Ausgabe 58 3/2014 - Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund
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Ausgabe 58 3/2014 - Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund
und tm r o D in t r h a lf h o w Arbeiter 2014 Nr. 58 | Oktober immer? alle? überall? INHALT 03 Dezentrale Werkeinheit: In Ruhe säen und ernten 08 Roma Kulturfestival: Willkommen! Latscho diwes! Karşılama! 10 Zehn Jahre GAD 12 »SeniorenDO«: Mehr Wert für die Pflege 11 Wahrnehmen, wenn sich etwas verändert 14 Schultenhof: Schafe, Schweine und Stockbrot 15 AWO für alle in Holzen: Zwischen null und hundert 16 Konferenz der Ortsvereinsvorsitzenden EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, im März stehen die nächsten Wahlen zum Seniorenbeirat an. An diesem politischen Gremium kommt kein Thema, das für Seniorinnen und Senioren Inklusion alle? in Dortmund wichtig immer? ist, vorbei. Grund genug sich einzumischen! Wer über sechzig ist, kann den Seniorenbeirat nicht nur wählen, sondern sich auch selbst zur Wahl stellen. Das betrifft nicht eben wenige AWO-Mitglieder. Wer bei uns mitmacht, setzt sich für eine solidarische und soziale Gesellschaft ein - und genau das wird auch im Seniorenbeirat gebraucht. überall? Es gibt die Chance mitzumachen und mitzu- Menschen mit Behinderung sind Teil unse- gestalten. Ich möchte euch ausdrücklich er- rer Gesellschaft - genauso wie kleine und muntern und ermutigen: Nutzt sie! Kritisieren, große, dicke und dünne, faule und fleißige wenn etwas schiefläuft, gehört auch dazu. und alle anderen auch. Durch die Inklusion Aber das allein reicht nicht. Jede gesellschaft- werden Menschen mit Behinderung sicht- liche Gruppe sollte sich auch aktiv für die ei- barer, das Leben mit ihnen wird selbstver- genen Interessen einsetzen. Wer kennt eure ständlicher. Das ist eine gute Entwicklung. Interessen schließlich besser als ihr selbst? Die AWO schaut dabei auf den einzelnen Menschen, seine Talente und Bedürfnisse. Bei den letzten Wahlen zum Seniorenbei- Fühlen die einen sich im Trubel der Werk- rat standen kaum mehr Kandidatinnen und stätten wohl, brauchen andere Ruhe in Kandidaten auf der Wahlliste als Mandate zu der Natur. Auf den folgenden Seiten lesen vergeben waren. Auch um politisch ernst und Sie, wie unterschiedlich Inklusion im Alltag wahrgenommen zu werden in dieser Stadt, ist aussehen kann. es wichtig, dass sich das ändert. Beides zählt: Wählen und wählen lassen. Freundschaft! Eure Informationen zur Seniorenbeiratswahl gibt es auf Seite 15. SPENDENKONTO AWO Unterbezirk Dortmund IBAN DE03 440 501 99 0001 069 691 BIC DORTDE 33XXX Sparkasse Dortmund 2 Schwerpunkt Inklusion Dezentrale Werkeinheit Garten Ruhe säen und ernten Nicht für jeden ist eine große Werkstatt der richtige Ort. Für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen leisten WAD und Bethel.regional Pionierarbeit. Sie haben Dezentrale Werkeinheiten entwickelt, in denen die Menschen in kleinen Gruppen ihren Bedürfnisse und Ressourcen entsprechend außerhalb der Werkstatt arbeiten können. Manche Menschen arbeiten am liebsten in geschützten Räumen, andere sind lieber draußen in der Natur. Das ist natürlich auch bei Menschen mit komplexen Behinderungen so. Marcel ist einer von denen, die lieber draußen sind. Der zwanzigjährige Autist hat bisher in den AWO-Werkstätten gearbeitet, nun ist sein Arbeitsplatz im Garten. Genauer gesagt in der Kleingartenanlage Otto Hue in Hörde. Ihm gefällt es zwischen Rosen und Apfelbäumen, besonders schätzt er die Freiheit und die Ruhe, die er hier hat. Seit diesem Sommer gibt es inmitten der idyllischen Schrebergärten die zweite Dezentrale Werkeinheit der WAD. In Zusammenarbeit mit Bethel. regional entwickelt die WAD für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen Alternativen zu den klassischen Werkstätten. Im letzten Jahr wurde als Pionierprojekt das Büro für Unterstützte Kommunikation in der Leuthardstraße eröffnet. Und nun also die Kleingartenanlage, in die bis zum Jahresende nach und nach zwölf Beschäftigte aus der AWO-Werkstatt wechseln. Die Menschen mit Behinderung werden dann inmitten ihrer schrebergärtnernden Nachbarn in Parzelle 24 Kräuter, Salat und Gemüse anbauen, und die Werkstattküche wird ihre Ernte verarbeiten. Eine zweite Parzelle soll bald hinzukommen. Der Gartenverein Otto Hue hat insgesamt 42 Gärten verpachtet, die WAD-Mitarbeiter haben also 41 Nachbarn. Thorsten Scholz ist einer von ihnen und freut sich über die Belebung des Vereinsheims. Das hat die WAD nämlich gemeinsam mit dem Garten angemietet, nachdem es vorher jahrelang leer stand. "Für uns stellte sich die Frage, was wir damit machen. Wenn wir es vermieten, sollte es auf jeden Fall für eine gute Sache sein", Fotos: Iris Wolf In erzählt Scholz. Innerhalb des Vereins gab es natürlich Diskussionen darüber, wer hier einziehen soll, wie es weitergehen soll in ihrer Gartenanlage. Am 3 Schluss stimmten alle Mitglieder dafür, dass der Zuschlag an die Dezentrale Werkeinheit geht. Dass es von der Idee bis zur offiziellen Eröffnung im September einige Jahre gedauert, lag daher auch nicht an den Kleingärtnern, sondern an vielen bürokratischen und versicherungsrechtlichen Hürden. Ina Walter ist die Vereinsvorsitzende und hat sich sehr dafür engagiert, dass am Schluss alle Hürden erfolgreich genommen werden konnten. "Wir sind ein vergleichsweise kleiner Verein, in dem schon immer alle sozialen Schichten, alle Nationalitäten und alle Altersgruppen willkommen waren. Insofern passen auch die Menschen mit Behinderung gut hierher", berichtet sie. Bürgermeisterin Birgit Jörder lobt diesen Einsatz bei der Eröffnungsfeier öffentlich: "Auf diese Weise hat der Verein Menschen mit Behinderung in die Mitte dieser Stadt geholt. Es wird auch in Zukunft noch Berührungsängste geben - Wir müssen sie durch unseren Alltag überwinden." Gelebte Inklusion. Auch die beiden Betreuer haben vorher in der Werkstatt gearbeitet. Jörg Tulowietzki ist seit neunzehn Jahren bei der WAD, zuletzt als Bereichsgruppenleiter Verpackung. Der Handwerksmeister freut sich über seinen Wechsel in die Gartenanlage: "Ich wollte wieder weniger Manager sein, sondern näher bei den Menschen." Gemeinsam mit seiner Kollegin Angelika Deckena und den Menschen mit Behinderung baut er die Dezentrale Werkeinheit in den nächsten Monaten Schritt für Schritt auf. Ein Gewächshaus und ein Hochbeet sollen entstehen, im Winter wollen sie hier Dekoartikel wie Pflanzenstecker und Kerzenhalter herstellen. Zum Eröffnungsfest sind viele Leute da, gute Stimmung, Livemusik. Für den autistischen Marcel ein bisschen zu viel Trubel. Zwar schmeckt ihm die Bratwurst, aber er freut sich schon auf die Ruhe, die er ab morgen im Schrebergarten genießen kann. INFO Jörg Tulowietzki Dezentrale Werkeinheit Otto Hue Tel. 0231.427 868 85 j.tulowietzki@awo-werkstaetten.de Henrike Struck Werkstätten der AWO Tel. 0231.84 75 989 h.struck@awo-werkstaetten.de 4 Schwerpunkt Inklusion Inklusion beginnt schon in der Kita Von Kindern und Kobolden Die Kita wird um zwanzig U3-Plätze erweitert. Insgesamt wird es dann 110 Betreuungsplätze geben, davon zwölf für Kinder mit Behinderung. Bereits heute werden einige Kinder mit besonderem Förderbedarf in der