Eine praktische Einfuehrung - Broschuere 2001

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Eine praktische Einfuehrung - Broschuere 2001
Gend
Gender
nder
Mainstreami
Mainstreaming
ming
Eine praktische Einführung
Ministerium für Bildung,
Frauen und Jugend
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Inhalt
Vorwort 2
Englisch im Alltag 3
1.
2
Alles Gender... oder was? 4
Was heißt denn eigentlich Gender Mainstreaming? 5
Was Gender Mainstreaming nicht heißt 5
Gender Mainstreaming: Pflicht oder Kür? 6
2.
3
Das Gender Mainstreaming-Rezept 8
Alles Gute kommt von oben - was Führungskräfte zum Gender Mainstreaming beitragen können 8
Aller Anfang ist leicht. Fassen Sie Beschlüsse! 8
Alles und noch viel mehr. Wo verläuft der Mainstream? 9
3.
Qualitätsmerkmal Gender Mainstreaming 11
4
Gender Mainstreaming rechnet sich: finanziell und politisch 11
Gender Mainstreaming ist effektiv 12
Imagegewinn durch Gender Mainstreaming 13
4.
Werden Sie gender-kompetent! 14
5.
Heute schon gegendert? 15
Alles eine Frage der (Fort-)Bildung 14
5
Praxisbeispiele 15
... aus Rheinland-Pfalz 16
... national 18
... international 20
6.
Der Gender-Check 22
6
Machen Sie’s den Schweden nach: die 3-R-Methode 22
Vier Schritte in Flandern 23
Gender Mainstreaming in sechs Schritten 24
7.
Adressen und AnsprechpartnerInnen 25
8.
Literatur 28
7
1
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1
Sie wollen doch nicht im Gender
Mainstream untergehen?
Unsere Broschüre wird Sie mit dem
Boot Gender sicher über den Mainstream
fahren. Und wenn es unterwegs
stürmisch wird, schlagen Sie dort nach.
Denn Untergehen gilt nicht!
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3
Doris Ahnen,
Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend,
Rheinland-Pfalz
4
5
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Der einsame Steuermann hat ausgedient.
Auf dem Gender Mainstream übernehmen
Frauen und Männer gemeinsam das Ruder.
Kneifen gilt nicht –
schlagen Sie in dieser Broschüre nach.
7
Dr. Joachim Hofmann-Göttig,
Staatssekretär im Ministerium für Bildung,
Frauen und Jugend, Rheinland-Pfalz
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2
1
Englisch im Alltag
Sie arbeiten täglich mit dem Computer, surfen gern im Internet, versenden E-Mails, haben neulich
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einen Workshop besucht, arbeiten gerade an einem neuen Publicrelations-Konzept für Ihre Verwaltung,
vielleicht sind Sie Single, gehen regelmäßig zum Training ins Fitness-Center, haben anschließend viel
Power, buchen gelegentlich Last-Minute-Reisen, gucken im Fernsehen auch mal Talkshows, wünschen
sich zum Geburtstag eine neue Hi-Fi-Anlage, gehen Sonntagmorgens gern zum Brunch, im Parkhaus
ziehen Sie ein Ticket und wenn Sie Kopien machen müssen, gehen Sie in den Copyshop ...
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... dann werden Sie auch Gender Mainstreaming ganz schnell verwenden...
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3
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1
1. Alles Gender ... oder was?
Gender =
das soziale Geschlecht;
2
Mainstream =
Die Wiener Soziologinnen Edit Schlaffer und Cheryl Benard haben einmal scherzhaft in ihren »Zehn
Regeln für Feministinnen« geschrieben: Es gibt, grob gesagt, 50 % Männer und 50% Frauen. Das geht
gut auf. Kein Grund zur Beunruhigung.
Hauptströmung.
Was aber immer noch nicht aufgeht, das ist die fünfzigprozentige Verteilung von bezahlter Arbeit, Macht,
Einfluss, Geld, Ressourcen, sozialer Arbeit, Familienarbeit usw. Das ist weiterhin ein Grund zur
Beunruhigung!
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Es ist weiterhin ein Grund zur Beunruhigung, dass das Geschlecht nicht nur eine schlichte biologische
Tatsache ist, sondern ein anerzogenes Verhalten.
Es ist weiterhin ein Grund zur Beunruhigung, dass Gleichberechtigung immer noch Frauensache ist, bei
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der Männer im besten Falle zugucken.
Doch auch Männer profitieren als Einzelne nicht ständig von der gesellschaftlichen Rollenverteilung.
Auch die Männerrolle gestaltet sich nicht zwanglos. Neuerliche Studien beweisen einmal mehr:
Männlichkeit ist eine riskante Lebensform, Männer sterben früher, begehen häufiger Selbstmord, sind
häufiger Opfer von Unfällen...
5
Und genau da setzt Gender Mainstreaming an: Sowohl Frauen als auch Männer sollen einen
ungehinderten, von sozialen Rollenzuweisungen freien Zugang zu allen Bereichen
der Politik und des öffentlichen Lebens haben. Allein die Tatsache, eine
Frau oder ein Mann zu sein, soll weder qualifizieren noch disqualifizieren.
6
Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Das passiert nicht
einfach so von ganz allein von heute auf morgen.
Um Geschlechterdemokratie zu erreichen,
müssen alle daran mitwirken und nicht wie
bisher in erster Linie die Frauen.
7
Gender Mainstreaming hilft Frauen und Männern
dabei, den Weg zur Geschlechterdemokratie zu
finden und zu beschreiten. Gender Mainstreaming
hilft dabei, zu erkennen, dass es keine
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4
1
geschlechtsneutrale Politik gibt, sondern dass sich politische Entscheidungen tatsächlich unterschiedlich
auf die Lebensverhältnisse von Frauen und Männern auswirken. Gender Mainstreaming hilft dabei, zu
2
erkennen, von wo aus Frauen und Männer überhaupt losgehen müssen, um an ihr Ziel zu kommen.
Was heißt denn eigentlich Gender Mainstreaming?
Es gibt tatsächlich keine griffige Übersetzung von Gender Mainstreaming. Wir können im Deutschen
Gender Mainstreaming =
den Begriff nur umschreiben, aber nicht exakt wiedergeben. Um das Prinzip, um das es bei Gender
die Geschlechterfrage ist
Mainstreaming geht, aber europaweit und sogar weltweit beschreiben zu können, wurde in der
die Hauptfrage bei allen
Europäischen Union und auch bei den Vereinten Nationen der englische Ausdruck eingeführt.
Entscheidungen
3
4
Die offizielle deutsche Übersetzung des Begriffs auf der Ebene der Europäischen Union lautet:
»Gender Mainstreaming besteht in der (Re-) Organisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluierung
der Entscheidungsprozesse, mit dem Ziel, dass die an politischer Gestaltung beteiligten Akteure und
Akteurinnen den Blickwinkel der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern in allen Bereichen und auf
allen Ebenen einnehmen.«
5
Gender Mainstreaming ist also ...
... eine Art Gleichstellungsverträglichkeitsprüfung
... ein System zur Überprüfung des aktuellen Standes der Gleichberechtigung
... ein Handlungsprinzip, mit dessen Hilfe es gelingt, offene und versteckte Diskriminierungen in allen
Politikbereichen zu erkennen und zu beseitigen.
