die Chronik noch ausführlicher als pdf
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Chronik Schachklub Roland 1919 Weißenfels e.V. 1. Schachgeschichte von 1919 bis 1945 Am 14. März 1919 wurde im damaligen Cafe „Roland“ eine Schachvereinigung mit dem Namen „Schachgesellschaft Roland“ gegründet. Sie wurde dem Deutschenund Saalegau-Schachbund an-geschlossen. Mitbegründer waren C. Parthy, Pochlin, Prof. Steinke, Hage, Spalwingk und Götze. Im Herbst 1921 wurde der Arbeiter-Schachklub gegründet, der sich 1922 der Arbeiter-, Turn- und Sport-vereinigung als Abteilung Schach anschloß. Die Gründungsmitglieder waren E. Kuhnt, G. Gieseler, G. Fischer, E. Mahlow, W. Wagner, J. Meyer, A. Müller und W. Beuthan. Gründungsannoncen im Weißenfelser Tageblatt vom 14.03. und 15.03.1919: Spiellokal der Schachgesellschaft Roland Weißenfels Der 33. Kongreß des Saale-Schachbundes tagte im Juli 1923 in Weißenfels. Über 150 Spieler nahmen an Turnieren teil, darunter Spieler aus Berlin, Leipzig, Halle und Magdeburg. 5 Damen aus Charlottenburg, Eilenburg und Weißenfels spielten erstmalig in einem Turnier des Bundes. Es fand eine Ausstellung wertvoller und seltener Schachspiele, von Bildern und Büchern aus der Sammlung des Schachfreundes Dreyhaupt statt. Bei vielen Wettkämpfen gegen Leipzig, Jena, Weimar, Apolda und Halle errangen die Weißenfelser Schachspieler gute Erfolge. Ein zur Tradition gewordener 4-Städte-Pokalkampf zwischen Merseburg, Naumburg, Zeitz und Weißenfels sah Weißenfels oft siegreich, und nach fünfmaligem Gewinn ging der Pokal nach Weißenfels. Eine Schachschule wurde gegründet. Die Schachfreunde Hage und Parthy lehrten besonders der Jugend das Spiel auf den 64 Feldern. Ostern 1927 nahmen 3 Schachfreunde des Arbeiter-Schachklubs in Berlin am II. Internationalen Arbeiter-Schachturnier teil. Sportfreund Beuthan spielte in der Thüringer Mannschaft am 2. Brett und gewann 3 von 4 Partien. Er wurde 12 x hintereinander Meister im Arbeiter-Schachklub. Im Jahre 1932 mit dem Machtantritt des Faschismus fiel auch die Arbeiter-, Turn- und Sportvereinigung 1893 unter das Verbot. Die Schachabteilung hielt die Verbindung zwischen den Mitgliedern aufrecht, und die Mehrzahl trat 1933 in die „Schachgesellschaft Roland“ ein. Vor der endgültigen Zerschlagung des Faschismus hatte die Schachgesellschaft die Voraussetzungen für eine gut organisierte Sektion Schach in der neuzugründenden Sportbewegung geschaffen. Auszüge aus dem Buch 50 Jahre Saale-Schachbund: 2. Schachgeschichte von 1945 bis 1970 Schon 1945 wurde das erste Turnier durchgeführt. 1946 nahmen 65 Sportfreunde am Turnier um die Weißenfelser Meisterschaft teil, die seit 1934 ausgetragen wurde. Vom 1.