Ortsrand, das ist
A-DORF
Handbreit rechts davon einzelstehende
Scheune,
dort Norden.“
Es folgt das Ansprechen der in der Lage wichtigen Geländeteile.
Es bleibt dem Vortragenden überlassen, wo er mit dem Ansprechen dieser Geländeteile
beginnt, z.B.:
* von der Nordrichtung im Uhrzeigersinn über Osten, Süden nach Westen
* in Feindrichtung links beginnend im Uhrzeigersinn
* in jeder anderen Richtung, wenn sich dadurch die Lage zusammenhängend auf das
Gelände übertragen lässt. Auch dann ist im Uhrzeigersinn fortzufahren.
Die Reihenfolge der anzusprechenden Geländeteile ist nicht schematisiert.
Man kann vom Vorder- zum Mittel- und Hintergrund und umgekehrt vorgehen.
Sichtbare Geländeteile sind nur anzusprechen, wenn sie bedeutsam für die Lage sind,
nicht sichtbare Geländeteile sind anzusprechen, wenn sie für die Lage bedeutsam sind.
Beispiel:
„Ich beginne im Nordwesten.
Halblinks (IMMER: Zeigen in entsprechende Richtung) 1800 Ortschaft mit rotem
Kirchturm, das ist KLEINKLECKERSDORF. Dort, am westlichen Ortsrand in nördlicher
Richtung über den Steinbruch im Hintergrund verlaufend, Grenze zur 2. PzGrenBtl 171.
Am nördlichen Ortsrand von KLEINKLECKERSDORF in ostwärtiger Richtung bis Sportplatz
Verlauf Stellung 4 der im Schwerpunkt eingesetzten 4./PzBtl 174.
800 Meter nördlich Stellung 4 auf bewaldetem Höhenrücken oberhalb Steinbruch
Feldposten des 4./PzBtl 174.
Geradeaus 2300 einzeln stehender Kugelbaum, dahinter leuchtend gelbes Rapsfeld, hart
westlich weiterer einzeln stehender Kugelbaum, auf Höhe Kugelbaum in Richtung
Steinbruch Verlegeminensperre PzPiKp 170.
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Daumenbreite rechts vom Kugelbaum: Richtminensperre.
Südlich Richtminensperre parallel zum WIESENBACH zunächst 300 in ostwärtige
Richtung, danach nach SO abknickend Stellung 6 der 3./PzGrenBtl 171.
Halbrechts 2800 über ausgebaute Stellungen der 3. Kp hinweg am jenseitigen Rand des
Kastenwaldes GROSSER FORST Feldposten der 3./PzGrenBtl 171.
Handbreite rechts von rechtem Flügel Stellung 6 markante Straßenkreuzung, dort
Stellung 6.4 des I. Zuges 4./174, gleichzeitig Anschlusspunkt zu PzBtl 273.
Grenze zu PzBtl 273 über langgestrecktes Gebäude mit braunem Dach nach Norden
verlaufend.
Halbrechts 2000 Ziegelei, deutlich erkennbar momentan an stark qualmendem
Schornstein, dort geplante Stellung 7 für die Btl-Reserve, welche sich in südwestlicher
Richtung bis auf Höhe MÜHLENBERG erstreckt.
[…].“
Tipp: Um sicherzustellen, dass jeder Zuhörer das Ziel und somit den in Rede
stehenden Geländeteil erkannt hat, hat es sich bewährt, dies nach dem Ansprechen
jeweils kurz abzufragen. Etwa: „Zwei Handbreit rechts davon Gruppe aus drei
Nadelbäumen, das ist DREIFICHTEN. Dort Feldposten der 3. Kp. Erkannt?“
2. Zurechtfinden im Gelände
201. Du kannst Deinen Auftrag nur erfüllen, wenn Du Dich jederzeit im Gelände
zurechtfindest.
202. Zum Zurechtfinden musst Du
* den eigenen Standort und die Himmelsrichtungen feststellen,
* eine Richtung bestimmen und halten,
* wichtige Geländemerkmale erkennen und Dir einprägen.
203. Geländekenntnisse sind besonders in unübersichtlichen Abschnitten oder bei
eingeschränkter Sicht wichtig. Noch bei klarer Sicht musst Du Dir einen Überblick über
das Gelände verschaffen, in dem Du bei eingeschränkter Sicht eingesetzt bist.
204. Der umsichtige Gebrauch der natürlichen und der technischen Hilfsmittel
spart Dir Wege, Zeit und Kraft.
205. Die Himmelsrichtungen sind:
* Nord, Norden, nördlich, N
* Ost, Osten, ostwärts (der Begriff östlich wird in der Geländeorientierung
nicht verwendet), O international auch E (englisch East)
* Süd, Süden, südlich, S
* West, Westen, westlich, W
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Als Merksatz kann man sich merken: Nie ohne Seife waschen! Die Anfangsbuchstaben
der Wörter entsprechen der Reihenfolge der Richtungen im Uhrzeigersinn auf der
Windrose.
206. Die Sonne steht ungefähr um
* 0600 Uhr im Osten,
* 0900 Uhr im Südosten,
* 1200 Uhr im Süden,
* 1500 Uhr im Südwesten,
* 1800 Uhr im Westen.