Hörder Kita betreut. Nach der Erweiterung können die Therapien der Kinder, zum Beispiel motorische Förderung für Kinder mit Wahrnehmungsbeeinträchtigungen, in der Kita stattfinden. Manche Therapien finden schon jetzt hier statt, viele jedoch außerhalb. "Für die Kinder ist es leichter, wenn sie hier therapiert werden. Sie sind dann offener, weil sie mit der Umgebung und den Menschen vertraut sind", so Marianne Kletschka. Nach der Erweiterung können auch neue Therapiemöglichkeiten angeboten werden, Snoezelen (gesprochen: snuselen) zum Beispiel. Je früher sie beginnt, desto selbstverständlicher für alle kann Inklusion werden. Kinder mit Behinderungen profitieren erheblich davon, wenn sie bereits vor ihrem dritten Lebensjahr gefördert werden. Die Kita in Hörde wird bedarfsgerecht umgebaut und erweitert. Bei dieser niederländischen Erfindung handelt es sich um einen gemütlichen, warmen Raum, in dem man es sich mit vielen Matratzen und Kissen richtig bequem machen kann und umhüllt wird von leisen Klängen und angenehmen Lichteffekten. Sollte Emelie dann einmal traurig sein, fühlt sie sich nach dem Snoezelen mit dem kleinen Ko- Die dreijährige Emelie hält Freudibold, einen lustigen Kobold mit großen Augen und roten Haaren, in bold bestimmt wieder besser. die Luft. Sie hat heute gute Laune. Wäre sie traurig oder ängstlich oder wütend, würden ihr die Bilder an der Wand helfen. Die anderen Kobolde auf den Bildern heißen Heulibold, Bibberbold und Zornibold und zeigen mit ihren Gesichtern die entsprechenden Stimmungen. So lernen schon sehr kleine Kinder, ihre Gefühle ernst zu nehmen und auszudrücken. Kinder mit und ohne Behinderung, Kinder mit und ohne Migrationshintergrund, Kinder mit mal guter und mal schlechter Laune - alle Kinder eben. "Unsere Welt ist bunt. Das war schon immer unser Motto", erzählt Marianne Kletschka, Leiterin der AWO-Kita in Hörde. INFO Die Kita liegt in einem Stadtteil mit großen sozialen Herausforderungen. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund ist hoch, das Einkommensniveau gering. Zum Einzugsbereich der Kita gehört auch die verdichtete Großsiedlung Clarenberg. Viele Kinder kommen aus bildungsfernen Familien, es gibt viele sehr junge Eltern und Alleinerziehende. Was heute Inklusion heißt, wurde hier bisher "gemeinsame Erziehung" genannt. Das Thema ist für die Kita mit dem Schwerpunkt Sprache und Integration also nicht neu, aufgrund der guten Integrationsarbeit trägt sie auch das Gütesiegel "Familienzentrum". Nun geht die Kita einen Schritt weiter und gibt dem Thema Inklusion noch mehr Raum. Im Wortsinne - In den kommenden Monaten wird umgebaut und neu gebaut, so dass der zweistöckige Erweiterungsbau, der sich direkt an den Altbau anschließt, im nächsten August in Betrieb genommen werden kann. "Die gesamte Kita wird dann barrierefrei sein, breite Türen für Rollstühle und Leitsysteme für Sehbehinderte haben", berichtet Fachberaterin Petra Bock. Nun werden also noch die baulichen Voraussetzungen geschaffen, die fachlichen Voraussetzungen haben sich die Mitarbeiterinnen durch Marianne Kletschka Tageseinrichtung für Kinder und Familienzentrum Hörde Tel. 0231.41 34 48 kita.hoerde@awo-dortmund.de Petra Bock Fachberatung Kindertageseinrichtungen Tel. 0231.99 34 128 p.bock@awo-dortmund.de entsprechende Fortbildungen schon angeeignet. 5 Prominenter Besuch in den Werkstätten Lakritz und Weingummi oder: Wie wird Politik gemacht? Die Bundestagsabgeordnete Sabine Poschmann Zur Vorbereitung dieses Besuches war die Abge- besucht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ordnete am 22. August ein weiteres Mal in der Wäscherei. Schon zum zweiten Mal spricht sie Werkstatt. Was interessiert die Menschen, was dort mit Menschen, die trotz ihrer Behinderung wollen sie von der Politik wissen? "Warum wird einen guten Job machen und in der Werkstatt an mir vom Sozialamt oder vom LWL viel vom Geld der Lindenhorster Straße tonnenweise Wäsche abgezogen, das ich in der Werkstatt verdiene?" waschen. "Weshalb wird der Strom so teuer?" "Muss das Ti- hinderungen: Was sie alles leisten, wie die Arbeit cket für den Bus so viel kosten?" Ganz wichtige, in der Werkstatt organisiert ist. Das könnte ein Sabine Poschmann ist noch neu im Deutschen ganz normale Fragen - die Antworten darauf sind Beispiel sein für andere Betriebe in der Wirtschaft, Bundestag. "Deshalb will ich Menschen und Be- nicht immer einfach. Der Fahrkartenpreis müsste die mit guter Arbeitsorganisation auch Arbeits- triebe in Dortmund kennenlernen. Ich will ihre sogar noch höher sein, weil er durch den Strom- plätze für Menschen mit Behinderung schaffen Fragen und Wünsche nach Berlin in die Beratun- preis der Stadtwerkekunden unterstützt wird. So können - ein wichtiges Ziel, das auch die AWO- gen bringen." Nachdem Christiana Grüe aus der wie man mit guten Einnahmen für Lakritz das Werkstätten unterstützen. Es muss daher nicht bei Wäscherei die erste Einladung aussprach, war Weingummi billiger machen kann. Sabine Po- den Besuchen in der Werkstatt und im Deutschen auch schnell vereinbart, dass eine Gruppe Berlin schmann beantwortet auch schwierige Fragen so, Bundestag bleiben: Politik kann viel von Men- und den Reichstag besuchen wird. Mitte Sep- dass sie verstanden wird. schen mit Behinderung erfahren – und Menschen tember fahren also zwölf Mitarbeiterinnen und mit Behinderungen sind Bürger, die Fragen stel- Mitarbeiter der Wäscherei in die Hauptstadt und Sie will aber nicht nur Fragen beantworten, son- len und sich beteiligen. Und das ist nun wiederum erleben dort wie Politik funktioniert. dern sie lernt auch viel von den Menschen mit Be- wichtig für alle Menschen in einer Demokratie. Klaus Hermansen Kita-Ausbau Wir schaffen Platz ist ein wichtiger Schwerpunkt im Bereich Kinder, Jugend und Familie. fe), eine fünfte Einrichtung folgt im Oktober. Damit gibt es bis Ende In allen Einrichtungen arbeiten gut qualifizierte und motivierte Mitar- 2014 insgesamt fast 400 neue Betreuungsplätze, davon 99 für Kinder beiterInnen. Bis zum Jahresende werden es fast achtzig neue Fachkräfte unter drei Jahren. Diese haben seit 2013 einen gesetzlichen Anspruch sein. Alle Kitas erarbeiten sich ein eigenes Profil. auf einen Betreuungsplatz. Die AWO leistet in Dortmund einen maßgeb- Der Ausbau geht unvermindert weiter, im nächsten Jahr sind vier neue lichen Beitrag zur Erfüllung des gesetzlichen Anspruchs, der U3-Ausbau Kitas geplant. SS E A R Burgholzstraße 148a, Tel. 0231.425 793 70 5 Gruppen kita.burgholzstrasse@awo-dortmund.de 1 Gruppe mit 10 Kindern 0-3 J. www.awo-dortmund.de/kinder/burgholzstrasse 2 Gruppen mit je 20 Kindern 2-6 J. 2 Gruppen mit 20 und 25 Kindern 3-6 J. Leitungsteam: Melanie Jafra, Ilona Böcker (stv.) Schwerpunkte: Musik-Kita (Zertifizierung angestrebt für Frühjahr 2015), Foto: Iris Wolf AW O 6 95 Kinder 44145 Dortmund /Nordstadt K BURGHOLZ A T ST I Seit Jahresbeginn hat die AWO vier neue Kitas eröffnet (siehe Steckbrie- Betreuungszeit: Sprache, Bewegung, interkulturelle Erziehung 7.00 - 16.30 Uhr Pädagogisches Konzept: Situationsorientierter Ansatz, die Themen der Kinder stehen im 17 MitarbeiterInnen Mittelpunkt und knüpfen an die Erfahrungswelt der Kinder an, K AW O Foto: Sarah Rauch Foto: Sarah