Ausgabe 58 3/2014 - Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund

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Arbeiter
2014
Nr. 58 | Oktober
immer?
alle?
überall?
INHALT
03 Dezentrale Werkeinheit: In Ruhe säen und ernten 08 Roma Kulturfestival: Willkommen! Latscho
diwes! Karşılama! 10 Zehn Jahre GAD 12 »SeniorenDO«: Mehr Wert für die Pflege 11 Wahrnehmen,
wenn sich etwas verändert 14 Schultenhof: Schafe, Schweine und Stockbrot 15 AWO für alle in
Holzen: Zwischen null und hundert 16 Konferenz der Ortsvereinsvorsitzenden
EDITORIAL
Liebe Leserin, lieber Leser,
im März stehen die
nächsten Wahlen zum
Seniorenbeirat an. An
diesem
politischen
Gremium kommt kein
Thema, das für Seniorinnen und Senioren
Inklusion
alle?
in Dortmund wichtig
immer?
ist, vorbei. Grund genug sich einzumischen!
Wer über sechzig ist, kann den Seniorenbeirat
nicht nur wählen, sondern sich auch selbst
zur Wahl stellen. Das betrifft nicht eben wenige AWO-Mitglieder. Wer bei uns mitmacht,
setzt sich für eine solidarische und soziale Gesellschaft ein - und genau das wird auch im
Seniorenbeirat gebraucht.
überall?
Es gibt die Chance mitzumachen und mitzu-
Menschen mit Behinderung sind Teil unse-
gestalten. Ich möchte euch ausdrücklich er-
rer Gesellschaft - genauso wie kleine und
muntern und ermutigen: Nutzt sie! Kritisieren,
große, dicke und dünne, faule und fleißige
wenn etwas schiefläuft, gehört auch dazu.
und alle anderen auch. Durch die Inklusion
Aber das allein reicht nicht. Jede gesellschaft-
werden Menschen mit Behinderung sicht-
liche Gruppe sollte sich auch aktiv für die ei-
barer, das Leben mit ihnen wird selbstver-
genen Interessen einsetzen. Wer kennt eure
ständlicher. Das ist eine gute Entwicklung.
Interessen schließlich besser als ihr selbst?
Die AWO schaut dabei auf den einzelnen
Menschen, seine Talente und Bedürfnisse.
Bei den letzten Wahlen zum Seniorenbei-
Fühlen die einen sich im Trubel der Werk-
rat standen kaum mehr Kandidatinnen und
stätten wohl, brauchen andere Ruhe in
Kandidaten auf der Wahlliste als Mandate zu
der Natur. Auf den folgenden Seiten lesen
vergeben waren. Auch um politisch ernst und
Sie, wie unterschiedlich Inklusion im Alltag
wahrgenommen zu werden in dieser Stadt, ist
aussehen kann.
es wichtig, dass sich das ändert. Beides zählt:
Wählen und wählen lassen.
Freundschaft!
Eure
Informationen zur Seniorenbeiratswahl gibt
es auf Seite 15.
SPENDENKONTO
AWO Unterbezirk Dortmund
IBAN DE03 440 501 99 0001 069 691
BIC DORTDE 33XXX
Sparkasse Dortmund
2
Schwerpunkt Inklusion
Dezentrale Werkeinheit Garten
Ruhe säen und ernten
Nicht für jeden ist eine große Werkstatt der richtige Ort. Für Menschen mit schweren und
mehrfachen Behinderungen leisten WAD und Bethel.regional Pionierarbeit. Sie haben
Dezentrale Werkeinheiten entwickelt, in denen die Menschen in kleinen Gruppen ihren
Bedürfnisse und Ressourcen entsprechend außerhalb der Werkstatt arbeiten können.
Manche Menschen arbeiten am liebsten in geschützten Räumen, andere sind lieber draußen
in der Natur. Das ist natürlich auch bei Menschen
mit komplexen Behinderungen so. Marcel ist einer
von denen, die lieber draußen sind. Der zwanzigjährige Autist hat bisher in den AWO-Werkstätten
gearbeitet, nun ist sein Arbeitsplatz im Garten.
Genauer gesagt in der Kleingartenanlage Otto Hue
in Hörde. Ihm gefällt es zwischen Rosen und Apfelbäumen, besonders schätzt er die Freiheit und
die Ruhe, die er hier hat.
Seit diesem Sommer gibt es inmitten der idyllischen Schrebergärten die zweite Dezentrale Werkeinheit der WAD. In Zusammenarbeit mit Bethel.
regional entwickelt die WAD für Menschen mit
schweren und mehrfachen Behinderungen Alternativen zu den klassischen Werkstätten. Im
letzten Jahr wurde als Pionierprojekt das Büro für
Unterstützte Kommunikation in der Leuthardstraße eröffnet. Und nun also die Kleingartenanlage,
in die bis zum Jahresende nach und nach zwölf
Beschäftigte aus der AWO-Werkstatt wechseln. Die
Menschen mit Behinderung werden dann inmitten ihrer schrebergärtnernden Nachbarn in Parzelle 24 Kräuter, Salat und Gemüse anbauen, und
die Werkstattküche wird ihre Ernte verarbeiten.
Eine zweite Parzelle soll bald hinzukommen.
Der Gartenverein Otto Hue hat insgesamt 42 Gärten verpachtet, die WAD-Mitarbeiter haben also
41 Nachbarn. Thorsten Scholz ist einer von ihnen
und freut sich über die Belebung des Vereinsheims. Das hat die WAD nämlich gemeinsam mit
dem Garten angemietet, nachdem es vorher jahrelang leer stand. "Für uns stellte sich die Frage,
was wir damit machen. Wenn wir es vermieten,
sollte es auf jeden Fall für eine gute Sache sein",
Fotos: Iris Wolf
In
erzählt Scholz. Innerhalb des Vereins gab es natürlich Diskussionen darüber, wer hier einziehen soll,
wie es weitergehen soll in ihrer Gartenanlage. Am

3
 Schluss stimmten alle Mitglieder dafür, dass der
Zuschlag an die Dezentrale Werkeinheit geht.
Dass es von der Idee bis zur offiziellen Eröffnung
im September einige Jahre gedauert, lag daher
auch nicht an den Kleingärtnern, sondern an
vielen bürokratischen und versicherungsrechtlichen Hürden.
Ina Walter ist die Vereinsvorsitzende und hat
sich sehr dafür engagiert, dass am Schluss alle
Hürden erfolgreich genommen werden konnten.
"Wir sind ein vergleichsweise kleiner Verein, in
dem schon immer alle sozialen Schichten, alle
Nationalitäten und alle Altersgruppen willkommen waren. Insofern passen auch die Menschen
mit Behinderung gut hierher", berichtet sie. Bürgermeisterin Birgit Jörder lobt diesen Einsatz bei
der Eröffnungsfeier öffentlich: "Auf diese Weise
hat der Verein Menschen mit Behinderung in die
Mitte dieser Stadt geholt. Es wird auch in Zukunft
noch Berührungsängste geben - Wir müssen sie
durch unseren Alltag überwinden." Gelebte Inklusion.
Auch die beiden Betreuer haben vorher in der
Werkstatt gearbeitet. Jörg Tulowietzki ist seit
neunzehn Jahren bei der WAD, zuletzt als Bereichsgruppenleiter Verpackung. Der Handwerksmeister freut sich über seinen Wechsel in die
Gartenanlage: "Ich wollte wieder weniger Manager sein, sondern näher bei den Menschen."
Gemeinsam mit seiner Kollegin Angelika Deckena
und den Menschen mit Behinderung baut er die
Dezentrale Werkeinheit in den nächsten Monaten
Schritt für Schritt auf. Ein Gewächshaus und ein
Hochbeet sollen entstehen, im Winter wollen sie
hier Dekoartikel wie Pflanzenstecker und Kerzenhalter herstellen. Zum Eröffnungsfest sind viele
Leute da, gute Stimmung, Livemusik. Für den
autistischen Marcel ein bisschen zu viel Trubel.
Zwar schmeckt ihm die Bratwurst, aber er freut
sich schon auf die Ruhe, die er ab morgen im
Schrebergarten genießen kann.
INFO
Jörg Tulowietzki
Dezentrale Werkeinheit Otto Hue
Tel. 0231.427 868 85
j.tulowietzki@awo-werkstaetten.de
Henrike Struck
Werkstätten der AWO
Tel. 0231.84 75 989
h.struck@awo-werkstaetten.de
4
Schwerpunkt Inklusion
Inklusion beginnt schon in der Kita
Von
Kindern
und Kobolden
Die Kita wird um zwanzig U3-Plätze erweitert.
Insgesamt wird es dann 110 Betreuungsplätze
geben, davon zwölf für Kinder mit Behinderung.
Bereits heute werden einige Kinder mit besonderem Förderbedarf in der Hörder Kita betreut. Nach
der Erweiterung können die Therapien der Kinder,
zum Beispiel motorische Förderung für Kinder mit
Wahrnehmungsbeeinträchtigungen, in der Kita
stattfinden. Manche Therapien finden schon jetzt
hier statt, viele jedoch außerhalb. "Für die Kinder
ist es leichter, wenn sie hier therapiert werden.