-15. Juni 1947 wurde trotz einiger Schwierigkeiten ein erster Schachkongreß der sowjetisch besetzten Zone in Weißenfels durchgeführt. Der offizielle Charakter war durch die Ausspielung der Meisterschaft der sowjetischen Besatzungszone und der Meisterschaft des Landes Sachsen-Anhalt gesichert. Es fanden ein Meisterturnier, ein Meisterschaftsturnier und ein Hauptturnier in 2 Gruppen statt. Bekannteste Teilnehmer am Meisterturnier waren Großmeister Edith Keller-Hermann und der ehemalige Verbandstrainer Hans Platz. Als sehr aktiv wirkende ehrenamtliche Funktionäre hatten die Sportfreunde R. Adler und H. Langrock großen Anteil am Bestehen der Schachorganisation in Weißenfels. Weitere Großveranstaltungen in Weißenfels waren: - 1951 Mannschaftswettkämpfe zwischen Berlin, Jena, Dresden und Weißenfels - September 1952 Schachwerbemonat mit Simultan-, Männer-, Frauen- und Jugendwettkämpfen, Blitzturnieren und Vorträgen - 1953 DDR-Einzelmeisterschaft der Frauen - 1953 gesamtdeutsche Gehörlosenmeisterschaft - 25.11.1960 Simultanwettkampf des UdSSR- Großmeisters Flohr an 36 Brettern, Ergebnis: 34:2 - 1962 Durchführung der Bezirksmeisterschaften der Frauen und Männer im heutigen Kulturhaus - 1963 Simultanveranstaltung auf dem Marktplatz mit dem damaligen DDR-Meister, dem Großmeister Wolfgang Pietsch. 1961 holte Sportfreund Köpke den Bezirksmeistertitel nach Weißenfels. Zu dieser Zeit gab es noch 6 Schachsektionen in Weißenfels: Empor, Einheit, Lok, Motor, Fortschritt und Turbine. 3. Schachgeschichte von 1970 bis 1989 1970 bestanden nur noch 2 Sektionen Schach in Weißenfels: die BSG Kraftverkehr und Empor. Als größte Sektion existierten bei der BSG Empor 3 Männer-, 1 Jugend- und 1 Schülermannschaft. Die BSG Kraftverkehr hatte 1 Männermannschaft. Die I. Mannschaft von Empor bestimmte das Niveau im Bezirk Halle bis etwa 1975 mit und konnte in der damaligen Bezirkssonderliga Spitzenplazierungen erreichen. Mehrmals war die Mannschaft dem Aufstieg in die DDR-Liga sehr nahe. Durch das Ausscheiden von ca. 15. Spieler seit 1970 stieg die I. Mannschaft in die Bezirksliga und 1 Jahr später in die Bezirksklasse ab. Nach Einführung der neuen Spielklassenbezeichnungen spielte Empor I in der 2. Bezirksklasse gemeinsam mit Empor II. Die I. Mannschaft belegte dort Mittel- und Spitzenplätze. In der Saison 1985/86 konnte der Wiederaufstieg in die 1. Bezirksklasse erkämpft werden. Als Neuling belegte die Mannschaft 1986/87 den 4. Platz und in der Saison 1987/88 den 5. Platz. Die II. Mannschaft spielte zumeist in der 2. Bezirksklasse. Sie erreichte dort Mittelplätze und hatte oft gegen den Abstieg zu kämpfen. Durch den schon erwähnten Abgang von Spielern wurde Empor II 1985 aus dem Spielbetrieb zurückgezogen. Seit den sechziger Jahren spielte die III. Mannschaft in der Kreisunion Naumburg, Nebra, Zeitz, Hohenmölsen und Weißenfels. Bis 1975 belegte Empor III nur hintere Plätze. Von 1975 - 1985 spielten viele Jugendspieler in der III. mit und trugen durch ihren Ehrgeiz zu besseren Plazierungen bei. Mehrmals konnte der 2. bzw. 3. Platz erkämpft und in der Saison 1980/81 sogar der Staffelsieg und nach Platz 2 in der Aufstiegsrunde der Aufstieg in die 2. Bezirksklasse erreicht werden. Leider war Empor III durch den Abstieg von Empor II nicht aufstiegsberechtigt. Auch Empor III wurde 1985 aus dem Spielbetrieb zurückgezogen, es erfolgte der Neuaufbau einer II. Mannsch. in der Kreisunion. Platz 3 1986/87 und Platz 4 1987/88 wurden erreicht. Seit 1968 beteiligte sich Empor