Rauch Elisabethstraße 6a, 44139 Dortmund Auf dem Howart 70, 44143 Dortmund Wambel Tel. 0231.565 579 810 Foto: Annalena Lages TA AWO KI PLERBECKE RS E ASS TR A ITA THSTRASSE/VO E L AB HLBUND WO KS AU EM HOWAR D F T AWO KITA E LIS Kinder, Jugend & Familie Innenstadt Tel. 0231.534 719 80 c.niemeier@awo-dortmund.de www.awo-dortmund.de/kinder/elisabethstrasse kita.aufdemhohwart@awo-dortmund.de www.awo-dortmund.de/kinder/auf_dem_hohwart Aplerbecker Straße 484, 44287 Dortmund Leitungsteam: Aplerbeck Christina Niemeier, Anke Rüter (stv.) Leitungsteam: Tel. 0231.444 72 15 0 Martina Neumann, Christiane Wulff (stv.) c.hackendahl@awo-dortmund.de Betreuungszeit: www.awo-dortmund.de/kinder/aplerbeck 7.30 - 18.00 Uh Leitungsteam: 9 pädagogische Fachkräfte, davon 1 bilin- Christina Hackendahl, Linda Sibai (stv.) guale Fachkraft Deutsch/Englisch, 1 Haus- Betreuungszeit: 7.00 - 16.30 Uhr 14 Mitarbeiterinnen inkl. Hauswirtschaftskraft wirtschaftskraft Betreuungszeit: 7.00 - 17.00 Uhr 42 Kinder 19 MitarbeiterInnen, 3 Praktikantinnen, 3 Gruppen 2 Hauswirtschaftskräfte 1 Gruppe mit 10 Kindern 0-3 J. 75 Kinder 4 Gruppen 1 Gruppe mit 10 Kindern 0-3 J. 1 Gruppe mit 12 Kindern 2-6 J. 105 Kinder 1 Gruppe 20 Kindern 3-6 J. 6 Gruppen Schwerpunkte: Schwerpunkte: 2 Gruppen mit je 10 Kindern 0-3 J. Bilinguale Gruppe in Deutsch/Englisch, Musik, Bewegung und Sprache 2 Gruppen mit je 20 Kindern 2-6 J. Kunst und Kultur Pädagogisches Konzept: 2 Gruppen mit 20 und 25 Kindern 3-6 J. Pädagogisches Konzept: 1 Gruppe mit 20 Kindern 2-6 J. 2 Gruppen mit 20 und 25 Kindern 3-6 J. situationsorientierter Ansatz, die Themen Vereinbarkeit Familie und Beruf, der Kinder stehen im Mittelpunkt und Schwerpunkte: knüpfen an die Erfahrungswelt der Kinder Sprache und Bewegung, bilinguale Grup- an, bauen darauf auf. pen in Deutsch-Englisch, kreatives und Kooperationspartner VolkswohlBund handwerkliches Arbeiten im Werkraum/ Atelier Pädagogisches Konzept: Situationsorientierter Ansatz, die Themen der Kinder stehen im Mittelpunkt und knüpfen an die Erfahrungswelt der Kinder an, bauen darauf auf. 7 Roma Kulturfestival »Djelem, djelem« Willkommen! Latscho diwes! Karşılama! Vier Tage Austausch und Begegnung, Diskussion und Kultur. Das erste Dortmunder Roma-Festival "Djelem, djelem" brachte die Menschen näher zueinander. Überall bunt bemalte Kindergesichter, coole Jungs beim Dosenwerfen. Das Familienfest auf dem Nordmarkt brachte alle zusammen: Roma, alteingesessene Dortmunder, Verbände und Vereine, Leute aus der Nordstadt und anderen Stadtteilen, überregionale Besucher. "Auf ein solches Signal haben unsere Leute gewartet" - Sami Dzemailovski vom Verein Terno Drom freut sich über vier gelungene Tage und die enorme positive Resonanz. Terno Drom ist die interkulturelle Jugendselbstorganisation von Roma und Nicht-Roma in Nordrhein-Westfalen und hat das Festival gemeinsam mit der AWO, dem Projekt MIGoVITA, dem Theater im Depot und dem Kulturdezernat auf die Beine gestellt. Den Anfang machte eine Luftballonaktion gegen Diskriminierung mit den Kindern der Nordmarktgrundschule. Eine Podiumsdiskussion informierte über Lebenswege und Selbstorgansati- Stadtdirektor und Kulturdezernent Jörg Stüdemann war bei allen Veranstaltungen dabei und betont die on hier lebender Roma. An den anderen Tagen gab Signalwirkung des Festivals. "Es hat funktioniert, ein gemischtes Publikum zu erreichen. Schön war auch es Livemusik, Theater, Kino und eine Fortbildung die Freude einiger junger Romafrauen, die mit ihren kleinen Kindern zum ersten Mal ein Theaterstück für Fachkräfte aus dem sozialen Bereich. "Natür- gesehen haben." Die Stadt Dortmund werde das Festival auch in Zukunft unterstützen, sichert Stüde- lich waren am gesamten Festival Roma von Beginn mann zu. "Es ist höchste Zeit, ein anderes Licht auf das Thema Roma-Zuwanderung zu werfen", meint an gleichberechtigt beteiligt, an der Vorbereitung, Sami Dzemailovski. Oft müssen sie ein Leben lang ihre Identität verstecken, weil viele Menschen die Nase auf dem Podium und auf der Bühne", erzählt Aida rümpfen, wenn es um Roma geht, das ist seine Erfahrung. "Das Festival ist ein erster Schritt. Wir müssen Demirović-Krebs vom Organisationsteam der AWO. uns auch um die Bereiche Wohnen, Arbeit und Bildung kümmern", fordert er. Entsprechend groß war das Interesse der Roma, die zahlreich zu allen Veranstaltungen kamen. Mit insge- Zahlreiche Verbände und Vereine stellten auf dem Nordmarkt ihre Unterstützungsangebote für Zuwan- samt über 1500 Festivalteilnehmern wurden die Er- derer vor. Die Zusammenarbeit funktioniert in Dortmund beispielhaft. Marina Samra von der Bera- wartungen der Organisatoren sogar übertroffen, alle tungsstelle Westhoffstraße war begeistert von den vielen Besuchern und der tollen Stimmung: "Es ist Veranstaltungen waren ausgebucht. doch völlig egal, wer von wo kommt. Wichtig ist, dass wir gemeinsam schauen, was die Menschen 8 Kinder, Jugend & Familie brauchen." Das findet auch Farina Müller von der tanzt und spielt, redet und feiert, gewinnt viel- Caritas Dortmund: "Wir setzen uns alle für die leicht ein bisschen Vertrauen, dass man auch im gleiche Sache ein." Alltag miteinander zurechtkommen könnte. Beim Es gibt viele Gypsy-Konzerte, die beim Publikum Familienfest auf dem Nordmarkt war die Einsatz- sehr beliebt sind. Und natürlich kommt auch "Dje- lage jedenfalls so entspannt, dass zwei Polizisten lem, djelem" nicht ohne Musik und Tanz aus. "Das in Ruhe zuschauten und Würstchen aßen. gehört dazu und es war großartig. Aber das Festival ging weit darüber hinaus. Es ging um Begegnungen Kletterfest im Blücherpark und um Austausch, zwischen Roma und Nicht-Ro- Schon die Eröffnung war ein Knaller. Jubril Sulaimon aus Nigeria mit seinem Ensemble AIPO erzählte in einer beeindruckende Show die Legende von der Entstehung Afrikas. Der rasante Mix aus Tanz, Gesang und Rhythmus, Akrobatik und Erzählung begeisterte Ricarda Erdmann und Mirza Demirović vom AWO-Organisationsteam mit Stadtdirektor Jörg Stüdemann, Nadia und Fabian Lazar-Ion und Sami Dzemailovski von Terno Drom die Besucher des diesjährigen Kletterfestes. Schülergruppen aus dem Ganztagsbereich der dobeq führten eine Zumba-Performance und Soundkarate vor. Natürlich wurde beim Kletterfest auch begeistert geklettert. Außerdem hatten die fast tausend meist jungen Besucher viel Spaß mit Streetsoccer, INFO AWO Integrationsagentur Bogenschießen und tollen Schmink-, Spielund Bastelangeboten. Aida Demirović-Krebs Tel. 0231.99 34 203 a.demirovic-krebs@awo-dortmund. ma, zwischen Zuwanderern und Hilfeeinrichtun- de gen, zwischen den unterschiedlichsten Menschen, die gemeinsam in der gleichen Stadt leben. Es ging Einladung um Antiziganismus", so Aida Demirović-Krebs. Oft Lesung mit Prof. Dr. Wolfgang Benz fürchten die Alteingesessenen: Roma klauen. Roma Sinti und Roma: Die unerwünschte fürchten: Die verurteilen uns bloß. Ein Festival Minderheit wie "Djelem, djelem" ändert nicht von heute auf Mittwoch, 8. Oktober, 18 Uhr morgen die gegenseitigen Ressentiments. Aber es AWO IKUZ, Blücherstraße 27, Dortmund ist ein Schritt zur Verständigung. Wer gemeinsam 9 10 Jahre Begleitende betriebliche Ausbildung Förderung für benachteiligte junge Menschen Praxis: gut, Theorie: auch Die GAD wurde 2004 als Gesellschaft für Arbeit und soziale Dienstleistungen mbH gegründet. Das Tochterunternehmen der AWO war zunächst als Personalserviceagentur tätig und führt inzwischen seit vielen Jahren arbeitsmarktpolitische Maßnahmen durch, die benachteiligten jungen Menschen den Übergang von der Schule in den Wurde früher am Motor geschraubt, müssen KFZ-Mechatroniker heute Motormanagement beherrschen. Eine betriebliche Ausbildung erfolgreich abzuschließen, ist gar nicht so einfach. Ein Projekt der GAD hilft jungen Menschen mit Förderbedarf dabei. Beruf ermöglichen. Berufliche Bildung, Qualifizierung und Arbeitsmarktintegration stehen im Mit- Nils Lubbe macht seit einem Jahr eine Ausbildung zum Maler und Lackierer. Der 23-Jährige hat zunächst telpunkt, da die GAD in der beruflichen Bildung eine Tankwart-Ausbildung gemacht und war anschließend arbeitssuchend. Seine neue Ausbildung ge- die Voraussetzung zur gesellschaftlichen Teilhabe fällt ihm gut. "Nur Technologie liegt mir nicht besonders", erzählt der junge Mann. Zum Fach Techno- sieht. logie gehören Werkstoffkunde, Holz- und Metallbearbeitung. Damit er in der Berufsschule trotzdem Gesellschafter der GAD sind die AWO Unterbezirke gut zurechtkommt, helfen ihm die Lehrer der GAD. "Die sind immer nett und auf alles ansprechbar", Dortmund, Ennepe-Ruhr, Gelsenkirchen-Bottrop, sagt der angehende Maler und Lackierer. Was übrigens eine bemerkenswerte Leistung ist. Denn die Hagen-Märkischer GAD-Lehrerinnen und Lehrer müssen auf Nachfrage ihren Schützlingen nicht nur Technologie erklären, Kreis, Hamm-Warendorf, Münsterland-Recklinghausen und Unna. sondern auch alles andere - Pflanzenkunde und KFZ-Mechatronik, Mathe und Englisch, einfach alles. Im Auftrag der Agentur für Arbeit und des Jobcen- Fünfzig Berufsschülerinnen und -schüler sind beim Projekt "Begleitende betriebliche Ausbildung für ter Dortmund bietet die GAD unter anderem Be- Menschen mit besonderem Förderungsbedarf" dabei. Einmal in der Woche besuchen sie nach der Schu- rufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen und Aus- le die GAD in der Gneisenaustraße und besprechen dort alle Fragen rund um ihre Ausbildung und die bildungen für benachteiligte Jugendliche an. Die Schule. Freiwillig. "Die Freiwilligkeit ist ganz wichtig dabei", betont Projektleiterin Roswitha Pinno. Ausbildungen finden teilweise außerbetrieblich "Schließlich sind die jungen Leute quasi erwachsen und übernehmen selbst die Verantwortung für ihr in den Werkbereichen an der Lindenhorster Stra- Leben. Selbst zu erkennen, wobei man Unterstützung braucht, ist ein ganz wichtiger Schritt, um auch in ße statt, teilweise in Kooperationsbetrieben. Die Zukunft im Berufsleben zurechtzukommen." jungen Menschen werden jeweils intensiv betreut und unterstützt, damit sie sowohl den betrieblichen als auch den schulischen Teil ihrer Ausbil- Lernen in kleinen Gruppen dung möglichst gut bewältigen können und ihre Chancen steigen, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß Mit maximal drei Schülern sind die Gruppen sehr zu fassen. Seit Anfang dieses Jahres bietet die GAD klein, so dass jeder Schüler ausreichend viel Auf- auch eine Maßnahme an, die Auszubildende mit merksamkeit bekommt. Viele machen eine Aus- besonderem Förderbedarf während ihrer betrieb- bildung zum Fachlageristen, auch viele Verkäu- lichen Ausbildung unterstützt. Dieses Projekt wird ferinnen und Verkäufer sind dabei. Die meisten auf den folgenden Seiten vorgestellt. Teilnehmer kommen von einer Förderschule, ein kleiner Teil der Auszubildenden ist körperbehindert. Viele wären ohne die intensive Unterstüt- INFO zung vermutlich arbeitslos oder müssten Hilfsarbeiterjobs annehmen. Joachim Thiele Tel. 0231.99 34 301 Eine Ausbildung zum Friedhofsgärtner macht j.thiele@gad-dortmund.de Christian Schiebock. In der Berufsschule wird gerade die Eisbegonie als Pflanze der Woche durchgenom- 10 GAD Bildung & Arbeit Ausbildungsplatz bekommt", sagt Projektleiterin Roswitha Pinno. Oft können sich kleine Betriebe keine weiteren Mitarbeiter leisten und sind daher auch sehr zurückhaltend, wenn es darum geht, Auszubildende einzustellen. Die Lohnkostenzuschüsse, die die Ausbildungsbetriebe für die Jugendlichen aus diesem Projekt bekommen, erleichtert den Weg in die Unternehmen ein wenig. Mirko Schuster hat auf der Abendrealschule einen Realschulabschluss gemacht und ist nun im zweiten Ausbildungsjahr zum KFZ-Mechatroniker. "Mechanisch und handwerklich bin ich super, nur die Theorie macht mir zu schaffen", erzählt der 20-Jährige. Da können die GAD-Lehrer im Stützunterricht helfen, ebenso bei Englisch und Politik. Ausbildung und Berufsschulunterricht sind anspruchsvoll, es wimmelt von Formeln. Herumschrauben am Motor gehört der Vergangenheit men, außerdem lernen die Schüler, was ein Substrat ist. Montagnachmittags kommt er zur GAD und an. "Heutzutage heißt das Motormanagement", bespricht diese Dinge noch einmal ganz genau, damit er alles versteht und den Anschluss in der Schule so der Auszubildende. Ihm macht sein Job großen behält. Spaß und er ist froh, dass er durch die Unterstüt- Wie kommt ein 17-Jähriger auf die Idee Friedhofsgärtner zu werden? "Pflanzen und Grabgestaltung zung der GAD auch in der Berufsschule gut klar- finde ich gut", berichtet Christian. "Ich jäte Unkraut, harke und mache beim Heckenschnitt mit. Das kommt. Im Augenblick macht Mirko seinen Füh- macht Spaß." Ein bisschen Bammel hat er davor, dass im nächsten Jahr Englisch als Fach in der Berufs- rerschein - sowas gehört für einen angehenden schule dazukommt. Aber auch dabei werden ihm die Lehrer der GAD gut helfen können. Zurzeit steht KFZ-Mechatroniker natürlich dazu. Bruchrechnen auf dem Plan, wobei Mathe zu seinen Lieblingsfächern gehört. "Außer Bruchrechnen." Sein Traumberuf wäre Polizist, aber auch in der Gärtnerei fühlt er sich sehr wohl. Roswitha Pinno ist nach den ersten Monaten optimistisch: "Die Auszubildenden haben durchaus Passgenau fördern große Ressourcen. Wir unterstützen sie dabei, diese möglichst gut einzusetzen. Wenn das funktioniert, wächst auch das Selbstvertrauen - und das Die Maßnahme besteht aus zwei Modulen. Im ers- ist für ihr ganzes weiteres Leben wichtig." ten Modul hilft die GAD bei der Suche nach passenden Ausbildungsbetrieben und unterstützt die Jugendlichen bei ihren Bewerbungen. Im zweiten Modul begleiten je ein Lehrer und ein Sozialpädagoge den Jugendlichen während der gesamten Ausbildung. Damit die Förderung passgenau erfolgen kann, tauscht sich die GAD regelmäßig mit den Berufsschulen, den Betrieben und der Ar- INFO beitsagentur aus. Vor seiner Ausbildung hat Christian die Wilhelm- Roswitha Pinno Rein-Förderschule besucht und ein Jahresprakti- Tel. 0231.86 430 222 kum bei seinem jetzigen Ausbilder gemacht. "Wir r.pinno@gad-dortmund.de haben uns sehr dafür eingesetzt, dass er dort einen 11 Mehr Wert für die Pflege Internetportal »SeniorenDO« wahl für die individuellen Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren. Die gemeinnützigen Träger ergänzen sich gut in ihrer Arbeit und mit ihren Schwerpunkten. "SeniorenDO" ist ein wichtiger Schritt, um in Zukunft noch enger zusammenzuarbeiten, sich gegenseitig weniger