Sie sind dann offener, weil sie mit der Umgebung
und den Menschen vertraut sind", so Marianne
Kletschka. Nach der Erweiterung können auch
neue Therapiemöglichkeiten angeboten werden,
Snoezelen (gesprochen: snuselen) zum Beispiel.
Je früher sie beginnt, desto selbstverständlicher für alle kann Inklusion werden. Kinder mit Behinderungen profitieren erheblich davon,
wenn sie bereits vor ihrem dritten Lebensjahr gefördert werden. Die
Kita in Hörde wird bedarfsgerecht umgebaut und erweitert.
Bei dieser niederländischen Erfindung handelt
es sich um einen gemütlichen, warmen Raum, in
dem man es sich mit vielen Matratzen und Kissen
richtig bequem machen kann und umhüllt wird
von leisen Klängen und angenehmen Lichteffekten. Sollte Emelie dann einmal traurig sein, fühlt
sie sich nach dem Snoezelen mit dem kleinen Ko-
Die dreijährige Emelie hält Freudibold, einen lustigen Kobold mit großen Augen und roten Haaren, in
bold bestimmt wieder besser.
die Luft. Sie hat heute gute Laune. Wäre sie traurig oder ängstlich oder wütend, würden ihr die Bilder
an der Wand helfen. Die anderen Kobolde auf den Bildern heißen Heulibold, Bibberbold und Zornibold
und zeigen mit ihren Gesichtern die entsprechenden Stimmungen. So lernen schon sehr kleine Kinder, ihre Gefühle ernst zu nehmen und auszudrücken. Kinder mit und ohne Behinderung, Kinder mit
und ohne Migrationshintergrund, Kinder mit mal guter und mal schlechter Laune - alle Kinder eben.
"Unsere Welt ist bunt. Das war schon immer unser Motto", erzählt Marianne Kletschka, Leiterin der
AWO-Kita in Hörde.
INFO
Die Kita liegt in einem Stadtteil mit großen sozialen Herausforderungen. Der Anteil der Menschen mit
Migrationshintergrund ist hoch, das Einkommensniveau gering. Zum Einzugsbereich der Kita gehört
auch die verdichtete Großsiedlung Clarenberg. Viele Kinder kommen aus bildungsfernen Familien, es
gibt viele sehr junge Eltern und Alleinerziehende. Was heute Inklusion heißt, wurde hier bisher "gemeinsame Erziehung" genannt. Das Thema ist für die Kita mit dem Schwerpunkt Sprache und Integration also nicht neu, aufgrund der guten Integrationsarbeit trägt sie auch das Gütesiegel "Familienzentrum". Nun geht die Kita einen Schritt weiter und gibt dem Thema Inklusion noch mehr Raum. Im
Wortsinne - In den kommenden Monaten wird umgebaut und neu gebaut, so dass der zweistöckige
Erweiterungsbau, der sich direkt an den Altbau anschließt, im nächsten August in Betrieb genommen
werden kann. "Die gesamte Kita wird dann barrierefrei sein, breite Türen für Rollstühle und Leitsysteme
für Sehbehinderte haben", berichtet Fachberaterin Petra Bock. Nun werden also noch die baulichen
Voraussetzungen geschaffen, die fachlichen Voraussetzungen haben sich die Mitarbeiterinnen durch
Marianne Kletschka
Tageseinrichtung für Kinder und
Familienzentrum Hörde
Tel. 0231.41 34 48
kita.hoerde@awo-dortmund.de
Petra Bock
Fachberatung Kindertageseinrichtungen
Tel. 0231.99 34 128
p.bock@awo-dortmund.de
entsprechende Fortbildungen schon angeeignet.
5
Prominenter Besuch in den Werkstätten
Lakritz und Weingummi oder: Wie wird Politik gemacht?
Die Bundestagsabgeordnete Sabine Poschmann
Zur Vorbereitung dieses Besuches war die Abge-
besucht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
ordnete am 22. August ein weiteres Mal in der
Wäscherei. Schon zum zweiten Mal spricht sie
Werkstatt. Was interessiert die Menschen, was
dort mit Menschen, die trotz ihrer Behinderung
wollen sie von der Politik wissen? "Warum wird
einen guten Job machen und in der Werkstatt an
mir vom Sozialamt oder vom LWL viel vom Geld
der Lindenhorster Straße tonnenweise Wäsche
abgezogen, das ich in der Werkstatt verdiene?"
waschen.
"Weshalb wird der Strom so teuer?" "Muss das Ti-
hinderungen: Was sie alles leisten, wie die Arbeit
cket für den Bus so viel kosten?" Ganz wichtige,
in der Werkstatt organisiert ist. Das könnte ein
Sabine Poschmann ist noch neu im Deutschen
ganz normale Fragen - die Antworten darauf sind
Beispiel sein für andere Betriebe in der Wirtschaft,
Bundestag. "Deshalb will ich Menschen und Be-
nicht immer einfach. Der Fahrkartenpreis müsste
die mit guter Arbeitsorganisation auch Arbeits-
triebe in Dortmund kennenlernen. Ich will ihre
sogar noch höher sein, weil er durch den Strom-
plätze für Menschen mit Behinderung schaffen
Fragen und Wünsche nach Berlin in die Beratun-
preis der Stadtwerkekunden unterstützt wird. So
können - ein wichtiges Ziel, das auch die AWO-
gen bringen." Nachdem Christiana Grüe aus der
wie man mit guten Einnahmen für Lakritz das
Werkstätten unterstützen. Es muss daher nicht bei
Wäscherei die erste Einladung aussprach, war
Weingummi billiger machen kann. Sabine Po-
den Besuchen in der Werkstatt und im Deutschen
auch schnell vereinbart, dass eine Gruppe Berlin
schmann beantwortet auch schwierige Fragen so,
Bundestag bleiben: Politik kann viel von Men-
und den Reichstag besuchen wird. Mitte Sep-
dass sie verstanden wird.
schen mit Behinderung erfahren – und Menschen
tember fahren also zwölf Mitarbeiterinnen und
mit Behinderungen sind Bürger, die Fragen stel-
Mitarbeiter der Wäscherei in die Hauptstadt und
Sie will aber nicht nur Fragen beantworten, son-
len und sich beteiligen. Und das ist nun wiederum
erleben dort wie Politik funktioniert.
dern sie lernt auch viel von den Menschen mit Be-
wichtig für alle Menschen in einer Demokratie.
Klaus Hermansen
Kita-Ausbau
Wir schaffen Platz
ist ein wichtiger Schwerpunkt im Bereich Kinder, Jugend und Familie.
fe), eine fünfte Einrichtung folgt im Oktober. Damit gibt es bis Ende
In allen Einrichtungen arbeiten gut qualifizierte und motivierte Mitar-
2014 insgesamt fast 400 neue Betreuungsplätze, davon 99 für Kinder
beiterInnen. Bis zum Jahresende werden es fast achtzig neue Fachkräfte
unter drei Jahren. Diese haben seit 2013 einen gesetzlichen Anspruch
sein. Alle Kitas erarbeiten sich ein eigenes Profil.
auf einen Betreuungsplatz. Die AWO leistet in Dortmund einen maßgeb-
Der Ausbau geht unvermindert weiter, im nächsten Jahr sind vier neue
lichen Beitrag zur Erfüllung des gesetzlichen Anspruchs, der U3-Ausbau
Kitas geplant.
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Burgholzstraße 148a,
Tel. 0231.425 793 70
5 Gruppen
kita.burgholzstrasse@awo-dortmund.de
1 Gruppe mit 10 Kindern 0-3 J.
www.awo-dortmund.de/kinder/burgholzstrasse
2 Gruppen mit je 20 Kindern 2-6 J.
2 Gruppen mit 20 und 25 Kindern 3-6 J.
Leitungsteam:
Melanie Jafra, Ilona Böcker (stv.)
Schwerpunkte:
Musik-Kita (Zertifizierung angestrebt für Frühjahr 2015),
Foto: Iris Wolf
AW
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6
95 Kinder
44145 Dortmund /Nordstadt
K
BURGHOLZ
A
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ST
I
Seit Jahresbeginn hat die AWO vier neue Kitas eröffnet (siehe Steckbrie-
Betreuungszeit:
Sprache, Bewegung, interkulturelle Erziehung
7.00 - 16.30 Uhr
Pädagogisches Konzept:
Situationsorientierter Ansatz, die Themen der Kinder stehen im
17 MitarbeiterInnen
Mittelpunkt und knüpfen an die Erfahrungswelt der Kinder an,
K
AW
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Foto: Sarah Rauch
Foto: Sarah Rauch
Elisabethstraße 6a, 44139 Dortmund
Auf dem Howart 70, 44143 Dortmund
Wambel
Tel. 0231.565 579 810
Foto: Annalena Lages
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AWO KI
PLERBECKE
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Kinder, Jugend & Familie
Innenstadt
Tel. 0231.534 719 80
c.niemeier@awo-dortmund.de
www.awo-dortmund.de/kinder/elisabethstrasse
kita.aufdemhohwart@awo-dortmund.de
www.awo-dortmund.de/kinder/auf_dem_hohwart
Aplerbecker Straße 484, 44287 Dortmund
Leitungsteam:
Aplerbeck
Christina Niemeier, Anke Rüter (stv.)