Merksatz: Ein altes Kinderlied
Im Osten geht die Sonne auf,
im Süden hält sie Mittagslauf,
im Westen wird sie untergeh'n,
im Norden ist sie nie zu seh'n.
Aber: Dieser Merkspruch ist genau genommen nur an zwei Tagen im Jahr gültig.
Dabei handelt es sich um die Tag- und Nachtgleichen, also den Tagen, an denen der
Sonnenaufgang um 6 Uhr morgens im Osten und der Sonnenuntergang um 18 Uhr
abends im Westen stattfindet (Alle Zeiten in MEZ (Winterzeit); während der Sommerzeit
(MESZ) ist der Mittagspunkt bspw. erst um 13 Uhr erreicht). Diese sind mit dem 21. März
und dem 23. September festgelegt. Durch den niedrigeren Stand der Sonne im Winter
wandert die Sonne mehr von Südost über Süd nach Südwest.
Die extremste Situation dieser Art ist die Wintersonnwende am 21. Dezember. Mehr von
Nordost über Süd nach Nordwest beschreibt die Sonne einen höheren und weiteren
Bogen in den Sommermonaten bis zur Sommersonnwende am 21. Juni. An diesem Tag
erreicht die Sonne gegen Mittag ihren höchsten Stand im Meridian im Jahresverlauf. Die
Höhe der Verschiebung ist nicht nur abhängig vom Datum innerhalb des Jahres, sondern
auch von der geographischen Breite des Beobachtungsortes.
207. Bei bedecktem Himmel kannst Du den Stand der Sonne feststellen, wenn ein
senkrecht auf einer hellen Fläche aufgestelltes Stäbchen (z.B. ein Bleistift) noch einen
erkennbaren Schatten wirft. Der Schatten weist morgens nach Westen, mittags nach
Norden und abends nach Osten.
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208. Bei Sonnenschein kannst Du die Himmelsrichtung nach dem Sonnenstand
und mit Hilfe einer Uhr mit Zeigern ermitteln:
Halte die Uhr waagrecht vor Deinem Körper und drehe Dich so, dass die Spitze
des Stundenzeigers in Richtung der Sonne zeigt. Die Hälfte des Winkels
zwischen dem Stundenzeiger (Sonnenrichtung) und der Ziffer „12“zeigt nach
Süden.
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209. Bei Vollmond kannst Du den Mond zum groben Ermitteln der Himmelsrichtungen
nutzen.
Der Vollmond steht der Sonne stets gegenüber; um Mitternacht steht er im Süden. Bei
Vollmond kannst Du deshalb mit der Uhr die Himmelsrichtung in gleicher Weise
feststellen, wie am Tage mit Hilfe der Sonne.
210. Der Polarstern (Nordstern) steht fast genau im Norden. Ihn findest Du mit Hilfe
des Sternbildes „Großer Bär“(auch „Großer Wagen“).
Die gedachte Verlängerung der Strecke zwischen den beiden hinteren Sternen um etwas
mehr als das Fünffache führt zum Nordstern (Polarstern), der gleichzeitig der vorderste
Stern des „Kleinen Bären“(auch „Kleiner Wagen“) ist.
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211. Trigonometrische Punkte dienen der Landvermessung.
Dabei handelt es sich meistens um herausgehobene Stellen, die einen guten Überblick
über die Umgebung bieten. An solchen festgelegten Punkten sind viereckige Steine in
den Boden eingesetzt, auf deren Oberseite ein rechtwinkliges Kreuz eingemeißelt ist. Die
Balken dieses Kreuzes verlaufen genau in Nord-Süd- bzw. West-Ost-Richtung. Zusätzlich
sind in solche Steine nur an einer Seite die Buchstaben „TP“ eingemeißelt. Diese
Buchstaben befinden sich stets an der Südseite des Steines.
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Satellitenschüsseln für den Fernsehempfang weisen sehr häufig in Richtung Süden.
In vielen sehr alten Kirchen ist der Bau in Ost-West-Richtung ausgerichtet. Meist steht
hierbei der Altar im Osten und der Kirchturm im Westen.
Einzeln stehende Häuser in ländlichen Gegenden sind häufig an der westlich liegenden
Wetterseite mit Schindeln oder Eternit verkleidet.
Unter Wetterseite ist die vorherrschende Windrichtung zu verstehen. Diese ist in
Deutschland Nordwest.
Deshalb sind oft allein stehende Bäume nach Südost geneigt, an der
Nordwestseite tragen diese Bäume häufig Moosbesatz.
Der Astwuchs ist gegen die Wetterseite hin gehemmt, die Rinde dort ist an der
Wetterseite deutlich gröber und rissig.
Aufgrund verminderten Wachstums an der Nordwestseite des Baumes liegen dort die
Jahresringe enger beieinander.
Ameisen bauen gerne ihre Hügel an der Südseite von Bäumen.
Vegetation und Unterbewuchs ist auf Südseiten dichter, Früchte reifen eher.
Im Winter gibt der Schnee oft Hinweise:
Auf der südwärts gelegenen Seite von Felsen und Abhängen taut er schneller weg.
212. Zur Bestimmung des eigenen Standortes mit natürlichen Hilfsmitteln musst
Du Deinen Standort in Beziehung setzen zu
*
*
*
*
*
bekannten markanten Bodenformen,
Waldrändern,
Ortschaften,
Gewässern oder zu dem
Verkehrsnetz.