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Übrigens, bevor Sie weiter über den englischen Ausdruck stöhnen... In einem der Ursprungsländer des
Gender Mainstreaming, in Schweden, heißt es JÄMtegrering, abgeleitet von jämställdhet (=Gleichstellung).
Gäbe es den englischen Ausdruck nicht, müssten Sie vielleicht noch Schwedisch lernen...
7
Was Gender Mainstreaming nicht heißt
Gender Mainstreaming ist kein Ersatz für eine eigenständige Frauenpolitik. Eine eigenständige Politik
von Frauen und für Frauen steht so lange noch auf der Tagesordnung, bis Frauen und Männer tatsächlich
5
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1
gleichberechtigt sind. Gender Mainstreaming braucht Frauenpolitik: Erst die Frauenpolitik gibt Ihnen die
entscheidende »Sehhilfe« bei der Beurteilung geschlechtsdifferenzierter Auswirkungen. Sie können mit
2
Gender Mainstreaming nicht einfach beschließen, dass von nun an Frauen und Männer chancengleich
sind, wenn die Realität etwas anderes sagt.
Gender Mainstreaming ist kein in sich abgeschlossenes Programm, sondern ein stetiger Prozess. In
Deutschland stehen wir damit noch am Anfang.
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Gender Mainstreaming ist kein neues zusätzliches Arbeitsfeld der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten,
frei nach dem Motto: »Sollen die sich darum kümmern!« Das Neue an Gender Mainstreaming ist gerade:
Die Verantwortung für den Prozess ist nicht auf die für Frauen zuständige Frau delegierbar; sie liegt in
den Händen derer, die in ihren einzelnen Politikbereichen Verantwortung tragen, Entscheidungen vorbe-
4
reiten und an der Umsetzung mitwirken.
Gender Mainstreaming verteilt auch keine Schuldzuweisungen nach dem Motto: »In diesem Bereich
werden aber Frauen diskriminiert!«, sondern es sollen Kriterien entwickelt werden, wie diese
Diskriminierung besser aufgespürt werden kann. Oft geschehen Benachteiligungen unabsichtlich, weil
zum Beispiel das Zahlenmaterial nicht nach Geschlechtern, Altersgruppen etc. aufgeschlüsselt ist.
5
Gender Mainstreaming dient nicht der Verfestigung von gesellschaftlichen Rollenzuweisungen. Es reicht
nicht, Frauen als Zielgruppe von Maßnahmen ins Blickfeld zu nehmen und mit diesen Maßnahmen alte
Rollenklischees festzuschreiben. Kindergärten werden zum Beispiel nicht für Frauen gebaut, denn Kinder
haben auch Väter. Sie können also nur schwerlich behaupten, diese Maßnahme käme ausschließlich
6
Frauen zugute. Maßstab ist immer: Dient das Vorhaben der tatsächlichen Gleichberechtigung von
Frauen und Männern?
Gender Mainstreaming - Pflicht oder Kür?
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Recht auf
Gender Mainstreaming
Vieles am Handlungsprinzip Geschlechtergerechtigkeit ist tatsächlich noch Kür, also eine
Selbstverpflichtung von Verwaltungen und Gremien. Gender Mainstreaming ist aber in einem
entscheidenden Punkt Pflicht: Wer heute bei der Europäischen Union (EU) eine finanzielle Förderung
beschäftigungspolitischer Maßnahmen beantragt, muss darlegen, in wie weit die Maßnahmen dazu
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1
dienen, die Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen zu fördern. Die rechtliche Grundlage dafür
bildet der Amsterdamer Vertrag aus dem Jahr 1999. Danach haben sich alle der Europäischen Union
2
angehörenden Länder auch verpflichtet, das Handlungsprinzip Gender Mainstreaming zur Grundlage
eigener nationaler Beschäftigungspolitik zu machen. Gender Mainstreaming setzt also für Frauen rechtlich bei der Verbesserung von Chancen auf dem Arbeitsmarkt an.
Wer in einem Antrag an das Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit in Rheinland-Pfalz
die Frage nach den unterschiedlichen Auswirkungen des Vorhabens auf Frauen und Männer nur mit
3
einem Schulterzucken beantworten kann, in welchem Maße das Projekt die Chancengleichheit fördert,
ist nicht mehr ohne weiteres förderungswürdig. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf regionale und
kommunale Maßnahmen zur Beschäftigungsförderung. Gender Mainstreaming ist somit auch ein
arbeitsmarktpolitisches Steuerungsinstrument.
4
In einigen Bundesländern bestehen bereits Beschlüsse darüber, Gender Mainstreaming als
Handlungsprinzip in allen Politikbereichen zu verankern. Auch das Kabinett in Rheinland-Pfalz hat
sich auf Gender Mainstreaming als Leitlinie politischen Handelns verständigt. Alle Ressorts haben sich
verpflichtet, Gender Mainstreaming im eigenen Geschäftsbereich umzusetzen.
Somit ist die Förderung aller Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern auf Landesebene
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keine absolut freiwillige Leistung, sondern die konsequente
Umsetzung einer landespolitischen
Entscheidung.
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1
2. Das Gender-Mainstreaming-Rezept
Patentrezepte
gibt es nicht –
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oder?
Selbstverständlich gibt es kein Gender-Mainstreaming-Patentrezept. Noch stehen wir am Anfang des
Prozesses und müssen verschiedene Instrumentarien ausprobieren, von denen wir uns einen Erfolg
versprechen.
Alles Gute kommt von oben - was Führungskräfte zum Gender Mainstreaming
beitragen können
3
Top
Grundvoraussetzung zur Einführung von Gender Mainstreaming ist aber der Wille der Verwaltungsspitze
und/oder der Entscheidungsträger/-innen in Gremien. Ohne dieses top-down-Prinzip, wie es in der EU
Down
4
genannt wird, funktioniert Gender Mainstreaming als politisches Steuerungselement nicht.
Viele Verwaltungen haben in den letzten Jahren Leitbilder entwickelt. Auch dort funktionieren alle
guten Absichtserklärungen nur, wenn sie von Führungskräften getragen und die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter dadurch in die Lage versetzt werden, auch nach Leitlinien zu handeln. Gender Mainstreaming
ist ein solches Leitmotiv, und Vorgesetzte tragen erheblich zu dessen Glaubwürdigkeit bei.
Als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter können Sie noch so bemüht
5
sein um den Prozess des Gender Mainstreaming: Wenn
Ihre Vorgesetzten nicht (mit)steuern, gerät Ihr Boot in
Schieflage.
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Aller Anfang ist leicht. Fassen Sie Beschlüsse!
Beschlusssache
Gender Mainstreaming als Handlungsprinzip zu wollen, ist
Gender Mainstreaming
die eine Seite der Medaille. Sie müssen diesen Willen auch
zum Ausdruck bringen. Auch bei Beschlüssen, Gender
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Mainstreaming als Handlungsprinzip für die eigene Arbeit anzuerkennen, gilt das
top-down-Prinzip. Es reicht also nicht aus, wenn Sie in Ihrem Team von Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern beschließen: »Ab heute machen wir Gender Mainstreaming!«
Für die Landesverwaltung gibt es bereits den Kabinettsbeschluss. Bei den kommunalen
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8
1
Gebietskörperschaften sind die Räte/Kreistage, die Stadt- und Kreisvorstände und die Verwaltungsspitzen
gefragt. Top-down heißt nicht, dass alle darauf warten müssen, dass von oben etwas kommt. Anregungen
2
geben, Vorschläge unterbreiten, Beschlüsse vorbereiten, das können auch Ausschüsse oder Arbeitsgruppen.
