Wohl das endgültige Aus für einen neuen Netto

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Wohl das endgültige Aus für einen neuen Netto
Wohl das endgültige Aus für einen neuen Netto-Markt auf Gemeindegrund
– Marktgemeinderat lehnte Bebauungsplandeckblatt ab – Zustimmung zu
Regionalplanfortschreibung – Planung eines Kernwegenetzes Mallersdorf-Pfaffenberg (al) Dort wo seit Jahren im Juli die Gladiolen blühen, auf einem
gemeindlichen Grundstück zwischen den Ortsteilen Mallersdorf und Pfaffenberg sollte nach dem
Willen eines Investors in absehbarer Zeit ein neuer Netto-Markt entstehen. Am vergangenen
Dienstag legte der Marktgemeinderat sein Veto ein. Mit der knappsten aller denkbaren
Möglichkeiten, nämlich mit 11:10, lehnte man nach ausführlicher Debatte die konkrete
Bauleitplanung für dieses Gebiet ab.
Erster Bürgermeister Karl Wellenhofer berichtete zunächst von der letzten ILE-Sitzung. Dabei
wurde durch die Mitgliedsgemeinden beschlossen, neben dem Radwegekonzept auch ein
Konzept für ein ländliches Kernwegenetz zu erstellen. Vorrangig geht es darum, die wichtigsten
Zufahrtswege zu den land- und forstwirtschaftlichen Grundstücken an die heutigen Erfordernisse
an Ausbaubreite und Belastung anzupassen. Hier sind insbesondere Wege gemeint, die
Straßenlücken schließen, Lagerstätten, Kiesgruben oder ähnliches erschließen oder Wege, die
häufig als Umfahrungen von vorhandenen Straßen genutzt werden. Nach den Worten von
Bürgermeister Wellenhofer dauert die Planung rund zwei Jahre. Das Konzept kostet rund 21.000
Euro. Es wird mit 75 % gefördert. Auf den Markt Mallersdorf-Pfaffenberg würde ein Anteil von
1228,44 Euro entfallen. Marktgemeinderat (MGR) Augustin Sigl bezeichnete dieses Konzept als
„absolut in Ordnung'“. Er meinte jedoch, dass man das Planungsbüro darauf hinweisen sollte,
dass auch Verbindungen zu den Nachbargemeinden Schierling, Bayerbach und Neufahrn
geschaffen werden. Der Marktgemeinderat stimmte der Beteiligung an der Planung eines
Kernwegenetzes ohne Vorbehalte zu.
Neues Entwicklungskonzept.
Beim nächsten Beratungsgegenstand ging es um den Abschluss einer Zweckvereinbarung zur
Erstellung eines Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK) für die ILE Laber. Das
Konzept zielt auf eine möglichst umfassende Berücksichtigung verschiedener Handlungsfelder
ab, um den ländlichen Raum gleichzeitig als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturraum
weiterzuentwickeln. Für dieses Konzept ist auch schon eine Ausschreibung durchgeführt worden.
Günstigster Anbieter war das Planungsbüro Landimpuls. Die Kosten belaufen sich auf rund
27.000 Euro. Auch hierfür gibt es staatliche Zuschüsse. Auf die Mitgliedsgemeinden entfallen
somit nur mehr 9250 Euro und auf den Markt käme ein Anteil von 2467 Euro. 1. Bürgermeister
Karl Wellenhofer legte aufgrund eines kritischen Einwandes von MGR Stumfoll dar, dass dieses
Konzept eine wichtige Fördervoraussetzung ist. Letztendlich stimmte der Marktgemeinderat
dann bedenkenlos zu.
