4/2005 - Bundes-Blindenerziehungsinstitut

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4/2005 - Bundes-Blindenerziehungsinstitut
4/2005
3. Freundschaftsolympiade
Informationsblatt des Bundes-Blindenerziehungsinstitutes
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Liebe Leserinnen und Leser!
Ein herzliches „Prosit 2006“!
Wie im Flug vergeht die Zeit und wir befinden uns bereits in der
Zielgeraden des 1. Semesters. In den letzten Wochen seit Erscheinen von
BBInfo 3/2005 hat sich wieder viel getan, von dem wir Ihnen berichten
wollen.
Ein besonderer Tag, der am besten dem Erwerb sozialer Kompetenz und
Persönlichkeitsbildung zuzuordnen ist, war der 20. Oktober, an dem wir
gemeinsam mit dem Jägerregiment Wien am Vormittag die
3. Freundschaftsolympiade und am Nachmittag den Festakt „25 Jahre
Patenschaft Jägerregiment Wien – Bundes-Blindenerziehungsinstitut“
begingen. (Bericht im Blattinneren)
Am 18. und 19. November veranstalteten die Fachgruppe Telefonie und
die Fachgruppe Hilfsmittel des ÖBSV gemeinsam mit dem Referat
„Bildung“ des Vereins Blickkontakt im Festsaal eine Tagung zum Thema
„Telefonarbeitsplätze im Wandel der Zeit“. Verschiedene Hilfsmittelfirmen
stellten zusätzlich in den Räumlichkeiten des 2. Stocks die neuesten
Hilfsmittel aus. So hatten sowohl Tagungsteilnehmer als auch Kolleginnen
und Kollegen, Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit alles
auszuprobieren und Einblick in die neuesten technischen Errungenschaften zu machen.
Der Computer mit seinen blindenspezifischen Zusätzen ist aus der
Blindenpädagogik nicht mehr wegzudenken, und so konnten einige
Damen und Herren aus der Berufsausbildung am 22. November
erfolgreich den ECDL abschließen.
Am 24. November feierte der Verein „Contrast“ – Sehfrühförderung für
Wien, Niederösterreich und das Burgenland – sein 20-jähriges Bestehen
mit einem Festakt im Palais Auersperg. Der Verein wurde von vier
Mitgliedern unseres Mitarbeiterstabes gegründet und hat seinen Sitz bei
uns im Haus. Derzeit betreuen 25 Frühförderinnen rund 200 blinde,
sehbehinderte und mehrfach sehgeschädigte Kinder zwischen 0 und
6 Jahren. Nach dem sehr ansprechenden Festakt, an dem sowohl ein Kind
der „ersten Stunde“ – der ehemalige Schüler unseres Hauses und Sänger
Michael Hoffmann – als auch nun „frühgeförderte“ Kinder aktiv teilnahmen,
waren die Gäste von Herrn Bürgermeister Häupl zu einem Buffet ins
Rathaus geladen.
Manche Eltern werden sich gefragt haben, warum der SGA den
25. November 2005 schulautonom frei gegeben hat. Die Pädagoginnen
und Pädagogen des Institutes hatten an diesem Tag gemeinsam mit
Frühförderinnen aus Österreich und Gästen von 9:00 bis 17:00 Uhr einen
Fortbildungstag der besonderen Klasse. In 3 Workshops wurden folgende
Themen behandelt:
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•
Die Praxis der Förderung visueller Wahrnehmungstätigkeit bei
mehrfachbehindert sehgeschädigten Kindern
•
Wie kommt die Welt in den Kopf? Aktuelle Ergebnisse der Wahrnehmungs- und Hirnforschung und ihre Bedeutung für die Arbeit in
der Frühförderung von Kindern mit einer Sehschädigung
•
Sensorische Integration und Frühförderung für sehgeschädigte
Kinder – Praxisbeispiele anhand von Videoanalysen
Damit die pädagogischen Fortbildungsbedürfnisse aller Kolleginnen und
Kollegen gestillt werden konnten, musste natürlich ein zweiter inhaltlicher
Schwerpunkt gefunden werden. Wir fanden ihn im Thema „Berufsausbildung und Orientierungsklasse – Voraussetzungen, Inhalte, Umsetzung...“
Am Vormittag stellten die Kolleginnen und Kollegen die Handelsschule,
den Lehrgang für Telekommunikation und die Orientierungsklasse vor. Am
Nachmittag war Herr Dir. Prof. Masser zu Gast, der Berufsausbildungsmöglichkeiten in Graz skizzierte. Anschließend sprachen Herr Ecker über
die Massageausbildung und Herr Dobernig über die Korb- und Möbelflechterei. In regem Gedankenaustausch wurden viele Inhalte diskutiert.
Zur selben Zeit wurde der Adventmarkt im Eingangsbereich des Instituts
errichtet. Ich bin meinen aktiven Kolleginnen und Kollegen sehr dankbar,
dass sie jedes Jahr mit so viel Liebe eine ganz eigene Stimmung dadurch
zaubern und immer wieder mit großem Elan an die Erzeugung von
Köstlichkeiten und Bastelarbeiten herangehen!
Öffentlichkeitsarbeit ist eine Säule, um Vorurteile abzubauen und der
Gesellschaft im Umgang mit Sehgeschädigten die Augen zu öffnen. Ende
November kamen – neben den „fachspezifischen“ - an drei Nachmittagen
Besuchergruppen von Pensionisten der GPA, um sich über unser Haus
und den Bildungsauftrag zu informieren.
Am 29. November lud das k & k Vierteloktett (Mag. Michael und Ulli Krispl)
zu einem Ohrenschmaus in unseren Festsaal ein. Sie spielten für uns das
Programm „Scho wieda is da Winter do“, dass wenige Tage später im
Cafe Prückl aufgeführt wurde.
Am 1. Dezember feierten wir mit unserem alten Freund des Jägerregiments, Gerhard Benedek, der uns nunmehr schon über 25 Jahre die
Treue hält, den ersten Tag seiner Pension. (Bericht in BBInfo 1/2006).
Natürlich kam am 6. Dezember der Nikolo! (Bericht im Blattinneren)
Am 7. Dezember fanden Schulgemeinschaftsausschusssitzung, Hauptversammlung des Elternvereins und der 1. Elternsprechtag im Schuljahr
2005/06 statt.
Der 12. Dezember war jener Tag, an dem in mehreren Bezirken Wiens
stundenlanger Stromausfall war – so auch im 2. Bezirk und somit in
unserem Haus. Gemeinsam meisterten wir diesen Tag, an dem mehrere
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Veranstaltungen im Haus waren. Die ganztägige Führungskräftetagung
der Direktorinnen und Direktoren der kaufmännischen Schulen Wiens
unter Leitung von Herrn AL LSI Mag. Grafinger musste stundenlang ohne
Beamer, Overhead, Kopierer... auskommen, das Ende der Veranstaltung
konnte nur mehr bei Notbeleuchtung stattfinden.
Auch das Programm der Fortbildungsveranstaltung für die Abordnung aus
der Blindenschule Peja/Kosovo musste kurzfristig verändert werden, da
die technischen Geräte nicht verwendet werden konnten.
Die Schülerinnen und Schüler durften bereits während der 5. Vormittagsstunde ihr Essen einnehmen, da die Speisewärmer natürlich auch
ausfielen... Gott sei Dank hatten wir aber am Abend wieder Strom, denn
da fanden zeitgleich im Speisesaal die Weihnachtsfeier der „AUA-Engerl“
und im Festsaal die Generalversammlung und Weihnachtsfeier des
Vereins Blickkontakt statt. Die Anfrage einer Schülerin musste ich
allerdings ablehnen: „Haben wir Nachmittagsunterricht, wenn wir die
Computer nicht verwenden können?“...
Am 13. Dezember verwandelte sich unsere Aula in ein elegantes Speiselokal: Gemeinsam gestalteten der Lionsclub St. Stephan unter seinem
Präsidenten Herrn DI Kosicek und wir eine Adventfeier. Wir waren
eingeladen, den Besucherinnen und Besuchern unser Haus vorzustellen,
was wir gerne taten. Die Lions brachten auch ein großzügiges Geschenk
für unsere Kinder mit besonderen Bedürfnissen mit: die momentan
modernste Lightbox mit sämtlichen Zusatzmaterialien.
Der Vormittag des 14. Dezember wurde von der PÄDAK Klagenfurt zu
einem Besuch bei uns genützt, am Abend hielt der Wiener Behindertensportverband seine Generalversammlung im Festsaal ab.
Was gibt es Schöneres, als sich in der Adventzeit von Musik verwöhnen
zu lassen? Sara Kowal, die Tochter einer unserer Kolleginnen, und ihre
Harfenklasse gaben am 17. Dezember im Festsaal ein Konzert.
In der Weihnachtswoche hielten wir unsere Abend- und Vormittagsadventfeiern. Wir brachen heuer mit einer Tradition und setzten die
Adventfeier am letzten Schultag vor Weihnachten erst nach drei Stunden
Unterricht an. Zu unserer großen Freude nahmen relativ viele Eltern und
Verwandte unserer Kinder an dieser Feier teil. Sogar Oma und Opa
unseres jüngst eingetretenen Schülers Miguel Rene (kam am 3. November
aus Mallorca) aus Argentinien waren da! Für die Kinder war und ist es
wichtig auf der Bühne zu stehen, die Eltern konnten stolz auf jeden
einzelnen Mitwirkenden sein! Als zum Schlussapplaus alle aktiv
teilnehmenden Schülerinnen und Schüler auf der Bühne standen, waren
dies Kinder von der 1. Volksschulklasse bis zur 3. Handelsschulklasse.
Nun sind wir bereits im Jahr 2006 und haben wieder verschiedenste
Projekte vor! Wir nützen alle Ressourcen und werden durch unsere
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zusätzlichen Aktivitäten weiterhin versuchen, neben unserem Bildungsauftrag einerseits Brücken zu bauen und andererseits Vorurteile
gegenüber Menschen mit Blindheit oder Sehbehinderung abzubauen!
Erstmalig in diesem Heft gibt es ein Gewinnspiel! Lesen Sie mehr darüber
im Blattinneren!
Susanne Alteneder
Direktorin
Öffentlichkeitsarbeit
Dankschreiben
Sehr geehrte Damen und Herren!
Im Namen des Fachausschusses Bildung und Beruf der Interessengemeinschaft Blickkontakt möchte ich mich anlässlich unseres Seminars
"Telefonarbeitsplätze im Wandel der Zeit" und parallel laufender Hilfsmittelausstellung am 19. und 20.11.2005 bei folgenden Personen bzw.
Abteilungen HERZLICHST bedanken:
Der Direktorin (Hausfrau) Frau Prof. Susanne Alteneder für die
Gastfreundschaft und das sehr informative und offene Referat bzw. die
Unterstützung der Moderatoren!
Den Empfangschefs für ihre kompetente Hilfe!
Frau Gawher für alle verwaltungsspezifischen Bereiche!
