Die University of Alberta in Edmonton: Studieren im Grünen an einer
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Die University of Alberta in Edmonton: Studieren im Grünen an einer
Die University of Alberta in Edmonton: Studieren im Grünen an einer Universität mit eigenständiger Pflege - Fakultät Die „University of Alberta“ liegt in Edmonton und ist mit knapp 40.000 Studierenden einer der verhältnismäßig größten Universitäten der Provinz Alberta und des Landes Kanada. In meinem bisherigen Studienverlauf hatten mich „große“ Universitäten eher abgeschreckt, da mir ein anonymes Studieren und Leben ohne persönliche Einbindung wenig attraktiv erschien. Trotz der Größe der „University of Alberta“ haben sich meine anfänglichen Befürchtungen nicht bewahrheitet und ich habe die Vorzüge einer großflächigen Universität zu schätzen gelernt. Das „Health - Science“ Gebäude, in welchem auch die „Faculty of Nursing“ eingebunden ist Die „Faculty of Nursing“ betreibt ein eigenes Büro mit mehreren Angestellten, welches internationale Besucher und Studenten bestmöglich in die Fakultät versucht einzubinden. Ich habe seit dem Beginn meiner Praktikumszeit eine feste Ansprechpartnerin, welche mir bei Fragen aller Art zur Seite steht. Durch mein Praktikum habe ich den Status eines Gast-Studenten, wobei ich auch hierbei überrascht war, wie intensiv Gäste in die Fakultät eingebunden werden. So erhielt ich eine eigene „Student-ID-Card“ (quasi ein Universitätsausweis), einen Vollzugriff auf das Internet Angebot der Universität, einen festen Arbeitsplatz und eine eigene E-Mail Adresse. Gerade das Internetangebot ist außerordentlich hilfreich, da verschiedene Software Programme, wie beispielsweise SPSS, kostenfrei genutzt werden können und die Bibliotheken einen Vollzugriff auf die meisten, gängigen Journals und elektronischen Bücher erlauben. Durch meine Student ID-Card kann ich außerdem verschiedene weitere kulturelle Angebote der Universität nutzen. Neben verschiedenen stadtbezogenen Veranstaltungen werden sogar Kanu – Fahrten oder auch Wandertouren in den Rocky – Mountains angeboten. Der Campus erstreckt sich über mehrere Stadtteile und offenbart immer wieder viele grüne Orte der Erholung Darüber hinaus möchte ich insbesondere die persönliche Einbindung durch meine Supervisorin Fr. Prof. Dr. Caine hervorheben. In meiner Praktikumszeit arbeite ich an einem Projekt eines systematischen Literaturreviews mit Frau Prof. Caine und Frau Prof. Kohlen zusammen. Durch meine Supervisorin und dem regelmäßigen Kontakt mit Fr. Prof. Kohlen bin ich sehr eng in die Projektarbeit eingebunden und kann selbstständig meine Kompetenzen an einer praktischen Forschungsfrage ausüben und weiter erlernen. Frau Prof. Caine hat mir vom ersten Tag an sehr viel geholfen, wodurch ich mich rasch in meine neue Umgebung eingelebt habe. Durch das persönliche Engagement war es auch erst möglich eine passende und freie Unterkunft zu finden. Weiterhin konnte ich viele Studierende der Universität kennenlernen, womit ich nun auch schon viele neue Kontakt geknüpft habe. Ich bin für diese enge und kompetente Betreuung sehr dankbar! Das „Research Office“: Hier befindet sich auch mein Arbeitsplatz Darüber hinaus sind auch die Mitarbeiter der Fakultät die ich kennenlernen durfte sehr offen und interessiert an neuen Studierenden, womit oft ein gegenseitiger Austausch entsteht. So wurde beispielsweise auch in einem wöchentlichen Fakultätsnewsletter über meinen Aufenthalt berichtet und ich konnte die wöchentlichen Forschungssitzungen der Fakultät besuchen. Ich habe mich schon an vielen Stellen mit anderen Professoren und Mitarbeitern über meine Arbeit austauschen können und habe immer wieder hilfreiche Anregungen erhalten. Projektmitarbeit und Erlernen neuer wissenschaftlicher Kompetenzen mit enger interdisziplinärer Begleitung In meiner Zeit an der University of Alberta habe ich die Möglichkeit in Forschungsprojekten aktiv mitzuarbeiten. Zum einen erhielt ich einen Einblick in ein Forschungsprojekt zum Thema Obdachlosigkeit im internationalen Vergleich und zum anderen kann ich eine bereits begonnene Projektarbeit (Systematisches Literaturreview) zum Thema „Partizipation, Teilhabe und Inklusion bei Menschen mit Demenz“ weiter fortführen. Ich profitiere hierbei vor allem von der engen Betreuung und den verschiedenen, teilweise kostenlosen, Kursangeboten der Universitätsbibliotheken. Die Bibliotheken arbeiten auf