Dazu bestimmst Du die Richtung zu einem solchen Geländeteil und schätzt die
Entfernung.
3. Kartenkunde
301. Meist werden militärische Karten des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr
genutzt. Er wurde durch die am 1. Oktober 2003 abgeschlossene Zusammenführung des
Militärgeographischen Dienstes und des Geophysikalischen Beratungsdienstes der
Bundeswehr gebildet.
Da die Karten für militärische Zwecke gemacht wurden, bieten die militärischen Karten
Informationen, die in herkömmlichen Karten normalerweise nicht zu finden sind.
Besonders Informationen bezüglich Hochspannungsleitungen, Gewässerbreite und -tiefe,
Dichte des Bewuchses, Tragfähigkeit des Geländes und von Brücken sind Fakten, die man
anderswo vergebens sucht. Die Bezeichnungen für deutsche militärische Karten sind
identisch mit den Bezeichnungen des zivilen Kartenwerks der Landesvermessungsämter
ergänzt um den Zusatz "mil".
302. Deine Kenntnis der Kartenzeichen ist die Grundlage für das Kartenlesen. Auf dem
Rand militärischer Landkarten befindet sich i.a.R. eine Erklärung der Zeichen, die so
genannte Legende. In Befehlsständen sind häufig mehrere Karten zusammengeklebt.
Manchmal fehlt dann die Legende.
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Von daher solltest Du Dir die wichtigsten Kartenzeichen durch häufiges Studium
von Karten und Legenden gut einprägen.
303. In den folgenden Darstellungen werden die wichtigsten Kartenzeichen stark
vergrößert dargestellt:
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Bezifferte Höhenlinien werden Zähllinien genannt. Die Zahlen geben die Höhe in Metern
über dem Meeresspiegel an. Die Zahlen stehen so, dass ihr Fuß nach unten weist, der
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Kopf dementsprechend nach oben. Für markante Erhebungen wie Berge, Pässe, Seen
wird zusätzlich die Höhe in Metern über NN angegeben. Auf Wanderkarten findet man
u.U. auch Höhenangaben für Wegkreuzungen, Bahnübergänge, Bahnhöfe, Kirchen und
trigonometrische Messpunkte. Auf Bahnhöfen ist die Höhe über NN auch auf der
Bahnsteigseite des Empfangsgebäudes zu finden. Auf trigonometrischen Messpunkten ist
die Höhe ebenfalls angegeben. Diese Höhenangaben können auch als eindeutige
navigatorische Merkmale verwendet werden. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass man
innerhalb eines größeren Gebiets zweimal z.B. auf "Höhe 762" stößt.
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304. Darstellungen in der Karte werden Dir durch die Beschriftung erläutert, z.B:
* Namen von Siedlungen, Bergen, Gebirgen, Gewässern, Landschaften,
Fluren usw.
* Höhenlinienzahlen, Höhenzahlen der Höhenpunkte und Trigonometrischen
Punkten (TP),
* Straßennummern,
* Gitterzahlen.
Die Beschriftung von Gewässern und Gebirgen ist deren Verlauf angepasst.
Die Namen der Siedlungen stehen immer in West-Ost-Richtung. Der obere
Kartenrand ist immer Norden.
305. Viele Karten sind mit einem quadratischen Gitter, dem UTM-Gitter versehen. Der
Linienabstand beträgt zwei Zentimeter in der Karte des Maßstabs 1:50.000 und
entspricht in der Natur einer Strecke von einem Kilometer. Die Gitterlinien sind im
Kartenrahmen nummeriert, in bestimmten Abständen auch im Kartenfeld.
Die Karte im Maßstab 1:50.000 enthält auf dem Kartenrand ein Beispiel für die
Anwendung des UTM-Gitters für Meldezwecke, s.u.
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306. Der Maßstab gibt das Verhältnis einer Strecke von einem Zentimeter auf
der Karte zu der Länge der entsprechenden Strecke im Gelände an.
Beispiel:
Maßstab:
1:50.000
1:100.000
1:250.000
Strecke in der Karte:
Strecke im Gelände:
ein Zentimeter 50.000 cm =
500 m
ein Zentimeter 100.000 cm =
1000 m
ein Zentimeter 250.000 cm =
2500 m
307. Man unterscheidet Karten nach ihren verschiedenen Verwendungszwecken
z.B.
* Topographische Karten
(Maßstäbe 1:50.000, 1:100.000, 1:250.000)
* Straßen- und Brückenkarten
* Vermessungspunktkarten
* Geländebefahrbarkeitskarten (für Militär)
* Wanderkarten
* Touristenkarten
* Fliegerkarten
* Pläne, z.B. Stadtpläne
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Topographische Karte, Maßstab 1:50.000
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308. Mit der Karte lassen sich bei ausreichender Sicht die Himmelsrichtungen
im Gelände feststellen.
Dazu musst Du die Karte mit Hilfe markanter Geländepunkte(welche in der Karte
eingezeichnet sind) zumindest grob einnorden. Dazu eignen sich
*
*
*
*
Kirchtürme,
Schornsteine,
Einzelgehöfte,
Waldecken.