Je konkreter ein Beschluss gefasst ist, umso leichter wird es Ihnen fallen, in Ihrer alltäglichen Arbeit
geschlechtsspezifische Fragestellungen zu berücksichtigen. Konkrete Beschlüsse für einzelne Ministerien,
Ämter, Arbeitsbereiche können aber auch nach einem generellen Beschluss gefasst werden. So haben
etwa viele kommunale Gebietskörperschaften Beschlüsse zur Lokalen Agenda gefasst. Was aber im
3
Einzelnen Lokale Agenda bedeutet, das kann ein Beschluss nicht vorwegnehmen.
Genauso ist es wichtig, Gender Mainstreaming immer wieder auf die Tagesordnung zu setzen und
konkrete Schritte zur Umsetzung zu vereinbaren und zu gehen. Absichtserklärungen abzugeben, ist leicht.
Den Worten auch Taten folgen zu lassen, das ist die Aufgabe aller Entscheidungsträgerinnen und
4
Entscheidungsträger.
Alles und noch viel mehr. Wo verläuft der Mainstream?
Gender Mainstreaming, so lautet die Definition, soll auf allen politischen und administrativen Ebenen
Sie im Mainstream
5
und in allen Bereichen wirksam werden. Alle heißt wirklich alle - auch wenn Sie sich momentan vielleicht
nicht vorstellen können, wie Gender Mainstreaming in Ihr Arbeitsgebiet passt. Vielleicht spielt Ihr
Arbeitsfeld in Ihrer Verwaltung oder in Ihrem Gremium nach Ihrer eigenen Einschätzung nur selten eine
zentrale Rolle. Dennoch wirken Sie an Entscheidungen mit, bereiten Sie vor oder sind an der Umsetzung
beteiligt. Sie besitzen das Fachwissen, Ihr Mainstream verläuft also dort, wo Sie sind und nicht fern Ihrer
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Arbeit auf einer anderen hierarchischen Ebene. Ohne Ihre Fachkenntnisse ist Gender Mainstreaming
ein Konzept ohne Inhalt. Unschlagbar sind Sie, wenn Sie Ihre fachliche Kompetenz mit der GenderKompetenz verbinden.
Wenn Sie Zuschüsse für Jugendprojekte verwalten, dann gehört es zu Ihren Aufgaben, darauf zu achten,
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welche Gelder der Arbeit mit Mädchen zufließen. Wenn Sie an der Bauplanung beteiligt sind, dann
gehört es zu Ihren Aufgaben, Ihre Zielgruppen zu kennen und die Auswirkungen abschätzen zu können.
Ebenso wie Sie eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchführen, können Sie auch eine
Geschlechterverträglichkeitsprüfung einleiten. Wenn Sie in der Arbeitsmarktförderung tätig sind, dann ist
es Ihr Job, dafür zu sorgen, dass Frauen genauso wie Männer von Ihren geplanten Maßnahmen
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1
profitieren können. Wenn Sie im Sozialamt arbeiten, dann gehört es dazu, die unterschiedliche Situation
von Hilfeempfängerinnen und -empfängern zu kennen und spezifische Wege aus der Sozialhilfe zu finden.
2
Denken Sie daran, es gibt keine geschlechtsneutrale Politik. Gender Mainstreaming hilft Ihnen dabei,
Politik zielgenauer zu entwickeln und umzusetzen. Zur Zielgenauigkeit gehört, dass Ihnen
aussagekräftiges, geschlechtsdifferenziert aufbereitetes Datenmaterial zur Verfügung steht.
3
Übrigens:
Gender Mainstreaming zahlt sich aus. Zielgenauigkeit ist bereits ein direkter Effekt, den Sie mit Gender
Mainstreaming erzielen können. Gender Mainstreaming bedeutet nicht einfach mehr Arbeit, sondern
bietet einen handfesten Nutzen. Ihre Arbeit wird effektiver, und damit erzielen Sie letztendlich
ökonomische Vorteile für den Haushalt der Verwaltung oder der Kommune.
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Auch Zeit ist Geld. Wenn Sie bei Planungen von vorn herein alle Faktoren berücksichtigen können, sparen
Sie Zeit, die Sie sonst auf lästige Korrekturen verwenden müssten. Gender Mainstreaming zahlt sich auch
direkt aus: Gerade arbeitsmarktpolitische Projekte sind nur dann förderungswürdig, wenn sie einen
aktiven Beitrag zur Gleichberechtigung von Frauen und Männern leisten.
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Gender Mainstreaming hilft Ihnen auch dabei, innerhalb einer Gruppe zielgenauer zu arbeiten. Frauen
und Männer haben auch untereinander häufig nicht die gleiche Lebens- und Arbeitssituation. Es gilt hier
zu differenzieren nach Alter, Familienstand oder Ausbildung...
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3. Qualitätsmerkmal Gender Mainstreaming
Zur Erinnerung:
Qualität durch
Gender Mainstreaming setzt nicht auf reine Frauenförderung, sondern ist ein Konzept zur Entwicklung
Gender Mainstreaming
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der Chancengleichheit für Frauen und Männer!
Gender Mainstreaming ist ein
•
politisches Leitprinzip = Gleichstellung
und eine
•
3
Methode = Vorgehensweise.
Gender Mainstreaming gehört untrennbar zum Qualitätsmanagement einer Institution. Gender
Mainstreaming ist eine Dienstleistung, die versucht, den unterschiedlichen Qualitätsansprüchen der
Bürgerinnen und Bürger, der Kundinnen und Kunden oder auch der Mitglieder gerecht zu werden. Ein
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konsequentes Qualitätsmanagement führt vor Augen, dass die Menschen, für die die Dienstleistung
gedacht ist, keine homogene Gruppe sind. Dass es Frauen und Männer gibt, mag eine Binsenweisheit
sein, aber dass es Frauen und Männer in vielen Zielgruppen gibt und dass die Frauen und Männer in
den jeweiligen Zielgruppen unterschiedliche Ansprüche haben (können), wird leicht übersehen.
Gender Mainstreaming als Vorgehensweise setzt auf eine systematische, ziel- und ergebnisorientierte
5
Arbeitsweise und ein Controlling. Alles keine Unbekannten, denn in Konzepten zur
Verwaltungsmodernisierung sind gerade diese Begriffe von zentraler Bedeutung.
Der Gender Mainstreaming-Ansatz bietet Potenziale für eine höhere Qualität und Effizienz der
eigenen Arbeit - durch konsequente Gleichstellungspolitik.
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Gender Mainstreaming rechnet sich: finanziell und
politisch
7
Wenn Menschen durch politische Entscheidungen benachteiligt
werden, reagieren sie - bewusst oder unbewusst - mit Verweigerung.
Ein Beispiel dafür: der Geburtenrückgang. Frauen und Männer
entscheiden sich in Deutschland gegen (mehr) Kinder, weil Kinder
berufliche und ökonomische Nachteile mit sich bringen. Kinder und Beruf
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1
miteinander zu vereinbaren, ist eben kein Kinderspiel. Gleichzeitig wird die Überalterung der Bevölkerung
beklagt, die erhebliche Auswirkungen auf die Rentenkassen und die öffentlichen Haushalte hat.