Leitungsteam:
Tel. 0231.444 72 15 0
Martina Neumann, Christiane Wulff (stv.)
c.hackendahl@awo-dortmund.de
Betreuungszeit:
www.awo-dortmund.de/kinder/aplerbeck
7.30 - 18.00 Uh
Leitungsteam:
9 pädagogische Fachkräfte, davon 1 bilin-
Christina Hackendahl, Linda Sibai (stv.)
guale Fachkraft Deutsch/Englisch, 1 Haus-
Betreuungszeit:
7.00 - 16.30 Uhr
14 Mitarbeiterinnen inkl. Hauswirtschaftskraft
wirtschaftskraft
Betreuungszeit:
7.00 - 17.00 Uhr
42 Kinder
19 MitarbeiterInnen, 3 Praktikantinnen,
3 Gruppen
2 Hauswirtschaftskräfte
1 Gruppe mit 10 Kindern 0-3 J.
75 Kinder
4 Gruppen
1 Gruppe mit 10 Kindern 0-3 J.
1 Gruppe mit 12 Kindern 2-6 J.
105 Kinder
1 Gruppe 20 Kindern 3-6 J.
6 Gruppen
Schwerpunkte:
Schwerpunkte:
2 Gruppen mit je 10 Kindern 0-3 J.
Bilinguale Gruppe in Deutsch/Englisch,
Musik, Bewegung und Sprache
2 Gruppen mit je 20 Kindern 2-6 J.
Kunst und Kultur
Pädagogisches Konzept:
2 Gruppen mit 20 und 25 Kindern 3-6 J.
Pädagogisches Konzept:
1 Gruppe mit 20 Kindern 2-6 J.
2 Gruppen mit 20 und 25 Kindern 3-6 J.
situationsorientierter Ansatz, die Themen
Vereinbarkeit Familie und Beruf,
der Kinder stehen im Mittelpunkt und
Schwerpunkte:
knüpfen an die Erfahrungswelt der Kinder
Sprache und Bewegung, bilinguale Grup-
an, bauen darauf auf.
pen in Deutsch-Englisch, kreatives und
Kooperationspartner VolkswohlBund
handwerkliches Arbeiten im Werkraum/
Atelier
Pädagogisches Konzept:
Situationsorientierter Ansatz, die Themen
der Kinder stehen im Mittelpunkt und
knüpfen an die Erfahrungswelt der Kinder
an, bauen darauf auf.
7
Roma Kulturfestival »Djelem, djelem«
Willkommen!
Latscho diwes! Karşılama!
Vier Tage Austausch und Begegnung, Diskussion und Kultur. Das
erste Dortmunder Roma-Festival "Djelem, djelem" brachte die
Menschen näher zueinander.
Überall bunt bemalte Kindergesichter, coole Jungs
beim Dosenwerfen. Das Familienfest auf dem Nordmarkt brachte alle zusammen: Roma, alteingesessene Dortmunder, Verbände und Vereine, Leute aus
der Nordstadt und anderen Stadtteilen, überregionale Besucher. "Auf ein solches Signal haben unsere Leute gewartet" - Sami Dzemailovski vom Verein
Terno Drom freut sich über vier gelungene Tage und
die enorme positive Resonanz. Terno Drom ist die interkulturelle Jugendselbstorganisation von Roma und
Nicht-Roma in Nordrhein-Westfalen und hat das Festival gemeinsam mit der AWO, dem Projekt MIGoVITA,
dem Theater im Depot und dem Kulturdezernat auf
die Beine gestellt. Den Anfang machte eine Luftballonaktion gegen Diskriminierung mit den Kindern
der Nordmarktgrundschule. Eine Podiumsdiskussion
informierte über Lebenswege und Selbstorgansati-
Stadtdirektor und Kulturdezernent Jörg Stüdemann war bei allen Veranstaltungen dabei und betont die
on hier lebender Roma. An den anderen Tagen gab
Signalwirkung des Festivals. "Es hat funktioniert, ein gemischtes Publikum zu erreichen. Schön war auch
es Livemusik, Theater, Kino und eine Fortbildung
die Freude einiger junger Romafrauen, die mit ihren kleinen Kindern zum ersten Mal ein Theaterstück
für Fachkräfte aus dem sozialen Bereich. "Natür-
gesehen haben." Die Stadt Dortmund werde das Festival auch in Zukunft unterstützen, sichert Stüde-
lich waren am gesamten Festival Roma von Beginn
mann zu. "Es ist höchste Zeit, ein anderes Licht auf das Thema Roma-Zuwanderung zu werfen", meint
an gleichberechtigt beteiligt, an der Vorbereitung,
Sami Dzemailovski. Oft müssen sie ein Leben lang ihre Identität verstecken, weil viele Menschen die Nase
auf dem Podium und auf der Bühne", erzählt Aida
rümpfen, wenn es um Roma geht, das ist seine Erfahrung. "Das Festival ist ein erster Schritt. Wir müssen
Demirović-Krebs vom Organisationsteam der AWO.
uns auch um die Bereiche Wohnen, Arbeit und Bildung kümmern", fordert er.
Entsprechend groß war das Interesse der Roma, die
zahlreich zu allen Veranstaltungen kamen. Mit insge-
Zahlreiche Verbände und Vereine stellten auf dem Nordmarkt ihre Unterstützungsangebote für Zuwan-
samt über 1500 Festivalteilnehmern wurden die Er-
derer vor. Die Zusammenarbeit funktioniert in Dortmund beispielhaft. Marina Samra von der Bera-
wartungen der Organisatoren sogar übertroffen, alle
tungsstelle Westhoffstraße war begeistert von den vielen Besuchern und der tollen Stimmung: "Es ist
Veranstaltungen waren ausgebucht.
doch völlig egal, wer von wo kommt. Wichtig ist, dass wir gemeinsam schauen, was die Menschen
8
Kinder, Jugend & Familie
brauchen." Das findet auch Farina Müller von der
tanzt und spielt, redet und feiert, gewinnt viel-
Caritas Dortmund: "Wir setzen uns alle für die
leicht ein bisschen Vertrauen, dass man auch im
gleiche Sache ein."
Alltag miteinander zurechtkommen könnte. Beim
Es gibt viele Gypsy-Konzerte, die beim Publikum
Familienfest auf dem Nordmarkt war die Einsatz-
sehr beliebt sind. Und natürlich kommt auch "Dje-
lage jedenfalls so entspannt, dass zwei Polizisten
lem, djelem" nicht ohne Musik und Tanz aus. "Das
in Ruhe zuschauten und Würstchen aßen.
gehört dazu und es war großartig. Aber das Festival
ging weit darüber hinaus. Es ging um Begegnungen
Kletterfest im Blücherpark
und um Austausch, zwischen Roma und Nicht-Ro-
Schon die Eröffnung war ein Knaller. Jubril
Sulaimon aus Nigeria mit seinem Ensemble
AIPO erzählte in einer beeindruckende Show
die Legende von der Entstehung Afrikas. Der
rasante Mix aus Tanz, Gesang und Rhythmus, Akrobatik und Erzählung begeisterte
Ricarda Erdmann und Mirza Demirović vom AWO-Organisationsteam mit Stadtdirektor Jörg Stüdemann, Nadia
und Fabian Lazar-Ion und Sami Dzemailovski von Terno
Drom
die Besucher des diesjährigen Kletterfestes.
Schülergruppen aus dem Ganztagsbereich
der dobeq führten eine Zumba-Performance
und Soundkarate vor. Natürlich wurde beim
Kletterfest auch begeistert geklettert. Außerdem hatten die fast tausend meist jungen Besucher viel Spaß mit Streetsoccer,
INFO
AWO Integrationsagentur
Bogenschießen und tollen Schmink-, Spielund Bastelangeboten.
Aida Demirović-Krebs
Tel. 0231.99 34 203
a.demirovic-krebs@awo-dortmund.
ma, zwischen Zuwanderern und Hilfeeinrichtun-
de
gen, zwischen den unterschiedlichsten Menschen,
die gemeinsam in der gleichen Stadt leben. Es ging
Einladung
um Antiziganismus", so Aida Demirović-Krebs. Oft
Lesung mit Prof. Dr. Wolfgang Benz
fürchten die Alteingesessenen: Roma klauen. Roma
Sinti und Roma: Die unerwünschte
fürchten: Die verurteilen uns bloß. Ein Festival
Minderheit
wie "Djelem, djelem" ändert nicht von heute auf
Mittwoch, 8. Oktober, 18 Uhr
morgen die gegenseitigen Ressentiments. Aber es
AWO IKUZ, Blücherstraße 27, Dortmund
ist ein Schritt zur Verständigung. Wer gemeinsam
9
10 Jahre
Begleitende betriebliche Ausbildung
Förderung für
benachteiligte junge
Menschen
Praxis: gut, Theorie: auch
Die GAD wurde 2004 als Gesellschaft für Arbeit
und soziale Dienstleistungen mbH gegründet.