Dazu drehst Du die Karte so lange, bis die Richtungen von Deinem eigenen
Standort zu diesen Punkten in der Karte mit den entsprechenden Richtungen
im Gelände übereinstimmen.
Du kannst auch im Gelände erkennbare gerade Linien, z.B.
*
*
*
*
Straßen,
Eisenbahnen,
Kanäle,
Hochspannungsleitungen
zum Einnorden nutzen.
Drehe die Karte so, dass die dargestellten Linien in der Karte parallel mit den
Linien im Gelände verlaufen.
Beachte jedoch, dass die Karte in Einzelheiten oft nicht mehr dem Gelände
entspricht. Wälder können abgeholzt, Straßen neu gebaut oder verbreitert,
Gebäude neu errichtet oder abgerissen sein.
309. Zur Bestimmung Deines Standortes in der Karte muss diese zunächst
eingenordet sein.
Suche nun im Gelände zwei Punkte, die Du von Deinem Standpunkt genau bestimmen
kannst. Diese zwei Punkte sollten möglichst weit auseinander
liegen. Zeichne nun in der Karte durch diese Punkte mit dem Bleistift eine
Linie.
Wiederhole dieses Verfahren mit zwei anderen Punkten. Deren verlängerte
Verbindungslinie sollte die erste möglichst in einen annähernd rechten Winkel schneiden.
Der Schnittpunkt dieser Linien stellt deinen Standort in der Karte dar (s.o.).
Exkurs: UTM-Gitter
Die Universale-Transversale-Mercator-Projektion (UTM) und das UTM-Koordinatensystem
wurden 1947 von der US-Armee entwickelt, um auf grossmassstäbigen Militärkarten
rechtwinklige Koordinaten zu erhalten.
Letztendlich ist es aus dem Gauß-Krüger-Verfahren abgeleitet worden (Transversale
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Mercator Projektion).
Neben nationalen Metergittern (z.B. Gauß-Krüger-Gitter (German Grid), Schweizer Gitter
(Swiss Grid), Sweden Grid, ...) ist das UTM-Gitter wegen seiner praktischen Handhabung
auf sehr vielen Karten dieser Welt anzutreffen.
Die Erde wird zwischen dem 180. Längengrad West und dem 180. Längengrad Ost in 6°
breite Meridianstreifen aufgeteilt. In der Mitte der so gebildeten 60 Meridianstreifen
verlaufen die Längen 3°, 9°, 15°,..., 177°.
Jeder Meridianstreifen erstreckt sich 3o westlich und östlich des Hauptmeridians und
überlappt mit dem benachbarten Meridianstreifen. Als Hauptmeridiane werden alle
ungeraden und durch drei teilbaren Meridiane verwendet, d.h. 003oW, 003oE, 009oE,
015oE usw. Das UTM-System wird im Gegensatz zum deutschen Gauß-Krüger-System
weltweit angewendet. Eine Darstellung der Polregionen ist nicht üblich. Die
Bezugsmeridiane werden wie beim Gauß-Krüger-Gitter mit Kennziffern bezeichnet. Die
Nummern ergeben sich, indem man die Bezugsmeridiane beginnend bei 177oW von West
nach Ost bis 177oE durchzählt (1-60).
Jeder Meridianstreifen weiter unterteilt in sog. UTM-Zonen von 6o Breite und 8o Höhe.
Jede Zone wird mit einer Kombination aus der Meridiankennziffer (Ost) und einem
Buchstaben (Nord) benannt. Der überwiegende Teil Deutschlands liegt in der UTM-Zone
32U. Lediglich der Osten liegt in der UTM-Zone 33U und der äußerste Süden in den UTMZonen 32T und 33T. Die jeweilige UTM-Zone ist auf der Karte aufgedruckt. Die
Bezeichnung der UTM-Zone ist Bestandteil der Koordinate.
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Die Aufteilung Europas in UTM-Zonen
Eine Erweiterung des UTM-Systems ist das Military Grid Reference System (MGRS).
Es wurde ursprünglich für den weltweiten, militärischen Einsatz entwickelt, 1947 bei den
US-Streitkräften eingeführt und 1949 auf die NATO ausgedehnt.
Das MGRS wird im zivilen Sprachgebrauch auch als UTM-Referenzsystem (UTMREF)
bezeichnet.
Jede UTM-Zone des UTM-Systems wird dabei weiter in Planquadrate mit 100 km
Kantenlänge unterteilt. Die Planquadrate werden nach einem komplexen System mit
Doppelbuchstaben bezeichnet. Der erste Buchstabe gibt die Ost-West-Richtung (Ost), der
2. Buchstabe die Süd-Nord-Richtung (Nord) an. Diese sind in die Karte eingedruckt. Um
Verwechslungen mit den Zahlen 1 und O zu vermeiden werden die Buchstaben I und O
nicht verwendet. Die auf die Buchstaben folgende Zahlenkombination für den Ost-Wert
und den Nord-Wert besteht immer aus einer geraden Anzahl von Zahlen.
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Kartenaufteilung in Meridianzonen (z. B. 32), Zonenfeldern (z. B. 32U) und Gitterquadrate (z. B.
MU).
310. Innerhalb dieser 100-km-Quadrate werden nun die mit Ziffern versehenen
Koordinaten dargestellt. In den topographischen Karten findest Du an den Seiten kleine
und große Ziffernfolgen.