Konkurrenz zu machen und verstärkt komplementäre Angebote zu entwickeln. Bereits heute nutzt die AWO zum Beispiel den Hausnotruf des DRK. Die Dortmunder Sozialdezernentin Birgit Zoerner betonte bei der Freischaltung der Onlineplattform die gute Zusammenarbeit zwischen Wohlfahrtsverbänden und Kommune. Mit den Senioren- Neun gemeinnützige Träger der Seniorenarbeit in Dortmund wollen enger zusammenarbeiten. Mit der Plattform "SeniorenDO" machen sie einen wichtigen Schritt in diese Richtung. büros, die vor zehn Jahren eingerichtet wurden, habe Dortmund bundesweit Maßstäbe gesetzt. "Wichtig ist ein differenziertes und abgestuftes Hilfesystem. Die Kooperation der gemeinnützigen Träger kann zu einer Stadtgesellschaftsrendite werden", so Zoerner. "Auf Dauer werden sich am Markt diejenigen durchsetzen, die nachhaltig eine "Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird" - Mit hohe Qualität anbieten." diesen Worten der Schauspielerin Heidi Kabel, die mit 95 Jahren vom Älterwerden wahrlich etwas verstand, brachte Oberbürgermeister Ullrich Sierau die Absicht der neuen Kooperation auf den Punkt. Am 20. August wurde das neue Internetportal "SeniorenDO" offiziell freigeschaltet. Martin Kaiser, Geschäftsführer der Städtischen Seniorenheime Dortmund, einer der Initiatoren und Sprecher von SeniorenDO, erklärte den Hintergrund der Zusammenarbeit: "Der Wert der Pflege ist nicht in Bilanzen darstellbar. Wir sind eine Wertegemeinschaft und stolz auf unsere INFO haupt- und ehrenamtlichen Kräfte, die sich ohne Rendite für eine gute Pflege einsetzen." Dies ist nämlich keineswegs selbstverständlich. Auf dem Pflegemarkt gäbe es zahlreiche gewerbliche Anbieter, bei denen nicht selten die Rendite im Mittelpunkt stehe. Die gemeinnützigen Träger in Dort- www.seniorendo.de mund setzten die Qualität der Pflege dagegen, so Kaiser. Frank Czwikla Auf der neuen Internetplattform, zu erreichen unter www.seniorendo.de, Tel. 0231.880 881 13 finden sich wohnortnahe Angebote zu allen Fragen rund ums Älterwer- f.czwikla@awo-dortmund.de den. Zu folgenden Punkten bietet die Plattform mit wenigen Klicks eine Liste der Träger, die im jeweiligen Bereich engagiert sind: Beratung, Ehrenamt, Freizeit und Begegnung, Hilfe für Menschen mit Demenz, Hospiz- und Palliativdienste, Pflege, Selbsthilfe, unterstützende All- Bei SeniorenDO dabei tagshilfen und Wohnen. Wählt man zum Beispiel "Hilfe für Menschen Arbeiterwohlfahrt Bezirk Westliches Westfalen e.V. mit Demenz", finden sich verschiedene Angebote, darunter auch die Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund Tagespflege. Die Internetseite zeigt dann die Liste der Tagespflege- Caritas-Altenhilfe Dortmund GmbH Einrichtungen in Dortmund wie den Möllershof und das Eugen-Kraut- Deutsches Rotes Kreuz KV Dortmund e.V. scheid-Haus. Einen Klick weiter landet man auf einer Internetseite der Der Paritätische Kreisgruppe Dortmund AWO, die über die Tagespflegeangebote informiert. Das Portal wird nach Diakonisches Werk Dortmund und Lünen gGmbH und nach weiter ausgebaut. Diakonische Altenhilfe Dortmund und Lünen gGmbH Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH Die Vielfalt der Angebote für Dortmunder Senioren ist bemerkenswert. Das neue Portal erleichtert das Suchen und Finden der passenden Aus- 12 Städt. Seniorenheime Dortmund gGmbH Senioren Nah an den Mitgliedern Wahrnehmen, wenn sich etwas verändert Nicht jeder sucht sich sofort selbst Unterstützung, wenn nicht mehr alles so klappt wie früher. Damit ältere Menschen zur richtigen Zeit die passenden Hilfen bekommen, geben die Ortsvereine aufmerksam acht auf ihre Mitglieder. Ein Beispiel. "Ich wusste gar nicht, wo ich mir hätte Hilfe holen stuhl angewiesen und kann nicht mehr gut spre- fe wirklich keine schlechte Idee", überlegt Ellen können." Ellen Lorenz ist froh, dass ihr Ortsverein chen. Aber er bekommt alles mit, was um ihn he- Lorenz. Schließlich will sie noch möglichst lange ein Auge auf sie hatte und Unterstützung orga- rum geschieht, und kommentiert es immer wieder möglichst gut für ihren Mann da sein können. nisiert hat. Vor sechs Jahren erlitt ihr Mann Adolf mit lebhaften Gesten und einzelnen Worten. Die Richard einen Schlaganfall, seitdem kümmert sie Tagespflege, die er seit diesem Früh- sich Tag und Nacht um den 80-Jährigen. Die in- jahr besucht, gefällt ihm gut - auch tensive Pflege hat bei der Berghofenerin Spuren wenn sie einen kleinen Haken hat: "Zu hinterlassen. Inzwischen ist sie selbst nicht mehr früh", meint er. Schon um Viertel nach gesund, und sich allein um alles zu kümmern sieben wird er Dienstags abgeholt. Das fällt ihr zunehmend schwerer. "Das muss sie aber ist zwar früh, bietet seiner Frau jedoch auch nicht. Wir sind ja dafür da, in solchen Fäl- die Möglichkeit, viele Dinge zu erledi- len zu helfen", erklärt Bernd Schmidt, Vorsitzen- gen, zu denen sie an den anderen Ta- der des AWO-Ortsvereins Berghofen. In Berghofen gen keine Zeit findet. gibt es eine engagierte Mitgliederbetreuung, und so fiel dem Betreuer von Familie Lorenz auf, dass Ellen Lorenz ist fürsorglich und umtrie- er das Ehepaar länger nicht gesehen hatte. Er big, ohne frische Brötchen, Kaffee und besuchte das Paar Zuhause und erkundigte sich, Kuchen lässt sie den Besuch der AWO wie es ihm erging. Für die Initiative des Ortsver- an diesem Septembertag nicht gehen. Sie würde Für Mirko Pelzer ist das Engagement des Ortsver- eins war Ellen Lorenz sehr dankbar und nahm das gern noch viel mehr machen, aber mit 73 Jah- eins vorbildlich: "Durch ein solches Frühwarn- Hilfeangebot gern an. "Danach kam Herr Pelzer ren, einem pflegebedürftigen Mann und eigenen system bekommen wir rechtzeitig mit, wenn ein vorbei und hat uns ganz genau beraten, welche gesundheitlichen Einschränkungen geht das nicht Mitglied Unterstützung braucht. Die AWO wünscht Möglichkeiten es in unserer Situation gibt", er- mehr so wie früher. Bis zum Schlaganfall ihres sich, dass dies möglichst flächendeckend funkti- zählt sie. Wie funktioniert die Pflegeversicherung? Mannes war das Ehepaar fit und viel unterwegs. oniert und steht den Ortsvereinen mit Rat und Tat Welche Anträge muss man stellen? Welche Kosten Es fällt beiden nicht ganz leicht, sich damit abzu- zur Seite." werden übernommen? "Das weiß man ja vorher finden, dass sich ihr Leben so drastisch verändert alles nicht", sagt Ellen Lorenz. hat. Mit Mirko Pelzer und Bernd Schmidt spricht Ellen Lorenz über weitere Entlastungsmöglich- Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie entschieden, keiten. Eine Haushaltshilfe zum Beispiel. "Wenn die Tagespflege Möllershof zunächst an einem Tag man einen Fremden in die eigene Wohnung lässt, in der Woche in Anspruch zu nehmen. Seit dem muss man Vertrauen haben. Bei der AWO weiß ich, Schlaganfall ist Adolf Richard Lorenz auf den Roll- woran ich bin. Vielleicht wäre eine Haushaltshil- INFO Mirko Pelzer Tel. 0231.395 72 15 m.pelzer@awo-dortmund.de 13 Eingliederung Hoffest auf dem Schultenhof Schafe, Schweine und Stockbrot Lukas, das Schaf, ist ein bisschen größer als Emil mit seinen 21 Monaten. Trotzdem streckt der Junge dem Tier mutig seine kleine Hand entgegen. Thomas Schauer wohnt auf dem Schultenhof und kümmert sich während des Hoffestes