Mit Interesse verfolgten auch einige Zuhörer die anschließende Aussprache zur Änderung des
Bebauungsplanes „Sandleite“ durch Deckblatt Nr. 54. Mit diesem Deckblatt soll erreicht werden,
dass das gemeindliche Grundstück Flurnummer 377/1 der Gemarkung Pfaffenberg mit einem
Einkaufsmarkt , konkret einem Netto-Markt, bebaut werden kann. Der Marktgemeinderat hat als
ersten Schritt im Frühjahr 2013 diese Fläche per Option dem Projektentwickler Ratisbona
zugesagt. Der Flächennutzungsplan wurde bereits geändert. Jetzt ging es darum, konkretes
Baurecht zu schaffen. Bürgermeister Wellenhofer zeigte die derzeitige Situation mit einigen
Bildern auf. Bauamtsleiter Alois Lederer stellte das Deckblatt Nr. 54 mit seinen Festsetzungen
konkret vor. 2. Bürgermeister Dr. Johann Kirchinger nahm als erster Stellung. Die Meinungen
über diesen Markt gingen seit Monaten auseinander, betonte er und malte als „Supergau“ eines
Tages einen leerstehenden Markt an die Wand. Er bezeichnete dieses Grundstück als „Filetstück“.
MGR Helmut Stumfoll hielt es für entscheidend, dass der anvisierte Drogeriemarkt nun doch
nicht kommt. MGR Hans Trepesch befürchtete, dass der jetzige Netto-Markt schließen wird,
wenn er sich nicht mehr rechnet und plädierte für die Neubaupläne auf dem markteigenen
Grundstück. 3. Bürgermeister Martin Kreutz sagte, dass man die konkrete Planung erst in die
Wege leiten soll, wenn ein Drogeriemarkt nachgewiesen wird. MGR Dr. Michael Röder hatte die
Vermutung, dass Netto kein Interesse an einem benachbarten Drogeriemarkt hat, weil man selber
über ein derartiges Sortiment verfügt. MGR Robert Fahrner sprach von einer
Grundsatzentscheidung. Wollen wir wie bisher drei Supermärkte oder nur mehr zwei, stellte er in
den Raum. Es gab noch weitere Wortmeldungen zu verzeichnen. Für die Bauleitplanung und
spätere Bebauung mit einem Supermarkt stimmte die CSU-Fraktion mit Bürgermeister
Wellenhofer. Die restlichen Fraktionen waren dagegen, so dass derzeit für einen solchen
Nahversorgungsmarkt kein Baurecht geschaffen wird.
Trenngrün fällt weg.
Als nächstes wurde der Marktrat von der Fortschreibung des Regionalen Planungsverbandes
Donau-Wald für das Kapitel „Siedlungswesen'“ informiert. Mallersdorf-Pfaffenberg ist insofern
betroffen, als das Trenngrün zwischen Oberlindhart und Pfaffenberg bzw. Niederlindhart sowie
das Trenngrün zwischen Niederlindhart und Mallersdorf gestrichen wurde. MGR Dr. Röder
bemängelte die kurze First, innerhalb der man sich ein Bild von dieser Fortschreibung machen
muss. Letztendlich stimmten mit Ausnahme der beiden ödp-Räte alle für die ausgearbeitete
Fortschreibung, da man für die Marktgemeinde keinen Nachteil sah.
Eine Fülle an Informationen hatte Bürgermeister Wellenhofer kurz darauf parat. U. a. ging es um
einen Antrag der ILE Laber auf Erweiterung der Fahrzeiten bei der Gäubodenbahn und um die
Bereitstellung eines Car-Sharing-Fahrzeuges durch E-Wald. 2. Bürgermeister Dr. Johann
Kirchinger kam auf das Unwetter vor einigen Tagen zu sprechen und die „heißen
Diskussionen“ im Bereich der Dr-Heiß- und Superior-von-der-Sitt-Straße. Die Meinungen über
die Ursachen gehen laut dem Bürgermeisterstellvertreter auseinander. 1. Bürgermeister Karl
Wellenhofer nahm im anschließenden nichtöffentlichen Teil umfassend Stellung und zeigte die
einzelnen Schwachpunkte auf. Die Markträte Helmut Stumfoll und Ossi Glöbl übergaben zuvor
einen Antrag, dass hier baldmöglichst Abhilfemaßnahmen ergriffen werden.