Für Dich und Deine UTM-Standortmeldung sind nur die großen, schwarzen Ziffernpaare
interessant. Du findest sie auch inmitten der Karte wieder.
Die Kirche in MARTINLAMITZ befindet sich in dem Koordinatenquadrat 1266. Somit
kann nun eine UTM-Meldung, jedoch noch nicht genau auf 100m, wie folgt dargestellt
werden:
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Kirche MARTINLAMITZ 32U PA 1266
Meridianstreifen
Zonenfeld
100-km-Quadrat
noch ungenaue Koordinate
311. Zur noch genaueren Bestimmung der Koordinate nutzt man den Planzeiger.
Ein Planzeiger ist eine spezielle Form des Lineals und dient zum Abgreifen rechtwinkeliger
Koordinaten, beispielsweise von UTM-Koordinaten aus Topografischen Karten. Zu diesem
Zweck werden im Handel Planzeiger mit passenden Maßstäben angeboten.
Häufig ist er Bestandteil von anderen Geräten, z.B. dem Kartenwinkelmesser oder an
manchen Kompassen, s.u.
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312. Du setzt den Planzeiger wie folgt ein:
Suche zunächst die senkrechte Koordinatenlinie, welche sich westlich von Deinem
Objekt befindet. Notiere Dir die zweistellige Zahl. Suche dann die Koordinatenlinie,
welche sich südlich von Deinem Objekt befindet. Notiere die zweistellige Zahl neben der
vorhin notierten Zahl, lasse aber einen Abstand, damit Du darin noch weitere Zahlen
eintragen kannst.
Kirche MARTINLAMITZ: 12 66
Lege nun den Planzeiger
* mit der waagrechten Skala auf die südlich der Kirche MARTINLAMITZ gelegene
Koordinatenlinie (=66er Linie) Die waagrechten Linien werden auch als Nordwert
bezeichnet.
* sorge dafür, dass zunächst der linke Rand der Ausfräsung (= senkrechte Skala) mit
der
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westlich der Kirche liegenden senkrechten Gitterlinie übereinstimmt.
* Belasse unbedingt die waagrechte Skala auf der waagrechten Gitterlinie, schiebe
jedoch den Planzeiger nun soweit nach rechts, bis die linke Kante der Ausfräsung
auf die Kirche in MARTINLAMITZ trifft.
* Halte den Planzeiger in dieser Stellung.
* Lese nun an der waagrechten Skala den Wert auf der senkrechten Linie ab, er lautet in
unserem Beispiel 05. Notiere diese zwei Ziffern rechts neben der „12“.
* Lese jetzt den senkrechten Wert in der Ausfräsung auf Höhe der Kirche ab, er lautet
auch 05. Notiere diese zwei Ziffern rechts neben der „66“.
* Nun hast Du die Ziffernfolge 12 05 66 05. Ziehe die Ziffern ohne Abstand
zusammen, Du hast nun die Koordinate der Kirche in MARTINLAMITZ, nämlich
12056605.
Die genaue Koordinate der Kirche in MARTINLAMITZ würde nun lauten:
32U PA 12056605
Befinden sich Einheiten beständig im gleichen 100-km-Quadrat im Einsatz und
sind alle Teileinheiten mit der gleichen Karte ausgerüstet, können die Angaben
zum Meridianstreifen, Zonenfeld und 100-km-Quadrat entfallen. Es genügt dann
die Durchgabe der Koordinate, z.B. 12056605.
313. MERKE: Die waagrechten Koordinatenlinien bezeichnet man als Nordwert, die
senkrechten als Ostwert. Bei der Durchgabe von Koordinaten wird zunächst der
Ostwert, dann der Nordwert benannt. Willst Du die Koordinate von einem Objekt in
der Karte feststellen, sind die Bezugslinien die senkrechte Koordinatenlinie links von
Deinem Objekt sowie die waagrechte Linie unterhalb Deines Objektes.
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Achte darauf, dass in der Koordinate immer eine gerade Anzahl von Ziffern
eingetragen ist.
Sehr präzise Koordinatenangaben haben acht Stellen, z.B.
12056605,
noch brauchbare Koordinatenangaben haben sechs Stellen, z. B.
120660,
ungenaue Koordinatenangaben haben nur vier Stellen, z.B.
1266.
Häufig reichen aber vier- und sechsstellige Koordinatenangaben aus, insbesondere wenn
zusätzlich die Art des Objektes mit durchgegeben werden (z.B. Kirche, Wasserturm,
Sportplatz oder Straßenkreuzung etc.) Der Empfänger der Nachricht kann die Angaben in
der Karte vergleichen und sofort feststellen, welcher Punkt gemeint sein muss.
Weiteres Beispiel:
Es soll die Koordinate des Sportplatzes ostwärts EICHERLOH festgestellt
werden.
Sportplatz
ostwärts
Eicherloh
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Die Ostwertlinie lautet 06, die Nordwertlinie lautet 47, somit lauten die noch
ungenauen Koordinaten des Sportplatzes ostwärts EICHERLOH 0647.
35
55
Die genaue Koordinate des Sportplatzes ostwärts EICHERLOH lautet 06554735.