2
Ein weiteres Beispiel: Ebenso kostspielig und folgenreich sind die Wirkungen von Ungleichbehandlung im
Beruf. Wo deutlich wird, dass zum Beispiel Frau-Sein oder Mann-Sein über das berufliche Fortkommen
entscheidet, sind Eingruppierungsklagen oder Leistungsverweigerung als Folge mangelnder Motivation
eine teure, aber logische Konsequenz.
3
Gender Mainstreaming ist effektiv
Je näher politische Maßnahmen an den tatsächlichen Lebenssituationen und Qualitätsansprüchen der
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Zielgruppen orientiert sind, umso größer ist die Wirkung. Politische Entscheidungen können effektiver
sein, wenn Frauen von vorn herein an der Entscheidungsfindung beteiligt sind und entsprechend ihrem
Bevölkerungsanteil in den jeweiligen Entscheidungsgremien (Parlamenten, Räten, Ausschüssen,
Kommissionen) vertreten sind. Die vielgescholtene Frauenquote mag in der Politik nicht alles sein, aber
ohne die repräsentative Beteiligung von Frauen ist in der Politik alles nichts. Erst dadurch kann frühzeitig
ein breiterer Blickwinkel in die Entscheidung einfließen und möglicherweise verhindert werden, dass
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Leistungen, Programme und Maßnahmen an Qualität verlieren, weil sie »blind« für bestimmte Zielgruppen
sind.
Die Einbeziehung von Gleichstellungspolitik in alle Politikbereiche kann direkt und indirekt positive
ökonomische Effekte erzielen. Für die Personalpolitik ist das ganz offensichtlich. Wenn weibliche und
6
männliche Beschäftigte alle Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung haben, keine Nachteile wegen
Familienarbeit und Kindererziehung fürchten müssen, bei der individuellen Gestaltung der Arbeitszeit
unterstützt werden, dann werden die Beschäftigten nicht so leicht den Arbeitsplatz wechseln, sondern
ihre Zufriedenheit durch effektive Arbeit zeigen. Durch die frühzeitige Einbindung von Chancengleichheit
in alle Politikfelder könnten kostspielige Konflikte und zeitaufwändiges Nachbessern vermieden werden.
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Aber: Gleichstellung ist nicht zum Nulltarif zu haben.
Mehr Qualität in der Arbeit, mehr Effizienz und Effektivität heißt nicht, dass ab morgen durch Gender
Mainstreaming alle öffentlichen Haushalte saniert werden können. Gleichstellung hat ihren Preis!
Kosteneinsparungen durch Vermeidung der Folgekosten von Fehlentscheidungen können durchaus
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höhere Investitionen in anderen Bereichen gegenüberstehen. Klassisches Beispiel hierfür ist der
Präventionsbereich: Durch eine Verlagerung von Mitteln in den Präventionsbereich können Kosten in
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anderen Bereichen eingespart werden. Billiger wird Politik dadurch nicht unbedingt, nur ökonomisch
sinnvoller.
Imagegewinn durch Gender Mainstreaming
3
Wenn Politik und Verwaltung sich selbst verpflichten, Benachteiligungen abzubauen und
Chancengleichheit zu fördern, so stärkt dies das Ansehen in der Öffentlichkeit und hebt das Image
des Öffentlichen Dienstes als Arbeitgeber. »Gut aussehen« in der Öffentlichkeit wird in unserem
Medienzeitalter immer wichtiger. Das gilt auch - und vielleicht erst recht - für den Öffentlichen Dienst.
4
Eine Kommune, die durch entsprechende (Bau)Maßnahmen etwas dafür tut, dass sich zum Beispiel
Frauen im öffentlichen Raum angstfreier bewegen können, wird öffentlich anders wahrgenommen als
eine, die keinerlei Initiative zeigt. Eine Verwaltung, die klare Signale setzt, dass Frauen ebenso gute
Chancen auf Spitzenpositionen haben wie Männer, bietet ein positiveres Bild als eine, in der eine
männliche Monokultur gepflegt wird.
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Der Öffentliche Dienst hat als Arbeitgeber bereits durch Gleichstellungsgesetze Weichen gestellt; nun
kommt es darauf an, Diskriminierungstatbestände weiter systematisch aufzudecken und zu handeln.
(Etwa Tarifverträge und Besoldungsregelungen auf diskriminierende Inhalte zu durchforsten, wird eine
lohnende Aufgabe sein.)
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Wenn Sie im eigenen politischen oder administrativen Zuständigkeitsbereich scheinbar Altbewährtes
unter dem Gesichtspunkt Gleichberechtigung auf den Prüfstand stellen, gewinnen Sie - persönlich und in
der öffentlichen Wahrnehmung.
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1
4. Werden Sie gender-kompetent!
Alles eine Frage der Fortbildung
2
Fachwissen &
Gender-Kompetenz
Das Wissen um die unterschiedliche Lebenssituation von Frauen und Männern fällt nicht einfach vom
Himmel. Das Wissen um gesellschaftlich bedingte Rollen und Rollenklischees muss genau so erworben
werden wie andere fachliche Kenntnisse.
Um zielgerichtet Gender Mainstreaming umsetzen zu können, ist es notwendig, Fortbildungen
3
durchzuführen, an Fortbildungen teilzunehmen. Fortbildungen sind ein genau so unverzichtbares Element
wie der Wille von Vorgesetzten. Fortbildungen sind eine »Sehhilfe«. In Gender-Trainings erfahren Sie nicht
nur, dass wir alle unsere »Geschlechterbrillen« tragen, einen auf Grund unserer Lebenswirklichkeit
spezifischen Blickwinkel einnehmen. Sie erfahren auch, dass Rollen nicht naturgegeben sind und was
notwendig ist, damit Frauen und Männer tatsächlich gleiche Chancen bekommen.
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Wir alle lassen unsere Einschätzungen von der Welt und unsere Erfahrungen ja nicht zu Hause an der
Garderobe hängen, wenn wir zur Arbeit gehen. Unsere Einstellungen beeinflussen das, was wir tun.
Gender-Trainings helfen dabei, dies zu erkennen, Problembewusstein zu entwickeln. Gender-Kompetenz
erwerben heißt aber auch, die Instrumentarien kennen zu lernen, mit denen geschlechtsspezifische
Auswirkungen beurteilt werden können. Sie brauchen auch breite Kenntnisse der Rechtsnormen,
5
Verwaltungsvorschriften oder der Programme zur Frauenförderung.
Fortbildungen für alle Ebenen (Führungskräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, politische
Entscheidungsträger/-innen) gehören also unabdingbar zum Prozess des Gender Mainstreaming und
müssen bei der Entwicklung von Beschlüssen
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berücksichtigt werden. Auch wenn Fortbildungen
Geld kosten: moderne Verwaltungen
brauchen gender-kompetentes
Personal. Und Kompetenz fällt
eben nicht vom Himmel.
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5. Heute schon gegendert?
Praxisbeispiele
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Gender Mainstreaming gehört zum politischen und administrativen Alltagsgeschäft. Die Frage nach
Gender Mainstreaming
geschlechtsdifferenzierten Auswirkungen von Maßnahmen muss jedesmal erneut gestellt und
im Alltag
beantwortet werden - von denjenigen, die mit der Maßnahme betraut sind.
