Schwerpunkt Erfahrungen Alumni
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Schwerpunkt Erfahrungen Alumni
Europolitan 03/2015 The ESB Reutlingen Alumni Quarterly Schwerpunkt Printmedien im Wandel Erfahrungen Relay 2015 Es geht nach Italien! Alumni-Exkursion für WIngler Hinter den Kulissen von Bosch Inhalt 03 04 06 08 10 12 15 18 21 24 26 28 Editorial Schwerpunkt Medienvielfalt im Bildungsbereich MOOCs – das neue Online-Angebot der ESB Business School Printmedien im Wandel Wenn Verlage sich neu erfinden müssen Still business books in the shelf Werbung wird mobil! Herausforderung Pay-TV Hinter den Kulissen von YouTube Blogger-Erfahrungen Toastmasters Club Munich Media Speakers Auf zu neuen Märkten! Alumni 29 Mot du Président 30 News 32 ESB-Stammtische 34 Relay 2015 34 StuCo 2014/15 36 Hinter den Kulissen des Kusterdinger Bosch-Werks 38 The Student Committee of the ESB International Business program 39 Innere Motive als Grundlage für die Berufsauswahl 42 44 46 ESB Bericht vom Vorstand der ESB Business School Auf der Suche nach Klimagerechtigkeit It’s all about Strategy – Willkommen bei OC&C Impressum Europolitan Satz und Layout Auflage ESB Reutlingen Alumni e. V. Alteburgstraße 150 72762 Reutlingen Tel. (07121) 2 71-30 12 Fax (07121) 2 71-90 30 12 europolitan@esb-alumni.net www.esb-alumni.net Tatjana Mönnighoff 2.800 Exemplare. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Redaktion Natalia Sevastianova (V.i.S.d.P.) Katja Breitinger Georg Breydy Nicholas Kammer Miriam Müller Daniel Nothelfer Matthias Seeliger 02 Lektorat Brigitte Mohn Druck und Versand Alpha-TeamDruck GmbH Haager Straße 9 81671 München Tel. (089) 4 90 86-0 Fax (089) 4 90 86-2 99 info@teamdruck-muc.de Erscheinungsdatum März, Juni, September, Dezember Europolitan Inhalt und Impressum Beiträge und Leserbriefe Bitte sendet Beiträge, Fragen, Wünsche und Anregungen an: Natalia Sevastianova europolitan@esb-alumni.net Werbung im Europolitan In jeder Ausgabe stehen vier Seiten für Anzeigen zur Verfügung. Preisbeispiele für den Innenteil: ganze Seite: 1.000 Euro, halbe Seite: 600 Euro. Vereinsmitgliedern gewähren wir 10% Rabatt. Weitere Infos auf Anfrage per E-Mail an europolitan@esb-alumni.net Editorial Liebe Leserinnen und Leser, in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagte der Verleger Hubert Burda einmal, die digitale Integration sei die größte Veränderung seit Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks. Auch wenn Burda die Bedeutung des Internets frühzeitig erkannt und erste Schritte in Richtung digitaler Angebote unternommen hat, stellt diese Veränderung die ganze Medienlandschaft und vor allem die klassischen Verlagshäuser vor gewaltige Herausforderungen. Sich verändernde Ansprüche und gewandeltes Leseverhalten der Kunden, frei zugängliche OnlineContents und als Folge schrumpfende Auflagen von Publikumszeitschriften und Tageszeitungen sowie schwindende Werbeeinnahmen zwingen zum Beschreiten neuer Wege: So berichtet Lukas Krause, welche unterschiedlichen Ansätze Verlagen zur Umsatzstabilisierung und -steigerung verhelfen können. Auch für David Klett ist die Digitalisierung der Medien der bedeutendste Trend: Im Interview schildert er, wie diese Entwicklung die Lernprozesse an Schulen beeinflusst und die Einführung neuer Unterrichtskonzepte fördert. Das digitale Lernen hält ebenso im universitären Bereich Einzug – mehr dazu in Michael Möllers Artikel über die neuen Onlinekurse an der ESB Business School. Und wie Werbung für mobile Endgeräte die moderne Welt verändern wird, erfahrt Ihr im Beitrag von Christian Heger. Weitere Berichte gibt es zum deutschsprachigen PayTV, zu den Erfahrungen eines französischen Bloggers sowie zu der alles andere als alltäglichen Arbeit bei YouTube – seid gespannt! In der Rubrik Alumni berichten wir von einer Charity-Radtour, die jedes Frühjahr die ESB-Studierenden in Atem hält. Schon zum 12. Mal in Folge schwingen sich 30 wagemutige ESB-Studierende in den Sattel, um unter dem Motto „ESB Cycling for Charity“ Spenden für zwei wohltätige Vereine zu erstrampeln. Das Team freut sich über jegliche Unterstützung und plant außerdem einen Rückblick in die Geschichte der Initiative: Alle Relay-erprobten Old Boys und Girls werden daher gebeten, ihre schönsten, schrägsten oder erschöpftesten Momente, idealerweise mit Bildern, mit dem Team zu teilen! Eine neue Initiative hat außerdem ein Team von WIng-Studierenden gestartet, um das Networking zwischen Studenten und Alumni des Fachbereiches zu verbessern. So fand Ende Januar das erste WIng Alumni Meet & Greet-Event statt: Auf Einladung von ESB-Alumnus Matthias Hartmann konnten über 20 WIng-Studierende einen Blick hinter die Kulissen des Kusterdinger Bosch-Werkes werfen. Für das Sommersemester sind zwei weitere Exkursionen geplant. Wenn Ihr Interesse habt, dieses Projekt zu unterstützen und Euer Unternehmen den Studierenden vorzustellen, bitten wir um Kontaktaufnahme. Die nächsten Ausgaben des Magazins widmen sich dem Schwerpunkt Logistik (Juni) und dem Länderthema Nahost (September). Wie immer sind wir für Eure Ideen und Anregungen dankbar! Viel Spaß bei der Lektüre! Eure Natalia Natalia Sevastianova (ESB Reutlingen Alumni e.V.) Europolitan Editorial 03 Medienvielfalt im Bildungsbereich Gespräch mit David Klett Das Interview führte Katja Breitinger (MBA 2005) Europolitan: Herr Klett, Ihr Unternehmen kommt aus dem Verlagsbereich und hat sich in den letzten Jahren zu einem Medienunternehmen entwickelt. Welche Aspekte waren für Sie wichtig, um diesen Wandel voranzutreiben? David Klett: Der Wandel wird seit Jahrzehnten vorangetrieben, begann also schon lange vor meiner Zeit. Unter dem Eindruck des massiven Schülerrückgangs in den 1980er Jahren investierte mein Vater in den Aufbau von Fernschulgeschäften. Später kamen Kindergärten, Schulen und Hochschulen, also Präsenzgeschäfte dazu. Mit den sich verändernden Ansprüchen unserer Kunden entwickelten sich auch die Verlagsunternehmen: Neben Printprodukte traten Seminare, Kongresse und unzählige digitale Angebote. Für mich ist heute die Digitalisierung mit Sicherheit der bedeutendste Trend, über den ich am meisten nachdenken muss. Heute werden viele Inhalte kostenfrei im Internet zur Verfügung gestellt. Wie kann man dann noch als Verlag Geld verdienen? Ich befürchte, dass keine Branche vor Disruption gefeit ist, wenn digitale Angebote die Spielregeln ändern – etwa wenn der eine etwas kostenlos bereitstellt, was der andere gegen Geld verkaufen muss. In unserem Fall ist das Ende dieser Entwicklung noch nicht abzusehen. Zwei Dinge sollten unsere Chancen erhöhen: Wir bieten relevantere Inhalte für unsere Kunden und sind darin unübertroffen gut. Und: Inhalte sind nicht ohne den (technologischen) Kontext zu denken, in den sie eingebettet sind. Smarte digitale Lernumgebungen, mächtige Suchmaschinen usw. steigern den Wert von Inhalten. Damit können wir einen Unterschied machen. Welche wesentlichen Einflussfaktoren sehen Sie für die Zukunft? Nur eine kleine Auswahl: Computer und Tablet in Schülerhand erfordern neue Unterrichtskonzepte und, wie manche meinen, eine neue Lernkultur. Unsere Klassen werden heterogener werden, Lehrer brauchen Unterstützung und Konzepte um individuell zu fördern, ohne sich zu überlasten. Bildung wird immer mehr ein Spielball der politischen Auseinandersetzung, auch zwischen unterschiedlichsten Einflussgruppen jenseits der Parteienlandschaft – man denke nur an 04 Schwerpunkt Medien die Auseinandersetzungen um die Thematisierung sexueller Vielfalt in baden-württembergischen Schulen. Das setzt alle Beteiligten mächtig unter Druck. Zudem sehen wir europaweit den Trend, den Markt der Bildungsmedienanbieter zu zentralisieren. Dann urteilen nicht mehr Lehrer über die Qualität unserer Angebote, sondern Behörden oder eigens eingesetzte Auswahlgremien. Diese bringen oftmals viele Gesichtspunkte in die Beurteilung ein, die mit gutem Unterricht nichts zu tun haben. Zuletzt: Langfristig wird die Schülerschaft zumindest in Deutschland weiter schrumpfen, noch mehr Schulen werden geschlossen werden, was ich besonders trostlos finde. Inhalte interessant zu vermitteln ist nicht leicht. Was sind Ihrer Meinung nach die ausschlaggebenden Faktoren, um Inhalte zu vermitteln? Ich möchte drei wesentliche Faktoren nennen, zum einen Beziehungen: Eine Beziehung zwischen Lehrer und Schüler, getragen von dem beiderseitigen Gefühl, einander nicht gleichgültig zu sein. Wo das erreicht ist, geht alles leichter. Neugier: Die individuellen Interessen der Schüler sind ein guter Ansatzpunkt, ihre Neugier zu wecken. Und die Neugier ist der beste Verbündete des Lehrers. Relevanz: Es mag nicht bei jedem Sujet möglich sein, das zu vermitteln, aber alles Lernen fällt auf Grundlage der konkreten Erfahrung leichter, dass das Gelernte Türen öffnet, die bislang verschlossen waren. Beim Sprachenlernen kann man diese Erfahrung ziemlich schnell machen, wenn man Gelegenheit dazu bekommt. Das bedeutet auch, dass der Medieneinsatz hilfreich sein mag, um Unterricht interessant und vielfältig zu gestalten, dass Medien aber eben lediglich hilfreich sind und nicht ausschließlich über den Lernerfolg entscheiden. Die vorgenannten Aspekte halte ich für grundlegend. Gibt es Unterschiede zwischen Lerntypen und der Neigung zu einem bestimmten Medium? Macht ein Medium für einen Lerntypen mehr Sinn als für einen anderen? Die empirischen Untersuchungen und Theorien zu dieser Frage sind ungezählt. Vermutlich ist jeder gut beraten, laufend zu prüfen, was es für ihn braucht, damit er sich etwas gut einprägen und für sich erschließen kann, um es in ganz anderen Kontexten David Klett, 37, leitet innerhalb der Klett-Gruppe eine Reihe von Verlagen, die Fachinformationen für Lehrer, Erzieher und Schulleiter anbieten. Klett studierte Wirtschaftswissenschaften und Philosophie an der Universität Witten/ Herdecke und promovierte dort zur Soziologie der Kindheit. David Klett wieder anzuwenden. Ist es das Hören, das visuelle Aufnehmen, das bewusste Bilden von Imaginationen, das schriftliche Zusammenfassen oder doch das Reden, das im Kopf Platz für neue Gedanken schafft? Müssen sinnliche Erfahrungen eventuell kombiniert werden? Mit diesen Fragen verbindet sich die weitere, ob ich lieber lese, höre, Videos anschaue, Lernspiele spiele oder mit anderen zusammenarbeite und was ich damit jeweils erreiche. Ein Unterricht, der auf Medienvielfalt setzt, eröffnet Schülern, sich hier besser zu verstehen und den eigenen Neigungen bewusst nachzugehen. Und manche Lehrer testen ihre Schüler regelrecht auf diese Neigungen hin, um sich selbst und ihren Schützlingen das Leben leichter zu machen. Gibt es Medien, die für bestimmte Inhalte besser geeignet sind? Wirklich Überraschendes ist mir nicht bekannt. Es gibt nachvollziehbare Gründe, warum Whiteboards meist in Biologie- oder Physikräumen stehen. Medien zur Visualisierung helfen natürlich, sich abstrakte Sachverhalte klarzumachen. Ich vermute aber, dass langfristig Medienvielfalt beim Lehren und beim Lernen Normalität werden wird, weil sie beides leichter, schneller, lustvoller machen kann. Hat sich unser Lernverhalten in den letzten zehn Jahren verändert und wenn ja wie? Man müsste hier zunächst zurückfragen, um wessen Lernverhalten es geht. Ich weiß in etwa, was in der Schule passiert, und hier gibt es sehr unterschiedliche Trends. Es ist gut möglich, dass „teaching-to-the-test“ in Deutschland wichtiger geworden ist, also das gezielte Sich-Aufladen mit Wissen für begrenzte Zeit. Andererseits sehe ich auch unzählige Versuche enga- gierter Lehrerinnen und Lehrer, ihren Schülern Freiräume für ganz eigene Lernwege zu eröffnen oder Unterrichtsinhalte für die Lebenswelt der Schüler relevanter zu machen. Ich meine, dass hier in den letzten zehn Jahren viel passiert ist und ich sehe es auch an der wachsenden Nachfrage nach wirklich phantasievollen und aufregenden Unterrichtskonzepten. Welche Auswirkungen haben diese Veränderungen auf Ihren Bereich bei Klett? Ich kann nur für die Fachinformationsverlage der Klett-Gruppe sprechen. Hier bin ich sicher, dass wir sehr eng an Schule und Kindergarten heranrücken müssen, damit uns keine Veränderung entgeht. Denn der Wandel in der Schule beschleunigt sich. Wir stellen uns mit unseren Angeboten auf unterschiedliche Lerntypen ein, bieten Lehrern Unterrichtsideen und -konzepte, die auf die wachsende Heterogenität in ihren Lerngruppen zugeschnitten sind, und liefern die Medien, die sie sich für ihren Unterricht wünschen. Das heißt allerdings auch, dass wir bei sinkenden Budgets immer mehr für unsere Kunden leisten müssen. Machen moderne Medien den Lernprozess leichter oder schwerer? Ob die kostbare soziale Situation des Unterrichts so viel von digitalen Medien profitieren wird, da bin ich mir nicht ganz sicher. Aber was das Lernen jenseits des Unterrichts anbelangt, habe ich keinen Zweifel: In sehr vielen Fällen werden die Vorteile überwiegen, in manchen können wir uns ja heute schon ein digitales Helferlein kaum noch wegdenken, etwa wenn es ums Nachschlagen geht. Herr Klett, ganz herzlichen Dank für das Gespräch! Schwerpunkt Medien 05 E-Learning in Form von Online-Videokursen soll künftig an der Hochschule Reutlingen das Bildungsangebot bereichern. An der ESB Business School läuft derzeit ein Pilotprojekt, bei dem Seminare und Vorlesungen einzelner Professoren aufgezeichnet werden und dann in einer Online-Mediathek abrufbar sind. Die ersten Schritte sind vielversprechend. MOOCs – das neue Online-Angebot der ESB Business School Von Michael Möller (ESB Business School) E-Learning sollte das Studium an den Universitäten revolutionieren. Manche sprachen sogar von einem Aufbruch in eine goldene Ära. Doch in Bildungsinstitutionen wollte bisher das digitale Lernen seinen Platz nicht so recht finden. Während die Kritiker noch über das Für und Wider von Onlinekurs-Angeboten diskutieren, hat sich die Form des E-Learning bereits einen eigenen Weg gebahnt. Onlineplattformen wie Iversity, Coursera oder Udacity haben bereits bewiesen: wo Nachfrage herrscht, wird auch ein Angebot folgen. Die Mediennutzung der jungen Generation ist offener und mobiler geworden. Heutzutage kann man Studenten mit gutem Gewissen als Digital Natives bezeichnen. Informationen werden über das Internet recherchiert, aufgearbeitet und diskutiert. Selbst auf Plattformen wie YouTube können Interessierte heute Kurse zum Thema Teilchenphysik besuchen oder sich die binomischen Formeln noch einmal erklären lassen. Während an den meisten deutschen Hochschulen Zurückhaltung beim Angebot von Onlinekursen und insbesondere bei der Umsetzung eines adäquaten Formats für sogenannte MOOCs (massive open online courses) herrscht, ist das Angebot von Bildungsvideos im Internet enorm gewachsen. Um von dieser dynamischen Entwicklung nicht abgehängt zu werden, haben die Professoren Bodo Herzog und Bernd Banke an der ESB Business School ein Pilotprojekt initiiert. Mithilfe der Landesförderung zum Aufbau eines englischsprachigen E-Learning-Angebotes entwickeln die beiden ESB-Professoren eine neue On- 06 Schwerpunkt Medien line-Plattform an der Hochschule Reutlingen. Für die technische Realisierung sollte das Team mit einem fachkundigen Medienexperten verstärkt werden. Im Dezember 2014 wurde ich daher von der Hochschule Reutlingen für die Umsetzung des ambitionierten Pilotprojektes engagiert. Ich habe jetzt eine Schlüsselfunktion im MOOC-Team und bin insbesondere für die Abwicklung und Umsetzung des Pilotprojekts verantwortlich. Ziel des Pilotprojekts ist es, ein Online-Angebot zu schaffen, das die neuen Möglichkeiten der Technik nutzt und den Weg zu einem Videoarchiv ebnet. Dort werden den Studenten Inhalte on demand zur Verfügung gestellt. Ein offenes Bildungsangebot ist besonders in Ländern, in denen Bildung vermarktet werden soll, ein umstrittenes Vorhaben. In Deutschland sind die Kosten für Bildung verhältnismäßig gering, da derzeit keine Studiengebühren erhoben werden. Dennoch gibt es Vorbehalte und einige Unsicherheiten, wie ein Online-Angebot in die laufenden Vorlesungen integriert werden könnte. Die Professoren Herzog und Banke haben die Herausforderung angenommen und zeigen dabei Mut und Pioniergeist. Durch Onlinekurse wird das Studienangebot bereichert, so können Studenten etwa die letzte Vorlesung vor einer Klausur auch nochmals in Ruhe anschauen, um Wissenslücken zu schließen. Auch Hochschulen sind dem internationalem Wettbewerb ausgesetzt. Der Kampf um die besten Studenten, um Prestige und Aufmerksamkeit wird in Zukunft Michael Möller studierte an der Filmakademie Ludwigsburg Film und Medien bei Professor Dr. Heike Sperling und Professsor Manfred Becker und spezialisierte sich auf visuelle Bewegtbildgestaltung (Motion Design). Als ausgebildeter Mediengestalter für Bild und Ton arbeitete er seit 2011 für unterschiedliche TV- und Produktionsfirmen und beschäftigte sich in den letzten Jahren vor allem mit grafischen Erklärfilm-Formaten und Bildungsinhalten in Filmen. Michael Möller (ESB