314. Oft kann es notwendig werden, Ortsangaben zu verschleiern. Dazu eignet sich das
Bezugspunktverfahren. Bei diesem Verfahren legen die Kräfte einheitlich auf der Karte
einige Gitternetzkreuzungen fest, welche sie nach dem NATO-Alphabet mit Alpha,
Bravo, Charley, Delta, Echo usw. bezeichnen. Die Abstände zwischen
den Gitternetzlinien werden in 10 gleiche Teile geteilt, auch dafür eignet sich sehr gut der
Planzeiger.
Fast ähnlich der Koordinatenangabe, wird beim Bezugspunktverfahren zunächst der
senkrechte Wert, dann der waagrechte Wert benannt, nur dass hier mit 10er Schritten
nach dem folgendem Muster gearbeitet wird. Werte nach Norden und Osten werden
mit plus vorgesetzt, Werte nach Westen und Süden mit minus.
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4. Umgang mit dem Kompass
401. Eines der ältesten technischen Hilfsmittel zur Richtungsbestimmung ist der
Magnetkompass. Der Magnetkompass soll eine Erfindung der Chinesen sein.
Die erste schriftliche Erwähnung einer trocken auf einem Stift spielenden Magnetnadel
findet sich im Epistola de magnete von 1269, geschrieben von Petrus Peregrinus de
Maricourt, womit der noch heute benutzte trockene Kompass erfunden war.
Als vermeintlicher Erfinder gilt ein italienischer Seefahrer aus Amalfi, wo heute noch
Flavio Gioia als „Erfinder des Kompasses“ mit einem Denkmal am Hafen geehrt wird. Im
späten 13. Jahrhundert kombinierten die Seefahrer des Mittelmeers als erste die
Magnetnadel mit der Windrose.
Die Windrose bildet mit ihren vier Hauptrichtungen den Kern jeder Navigation.
Unsere Namen der Himmelsrichtungen stammen übrigens aus der nordgermanischen
Mythologie. Die Zwerge Oster, Norder, Wester und Søder tragen demnach das aus dem
Schädel des von Odin erschlagenen Riesen Ymir gebildete Himmelsgewölbe. Schon im
frühen Mittelalter wurden von den Wikingern zusätzlich zu den vier Hauptrichtungen die
Begriffe Nordost, Südost, Nordwest und Südwest verwendet. Das System übernahmen
dann christliche Seeleute, Reisende und Wissenschaftler.
Es bildet bis heute die Grundlage unserer Kompassrose.
402. Die Bezeichnungen der Haupthimmelsrichtungen lassen sich rechnerisch nicht
verarbeiten. Richtungen werden daher von Norden ausgehend im Uhrzeigersinn von 0o
bis 360o angegeben. Eine moderne Kompassrose weist eine Einteilung in 360o auf. 90o
entspricht Osten, 180o Süden, 270o Westen. 360o und 0o fallen im Norden zusammen.
Diese Teilung der Kompassrose ist bis heute in der Navigation international gebräuchlich.
Ein Grad ist weiter unterteilt in 60 Minuten ('). Eine Minute entspricht 60 Sekunden (").
Bruchteile eines Grades können aber auch als Dezimalwert angegeben werden. Die
Gliederung der Kompassrose in 32 Strich (1 Strich = 11o15') stammt noch aus
Segelschiffszeiten und ist heute unüblich.
Die Einteilung der Kompassrose in 360o und die weitere Unterteilung eines Grades in 60
Minuten (') und einer Minute in 60 Sekunden (") hat den Nachteil, dass es kein dezimales
System ist und man damit vergleichsweise schwer rechnen kann. Für das
Vermessungswesen (Geodäsie) wurde daher der Vollkreis in 400 Gon eingeteilt. Die
weitere Unterteilung orientiert sich am Dezimalsystem (1 gon = 100 cgon). In älterer
Literatur wird Gon noch als Neugrad bezeichnet. Das System hat den Vorteil, dass die
Haupthimmelsrichtungen immer volle Hunderter sind. Nebenhimmelsrichtungen sind
durch 50 teilbar. Die Gegenrichtung kann durch Addieren bzw. Subtrahieren von 200 im
Hand umdrehen ermittelt werden. Trotz der vielen Vorteile konnte sich das System nicht
über das Vermessungswesen hinaus durchsetzen.
Die Anforderungen des Militärs führten zur Einteilung des Vollkreises in Mils („Strich“).
Die Einteilung entstand aus dem Wunsch der Artillerie nach einem Maß, das sowohl zur
Winkelmessung als auch zur Darstellung von seitlichen Abständen geeignet ist. Um auf
1000 m Entfernung einen seitlichen Abstand von 1 m zu haben müsste man den Vollkreis
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in 6280 Teile einteilen. Da Artilleristen bei der Knallerei mit einem solchen Wert denkbar
schlecht rechnen können, arbeitet die NATO einheitlich mit benutzerfreundlichen 6400
Strich.
403. Die Erde als Ganzes ist ein riesiger Magnet mit einem magnetischen Nord- und
einem magnetischen Südpol. Angenähert wird das erdmagnetische Feld durch einen im
Erdmittelpunkt befindlichen magnetischen Dipol, dessen Achse um 11,4o gegen die
Rotationsachse der Erde geneigt ist und die Erdoberfläche an den geomagnetischen
Punkten durchstößt.
