de 11/2003 1. Juni_Heft
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1. Juni-Heft www.online-de.de Ausgabe ZV Hüthig & Pflaum Verlag 69018 Heidelberg Postfach 10 28 69 ISSN 1617-1160 78. Jahrgang 6,– € Der Elektro- und Gebäudetechniker 11/2003 GEBÄUDETECHNIK Gebäudeautomation mit Funktechnik ELEKTROINSTALLATION Elektroinstallation im Betonbau INFORMATIONSTECHNIK Neue Normen für Gebäudeverkabelung AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Funkgestützte Kommunikation und die Sicherheit BETRIEBSFÜHRUNG Neue Ausbildungsberufe im Elektrohandwerk ORGAN DES ZVEH D 4785 PVSt, DPAG · Entgelt bezahlt Editorial Vergabeunwesen H eute geschehen mitunter Dinge, die kann man fast nicht glauben. Ein Elektrohandwerker gibt ein Angebot für ein öffentliches Bauvorhaben ab, das günstigste, und erhält den Auftrag trotzdem nicht (»de« 11/2003, S. 74). Das kommt mir mehr als spanisch vor. Ich rufe ihn an. »Organisierte Kriminalität legalisiert«, so eine seiner ersten Aussagen. Vom Vergabesumpf und vom deutschen Vergabeunwesen ist die Rede und davon, dass die Qualität der Ausschreibungen schlechter geworden sei. Ich werde neugierig. Unser Informant holt aus: »60 % bis 80 % aller Bauvorhaben werden von Herstellern geplant, nicht von Planern. Spätestens dann, wenn ich die Informationspunktlisten und die Anlagenschemata verlange, kommt der Planer in Bedrängnis, weil er sie nicht hat. Und so erhält mancher Geld für eine Leistung, die er nicht erbringt. Diese Hilfe von Seiten der Industrie ist an sich noch nicht verwerflich.« Verboten ist diese Praxis nach seiner Meinung erst, wenn in jenen öffentlichen Ausschreibungen noch nicht einmal Leerzeilen für technisch gleichwertige Produkte vorgesehen werden, und unseriös, wenn einer der Bieter ein Tochterunternehmen des planenden Herstellers ist. »Die Einzigen, die in solchen Fällen zu tun haben und verdienen, sind die Rechtsanwälte«, resümiert er. Seiner Meinung nach erkennt man eine gute Ausschreibung auch daran, dass sie den Bietern genügend Zeit lässt: »Zeit, die ich brauche, um z. B. Angebote von verschiedenen Großhändlern einzuholen. Wenn die Zeit bis zur Angebotsabgabe nicht so knapp wäre, würde ich häufiger ein neues Leistungsverzeichnis erstellen. Doch das bedeutet sehr viel Aufwand«, sagt er und meint damit, dass er bei sorgfältiger Durchsicht der kompletten Planungsunterlagen schon de 11/2003 merkt, wo der sprichwörtliche Hammer hängt. Der Haken sei, dass z.B. 120 digitale Eingänge ausgeschrieben werden, obwohl nur 40 erforderlich sind. »Wer das nicht merkt und mit 120 kalkuliert, bekommt den Auftrag nie. Die Chancen, einen Auftrag nach der 08/15-Methode zu erhalten, gehen also gegen null«, stellt er fest. Wer die Anlagenschemata und die Informationspunktlisten kritisch hinterfragt, kann also preiswerter kalkulieren. »Der Erfolg gibt uns Recht, man muss alles kontrollieren, genau unter die Lupe nehmen. So wie in diesem Fall, wir wollten uns nicht mit dem vorgeschriebenen Fabrikat zufrieden geben. Was Recht ist, muss auch Recht bleiben«, sagt der Elektrohandwerker. Viele Rechtsmittel bleiben ihm nicht. Die Vergabeprüfstelle des Landes ist wegen des geringen Bauvolumens nicht zuständig, die VOB-Prüfstelle des Landratsamtes »ein zahnloser Tiger«, wie er sagt. Doch an den Auftraggeber, die Kommune, hat er eine Rechnung gestellt wegen seines Aufwands zur Bearbeitung der Ausschreibung. Zusätzlich informierte er den Landesrechnungshof, da es sich um ein mit Fördermitteln bezuschusstes Projekt handelt. Im Moment überlegt er, ob er das letzte Mittel ausschöpft, den Gang zur Staatsanwaltschaft. Möglicherweise interessiert die sich ja für solche Machenschaften. Ich meine, wenn es wie in diesem Fall nicht mit rechten Dingen zugeht: Wer kämpft, kann gewinnen, wer sich nicht wehrt, hat bereits verloren. Wenn Sie Ähnliches erlebt haben, schreiben Sie mir. Christiane Decker Redakteurin »Mit 08/15-Angeboten kann man heute keine Ausschreibungen mehr gewinnen, mit Kopf und Beharrlichkeit schon« decker@online-de.de 3 de 11 / 2003 Inhalt 3 Vergabeunwesen 6 2. Fachausstellung Hannover 6 Kampagne »Ja zum Meisterbrief« 6 Messen im Juni 7 Neuer Webauftritt 8 Metallnotierungen 8 Interkama in Hannover Messe integriert 8 Internet-Lösung via Satellit Der Elektro- und Gebäudetechniker 78. JAHRGANG Organ des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH sowie der Landesinnungsverbände Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen. 10 Veranstaltungen und Kongresse 10 Gebäudeautomation mit Kommunikationsstandards 12 Vom Handwerker zum Produzenten 13 Kapital für Arbeit 14 »de«-Preisrätsel 14 Personalien 15 PE-Verbindung in Schaltschränken 16 Sicherheitsbeleuchtung mit Zentralbatterie 17 Migrationsschäden an NYM-Leitungsanlagen und deren Beseitigung 18 Zwei Normen zum Prüfen 19 Hauptschalter in gewerblichen Anlagen 19 Schutz gegen thermische Einflüsse an einer Abtaueinrichtung 20 PE-Querschnittsberechnung und NH-Sicherungswechsel 20 Fragen zum Ex-Schutz in Öllagerräumen und -containern 24 Neuheiten im Bereich Messtechnik 28 Handy öffnet Tür und Tor 29 Da der Bauherr großen Wert auf hohe Sicherheitsstandards sowie geringen Energieverbrauch legte, schlug das mit den Elektroinstallationsarbeiten beauftragte Unternehmen eine Lösung auf Basis des Installationsbus EIB/KNX vor 43 Brandschutzverteiler erhielten als Bestandteil einer elektrischen Leitungsanlage für notwendige Sicherheitseinrichtungen erstmalig nach einem umfangreichen Prüfverfahren nach DIN 4102 Teil 12 ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis 29 Sicherheit und Komfort mit intelligenter Gebäudetechnik EIB/KNX im privaten Hausbau ANZEIGE TITELSEITE Titelbild: Redaktion »de« Bayerische Staatsoper: Steuerung der Hubwinden auf der Hinterbühne 4 33 Gebäudeautomation mit Funktechnik 36 EIB einfach und schnell installiert 38 Türkommunikation für jedes Bauherrenbudget 40 Stellmotore für Klimaregelung und Sicherheit Bürstenlose Außenläufermotoren bewegen Lüftungsklappen 42 Videoüberwachung ohne Installations-CD de 11/2003 43 Brandschutzverteiler mit Prüfzeugnis 46 Elektroinstallationstechnik für den Betonbau 51 Dübel für die Elektroinstallation 54 Sachverständige des Elektrohandwerks 58 Fragwürdige Investitionssicherheit Eine kritische Betrachtung zur Kategorie-7-/Klasse-F-Verkabelung 62 Neue Verkabelungsnormen Die Europäische Norm EN 50 173-1 schließt nun die Klassen E und F ein 64 Zukunftssichere Verkabelungskonzepte bis zur Datenanschlussdose Gemischte LAN-Verkabelungen können mit der Unternehmensentwicklung Schritt halten 66 Sicherheitstechnik im vollautomatischen Logistiksystem 67 Funkgestützte Kommunikation und die Sicherheit 69 Sicherheit für Mensch und Maschine 71 Mit neuen Berufen zu neuen Chancen Attraktive Berufsbilder als Reaktion auf neue Trends im Markt 74 Klüngelei bereitet Verdruss Alles rechtens? Folge 30 75 Erfolgreicher Messeauftritt von Handwerkern 77 Erläuterungen zu neuen Normen und Bestimmungen 80 Neue Produkte 84 Firmenschriften 85 Fortbildung und Seminare 86 Vorschau, Impressum 88 Inserentenverzeichnis GELERNT IST GELERNT iG G Die Aus- und Weiterbildung gibt es nach Seite 86 de 11/2003 5 Aktuell 2. Fachausstellung Hannover Kampagne »Ja zum Meisterbrief« Am 8. und 9. Mai 2003 fand die 2. Fachausstellung Elektround Informationstechnik Hannover, auf dem Messegelände in Halle 7 statt. Diese Fachausstellung wurde vom Elektrogroßhandel initiert. Die knapp 7000 Fachbesucher konnten veranstaltungsbegleitende Fachseminare besuchen, speziell für junge Leute gab es eine Werkstattstraße. In der alle zwei Jahre stattfindenden Fachausstellung zeigten über 100 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen. Angesichts der politischen Auseinandersetzung um eine Modernisierung der Handwerksordnung hat der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) eine bundesweite Kampagne »Ja zum Meisterbrief« angestoßen. Ein breites Bekenntnis des Handwerks zum Meisterbrief soll damit die politische Arbeit für eine sachgerechte Modernisierung der Handwerksordnung flankieren. Die Internetseite www. jazummeisterbrief.de informiert über das am 10. April Die Aussteller lobten die gute Qualität der Fachgespräche mit dem Fachhandwerk. Gegenüber der ersten Veranstaltung 2001 nahm die Anzahl der Besucher deutlich zu. vorgestellte Konzept des Handwerks. Sie stellt Meinungsäußerungen, Pressestatements, Interviews und Infomaterialien zur Verfügung und weist auf die Bezugsquellen hin. Außerdem können Plakate, Flyer und Aufkleber über die Website abgerufen werden. Darüber hinaus soll die Internetseite auch als Kontaktbörse für die unterschiedlichen Aktivitäten von Kammern, Verbänden, Kreishandwerkerschaften und Innungen dienen. MESSEN IM JUNI Anga Cable, Fachmesse für Kabel, Satellit und Multimedia Neues und Bewährtes rund um die Satellitenempfangs- und -verteiltechnik zeigen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Satellitenempfang (AG SAT) e.V. vom 3. bis 5. Juni auf der Anga Cable in Köln. Die Fachmesse für Kabel, Satellit und Multimedia stellt entsprechend der Marktentwicklung Produktinnovationen vor; in diesem Jahr stellt die Kopfstellentechnologie einen der Schwerpunkte im Produktangebot der Aussteller dar. Der Satellitenbetreiber Astra bietet Kabelnetzbetreibern mit dem »Kabelturbo« eine ideale Möglichkeit, Breitband-Internetdienste direkt an die Kunden zu liefern. »Die Anga Cable hat sich auch für die Hersteller von SAT-Equipment zum führenden Branchentreff entwickelt«, so Herbert Strobel, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Satellitenempfang (AG SAT) e.V. und Vorsitzender des Fachverbandes Empfangsantennen- und Breitbandverteiltechnik im ZVEI. Die AG SAT-Mitglieder stellen in der Halle 13.1 aus. Weitere Informationen unter www.agsat.de und www.angacable.de. 6 Passivhaus Expo 2003 In Augsburg findet vom 27. bis 29.06.2003 die Internationale Fachmesse und der Kongress für Regenerative Energien und Energieeffizienz statt. Die »Passivhaus-Expo« vermittelt einen umfassenden Marktüberblick über das Energie-effiziente Bauen und Sanieren. In mehreren Fachtagungsblöcken werden Fachleute über das Passivhaus in Theorie und Praxis sowie über die Sanierung des Gebäudebestands referieren. Auf der Ausstellung können sich sowohl Fachbesucher als auch Endverbraucher über Themen wie Dämmung, Haustechnik, Sanierung, Förderung, Fenster und Lüftung informieren. Die Sonderthemen »Holzbau« und »Solares Bauen« stellen einen eigenen Schwerpunkt dar. Unter einem Dach mit der »Passivhaus Expo 2003« findet außerdem die internationale Kongressmesse »Renexpo 2003« – früher »Bayern Regenerativ« – statt und gibt einen Gesamtüberblick über die erneuerbaren Energien und setzt mit der »Interwind«, der »Hydro Power International«, der »Biogas International«, der »Biofuel« und der »Solar Expo« Akzente für zukunftsorientierte Märkte. Informationen unter: Kommunikations- und Informationsservice GmbH, 72762 Reutlingen, redaktion@energie-server.de www.energie-server.de te, Baugruppen, Energieversorgung Ein attraktives Rahmenprogramm ergänzt das Messeangebot. So gibt es auf dem Stand des LIV Bayern u. a. eine Sonderschau zum Thema »Regenerative Energien«. Außerdem finden dort Kurzvorträge und Diskussionsrunden statt, zudem gibt es professionelle Unternehmensberatung. Der LIV ist ideeller Träger der Eltec und nutzt die Fachmesse zur intensiven persönlichen Betreuung seiner Mitglieder. Die Messe hat täglich von 9.00 bis 17.00 geöffnet. Vorabinformationen zur Messe sowie ein Ausstellerverzeichnis gibt es im Internet. Dort kann man auch Eintrittskarten online bestellen – die Tageskarte kostet 11€. www.eltec.info Eltec – Fachmesse für Gebäudetechnik Vom 25. bis 27. Juni 2003 findet im Messezentrum Nürnberg wieder die Regionalfachmesse Eltec statt. Rund 400 Aussteller haben ihre Teilnahme bestätigt und belegen eine Nettofläche von ungefähr 13 500m2. Bei der Vorveranstaltung Eltec 2001 waren es 468 Aussteller auf mehr als 18 500m2 Fläche. Auch hier zeigt sich also der Trend hin zu kleineren Messeständen der Aussteller. Dieses Jahr belegt die Eltec die Hallen 7, 8 und 9. Thematisch ergibt sich folgende Aufteilung: • Halle 7: Elektrische Gebäudetechnik, technisches Licht, Kommunikationstechnik, Betriebsausrüstung • Halle 8: Datenverarbeitung, Aus- und Weiterbildung, Verbände, Institutionen, Die Eltec wechselt jährlich zwischen den bayrischen Messeplätzen Nürnberg TechnoCamp • Halle 9: Schaltgerä- und München. 468 Aussteller und 21 069 te, Industriesteue- Besucher nutzten die Eltec 2001 in Nürnberg rungen, Bauelemen- für Information und Kommunikation. de 11/2003 Aktuell Mobiles HausgeräteSchulungscenter Betriebsmittelkennzeichnungen per Druckerlaesing Bauknecht, Schorndorf, reist mit einem »mobilen Schulungscenter« deutschlandweit durch die Städte. Der 70m2 große Truck ist ausgestattet mit sämtlichen Neuheiten aus dem Einbauprogramm, z. B. dem sensorgesteuerten Backofen Steam Chef, dem rahmenlosen Mikrowellengerät und dem Schubladen-Geschirrspüler. Die Fachhändler erfahren nicht nur alles Wissenswerte über Technik und Bedienung der aktuellen Geräteneuheiten, sie können an Bei Weidmüller können die Kunden den Tintenstrahldrucker »PrintJet« für die Betriebsmittelkennzechnung nun auch leasen. Die Konditionen sind: 83,00 € monatlich, Laufzeit drei Jahre. Nach Ende der Laufzeit erfolgt die Rückgabe des Geräts. Mit dem Beschriftungssystem lassen sich individuelle Betriebsmittelkennzeichnungen komfortabel und schnell vornehmen. In dauerhaft lesbarer Drucktechnologie beschriftet der »PrintJet« im Tintenstrahlverfahren neutrale Kunststoffmarkierer im einheitlichen »MultiCard«-Format. Die beschrifteten Markierer kennzeichnen Schaltgeräte und Anlagen, Sicherungsautomaten, Reihenklemmen, Befehls- und Meldegeräte, Kabel, Leitungen, Sensoren oder Aktoren. Bord des Schulungstrucks alle Geräte unter Realbedingungen ausprobieren: Erklärungsbedürftige Produkte wie Dampfgarer oder Induktionskochfläche werden ebenfalls vorgestellt. Die Termine stehen im Internet unter www.online-de.de/news Neuer Webauftritt www.netinform.de, das Industrieportal des TÜV Süddeutschland, präsentiert sich ab sofort mit noch mehr Inhalten und einem neuen Design. Mit dem neuen Modul »Gebäudeausrüstung« hat die virtuelle Plattform einen zusätzlichen Baustein erhalten, um Wissen zu bündeln und Kontakte zu fördern. Mit wenigen Klicks findet der Anwender dort beispielsweise Verordnungen und Musterlösungen aus den Gebieten Gebäude-, Förder-, Elektro- und Klimatechnik. In der virtuellen Messe, dem Online-Branchenbuch, können Kontakte zu Geschäftspartnern geknüpft werden. Ziel des neuen Auftritts ist es darüber hinaus, die Übersichtlichkeit zu erhöhen und die Bedienung zu vereinfachen. Mit der neuen modulübergreifenden Stichwortsuche findet der Anwender die gewünschten Informationen jetzt noch schneller und leichter. KABELNETZBETREIBER ERHÖHEN IHRE MONATSGEBÜHREN »de« empfiehlt als Lösung, um diese steigenden Kosten abzufangen, den Umstieg zum Satellitenempfang. Bauen Sie Ihr eigenes Giganetz (Produkt von Technisat) mit dem Gigaswitch auf. Mit dem Gigaswitch-Multischalter kann man Satellitensignale an viele Teilnehmer verteilen und die ganze Programmvielfalt von mehreren hundert analogen und digitalen TV- und de 11/2003 Radioprogrammen von mehreren Satelliten empfangen. Das Giganetz kann acht bis 20 Teilnehmer mit Signalen versorgen und ist erweiterbar. So können problemlos Hausobjekte mit vielen Teilnehmern versorgt werden. www.technisat.de Der Leasing-Vertrag wird internetgestützt, unbürokratisch und schnell direkt vor Ort mit dem Kunden ausgefüllt. Das eliminiert lange Prüfungen, Verhandlungen oder Postlaufzeiten. Die Zusage erfolgt sofort – und schon kann auf Wunsch der »PrintJet« übernommen werden. So reduzieren sich Lieferzeiten für ein Leasing-Gerät quasi auf Null. Zeitgleich erfolgt die Installation, Inbetriebnahme und Einweisung durch den Außendienstmitarbeiter von Weidmüller. www.weidmueller.de Laauser übernimmt Ampetronic-Vertrieb Die Laauser & Vohl GmbH hat den Deutschlandvertrieb für die Firma Ampetronic Ltd. übernommen. Ampetronic ist Hersteller von Induk- Trägerfrequenz entwickelt. Das Signal wird von der Schleife empfangen, decodiert und über dieselbe Schleife wieder abgestrahlt. An ver- tionsschleifen-Systemen nebst Zubehör. Zum Lieferprogramm zählen verschiedene Arten von Schleifenverstärkern – für kleine Teilbereiche wie Bank- oder Fahrkartenschalter, über Aufzugkabinen, bis hin zu großen Flächen wie in Kirchen, Theatern oder Konferenzzentren. Typischerweise sind an Induktionsschleifen ortsfeste Mikrofone angeschlossen. Ampetronic hat Magnetfeldsender mit niederfrequenter schiedenen Stellen ist jedoch nicht nur die ausreichende Versorgung mit einem Magnetfeld gefragt. Diskretion am Bankschalter oder Abhörsicherheit in Konferenzräumen ist hier wichtig. Die gleiche Aufgabenstellung ergibt sich, wenn in einem Gebäude mehrere, dicht aneinander grenzende Schleifen betrieben werden müssen. Mit geeigneten Kompensationsfeldern lässt sich dieses Problem lösen. www.laauser.com 7 Aktuell Dätwyler eröffnet Glasfaser-Fertigung Dramatische Ausbildungslage – nicht bei Mennekes Die Dätwyler Kabel + Systeme hat ein neues Glasfaserwerk im schweizerischen Boudry, Kanton Neuenburg, errichtet und in Betrieb genommen. Somit verfügt das Unternehmen nun über einen europäischen Produktionsstandort für Glasfasern. Das Gebäude hat eine Produktionsfläche von 2500 m2 und einen 25m hohen Ziehturm. Es verfügt aktuell über installierte Kapazitäten für die jährliche Fertigung von mehreren 100000 km Fasern. Die Fertigung in Boudry umfasst alle drei Produktionsschritte. Die so genannte primäre Preform – das innen beschichtete und kollabierte Quarzglasrohr, das die Seele der späteren Glasfaser enthält – diese wird nach dem MCVD-Prozess (Modified Chemical Vapour Deposition) hergestellt, mit dem sämtliche Fasertypen gefertigt werden können. Beim »Sleeving« wird die primäre Preform in ein dickes Quarzglasrohr geführt und anschließend über der primären Preform zum Kollabieren gebracht. Aus jeder so entstandenen Preform wer- »Wir stellen in diesem Jahr mit zehn Lehrlingen doppelt so viele wie 2002 ein und wollen damit in problematischen Zeiten für Wirtschaft und Arbeit ein Hoffnungszeichen für junge Leute setzen. Wenn es schwierig wird, muss man sich eben stärker bemühen. Wir wären sehr schlecht beraten, unsere Kinder ohne qualifizierte Ausbildung ins Leben zu entlassen.