Business School) Seit Dezember 2014 ist Michael Möller an der ESB Business School in Reutlingen für die technische Umsetzung des MOOCs-Pilotprojekts verantwortlich. noch wichtiger werden. Amerikanische und europäische Top-Hochschulen haben bereits vor einigen Jahren damit begonnen, mit eigenen Onlinekursen Studenten anzuwerben. Online-Formate sind im globalen Bildungswettbewerb ein neues Werkzeug, das nach Ansicht der Reutlinger Projektbeteiligten eine bedeutende Rolle spielen wird. MOOCs sind hierbei als ergänzendes und vertiefendes Element gedacht: „Wir möchten mit den MOOCs nicht die Frontallehre ersetzen. Lernen wird weiterhin nur funktionieren, indem man sich mit dem Stoff eingehend auseinandersetzt, Inhalte recherchiert und sich komplexe Sachverhalte erklären lässt. Die MOOCs nehmen hierbei einen ergänzenden Platz ein. Wir hoffen, mit diesem Pilotprojekt auch die anderen Professoren an der Hochschule Reutlingen von diesem Werkzeug zu überzeugen“, so Professor Bodo Herzog. Die MOOCs der beiden ESB-Professoren sollen in einem strukturierten Format auf der Homepage der Hochschule Reutlingen angeboten werden. Durch Verweise und eine vorgeschlagene Reihenfolge kann der Zuschauer sich so nach und nach neues Wissen erschließen. In einem administrativen Bereich stellen sich die Professoren und Dozenten mit ihrem fachlichen Background und einer kurzen Vita vor. Zu Beginn des gewählten MOOC-Themas signalisiert eine Ampelkennzeichnung dem Betrachter, welches Vorwissen jeweils notwendig, hilfreich oder nützlich ist. Die MOOCs selbst dauern meist etwa eine halbe bis eine Stunde und sind in kurze Kapitel untergliedert. Man erinnert sich beim Betrachten der MOOCs gerne an Formate wie das bekannte Telekolleg. Die Inhalte der Reutlinger MOOCs sind jedoch fachspezifischer und haben zudem einen akademischen Anspruch. Dennoch gibt es auch Unterschiede bei den MOOCs. Während in manchen Videos der Dozent direkt in die Kamera spricht und seine Inhalte vermittelt, sind in anderen Clips bei den Aufzeichnungen auch Studenten dabei, die Fragen stellen. Während ein Onlinekurs niemals dieselben Möglichkeiten der Interaktion bieten kann, von der eine klassische Vorlesung lebt, bietet das neue Format aber auch ganz neue Möglichkeiten. Animationen, Grafiken und Schaubilder können parallel zur Erklärung des Dozenten eingeblendet und animiert werden. Es gilt dabei, eine Balance zwischen dem technisch Machbaren und dem pädagogisch Sinvollen zu finden, bestätigt Professor Bernd Banke. Die Onlinekurse sollen auf einer neuen Videoplattform der Hochschule Reutlingen eingebettet werden. Die Hochschule selbst erhofft sich dadurch ein zukunftsorientiertes Bildungsangebot, das weitere Interessenten und kooperierende Professoren auf den Plan rufen soll. In Zukunft möchten wir noch weitere Professoren von unserem MOOCs-Konzept überzeugen und ihnen die Möglichkeit geben, die neuen Medien angemessen zu nutzen. Ab April werden die ersten MOOCs auf der Videoplattform der Hochschule Reutlingen unter http:// www.reutlingen-university.de/ abrufbar sein. Schwerpunkt Medien 07 Printmedien im Wandel: Wachstumsmodelle für Verlage in Zeiten der digitalen Revolution Von Lukas Krause (IB 2013) „Die Auswirkungen der digitalen Revolution werden in den nächsten Jahren die Art und Weise verändern, wie wir Zeitschriften produzieren und vertreiben, arbeiten, lernen, uns unterhalten, unsere Reisen planen, unser Gesundheitswesen organisieren und wie wir mit unseren Banken verkehren. Der Communication Highway gliedert sich in drei Bereiche: Netzwerke, Software, Content Provider. Genau das wird unser Geschäft sein, da liegt unsere Kompetenz, unser Vorsprung. Ein Communication Highway ohne Inhalte ist undenkbar.“ Das obige Zitat stammt aus dem Jahr 1996. Diese Feststellung traf kein geringerer als Dr. Hubert Burda, Verleger und geschäftsführender Komplementär der Hubert Burda Media, die in Deutschland Titel wie den Focus, die Bunte und den Playboy veröffentlicht. Obwohl Hubert Burda schon damals bereits wesentliche Trends erfasste, hat sich die Lage für die deutschen Verlage bis heute noch weiter zugespitzt. Als aufmerksamer Beobachter der deutschen Medienlandschaft hat man das Gefühl, dass viele Verlagshäuser auf dem Communication Highway eher auf der LKW-Spur unterwegs sind, während auf der Überholspur Konzerne wie Apple, Google, Amazon und Facebook vorbeiziehen. Der Sprit, mit dem diese sich dabei fortbewegen, scheint jedoch weniger der Inhalt zu sein, wie von Burda prophezeit. In der digitalen Welt geht es primär um die Zugangskontrolle, die Inhalte gibt es kostenlos obendrauf. Verlagen und anderen Content Providern bleibt nicht mal eine kleine Beteiligung an den Werbeerlösen, die InternetGiganten mit deren Inhalten verdienen. Im Gegenteil, sie scheinen abhängig zu sein von dem Traffic, den Google und Co. ihnen zuspielen. 08 Schwerpunkt Medien Im Print-Markt schrumpfen die Auflagen und Reichweiten von Publikumszeitschriften und Tageszeitungen derweil unaufhörlich. Allein zwischen 2010 und 2013 hat sich die verkaufte Auflage der deutschen Tageszeitungen laut Angaben der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) um rund zehn Prozent reduziert. Bei den Publikumszeitschriften betrug der Verlust gut fünf Prozent. Damit sinken zum einen die Vertriebserlöse, zum anderen drückt der Negativtrend auf die Werbeumsätze. Hier betrugen die Verluste zwischen 2010 und 2013 nach Angaben des Verbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) für Tageszeitungen 20, für Publikumszeitschriften 15 Prozent. Der Online-Bereich kann das aufgrund der zuvor beschriebenen Entwicklungen nicht kompensieren. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie Verlage diesen Trends entgegenwirken können. Eine eindeutige Antwort darauf hat die Branche noch nicht gefunden. Dennoch gibt es im deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt eine Reihe unterschiedlicher Ansätze zur erfolgreichen Umsatzstabilisierung und -steigerung. Einer davon besteht darin, zunächst die dem Printgeschäft immanenten Möglichkeiten besser auszunutzen. Dabei kommt insbesondere den bei der Leserschaft etablierten starken Marken eine besondere Rolle zu. Das zeigt sich zum Beispiel an GEO aus dem Hause Gruner + Jahr. So konnte der Verlag das erstmals 1975 erschienene Magazin seit seiner Markteinführung immer wieder um erfolgreiche spe- Lukas Krause (IB 2013) beschäftigt sich seit 2012 mit der Verlagsbranche in Deutschland. Bereits während seines Studiums hat er als Praktikant bei Solon Management Consulting Einblicke in die Herausforderungen auf dem Markt der Printmedien gewinnen können. Zurzeit arbeitet er als Management-Trainee bei Gruner + Jahr in Hamburg. Lukas Krause (IB 2013) zialisierte Line-Extensions (z. B. GEOlino, GEO Special, GEO Wissen) ergänzen und damit zusätzliche Erlöse generieren. Weiterhin gilt es, vor dem Hintergrund einer zunehmenden Fragmentierung der Leserinteressen immer wieder Nischen im Markt zu identifizieren und zu besetzen. Gelungene Beispiele sind hier die zahllosen Landleben-Zeitschriften wie zum Beispiel die im Landwirtschaftsverlag erscheinende Landlust, oder Mindstyle-Magazine wie Gruner + Jahrs Flow. Zusatzgeschäfte, ein altes Standbein der Verlage, bieten weitere Optionen. Deutlich wird dies unter anderem an der ZEIT, die ihre Medienmarke erfolgreich auf neue Bereiche wie Konferenzen, Bücher oder Weine ausweiten konnte. Auch online bieten sich zahlreiche Möglichkeiten. Die Einführung von digitalen Paid Content-Angeboten ist eine davon. Während es für Musik (iTunes, Spotify) und Filme (Netflix) bereits seit Längerem eine Bezahlkultur im Netz gibt, bieten viele Verlage ihre Inhalte online weiterhin umsonst an. Nachdem die New York Times als eine der ersten großen Medienmarken weltweit eine Bezahlschranke für ihr OnlineAngebot eingeführt hat, haben auch Verlage in anderen Ländern nachgezogen. In Deutschland ist dies vor allem der Axel Springer Verlag, der seit 2012 Bezahlmodelle für die Online-Angebote von BILD und WELT etabliert hat. Andere Häuser setzen dagegen auf digitale Diversifikation. Besonders deutlich wird das am Beispiel der Hubert Burda Media, die neben ihren publizistischen Marken seit Längerem auch Online-Shops wie Cyberport oder Zooplus.de besitzt und sich damit neben dem Journalismus ein zweites Standbein geschaffen hat. Zuletzt ist zu beobachten, dass viele Verlage und Medienhäuser anderer Gattungen zunehmend auf sogenannte Media-for-Equity- oder Media-for-RevenueDeals bauen. Dabei beteiligen sie sich gegen einen Equity- oder Revenue-Share an Start-ups, zahlen die Anteile jedoch nicht mit Geld, sondern überwiegend mit Werbeinventar (Stichwort Reichweite) und Unterstützung beim Firmenaufbau. Das prominenteste Beispiel für diese Variante ist in Deutschland die zu ProSiebenSat1 gehörende SevenVentures, die unter anderem Beteiligungen an Online-Shops wie Amorelie hält. Welches Modell oder welche Kombination dieser Modelle schlussendlich erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Für Wirtschaftswissenschaftler bietet die Medienbranche in jedem Fall ein abwechslungsreiches Einsatzgebiet, das viele unterschiedliche Geschäftsmodelle und Schnittstellen zu anderen Branchen aufweist. Daneben haben die Medien nach wie vor einen hohen gesellschaftlichen und politischen Stellenwert, für den es sich zu kämpfen lohnt. Das hat der Anschlag auf die Redaktion der Pariser Satirezeitung Charlie Hebdo überdeutlich gezeigt. Schwerpunkt Medien 09 Jonas Marggraf (IPBS 2003) begleitet als Senior Manager Business Development der F.A.Z. den Wandel in die digitale Medienwelt Wenn Verlage sich neu erfinden müssen Das Interview führte Georg Breydy (MBA 2010) Europolitan: Was muss man sich im Jahr 2015 unter Business Development bei einem Verlag vorstellen? Jonas Marggraf: Es ist bekannt, dass das ursprüngliche Stammgeschäft der Verlage, der Printbereich, seit vielen Jahren unter Druck steht. Deshalb suchen eigentlich alle großen Verlage nach passenden neuen Geschäftsfeldern, vor allem im Digitalbereich. Das Beteiligungsunternehmen easyfolio.de zum Beispiel, in das ich als Geschäftsführer entsandt wurde, bietet im heutigen Niedrigzinsumfeld Anlegern einen einfachen Zugang zu einer breit gestreuten Geldanlagelösung. Wir sind in unserem Bereich ein Team von nur vier Personen und prüfen z. B. mögliche Beteiligungen und Kooperationen und entwickeln geeignete Strategien. Heißt neue Geschäftsfelder also immer digitale Medien? Auch heute ist natürlich nicht alles nur digital. Es gibt teilweise einen Hype um alles, wo digital draufsteht, und es ist unsere Aufgabe, sehr genau hinzusehen. Wir sind auch aktiv in Bereichen wie im Veranstaltungsgeschäft oder bei der Erweiterung unserer Publikationen. Was man aber sicher sagen kann ist, dass sehr vieles heute einen digitalen Bezug hat, sei es nun das Produkt oder z. B. nur der Vertriebsweg. 10 Schwerpunkt Medien Wie hat Dich Dein Weg von Reutlingen dorthin geführt, wo Du jetzt stehst? Ursprünglich komme ich aus Heidelberg und habe mich nach dem Abitur ganz bewusst für das Studium in Reutlingen entschieden. Mein DoppeldiplomAbschluss hat mich dann nach Dublin geführt, wo ich auch meine Frau kennengelernt habe. Danach war ich in London für T-Mobile International tätig, im Projektmanagement und in der internen Beratung z. B. bei Reorganisations-Projekten. Von dort wechselte ich zu PIMS, dem Londoner Büro des Malik Management Zentrums. Das war das Beste, was mir passieren konnte, denn im Grunde war das für mich wie ein zweites Studium. Der Ansatz von Malik geht davon aus, dass die BWL überwiegend Funktionalbereiche (Marketing, Produktion etc.) abdeckt, aber die Kunst der Unternehmensführung oft zu kurz kommt. Die Modelle von Malik basieren auf einem systemwissenschaftlichen Ansatz, durch den ich eine völlig neue Welt kennengelernt habe. Ich selbst habe meinen Beratungs-Fokus dort auf Strategie- und Organisationsthemen gelegt. Danach bin ich ins St. Galler Büro gewechselt und meine Frau hat in Frankfurt gearbeitet. Nach der Geburt unserer ersten Tochter Jonas Marggraf schloss 2003 sein IPBS-Studium (D/IRL) erfolgreich ab. Anschließend lebte und arbeitete er in London und St. Gallen. 2012 wechselte er zur F.A.Z. und ist dort verantwortlich für den Bereich Unternehmensentwicklung / Business Development. Seit Anfang 2014 ist er zusätzlich Geschäftsführer bei easyfolio.de, einem Beteiligungsunternehmen (Start-up), das einfache digitale Geldanlageund Vermögensverwaltungslösungen auf den Markt bringt. Jonas ist verheiratet und hat zwei Kinder. Jonas Marggraf (IPBS 2003) ließ sich das nicht mehr vereinbaren und bei der Suche nach einer Position in Frankfurt kam ich schließlich zur F.A.Z. Der Wechsel von Print zu digital war schon damals ein großes Thema und nach dem Start im Bereich Elektronische Medien kam ich dann in das Business Development. Du hast erzählt, die F.A.Z. habe im Finanzbereich knapp eine große Chance vergeben? In der Tat. Was heute nicht jeder weiß: der sogenannte F.A.Z.-Index für deutsche Aktien wurde schon seit 1961 berechnet und ist damit eigentlich der Vorläufer des DAX. Leider wurde die Berechnung damals technisch nicht so weit ausgebaut, dass entsprechende Finanzprodukte dafür entwickelt werden konnten, und so wurde er dann vom DAX verdrängt. Was schätzt Du noch heute an Reutlingen und was möchtest Du heutigen Studierenden aus Deiner Erfahrung mit auf den Weg geben? Der enge Zusammenhalt und das Netzwerk sind eine herausragende Eigenschaft von Reutlingen. Wo immer auf der Welt man auf Reutlinger Alumni trifft, ist die Offenheit und Hilfsbereitschaft gleich sehr groß. Das liegt sicher an der intensiven Zeit, die man dort hat und den Bindungen, die sich an einer kleinen Hochschule entwickeln können. Studenten würde ich mitgeben, dass sich nicht alles planen lässt. Statt während des Studiums schon genau festzulegen, wo man in fünf Jahren sein will, sollte man Chancen und Gelegenheiten, die sich immer bieten werden, erkennen und ergreifen. Ganz wichtig finde ich es auch, sich immer breit gefächert weiterzubilden und verschiedenartige Interessen zu verfolgen. Das Studium ist eine Grundlage, aber jede Aufgabe erfordert ihre eigenen Zusatzkenntnisse und man gewinnt dadurch enorm. Statt einer totalen Spezialisierung empfehle ich, das eigene Know-how kontinuierlich zu verbreitern. Lieber Jonas, ich danke Dir herzlich für dieses Gespräch. Schwerpunkt Medien 11 Alumnus John Adamson chose a special CV: He is a linguistics professor and chief editor in Japan today. In his interview with Europolitan magazine, done by Matthias Seeliger (MBA Bundeswehr 2013) he explains how he got there and talks about his work as an academic editor. Still business books in the shelf By Matthias Seeliger (MBA Bundeswehr 2013) Europolitan: John, when you think about your studying years in Reutlingen, what comes first to your mind? John Adamson: When I think back to my 2 years in Reutlingen from 1980 to 1982, I have very fond memories. It was my first time living abroad and in many ways the experience taught me to become independent whilst coming to terms with a new culture and language. I’ve spent most of my working life abroad after graduation but those first years in Reutlingen exposed me to study in a foreign language which was quite a challenge. Processing concepts related to business administration in a second language made me sensitive to the problems that my own students face now when studying English. I am still in contact with some of my fellow students from those days. Thanks especially to Tony O’Rourke for bringing the 1984 cohort of graduates together through a social media site recently. I have shown some of the pictures of me, with hair, as a student in Reutlingen to my Japanese students and there are generally gasps of disbelief. What was your motivation at that time to apply for that programme? How was your German at that time? My motivation was pretty vague as far as I can remember. I had some idealistic feelings about the 12 Schwerpunkt Medien role of the UK in Europe at that time and still feel strongly about UK playing a positive role within the EU. Maybe that is very much a late 1970s, early 1980s sentiment but when I read about British politicians who wish to exit the EU, then I tend to despair. My German at that time was school level really but I quickly realised that it wasn’t good enough for studying content in German. It improved of course but it was a steep learning curve linguistically. You have chosen an academic career. Why? I spent my first years after graduation in sales in Germany and the UK but really wanted to get involved in personnel management/training. The chance to do so never happened so I decided to teach business English to non-native business people, firstly in Japan, then later in Thailand, Germany, and in the UK for a while. I retrained as a teacher and finally received my Doctorate of Education in 2002. The academic career was a slow emerging process