Weißenfels am Stadtilm-Wanderpokalturnier. Die Mannschaftsergebnisse reichen vom 2. und 3. Platz bis zu Mittelplätzen. Bei den Blitzturnieren konnten schon viele gute Plätze erreicht und Preise gewonnen werden. Außerdem beteiligten sich Empor-Mannschaften an verschiedenen Turnieren, z.B. Wanderpokalturnier der BSG Traktor Stößen, Romontpokal in Röblingen im Blitzschach, Blitzturnier der BSG Chemie Granschütz u.a. Dabei konnten viele Turniersiege und vordere Plätze erzielt werden. Spieler der BSG Empor nahmen auch an vielen Einzelturnieren teil, z.B. Osterturnier in Halle, Akener Einzelschnellturnier, Schnellschachturnier in Sömmerda, Weihnachtsturnier in Halle u.a. 1975 fand in der damaligen Einstein-Oberschule ein Simultanturnier mit dem Fernschachweltmeister Horst Rittner, Großmeister Rainer Knaak und Großmeister Dr. Burghard Malich statt. Die Sektion Schach der BSG Empor wechselte im Juli 1988 zur BSG Medizin Weißenfels. Programmheft übewr den Schachwerbemonat im September 1952: 4. Schachgeschichte ab 1989 Die I. Mannschaft belegte in der Saison 1989/90 mit klarem Vorsprung den 1. Platz in der Kreisunion Naumburg, Nebra, Zeitz, Hohenmölsen und Weißenfels, die II. Mannschaft wurde 3. und die III. Mannschaft 7. Gespielt wurde an 6 Brettern. Als Neuling in der Bezirksklasse, Staffel A, erreichte die I. Mannschaft den Staffelsieg mit großem Vorsprung und den sofortigen Aufstieg in die Bezirksliga. Alle Spiele konnten gewonnen werden. Seit der Saison 1991/92 in der Bezirksliga spielend, wurden Mittelplätze erreicht. In der Saison 1994/95 belegte die I. Mannschaft den 9. Platz und stieg in die Bezirksklasse ab Mit 18:0-Punkten wurde 1995/96 der sofortige Wiederaufstieg erreicht. Die I. Mannschaft konnte seitdem den Klassenerhalt in der Bezirksliga sichern und erreichte gute Mittelplätze. Durch große Probleme bei Blau-Weiß 68 Weißenfels wurden in der Saison 1990/91 1-2 Spieler pro Spiel vom Schachklub Roland Weißenfels an Blau-Weiß 68 abgegeben. Da die II. Mannschaft vom SK Roland in der Saison 1990/91 den Aufstieg in die Bezirksklasse erreichte, wurde der Zusammenschluß mit den Schachfreunden von Blau-Weiß 68 vollzogen und eine gemeinsame Mannschaft zur Teilnahme an der Bezirksklasse gebildet. Die II. Mannschaft spielte 3 Jahre in der Bezirksklasse. Leider konnte die II. in der Saison 1993/94 nicht den Klassenerhalt sichern und stieg in die Kreisliga Burgenlandkreis/Merseburg-Querfurt/Weißenfels ab. Die II. wurde in der Saison 1994/95 und in der Saison 1995/96 Tabellenzweiter in der Kreisliga. 1996/97 konnte der Staffelsieg in der Kreisliga und damit der Aufstieg in die Bezirksklasse erkämpft und 2 Jahre der Klassenerhalt erreicht werden. In der Saison 1999/2000 stieg die II. Mannschaft in die Kreisliga ab. Die III. Mannschaft belegte nach der Neubildung 1994/95 meistens vordere Plätze in der Kreisliga Burgenlandkreis/Merseburg-Querfurt/Weißenfels. Der SK Roland Weißenfels nahm in der Saison 1995/96 mit 2 Mannschaften an der Landesliga U 11 und in der Saison 1996/97 mit 1 Mannschaft an der Landesliga U 13 teil. Bisher absolvierte der