Diese liegen in der Nähe der auch als Magnetpole bezeichneten erd- oder
geomagnetischen Pole, jenen Punkten, in denen die Feldlinien senkrecht stehen. Diese
Pole verändern im Laufe der Zeit (sehr langsam) ihre Lage.
Der arktische oder boreale Magnetpol ist magnetisch ein Südpol. Er lag 1980 bei 73o18'N
und 101o48'W und wandert derzeit jährlich etwa 7,5 km in nördliche Richtung. Der
antarktische oder australe Magnetpol (ein magnetischer Nordpol) befand sich 1983 bei
65o12'S und 138o42'E. Er verschiebt sich z.Zt. um etwa 10 km/Jahr in nordwestliche
Richtung. Die magnetischen Pole fallen also nicht mit den geografischen Polen
zusammen.
404. Beim Magnetkompass stellt sich eine Magnetnadel unter Einwirkung des
magnetischen Erdfelds in Nord-Süd-Richtung ein.
Eine Gradeinteilung auf der Kompassrose, über der die Kompassnadel dreht, ermöglicht
es, den Winkel zwischen der Vorausrichtung und dem magnetischen Nordpol über die
Kompassrose anzuzeigen.
Gebräuchlicher Kompass der Bundeswehr
405. Mit dem Marschkompass ist es Dir möglich
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* Himmelsrichtungen festzustellen,
* eine Karte leicht einzunorden,
* anhand von Kompass- oder Gradzahlen Richtungen zu bestimmen
und einzuhalten.
Die häufig mit Leuchtfarbe markierte Spitze der Magnetnadel weist nach Norden. Die
Genauigkeit reicht zum Zurechtfinden im Gelände aus.
Störungen durch magnetische Felder, die eine Verwendung des Marschkompasses
ausschließen, sind oft daran zu erkennen, dass die Magnetnadel sich auffallend träge
oder unruhig verhält.
406. Die Anzeige der Magnetnadel wird beeinflusst durch
*
*
*
*
*
*
*
Hochspannungsleitungen,
Bauwerke aus Stahl oder Stahlbeton,
Kraftfahrzeuge,
Werkzeuge und Maschinen,
Fernmeldeanlagen und Sendemasten,
Bahngleise und
sonstige große Gegenstände aus Eisen.
Brauchst Du genaue Messergebnisse, solltest Du mindestens 50 Meter von den
genannten
Einrichtungen Abstand halten.
407. Zur Orientierung ist es notwendig, einen groben Überblick über die Landschaft und
seinen Kurs zu haben ohne dabei ständig zur Karte greifen zu müssen.
Gibt es markante Geländepunkte?
In welche Himmelsrichtung bewege ich mich?
Orientierung beginnt im Kopf. Je mehr ich ihn gebrauche, desto weniger bin ich auf
künstliche Hilfsmittel angewiesen.
Nichtsdestotrotz ist es von Zeit zu Zeit ratsam, das Bild im Kopf, Realität und Karte
miteinander zu vergleichen. Nur so lassen sich rechtzeitig Korrekturen vornehmen. Erster
Schritt hierfür ist das Einnorden der Karte, d.h. ich richte die Karte auf die Landschaft
aus.
Drehe die Teilscheibe so, dass „N“(Norden) mit der Ablesemarke übereinstimmt. Lege
Deinen Kompass mit der Anlegekante so an eine Nord-Süd-Gitterlinie, das der
Richtungspfeil zum oberen Kartenrand zeigt.
Drehe nun die Karte, ohne den Kompass zu verrutschen solange, bis die Magnetnadel auf
„N“ eingespielt ist.
Verfügt Deine Karte über keine Gitterlinien und hat Dein Kompass in der Dose kein OstWest-Band, musst Du die dem Richtungspfeil und der Ablesemarke gegenüberliegende
Kante unter einen langen Ortsnamen legen, da diese von West nach Ost geschrieben
stehen.
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408. Mit den Kompasszahlen 0 bis 64 (Breithaupt-Marsch-Kompass „Conat“) oder den
Gradzahlen 0 bis 360 (handelsübliche Marschkompasse) lassen sich Richtungen im
Gelände eindeutig bestimmen.
409. Zum Ermitteln einer Kompass- oder Gradzahl zu einem sichtbaren Geländepunkt
musst Du
* den Geländepunkt über Kimme und Korn anvisieren,
* die Teilscheibe/Kompassdose drehen bis die Magnetnadel auf „N“(Norden)
eingespielt ist (dabei die Nadel im Spiegel beobachten),
* die gesuchte Kompasszahl/Gradzahl an der Ablesemarke ablesen.