really. After becoming a doctor and becoming more active in research in education, I realised that my teaching practice was intrinsically linked with my research, i.e. my research informed my practice. I seem to be regarded nowadays more as an ‘academic’ university teacher – someone to go to for advice about doing research and getting published – rather than someone who just teaches. John Adamson is a Professor at the University of Niigata Prefecture in Japan. As Chief Editor of Asian EFL Journal and Managing Editor of its publishing group English Language Education (ELE), he is active in editorial work and has established two other journals – Asian ESP Journal and The Linguistics Journal. He received his Ed.D. from Leicester University in the U.K. focusing on a discourse analysis of interviews with Thai college students on their learning strategies. John Adamson (IPBS 1984) When thinking back about not taking the business path, I did for many years feel deep regret but since my early 40s I have become more well ... ‘known’ let’s say, as an academic in my field so my regrets have somewhat disappeared. Why did you choose Japan? How is life and work there? I chose Japan because some ex-students from the Hendon-Reims link had gone over to Japan and were teaching English. I joined them as a short-term adventure because it offered me the chance to teach business English in Japanese companies. Since my teenage years, I had a fascination for Japanese culture and for my 4th year dissertation I wrote about Japanese investment in British industry. I tended to see business activity in Europe as being not just between European cultures but increasingly, at that time, influenced by Asian business interests. Life in Japan at university is generally fine. I need to teach and research, as well as take on administrative duties. My wife is Japanese, she is also a university Associate Professor, so there is a natural incentive to stay here in the long term. Japan is in many ways familiar to me now but every now and again I encounter attitudes (as well as language) which I cannot grasp as a non-Japanese. In many ways it is a closed society which retains a welcoming face to outsiders. You are managing editor, respectively chief editor of two academic journals. Could you please describe a bit the background of your involvement? Along with my university duties, I am also currently the managing editor of a group of journals and Chief Editor of the flagship journal in the group – Asian EFL Journal. Many academics do such work as it is kind of expected that we take responsibility of something academic – an association, special interest group, journal etc – in our field. I started such editorial work 10 years ago and just kept with it. I have reviewed for various journals in the field but had the chance to take on more responsibility with this particular group: TESOL Asia. I started up some smaller sister journals about 9 years ago and did all the jobs like reviewing, recruiting new reviewers, proofreading, including making editorial systems. Then last year I took over at the main journal. We are owned by an Australian vocational education group called SITE who is very active in Asia – they finance the websites. Also operating as an association we also run conferences all over Asia so I need to travel to those conferences, show my face and talk about the journals so conference participants know how to get published in the journals. The target audience is really English language teachers who teach Asian learners in Asia or anywhere else in the world and who need a mixture of practical teaching Schwerpunkt Medien 13 ideas and deeper research articles. A lot of our readers are on postgraduate programs in English language teaching or Applied Linguistics respectively Linguistics. Talking about academic journals in general: Are there striking cultural differences in this scene between Asia and Europe or the US? As we are based in the Philippines, we are not affiliated with an American or European publisher so we are not seen as a ‘centre’ publishing group, more of a ‘periphery’ group. Recently there is literature to say that we are perhaps ‘a semi-periphery’ set of journals as we act as a kind of conduit between western or center scholarship and Asian or periphery markets. Asia has an enormous amount of non-native English teachers and researchers who want to publish their work and it is very difficult for them to do so with the more established journals located in the west. There has naturally been an upsurge in the amount of journals starting up to meet this increased demand within Asia. Unfortunately, so many are only looking John during his studies at ESB Business School 14 Schwerpunkt Medien to benefit financially by charging authors huge publishing fees without giving professional peer review – these are the ‘predatory journals’ which email authors to solicit submissions. We don’t charge authors anything but need to charge a small fee for access for readers, which is much less than most journals actually. We want to remain as ‘open access’ as financially possible as many Asian scholars have very small research budgets compared to the west. Importantly, we try to be constructive and sympathetic to non-native scholars trying to publish for the first time. What are the lessons learned of your career so far? What would you recommend to someone who wants to become a professor as well? I suppose it is never too late to make a career change. If you want to do your job with passion, then choose a career which allows you to study it in depth and play a role in encouraging younger researchers – in my case through my own research and editorial work. I think that the ability to mix practice with theory to improve practice is a means to sustain your motivation over the years. There are always new teachers entering the profession and English language teaching is often regarded as a ‘lesser’ academic career path compared to other fields so to improve our standing, research is essential. To become a professor in my field, a few years outside of teaching is useful as it exposes you to working realities in other areas, as for me in business sales. Many teachers and professors have actually never stepped outside of the classroom or studied anything else but their field so other perspectives help you to remain balanced and understand how people in other fields think. The books on my bookshelf and Kindle are not just concerned with English education but also related to business – perhaps a healthy legacy from my days in Reutlingen. Werbung wird mobil! Das Gespräch mit Christian Heger (IPBS 2007) führte Katja Breitinger (MBA 2005) Europolitan: Christian, Du bist seit einigen Monaten bei Widespace. Kannst Du kurz erklären, was Ihr macht? Christian Heger: Widespace ist ein internationaler Vermarkter von Premium Mobile Advertising-Konzepten. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Stockholm stellt High Impact-Werbemittel auf mobilen Websites und Apps zur Verfügung. Widespace wurde 2007 gegründet, ist mittlerweile in zehn Ländern aktiv und mit über 100 Mio. erreichten Nutzern der größte Vermarkter für mobile Werbung in Europa. Wir vermarkten Werbemittel auf mobilen Websiten, abhängig von der Reichweite der jeweiligen Website. Diese Websites kategorisieren wir nach Publishern und Themengebieten. Für diese Themengebiete, sogenannte Verticals wie z. B. Lifestyle, Entertainment oder Sport, bündeln wir die mobilen Websites unserer Partner und verkaufen diese Verticals dann über Mediaagenturen an werbetreibende Unternehmen. Wie ist denn der Status quo auf dem deutschen Markt für mobile Werbung? Der Markt für mobile Werbung wurde lange Zeit von vielen skeptisch betrachtet. Die Bildschirme der ersten Smartphones waren zu klein, vor 3G oder gar LTE war der mobile Datenverkehr noch sehr langsam und daher lag der Fokus der Werbung auf dem stationären Internet. Die Diskussion um zu kleine Bildschirme sollte nun vorbei sein, denn einerseits sind die Bildschirme größer geworden, andererseits hat sich die Grafik auch an kleinere Bildschirme angepasst, Stichwort Responsive Design. Bedenkt man die rapide Verbreitung von Smartphones in den letzten Jahren, ist offenbar, dass der mobile Bereich einer der wichtigsten Werbekanäle überhaupt geworden ist, um mit potenziellen Kunden in Kontakt zu treten. Gemäß der aktuellen AGOF-Studie (Arbeitsgemeinschaft Online Forschung/AGOF Mobile Facts 2014/III) gibt es in Deutschland über 34 Mio. Nutzer des mobilen Internets, also mehr als 50 % der deutschen Bevölkerung über 14 Jahren. Mehrheitlich sind diese Nutzer zwischen 20 und 49 Jahren alt, exzellent gebildet und verfügen über ein überdurchschnittlich hohes Einkommen, also eine Traumzielgruppe! Nicht zu vergessen sind die Mobile Internet-User unter 20 Jahren – den Werbezielgruppen und Konsumenten der kommenden Jahre. Diese Zielgruppe wächst mit Smartphones und dem mobilen Internet auf. Gemäß einer repräsenta- tiven BITKOM-Studie (Studie zu Kindern und Jugendlichen in der digitalen Welt/Januar 2015) ist das Smartphone für 89 % der deutschen Jugendlichen im Alter von 16 bis 18 Jahren das wichtigste Gerät, um online zu gehen. Diese Jugendlichen werden nicht in fünf oder zehn Jahren auf einmal den Fernseher einschalten oder eine Zeitung lesen. Will man diese Zielgruppe mittelfristig erreichen, muss man im mobilen Internet werben. Dennoch hinken die Werbeausgaben für mobiles Internet den Ausgaben in den Bereichen TV, Print oder anderen klassischen Medien heute noch um Welten hinterher. Bedenkt man auch, dass ca. 60 % aller deutschen werbetreibenden Unternehmen noch keine Website für mobile Endgeräte haben und lediglich ihre Desktopwebsite anzeigen, egal mit welchem Gerät der User ihre Seite besucht, erkennt man, welches Potenzial in diesem Markt steckt. Wie unterscheiden sich denn die einzelnen Märkte? Wer sind die Big Player? Widespace ist neben Deutschland in den nordischen Ländern wie Schweden, Finnland, Dänemark und Norwegen aktiv, außerdem in Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Italien und Spanien. Alle Länder haben aufgrund ihrer Geografie und Bevölkerungsdichte eine eigene Geschichte und eigene Merkmale. So war der Markt für Werbebudgets für den mobilen Bereich in Deutschland 2013 zum Beispiel ebenso groß wie in Norwegen, dabei hat Deutschland zwanzigmal mehr Einwohner. Weltweit gesehen gibt es mit Facebook und Google zwei dominierende Player, auf die ca. 70 % der Werbeausgaben für mobile Endgeräte entfallen. Um die übrigen 30 % kämpft der Rest der Anbieter. In Deutschland sind sehr viele verschiedene Anbieter auf diesem Bereich des Werbemarkts vertreten. Von den großen Verlagshäusern wie Axel Springer oder Gruner + Jahr, die sowohl im Printbereich als auch online und mobil vermarkten, bis hin zu Spezialanbietern wie Widespace. Christian, die Märkte sind also sehr unterschiedlich – wie verdient man denn nun Geld mit Werbung für mobile Endgeräte? Im Grunde gibt es zwei Modelle für die Abrechnung – entweder pro angeklickter Anzeige, das sogenannte Schwerpunkt Medien 15 Smartphone-Verbreitung pro Land (Gesamtbevölkerung) 68% 63% 62% 59% 56% 55% 52% 46% 33% 30% 30% 30% 31% 33% 42% 41% 40% 36% 33% 29% 27% 25% 24% 18% Norway Sweden U.K. Denmark Quelle: eMarketer 2013 and Google’s Our Mobile Planet, Abfrage 2014 U.S. Spain 2011 CPX-Modell, meist „cpc“, also cost per click, aber auch „cpl“ – cost per lead – oder „cps“ – cost per sale, oder pro gezeigter Anzeige als Tausender-Kontaktpreis (TKP). CPX-Modelle werden bei Performance-Kampagnen gewählt wie z. B. Werbung für einen Onlineshop. Klickt der Nutzer auf einer Newsseite auf ein Banner zu einem Onlineshop, erhält die Newsseite dafür einen Geldbetrag vom Onlineshopbetreiber. TKP-Modelle kommen bei Branding-Kampagnen zum Einsatz, hier geht es mehr um die Inszenierung von Marken und Produkten als um den direkten Abverkauf. Bezahlt wird hier pro 1.000 Einblendungen (TKP), darauf baut auch das Widespace-Geschäftsmodell auf. Im Gegensatz zu Skandinavien steckt in Deutschland das mobile Internet als Brandingkanal noch in den Kinderschuhen. Was sind die Themen für Marketing über mobile Endgeräte 2015 in Deutschland? Welche Rolle spielt hier auch die Smartphoneverbreitung? In Deutschland ist Qualität ein wichtiges Thema – viele Firmen übertragen einfach ihre Desktopkampagnen auf mobile Endgeräte, und jeder, der schon mal versucht hat, sich auf einem Smartphone durch eine Desktopseite zu klicken, weiß, dass das keinen Spaß macht. Hier ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, um mobile Werbung besser zu gestalten. Auch sind die deutschen Werbetreibenden gegenüber mobiler Werbung noch immer skeptisch eingestellt. Das merkt man deutlich an den Umsatzzahlen. Es werden oft mehrstellige Millionenbeträge für TVWerbung ausgegeben, ohne deren Wirksamkeit zu überprüfen, aber das mobile Internet wird nicht berücksichtigt, obwohl es mittlerweile einen wichtigen Anteil im Kaufentscheidungsprozess einnimmt. Zum Vergleich: wir setzen in den nordischen Län- 16 Schwerpunkt Medien Netherlands Finland France Italy Germany Russia 2013 dern mit einem Kunden so viel um wie mit allen Kunden im gesamten deutschen Markt. Für viele internationale Kunden sind die skandinavischen Länder Testmärkte, viele Neuerungen werden erst dort ausprobiert, bevor man sie auf dem deutschen Markt anwendet. Mobiles Internet ist in Skandinavien bereits ein Brandingkanal. Bei unseren nordischen Nachbarn fließen sogar schon TV-Budgets direkt in den Online-Kanal oder es gibt synchronisierte Kampagnen im Fernsehen und mobiler Werbung, z. B. bei Blockbustern im TV. In Skandinavien hat man schon erkannt, dass die Menschen ihr mobiles Endgerät als second device nutzen. Sie sind oft beim Fernsehen gleichzeitig online oder nutzen Werbepausen, um mit ihrem Smartphone oder Tablet online zu gehen. Ein wichtiger Faktor ist die Smartphoneverbreitung (Grafik oben). Hier liegen Skandinavien und Großbritannien vorne. Man geht davon aus, dass sich das Werbeumfeld bei einer Verbreitungsdichte von mobilen Endgeräten von 50 % und mehr darauf einstellen muss und den mobilen Werbekanal nicht mehr nahezu unbeachtet lassen kann. Die 50 %-Hürde ist in Skandinavien schon 2012 gefallen, daher sind die dortigen Märkte auch schon weiter. In Deutschland wurde 2014 ebenfalls die 50 %-Hürde geknackt und somit bin ich guter Dinge, dass nun auch hierzulande der mobile Werbemarkt nachzieht und ab 2015 rasant wächst. Das Potenzial ist nämlich noch sehr groß (Grafik rechts). Die Grafik rechts zeigt die Verteilung von Werbeausgaben im Vergleich zum Konsum. Man sieht hier eindeutig, dass das mobile Internet hier noch unterrepräsentiert ist und somit sehr viel Potenzial bietet. Quel Christian Heger ging nach seinem Abschluss 2007 (IPBS D/IRL) zuerst in die Unternehmensberatung, seit 2009 ist er in digitalen Gefilden unterwegs. Nach dem Aufbau des Internet-Start-ups netzathleten Media, einer Station bei Tomorrow Focus Media und dem Head of Sales-Posten bei WEKA Media Publishing ist er seit September 2014 für den mobilen Werbevermarkter Widespace als Head of Partnerships (D/A/CH) in Hamburg tätig. Christian Heger (IPBS 2007) Es wird von den Nutzern zwar zu 19 % genutzt, doch die Ausgaben für Werbung speziell für mobile Endgeräte machen nur 4 % aus. Vergleicht man dies mit den Ausgaben für Printwerbung und den Nutzerzahlen, sind die Werte genau umgekehrt. Dies sieht man auch an den Gesamtzahlen. Für 2014 belaufen sich die Werbeumsatzerwartungen für die Bereiche Online und Mobil auf insgesamt knapp über 1,4 Milliarden Euro Nettovolumen, das reine Mobilvolumen beträgt aber nur etwas mehr als 100 Millionen Euro. Wie wird sich der Markt entwickeln? Wo siehst Du die Nutzung mobiler Geräte in zwei, drei Jahren? Die Nutzung anderer Medien wird weiter zurückgehen. Weniger TV und Radio, weniger Zeitung und auch weniger Internet am PC. Die Menschen werden in allen Lebenslagen zu ihrem Smartphone greifen und es als allwissendes Tool nutzen, gemäß dem Motto: immer dabei, immer bereit, immer an(geschaltet) und immer on(line). Die Geräte werden sich in puncto Größe weiter den Bedürfnissen der User anpassen. Die Menschen werden weiter Content konsumieren, Beste Chancen, günstig einen hohen Marktanteil zu erzielen Ad Spend per Media 39% Time Spent per Media 2013 37% 25% 19% 19% 19% 9% 12% 5% TV le: E-marketer 2014 Ad Spend per Media Print 4% Web Time Spend per Media Radio sogar mehr noch als heute. Der Unterschied ist, dass sich die Nutzung auf das Smartphone konzentriert, denn mit ihm kann man eben 24 Stunden am Tag genau das machen, was man will. Christian, was fasziniert Dich an diesem Markt am meisten? Der Markt für mobile Werbung bietet viel Potenzial und auch Möglichkeiten der Entwicklung. Es wird hier einfach nie langweilig und man ist am Puls der Zeit. Speziell das Thema Targeting, also die gezielte Nutzeransprache ist äußerst faszinierend. Daten