Girls wanted for Oil Wrestling

Transcription

Girls wanted for Oil Wrestling
Girls wanted for Oil Wrestling
M AY
10
NO
7
EDITORIAL
M KO E M P F E H LU N G M A I 2 0 1 0
E i n
GROW WITH THe FLOW
I n t e r v i e w
v o n
liche Ereignisse, wechselnde Locations
und zweieinhalbtausend Freunde bei
Facebook innerhalb von zehn Tagen.
Ein Leben als Loveparade, in dem jeder
Tag nach Paradiescreme schmeckt.
Dass Facebook den Fan-Status nun auf
„gefällt mir“ entschärft hat, macht die
Sache mit der Kommunikation zudem
deutlich einfacher. Gefallen als passiver
Prozess, der einem zu-fällt, findet sich
schließlich leichter als bedingungslose
Anhängerschaft.
Obgleich man sagen muss, dass trotz
der süffisanten Distanz, die man ja sonst
gerne gegenüber allem und jedem an den
Tag legen mag, das alte Fan-tum doch
den treffendsten Ausdruck dessen liefert,
was man angesichts dieser plötzlichen
Emsigkeit, dieser omnipräsenten,
geschäftigen Vielheit fühlt. Dabei geht es
weniger um die Verehrung von Personen,
als um das Fan-Sein von Ereignissen und
Bewegungen. Das Fan-Sein von einem
Glanz, der nur kurz aufscheint, von
etwas, das gerade entsteht. Da geht was,
heißt es im Volksmund. Wenn wir also
von Frühling reden, geschieht dies nicht
aus Verlegenheit, kein besseres Thema
als das Wetter zu finden, sondern wir
bemühen eine bewährte Metapher, um zu
sagen, dass wir uns freuen, dass wir an
einer Welt in ihrer Entstehung partizipieren. Wir sind Fan vom Frühling heißt,
wir freuen uns, dass da was geht. Die
absolute Bejahung: Dass überall Kräfte
am wirken sind, die bauen und schaffen,
dass alles in kreativer Bewegung ist, dass
bald jeder irgendwie DJ, Künstler oder
Galerist ist und dass die Friseurinnen
dieser Stadt mit ihren schwarz umrandeten Brillen aussehen, wie die Sekretärin,
the
S U P E R ––––––– PA P E R
To b i a s S t a a b
m i t
J ö r g
K o o p m a n n
J Ö RG KO O P M A N N :
S J: D e i n e n e u e n A r b e i t e n , a u f genommen zwischen 2008 und
2 0 1 0 , w i rke n s e h r
u n m i t t e l b a r, o bwo h l s i e n i c h t
den Charakter
e i n e s Tag e bu c h e s h ab e n .
S J: E n t s t e h t d e n n o c h d u rc h d a s
E d i t i e re n d e i n e r Fo t og r a f i e n
eine Art
Selbstportrait?
Geschäftigkeit – als jubilatorische
Gegenreaktion gewissermaßen – überwunden wird. Aktion an allen Fronten.
Frische als Gebot der Stunde. Spucke
in der Hand, Liebe im Herzen. Neue
Locations braucht das Land: So eröffnet
die Klein Harry GmbH ihr Innenstadtdomizil, die Stroke.02 findet in den
Gemäuern der ehemaligen Landeszentralbank statt, der ausgeräumte Hertie
in der Tegernseer Landstraße wird zu
Puerto Giesing umgerüstet, Gomma
besetzt das ZKMAX, die Praterinsel wird
zum Technohort und Disco ist um ein
weiteres Mal als Lebensgefühl entdeckt,
das unabhängig von jeder Örtlichkeit
den fluffigen Flow flüchtigen Glücks
zelebriert. Live hieß wohl noch niemals
so sehr leben, wie jetzt, da wir auf Suche
nach der adäquaten Entsprechung einer
Welt des Werdens und Vergehen endlich
fündig geworden sind: Diskontinuier-
J u n k e r s
N O T S U R E , W H E R E M y S PA R K L E I S R E S I D I N G
JK: Es gibt für die Serie “Not sure,
where my sparkle is residing“ insgesamt
kein übergeordnetes Thema, keine klar
definierte Klammer um die Bilder, also
rückt
automatisch der Autor stärker in die
Wahrnehmung. Aber mir geht es um
meinen
Blick auf die Dinge und Menschen, auf
die ich aufmerksam werde, nicht um
mich.
Das Schlimmste, was einem in einem
Editorial begegnen kann, sind Worte
zum Wetter. Als ob man in der Tat nicht
schon genug mit Smalltalk zu tun hätte.
Wenn man aber in diesen Tagen, vielleicht
mit Hans Unstern im Ohr und der ersten
Frühlingssonne im Gesicht, durch so
ein aus dem Winterschlaf erwachendes
München flaniert, sich an den flatternden
kurzen Blütenkleidern erfreut und an
den Lippenstiftspur-Zigaretten, die so
freundlich in den Straßencafés zwischen
den Worten brennen, dann mag es einem
direkt schwer fallen, dies bessere Morgen,
das einem auf einmal so zum Greifen
nah scheint, nicht ganz klassisch am
Frühjahr festzumachen. Thoughtdreams
be my parachute. Möglicherweise ist die
derzeit allerorten spürbare Packen-wir’san-Mentalität auch dem Dunkel jener
unendlichen Tage des Frosts zu schulden,
das nun im Zuge einer umgreifenden
S o n j a
die man sich immer gewünscht hat.
In diesem Sinne hoffen wir, dass auch
unsere werten Leser da draußen bereit für
den Strukturwandel sind, und dass wir
uns den Ereignissen, die uns widerfahren
werden, als würdig erweisen werden.
C o v e r : Kate Bellm
a l l
p h o t o s
Kate Bellm
w w w. k a t e b e l l m . c o m
F a s h i o n s t o r y
N e c r o m e n t i a :
Maison Mathieu Berthemy
Photographer: Paul Kemler
A r t d i r e c t o r, r e a l i s a t i o n :
Mathieu Berthemy
a l l
i l l u s t r a t i o n s
Hekuzuku
w w w. h e k u z u k u . c h
DA N K E !
JK: Bestimmt nicht in einzelnen Motiven, aber im Prozess der Auswahl und
Zusammenstellung steckt natürlich viel
von mir drin. So wie du mir kürzlich
geschrieben hast, „by the way, ich liebe
dieses Foto von dem blinden Mann“
und ich mich fragte, ob es wohl „ich liebe dieses Foto mit dem blinden Mann“
heißen sollte.
S J: Au f e i n e m a n d e re n d e i n e r
Fo t o s s e h e i c h e i n e n M a n n , d e r
g e d a n ke nve rl o re n
t e l e fo n i e r t . E r s c h e i n t s e i n e
U m we l t n i c h t w a h r z u n e h m e n .
JK: Es sind ganz alltägliche Momente,
soziale Phänomene und normale
menschliche Reaktionen, die mich
rühren. Manchmal fühlt es sich an, als
könnte
man jemandem beim Denken zusehen,
ohne wirklich zu wissen, was da gerade
alles vor sich geht. Und schon entstehen
in meinem Kopf neue Bilder.
S J: S i n d d e i n e Fo t og r a f i e n a l s
Te i l e i n e r S e r i e z u ve r s t e h e n ?
JK: Die Bilder stehen in einem skizzenhaft ausgebreitetem Kontext, aber
entstanden sind sie als einzelne Bilder
und kommen auch alleine gut klar.
S J: M a n c h e M o t ive t a u c h e n
i m m e r w i e d e r a u f. . .
JK: Beim Fotografieren bilden sich
Muster heraus, ich reagiere auf ähnliche
oder gleiche Impulse. Meine Bilder entstehen aus dem Sehen oder Erleben und
nicht aus einem einzelnen Gedanken.
Als Arbeit entsteht gewissermaßen
eine zufällige Beobachtung von etwas
ursprünglich nicht Gesuchtem.
S J: F ü r d e i n e A r b e i t „ B o r n i n
B re n n e n * “ h a s t d u d i c h o f t a n
Orte begeben, die
e i n e h i s t o r i s c h e o d e r p ol i t i s c h e
B e d e u t u n g h ab e n .
JK: Ja, mir ging es da um spezifische
Orte. Ich versuchte – ebenso wie der
Betrachter – Bezüge herzustellen zu
diesen Orten, um die eigene Erwartungshaltung
oder Vorurteile zurechtzurücken. Bei
der Serie „Not sure,
where my sparkle is residing“ stehen die
kleinen Ereignisse in meinem
Interesse.
S J: A n e i n e m k n a l l ro t e n E i n k a u f sw ag e n w u rd e n E i s e n s t a n gen angebracht, danach
i s t e r a n s c h e i n e n d i rg e n dwo
auf der Straße einfach stehen
g e l a s s e n wo rd e n .
Wa s i n t e re s s i e r t d i c h a n d i e s e r
S i t u at i o n ?
JK: Eines der Ausgangsmotive, so einfach, schön und seltsam existenziell.
Da steht ein Warenkorb, irgendwie auch
ein Symbol des online-shopping, nun
im realen, urbanen Raum wie in einem
Spotlicht und wirkt mit seinem Tuning
fast lebendig, so voller Geschichten. Ich
glaube, solch unterbewusste Bilder
sind bei mir oft der Auslöser für ein
Foto.
S J: D u a r b e i t e s t a u c h a l s a n g e w a n d t e r Fo t og r a f. G i b t e s
G e m e i n s a m ke i t e n
zwischen deiner künstlerischen
u n d d e i n e r a n g e w a n d t e n Fo t o grafie?
- M A I 2 0 10
S A M S T A G 01.05
07.05
BUSTER BLOW
JAY DAN
STOCK5 NIGHT
TIM & TRUPPI and
THE VIOLIN
SWEET
RAPH
JK: Klingt fast nach „zwischen palästinensischer und israelischer
Fotografie“, untrennbar, unversöhnlich! Wenn es gut ist, hat beides einen
Mehrwert jenseits der Zahlenwelt.
S J: Wa s i s t f ü r d i c h d e r U n t e rs c h i e d z w i s c h e n Fo t og r a f i e n i n
Büchern und
M ag a z i n e n u n d a n d e r Wa n d ?
NEOARTIG / CLUB SABOTAGE
TOPFRIEND
DJ SCREAM
S J: Wa r u m e n t s c h e i d e s t d u d i c h
f ü r e i n b e s t i m m t e s Fo r m at f ü r
deine
Fo t og r a f i e n ?
CRUX
FLOORIST
DDN / WUPWUP
23:00
23:00
S A M S T A G 08.05
09.05 S O N N T A G
HIP HOP DONT STOP
RICH MEDINA
FM BELFAST*live
ISLAND
PHILLY / APT / NYC
20:00
SAN GABRIEL
LIVE DEMO / DATA MC / BERLIN
JUMPY
HHDS / BERLIN
TOMMY MONTANA
HHDS / CRUX
12.05 M I T T W O C H
PLAYOFF
RIVA STARR
SNATCH / MADE TO PLAY / UK
DOUBLE TROUBLE
BLN / MUC
23:00
14.05
F R E I T A G
TASTE/D
FAKE BLOOD
CHEAP THRILLS / UK
BOBBLE CRÜE
15.05
S A M S T A G
BEASTIN`CLASSIC
BEASTIN` BROS
BEASTIN / MUC
+ SPECIAL GUEST
BOBBLE / MUC
23:00
23:00
18.05
DI E NS TAG
THEOPHILUS LONDON
*live
BROOKLYN / NEW YORK
19.05
M I T T WOC H
MAYER HAWTHRONE &
THE COUNTY*live
23:00
23:00
21.05
BTYCL
L-VIS 1990
22.05 S A M S T A G
3 NICE! YEARS
DAN GEROUS
MAD DECENT / UK
TIM TURBO
MAN RECORDINGS / SEEN. / BLN
BOOTY CALL SOUNDSYS.
KÖLN
23:00
NICE! / CRUX
TOMMY MONTANA
HHDS / NICE! / CRUX
D-NICE
CRUX / THE MAGNIFICENT
23:00
28.05
F R E I T A G
PLAYOFF
ROBOSONIC
BERLIN KREUZBERG INSTITUT
DAVID KENO
S J: Z e i g s t d u d e i n e Fo t o s c h ro n ol og i s c h ?