Sie können das Problem nicht durch Delegation an die Frauen- oder Gleichstellungsbeauftragte lösen;
3
Sie können sich aber Hilfestellung bei der Formulierung Ihrer Fragestellungen holen. Um die richtigen
Antworten zu erhalten, benötigen Sie zunächst Datenmaterial. Sicherlich werden Sie häufig erleben,
dass das vorhandene statistische Material nicht ausreicht, um Ihnen auf Anhieb weiterzuhelfen.
Daher ist es notwendig, dass in Ihrer Verwaltung, in Ihrem Politikbereich ein Konsens darüber erzielt wird,
Daten neu geschlechtsdifferenziert zu ermitteln oder aufzubereiten. Wenn Sie nicht wissen, wie groß die
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Gruppe der Frauen oder die Gruppe der Männer ist, die mit der Maßnahme erreicht werden soll, wird es
Ihnen schwer fallen, aus Gender Mainstreaming mehr als eine bloße Absichtserklärung zu machen.
Ein Beispiel
Sie sind mit der Aufgabe betraut, für ein neues Wohngebiet ein Jugendzentrum zu konzipieren. Dafür gibt
es viel politische Unterstützung, seit durch Anwohnerproteste deutlich wurde, dass die Jugendlichen sich
5
auf der Straße oder auf dem Spielplatz treffen. Bei einem Lokaltermin stellen Sie fest, dass tatsächlich
viele männliche Jugendliche einfach irgendwo im Wohngebiet herumhängen und die Anwohner sich
belästigt fühlen. Ihr erster Impuls ist, genau diese Gruppe von der Straße zu holen und ihnen einen Ort zu
geben, an dem sie sich treffen können.
6
Nach den Prinzipien des Gender Mainstreaming würden Sie zunächst recherchieren, wie viele weibliche
und wie viele männliche Jugendliche überhaupt in dem Wohngebiet leben. Einmal angenommen, die
Statistik belegt, dass mehr als 60 Prozent der Jugendlichen weiblichen Geschlechts ist. Diese Mehrheit
wäre Ihnen einfach entgangen, wenn Sie sich auf Ihren ersten Augenschein verlassen hätten. Die
Mädchen waren nicht auf der Straße, gehörten nicht zu der Gruppe, die Sie vorgefunden haben. Nach
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den Prinzipien des Gender Mainstreaming müssen Sie aber bei der Planung des Jugendtreffs an diese
Mehrheit denken und Angebote konzipieren, die die Mädchen ansprechen.
15
8
1
Ein anderes Beispiel
In Ihrer Kommune sind die Ausgaben für die Sozialhilfe ins Kreuzfeuer der Kritik
2
geraten. Es werden Maßnahmen eingefordert, die Kosten zu
senken und die Hilfe zur Arbeit zu verstärken. Sie sind mit der
Aufgabe betraut, Sozialhilfeempfänger/-innen auf den ersten
Arbeitsmarkt zu vermitteln, Stellen zu akquirieren und den
Wiedereinstieg ins Berufsleben zu begleiten.
3
Wenn Sie an diesem Punkt nicht wissen, dass vielleicht die
Mehrheit der Bezieher/-innen von Hilfe zum Lebensunterhalt
allein erziehende Frauen mit zwei bis drei Kindern im
schulpflichtigen Alter sind, werden Sie am Bedarf vorbei planen.
4
Wenn Sie nicht bedenken, dass für diese Mehrheit möglicherweise
nur Teilzeitplätze im Dienstleistungssektor in Frage kommen, werden
Ihnen Gespräche mit großen Industriebetrieben vielleicht nur wenig
nützen. So mag es dann nicht verwunderlich sein, wenn sich Wirtschaft
und Politik unzufrieden zeigen mit der Vermittlungsquote von
Sozialhilfeempfängerinnen und Sozialhilfeempfängern.
5
... aus Rheinland-Pfalz
6
Gender Mainstreaming
Gender Mainstreaming ist auch in Rheinland-Pfalz kein Fremdwort mehr. Die Ministerien haben sich
– praktisch
verpflichtet, in ihrem Geschäftsbereich Gender Mainstreaming umzusetzen. Bisher haben sowohl das
Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend als auch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und
Gesundheit Informationsveranstaltungen durchgeführt.
In einigen Kommunen gibt es ebenfalls Initiativen zur Umsetzung des Gender Mainstreaming.
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Praxisbeispiele auf Landesebene
Teilzeit in Führungspositionen
Teilzeit ist immer noch eine klassische Frauendomäne: Laut Bericht über die Umsetzung des
Landesgleichstellungsgesetzes vom 25. Januar 2000 betrug der Frauenanteil an den Teilzeitbeschäftigten
8
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1
im Landesdienst 90 Prozent. In Führungspositionen ist Teilzeit mit 3,7 Prozent nur ein Randphänomen.
Das soll mit dem Projekt FiT (Führen in Teilzeit) geändert werden:
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Führungspositionen sollen so ausgestaltet werden, dass sie auch in Teilzeit wahrgenommen werden
können. Damit werden Führungspositionen für Frauen und Männern attraktiv, die gleichzeitig auch
Familienaufgaben haben. Und Teilzeit wird auch für Männer interessant. Im Polizeibereich hat man mit
der Umsetzung bereits begonnen, und es wurden schon zwei Leitungspositionen in Teilzeit vergeben.
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Gender Training-Konzept in der Privatwirtschaft
Auch die Privatwirtschaft kann von Gender Mainstreaming profitieren. Beispielhaft entwickelt die
Beratungsgesellschaft ISA Consult ein Konzept »Gender-Trainings« für die chemische Industrie, das am
1. März 2001 startete. Gefördert wird dieses Projekt durch das Ministerium für Bildung, Frauen und
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Jugend und das Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit. Ziel des Projektes ist, für die
chemische Industrie Trainingseinheiten als Teil eines umfassenden Managementkonzeptes zu entwickeln.
Hierfür bietet gerade die chemische Industrie gute Voraussetzungen: seit über zehn Jahren gibt es schon
die Sozialpartner-Vereinbarung »Frauenförderung in der chemischen Industrie«, unterzeichnet vom
Bundesarbeitgeberverband Chemie e.V. und der Gewerkschaft.
5
Das Gender Training-Konzept soll nach Abschluss des Projektes auch auf die Verwendbarkeit für andere
Zweige der Privatwirtschaft geprüft werden.
Neben der politischen Ebene haben auch andere Organisationen den Gender-Gedanken aufgegriffen
und zum Leitmotiv ihrer Arbeit gemacht. Die Existenzgründungs-Werkstatt Trier etwa hat Gender
6
Mainstreaming in ihr Konzept integriert und will so potenziellen Gründerinnen und Gründern die
Freiheit geben, ihre persönlichen Fähigkeiten und Ideen ohne Einschränkung durch tradierte,
geschlechterstereotypische Rollenverteilung zu entwickeln.
Dieses Beispiel zeigt, dass Gender Mainstreaming nicht nur ein Konzept für öffentliche Verwaltungen
7
und Politik ist, sondern, dass auch Netzwerke und Initiativen auf dieser Basis besser und zielorientierter
arbeiten können.