werden der Schlüssel zum Erfolg sein. Nicht ohne Grund ist Facebook so erfolgreich. Es sammelt einfach Unmengen von Userdaten über die Facebook-ID und nutzt diese dann zur gezielten Einblendung von Werbung. Mit der Facebook-ID kann man den Nutzer über verschiedene Endgeräte verfolgen, und damit ist die Facebook-Technologie den bisher verwendeten Cookies weit überlegen. Insbesondere das Thema Geotargeting eröffnet für den mobilen Bereich viele neue Möglichkeiten der Nutzeransprache. Moderne Smartphones bieten mit GPS und Bluetooth alles, was man technisch für die Ortung der User braucht. Kann man diese Daten mit den Vorlieben der Nutzer verknüpfen, kann man sie natürlich mit passender Werbung versorgen. Eins sollte man aber immer beachten: Die geltenden Datenschutzbestimmungen müssen stets berücksichtigt werden. Man darf die Nutzer nicht verunsichern und ihnen auch nicht das Gefühl geben, sie würden auf Schritt und Tritt verfolgt. Das wirkt kontraproduktiv. Wer seine Kunden zur richtigen Zeit mit den richtigen Botschaften erreicht, wird erfolgreich sein. Mobile Quelle: eMarketer 2014 Christian, ganz herzlichen Dank für das Gespräch! Schwerpunkt Medien 17 „House of Cards“, Konkurrenzkampf und die Zukunft des Fernsehens: Herausforderung Pay-TV Das Gespräch führte Miriam Müller (IMDD 2013) Europolitan: Lieber Hannes, danke für Deine Zeit! Kannst Du Dich kurz vorstellen? Hannes Heyelmann: Sehr gerne. Ich habe 2002 meinen Abschluss im deutsch-amerikanischen Studiengang an der Northeastern University in Boston gemacht und arbeite seitdem für Turner Broadcasting System. Was macht Turner genau und wie war Dein Weg im Unternehmen? Turner betreibt über 160 Fernsehsender weltweit unter bekannten Markennamen wie CNN, TNT oder Cartoon Network. Über 50 % des Gewinns von Time Warner kommen von Turner, der Rest von den Schwesterfirmen Warner Bros. und HBO. Angefangen habe ich als Praktikant in der Abteilung Unternehmensstrategie in Atlanta, direkt nach dem Studium bin ich als Analyst eingestiegen. Ab 2007 habe ich dann die Pay-TVSender in Deutschland gestartet und bin seit 2013 für alle Turner-Marken und -Sender im deutschsprachigem Raum, in den Beneluxstaaten, Mittel- und Osteuropa sowie Russland verantwortlich. Die meisten meiner ca. 150 Mitarbeiter sitzen wie ich in München, die anderen in Warschau, Moskau und Bukarest und einige auch in unserer Europazentrale in London. Was soll sich ein Otto Normalverbraucher, der sich bestens mit den Free-TV-Sendern wie RTL und Pro7 und öffentlichrechtlichem Fernsehen auskennt, unter Pay-TV vorstellen? Im Gegensatz zum Rundfunkbeitrag, quasi eine öffentlich-rechtliche Zwangssteuer, abonniert der Kunde beim freiwilligen Pay-TV über Anbieter wie Sky, Kabel Deutschland oder die Deutsche Telekom bestimmte Programmpakete, die eine Vielzahl an Sendern mit unterschiedlichen Schwerpunkten beinhalten, von Spielfilmen über Serien, Dokumentationen, Kinderprogramme bis hin zur Bundesliga. Darüber hinaus 18 Schwerpunkt Medien bekommt der Kunde eine Vielzahl von Inhalten ohne Aufpreis auch auf Abruf zur Verfügung gestellt, und das sowohl über den Fernseher als auch übers iPad oder den Laptop. Aber warum soll man dafür extra Geld bezahlen, es gibt doch eh schon so viele Sender, die nichts extra kosten? Es stimmt, wir haben auch im internationalen Vergleich in Deutschland viele Sender, die nichts extra kosten, aber deswegen haben wir noch lange keine besonders große Vielfalt an Programmen, denn sowohl die Free-TV-Sender als auch ARD und ZDF wollen fast alle die große Masse erreichen und sind auf Quote getrimmt. Die öffentlich-rechtlichen Sender, um zu beweisen, dass sie relevant genug sind, um jährlich knapp 8 Milliarden Euro aus dem Rundfunkbeitrag zu erhalten, und die Free-TV-Sender, weil sie werbefinanziert sind und daher hohe Marktanteile brauchen. Die Folge ist, dass es oft einen ziemlichen Einheitsbrei zu sehen gibt. So werden z. B. geniale Serien wie „House of Cards“ oder „Boardwalk Empire“, die etwas anspruchsvoller sind oder nicht dem Massengeschmack entsprechen, entweder gar nicht im FreeTV gezeigt oder spätabends. Dazu kommt noch, dass Serien gerne mal schnell abgesetzt werden, oder der Sendeplatz wird mitten in der Staffel verschoben, nur weil es statt 1,4 Millionen Zuschauer einmal nur eine Million waren. Was sind aus Deiner Sicht die Vorteile von Pay-TV gegenüber den Free-TV-Sendern und öffentlich-rechtlichen Programmen? Im Pay-TV steht die Quote nicht im Vordergrund, sondern es geht darum, einen Mehrwert innerhalb des Programmpakets für den Kunden zu schaffen, der ja extra dafür zahlt. Daher sind ein vielseitiges Programm mit exklusiven Inhalten und eine stringente Hannes Heyelmann (IPBS 2002) hat sein Studium an der ESB Business School 2002 im deutsch-amerikanischen Link abgeschlossen und arbeitet seitdem für Turner Broadcasting System. Derzeit lebt er in München. Hannes Heyelmann (IPBS 2002) und verlässliche Programmplanung besonders wichtig. Bei TNT Serie z. B. haben wir letztes Jahr über 50 verschiedene Serien gezeigt, davon 15 exklusive Deutschlandpremieren, teilweise nur einen Tag nach der US-Ausstrahlung. Und fast alle Kinofilme sind über ein Jahr lang bei Sky exklusiv zu sehen, bevor sind dann ins Free-TV kommen Und was sind die Besonderheiten von Pay-TV in Deutschland im internationalen Vergleich? Ein weiterer Vorteil von Pay-TV in Deutschland – und fast einzigartig im internationalen Vergleich – ist die Tatsache, dass es nur wenig Werbung insgesamt und überhaupt keine Werbeunterbrechung gibt, was viele Zuschauer gerade bei Spielfilmen sehr zu schätzen wissen. Dazu kommt noch die Möglichkeit, im Pay-TV Sendungen mit einer Jugendschutz-PIN auszustrahlen. So kann ein Film, der sonst erst ab 22 Uhr gezeigt werden kann, bereits um 20 Uhr laufen. Zu guter Letzt werden die meisten Sendungen im Pay-TV sowohl im englischen Originalton als in synchronisierter Fassung auf Deutsch ausgestrahlt. Das alles sowie die bereits erwähnten on demand-Angebote und die Möglichkeit, die Inhalte auch mobil zu sehen hat dazu geführt, dass mittlerweile fast 20 % der Haushalte ein Pay-TV-Abo haben und kein Ende des Wachstums in Sicht ist. Pay-TV-Abonnenten haben übrigens ein überdurchschnittlich hohes Einkommen und einen überdurchschnittlichen Bildungsstand. Ich habe gelesen, dass Ihr auch angefangen habt, für die deutschen Sender selbst zu produzieren, während andere Pay-TV-Sender sich da noch zurückhalten. Was steckt dahinter und lohnt sich das? Es ist notwendig, sich mit den Sendermarken zu differenzieren. Auf den Markt zugeschnittene Produkti- onen sind ein Teil unserer Strategie. Bei unserer Vorreiterrolle ist der Wunsch nach Differenzierung natürlich besonders groß. Mit TNT Serie waren wir 2012 der erste Pay-TV-Sender in Deutschland, der mit „Add a Friend“ eine fiktionale Serie selbst produziert hat. Wir haben viel positive Presse bekommen und erhielten für die Serie sogar den GrimmePreis und den Bayerischen Fernsehpreis. Andere PayTV-Anbieter werden nachziehen, aber wir sind die ersten gewesen und das kann uns keiner mehr nehmen. Klar, es war gewagt, so früh damit zu starten, aber es hat sich gerade für uns als Marke gelohnt. Auf dem deutschen Pay-TV-Markt wie in vielen anderen Märkten auch gilt das Motto: „Go big or go home“. Bis Ende Februar laufen noch die Dreharbeiten für unsere zweite Serie, einen Psychothriller namens „Weinberg“. Aber auch für unsere Kindersender Cartoon Network und Boomerang sowie unseren Frauen- und LifestyleSender TNT Glitz produzieren wir Formate selbst. In Kürze: Wie darf man sich die Dynamik in Eurem Markt vorstellen? Gibt es eine Form der Zusammenarbeit mit anderen Anbietern wie beispielsweise Sky Deutschland oder FOX International Channels, oder herrscht ein harter Konkurrenzkampf? Es herrscht ein Konkurrenzkampf zwischen den Sendern besonders bei der Lizensierung von Programmen, aber mit einer anderen Dynamik als im Free-TV. Im Free-TV geht es darum, täglich die Größe der Kuchenstücke bei einem insgesamt gleichgroß bleibenden Kuchen neu zu verteilen, denn die Anzahl der Gesamtzuschauer wächst nicht mehr. Wenn ein Sender dazugewinnt, dann nur, weil ein anderer verliert. Im deutschen Pay-TV, wo Quoten eine untergeordnete Rolle spielen und der Markt wächst, ärgere ich mich vielleicht, wenn wir eine Serie nicht bekommen haben, aber solange ein anderer Pay-TVSchwerpunkt Medien 19 Sender sie ausstrahlt, hat es trotzdem etwas Gutes, denn es stärkt die Attraktivität der Pay-TV-Pakete und damit auch meine Sender. Sender können nicht einzeln abonniert werden, sondern sind Teil eines Pakets. Mit jedem Abonnenten, den z. B. Sky dazugewinnt, steigt auch der Umsatz meiner Sender. Wieviel Sky, die zwar auch eigene Sender haben, aber vielmehr eine Vertriebsplattform für Sender sind, von den Abo-Erlösen an uns abgibt, wird alle paar Jahre in harten Verhandlungen neu verhandelt. Hier dreht sich dann alles um die Frage, wie wichtig die Sender und Marken für das Paket sind und ob Kunden kündigen würden, wenn die Sender nicht mehr verbreitet werden. Wie reagiert Ihr auf neue Mitspieler wie z. B. Netflix, sind diese eine Gefahr? Anbieter wie Netflix bieten auf der einen Seite eine Chance für uns, da durch sie noch mehr Menschen in Deutschland sich an die Idee gewöhnen, für Inhalte extra Geld zu bezahlen, aber durch Netflix sind die Lizenzpreise für Serien und Film auch weiter gestiegen, denn jeder möchte Inhalte zumindest zum Teil exklusiv haben und diese möglichst früh nach dem US-Start anbieten. Und dann gibt es natürlich die große Diskussion, ob es in Zukunft überhaupt noch Fernsehsender geben wird oder ob alles nur on demand über Netflix und Co. geschaut wird. Ich glaube schon, dass viele Leute auch gerne mal etwas auf Abruf schauen, aber die meiste Nutzung wird weiterhin über die Fernsehsender sein, dass zeigen auch Märkte wie die USA, wo weniger als 5 % der Kunden ihren Kabelanschluss gekündigt haben und nur noch on demand schauen. Die meisten wollen beides nutzen und darauf müssen wir eingehen und uns die entsprechenden Rechte sichern, so dass Sky oder Kabel Deutschland ihren Kunden beides aus einer Hand anbieten können, was sie auch jetzt schon zu- 20 Schwerpunkt Medien nehmend machen. Hier hilft es uns natürlich, dass wir Teil von Time Warner sind und dass innerhalb dieser Familie viel produziert wird. Ein weiterer Trend, über den in letzter Zeit viel geschrieben wurde, ist das Binge Watching, das Netflix in den US eingeführt hat, also alle Folgen einer Serienstaffel hintereinander oder innerhalb weniger Tage zu senden. Auch hier gilt, dass das sicher toll ist für einige Zuschauer, aber viele andere freuen sich auch darauf, zum gleichen Zeitpunkt in der folgenden Woche wieder ein Highlight zu haben. Das ist ein bisschen wie beim Adventskalender: es gibt Kinder, die machen alle Türchen am ersten Tag auf, und andere, die freuen sich jeden Morgen darauf, ein neues aufzumachen. In den meisten Branchen gibt es viele Messen und Kongresse, wie schaut es in der Fernsehbranche aus? Davon haben wir auch so einige, aber für mich gibt es nur einen wirklichen Pflichttermin im Jahr und das sind die L.A. Screenings, wo sich jeden Mai Senderchefs und Programmverantwortliche aus der ganzen Welt in Los Angeles treffen, um sich von den Studios die neuesten Serien präsentieren zu lassen. Da darf ich dann in einer Woche jeweils die erste Folge von ca. 40 verschiedenen neuen Serien anschauen, die in der darauffolgenden Saison in den USA starten und mit den Schauspielern und Produzenten darüber sprechen. Das macht nicht nur viel Spaß, sondern verschafft einen super Überblick über künftige Trends. Man kann für sich überlegen, welche Serie über mehrere Jahre hinweg produziert werden wird und auf welche Pferde wir bei der Lizensierung setzen wollen, denn über 50 % aller Serien werden nach nur einer Staffel mangels Erfolg in den USA wieder eingestellt. Vielen Dank und alles Gute! Hinter den Kulissen von YouTube Von Katharina Fuchs (IB 2010) Als ich nach meinem Studium an der ESB in Reutlingen und der EGADE in Monterrey bei Google in Dublin als Account Strategist im Sales-Team anfing, hätte ich nie gedacht, dass ich vier Jahre später bei YouTube in München als Strategic Partner-Manager arbeiten würde. Die Wege bei Google sind allerdings vielfältig und so bin ich nun seit knapp zwei Jahren Teil des YouTube Partnerships-Teams. Zielgruppe größere Reichweiten als so mancher TVSender, ganz zu schweigen von ihrer Fanbase. Beispielsweise Gronkh, ein Kanal von Erik Range, der in seinen Filmen Videospiele kommentiert, hat über 30 Mio. Videoabrufe pro Monat. Er ist einer von bereits über 20 YouTube-„Millionären“ in Deutschland, die über eine Million Abonnenten erreichen. Die meisten Europolitan-Leser wissen wahrscheinlich nicht, dass man bei YouTube kostenlos Channels abonnieren und sein eigenes Programm gestalten kann, doch diese Channels haben in ihrer jeweiligen YouTube ist also längst nicht mehr nur die Plattform mit den lustigen Katzen- und Hundevideos, die sie in den Anfängen 2006 war. Natürlich dürfen diese legendären Videos nicht fehlen, jedoch hat mittlerwei- Von Katzenvideos zu YouTube-Partnerships Katharina (links) mit den YouTube-Stars DieAussenseiter, Dagi Bee und Paola Maria bei YouTube im Hamburger Office Schwerpunkt Medien 21 Auftritt von ApeCrime bei den Videodays 2014 le eine Professionalisierung der Inhalte und Partner stattgefunden. YouTube-Partner sind Firmen und Einzelpersonen, die auf YouTube Kanäle erstellen, Content hochladen und diese Inhalte dann meist „monetarisieren“ – das heißt, in den Videos wird Werbung eingeblendet und die Werbeeinnahmen teilt sich YouTube mit dem Partner. Wenn ich gefragt werde, was ich bei YouTube eigentlich genau mache, fällt mir eine knappe Antwort oft schwer, da sich alleine in den letzten zwei Jahren viel entwickelt und geändert hat. Daher versuche ich, hier einen kurzen Überblick zu geben: Unser vergleichsweise kleines YouTube Partnership-Team in München, Berlin und Zürich betreut die größten YouTube-Partner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Des Weiteren haben wir ein deutschsprachiges Team in London, das sich um die Entwicklung neuer Partner kümmert. Unser Team fokussiert sich hierbei je nach Content Vertical, da jeder Partner andere Bedürfnisse, Rechte-Situationen und Strategien hat: Wir unterscheiden hier zwischen den Verticals Music, Entertainment, Gaming, Education, Family & Kids und Sports. Wie unterschiedlich das Partner-Management aussehen kann, zeigt sich an ein paar Beispielen: Filmpartner und Produktionsfirmen sind in der Regel besonders an der Sicherung ihres Urheberrechts interessiert. Hierfür haben wir ein System entwickelt, welches sich Content-ID nennt: die Rechteinhaber liefern sogenannte Referenzdateien, mit denen wir das gesamte YouTube-Universum scannen und ko- 22 Schwerpunkt Medien pierte Dateien identifizieren können. Die Rechteinhaber können dann entscheiden, ob diese Kopien von der Plattform genommen werden sollen, ob sie diese monetarisieren oder einfach nur tracken möchten. YouTube-Partner und YouTube-Stars Andere YouTube-Partner setzen den Schwerpunkt darauf, die Reichweite einzelner Kanäle in ihrem Netzwerk weiter auszubauen. Sogenannte Multi Channel Networks aggregieren YouTube-Kanäle und bieten dabei verschiedene Dienstleistungen an: Dies kann von Hilfe bei der Videoproduktion über Sales und Rechte-Management bis hin zur Talentagentur alles Mögliche beinhalten. Oft sind diese Netzwerke auch Anlaufstellen für die YouTube-Stars, die sich untereinander austauschen und sogenannte Collaboration-Videos drehen – denn gemeinsame Videos sind oft der Schlüssel zum Erfolg, da sie die Abonnenten des einen Kanals auf den anderen aufmerksam machen und umgekehrt. Neben dem Partner-Management hat unser Team sehr vielfältige Aufgaben. Da ich vom Google SalesTeam zu YouTube gewechselt bin, wurde ich hier Sales Expert für YouTube-Partner, aber auch für die Zusammenarbeit mit verschiedensten Teams intern. Ich leite regelmäßig Workshops mit unseren Partnern zum Thema Vermarktung. Die Workshops beinhalten Präsentationen zu Google Adwords, wir geben Tipps, welche Werbeformate auf YouTube gut funktionieren, wie man diese zu Sponsoring Packages bündeln kann, und wie man beispielsweise über Remarketing relevante User erreichen kann. Auf YouTube können Katharina Fuchs schloss ihr IB-Studium an der ESB in Reutlingen und der EGADE in Monterrey 2010 erfolgreich ab. Anschließend arbeitete sie im Sales-Team von Google in Dublin, bevor sie 2014 zu YouTube nach München wechselte. Katharinas große Leidenschaft ist die Erkundung der Welt: Reisen und neue Kulturen zu erleben ist für sie jedes Mal aufs Neue aufregend und bringt neue Eindrücke und Inspiration. Zu Hause in München schätzt sie die Natur in der Umgebung und die zahlreichen Sportmöglichkeiten - ob Mountainbiken, Skifahren in den Bergen oder Joggen an der Isar. Katharina Fuchs (IB 2010) Kunden entweder über Audience Targeting, also