FILIP BIALON
STOCK5 / JIMY PANSEN
F R E I T A G
JK: Die Frage ist doch primär wann
sich ein Bild aufdrängt oder entzieht
und das ist abhängig vom Kontext.
Eigentlich mag ich kleine Formate, weil
das eine gewisse Kultur hat, und auch
historische Fotos nie groß waren. Und
weil sie eine Nähe fordern. Aber seit
Fotos die Formate von Hausfassaden
haben, ist das vielleicht auch anachronistisch oder sogar nostalgisch.
SASCHA SIBLER
STOCK5
MÜNCHEN
NOT FX
23:00
JK: Und am Monitor nicht zu vergessen! Ich mag jegliche Form und deren
Stärken und Einschränkungen – auch
zu sehen wann und wo Bilder nicht so
gut
aufgehoben sind, ist spannend. Und
dass man immer wieder neu darüber
nachdenken oder erleben kann, warum
man sich plötzlich in ein Bild verlieben
mag oder den Missbrauch von Fotografie spürt.
F R E I T A G
SNATCH / KINDISCH
DOUBLE TROUBLE
BLN / MUC
29.05 S A M S T A G
ONE YEAR
SO NOT BERLIN
HAEZER
GRIET / WESTERN CAPE /
SÜDAFRIKA
VIGDR.
SO NOT BERLIN / MÜNCHEN
JULIAN KRAUSE
CRUX / MÜNCHEN
23:00
23:00
JK: Das interessiert mich bei Projekten
wie „149tage.de“ von Martin Fengel
und
mir, oder bei Serien wie Martins
„yesterday“, bzw. „online“ von Peter
Langer.
Aber eine Zeitachse kann auch langwei-
IMPRESSUM
Chefredaktion
H u b e r t u s B e c k e r, M i r k o H e c k t o r, To b i a s S t a a b
Art Direction
Mirko Borsche
( B u r e a u M i r k o B o r s c h e ) ( w w w. m i r k o b o r s c h e . c o m )
Redaktion
To b i a s S t a a b , M i r k o H e c k t o r, L a u r a H i r c h , S e b a s t i a n S t e i n a c k e r, D a v i d M u a l l e m ,
L e a R i e c k , A r m i n S t e g b a u e r, J u n o M e i n e c k e , D a n i e l a S t ö p p e l , S a b i n e M a g n e t , M a r t i n P e t e r
Te x t c h e f : M o r i t z P o n t a n i ,
Grafik
Daniel Schnitterbaum – Bureau Mirko Borsche
N o e m i e S t e g m ü l l e r – w w w. n o e m i e s t e g m u e l l e r. d e
Herausgeber
H u b e r t u s B e c k e r – h u b e r t u s @ s u p e r p a p e r. d e
S u p e r P a p e r e r s c h e i n t m o n at l i c h i n e i n e r Au f l a g e vo n 1 5 . 0 0 0 E xe m p l a r e n . Ko s t e n l o s
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ESSEN
essen nIcHT veRGessen
scHWeInskOpFsueLze avec spaRGeL
I l l u s t r a t i o n
TEXT
Hekuzuku
Martin Peter
“Sülze“…Gewäsch oder jemandes
Schweinehundsohr abkauen. Mittelalterlicher Begriff für Innereienverwertung. Bayrisch: “Suiz”, Plural:
“Suizide”
Die G`sichtskopfsuiz ist ein großartiges, völlig! aus der Mode gekommenes
Frühlingsgericht vor dem Herren. Die
geschichtliche Her- und Niederkunft
ist bis heute nicht geklärt wie eine An-
I l l u s t r a t i o n
lage…Die glaubwürdigste Darstellung
wurde von russischen Wissenschaftlern
letzte Woche in der Not geboren.
Folgendes…Im Jahr Dreizehnzwiebel
gab es einen Münchner Großladenbesitzer dessen 14.te Frau vierzte.
Aufgebläht vom Schicksal ging`s ihr
meistens schlecht, weil`s heute nicht
ihr Teig war. Geknete war alle, der
Alte weg und der Frust bereit und so
beschloss die alte Schachtel, im Stehen
einen Sitzen zu haben. Da sie recht
großkopfert war, ging sie total die
Bachforelle runter. (Gaudi a Mousse o
igitur). Gesagt gethun, fischte Gräte
dann zu oft in Hoheitsgewässern und
war meistens schon ab 16 Uhr hart
achtern und gern über dem Mann an
Board. Total in der Takelage hängend,
wurde sie plötzlich von der fixen Idee
heimgesucht, ihren verstorbenen Mann
Indiamin mit dem Mond zur Soße zu
binden (Mondamin fix Soßenbinder).
WICHTIG IST WäHREND DES
GARENS IMMER LANGSAM
FLÜSSIGKEIT IN SICH SELBST
EINZUGEBEN.
herstellen und so beschloss die Gute
Suizid zu begehen, indem sie ihr
G`sicht in einen Sud hielt bis sie durch
war. Seit dem gilt die G`sichtskopfsuiz
als eines der klassischsten bayrischen
Gerichte und ist besonders im Sommer
ein erfrischendes Biergartengericht.
Leicht bemehlt hat`s sie es dann doch
noch gebacken gekriegt und erbrach
das Brot unter den Armen. Aber das
alles konnte die arme Sau nicht wieder
Hekuzuku
C
CI
-
I C
I
C
für fünf Euro gab es sonst nichts zu
essen. Es mussten schlicht die Besten der
Welt sein. Es gibt einfach keine andere
Möglichkeit, wenn man sich auf lediglich
ein einziges Gericht verlässt.
Während meine Gedanken einzig und
alleine um die Entscheidung kreisten, ob
ich meinem Körper ein zweites Mittagessen
zumuten könnte, ging ein junger
Kerl mit scheinbar recht hohem Aggressionspotential auf mich zu und drückte
seinen Unmut über mein Parkverhalten
aus. Ich muss zugeben, ich habe recht
rücksichtslos einfach direkt vor dem Stand
gehalten.
Ich sprang zurück ins Auto und fuhr
nach Hause, mein Magen dankte es mir.
Der Eindruck ging mir aber nicht mehr
aus dem Kopf. Ich wusste, dass ich etwas
ganz besonderes entdeckt hatte. Es galt,
den richtigen Moment abzuwarten, um
das große Geheimnis zu lüften. Ein paar
Monate später besuchte mich ein Freund,
mit dem ich wie mit keinem anderen die
Leidenschaft des Genießens teile. Mir
war sofort klar dass der richtige Moment
gekommen war.
Also nahm ich mir am ersten Tag nach
seiner Ankunft die Zeit für eine
weitere Odyssee. Nach fast einer Stunde
Fahrt kamen wir an. Es gab nichts,
was auf das Vorhandensein
einer
P
A
V
–
Bude
hinwies.
E
CI
Als ich mich wieder auf dem Heimweg
befand, fiel mir nach ungefähr 20
Minuten eine kleine Bude am Straßenrand
auf. Über dem zusammenklamüserten
Bretterhaufen ragte ein großes weißes
Schild, auf dem in blauer Schrift
“C EVAPCICI-HAUS “ stand. Mit einem
Haus hatte das ganze wenig zu tun, und
obwohl ich immer noch in Gedanken in
Süditalien verweilte, drängte mich meine
innere Stimme dazu zu halten um ein
genaueres Bild zu bekommen. Auf meine
Intuition konnte ich mich bis heute in
feinschmeckerischen Belangen immer
V
verlassen. Außer einen Teller E
C
P
einer rot-weiß karierten
Tischdecke, ein Korb mit Weißbrot, einer
Flasche Wasser und einer Flasche
Olivenöl unbekannter Herkunft zu bieten.
Als endlich ein Tisch frei wurde,
IOVANNI (sein tatsächführte uns DON GIOVANNI
licher Name ist mir bis heute nicht
bekannt) hastig zu unserem Platz, stellte
zwei kleine Teller auf den Tisch
und empfahl das hausgemachte Brot in
Olivenöl zu tunken, dann überließ er uns
erneut der Warterei. Nach ein paar Minuten bekamen wir Pasta. Kurz bevor ich
mit meiner Portion fertig war, zog er mir
den Teller unter der Nase weg, um
Platz für Fisch und Gemüse zu machen. Es
war das wohl einfachste, mit
Sicherheit aber beste italienische Mittagessen, das ich hierzulande jemals
genossen habe. Dabei spielte der kulinarische Genuss natürlich eine große
Rolle, bedenkt man aber die Tatsache, eine
halbe Stunde Urlaub für zehn Euro
gemacht zu haben. Nach wenigen Minuten
fühlte ich mich, als ob ich zu Gast in
einer Taverne in Kalabrien gewesen wäre,
gewinnt ein Besuch immens an Wert.
Es ist nicht verwunderlich, dass mein
Gehirn die Erinnerung an diesen Moment
in der Abteilung Urlaub abgespeichert hat.
A
Vor einigen Monaten traf ich mich mit
einem alten Freund zum Mittagessen.
Ihn bei seinem Büro zu besuchen, kommt
so gut wie nie vor, es liegt am
anderen Ende der Stadt. Nichtsdestotrotz
haben mich seine unermüdlichen
Überredungsversuche, den “Italiener um
die Ecke“ seiner Wahl auszuprobieren,
dazu gebracht, mich auf eine Alltagsodyssee zu begeben. Ich muss zugeben, es
hat sich gelohnt. Obwohl meine Ansprüche
nach einer Stunde Fahrt exponential
wuchsen, wusste ich in dem Moment, als
ich das Restaurant betrat, dass dieser
Laden sie erfüllen wird. Ein kleiner
spartanischer Raum, an einem Ende in
eine offene Küche endend, in der die
übergewichtige Frau – oder Mutter des
Besitzers – genau kann man das nicht
sagen, wie wild mit mehreren großen
Kochlöffeln hantierte und sich dabei
gleichzeitig immer wieder ihr Küchentuch
vom Kopf nahm, um sich den Schweiß aus
der Stirn zu reiben, während ihr
Mann – oder eben Sohn – mit scharfem
und bestimmten Ton das Treiben im Laden
dirigierte, der mit mehr Wärme und Leben
erfüllt war, als der feinste
Italiener der Stadt. Mir war sofort klar,
dass es am sinnvollsten ist, selbst
bei der Speisewahl den Anweisungen des
Wirtes Folge zu leisten. Die wenigen
kleinen Tische hatten nicht viel mehr außer
Ich konnte es nicht glauben. Monatelang
hatte ich Freunden von meiner Entdeckung
erzählt, ganz
so, als ob ich damals tatsächlich dort
gegessen hätte. Ich war mir einfach
sicher, dass es dort die besten Cevapcici der
Welt gab. Meine Erinnerungen
beinhalten sogar einen nie erlebten
Geschmack, der mir jedes Mal aufs Neue
das Wasser im Mund zusammenfließen
lässt.
Egal, dachte ich mir, wenigstens kann ich
meinem Freund einen kurzen
Abstecher nach Süditalien bieten und fuhr
weiter zu Don Giovanni. Die
Atmosphäre hatte nichts mit meinen
Erinnerungen gemein, das Essen war
mittelmäßig bis schlecht. Lediglich der
Preis hat gestimmt. An diesem
Nachmittag hatte sich der scheinbar hohe
Wert des Erlebten mit dem
unscheinbar Niedrigen des Unerlebten
ausgetauscht. Nicht ein einziges Mal
mehr dachte ich an mein erstes Erlebnis in
“Kalabrien“, während ich immer
mal wieder an die guten Cevapcici denken
muss, obwohl ich sie niemals
gegessen habe und auch niemals essen
werde.
Aus irgendeinem Grund musste ich an Karl
Popper denken, der den Beginn
seiner intellektuellen Entwicklung mit der
Erkenntnis beschreibt, „dass die einzige
Weisheit, die zu erwerben er hoffen
konnte, das sokratische Wissen von der
Unendlichkeit seines Nichtwissens war“.
Möglicherweise ist es sogar ganz so wie
bei dieser Kolumne. Obwohl ich immer
wieder versuche, aus dem Pool meines
beschränkten Wissens zu schöpfen, ist es
manchmal am klügsten und ergiebigsten
mich diesem Zwang zu entziehen und mich
auf die Unendlichkeit meines Nichtwissens
einzulassen.
