Griselda, die verwirrte Hexe
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Griselda, die verwirrte Hexe
-1- Griselda, die verwirrte Hexe Tief im Wald lebte die Hexe Griselda. Meistens war sie ziemlich verwirrt. Sie verwechselte Zaubersprüche, oder sie vergaß den Hexenbesen und ihren Hut. Ja sogar ihren Raben Ramur hätte sie vergessen, wäre dieser nicht immer von selber hinter Griselda hergeflogen. Einmal war Griselda den ganzen Tag im Wald unterwegs. Sie sammelte Beeren für Marmelade. Zuhause angekommen, mischte sie sich eine Heilsalbe, gab sie auf ihre müden Füße, und murmelte dazu einen Zauberspruch. Doch kaum war dies geschehen, wuchs Griselda am Boden fest! „Oh je, oh je“, jammerte sie, „was habe ich jetzt nur wieder angestellt? Ich habe schon wieder die Zaubersprüche verwechselt!“ Doch zu ihrem Glück erkannte der kluge Ramur, dass Griselda Hilfe benötigte. Er flog sofort zum Hexenmeister auf den Hexenberg und berichtete ihm aufgeregt von Griseldas Missgeschick. Der alte Hexenmeister braute einen Zaubertrank. „Wenn Griselda davon trinkt“, sagte er, „wird sie nie mehr Zaubersprüche verwechseln, oder irgend etwas vergessen.“ Und so war es dann auch. Die Hexe zauberte sich wieder vom Boden los und verwechselte auch nie mehr Zaubersprüche. Zum Dank gab Griselda für den Hexenmeister und den klugen Raben ein großes Fest. Alle Hexen und Zauberer tanzten und feierten bis in die Nacht. Und ein schöner, silbriger Mond und tausende Sterne lachten dazu vom Himmel. Dipl.Päd. Regina Siegel die verwirrte Hexe Griselda 27.10.2005 -1- Fridolin, die Ameise Es war ein wunderschöner Sommertag. Fridolin, das Ameisekind, krabbelte auf einem Blatt herum. Der Morgentau lag noch auf den Blumen und Gräsern. Die Sonne spiegelte sich darin. Begeistert betrachtete Fridolin die glitzernden Tropfen. "Es ist sicher lustig, auf so ein Glitzerding zu springen", dachte Fridolin. Unterhalb seines Blattes war eine besonders schöne Margerite. Auf ihr lag ein glitzernder Tautropfen. Fridolin zog die Beinchen an und sprang auf den bunt schillernden Tropfen. Augenblicklich versank er darin und war umgeben von Wasser. Entsetzt strampelte er, jedoch das Wasser ging nicht weg. Fridolin drohte in dem Tropfen zu ertrinken. In der Nähe hatte ein Schmetterling Fridolins Unglück bemerkt. Er flatterte sofort zu der Margerite. Dort entrollte er seinen Rüssel und saugte das Wasser auf. Fridolin war gerettet! Erschöpft, aber glücklich über seine Rettung, bedankte er sich bei dem Schmetterling. In Zukunft war Fridolin vorsichtiger und überlegte es sich gut, bevor er irgendwo hin sprang. Dipl.Päd. Regina Siegel Ameise Fridolin die 07.10.2005 1 Fips, der Maulwurf Fips war ein ganz gewöhnlicher Maulwurf. Er lebte in seinen Gängen unter der Erde. Wenn er Maulwurfshügel aufschüttete, ärgerten sich die Gärtner, da diese Hügel den schönen Rasen kaputt machten. Sie schimpften über Fips und bekämpften ihn wo sie nur konnten. Da ihnen der schöne, glatte Rasen so wichtig war, schütteten sie sogar Gift in die Gänge des Maulwurfs. „Was soll ich nur machen?“, dachte Fips verzweifelt. „Ich muss doch Gänge graben und Hügel aufwerfen, das ist nun einmal die Lebensweise eines Maulwurfs.“ Eines Tages traf Fips die Wühlmaus Anni und klagte ihr sein Leid. „Du musst dich doch auch durch Wiesen wühlen. Wie machst du es, dass dich die Gärtner in Ruhe lassen?“, fragte er sie. Da erzählte ihm Anni, dass sie unter einer wunderschönen, großen Wiese lebe. Direkt neben der Wiese beginne der Wald. „Dort gibt es keine Gärten und keine Gärtner. Niemand regt sich auf, wenn ich die Erde aufwühle“, sagte Anni, „komm doch auch dorthin.