Ebenfalls bei all jenen, die mit der Koordination und Organisation der
Räumlichkeiten betraut waren!
Last but not least den Küchen-Engerln, die uns stets mit frischem Kaffee,
Geschirr und Fürsorglichkeit betreuten!
Der HERZLICHE DANK gilt jedoch auch denen, die ich vielleicht hier zu
erwähnen vergaß!
Liebe Grüße
Fachausschussleitung Silvia Oblak!
Erleben – begreifen
Vortrag über gesunde Ernährung
Montag, den 12. 12. 05 kam die Ernährungswissenschaftlerin, Frau Mag.
Zwick, zu uns in die Blindenschule. Die Schüler der Handelsschulklassen
hatten sich bereits in Biologie (Frau Prof. Ekart-Weidinger) und Deutsch
(Frau Panzer) mit dem Thema beschäftigt.
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Wir erfuhren sehr viel Interessantes zum Thema, zum Beispiel:
Der Fleischkonsum der Österreicher stieg innerhalb von 50 Jahren von
20 Kilo (pro Kopf und Jahr) auf 120 Kilogramm.
Eine gesunde Mahlzeit enthält vor allem Kartoffeln, Reis, Nudeln
(Vollkornnudeln), Hülsenfrüchte, ev. Fisch.
Für das Frühstück schlägt sie Brot (Vollkornbrot),
(zB Haferflocken, Dinkel, Joghurt), Obst vor.
Milch,
Müsli
Man sollte öfter kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen, vor allem empfiehlt
sie Obst. Sie gab uns auch Tipps, welche Angebote man bei einem
Schulbuffet machen könnte.
Das wären zum Beispiel: Vollkornweckerl, Kornspitz, Wachauerlaibchen
mit Käse oder Schinken und Salat. Zum Trinken empfiehlt sie Apfelsaft
gespritzt, Vanillemilch, Kakao, Latella.
Sie machte uns darauf aufmerksam, dass in einer einzigen Cola-Flasche
20 Stück Würfelzucker enthalten sind.
Es gab auch einzelne Fragen von Schülern zu diesem Bereich, wie zum
Beispiel:
Ist ein Kebab eigentlich etwas Gesundes?
Ihre Antwort: Diese Mahlzeit enthält - so wie der Großteil der Fastfood
Angebote - einen hohen Fettanteil. Man sollte dieses Essen zumindest
durch Salat, Obst … ergänzen.
Sie fragte auch uns Schüler, was wir an diesem Tag bereits gegessen
haben. Da kamen einige Meldungen:
“Ich esse gern am Vormittag eine Wurstsemmel, nasche zwischendurch
etwas und abends esse ich zu Hause so richtig!“
Ein Beitrag war besonders lustig:
„Heute morgen habe ich gar nichts gegessen, denn ich schlafe gern bis
dreiviertel acht Uhr, dann gehe ich gleich in den Unterricht. Zu Mittag habe
ich aber dann einen richtigen Heißhunger. Da verschlinge ich dann gleich
zwei Koteletts, ohne dass ich merke, was ich esse; erst beim dritten Stück
Fleisch kommt das Schmecken dazu.“
Es wurde sehr viel und sehr intensiv diskutiert, da alle Schüler an dem
Stoff interessiert sind. Wir sprachen auch noch über die Essgewohnheiten
der Schüler, welche nicht aus Österreich stammen.
Der Vortrag hat mich zum Nachdenken über meine Essensgewohnheiten
angeregt.
Natascha Hanschitz
1. HAS
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Weihnachten in verschiedenen Ländern
Zur Vorbereitung der Weihnachtsfeier der drei Handelsschulklassen haben
sich jede Schülerin und jeder Schüler mit einem Thema
auseinandergesetzt, das im Zusammenhang mit Weihnachten steht. Im
Rahmen der Feier wurden den Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen
und Lehrern die Ergebnisse der kleinen Nachforschung präsentiert. – Hier
einige Beispiele.
Wie Weihnachten entstand
Im Bereich des deutschen Sprachraums wurde Weihnachten seit dem 3.
Jahrhundert zu einem Fest, im 5. und 6. Jahrhundert allgemein in der
katholischen Kirche zum - neben Pfingsten und Ostern - dritten Hochfest.
Ab dem 9. Jahrhundert entwickelten sich allmählich diverse regionale
Sonderfestformen mit u. a. Musik und Krippen.
Die häusliche Weihnachtsfeier
Die häusliche Weihnachtsfeier mit der Bescherung der Kinder bildete sich
im 16. Jahrhundert in der sozialen Oberschicht evangelischer Gebiete aus,
denn das „Christkind“ sollte die Menschen beschenken, nicht ein Heiliger wie bisher Sankt Nikolaus am 6. 12. In katholischen Gebieten blieb aber
noch lange Zeit der Nikolaus der Gabenbringer für die Kinder. Auf dem
Land hat sich die gabenreiche Weihnachtsfeier mit der Übernahme
bürgerlicher Bräuche erst um 1900 eingebürgert. Gabenbringer wurde der
nun weltliche Weihnachtsmann. In München wurde 1904 der erste
Adventskalender gedruckt. Schon seit dem 14. Jahrhundert gibt es
Weihnachtsmärkte.
Andere europäische Brauchformen
Darüber hinaus haben viele christliche Kulturen eigene Weihnachtsbräuche entwickelt; erhalten blieben auch mannigfache Brauchformen zu
anderen Bescherdaten mit je eigenen Gabenbringern der Weihnachtszeit.
So gilt beispielsweise der 6. 12. noch immer als wichtiger Beschertermin,
an dem der heilige Nikolaus Geschenke bringt. In Italien und der
italienischsprachigen Schweiz kommt zu Weihnachten das Christkind, der
Weihnachtsmann in Frankreich. Als Bescherdatum hat sich auch der 6. 1.,
der Dreikönigstag, erhalten, so in Spanien und Lateinamerika und in
Italien, wo die gute Hexe erscheint.
Christoph Prettner
2. HAS
Brauchtum zur Weihnachtszeit
Das beliebteste Symbol zur Weihnachtszeit ist der Christbaum. Erstaunlich
daran ist, dass es ihn noch gar nicht so lange gibt. Der Christbaum, wie wir
ihn kennen, ist noch keine 400 Jahre alt. Bevor der Christbaum eingeführt
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wurde, hatten die Familien ihre Zimmer mit immergrünen Zweigen
dekoriert. Erst im 17. Jahrhundert wurde der Baum so wie heute
aufgestellt.
Die Lebenskraft, die in wintergrünen Gewächsen steckte, wurde als
Heilkraft gedeutet. So glaubte man sich Gesundheit ins Haus zu holen,
wenn man dieses zu Neujahr mit Grünem schmückte. Schon die Römer
bekränzten ihre Häuser zum Jahreswechsel mit Lorbeerzweigen. Das
mittelalterliche Deutschland brachte je nach Landschaft Eibe, Stechpalme,
Wacholder, Mistel, Buchs, Tanne oder Fichte ins Haus.
Im 18. Jahrhundert wurde der Tannenbaum häufiger. In Berlin soll der
erste Weihnachtsbaum um 1780 aufgetaucht sein.
In die Welt kam der Weihnachtsbaum gewissermaßen im Reisegepäck
deutscher Auswanderer, und 1891 wurde erstmals ein Lichterbaum vor
dem Weißen Haus, dem Amtssitz des Präsidenten der USA, in Washington aufgestellt.
Heute stellt man je nach Geschmack einen Nadelbaum auf. Verwendet
werden verschiedene Tannen, Fichten, Föhren oder auch künstliche
Bäume. Die Bäume werden mit echten Kerzen oder Lichterketten
versehen und in den verschiedensten Arten geschmückt. Als Baumschmuck verwendet man Kugeln, Figuren aus Holz, Glas oder Kunststoff.
In einigen Familien wird der Baum auch mit Naschzeug und Keksen
versehen.
Viele Familien besinnen sich auch noch auf den religiösen Ursprung
dieses Festes, Ausdruck dafür ist die Krippe, in der eine Nachbildung des
neugeborenen Jesuskindes liegt, umgeben von seinen Eltern, Maria und
Josef. Hirten, Schafe, Ochs und Esel ergänzen diese heilige Familie.
Diese Darstellung erinnert an ein weit zurückliegendes Ereignis: die
Geburt des Jesuskindes in einem einfachen Stall in Bethlehem. Alljährlich
feiern Menschen dieses große Fest im Kirchenjahr.
Wilhelm Huber
3. HAS
Chanukka
Chanukka (Weihefest) ist ein jüdisches Lichterfest. Es beginnt am 25. Tag
des Monates Kislew (November/Dezember) und dauert acht Tage.
Chanukka erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen
Tempels in Jerusalem im Jahr 164 v. Chr.
Zwar wurde nach der Entweihung des zweiten Tempels das
Chanukkawunder zur Wiedereinweihung gefeiert, aber im Jahre 3830
(70 V. Chr.) wurde der Tempel durch die Römer endgültig zerstört. Die
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Juden zerstreuten sich über das gesamte Reich und feierten nun in ihren
bescheidenen Wohnstätten das Chanukkafest.
Chanukka-Bräuche
Chanukka ist primär ein häusliches Fest. An den Abenden versammeln
sich die Familien mit Freunden zu ausgelassenen Festen, Gemeindefeiern
sind üblich, die Kinder bekommen Geschenke und Süßigkeiten. Gegessen
werden vor allem in Öl gebackene Speisen wie Krapfen (Sufganiyyot) oder
Kartoffelpuffer mit Apfelmus und saurer Sahne und weitere Spezialitäten
der Jüdischen Küche.
Gemeinsam werden spezielle Chanukkalieder gesungen. Ursprünglich
zündete man die Lichter nur in den Häusern an, später auch in den
Synagogen. Chanukka und das ungefähr zur gleichen Zeit stattfindende
christliche Weihnachten haben sich über die Jahrhunderte gegenseitig
beeinflusst und zu einer Annäherung der Festbräuche ("Weihnukka")
geführt.
In den USA – dort leben mehr Juden als in irgendeinem anderen Land,
Israel eingeschlossen – heißt das Fest meist Hanukkah; der Name
Chanukkah ist hier ebenfalls üblich, aber weniger verbreitet. In
amerikanischen Familien besitzt meist jedes Mitglied eine eigene
Hanukkahmenorah bzw. Hannukkiyyah, die an den acht Abenden des
Festes nach und nach erleuchtet und oft in ein Fenster an der Frontseite
des Hauses gestellt wird. Leuchter und Kerzen sind in den USA in
verschiedensten Formen und Farben verbreitet. Damit auch die kleinsten
Familienmitglieder mitfeiern und das Lichtwunder erleben können, wird die
Hannukkiyyah meist unmittelbar nach Einbruch der Dunkelheit
angezündet. Dabei werden Gebete gesprochen, Lieder gesungen und die
Chanukka-Geschichte erzählt. Im Kerzenlicht vertreiben die größeren
Kinder sich dann die Zeit mit religiös inspirierten Buchstabenrätseln.