Das Tochterunternehmen der AWO war zunächst
als Personalserviceagentur tätig und führt inzwischen seit vielen Jahren arbeitsmarktpolitische
Maßnahmen durch, die benachteiligten jungen
Menschen den Übergang von der Schule in den
Wurde früher am Motor geschraubt, müssen KFZ-Mechatroniker heute Motormanagement beherrschen. Eine betriebliche Ausbildung erfolgreich abzuschließen, ist gar nicht so
einfach. Ein Projekt der GAD hilft jungen Menschen mit Förderbedarf dabei.
Beruf ermöglichen. Berufliche Bildung, Qualifizierung und Arbeitsmarktintegration stehen im Mit-
Nils Lubbe macht seit einem Jahr eine Ausbildung zum Maler und Lackierer. Der 23-Jährige hat zunächst
telpunkt, da die GAD in der beruflichen Bildung
eine Tankwart-Ausbildung gemacht und war anschließend arbeitssuchend. Seine neue Ausbildung ge-
die Voraussetzung zur gesellschaftlichen Teilhabe
fällt ihm gut. "Nur Technologie liegt mir nicht besonders", erzählt der junge Mann. Zum Fach Techno-
sieht.
logie gehören Werkstoffkunde, Holz- und Metallbearbeitung. Damit er in der Berufsschule trotzdem
Gesellschafter der GAD sind die AWO Unterbezirke
gut zurechtkommt, helfen ihm die Lehrer der GAD. "Die sind immer nett und auf alles ansprechbar",
Dortmund, Ennepe-Ruhr, Gelsenkirchen-Bottrop,
sagt der angehende Maler und Lackierer. Was übrigens eine bemerkenswerte Leistung ist. Denn die
Hagen-Märkischer
GAD-Lehrerinnen und Lehrer müssen auf Nachfrage ihren Schützlingen nicht nur Technologie erklären,
Kreis,
Hamm-Warendorf,
Münsterland-Recklinghausen und Unna.
sondern auch alles andere - Pflanzenkunde und KFZ-Mechatronik, Mathe und Englisch, einfach alles.
Im Auftrag der Agentur für Arbeit und des Jobcen-
Fünfzig Berufsschülerinnen und -schüler sind beim Projekt "Begleitende betriebliche Ausbildung für
ter Dortmund bietet die GAD unter anderem Be-
Menschen mit besonderem Förderungsbedarf" dabei. Einmal in der Woche besuchen sie nach der Schu-
rufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen und Aus-
le die GAD in der Gneisenaustraße und besprechen dort alle Fragen rund um ihre Ausbildung und die
bildungen für benachteiligte Jugendliche an. Die
Schule. Freiwillig. "Die Freiwilligkeit ist ganz wichtig dabei", betont Projektleiterin Roswitha Pinno.
Ausbildungen finden teilweise außerbetrieblich
"Schließlich sind die jungen Leute quasi erwachsen und übernehmen selbst die Verantwortung für ihr
in den Werkbereichen an der Lindenhorster Stra-
Leben. Selbst zu erkennen, wobei man Unterstützung braucht, ist ein ganz wichtiger Schritt, um auch in
ße statt, teilweise in Kooperationsbetrieben. Die
Zukunft im Berufsleben zurechtzukommen."
jungen Menschen werden jeweils intensiv betreut
und unterstützt, damit sie sowohl den betrieblichen als auch den schulischen Teil ihrer Ausbil-
Lernen in kleinen Gruppen
dung möglichst gut bewältigen können und ihre
Chancen steigen, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß
Mit maximal drei Schülern sind die Gruppen sehr
zu fassen. Seit Anfang dieses Jahres bietet die GAD
klein, so dass jeder Schüler ausreichend viel Auf-
auch eine Maßnahme an, die Auszubildende mit
merksamkeit bekommt. Viele machen eine Aus-
besonderem Förderbedarf während ihrer betrieb-
bildung zum Fachlageristen, auch viele Verkäu-
lichen Ausbildung unterstützt. Dieses Projekt wird
ferinnen und Verkäufer sind dabei. Die meisten
auf den folgenden Seiten vorgestellt.
Teilnehmer kommen von einer Förderschule, ein
kleiner Teil der Auszubildenden ist körperbehindert. Viele wären ohne die intensive Unterstüt-
INFO
zung vermutlich arbeitslos oder müssten Hilfsarbeiterjobs annehmen.
Joachim Thiele
Tel. 0231.99 34 301
Eine Ausbildung zum Friedhofsgärtner macht
j.thiele@gad-dortmund.de
Christian Schiebock. In der Berufsschule wird gerade
die Eisbegonie als Pflanze der Woche durchgenom-
10
GAD
Bildung & Arbeit
Ausbildungsplatz bekommt", sagt Projektleiterin
Roswitha Pinno. Oft können sich kleine Betriebe keine weiteren Mitarbeiter leisten und sind
daher auch sehr zurückhaltend, wenn es darum
geht, Auszubildende einzustellen. Die Lohnkostenzuschüsse, die die Ausbildungsbetriebe für die
Jugendlichen aus diesem Projekt bekommen, erleichtert den Weg in die Unternehmen ein wenig.
Mirko Schuster hat auf der Abendrealschule einen Realschulabschluss gemacht und ist nun im
zweiten Ausbildungsjahr zum KFZ-Mechatroniker.
"Mechanisch und handwerklich bin ich super, nur
die Theorie macht mir zu schaffen", erzählt der
20-Jährige. Da können die GAD-Lehrer im Stützunterricht helfen, ebenso bei Englisch und Politik. Ausbildung und Berufsschulunterricht sind
anspruchsvoll, es wimmelt von Formeln. Herumschrauben am Motor gehört der Vergangenheit
men, außerdem lernen die Schüler, was ein Substrat ist. Montagnachmittags kommt er zur GAD und
an. "Heutzutage heißt das Motormanagement",
bespricht diese Dinge noch einmal ganz genau, damit er alles versteht und den Anschluss in der Schule
so der Auszubildende. Ihm macht sein Job großen
behält.
Spaß und er ist froh, dass er durch die Unterstüt-
Wie kommt ein 17-Jähriger auf die Idee Friedhofsgärtner zu werden? "Pflanzen und Grabgestaltung
zung der GAD auch in der Berufsschule gut klar-
finde ich gut", berichtet Christian. "Ich jäte Unkraut, harke und mache beim Heckenschnitt mit. Das
kommt. Im Augenblick macht Mirko seinen Füh-
macht Spaß." Ein bisschen Bammel hat er davor, dass im nächsten Jahr Englisch als Fach in der Berufs-
rerschein - sowas gehört für einen angehenden
schule dazukommt. Aber auch dabei werden ihm die Lehrer der GAD gut helfen können. Zurzeit steht
KFZ-Mechatroniker natürlich dazu.
Bruchrechnen auf dem Plan, wobei Mathe zu seinen Lieblingsfächern gehört. "Außer Bruchrechnen."
Sein Traumberuf wäre Polizist, aber auch in der Gärtnerei fühlt er sich sehr wohl.
Roswitha Pinno ist nach den ersten Monaten optimistisch: "Die Auszubildenden haben durchaus
Passgenau fördern
große Ressourcen. Wir unterstützen sie dabei, diese möglichst gut einzusetzen. Wenn das funktioniert, wächst auch das Selbstvertrauen - und das
Die Maßnahme besteht aus zwei Modulen. Im ers-
ist für ihr ganzes weiteres Leben wichtig."
ten Modul hilft die GAD bei der Suche nach passenden Ausbildungsbetrieben und unterstützt die
Jugendlichen bei ihren Bewerbungen. Im zweiten
Modul begleiten je ein Lehrer und ein Sozialpädagoge den Jugendlichen während der gesamten Ausbildung. Damit die Förderung passgenau
erfolgen kann, tauscht sich die GAD regelmäßig
mit den Berufsschulen, den Betrieben und der Ar-
INFO
beitsagentur aus.
Vor seiner Ausbildung hat Christian die Wilhelm-
Roswitha Pinno
Rein-Förderschule besucht und ein Jahresprakti-
Tel. 0231.86 430 222
kum bei seinem jetzigen Ausbilder gemacht. "Wir
r.pinno@gad-dortmund.de
haben uns sehr dafür eingesetzt, dass er dort einen
11
Mehr
Wert für die Pflege
Internetportal »SeniorenDO«
wahl für die individuellen Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren. Die gemeinnützigen Träger
ergänzen sich gut in ihrer Arbeit und mit ihren
Schwerpunkten. "SeniorenDO" ist ein wichtiger
Schritt, um in Zukunft noch enger zusammenzuarbeiten, sich gegenseitig weniger Konkurrenz zu
machen und verstärkt komplementäre Angebote
zu entwickeln. Bereits heute nutzt die AWO zum
Beispiel den Hausnotruf des DRK.