je nach User-Interesse oder demografischen Kriterien, oder über Content Targeting, also je nach Inhalt ihre Werbung präsentieren. Ich helfe unseren Partnern dabei, ihre Inhalte so zu vermarkten, dass für beide Seiten, also sowohl Kunde als auch YouTube-Partner, eine gelungene Kampagne entsteht. Oft kombinieren YouTube-Partner den Verkauf von Mediabuchungen über Google auf ihren Kanälen auch mit Produktplatzierungen und Testimonials in ihren Videos, welche für den User deutlich gekennzeichnet sein müssen. Intern bin ich in der Rolle als Sales-Fachfrau ein Bindeglied zwischen unserem Sales-Team, das große Marken betreut, und unseren YouTubern. Da das Interesse der Marken an Kreativkonzepten und YouTube-Kampagnen in den letzten Jahren erheblich gestiegen ist, stimmen wir uns auch intern zunehmend mit verschiedenen Teams bezüglich Events, Get-togethers von Marken und YouTubern, interner Kommunikation und Zielen ab. Event mit 15.000 Besuchern: der YouTubeVideoday Beispielsweise arbeiten wir zusammen mit Sales, Marketing und PR gemeinsam an einem jährlichen B2B-Event mit ca. 1.000 C-Level-Kunden des SalesTeams. Hierfür stellen wir eine zweistündige YouTube-Show zusammen, in der wir unsere professionellen Inhalte vorstellen und einige Performances der größten YouTuber zeigen. Parallel zu meiner Tätigkeit im Sales-Team betreue ich noch diverse Projekte. Bei einem dieser Projekte geht es um den Kern von YouTube selbst – die YouTuber. Letztes Jahr haben wir damit begonnen, YouTube-Stars zu Workshops einzuladen und mit ihnen über Themen wie Zuschauerbindung, Sales, Kanaloptimierung, Kreativstrategie, Produktion, Copyright und vieles mehr zu sprechen. Wir pflegen nicht nur zu unseren Business-Partnern eine enge Verbindung, sondern auch zu den Künstlern selbst, was unseren Job sehr unterhaltsam und abwechslungsreich macht. Und nicht nur das, unser Job ist auch noch ziemlich saisonabhängig. Wenn andere im August in den Urlaub fahren, arbeitet unser Team auf Hochtouren an großen B2C-Events wie dem Videoday (15.000 Besucher, die nur wegen ihrer YouTube-Stars nach Köln kommen) oder der GamesCom (350.000 Besucher). YouTube ist hier Sponsor und Mitgestalter, wir hosten Workshops, Paneldiskussionen und ganze Messestände. Da YouTube im Vergleich zu Google noch ein recht kleines Unternehmen mit rund 1.000 Mitarbeitern weltweit ist, sind wir intensiv an der Ausarbeitung künftiger Strategien und Vorhaben beteiligt, können neue Projekte selbst anstoßen und an gemeinsamen Zielen arbeiten. Da sich unsere Branche zudem täglich verändert und neu erfindet, sind wir auch ständig daran, uns zu verbessern, neue Produkte zu entwickeln und umzudenken. Teil dieser Entwicklung zu sein und Dinge beeinflussen zu können ist ein tolles Gefühl, und ich spüre jeden Tag, dass ich im richtigen Job gelandet bin. Schwerpunkt Medien 23 Interview mit Hadrien Hildebrand (IPBS 2006), dem Eigentümer und Verleger von htw-i.com, dem französischsprachigen Blog zu Wirtschaftsthemen aus Deutschland Blogger-Erfahrungen Das Gespräch führte Natalia Sevastianova (ESB Reutlingen Alumni) Europolitan: Lieber Hadrien, wie kommt man auf die Idee, Blogger zu werden? Hadrien Hildebrand: Zunächst wollte ich vor allem beruflich aktiv bleiben, als ich arbeitslos wurde. Ich hatte meinen ersten Blog auf Wordpress gegründet, nachdem mein befristeter Vertrag bei der CIC-Bank in Frankfurt endete und ich nicht gleich eine neue Stelle hatte. Ich wollte meine Kenntnisse im Bereich Webmarketing, Community Management, Soziale Netzwerke sowie PR-Arbeit erweitern und vertiefen. Außerdem wollte ich lernen, wie man ein solches Projekt von den ersten Überlegungen bis zur Onlinestellung umsetzt, ähnlich wie bei einem Start-up. Das hatte ich ja schon als Mitgeschäftsführer bei Hildebrand Technologies ausprobiert. Es war sehr spannend und lehrreich, ohne größere finanzielle Beschränkungen ein eigenes Unternehmen ans Laufen zu bringen, denn bei einem Blog hat man außer den Kosten für Webhosting und die Bilder von Fotolia keine Ausgaben. Einnahmen erzielte ich vor allem durch Onlinewerbung, weniger als Blogger. Künftig will ich die Einnahmen aus der Onlinewerbung steigern. Du hattest also schon Erfahrungen bei der Unternehmensgründung. Ja, ich hatte zusammen mit meinem Vater bereits eine Firma gegründet, wir hatten aber leider nicht genug Kunden, um die Marktstudien-Aktivitäten weiterzuführen, und die Firma wurde reorientiert. Wie hast Du Dir Dein neues Vorhaben vorgestellt und welche Inhalte wolltest Du an Deine Leser bringen? Ich wollte einen Ort schaffen, an dem Autoren ihre Ansichten austauschen und diskutieren können, insbesondere unter dem Aspekt der europäischen Entwicklung. Mir ging es vor allem darum, den Lesern die Möglichkeit zu geben, einzelne Beiträge zu kom- 24 Schwerpunkt Medien mentieren. Letztlich hat sich aber gezeigt, dass von dieser Möglichkeit nur sehr wenige Leser Gebrauch gemacht haben. Ein weiterer Anlass für den Blog war, dass ich der gegenwärtig vor allem in der klassischen Presse in Frankreich herrschenden schlechten Stimmung in Wirtschaftsfragen etwas Positives entgegensetzen wollte. Die Texte auf dem Blog sollen sich daher an den Fakten orientieren. Und nicht zuletzt wollte ich die deutsch-französische Zusammenarbeit unter einer europäischen Perspektive voranbringen. Das Bloggen ist sicherlich mit einem großen Aufwand verbunden – zeitlich wie arbeitstechnisch. Ja, es ist ein großer Aufwand, aber eher zeitlich als arbeitstechnisch. Die Schwierigkeiten kann man überwinden, wenn die Arbeit mit dem Team insgesamt Spaß macht – und das läuft mit unseren insgesamt fünf Redakteuren und Gast-Redakteuren richtig gut. Wie hat sich das Ganze überhaupt entwickelt und was versprichst Du Dir davon? Wir erreichen aktuell monatlich mehr als 2.500 Leser (Unique Visitors) mit htw-i.com. Als wir Anfang April 2014 in der heutigen Form online gingen, waren es nur ein paar Hundert. Mit meinem Partner planen wir, in den nächsten Monaten ein regelmäßig erscheinendes Online-Medium herauszubringen, für das zwei bis drei feste Redakteure regelmäßig Artikel liefern, und zusätzlich Beiträge von wechselnden GastRedakteuren. Außerdem wollen wir unser OnlineMarketing verbessern, und wenn sich der Traffic auf unserer Seite weiter entsprechend entwickelt, wollen wir in einem oder zwei Jahren eine Firma gründen, die dann als Herausgeber der Website fungiert. Ich bin sowohl Eigentümer als auch Verleger des Blogs, Hadrien Hildebrand (IPBS 2006) war schon als Student des deutsch-französischen IPBSStudiengangs an der ESB in Reutlingen klar, dass er später verschiedene Wege einschlagen würde, denn schon damals fungierte er oft als Vermittler zwischen den beiden Kulturen. So entwickelten sich die Bereiche Sales und Marketing sowie – kulturell – Frankreich und Deutschland zu seinen Schwerpunkten. Nach seinem Abschluss 2006 arbeitete er u. a. bei der CIC-Bank in Frankfurt/Main. Heute lebt er bei Paris und arbeitet bei Ford, parallel dazu betreibt er seinen Blog htw-i.com, der französischsprachigen Lesern neue Perspektiven auf deutsche Firmen und Unternehmen vermittelt. www.htw-i.com Hadrien Hildebrand (IPBS 2006) den ich als Privatperson betreibe. Eine feste Rechtsform hat htw-i.com derzeit nicht. Ich arbeite aber mit einem Partner zusammen, der ebenfalls mehr an der strategischen Ausrichtung der Online-Zeitung als an der Redaktionsarbeit beteiligt ist. Mit unseren monatlich durchschnittlich vier Beiträgen bedienen wir insbesondere die Interessen französischer bzw. französischsprachiger Leser, denn sie stellen die Mehrzahl unserer Leser. Außerdem wollen wir uns natürlich in der französischsprachigen Medienlandschaft einen guten Ruf erarbeiten. Kurzfristig wollen wir das Layout unserer Website überarbeiten, und wenn wir entsprechende Einnahmen haben, soll es 2017 auch eine App geben. Wie sieht die redaktionelle Seite des Blogs aus? Wer sind Deine typischen Leser? Ich sehe htw-i.com als Content-Website zwischen einem typischen Blog und einer klassischen OnlineZeitschrift, eine neuartige Form eines Blogs mit Beiträgen zur deutschen Wirtschaft bzw. Wirtschaftspolitik, geschrieben von verschiedenen französischen Redakteuren. Deutschland gilt in Frankreich oft als ökonomisches Vorbild, etwa wegen seiner niedrigen Arbeitslosenrate und seiner vergleichsweise stabilen wirtschaftlichen Situation. Alle unsere Redakteure interessieren sich sehr für Wirtschaftsthemen. Alexandre Duchenne z. B., einer unserer Redakteure, hat ursprünglich bei einem Online-Magazin in Frankfurt gearbeitet, bei lepetitjournal.com. Er arbeitet seit vielen Jahren in Deutschland und engagiert sich für die deutsch-französische Zusammenarbeit. men, die in den Beiträgen präsentiert werden – Autos, Videospiele oder auch E-Commerce –, ist die Mehrzahl der Leser wohl männlich und zwischen 18 und 40 Jahre alt. Wie sieht jetzt Deine aktuelle berufliche Situation aus? Ich lebe bei Paris, wo ich als Angestellter im Kundenservice bei Ford arbeite. Auch der Blog entsteht in Frankreich. Wie hast Du Dich beruflich organisiert, um parallel den Blog zu betreiben? Du hast auch einen Geschäftspartner erwähnt. Den Blog habe ich von Anfang an mit einem Partner betrieben, mit Gaëtan Balan. Er ist Jurist und hat unter anderem im kanadischen Québec studiert, er ist Experte im Bereich europäisches Recht, neue Technologien und Seehandel. Derzeit promoviert er am Zentrum für Seerecht in Nantes, er hat aber auch mehrjährige Erfahrungen in Vereinen als Vorstandsmitglied. Er lebt in Nantes, in Westfrankreich, was die gemeinsame Arbeit an dem Blog manchmal auch erschwert. Aber mittlerweile sind wir ziemlich gut darin, die sich aus den unterschiedlichen Wohnorten ergebenden Schwierigkeiten zu meistern. Lieber Hadrien, vielen Dank für das Interview! Die meisten unserer Leser leben in Frankreich (fast 70 %), gefolgt von Belgien, Deutschland, Marokko, Tunesien, Algerien und Brasilien. Aufgrund der TheSchwerpunkt Medien 25 Powerpoint-Karaoke, Interview vor laufender Kamera, sinnvoller Folieneinsatz beim Präsentieren – all dies und sehr viel mehr trainieren die Mitglieder des ToastmasterClubs Munich Media Speakers regelmäßig alle zwei Wochen im Rahmen ihrer Klubabende. Ebenso wie ein Marathonläufer sich lange Zeit vor seinem Wettkampf vorbereitet, bedarf es auch für eine brillante Rede einigem Training. Kommunikation und Medieneinsatz beim Toastmasters Club Munich Media Speakers Von Annegret Jennewein (IPBS 2005) Ein Klub-Treffen besteht klassischerweise aus Reden und deren Bewertung. Die Teilnehmer halten spontan Stegreifreden und vorbereitete Reden, die einem Redehandbuch und dem Ausbildungsprogramm von Toastmasters International folgen. Die unmittelbare Bewertung der Leistung ist das zentrale Instrument zur Weiterentwicklung jedes Clubmitglieds. Munich Media Speakers ist einer von zehn Toastmaster-Klubs in München, gesprochen wird Deutsch und Englisch, der besondere Fokus liegt dabei auf dem Thema Medien in seiner ganzen Bandbreite. So kommt es durchaus vor, dass bei einem Klubabend ein befreundeter Toastmaster aus Japan über Skype dazugeschaltet wird und seine vorbereitete Rede hält, oder dass eine Toastmaster-Kollegin aus den USA die Stegreifreden hält. Alles schön und gut, solange die Technik mitspielt, und wenn nicht, ist auch das eine wunderbare Trainingssituation – die Zuhörer trotzdem bei Laune zu halten und selbst die Nerven bewahren. 26 Schwerpunkt Medien Jeder Redebeitrag beim Klubtreffen wird gefilmt und kann im Anschluss an das erhaltene Feedback nochmals analysiert werden. Gelungene Reden landen auf dem YouTube-Kanal des Klubs, sodass jedes Mitglied davon lernen kann. Wer sich in einer spontanen Interviewsituation vor laufender Kamera testen möchte, hat dazu jeweils am Ende des Klubabends beim „MMS Moment“ Gelegenheit. Der MMS Moment, von einem der früheren Klubpräsidenten ins Leben gerufen, dient dazu, vor laufender Kamera ohne Schnitt einen kurzen Kommentar zur Stimmung des Abends abzugeben. Das Ergebnis ist anschließend auch wieder auf YouTube zu finden. Wer sich selbst bereits in einer Kamera-Interview-Situation befunden hat, weiß, dass dieses Training hilfreich sein kann, zu entscheiden, wann ich den Interviewer ansehe und wann ich wie direkt in die Kamera blicke, um auf dem Bildschirm eine passable Figur abzugeben. Dass das Ausbildungsprogramm des ToastmasterKlubs auch Einfluss auf den beruflichen wie privaten Alltag hat, zeigt sich nicht nur beim Füllwortzählen Annegret Jennewein schloss 2005 den deutsch-französischen IPBS-Studiengang ab, 2012 folgte der PhD-Abschluss (DCU-ESB). Seither ist sie am Strascheg Center for Entrepreneurship, dem Gründungszentrum der Hochschule München, als Gründungsberaterin tätig. Annegret engagiert sich als Präsidentin der Munich Media Speakers und moderiert gerne Podiumsdiskussionen und unterschiedlichste Veranstaltungen. Annegret Jennewein (IPBS 2005) Arndt Sieburg, Gesamtbewerter des Abends, leitet durch den Bewertungsteil und erläutert, was und wie bewertet wird bei eintönigen Reden, das sich viele Toastmaster angewöhnt haben. So ist eines der MMS-Mitglieder direkt nach dem Studienabschluss in einer Führungsposition gelandet, ein anderes Klubmitglied arbeitet mittlerweile selbstständig als Kommunikationstrainer, und ein weiteres tritt regelmäßig als Stand-upComedian auf – letztlich alles Leidenschaften, die sich bei Toastmasters entfalten durften. Dennoch: eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, ein kurzes Lauftraining allein keinen erfolgreichen Marathonläufer – und ein einmaliger Rhetorikkurs keinen brillanten Redner. Daher bietet Toastmasters International eine tolle Möglichkeit, sich in einem positiven Lernumfeld selbst auszuprobieren, um fit für ein spontanes Fernsehinterview, den nächsten Elevator Pitch oder Small Talk zu jedwedem Thema zu sein. Mehr Info: www.munichmediaspeakers.de und www.toastmasters.org/ Alen Palamar, Vice President Media, führt Regie beim MMS Moment Schwerpunkt Medien 27 Daniel Kutschenko (IPBS 2008) und Frauke Henrichsen (IPBS 2014) bei der Arbeit Wie ein Medienunternehmen ausgetretene Pfade verlässt und neue Geschäftsmodelle erschließt Auf zu neuen Märkten! Von Frauke Henrichsen (IPBS 2014) und Daniel Kutschenko (IPBS 2008) Aggressive Konkurrenz durch neue, digitale Wettbewerber, immer anspruchsvollere Werbekunden und sich radikal verändernde Konsumgewohnheiten stellen traditionelle Medienunternehmen vor grundlegende Herausforderungen. Um den anhaltenden Wertverlust im klassischen Geschäft zu kompensieren, sind sie heute mehr denn je gefordert, neue Erlösmodelle zu kreieren. Vor diesem Hintergrund hat ein privater Radiosender aus Süddeutschland Ende letzten Jahres eine Innovations-Offensive gestartet. Als unkonventionell denkende Strategieberatung begleiten wir den Sender dabei. Wie unterstützen wir das Medienunternehmen dabei, neues Wachstum zu erzielen? In einem Satz: wir unterstützen den Radiosender auf systematische Weise dabei, dem „roten Ozean” der Austauschbarkeit und des Preiskampfes zu entkommen und neue, profitable Märkte – sogenannte „blaue Ozeane” – zu erschließen. Dafür setzen wir unseren praxiserprobten Projektprozess ein, der auf der Innovations-Methode Blue Ocean Strategy (BOS) basiert. Was geschah bei der Innovations-Offensive bisher und wie geht es weiter? Startpunkt der Initiative war ein zweitägiger BOSWorkshop mit der Geschäftsführung des Radiosenders. Zunächst haben wir mithilfe von BOS-Instrumenten ein gemeinsames Verständnis zur strategischen Positionierung des Senders erarbeitet. Oder mit anderen Worten: Wir haben gemessen, wie „rot“ dessen aktueller Markt ist und darauf aufbauend erste Richtungen identifiziert, in die sich das Unternehmen von seinen Wettbewerbern differenzieren kann. Danach gingen wir zur Ideengenerierung über. Dabei haben wir dem Projektteam mit Kreativtechniken und 28 Schwerpunkt Medien Inspirationsquellen geholfen, sich Schritt für Schritt von konventionellen Denkmustern zu lösen und über den Tellerrand der eigenen Branche zu blicken. Beispiele für diese Impulse waren: n Welche neuen Angebote könnten Sie auf Basis von Trends wie Internet of Things, Gamification oder Sharing Economy entwickeln? n Wie würde Google, McDonald‘s oder Wladimir Putin Ihr Geschäft betreiben? n Wie könnten Sie unerschlossene Zielgruppen, z. B. Personen, die kein Radio hören, oder Unternehmen, die nicht in Radiowerbung investieren, zu Ihren Kunden machen? Ergebnis des Workshops waren 15 innovative Ideen, welche die Branchengrenzen des klassischen Radiogeschäfts sprengen. Derzeit erfolgt die konzeptionelle Ausarbeitung und das Testen der potenzialträchtigsten Ideen, die aus Gründen der Vertraulichkeit allerdings hier nicht näher beschrieben werden können. Die ersten Ideen werden jedoch bereits 2015 umgesetzt – man darf also gespannt sein … Blue Ocean Strategy Partners GmbH ist als spezialisierte Strategieberatung der führende Anwendungsexperte der Blue Ocean Strategy-Methodik im deutschsprachigen Raum. Mit unserem über die vergangenen Jahre kontinuierlich weiterentwickelten Projekt- und Trainingsprozess begleiten wir Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Größen. So konnten wir bereits zahlreichen Organisationen helfen, mit innovativen Lösungen neues Wachstum zu erzielen: vom internationalen Pharmakonzern über den inhabergeführten Fruchtsafthersteller bis zum preisgekrönten Technologie-Start-up. Weitere Informationen unter: www.bos-partners.de Michael Müller (IPBS 2008) Mot du Président Von Michael Müller (IPBS 2008) Liebe Alumni, diejenigen von Euch, die schon einmal das Vergnügen hatten, an einem der legendären WHU-Sportfeste teilzunehmen, werden sich bestimmt noch mit Schmunzeln an den Schlachtruf „Schlecht kopiert und falsch geschrieben: ebs“ erinnern. Nachdem unsere Freunde aus dem Rheingau in letzter Zeit unter anderem durch Helikopter-Suchaktionen in Weinbergen auf sich aufmerksam gemacht haben 1, scheint man sich nun auf die Stärken der hauseigenen juristischen Fakultät zu besinnen: Uns liegt eine aktuelle Entscheidung des Harmonisierungsamtes für den EU-Binnenmarkt vor, mit der dem Widerspruch der ebs dagegen stattgegeben wird, dass die ESB Business School mit der Marke „ESB“ (ohne Zusätze) auftreten darf. Grund hierfür ist die Gefahr der Verwechslung der Marke „ESB“ mit der Marke „EBS“, die seit Oktober 2009 für die Verwendung unter anderem in solch bildungsnahen Produktkategorien wie Haushaltsgeräten oder Tischdecken bis hin zu Versicherungen und Edelmetallen registriert ist 2 und ganze zwei Monate vor der Marke „ESB“ beim Deutschen Patent- und Markenamt zur Anmeldung eingereicht wurde. Details des Entscheids unter anderem zur phonetischen Ähnlichkeit der beiden Marken sowie die fast satirisch wirkenden Ausführungen zur Bedeutung der Buchstabenfolge „BS“ gegenüber „SB“ möchte ich Euch an dieser Stelle ersparen. Auch wenn wir als Verein hiervon nicht direkt betroffen sind, werden wir weiterhin als „ESB Reutlingen Alumni e. V.