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1
... national
2
Auch der Bund hat mit der Einführung von Gender Mainstreaming in der Bundesverwaltung begonnen:
In der gemeinsamen Geschäftsordnung, die die Zusammenarbeit der Bundesministerien untereinander
regelt, ist nun verankert, dass Gender Mainstreaming bei allen politischen, normgebenden und
verwaltenden Maßnahmen der Bundesregierung von allen Ressorts beachtet werden muss. Es wurde eine
3
interministerielle Steuerungsgruppe eingerichtet, der unter Vorsitz von Staatssekretär Haupt vom
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) alle Zentralabteilungsleitungen
angehören und die unter anderem den Auftrag hat, einen Kriterienkatalog und eine Checkliste zu
entwickeln. Verschiedene Schulungen und Informationsveranstaltungen haben bereits statt gefunden.
Jedes Ressort hat ein oder zwei Projekte ausgewählt, an denen der Gender Mainstreaming-Ansatz erprobt
4
werden soll. Wissenschaftlich begleitet wird der Prozess von der »Gesellschaft für sozialwissenschaftliche
Frauenforschung e.V.«
Ein Stück weiter bei der Entwicklung von Konzepten zur Umsetzung des Handlungsprinzips Gender
Mainstreaming sind unter anderem die Bundesländer Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Auch
Mecklenburg-Vorpommern hat ein umfassendes Konzept erarbeitet.
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Alle Konzeptionen setzen dabei auf die Säulen:
-
6
politische Willensbildung
-
Erwerb von Gender-Kompetenz
-
geschlechtsspezifische Analyse von Vorhaben
-
Gleichstellungscontrolling
Niedersachsen
Bereits 1998 hat sich die Landesregierung in Niedersachsen darauf verständigt, Frauenpolitik nicht
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ausschließlich in einem separaten Geschäftsbereich anzusiedeln, sondern in alle Ressorts zu integrieren.
Vorausgegangen war die Zusammenlegung des bis dahin eigenständigen Frauenministeriums mit dem
Sozialministerium. Das neu geschaffene Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales (MFAS) übernahm
die Federführung bei der Einführung von Gender Mainstreaming in der Landesverwaltung.
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Am Anfang stand die Information: das Kabinett, die Staatssekretärinnen und -sekretäre wurden
umfassend über den neuen Politikansatz unterrichtet. Es folgten Workshops für die Abteilungsebene und
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Referatsgruppenleitungen. Sechs Pilotprojekte, etwa zum Thema »Wohnen im Alter« oder zum Thema
Personalentwicklung in einem Landesministerium, wurden gestartet und wissenschaftlich begleitet.
Im April 2000 begann die Fortbildungsreihe »Wie bringe ich Gender Mainstreaming ins Tagesgeschäft?«
und im März 2000 wurde eine Planungsgruppe eingerichtet. Unter Federführung des MFAS beraten
Vertreter/-innen aus allen obersten Landesbehörden und der Arbeitsgemeinschaft der
3
Frauenbeauftragten über Verfahren und Controlling im Prozess des Gender Mainstreaming.
Sachsen-Anhalt
4
Auch Sachsen-Anhalt begann 1998 mit der Umsetzung des Gender Mainstreaming in der
Landesverwaltung. Im Mai 2000 wurde ein umfangreiches Konzept beschlossen, wie Gender
Mainstreaming in der Verwaltung praktiziert werden kann. Konsequent setzte auch Sachsen-Anhalt auf
Information und praxisnahe Fortbildung. Die Vermittlung von Gender-Kompetenz sollte von Anfang an
mit der Vermittlung von Fachwissen verknüpft werden. Entwickelt wurde für Sachsen-Anhalt ein
gleichstellungspolitischer Check von Kabinettsvorlagen - als Routineverfahren und nicht als Ausnahme.
5
Zum Check gehört das Controlling. Sachsen-Anhalt misst dabei den hauptamtlichen
Gleichstellungsbeauftragten oder Beauftragten für Frauenpolitik eine wichtige Controllingfunktion bei.
Die Verantwortung für die Umsetzung des Gender Mainstreaming liegt aber bei den jeweiligen Ressorts.
Im Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales wurde bereits Anfang 2000 ein
entsprechendes Pilotprojekt gestartet.
6
Ob Niedersachsen oder Sachsen-Anhalt: alle Konzepte zum Gender Mainstreaming setzen auf:
-
Qualifizierung
um ein Bewusstsein über Geschlechterrollen und geschlechterspezifische Auswirkungen zu schaffen.
-
Verbesserung der Datenlage,
7
um genauere Messgrößen zu erhalten.
-
Entwicklung von Pilotprojekten,
um Gender Mainstreaming erproben zu können.
-
Einführung von Controlling-Verfahren,
um jederzeit zu wissen, wie es um den Prozess Gender Mainstream bestellt ist.
19
8
1
... international
2
Internationale Vorreiter für das Prinzip Gender Mainstreaming sind die nordeuropäischen Länder. Ihre
Standards zur gleichen Teilhabe von Frauen und Männern in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wurden
zum Maßstab für die Politik der Europäischen Gemeinschaft. Finnland, Norwegen und Schweden haben
bereits Mitte der Neunzigerjahre den Prozess eingeleitet.
3
Rechtsnorm ist Gender Mainstreaming in der Europäischen Gemeinschaft seit Inkrafttreten des Vertrags
von Amsterdam im Jahr 1999. Definiert sind in den Handlungsprogrammen der Europäischen
Kommissionen fünf strategische Oberziele:
4
•
Gleichstellung im Wirtschaftsleben
•
Gleichberechtigte Beteiligung und Vertretung
•
Gleichstellung im gesellschaftlichen Leben
•
Veränderung von Geschlechterrollen und
Stereotypen
•
Gleichstellung als Bürgerinnen und Bürger
An diesen jeweiligen Oberzielen müssen sich alle
5
nationalen Programme, die eine Förderung durch
die EU anstreben, ausrichten.
Wie schon beschrieben, gehört Schweden zu den
richtungsweisenden Ländern in Sachen Gender
6
Mainstreaming. Dort wurde Gender Mainstreaming als nationales Ziel festgelegt und bis auf die Ebene
der Kommunen herunter gebrochen.
Von Södertälje nach Växjo
7
Södertälje und Växjö sind nur zwei Beispiele für Städte in Schweden. JämKom, so die schwedische
Projektbezeichnung für Gender Mainstreaming in Kommunen, gilt auch für Stockholm, Malmö oder
Göteborg.
Seit 1995 spielt die kommunale Ebene eine wichtige Rolle bei der Umsetzung des Gender
8
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1
Mainstreaming. Eingeleitet wurde der Prozess top-down, beginnend mit der Qualifizierung der
Verwaltungsspitzen. So wurden in den Kommunen alle Strukturen durchleuchtet und die kommunale
2
Verantwortung für die Gleichstellung von Frauen und Männern festgeschrieben. Gleichstellungskomitees
in den Verwaltungen organisieren den Prozess und beschreiben Handlungsfelder. Dies reicht von der
Schaffung gleichgestellter Arbeitsverhältniss für die Beschäftigten der Kommune über die ausreichende
Versorgung mit Kinderbetreuungsmöglichkeiten bis hin zur Durchforstung kommunaler Haushalte.
Gefragt wird, warum wohin wie viel Geld fließt und ob die Aufwendungen auch der Gleichstellung
3
dienen.
Entwickelt wurde für Schweden die so genannte 3-R-Methode, die Ihnen unter dem Kapitel Gender-Check
näher vorgestellt wird.