darum, dass Kinder und Schafe sich behutsam anfreunden. Auch die Schweine, besonders natürlich die quirligen Ferkel, sind bei Kindern und Eltern sehr beliebt. Beim alljährlichen Hoffest zieht es viele Dortmunder auf das schöne Gelände. Alle Bewohner des Schultenhofs sind dann im Einsatz. Sie grillen Fleisch, zapfen Bier, backen Waffeln und verkaufen Biogemüse. Aber auch an allen anderen Tagen sind Hofladen, Metzgerei und Bistro geöffnet. Lukas freut sich über Besuch. INFO Stockumer Straße 109 www.awo-schultenhof.de info@awo-schultenhof.de Dienstag bis Donnerstag 10 bis 18 Uhr Freitag und Samstag 10 bis 19 Uhr Sonntag 10 bis 15 Uhr montags geschlossen 14 AWO & Mitglieder AWO für alle in Holzen Zwischen null und hundert Seniorenbeirat Wählen und wählen lassen Am 20. März 2015 wird der neue 27-köpfige Seniorenbeirat der Stadt Dortmund gewählt. Er vertritt die Belange aller über Sechzigjährigen. Um informieren und beraten zu könBei Petra Kuckuk-Fiedel, Kerstin Edler und Brunhilde Ravenschlag sind alle Generationen unter einem Dach Es war ein echter Kraftakt, nun ist er vollbracht. Das Familienzentrum Holzen und das benachbarte alte Kreishaus wurden mit insgesamt 560.000 Euro aufwändig saniert und umgebaut. Kita, Jugendtreff und Begegnungsstätte beleben unter dem Motto "AWO für alle" gemeinsam den Stadtteil. nen, wirkt er bei allen seniorenrelevanten Themen in den Fachausschüssen des Rates und in den Bezirksvertretungen mit. Jeder Stadtbezirk wählt seine Seniorenbeiratsmitglieder. Die Mitglieder des Beirats arbeiten mit Seniorenbüros, Wohlfahrtsverbänden, Seniorenwohnstätten und Begegnungsstätten zusammen, außerdem führen sie in ihrem Stadtbezirk öffentliche Sprechstunden durch. Wer über sechzig ist, erhält spätestens einen Endlich haben auch die Jugendlichen in Holzen ihre eigenen Räume. Der neue Jugendtreff hat offene Türen Monat vor der Wahl automatisch die Brief- und Leiterin Kerstin Edler offene Ohren für die Wünsche der Teens. "Wer hierher kommt, kann mitentscheiden wahlunterlagen. Und wer über sechzig ist, - über das Programm, die Öffnungszeiten, über die Inneneinrichtung und technische Anschaffungen. Über kann sich auch selbst für die nächsten fünf alles, was für einen Jugendtreff wichtig ist", erzählt Kerstin Edler, die bei der AWO schon seit Jahren Beteili- Jahre in den Beirat wählen lassen. Die Dort- gungsprojekte für Kinder und Jugendliche macht. Bisher war sie im Jugendtreff Derne, nun ist sie zusätzlich munder AWO-Vorsitzende Gerda Kieninger an drei Tagen pro Woche in Holzen. "Besonders toll ist, dass die Jugendlichen ein richtiges eigenes Budget ermuntert und ermutigt die Dortmunder Se- haben, über das sie demokratisch entscheiden können", berichtet sie. Insgesamt neuntausend Euro stehen niorinnen und Senioren, sich nicht nur auf dafür unter dem Titel "Holzener Jugend(t)räume" bis Ende 2015 zur Verfügung. Möglich ist das durch die jeden Fall an der Wahl zu beteiligen, sondern Projektförderung des Landesjugendamtes aus Mitteln des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und auch über eine eigene Kandidatur nachzu- Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. denken. Bis Mitte Januar kann man sich als Kandidatin oder Kandidat anmelden (siehe Die Kita wurde erweitert und bietet nun sechzehn zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren. Editorial auf Seite 2). Die Einrichtung für insgesamt 75 Kinder, geleitet von Petra Kuckuk-Fiedel, arbeitet integrativ und betreut INFO www.seniorenbeirat.dortmund.de auch einige Kinder mit erhöhtem Förderbedarf. Begegnungsstättenleiterin und Ortsvereinsvorsitzende Brunhilde Ravenschlag freut sich über das bunte Treiben bei der Eröffnungsfeier Mitte September und die vielen Kinder und Jugendlichen im Haus. Seit 1979 Anja Butschkau treffen sich die überwiegend Älteren in der AWO-Begegnungsstätte in der ersten Etage. "Die, die nicht mehr so Tel. 0231.99 34 310 gut zu Fuß sind, mussten sich immer die Treppe herauf quälen", erzählt. Damit ist jetzt Schluss, das Gebäude a.butschkau@awo-dortmund.de ist durch den Umbau barrierefrei. So können mit dem angebauten Aufzug alle bequem die Begegnungsstätte erreichen. Fragen beantworten die Seniorenbei- Die drei Leiterinnen sind sich einig: "Wer zwischen null und hundert ist, ist bei uns ratsmitglieder in den Stadtbezirken und an der richtigen Adresse." folgende Anlaufstellen: INFO Am Hasenberg 1-3 44267 Dortmund Geschäftsstelle des Seniorenbeirats Familienzentrum Jugendtreff Ortsverein Holzen Petra Kuckuk-Fiedel Kerstin Edler Brunhilde Ravenschlag kita.holzen@awo-dortmund.de k.edler@awo-dortmund.de Tel. 02304.807 11 Tel. 0176.649 013 86 Tel. 0231.50 248 87. Bürgerdienste/Wahlen 02304.802 85 Tel. 0231.50 109 31 15 Konferenz der Ortsvereinsvorsitzenden Gute Basis, gemeinsamer Aufbruch Viele Mitglieder, die sich ehrenamtlich in der AWO engagieren, sind eine tragende Säule des Verbandes. Das Interesse ist riesig, die gemeinsame Arbeit weiterzuentwickeln und zukunftsfähig zu machen. So trafen sich im Juni 74 Teilnehmerinnen und der GEMA zu tun? Welche Standards sind zu be- Teilnehmer zur dritten Konferenz der Ortsver- rücksichtigen? All diese Fragen sollen kompakt einsvorsitzenden im Schneckenhaus. Was ist das beantwortet werden und das Handbuch zur Besondere an den AWO-Angeboten? Was gehört nächsten Unterbezirkskonferenz vorliegen. Zur zu einer guten Begegnungsstättenarbeit? Die- weiteren Verzahnung gehört auch eine künftig se und andere Fragen wurden einen ganzen Tag engere Zusammenarbeit zwischen den Fachaus- lang intensiv diskutiert. Die Ehren- und Haupt- schüssen Senioren und Freiwilligenarbeit des Un- amtlichen trugen positive Beispiele zusammen terbezirks, deren Themen sich an vielen Punkten und sammelten viele neue Ideen. Die Zielgruppen überschneiden. Daher findet die nächste Sitzung der AWO sind vielfältiger geworden. Das gilt ge- gemeinsam statt. ein erster Schritt auf diesem Weg. Wichtig dafür ist, die Arbeit der Ortsvereine, der Begegnungsstätten und der Hauptamtlichen noch stärker zu verzahnen. Zum Beispiel durch gemeinsame Pro- Fotos: Ingolf Sinn jekte. Eine der Ideen hierzu: Freizeitbegleitung für Menschen mit Behinderung. Gerade am Wochenende sind Menschen mit Behinderung und auch ältere Menschen manchmal einsam. Ein Projekt, dass die beiden zusammenbringt, könnte ein guter Ansatz sein. Als Begleiter kommen sowohl Menschen rade auch für die Gruppe der Älteren und gehört aus den Ortsvereinen als auch Externe in Frage. zu den großen Herausforderungen, die die AWO Die lebhaften Diskussionen und die gut strukturierende externe Moderation von Ingolf Sinn haben in den nächsten Jahren bewältigen muss. Die Um die Ortsvereine und Begegnungsstätten bei die Veranstaltung zu einem vollen Erfolg gemacht. Angebote für ältere Menschen müssen weiterent- den wachsenden Anforderungen zu unterstützen, Die Konferenz hat gezeigt: Die AWO hat eine star- wickelt und ausdifferenziert werden. Schließlich entwickelt die AWO gemeinsam mit Haupt- und ke Basis, mit der der Verband auch in den nächsten haben zum Beispiel "junge Alte" ganz andere Ehrenamtlichen ein Handbuch, das den ehren- Jahren eine wichtige Rolle für die Menschen in dieser Bedürfnisse und Interessen