TEXT
David Muallem
Fuck THe BackmIscHunG
Z w e i
G a r k ü c h e n
ZUM ENTZÜCKEN
tuzituzituzi so niedlich und nett der
Thai Imbiss,…. das gleich unter der
Monolithen Statur des Münchner DJ´s
und Musikers Herrn Jens Poenitsch
, aufgrund in seiner Struktur verankerten leicht zappeligen rhythmischen Bewegungsabläufe sogleich das
Holzbanker´l mit einer ultimativen
Sitztiefe von 20 cm zusammenklappte.
Es machte rummmmmmmmms er ging
in die Knie und glitt elegant wie immer
lachend an der verstaubten mit 4711
Spray und Thaiinsignien dekorierten
Würfelglassäule zu Boden. Zwei Minuten später schüttete ich mir dann auch
noch einen so leckeren thailändischen
Eistee über meine frische original
blaugepunktete 70er Jahre Krawatte,
und somit hatten die zwei kichernden sommersproßigen Schulkids an
unserem Tisch eine helle Freue an uns.
Wir nahmen dann wieder an einem der
4 Ikeabunttischen Platz und bestellten
uns eine Tom y
yam, ein Tagesfischbällchengericht für € 4,50 und genossen
diesen in München einzigartigen Thai
Food & Sweet Imbissminirestaurantfamilienorginalladen in seinem, wie
meine Thai-Kochlehrerin Ami mir
bescheinigte, originalsten Thaifoods
von München. Herr Poenitsch und
ich unterhielten uns über seine nicht
vorhanden Geheimratsecken, aber dennoch kräftigen ORIGINAL schwarzen
Haare, tja und über den Versuch von
unserer doch hin und wieder etwas
durchgeknallten Freundin die mir
schon Haar-Extention´s implantieren
wollte.
Die supernette Betreiberin und Köchin, im Übrigen nicht die asiatische
Dame die mir schon mal in dem Laden
einen Heiratsantrag gemacht hatte „du
mich heiraten“, machte mit uns einen
Sprachschnellkurs und servierte uns
ein Potpourri von Desserts …. Mun-
gobohnen mit Palmzucker, Kokosnussmilch Zucker, Garnelen Kokosraspel
auf Klebreis mit Zitronenblättern,
Bananendampfdingsbums und Mikrokokusnussmilchzucker oder irgendwie.
Das Zeugs schaut aus wie ein grünes
Schleuderschleimi aus meiner Kindheit
oder so was – wie man lieber zuerst
mal mit einem 1 Meter 50 Stock rein
stochert weil da könnte ja sonst noch
so ein Minischwabel rauskommen
und einem unkontrolliert ins Gesicht
springen. Das Pappzeugs schmeckt so
einzigartig geil, wie ich es in München
noch nie erlebt habe. Die Wirtin ist
so nett, dass dieser Geheimtipp in
dem Miniladen hier mit der genauen
Adresse gar nicht veröffentlicht werden
kann. Aber jeder von euch, der mir ein
Bier ausgibt, oder Herrn Poenitsch als
vibrierendes Boxenluder der Firstclass
Ebene mal die Stiefel poliert, dem
sagens wir’s.
Damit Ihr aber nicht leer aus geht,
in Neuhausen Blutenburgstraße Ecke
Landshuter Allee da gibt’s die vietnamesische Garküche Bamboo. An der
Bar ein Herr, der vermutlich gerade
vom Spatzenstüberl rüben drüber
gemacht hat und zwei weitere toupierten Herrschaften, scannten wir gleich
neben der Ledersitzgarnitur in dem
kleinem Wohnzimmer wo man auch was
essen kann, – den Ecktisch und nahmen
Platz.
Erst dachte ich wo ist sie den die vom
Hintergrund sympathisch Piepsende
weibliche Servicestimme – ja auf
einmal kam sie die humorvolle max.
160 cm große Wirtin hinter der mit
Strelitzien getarnten, opulent zu
dekorierten für ihre Größe monströs
hohe Bar hervor und eilte sogleich an
unseren „Go In“ WengeTisch.
Wir bestellten
N o 9 € 2,50; N o 4 € 2,–; N o 73 € 7,50;
N o 23 € 5,– ;N o 60 und N o 62
alles lecker, und der Spruch an dem
Rollup an der Wand „Work like you
don´t need money – love like you´re
never been hurt and dance like no one´s
looking” – einfach nur gut, könnte von
mir sein.
Ich verbleibe wie immer mit
„fuck the Backmischung“
Euer Armin Cafe Kubitscheck
www.cafe-kubitscheck.de
TEXT
Armin Stegbauer
F ashion
F ashion
Z I E H E
Fastfashion stinkt! Dachten wir uns
und beschlossen sogleich, einen Monat
dasselbe Outfit anzuziehen. Immer.
Außer zum Schlafen. Geht das? Raus
aus dem spießigen Alltag und rein
in einen Monat, der auch ein Stück
Selbsterkenntnis zum Vorschein bringt.
Ein Selbstversuch:
EINMONAT. Einen Monat dieselbe
Kleidung tragen. 31 Tage. 744 Stunden. 44640 Minuten.
Geht das überhaupt? Jeden Tag?
Werden wir stinken? Und vielmehr:
Werden wir es durchhalten?
TAG 1-12:
Wir sind Fünf. Anna, Selena und Isa
vom Künstlerkollektiv DIE WOLFSTRAUSS, außerdem Josef vom
I C H
Neuesten Modebarometer Ramersdorf
und ich.
Obwohl andere Denkansätze und
Motivationen, teilen wir für diesen
Monat Freud und Leid der Erfahrung
des monotonen Kleidens.
Eine Erfahrung, die unseren Drang
nach Individualität auf die Probe
stellt.
Es geht nicht darum, ekelhaft zu sein.
Wir waschen unsere Sachen. Es geht
darum zu erleben, wie es ist, sich die
Frage, was man anziehen soll, nicht
mehr zu stellen. Herauszufinden, wie
viel Kleidung ein Mensch braucht, um
sich in allen Situationen seines Lebens
einigermaßen richtig angezogen zu
fühlen.
Außerdem stellt sich die Frage, wie
Buffalo Bill praktizierte diesen Trend
recht früh, allerdings mit fragwürdigem Material: Der psychotische Serienmörder in ”Schweigen der Lämmer”
tötete seine Opfer und nähte sich eine
Art Anzug aus Segmenten ihrer Haut.
Die Haut von Tieren, sei sie vom Rind,
dem Krokodil oder der Schlange,
ist wohl an Gürteln, Schuhen und
Geldbörsen am Üblichsten. Der Trend
aber, Leder nicht nur im Winter oder
als Accessoire, sondern im Sommer als
das It-Material auszuführen, ist ein
Novum und größer als das Ego von
Karl Lagerfeld. Na ja, vielleicht nicht
ganz.
A N ?
W A R
schnell unser Umfeld bemerkt, dass wir
uns nicht mehr umziehen. Und wie wir
damit klarkommen.
Für das Wolfstrauss-Outfit wurde ein
stylischer, aber schlichter Blaumann
geschneidert, der möglichst vielen
Lebenssituationen trotzen kann. Ob
Vorstellungsgespräch, WG-Party, Zoobesuch oder Opas Achtzigster. Zeitlos,
praktisch und auffällig.
Ich, im Gegensatz, habe bewusst ein
Outfit gewählt, das als solches nicht
erkennbar ist, fast langweilig, weil so
gewöhnlich, mit dem man prima in
der breiten Masse untertauchen kann.
Das graue Biobaumwollshirt ist von
einer äußerst angenehmen Struktur,
der Netzpulli steht einer Transpiration
nicht im Wege und die ehemals ausran-
D e s i g n e r
Im Winter zogen sich Fashionistas das
Fell über die Ohren und Schultern.
Jetzt haben sie tierische Mode immer
noch zum Fressen gern, aber nur mit
Haut, ohne Haare.
Was
H E U T E
Wenn
F r a u e n
a n s
L e d e r
Celine und Chloe sind gerade unter
den Modeexperten die am heißesten gehandelten Labels, aber leider auch die
gefürchtesten. Denn die Frau von Welt
wird nicht nur unter zu engen Schuhen
und zu schweren Handtaschen, sondern
auch unter wasserfallartiger Transpiration leiden. Beide Modehäuser,
neben Balenciaga, Dior und Hermes,
zeigten für den kommenden Sommer
soviel Leder, als hätten sie in ihren
G E S T E R N
gierte Jeans ist fast für jeden Spaß zu
haben. Die alten Boots, das Herzstück
meiner Auswahl, machen ihren Job
immer noch gut. „Wie sich wohl eine
Jogginghose gemacht hätte?“, kam mir
letztens bei einem anvisierten Schneidersitz in den Kopf.
Kleidung ist für mich eine unterschwellige Kommunikationsebene,
und wichtige Ausdrucksform meines
Wohlbefindens oder meiner Laune. Wie
zeige ich nun, wie ich mich wirklich
fühle? Anna bemalt sich jetzt immer
mit Theaterschminke im Gesicht. Und
doch genießt jeder von uns die Freiheit, die der Monat so mit sich bringt.
Ich kann meine Gedanken anderen
Dingen zuwenden und mich morgens
noch ein-, zweimal im Bett umdrehen.
Und meine Couch! Man kann endlich
wieder gemütlich in ihr versinken,
ohne zuerst einen Kilimandscharo
aus getragener und auf bessere Zeiten
wartende Wäsche umzuschichten.
Na ja, heute ist erst Tag 12. Ich sitze
im Moment noch in Jeans und T-Shirt
am Frühstückstisch und freunde mich
mit dem Gedanken an, mich rausgehfertig zu machen. Also wieder Jeans,
T-Shirt, Netzpulli und Boots. Wie öde.
Bin gespannt, was der Rest des Monats
noch so bringen wird...Und ab dafür.
Du findest uns auch bei Facebook:
EINMONAT:::
www.diewolfstrauss.com
T ext
Laura Hirch
w o l l e n
Kreativbüros einen Schlachthof zur
Untermiete: Ledershorts und -Röcke,
Ledershirts und -Tops und Lederwasweißich. Allerdings wirkten die
Schnitte und Materialien nicht wie in
den letzten Jahren klobig und schwer,
sondern zeichneten sich durch leichte,
cleane und schlichte Sexiness aus. Da
werden auch die Männer in Schwitzen
geraten. Ob Buffalo Bill unter seinem
Anzug aus zweiter Hand bzw. Haut
geschwitzt hätte? Wahrscheinlich, denn
ganze sieben Kilo wiegt die Haut eines
Menschen. Die Fashionleader von morgen haben also schwer zu tragen, da
braucht man ein dickes Fell, spätestens
im nächsten Winter.
T ext
Moritz Pontani
uber
e
d i e
Blättert man in Modezeitschriften oder
schaut sich in den aktuellen Kollektionen namhafter Designer um, gibt es
nun inzwischen seit über einem Jahr
immer wieder das selbe Phänomen zu
beobachten. Es dreht sich um Schuhe.
F o t o
Kate Bellm
Schuhe, die kaum mehr der ursprünglichen Form des Tragwerks entsprechen.
Viel eher geht die Tendenz in Richtung
Klotz. „Klotz am Bein“ ist nicht nur
ein hässliches Sprichwort, sondern
sieht auch in der wortwörtlichen Praxis nicht sonderlich schmeichelhaft aus.
V e r u n s t a l t u n g
Spätabends nahm ein guter Bekannter
letzten Sommer den für diesen Trend
passenden Ausdruck erstmalig in den
Mund: Hobbitschuhe. Eine eigentlich
sehr hübsche junge Dame stampfte in
ihren massiven Balenciaga Boots an
uns vorbei. Durch die Kombination
aus dem massivem Schuhwerk und
dem zarten Kleidchen eine äußerst
merkwürdige Erscheinung. Unförmig.