« So reagiert Mennekes auf den Mangel an Ausbildungsplätzen und wird in diesem Jahr entgegen dem allgemeinen Trend seine Ausbildungsleistungen erneut steigern. Im Durchschnitt des vergangenen Jahres hat Mennekes an seinem sauerländi- den dann im Ziehturm mehrere 100km Einmodenfaser gezogen und beschichtet. Die Fasern und die Beschichtung unterliegen während der Herstellung hinsichtlich Durchmesser, Konzentrizität, Spannung und Vibration einer ständigen Online-Messung und -Qualitätskontrolle. www.daetwyler.net Metallnotierungen Datum Kupfer (DEL-Notierungen) 24.04.2003 147,10 – 153,47 25.04.2003 147,83 – 154,23 28.04.2003 147,53 – 153,89 29.04.2003 148,19 – 154,58 30.04.2003 147,97 – 154,28 02.05.2003 144,88– 151,11 05.05.2003 145,32– 151,57 06.05.2003 143,40– 149,59 07.05.2003 144,49 – 150,65 Blei in Kabeln 55,70 – 55,56 Interkama in Hannover Messe integriert Die Messe Düsseldorf GmbH und die Deutsche Messe AG Hannover arbeiten im Bereich der Automatisierungsmessen ab 2004 zusammen. Dabei bringt die Messe Düsseldorf die Messe Interkama in einen Verbund mit der Hannover Messe ein. Vom 19. bis 24. April 2004 findet die Interkama erstmals unter Regie beider Messegesellschaften im Rahmen der Hannover Messe in Hannover 8 statt. Diese Entwicklung fügt sich in das neue Messekonzept der Hannoveraner, das die Schwerpunkte der Bereiche Prozess- und Fertigungsautomatisierung im jährlichen Wechsel vorsieht. Der Einstieg in dieses Konzept der horizontalen Leitmesse der Industrieautomatisierung beginnt somit bereits 2004. Der ZVEI begrüßt diese Kooperation als Stärkung des Messestandorts Deutschland. schen Stammsitz 26 Lehrlinge beschäftigt. Seit Jahren hat das Unternehmen nicht mehr so viele Lehrlinge eingestellt wie 2003. Die Verträge über alle zehn neuen Ausbildungsverhältnisse beginnen Anfang August oder September und sind bereits unterschrieben. Die zehn Schulabgänger erhalten nach Angaben von Personalleiter Paul Hennemann ihre Ausbildung zum Industriekaufmann, Verfahrensmechaniker, Industriemechaniker, Elektroniker, Zerspanungsmechaniker und technischer Zeichner. Die Gesamtkosten einer Lehrstelle werden für Unternehmen auf 16 500 € jährlich geschätzt. www.mennekes.de Internet-Lösung via Satellit Auch Kabelkunden und Mieter in Gebieten ohne DSL-Infrastrukturen können zukünftig in den Genuss von eines schnellen Internetzugangs kommen. Sie benötigen dabei noch nicht einmal ein Modem oder ISDNAnschluss als Rückkanal. Möglich machen dies der Satellitenbetreiber Eutelsat und die STG Kommunikations- und Nachrichtentechnik GmbH aus Bochum. Die beiden Partner werden auf der Anga Cable in Halle 13.1 am Stand F 14 eine schnelle Zwei-Wege-Internetlösung via Satellit für Kabelnetze vorstellen. Adressiert werden mit dem System kleinere Kabelnetzbetreiber und Woh- nungsbaugesellschaften. Der zweite Schwerpunkt von Eutelsat zur Anga Cable liegt auf der digitalen Fremdsprachenplattform Visavision. Damit stehen inzwischen 19 ausländische TV-Vollprogramme bereit, die sich in sechs Sprachpakete unterteilen. www.eutelsat.de Kooperation Echelon – Tema Die Tema AG und die Echelon-Corporation haben eine langfristige Vereinbarung über die künftige Organisation der Lonworld abgeschlossen. Die Vereinbarung sieht vor, dass Tema ab nun die Bewerbung und Organisation der Lonworld-Messen in Europa verantwortlich sein wird. Die Lonworld-Messe 2003 findet am 15. und 16. Oktober 2003 in München statt. www.echelon.de de 11/2003 Aktuell VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE Grundlagen der Lichttechnik und -steuerung Lutron Electronics, einer der bekannten Hersteller innovativer Lichtsteuersysteme, bietet in Berlin praxisorientierte Seminare für Lichtplaner und Installateure an. Die Schulungen vermitteln einen Einstieg in die Grundlagen der Lichttechnik und -steuerung. Im LCI erhalten die Teilnehmer Informationen zu Technologien und Produkten von Lutron. Die Teilnehmer haben darüber hinaus die Möglichkeit, konkrete Projekte mit den Referenten zu besprechen. Die nächste Schulung findet am 3. Juli 2003 statt – bei Lutron Electronics, Landsberger Allee 201, 13055 Berlin. Weitere Informationen: Lutron Electronics GmbH Telefon: (030) 97 10 45 90 Erster Industrial-EthernetKongress Die Hirschmann Electronics GmbH & Co. KG, Neckartenzlingen, veranstaltet am 8. und 9. Juli 2003 in Stuttgart den ersten Kongress zum Thema »Industrial Ethernet«. Auf dieser Veranstaltung werden Experten aus Forschung und Wirtschaft über aktuelle Trends und Entwicklungen berichten. Das Themenspektrum reicht von Technologiefragen über Einsatzmöglichkeiten von Ethernet im industriellen Umfeld bis hin zu einem praxisorientierten Kow-how-Transfer mit den Schwerpunkten »Echtzeit« und »Sicherheit« im Datennetz. Die Eröffnungsrede hält der ehemalige Ministerpräsident des Bundeslandes BadenWürttemberg, Professor Dr. h.c. Lothar Späth. Information und Anmeldung: www.hicomcener.com Gebäudeautomation mit Kommunikationsstandards An erster Stelle stehen für Softing, Haar, die spezifischen Bedürfnisse der Anwender von Gebäudeautomation. Die gestiegenen Investitionen für technische Einrichtungen sowie die hohen Betriebskosten erfordern umfangreiche Überwachung und Datenhaltung. Diese benötigen durchgängige Architekturen mit frei programmierbarer, verteilter Intelligenz, kombiniert mit zentralen Überwachungs- bzw. Managementsystemen. Gewerke, die bisher als »Inseln« arbeiteten, werden untereinander und mit den überlagerten Bedienplätzen vernetzt. Standardisierte Kommunikationsschnittstellen gewährleisten dabei den transparenten Blick von der Management- ebene in alle untergeordneten Systeme. Softing versteht sich auf der einen Seite als Systemlieferant und auf der anderen Seite als Partner für Systemintegratoren. Neben »4Control« als Automationsplattform, bestehend aus Automationssoftund -hardware für die Feld-, Automations- und Managementebene, bietet Softing auch Beratung sowie Realisierung von Schlüsselprojekten bis hin zu kundenspezifischen Entwicklungen an. 4Control bietet für die Gebäudeautomation ein Komplettsystem von der Klemme bis zum Management. Es basiert auf Standardtechniken, z.B. Internet, Java, Ethernet, OPC und IEC 61131-3. www.softing.com Aktuell KS-Quadro mit neuer Homepage Verkaufsförderung mit Die Homepage dem ET-Truck www.ks-quadro.de wurde neu gestaltet. Sowohl private als auch gewerbliche Bauherren erhalten alle wichtigen Informationen zu »Bauen mit System«. Zum einen in der Wirtschaftlichkeit und zum anderen für die tägliche Planung, Konstruktion und Ausführung. Eine persönliche Ansprache finden die Zielgruppen Architekten, Planer, Bauherren und Bauträger. Durch die Navigation gelangen sie schnell zu den nötigen und für sie wichtigen Informationen, z. B. zu Vorteile des Einsatzes von KS-Quadro-Produkten, Wie verarbeite ich KS-Quadro, Wirtschaftlichkeit, Wohn- flächengewinn, Niedrigenergiehaus/Passivhaus, Referenzobjekte, alle bauphysikalischen Details wie Steinformate, Rohdichte, Brandschutz, Schallschutz, Wärmeschutz und alle technischen Dokumentationen sowie Ausschreibungsunterlagen. Im Downloadbereich gibt es technische Daten, Fakten, Detailzeichnungen sowie Ausschreibungsformulare. Elektroinstallation in einem LKW zu präsentieren und zu erklären – das ist die Idee des ET-Trucks von Siemens. Der LKW ist mit allem ausgestattet, was man zur Demonstration einer Elektroinstallation von A bis Z benötigt und – er kommt auf Wunsch zu jedem Installateur. Siemens stellt ihn zur Verfügung für Kundenver- anstaltungen oder Events jeglicher Art. Installateure können den Truck für 48 Stunden kostenfrei buchen. Informationen: per E-Mail elektro installation@siemens.com oder Tel. (0180) 5 05 02 29 BERICHTIGUNG Sebastin Recktenwald, aufmerksamer »de«-Leser, entdeckte in »de« 8/2003 auf S. 74 einen Fehler: »(4%)«. Richtig muss es heißen: Die Verzugszinsen bei Privatkunden nach BGB liegen 5% über dem Basiszinssatz der EZB. Damit ergibt sich bei Privatkun- den ab dem 1.1.2003 ein Verzugszinssatz von 6,97%. Ergänzung: Der Verzugszinssatz gegenüber Unternehmern nach BGB liegt ab 1.1.2002 jeweils 3% über dem für Privatkunden geltenden Satz. Aktuell Vom Handwerker zum Produzenten Die Thermostein OHG, mit Unterstützung der Granotherm Heizsysteme GmbH, starten zur Regionalfachmesse Eltec 2003 in Nürnberg für das Elektrohandwerk eine Vertriebsaktion. Es wird dem Elektriker und/oder Elektroinstallateur die Möglichkeit an die Hand gegeben, mit geringem Kapitaleinsatz seine Angebotspalette zu erweitern. Und dies mit einem innovativen, patentierten Produkt, einer Heizplatte aus Naturstein. Für diese Natursteinheizplatte bietet die Thermostein OHG einen kompletten Bausatz an, mit dem man in kurzer Zeit, mit wenigen Bauelementen und Handgriffen, eine funktions- und zum ersten Schlag- und Drehbohrer von Bosch mit neuem Prüfzeichen mal reparaturfähige Natursteinheizung herstellen kann. Weiteres erfährt man bei einem Besuch auf der Messe Eltec, vom 25. bis 27.6.2003 in Nürnberg in der Halle 9 / Stand 213. www.granotech.de Schlag- und Drehbohrer von Bosch gehören zu den ersten Werkzeugen, die den neuen Standard der »Prüfgemeinschaft Mauerbohrer« erfüllen und deshalb seit März 2003 das entsprechende Prüfzeichen und die Herstellerkennzeichnung »PM« tragen. Der SCHWARZARBEIT BOOMT »Um rund 5,6 % wird die Schattenwirtschaft in Deutschland in 2003 ansteigen, prognostiziert Schwarzarbeitsexperte Professor Friedrich Schneider von der Uni Linz. Damit wächst die Schwarzarbeit schneller als das offizielle Bruttoinlandsprodukt (BIP), dem nur eine Steigerungsrate von 1 % vorausgesagt wird. Mit ca. 370 Mrd. € – das sind 17,1 % des BIP – werde die Schattenwirtschaft ein neues Rekordhoch erreichen, so Schneider. Allein im Baugewerbe und im Handwerk werden 38 % des Schattenwirtschaftsvolumens (ca. 146 Mrd. €) erwirtschaftet« meldet das Magazin Bayern live in Ausgabe 2/2003. (ein Beitrag dazu folgt in »de« 12/2003) Sicherheitsstandard definiert Qualitätsanforderungen an den Schneidendurchmesser, die Symmetrie und die Höhe der Schneideplatte sowie die Toleranz des Rundlaufs. Damit hat die Prüfgemeinschaft einen Qualitätsstandard für Schlag- und Drehbohrer geschaffen, wie er für Hammerbohrer bereits länger existiert. Um dem Anwender zusätzliche Sicherheit zu geben, kontrolliert eine unabhängige Instanz die Einhaltung der neuen Normen. www.bosch.com Aktuell Theben gewinnt internationalen Designpreis »red-dot« Bei Theben freut man sich über den Gewinn der Produkt-Designpreise »reddot« für die Produktreihe der digitalen Uhrenthermostate len. Die Ramses-800-Serie eignet sich zur individuellen Regelung von Heizungsanlagen. Alle Geräte verfügen über die besonders einfache »top«-Bedienphilosophie mit Schritt-für-Schritt-Bedienerführung durch Textzeile im Display. Neben den bekannten Uhrenthermostaten bietet Theben jetzt weitere Geräte für Einsatzbereiche wie die Funk-Einzelraumregelung an, deren Nachrüstung keine Kabelverlegung im Wohnraum erfordert. Durch ein zusätzliches Deckelset in verschiedenen Farben kann man alle Regler der Serie Ramses 800 top der Farbgebung des Wohnraums anpassen. www.theben.de KAPITAL FÜR ARBEIT »Ramses 800 top« und den Heizkörperregler mit stetigem Stellantrieb »Cheops control«. Die Auszeichnung »reddot« gehört zu den begehrtesten internationalen Designpreisen. Verliehen werden diese Preise vom DesignZentrum Nordrhein Westfa- Seit 1.11.2002 haben freiberuflich Tätige sowie kleine und mittelständische Unternehmen, die sich mehrheitlich in Privatbesitz befinden, und deren max. Jahresumsatz 500 Mio. € beträgt, die Möglichkeit, vom Programm der Hartz-Kommission »Kapital für Arbeit«, auch »Job-Floater« genannt, zu profitieren: Anspruch auf Förderung durch Kreditvergabe hat – nach positiver Bonitätsprüfung durch die Hausbank –, wer einen Arbeitslosen oder einen von Arbeitslosigkeit Betroffenen dauerhaft einstellt, wobei das neue Beschäftigungsverhältnis zur Sozialversicherungspflicht führen und für mindestens zwölf Monate abgeschlossen werden muss, so die Freiburger HaufeAkademie während einer Sondertagung »Personalbüro«. Je Neueinstellung lässt sich ein max. 10 Jahre laufendes Förderdarlehen in Höhe von 100000 € über die Hausbank bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen. Wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung jetzt mitteilte, können auch jene Betriebe über ihre Hausbank bei der KfW einen Kredit in Höhe von 100000 € für jeden zusätzlich eingestellten Auszubildenden beantragen. www.kfw.de www.mittelstandsbank.de Aktuell Handwerk in Thüringen Am 28. und 29. März 2003 fand in Erfurt die 1. Thüringer Fachtagung der elektround informationstechnischen Handwerke in Thüringen statt. Veranstalter war die GET – Gesellschaft zur Förderung der gebäutechnischen Handwerke in Thüringen mbH, die neben einer veranstaltungsbegleitenden Fachausstellung eine Reihe Vorträge zu elektrotechnischen und betriebswirtschaftlichen Themen sowie zu neuen Normen organisierte. Im Rahmen dieser Veranstaltung führte der Landesinnungsverband der elektround informationstechnischen Handwerke in Thüringen seine geschlossene Mitgliederversammlung 2003 durch. Podiumsdiskussion, bei der kein Vertreter der SPD anwesend war; von links nach rechts: Thomas Kretzschmer (CDU), Bodo Ramelow (PDS), Bernd Mächler (Landesinnungsmeister), Dr. Karl-Heinz Gutmacher (FDP) Personalien Walter Tschischka, Vizepräsident und Vorsitzender des Bundesfachbereichs Elektrotechnik beim ZVEH, stellte während seines Vortrags erstmalig die neuen Ausbildungsberufe im Elektrotechniker- und Elektromaschinenbauer-Handwerk vor. Hier gibt es neue Berufsbezeichnungen, die die Attraktivität der Berufe dieser Branchen gerade für junge Leute erhöhen und dem gestiegenen Anspruch der heutigen Elektrotechnik gerecht werden sollen. Tschischka sieht die gestiegene Zahl der Ausbildungsvarianten als einen Vorteil, könnte doch so eine höhere Ausbildungstiefe und eine bessere Abbildung der betrieblichen Praxis in den neuen Ausbildungsinhalten erreicht werden. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion nahmen Politiker des Bundestages und der Landesregierung Thüringen zu Kritikpunkten seitens der Tagungsteilnehmer – z. B. zur Neuordnung des Meisterstatus – Stellung und versuchten ihre Visionen der Zukunftssicherung für das Elektrohandwerk darzustellen. (MM) »de«-PREISRÄTSEL Preisfrage des Monats Juni Nach Angaben des VDEW reicht 1kWh z. B. für: 70 Tassen Kaffee kochen oder sieben Stunden Fernsehen oder drei Tage einen 150-lKühlschrank nutzen. Wie lange kann man mit einem 25-W-CDPlayer beim selben Energieverbrauch Musik hören? ? Bitte schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte und senden Sie diese bis Ende Juni an: Redaktion de, Preisfrage Juni, Postfach 19 07 37, 80607 München. Oder per E-Mail an: Decker@online-de.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Zu gewinnen gibt es die Lernsoftware »Pen-System« aus dem Hüthig & Pflaum Verlag, München/Heidelberg. Lösung der April-Preisfrage Lösung: Der Summenstrom beträgt 17,32 A. Die ausführliche Lösung steht im Internet unter www.pflaum.de/de.dir/frage/a_antwort.html Gewinner: Monika Rahm, Kasbach-Ohlenberg; herzlichen Glückwunsch! Preis: ein 400W starker Multiquick Stabmixer MR 4050 HC samt Zubehör aus der neuen Advantage-Serie, gesponsert von Braun, Kronberg Helmut Fleischmann leitet LNO AK Industrie Der Arbeitskreis Industrie der LON Nutzer Organisation e.V. (LNO) hat Dipl.-Ing. (FH) Helmut Fleischmann (68) zu seinem neuen Leiter gewählt. Helmut Fleischmann ist Seniorchef der 1972 Thomas Wenner bereits fünf Jahre lang mit der Planung und Installation von Photovoltaikanlagen. www.fronius.com Neuer Vertriebsmanager bei SL Lorenzen Helmut Fleischmann gegründeten Fa. UnitroFleischmann in Backnang, einem Unternehmen für Industrieelektronik mit dem Schwerpunkt Gefahr-Störmeldesysteme. Seit 1994 beschäftigt sich Unitro Fleischmann mit der LonworksTechnologie, seit Anfang 1996 ist das Unternehmen LNO-Mitglied, seit Dezember 2001 zertifizierter LNOSystemintegrator. Helmut Berg (37) hat am 01. Mai den Bereich Vertrieb im Hause SL Lorenzen übernommen. Der gelernte RundfunkFernsehtechniker ist schon seit Jahren in der UE-Branche tätig und ist auch im SatBereich kein unbeschriebenes Blatt. Helmut Berg be- www.lno.de. Neuer Mann im Vertrieb für Fronius-Wechselrichter im Gebiet Nordrhein Westfalen Herr Thomas Wenner ist seit März in der Firma Fronius beschäftigt. Seine Aufgabe wird es sein, sich um den Vertrieb und den Kundenservice im Gebiet Nordrhein Westfalen zu kümmern. Herr Wenner wird sein Büro in Hattingen einrichten, um von dort aus seinen Kundenkreis zu betreuen. Vor seinem Einstieg bei Fronius beschäftigte er sich Helmut Berg gann seine Laufbahn bei Valentin Klein, WiSi und Lenco Technik. Im Hause Lorenzen wird sich Helmut Berg um sämtliche Vertriebsaktivitäten – insbesondere bei Großkunden – kümmern, um die Digitalisierung des Sat-Bereichs weiter voranzutreiben. de 11/2003 Praxisprobleme PE-Verbindung in Schaltschränken DIN EN 60439-1 (VDE 0660 Teil 500), DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1), DIN EN 50174 (VDE 0160) und Normen der Reihe DIN VDE 0100 FRAGESTELLUNG Zu Frage 1 stelle für den Zuleitungsschutzleiter muss nach Abschnitt 5.2 von DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1):1998-01 mit den Buchstaben »PE« gekennzeichnet sein Aber auch gegen die »durchgeschliffene« Schutzleiterverbindung gibt es keine Einwände, auch wenn immer behauptet wird, dass unter einer Anschlussstelle nur ein Schutzleiter angeschlossen werden darf. Letzteres gilt aber im Abschnitt 14 von DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1):199811 nur für die nach außen abgehenden Kabel/Leitungen. In den Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) gibt es diesbezüglich keinerlei Einschränkung. Wichtig ist das Schutzziel, dass beim Abklemmen eines Schutzleiters die andere(n) Schutzleiterverbindung(en) nicht unterbrochen werden darf. Beim »Aushängen« der Türe kann erwartet werden, dass der Schutzleiter an der Türe gelöst wird, sodass sich keine Unterbrechung ergibt. Wir bauen Schaltschränke nach DIN Schutzleiteranschlüsse von SchaltVDE 0113/EN 60204 für den Maschischranktüren, in denen elektrischen nenbau. Unsere Kunden haben diesbeBauteile eingebaut sind, dürfen über züglich z.T. unterschiedliche AuffassunSchutzleiter-Anschlüsse in den Seitengen in der Auslegung der VDE-Bestimwänden des Schaltschrankes zur PEmungen. Aus einer SchaltschrankausfühSchiene geschleift werden. Hierbei muss rung gemäß Bild ergeben sich in diesem aber auf eine ausreichende Verbindung Zusammenhang folgende Fragen: der Tür zur Anschlussstelle an der Mon1. Dürfen Schutzleiteranschlüsse von tageplatte geachtet werden. Eine zusätzSchaltschranktüren, in denen elektriliche Verbindung von dieser Anschlussschen Bauteile eingebaut sind, über Schutzleiter-Anschlüsse in den Seitenwänden des Schaltschrankes zur PE-Schiene geschleift werden? 2. Ist es erlaubt, den PE-Anschluss eines externen Verbrauchers – in unserem Fall ein Schweißtransformator – durch das in dem Schaltschrank eingebaute Steuergerät zu führen oder muss der Anschluss direkt auf die PE-Sammelschiene gelegt werden? Anmerkung: Der Kunde bemängelt auch den PE-Anschlussbolzen gemäß Bild. Skizze des Schaltschranks hinsichtlich der PE-Ausführung Zu Frage 2 3. Müssen Geräte mit 27-VWechselspannungsversorgung einen PEstelle auf der Montageplatte (mit SL beSofern ich die von Ihnen beigefügte Anschluss haben oder genügt hier der an zeichnet) zur Schutzleiterschiene ist Zeichnung (Bild) richtig verstanden haden Schaltgeräten vorhandene Annicht gefordert, da die Montageplatte be, werden auch die zugehörigen aktiven schluss der Funktionserde? durch den Gewindebolzen für den »kunLeiter zum Schweißtransformator an M. G., Hamburg denseitigen Anschluss« – der mit der diesem »Steuergerät« angeschlossen, soSchutzleiterschiene verbunden ist – in dass die vorgesehene Ausführung der die Schutzmaßnahme einbezogen ist. Schutzleiteranschlüsse sogar erforderANTWORT Nach Abschnitt 7.4.3.1.4 von DIN lich ist, da Schutzleiter in der Nähe ihre Vorweg ein Hinweis zur normativen SiEN 60439-1 (VDE 0660 Teil 500): Außenleiteranschlüsse vorzunehmen tuation. Auch Niederspannungs-Schalt2000-11 dürfen Konstruktionsteile unsind. Auch das »Durchführen« durch gerätekombinationen, die für die elektriter gewissen Voraussetzungen auch in das Steuergerät ist nicht verboten. Das sche Ausrüstung einer elektrischen MaPTSK (partiell typgeprüften Schaltgewürde auch gelten, wenn es sich um ein schinen vorgesehen sind, müssen vorderrätekombinationen) für interne SchutzBetriebsmittel der Schutzklasse II hangründig nach DIN EN 60439-1 (VDE leiterverbindungen verwendet werden. deln würde. Nur dürfte hierbei der 0660 Teil 500) hergestellt werden. Da es Diese Voraussetzungen dürften aber bei Schutzleiter mit inneren leitfähigen Konsich um die elektrische Ausrüstung einer der in der Anfrage aufgezeigten Konfistruktionsteilen verbunden sein. Maschine handelt, muss zusätzlich DIN guration erfüllt sein. Der von Ihnen vorgesehene kundenEN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1) mit beSie könnten daher sogar auf den Geseitige Anschlussbolzen für den Schutzrücksichtigt werden. windebolzen verzichten, wenn Sie den leiter ist in Einklang mit den Normen. Hinsichtlich des Schutzes gegen elekkundenseitigen Anschluss – was eigentDer Schutzleiter sollte jedoch – wie betrischen Schlag sind jedoch die Anfordelich die richtigere Vorgehensweise wäre reits zu Frage 1 ausgeführt – vorzugsrungen in beiden Normen überwiegend – direkt auf der Schutzleiterschiene vorweise direkt an der Schutzleiterschiene gleich. Beide Normen beziehen sich sehen würden. Hierbei müsste allerdings angeschlossen werden. Auch DIN EN nämlich in diesem Punkt auf die Norm die Schutzleiterschiene direkt durch die 60204-1 (VDE 0113 Teil 1) enthält diesDIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil Befestigung leitfähig mit der Montagebezüglich keine negativen Festlegungen, 410). platte verbunden sein. Diese Anschlussda es sich bei der Ausführung um konde 11/2003 15 Praxisprobleme struktive Merkmale handelt, die VDEBestimmungen nur bedingt regeln. Zu Frage 3 So einfach lässt sich diese Frage nicht beantworten. Es gilt, dass bei Betriebsmitteln/Verbrauchsmitteln der Schutzklasse I immer ein Schutzleiteranschluss vorhanden sein muss, da sie z. B. auch mit FELV (Funktionskleinspannung mit sicherer Trennung) betrieben werden können. Wechselspannungen von 27 V können auch bei FELV – deren Spannungsgrenze bei 50 V AC bzw. 120 V DC liegen – relevant sein. Bei FELV muss die Schutzmaßnahme der Primärseite wirksam werden. Aber auch bei Versorgung aus einem PELV-Stromkreis (Funktionskleinspannung mit sicherer Trennung) kann ein Schutzleiteranschluss – meist jedoch nur aus funktionalen Gründen – erforderlich sein. In Abschnitt 8.2 und 9.4.3.1 von DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1):1998-11 ist eine solcher Anschluss mehr oder weniger zwingend vorgeschrieben. Betriebs- und Verbrauchsmitteln der Schutzklasse II haben keinen Schutzleiteranschluss nicht, da dieser hier im Allgemeinen verboten ist. Der Einsatz eines PE-Anschlusses hängt also davon ab: • welche Betriebsmittel zum Einsatz kommen, • ob die Spannung an dem die Betriebsmittel angeschlossen sind, sicher getrennt ist von Stromkreisen mit anderer oder höherer Spannung und • ob funktionale Aspekte (Doppelerdoder Körperschlüsse, EMV- Beeinflussungen) zu berücksichtigen sind. Sofern ein Betriebsmittel eine Anschlussstelle hat, die mit dem Bildzeichen gekennzeichnet ist – nach meiner Meinung eine unnötige Differenzierung –, darf nach Abschnitt 8.2 von DIN EN 602041 (VDE 0113 Teil 1):1998-11 auch ein Schutzleiter direkt und auch umgekehrt ein Funktionserdungsleiter an die Schutzleiteranschlussstelle angeschlossen werden. Aussagen hierzu gibt es z. B. auch in DIN EN 50178 (VDE 0160). W. Hörmann Sicherheitsbeleuchtung mit Zentralbatterie DIN VDE 0100-560 (VDE 0100 Teil 560), EltBauVO FRAGESTELLUNG In einer Versammlungsstätte soll eine Sicherheitsbeleuchtungsanlage mit Zentralbatterie gemäß VstättVO und VDE 0108 Teile 1 und 2 installiert werden. In Baden-Württemberg ist die Unterbringung der Zentralbatterie gemäß EltVO in einem eigenen Betriebsraum vorgeschrieben. In §4 (3), §5 (4) und §7 der EltVO sind die wesentlichen baulichen und technischen Randbedingungen für die Schaffung des elektrischen Betriebsraums definiert. Hierzu meine Fragen: 1) Darf ein Betriebsraum für die Zentralbatterie statt eines Raums auch als Schrank in E90 nach DIN 4102 ausgeführt werden und brauchen somit die Anforderungen von §4 EltVO nicht eingehalten werden? Anmerkung: Derartige Anlagen werden teilweise von Sachverständigen abgenommen, von anderen wieder nicht zugelassen. 2) Muss ein derartiger Schrank be- und entlüftet werden, wenn darin verschlossene Batterien/Akkumulatoren aufgestellt werden? 3) Wie ist die Ex-Gefahr bei geschlossenen Batterien während der Ladung bei kleinem Raumvolumen zu bewerten? 4) Wie verhalten sich Batterien/Akkumulatoren bei Wärmeentwicklung im Brandfall innerhalb des Klassifizierungs- 16 zeitraumes von E30/E90 nach DIN 4102? 5) Gibt es zwischenzeitlich geprüfte Systeme für die o. g. Einrichtungen mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung? M. S., Baden-Württemberg ANTWORT Zu Frage 1 Grundsätzlich haben Planer, Errichter und Betreiber bei der Gestaltung von Räumen mit Batterieanlagen zwei Varianten zu beachten und gegeneinander abzuwägen. Batterieanlage – unabhängige Stromquelle Sie soll gerade dann funktionieren, wenn die allgemeine Stromversorgung aus irgendwelchen Gründen versagt. Sie soll aber oft auch dann noch funktionieren und eine bestimmte elektrische Anlage versorgen, wenn Umstände eintreten, die auf die allgemeine Stromversorgung einwirken. Üblicherweise denkt man hier zu allererst an die Einwirkung von Feuer. Aber: Nach den jüngsten Ereignissen sollte auch u. U. dem Einwirken von Wasser in Hochwassergebieten die gleiche Wertigkeit zukommen. Solche Batterieanlagen versorgen sicherheitstechnische Anlagen gemäß DIN VDE 0100-560 (VDE 0100 Teil 560). Damit sie ihren Zweck überhaupt erfüllen können, muss neben der entsprechend unabhängigen Errichtung der elektrotechnischen Anlage gerade die Stromquelle – also die Batterieanlage – so aufgestellt sein, dass die äußeren Umstände nicht zu ihrer Zerstörung oder ihrem Versagen führen. Dies zu erreichen ist nicht unbedingt die Aufgabe eines Elektrofachmanns, sondern muss vom Baufachmann, dem Architekten oder Bauingenieur gelöst werden. Weil das so ist, gibt es dazu auch keine Norm im Sinne einer VDE-Bestimmung, sondern eine Bauverordnung im Sinne der Bauordnung. Dies ist die Verordnung über den Bau von Betriebsräumen für elektrische Anlagen (EltBauVO). Da die Bauordnungen Angelegenheiten der einzelnen Bundesländer sind, sollen diese die Anwendung dieser Verordnung für ihren Zuständigkeitsbereich prüfen. Ich betone ausdrücklich, dass es in erster Linie Angelegenheit des Architekten ist, die sich aus dem Bauschein ergebenden Bauauflagen zu erfüllen. Ist also eine Versammlungsstätte zu bauen und eine Zentralbatterieanlage vorgesehen, so hat zunächst der Architekt seine Bauordnungen zu beachten. Er muss einen Raum einplanen, in dem eine solche Batterie aufgestellt werden kann. Allerdings haben Architekten gelegentlich Schwierigkeiten mit der Plade 11/2003 Praxisprobleme nung eines Raums im Sinne der EltBauVO. Insbesondere dann, wenn sie im Umfeld eines bestehenden Gebäudes beauftragt sind. In solchen Situation gehen sie Kompromisse ein. Rein bautechnisch lässt sich in so einem Fall ganz sicher ein Schrank in E90-Qualität verkleiden und somit vor der Einwirkung von Feuer oder Wasser sicher schützen, aber die EltBauVO verlangt in § 4 Abs. 2 auch, dass die (Batterie-)Anlagen auch noch ordnungsgemäß betrieben werden. An dieser Stelle frage ich: Ist das denn überhaupt möglich? Sensible Akkumulatorenbatterien Ihr zuverlässiger Betrieb ist entscheidend von ihrer Pflege und ihren Umgebungseinflüssen abhängig. Dies bedeutet, dass der ordnungsgemäße Betrieb nach § 4 Abs. 2 der EltBauVO in einem Zusammenhang mit der Umgebung und somit der Gestaltung des Raumes steht. Ein oft sehr wenig beachteter Aspekt ist die Umgebungstemperatur, in der sich eine Batterie befindet. Neben einer gewissen Eigenwärme, die von den Zellen ausgeht, ist vor allem im Ladungs- und Entladungsprozess mit einer Wärmeentwicklung zu rechnen. So sollte gewährleistet sein, dass diese Umgebungstemperatur nie über 25 °C ansteigen kann und keine Temperaturunterschiede über 10 K auftreten können. Kann dies nicht sichergestellt werden, so hat das sofort einen erheblichen Einfluss auf die Lebensdauer der Batterie. Besonders unangenehm ist dabei, dass sich dies auf die Gesamtlebensdauer aller Zellen auswirkt. Da die Batterien meist nur auf Zellenschluss hin überwacht werden, kann also ein Gesamtausfall nicht rechtzeitig bemerkt werden. Ein plötzliches Versagen der Batterie im Belastungsfall ist dann die Folge. Die sich daraus ergebenden Folgekosten sind meist so erheblich, dass ein Mehrfaches von dem notwendig wird, was durch die Einsparung bei der Ausgestaltung eines eigenen Batterieraumes benötigt worden wäre. Somit ergibt sich bei der Verkleidung eines Batterieschranks in entsprechender Qualität sofort die Frage, wie hoch die Umgebungstemperatur der Batterie in diesem Schrank ausfällt. In der Praxis habe ich hier schon 45 °C und mehr gemessen. Dies dürfte die Lebensdauer der Batterie auf wenigstens ein Drittel herabsetzen. Im Ladungsprozess bildet sich insbesondere am Ende des Ladevorgangs durch die elektrolytische Zersetzung von Wasser ein Gasgemisch aus Wasser und Sauerstoff. Die Mischung aus zwei Volumenanteilen Wasserstoffgas und einem Volumenanteil Sauerstoffgas ist hoch explosives Knallgas. Dieses explosive Gasgemisch muss abgeführt und verdünnt werden. Hieraus ergibt sich der Zwang zur Belüftung einer Batterieanlage. Schutzziel ist also, dass es nicht zur hohen Konzentration von Knallgas kommt. Dieses Schutzziel ist natürlich auf unterschiedlichen Wegen erreichbar. Eine Möglichkeit ist eine Belüftung, sodass eine Verdünnung des Gasgemisches erfolgt, eine