4
Auf die Vermittlung von Gender-Kompetenz bei der Einführung von Gender Mainstreaming setzt auch
Norwegen. Auch hier erfolgten die ersten Schritte durch die Regierung. Wesentlich am norwegischen Weg
des Gender Mainstreaming ist die Einbeziehung des halbstaatlichen Sektors und der Privatwirtschaft. Um
die Erhöhung des Frauenanteils soll es also nicht nur in der Politik und Verwaltung gehen, sondern eben
auch in den Führungsebenen der Wirtschaft.
5
Die nordeuropäischen Länder sind für Europa führend in Sachen Gleichstellung; Gender Mainstreaming
ist aber bei weitem keine europäische Angelegenheit. Spätestens seit der 4. Weltfrauenkonferenz 1995
in Peking ist Gender Mainstreaming ein weltumspannender Begriff.
Gender Mainstreaming besitzt mittlerweile auch bei den Vereinten Nationen einen hohen Stellenwert,
6
besonders auch in Programmen zur Entwicklungshilfe. So setzt etwa das UN-Programm für Somalia bei
der Rolle der Frauen in der somalischen Gesellschaft an. Geschlechterfragen bestimmen die Anlage der
Entwicklungshilfepolitik.
7
21
8
1
6. Der Gender-Check
Machen Sie’s den Schweden nach: die 3-R-Methode
2
3-R-Methode
Von Södertälje und Växjö war schon an anderer Stelle die Rede. Die für den öffentlichen Sektor in
Schweden initiierten Gender-Projekte bedienen sich einer Methode, die als 3-R-Methode bekannt ist.
Entwickelt wurde diese Methode von der Wissenschaftlerin Gertrud Åström. Diese Methode ist anwendbar
zur Planung, Durchführung und Auswertung von Beschlüssen und Projekten auf allen Ebenen.
3
1. Repräsentation:
Wie groß ist der Anteil? (quantitative Angaben)
z.B. wie ist die Verteilung der Geschlechter in Ausschüssen, in der Verwaltung, in Leitungsgremien, bei
den Nutzer/-innen von Angeboten. Wie groß ist der Anteil von zu behandelnden Angelegenheiten, die
hauptsächlich Männer bzw. Frauen betreffen? (Welche Daten gibt es überhaupt, welche müssen erhoben
4
werden?)
2. Ressourcen:
Wie viel? (quantitative Angaben zu Zeit, Raum, Geld)
z.B. wer spricht auf Sitzungen? Wie viel und wie lange und zu welchem Punkt?
Wie viel Geld wird für weibliche bzw. männliche Aktivitäten im Kultur- und Freizeitbereich zur Verfügung
5
gestellt? Wie verteilen sich die Stunden im häuslichen Pflegedienst auf Frauen und Männer?
3. Realität
Warum ist die Situation so, wie sie ist?
(qualitative Angaben)
6
z.B. warum werden Frauen und Männer
unterschiedlich beurteilt? Sind
die Auswirkungen der
geplanten Maßnahme für
Frauen und Männer
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unterschiedlich?
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1
Vier Schritte in Flandern
2
Seit 1997 wird auch in Belgien eine Gleichstellungsverträglichkeitsprüfung durchgeführt, die im
Vier Schritte
Wesentlichen auf vier Fragestellungen beruht. Eine ähnliche Methode wurde bereits drei Jahre früher in
den Niederlanden eingeführt.
1. Schritt
3
Analyse des Vorhabens
Richtet sich das Vorhaben an eine oder mehrere Zielgruppen? Wer soll profitieren?
Hat das Vorhaben unterschiedliche Auswirkungen auf Frauen und Männer? Gibt es genug Daten und
Anhaltspunkte, um diese Fragen zu beantworten oder müssen noch Daten und Fakten gesammelt
werden?
4
2. Schritt
Folgenabschätzung
Wie wird sich das Vorhaben auf Frauen und Männer auswirken? Wie nehmen Frauen und Männer das
Vorhaben wahr? Gibt es geschlechterdifferenzierte Auswirkungen?
5
3. Schritt
Anpassung des Vorhabens
Wie kann der Entscheidungsprozess gestaltet werden, damit auch tatsächlich die Chancengleichheit von
Frauen und Männern gefördert wird?
6
4. Schritt
Umsetzung und Controlling
Wurde das Ziel erreicht?
Was kann noch verbessert werden?
Was ist weiterhin notwendig?
7
23
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1
Gender Mainstreaming in sechs Schritten
2
Sechs Schritte
Die Wissenschaftlerin Dr. Karin Tondorf hat ein System von sechs Schritten entwickelt, mit dem
Fragestellungen geschlechtergerecht bearbeitet werden können.
Gestaltung politischer Prozesse nach dem Prinzip des Gender Mainstreaming
3
6 Schritte
1.
Voraussetzungen
Definition der gleichstellungspolitischen Ziele
• Welcher Soll-Zustand wird durch das zu
entscheidende Vorhaben angestrebt?
4
• Kenntnisse über Ist-Zustand
• Zugrundelegung einschlägiger
Rechtsnormen, Programme etc.
• Koordinierung mit allen betroffenen
Bereichen
2.
Analyse der Probleme und der Betroffenen
• Welches sind die konkreten Hemmnisse auf
5
dem Weg zu mehr Chancengleichheit?
(z.B. diskriminierende Regeln, Verfahren,
Instrumente...)
• Welche Gruppen sind betroffen?
6
3.
• Wissen über
Gleichstellungsproblematik
• Zuarbeitung und Unterstützung
z.B. durch Gutachten, Materialien,
Schulungen
Entwickeln von Optionen
• Welche Alternativen bestehen hinsichtlich
• wie oben
der Realisierung?
4.
7
Analyse der Optionen
im Hinblick auf ihre voraussichtlichen Auswirkungen
auf die Gleichstellung und
Entwicklung eines Lösungsvorschlags
• Welche Option lässt den höchsten
Zielerreichungsgrad erwarten?
8
24
• Analyse- und Bewertungskriterien
1
Gender Mainstreaming
5.
Umsetzung der getroffenen Entscheidungen
6.
Erfolgskontrolle und Evaluation
im Alltag
• Wurden die Ziele erreicht?
• Daten über Zielerreichung
• Wenn nicht: Was sind die Ursachen für
• Berichtssystem
Teil- oder Nichterreichung?
2
• Verpflichtende Ursachenanalyse
3
• Welche Maßnahmen sind notwendig?
4
Quelle:
Dr. Karin Tondorf in: Krell, Mückenberger, Tondorf »Gender Mainstreaming. Informationen und Impulse.
Niedersächsisches Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales. Juli 2000
Eine weitere umfangreiche Checkliste, die Ihnen den Zugang zu gender-relevanten Fragen erleichtert,
5
finden Sie im Internet auf den Seiten der Weltbank (in englischer Sprache!).
http://www.worldbank.org/gender/tools/projd.htm#ID
6
7
25
8
1
7. Adressen und AnsprechpartnerInnen
2
Fachwissen &
Die Nachfrage nach kompetenten ReferentInnen für Informationsveranstaltungen und Seminare im
Gender-Kompetenz
Bereich Gender Mainstreaming /Gender Training ist mittlerweile groß. Für den Fall, dass Sie für Ihre
eigene Verwaltung oder Organisation Veranstaltungen planen, finden Sie im Folgenden einige
Anschriften von Referentinnen und Referenten, bei denen Sie Angebote für Info-Veranstaltungen und
Fortbildungen einholen können.