“ Das ließ sich Fips nicht zweimal sagen. Fröhlich verließ er die gepflegten Gärten und übersiedelte auf eine richtige Wiese. Anni hatte nicht gelogen, die Wiese war wunderschön. Es gab tausende bunte Wieseblumen und viele Tiere. Fips lernte neue Freunde kennen: Schmetterlinge, Bienen, Mäuse, Käfer, Heuschrecken, Regenwürmer, Spinnen und viele Maulwürfe. Nun verfolgte ihn niemand mehr, wenn er seine Hügel aufwarf. Und Fips war glücklich. Dipl.Päd. Regina Siegel 10.05.2006 Fips, der Maulwurf 1 Die tapferen Bienen Im Bienenstock herrschte helle Aufregung. Ein Bär wollte den Honig stehlen! Mit seinen riesigen Tatzen griff er in den Bienenstock und holte die Waben mit dem frischen Honig heraus. Die Bienen verteidigten sich tapfer. Sie umschwärmten den Eindringling und stachen ihn in die Tatzen. Da der Bär aber einen dicken Pelz hatte, spürte er die Bienenstiche nicht. „Was sollen wir machen?“, fragte eine Biene verzweifelt die Bienenkönigin. „Versucht seine Nase zu stechen“, erwiderte diese,, „dort ist er am empfindlichsten.“ Sofort flog die Biene aus dem Bienenstock und umkreiste den Kopf des Bären. Da der Bär mit den Honigwaben beschäftigt war, beachtete er die einzelne Biene nicht. Mit dem Mut der Verzweiflung stürzte sich die Biene auf die Nase des Bären und stach zu. Sofort ließ der Bär die Honigwaben fallen und hielt laut jammernd seine Nase fest. Nun hatte er keinen Appetit mehr auf Honig, er musste so schnell wie möglich Wasser finden um seine schmerzende Nase zu kühlen. Jaulend lief er in den Wald und die Bienen waren gerettet. Im Bienenstock war zwar großer Schaden entstanden, aber die fleißigen Bienen hatte ihn bald wieder repariert. Nach einiger Zeit veranstalteten sie ein großes Fest und feierten ihren Sieg über den räuberischen Bären. Dipl.Päd. Regina Siegel Die tapferen Bienen 10.05.2006 -1- Die Sonne und der Eiszapfen Es war März. Vom Dach einer alten Scheune hing ein wunderschöner, dicker Eiszapfen. Alle Leute die vorbeigingen bewunderten ihn. Doch wie es im März eben ist, schien die Sonne eines Tages besonders warm. Der Eiszapfen begann zu schmelzen. „Hallo du“, rief er der Sonne zu, „lass dass, mir wird heiß!“ „Macht nichts“, antwortete sie, „ich schicke dich auf eine aufregende Reise.“ Der Eiszapfen wunderte sich. Er konnte sich nicht vorstellen, wie das mit der Reise funktionieren sollte. Er hing doch am Dach fest. Aber er schmolz weiter. Unter ihm bildete sich ein kleines Bächlein. Auch der Schnee ringsum zerging und viele kleine Bächlein flossen gemeinsam in einen großen Bach. Überall gluckerte und gurgelte das Schmelzwasser. Nach einigen Stunden war der Eiszapfen völlig zergangen und seine Wassertropfen hüpften fröhlich, mit all dem anderen Wasser, im Bach. Der Bach mündete in einen Fluss, der Fluss in einen großen Strom und der Strom ins Meer. Da erkannte der Eiszapfen, dass ihn die Sonne doch nicht angelogen hatte, er war tatsächlich auf eine aufregende, lange Reise gegangen. Dipl.Päd. Regina Siegel Eiszapfen Die Sonne und der 21.02.2006 -1- Die neugierige Kastanie Eine kleine Kastanie hing am Baum. Sie wurde von ihrer grünen und stacheligen Schale gegen Wind und Wetter gut geschützt. Aber da sie eine sehr neugierige Kastanie war, wollte sie unbedingt wissen, wie die Welt außerhalb ihrer schützenden Hülle aussah. Also dehnte und streckte sie sich so lange, bis die Hülle einen großen Riss bekam und die kleine Kastanie auf den Erdboden fiel. Da lag sie nun und begann ohne ihre schützende Hülle furchtbar zu frieren. Da sie zu früh vom Baum gefallen war, hatte sie noch keine dicke braune Schale, ihre Schale war noch viel zu dünn. Die Kastanie erkannte ihren Fehler und wurde ganz traurig. Da kam ein Mädchen mit einem Korb voll schöner brauner Kastanien, entdeckte die neugierige Kastanie und rief: " Schau Mama, hier ist eine Kastanie die noch nicht richtig braun ist, die nehme ich auch mit!" So kam die neugierige Kastanie in das Kinderzimmer des kleinen Mädchens. Dort war es schön warm und gemütlich. Das Mädchen legte die Kastanie neben eine glänzende Muschel, ein großes Schneckenhaus und einen bunten Stein. Dies waren die besonderen Schätze des Mädchens. Nun gehörte die Kastanie auch dazu. Sie war sehr froh darüber, dass ihr Abenteuer so gut ausgegangen war. Dipl.Päd. Regina Siegel Kastanie Die neugierige 03.10.2005 -1- Die kluge Raupe Eine kleine gelbe Raupe fraß sich durch ein Salatblatt. Es war ein wunderschöner Sommertag und sie