weitere Möglichkeit ist, dass Knallgas in so hoher Konzentration gar nicht entstehen kann. Dies kann durch die Begrenzung des Ladestroms in Höhe und Dauer erreicht werden. Ob dann aber auch eine Ladung der Batterie erfolgt und dies auch noch in der gewünschten Zeit, ist oft problematisch und wesentlich von Faktoren wie der Baugröße der Batterie abhängig. Es steht also nicht die Frage, ob eine Verkleidung möglich ist, sondern ob mit einer Verkleidung die Anlage technisch überhaupt betreibbar und wirtschaftlich sinnvoll ist. Sachverständige sollen unabhängig nach den anerkannten Regeln der Technik und den baurechtlichen Bestimmungen urteilen. Das heißt auch, dass sie sämtliche Kriterien in jedem einzelnen Fall und die eigene Verantwortung beachten müssen. Es ist deshalb grundsätzlich nicht möglich, die Urteile von Sachverständigen zu generalisieren. Weder kann man Sachverständigen vorwerfen, dass sie einmal so und einmal so entscheiden, noch kann man die Einzelfallentscheidung zum Gesetz erheben. Zu den Fragen 2 bis 4 Die Fragen 2 und 3 sind durch die Darlegung unter »Sensible Akkumulatorenbatterien« beantwortet. Bezüglich der Frage 4 gibt es immer wieder am Markt Hersteller, die verkleidete Schränke mit entsprechendem Funktionserhalt – mit Zertifikat – anbieten. Allerdings entscheiden immer die individuellen Gegebenheiten, also auch die endgültige Nutzung. So ist z. B. eine Anlage eben nicht mehr den Regeln entsprechend betreibbar, wenn die innere Wärmeentwicklung in diesem Schrank zu hoch wird. Dese Kriterien sollten Sie immer sehr genau prüfen. T. Flügel Migrationsschäden an NYM-Leitungsanlagen und deren Beseitigung FRAGESTELLUNG In einer Kundenanlage stellten wir an den ca. 25 m bis 30 m langen Steigleitungen des Typs NYM-J 5x16 erstmals im Zeitraum 1997/1998 Weichmacheraustritte fest. Die Weichmacher beschädigten die Zählertafeln zum Teil erheblich, d. h. die Zähler rissen an der oberen Befestigung ab. Ein Elektroinstallateur benutzte zur Reparatur der NYM-Leitungen Schrumpfkappen. Diede 11/2003 se haben eine 4-Finger-Form. Einer dieser Finger wurde durch die grün-gelbe und die blaue Ader besetzt. Nach den Angaben des Elektroinstallateurs installierte er die Schrumpfkappen folgendermaßen: • Säuberung des Leitungsmantels und der Adern mit Entfetter • Aufstecken der Schrumpfkappen • zusätzliche Anbringung von Kleber zwischen der grün-gelben und blauen Ader • Schrumpfung der Schrumpfkappe, bis Kleber austrat. Der Weichmacher tritt nach wie aus, vor allem an dem mit 2 Adern belegten Finger der Schrumpfkappe. Folgende Lösungsvariante zur Beseitigung der Schäden und zur Vermeidung von zukünftigen Schäden dikutieren wir derzeit: Die Leitungen, an denen Schrumpfkappen installiert sind, werden abgefangen und in neu zu installierenden 17 Praxisprobleme Zwischenklemmverteilern aus Stahlblech aufgelegt. Anschließend werden neue Leitungen gleichen Typs als Verbindung vom Zwischenverteiler zum jeweiligen Zählerplatz verlegt. Der Zwischenverteiler besitzt eine untere Auffangwanne, die die evtl. noch nachtropfende Weichmacherflüssigkeit aufnimmt. Folgende Fragen hierzu: 1) Welche Gewährleistungspflicht besteht seitens des Kabelherstellers gegenüber dem Installateur bzw. dem Bauherren? 2) Wer übernimmt die Kosten zur Beseitigung der Schäden und zur zukünftigen Vermeidung von weiteren Schäden? 3) Muss der Kabelhersteller nach den jetzt notwendigen Arbeiten wieder erneut eine Gewährleistung übernehmen? 4) Welche Maßnahmen sind geeignet, um die Beschädigungen durch die Weichmacheraustritte dauerhaft zu vermeiden? 5) Welche Sachverständigenorganisation kann einem vor Ort behilflich sein, z. B. ein den Kabelherstellern übergeordnetes Kontrollorgan? D. B., Sachsen ANTWORT Das in der Anfrage geschilderte Problem ist seit Jahren bekannt und tritt von Zeit zu Zeit immer wieder auf. So gab es auch schon zwei Veröffentlichungen zu diesem Thema in »de« und zwar in »de« 7/93, S. 511 ff., und »de« 1-2/99, S. 13 ff. Vom Grundsatz her gilt, dass es sich hierbei um einen Fehler bei der Herstellung der Isoliermischung durch den Hersteller handelt. Der Anfragende sollte sich daher mit dem Hersteller der Mantelleitung in Verbindung setzen. Der Hersteller ist für sein Produkt verantwortlich und muss entsprechende Abhilfemaßnahmen ergreifen bzw. vorgeben. Den Hersteller können Sie beim Lieferanten erfragen oder ggf. anhand eines Aufdrucks auf der Mantelleitung bzw. über den Kennfaden (der sich im Kabel befindet) ermitteln. Zu Frage 1 Das ist Sache des Kabel-/Leitungsherstellers. Er muss für sein Produkt haften. Zu Frage 2 Der Hersteller kann sicher nicht für Schäden haften, die durch Aufbringen 18 des Schrumpfschlauches entstehen. Jedoch muss er für die Schäden haften, die durch fortgesetztes Austreten der Weichmacher entstehen. Das gilt auch für Schäden die auftreten, nachdem die vom Hersteller vorgeschlagenen Abhilfemaßnahmen nicht greifen. Zu den Fragen 3 bis 5 Eine Antwort kann und muss für diese Punkte der Hersteller geben. Maßnahmen, wie in der Anfrage beschrieben, wenden aber viele Firmen üblicherweise an. Am sinnvollsten wäre sicher, das Kabel bzw. die Leitung auszuwechseln oder vor dem Verteiler einen Zwi- schenklemmkasten aus Metall zu setzen sowie zum Zähler in diesem Falle eine neues Kabel bzw. eine neue Leitung zu verlegen. Da die Sachlage klar ist, bedarf es keines Sachverständigen. Sicher wäre es möglich, einen TÜV- oder anderen Sachverständigen einzuschalten. Dies ist jedoch nur sinnvoll, wenn der Hersteller versucht sich »herauszuwinden«. Eine zusätzliche Möglichkeit bestünde noch darin, den Kabel-/Leitungsbereich des ZVEI in Köln anzusprechen. Dies ist eine unterstützende Stelle, wobei der ZVEI allenfalls bei deutschen Herstellern behilflich sein kann. W. Hörmann Zwei Normen zum Prüfen DIN VDE 0701, DIN VDE 0105, DIN VDE 0702 FRAGESTELLUNG Wir prüfen sowohl nach DIN VDE 0701 als auch nach DIN VDE 0702. Warum sind die Vorgaben unterschiedlich und warum gibt es für die aus meiner Sicht gleiche Sicherheitsprüfung überhaupt zwei Normen? N. N., Berlin ANTWORT DIN VDE 0701 Teil 1 wurde 1981 veröffentlicht und ist Ausgangspunkt der Vorgaben für das Prüfen bereits im Einsatz befindlicher und dann instandgesetzter elekrischer Geräte. In weiteren Teilen der Norm wurden in den 80er und 90er Jahren Prüfvorgaben für spezielle Gerätearten festgelegt. Vereinheitlichung angestrebt Seitdem dann die Vorgaben für die Wiederholungsprüfung ortsveränderlicher elektrische Geräte aus DIN VDE 0105 »Betrieb elektrischer Anlagen« ausgegliedert und in DIN VDE 0702 zusammengefasst wurden, gibt es seit 1995 zwei Normen mit praktisch gleicher sicherheitstechnischer Zielstellung. Sie zu vereinheitlichen erschien infolge des unterschiedlichen Geltungsbereichs damals nicht möglich. Nun mehr bemüht sich das zuständige DKE-Komitee 211 darum, zunächst alle Teile von DIN VDE 0701 zusammenzufassen. Dann wird es sich auch um das Vereinheitlichen von DIN VDE 0701 und DIN VDE 0702 kümmern. Mit der in naher Zukunft zu erwartenden Neufassung von DIN VDE 0702 wird dann voraussichtlich bereits eine völlige Übereinstimmung mit den Messverfahren und deren Kennwerten von DIN VDE 0701 Teil 1 erreicht werden. Auschließliche Prüfung nach DIN VDE 0701 vertretbar Es ist aber durchaus schon jetzt vertretbar, dass Sie auch die Wiederholungsprüfung aller Arten elektrischer Geräte nach DIN VDE 0701 Teil 1 vornehmen und somit Ihren Arbeitsablauf vereinfachen. Egal ob Wiederholungsprüfung oder Prüfung nach einer Instandsetzung, ob es sich um ein steckbares oder fest anzuschließendes elektrisches Gerät handelt, es geht immer um den Nachweis, dass die Sicherheit für den Anwender und die Umgebung des Geräts gewährleistet ist. Wenn für spezielle Anwendungsfälle – z. B. Schweißgeräte – zusätzliche Prüfgänge zum Nachweis der Sicherheit erforderlich werden, müssen diese dann natürlich auch bei der Prüfung nach der Instandsetzung ebenso erfolgen wie bei der Wiederholungsprüfung. K. Bödeker de 11/2003 Praxisprobleme Hauptschalter in gewerblichen Anlagen BGV A2, DIN VDE 0100 Teil 460, DIN VDE 0113, BGV C2 FRAGESTELLUNG Gewerbliche Elektro- und Klimaanlagen müssen einen Hauptschalter am Betriebsmittel zur Freischaltung und zur gefahrlosen Wartung haben. Könnten Sie mir hierzu die Textquelle benennen, aus der hervor geht, dass das Vorhandensein eines Hauptschalter zwingend notwendig ist T. K., Nordrhein-Westfalen ANTWORT Spannungsfreischaltung von Anlagen Gemäß der Unfallverhütungsvorschrift BGV A2 müssen elektrische Anlagen und Betriebsmittel so beschaffen sein, dass bei Arbeiten und Handhabungen, bei denen aus zwingenden Gründen der Schutz gegen direktes Berühren aufgehoben oder unwirksam gemacht werden muss, der spannungsfreie Zustand der aktiven Teile hergestellt und sichergestellt wer- den kann. Dabei muss die Durchführung der Maßnahmen ohne Gefährdung, z.B. durch Körperdurchströmung oder Lichtbogenbildung, möglich sein. Diese Forderung ist laut BGV A2 erfüllt, wenn die Anlage oder Abschnitte der Anlage freigeschaltet werden können und dabei die Sicherheitsregeln eingehalten werden. Zum Sichern gegen Wiedereinschalten können u. a. ein- oder mehrfach verschließbare Schalter, Schalterabdeckungen, Steckkappen für Schalter, aber auch Blindeinsätze für Schraubsicherungen verwendet werden. Ein Hauptschalter eignet sich also auch für diesen Zweck. Maßnahmen gegen unbeabsichtigtes Wiedereinschalten In den VDE-Bestimmungen findet man in DIN VDE 0100 Teil 460 (08/2002) »Trennen und Schalten« die Aussage, dass Maßnahmen zum Ausschalten vorgesehen werden müssen, wenn die mechanische Wartung ein Verletzungsrisiko einschließt. Es sind geeignete Einrichtungen und Maßnahmen vorzusehen, die ein unbeabsichtigtes Wiedereinschalten elektrisch versorgter Betriebsmittel während der mechanischen Wartung verhindern. Es sei denn, dass die Einrichtung zum Ausschalten dauernd von Person kontrolliert wird, die diese Wartung durchführen. DIN VDE 0113 Teil 1 (10/1998) »Elektrische Ausrüstung von Maschinen« fordert Netz-Trenneinrichtungen. Beide Normen lassen u. a. den Einsatz von Hauptschaltern nach DIN VDE 0660 zu. Grundsätzlich sind Einrichtungen zum Freischalten von Anlagen und Anlagenteilen erforderlich. Die Freischaltung kann über einen Hauptschalter erfolgen. Eine zwingende Forderung nach einem Hauptschalter gibt es nur für besondere Anlagen (z. B. in BGV C2 »Schausteller- und Zirkusunternehmen«). Eine generelle zwingende Forderung für alle gewerblichen Anlagen gibt es nicht. R. Soboll Schutz gegen thermische Einflüsse an einer Abtaueinrichtung Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100), DIN VDE 0100-420 (VDE 0100 Teil 420, DIN EN 60335 (VDE 0700), DIN EN 61558-1 (VDE 0570 Teil 1) FRAGESTELLUNG Abtauheizungen werden von 0,5 kW/ 230 V bis 40 kW/400 V eingesetzt. Während der Abtauphase schalten sich die Ventilatoren per Uhr oder Elektronik aus. Die Abtauheizungen schalten nach Ablauf der Abtauzeit (ca. 20 min) bzw. Erreichen der Begrenzungstemperatur (ca. 15 °C) ab. Bei Fehlern in der Anlage können die Heizstäbe aufheizen bis sie glühen. Früher waren Abtauheizungen in Kühlräumen durch zwei einzelne Bauteile geschützt: Abtauuhr (zeitliche Begrenzung der Abtauung) oder Abtausicherheitsbegrenzer (thermische Begrenzung der Abtauung). Beide Einrichtungen schalten das Schütz der Heide 11/2003 zung getrennt ab. Durch Einführung von elektronischen Kühlstellenreglern verzichten Planer und Betreiber auf diese Bauteile, da die Zeitfunktion in der elektronischen Steuerung eingestellt werden kann. Ebenso kann man die Abtauendtemperatur jetzt in der elektronischen Steuerung einstellen. Die Temperaturen werden über PTC- bzw. NTC-Fühler gemessen. Ein Kleinrelais schalten das Schütz der Heizung im Bedarfsfall ab. Muss man trotz Elektronik noch einen herkömmlichen Abtausicherheitsbegrenzer (Thermostat) zum Schutz der Heizung bzw. der Anlage bzw. des Kühlguts einbauen? R. D., Bayern ANTWORT Die Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) sind für die Errichtung elektrischer Anlagen bestimmt und haben nur insoweit Einfluss auf Gerätenormen, als in der Errichtungsnorm Vorgaben für die Auswahl elektrischer Betriebsmittel – die in der elektrischen Anlage eingesetzt werden dürfen – enthalten sind. Die in der Anfrage erwähnte DIN VDE 0100-420 (VDE 0100 Teil 420) beschreibt nur allgemein, dass durch eine zu hohe Erwärmung keine Brandgefahr entstehen darf, jedoch nicht wie das zu realisieren ist. Dies regeln Geräteund Betriebsmittelnormen. Entsprechende Hinweise sind auch in den beiden 19 Praxisprobleme Zitaten aus DIN 60335 (VDE 0700) enthalten. Letztlich ist es Sache des Betriebsmittelherstellers, wie er diese Anforderungen umsetzt. Hinweis: Durch die im Sinne der Niederspannungsrichtlinie notwendige CE-Kennzeichnung wird zum Ausdruck gebracht, dass das Betriebsmittel nach europäischen Normen hergestellt wurde. Sollte eine solche Kennzeichnung fehlen, darf das Betriebsmittel nicht verwendet werden. Ausgenommen hiervon sind GebläseHeizsysteme und Heißwasser- oder Dampferzeuger für die eine zweite unabhängige Temperaturbegrenzung gefordert ist, wenn die Geräte nicht als Ganzes ihren Geräte-/Betriebsmittelnormen entsprechen. Fazit Geräte mit elektronischen Stromkreisen PE-Querschnittsberechnung und NH-Sicherungswechsel Für die in der Anfrage angeführte Abtauheizung gibt es keinen expliziten Teil aus den Normen der Reihe DIN EN 60335 (VDE 0700), sodass der allgemeine Teil 1 für solche Betriebsmittel angewendet werden darf, vermutlich sogar dafür angewendet werden muss. Entsprechend des Teil 1 von DIN EN 60335 (VDE 0700):2001-08 ist u. a. Folgendes festgelegt: • Geräte müssen so gebaut sein, dass einer Brandgefahr und mechanischen Schäden, welche die Sicherheit oder den Schutz gegen elektrischen Schlag beeinträchtigen so weit vorgebeugt wird, wie dies durchführbar ist. Gemeint ist hiermit eine unsachgemäße oder sorglosen Handhabung seitens der Betreiber. • Elektronische Stromkreise müssen so gebaut und verwendet werden, dass ein Fehler das Gerät nicht unsicher macht – also im Hinblick auf elektrischen Schlag, Brandgefahr, mechanische Gefährdung oder gefährliche Fehlfunktion. Anmerkung: Die Bezeichnung »Elektronischer Stromkreis« ist sicher nicht ganz schlüssig. Hiermit ist letztlich gemeint, dass es sich um einen Stromkreis mit mindestens einem elektronischen Bauelement handelt. Diese Begriffsbestimmung stammt aus DIN EN 61558-1 (VDE 0570 Teil 1)« Sicherheit von Transformatoren, Netzgeräten und der gleichen). Geräte mit Heizelementen müssen sie also entsprechend prüfen. Genauso, wie Geräte mit einer Regel- oder Steuereinrichtung zur Begrenzung der Temperatur sowie mit elektronischen Stromkreisen. 