als Hochaltrige. Gera- amtlichen Alltag vor Ort erleichtern soll. Was ist Gesellschaft übernehmen kann. de viele Hochaltrige würden vielleicht gern noch versicherungsrechtlich zu beachten? Was ist mit in ihre Begegnungsstätte kommen, schaffen das aber nicht mehr. Wie kann die AWO sich trotzdem um die Menschen kümmern? Wie lässt sich also die "Komm-Struktur" um aufsuchende Arbeit im Quartier erweitern? INFO Die AWO ist für alle da und sie ist gleichzeitig sozial Frank Czwikla und politisch - Mit diesem Alleinstellungsmerk- 0231.880 881 13 mal gilt es auch in Zukunft attraktiv für bestehen- f.czwikla@awo-dortmund.de de und neue Mitglieder zu sein. Die Konferenz war 16 Menschen Rainer Beinlich in der AWO AWO & Mitglieder Birgitt Kalle und gut verpflegt werden. Für diesen täglichen Foto: Peter Tomczyk Einsatz bedanken wir uns ganz herzlich und wün- ist seit 1979 Mitglied bei der AWO Dortmund, seit 2000 Kassierer und seit April 2014 stellvertreten- nahm bereits als Siebenjährige an einer Kinder- der Vorsitzender des OV Nordstadt. Er ist der Mann freizeit der AWO nach Sylt teil. Aufgewachsen ist für alle Fälle, kümmert sich um die Begegnungs- sie in einer typischen AWO-Familie und ist selbst stätte, die Veranstaltungen und ist immer da, seit über dreißig Jahren AWO-Mitglied. Sie ist die wenn er gebraucht wird. Sein Motto: "Die AWO ist gute Seele im AWO Ortsverein Holzen und kümmert mein Hobby, ich mache das einfach gerne." sich als Kassiererin um die Finanzen. Während des der Arbeit. Theo Petermeier Foto: Peter Tomczyk Foto: privat schen ihr für die verbleibende Zeit viel Erfolg bei Umbaus unterstützte sie die OV-Vorsitzende bei Birgit Geldmacher Verhandlungen, übernahm den gesamten Schrift- ist mit seinen 87 Jahren einer der ältesten Ortsver- verkehr, fuhr die SeniorInnen zum neuen Treff- einsvorsitzenden im AWO Unterbezirk Dortmund. punkt und war überall dort, wo man sie brauchte. Nachdem die Vorsitzende im OV West gestorben Herzlichen Dank dafür! war und keine Nachfolge gefunden werden konn- Foto: privat te, war es Theo, der einsprang und bei der Fusion der Ortsvereine West und Südwest kräftig mitar- Sabine Kassel beitete. Jetzt kümmert er sich als Vorsitzender um den Ortsverein Süd-Weststadt. Seit knapp vierzig zögerte nicht lange als sie hörte, dass die BegegFoto: Christine Fröhlig Jahren ist er Mitglied bei der AWO. Drei Dinge be- nungsstätte in Lanstrop, die ihre Mutter regelmäßig besuchte, kurz vor dem Aus stand. Sie wurde Mitglied, ließ sich zur zweiten Vorsitzenden des Ortsvereins wählen und kümmert sich nun um die Belange der SeniorInnen in Lanstrop. Ihr ist stieg nach einer kurzen Tätigkeit als Hilfskraft bei wichtig, dass die Menschen sich in der AWO Be- den Werkstätten der Arbeiterwohlfahrt Dortmund gegnungsstätte in soziale Netzwerke integrieren im November 1989 als Gruppenleiterin ein. Als können und nicht vereinsamen. Ein außerge- ausgebildete Verkäuferin absolvierte sie schnell wöhnliches Engagement, für das wir uns herzlich erfolgreich die Sonderpädagogische Zusatzquali- bedanken möchten. fikation. Mit den erworbenen Kenntnissen ist sie gleiten ihn sein Leben lang: Die AWO, die SPD und Borussia Dortmund. Wir danken ihm für das großartige Engagement und das positive Beispiel, dass er den Jüngeren immer wieder gibt! Ewald Schumacher Foto: Christine Fröhlig Ursula Gelzinnus Foto: privat seit Jahren als Gruppenleiterin in der Landschaftspflege tätig. Für das Engagement bedanken wir uns und wünschen ihr für die Zukunft viel Erfolg. ist seit vielen Jahren stellv. Vorsitzender des OV Berghofen. Da der OV der größte im Stadtbezirk Silvia Koschade Aplerbeck ist, organisiert er seit acht Jahren das Fest "AWO vor Ort" am Seniorenzentrum Rodenberg. Aus kleinen Anfängen hat sich eine beacht- begann im November 1989 die Tätigkeit als Gruppenleiterin in den Werkstätten der Arbeiterwohlfahrt Dortmund. Nachdem sie dort mehrere Jahre für eine Foto: privat liche Darstellung der haupt- und ehrenamtlichen Arbeit der AWO im Stadtbezirk entwickelt. Darüber hinaus leitet er ein jährliches Seminar, das einen regen Austausch aller vier OV ermöglicht. Durch Gruppe von Menschen mit Behinderung in der Dru- hat bereits kurz nach der Inbetriebnahme der diese Seminare ist eine sehr gute Zusammenar- ckerei zuständig war, übernahm sie im Jahr 2000 die Seniorenwohnstätte Eving im Oktober 1989 ihre beit im Stadtbezirk entstanden. Leitung einer Gruppe in der Montage. Vielen Dank für Tätigkeit als Küchenhilfskraft aufgenommen. Seit- die 25 Jahre und viel Kraft und Engagement für die dem sorgt sie in den fast 25 Jahren dafür, dass nächsten Jahre. sich die Menschen in der Einrichtung wohlfühlen 17 GlücksSpirale fördert Projekt zur Quartiersentwicklung Alt werden im vertrauten Umfeld Möglichst lange selbstständig leben in den eigenen vier Wänden und in vertrauter Umgebung – das wünschen sich die meisten Menschen für ihr Alter. Voraussetzung dafür: gute Versorgungsstrukturen vor Ort und eine funktionierende Nachbarschaft. Das Projekt Quartiersentwicklung der AWO West- manalyse hat zudem gezeigt, dass in diesem an andere Quartiere übertragen werden. Der Hand- liches Westfalen, gefördert von der GlücksSpirale, sich sehr heterogenen Wohnviertel viele ältere lungsbedarf ist groß. Denn darin sind sich alle hat es sich zur Aufgabe gemacht, hier die Weichen Menschen leben (22 Prozent über 65-Jährige) und Experten einig: Die gegenwärtigen Versorgungs- für die Zukunft richtig zu stellen. Die 59 stationä- ein hoher Anteil von Ein-Personen-Haushalten strukturen sind mit Blick auf den demografischen ren Pflegeeinrichtungen in Trägerschaft der AWO existiert. Was sich die älteren Quartiersbewoh- Wandel und die wachsende Zahl älterer Menschen WW sollen dabei zum Ausgangspunkt nachhaltiger ner für die Zukunft wünschen, hat eine aktuelle nicht dazu in der Lage, die gewaltigen Verände- Netzwerkstrukturen werden. Umfrage im Rahmen des Projekts gezeigt: Mehr rungen aufzufangen, und den sich daraus erge- Verena Weber und Klaus Kiesheyer koordinieren Begegnungsstätten und Freizeitangebote sowie benden gesellschaftlichen Anforderungen gerecht im Bezirksverband das im Februar 2014 gestar- Dienstleistungen, die den Alltag erleichtern, wie zu werden. tete und zunächst für ein Jahr geförderte Projekt. haushaltsnahe Dienste, Lebensmittel-Lieferser- Die Fördersumme: 86.000 Euro. Ziel ist es, in den vice, Fahrdienste oder mehr Sitzgelegenheiten im jeweiligen Vierteln, in denen die Seniorenzen- öffentlichen Raum. „Ein nächster Schritt muss es tren beheimatet sind, zentrale Anlaufstellen zu nun sein,“ sagt Klaus Kiesheyer, „eine Stelle zu schaffen, die Arbeitsansätze für die Quartiersent- schaffen, wo diese Wünsche zusammengetragen wicklung initiieren, bündeln und moderieren. Die und die richtigen Partner zur Umsetzung einzelner Seniorenzentren sind dabei wichtige Partner – Projekte zusammengeführt werden.