“ auftreten und bei gegenteiligen Auffassungen hinsichtlich einer möglichen Verwechslungsgefahr mit der Marke „EBS“ gerne unsere Hilfe beim Aufbau einer Fakultät für Geografie in Oestrich-Winkel anbieten. Neu im Team/Vorschau Zu den angenehmeren Nachrichten: Wir freuen uns, Linda Wawrzyniak (IPBS D/PL 2014) mit an Bord begrüßen zu dürfen und uns damit weiter verjüngen zu können. Linda absolviert derzeit ihren Master in Brand Management in London und wird unter anderem die Betreuung des Mentoring-Programms für den IPBS-Link mit übernehmen. Aktuell blicken wir auf unser kürzlich abgehaltenes halbjährliches Vorstands-Retreat in Reutlingen zurück, auf dem wir die Ergebnisse der Mitgliederbefragung durch die ESB Student Consultants präsentiert bekamen sowie Eure Erwartungen zum IBWE Gold diskutiert haben – mehr hierzu erfahrt Ihr in der nächsten Ausgabe. Beste Grüße Euer Michael Für das ESB Reutlingen Alumni-Team Alexandra Jügelt, Cedric Parsiegla, Christine Tröster, Cornelia Binder, Daniel Nothelfer, Frank Peter Pawlak, Franziska Ibele, Johannes Weber, Katja Breitinger, Linda Wawrzyniak, Magnus Pflücke, Miriam Müller, Natalia Sevastianova, Philipp Greiner, Sebastian Röhrich 1 Für eine weitergehende – durchaus unterhaltsame – Lektüre empfiehlt sich ein Besuch auf der Wikipedia-Seite der ebs. 2 https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/3020090317178/DE Alumni Mot du Président 29 News Dezember 2014 Januar 2015 ESB-Alumni in der Presse – Eyeglass24 von Jascha Chong Luna (IB 2008) erhält hohe Finanzierungssumme Best Paper Award für Herzog und Haslanger – ESB-Professor und ESB-Alumni Das Münchner Start-up Eyeglass24 bekommt einen hohen sechsstelligen Betrag von mehreren Investoren. Neu beim Brillenglas-Shop eingestiegen sind die Bayerische Beteiligungsgesellschaft (BayBG) und das Schlüssel Family Office. Außerdem beteiligen sich erneut alle Investoren – SevenVentures und Whitestone Communication Networks sowie verschiedene Business Angels –, die bereits bei einer ersten Finanzierungsrunde im Januar 2014 in Eyeglass24 investiert hatten. „Das Produkt und unsere Prozesse stehen, jetzt wollen wir skalieren. Daher wird das Kapital primär in Marketingmaßnahmen und den Ausbau des Teams fließen“, so Gründer und Geschäftsführer Jascha Chong Luna (IB 2008) gegenüber dem Magazin Gründerszene. Bei Eyeglass24 können Kunden ihre alte Brillenfassung einsenden und neu verglasen oder beispielsweise Sonnenbrillen mit Gläsern in ihrer Sehstärke versehen lassen. Quelle: Gründerszene vom 6.11.2014 30 Alumni News Lieber Professor Herzog, lieber Patrick, wir gratulieren! Professor Dr. Bodo Herzog und ESB-Alumnus Patrick Haslanger (IB 2014), der zurzeit seinen MBA in den USA macht, haben für einen aktuellen Forschungsaufsatz auf der ICBMG-Konferenz 2014 in Las Vegas den Best Paper Award erhalten. In ihrer Forschungsarbeit „Does e-Governance Mitigate the Political Budget Cycle?“ befassen sich die Autoren mit dem Zusammenhang und der Messbarkeit des politischen Konjunkturzyklus’ anhand von Google-Suchdaten. Der innovative Ansatz von Herzog und Haslanger ermöglicht vollständig neue Einsichten auf die Rolle und Auswirkungen des politischen Konjunkturzyklus. Vibracoustic as Chief Executive Officer (CEO), effective June 1, 2015. He will be taking over from HansJürgen Goslar (64), who – after a transition period of four weeks – will act as advisor before his retirement in March 2016. Frank Müller joins TrelleborgVibracoustic from his position as Vice President & General Manager for TRW Automotive’s Global Occupant Safety Systems Division that he has led since 2009. Between 1996 and 2009 he held various positions at Behr GmbH & Co. KG. From 1998 to 2009 he was located in the USA initially as CFO and between 2004 and 2009 as President and CEO of Behr America. Frank Müller began his career as a consultant and project manager at Roland Berger Strategy Consultants in 1991, where he remained until 1996. He has a Masters‘ degree in Economics from ESB Business School, Reutlingen (Germany) and ESB-Alumnus Frank Müller (IPBS 1991) to become the new CEO of TrelleborgVibracoustic Dear Frank, congratulations to your new job and all the best! Frank Müller (49) is to join the Management Board of Trelleborg- Frank Müller (IPBS 1991) Middlesex University, London (England). TrelleborgVibracoustic is the leading provider of anti-vibration solutions for the global automotive and commercial vehicle industries. Founded as a joint venture by Freudenberg and Trelleborg in 2012, the company generated sales of approximately 1.7 billion Euro in 2013. Sourced: Press release Trelleborg, January 22, 2015 Bild: ©TrelleborgVibracoustic Alumnus Carsten Kengeter (IPBS 1991) to join the Board of Directors of b-to-v Dear Carsten, congratulations to your new position and all the best! Mr. Carsten Kengeter will be appointed as Non-Executive Member of the Board of Directors of b-to-v Partners AG. He has long standing experience in international financial services. Amongst other positions, he served as member of the Group Executive Board at UBS AG and Chairman and CEO of UBS Investment Bank. Previously he was Partner and Managing Director at Goldman Sachs Group where Mr. Kengeter served most recently as Co-Head of the Securities Division in Asia. Carsten Kengeter (IPBS 1991) Dr. Jochen Gutbrod, b-to-v’s Executive Chairman says: „We are delighted and honoured that Mr. Kengeter, after working with the board for over a year, joins b-to-v. This will substantially strengthen our international reach and deepen our expertise in financial services and technology. It also reflects the increasing momentum for innovation and start-ups in Europe.“ Carsten Kengeter commented: „I am looking forward to use my function at b-to-v to close the gap between young companies and established major companies. Both sides can learn and benefit a lot from each other.” 2003) hat bereits 135 Tsd. € durch Crowdfunding eingesammelt. Dank atalanda erhalten lokale Händler einer Stadt ganz einfach eine eigene Online-Präsenz, einen gemeinsamen Online-Marktplatz und ein Same-Day Delivery-Netzwerk. Die Einwohner einer Stadt können lokal online kaufen und die Geschäfte vor Ort liefern schneller als Amazon PRIME – ein echter Mehrwert, der den lokalen Handel stärken wird. Begleitet von einem starken Medieninteresse (ARD Mittagsmagazin, dpa, internet world, The Huffington Post, Computerworld usw.), verbucht das ESB-Start-up seinen ersten Erfolg mit der Online City Wuppertal, bei der atalanda für die gesamte Marktplatz- und KuriernetzwerkUmsetzung verantwortlich ist. Das Unternehmen ist neben Wuppertal bereits in Hamburg, Salzburg, Wien und Frankfurt aktiv, weitere Städte folgen. Zu den atalandaKunden gehören Douglas, Hugendubel und Globetrotter. Das Funding läuft auf www.seedmatch.de. Sourced: Press release b-to-v, January 26, 2015 Start-up Atalanda von Roman Heimbold (IPBS 2003) Das Projekt atalanda vom ESBAlumni Roman Heimbold (IPBS Alumni News 31 ESB-Stammtische Berliner Alumni auf dem Weihnachtsmarkt Am 16. Dezember trafen sich die Berliner Alumni auf dem Weihnachtsmarkt am Potsdamer Platz. Grüße aus Melbourne! Am 25. November fand in The Boatbuilder’s Yard in South Wharf der letzte Melbourne-Stammtisch im Jahr 2014 statt. Bei herrlichem Frühlingswetter durften wir mit Bamdad einen neuen Teilnehmer beim Stammtisch begrüßen. Wieder einmal ging es um die gute alte Studienzeit in Reutlingen und wie man sich danach weiterentwickelt hat – sei es privat oder beruflich. Ein besonderes Ereignis prägte diesen Stammtisch, unsere Alumna Kerstin Körner hat vor Kurzem geheiratet. Herzliche Glückwünsche hierzu! Ab dem kommenden Jahr werden Hennika Kestilä und Kerstin Körner gemeinsam den ESB-Stammtisch in Melbourne übernehmen. Wir freuen uns bereits auf das nächste Stammtisch-Treffen. 32 Alumni Stammtische Neben den alten Hasen durften wir auch neue Gesichter in der Stammtischrunde begrüßen. Bei deftigen Leckereien und Glühwein ließen wir das Jahr Revue passieren, tauschten Erfahrungen und Ideen aus. In diversen Teamkombinationen wurde der Abend mit einer Partie Eisstockschießen abgerundet. Viele Grüße Franziska Hamburger Alumni berichten aus dem Copper-House Unter neuer Führung ist es den Hamburger ESBlern gelungen, sich trotz Weihnachtsfeier-Hochsaison zu ihrem (Stamm-)Tisch im CopperHouse durchzukämpfen. 15 Mädels und Jungs der unterschiedlichsten ESB-Studiengänge und -Generationen plünderten das Buffet nach Kräften. Neben vielen interessanten Gesprächen über Gemeinsamkeiten im Job und Potenziale der Zusammenarbeit sorgten auch die internationalen Köstlichkeiten für den einen oder anderen Schmunzler. Das kandierte Schweinefleisch, welches als Fugenmörtel den Bau der Elbphilharmonie wahrscheinlich um Jahre beschleunigt hätte, ließ sich leider auch mit vereinten Kräften nicht vom Teller lösen. Der infolgedessen verärgerte Wettergott ließ den geplanten Weihnachtsmarktbesuch prompt ins Wasser fallen. Zum Glück ist es uns trotz der Kurzfristigkeit gelungen, in der emporstrebenden Hamburger In-Bar Zum Windjammer bei SzeneGastronom Fred unterzukommen, um die spannenden Gespräche fortzusetzen und den durchweg gelungenen Abend angemessen ausklingen zu lassen. Die Location wurde gemeinhin als standesgemäße Herberge für bevorstehende Unternehmungen der Hamburger ESBAlumni gehuldigt, so dass mit einer dichteren Taktung der Veranstaltungen zu rechnen ist. Wir freuen uns auf Euch! Dennis und Philipp Weihnachtstreffen in Paris Beim diesjährigen traditionellen Glühweintrinken auf den ChampsElysées am 17. Dezember gab es auch Bier, dazu wurden Köstlichkeiten wie Flammkuchen aus dem Elsass, leckere Pasteten aus der Auvergne, belegte Baguettes aus Savoyen und Pommes aus Lille verspeist. Die tolle Weihnachtsbeleuchtung auf den Champs-Elysées ist jedes Jahr wieder aufs Neue beeindruckend. Und wir hatten Riesenglück mit dem Wetter, nachdem es den ganzen Tag in Strömen geregnet hatte, hörte es pünktlich zur Verabredung beim Marché Gourmand auf. Wir waren kurzzeitig zu neunt, und es gab ausgiebige Gespräche London: Das neue über Jobwechsel, DeutschlandStammtisch-Jahr geht los! rückkehr und auf welche Schulen Zum ersten Treffen im neuen Jahr man seine Kinder am besten schickt, damit sie so schlau werden kam der Stammtisch London im Bavarian Beerhouse Tower Hill wie ihre tollen Eltern! zusammen. Es kamen bekannte Mit den sinkenden Pariser Tempe- und neue Teilnehmer, und viele raturen haben die StammtischJahrgänge von 2004 bis 2014 waren organisatoren vorgeschlagen, sich vertreten. Bei einem Bier oder Hugo und einem Schnitzel gab es am 19. Februar im sogenannten Chalet Savoyard zum Abendessen nette Gespräche über die zurückzu treffen und die Pläne für 2015 liegenden Weihnachtsfeiertage in zu besprechen. Deutschland, das Einleben in London oder die Jobsuche neben dem Studium. Unseren nächsten Wir freuen uns auf Teilnehmer aller ESB-Richtungen und Alters- Stammtisch wird Gast-Organisator klassen. Kevin übernehmen – wir hoffen auf reges Interesse! Liebe Grüße von Eurem Pariser Stammtisch-Team Liebe Grüße Petra, Sandrine, Felix, Thibaut Ramona Alumni Stammtische 33 Es ist nicht die Tour de France, sondern eine Charity-Radtour, die jedes Jahr im Frühling die ESB-Studierenden in Atem hält. Schon zum 12. Mal in Folge schwingen sich 30 wagemutige ESB-Studierende in den Sattel, um unter dem Motto „ESB Cycling for Charity“ Spenden für die beiden wohltätigen Vereine Integramus e.V. aus Reutlingen sowie den Förderverein für krebskranke Kinder in Tübingen zu erstrampeln. Relay 2015 – Es geht nach Italien! Von Christoph Kiefer (IMDD 2015) Ziel der Tour ist wie immer das International Business Weekend des IMDD-Studiengangs, das dieses Jahr von der italienischen Partnerhochschule an der Küste Liguriens veranstaltet wird. Beim Treffen des IPBSHochschulnetzwerks geht es um sportlichen Wettkampf zwischen den Hochschulen, kühle Köpfe bei den Business Games und jede Menge Spaß und Networking bei den legendären Partys. Die wahre Herausforderung liegt für die 30 Teammitglieder der Relay jedoch in den zehn Tagen vor dem IBWE. Bis zum Ziel liegen über 800 Kilometer Wegstrecke vor den Radlern und das im März, wenn auf den Alpenpässen noch jede Menge Schnee liegt. stieg wartet dann die wunderbare Abfahrt Richtung Lago Maggiore und weiter nach Mailand. Über einen kleinen Umweg wird das Team der Partnerhochschule in Piacenza einen Besuch abstatten, um schließlich über Genua in der Küstenstadt Loano anzukommen. Das klingt erst einmal nach einem sportlichen Hochleistungsevent. Viel wichtiger ist dabei aber, alle Radler sicher und wohlbehalten durch die Strapazen zu bringen und dabei möglichst viele Spenden für wohltätige Zwecke zu sammeln. Eine gewisse Grundfitness ist von essenzieller Bedeutung und deswegen trainieren die Teilnehmer auch regelmäßig, damit bei der Tour keiner auf der Strecke bleibt. Los geht es am 18. März mit einem kleinen Abfahrtsevent in Reutlingen, anschließend am Bodensee entlang in die Schweiz, durch Zürich hindurch, um dann hinter Luzern die Alpenüberquerung in Angriff zu nehmen. Zur Belohnung für den beschwerlichen Auf- Foto-Aktion: Aufruf an alle Relay-Veteranen Das Team von ESB Cycling for Charity sucht EURE schönsten Erinnerungsfotos! Die Relay ist mittlerweile schon eine feste Institution im Jahreskalender der ESB Business School geworden. Berichte über die Anfänge der Spendenradtour gehen bis in die frühen 1990er Jahre zurück. Zeit für uns, einen Rückblick zu wagen. Wir würden uns freuen, wenn Ihr Eure schönsten, schrägsten oder erschöpftesten Momente mit uns teilen würdet. Bitte sendet sie an: esbradler@stubue.de Das Relay-Team 2015 34 Alumni Erfahrungen Beim Lauftraining Beim Radtraining Das Team ist hoch motiviert. Schon vor dem Startschuss der eigentlichen Tour wurden jede Menge Spenden gesammelt. Allein durch eine SpendenChallenge, über die sich einige der Teilnehmer einen Platz im Team gesichert haben, kamen bereits 13.800 € an Geld- und Sachspenden zusammen. So sorgt beispielsweise die Firma ALB GOLD unter dem Slogan „Auf die Dauer hilft nur Spätzle-Power“ seit Jahren für reichlich Tourverpflegung in Form der schwäbischen Kohlenhydrat-Kraftpakete. Außerdem finanzieren die Firma VIP-Shuttles sowie das Studierenden-Parlament der Hochschule Reutlingen jeweils ein Begleitfahrzeug für das Team. Nun sind die ESB-Alumni gefragt: Ohne sie wären die bisherigen Touren nicht solch ein voller Erfolg geworden. Auch in diesem Jahr zählt das Team der Relay 2015 wieder auf Ihre tatkräftige Unterstützung. Ob Sponsoring, Firmen- oder Privatspenden, jedes Engagement zählt! Weitere Informationen Website: www.esbradler.de Facebook: www.facebook.com/ESBCyclingForCharity E-Mail: esbradler@stubue.de Spendenkonto Kontoinhaber: Konto-Nr.: BLZ: Betreff: IBAN: BIC: IPBS Studenten der ESB e.V. 1000 24 003 640 500 00 Relay 2015 DE31 6405 0000 0100 0240 03 SOLADES1REU Grußwort des Schirmherrn der Spendenradtour 2015: Reutlinger Judo Olympia-Sieger Ole Bischof Liebe