20 Wenn also die Abtauheizung nach den Normen der Reihe DIN EN 60335 (VDE 0700) hergestellt wurde – was aus den technischen Unterlagen bzw. der Geräteaufschrift erkennbar sein muss – kann davon ausgegangen werden, dass das Gerät diesen Anforderungen der Normen entspricht und keine Brandgefahr besteht. Entspricht die Abtauheizung nicht den Normen der Reihe DIN EN 60335 (VDE 0700) oder einer anderen eventuell noch relevanten Betriebsmittelnorm, so könnte der Abschnitt 6.1 von DIN VDE 0100-420 (VDE 0100):199111 relevant sein. Diese Norm fordert für Gebläse-Heizsysteme – die Abtauheizung mit ihren Ventilatoren könnte als solche bezeichnet werden – zwei voneinander unabhängige Temperatur begrenzende Einrichtungen. Die sind z. B. Temperaturregler und unabhängige Sicherheitstemperaturbegrenzer gegen Überschreitung der zulässigen Temperaturen gefordert. Letzteres bedeutet, dass eine solche Einrichtung bei der Errichtung vorgesehen werden muss. Der Schutz des Kühlgutes ist dabei allerdings nicht berücksichtigt, da ja auch bei Spannungsausfall das Kühlgut nicht geschützt ist. Hierzu müssen zusätzliche Maßnahmen zwischen Errichter und Betreiber vereinbart werden. W. Hörmann DIN VDE 0100 Teil 540, CENELEC FRAGESTELLUNG Laut DIN VDE 0100 Teil 540 kann der Querschnitt von Schutzleitern laut der Formel in Abschnitt 5.1.1. berechnet werden. Hierzu setzt man den I2t-Wert in die Formel ein. Ist bei der Planung im TN-S- oder TT-System, wenn Fehlerstromschalter in sämtlichen Endstromkreisen eingesetzt werden – abgesehen von den Zuleitungen zu etwaigen Unterverteilern – der Nennfehlerstrom, z.B. 30 mA, in die Berechnung einzusetzen? Auf Grund der geringen Belastung des Schutzleiters wäre in der Regel die Verlegung des Mindestquerschnittes ausreichend. Kann dadurch auch der Querschnitt der Hauptpotentialausgleichsleitung (halber Schutzleiterquerschnitt) entsprechend reduziert werden? Eine weitere Frage zum Auswechseln von NH Sicherungen: Beim Auswechseln von unter Spannung stehender NH-Sicherungen ohne Berührungsschutz durch Elektrofachkräfte ist als Schutzausrüstung ein Aufsteckgriff mit Stulpe und ein Gesichtsschutzschild erforderlich. Ist zusätzlich isolierende Schutzkleidung erforderlich oder z. B. normale Arbeitskleidung mit 35 % Baumwollanteil? J. B., Bayern ANTWORT Ermittlung des Schutzleiterquerschnitt Grundsätzlich kann der Querschnitt der Hauptpotentialausgleichsleitung immer nach dem Hauptschutzleiter der Anlage bemessen werden. Der Mindestquerschnitt für die Hauptpotentialausgleichsleiter beträgt dabei 6 mm2 Cu. Auch beim Einsatz von Fehlerstromschutzeinrichtungen, darf weder im TNnoch im TT-System mit dem Bemessungsfehlerstrom gerechnet werden. Im Fehlerfall wird der Strom durch die Schleifenimpedanz (TN-System) der Anlage, bzw. dem Erderwiderstand (im TTSystem) begrenzt. Bei der Berechnung ist der Querschnitt im TN-System nach dem möglichen Kurzschlussstrom und der Abschaltzeit der vorgeschalteten Überstromschutzeinrichtung zu bemessen. Lediglich im TT-System könnten sich auf Grund des »hohen« Erdungswiderstandes so kleine Schutzleiterquerschnitte ergeben, dass der Mindestquerschnitt nur durch die geforderte mechanische Festigkeit (Mindestquerschnitt) bestimmt wird. Im TT-System sind in der Praxis Fehlerströme von einigen 10 bis zu 200 A zu erwarten. Trotzdem sollte der Schutzleiter in der Praxis immer gede 11/2003 Praxisprobleme Arbeitsbekleidung Prüfklasse nach CENELEC Klasse 1 Klasse 2 Baumwolle oder Mischgewebe, flammhemmend einlagig 300 g/m2 550 g/m2 Baumwolle oder Mischgewebe, flammhemmend zweilagig 2 x 230 g/m2 2 x 320 g/m2 Aramid 230 g/m2 350 ... 400 g/m2 Prüfklassen für verschiedene Gewebearten nügend groß, nach den Tabellenwerten in DIN VDE 0100 Teil 540, ausgewählt werden. Bei einem Fehler im TT-System (PE- und N-Leiterverbindung vor der RCD) könnten die Schutzleiter im Falle eines Körperschlusses überlastet werden, da jetzt Ströme zum Fließen kommen, die nur vom Innenwiderstand des Netzes begrenzt werden. Richtiges Wechseln von NH-Sicherungen Bei dem Auswechseln von NH-Sicherungen sind die dafür vorgesehene Schutzausrüstung zu verwenden. Dazu gehören der Helm mit Gesichtsschutz, der NHSicherungsgriff mit Stulpe und für die Standortisolation eine geprüfte Gummi- matte. Es ist keine zusätzliche Schutzkleidung erforderlich, wenn der Monteur eine für den Arbeitsplatz angemessene Arbeitskleidung trägt. Für Arbeitsplätze mit einer erhöhten Gefährdung durch Lichtbögen sollten Arbeitskleidungen entsprechend der Klasse 1 oder 2 der CENELEC-Methode verwendet werden (Tabelle). Ein vollständiger Bericht zu diesem Thema ist in der Zeitschrift der Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektronik (BGFE) »Die Brücke«, Ausgabe 2/2001, erschienen. Diese Ausgabe können Sie sich unter http://www.bgfe.de/pages/service.htm als PDF-Datei herunterladen. R. Soboll Fragen zum Ex-Schutz in Öllagerräumen und -containern Vbf, Gefahrstoffverordnung, TRbF 20 FRAGESTELLUNG Ist ein Heizöllagerraum für ein Wohnhaus (Tankvolumen bis 20000 l) eine explosionsgefährdete Betriebsstätte? Weiterhin muss ich einen Lagercontainer für Motorenöl und Schmierstoffe beleuchten. Der Container ist aus verzinktem Stahlblech gebaut und entspricht der Anforderung – Al – für Benzinlagerung. Der Container wird ca. 1,5 m von einer Dieselzapfsäule entfernt aufgestellt. Müssen alle Betriebsmittel Ex-geschützt ausgeführt werden? Darf hier eine Steckdose montiert werden? F. B., Hessen ANTWORT Heizöllagerraum keine Ex-Zone Leichtes Heizöl ist nach der Klassifikation der Verordnung für brennbare Flüssigkeiten für die Lagerung, Abfüllung und Beförderung zu Lande«, kurz: Vbf, eine AIII-Flüssigkeit. Mit Erscheinen der Betriebssicherheitsverordnung am 27.09.2002 ist die VbF entfallen und mit ihr auch die Gefahrklassen der Vbf. Jetzt gilt für brennbare Flüssigkeiten nur noch die Einstufung de 11/2003 der Gefahrstoffverordnung. Diese berücksichtigt leichtes Heizöl mit Flammpunkten über 55 nicht mehr. Es bildet bei unseren üblichen Umgebungstemperaturen keine explosionsfähige Atmosphäre. Anforderungen an Heizöllagerräume sind in der Technischen Regel für brennbare Flüssigkeiten (TRbF 20 – Läger) zu finden, die bis zur Herausgabe neuer Technischer Regeln weiterhin Bestand hat. Heizöllägerräume sind demzufolge keine explosionsgefährdete Betriebsstätten. Einordnung der Räumlichkeit Für die Installation und Montage gilt die TRbF 20. Zunächst ist zu fragen, welche Stoffe eingelagert werden sollen. Sind dies nur Stoffe der Gefahrenklasse AIII, so entfällt ein explosionsgefährdeter Bereich. Ist dies aber nicht sichergestellt oder sicherzustellen, so kann von einer Zusammenlagerung von AIII Flüssigkeiten mit AI oder AII oder B Flüssigkeiten ausgegangen werden und es sind die Bedingungen für die Lagerung von AI Flüssigkeiten einzuhalten. Dies könnte z. B. auch dann der Fall sein, wenn auch Altöle unbekannter Zusammensetzung gelagert werden sollen. Im Weiteren ist zu klären, ob eine passive oder aktiver Lagerung vorliegt. Die TRbF definiert: »Passive Lagerung ist das Aufbewahren brennbarer Flüssigkeiten in gefahrgutrechtlich zulässigen Transportbehältern, die dicht verschlossen sind und die während des Aufbewahrens im Lager weder befüllt noch entleert noch zu sonstigen Zwecken geöffnet werden. Aktive Lagerung ist das Aufbewahren brennbarer Flüssigkeiten in Tankcontainern oder ortsbeweglichen Gefäßen, die am Ort ihrer Lagerung ortsfest als Entnahme- oder Sammelbehälter benutzt oder zu sonstigen Zwecken geöffnet werden.« Frage der Containerbelüftung Für die Festlegung der Explosionszone und damit für die Beantwortung der Frage nach der Installation von explosionsgeschützten Geräten ist die Lüftung im Container und seine Größe bezogen auf die Lagerkapazität von entscheidender Bedeutung. Die TRbF 20, Abschnitt 8.3.2 sagt dazu: »(1) Lagerräume mit einem 5fachen Luftwechsel … sind Zone 2. (2) Lagerräume zur ausschließlich passiven Lagerung brennbarer Flüssigkeiten in gefahrgutrechtlich zulässigen Trans- 21 Praxisprobleme portbehältern mit einem Rauminhalt bis 1000 l, in denen a) reine Flüssigkeiten, die einen Flammpunkt über 35 °C haben, oder b) Gemische, die einen Flammpunkt über 45 °C haben, gelagert werden, sind … kein explosionsgefährdeter Bereich, sofern die Flüssigkeiten bei der Lagerung nicht auf Temperaturen über 30 °C erwärmt werden können. Abweichend … ist hinsichtlich des Explosionsschutzes keine Lüftung des Lagerraums erforderlich. (3) Lagerräume zur ausschließlich passiven Lagerung brennbarer Flüssigkeiten in gefahrgutrechtlich zulässigen Transportbehältern mit einem Rauminhalt bis 1000 l sind • bei einem Rauminhalt bis 100 m3 und einem mindestens 0,4fachen Luftwechsel pro Stunde raumhoch Zone 2, oder • bei einem Rauminhalt über 100 m3 und einem mindestens 0,4fachen Luftwechsel pro Stunde bis 1,5 m Höhe Zone 2, oder • … kein explosionsgefährdeter Bereich, wenn im Lagerraum eine fest installierte Gaswarneinrichtung im Gefahrenfall unverzüglich die Erhöhung der Lüftung auf mindestens 2fachen Luftwechsel bewirkt, oder • bei einem Rauminhalt über 100 m3 und einem mindestens 2fachen Luftwechsel pro Stunde … kein explosionsgefährdeter Bereich. Weiterhin müssen in Lagerräumen … bis zu einer Höhe von 0,5 m über Erdgleiche alle fest installierten Betriebsmittel der Gerätekategorie 3 entsprechen … Abweichend … sind bei der Lagerung zündempfindlicher Stoffe der Temperaturklasse T5 oder T6 sowie Diethylether diese Lagerräume bis 1,5 m Höhe Zone 2… (4) Abweichend … darf auf den Einsatz von Betriebsmitteln der Kategorie 3 verzichtet werden, wenn nach Ansprechen einer fest installierten Gaswarneinrichtung im Gefahrenfall unverzüglich alle nicht geeigneten Betriebsmittel stillgesetzt und alle Zündquellen unwirksam gemacht werden. Unabhängig von Satz 1 müssen bis zu einer Höhe von 0,5 m über Erdgleiche alle fest installierten Be- KOMPAKTER WISSENSPOOL AUS DER PRAXIS Praxisprobleme – Suchen + Finden 2003, CD-ROM Hüthig & Pflaum Verlag Preis: 49,80 € Sonderpreis für »de«-Abonnenten: 39,80 € ISBN 3-8101-0192-3 Erscheinungstermin: April 2003 Von den »de«-Jahrgängen 1998 bis 2002 kann per Volltextsuche im gesamten Inhalt der Rubriken • Praxisprobleme • Neue Normen und Bestimmungen • Erläuterungen zu neuen Normen und Bestimmungen sowie innerhalb ausgewählter • Fachbeiträge recherchiert werden. Weitere Fakten Über 2 100 »de«-Druckseiten mit mehr als 1000 Beiträgen zu folgenden Inhalten: • 665 »de«-Praxisprobleme • 222 ausgewählte »de«-Fachbeiträge • 125 »de«-Beiträge zu »Neue Normen und Bestimmungen« Zusatzangebote auf dieser CD • 31 Seiten Formelsammlung • 113 Fotos typischer Elektroinstallationsfehler • 95 Fachbezogene Dokumente und Tabellen • 3 Gratis-Softwarepakete für technische Berechnungen • 1 Excel-Tabellensatz für Strombelastbarkeitsberechnungen. Diese CD-ROM lässt sich bestellen beim Hüthig & Pflaum Verlag, Tel. (06221)489-384, Fax (06221)489-443, E-Mail: de-buchservice@online-de.de triebsmittel der Gerätekategorie 3 entsprechen. Bezüglich der Gaswarneinrichtung wird auf Nummer 5.4.2 Absatz 12 verwiesen. (5) Abweichend … sind Lagerräume kein explosionsgefährdeter Bereich, wenn die Behälter so eingelagert werden, dass • die mögliche Prüffallhöhe der Behälter nicht überschritten und • eine Beschädigung der Behälter durch das einlagernde Flurförderzeug (z. B. Verwendung von Mitgänger-Flurförderzeugen, besondere Staplervorsätze wie Fassgreifer) ausgeschlossen ist. (6) In Nachbarräumen bzw. -bereichen, die über Öffnungen mit explosionsgefährdeten Bereichen in Verbindung stehen oder gebracht werden können, sind ggf. explosionsgefährdete Bereiche festzulegen. (7) Wird in den Lagerräumen … auch abgefüllt, so ist der Bereich, in dem abgefüllt wird, Zone 1. Dies gilt unabhängig von der Art der Abfüllung und der abgefüllten Menge.« Sie sehen, eine Entscheidung kann nur bei Kenntnis aller Randbedingungen getroffen werden. Sollte z. B. eine Zusammenlagerung vorliegen und keine passive Lagerung in gefahrgutrechlichen zulässigen Transportbehältern vorliegen, so müsste ein 5facher Luftwechsel garantiert sein. In diesem Fall wäre der ganze Raum Zone 2. Ist der Luftwechsel kleiner liegt Zone 1 vor. Im letzteren müssten alle Betriebsmittel explosionsgeschützt für Zone 1 ausgeführt sein, die Betriebsmittel müssten der Kategorie II 2 G entsprechen. Für Zone 2 müssten die Geräte der Kategorie II 3 G entsprechen. Bis zum 30.06.2003 dürfen noch Geräte nach der alten nicht mehr gültigen ElexV installiert werden. Die Aufstellung des Containers in einer Entfernung von 1,5 m von der Dieselsäule ist in diesem Zusammenhang nicht relevant. K. Wettingfeld HINWEISE ZU DEN PRAXISPROBLEMEN LESERSERVICE Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich – unter Angabe der vollständigen Adressdaten – Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung eines »Praxisproblems« erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« einverstanden. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B. des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen. Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Alte Rhinstr. 16, 12681 Berlin, Tel.: (0 30) 46 78 29-14, Fax: (0 30) 46 78 29-22, E-Mail: muschong@online-de.de WIEDERGABE DER DIN-VDE-NORMEN Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-VDE-Normen erfolgt, gelten diese für die angemeldete und limitierte Auflage mit Genehmigung 052.002 des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Maßgebend für das Anwenden der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin, erhältlich sind. 22 de 11/2003 Gebäudetechnik Neuheiten im Bereich Messtechnik Andreas Stöcklhuber In einer kurzen Nachlese zur Hannover Messe stellen wir einige Produktneuheiten aus dem Bereich der Messtechnik vor. G eräte der Messtechnik kommen in vielen Bereichen der täglichen Praxis zum Einsatz – vom E-Check über Wiederholungsprüfungen bis zu stationären Messeinrichtungen der Gebäude- und Automatisierungstechnik. Nachfolgend einige Neuheiten: Handlicher Installationstester Mit dem »Unitest Telaris 0100 plus« präsentiert Beha, Glottertal, ein kompaktes Prüfgerät zum Überprüfen von elektrischen Anlagen. Das Gerät ermöglicht alle wichtigen Messungen für die Bestimmungen gemäß DIN VDE 0100. Zusätzlich zu den Grundmessungen ist auch eine weitere Schleifenwiderstandsmessung in Stromkreisen mit FI-Schutzschaltern möglich. Der Telaris 0100 plus bietet auch die in den VDE-Bestimmungen nicht geforderte, aber in der Praxis zur Beurteilung sehr sinnvolle Messung des Netzinnenwiderstandes. Für die Isolationsmessung stehen drei Prüfspannungen 100 V, 250 V und 500 V zur Verfügung. Die Bedienung mit dem Drehschalter zum Einstellen der Messfunktion ist übersichtlich gegliedert. Eine UmhängetaDipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«, nach Unterlagen der erwähnten Hersteller 24 sche erleichtert die Handhabung in der Praxis. Der Telaris 0100 plus hat eine IR/RS232-Schnittstelle, über die man die zwischengespeicherten Daten in eine praktische und übersichtliche WindowsSoftware einspielen kann. Weiterhin besteht die Möglichkeit, die gespeicherten Daten direkt auf einem seriellen Drucker auszudrucken. Das Prüfgerät hat eine große, übersichtliche Anzeige zum guten Ablesen der Messwerte. Fax (0 76 84) 80 09-4 10 www.beha.com Gemessen wird in den Widerstandsmessbereichen nur dann, wenn die Taste MΩ oder Ω gedrückt wird. Dies garantiert eine lange Lebensdauer der Batterien. Die Spannungsmessung ohne Batterien ist möglich. Fax (09 11) 86 02-7 77 www.gmc-instruments.com Selektiver RF-Empfänger Um die tatsächliche Reichweite eines Senders in einem gegebenen Gelände festzustellen, muss man die Umgebung Analoges Isolations- und Widerstandsmessgerät Mit dem »Metriso 5023« bringt Gossen Metrawatt, Nürnberg, ein neues Isolations- und Widerstandsmessgerät mit Spannungsmessbereich auf den Markt. Das Gerät eignet sich zum Messen des Isolationswiderstandes von spannungsfreien Geräten und Anlagen mit Nennspannungen bis 500 V. Die Niederohmmessung 0...4 Ω wird gemäß DIN VDE 0413 Teil 4 durchgeführt. Das Metriso hat außerdem einen 500-V-Messbereich für Gleich- und Wechselspannungen. Damit kann man besonders vorteilhaft Messobjekte auf Spannungsfreiheit überprüfen und kapazitive Prüflinge entladen. des Senders mit einem Funkmesswagen abfahren. Der Messempfänger C.A 47 von Chauvin Arnoux, Kehl, in Verbindung mit einem GPS- und einem Wegmesssystem vereinfacht diese Aufgabe. Der C.A 47 kann jede über seine Antenne empfangene Feldstärke im Frequenzband von 25 MHz bis 2,5 GHz in einem sehr breiten Empfindlichkeitsbereich von – 130 dBm bis – 10 dBm erfassen und anzeigen. Von seinem Messprinzip her spricht der selektive Empfänger nur auf die eingestellte Frequenz an, ohne sich von benachbarten Frequenzen stören zu lassen. Die gewünschte Selektivität lässt sich dafür über den gesamten Frequenzbereich in fünf Schritten zwischen 1 kHz und 1 MHz einstellen. Der Messtakt ist ebenfalls wählbar zwischen 0,1 und 165 Messungen pro s, ebenso die Feldstärkeanzeige als Spitzenwert, als Quasi-Spitzenwert oder als Mittelwert. Der selektive Messempfänger C.A 47 verfügt über einen Konfigurationsspeicher für bis zu fünf Geräteeinstellungen und einen Datenspeicher für maximal 96 000 Messwerte. Über die RS-232Schnittstelle kann der Benutzer das Gede 11/2003 Gebäudetechnik rät konfigurieren oder die Messwerte auslesen. Eine optional erhältliche Software ermöglicht die Archivierung, Verarbeitung und Ausgabe der Messwerte auf dem PC. Mit der Feldstärken-Kartographie kann man z. B. als Service für Funknetzbetreiber einfach und zuverlässig Senderreichweiten-Diagramme erstellen, um den Bedeckungsgrad der Funkzellen optimal zu gestalten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Computersimulationen von Senderreichweiten stets durch tatsächliche