Massiv. Alles andere als schön. Aber
zugleich faszinierend. Worin liegt nun
diese Faszination die unlängst Absätze
in Wedges verschwinden lässt, auffällig
w e i b l i c h e r
Plateaus in die Spitzen der Schuhe
einbaut oder durch Verwendung von
eigentlich überflüssigem Material wie
in einem Model der Acne Kollektion
für den kommenden Herbst/Winter
einen Effekt erzeugt, als hätte man
sich lediglich mit einer Schnalle das
klobige Wedge-Plateau und jede Menge
Leder um den Fuß geschnürrt? Die
offensichtlichen Vorteile der Klotzschuhe fernab von jedem ästhetischen
Standpunkt liegen natürlich auf
der Hand: Massive Schuhe - massive
Plateaus. Seit den Buffalo Plateau-
F u ß e
schuhen hatten kleine (und natürlich
auch große) Frauen, die zumindest
einigermaßen modisch interessiert
sind, nicht mehr die Möglichkeit, eine
ganze Menge an Zentimetern durch
ein Plateau unter dem Fußballen zu
gewinnen. Das zweite Argument ist
ein noch überzeugenderes: Man geht
sicherer und hat einen großartigen
Halt. Aber das ist auch kein Wunder,
ein massiver Klotz bietet schließlich
eine größere Standfläche als ein fast
verschwindender fragiler Absatz.
Die eigentliche Großartigkeit des
Abscheulichen liegt aber wo anders.
Man möchte es kaum glauben, aber die
Hobbitschuhe zaubern eine spannende
Silhouette. Einfach weil man sie trotz
der scheinbaren Omnipräsenz immer
noch nicht gewöhnt ist. Ob das nun
für das Schuhwerk spricht, lassen wir
heute aber mal einfach dahin gestellt.
T ext
Lea Rieck
ART
auF den sTRassen vOn san mOnacO
S T R O K E . 0 2 , B A S S A R T, H D K
I l l u s t r a t i o n
Hekuzuku
Dass wir Münchner uns in
Sachen Galerien, Museen
und Ausstellungen generell
eigentlich recht glücklich
schätzen können, dürfte
dem interessierten Leser
nicht entgangen sein.
Tr o t z d e m i s t d e r M a i 2 0 1 0
etwas ganz besonderes:
Unsere Stadt wird quasi
zum Streetart-Mekka! Und
das im ganz großen Stil
m i t g l e i c h z w e i Ve r a n s t a l tungen:
Schon im letzten Jahr kam
man nicht daran vorbei,
die Stroke zu besuchen.
Vo m 2 7 . – 3 0 . M a i g e h t
die erste Messe für Urban
Art im europäischen Raum
nun in die zweite Runde.
Stroke.02 beherbergt an
v i e r Ta g e n G a l e r i e n u n d
Künstler und bietet eine
Plattform für urbane
Ku n s t u n d d e re n H a n d e l .
Für den Event musste nach
der BMW Niederlassung
natürlich wieder eine
ebenbürtige Location gefunden werden. Die Suche
führte die Macher auf eine
Fährte, die Streetartbegeisterten schon bekannt
vorkommen dürfte: Das
alte Gebäude der Landesz e n t r a l p a r k i m Tu c h e r park. Schon im letzten
Jahr diente der ehemalige
S a f e d e r Ve r a n s t a l t u n g
„ K u n s t i m Tr e s o r “ . F ü r
die Stroke.02 kommt nun
auch noch das komplette
mehrstöckige Gebäude
hinzu. Und das kann sich
nun wirklich sehen lassen.
Auf was man sich also nun
genau freuen kann? 14.000
quadratmeter bestückt mit
feinster nationaler und
internationaler urbaner
Ku n s t a u f i n s g e s a m t f ü n f
Stockwerken. Zum ersten
Mal wird es dieses Jahr
auch Filmvorführungen
geben. Mit „Bomb It“ geht
zum Beispiel eine internationale Dokumentation
über Graffiti ins Rennen,
während in „T he Run Up“
Interviews mit 26 der
bekanntesten Künstler in
Sachen Urban Art gezeigt
werden. Alle Kinovorführungen sind für die Besucher der Stroke umsonst.
Ein besonderes Schmankerl
i s t a u ß e rd e m d i e Ko o p e -
r a t i o n m i t L E G O. Au f 3 0 0
qm präsentieren verschiedene Künstler Exponate
aus Legoelementen im
Graffiti Stil. Die „LEGO
Live Charity Battle“
findet außerdem für einen
guten Zweck statt. Überleb e n s g ro ß e Ku n s t we rke, d i e
Kreative über die gesamte
Länge der Messe bauen,
werden versteigert und der
Erlös gespendet. Neben
Live Paintings ist natürlich auch für das entsprechende Rahmenprogramm
gesorgt: Am 27. steigt die
Eröffnungsfete, am 28.
y u m yu m u n d a m 2 9 . e i n e
V i c e P a r t y. D a s M o t t o
wird also sein: Ein verläng e r t e s Wo c h e n e n d e i n d e r
Landesbank!
Etwas früher wird es
dagegen schon zwischen
Deutschem Museum und
Muffatwerk krachen.
BASSAktivisten werden
die teilnehmenden Künstl e r, D J s u n d M u s i k e r d e s
BASSart Festivals liebevoll genannt. Und schon
im letzten Jahr sorgten
über 130 davon für eine
unvergessliche Nacht im
For um am Deutschen Museum. Am 15. Mai soll
nun auch dieses Jahr das
Lebensgefühl BASS zelebriert werden. In Phase
eins geht es dabei um
Ku n s t s c h a f f e n d e u n d d e r e n We r k e . Vo n G r a f i k e n
über Streetart bis zu
Installationen wird auch
bei BASSart so einiges in
Sachen Urban Art geboten sein. Ab 22 Uhr wird
Phase zwei eingeläutet:
„Phasenverschmelzung in
Resonanzräumen“ – Bassbetonte Musik mit audiovisueller Raumgestaltung.
Das Ganze darf man dieses
Jahr zum ersten Mal nicht
n u r i m F o r u m d e r Te c h n i k
miterleben, sondern zusätzlich noch im Muffatwerk.
Ein wenig gezügelter wird
es dagegen wahrscheinlich bei der Eröffnung
der Ausstellung „Grau als
Fa r b e “ i m H a u s d e r Ku n s t
zugehen. Michael Schmidt
ist einer der international
bekanntesten deutschen
Ve r t r e t e r s o z i a l d o k u m e n -
tarischer Fotografie. Dass
seine Bilder auch national in einer umfassenden
Einzelausstellung gewürdigt werden, wurde also
höchste Zeit. Schmidts
Serien sind konsequent in
schwarz-weiß gehalten und
beschäftigen sich mit Themen wie dem Nachkriegsdeutschland oder aktuell
mit Nicht-Orten der heutigen Zeit. Mit einer realitätsbezogenen Nüchternheit verliert die deutsche
Provinz so jede Art von
Identität und wird, wie
Schmidt es selbst bezeichnet, zu einer „Zwischenfläche“. Dass Grau in all
seinen Nuancen viel mehr
i s t a l s e i n b l o ß e r To n , w i s sen Schmidts Bilder außerdem zu beweisen. Davon
überzeugen kann man sich
a u f d e r Ve r n i s s a g e a m 2 0 .
Mai ab 19 Uhr im Haus der
Ku n s t .
TEXT
Lea Rieck
T ext
R A D A R - interview
Daniela Stöppel
REP
E i n
G e s p r ä c h
R A D A R - interview
I l l u s t r a t i o n e n
REP
Hekuzuku
muenchen eine R auminstallation sowie V ideo - D okumentationen zeigen . D ort setzen sie sich mit dem A spekt der „ E uro - R enovierung “
über S til - K odierung mit der ukrainischen K ünstlergruppe R . E . P. ( R evolution ä rer E xperimenteller R aum ) , die derzeit im kunstraum
auseinander , der postsowjetischen V ersion des hier als „ T oscana - S til “ bekannten D ekorationsph ä nomens .
I h r w a r t j e t z t e i n e Wo c h e i n M ü n c h e n
u n d h ab t d e n k u n s t r a u m i m S t i l vo n
„ E u ro Re n ovat i o n “ u m g e b a u t . Wi e h at
s i c h d a s a n g e f ü h l t , t at s ä c h l i c h e i n e
g a n z e Wo c h e l a n g, e i n e s ol c h e s t i l i s t i s c h e S c h e u ß l i c h ke i t z u i n s t a l l i e re n ?
Olesia Khomenko: Am Anfang hatten wir
eigentlich gar nicht vor, die Installation selbst zu
bauen, sondern wollten eher als eine Art Vermittler der Idee und unserer Erfahrung auftreten.
Deshalb haben wir eine ukrainische Innenarchitektin gebeten, uns einen konkreten Entwurf für
den kunstraum zu machen. Mit der Designerin
haben wir außerdem ein Interview gemacht, das
Grundlage für eine Video-Dokumentation war.
Für den Aufbau hatten wir zwei Helfer, die uns
bei der Konstruktion unterstützt haben. Aber
dann, wie immer bei Installationen, steigt man
doch selbst ein und macht bestimmte Details
eigenhändig fertig. Dabei haben wir uns schon
etwas seltsam gefühlt, weil viele ukrainische
Künstler an der Akademie solche Sachen ja
tatsächlich machen. In sechs Jahren Studium
erwerben sie große handwerkliche Fähigkeiten,
die sie heute aber eigentlich nur noch für solche
Innenraumgestaltungen einsetzen können, denn
naturalistisch arbeitende oder am Sozialistischen
Realismus orientierte Künstler braucht man ja
nicht mehr. Viele junge Künstler können nur mit
der Gestaltung solcher Innenräume überhaupt
Geld verdienen. Also, wir waren in einer Art
doppelten Situation: Nicht ganz wir selbst und
zugleich in einer anderen Rolle. Besonders wenn
man bestimmte Details ausführt, dann fühlt man
sich wirklich wie jemand anderes.
Reisebüros sieht, abgelöst wurden von…
MK: Eine wichtige Eigenschaft von „Euro Renovation“ ist ihr Collage-Charakter. Es geht immer
um die Kombination möglichst unterschiedlicher
Elemente, die in ihrer Zusammenstellung möglichst fremd und überraschend seien sollen. Die
Idee des Kommunismus dagegen war ja, etwas
neu zu erschaffen – fast wie Gott –, also etwas
von Grund auf Neues zu machen, um eine total
neue Welt zu kreieren. In der postideologischen,
nachsowjetischen Zeit ging es dann darum, Dinge
zu kombinieren, die für Erfolg, Schönheit oder
Luxus standen. Und es ging darum, einen Mix
von diesem „Besten“ zu machen. Die Leute wollten ihr eigenes persönliches Paradies schaffen,
aber letztlich ein Paradies ohne Hoffnung, ein
Paradies in Ruinen.
OK: Ja, aber das ist wohl besonders ein Münchner
Phänomen, in Berlin ist es schon ganz anders.
In Kiew gibt es aber eine ähnliche Entwicklung
in Hinblick auf die Rekonstruktion von historischen Gebäuden: Alte Kirchen werden zwar
renoviert oder neu aufgebaut, aber nicht nach den
originalen Plänen, sondern sie machen irgendwas
Neues, Größeres, also Fakes.
Das hört sich für mich auch ein bissc h e n n a c h p o s t m o d e r n e r A rc h i t e k t u r
a n , d i e e s h i e r i n d e n A c h t z i g e r n g ab,
m i t B ög e n u n d S ä u l e n , e t c.
Mykyta Kadan: Ja, wie Arbeiter, aber Arbeiter,
die den Designer beauftragen.
D a n n w a r d a s a l s o a u c h e i n e A r t Rol l e n s p i e l f ü r E u c h … D i e I n n e n a rc h i t e k t i n , d i e i h r b e a u f t r ag t h ab t , m a c h t d a s
ab e r r i c h t i g p ro f e s s i o n e l l , f ü r Re s t a u r a n t s, C a f é s u sw. ?
OK: Ja, normalerweise vor allem für Wohnungen.
U n d we r vo n E u c h h at d i e M u s c h e l Fo r m a n d e r Wa n d g e m a c h t ?
MK: Kseniya hat das Relief gemacht und ich habe
es dann bemalt. Es ist angeregt von Innenräumen,
die es vor allem in den Cafés in der Innenstadt
von Kiew gibt, wo die Leute, die Designer, ihre
großen romantischen Visionen in Spachtelmasse
realisieren. Spachtelmasse ist dafür eigentlich
gar kein besonders geeignetes Material, aber
die Leute, die das ausführen, haben oft großes
handwerkliches Geschick. Außerdem brauchen sie
viel Phantasie und eine romantische Veranlagung.