Die Dortmunder Sozialdezernentin Birgit Zoerner
betonte bei der Freischaltung der Onlineplattform
die gute Zusammenarbeit zwischen Wohlfahrtsverbänden und Kommune. Mit den Senioren-
Neun gemeinnützige Träger der Seniorenarbeit in Dortmund wollen enger zusammenarbeiten. Mit der Plattform "SeniorenDO" machen sie einen wichtigen Schritt
in diese Richtung.
büros, die vor zehn Jahren eingerichtet wurden,
habe Dortmund bundesweit Maßstäbe gesetzt.
"Wichtig ist ein differenziertes und abgestuftes
Hilfesystem. Die Kooperation der gemeinnützigen
Träger kann zu einer Stadtgesellschaftsrendite
werden", so Zoerner. "Auf Dauer werden sich am
Markt diejenigen durchsetzen, die nachhaltig eine
"Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird" - Mit
hohe Qualität anbieten."
diesen Worten der Schauspielerin Heidi Kabel, die mit 95 Jahren vom Älterwerden
wahrlich etwas verstand, brachte Oberbürgermeister Ullrich Sierau die Absicht der
neuen Kooperation auf den Punkt. Am 20. August wurde das neue Internetportal
"SeniorenDO" offiziell freigeschaltet. Martin Kaiser, Geschäftsführer der Städtischen
Seniorenheime Dortmund, einer der Initiatoren und Sprecher von SeniorenDO, erklärte den Hintergrund der Zusammenarbeit: "Der Wert der Pflege ist nicht in Bilanzen darstellbar. Wir sind eine Wertegemeinschaft und stolz auf unsere
INFO
haupt- und ehrenamtlichen Kräfte, die sich ohne Rendite für eine gute
Pflege einsetzen." Dies ist nämlich keineswegs selbstverständlich. Auf dem
Pflegemarkt gäbe es zahlreiche gewerbliche Anbieter, bei denen nicht selten die Rendite im Mittelpunkt stehe. Die gemeinnützigen Träger in Dort-
www.seniorendo.de
mund setzten die Qualität der Pflege dagegen, so Kaiser.
Frank Czwikla
Auf der neuen Internetplattform, zu erreichen unter www.seniorendo.de,
Tel. 0231.880 881 13
finden sich wohnortnahe Angebote zu allen Fragen rund ums Älterwer-
f.czwikla@awo-dortmund.de
den. Zu folgenden Punkten bietet die Plattform mit wenigen Klicks eine
Liste der Träger, die im jeweiligen Bereich engagiert sind: Beratung,
Ehrenamt, Freizeit und Begegnung, Hilfe für Menschen mit Demenz,
Hospiz- und Palliativdienste, Pflege, Selbsthilfe, unterstützende All-
Bei SeniorenDO dabei
tagshilfen und Wohnen. Wählt man zum Beispiel "Hilfe für Menschen
Arbeiterwohlfahrt Bezirk Westliches Westfalen e.V.
mit Demenz", finden sich verschiedene Angebote, darunter auch die
Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund
Tagespflege. Die Internetseite zeigt dann die Liste der Tagespflege-
Caritas-Altenhilfe Dortmund GmbH
Einrichtungen in Dortmund wie den Möllershof und das Eugen-Kraut-
Deutsches Rotes Kreuz KV Dortmund e.V.
scheid-Haus. Einen Klick weiter landet man auf einer Internetseite der
Der Paritätische Kreisgruppe Dortmund
AWO, die über die Tagespflegeangebote informiert. Das Portal wird nach
Diakonisches Werk Dortmund und Lünen gGmbH
und nach weiter ausgebaut.
Diakonische Altenhilfe Dortmund und Lünen gGmbH
Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH
Die Vielfalt der Angebote für Dortmunder Senioren ist bemerkenswert.
Das neue Portal erleichtert das Suchen und Finden der passenden Aus-
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Städt. Seniorenheime Dortmund gGmbH
Senioren
Nah an den Mitgliedern
Wahrnehmen, wenn sich etwas verändert
Nicht jeder sucht sich sofort selbst Unterstützung,
wenn nicht mehr alles so
klappt wie früher. Damit
ältere Menschen zur richtigen Zeit die passenden
Hilfen bekommen, geben
die Ortsvereine aufmerksam acht auf ihre Mitglieder. Ein Beispiel.
"Ich wusste gar nicht, wo ich mir hätte Hilfe holen
stuhl angewiesen und kann nicht mehr gut spre-
fe wirklich keine schlechte Idee", überlegt Ellen
können." Ellen Lorenz ist froh, dass ihr Ortsverein
chen. Aber er bekommt alles mit, was um ihn he-
Lorenz. Schließlich will sie noch möglichst lange
ein Auge auf sie hatte und Unterstützung orga-
rum geschieht, und kommentiert es immer wieder
möglichst gut für ihren Mann da sein können.
nisiert hat. Vor sechs Jahren erlitt ihr Mann Adolf
mit lebhaften Gesten und einzelnen Worten. Die
Richard einen Schlaganfall, seitdem kümmert sie
Tagespflege, die er seit diesem Früh-
sich Tag und Nacht um den 80-Jährigen. Die in-
jahr besucht, gefällt ihm gut - auch
tensive Pflege hat bei der Berghofenerin Spuren
wenn sie einen kleinen Haken hat: "Zu
hinterlassen. Inzwischen ist sie selbst nicht mehr
früh", meint er. Schon um Viertel nach
gesund, und sich allein um alles zu kümmern
sieben wird er Dienstags abgeholt. Das
fällt ihr zunehmend schwerer. "Das muss sie aber
ist zwar früh, bietet seiner Frau jedoch
auch nicht. Wir sind ja dafür da, in solchen Fäl-
die Möglichkeit, viele Dinge zu erledi-
len zu helfen", erklärt Bernd Schmidt, Vorsitzen-
gen, zu denen sie an den anderen Ta-
der des AWO-Ortsvereins Berghofen. In Berghofen
gen keine Zeit findet.
gibt es eine engagierte Mitgliederbetreuung, und
so fiel dem Betreuer von Familie Lorenz auf, dass
Ellen Lorenz ist fürsorglich und umtrie-
er das Ehepaar länger nicht gesehen hatte. Er
big, ohne frische Brötchen, Kaffee und
besuchte das Paar Zuhause und erkundigte sich,
Kuchen lässt sie den Besuch der AWO
wie es ihm erging. Für die Initiative des Ortsver-
an diesem Septembertag nicht gehen. Sie würde
Für Mirko Pelzer ist das Engagement des Ortsver-
eins war Ellen Lorenz sehr dankbar und nahm das
gern noch viel mehr machen, aber mit 73 Jah-
eins vorbildlich: "Durch ein solches Frühwarn-
Hilfeangebot gern an. "Danach kam Herr Pelzer
ren, einem pflegebedürftigen Mann und eigenen
system bekommen wir rechtzeitig mit, wenn ein
vorbei und hat uns ganz genau beraten, welche
gesundheitlichen Einschränkungen geht das nicht
Mitglied Unterstützung braucht. Die AWO wünscht
Möglichkeiten es in unserer Situation gibt", er-
mehr so wie früher. Bis zum Schlaganfall ihres
sich, dass dies möglichst flächendeckend funkti-
zählt sie. Wie funktioniert die Pflegeversicherung?
Mannes war das Ehepaar fit und viel unterwegs.
oniert und steht den Ortsvereinen mit Rat und Tat
Welche Anträge muss man stellen? Welche Kosten
Es fällt beiden nicht ganz leicht, sich damit abzu-
zur Seite."
werden übernommen? "Das weiß man ja vorher
finden, dass sich ihr Leben so drastisch verändert
alles nicht", sagt Ellen Lorenz.
hat. Mit Mirko Pelzer und Bernd Schmidt spricht
Ellen Lorenz über weitere Entlastungsmöglich-
Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie entschieden,
keiten. Eine Haushaltshilfe zum Beispiel. "Wenn
die Tagespflege Möllershof zunächst an einem Tag
man einen Fremden in die eigene Wohnung lässt,
in der Woche in Anspruch zu nehmen. Seit dem
muss man Vertrauen haben. Bei der AWO weiß ich,
Schlaganfall ist Adolf Richard Lorenz auf den Roll-
woran ich bin. Vielleicht wäre eine Haushaltshil-
INFO
Mirko Pelzer
Tel. 0231.395 72 15
m.pelzer@awo-dortmund.de
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Eingliederung
Hoffest auf dem Schultenhof
Schafe, Schweine und Stockbrot
Lukas, das Schaf, ist ein bisschen größer als Emil
mit seinen 21 Monaten. Trotzdem streckt der
Junge dem Tier mutig seine kleine Hand entgegen. Thomas Schauer wohnt auf dem Schultenhof
und kümmert sich während des Hoffestes darum,
dass Kinder und Schafe sich behutsam anfreunden. Auch die Schweine, besonders natürlich die
quirligen Ferkel, sind bei Kindern und Eltern sehr
beliebt. Beim alljährlichen Hoffest zieht es viele
Dortmunder auf das schöne Gelände. Alle Bewohner des Schultenhofs sind dann im Einsatz. Sie
grillen Fleisch, zapfen Bier, backen Waffeln und
verkaufen Biogemüse. Aber auch an allen anderen Tagen sind Hofladen, Metzgerei und Bistro geöffnet. Lukas freut sich über Besuch.