Feldstärkemessungen vor Ort ergänzt werden müssen, weil sich Geländegegebenheiten oder bauliche Veränderungen nie vollständig vorhersagen lassen. Fax (0 78 51) 99 26-60 www.chauvin-arnoux.de Netzanalyse und VDE-0100-Prüfung Das Messgerät GSC-53 von Amprobe, Mönchengladbach, vereint die beiden Funktionen 3-phasiger Netzanalysator und VDE-0100-Multifunktionsprüfgerät in einem Gehäuse. Es misst folgende Größen: • Isolationswiderstand • Schleifen- und Netzimpedanz, Anzeige des Kurzschlussstroms Ik • Niederohmmessung mit > 200 mA DC • FI-Prüfung: Auslösezeit, Auslösestrom, Berührungsspannung Ub • Erdwiderstand und spezifischer Erdwiderstand • Drehfeldrichtung Im Rahmen der Netzanalyse erfasst das GSC-53 zudem Strom, Spannung, Scheinleistung, Blindleistung, Wirkleistung, cos ϕ, Energieverbrauch, Oberschwingungen sowie Spannungsanomalien, -einbrüche und -spitzen. Zudem kann man über drei Analogeingänge Stromzangen oder entsprechende Adapter anschließen und auf diese Weise beliebige (nichtelektrische) Größen messen, z. B. Temperatur oder Lichtstärke. Bei den Analogeingängen lässt sich das Übersetzungsverhältnis frei wählen. Je nach verwendeter Stromzange erweitert sich der Messbereich von 5 mA auf 3 000 A. Das Gerät hat einen 2 MByte großen Speicher. Die gewählte Aufzeichnungsrate (5 s bis 60 min) und die Anzahl der ausgewählten Kanäle (1 – 64 Signale sind wählbar) estimmen die maximale Aufzeichnungsdauer. Bei einem Intervall von 10 s und fünf ausgewählten Parametern beträgt die maximale Aufzeichnungsdauer 4 Tage und 8 h. Bei einem Intervall von 1 min entsprechend 26 Tage. Im Messgerät lassen sich bis zu 35 verschiedene Aufzeichnungen bzw. Messungen abspeichern. Das Gerät wird mit umfangreichem Zubehör geliefert. Fax (0 21 61) 5 99 06-16 www.amprobe.de de 11/2003 Gebäudetechnik Einfach zu montierende Stromwandler Bisher konnte man Stromwandler nur mit großem Aufwand nachträglich platzieren. Dies funktioniert nun ganz einfach – einfach den Stromwandler aufklappen, in der Anwendung befestigen und die Messung starten. Die neuen Stromwandler AP und APR von LEM, Nürnberg, basieren auf der »Prime«-Technologie (Planare Rogowski-Messung). Im Gegensatz zu herkömmlichen Stromwandlern besteht der Wandlerkopf bei den LEM-Produkten aus zwei Teilen. Dadurch wird die Genauigkeit nicht mehr durch die Position des Primärleiters im Gerät sowie durch eventuelle externe Magnetfelder beeinflusst, die z. B. andere Leiter erzeugen. Da eine Luftspule als Sensorelement zum Einsatzkommt, gibt es im Unterschied zu Stromwandlern mit magnetischem Kern keine magnetische Hysterese, Sättigung oder Nichtlinearität. Diese Wandler beinhalten ebenso die Ermittlung des Strom-Effektivwertes. In der AP-Baureihe basiert diese Berechnung des Effektivwerts auf dem »Mittelwertprinzip«. Die AP-Serie eignet sich daher gut für rein sinusförmigen Strom bei linearer Last und ohne Störungen am gemessenen Signal. Bei der APR-Baureihe basiert die Effektivwert-Berechnung auf einem mathematischen Algorithmus, der »Echt-Effektivwert« genannt wird und die tatsächliche Kurvenform über die Zeit integriert. Die APR-Serie eignet sich daher für komplexe Kurvenformen bei nichtlinearen Belastungen oder für den Betrieb in einer nicht störungsfreien Umgebung (zum Beispiel nahe eines Gleichrichters oder eines Antriebes). Der teilbare Kern erleichtert die Montage, gerade in der Nachrüstung bestehender Anlagen. Da man die Leitungen zum Anschluss an den Wandler nicht erst abklemmen muss, kann der Monteur zuerst alle Verkabelungsarbei- 26 ten durchführen und den Wandler erst am Ende installieren. AP und APR gibt es in zwölf unterschiedlichen Größen von 10 A bis 400 A. Jedes Modell hat drei wählbare Strommessbereiche. Durch die Prime-Technologie ist der Wandler unanfällig hinsichtlich Sättigungseffekten aufgrund von Überströmen, wobei die absolute Genauigkeit von besser als 99 % über einen weiten Eingangsbereich erhalten bleibt. Das Fehlen eines Magnetkreises ermöglicht eine Signalbandbreite von 10 Hz bis 6 kHz. Dies ist besonders nützlich für Anwendungen bei Umrichtern oder bei Vorschaltgeräten, bei denen die Frequenz oder das Rauschen eine wichtige Rolle spielen. Fax (0 61 52) 8 46 61 www.lem.com Analyse von Leistungsschaltern komplettem Zubehör und Softwarepaket geliefert. Fax (0 60 81) 57 78-22 www.secucontrol.com Energiezähler für die Betriebsmesstechnik Die Schalttafel- oder Hutschienenenergiezähler der Baureihe PM3xx bzw. RM3xx von ZES Zimmer, Oberursel, eignen sich zur Messung von Strom, Spannung und Leistung in Unterverteilungen und damit für die genaue Abrechnung von kleinen Verbrauchseinheiten. Durch ihre Multfunktionalität sind sie in der Lage, einzeln ausgeführte Messgeräte für die oben genannten Größen, sowie Leistungsfaktor- oder Energieanzeigen zu ersetzen. Die Energiezähler messen nicht nur die Wirkleistung, sondern können auch Schein- und Blindleistung erfassen. Das Schalter-Analyse-System SA 10 von Secucontrol, Neu-Anspach, ist ein speziell entwickeltes Prüfgerät zur Analyse von Mittel- und Hochspannungs-Leistungsschaltern. Das Gerät verfügt über 18 Zeitmesskanäle und insgesamt sechs analoge Kanäle. Es kann sowohl mit als auch ohne PC/Notebook bedient werden. Zusammen mit dem Softwarepaket BTS und einem Notebook kann man mit dem SA 10 alle relevanten Schalter-Parameter messen, analysieren und auswerten. Besonders hervorzuheben sind die integrierte statische Mikroohm-Messung (200 A) und die integrierte dynamische Widerstands-Messung. Das spart Gewicht und Kosten. An das SA 10 lassen sich sowohl analoge als auch digitale Wegaufnehmer anschließen. Geschützt durch ein Metallgehäuse eignet sich das Gerät gut für den rauen Feldeinsatz geeignet. Es wiegt nur 12 kg und wird mit Sie eignen sich für ein- und dreiphasige Messung nahezu aller elektrischen Größen, in verschiedenen Anschaltungsarten, mit einer Genauigkeit der Klasse 1. Durch lückenlose Messung nehmen die Messgeräte auch nicht sinusförmige, lückende und Signale aus Phasenanschnittsteuerungen auf und werten sie mit der angegebenen Genauigkeit aus. Für die einfache Konfiguration und die Weiterverarbeitung der aufgenommenen Messwerte stehen die Schnittstellen RS232 oder RS485 zur Verfügung, die das schnelle Modbus-Protokoll unterstützen. Jedes Messgerät bietet intern oder per Aufsteckmodul Analogund/oder Digitalausgänge zur Ansteuerung von Energiemanagementsystemen oder anderen Steuereinheiten. Fax (0 61 71) 5 20 86 www.zes.com ■ de 11/2003 Gebäudetechnik Corinna Linke Mit Hilfe von GSM lassen sich heute viele verschiedene Datenfunklösungen realisieren. Eine pfiffige Applikation für ein Garagentor-Schließsystem war auf der Cebit 2003 erstmals zu sehen. E rer SIM-Karte eines Funknetzbetreibers empfängt das Signal. Das GSM-Modul wertet die Clip-RufnummerIdentifikation während eines ankommenden Anrufs aus und nutzt diese als Legitimation, das Tor in der Tiefgarage zu betätigen. Vor dem eigentlichen Aufbau der Funkverbindung sorgt das System Bild 2: Die Cetec GmbH präsentierte ihr neues Schließfür eine Reject-Rufabwei- system auf der Cebit 2003 sung, so dass für die Ansteuerung des Garagentors keine VerbinDie Garagentoreinheit lässt sich auch dungsgebühren entstehen. in umgekehrter Richtung zur Übermittlung von Betriebsstörungen nutzen. So kann das System eine Klartextmeldung Geringe Betriebskosten als SMS an den Verwalter oder Hausmeister absetzen, wenn z. B. das Tor Damit fallen an Betriebskosten lediglich klemmt oder Abgasalarm auftritt. die Grundgebühren für den SIM-Kartenvertrag an. Gegenüber der Ausführung mit Funksendern reduziert sich der loBreite Einsatzmöglichkeiten in Fernsteuer-Handsender erhöht den Komfort für die Nutzer einer Tiefgarage, da sich das Garagentor auf Knopfdruck öffnet. Weniger bequem gestaltet sich dagegen die Verwaltung der Sender. Gerade beim Wechsel von Mietern oder Eigentümern macht die Rückforderung der Geräte schon einmal Probleme. Damit soll jetzt Schluss sein, wenn es nach der Cetec GmbH geht. Der GSM- und GPS-Spezialist aus Oberhaching bei München präsentierte auf der Cebit eine Neuentwicklung, mit der sich Garagentore per GSM-Handy ansteuern lassen. Das System besteht aus dem Plug-and-Play-GSMModul GM29 von Sony Bild 1: Aufbau des Schließsystems zur Ansteuerung eines Ericsson, einer eigenen Garagentors statt typischem RF-Transmitters Software sowie einem beliebigen elektrischen Torantrieb (Bild 1). gistische Aufwand erheblich, da der Eine Mobilfunkantenne mit frei wählbaHausverwalter keine Geräte mehr einsammeln muss und die Zugangsberechtigung selber pflegen kann. Dazu gibt er Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin, die GSM-Telefonnummern der BerechHamburg tigten in ein kleines Administrationstool ein. Ein Mieter kann sich mit mehreren GLOSSAR Nummern eintragen lassen, so dass die Familienangehörigen das Garagentor Clip: Calling line identification presentaauch mit dem eigenen Handy ansteuern tion; Identifizierung des Anrufers vor der können. Nach Abschluss der Datenpflege Verbindungsaufnahme. übermittelt der Hausverwalter die geänGPS: Global positioning system; weltumderten Zugangsberechtigungen per GSMspannendes Satellitensystem zur genauen Ortung, Navigation und Zeitverteilung. Datenverbindung an die GaragentoreinGSM: Global system mobile: Die GSMheit. Diese Verbindungsgebühren fallen Technik gehört zu den Mobilfunksystemen als Betriebskosten an, dürften sich jeder zweiten Generation (2G) und basiert doch im Cent-Bereich bewegen. auf einer digitalen Übertragung im ZeitDie Rufnummern lassen sich in zwei multiplex mit acht Kanälen pro FunkträVarianten speichern: Als Telefoneinträge ger-Signal. Die Übertragungsrate beträgt auf der SIM-Karte des Moduls oder für 200 kbit/s. größere Wohnanlagen auf einem FlashSIM-Karte: Abkürzung für subscriber identity module. Die Karte ist eine scheckkarSpeicher des Bordcomputers. Die Cliptengroße Identifizierungskarte für den TeilIdentifikation stellt sicher, dass kein Unnehmer eines GSM-Mobilfunkdienstes. befugter missbräuchlich die Programmierung ändern kann. 28 Das Unternehmen Cetec entwickelte das Schließsystem auf Anregung des Herstellers Sommer Antriebs- und Funktechnik GmbH aus Kirchheim/Teck. So enthielt das Exponat auf der Cebit auch einen Antrieb von Sommer, der dort allerdings eine kleine Gartentür öffnete (Bild 2): Ein Zugeständnis an die Platzverhältnisse auf der Messe Hannover. Nach Aussage des Entwicklers kann das Schließsystem jeden elektrischen Antrieb ansteuern und lässt sich auch für Drehtore oder Schranken einsetzen. Die Lösung eignet sich sowohl für die nachträgliche Installation an bestehenden Garagentoren als auch zur industriellen Einbindung in die Produktion von kompletten Garagentoren, dann auf Basis des Mini-Moduls GM47 von Sony Ericsson. Mit einem Preis ab 259 € netto dürfte sich die Lösung auch für den Privatbereich eignen. Der Verkauf läuft über den Vertriebspartner CEP AG mit einer Lieferzeit von drei bis vier Wochen. Die im Lieferumfang enthaltene Antenne verfügt über ein 3 m langes Anschlusskabel. Diese Länge kann bei Tiefgaragen unter Umständen nicht reichen, um in einen stabilen Funkbereich zu gelangen. In solch einem Fall liefert Cetec optional eine andere Antenne mit längerem Kabel bis maximal 6 m. ■ www.cepag.de www.ce-t-ec.de de 11/2003 Quelle: Cetec Handy öffnet Tür und Tor Gebäudetechnik Sicherheit und Komfort mit intelligenter Gebäudetechnik EIB/KNX im privaten Hausbau hier beschriebenen Hauses legte der Bauherr großen Wert auf hohe Sicherheitsstandards sowie geringen Energieverbrauch. Auf Grundlage dieser Vorgaben schlug das mit den Elektroinstallationsarbeiten beauf- tragte Unternehmen, die Firma Hennemann GmbH Elektrotechnik aus Düsseldorf, eine Lösung auf Basis des Installationsbus EIB/KNX vor. N ach Angaben von Marcus Görgens, Juniorchef bei Hennemann, waren die einfache Handhabung und flexible Nutzung entscheidend für die Wahl des EIB/KNX. »Der EIB/KNX ermöglicht nicht nur einen gezielten, den Energiebedarf optimierenden Betrieb aller Anlagen, wie beispielsweise Licht- und Heizungssteuerung. Auch die Flexibilität seiner Anwendungen ist wirklich überzeugend«, erläutert M. Görgens. Insgesamt verfügt das Objekt über 208 EIB-Teilnehmer (Bild 1). Geprüft wurden auch andere Bussysteme wie z. B. LON, doch man entscheid sich für den EIB als die in diesem Fall am besten geeignete Lösung. Das Projekt nahm (bis zur heutigen Ausbaustufe) ca. 14 Tage Zeit in Anspruch – vom Neuanfang des Entwurfs in der ETS bis hin zur fertigen Inbetriebnahme. »Wir hatten keinerlei Probleme mit den EIB-Komponenten, da wir alle Produkte vor dem Einbau bei uns im Betrieb testen«, so M. Görgens. Sicherheit nicht nur für Kinder Den Mittelpunkt der sicherheitstechnischen Einrichtungen bildet bei dem Haus in Düsseldorf das Türschloss. Jeder Haustürschlüssel ist bei diesem SysDipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«, nach Unterlagen der Deutschen EIB/KNX-Gruppe de 11/2003 Quelle: Görgens In Rahmen der Modernisierung des Räume, z. B. über die in dem Raum befindlichen Rauchmelder oder über Info-Displays. Bei Abwesenheit wird die Meldung automatisch über einen so genannten Telefonkoppler bzw. den Gira-Homeserver, eine Schnittstelle zwischen EIB/KNX und Telefonnetz, auf vorher definierte Telefonnummern weitergeleitet (Bild 2). Dies ist als Bild 1: Ein Blick in die Verteilung – das Objekt hat über 200 Sprachnachricht auf eiEIB-Teilnehmer nen Festnetzanschluss, Handy, als SMS auf ein Handy oder per tem mit einem Mikrochip ausgestattet, E-Mail möglich. der den Bewohnern definierte FunktioEin Kontrollbildschirm (Info-Display nen frei schaltet. Der Haustürschlüssel 2.0 von Gira) im Eingangsbereich ermeldet der Haus- und Gebäudesysmöglicht beim Verlassen des Hauses eitemtechnik, wer das Gebäude betritt nen schnellen Check, ob das Gartenhaus und wer es verlässt. Realisiert ist dies und die Fenster verschlossen sind und mit einer elektronischen/mechanischen die Heizung bedarfsgerecht eingestellt Schließanlage mit Hochsicherheitsist. Ist dies nicht der Fall, kann man die Elektronikzylinder/-Schlüssel (EIB 120) entsprechenden Eingaben direkt am von Winkhaus. Kontrollbildschirm vornehmen. Eine der damit realisierten SicherWährend der Abwesenheit der Beheitsfunktionen sieht folgendermaßen wohner oder nachts überwachen Beweaus: Kind A verlässt als letzte Person das gungssensoren den Garten. Wenn sie eine Haus und schließt ab. Die in dem Bewegung registrieren, melden sie dies Schlüssel programmierten Vorgaben ins Schlafzimmer auf ein Info-Display (Back-/Heißluftofen wird abgeschaltet) von Busch-Jaeger. Von hier kann man treten in Funktion. Elternteil B betritt nun die Beleuchtung und später das Haus und eine Kamera einschalten. schließt auf. Durch die VorWenn niemand zu Hause gaben in dem Schlüssel ist, wird die Alarmierung als wird der Ofen wieder eingeAnruf bzw. SMS auf verschaltet. Betritt nun einige schiedene definierte Handys Zeit später Kind A das weitergeleitet. Haus, so ist z. B. in den VorEine Außenkamera mit gaben des Schlüssels von Bildspeicher von Mobotix Kind A vermerkt, dass sich überwacht den Gartenbeder Ofen weder ein- (aus reich und den hinteren Teil Schutzgründen) noch abdes Hauses. Zusätzlich beschaltet (weil ein Elternteil obachtet eine normale kocht). CCD-Kamera den Garten Sollte es einmal zu einem Feuer im Haus kommen, so registrieren Rauchmelder, Bild 2: Über den Homedie in jedem Zimmer instalServer hat man via Internet liert sind, den Qualm und von außen passwortmelden diesen akustisch geschützt Zugriff auf die über den EIB/KNX in alle Gebäudetechnik Quelle: Gira Andreas Stöcklhuber 29 Gebäudetechnik Bild 3: Bis zu fünf EIB-Funktionen lassen sich auf den Schalter »triton« legen aus der Vogelperspektive vom 2.OG aus. Dieses Bild wird direkt auf dem Fernseher im Schlafzimmer bzw. auf einem Monitor von Siedle wiedergegeben (Bild 3). Kompatibel und zertifiziert Neben den sicherheitstechnischen Aspekten stand für die Bewohner vor allem der Komfort im Vordergrund. »Wunsch des Kunden war es, die unterschiedlichen EIB/KNX-Geräte mit sämtlichen Funktionen einfach und übersichtlich zu steuern«, fasst M. Görgens die Ausgangssituation zusammen. Voraussetzung dafür ist die Kompatibilität und Interoperabilität der verschiedenen Geräte und Systeme unterschiedlicher Hersteller. Wie im Fall des Hauses in Düsseldorf kann der Kunde aus der großen Palette der EIB/KNX-Komponenten frei wählen und dabei sicher sein, dass sie aufeinander abgestimmt sind – das garantiert die EIB/KNX-Zertifizierung. Um die Kompatibilität der EIB/KNXProdukte sicher zu stellen, legt die Eiba/ Konnex Association als internationales Gremium einheitliche technische Richtlinien und Qualitätsvorschriften für das EIB/KNX-System und die Einsatzfähigkeit neuer Produkte fest. Sie vergibt das EIB/KNX-Warenzeichen, das Qualität und Kompatibilität garantiert. »Durch die Zertifizierung können Produkte aus den Bereichen Heizungs-, Lüftungs-, Sonnenschutz- und Lichtsteuerung problemlos kombiniert werden«, erklärt M. Görgens. 