ESB-Radler, wenn es sich lohnt, körperliche Strapazen für etwas auf sich zu nehmen, dann wohl genau für solch einen Zweck wie Euren. Ich finde es toll, dass Ihr diese Spendenradtour nun schon zum 12. Mal in Folge organisiert und damit jedes Jahr ein großartiges Spendenaufkommen erstrampelt. Ich weiß, wie viel Arbeit und Stress der Unialltag bereitet und deswegen finde ich es umso bemerkenswerter, dass Ihr Euch noch nebenbei dafür einsetzt, benachteiligten Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Als gebürtiger Reutlinger freue ich mich natürlich, dass Ihr als Spendenempfänger zwei Vereine ausgewählt habt, die mit der Region verbunden sind und gleichzeitig auch in Ländern aktiv sind, in denen insbesondere die Situation von Kindern dramatisch ist. Für die vor Euch liegenden Kilometer und die anstrengende Alpenüberquerung wünsche ich Euch viel Sitzfleisch, mentales und körperliches Durchhaltevermögen, aber vor allem auch viel Spaß. Habt eine unfallfreie Tour! Euer (Ole Bischof) Alumni Erfahrungen 35 Auch beim Meet & Greet dabei: der ESBär ESB Reutlingen Alumni e. V. machts möglich: Hinter den Kulissen des Kusterdinger Bosch-Werks Von Simon Lechel und Marcel Weber (beide OM 2015) Als Studenten des Master-Studienganges Operations Management an der ESB sind wir beim ESB Reutlingen Alumni e.V. aktiv. Leider mussten wir feststellen, dass viele unserer Kommilitonen kein Interesse am Alumni-Verein haben. Wir beschlossen daher, etwas dagegen zu unternehmen. Was würde sich dazu besser eignen als die Vorteile eines solchen Netzwerks persönlich zu erleben? Daher wollten wir Alumni und Studenten zusammenbringen. Ergebnis war das erste Meet & Greet Event. Dieses fand, dank Unterstützung durch Alumnus Matthias Hartmann (MSc PM 2010), bei Bosch am Standort Kusterdingen (Bereich Automotive Electronics) statt. Neben insgesamt 16 Studierenden nahmen auch Professor Dr. Reichenberger und Professor Dr. Taschner teil. Erster Punkt auf der Agenda war eine kurze Werkspräsentation. Dabei wurden sowohl die Produkte und Produktionssysteme als auch die Bedeutung als Entwicklungs- und Fertigungsstandort vorgestellt. Der Schwerpunkt des Werks Kusterdingen liegt neben der 36 Alumni Erfahrungen Produktion auf der Produktentwicklung bis hin zur Serientauglichkeit. Außerdem werden in Kusterdingen neue Produktionssysteme und -technologien erprobt, die später von Bosch-Werken weltweit adaptiert werden. Bei der anschließenden Werksführung wurde unter anderem die Produktion von Steuergeräten für elektromechanische Lenkungen, automatische Abstandsregelung sowie Radarsensoren gezeigt. Ein weiterer wichtiger Punkt waren Zukunftsprojekte sowie die stetige Veränderung des Standortes. Wichtiger Faktor hierbei ist das Engagement der Mitarbeiter, um die Innovationskraft des Unternehmens und somit einen Technologievorsprung zu gewährleisten. Nach der Werksführung wurde es gemütlich: Bei Pizza und Getränken konnten Fragen gestellt und Erfahrungen ausgetauscht werden. Die Studenten nutzten diese Gelegenheit auch, um mehr über den Arbeitsalltag von Führungskräften zu erfahren. Von diesen Erfahrungen konnten alle Teilnehmer profitieren. Studenten, Professoren und Bosch-Mitarbeiter vor der Besichtigung der Produktionshalle Bosch bot uns durch das Meet & Greet einen Einblick in sein Produktionssystem und seine Innovationskraft. Damit soll die Bekanntheit des Bosch-Standorts an der ESB gestärkt und die bereits enge Zusammenarbeit mit der Hochschule weiter vertieft werden. Der Kontakt zu potenziellen künftigen Mitarbeitern stand ebenfalls im Fokus, daher wurde abschließend noch einige Stellenausschreibungen vorgestellt. Vorteil hierbei war, dass die jeweiligen Ansprechpartner anwesend waren. So konnten Fragen direkt geklärt und Kontaktdaten ausgetauscht werden. Insgesamt war das Meet & Greet bei Bosch in Kusterdingen ein sehr interessanter Tag. Von Studenten, Professoren und der Firma Bosch erhielten wir sehr positives Feedback. Das bestärkt uns in unserer Arbeit, und wir planen bereits weitere Events. So ist für das Sommersemester 2015 der Besuch bei zwei weiteren Unternehmen geplant, dabei sollen auch verstärkt BachelorStudenten mit eingebunden werden. Um bei jedem Event einen anderen Fokus zu setzen, soll jeder Unter- nehmensbesuch unter einem speziellen Motto stattfinden. Dabei sollen aktuelle Wirtschaftsthemen wie z. B. Industrie 4.0 oder Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht nur theoretisch an der Hochschule gelehrt, sondern konkrete Ansätze in den Unternehmen vorgestellt werden. Liebe ESB-Alumni, wir freuen uns über weitere Unternehmenskontakte. Wenn Ihr Interesse habt, dieses Projekt zu unterstützen und auch Euer Unternehmen Station unserer Exkursionsreihe werden soll, nehmt bitte Kontakt mit uns auf. Simon Lechel: Simon.Lechel@ESB-Alumni.de Marcel Weber: Marcel.Weber@ESB-Alumni.de Natalia Sevastianova: Natalia.Sevastianova@ESB-Alumni.de Alumni Erfahrungen 37 Kai Kowarsch, Pia Schairer, Dimitri Erlichmann and Edgars Niedols (f.l.t.r.) A new semester has finally begun and the new Student Committee is ready to take on this summer semester with new energy and ideas. The Student Committee of the ESB International Business program By StuCo Last year’s election determined this summer semester’s student representatives of the IB program. Some of the four StuCo members are already known from last semester. Edgars Niedols (24, IB 3, Latvia) was reelected as Head of Finance and Kai Kowarsch (20, IB 3, Germany), last year’s Head of Communication could gain the trust of his fellow students to be elected President. This semester’s Vice President will be Dimitri Erlichmann (31, IB 2, Israel) and Pia Schairer (20, IB 2, Germany) was elected the new Head of Communication. Since our new StuCo team is very diverse in nationality and age, we try to reach a broader variety of students. We consider ourselves to be the students’ voice for the summer semester 2015 and we want to give you a brief overview of the upcoming events and activities. famous and unforgettable experience, which will be made by our freshmen, is coming up 13th of March: “Challenger Weekend”, which will traditionally get the ESB Spirit onto a whole new level. ESBeast Mode is on! Freshmen are coming! Same procedures as last year? – Same procedures as every year! StuCo is currently going full speed to prepare everything for the arrival of this semester’s freshmen. During the first week, our freshmen will receive a lot of input, crucial information about the study program, schedules and ESB activities. Therefore, it is our responsibility to help them organize their new student life and feel welcome in Reutlingen. With the “First Contact Party” our freshmen get the opportunity to meet up with fellow students from their own and upper semesters even before the program starts. Additionally, the legendary “Freshmen Party”, organized by our Party Ressort, will help them deepen the new made friendships and release all stress caused by the first couple of days. Moreover, they will experience the unique ESB Spirit for the first time. Another We are also very happy about another cross-program event coming up in May: the Champions Trophy. An annual sports tournament in Hamburg organized and hosted by Bucerius Law School. Over 800 students from all over Germany are invited to compete in different sports such as basketball, football and even cheerleading. About 65 students of the IB, IMDD and WIng program will participate together in various sports competitions. 38 Alumni Erfahrungen One of our StuCo goals is to further increase the collaboration between all ESB programs; therefore, we seek the cooperation on more events and activities. As last semester showed, “ESB IB & IMDD Running Dinner” was a huge success and we are certain to make this event an ongoing ESB tradition. That night, over 75 participants travelled all over Reutlingen to have a starter, a main course or dessert at some other team’s place. A big milestone for the strengthening of the ESB community. Besides organizing all those events, we are also aiming to further internationalize ESB activities and want to fulfill our responsibility to represent our fellow students in the best possible way. We, as student representatives, want to encourage them to engage themselves and see the ESB as one community. #1Faculty #1Dean #1Family Your StuCo Mit keiner anderen Aktivität verbringen wir so viel unserer knappen Lebenszeit wie mit der Arbeit. Man sollte meinen, dass wir mehr Zeit in die Suche nach dem perfekten Job investieren als in die Wahl des günstigsten Handyvertrags, tun es aber nicht. Warum? Innere Motive als Grundlage für die Berufsauswahl Von Oliver Fritsch (IPBS 1989) und Michaela Lang Vielleicht war der eine froh, überhaupt einen Job angeboten zu bekommen und griff bei der erstbesten Möglichkeit zu. Der andere tat möglicherweise das, was ihm seine Eltern vorgegeben haben, oder auch genau das Gegenteil davon, um sich von der elterlichen Bevormundung abzunabeln. Laut aktueller Gallup-Studie zur Zufriedenheit im Job leisten 67% der Mitarbeiter nur Dienst nach Vorschrift und 17% haben innerlich bereits gekündigt. Aus unserer Sicht dürfte Unzufriedenheit im Job u. a. auch darauf zurückgehen, dass ein Ausbildungs- und Berufsweg gewählt wurde, der nicht zu den inneren Motiven des einzelnen passt. Doch wie findet man heraus, was man wirklich will? Wie lernt man seine inneren Motive kennen? Die angewandte Psychologie hat eine Reihe von Methoden entwickelt, die einem helfen herauszufinden, welche inneren Motive einen antreiben. Die Motivforschung etwa, ein Teilbereich der Marktforschung, geht davon aus, dass nicht nur äußere Aspekte wie Hierarchie, Geld oder Titel wichtige Aspekte bei der Berufs- und Jobwahl sein können, sondern auch innere Bedürfnisse. Steven Reiss (USA) entwickelte auf dieser Basis seine „Theorie der 16 Lebensmotive“, die wir in den letzten drei Jahren zur Inneren-Motiv-Analyse weiterentwickelt haben. Während das Reiss-Profil die Ergebnisse der Motivanalyse als stabiles Charakterbild sieht, das sich nur noch unwesentlich verändert, geht unsere Innere-Motiv-Analyse davon aus, dass die Ergebnisse als Orientierungs- und Ausgangspunkt für gewünschte Veränderungen sicht- und handhabbar sind. Zu diesen Motiven zählen: © 2015 Denkzeuge GmbH Alumni Erfahrungen 39 Je nachdem, ob sie erfüllt werden oder nicht, können die inneren Motive über Glücks- oder Unglücksgefühle am Arbeitsplatz mitentscheiden. von denen durchaus auch wichtige Impulse kommen können. Diese 20 inneren Antriebskräfte trägt jeder in mehr oder minder starker Ausprägung in sich. Sie motivieren einen dazu, gewisse Dinge zu tun oder nicht zu tun. Dabei gibt es kein Gut oder Schlecht, solange man mit sich, der Welt und seinem Job zufrieden ist. Wenn man allerdings auch nur ein wenig Unzufriedenheit im Leben verspürt, kann es daran liegen, dass die inneren Motive mit den externen Anforderungen nicht im Einklang stehen. Wer zum Beispiel einen hohen Familiensinn hat, dem wird es wichtig sein, regelmäßig mit der Familie zu Abend zu essen. Wenn allerdings eine Geschäftsreise die nächste jagt, wird Unzufriedenheit die Folge sein. Jeder Mensch kommt bereits mit einem ganz eigenen Werte-Profil zur Welt. Wer eigene Kinder oder Geschwister hat, kann dies ganz gut nachvollziehen. Während das erste Kind vielleicht ganz genügsam ist, sorgt das nächste von Anfang an ständig für Wirbel. Bereits während der Kindheit übt das Umfeld in Form von Eltern, Lehrern, Freunden etc. Einfluss auf die inneren Motive aus und kann diese verändern. Große Ängste der Eltern können sich auf die Kinder übertragen und etwa eine starke Abenteuerlust abschwächen. Die ständige verbale Geringschätzung kann das Selbstwertgefühl herabsetzen und den Wunsch nach Anerkennung steigern. Eine traditionsbewusste Erziehung kann abfärben und einen starken Innovationsdrang schwächen. Da kann es auch vorkommen, dass Kinder erfolgreicher Eltern deren – vielleicht auch unausgesprochenem – Wunsch folgen und ohne nachzudenken in deren Fußstapfen treten, statt sich über die eigenen inneren Motive klar zu werden und einen Beruf mit weniger sozialem Prestige zu wählen, sei es nun Krankenpfleger oder Bergführerin. Warum man nicht nur den lautesten Stimmen im Kopf Gehör schenken sollte Besonders spannend ist, dass die einzelnen Motive sich auch gegenseitig beeinflussen können. Klarer wird das, wenn man sich die Motive als lauter individuelle Gesprächspartner vorstellt, die rund um einen Konferenztisch sitzen, wobei sich jeder abwechselnd nach vorne drängelt und gehört werden will. Mancher der Teilnehmer ist leiser, mancher lauter. Der eine streitet mit anderen herum, der andere bildet Allianzen. Meist hört man selbst nur die zwei, drei lautesten Stimmen, überhört aber die übrigen, 40 Alumni Erfahrungen Innere Motive können sich ändern Warum ein starker Unabhängigkeitsdrang alleine für eine erfolgreiche Selbstständigkeit nicht ausreicht Logischerweise hängt aber nicht nur die Zufriedenheit von den inneren Motiven ab, sondern auch der Oliver Fritsch (IPBS 1989), deutsch-amerikanischer Autor, arbeitete in sieben verschiedenen Ländern für global agierende Unternehmen wie Hewlett Packard, Nestlé, zanox und Unilever. Michaela Lang ist Autorin und Kolumnistin, REISS Profile-Master, LIFO®-Analyst und leitende Entwicklerin der Inneren-Motiv-Analyse (IMA). Die beiden entwickeln in ihrer von Rheinland-Pfalz als Weiterbildungsträger des Europäischen Sozialfonds akkreditierten Denkzeuge GmbH innovative Instrumente, um Menschen bei ihrer Karriereentwicklung zu unterstützen. www.denkzeuge.com Oliver Fritsch (IPBS 1989) und Michaela Lang Erfolg! Einige Menschen wollen sich vielleicht in ihrem Job nichts mehr vorschreiben lassen, sondern wollen eigene Entscheidungen treffen. Daraus entsteht oft der Wunsch, sich selbstständig zu machen. Ein starker Drang nach Unabhängigkeit reicht für eine erfolgreiche Selbstständigkeit alleine allerdings nicht aus, wenn unterstützende Motive nicht vorhanden sind wie zum Beispiel: n Wettbewerb (sich von der Konkurrenz abheben wollen), n Macht/Einfl uss (zielorientiert und entscheidungsfreudig handeln), n Abenteuerlust/Belastbarkeit (risikobereit sein und Krisen aushalten können). passenden Lösungsvorschlag präsentieren und das Problem souverän lösen. Wie man sich sein persönliches Paradies schaffen kann Wer also vom täglichen Einerlei im Job genervt oder auf der Suche nach dem wirklich passenden Beruf ist, muss das Thema angehen! Zunächst gilt es herauszufinden, was man alles kann und vor allem, was einen im Inneren antreibt. Erst in einem zweiten Schritt kann man sich auf die Suche nach einem passenden Job machen – oder seine Motive ändern. In jedem Fall ist es besser, bei der Jobwahl erst einmal auf sich selbst zu hören – aber mit System. Warum für einen Vertriebsprofi Neugierde wichtiger sein kann als der Wunsch nach Geselligkeit Erfolg kann sich aber auch woanders bemerkbar machen. Ein Außendienst-Mitarbeiter beispielsweise mit geringem Wissensdurst kann in vielen Bereichen nie dieselbe Leistung bringen wie einer mit starkem Wissensdurst, selbst wenn er sehr redselig oder gesellig ist. Warum? Redselige Verkäufer sind zwar im Gespräch oft relativ entspannt und erzeugen damit ein offene Atmosphäre, laufen aber Gefahr, dem Kunden Dinge zu erzählen, die diesen nicht interessieren. Ein neugieriger Verkäufer dagegen interessiert sich für den Kunden und stellt viele Fragen, um dessen Probleme besser zu verstehen. Dann erst kann er den Quellen Oliver Fritsch, Michaela Lang: Alles Anders – Erkennen Sie Ihre wahre Berufung und werden Sie glücklich. mvg Verlag. Neuausgabe 2014/15. ISBN 978-3-86882-178-9. Oliver Fritsch, Michaela Lang: Was treibt Sie an? Die Innere-MotivAnalyse (IMA): Der Schlüssel zu Klarheit und Veränderung. Chiemsee Denkzeuge 2013. ISBN 978-3944335018. Gallup Studie www.harvardbusinessmanager.de/blogs/gallup-engagement-index-a-961641.html (Letztes Abrufdatum 16.01.2015) Steven Reiss: Who Am I? The 16 basic desires that motivate our actions and define our personalities. Tarcher/Putnum. New York 2000. Bildnachweis: ARTQU iStock, Denkzeuge GmbH, Werner Ritter Alumni Erfahrungen 41 Bericht vom Vorstand der ESB Business School Vom Vorstand der ESB Business School Liebe Alumnae und Alumni, wir wünschen Ihnen als Vorstand in dieser ersten Ausgabe des neuen Jahres zunächst ein gutes, gesundes und erfolgreiches 2015. Jahreswechsel regen ja stets dazu an, Rückblicke auf Erreichtes und Ausblicke auf Geplantes anzustellen. Dies haben wir in unserer alljährlichen Januar-Klausurtagung auch getan und wollen Ihnen in Stichworten diese Punkte gerne vorstellen. n Erreichtes 2014 n n n n n n n n Erreichen der Stufe 2 von 3 bei der internationalen Akkreditierung der AACSB Interne Audits der Studiengänge MA International Business Development (IBD), MSc International Management (IPBS) und BSc Physiotherapie Verabschiedung einer neuen Geschäftsordnung im Fakultätsrat