Beliebt ist auch das Glücksspiel mit dem Dreidl, einem hölzernen Kreisel,
auf dessen Seiten vier hebräische Schriftzeichen – die Initialen des
hebräischen Satzes "dort geschah ein großes Wunder" – angebracht sind.
Während den Kindern zu Chanukka ursprünglich nur Münzen geschenkt
wurden, ist es heute üblich, an einem der acht Abende, zu dem auch
Angehörige und Freunde eingeladen werden, Geschenke auszutauschen.
Ein Dekorieren der Wohnungen ist – abgesehen von Selbstgebasteltem –
in den USA nicht üblich. Man wünscht sich "Happy Hanukkah" und
verschickt Chanukka-Karten.
Matthias Schmuckerschlag
2. HAS
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Projekte
Hilfe zur Selbsthilfe
Unterstützung der Blindenschule Peja/ Kosovo im Jahr 2005
Der erste Teil der Fortbildungsmaßnahmen im Kalenderjahr 2005 fand im
April statt.
Der zweite Teil im Kalenderjahr 2005 wurde in der Woche vom 12. 12. bis
16. 12. durchgeführt. In dieser Woche waren zwei Kolleginnen und ein
Kollege am Bundes-Blindenerziehungsinstitut und haben weitere Fortbildungsmaßnahmen in Anspruch genommen:
Fr. Ilirjana Shehu, Sonderpädagogin, derzeit als Sozialpädagogin im
Internatsbereich der Blindenschule tätig
Fr. Dr. Shqipe Krasniqi, Ärztin und Lehrerin an der Schule
Hr. Vilson Hajdari, Lehrer und Mobilitätstrainer
Fr. Ilirjana Shehu ist seit Beginn des Projektes (Dezember 2001) aktive
Teilnehmerin an allen Fortbildungsmaßnahmen und kann mittlerweile als
Expertin für den Kosovo bezeichnet werden. Sie zeichnet alle Seminare,
Workshops und Unterrichtsbesuche auf Video auf und gibt das erworbene
Wissen im Rahmen von Lehrerkonferenzen an die Lehrerinnen und Lehrer
der Blindenschule Peja weiter. Sie setzt die Erkenntnisse der Blindenpädagogik in ihrer Arbeit sehr gezielt um.
Fr. Dr. Shqipe Krasniqi hat an den meisten Fortbildungsveranstaltungen
teilgenommen und sich vor allem im Bereich der Augenheilkunde und
Visusbestimmung ein Grundwissen erworben. Sie versucht immer noch
einen Facharztplatz für Augenheilkunde an der Universitätsklinik in Pristina
zu bekommen.
Hr. Vilson Hajdari ist ein junger Kollege, der im Dezember 2005 seine
vierte Fortbildungswoche absolviert hat. Er zeichnet sich durch Engagement und Offenheit gegenüber Neuem aus, daher wurde er in die engere
Wahl bei der Ausbildung zum Experten der Blindenpädagogik gezogen.
Sein Aufgabengebiet derzeit an der Blindenschule Peja ist das
Orientierungs- und Mobilitätstraining.
In der Fortbildungswoche wurden Themengebiete, die schon behandelt
wurden, erweitert und vertieft:
•
•
•
die Arbeit im Dunkellichtraum bei mehrfachbehinderten blinden
Kindern
die Arbeit im Wasserbettraum bei mehrfachbehinderten blinden
Kindern
Teilnahme an einer fachspezifischen Supervision
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•
•
•
•
•
•
•
Führung von Erstgesprächen mit den Eltern
Kennen lernen verschiedener Testverfahren und Entwicklungsbeobachtungen für blinde Kinder
Theorie der visuellen Förderung
Teilnahme an Augenuntersuchungen
Vorstellen von verschiedenem Spielmaterial
Kennen lernen eines sehbehinderten spezifischen Arbeitsplatzes für
jüngere Kinder (Computer, Einsatz von Hilfsmitteln, ...)
O&M-Training unter der Augenbinde, Überqueren einer Kreuzung
Alle haben sich intensiv mit den angebotenen Inhalten beschäftigt und
deren Umsetzung an der Blindenschule Peja überlegt. In einigen
Gesprächen wurden aktuelle Probleme seitens der Kollegen aus Peja
angesprochen, wie zB die Zunahme verhaltensorigineller und
mehrfachbehinderter Kinder. Am Abend gab es Gelegenheit, diese Fragen
bezüglich einiger Kinder in einer Fallanalyse zu klären.
Am Ende der Woche wurde wieder der Wunsch geäußert, die
Fortbildungsmaßnahmen weiter zu führen.
Sehr erfreulich war der Bericht aus Peja über die Umsetzung der
empfohlenen Maßnahmen bei unserem letzten Besuch im September
2004. Während der damals durchgeführten 14-tägigen Fortbildung wurden
Schrägpulte und Light-Boxen angefertigt und in deren Gebrauch
eingeführt. Die Schülerinnen und Schüler wollen ohne diese Hilfsmittel
nicht mehr arbeiten und verlangen ausdrücklich nach ihnen. Auch das
Fallbeispiel einer Schülerin zeigte, dass sich der Einsatz ihres noch
vorhandenen Sehvermögens durch gezielte Sehrestschulung deutlich
verbessern ließ. Die von uns geschickten Lupen werden gezielt
verwendet.
Im Frühjahr 2006 wird eine international tätige Expertin von „Licht für die
Welt“ (Christoffel Blindenmission) in den Kosovo fahren und gemeinsam
mit dem Direktor der Blindenschule Peja den Aufbau der Frühförderung für
sehgeschädigte Kinder besprechen. In diesem Bereich gibt es im Kosovo
noch keine unterstützenden Maßnahmen für betroffene Eltern. Auch im
Bereich der Frühförderung soll die Schule als Ressourcencenter wirken.
Auch im Kalenderjahr 2006 wäre eine Fortsetzung des Projektes „Hilfe zur
Selbsthilfe“ wünschenswert. Um den Kolleginnen und Kollegen
Gelegenheit zu geben aktuelle blindenpädagogische Fragen zu erörtern
und konkrete Fallbeispiele zu besprechen, könnten Experten des BundesBlindenerziehungsinstitutes an der Blindenschule Peja ein bis zwei
Wochen arbeiten.
Mag. Eva Hannemann
Projektleiterin
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Projekt „Hilfe zur Selbsthilfe"
Unterstützung für die Blindenschule Peja
Initiator: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (bm:bwk)
Projektpartner: Bundes-Blindenerziehungsinstitut Wien/Österreich (BBI),
Blindenschule Peja/Kosovo (Shkolla speziale per nxenes me shikim te
demtuar)
Projektleitung: Mag. Eva Hannemann (Bundes-Blindenerziehungsinstitut
Wien)
Finanzierung: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur,
Bundesministerium für Landesverteidigung, Sponsoring
Kontaktadresse: Mag. Eva Hannemann, Bundes-Blindenerziehungsinstitut,
Wittelsbachstraße 5, 1020 Wien, Tel.: (+43 1) 728 08 66-214 (Direktion)
Zielsetzung: Unterstützung beim Aufbau der sonderpädagogischen
Betreuung blinder und sehbehinderter Kinder und Jugendlicher
Beginn: Dezember 2001
Projektverlauf
Dezember 2001: Erhebung der aktuellen Situation in Peja/Kosovo im
Bereich der Betreuung blinder und sehbehinderter Kinder und
Jugendlicher
Frühjahr 2002: Fortbildung in Wien, Einführung in die Blindenpädagogik
Sommer 2002: Besuch der Schule in Peja/Kosovo, Umsetzung der in Wien
erworbenen Erkenntnisse
Dezember 2003: Fortbildung in Wien
September 2004: Fortbildung in Peja/Kosovo
Frühjahr 2005: Fortbildung in Wien
Dezember 2005: Fortbildung in Wien
Nähere Angaben zu den durchgeführten Fortbildungen und
Unterstützungsmaßnahmen sind in nachstehender Tabelle festgehalten.
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Datum /
Dauer
Dez. 2001
1 Woche
Zielsetzung
Inhalte
Teilnehmer/in
Fact finding mission
bezüglich
der
Mag. Eva Hannemann
Ausstattung der Schule Kennen lernen der Schule,
und des Ausbildungs- Erhebung des Ist-Zustandes Dir. Mazllum Avdyli
Kollegium
standes der Lehrerinnen
und Lehrer
Ort
Peja
Dir. Mazllum Avdyli
Mai/Juni
2002
3 Wochen
Einführung in grundlegende
Inhalte der Blindenpädagogik:
Augenheilkunde,
Fortbildung
für Psychologie,
Orientierung
Lehrerinnen und Lehrer und
Mobilität,
der Blindenschule Peja
Lebenspraktische
Fertigkeiten, Didaktik des
Unterrichts,
Tastschulung,
Hospitationen, ...
Fr. Harrije Spahija
Fr. Nezahat Gafuri
Fr. Ilirjana Shehu
Wien
Fr. Feride Aliu
Fr.
Dr.
Shqipe
Krasniqi
Team des BBI
Juli 2002
1 Woche
Nov./Dez.
2003
1 Woche
Unterstützung bei der
Umsetzung
des Besuch
der
Schule, Mag. Eva Hannemann
erworbenen Wissens für Gespräche mit dem Direktor, Dir. Mazllum Avdyli
das
kommende Lehrerkonferenz
Kollegium
Schuljahr
Peja
1. Aufenthalt des neuen
Direktors aus Peja, Kennen
lernen der unterschiedlichen
Kennen lernen eines Abteilungen eines großen
Ressourcecenters
Zentrums für blinde und
sehbehinderte Kinder und
Jugendliche, Aufbau und
Struktur
Wien
Dir. Ahmet Mahmutaj
Fr. Zoje Jahmurataj
1 Kollegin
Team des BBI
Dr. Hildegard Gruber
(Augenärztin)
Diagnosen
der
Sept. 2004 Augenerkrankungen,
für
das
2 Wochen Fortbildung
gesamte Kollegium
Augenärztliche Untersuchung
aller
Schülerinnen
und
Schüler,
Visusabklärung,
pädagogische Relevanz der
Diagnosen für den Unterricht
Fr.
Claudia
Lutterschmidt
(Orthoptistin)
Peja
Fr. Hildegard Mayer
(Sozialpädagogin)
Mag. Eva Hannemann
Kollegium
April 2005
1 Woche
Dez. 2005
1 Woche
Orientierungsund
Mobilitätstraining
(O&M),
der Fr. Ilirjana Shehu
Vertiefte
Behandlung Training
Lebenspraktischen
von
speziellen
Hr. Vilson Hajdari
Fertigkeiten
(LPF):
Trainingsprogrammen
Hospitation,
Team des BBI
Selbsterfahrungsübungen,
Theorieseminare, ...
Vertiefung der Inhalte zu
Tastschulung
und
Erweiterung
der Sehrestaktivierung,
..
pädagogischen Aufgabe Elternarbeit,
Supervision,
diagnostische Testverfahren,
...