INFO
Stockumer Straße 109
www.awo-schultenhof.de
info@awo-schultenhof.de
Dienstag bis Donnerstag 10 bis 18 Uhr
Freitag und Samstag 10 bis 19 Uhr
Sonntag 10 bis 15 Uhr
montags geschlossen
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AWO & Mitglieder
AWO für alle in Holzen
Zwischen
null und hundert
Seniorenbeirat
Wählen und wählen
lassen
Am 20. März 2015 wird der neue 27-köpfige
Seniorenbeirat der Stadt Dortmund gewählt.
Er vertritt die Belange aller über Sechzigjährigen. Um informieren und beraten zu könBei Petra Kuckuk-Fiedel,
Kerstin Edler und Brunhilde
Ravenschlag sind alle Generationen unter einem Dach
Es war ein echter Kraftakt, nun ist er vollbracht. Das Familienzentrum
Holzen und das benachbarte alte Kreishaus wurden mit insgesamt
560.000 Euro aufwändig saniert und umgebaut. Kita, Jugendtreff
und Begegnungsstätte beleben unter dem Motto "AWO für alle" gemeinsam den Stadtteil.
nen, wirkt er bei allen seniorenrelevanten
Themen in den Fachausschüssen des Rates
und in den Bezirksvertretungen mit. Jeder
Stadtbezirk wählt seine Seniorenbeiratsmitglieder. Die Mitglieder des Beirats arbeiten
mit Seniorenbüros, Wohlfahrtsverbänden,
Seniorenwohnstätten und Begegnungsstätten zusammen, außerdem führen sie in ihrem Stadtbezirk öffentliche Sprechstunden
durch.
Wer über sechzig ist, erhält spätestens einen
Endlich haben auch die Jugendlichen in Holzen ihre eigenen Räume. Der neue Jugendtreff hat offene Türen
Monat vor der Wahl automatisch die Brief-
und Leiterin Kerstin Edler offene Ohren für die Wünsche der Teens. "Wer hierher kommt, kann mitentscheiden
wahlunterlagen. Und wer über sechzig ist,
- über das Programm, die Öffnungszeiten, über die Inneneinrichtung und technische Anschaffungen. Über
kann sich auch selbst für die nächsten fünf
alles, was für einen Jugendtreff wichtig ist", erzählt Kerstin Edler, die bei der AWO schon seit Jahren Beteili-
Jahre in den Beirat wählen lassen. Die Dort-
gungsprojekte für Kinder und Jugendliche macht. Bisher war sie im Jugendtreff Derne, nun ist sie zusätzlich
munder AWO-Vorsitzende Gerda Kieninger
an drei Tagen pro Woche in Holzen. "Besonders toll ist, dass die Jugendlichen ein richtiges eigenes Budget
ermuntert und ermutigt die Dortmunder Se-
haben, über das sie demokratisch entscheiden können", berichtet sie. Insgesamt neuntausend Euro stehen
niorinnen und Senioren, sich nicht nur auf
dafür unter dem Titel "Holzener Jugend(t)räume" bis Ende 2015 zur Verfügung. Möglich ist das durch die
jeden Fall an der Wahl zu beteiligen, sondern
Projektförderung des Landesjugendamtes aus Mitteln des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und
auch über eine eigene Kandidatur nachzu-
Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.
denken. Bis Mitte Januar kann man sich als
Kandidatin oder Kandidat anmelden (siehe
Die Kita wurde erweitert und bietet nun sechzehn zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren.
Editorial auf Seite 2).
Die Einrichtung für insgesamt 75 Kinder, geleitet von Petra Kuckuk-Fiedel, arbeitet integrativ und betreut
INFO
www.seniorenbeirat.dortmund.de
auch einige Kinder mit erhöhtem Förderbedarf.
Begegnungsstättenleiterin und Ortsvereinsvorsitzende Brunhilde Ravenschlag freut sich über das bunte Treiben bei der Eröffnungsfeier Mitte September und die vielen Kinder und Jugendlichen im Haus. Seit 1979
Anja Butschkau
treffen sich die überwiegend Älteren in der AWO-Begegnungsstätte in der ersten Etage. "Die, die nicht mehr so
Tel. 0231.99 34 310
gut zu Fuß sind, mussten sich immer die Treppe herauf quälen", erzählt. Damit ist jetzt Schluss, das Gebäude
a.butschkau@awo-dortmund.de
ist durch den Umbau barrierefrei. So können mit dem angebauten Aufzug alle bequem die Begegnungsstätte
erreichen.
Fragen beantworten die Seniorenbei-
Die drei Leiterinnen sind sich einig: "Wer zwischen null und hundert ist, ist bei uns
ratsmitglieder in den Stadtbezirken und
an der richtigen Adresse."
folgende Anlaufstellen:
INFO
Am Hasenberg 1-3 44267 Dortmund
Geschäftsstelle des Seniorenbeirats
Familienzentrum
Jugendtreff
Ortsverein Holzen
Petra Kuckuk-Fiedel
Kerstin Edler
Brunhilde Ravenschlag
kita.holzen@awo-dortmund.de
k.edler@awo-dortmund.de
Tel. 02304.807 11
Tel. 0176.649 013 86
Tel. 0231.50 248 87.
Bürgerdienste/Wahlen
02304.802 85
Tel. 0231.50 109 31
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Konferenz der Ortsvereinsvorsitzenden
Gute Basis,
gemeinsamer Aufbruch
Viele Mitglieder, die sich ehrenamtlich in der
AWO engagieren, sind eine tragende Säule des
Verbandes. Das Interesse ist riesig, die gemeinsame Arbeit weiterzuentwickeln und zukunftsfähig zu machen.
So trafen sich im Juni 74 Teilnehmerinnen und
der GEMA zu tun? Welche Standards sind zu be-
Teilnehmer zur dritten Konferenz der Ortsver-
rücksichtigen? All diese Fragen sollen kompakt
einsvorsitzenden im Schneckenhaus. Was ist das
beantwortet werden und das Handbuch zur
Besondere an den AWO-Angeboten? Was gehört
nächsten Unterbezirkskonferenz vorliegen. Zur
zu einer guten Begegnungsstättenarbeit? Die-
weiteren Verzahnung gehört auch eine künftig
se und andere Fragen wurden einen ganzen Tag
engere Zusammenarbeit zwischen den Fachaus-
lang intensiv diskutiert. Die Ehren- und Haupt-
schüssen Senioren und Freiwilligenarbeit des Un-
amtlichen trugen positive Beispiele zusammen
terbezirks, deren Themen sich an vielen Punkten
und sammelten viele neue Ideen. Die Zielgruppen
überschneiden. Daher findet die nächste Sitzung
der AWO sind vielfältiger geworden. Das gilt ge-
gemeinsam statt.
ein erster Schritt auf diesem Weg. Wichtig dafür
ist, die Arbeit der Ortsvereine, der Begegnungsstätten und der Hauptamtlichen noch stärker zu
verzahnen. Zum Beispiel durch gemeinsame Pro-
Fotos: Ingolf Sinn
jekte. Eine der Ideen hierzu: Freizeitbegleitung für
Menschen mit Behinderung. Gerade am Wochenende sind Menschen mit Behinderung und auch ältere Menschen manchmal einsam. Ein Projekt, dass
die beiden zusammenbringt, könnte ein guter Ansatz sein. Als Begleiter kommen sowohl Menschen
rade auch für die Gruppe der Älteren und gehört
aus den Ortsvereinen als auch Externe in Frage.
zu den großen Herausforderungen, die die AWO
Die lebhaften Diskussionen und die gut strukturierende externe Moderation von Ingolf Sinn haben
in den nächsten Jahren bewältigen muss. Die
Um die Ortsvereine und Begegnungsstätten bei
die Veranstaltung zu einem vollen Erfolg gemacht.
Angebote für ältere Menschen müssen weiterent-
den wachsenden Anforderungen zu unterstützen,
Die Konferenz hat gezeigt: Die AWO hat eine star-
wickelt und ausdifferenziert werden. Schließlich
entwickelt die AWO gemeinsam mit Haupt- und
ke Basis, mit der der Verband auch in den nächsten
haben zum Beispiel "junge Alte" ganz andere
Ehrenamtlichen ein Handbuch, das den ehren-
Jahren eine wichtige Rolle für die Menschen in dieser
Bedürfnisse und Interessen als Hochaltrige. Gera-
amtlichen Alltag vor Ort erleichtern soll. Was ist
Gesellschaft übernehmen kann.
de viele Hochaltrige würden vielleicht gern noch
versicherungsrechtlich zu beachten? Was ist mit
in ihre Begegnungsstätte kommen, schaffen das
aber nicht mehr. Wie kann die AWO sich trotzdem
um die Menschen kümmern? Wie lässt sich also
die "Komm-Struktur" um aufsuchende Arbeit im
Quartier erweitern?