Sie machen also solche Reliefs und sie verwenden
diese hellen Pastellfarben. Solche Dekorationen
sind sehr typisch für Kiew.
Lada Nakonechna: Typische Motive kann man
auch in unserem Video auf Youtube sehen.
NK: Hauptziel dieser „Euro Renovation“- Designer ist, diese billigen Materialien zu verkaufen.
Vor allem in den Werbesendungen, die im Fernsehen sehr beliebt sind, schlagen die Designer
den Leuten oft vor, wie sie ihre eigene Kreativität
ausdrücken und Sachen selber machen können.
Dazu bieten sie die Materialien an, mit denen
man das umsetzen kann.
OK: Noch etwas dazu, wie wir mit diesem Stil
in unserer Installation umgehen: Wir haben erst
OK: Ein wichtiger Hauptunterschied ist auch,
dass, als „Euro Renovation“ in der postsowjetischen Szenerie auftauchte, es darum ging, etwas
radikal anderes in der Gestaltung zu machen. Es
gab ja vorher nur eine einzige Art von Gestaltung, eine einzige Art von Wohnung. Diese
Gipskarton-Einbauten waren eine Art Flucht vor
dieser Vergangenheit, und der Versuch, eine neue
Identität zu finden, indem man nun einzigartige Räume schaffen wollte. Es ist eine reale
Umsetzung dieser Suche, also dieser besonderen
psychologischen Situation. Wenn man das mit
Deutschland vergleicht, dann erscheint dieser
Stil hier eben nur als eine besonders kitschige
Variante von Inneneinrichtung. Aber in der
Ukraine gab es vorher eben nur einen einzigen
Stil, der ganz anders war.
einmal recherchiert, welche Details am häufigsten
verwendet werden. Dann haben wir die Designerin gebeten, in ihrem Entwurf die populärsten
Motive zusammenstellen. Normalerweise sind also
diese verschiedenen Details nicht in einem Raum
zusammengebracht, wir hatten aber die Idee, eine
„konzentrierte“ Fassung von „Euro Renovation“
zu machen.
MK: Man kann in Kiew aber solche Innenräume
durchaus in noch groteskeren Formen finden.
Also, wir haben zwar verschiedene der populärsten Motive zusammengebracht, aber dabei keine
Karikatur von „Euro Renovation“ gemacht,
denn „Euro Renovation“ ist an sich schon eine
Karikatur.
H at d i e Au s f ü h r u n g d e r I n s t a l l at i o n d i e
Ko n z e p t i o n d e r A r b e i t ve r ä n d e r t ?
MK: Die Idee war, das Phänomen „Euro
Renovation“ nach München zu bringen. Das
Projekt heißt ja „Euro-Renovation in Europe“
und der tiefere Sinn davon ist, das „Geschenk“
der Euro-Renovierung zurückzugeben an die
westliche Gesellschaft. Das karikaturhafte Bild
vom Westen, das von postsowjetischen Gesellschaften entworfen worden ist. Denn eigentlich
gibt es keine große Hoffnung für die Ukrainer
auf eine Zukunft innerhalb der Europäischen
Union. Dabei ist die Ukraine derjenige der exsowjetischen Staaten, der am meisten am Westen
orientiert ist. Viel stärker als Russland, das
eine starke Orientierung auf sich selbst fordert.
Jetzt, als in der Ukraine so viele Leute den neuen
Präsidenten gewählt haben, sind diejenigen, die
2004 die so genannte „Orange Revolution“ mit
angestoßen haben, nicht auf die Straßen gegangen, um zu protestieren. Stattdessen, um ihre
Enttäuschung und das fehlende Vertrauen in eine
zukünftige Einbindung in das westliche Europa
auszudrücken, fast als Kompensation, kreieren
sich die Leute ein so genanntes „Europa“ in
ihrem Wohnzimmer. Sie übernehmen westliche
Ideen, wie liberale Demokratie, freier Markt und
Konsumgesellschaft, aber sie kombinieren es mit
ihren sowjetischen Gewohnheiten des alltäglichen
Lebens. Dieser Mix ist recht seltsam. Aber er
ist durchaus repräsentativ für die Arbeit von
verschiedenen Künstlern, Schriftstellern und auch
Soziologen. Dieses Bild vom Westen, das sich die
Menschen im Osten selbst entwerfen, ist jedoch
oft etwas mysteriös für die Leute im Westen. Wir
machen jetzt den Versuch, die Euro-Renovierung
zurück nach Europa zu bringen, also eine Art
Maschine zu schaffen, die wieder Sinn herstellen,
die Verstehen erzeugen soll.
In Deutschland gibt es ja ein ähnliches
S t i l p h ä n o m e n , d i e s e n To s c a n a - S t i l .
Der Unterschied ist, dass dieser eben
n i c h t p ol i t i s c h b e s e t z t i s t , s o n d e r n e i n e
ro m a n t i s c h e S i c h t a u f I t a l i e n o d e r d a s
„Mediterrane“ darstellt. Er ist also
h i e r ü b e r h a u p t n i c h t ve r bu n d e n m i t
e i n e r I d e e d e s „ We s t l i c h e n “ .
MK: Da gibt es schon große Unterschiede. Z.B.
die romantische Idee eines multikulturellen
Raumes: In der Ukraine integrieren die Designer
auch afrikanische und asiatische Elemente. Es
geht dabei um einen romantischen Blick auf die
Weltgeschichte oder auf das alte Ägypten. Man
nimmt einfach all die Dinge, die gerade nicht im
sowjetischen Innenraum-Design auftauchten. Es
gab ja keine Innenräume im ägyptischen Stil in
der Sowjetunion… Die Designer mischen also die
Elemente, die ihnen am romantischsten erscheinen, da sie sehr weit weg hinter dem Eisernen
Vorhang lagen.
MK: In der Sowjetunion herrschte ein großer
modernistischer Gedanke. Sie war ein komplett
modernistischer Raum. Es geht also darum,
zu verstehen, was nun auf diesen Ruinen der
Moderne, auf den Ruinen von Utopia, entsteht.
Hier in der Installation im kunstraum ist das
vielleicht nicht so sichtbar, aber dieser postutopische Zustand ist auch noch in den postsowjetischen Raumgestaltungen vorhanden, wie ein
Rückzugsort für den postmodernen Zustand des
allgemeinen Bewusstseins.
LN: Ein wichtiger Aspekt der „Euro Renovation“
ist außerdem, dass sie die Realität verbirgt. Also,
dass die reale Struktur einer Wohnung oder eines
Zimmers oder der ganzen Gesellschaft eben nicht
attraktiv erscheint und versteckt werden soll.
MK: Wir haben uns in München nach solchen
billigen Cafés und Friseuren etc. umgeschaut,
aber der Unterschied ist, dass es hier viel weniger
collagiert ist. Sogar wenn es sehr kitschig ist,
bleibt es hier irgendwie „authentisch kitschig“.
DS: …in den letzten fünf Jahren hat sich das
hier aber schon sehr verändert: Alles soll jetzt so
aussehen, als wäre es mindestens hundert Jahre
alt: authentisch und am besten mit dunkler Holzvertäfelung. Auch hier geht es um die Schaffung
einer neuen Authentizität, vielleicht auch im
Kontrast zu den vergleichsweise „fancy“ Designs
der Neunziger Jahre oder um vom Fiktionalen
zum vermeintlich „Echten“ zurückzukehren.
MK: Zurück noch mal zu dem „Realen“, zur
„Realität“, die man nicht hat, aber zu der man
zurückkehren möchte: Diese Rückkehr zur Geschichte produziert eben nur den nächsten Fake.
Es schaut zwar weniger künstlich aus, ist aber
letztlich viel künstlicher. Und da sind wir wieder
bei der Frage nach der Identität: In den postsowjetischen Ländern gibt es vielfache Versuche,
eine eigene historische nationale Identität zu
konstruieren bzw. zu rekonstruieren, auch um
die kommunistische Vergangenheit zu vergessen.
Diese Länder schaffen sich eine eigene Konstruktion von Geschichte. „Euro Renovation“ gibt es
ja nicht nur in Büros, Cafés oder Privathäusern,
sondern auch im Präsidentenpalast oder in
Kirchen. „Euro Renovation“ ist nicht nur ein
Design-Stil, obwohl es im Design angefangen
hat, als noch nichts gebaut wurde, weil es kaum
Geld gab. Dann 2000, als das erste Geld kam,
wurde es auch zu einem architektonischen Stil. Es
gibt „Euro Renovation“ sogar als Musikstil oder
als patriotisch-traditionellen Erziehungsstil. Er
zeigt sich auch in Literatur und Graphikdesign,
eigentlich in allem. „Euro Renovation“ ist
also nicht nur ein innenarchitektonischer Stil,
sondern es ist wirklich eine Geisteshaltung.
DS: Würdet ihr soweit gehen, das als Identitätsverlust zu bezeichnen?
MK: Dieser Stil produziert eher Identität bzw. die
Leute zeigen uns damit eine neue Identität. Sie
kreieren sich eine neue heroische Geschichte, aber
sie entfernen alles Unheroische und verwenden
nur hübsche Elemente und alle möglichen Stilzitate. Daraus resultiert dann ein neues originales
Gestaltungsdenken in Design und Architektur.
Es geht sehr stark um dieses Kombinieren ganz
verschiedener Elemente und scheint wie eine Art
posttraumatisches Symptom. Vielleicht ist das
nur der Zwischenhalt auf dem Weg in eine neue
Utopie.
DS: Ich finde es in München ganz interessant,
dass diese mediterranen Designs, die man hier
in Bäckereien, Friseursalons, Beauty-Salons,
Mitglieder der R.E.P. Gruppe, 2004 im Kontext
der Orange Revolution in Kiew gegründet, sind:
Kseniya Gnylytska (*1984), Mykyta Kadan
(*1982), Zhanna Kadyrova (*1981), Lada Nakonechna (*1981), Volodymyr Kuznetsov (*1976)
und Olesia Khomenko (*1980).
Die Ausstellung von R.E.P. ist noch bis 23. Mai
2010 im kunstraum muenchen, Holzstr. 10, zu
sehen. Am 29. April 2010 findet außerdem im
kunstraum muenchen ein Filmabend statt, der
Dokumentarfilme von R.E.P. zeigt.
NECROMENTIA
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F o t o
kate Bellm
Es gibt ziemlich viele
G r ü n d e d a f ü r, a u s e t w a s
Altem etwas Neues zu
machen, und für die allermeisten von uns haben sie
erfreulicherweise nichts
mit Mangel oder Armut zu
tun. Ein Grund wäre zum
Beispiel ein eher allgemeines Gefühl der Nostalgie,
oder aber ein konkrete
Bindung zu gewissen Gegenständen, die man nicht
wegwerfen möchte. opas
alter Reisekoffer mit den
wunder schönen Auf klebern landet nicht auf dem
Müll, obwohl er seinen
ursprünglichen Zweck
längst nicht mehr erfüllen
kann. Auch ökologisches
Bewusstsein spielt eine
wichtige Rolle, vielleicht
d e r Ve r s u c h e i n e s G e g e n e n t w u r f e s z u r We g w e r f gesellschaft oder einfach
Freude an der kreativität,
die nötig ist, um Dingen
neues Leben einzuhauchen,
die andere bereits als Abfall abgeschrieben haben.
‚Mach Neu Aus Alt’ ist
der Titel dieses Buches
u n d d i e Ve r f a s s e r s i n d
mit gutem Beispiel voran
gegangen. sie haben sich
ihren eigenen Rat gleich
selbst zu Herzen genommen: diese Neuerscheinung
ist nicht nur auf Altpapier gedruckt, sondern
erinnert in ihrer gesamten
Aufmachung verdächtig an
das Buch ReadyMade, das
das gleiche Thema behandelt und das schon 2005
b e i u n s i m s o r t i m e n t w a r.
Das For mat, der k artonumschlag, die Bindung
und auch das grafische
ko n z e p t u n d L ayo u t s i n d
bei diesen beiden Büchern
fast identisch. Da kann
man die Nase drüber rümpfen und sich fragen, ob es
nicht auch anders gegangen wäre. Ein paar neue
Ideen wären wünschenswert
gewesen.