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Wien
Fr. Ilirjana Shehu
Fr.
Dr.
Krasniqi
Shqipe
Wien
Hr. Vilson Hajdari
Team
des
Verein Contrast
BBI
Neben der pädagogischen Unterstützung wurden auch Maßnahmen
materieller und finanzieller Art gesetzt, um einerseits den Betrieb und
andererseits die pädagogische Arbeit zu ermöglichen:
•
•
•
•
Durchführung einer Vernissage, um Geld für Heizöl zu sammeln
Einbau eines Heizkessels und notdürftige Sanierung der
Installationen, um den Heizbetrieb während des Winters zu
gewährleisten - Zusammenarbeit mit der Berufsschule für Heizungsund Sanitätstechnik Wien, Dir. H. Pöcher.
Anfertigung von Lightboxen und Schrägpulten für die Arbeit mit
Sehbehinderten
diverse Materiallieferungen (Kleidung, CD- Recorder, Spiele,
Anschauungsmaterial,...)
Mag. Eva Hannemann
Matagalpa
Herlinde Derflinger
Europahof 4/14
4840 Vöcklabruck
Tel.: 07672/23014
18.12.2005 - Partnerschule in Matagalpa, Nicaragua
Sehr geehrte Frau Direktor Alteneder!
Danke für Ihre Weihnachtsgrüße, über die ich mich gefreut habe. Auch
von mir die herzlichsten Grüße und eine geruhsame Weihnacht!
Anbei erlaube ich mir eine CD aus Nicaragua vom Nov. 2005 beizufügen.
Es ist unglaublich was Gloria Guitierrez alles geschafft hat, seit die ersten
Schablonen, Sticheln und Papier als Spende von Ihnen nach Nicaragua
gegangen sind. Ich werde dies nie vergessen.
Nun gab es am 1. 12. hier in Vöcklabruck ein Benefizkonzert mit Jessie
Ann de Angelo, das sehr gut besucht war und dem Traum vom Bau einer
eigenen Schule diente. Der erste Bauabschnitt kostet US-Dollar 16.000
und das erste Mal hat das Land Oberösterreich über die Hälfte eine
Förderung zugesagt. Trotzdem ist es eine große Herausforderung die
anderen $ 8.000 zusammenzubringen. Auch Gloria hat mit Vorführungen
auf einer Straßenbühne in Matagalpa gesammelt und die Gemeinde hat
ein Grundstück zur Verfügung gestellt. Die Schule ist für 32 Schüler und
Übernachtungsmöglichkeit für die weit entfernten Schüler geplant.
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Derzeit werden 17 Schüler in verschiedenen von einander entfernten
Klassen unterrichtet, bei der Übersiedlung von einer Klasse zur anderen
gibt es immer wieder Unfälle. Am wichtigsten ist Gloria die Eingliederung
der Blinden in die Gesellschaft. Dazu diente auch, dass eine der
Schülerinnen erstmals zur traditionellen Wahl einer Maiskönigin antrat und
eine Anerkennungs-Urkunde durch den Bürgermeister erhielt, wie man auf
den Fotos der CD sehen kann. Das bedeutet dort sehr viel. Auch eine
monatliche Sendezeit im Radio hat sie erreicht.
Meine große Bitte: Wird bei Ihnen die eine oder andere
Brailleschreibmaschine frei, da sie durch Computer ersetzt werden oder
anderes didaktisches Lernmaterial? Dies wird dringend benötigt. Ich hätte
wieder eine Container-Möglichkeit und ich möchte auch 2006 selbst
wieder nach Matagalpa fliegen.
Herzlichen Dank für Ihr offenes Herz auch für andere Blinde in Europa und
Lateinamerika. Ich denke gerne an die schöne Feier zum Jubiläum zurück.
Erinnerten mich doch die Anfänge Ihres Institutes und der befreundeten
Schulen sehr an die Situation in Nicaragua.
Mit lieben Grüßen aus Vöcklabruck
Herlinde Derflinger
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Barrierefreies Sprachenlernen
Das Bundes-Blindenerziehungsinstitut ist Partner im EU-Projekt
„Barrierefreies Sprachenlernen“. Ziel des über zwei Jahre laufenden
Projektes ist es, einen barrierefreien computerbasierten Deutsch/EnglischEnglisch/Deutsch-Kurs zu erstellen, der den EU-genormten Sprachniveaus
B1 bzw. A2 entspricht und in Österreich an Hauptschulen gut eingesetzt
werden könnte. Frau Kummer (Englischlehrerin) und ich (EDV) vertreten
das BBI in diesem Projekt.
Erich Schmid
Leseförderung
Das Schuljahr 2005/06 steht in unserem Institut unter dem Motto
„Leseförderung bei blinden und hochgradig sehbehinderten Schülerinnen
und Schülern“.
Das flüssige, sinnerfassende Lesen ist für blinde und hochgradig
sehbehinderte Schülerinnen und Schüler von großer Bedeutung. Das
Erlesen der Brailleschrift braucht mehr Zeit, da es kein blockweises
sondern ein sukzessives Lesen ist. Die Braillezeichen müssen
nacheinander ertastet und zu einer Sinneinheit zusammengefügt werden.
Ein geübter Brailleleser benötigt zum Erfassen eines Textes Zeit und
Konzentration – das Gelesene muss im Kopf behalten werden, da es,
wenn der Lesefinger sich bewegt, im nächsten Moment aus dem
Wahrnehmungsfeld verschwunden ist. Die haptische Erfassung eines
Textes ist daher immer aufwändiger als die optische Erfassung.
In den ersten 8 Jahren seiner Schulzeit erlernt der Brailleleser
verschiedene Schriften: die Braillevollschrift, die Braillekurzschrift, die
Braillecomputerschrift, die Braillemathematikschrift, Sonderzeichen für
Physik und Chemie, eventuell die Braillenotenschrift, ... Jedes
Schriftsystem beinhaltet eigene Zeichen und Anwendungsregeln.
Im Unterricht müssen den Schülern genügend Zeit und Übungsmaterial
zur Verfügung gestellt werden, um die Schriftsysteme zu erwerben und vor
allem zu üben. Nur die sichere Anwendung ermöglicht den ungehinderten
Zugang zu barrierefreien Informationen. Daher sind für jede Schulart und
Schulstufe Maßnahmen zu überlegen und zu initiieren, die die Lesetechnik
einerseits und das Textverständnis andererseits schulen.
An unserem Institut beschäftigt sich seit Schulbeginn eine Arbeitsgruppe
(Leiterin: Frau Edith Panzer), bestehend aus den Deutschlehrerinnen und
Deutschlehrern der verschiedenen Schularten, mit der verstärkten
Leseförderung im Unterricht. In der ersten Arbeitssitzung berichteten die
Kolleginnen und Kollegen:
15
Welche Übungen sie zur Verbesserung der Braillelesetechnik und
zur Überprüfung des Leseverständnisses im Unterricht den
Schülerinnen und Schülern anbieten. Diese Übungen variieren stark
je Schulart und Schulstufe.
•
Welche Probleme beim Lesen von Brailletexten auftauchen:
Verfügbarkeit aktueller Literatur, selbstständiges Überprüfen des
Textverständnisses durch Fragen zum Inhalt, Anwendung der
verschiedenen Schriftsysteme – Unterschied des Lesens eines
Buches und des Lesens auf der Braillezeile, Überprüfen der
Lesegeschwindigkeit mittels Zeitmessung, Motivation zum Lesen in
der Freizeit trotz hohen Stundenausmaßes, ...
Diese erste Sitzung diente der Sammlung von Fragestellungen, die für den
Bereich Leseförderung relevant sind.
•
Im weiteren Verlauf der Arbeitssitzung wurde besonders über die
Einrichtung einer Schülerbibliothek gesprochen, in der die Schülerinnen
und Schüler des Bundes-Blindenerziehungsinstitutes Bücher „anlesen“,
kennen lernen und ausborgen können.
Dabei stellten sich mehrere Fragen:
•
•
•
•
•
•
•
Braillebücher haben fast nie einen erklärenden Klappentext – Wie
können dann Schüler herausfinden, welches Buch sie interessieren
würde?
Welche Braillebücher sind derzeit vorhanden?
Sollen neue Titel gedruckt werden? Können Bücher aus anderen
Braillebüchereien angekauft werden?
Schülerinnen und Schüler brauchen kompetente Hilfe beim
Aussuchen für sie interessanter Titel – welche Lehrerinnen und
Lehrer können sich zur Verfügung stellen und an Nachmittagen die
Bibliothek betreuen.
Wie sollen die Räumlichkeiten umgestaltet werden, um den
Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden –
Leseplätze für Brailleleser, Leseplätze für Großdruckleser,
Infrastruktur, um selbstständiges „Schmökern“ in Büchern zu
ermöglichen, ....
Kürzere und einfachere Lesetexte für Schülerinnen und Schüler, die
im Lauf ihrer Pflichtschuljahre auf Brailleschrift umsteigen.
Zusammenarbeit mit dem Blindendruckverlag und der daran
angeschlossenen Bibliothek
Am Ende der ersten Arbeitssitzung wurde die Aufgabenverteilung bis zur
nächsten Sitzung besprochen.
Das zweite Arbeitstreffen stand unter dem Schwerpunkt „Zusammenarbeit
mit dem Blindendruckverlag und der Bibliothek“. Die Leiterin des Verlages,
16
Frau Papst, und die Leiterin der Bibliothek, Frau Pinterits, nahmen daran
teil. Sie berichteten über die Entlehnbedingungen und die Herstellung von
Braillebüchern. Kleine Veränderungen bei den Entlehnbedingungen
wurden ebenso wie die Verfügbarkeit des Verlagsverzeichnisses (über die
Homepage abrufbar) diskutiert.
Bis Weihnachten wurde der für die Bibliothek vorgesehene Raum so
umgestaltet, dass alle derzeit für die Schülerinnen und Schüler außerhalb
der Verlagsbibliothek vorhandenen Braillebücher nach Titeln und
Schwerpunkten geordnet Platz fanden. Ebenso wurden veraltete
Schulbücher (Braille- und Schwarzschriftbücher) aussortiert und die
Bestände an Kinder- und Jugendliteratur (Schwarzschrift – Lesen unter
dem Lesegerät) aus dem Internatsbereich in die neue Schülerbibliothek
integriert. Ein „Leseplatz“ für Sehbehinderte inklusive Lesegerät wurde
errichtet, eine Stehlampe gibt dem Raum ansprechendes Licht. In den
nächsten Tagen wird eine gemütliche Sitzecke eingerichtet, sodass einer
„Eröffnung“ des neuen Leseraumes für Kinder und Jugendliche mit Beginn
des 2. Semesters nichts mehr im Wege steht.