30 Mittelpunkt des familiären Lebens bildet in der Regel das Wohnzimmer. Deshalb sieht das Konzept von Hennemann vor, über den hier befindlichen Fernseher die Informationen der Gebäudesystemtechnik darzustellen. Zu diesem Zweck wird an den Fernseher der so genannte TV-Manager von IC Industrielle Computertechnik über eine Scartbuchse angeschlossen. Eine zweite Scartbuchse steht beispielsweise für den Anschluss eines Videorecorders oder einer Überwachungskamera zur Verfügung. Die Busseite wird über ein Kabel mit der seriellen Schnittstelle des EIB/KNX verbunden. Der TV-Manager blendet auf Wunsch in ein laufendes Fernsehbild Businformationen ein. Schaltvorgänge wie beispielsweise das Zufahren von Jalousien oder das Einschalten der Heizung können bequem vom Sessel aus per Infrarot-Fernbedienung ausgelöst werden. Bis zu 80 Vorgänge (»Objekte«) lassen sich mit dem Gerät abspeichern und steuern. Zu jedem der Objekte kann man bis zu acht Zeitfunktionen eingeben . Die Textanzeige ist frei definierbar. Die Eingabe der entsprechenden Para- Heizungsanlage von Vaillant noch keine EIB-Schnittstelle hat, steht die Information »Fenster offen« nicht der Heizungsanlage selbst zur Verfügung, sondern nur den Stellantrieben – mit der Folge, dass dann die Pumpe gegen die geschlossenen Ventile drückt. Mehrere Funktionen – ein Taster Im Wohnbereich kommt das Schalterprogramm »triton« von Busch-Jaeger zum Einsatz, das mit bis zu fünf unterschiedlichen Funktionen belegt werden kann, z. B. Licht, Lichtszenen, Jalousiesteuerung und andere (Bild 4). Jede einzelne Taste kann auch per Infrarot gesteuert werden. So ist beispielsweise der obersten Taste das Thema Licht zugeordnet. Mit einem Druck auf die rechte Tastenseite wird das Licht dunkler gedimmt. Die linke Tastenseite lässt das Licht heller werden. Über kurzen Druck auf eine der Schaltflächen schaltet man das Licht ein oder aus. Jeder Schalter hat ein permanent hinterleuchtetes Schriftfeld, das dem Benutzer signalisiert, welche Funktionen der Taste zugewiesen wurden. Gleichzeitig zeigen in die Bedienfläche integrierte Status-LEDs den Schaltzustand der angeschlossenen Geräte oder Leuchten. Zusätzlich können sowohl die Schriftfeldbeleuchtung als auch die StatusLEDs automatisch z. B. per Zeitschaltbefehl ausgeschaltet werden. Quelle: Görgens Quelle: Busch-Jaeger Energiesparen mit Komfort Perspektiven »Derzeit wird eine zweite Überwachungskamera installiert, damit neben dem Garten Bild 4: Auch das Bild der Überwachungskamera steht via auch die Hausfassade Internet zur Verfügung beobachtet werden meter erfolgt entweder über die Fernbekann«, so M. Görgens. Diese wird didienung oder eine dem Gerät beiliegende rekt mit einem Homeserver von Gira Parametriersoftware für den PC. So verbunden, so dass man das komplette kann man beispielsweise eine EinzelGebäude via Internet und Telefon von raumregelung mit Wunschtemperaturen überall aus überwachen kann. Bei Einzu bestimmten Zeiten für einzelne Räubruch oder Feuer erfolgt eine Benachme des Hauses realisieren. Wird zudem richtigung als SMS auf das Handy oder ein Fenster im Raum geöffnet, registriert per E-Mail. Selbst die Steuerung über dies der Raumtemperaturregler und leineue Mobil-Dienste wie GPRS in Vertet die Daten an den Stellantrieb der bindung mit einem PDA stellt kein HinHeizung weiter: Die Temperatur wird dernis mehr dar. automatisch auf einen vorher definierten ■ Wert gesenkt. Damit trägt EIB/KNX zur Senkung der Energiekosten bei. Da die de 11/2003 Gebäudetechnik Gebäudeautomation mit Funktechnik H. D. Gerber, A. Stöcklhuber Vor allem im Bereich der Nachrüstung bietet sich der Einsatz von Funksystemen an. Hier erhält der Kunde Komfort, ohne dass neue Leitungen verlegt werden müssen. Neu im Bereich Funksysteme sind nun Funktaster, die ohne Batterie auskommen. Z u dem Thema »Funktechnik und batterielose Kompenenten« sprachen wir mit Andreas Haugk, Geschäftsführer der Peha Paul Hochköpper GmbH & Co. KG. »de«: Peha hat dieses Jahr seine Produktpalette um moderne Funksteuertechnik ergänzt. Sie wird unter dem Namen »Easywave« und »Easyclick« vertrieben. Was verbirgt sich dahinter, und welchen Zielmarkt will Peha damit erreichen? Haugk: »Easywave« ist eine komplette Produktfamilie, bestehend aus verschiedenen Funksendern und -empfängern, mit denen der Kunde komfortable Lichtund Jalousiesteuerungen realisieren kann. Typisch für dieses System ist die nachträgliche Integration in konventionelle Installationen ohne zusätzliche Leitungsverlegung und ohne Stemm- und Malerarbeiten. Das macht Easywave attraktiv für Renovierung, ein Marktsegment, das in Zeiten schwächerer Neubaukonjunktur und schmaler Kundenbudgets umso interessanter ist. Durch die Kompatibilität der Funkmodule hat der Kunde die Möglichkeit, sein Haus Stück für Stück nachträglich mit moderner Elektroinstallation auszustatten Bild 1: »Easyclick«-Taster für Licht (links) und Jalousien (rechts) aus der Reihe »Dialog Alu« benötigen, also völlig wartungsfrei arbeiten. Aufgrund dieser Wartungsfreiheit eignet sich Easyclick vor allem für den gewerblichen Bereich. Dem zugrunde liegt die moderne Piezo-Technologie der Firma Enocean aus Oberhaching, die übrigens 2002 mit dem Bayerischen Innovationspreis ausgezeichnet worden ist. Peha hat diese fortschrittliche Technik in das Schalterprogramm »Dialog« integriert und gleichzeitig mit Enocean ein Exklusivabkommen über die gemeinsame Vermarktung abgeschlossen. »de«: Gerade die Planer für Gebäudesystemtechnik interessiert die Kombinationsmöglichkeit von »Easywave«/ »Easyclick« und PHC, dem PehaHouse-Control-System. Haugk: Die »Easywave«-Empfänger können die »Easyclick«-Signale nicht direkt auswerten. Hierzu bedarf es einer PHC-Steuerung mit PHC-Interface. Die Funkkomponenten können so über bzw. mit dem PHC-System kommunizieren. »de«: Wie funktioniert das PHC-Interface? Haugk: Das Interface hat 32 Empfangsund 32 Sendekanäle, jeweils mit Einund Aus-Befehl. Die Empfangskanäle leiten die Tastersignale von »Easywave« / »Easyclick« an das PHC-System, so als ob sie von einem PHC-Tastsensor kämen. Umgekehrt kann PHC über die Sendekanäle des Interface die »Easywave«-Aktoren ansprechen. Damit ist das Funksystem der verlängerte Arm »de«: Wie passt »Easyclick« in diese Produktfamilie? Haugk: Wie alle herkömmlichen Funksender enthält der »Easywave«-Taster eine Batterie. Sie muss bei durchschnittlicher Betätigung nach etwa fünf Jahren ersetzt werden. Bei »Easyclick« handelt es sich um Funksender, die keine Batterie Horst Dieter Gerber, Planungsbüro für Gebäudesystemtechnik, Blieskastel; Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de« de 11/2003 Bild 2: Dieser Funkschalter benötigt keine Batterie und ist daher absolut wartungsfrei 33 Gebäudetechnik FUNKTECHNIK OHNE BATTERIEWECHSEL Bild 3: Taster für das Funksystem »Easywave« aus dem Programm »Aura Glas« von PHC überall dort, wo keine Drahtverbindung besteht. Werden mehr Funkkanäle benötigt, kann man mehrere Interfaces anschließen. »de«: Steht damit in einem kombinierten PHC-Funksystem die ganze Vielfalt an Modulen und Funktionen, die wir von PHC seit Jahren kennen, für den erweiterten Renovationsmarkt zur Verfügung? Haugk: In der Tat. Alle PHC- und Funkmodule sind kombinierbar, beliebige Verknüpfungen, beliebige Lichtszenen, beliebige Zeitfunktionen und alle Möglichkeiten der Visualisierung können genutzt werden. Somit kann ein Hausbesitzer nachträglich die moderne Bustechnik in sein Haus einbauen. Er braucht dazu noch nicht einmal zwischenzeitlich auszuziehen und auszuräumen; er kann Raum für Raum nacheinander modernisieren, quasi während er weiter darin wohnt. Mit PHC alleine war das durch die drahtgebundenen Module nicht so einfach möglich. Durch die Funksensoren und -aktoren ist das jetzt machbar. »de«: Wie sieht die Bedienseite mit »Easywave« und »Easyclick« konkret aus? Haugk: Die Wandsender haben eine sehr flache Bauweise und benötigen kei- 34 Die batterielosen Funkschalter nutzen einen Piezo-Kristall als Energiequelle. Die Sendeenergie für einen Impuls beträgt 50 µWs, die Leistung 10 mW. »Hierfür haben wir ein eigenes Funkprotokoll entwickelt, das mit dieser kleinen Energie auskommt und dennoch eine zuverlässige Signalübertragung gewährleistet«, so Andreas Schneider, Leiter Vertrieb bei Enocean. »Diese Zuverlässigkeit erreichen wir auch dadurch, dass die Übertragungszeit sehr kurz ist – daher bleibt die Kollisionswahrscheinlichkeit sehr gering.« Bei jedem Tastendruck wird das Telegramm mindestens drei Mal übertragen. Die Lebensdauer eines batterielosen Schalters gibt Enocean mit mindestens 50 000 Schaltzyklen an. Typische Einsatzfelder der Funktechnik liegen z.B. bei Projekten aus dem Bereich Denkmalschutz oder bei modernen Bauten mit großen Glasflächen. »Mit der batterielosen Funktechnik kommen wir auch in gewerbliche Objekte mit sensiblen Bereichen wie z.B. Krankenhäuser, in denen konventionelle Funktechnik keine Chance hätte«, hebt A. Schneider den Vorteil der kleinen Sendeenergie hervor. Die Inbetriebnahme geschieht über eine Einlerntaste oder über einen Konfigurationssender. Mit einem optionalen Testwerkzeug kann man feststellen, ob die gewählte Positionierung der Taster eine sichere Funkverbindung gewährleistet. ne Einbautiefe. Damit kann man sie einfach auf jede Wand kleben oder schrauben, auch auf Glasscheiben, Kacheln und Schränke. Es ergeben sich für die Innenraumgestaltung völlig neue Möglichkeiten. Natürlich können sie auch in vorhandene Schalterkombinationen eingebaut werden, da die »Easywave«Wandsender zu den Peha-Schalterprogrammen »Standard«, »Dialog« und »Aura« passen. Auch an den mobilen Einsatz haben wir gedacht; hier gibt es den 4- oder 16-Kanal-Handsender, und den Minisender als Schlüsselanhänger. »de«: Welche »Easywave«-Aktoren stehen zur Verfügung? Haugk: Das System bietet zunächst Schaltund Dimmaktoren für Reiheneinbau, sowie Module für die Unterputzdose bzw. Rollladenkasten oder den Einbau in abgehängte Decken. Auch ein Zwischenstecker-Empfänger steht zur Verfügung, der ganz ohne Montageaufwand zu Entwickler der batterielosen Funktechnik für die Gebäudeautomatisierung und andere Einsatzbereiche ist die Enocean GmbH aus Oberhaching bei München. Neben dem Piezo-Sendemodul, das sich in den Peha-Tastern befindet, bietet Enocean noch weitere batterielose Funkkomponenten an, z.B. ein SensorSendemodul, das von einer kleinen Solarzelle gespeist wird. Es eignet sich u.a. für Fensterund Türkontakte oder als Sensor für Helligkeit, Temperatur oder Feuchte. Dazu gibt es auch entsprechende Empfängermodule. Neben Peha arbeiten weitere Unternehmen aus dem Bereich Gebäudetechnik mit Enocean zusammen. Heute sind das Wago, Niko und Thermokon. www.enocean.de installieren ist. Diese Aktoren kommunizieren direkt mit den oben erwähnten »Easywave«-Sensoren in einem autonomen System. »de«: Ein Wort vielleicht noch zur Reichweite, zur Störfestigkeit und zur Frage des Elektrosmogs bezogen auf die Peha-Funktechnik. Haugk: Die maximale Entfernung zwischen Sender und Empfänger beträgt im Haus etwa 30 m, außer Haus sogar 100 m. Die Funkwellen durchdringen normale Wände und Türen. Damit ist Bild 4: Horst Dieter Gerber (links), Planungsbüro für Gebäudesystemtechnik, Blieskastel, und Andreas Haugk (rechts), Geschäftsführer von Peha de 11/2003 Gebäudetechnik auch eine direkte Kommunikation zwischen den Räumen innen sowie den Außenbereichen wie Terrasse oder Garage möglich. Die Übertragung selbst erfolgt mit der europäisch harmonisierten Frequenz von 868,3 MHz, die für ihre Störsicherheit bekannt ist. Dennoch kann es immer wieder ungünstige Einbauorte geben. Um diese zu erkennen und zu meiden, gibt es ein mobiles Diagnosegerät zur Überprüfung der Signalstärke. Der letzte Teil der Frage bezog sich auf den durch Funkwellen ausgelösten Elektrosmog. Die Signalstärke und insbesondere die Funkdauer sind so begrenzt, dass garantiert keine gesundheitlichen Schäden entstehen können. Die Elektrosmogbelastung ist 1000 Mal geringer als beim Mobiltelefon, beim Fernseher oder beim Computer. beim Einsatz von »Easyclick«-Wandsendern kommt man nicht mehr ohne den PC für die Inbetriebnahme aus. Andererseits steht mit Version 2 der bewährten PHC-Programmiersoftware ein Hilfsmittel zur Verfügung, das einzigartig einfach zu bedienen ist »de«: Wenn man das so hört, könnte man fast glauben, dass der Planer und der Elektroinstallateur bald überflüssig werden. Wird man demnächst PehaProdukte beim Discounter finden? Haugk: Sicher nicht. Elektroinstallation ist nach wie vor Sache des Fachmanns. Fehler können Menschenleben kosten und große Werte vernichten. Nur der Fachmann kann für die vorgeschriebene Sicherheit und Langlebigkeit sorgen. Peha versteht sich als Partner von Planern und Handwerkern. ■ »de«: Nachdem wir jetzt Aufbau und Wirkungsweise der PehaFunktechnik kennen gelernt haben, würde uns die Inbetriebnahme interessieren. Haugk: Jede Sendetaste lässt sich selbstlernend einem oder mehreren Empfängern zuordnen. Selbstlernend heißt bei »Easywave« ohne PC und ohne andere Hilfsmittel. Bis zu 32 Sender können auf einen Empfänger wirken. So kann man beliebige Gruppen- und Zentralschaltungen bilden. Kurzer und langer Tastendruck werden unterschieden, um zu dimmen oder bei Jalousien die Lamellen zu verstellen. Auch Lichtszenen sind damit möglich. Das autonome »Easywave«-System kann der Kunde selbst in Betrieb nehmen und jederzeit umprogrammieren. Bei der Kombination von Funkund PHC-System sowie de 11/2003 35 Gebäudetechnik F. Möhlen, A. Stöcklhuber Als Einstieg in den EIB bietet sich das System EIB Easy an. Hier kann man EIB installieren, ohne sich mit der Software ETS auseinandersetzen zu müssen. D ie große Funktionsvielfalt bei einfacher Installation hat den Elektromeister Norbert Ruths dazu bewogen, bei seinem eigenen Neubau – einem Fertighaus – auf EIB Easy zu setzen. Sein Unternehmen ESR-Haustechnik betreut in der Nähe von Bad Kreuznach Privat- und Firmenkunden in den Bereichen Heizung, Solartechnik und Elektroinstallation. Installation von EIB Easy im Neubau Für die kommenden Jahre rechnet die Elektrobranche mit einem deutlichen Anstieg der Bustechnik bei Privathäusern. Um den Einstieg in diese Technik zu erleichtern, entwickelte Merten mit EIB Easy eine Variante, bei der alle Komponenten bereits für die Inbetriebnahme vorbereitet sind. Man braucht also weder einen Laptop noch aufwändige Schulungen, um das System zu installieren. Die Zuweisung der Komponenten erfolgt komfortabel am Display des EIBEasy-Basisgeräts (Bild 1). Das Basisgerät vereint die Funktionen Spannungsversorgung, 8-fach-Schaltaktor und 4-Kanal-Zeitschaltuhr in einem Gehäuse. Außerdem enthält es einen Szenenbaustein. Wenn die Aktoren im Basisgerät ausreichen, kommt man also mit dem Basisgerät und den entsprechenden Sensoren für die gesamte Installation aus. Das Konzept des »Jetzt installieren, später erweitern« hat auch Norbert Ruths verfolgt. »Was nicht im Rohbau installiert wird, ist später nur mit erheblichem Mehraufwand nachzurüsten,« weiß der Bauherr. Deshalb hat er nicht nur die gewünschten Leitungen verlegt, sondern im Innen- wie im Außenbereich Leerrohre eingesetzt, die ihm weitere Möglichkeiten offen halten. Erst vor kurDipl.