Dafür sind aber damit
dann auch schon alle kri-
tikpunkte aufgezählt.
Inhaltlich schlägt dieses
Remake das alte original.
sowohl qualitativ als auch
quantitativ ist es seinem
Vo r g ä n g e r u m e i n e N a s e n länge voraus.
In den 5 Abschnitten
‚Möbel’, ‚Aufbewahr ung’,
‚Beleuchtung & Access o i r e s ’ , ‚ Wo h n t e x t i l i e n ’
und ‚organisation & Haushaltsgeräte’ gibt das Buch
Anregungen und Anleit u n g e n z u m We i t e r – u n d
Wiederverwerten alter
Dinge. so erfährt man,
wie man aus Bananenkisten
einen kronleuchter macht,
o d e r a u s e i n e r Wa s c h mittelflasche eine kehrschaufel. Ein Buch wird
zum Bücherregal und aus
a l t e n C D s i n Ve r b i n d u n g
m i t e i n e m Wa s s e r b a l l e i n e
Discokugel. Dazwischen
finden sich viele Beispiele
von Projekten bekannter
D e s i g n e r, d i e z u m Te i l z u m
Nachmachen anregen, aber
vor allem zeigen, dass
Recycling nicht nach geflickten stricksocken oder
wackligen Regalen aus
obstkisten aussehen muss.
Mach Neu Aus Alt, Edel
Ve r l a g , 2 0 0 9 , 2 7 2 s e i t e n ,
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Kulturklashen unter der
Maximiliansstraße. Wochenlang.
ist eine Verbindung.
Wir gehen weiß in die Ehe.
Eingebettet: Raumbaubaumtraum.
First come the Visuals:
Bureau Mirko Borsche.
Einsatz Musik:
Jonas Imbery (Gomma) und das
Symphonieorchester des
Bayerischen Rundfunks.
Die Zündschnur.
. Ein
Funke, ein Knistern, es
brennt. Künstler gießen
ihr Tun in die Flammen.
Lauffeuer. Explosionen,
unausweichlich.
Ein Verschmelzen.
Das Bureau Mirko Borsche
lädt ein zu The Fuze. Vier
Spektakel im Untergrund.
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Worte, Schall und Rauch:
Sabine Magnet und
Dino Korati.
¡Adelante los cuerpos
fantásticos! Tänzer des
Bayerischen Staatsballetts.
es una reunión caliente.
Das Ende ist der Anfang ist
mehr als die Summe der
einzelnen Teile
Da Capo al Fine.
Baaaaaaaaang.
The Fuze.
The End.
M a x i m i l i a n s Fo r u m N o. 4
The Fuze
Bureau Mirko Borsche
im MaximiliansForum
bis
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sabine Magnet
Es geht abwärts, kulturell – Endlich.
!Compañeras y compañeros! Es ist
soweit. Das Bureau Mirko Borsche
geht in den untergrund. Fünf Wochen
lang sind wir unter Maximiliansstraße.
Wir bauen uns dort ein Haus, in dem
jeder willkommen ist. In dem Raum ist
für Neues. In dem wir Welten zusammenführen. Wir nennen es THE FuZE.
Hekuzuku
Weil es keine Ausstellung wird, bei
der man sich mit einem Glas Weißwein
vor Bildern versammelt, sondern
ein Zusammentreffen von künstlern
unterschiedlicher Richtungen, eine
Vermischung, ein Experiment. Das
Bureau Mirko Borsche lädt ein zu
diesem Abenteuer. Am 20. Mai wird die
Lunte gelegt. Wir treffen uns, abends,
im MaximiliansForum, und weihen
unser Haus ein, unsere Installation,
unsere skulptur. Das ist der Ausgangspunkt, die Grundlage, auf der unsere
Mitstreiter weitermachen. In den
darauffolgenden Wochen interpretieren
sie das Vorhandene, fügen ihre Ideen
hinzu, treffen sich im untergrund,
um zusammen etwas zu schaffen: Ein
Ensemble des symphonieorchesters
des Bayerischen Rundfunks bespielt
zusammen mit Dj jonas Imbery von
Gomma Records das Haus. Dann wird
das stück mit Worten gefüllt, die vom
Installationskünstler Dino k
korati in
dem Raum getragen werden. Tänzer
des Bayerischen staatsballetts wiederum interpretieren Musik und Worte in
der Installation. All das wird dokumentiert. Während der fünf Wochen
werden die Filme in Endlosschleife
im MaximiliansForum zu sehen sein.
Der schlussakt ist eine Reunion aller
künstler, die ihr Werk noch einmal
präsentieren, gleichzeitig, zusammen.
Mit Euch. Macht Euch bereit. Estamos
preparando...
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April ist ein nachtakt i v e s P h a n t a s i e t i e r, d a s
mitten in der Großstadt
lebt. Gerne versteckt es
s i c h u n t e r Wa t t e b ä u s c h e n
aus Moos. oder Moosb ä u s c h e n a u s Wa t t e . Z u r
Paarungszeit sieht man
es entweder immer oder
nie.
Insgesamt ist es ein zartes Geschöpf, das nichts
anderes tut, als sich
ständig selbst zu suchen.
We i l e s s i c h s t ä n d i g
verliert. so wie andere
Menschen ihr Portemonnaie oder ihre überweisungsscheine.
Als April die Tür in den Raum
kippt, kippt ihr das Fenster in der
gegenüberliegenden Wand entgegen
und befördert dabei tänzerisch eine
Tasse kaffee mit sich. Alles geschieht
ganz langsam. Erst sieht April nur
die o.B.- Werbung auf der Tasse,
eine ach so lustige FlohmarktErrungenschaft ihres Mitbewohners,
dann eröffnet sich ihr der verborgene
Inhalt anmutig wie ein 3D-Modell.
sie sieht den Löffel, fast lächelt er sie
an, schweigt aber dann doch silbrig
in die tiefdunkle glänzende see, die
ihn umgibt, die ihre oberflächenspannung verliert und sich dann
in einem hübschen Wasserfall vom
Fensterbrett auf den schreibtisch
ergießt, ohne dabei die Wand
auszulassen.
April liegt wie gelähmt auf dem Bett
und betrachtet die zarten liquiden
Fäden, die sich rehbraun die Wand
herunterziehen, ein langsames Wettrennen, Wettfließen veranstalten.
Würde April mitmischen wollen, sie
müsste rennen, und wichtigtuerisch
in der küche klappern und danach
hätte sie wahrscheinlich das Gefühl,
sie hätte etwas geschafft.
Manchmal starrt April auf das Telefon, das nicht klingelt. Im Hintergrund tropft kaffee auf den Boden,
das Bett riecht nach Tiramisu ohne
schokolade und ohne Mascarpone
und ohne Biskuit. Am schlimmsten
ist, dass sie ihn mit Milch trinkt.
April hat genug. sie hat ihr Mobiltelefon ausgeschaltet und besucht keine
sozialen Netzwerke im Internet mehr.
Irgendwie weiß sie nun aber auch
nicht, wohin mit sich. Eigentlich
hatte sie sich das wie eine Genesung
vorgestellt. sich zurückziehen, zu
sich kommen.
Wenn April jetzt die straße herunterschlendern würde, dann käme ihr
vielleicht ein junge oder ein Mann
entgegen. Es ist Frühling. Einen
jungenmann, einen Mannjungen,
so etwas in der Art hätte sie gerne.
und das wäre dann so einer, und
der würde April dann anlächeln und
gar nicht von ihr wegsehen können,
aber so tun, als ob er es könnte, und
dann würde er ihr ein paar schritte
vorauseilen, ein bisschen hastig,
aber versucht lässig, schwungvoll die
Beine idiotisch in die Luft werfen
und dann würde April wahrscheinlich schon genug haben, aber er
würde dann seinen Vorsprung nutzen
und vorne am kiosk, während sie die
letzten Meter aufholt, zwei Flutschfinger oder Raketen oder Bumm
Bumms kaufen und genau exakt in
dem Moment, in dem sie hinter ihm
wäre, in dem sie ihn bereits vergessen
hätte, ihr theatralisch in einer großen Geste das Produkt präsentieren.
Dann würden sie auf einer Parkbank
sitzen und versuchen, möglichst
anmutig ihr Eis zu nuckeln. und
von außen sähe das vermutlich sehr
romantisch aus.
April versucht, über den Dingen zu
stehen.
sie versucht es und versucht es und
in der küche wachsen auf ihren
Erdbeeren langsam kunstvolle
schimmelgebilde. Eigentlich geht
das sogar schneller, als dass es sich
ergäbe, sich einen stilvollen Erdbeermilchshake zuzubereiten. Mindestens
die Fußnägel frisch lackieren. oder
Besuch bekommen.
Wie kleine Eiskristalle flauschen sich
warme Pelzwolken über süffig saftig
aufgedunsene, tiefrote Nässelöcher,
die schwer in den Raum duften.
April denkt an Häuser in Geisterferienorten in Portugal, deren Wände
so weiß sind, weil sie täglich von den
wenigen Bewohnern – 800 people,
8.000 beds – mit einem harten
Wasserstrahl gesäubert werden. Ein
Mann mittleren Alters fuchtelte dort
neben der Haustür an einem kratzer
sogar mit Radiergummi herum.
April sagt zu ihrem spiegelbild im
Badezimmer: Weißt du, eigentlich
finde ich es so verdammt gut gerade,
einfach alleine zu sein. Ich habe so
eine Ruhe in mir. Abends komme ich
aus dem Atelier, und laufe spontan
zwischen den Ziegelsteinhäusern spazieren. Wenn ich will bis zum Fluss.
und der Einzige, der mir ein Tempo
vorschreibt, ist mein hungriger
Magen, und dann komme ich irgendwann nach Hause und kann schon
wieder nur tun, was ich möchte. Nur,
warum halte ich es nicht länger als
einen Tag aus, das gut zu finden?
Aprils spiegelbild sieht müde aus,
es gähnt, während April erzählt und
fragt, ob April nicht mal jemand Anderes im Badezimmer vorbeischicken
kann. Immer nur Aprils Gesicht, das
sei doch echt zum kotzen.
k
April öffnet die Haustür, vor der
Tür liegt ein umschlag. April nimmt
ihn vorsichtig in die Hand. sie setzt
sich in das staubflusenkissen auf
dem Boden im Wohnungsflur und
starrt auf ihren Namen. Irgendwann
erschöpft sie das so sehr, dass sie
den k
kopf in den Nacken legt, ihn
bettet zwischen Zwiebeltrieben und
Honiggläsern, und an ihre universumsdecke guckt. Ein schimmelfleck,
ein Lampendrahtkabel, ein spinnennetz, alles so weit oben, so weit weg.
Horizont.
Vor lauter Erschöpfung schläft April
ein und als sie irgendwann aufwacht,
keine Idee, wie lange sie geschlafen
haben mag – das Licht im Flur ist
immer das gleiche unfreundliche –
beißt ihr die Zwiebel in die Augen
mit ihrem kleinen fiesen Mund und
der Nacken verknotet Aprils Muskeln
in gordischer Dimension.
April beschwert sich leise bei ihnen
und steckt ihren Finger in die
Marmelade, die heute keinen Deckel
trägt. Der sommer naht ja schon,
etwas luftiger ist nun der Bekleidungsstil.
Als sie ihn ableckt, tropft ein im
Labor gezüchteter Himbeerpilz, eine
Pilzhimbeere auf den Briefumschlag
und April reibt sich die müden Augen
und reißt mit klebrigen Fingern den
umschlag auf.
„Liebe April“, steht da geschrieben.
„Damit mal etwas passiert, schicke
ich dir diesen Brief.“ oh, was für
eine geistreiche Idee, ein ge-ni-a-ler
Plot, würde so mancher kritiker
sagen, wäre das Literatur oder ein
Film. sie schickt sich selbst einen
Brief. ja, das tut sie. um zu sehen,
wie erbärmlich oder interessant sich
das anfühlt, so einen Brief von sich
zu bekommen.
Also, deshalb, verrückt ist man noch
lange nicht. Nicht wahr, April? äh.
ja.