An einem Nachmittag pro Woche wird die Bibliothek geöffnet sein und
Frau Panzer stellt sich – in ihrer Freizeit - den Besuchern des Leseraumes
zur Beratung bei der Auswahl der Lektüre zur Verfügung. Im nächsten
Schritt soll die Bibliothek auch an Abenden geöffnet werden,
Sozialpädagoginnen und –pädagogen werden dann die Besucherinnen
und Besucher betreuen.
Mag. Eva Hannemann
Spezialbeiträge
Barrierefreies Kino
Gehen Blinde ins Kino? Wie funktioniert ein Hörfilm im TV, wie entsteht ein
solcher? Sind Hörfilme im Kino machbar? All diesen und vielen weiteren
Fragen zum Thema war eine interessante Veranstaltung unter dem Titel
„Kino für alle – Filme für Blinde und Gehörlose“ von Bonus Film und der
Filmakademie Wien, die am 6. Oktober 2005 an der Universität für Musik
und darstellende Kunst in Wien stattfand, gewidmet. Eine illustre Schar
von Gastrednern rund um die Bonus Film Verantwortlichen Angelika
Trenner und Robert Winkler diskutierten diese relativ neue Entwicklung im
Bereich der Filmindustrie.
Filmproduzenten und Angehörige der Audiovisionsindustrie stellen sich
immer häufiger die Frage wie hör- und sehbehinderte Menschen ihre Filme
erleben. Dieser scheinbare Widerspruch zwischen Hergestelltem und
Konsumierbarem ist eine Triebfeder für die junge österreichische
Filmindustrie, ihre Werke auch den erwähnten Personengruppen
17
zugänglich zu machen. Die in den letzten Jahren entwickelten
Möglichkeiten eines digitalen Kinobetriebes ermöglichen es, diese Vision
auch tatsächlich zu realisieren.
So erläuterte Vincent Lucassen von der Firma DocuZone, die Kinos mit
neuestem digitalem Equipment ausstattet, technische Details zu diesem
Thema: Durch die Möglichkeit im digitalen Kinobetrieb mehrere Tonspuren
gleichzeitig
wiederzugeben
–
etwa
den
Surroundton
sowie
Audiodeskription sogar in verschiedenen Sprachen – kann der Filmgenuss
auch für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglich werden:
Sehende Besucher hätten somit den üblichen Surround-Sound zur
Verfügung, über an der Kinokasse erhältliche Kopfhörer würde für Blinde
zusätzlich die Audiodeskription via Infrarot-Sender im Kinosaal
empfangbar sein. Somit wären die sehenden Besucher nicht durch die
Audiodeskription „gestört“, für blinde Menschen wäre der Kinogenuss
durch ebendiese erst perfekt.
Was ist eigentlich Audiodeskription?
Martina Wiemers von der Deutschen Hörfilm GmbH erläuterte wie
Audiodeskription visuelle Medien für Blinde und Sehbehinderte erschließt.
Fernsehen, Kino, Video und DVD werden erst durch die akustische
Bildbeschreibung, also durch Audiodeskription, für Nichtsehende
zugänglich. Akustischen Untertiteln vergleichbar, beschreibt die Audiodeskription in knappen Worten zentrale Elemente der Handlung, Gestik,
Mimik, Stimmungselemente sowie Requisiten. Die Bildbeschreibungen
werden in den Dialogpausen des Originalfilms gesprochen. Damit wird
auch eines der zentralen Probleme dieser Vorgangsweise evident: Bei
dialoglastigen Filmen und entsprechend kurzen Pausen zwischen den
Dialogen müssen nach allen Regeln der Kunst komplexe Inhalte in
kürzeste Beschreibungen verpackt werden.
Die Bildbeschreibungen der Hörfilme werden von speziell ausgebildeten
Filmschreibern getextet. Sehende, sehbehinderte und blinde Menschen
erarbeiten gemeinsam die Audiodeskription, die möglichst knapp und
ausdrucksvoll sein soll. Gerade die Mitwirkung eines Nichtsehenden in
diesem Prozess ist sehr wichtig, da es für Sehende nur allzu oft nicht
nachvollziehbar ist, welche Informationen ein Blinder einem komplexen
akustischen Gefüge wie einer Tonspur entnimmt. In der Regel wird dabei
ein Film in mehreren Durchläufen einer ersten Analyse unterzogen. Dabei
werden Fragen geklärt, die den Wechsel von Haupt- und Nebenhandlungsebenen, Zeitsprünge, Rückblenden, Ortswechsel etc. betreffen.
Dann textet ein Drehbuchschreiber den Text für die Audiodeskription, die
im Studio eingesprochen wird.
Bekanntlich existieren noch nicht übermäßig viele Filme, die mit diesem
Verfahren aufbereitet wurden. Meist handelt es sich dabei um TV-Serien
(„Der Alte“) oder einzelne preisgekrönte Filme wie „Erbsen auf halb
18
sechs“. Genau dieses Defizit möchten die jungen österreichischen
Filmemacher ausgleichen, indem sie schon die heranwachsenden
Regisseure an der Universität für dieses besondere Anliegen der
Barrierefreiheit sensibilisieren.
Selbstverständlich kostet die Audiodeskription auch Geld. In Deutschland
wird dieses meist durch Kooperationen mit Fernsehsendern wie dem ZDF
oder SAT 1 oder auch durch gezieltes Fundraising in Einzelfällen
ermöglicht. Dennoch stehen diese Entwicklungen in Anbetracht des
gesamten Kino- bzw. Filmmarktes, der in Österreich zu mehr als
90 Prozent aus US-Filmen besteht, erst am Anfang.
Umso begrüßenswerter ist deshalb die Forderung, bei allen Filmen, die in
Österreich durch Filmförderung unterstützt werden, eine Audiodeskription
verpflichtend einführen zu wollen. Der ÖBSV begrüßt diese Entwicklungen
insbesondere deshalb, weil sie betroffenen Menschen wiederum ein Mehr
an der Teilnahme am gesellschaftspolitischen Diskurs einbringt. Und
gerade das zunehmende Beschäftigen mit dem Thema Blindheit – sogar
bei den Filmemachern in Hollywood wie jüngst in „Ray“ – lässt auch hier
für die Zukunft hoffen...
Dr. Rainer Kavalir
(aus: Durchblick 4/2005)
Feste und Feiern
25 Jahre Patenschaft mit dem Jägerregiment Wien
„Hoch- und Deutschmeister“ Freundschaftsolympiade
Oktober 2005
In dieser langjährigen Patenschaft ist es auch zur Tradition geworden,
Freundschaftsolympiaden zu veranstalten - Olympiaden wo vor allem
Spaß, Teamgeist und gemeinsames Lachen im Vordergrund stehen.
Dieses Jahr wurden die einzelnen Teams aus Schülern der Berufsbildung,
Lehrern, Sozialpädagogen und Bundesheersoldaten gebildet. In sieben
Stationen wurden sie in den unterschiedlichsten Disziplinen gefordert: zB
DER NUDELTRAUM
Das war keineswegs eine kulinarische Freude, sondern ein Weitwurfbewerb mit Schwimmnudeln. Wie alle Stationen natürlich unter der
Augenbinde.
DAS WASSERSCHÖPFEN
Zur Aufgabe war: mit den bloßen Händen Wasser von einen zum anderen
Kübel zu befördern. Da zeigte sich wie sorgfältig, oder eben nicht, jeder an
die Sache ran ging.
19
DAS QUIZ
Fragen aus diversen Themenbereichen zum BBI, über das Bundesheer
und der Allgemeinbildung mussten beantwortet werden.
DIE KIMSPIELE
Tasten, riechen und horchen waren hier gefragt;
DER SCHIESSSTAND
Vor allem für unsere Gäste vom Bundesheer war es eine neue
Herausforderung unter der Augenbinde mit Hilfe eines akustischen Signals
zu zielen.
DAS TIERSTIMMENMEMORY
Die Kinder der HS – Klassen waren sozusagen sprechende Memory Karten.
DER GESCHICKLICHKEITSPARCOURS
An einem Seil entlang mussten die Teilnehmer die aufgebauten
Hindernisse, natürlich mit verbundenen Augen, bewältigen.
Abschließend gab es noch einen gemeinsamen Festakt.
Doris Pühringer
20
Der Festakt
Wie in den vergangenen Jahren war es auch diesmal eine Freude, ein
Fest gemeinsam mit Herrn Vzlt Benedek und seinem Team vom
Jägerregiment Wien vorzubereiten. Es war aber eine besondere Freude,
das Fest „25 Jahre Patenschaft Jägerregiment Wien – Bundes-Blindenerziehungsinstitut“ zu gestalten. 25 Jahre Freundschaft findet man selten,
wir haben aber nicht nur das Gefühl, sondern wir wissen es auch, dass
unsere Freundschaft immer wieder erneuert und vertieft wird. Pünktlich um
13:30 Uhr leiteten vier Bläser der Gardemusik den Festakt ein, Herr Obstl
Baumgartner, Kommandant des Jägerregimentes Wien, machte die
Meldung an den militärisch Höchstanwesenden, den Wiener
Militärkommandanten, Herrn Generalmajor Mag. Semlitsch. Anschließend
sangen alle Festteilnehmer die Bundeshymne. Nachdem Herr Vzlt
Benedek einführende Worte gesprochen hatte, leiteten die Bläser mit einer
Festfanfare
zum
ersten
Höhepunkt,
der
Siegerehrung
der
3. Freundschaftsolympiade, über. Jeder Teilnehmer erhielt eine Urkunde,
die ersten drei Teams sogar Medaillen.
LSI HR Dr. Zach überreicht Urkunden
21
Obstlt Baumgartner überreicht Medaillen.
Sieger waren alle Teilnehmer, die Stimmung dementsprechend grandios!
Herr Vzlt Benedek leitete zum Festakt über. Herr Obstl Baumgartner
begrüßte die Ehrengäste, an der Spitze Herrn LSI HR Dr. Zach, Herrn
Generalmajor Mag. Semlitsch, Militärgeneralvikar Msgr. Dr. Fahrner und
Militärsuperintendenten Mag. Sakrausky.
22
Die Festrede hielt der ehemalige Kommandant des Jägerregimentes, Herr
Brigadier MMag. Peischl, Bundesministerium für Landesverteidigung.
23
Generalvikar Mag. Dr. Fahrner und Superintendent Mag. Sakrausky
übermittelten sehr persönlich gehaltene Segensgrüße.