war sehr zufrieden. Plötzlich verdunkelte ein Schatten die Sonne. Die Raupe schaute in den Himmel. Da sah sie einen Raubvogel, er war auf Beute aus. Schnell kletterte die kleine Raupe auf die Unterseite des Salatblattes. So konnte sie der Raubvogel nicht sehen. Mit laut pochendem Herzen wartete sie - und wirklich, der Raubvogel flog weiter. Die kluge Raupe kletterte nun wieder auf die Oberseite des Blattes und fraß weiter. Sie war stolz darauf, dass sie den Raubvogel überlistet hatte. Dipl.Päd. Regina Siegel Raupe Die kluge 03.10.2005 1 Die kleine Knospe Endlich war Frühling. Die kleine Knospe streckte ihr Köpfchen der warmen Sonne entgegen. Sie fühlte wie sich ihre eingerollten Blätter entfalten wollten. Um sie herum auf der Wiese gab es viele andere Blumenknospen. Auch sie freuten sich über die wärmende Sonne. Langsam entfalteten sich die Blütenblätter. Die kleine Knospe wurde zu einer wunderschönen Blume. Sie duftete herrlich und ihre Blütenblätter leuchteten strahlend gelb. Bald kamen Bienen und Schmetterlinge zu der erblühten Blume und holten sich Nektar. Auch die anderen Blumen hatten kleine Gäste. Überall summte und brummte es. Der Frühling war da ! Dipl.Päd. Regina Siegel Die kleine Knospe 23.04.2006 -1- Herbstnebel Karin und Michi wohnten am Stadtrand. In der Nähe ihres Hauses war eine Wiese, ein Teich und ein Wald. Die Mutter ermahnte die Geschwister immer vorsichtig zu sein und nicht zu nahe am Ufer zu spielen. Die Kinder versprachen aufzupassen. Eines Nachmittags, tollten Karin und Michi am Waldrand umher. Sie waren so in ihr Spiel vertieft, dass sie gar nicht bemerkten, wie es langsam dunkel und nebelig wurde. „Schau Karin“, rief Michi, „lauter Nebelschleier gleiten durch die Luft, das sieht schön aus!“ „Ja“, antwortete seine Schwester, „aber bald werden wir nichts mehr sehen. Komm, gehen wir heim.“ Doch der Nebel wurde in kurzer Zeit zu einer dicken Wolkenwand und die Kinder wussten nicht mehr, in welche Richtung sie gehen sollten. „Hoffentlich fallen wir nicht in den Teich“, jammerte Michi. Auch Karin hatte Angst und begann zu rufen: „Hallo, hier sind wir! Hallo!“ Aber scheinbar hörte sie niemand. Doch plötzlich schoss aus der Wolkenwand ein schwarzer Schatten auf sie zu. Es war „Rex“ der Schäferhund des Nachbarn. Er hatte die Spur der Kinder verfolgt und sie gefunden. Hinter Rex liefen die Eltern der Geschwister. „Kinder“, rief die Mutter, „da seid ihr ja! Gott sei Dank.“ Alle umarmten sich erleichtert. Daheim bekamen die Kinder sofort warmen Tee und Wurstbrote. Rex, der die Kinder gefunden hatte, erhielt als besondere Belohnung eine riesengroße Knackwurst. Dipl.Päd. Regina Siegel Herbstnebel 14.11.2005 -1- Grunz, das gestreifte Glücksschweinchen Grunz war ein kleines Plastikschweinchen. Eines von den Glücksschweinchen, die zu Silvester verschenkt werden. Es stand im Regal eines Kaufhauses und wartete darauf gekauft zu werden. Aber es gab ein Problem. Grunz war nicht rosa, wie es Schweine normalerweise sind, nein, es war lila und hatte rosa Streifen! Offenbar war bei seiner Erzeugung in der Fabrik ein Fehler passiert. So stand also das gestreifte Schweinchen in der Abteilung für Glücksbringer und hoffte auf einen Käufer. Viele Leute gingen lachend vorbei. „Schaut nur, dieses komische Schweinchen an, wer will denn so etwas!“, riefen sie. Keiner wollte Grunz mitnehmen. Eines Tages, kurz vor dem Jahreswechsel, bemerkte ein kleiner Bub das gestreifte Schweinchen. Er war mit seinem Opa unterwegs, um Glücksbringer für Silvester zu finden. „Opa!“, rief das Kind, „dieses Schweinchen kaufen wir, das ist so lustig mit seinen Streifen. Es bringt ganz bestimmt viel Glück. Es ist etwas Besonderes!“ So kam Grunz in das Kinderzimmer von Tobi, so hieß der kleine Bub. Tobi stellte Grunz auf sein Nachtkästchen und freute sich über sein einzigartiges Glücksschweinchen. Das ist nun schon einige Jahre her. Grunz steht noch immer neben Tomis Bett und wird sicher noch lange dort bleiben. Dipl.Päd. Regina Siegel Glücksschweinchen Grunz, das gestreifte 10.01.2006