Deine April. scheinbar erstaunt
lehnt sich April zurück in das im
Flur stehende küchenregal, ein paar
Honigpopps fallen in ihr Haar, jamie
oliver schmiegt sich in eine vergilbte
Tupperbox.
über den Brief gebeugt grübelt sie
über das eigens Geschriebene mit
tiefen stirnfalten und eigentümlicher
Bläulichkeit im Grün ihrer Augen
F o t o s
Kate Bellm
ellen allien_superpaper.indd 1
26.04.10 18:34
a girl called march
pa r ty
Das Prinzip Oceans Eleven
E i n
E r e i g n i s
DIE REGI S T RA T UR , d a s T EAM F R O M HELL u n d S U P ER PA P ER p r äs e nt i e r e n : B P I T CH C O N T R O L i n P UER T O GIE S I N G
Das alte Thema OffLocation. Viel diskutiert.
Gerne besucht. Gilt in
den meisten Münchner
Kreisen immer noch als
die schickste Art, sich
die Schuhe dreckig zu
m a c h e n . „ B a b y, w i e d i r t y
schaust du denn aus?“
– „ Wa r f e i e r n i n n e r
Off- Location“ – Und
a l l e s o : „ Wo w “ . E b e n .
We r F r a g e n h a t z u d i e s e m
Thema, in dieser Stadt,
zu dieser Zeit: Bitte an
die Spezialisten direkt:
T EAM F R O M HELL . D i e
Großstadtguerillas haben
Camouflage gegen DiscoSneaker eingetauscht und
erfreuen sich am wachsenden Zulauf aus allen
Vierteln des Herrn. Man
denke nur an das nahezu
l e g e n d ä r e H O R S E S CAR S &
S T AR S , d a s m ä c h t i g e e h e m a l i g e B M W- G e b ä u d e a m
Stiglmaierplatz oder jetzt
e b e n P UER T O GIE S I N G ,
der frisch gebackenen
Künstlerkommune mitten
i m n e u e n Tr e n d v i e r t e l –
die Pfiffigen unter euch
werden es bereits erraten
haben – G i e s i n g! Ob
das jetzt nun bedeutet,
d a s s G i e s i n g t h e n e w We s t end (das ja seinerseits ja
wiederum bereits vor Jahren schon zum New Glockenbach gekürt wurde)
sein muss, wagen wir zu
bezweifeln. Giesing is the
f***ing New Giesing! So
s c h a u t ’s a u s ! U n d m i t d e m
P UER T O a n d e r T e g e r n s e e r
L a n d s t r a ß e i s t i n d e r Ta t
ein Hafen gefunden, der
wahrhaft Großes erwarten
lässt. Immerhin ist hier
längst die subkulturelle
Bohème eingezogen, um
u n t e r e i n e m D a c h Ku n s t ,
Mode, Partys und Liebe
zu machen, womit man
wieder einmal den Grund
entdeckt hat, weshalb
München (gleich nach dem
Oberschenkel von Beyoncé)
einfach der beste Platz
auf Erden ist. Hier haben
s i c h d i e Ku n s t s c h a f f e n den noch lieb, man kollaboriert mit- und nicht
gegeneinander und nach
getaner Arbeit setzt man
sich auf sein Parkdeck
über den Dächern Giesings und trinkt zusammen
ein Bierchen. So wundert
einen auch nicht einmal
m e h r , d a s s DIE ( h e i m a t l o s
g e w o r d e n e ) REGI S T RA T UR
mit den Guerillas aus der
Hölle gemeinsame Sache
macht: Denn neben den
zahlreichen Ausstellungen,
den modischen Meilensteinen, den performativen
Glanzlichtern und all den
a n d e re n Ku n s t we rke n f ü r
die Ewigkeit, die in diesen verfallenen Mauern
d e s ve rg a n g e n e n Ko n s u m s
(Hertie und so...) geschaffen werden, gehört ja auch
ein bisschen P a r – t e y
S a v e
Eigentlich macht man
d a s j a n i c h t . Z w e i Ve r anstaltungen an ein und
demselben Abend empfehlen, die musikalisch jetzt
nicht unbedingt an zwei
v e r s c h i e d e n e n We l t m e e r e n
s i t u i e r t s i n d . We n n a b e r
am 12. Mai neben den
Monsters Of House ein
derart monströses LineUp
an den Start geht, kommen wir nicht umhin, auch
auf die aus allen Ecken
klöppelnde STOCK5-Gang
hinzuweisen, die erstmals
i h r e n CIR Q UE DU S T O C K 5
t h e
in so eine Off-Location.
Und damit die erste Feier
auch ordentlich scheppert,
hat man die Prinzessin der
Hauptstadt persönlich auf
e i n e r Wo l k e a u s Z u c k e r w a t t e e i n g e f l o g e n : EL LE N ALLIE N , C h e f i n v o n
B P I T CH C O N T R O L , s e l b s t
Modeschöpferin, DJ-Ikone
und gerade mit ihrem
neuesten Album „Dust“
a u f To u r. A u f d e m i s t a u c h
alles drauf, was man sich
von einer Prinzessin der
Herzen so wünschen kann:
Fluffiger House, epischer
Guten-Morgen-Rave und
eine erfrischende Portion Indietronic irgendwo
z w i s c h e n Z o o t Wo m a n u n d
Phoenix. Genau in dem
Bezugsfeld mag man übrigens auch WE LOVE verorten, die im Herbst ein
ziemlich mächtiges Album
a u f B P I T CH r e l e a s e n u n d
bereits jetzt schon als
S n e a k P r e v i e w e i n Ko n -
T e xt
To b i a s S t a a b
p l a n e t
kill yourself
in der ROTEN SONNE an
d e n S t a r t b r i n g t . Vo r a l lem weil die Housemonster
ja ursprünglich das Minim a l - Te c h n o - M i c r o - H o u s e Festival der wilden Kerle
a u s d e r f ü n f t e n E t a g e w a r,
damals, als es die Registratur noch gab und Ecstacy noch wirkte. Jetzt,
da die Liebe in Zeiten der
Coke-Ära stetig abnimmt,
steigt wenigstens die
Wär me im Sound wieder
ordentlich: Klickklack
war gestern. House is the
new house. Entsprechend
zert in voll verkleideter
Montur abliefern werden.
Alle, die entsprechend Pop
und Beats zusammendenken
können, werden schmelzen.
Alle anderen zumindest
ü b e r r a s c h t s e i n . We m d a s
allerdings zu abgefahren
klingt, kann seinen Gaul
immer noch zu den oldschooligen Housestruktur e n v o n Z A N DER V T v o m
Zügel lassen, während
d i e P F AD F I N DEREI ( d i e
vielleicht mächtigsten
Visualisten nach James
Cameron) eure Pupillen
we i t e t . Wa s a u f d e n e r s ten Blick so aussieht wie
We r b u n g i n e i g e n e r S a c h e ,
k a n n i n d e r Ta t a l s s o l c h e
v e r i f i z i e r t w e r d e n . S U P ER
PA P ER p r ä s e n t i e r t ! D a s
heißt so viel wie: Kauft
besser jetzt schon eine
Karte, denn für alle wird
nicht Platz sein...
sorgen bei den Stockies
die beiden Prinzen des new
american way für liebestrunkene Leiber unter der
E r d e : LEE CUR T I S S u n d
S E T H T R O X LER , j e d e r
für sich eine kleine Ikone,
wobei letzterer mit seinem
Auftritt in bei der Winter Music Conference sich
dieses Jahr sein eigenes
Denkmahl gegossen hat.
Fear and Loathing in Miami sag ich bloß, den Rest
muss sich jeder selbst auf
Yo u t u b e a n s e h e n . D a r ü b e r
hinaus legt auch Nico von
N Ô Z E a u f , d e s s e n Ve r e h rung ja hierzulande dem
Ta n z u m s g o l d e n e K a l b
g l e i c h t u n d DA PAY K ( l e i der ohne Padberg) zeigt
sein analoges Live-Set,
auf das man – angesichts
seiner aktuellen ColoSerie – durchaus gespannt
s e i n d a r f . We n n d a n n n o c h
CE S ARE V S DI S O RDER ,
MAE T RI K a u s V a l e n c i a
u n d d i e c o ol s t e Tü rk e n g a n g , d i e M i n i m a l Te c h n o
j e g e s e h e n h a t ( AHME T
S I S MA N u n d T O LGA F I DA N ) d e n S t a u b v o m H o l z
klopfen, dürfte die Sache
weitgehend gegessen sein.
Da war die unendliche Afterhour am ersten Januar
jedenfalls ein Kinderfasching dagegen. STOCK5
strikes back. Festival vs.
Festival. Monsters vs.
Zirkus. Licht vs. Schatten.
So oder so gilt: Gekämpft
wird bis zum letzten
M a n n . B e s s e r, S i e n u t z e n
den Brückentag.
Keine Gande – dafür pure,
h a r t e B r e t t e r. Z u h ö r e n
auf seiner zuletzt veröffentlichten EP „For ming
Dies“, auf dem hauseigenen Label Drumcode.
We i t e r e H e l d e n a u f d e m
Monsterschlachtfeld sind
das Cadenza Crew Mitglied
Reboot aka Frank Heinr i c h , d a s m ü n c h n e r Kol lektiv Bobble Boombox,
die BoysNoize Fraktion
Les Petits Pilous, Bodi
B i l l , B a b y M o n s t e r, L e n
Fa k i , P a u l R i t c h , D a r i o
Z e n k e r, D j e d j o t r o n i c , E d u
K , B o r i s We r n e r, J u l i e t t a ,
Sascha Sibler und ver-
schiedene VJ Artists. Auf
dem VIP-Floor leckt das
M o n a c o C a l c i o D J Te a m
aka Der Brane & Chord die
Wunden der tapferen Krieger der Nacht.
Im Namen dieses Sounds
– schwitzt, zappelt und
kämpft für die Monster am
12. Mai im Backstage an
der Friedenheimer Brücke.
Tickets gibt es ab 16 Euro
plus Gebühren unter
h a r r y k l e i n c l u b. d e / t i c k e t shop/content.php oder
w w w. t i c k e t m a s t e r. d e .
T e xt
To b i a s S t a a b
M o n s t e r
S p e c i a l
T h a n k s
t o
K at e B e l l m
Exclusive Photographer for
S u p e r Pa p e r
N o 7
Das ist eine Ansage an
a l l e K r i e g e r u n d Ve r t e i d i g e r e r s t k l a s s i k e r Te c h n o ,
House, New Rave und
Indie-Pop Klänge – vereinigt euch mit den MONST ER S O F H O U S E u n d
kämpft am 12. Mai gegen
alle Gegner des ausgelassenen Feier ns dieser Stadt.
Jedes Opfer lohnt sich,
denn ein so hochkarätiges
Line-Up auf 5 In- und
Outdoor Floors wie beim
diesjährigen Festival for
Urban Music and Art im
Backstage sieht die bayerische Landeshauptstadt
n i c h t a l l z u o f t . D i e Ve r -
antwortlichen des Harry
K l e i n , Ta s t e d , B a c k s t a g e
und Club Villa fahren
schwere Geschütze auf. Zur
Soundarmee gehört unter
anderem das legendäre
Melt! Festival mit seinem
M e l t ! K l u b. Au ß e rd e m a n
v o r d e r s t e r F r o n t Z o o t Wo m a n . D a s S y n t h i e - P o p - Tr i o
aus dem vereinigten Königreich hat 2009 endlich
sein drittes Studioalbum
„Things Are What They
Used to Be“ veröffentlicht
und beweist damit weit
aus mehr elektronisches
Sound-Gespür als zu ihren
Anfangszeiten. Ein wahrer
Sound
Killer für die Live-Bühne.
In diese Kategorie lassen
sich auch die drei smarten
Jungs aus Manchester von
Delphic einordnen – blasse
Nobles und kühle Goldkehlen fabrizieren warmen,
mitreißenden Indie-Sound
und machen Widersacher
sprachlos.
Härter geht es dagegen
a u f d e m Te c h n o f l o o r z u
– in die Schlacht zieht
niemand geringeres als
A d a m B e y e r. D i e W a f f e n
des skandinavischen Elektrobastlers aus Stockholm:
H a r s c h e r Tr i b a l T e c h n o
u n d h ä u f i g e Te m p o w e c h s e l .