Nach einem weiteren Musikstück der Gardemusik überreichte Herr Obstl
Baumgartner der Schule zur Erinnerung an den Festtag eine Kartusche
mit Gravur und dem Wappen des Jägerregimentes. Nach Dankesworten
durfte ich den Gästen das BBI und unsere Arbeit vorstellen. Nachdem Herr
Offiziersstellvertreter Löschnig, ein treuer Weggefährte durch viele Jahre,
24
die Karriereleiter nach oben gegangen ist und mit 1. Oktober 2005 das
Jägerregiment verließ, bedankten wir uns bei ihm und schenkten ihm zur
Erinnerung ein von einer Schülerin gemaltes Bild. Ein weiterer Höhepunkt
war die musikalische Vorstellung des BBI. Denise Postl (Klavier), Amela
Rekanovic (Klavier), Dino Banjanovic (Flöte) mit seiner Lehrerin, Frau Pöll,
und Rene Gaugeler (Ziehharmonika) erfreuten die Zuhörer mit den
dargebotenen Musikstücken. Unsere Kollegin Sabine Tömböl sang in ihrer
professionellen Art, am Klavier von einem jungen Pianisten begleitet, zwei
Jazzklassiker. Dann kamen nochmals die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer der 3. Freundschaftsolympiade und die verantwortlichen
Organisatorinnen und Organisatoren auf die Bühne und gemeinsam
sangen alle – und zur großen Freude auch viele Gäste – das Lied der
„wahren Freundschaft“.
25
Das Singen der Europahymne bildete den Abschluss des feierlichen
Festakts. Ein gemütliches Beisammensein im Speisesaal ließ den Festtag
ausklingen. Ad multos annos, liebe Freunde des Jägerregimentes Wien
„Hoch und Deutschmeister“!
Susanne Alteneder
Direktorin
Österreichische Präsidentschaftskanzlei
Dr. Marcus Langer
Leiter der Abteilung Bürgerkontakte
A-1014 Wien, Hofburg, Ballhausplatz
Tel. +43-1-53422-311
Fax 43-1-53422-9311
marcus.langer@hofburg.at
GZ600.010/8-BS/2005
Wien, am 10. Oktober 2005
Sehr geehrte Damen und Herren!
Auftragsgemäß bestätige ich den Eingang Ihrer Zusendung vom 4. Oktober 2005, mit welcher Sie den Herrn Bundespräsidenten zu dem am
20. Oktober d.J. stattfindenden Festakt unter dem Motto „Das BBI stellt
sich musikalisch vor" aus Anlass des 25-Jahr-Jubiläums der Übernahme
der Patenschaft durch das Jägerregiment Wien eingeladen haben.
26
Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass der Herr Bundespräsident für den
genannten Tag bereits vor längerer Zeit andere Terminverpflichtungen
übernommen hat. Es wird ihm daher nicht möglich sein, Ihrer freundlichen
Einladung Folge zu leisten.
Der Herr Bundespräsident benützt die Gelegenheit, allen Mitbürgerinnen
und Mitbürgern, die durch das Bundes-Blindenerziehungsinstitut gefördert
und betreut werden, seine aufrichtigen Wünsche zu diesem schönen
Jubiläum zu übersenden und wünscht der Feierstunde einen würdigen
Verlauf.
Mit freundlichen Empfehlungen
an das Bundes-Blindenerziehungsinstitut
Nikolausfeier
Am 6. 12. 2005 fand unsere alljährliche Nikolausfeier statt. Die Kinder
freuten sich über die Möglichkeit, im Zuge einer Geschichte den Nikolaus
mit seiner Mütze abtasten zu dürfen. Es wurden erprobte Lieder
vorgesungen und der Nikolaus las aus seinem Buch vor.
Gemütlicher Ausklang bei einer Jause, die alle Gruppen des Internats
gemeinsam vorbereitet hatten.
Eveline Grünberger
27
Freizeit und Unterhaltung
Erweitertes Zeitschriftenangebot der Hörbücherei für 2006
Ab Jänner 2006 erweitert die Hörbücherei ihr Zeitschriftenangebot.
* "Das Beste" zuerst:
Für die Abonnenten ändert sich gar nichts. Die Zeitschrift "Das Beste aus
Reader's Digest" erscheint weiterhin zum gewohnten Jahres-Abo-Preis
von 27,00 Euro auf Kassette.
* Konsument - vollständige Ausgabe:
Ab Jänner erscheint die Zeitschrift Konsument ausschließlich im DaisyFormat auf CD. Damit fällt das von einer 120-Minuten-Kassette
vorgegebene Zeitlimit weg, und die Zeitschrift erscheint in voller Länge.
Der Abo-Preis ist der gleiche wie jener, der für ein Schwarzschriftheft
bezahlt werden muss, also 39,24 Euro pro Jahr.
* ORF Nachlese - Neu im Programm
541.000 Leserinnen und Leser hat diese allmonatlich erscheinende, sehr
vielseitige Zeitschrift. (Quelle: http://kundendienst.orf.at/publikationen/nachlese.html) Nun ist sie auch für blinde und sehbehinderte Hörerinnen
und Hörer als akustische Zeitschrift im Daisy-Format zugänglich.
Wiederum gleicht der Jahres-Abo-Preis jenem des Schwarzschriftheftes,
also 21,00 Euro.
* Ansprechpartner für Abonnenten und solche, die es noch werden
möchten: Bitte wenden Sie sich bei allen Fragen direkt an die
Mitarbeiterinnen der Technik- und Kopierabteilung der Hörbücherei, Frau
Sandra Eigner und Frau Antonia Pomassl:
tel.: 01 985 57 09 / 2
e-Mail: technik@hoerbuecherei.at
Beate Hattinger
28
Sehbehindertengerechte Familienreisen
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich veranstalte Reisen und Seminare für sehbehinderte und blinde
Menschen. Im kommenden Jahr biete ich erstmals auch zwei Familienfreizeiten für Familien mit Kindern zwischen 6 und 12 Jahren an.
Osterferien auf der Insel Spiekeroog für Familien mit sehbehinderten
Kindern und Sommerferien in Oberbayern für blinde Eltern mit ihren
Kindern. Dabei kann ggf. eine Begleitung vor Ort hinzugebucht werden.
Über eine Weiterleitung dieser Information an betroffene Familien würde
ich mich sehr freuen und danke im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Susanne Hahn
Den neuen Kassettenkatalog für das Reisejahr 2006 jetzt bestellen!
Susanne Hahn M.A. anders-sehn
Reisen und Seminare für Blinde und Sehbehinderte
Urbanstr. 7a
D-96047 Bamberg
Tel.: +49 (0) 951-297 1080
Fax +49 (0) 951-297 5389
anders-sehn@web.de
www.anders-sehn.de
Sport und Spiel
Sportlerin und Sportler des Jahres
Fast 100 Mitglieder und Freunde des VSC ASVÖ-Wien waren zur
Jahresabschlussfeier/Krampuskränzchen am 7.12. in die Louis-BrailleStube gekommen.
Als Ehrengäste konnte Obmann Franz Schöffmann begrüßen: Landesgruppenobmann Fritz Zorn mit Gattin Agnes, Präsident Josef Kopal und
Mag. Maria Lengauer vom ASVÖ-Wien und WBSV-Präsident und ÖBSVVizepräsident Mag. Franz Karl, Altobmann Prof. Franz Haslinger und
unseren Förderer Prof. Gustav Wymetal.
In seinem gerafften Jahresrückblick konnte Obmann Schöffmann auf viele
Erfolge im heurigen Jahr verweisen: 24 ÖSTM- bzw. ÖM-Titel (darunter
der Mannschaftstitel im Sitzfußball), zahlreiche Silber- und Bronzemedaillen, 15 Landesmeistertitel und 25 Österr. Jugendrekorde. Erfreulich
auch die weitere Entwicklung in der Jugendarbeit in Kooperation mit dem
BBI. Auch die enge Kooperation mit der Landesgruppe Wien, NÖ und
Bgld. des ÖBSV ist so gut wie unter Dach und Fach. Als ganz
29
bedeutenden Schritt für den VSC konnte er dem Forum mit großer Freude
bekannt geben, dass es dank der nachhaltigen Unterstützung eines
besonderen VSC-Freundes gelungen ist, die Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, Frau Kommerzialrätin Brigitte Jank als VSC-Präsidentin zu
gewinnen. Es gab bereits in kurzer Zeit erste Erfolge bezüglich der
finanziellen Unterstützung. Als wichtiger Schritt ist auch zu sehen, dass
Frau Julia Aschenbrenner als Sportkoordinatorin und PR-Lady für unsere
Belange gewonnen werden konnte.
Ein Block war den Ehrungen gewidmet: Ausgezeichnet wurden die VSCMitglieder Eveline Hutterer, Kurt Pintis, Osman Porca, Josef Baumgartner
und Albert Unger mit dem Ehrenzeichen in Bronze. Das Sportehrenzeichen in Bronze wurde an Günther Sereinig, das Sportehrenzeichen in
Silber an Hermann Oberleitner und Harald Braun verliehen.
Höhepunkt des offiziellen Teils war wieder einmal die Ehrung der
erfolgreichsten Sportlerinnen und Sportler des VSC im heurigen Jahr:
Bei den Damen hat die Jugend auch heuer wieder dominiert, denn die
ersten drei Plätze gingen an junge Sportlerinnen: 1. Bianca BAZALA, 2.
Emine CAM, 3. Sibel CAM.
Bei den Herren ging es auch heuer wieder sehr knapp zu: 1. Mathias
SCHMUCKERSCHLAG,
2. Wolfgang DUBIN, 3. Christoph PRETTNER.
Bianca Bazala
Wohnort: Wien, Geboren: 1989, Beruf: Schülerin (Handelsschule),
ordentliches Mitglied des VSC ASVÖ-Wien seit 1995, Behinderung:
schwer sehbehindert (B3)
Sportliche Erfolge:
Nationale Erfolge:
Wiener Landesmeistertitel:
2000: Schwimmen: 50 m Brust
2002: Schwimmen: 50 m Brust, 100 m Brust, 50 m Freistil, 4x50 m FreistilStaffel
2003: Schwimmen: 50 m Brust, 100 m Brust, 50 m Freistil, 50 m Rücken,
Leichtathletik: 100 m, Weitsprung
2004: Schwimmen: 50 m Brust, 100 m Brust, 50 m Freistil, 50 m Rücken
2005: Leichtathletik: 100 m, 200 m, Schwimmen: 50 m Brust, 100 m Brust
Österreichische Jugendmeistertitel (Schwimmen):
2003: 50 m Brust, 100 m Brust, 50 m Freistil, 50 m Rücken
2004: 50 m Brust, 100 m Brust, 50 m Freistil, 100 m Freistil
2005: 50 m Brust, 100 m Brust
30
Österreichische Staatsmeistertitel im Schwimmen:
2002: 50 m Freistil, 100 m Brust
2003: 50 m Freistil, 100 m Freistil, 100 m Brust
2004: 50 m Freistil, 100 m Freistil, 100 m Brust
2005: 50 m Freistil, 100 m Freistil, 100 m Brust
Rekorde:
Mitinhaberin folgender Österreichischer und Wiener Staffel-Rekorde im
Schwimmen (S11-13):
4x50 m Freistil: 3:58,98 min: (20.10.2002)
(VSC-Staffel mit Cam E., Cam S., Raunig U, Bazala B).
4x100 m Freistil: 9:10,24 min. (25.5.2002)
(VSC-Staffel mit Cam E., Cam S., Raunig U, Bazala B).
4x100 m Brust: 8:50,04 (1.5.2005)
(VSC-Staffel mit Raunig U., Cam S., Cam E., Bazala B.)