INFO
Die AWO ist für alle da und sie ist gleichzeitig sozial
Frank Czwikla
und politisch - Mit diesem Alleinstellungsmerk-
0231.880 881 13
mal gilt es auch in Zukunft attraktiv für bestehen-
f.czwikla@awo-dortmund.de
de und neue Mitglieder zu sein. Die Konferenz war
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Menschen
Rainer Beinlich
in der AWO
AWO & Mitglieder
Birgitt Kalle
und gut verpflegt werden. Für diesen täglichen
Foto: Peter Tomczyk
Einsatz bedanken wir uns ganz herzlich und wün-
ist seit 1979 Mitglied bei der AWO Dortmund, seit
2000 Kassierer und seit April 2014 stellvertreten-
nahm bereits als Siebenjährige an einer Kinder-
der Vorsitzender des OV Nordstadt. Er ist der Mann
freizeit der AWO nach Sylt teil. Aufgewachsen ist
für alle Fälle, kümmert sich um die Begegnungs-
sie in einer typischen AWO-Familie und ist selbst
stätte, die Veranstaltungen und ist immer da,
seit über dreißig Jahren AWO-Mitglied. Sie ist die
wenn er gebraucht wird. Sein Motto: "Die AWO ist
gute Seele im AWO Ortsverein Holzen und kümmert
mein Hobby, ich mache das einfach gerne."
sich als Kassiererin um die Finanzen. Während des
der Arbeit.
Theo Petermeier
Foto: Peter Tomczyk
Foto: privat
schen ihr für die verbleibende Zeit viel Erfolg bei
Umbaus unterstützte sie die OV-Vorsitzende bei
Birgit Geldmacher
Verhandlungen, übernahm den gesamten Schrift-
ist mit seinen 87 Jahren einer der ältesten Ortsver-
verkehr, fuhr die SeniorInnen zum neuen Treff-
einsvorsitzenden im AWO Unterbezirk Dortmund.
punkt und war überall dort, wo man sie brauchte.
Nachdem die Vorsitzende im OV West gestorben
Herzlichen Dank dafür!
war und keine Nachfolge gefunden werden konn-
Foto: privat
te, war es Theo, der einsprang und bei der Fusion
der Ortsvereine West und Südwest kräftig mitar-
Sabine Kassel
beitete. Jetzt kümmert er sich als Vorsitzender um
den Ortsverein Süd-Weststadt. Seit knapp vierzig
zögerte nicht lange als sie hörte, dass die BegegFoto: Christine Fröhlig
Jahren ist er Mitglied bei der AWO. Drei Dinge be-
nungsstätte in Lanstrop, die ihre Mutter regelmäßig besuchte, kurz vor dem Aus stand. Sie wurde
Mitglied, ließ sich zur zweiten Vorsitzenden des
Ortsvereins wählen und kümmert sich nun um
die Belange der SeniorInnen in Lanstrop. Ihr ist
stieg nach einer kurzen Tätigkeit als Hilfskraft bei
wichtig, dass die Menschen sich in der AWO Be-
den Werkstätten der Arbeiterwohlfahrt Dortmund
gegnungsstätte in soziale Netzwerke integrieren
im November 1989 als Gruppenleiterin ein. Als
können und nicht vereinsamen. Ein außerge-
ausgebildete Verkäuferin absolvierte sie schnell
wöhnliches Engagement, für das wir uns herzlich
erfolgreich die Sonderpädagogische Zusatzquali-
bedanken möchten.
fikation. Mit den erworbenen Kenntnissen ist sie
gleiten ihn sein Leben lang: Die AWO, die SPD und
Borussia Dortmund. Wir danken ihm für das großartige Engagement und das positive Beispiel, dass
er den Jüngeren immer wieder gibt!
Ewald Schumacher
Foto: Christine Fröhlig
Ursula Gelzinnus
Foto: privat
seit Jahren als Gruppenleiterin in der Landschaftspflege tätig. Für das Engagement bedanken wir
uns und wünschen ihr für die Zukunft viel Erfolg.
ist seit vielen Jahren stellv. Vorsitzender des OV
Berghofen. Da der OV der größte im Stadtbezirk
Silvia Koschade
Aplerbeck ist, organisiert er seit acht Jahren das
Fest "AWO vor Ort" am Seniorenzentrum Rodenberg. Aus kleinen Anfängen hat sich eine beacht-
begann im November 1989 die Tätigkeit als Gruppenleiterin in den Werkstätten der Arbeiterwohlfahrt
Dortmund. Nachdem sie dort mehrere Jahre für eine
Foto: privat
liche Darstellung der haupt- und ehrenamtlichen
Arbeit der AWO im Stadtbezirk entwickelt. Darüber
hinaus leitet er ein jährliches Seminar, das einen
regen Austausch aller vier OV ermöglicht. Durch
Gruppe von Menschen mit Behinderung in der Dru-
hat bereits kurz nach der Inbetriebnahme der
diese Seminare ist eine sehr gute Zusammenar-
ckerei zuständig war, übernahm sie im Jahr 2000 die
Seniorenwohnstätte Eving im Oktober 1989 ihre
beit im Stadtbezirk entstanden.
Leitung einer Gruppe in der Montage. Vielen Dank für
Tätigkeit als Küchenhilfskraft aufgenommen. Seit-
die 25 Jahre und viel Kraft und Engagement für die
dem sorgt sie in den fast 25 Jahren dafür, dass
nächsten Jahre.
sich die Menschen in der Einrichtung wohlfühlen
17
GlücksSpirale fördert Projekt zur Quartiersentwicklung
Alt werden im
vertrauten Umfeld
Möglichst lange selbstständig leben in den
eigenen vier Wänden und in vertrauter
Umgebung – das wünschen sich die meisten Menschen für ihr Alter. Voraussetzung
dafür: gute Versorgungsstrukturen vor Ort
und eine funktionierende Nachbarschaft.
Das Projekt Quartiersentwicklung der AWO West-
manalyse hat zudem gezeigt, dass in diesem an
andere Quartiere übertragen werden. Der Hand-
liches Westfalen, gefördert von der GlücksSpirale,
sich sehr heterogenen Wohnviertel viele ältere
lungsbedarf ist groß. Denn darin sind sich alle
hat es sich zur Aufgabe gemacht, hier die Weichen
Menschen leben (22 Prozent über 65-Jährige) und
Experten einig: Die gegenwärtigen Versorgungs-
für die Zukunft richtig zu stellen. Die 59 stationä-
ein hoher Anteil von Ein-Personen-Haushalten
strukturen sind mit Blick auf den demografischen
ren Pflegeeinrichtungen in Trägerschaft der AWO
existiert. Was sich die älteren Quartiersbewoh-
Wandel und die wachsende Zahl älterer Menschen
WW sollen dabei zum Ausgangspunkt nachhaltiger
ner für die Zukunft wünschen, hat eine aktuelle
nicht dazu in der Lage, die gewaltigen Verände-
Netzwerkstrukturen werden.
Umfrage im Rahmen des Projekts gezeigt: Mehr
rungen aufzufangen, und den sich daraus erge-
Verena Weber und Klaus Kiesheyer koordinieren
Begegnungsstätten und Freizeitangebote sowie
benden gesellschaftlichen Anforderungen gerecht
im Bezirksverband das im Februar 2014 gestar-
Dienstleistungen, die den Alltag erleichtern, wie
zu werden.
tete und zunächst für ein Jahr geförderte Projekt.
haushaltsnahe Dienste, Lebensmittel-Lieferser-
Die Fördersumme: 86.000 Euro. Ziel ist es, in den
vice, Fahrdienste oder mehr Sitzgelegenheiten im
jeweiligen Vierteln, in denen die Seniorenzen-
öffentlichen Raum. „Ein nächster Schritt muss es
tren beheimatet sind, zentrale Anlaufstellen zu
nun sein,“ sagt Klaus Kiesheyer, „eine Stelle zu
schaffen, die Arbeitsansätze für die Quartiersent-
schaffen, wo diese Wünsche zusammengetragen
wicklung initiieren, bündeln und moderieren. Die
und die richtigen Partner zur Umsetzung einzelner
Seniorenzentren sind dabei wichtige Partner –
Projekte zusammengeführt werden.“
ebenso wie andere lokale Akteure aus dem haupt-
Das Seniorenzentrum bietet sich dafür als der pas-
und ehrenamtlichen Bereich, zum Beispiel Selbst-
sende Ort an. Hier laufen schon viele Fäden zu-
hilfegruppen, Vereine, Familienzentren, Politik,
sammen. Die Einrichtung könnte den bereits ein-
Verwaltung und engagierte Bürger. „Wir möchten
geschlagenen Weg konsequent fortsetzen und sich
dazu beitragen, das unmittelbare Lebensumfeld
weiter öffnen. „Das bringt Aktivitäten ins Haus,
der Menschen so zu gestalten, dass es mehr Ori-
von denen auch die Bewohner profitieren, und
entierung bietet, mehr Raum für Begegnungen
baut Berührungsängste ab“, so Verena Weber.
schafft und die richtigen Serviceangebote vorhält,
Denn fest steht: Auch wenn es Ziel sein muss, den
die es Senioren mit Hilfe- und Pflegebedarf er-
Menschen einen möglichst langen Verbleib in den
Jedes Los der GlücksSpirale hilft Menschen. Die
möglichen, lange Zuhause wohnen und leben zu
eigenen vier Wänden zu ermöglichen, so gibt es
Rentenlotterie unterstützt aus ihren Erlösen die
können“, betont Projektleiterin Verena Weber.
doch hochbetagte und schwerstpflegebedürftige
Arbeit in zahlreichen Einrichtungen und Projekten
Menschen, die stationär versorgt werden müssen.
der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege.