T e xt
Katharina Uhr
m
a
edmOSeS:
elli diScO:
SamSTag
01.05.
aTOmic caFé:
amPere:
chaca chaca:
cruX:
elli diScO:
MONIKA
KRUSE
SA. 5.JUNI
PimPerNel:
Sunday delight liebe & Zubak (Souluv muzik, Ffm)
mONTag
05.04.
PimPerNel:
jeden montag: monday delight heute: Tobias unger
miTTWOch
05.05.
VORVERKAUF: WWW.WORLDLEAGUE.DE
PimPerNel:
edmOSeS:
elli diScO:
PimPerNel:
harrY
arr KleiN:
arrY
les Fleurs du Bass; Floorist und david gold
dONNerSTag
06.05.
Scream „What´s poppin“
club Sabotage presents august (Stil vor Talent) Kareem el morr (neoarTig)
Tchoukou Tchouku: roch dadier & very special guests
ein herz frür.....elektro
FreiTag
07.05.
chaca chaca:
cruX:
edmOSeS:
elli diScO:
chloè(Kill the dJ/Karat – Paris), domenico d’agnelli
Stock 5 Night, TimStruppi and the Violin, Sascha Sibler, Filip Bialon, Floorist
rufus
TlT
lT “the lost tapes” 1 Year Birthday Bash mit Special guest
l
Franck roger ( realtone /paris)
Taste pres. moonbootica; ante Perry
10 Jahre Tour de France pres. Princes chameaux; Tuó;
Yes girls! Ok girls! mirko hecktor und Peabird (!K7)
ellen allien; we love, live!
club moral pres. Sebo K; Scharrenbroich; Stereo aka Noname
harrY
arr KleiN:
arrY
muFFa
FF TWerK:
FFa
PimPerNel:
PuerTO gieSiNg:
rOTe SONNe:
SVEN VÄTH
SA.15.05.2010
REITHALLE
Heßstrasse 132
harrY
arr KleiN:
arrY
PimPerNel:
PraTeriNSel:
rOTe SONNe:
cruX:
PimPerNel:
SONNTag
02.05.
FREIHEIZHALLE
MÜNCHEN
Follow the white rabbit
guten laune hoch 10
red robin, Olivier Weiter, herr Kanzler
Buster Blow; Jay dan, raph, dj Scream, Not FX
ellimaNie “elli trägt disco”
Jan Peter gucci - groovearbano – migumatix
Beastin Bros
Peter van hoesen; cio d´or; hometrainer
munich rumble
edmOSeS:
harrY
arr KleiN:
arrY
PimPerNel:
i
SamSTag
08.05.
aTOmic caFé:
chaca chaca:
crux:
www.worldleague.de
06.05.2010 NEUERÖFFNUNG
Türkenstrasse 52 80799 München Hinterhof
Follow the white rabbit & BoshiSan:h.e.r.B release Party
ab 20:59 geöfnet ab ca 22:00 Konzert ab ca 23:30 Party
Frank lorber (cocoon/Nummer Schalplatten– Frankfurt a.m.), herr Kanzler
hiohop dont Stop: rich medina, San gabriel, Jumpy, Tommy montana
BacKSTage:
chaca chaca:
cruX:
caFé muFFa
FF Thalle:
FFa
elli diScO:
harrY
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PimPerNel:
rOTe SONNe:
chaca chaca:
edmOSeS:
elli diScO:
harrY
arr KleiN:
arrY
PimPerNel:
PuerTO gieSiNg:
rOTe SONNe:
Jose maria ramon
ellimanie “elli trägt disco”
le discoboulet (bunt-lack.de) – groovearbano - migumatix
Permanent Vacation pres. ame; Benjamin Fröhlich, Tom Bioly
Junky monkey spezial mit Karl Komputer & Phil harmony (Junky monkey)
isle of sound 2010; guy gerber-headman, Fritz kalkbrenner, Johnjon&chopstick
candy club
SONNTag
09.05.
Fm Belfast, live!
Sunday delight mit rainer luxus (rillenfieber)
miTTWOch
12.05.
monsters of house: Zoot Woman; delphic; Bodi Bill; Baby monster; adam Beyer; len
Faki; Paul ritch, live; dario Zenker....
andrè galluzzi (cadenza/cocoon – Berlin), domenico d’agnelli, Tonio Barrientos
Playoff: riva Starr, double Trouble
The magnifi cent
SWeeT Birthday Bash; celebrating 12years of 2Stepgaragemusic in munich
empee & luvin lou
george Townston; dario delgado
Stay on the Scene
Stock5 pres. Noze dJ Team; Seth Troxler; Tolga Fildan; ahmet Sisman, live; lee curtiss,
live; Seul, live; inxec aka christopher Sylvester, live; Filip Bialon & esclé
dONNerSTag
13.05.
chacas chicas „Back To The 80ies!“
Bussi Bussi
Schnoizibarti ! roman helmet (discoinferno), dj kaput (zombo-combo)
Schnoizbärte for Free !
Barem; mark meyer; ppF
disco to get drunk too dJ anonymous (helsinki) & Schmoko
all eyez on me Fashion Show; Start 19:00
dubstepper pres. dJ chef; expilzit; Tomm!
FreiTag
14.05.
chaca chaca:
cruX:
edmOSeS:
elli diScO:
harrY
arr KleiN:
arrY
PimPerNel:
BaaderSTr 7:
P1:
rOTe SONNe:
Sascha Funke (BPitch control – Berlin), Tonio Barrientos
taste/d pres. fake blood, Bobble crü
Norman
modern disco präsentiert “goldenesempeerium” Nick höppner (ostgut/panoramabar)
alma gold (female:pressure/chaca chaca), empee
Onur Özer; dario Zenker
d*i*S*c*O* m*a*d*N*e*S*S Benjamin Fröhlich und Booty carrell
Buy or cry Fashion Sale 12-20 uhr
erste liga pres. Sébastian; French horn rebellion, live; Jackson
Skinnerbox, live; acid Pauli; daniel Bortz
MONSTERS OF HOUSE
12.05. BACKSTAGE
ADAM BEYER
ZOOT WOMAN
m
live
live
live
DELPHIC· LEN FAKI· REBOOT
PAUL RITCH live· BORIS WERNER
BODI BILL live· BABY MONSTER live
DJEDJOTRONIC· LES PETITS PILOUS
EDU K· BOBBLE CRÜE· DARIO ZENKER· JULIETTA· MARKUS MEHTA
SASCHA SIBLER· MONACO CALCIO DJ TEAM aka DER BRANE & CHORD
Light & Visual Concept
by Harry Klein VJ Artists
Samstag
15.05.
Chaca Chaca: Goldregen; Kellerkind (Stil vor Talent/Flash – Bern), Virgina (Area Remote/
Pokerflat – Berlin) Alma Gold
Crux: Beastin’Classic, Beastin Bors & Special Guest
edmoses: Beat7 & Herr Ruppenstein
Elli Disco:
elliMANIE: DJ Tonka (great stuff) – Migumatix – allnightlong!
Forum am Deutschen Museum:
Bassart Festival
Harry Klein: Ekkohaus, live; Vera; Julietta
Pimpernel: Beat the Geek
baaderstr 7: Buy or Cry Fashion Sale 12-20 Uhr
MuffatWerk: Bassart Festival
Follow the White Rabbit feat. Dorian Concept beim BASSART festival ab 2:30
ZKMax: Gomma Super Show mit Munk, Telonius, Discocaine, Manuel Kim
Reithalle: World League Pres. Sven Väth
Rote Sonne: James T. Cotton; DJ Traxx; Intergalactic Gary; Mick Wills
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Samstag
22.05.
Atomic Café: Chaca Chaca: Crux: 3 Nice!Years; Dan Gerous, Tommy Montana, D-Nice
edmoses: Lost Tapes
Elli Disco: elliMANIE “elli trägt disco”Jan Peter Gucci, JoJo Hofmockel, Migumatix
Harry Klein: Daniel Stefanik; Markus Welby; Ana
Praterinsel: UFFIE, live; Breakbot; D.S.L.
Pimpernel: Pimpin‘ under the Covers
Rote Sonne: Marc Houle, live; Matze Cramer; Yves Taubert;
Sonntag
23.05.
Elli Disco: Jimy Pansen 2 years birthday - jichael mackson (ilian tape/ hartchef) - LIVE ! maze 2.0 und yves taubert (vorsichtglas) and friends
Harry Klein: Dan Curtis; Miss Jools; Benna
Pimpernel: Sunday Delight mit Rainer Luxus (Rillenfieber)
Rote Sonne: Hypie Hypie pres. Switch; Schlachthof Bronx; Taming the white rhino
Freitag
28.05.
Ampere: Bobble 2eme Anniversaire
Chaca Chaca: Matt John, Tonio Barrientos
Café Muffathalle: Jazz&Milk
Crux: Playoff; Robosonic, David Keno, Double Trouble
edmoses: Hänks Diner
Elli Disco: Blast of Silence, Roland Appel, Der Brane & special guest Alex from Tokyo Blackstar (innervisions)
Harry Klein: Danile Steinberg aka Harry Axt; Mindfuck, live; Maxage; Fabian Krank
Pimpernel: Rillenfieber on tour Rainer Luxus & Gäste
Stroke02.: Yum Yum
Rote Sonne: Great Stuff pres. Anton Pietee, live; Juan Sanchez;
Rainer Weichhold
Donnerstag
20.05.
edmoses: Club Maracanca
Elli Disco: Special Event
Harry Klein: Slick; Antitalente; DJ Sissi
Pimpernel: Disco Obscura; Echolot (IFM) & TK-One
Freitag
21.05.
Ampere: Balkanstyleee
Café Muffathalle: Halli Galli Drecksound
Chaca Chaca: Oliver Koletzki, Alma Gold
Crux: BTYCL: L-Vis 1990, Tim Turbo, Booty Call Soundsystem
edmoses: Monaco Calcio pres. Georg Levin
Elli Disco:
Permanent Vacation Release Party mit DJ TODD TERJE (Norway), Benjamin Fröhlich , Tom Bioly
Harry Klein: Karotte all night long
Pimpernel: Bizarre Disco Circus
Rote Sonne: Gebrüder Teichmann, live; Buzz Taser, live; Fake!
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Theophilus London, live!
The Heart of Munich
Mittwoch
19.05.
Crux: Mayerthorne, live
Pimpernel: Les Fleurs du Bass: Floorist, Alma Gold
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Donnerstag
27.05.
Elli Disco: Le Flash – Cabaret (presented by flamingo crew)
Harry Klein: Mirco Schilk; Phil Slide; Ingo Heider
Pimpernel: Hunde, wollt ihr ewig leben? ST**B & Thomas Hurtig
Stroke02.: Opening Party! 1.Floor:Your mothers favourite DJ VS. fat jon
2nd Floor: Paint club floor with Andy K, Hot Cheese Crew, DISKOROBOT and Mucho Macho
Dienstag
18.05.
Crux: Pimpernel: a
Follow The White rabbit
Sweetest Pain: Andrè Lodemann (Freerange Rec./BWR - Berlin), Roland Appel
Samstag
29.05.
Atomic Café: Follow The White Rabbit
Ampere: Wipe Out
Chaca Chaca: Hello from Planet Earth: Luna City Express, Domenico D‘Agnelli
Crux: One Year so Not Berlin: Haezer, Julian Krause, VIGDR.
edmoses: Eduard Sizzerhand
Elli Disco: elliMANIE “elli trägt disco” Jan Peter Gucci
Groovearbano (italy) – Jodel (DDM)
Harry Klein: Compost Black Label pres. Chez Damier; Thomas Herb
Pimpernel: Powerplay Soundcrew
Stroke02.: VICE Party
13.04.2010 17:06:44 Uhr
SEBASTIAN( )
ED
BANGER
REC.
LIVE
FRENCH HORN REBELLION
J A C K S O N (WARP REC.)
@ P1 BAR & CLUB /
HAUS DER KUNST | 22.00 H
14.5. ERSTELIGA
FR
T I C K E T
V O R V E R K A U F
U N T E R :
F A C E B O O K . C O M / R E D T A B C O M
Unbenannt-1 1
15.04.2010 10:37:41 Uhr