Inhaberin folgender Österreichischer und Wiener Jugendrekorde im
Schwimmen (S12/13):
50 m Brust: 48,04 sec. (22.10.2005)
100 m Brust: 1:45,84 min. (22.10.2005)
50 m Freistil: 44,41 sec. (22.10.2005)
100 m Freistil: 1:47,04 min. (1.5.2005)
50 m Rücken: 55,02 sec. (22.10.2005)
Inhaberin folgender Österreichischer und Wiener Jugendrekorde in der
Leichtathletik (T12/13):
100 m: 16,35 sec. (21.5.2005)
200 m: 35,95 sec. (21.5.2005)
800 m: 3:24,84 min. (18.5.2003)
Weitsprung: 3,10 m (18.5.2003)
Inhaberin folgender Österreichischer und Wiener Rekorde im Schwimmen
(S12/13):
50 m Brust: 48,04 sec. (22.10.2005)
Auszeichnungen:
5. Platz in der VSC-Sporlerinnenwertung 2001
3. Platz in der VSC-Sportlerinnenwertung 2002
VSC-Sportlerin des Jahres 2003
Sportehrenzeichen in Silber des VSC ASVÖ-Wien (2004)
VSC-Sportlerin des Jahres 2004
VSC-Sportlerin des Jahres 2005
Mathias Schmuckerschlag
Wohnort: Wien, Geburtsjahr: 1989, Beruf: Handelsschüler , ordentliches
Mitglied des VSC ASVÖ-Wien seit 1995, Behinderung: blind (B1)
Sportliche Erfolge:
31
Nationale Erfolge:
Wiener Landesmeisterschaften im Schwimmen:
2000: Silbermedaille über 100 m Brust
2003: Goldmedaille (Landesmeister) über 50 m Freistil, Silbermedaille
über 50 m Brust
2004: Verbandsgoldmedaille über 50 m Brust, 50 m Freistil, 50 m Rücken
und 100 m Brust
2005: Goldmedaille (Landesmeister) über 50 m Brust, 100 m Brust, 50 m
Freistil, 50 m Rücken)
Österreichische Jugend-Schwimmmeisterschaften:
2003: Silbermedaille über 50 m Brust und 50 m Freistil
2004: Goldmedaille (Österr. Meister) über 50 m Brust, 50 m Freistil und 50
m Rücken
2005: Goldmedaille (Österr. Meister) über 50 m Brust, 100 m Brust, 50 m
Freistil, 50 m Rücken)
Österreichische Staatsmeisterschaften im Schwimmen:
2003: Bronzemedaille über 50 m Freistil, 100 m Freistil und 100 m Brust
2004: Silbermedaille über 100 m Brust
2005: Verbandsgoldmedaille über 100 m Freistil, Silbermedaille über 100
m Brust, Bronzemedaille über 50 m Freistil
Rekorde:
Inhaber folgender Österreichischer und Wiener Jugendrekord im
Schwimmen (S11):
50 m Brust: 52,21 sec. (22.10.2005)
50 m Brust: 2:02,74 min. (30.4.2005)
50 m Freistil: 52,13 sec. (22.10.2005)
100 m Freistil: 2:01,73 min. (1.5.2005)
50 m Rücken: 58,84 min. (22.10.2005)
Mitinhaber folgender Wiener Staffel-Rekorde und Jugend-Staffel-Rekorde
im Schwimmen (S11-13):
4x50 m Freistil: 3:57,56 min: (24.10.2004)
(VSC-Staffel mit Fichtner G., Schmuckerschlag M., Tichy P. und
Marinkovic T.)
Mitinhaber folgender Österreichischer und Wiener Staffel-Jugendrekorde
im Schwimmen:
4x100 m Brust-Staffel: 8:24,12 (1.5.2005)
(VSC-Staffel mit Schmuckerschlag M., Tichy P., Huber W., Prettner C.)
Internationale Erfolge:
Internationale Deutsche Schwimmmeisterschaft: Bronzemedaille über
50 m Brust (S11)
32
Auszeichnungen:
6. Platz in der VSC-Sportlerwertung des Jahres 2003
3. Platz in der VSC-Sportlerwertung des Jahres 2004
VSC-Sportler des Jahres 2005
Sportehrenzeichen in Bronze des VSC ASVÖ-Wien (2005)
http://www.vereinsmeier.at
Adventfeier am 20.12.2005 im BBI
Die jugendlichen Sportlerinnen und Sportler, die auf Grund des sog.
Heimfahrwochenendes im Blindenerziehungsinstitut nicht an der
Jahresabschlussfeier am 7.12.2005 teilnehmen konnten, wurden im
Rahmen der Adventfeier des BBI am 20.12.2005 von Obmann
Schöffmann geehrt.
Dabei wurden nicht nur die Preisträger aus der SportlerInnenJahreswertung ausgezeichnet, sondern Franz Schöffmann konnte auch
zwei Sportehrenzeichen in Bronze überreichen, und zwar an Jürgen
ARTNER-RAUCH (4facher Jugendrekordinhaber in der Leichtathletik) und
an den Sportler des Jahres Mathias SCHMUCKERSCHLAG (5facher
Jugendrekordinhaber im Schwimmen).
Er sprach in seiner Rede auch allen Trainerinnen und Trainer Dank für die
hervorragende Arbeit im abgelaufenen Jahr sowie jenen SozialpädagogInnen des Instituts, die sich um den Sport besonders bemühen,
aber natürlich auch an die Direktorin des BBI, Prof. Susanne Alteneder,
und Erziehungsleiterin Anneliese Höllersberger, die sich im
Vereinsvorstand um die Belange des Jugendsports kümmert, aus. Er
betonte, dass es ihn mit besonderer Freude und Stolz erfülle, diesem auf
dem Jugendsportsektor besonders engagiert und erfolgreich wirkenden
Verein als Obmann dienen zu dürfen.
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Hohe Auszeichnung für Franz Schöffmann
Die 9. ordentliche Generalversammlung des Wiener Behindertensportverbandes im Festsaal des Bundes-Blindenerziehungsinstituts in WienLeopoldstadt bildete am 14.12.2005 den würdigen Rahmen für eine
besondere Ehrung. Min.-Rat Mag. Gerhard Scherbaum von der Sektion
Sport des Bundeskanzleramtes nahm an dieser Versammlung aus einem
besonderen Grund teil, nämlich die Überreichung staatlicher
Auszeichnungen an zwei verdiente Sportfunktionäre des Verbandes. Einer
dieser beiden Geehrten war Franz Schöffmann, dem der Herr
Bundespräsident mit Entschließung vom 25. Juli 2005 das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen hat.
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In seiner Laudatio würdigte Mag. Scherbaum
das langjährige,
überdurchschnittliche, ehrenamtliche parallele Engagement Schöffmanns
in mehreren Behindertensportorganisationen und in verschiedenen Funktionen: Österreichischer Behindertensportverband (1992-1998 Jahre
Schriftführer, 1996-2005 Vizepräsident), Wiener Behindertensportverband
(1980-1996 Kassier, seit 1996 Geschäftsführender Vizepräsident),
Versehrtensportklub ASVÖ-Wien (23 Jahre Vorstandsfunktionen, davon
9 Jahre Obmann, ASVÖ-Wien (seit 1989 Landesfachwart für Behindertensport), ASVÖ (seit 2001 Bundesfachwart für Behindertensport),
Österreichisches Paralympisches Committee (seit 1998 Schriftführer).
Als besondere Ehre und Zeichen seiner persönlichen Wertschätzung ist
es zu werten, dass an der Feierlichkeit auch Schöffmanns Vorgesetzter,
Herr Univ. Prof. Dr. Reinhard KREPLER, Direktor der Teilunternehmung
AKH und Ärztlicher Direktor, mit dem ihn nunmehr fast 35 Jahre ausgezeichnete berufliche Zusammenarbeit verbinden, teilnahm.
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Literarisches
Gedanken zum Fest Eine sarkastisch/satirische Betrachtung
In diesen Tagen erwarten wir die schönste, die herrlichste, sowie stillste
Zeit des Jahres. Jene Zeit, die unser Herz erklingen und unsere Seele
erleuchten lässt. Die Weihnachtszeit! Jene Zeit, die zumindest nach den
Gewerbetreibenden bereits Mitte Oktober beginnt. Denn schon im Spätherbst rieselt uns aus jedem größeren Kaufhaus Kunstschnee, gemischt
mit Punsch und weihnachtlicher Musik entgegen. Aus den Auslagen der
Konzerne erstrahlt pompöse Beleuchtung. Und die Menschenmenge, die
sich durch all den festlichen Glanz angezogen fühlt, öffnet ihr Herz und
ihre Brieftasche.
Wärme und Wohlbehagen nisten sich im Menschenkinde ein. Und mit
Liebe und Frohsinn erwarten wir den Tag des Herrn. Die Geburt Jesu. Das
größte Fest des Jahres.
Lasset uns hernieder sinken
und die Geschenke auspacken, die
Geschenke von jenen Lieben, die uns mit Hingabe ihr Herz und
zwangsweise ihr Geld opferten.
Ein Fest der Liebe, der Barmherzigkeit, der Wärme. Ein schönes, ein
überragendes, ein Freudenfest. Wenn dieses auch nur von kurzer Dauer
ist, so wollen wir selbiges keinesfalls missen...
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Doch zur selben Zeit, wenn in den Kirchen Europas Halleluja angestimmt
wird, streifen Bomben unschuldige Kinder, verhungern Millionen
Menschen in den Armenvierteln der Erde, und Tausende lassen ihr Leben
im Namen des Terrors.
Haben wir wirklich in all den Jahrmillionen nichts dazu gelernt? Ist es uns
tatsächlich nicht gegönnt mit unserem Nächsten umzugehen, sein Leid,
seinen Schmerz, sein Streben zu erkennen? Oder sind wir tatsächlich
schon derart abgestumpft, dass uns all das nicht kümmert, nicht berührt?
Doch gehen wir zurück zum Anfang, als es auf diesem Planeten das erste
Mal „menschelte“, jene Art vom Baume stieg, sich zu etwas entwickelte,
das wir heute intelligente Wesen nennen, sich zusammenrottete und bekriegte. Unter dem Motto: Vom Baume runter und Keule in die Hand!
Macht, Gier und Zerstörung wurden unser oberstes Lebensziel. Zwar
waren einige dabei, die nach Ruhm strebten. Doch das waren - damals
wie heute - Außenseiter.
Schwächere wurden besiegt, erniedrigt und gedemütigt. Später erfand
man für solcherart das Wort versklavt.
Doch die Menschheit strebte rasant vorwärts. Mit ihr auch die Waffen, die
ins Jenseits befördern. Aus Keulen wurden Wurfgeschoße, später
Kanonen bis hin zu Bomben.
Natürlich erlangte die Evolution auch den Stand der Technik, der Medizin,
sogar der Politik. Letzteres erwies sich besonders dafür geeignet, Technik
in Vernichtung, sowie Medizin in bakterielle Kriegsführung umzuwandeln.