Sehr gutes Abschneiden im Masterranking der ZEIT (4 von 5 Punkten bei BWL-Master-Studiengängen); die drei Master-Studiengänge IBD, IAT und MOM landen im EDUNIVERSAL-Ranking unter den besten 100 weltweit Start neuer Weiterbildungsprogramme beim KFRU: MBA für Apotheker, Parallelkurs MBA für Aldi und MSc International Management für indische Studierende Neugründung des Instituts für Wirtschaftsethik, Wertemanagement und Compliance beim KFRU Fortschritte beim Neubau von Gebäude 16 und erste Schritte zur Modernisierung des Eingangsbereichs von Gebäude 5 Bauantrag für die geplante Logistik-Lernfabrik LLF beim Ministerium und dazugehörige Fundraising-Aktivitäten 42 ESB Dean’s Message n n n n n n Neue Auslandspartner in n Europa: MCI Innsbruck, Österreich/IB; FH Wiener Neustadt, Österreich/IB; FH Nordwestschweiz, Schweiz/IB; Bucharest University of Econonomic Studies, Rumänien/IB; HSE Moskau, Russland/IB, IOM; University of South Wales, Wales/IOM; Aston University, England/IOM; Università di Pisa, Italien/IOM n Asien und Pazifi k-Region: Beijing Normal University, China/IB; Institut Teknologi Bandung, Indonesien/IOM; ICMS Sydney, Australien/IOM; HCMIU, Ho Chi Minh City, Vietnam (Double Degree)/IOM n Südamerika: Universidad Finis Terrae, Chile/ IOM Neuberufung von Professor Dr. van Dinther, W3Wirtschaftsinformatik mit dem Schwerpunkt Business Analytics, und Professor Dr. Götz, W3Internationales Business-to-Business Marketing/ Internationales Sales Management Tagung des Arbeitskreises Kultur mit konkreten Vorschlägen und Ideen 150.000 € VIMA-Zuschuss für die Ausstattung der Bibliothek, u. a. zum Einrichten moderner Arbeitsplätze für unsere Studierenden Beschaffung der Lehrsoftware Fact Set und Einrichtung eines Finanzlabors; weitere Softwareanschaffungen für MOOC und MATLAB, SPSS sowie Akkreditierungssoftware Neumitgliedschaft der ESB Business School im CIRP-Logistiknetzwerk Einführung neuer Flyer und PR-Produkte (zweisprachige Info-Touchscreens, Medienspiegel im Der Vorstand bei der Arbeit n n n n n Intranet, Corporate Design-Anpassungen für alle Print-Produkte, Google-Adwords-Kampagnen) Einstellung eines MOOC-Mitarbeiters nach gewonnener Ausschreibung für innovative Lehre Berufung von Dr. Pascal Mourier zum Honorarprofessor Wahl neuer Fakultätsräte am 15.05.2014 Start des neuen IMDD-Studienganges DeutschChinesisch Berufung von Frau Gabriele Hässig (P&C), Frau Gabriele Sommer (TÜV Süd) und Dr. Dietrich Birk (VDMA) als neue Beiratsmitglieder Geplantes 2015 n n n n n Fertigstellung von Gebäude 16 und Umzug der WIng-Studiengänge von Gebäude 15 in 16; Umzug von Zentralbereichen von Gebäude 5 in 17; Teilumzüge in den Studiengängen Erhalt der institutionellen Akkreditierung INST AKK durch die FIBAA (Visitation im Februar 2015) Einrichtung einer Forschungs-Taskforce (Abstimmung W3-Kollegen mit Forschungskollegen) Fortsetzung der internen Audits bei den Studiengängen EMS, MIM, IOLM und PM Akquise weiterer Unternehmen für VIMA (vgl. Liste der beliebtesten Arbeitgeber) n n n n n n n Implementierung eines Assurance of LearningSystems (AoL) an der ESB Einführung eines neuen MBA-Programms im Wintersemester 2015/16 Konzeption und Einführung eines Guest- und Visiting Lecturer-Programms gemäß SEP Einrichtung eines Graduiertenkollegs (Gespräche mit den Universitäten Tübingen und Hohenheim) Einführung von ESB-Leitlinien für wissenschaftliches Arbeiten Start der neuen ESB-Website und Produktion neuer Imagefilme für die Fakultät Start der Diskussionen zum Struktur- und Entwicklungsplan SEP 2017-22 Wie Sie sehen, liebe Alumni, wurde einiges erreicht, und wir sind weiter mit Ambition und Leidenschaft dabei, die ESB Business School weiterzuentwickeln und im zunehmend kompetitiven Bildungsmarkt weiter auf den vorderen Plätzen zu positionieren. Wenn Sie Anregungen haben, stehen wir weiterhin gern für Gespräche zur Verfügung. Viele Grüße Andreas Taschner, Dominic Wader, Ottmar Schneck Vorstände der ESB Business School ESB Dean’s Message 43 „Sehr verehrte Delegierte, hiermit eröffne ich den 20. UN-Klimagipfel“, sagt Professor Dr. Florian Kapmeier von der ESB Business School. Der Professor für Strategie und Projektmanagement befindet sich aber nicht im peruanischen Lima, wo im Dezember 2014 die Weltklimakonferenz stattfand, sondern in einem Seminarraum der Hochschule Reutlingen. Campus: Auf der Suche nach Klimagerechtigkeit Von Pia Karge (Hochschule Reutlingen) Für einen Tag lang schlüpft Prof. Kapmeier in die Rolle von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und lässt seine Studenten als Delegierte aus über 120 Nationen über die Reduktion der Treibhausgase verhandeln. So müssen die Master-Studenten der Studiengänge International Business Development und International Accounting and Taxation im Rahmen der Wirtschaftsvorlesung System Dynamics in einem Rollenspiel herausfinden, welche Klimaschutzmaßnahmen nötig sind, um die globale Erwärmung aufzuhalten. Denn der Klimarat der Vereinten Nationen ist sich einig: Wird diese Temperaturmarke überschritten, sind zunehmende Wetterextreme, der Anstieg des Meeresspiegels oder die Ozeanversäuerung nur einige der verheerenden Folgen für unsere Erde und die Menschen weltweit. „Wir möchten unsere Studenten für den Klimaschutz sensibilisieren. Dazu nutzen wir das von der Non-ProfitOrganisation Climate Interactive entwickelte Simulationsmodell C-Roads, mit dem auch die UN-Klimadelegierten arbeiten, um Klimazusammenhänge verstehen und simulieren zu können. Mit dem Rollenspiel können die Studenten ein tieferes Verständnis über die komplexen Zusammenhänge und Dynamik des Klimas entwickeln. So klappt es besser als in einem 90-minütigen Vortrag“, ist sich Kapmeier sicher. Zu Beginn der Simulation teilt Kapmeier die Studenten in verschiedene Gruppen, die die jeweiligen Teilnahmeländer repräsentieren: Europäische Union, USA, andere entwickelte Länder, China, Indien und die Gruppe der Entwicklungsländer. Nach einer kurzen Einarbeitungszeit in die Klima-Thematik gehen die Verhandlungen in die heiße Phase, denn die Teilnehmer müssen sich in zahlreichen heiklen Punkten einig werden: In welchem Jahr wollen wir unseren CO2Ausstoß stoppen? Ab wann sollen die CO2-Emissionen um wie viel Prozent pro Jahr reduziert werden? Um wie viel Prozent wollen wir aufforsten? Welche Summen sollen in den gemeinsamen Klima-Fonds eingezahlt werden? Ziel der Simulation ist es, sich auf Beschlüsse zu einigen, die garantieren, dass die Temperatur auf der Erde bis zum Jahr 2100 nicht mehr als maximal zwei Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit ansteigt. Direkt nach der ersten Verhandlungsrunde gibt Kapmeier die festgelegten Werte in das Simulationsmodell ein. Unter den Studenten ist Mario Mock, der gespannt auf die Bewegung der Temperaturkurve schaut: 44 ESB Erfahrungen Teilnehmer des Simulationsspiels mit Prof. Kapmeier (letzte Reihe, Mitte) „Es ist interessant zu sehen, wie die Temperaturkurve auf die Eingaben reagiert. So merken wir sofort, ob unsere vereinbarten Klimaschutz-Maßnahmen ausreichen oder verstärkt werden müssen“, erklärt der Student, der die Rolle eines US-Delegierten einnimmt. Die Kurve zeigt jedoch unmissverständlich: Die von den Nationen eingeleiteten Maßnahmen genügen noch nicht. Um das gesteckte Temperaturziel zu erreichen, läutet der Simulationsleiter eine zweite Verhandlungsrunde ein. Nach der zweiten Verhandlungsrunde erscheint Erleichterung auf den Gesichtern der Delegierten – die Temperaturkurve sinkt und das Mindestziel ist erreicht. Der Generalsekretär erklärt das Unheil als vorerst abgewendet – jedenfalls in der Simulation. „Die Herausforderung bei der Simulation ist, einen Kompromiss zu finden. Doch das ist nicht so einfach, denn jeder stellt den Wohlstand seiner Nation in den Mittelpunkt. Um eine Einigung zu finden, müssen wir uns in die Bedürfnisse der anderen Länder hineinversetzen“, sagt Carmen Hensler, die die Entwicklungsländer vertritt. So ist die Simulation nicht nur reine Verhandlungssache, sondern auch Training in Fairness, Toleranz und respektvollem Umgang. „Die Simulation zeigt, wie schwierig es ist, die verschiedenen Interessengruppen auf einen Nenner zu bringen. Gleichzeitig wird sichtbar, wie abhängig der Klimaschutz von politischen und wirtschaftlichen Interessen ist. Dabei können wir uns eine abwartende Haltung nicht leisten“, erklärt Kapmeier. ESB Erfahrungen 45 Strategieberatung: Komplexe Probleme lösen. Strategien entwerfen. Veränderungen bewirken. Auf Top-Management-Ebene. Im Team mit herausragenden Kollegen. In einer außergewöhnlichen Firmenkultur. Ist es das, was Sie suchen? – Dann heißen wir Sie willkommen bei OC&C. Für ein Praktikum, den Direkteinstieg oder als Senior Hire. It’s all about Strategy – Willkommen bei OC&C Wir brauchen herausragende Mitarbeiter, mit denen wir für unsere Klienten erfolgreiche Strategien entwickeln. Mit denen wir Antworten finden auf komplexe Fragestellungen; Lösungen entwerfen, die klar und verständlich sind, kreativ und maßgeschneidert für den Klienten. Und mit denen wir praxisorientiert die Umsetzung angehen. Von Beginn an übernehmen Sie eine wichtige Rolle in unseren Teams und leisten Ihren Beitrag zur Entwicklung und Kommunikation von Winning Strategies. Wir fordern aber nicht nur, wir fördern Sie auch: Im täglichen Coaching und in regelmäßigen Trainings bauen Sie Ihr Profil aus. Und entwickeln sich weiter über Projektleiter und Principal bis hin zum Partner. Wir suchen Persönlichkeiten, die unser Team bereichern und zu OC&C passen. Das zeichnet uns aus: Engagiertes Teamspiel, „Typen“ mit Ecken und Kanten, ein offener und herzlicher Umgang miteinander und Spaß an der Arbeit. Und die wiederholte Auszeichnung als eine der Top-Beratungen in Europa. Wenn Sie bei uns einsteigen, gestalten Sie nicht nur Ihre Karriere – Sie gestalten auch die Kultur und Zukunft von OC&C. Global & Lokal 14 Offices weltweit und Projekterfahrung in über 90 Ländern zeigen, dass Internationalität bei OC&C eine zentrale Rolle spielt. Auslandseinsätze sind daher eine Selbstverständlichkeit. Und diese kann es auf vielen Wegen geben: n als Projekt für ein global operierendes Unternehmen, zum Beispiel mit Einsätzen in Deutschland, Holland, China, Russland und Tschechien, n als Einsatz in Projektteams mit Beratern aus verschiedenen OC&C-Büros, zum Beispiel als zweiwöchiger Projekteinsatz in Boston, n als temporärer Wechsel zu einem anderen Büro als Ambassador, zum Beispiel in Form eines sechsmonatigen Einsatzes in Paris oder Hongkong. 46 ESB VIMA Die Berater arbeiten in kleinen Teams zusammen. Deshalb sind auch neue Mitarbeiter vom ersten Tag an voll eingebunden, und eigene Ideen und Beiträge sind von Anfang an wichtiger Teil des Teamergebnisses. Sofortiger Kontakt mit Klienten und rasches Lernen sind die Nebeneffekte. Einstieg & Karrieremöglichkeiten Die Mitarbeiter von OC&C verstehen sich als ein Team von Persönlichkeiten. Im Vordergrund stehen die individuelle Entwicklung der Mitarbeiter und Spaß an der Arbeit. „Ellbogen-Mentalität“ ist fehl am Platz. Ihr Studienfach ist nicht entscheidend; bei OC&C arbeiten Physiker, Wirtschaftsingenieure, Kommunikationswissenschaftler und Juristen genauso wie Volks- und Betriebswirte. Wichtig ist, dass Sie zu den Top-Absolventen gehören oder bei einem namhaften Unternehmen in einer hohen Position arbeiten. Außerdem sind exzellente analytische Fähigkeiten, ein starker Bezug zu wirtschaftlichen Themen, Kommunikationsstärke und Neugierde auf neue Aufgaben unerlässlich. Praktikanten erhalten ca. acht bis zwölf Wochen Einblick in die Firmenkultur und die Beratung. Mit exzellentem Bachelor-Abschluss starten Sie als Associate Consultant. Können Sie Diplom, Master oder Promotion vorweisen, beginnen Sie als Consultant. Dann geht es in Schritten von drei bis vier Jahren über den Projektmanager zum Principal – und schließlich zum Partner. OC&C: Tolle Firmenkultur und spannende Strategieprojekte Von Jörg Schäfer (IB 2007) Beratung ist eine bewusste Entscheidung Nachdem ich vor meinem MBA an der Tecnológico de Monterrey in Mexico ein halbjähriges Praktikum bei einer der großen Strategieberatungen absolviert hatte, war ich mir sicher, dass ich auch nach meinem Studium in diesem Bereich arbeiten wollte. Dennoch stellte ich mir auch die Frage, ob diese Art von Beruf tatsächlich dauerhaft etwas für mich wäre. Ja, der Beratungsalltag ist spannend, herausfordernd und man lernt ständig dazu; aber der Beratungsalltag kann auch lang und anstrengend sein. Jeder, der überlegt, bei einer Strategieberatung anzufangen, sollte diese Entscheidung daher bewusst treffen. Das klassische Fußballtraining zwei- bis dreimal die Woche ist leider nicht mehr möglich, aber Fußballspiele sehe ich mir mittlerweile regelmäßig mit meinen Kollegen an. Die Menschen machen den Unterschied Deshalb waren mir auch nach meinem MBA, als ich überlegte, wo ich arbeiten wollte, das Unternehmen und die Firmenkultur nicht gleichgültig. Natürlich ist es generell schwierig genug, ein Stellenangebot in einer Beratungsfirma zu bekommen. Daher ist es auch sinnvoll, die „große Runde“ zu drehen und sich bei unterschiedlichen Firmen zu bewerben. Aber das Dilemma fängt an, wenn man sich unter mehreren Angeboten für eines entscheiden muss. Für mich war klar: Ich möchte zu einer professionellen Top-Strategieberatung, wie ich sie kennengelernt hatte. Aber ich wollte auch zu einem Unternehmen, das mir zusätzlich ein etwas persönlicheres und familiäreres Umfeld bieten konnte – und am besten auch bessere Arbeitszeiten. Ich suchte einen Zusammenhalt, wie ich ihn auch von der ESB Business School kannte. Damals empfahl mir ein Freund, mich bei OC&C zu bewerben, und ich habe es bis heute nicht bereut. Mittlerweile bin ich seit sieben Jahren bei OC&C und Projektleiter. In dieser Zeit habe ich unseren gesamten Branchenmix kennenlernen dürfen, auch wenn mein Schwerpunkt inzwischen der Fashion-/Textilund Konsumgüterbereich ist. Um die Welt noch einmal aus einem anderen Blickwinkel kennenzulernen, entschied ich mich vor einiger Zeit für eine Promotion, für die ich von OC&C freigestellt und finanziell unterstützt wurde. Nach zwei Jahren Pause kehre ich jetzt zurück und freue mich wirklich darauf. Es ist ein tolles Gefühl, mit meinen Kollegen wieder etwas zu bewegen und im Team Spaß zu haben. Denn wenn OC&C für mich für etwas steht, dann ist es eine ausgezeichnete Arbeitsatmosphäre mit netten Kollegen in einem tollen Strategieberatungsumfeld. Der Weg geht weiter OC&C hat mich in den sieben Jahren nicht nur dabei unterstützt, mich beruflich zu einem guten Berater zu entwickeln und mir Fähigkeiten und Wissen vermittelt, die mir auch in anderen Berufen oder Firmen zugutekämen. OC&C hat mich auch als Mensch geprägt. So ist das Miteinander im Team wie mit den Kunden für mich – und für OC&C – genauso selbstverständlich wie unser Anspruch, Konzepte zu entwickeln, die beim Kunden auch ihre Wirkung entfalten. Wer sich gerne im Elfenbeinturm oder hinter seinem Anzug versteckt, ist bei uns falsch. Wir suchen wirkliche Charaktere, mit denen wir etwas bewegen und Spaß haben können. OC&C im Überblick Beratungsspektrum: Kunden aus den Branchen: Unternehmens- und Geschäftsbereichsstrategie, Mergers & Acquisitions, Organisations- und Geschäftsprozessoptimierung Handel, Konsumgüter, Medien, Telekommunikation, Industrie, B2B-Services, Private Equity Mitarbeiterzahlen: 550 weltweit, davon 115 in Deutschland Standorte: Belo Horizonte, Boston, Düsseldorf, Hamburg, Hongkong, Istanbul, London, Mumbai, Neu-Delhi, Paris, Rotterdam, São Paulo, Shanghai, Warschau Ansprechpartner Mirjam Fuest für Personal: Neuer Zollhof 1, 40221 Düsseldorf Tel: +49 211 8607 240 mirjam.fuest@occstrategy.de www.occstrategy.com/careers www.facebook.com/occgermany ESB VIMA 47 Die ESB Business School dankt ihren Partnern, die sie durch eine Mitgliedschaft im Verein zur Förderung der internationalen Managementausbildung (V.I.M.A.) e.V. unterstützen. ALDI GmbH & Co. KG MURR Bain & Company Germany, Inc. BASF SE Bayer becos GmbH Robert Bosch GmbH Hugo Boss AG The Boston Consulting Group GmbH Capgemini Deutschland GmbH Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG Comarch AG Commerzbank AG CRANE Co. Danone GmbH Dassault Systèmes Deutschland GmbH DB Mobility Logistics AG Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deutsche Post DHL Inhouse Consulting GmbH Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Henkel AG & Co. KGaA Hilti Deutschland AG Holtzbrinck Publishing Group IBM Deutschland GmbH Alfred Kärcher GmbH & Co. KG Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) Lilly Deutschland GmbH L‘Oréal Deutschland GmbH Mars GmbH MBtech Group GmbH & Co. KGaA MLP Finanzdienstleistungen AG OC&C Strategy Consultants GmbH PA Consulting Group Payback GmbH Procter & Gamble Holding GmbH SAP AG Schwarz Dienstleistung KG (Lidl Stiftung & Co. KG) Shell Deutschland Oil GmbH Solon Management Consulting GmbH & Co. KG Somfy GmbH Stern Stewart & Co. 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