“ ebenso wie andere lokale Akteure aus dem haupt- Das Seniorenzentrum bietet sich dafür als der pas- und ehrenamtlichen Bereich, zum Beispiel Selbst- sende Ort an. Hier laufen schon viele Fäden zu- hilfegruppen, Vereine, Familienzentren, Politik, sammen. Die Einrichtung könnte den bereits ein- Verwaltung und engagierte Bürger. „Wir möchten geschlagenen Weg konsequent fortsetzen und sich dazu beitragen, das unmittelbare Lebensumfeld weiter öffnen. „Das bringt Aktivitäten ins Haus, der Menschen so zu gestalten, dass es mehr Ori- von denen auch die Bewohner profitieren, und entierung bietet, mehr Raum für Begegnungen baut Berührungsängste ab“, so Verena Weber. schafft und die richtigen Serviceangebote vorhält, Denn fest steht: Auch wenn es Ziel sein muss, den die es Senioren mit Hilfe- und Pflegebedarf er- Menschen einen möglichst langen Verbleib in den Jedes Los der GlücksSpirale hilft Menschen. Die möglichen, lange Zuhause wohnen und leben zu eigenen vier Wänden zu ermöglichen, so gibt es Rentenlotterie unterstützt aus ihren Erlösen die können“, betont Projektleiterin Verena Weber. doch hochbetagte und schwerstpflegebedürftige Arbeit in zahlreichen Einrichtungen und Projekten Menschen, die stationär versorgt werden müssen. der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege. INFO Das Lotteriegeld hilft, Beratungs- und Betreu- Zum Modellvorhaben auf diesem Weg konnte dabei das Paulus-Viertel in Recklinghausen werden. In den kommenden Monaten sollen weitere Quar- ungsdienste sowie vielfältige Hilfsangebote für Dort gibt es ein AWO-Seniorenzentrum, das im tiere, in denen Seniorenzentren der AWO Zuhause Kinder und Jugendliche, Familien, Senioren und Quartier bereits gut vernetzt ist und sich mit An- sind, auf diese Weise analysiert und entsprechen- Menschen in sozialen Notlagen zu finanzieren. geboten wie einem offenen Mittagstisch bewusst de Konzepte angestoßen werden. Daraus resul- 2013 stellte die GlücksSpirale dafür mehr als 15 für alle Menschen vor Ort öffnet. Eine Sozialrau- tierend sollen grundlegende Erkenntnisse auf Millionen Euro zur Verfügung. 18 Bezirk Westliches Westfalen INFO Seniorenzentren Dortmund Erna-David-Seniorenzentrum »Chapeau« - der Westfalenfleiß-Kalender 2015 Kunst kennt kein Handycap Mergelteichstraße 27-35 Das Kalender-Projekt 2015 „Chapeau!“ ist bereits das fünfte Kalenderthema, das Westfalenfleiß auf den 44225 Dortmund-Brünninghausen Weg bringt. Die Models sind Menschen mit Behinderungen aus den Bereichen „Arbeiten und Wohnen“ Tel. 0231.710 61 der Westfalenfleiß GmbH. Sz-do-bruenninghs-edz@awo-ww.de Das Casting ist immer ein besonderes Ereignis und wird mit großer Freude begleitet. Es geschieht unter den üblichen Aspekten einer solchen Aktion. Gesucht wurde jeweils „Das besondere Gesicht“ für zwölf Karola-Zorwald-Seniorenzentrum Kalenderbilder. 130 Menschen mit Behinderungen hatten sich angemeldet, um mit ihrem Portrait Teil Sendstraße 67 des Westfalenfleiß-Kalenders 2015 zu werden. Danach erfolgte unter dem kritischen Blick einer Jury die 44309 Dortmund-Brackel Auswahl der zwölf Models. Tel. 0231.92 55 154 Hinter dem Titel „Chapeau!“ verbirgt sich zum einen der Respekt gegenüber den Models: „Hut ab!“ und Sz-do-brackel@awo-ww.de zum anderen das Thema „Hüte“, stolz getragen von verschiedenen Protagonisten. Minna-Sattler-Seniorenzentrum Alles hausgemacht Mergelteichstraße 10 44225 Dortmund-Brünninghausen Tel. 0231.793 60 Die Fotografin Dania Frönd arbeitet seit vielen Jahren als Erzieherin im Wohnverbund der Westfalenfleiß Sz-do-bruenninghs-msz@awo-ww.de GmbH. Die Portraitfotografie ist der andere Teil ihrer Profession. Sie hat ein gutes Gespür für Menschen und bringt sie mit Achtsamkeit vor die Linse, um sie nur für einen Augenblick und doch für immer fest- Seniorenwohnstätte Eving zuhalten. Süggelweg 2-4 Barbara Horwath, ehemalige Assistentin der Geschäfts- 44339 Dortmund-Eving führung, heute im Ruhestand, leitet das Projekt von der Tel. 0231.985 120 0 Idee über die organisatorischen Details bis zum fertigen Sz-do-eving@awo-ww.de Produkt. Im Rahmen einer Wanderausstellung werden die zwölf Kalendermotive im Format 60 x 80 cm hinter Acryl- Seniorenwohnzentrum Kirchlinde glas sehr ansprechend präsentiert. Bockenfelder Straße 54 44379 Dortmund-Kirchlinde Tel. 0231.967 013 0 Sz-do-kirchlinde@awo-ww.de Seniorenzentrum Rodenberg Ringofenstraße 7 44287 Dortmund Tel. 0231.475 488 0 Sz-do-aplerbeck@awo-ww.de INFO Martina Leifhelm fepa-zentrale@westfalenfleiss.de Tel. 0251.61 800 49 Fax: 0251.61 800 70 Der Kalender ist ein Schwarz-Weiß-Druck und wird von der Westfalenfleiß GmbH verkauft. Es gibt ihn in zwei Formaten: DIN A3: VK 9 Euro DIN A2: VK 12 Euro zzgl. Porto und Verpackung 19 Spendenaufruf Bücherbox »Libro« Telefonieren war gestern Letzte Seite Was lässt sich aus einer ausrangierten gelben Telefonzelle machen? Rot anstreichen, vors Eugen-Krautscheid-Haus stellen und mit Büchern füllen! Zurzeit restaurieren Jugendliche aus der integrativen Maler- und Lackiererausbildung an der Lindenhorster Straße die alte Telefonzelle, die schon im Oktober als Bibliothek genutzt werden soll. "Libro" heißt der kostenlose und öffentliche Bücherschrank, der demnächst die Lust am Lesen fördert und als weitere nachbarschaftliche Anlaufstelle das Quartier belebt. Engagierte Ehrenamtliche pflegen den Bücherbestand und die Telefonzelle. Die AWO freut sich über Geldspenden, um die kleine Bibliothek langfristig betreiben o t n o k n e d n e p S AWO Unterbezirk Dortmund zu können. Gern werden auch Kinderbücher, vor allem Bilderbücher, als Sachspen- Stichwort "Libro" IBAN DE03 440 501 99 0001 069 691 BIC DORTDE 33XXX Sparkasse Dortmund den angenommen. INFO Franziska Köhler Tel. 0231.395 720 Bitte geben Sie für eine Spendenbescheinigung Ihre Anschrift an. info-ekh@awo-dortmund.de IMPRESSUM AWO Profil ist die Zeitung des Foto: Nawal Mecho Die AWO sagt DANKE! AWO Unterbezirks Dortmund Rainer Goepfert (AWO), Silvia Jung (Tagesmutter), Daniela Tomczak (Projektleitung Joboffensive Dortmund), Nicole Maas und Claudia Wraase (Mitarbeiterinnen Jobcenter), Kristina Budde (Koordinatorin AWO Kinderstuben) Klosterstraße 8-10, 44135 Dortmund, Tel. 0231.99 34-0 www.awo-dortmund.de, info@awo-dortmund.de Herausgeberin: Gerda Kieninger, Vorsitzende Verantwortlich: Andreas Gora, Geschäftsführer Schlemmen für die Sonnenzwerge Redaktion AWO: Anja Butschkau, Tel. 0231.99 34 310 Sagenhafte 400 Euro kamen bei einer Spendenaktion des Jobcenters zusammen. Daniela a.butschkau@awo-dortmund.de Tomczak, Bereichsleiterin Nordost beim Jobcenter Dortmund, ist von der Arbeit der Kinder- Redaktion, Produktion, Texte, Fotos (soweit stube Sonnenzwerge so begeistert, dass sie ihre 50-köpfige Abteilung motiviert hat, die nicht anders angegeben): Barbara Underberg Zwerge aus dem Brunnenstraßenviertel zu unterstützen. Alle haben etwas zu einem großen Foto Titelseite: Iris Wolf Buffet im Jobcenter mitgebracht und dann pro Portion gespendet. Das Geld leistete einen Gestaltung: Iris Wolf großen Beitrag, um Lernspiele für die Kinderstube anzuschaffen. Zur Spendenübergabe im Entgelt für die AWO Profil im Mitgliedsbeitrag Juli brachten die engagierten Spenderinnen darüber hinaus Bücher und Spielzeug mit. Die enthalten, Zeitungskennzahl K53172 AWO freut sich über so viel Engagement und bedankt sich herzlich! Demnächst besuchen Druck: Lensing Druck GmbH & Co KG, Dortmund Kinder und Tagesmütter das Jobcenter, um sich mit einem Ständchen auch ganz persönlich AWO Profil erscheint vier Mal im Jahr zu bedanken. Auflage: 11.000