Kann man hier tatsächlich von einer intelligenten Menschheit sprechen?
Wohl kaum! Aber zumindest von einer schizophrenen Art. So sprechen wir
auf der einen Seite von einer Menschheit, deren Jugend keinerlei
Perspektiven mehr hat und Abend für Abend an verschlafenen Plätzen
Frankreichs Autos abfackelt. Doch auf der anderen Seite sprechen wir
doch von jenen Menschen, die an diesen Tagen in ihre Weihnachtskekse
beißen, sich wohl fühlen und auf die stillste Zeit des Jahres warten. Von
Menschen, deren Gabentische zum Bersten getürmt sind. Von Menschen,
die Weihnachtslieder singen und die Herzen erwärmen. Erwärmen mit
dem Feuer der Liebe, dem Feuer der Zweisamkeit, der Zusammengehörigkeit, der Geborgenheit.
Wir zählen uns doch zu jenen Menschen der Liebe, der Nächstenliebe,
der Herzenswärme!? Zu jenen Menschen, die am 24. Dezember die
Geburt Christi, den Tag des Herrn feiern. Doch müssen wir uns dennoch
überlegen, warum es auch die andere Seite gibt. Die andere Seite, die
allgegenwärtig ist ...
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So bleibt uns nur ein Trost in dieser Zeit: die Hoffnung, dass eines Tages
die Schuldigkeit des Bösen aus der Menschheit abgetragen, sowie jene
Seite der Dunkelheit aus der Menschheit getilgt ist.
In diesem Sinne
Ein frohes Weihnachtsfest!
Franz. R. Müller
und
Anna Schatzl
Humor
Weihnachtsgedicht vom Finanzamt
Denkt euch ich habe das Christkind gesehen,
es war beim Finanzamt zu betteln und flehn.
Denn das Finanzamt ist gerecht und teuer,
verlangt vom Christkind die Einkommensteuer.
Das Amt will noch wissen, ob es angehen kann,
dass das Christkind so viel verschenken kann.
Das Finanzamt hat so nicht kapiert,
wovon das Christkind dies finanziert.
Das Christkind rief: "Die Zwerge stellen die Geschenke her",
da wollte das Finanzamt wissen, wo die Lohnsteuer wär.
Für den Wareneinkauf müsste es Quittungen geben,
und die Erlöse wären anzugeben.
"Ich verschenke das Spielzeug an Kinder"
wollte das Christkind sich wehren,
dann wäre die Frage der Finanzierung zu klären.
Sollte das Christkind vielleicht Kapitalvermögen haben,
wäre dieses jetzt besser zu sagen.
"Meine Zwerge besorgen die Teile
und basteln die vielen Geschenke in Eile"
Das Finanzamt fragte wie verwandelt,
ob es sich um innergemeinschaftliche Erwerbe handelt.
Oder kämen die Gelder, das wäre ein besonderer Reiz,
von einem illegalen Spendenkonto aus der Schweiz.
"Ich bin doch das Christkind, ich brauche kein Geld,
Ich beschenke doch die Kinder in der ganzen Welt."
"Aus allen Ländern kommen die Sachen,
mit denen wir die Kinder glücklich machen."
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Dieses wäre ja wohl nicht geheuer,
denn da fehle ja die Einfuhrumsatzsteuer.
Das Finanzamt von diesen Sachen keine Ahnung,
meinte dies wäre ein Fall für die Steuerfahndung.
Mit diesen Sachen, welch ein Graus,
fällt Weihnachten dieses Jahr wohl aus.
Denn das Finanzamt sieht es so nicht ein
und entzieht dem Christkind den Gewerbeschein.
Aus dem Internet
Der Stockkönig
Wer tappt da so spät um den Häuserblock?
Es ist ein Blinder mit seinem Stock.
Zur Straßenbahn möcht er, der Sechsertram.
Die Luft, sie ist kalt und die Finger sind klamm.
Mein Sohn, was eilst du vorwärts, Du Wicht,
merkst Junge Du den Laternenpfahl nicht,
der vor Dir steht, aufrecht und steif,
mein Sohn, das ist kein Nebelstreif.
Schon kracht es, schon birst von der Brille das Glas,
Herrjemine, das ist wirklich kein Spaß.
Er hält sich den Kopf, schaut blöd in die Welt,
doch es hilft nichts, er muss wieder vorwärts, der Held.
Erst langsam, dann rascher geht wieder sein Schritt
und vor ihm das Stöckchen tappt emsig mit.
Halt ein, mein Sohn, denn merkst du nicht dort
den vollen Mülleimer am düsteren Ort?
Noch ein paar Schritte, dann ist es geschehn,
der Eimer, er liegt, anstatt weiter zu stehn.
Es ergießt sich der Inhalt in das Gelände.
Der Kerl steht da und ringt die Hände.
Was soll er nun machen, er kann hier nicht weilen.
Es ist eh schon spät und er muss sich beeilen.
Nach rechts und nach links schwenkt er seinen Stock,
da fährt er 'ner Dame noch unter'n Rock.
Sie hat's zwar nicht gerne, doch sieht sie es ein,
denn schließlich denkt sie, was sein muss, muss sein.
Und weiter geht die verwegene Hatz.
Er jagt im gestreckten Galopp übern Platz.
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Die letzten paar Meter, schon will er ermatten,
da bringt er den Prügel noch zwischen zwei Latten.
Ein kurzes Krachen, dann hält er gespannt
einen halben Stock nur noch in seiner Hand.
Von ferne hört er ein leises Gebimmel.
Er kann nur noch denken, hilf mir oh Himmel.
Erreicht die Bahn mit Müh und Not.
Er selbst ist nur halb, doch der Stock ist ganz tot.
aus dem Internet
Gewinnspiel
Goldmedaille für „Mensch ärgere dich nicht“ für Blinde
Ein Unternehmer aus Niederösterreich entwarf ein Spiel für sehbehinderte
Menschen
Nach zweijähriger Entwicklung hat ein niederösterreichischer Unternehmer
aus Krumbach ein „Mensch ärgere dich nicht“ -Spiel für Blinde entwickelt.
Beim diesjährigen Gewerbe-Innovationspreis erhielt Johann Schwarz,
Chef der Automatisierungsfirma „EuroTechLine“, dafür die Goldmedaille.
Schon kurz nach der Marktreife erfreut sich die Erfindung großer
internationaler Nachfrage.
In seinem angestammten Tätigkeitsfeld als Automatisierungstechniker hat
Schwarz üblicherweise nur mit Hightech zu tun. In einer stillen Stunde kam
ihm die Idee, etwas für Blinde oder Sehschwache zu entwerfen. „Alle
Lernbehelfe oder Spiele, die es gibt, sind bereits sehr, sehr alt“, musste
Schwarz schon bald erkennen. Das war für ihn die größte Antriebsfeder.
Mit Professor Erich Schmid vom Blindeninstitut Wien hatte der Krumbacher Tüftler von Anfang an einen geduldigen Partner. Bis alles ins
kleinste Detail perfekt war, mussten mehrere Prototypen angefertigt
werden.
Für Schwarz und seine Mitarbeiter war es eine sehr interessante aber
auch lehrreiche Zeit.
ROBUST - „Das Spiel ist weit entfernt von Hightech. Es ist sehr robust und
gut anzugreifen“, erklärt der Erfinder. Das Patent ist bereits angemeldet.
Die ersten Kleinserien werden auf den CNC-Maschinen des
Unternehmens bereits gefertigt.
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Die Zielgruppe für das „Mensch ärgere dich nicht“ sind Blinde,
Sehbehinderte, aber auch Menschen mit motorischen Störungen. An den
nächsten Produkten, einem Blindendomino und einem Blindenkreuzworträtsel, wird bereits eifrig gearbeitet.
Aus: Kurier, 23.10.2005
NÖ Gewerbe-Preis
"kreativ in die zukunft" verliehen
Sieger und Anerkennungspreisträger mit ihren Arbeiten im Detail
Die Preisträger und ihre Arbeiten im Detail:
1. Platz: Ing. Johannes Schwarz (Krumbach/Bezirk Wr. Neustadt)
Adaptierung und Redesign des Spiels "Mensch ärgere dich nicht" für
Blinde, Sehbehinderte und Personen mit motorischen Störungen
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Im Bereich der Hilfsmittel und Spiele für Blinde fand seit 50 Jahren keine
Weiterentwicklung und technologische Anpassung statt. Nun wurde nach
genauen Erhebungen der Bedürfnisse das Spiel "Mensch ärgere dich
nicht" wie folgt gestaltet: In die Spielfläche wurde eine Würfelscheibe
integriert. Das Würfelergebnis wurde für jeden Spielteilnehmer dadurch
fühlbar gemacht, dass es vierfach auf der Würfelscheibe dargestellt und
durch Ausnehmungen auf jeder Spielerseite erfühlbar ist. Die
Spielerfiguren haben auf der Ober- und Unterseite unterscheidbare Köpfe:
sie sind rund, flach, spitz oder hohl. Diese Spielerfiguren und die
Setzlöcher wurden konisch ausgeführt und haben im Gegensatz zu den
herkömmlichen Setzlöchern einen Durchmesser von 16 mm. Es erfolgte
eine Ausstattung der Würfelaugen und der Ansatzlöcher mit erhabenen
normgerechten Stiften. Sämtliche Beschriftungen und Hinweise sind in
erhabener normgerechter Blindenschrift ausgeführt. Das Spiel wird
europaweit nachgefragt.
Aus: Aussendung der Wirtschaftskammer,
NÖ/21.Oktober 2005 - Nr.2179
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Gewinnspiel
Hinweise: Die mit der Erstellung von BBInfo befassten Personen sind von
diesem Gewinnspiel ausgeschlossen. Gewinnen können ausschließlich
blinde Personen bzw. deren Angehörige, die stellvertretend anrufen. Alle
Medienarten dieser Zeitschrift werden am selben Tag verschickt.
Informieren Sie sich über die Firma und das Spiel „Mensch ärgere dich
nicht“ auf http://www.touchc.com.
Ing. Johann Schwarz stellt den ersten fünf Anruferinnen/Anrufern
kostenlos ein Spiel zur Verfügung. Nennen Sie dabei bitte den Namen der
Zeitschrift BBInfo! Tel.: (+43) 02647 42873.
Viel Glück!
Erich Schmid
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Impressum
Dieses Informationsblatt wird vom Bundes-Blindenerziehungsinstitut herausgegeben.
Im Sinne des Mediengesetzes für die Herausgabe verantwortlich ist die Direktorin, Prof. Susanne
Alteneder.
Für den Inhalt verantwortlich ist jeder einzelne Verfasser. Die geäußerten Meinungen müssen sich nicht
mit dem Standpunkt der Redaktion decken.
Verantwortlicher Redakteur ist Prof. Erich Schmid.
Alle in 1020 Wien, Wittelsbachstraße 5
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