410. Willst Du die Kompass- oder Gradzahl nach der Karte zwischen zwei Punkten
feststellen, musst Du wie folgt verfahren:
a.) Teilscheiben/Kompassdosen ohne West-Ost-Band:
* Verbinde auf der Karte den gewünschten Standort mit dem gewünschten
Richtungspunkt
mit einer geraden Hilfslinie, nutze dazu nur den Bleistift,
* norde nun die Karte ein,
* lege den Marschkompass mit seiner Anlegekante so an die Hilfslinie, dass der
Richtungspfeil zum gewünschten Richtungspunkt zeigt,
* halte den Kompass gut fest und drehe die Teilscheibe so lange, bis Magnetnadel und
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„Nordmarkierung“ übereinstimmen,
* lese nun die Kompass- oder Gradzahl an der Ablesemarke ab.
b. Teilscheibe mit West-Ost-Band
* Drehe die gemeldete Kompass- bzw. Gradzahl genau zur Ablesemarke,* lege Deinen
Kompass so auf die Karte, dass
- das „N“ der Teilscheibe zum oberen Kartenrand zeigt,
- die Anlegekante durch den geforderten Kartenpunkt läuft, von dem aus die Kompass
oder Gradzahl gilt,
- das West-Ost-Band sich in Deckung mit einer waagrechten Gitterlinie oder der
Unterkante eines Ortsnamens befindet,
* ziehe nun vom gegebenen Kartenpunkt entlang Deines Kompasses eine
Bleistifthilfslinie,
Du hast jetzt in der Karte die Kompass- oder Gradzahl festgelegt.
411. Musst Du eine Kompass- oder Gradzahl ins Gelände übertragen, gehe wie folgt
vor:
* stelle die geforderte Kompass- oder Gradzahl auf Deinem Kompass an der Ablesemarke
ein,
* halte Deinen Marschkompass waagrecht vor Deinem Körper,
* visiere über Kimme und Korn und drehe Dich mit Deinem Körper so lange, bis sich die
Magnetnadel auf „N“ einspielt,
* präge Dir in der ermittelten Richtung einen Richtungspunkt ein.
Tipp: Ist in der Richtung kein markanter Punkt zu finden (Steppe, Wüste,
Geröllhalde), schicke einen Deiner Kameraden los und dirigiere ihn mit eindeutigen
Armbewegungen, bis er selbst zu einem Peilpunkt wird, indem er an der richtigen Stelle
steht. Ist er weit genug gegangen, gib ihm ein vereinbartes „Halt-Zeichen. Er setzt sich
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nun an diesem Punkt nieder, oder legt seinen Rucksack an der Stelle ab, bis Du
ankommst.
412. Willst Du nach einer Kompass- oder Gradzahl marschieren, musst Du
Richtungspunkte bis zum Ziel wählen.
Auch bei eingeschränkter Sicht bzw. Dunkelheit musst Du Deine Marschrichtung durch
Visieren überprüfen. Viele Kompasse haben an den dafür vorgesehenen Teilen
aufgetragene Leuchtfarbe, welche auch ein Visieren bei Nacht ermöglicht.
413. Es kann erforderlich sein, zum Feststellen der zurückgelegten Entfernung die
Doppelschritte
zu zählen. Dazu musst Du aber wissen, wie viel Doppelschritte Du benötigst, um
100 Meter zurückzulegen.
Wenn Du mit mehreren Kameraden nach Kompasszahl marschierst, sollte ein Kamerad
als
„Schrittzähler“ eingeteilt werden.
Beim Zählen der 100-m-Teilstrecke musst Du die zurückgelegte Strecke zweifelsfrei
festhalten.
Dafür eignet sich ein normaler Strichzettel. Du kannst auch bei Dunkelheit, Regen
oder Kälte für je 100m zurückgelegte Strecke einen gut zu greifenden Gegenstand
(Holzstäbchen, kleine Steine oder Schraubmuttern in eine Tasche stecken und nach
100m eines der Gegenstände in die andere Tasche wechseln. Gut bewährt haben sich
auch Tanka-Verschlüsse aus Kunststoff, welche sich in Reihe an einer Schnur befinden
und jeweils nach 100 Meter nach unten geschoben werden.
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Tanka-Schnellverschluss
414. Stößt Du auf ein Hindernis oder musst Du einen Geländeteil umgehen, musst Du
von Deinem nach Kompass- oder Gradzahl vorgesehenen Kurs abweichen.
Wenn Du das jenseitige Gelände einsehen kannst, musst Du Dir dort einen in der
Marschrichtung liegenden Richtungspunkt einprägen. Nun umgehst Du das Hindernis und
setzt vom Richtungspunkt Deinen Marsch nach der alten Kompass- oder Gradzahl fort.
415. Kannst Du keinen Richtungspunkt bestimmen (z.B. bei Dunkelheit oder
schwierigem Gelände, musst Du für das Umgehen mit Kompass- bzw. Gradzahlen
arbeiten. Du solltest dabei das Hindernis möglichst rechtwinkelig umgehen.
Beispiel: Umgehen eines Hindernisses nach rechts mit Breithaupt-Conat-Kompaß (siehe
Bild):
* Der vorgegebenen Kompasszahl 16 zuzählen und die neue Kompasszahl ins Gelände
übertragen.
* Mit der neuen Kompasszahl bis zur rechten Seite des Hindernisses marschieren und
dabei die Entfernung festhalten.
* Nun in der ursprünglichen Marschrichtung (alte Kompasszahl) bis zur jenseitigen Seite
des Hindernisses marschieren.
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* Von der ursprünglichen Kompasszahl 16 abziehen und mit der so ermittelten
Kompasszahl die gleiche Entfernung wie beim Abbiegen zurückmarschieren.
* Dann in der vorgesehenen Marschrichtung weitermarschieren.
Beim Umgehen eines Hindernisses nach links ist umgekehrt zu verfahren.
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