3
Referentinnen und Referenten für Informationsveranstaltungen
Dr. Barbara Stiegler
Friedrich-Ebert-Stiftung
4
Arbeits- und Sozialforschung
53170 Bonn
Telefon 0228 - 88 32 70
Dr. Stiegler referiert auch zusammen mit
Dr. Peter Döge,
5
Institut für anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung e.V.
Postfach 61 02 27
10923 Berlin
Telefon 030 - 28 38 57 17
6
Dr. Karin Tondorf
Forschungsinstitut der Dt. Hochschule für öffentliche Verwaltung Speyer
Am Waldessaum 8
14554 Seddiner See
Telefon 03320 - 54 50 56
7
8
E-Mail: karintondorf@t-online.de
26
1
Prof. Dr. Ulrich Mückenberger
Gender Mainstreaming
Hochschule für Wirtschaft und Politik
im Alltag
2
Von-Melle-Park 9
20146 Hamburg
Telefon 040 - 42 838 3619
Fax 040 - 42 838 - 4150
3
Dr. Christine Färber
Competence Consulting
An der Parforceheide 74
14480 Potsdam
Telefon 0331 - 626 28 15
4
Fax 0331 - 626 28 16
E-Mail: faerber@competence-consulting.de
Homepage: www.competence-consulting.de
Gender Training
5
Angelika Blickhäuser
Supervision, Gendertrainerin
Daunerstraße
50937 Köln
6
Telefon 0221 - 41 50 83
E-Mail: blickhauser@t-online.de
wdöff training & beratung
Birgit Billen
7
Estermannstraße 204
53117 Bonn
Telefon 0228 - 67 46 63
Fax 0228 - 68 04 00
27
8
1
8. Literatur
Zum Thema Gender Mainstreaming sind bereits zahlreiche Aufsätze, Broschüren und Sachbücher
erschienen. Die hier aufgeführten Publikationen stellen nur eine kleine Auswahl dar. Ohne Anspruch auf
2
Vollständigkeit werden richtungsweisende Veröffentlichungen genannt.
Wichtige Veröffentlichungen
finden sie auch im Internet
Unter der Web-Adresse des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend
www.bmfsfj.de können Sie die Suchfunktion nutzen, um Dokumente zu Gender Mainstreaming
einzusehen und herunterzuladen.
3
Besonders umfangreich sind die Veröffentlichungen der Europäischen Union zum Thema Gender
Mainstreaming. Unter der Web-Adresse http://www.europa.eu.int/geninfo/query_de.htm
können Sie ebenfalls die Suchfunktion nutzen, um Dokumente zu recherchieren.
4
Empfehlenswerte
Veröffentlichungen
Europäische Kommission, Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaft:
Leitfaden zur Bewertung geschlechtsspezifischer Auswirkungen. Luxemburg 1998
Bezugsadresse: Europäische Kommission, Generaldirektion Beschäftigung, Arbeitsbeziehungen und soziale
Angelegenheiten, Abteilung für Gleichstellung von Frauen und Männern, Rue de la Loi, B-1049 Brüssel.
Stiegler, Dr. Barbara: Frauen im Mainstreaming. Politische Strategien und Theorien zur Geschlechterfrage.
5
Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn. Dezember 1998. Die Printausgabe ist vergriffen. Die Veröffentlichung finden
Sie im Internet unter der Adresse http://www.fes.de/fulltext/asfo/00653toc.htm
Stiegler, Dr. Barbara: Wie Gender in den Mainstream kommt. Konzepte, Argumente und Praxisbeispiele
zur EU-Strategie des Gender Mainstreaming. Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn. August 2000
6
Diese Veröffentlichung finden Sie ebenfalls im Internet unter der Adresse
http://www.fes.de/fulltext/asfo/00802toc.htm
Schunter-Kleemann, Susanne: Mainstreaming - die Geschlechterfrage und die Reform der europäischen
Strukturpolitik. In: Zeitschrift für Frauenforschung. 16. Jahrgang, Heft 3/98, Seite 22-33
7
Bezugsadresse: Kleine Verlag GmbH, Postfach 101668, 33516 Bielefeld. Telefon 0521 - 158 11;
E-Mail: KV@kleine-verlag.de
Wotha, Brigitte: Gender Planning und Verwaltungshandeln. Umsetzung von Genderbelangen in
räumliche Planung - unter Berücksichtigung von Verwaltungsmodernisierung und neuerer Tendenzen im
8
28
1
Planungsbereich. Kieler Arbeitspapiere zur Landeskunde und Raumordnung, Nr. 42. Kiel 2000
Gender Mainstreaming
Bezugsadresse: Geografisches Institut CAU, Ludewig-Meyn-Straße 14, 24098 Kiel,
im Alltag
2
Telefon 0431 - 880-2945. Preis 23 Mark + Portokosten
Frauenbüro Magistrat der Stadt Wien (Hrsg.): Leitfaden Gender Mainstreaming. Wien, September 2000.
Bezugsadresse: Frauenbüro MA57, Friedrich-Schmidt-Platz 3, A-1082 Wien
3
Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Dresden (Hrsg.): Gender Mainstreaming - Theorie
und Praxis in Dresden. Tagungsdokumentation. Tagung vom 13. Oktober 2000.
Bezugsadresse: Landeshauptstadt Dresden, Gleichstellungsstelle, Dr.-Külz-Ring 19, 01067 Dresden,
Telefon 0351 - 488 2267, Fax 0351 - 488 3109, E-Mail: gleichstellungsstelle@dresden.de
4
Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales in Sachsen-Anhalt (Hrsg.):
gender mainstreaming in Sachsen-Anhalt. Magdeburg, O.J.
Bezugsadresse: Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt,
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Seepark 5-7, 39116 Magdeburg
Ministerium für Kultur, Jugend, Familie und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz:
5
Gender Mainstreaming. (Faltblatt) Mainz 2000
Ministerium für Justiz, Frauen, Jugend und Familie des Landes Schleswig-Holstein (Hrsg.):
Gender Mainstreaming: Dokumentation der Fachtagung am 12. Oktober 2000. Kiel 2001.
Bezugsadresse: Ministerium für Justiz, Frauen, Jugend und Familie, Lorentzdamm 35, 24103 Kiel,
6
Telefon 0431 - 988 3701, Fax 0431 - 988 3704
Niedersächsisches Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales (Hrsg.): Gender Mainstreaming Informationen und Impulse. Hannover 2000.
Printausgabe vergriffen. Die Broschüre finden Sie als PDF-Datei im Internet unter der Adresse:
7
http://www.niedersachsen.de/MS1.htm(>Publikationen)
ver.di vereinte Diestleistungsgewerkschaft (Hrsg.): Kurs Gleichstellung. Stuttgart o.J.
Bezugsadresse: IG Medien, Abteilung Frauen, Friedrich-Straße 15, 70174 Stuttgart, Telefon 0711 - 20 18-0,
Fax 0711 - 20 18 199
29
8
1
Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Landesregierung Rheinland-Pfalz
2
herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Personen, die Wahlwerbung oder Wahlhilfe
betreiben, im Wahlkampf verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags-, Kommunal- und
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Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe
3
an Dritte zum Zweck der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl
darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung
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Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden.
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5
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Herausgegeben vom
Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend des Landes Rheinland-Pfalz
Mittlere Bleiche 61, 55116 Mainz
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Text:
Gestaltung:
Druck:
Eva Weickart, Mainz
Andrea Wagner, Mainz
Satz & Druck Werum GmbH
Mainz, Oktober 2001
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