INFO
Das Lotteriegeld hilft, Beratungs- und Betreu-
Zum Modellvorhaben auf diesem Weg konnte dabei das Paulus-Viertel in Recklinghausen werden.
In den kommenden Monaten sollen weitere Quar-
ungsdienste sowie vielfältige Hilfsangebote für
Dort gibt es ein AWO-Seniorenzentrum, das im
tiere, in denen Seniorenzentren der AWO Zuhause
Kinder und Jugendliche, Familien, Senioren und
Quartier bereits gut vernetzt ist und sich mit An-
sind, auf diese Weise analysiert und entsprechen-
Menschen in sozialen Notlagen zu finanzieren.
geboten wie einem offenen Mittagstisch bewusst
de Konzepte angestoßen werden. Daraus resul-
2013 stellte die GlücksSpirale dafür mehr als 15
für alle Menschen vor Ort öffnet. Eine Sozialrau-
tierend sollen grundlegende Erkenntnisse auf
Millionen Euro zur Verfügung.
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Bezirk Westliches Westfalen
INFO
Seniorenzentren Dortmund
Erna-David-Seniorenzentrum
»Chapeau« - der Westfalenfleiß-Kalender 2015
Kunst kennt kein Handycap
Mergelteichstraße 27-35
Das Kalender-Projekt 2015 „Chapeau!“ ist bereits das fünfte Kalenderthema, das Westfalenfleiß auf den
44225 Dortmund-Brünninghausen
Weg bringt. Die Models sind Menschen mit Behinderungen aus den Bereichen „Arbeiten und Wohnen“
Tel. 0231.710 61
der Westfalenfleiß GmbH.
Sz-do-bruenninghs-edz@awo-ww.de
Das Casting ist immer ein besonderes Ereignis und wird mit großer Freude begleitet. Es geschieht unter
den üblichen Aspekten einer solchen Aktion. Gesucht wurde jeweils „Das besondere Gesicht“ für zwölf
Karola-Zorwald-Seniorenzentrum
Kalenderbilder. 130 Menschen mit Behinderungen hatten sich angemeldet, um mit ihrem Portrait Teil
Sendstraße 67
des Westfalenfleiß-Kalenders 2015 zu werden. Danach erfolgte unter dem kritischen Blick einer Jury die
44309 Dortmund-Brackel
Auswahl der zwölf Models.
Tel. 0231.92 55 154
Hinter dem Titel „Chapeau!“ verbirgt sich zum einen der Respekt gegenüber den Models: „Hut ab!“ und
Sz-do-brackel@awo-ww.de
zum anderen das Thema „Hüte“, stolz getragen von verschiedenen Protagonisten.
Minna-Sattler-Seniorenzentrum
Alles hausgemacht
Mergelteichstraße 10
44225 Dortmund-Brünninghausen
Tel. 0231.793 60
Die Fotografin Dania Frönd arbeitet seit vielen Jahren als Erzieherin im Wohnverbund der Westfalenfleiß
Sz-do-bruenninghs-msz@awo-ww.de
GmbH. Die Portraitfotografie ist der andere Teil ihrer Profession. Sie hat ein gutes Gespür für Menschen
und bringt sie mit Achtsamkeit vor die Linse, um sie nur für einen Augenblick und doch für immer fest-
Seniorenwohnstätte Eving
zuhalten.
Süggelweg 2-4
Barbara Horwath, ehemalige Assistentin der Geschäfts-
44339 Dortmund-Eving
führung, heute im Ruhestand, leitet das Projekt von der
Tel. 0231.985 120 0
Idee über die organisatorischen Details bis zum fertigen
Sz-do-eving@awo-ww.de
Produkt. Im Rahmen einer Wanderausstellung werden die
zwölf Kalendermotive im Format 60 x 80 cm hinter Acryl-
Seniorenwohnzentrum Kirchlinde
glas sehr ansprechend präsentiert.
Bockenfelder Straße 54
44379 Dortmund-Kirchlinde
Tel. 0231.967 013 0
Sz-do-kirchlinde@awo-ww.de
Seniorenzentrum Rodenberg
Ringofenstraße 7
44287 Dortmund
Tel. 0231.475 488 0
Sz-do-aplerbeck@awo-ww.de
INFO
Martina Leifhelm
fepa-zentrale@westfalenfleiss.de
Tel. 0251.61 800 49
Fax: 0251.61 800 70
Der Kalender ist ein Schwarz-Weiß-Druck
und wird von der Westfalenfleiß GmbH
verkauft. Es gibt ihn in zwei Formaten:
DIN A3: VK 9 Euro
DIN A2: VK 12 Euro
zzgl. Porto und Verpackung
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Spendenaufruf
Bücherbox »Libro«
Telefonieren war gestern
Letzte Seite
Was lässt sich aus einer ausrangierten gelben Telefonzelle machen? Rot anstreichen,
vors Eugen-Krautscheid-Haus stellen und
mit Büchern füllen! Zurzeit restaurieren Jugendliche aus der integrativen Maler- und
Lackiererausbildung an der Lindenhorster
Straße die alte Telefonzelle, die schon im
Oktober als Bibliothek genutzt werden soll.
"Libro" heißt der kostenlose und öffentliche Bücherschrank, der demnächst die Lust
am Lesen fördert und als weitere nachbarschaftliche Anlaufstelle das Quartier belebt.
Engagierte Ehrenamtliche pflegen den Bücherbestand und die Telefonzelle.
Die AWO freut sich über Geldspenden, um
die kleine Bibliothek langfristig betreiben
o
t
n
o
k
n
e
d
n
e
p
S
AWO Unterbezirk Dortmund
zu können. Gern werden auch Kinderbücher, vor allem Bilderbücher, als Sachspen-
Stichwort "Libro"
IBAN DE03 440 501 99 0001 069 691
BIC DORTDE 33XXX
Sparkasse Dortmund
den angenommen.
INFO
Franziska Köhler
Tel. 0231.395 720
Bitte geben Sie für eine Spendenbescheinigung Ihre Anschrift an.
info-ekh@awo-dortmund.de
IMPRESSUM
AWO Profil ist die Zeitung des
Foto: Nawal Mecho
Die AWO sagt DANKE!
AWO Unterbezirks Dortmund
Rainer Goepfert (AWO), Silvia Jung
(Tagesmutter), Daniela Tomczak (Projektleitung Joboffensive Dortmund),
Nicole Maas und Claudia Wraase
(Mitarbeiterinnen Jobcenter), Kristina
Budde (Koordinatorin AWO Kinderstuben)
Klosterstraße 8-10, 44135 Dortmund,
Tel. 0231.99 34-0
www.awo-dortmund.de,
info@awo-dortmund.de
Herausgeberin: Gerda Kieninger, Vorsitzende
Verantwortlich: Andreas Gora, Geschäftsführer
Schlemmen für die Sonnenzwerge
Redaktion AWO: Anja Butschkau,
Tel. 0231.99 34 310
Sagenhafte 400 Euro kamen bei einer Spendenaktion des Jobcenters zusammen. Daniela
a.butschkau@awo-dortmund.de
Tomczak, Bereichsleiterin Nordost beim Jobcenter Dortmund, ist von der Arbeit der Kinder-
Redaktion, Produktion, Texte, Fotos (soweit
stube Sonnenzwerge so begeistert, dass sie ihre 50-köpfige Abteilung motiviert hat, die
nicht anders angegeben): Barbara Underberg
Zwerge aus dem Brunnenstraßenviertel zu unterstützen. Alle haben etwas zu einem großen
Foto Titelseite: Iris Wolf
Buffet im Jobcenter mitgebracht und dann pro Portion gespendet. Das Geld leistete einen
Gestaltung: Iris Wolf
großen Beitrag, um Lernspiele für die Kinderstube anzuschaffen. Zur Spendenübergabe im
Entgelt für die AWO Profil im Mitgliedsbeitrag
Juli brachten die engagierten Spenderinnen darüber hinaus Bücher und Spielzeug mit. Die
enthalten, Zeitungskennzahl K53172
AWO freut sich über so viel Engagement und bedankt sich herzlich! Demnächst besuchen
Druck: Lensing Druck GmbH & Co KG, Dortmund
Kinder und Tagesmütter das Jobcenter, um sich mit einem Ständchen auch ganz persönlich
AWO Profil erscheint vier Mal im Jahr
zu bedanken.
Auflage: 11.000