SK Roland 3 Vergleichskämpfe gegen die Partnervereine SF 59 Kornwestheim e.V. und SC Springer Bad König e.V. Zum 80 Gründungsjubiläum des SK Roland Weißenfels im März 1999 waren 4 Schachfreunde aus der Partnerstadt Kornwestheim in Weißenfels zu Gast. Im Juli 1999 weilten 4 Sportfreunde des SK Roland Weißenfels zum 40. Vereinsgründungsjubiläum der Schachfreunde 59 Kornwestheim in Kornwestheim. Außerdem bestritt der SK Roland Freundschaftsspiele gegen den ESV Lok Döbeln e.V. aus Sachsen (Bezirksklassevertreter). Seit 1994 findet das Traditionsturnier in Stadtilm unter Beteiligung des SK Roland Weißenfels statt. Einige Schachfreunde beteiligten sich am Sömmerdaer Pokalturnier (Einzelturnier 15 Minuten Partien). Die Kreiseinzelmeisterschaften hatten mit ca. 20 Teilnehmern eine gute Beteiligung. Erstmals nach der Wende beteiligten sich 1994 2 Sportfreunde, Harry Otto und Roberto Scherner, an der Bezirkseinzelmeisterschaft. Dabei erreichte Sportfreund Harry Otto einen der größten Erfolge im Einzelbereich seit Jahren für den SK Roland und wurde Vizebezirksmeister. Roberto Scherner belegte bei 16 Teilnehmern einen guten 7. Platz. Seit 1995 wird nach der Kreisgebietsreform eine Kreiseinzelmeisterschaft mit Grün-Weiß Granschütz ausgetragen. Für den SK Roland Weißenfels konnte Roberto Scherner 1995 und Harry Otto 1997 und 1998 und 1999 Heinz Schellbach den Kreismeistertitel erkämpfen. 1996 wurde Dieter Stricker von Grün-Weiß Granschütz Kreismeister. Der SK Roland Weißenfels führt seit 1995 die Vereinseinzelmeisterschaft in 2 Gruppen durch. Die Vereinseinzelmeisterschaft dient gleichzeitig der Qualifikation zur Kreiseinzelmeisterschaft. 1995 und 1998 wurde die Weißenfelser Stadteinzelmeisterschaft (5 Runden Schweizer System) ausgetragen. Der Sieger qualifizierte sich für die Kreiseinzelmeisterschaft. Großer Beliebtheit erfreut sich das seit 1995 ausgetragene Jahresblitzschachturnier. Hier werden 5 Einzelturniere im Jahr durchgeführt und die besten 3 Ergebnisse gewertet. Durch die sich ständig verschlechternden Raumverhältnisse und Spielbedingungen im Jugendtreff „Brücke“ erfolgte im Mai 1993 der Umzug in das Behindertenzentrum „Waltherstift“. Nach der Kündigung des Mietvertrages mit dem Behindertenverband durch den Landkreis Weißenfels zum 31.03.1999 und dem sich daraus ergebenden Umzug aus dem „Waltherstift“ erfolgte Ende Februar 1999 der Umzug in die Seniorenwohnanlage in der Herderstraße. Auf Grund des Wechsels des Betreibers der Seniorenwohnanlage in der Herderstraße erfolgte im Frühjahr 2000 der Umzug in das Kulturhaus der Stadt Weißenfels. Nachdem die BSG Medizin schon Anfang 1990 keine finanzielle Unterstützung mehr vom damaligen Gesundheitswesen erhielt, wurde der Tradition folgend der eigenständige Schachklub Roland 1919 Weißenfels e.V. im Mai 1990 gegründet. Trotz vielschichtiger Probleme im Rahmen der Anpassung an die neuen Spiel- und Wettkampfbedingungen und finanzieller Schwierigkeiten nach der Wende ist es durch gute und engagierte Arbeit des Vorstandes gelungen, den Mitgliederstand zu halten und leistungsmäßig sich zu behaupten.