einem sehr professionellen Niveau und haben sich in verschiedene Bereiche des Bibliothekswesens fachbezogen spezialisiert. Die „Health Science Library“, eine von insgesamt zwölf Bibliotheken, verfügt damit über viele Bibliothekare, welche sich überwiegend mit Datenbankrecherchen auseinandersetzen. In meinem bisherigen Studienverlauf wurde zwar auch ein Basis-Wissen über eine Internetrecherche gelehrt, allerdings kann ich hier in Zusammenarbeit mit einer Bibliothekarin eine neue Kompetenz erlernen und in meiner Projektarbeit praktisch umsetzen. Der Nachweis eines absolvierten Kursangebotes der „Health – Science Library“ Darüber hinaus hat sich auch meine englische Sprache deutlich verbessert. Dies hilft mir an vielen Stellen, da ich mir nun auch ein Schreiben in englischer Sprache vorstellen kann. Weiterhin hat sich auch diesbezüglich mein Horizont vergrößert, da ich Literatur bisher größtenteils in deutscher Sprache gelesen hatte und ich nun auch auf andere Ressourcen zugreifen werde. Neben den Angeboten der Universität konnte ich auch neue Erfahrungen eines anderen Gesundheitssystems sammeln. Durch die Größe des Landes zentralisiert sich die gesundheitliche Versorgung an entsprechend größeren Standorten wie auch Edmonton. So ist an die „University of Alberta“ das Uni-Klinikum angegliedert, welches vom Aufbau und der Gestaltung wohl nicht mit einem deutschen Pendant vergleichbar ist. So ist in das Krankenhaus selbst eine Einkaufsmeile integriert. Viele Studenten aus der Uni gehen sich hier mal schnell einen Kaffee holen oder essen in eines der Restaurants. So ist es doch auch im Krankenhaus durch viele unterschiedliche Menschen immer sehr lebhaft. Neben einem Rundgang im Krankenhaus konnte ich auch eine Seniorenresidenz mit einer angegliederten „Wohneinheit“ für Menschen mit Demenz besuchen. Für Besucher gibt es also auch vielfältige Möglichkeiten verschiedene Einrichtungen des Gesundheitswesens kennenzulernen. Ein großes Land zum „Entschleunigen“ Neben den vielen studienbezogenen Erfahrungen kann ich auch insbesondere persönlich von meinem Aufenthalt profitieren. Ich fühle mich hier oftmals an ein Seminar von Frau Prof. Nauer erinnert, welche die Bedeutsamkeit des „Entschleunigens“ hervorhob. Durch die Größe des Landes ist vieles eine deutliche Nummer größer. Dies fängt bei vielen Kleinigkeiten an und es ist bemerkenswert wie stressfrei eine Großstadt sein kann. An vielen Stellen macht sich auch eine andere Mentalität bemerkbar. Die Menschen sind ruhiger, entspannter und insgesamt sehr gastfreundlich. Darüber hinaus waren viele Menschen denen ich begegnet bin, sehr positiv interessiert an meiner Person und meinen Erfahrungen. Durch die Größe des Landes sind andere Landteile sehr unterschiedlich geprägt. So liegt Edmonton relativ flach, während Vancouver im Südwesten Kanadas beispielsweise an die Rocky Mountains angrenzt. Auch aus diesem Grund macht es viel Freude andere Landteile zu erkunden, da diese doch immer wieder sehr unterschiedlich aussehen. Auf Vancouver Island gibt es beispielsweise sogar gemäßigte Regenwälder, wohingegen nördliche Landteile nahezu unbewohnbar sind. Kämpfende Bison – Büffel am Rande des „Elk – Island Nationalpark“ Eine typische kanadische Reisemöglichkeit ist daher auch der „Greyhound bus“. Es gibt in Kanada ein eher schlecht ausgebautes Zug-System, weshalb viele Kanadier auch für weite Strecken den Bus nutzen. Ich habe damit im nördlichen Teil von Kanada einen Teil meiner Familie besucht. Nach „entschleunigter-Gewöhnung“ sind auch Busfahrten von 10 Stunden nicht mehr wirklich nervenaufreibend, da es viel zu sehen gibt und die Landschaften immer wieder malerisch schön sind. Ich kann zukünftigen Besuchern nur empfehlen auch andere Landteile zu erkunden. Das Bus – System ist gut ausgebaucht und dabei auch sehr kostengünstig. Mein bisheriges Resümee fällt damit außerordentlich positiv aus und ich kann nur hoffen, dass auch zukünftige Studierende die Möglichkeiten und die Angebote des International Office wahrnehmen. Gerade durch die enge und persönliche Betreuung konnte ich schnell in der Fakultät Fuß fassen und meine wissenschaftlichen Fähigkeiten weiter ausbauen. Insgesamt habe ich sehr von meiner Reise und meinem Praktikum profitiert und ich möchte mich abschließend noch einmal bei allen Beteiligten und insbesondere bei Frau Prof. Kohlen und Frau Prof. Caine ganz herzlich bedanken! Hendrik Graßme K8 Pflegewissenschaft