-Ing. Frank Möhlen, Referent Technisches Marketing, Merten, Wiehl; Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de« 36 zem ist das Ehepaar eingezogen; die Inbetriebnahme der zunächst vorgesehenen Funktionen verlief problemlos. Zu einem EIB-EasySystem gehört immer auch eine Sicherungskarte im praktischen Scheckkartenformat, auf welcher der Installateur die Bild 1: Das EIB-Easy-Basisgerät enthält eine SpannungsEinstellungen speichert. versorgung, einen 8-fach-Schaltaktor, eine 4-Kanal-ZeitBei späteren Änderun- schaltuhr und einen Szenenbaustein gen kann man auf die dort gespeicherten Projektdaten zurücklichen EIB-System ist ohne Einschränkung greifen. Dieses Prinzip erspart den zumöglich. EIB Easy benötig zwar spezielle, sätzlichen Laptop mit spezieller Softfür EIB Easy geeignete Aktoren. Doch ware und garantiert trotzdem, dass alle diese entsprechen hardwareseitig vollnotwendigen Daten bei Bedarf zur Verständig den »Standard«-EIB-Aktoren und fügung stehen. unterscheiden sich lediglich durch eine auf sie abgestimmte Softwareapplikation. EIB Easy ist eines der ersten Systeme Die Inbetriebnahme aus der EIB-Welt, das im Easy-Mode des Konnex-Standards betrieben wird. Der Für die Inbetriebnahme gibt es zwei Konnex-Standard vereint die drei vorMöglichkeiten: handenen Busstandards EIB, Batibus • Die »Turnschuhmethode« und EHS. Das System ist damit auch • Die Zuweisung vom Basisgerät aus kompatibel zu Geräten, die unter die anDas Basisgerät erkennt automatisch alle deren beiden Konnex-Modi fallen, z. B. angeschlossenen EIB-Sensoren und -Aktoalle herkömmlichen EIB-Geräte (Sysren und schlägt bei der Inbetriebnahme tem-Mode) und Haushaltsgeräte, die jeweils einen Funktionsnamen vor, z. B. sich automatisch im Netz anmelden »Schalten«. Man kann ihn übernehmen (Automatik-Mode). oder ändern. Generell besteht die MögEIB Easy beinhaltet eine Projektverlichkeit, für alle Kanäle, Geräte und waltung. Innerhalb der ProjektverwalFunktionen eigene Namen zu vergeben. tung vergibt man einen Namen für das Bei der Inbetriebnahme über die Projekt, speichert ein Projekt auf der »Turnschuhmethode« (Sensor drücken – Chipkarte und lädt ein Projekt von der Aktor drücken – Funktion zuweisen) Chipkarte. Außerdem lasen sich Wortmuss man eigentlich keine Namen vergelisten erstellen und abspeichern, damit ben, da nur der betätigte Aktor und Sensor man z. B. eigene Funktionsnamen nicht im Display angezeigt werden (Bild 2). immer wieder neu anlegen muss, sonBei der Inbetriebnahme über Gerätedern einfach auswählen kann. listen muss man wissen, welche Geräte sich wo befinden, da das Steuergerät alle verfügbaren Sensoren und Aktoren anEinsatz und Funktionen zeigt. Um jederzeit den Überblick zu haben, kann der Elektroinstallateur alBei der Familie Ruths hängen die Auternativ zur Vergabe von Namen auch ßen- und die Innenbeleuchtung am Bus. die Gerätenummern in den InstallationsSo lassen sich die Leuchten schalten, plan eintragen. Eine weitere Möglichkeit dimmen oder zu Lichtszenen zusammenbesteht darin, die Geräte nacheinander fassen. Die Bewohner können die entanzuschließen, und dann die Funktion sprechenden Einstellungen abspeichern. zuzuweisen. Eine Vergabe von Adressen Auch die Rollläden werden über EIB ist nicht erforderlich. Easy gesteuert. Über eine ZentralfunkHat man bei der Zuordnung einen tion kann man alle Rollläden mit einem Fehler gemacht, kann man alle FunktioTastendruck öffnen bzw. schließen. nen und Geräte jederzeit bearbeiten, änAuch für die Gartenanlagen sind EIBdern und löschen. Der spätere Ausbau der Easy-Anwendungen vorgesehen. So wird EIB-Easy-Installation zu einem herkömmz. B. das geplante Feuchtbiotop mit de 11/2003 Quelle: Merten EIB einfach und schnell installiert Gebäudetechnik Quelle: Merten und außen einschalten. Weiteren Komfort bietet eine Zentral-Aus-Funktion am Hauseingang. Sie umfasst nicht nur die Beleuchtung, sondern auch Steckdosen. Die Anschlüsse für Kühlschrank, Anrufbeantworter oder Uhrenradio sind davon ausgenommen. Verbindung zur Solaranlage Die Verbindung von EIB Easy mit der Heizungsanlage hilft Bild 2: Inbetriebnahme nach der »Turnschuhmethode« beim Einsparen von Energie. Sonnenkollektoren erzeugen Warmwasser und unterstützen die HeiBachlauf über eine Pumpe gespeist werzung. Dafür hat der Hausherr eine speden, die sich über die 4-kanalige Zeitziell auf das Haus abgestimmte Solarschaltuhr im EIB Easy-Basisgerät bethermikanlage eingebaut. Über einen Sosonders wirtschaftlich betreiben lässt. larpufferspeicher wird das BrauchwasAußerdem ist eine Panikschaltung ser erwärmt. vorgesehen: wenn die Hausherren etwas Weil beide Ehepartner im UnternehBeunruhigendes wahrnehmen, können men tätig und deshalb nicht immer zu sie mit einem Tastendruck alle Rollläden Hause sind, muss nicht ständig warmes hochfahren und die Beleuchtung innen de 11/2003 Wasser zur Verfügung stehen. Stattdessen lösen Bewegungsmelder in den Badezimmern eine Zirkulationspumpe aus, die 3 min läuft und für warmes Wasser sorgt. Diese Funktion lässt sich auf Wunsch auch über einen Taster schalten. Fazit Als Unternehmer hat Norbert Ruths seinen Neubau nicht nur aus privaten Gründen mit EIB Easy ausgestattet. Weil er auch seine Kunden für die zukunftsorientierte Technik interessieren möchte, gibt ihm das gleichzeitig die Möglichkeit zur Vorführung. Die Mehrkosten für den Einsatz von EIB Easy schätzt er auf etwa 3 000 €; das bezieht sich auf die Geräte, ohne die verwendete Zeit zu berücksichtigen. Gegenüber der rein konventionellen Installation hält er den Arbeitsaufwand für 10...15 % höher. Dem gegenüber stehen Kostenvorteile durch gezielte Energieeinsparung und eine deutliche Steigerung des Wohnkomforts und der Sicherheit. ■ 37 Gebäudetechnik Türkommunikation für jedes Bauherrenbudget einer Modul-Türstation, einem Haustelefon und einem Netzgleichrichter. Als ergänzende Produktreihe hat Balcom auch Briefkästen im Angebot, die in einem Baukastenprinzip angeordnet werden und die man ebenfalls mit der Sprechanlage kombinieren kann. Vom Standard-Briefkasten bis hin zur Edelstahlausführung steht für jeden Kundenwunsch eine Lösung zur Verfügung. Andreas Stöcklhuber Viele Bauherren treffen die Aussage »Türkommunikation ja, aber nicht zu hohen Kosten«. Doch auch in diesem Fall gibt es Lösungen, bei denen der Umsatz trotzdem beim Elektrohandwerk bleibt und nicht in den Baumarkt abwandert. Für kleinere Objekte: die Tür-Freisprecheinheit D Quelle: Balcom as Marktsegment unterhalb der designorientierten Türsprechanlagen besetzen heute eine Reihe von Herstellern. Einer davon ist die Balcom Electronic GmbH aus Kirchhundem. Balcom will Türkommunikation zu für jedermann erschwinglichen Preisen anbieten. »Wenn Sie als Installateur Ihrem Kunden eine hochpreisige Anlage verkaufen können, dann sollten Sie diese Chance auch nutzen«, so Michael Luke, Vertriebsleiter von Balcom. »Unsere Produkte kommen dann ins Spiel, wenn der Kunde überlegt, ob er sich überhaupt eine Türsprechanlage installieren lässt. Hier bieten wir eine klare Alternative zu den Baumarktprodukten.« Bild 1: Türsprechanlagen-Sets für Ein- bis Vierfamilienhäuser Der Unterschied zwischen Systemen, die der Elektrohandwerker installiert, und Baumarktprodukten erschließt sich dem Endkunden oft nicht auf Anhieb. Hier ist Überzeugungsarbeit zu leisten. Neben der oft mehr als zweifelhaften Qualität der Baumarktangebote liegt deren Hauptnachteil in der fehlenden Erweiterungsmöglichkeit. »Bei unseren Produkten können Sie problemlos weitere Nebenstellen oder andere Komponenten nachrüsten oder im Fall der Fälle Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de« 38 auch unkompliziert ein Ersatzteil bekommen«, erläutert David Baird, Geschäftsführer bei Balcom. Balcom bekennt sich zum dreistufigen Vertriebsweg und liefert ausschließlich über den Elektrogroßhandel. »Dabei haben wir als relativ kleiner Hersteller allerdings den Nachteil, dass wir beim EGH zwar gelistet sind, aber in aller Regel nicht lagermäßig vor Ort liegen«, so M. Luke. »Aus diesem Grund haben wir 16 Handelsvertretungen mit Lagern in ganz Deutschland sowie hier am Standort ein eigenes Lager und können bei Anfragen sehr schnell liefern.« Sets für Ein- bis Vierfamilienhäuser Als »Rennerprodukt« bezeichnet D. Baird die Sets für Ein- bis Vierfamilienhäuser (Bild 1). Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen und Farben, sowohl in konventioneller Verdrahtung als auch mit ZweidrahtBustechnik (Details zur Bustechnik siehe nächste Seite). Optional ist auch eine S/WVideotürsprechanlage verfügbar. Das einfachste Set besteht aus Quelle: Balcom Quelle: Balcom Bild 2: Tür-Freisprecheinheit, z.B. für Notruftelefone, Wärterdienste oder Apothekerschaltung Zur Erweiterung von Telefon-Nebenstellenanlagen bietet Balcom die TürFreisprecheinrichtung TLT 06 an (Bild 2). Die Tür-Freisprecheinheit wird mit zwei Drähten über eine analoge Nebenstelle angeschlossen (Bild 3) und benötigt keine separate Stromversorgung. Man kann fast jede TK-Anlage mit einer analogen Nebenstelle auf diese Weise erweitern. In der Tür-Freisprecheinheit kann man bis zu sechs Rufnummern speichern, die dann bei Betätigen des jeweiligen Klingeltasters gewählt werden. Ein aufgebautes Gespräch hält die Türstation für maximal 90 s. Rund 10 s vor Ablauf macht ein Ton auf das nahe Gesprächsende aufmerksam. Der Nutzer kann das Gespräch dann jeweils per Tastendruck um 30 s verlängern. Die Integration eines Türöffners ist ebenfalls möglich, allerdings benötigt er eine eigene Stromversorgung. Als mögliche Anwendungsfelder sieht Balcom z. B. Notruftelefone, Wärterdienste oder die so genannte Apothekerschaltung. So ist der Apotheker z. B. bei einem Wochenenddienst ständig von der Bild 3: Die Tür-Freisprecheinheit wird an eine analoge Nebenstelle der TK-Anlage angeschlossen de 11/2003 Gebäudetechnik Quelle: Balcom tragen, somit spielt die Leitungslänge keine Rolle mehr. Gerade bei Renovierungen erweist es sich als vorteilhaft, dass man handelsübliche Taster mit dem Bussystem kombinieren kann. Jeder Busteilnehmer kann bei seinem Telefon vier Türruf- und zwei Etagenrufmelodien sowie zwei Ruflautstärken einstellen. An den Bus lassen sich bis zu zehn Türstationen anschließen (ein Master, neun Slaves). Ein Codeschlossmodul lässt sich ebenfalls in den Bus integrieren. Das Kernstück des Bussystems bildet eine Bus-Steuerplatine. Die Basiseinheit befindet sich in der Bild 4: Der Leitungswiderstand der Busleitung Türstation oder im Sprechfach der darf bis zu 600 Ω betragen Tür bzw. Briefkastenanlage. An die Basiseinheit kann man bis zu 16 RufTürstation aus erreichbar, auch wenn er taster (einer je Teilnehmer) anschließen. sich einmal kurz nicht in der Apotheke Bei mehr als 16 Teilnehmern gibt es für aufhalten sollte. je 64 weitere Teilnehmer eine Erweiterungsplatine. Maximal kann man 255 Bustechnik für bis zu 255 Teilnehmer anschließen. Teilnehmer Das Bus-Haustelefon wird auf der Klemmleiste der Montageplatte verFür Anwendungen mit bis zu 255 Teildrahtet und nach der Programmierung nehmern bietet Balcom unter der Beeinfach auf die zeichnung »Duo Plus« auch ein ZweiMontageplatte draht-Bussystem an (Bild 4). Dieses veraufgesteckt. polungssichere Bussystem lässt sich von Die Programeiner Person in Betrieb nehmen. Die Promierung ergrammierung bleibt bei Spannungsausfolgt mittels fall oder beim Tausch einzelner Komsteckbarer Brüponenten erhalten. Der maximale Leicken (Jumper). tungswiderstand kann bis zu 600 Ω be- de 11/2003 Bei größeren Wohnungen kann man auch zwei Bus-Haustelefone auf die gleiche Adresse programmieren. Beim Ruf geben beide Telefone das Signal ab. Das Gespräch führt der Teilnehmer, der sein Telefon zuerst abnimmt. Als Produktneuheiten bringt Balcom in diesem Jahr eine neue Edelstahl-Serie sowie ein neues Modulsystem auf den Markt. Fazit Neben den »großen« Herstellern von Türkommunikationsanlagen gibt es noch eine Reihe kleinerer Anbieter, die sich ihre Nischen gesucht haben und dort passende Produkte anbieten. So kann man dem Endkunden für jede Anwendung und für jeden Geldbeutel eine passende Türkommunikationsanlage anbieten. ■ 39 Gebäudetechnik Stellmotore für Klimaregelung und Sicherheit Bürstenlose Außenläufermotoren bewegen Lüftungsklappen M. Enz, D. Palm, E.-C. Reiff Der Antrieb für Lüftungs- und/oder Rauchschutzklappen erfolgt in den meisten Fällen elektrisch. Um komQuelle: Rose + Krieger pakte Einbaumaße für die Antriebseinheiten zu erreichen, kommen Außenläufermotoren zum Einsatz. Der Rotormantel dient zugleich als W ichtiger Bestandteil moderner Heiz- und Klimaanlagen sind Lüftungsklappen. Sie passen die Luftströme an die Bedürfnisse der Benutzer an (Bild 1). Gleichzeitig verhindern entsprechend ausgelegte Klappen auch, dass sich im Fall eines Brandes Rauchgase über das Lüftungssystem im Gebäude verbreiten. Sie erfüllen damit nicht nur Komfort-, sondern auch wichtige Sicherheitsfunktionen. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die zu diesem Zweck eingesetzten Komponenten, vor allem hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit und Lebensdauer. Lüftungsklappenantriebe: Funktionsvielfalt auf kleinem Raum Die Stellung der Klappen lässt sich in der Klimatechnik automatisch über entsprechende Stellantriebe verändern. Moderne Stellantriebe bieten dabei trotz kompakter Abmessungen eine Reihe von Zusatzfunktionen (Bild 2). Der Lüftungsklappenantrieb von Phoenix Mecano, Bereich Elodrive, misst als komplette Verstelleinheit lxbxh 130 mm x 65 mm x 60 mm. Die Motor-Getriebeeinheit des Lüftungsklappenantriebes ist symmetrisch aufgebaut. Dadurch lässt sich der Antrieb durch Rechts- oder Linksmontage an die durch die Klappenposition vorgegebene Dipl.-Ing. (FH) Michael Enz, Vertrieb Antriebstechnik Papst, St.Georgen; Dipl.-Ing. (TH) Dieter Palm, RK Rose + Krieger, Entwicklungszentrum Minden; Ellen-Christine Reiff, M.A., Redaktionsbüro Stutensee 40 Bild 1: Lüftungsklappen beeinflussen nicht nur den Luftstrom einer Klimaanlage, sie erfüllen auch wichtige Sicherheitsfunktionen, z. B. bei einem Brand Drehrichtung anpassen. Er bringt die Lüftungsklappe über eine 90 °-Drehbewegung in eine Öffnungs- bzw. Schließposition, bzw. im Fall einer Luftstromregelung in jede beliebige Zwischenstellung. Die Ist-Position der Klappen erfasst in diesem Fall ein direkt auf der Abtriebswelle montiertes Leitplastikpotentiometer. Bei Schadensereignissen oder bei Stromausfall wird die Klappe in eine definierte Endstellung verfahren. Eine Feder dient dafür als Energiespeicher. Im Normalbetrieb spannt der Motor diese Feder, die über eine Zwischenwelle direkt auf das Getriebe wirkt. Vor allem die Entladung der Feder stellt an den eingesetzten Motor dabei hohe Anforderungen. Während er normalerweise mit etwa 1000 U/min arbeitet, hat Bild 2: Kompakter Lüftungsklappenantrieb für symmetrischen Einbau Patentierte Bremsmechanik nutzt Rotorglocke Auch konstruktiv profitiert man von den Vorzügen der Außenläufertechnik: er beim Entladen der Feder Drehzahlen bis zu 10000 U/min zu verkraften. Wartungsfreier Dauerläufer Das treibende Element des Verstellantriebs stellt ein kompakt bauender Außenläufer-Motor von Papst, St. Georgen, dar. Der dreiphasige, bürstenlose elektronisch kommutierte Gleichstromantrieb ist bei einem Durchmesser von 30 mm le- Quelle: Papst re Funktionselemente. Quelle: Papst Bremstrommel und Träger für weite- diglich 15 mm hoch. Die Ansteuerelektronik befindet sich auf einer kleinen Platine direkt unter dem Motor (Bild 3). Im Vergleich zu Innenläufermotoren garantiert das Außenläuferprinzip durch den größeren Luftspaltdurchmesser ein hohes Anlaufdrehmoment bei gleicher elektromagnetischer Kraft. Die dreiphasige Wicklung ermöglicht eine gleichmäßige Drehmomentabgabe und die elektronische Kommutierung sorgt für einen zuverlässigen und wartungsfreien Betrieb. Sie vermeidet alle mit einem mechanischen Stromwender verbundenen Nachteile, z. B. Verschleiß des Kommutierungapparates und Bürstenabrieb. Letzteres ist vor allem deshalb wichtig, da die Antriebe der Lüftungsklappen im Normalbetrieb dauernd bestromt sind und wie bereits erwähnt teilweise mit sehr hohen Drehzahlen arbeiten müssen. In Verbindung mit der Getriebeauslegung sorgt der Antrieb außerdem für ein leises Laufgeräusch. Das trägt erheblich dazu bei, dass die Verstellantriebe kaum hörbar für den Benutzer ihren Dienst verrichten. Außerdem kann man die für die Kommutierung ohnehin notwendigen Signale der Rotorlagegeber für die Regelung der Klappenverstellung nutzen, d. h. mit ihrer Hilfe lässt sich die IstPosition erfassen. Die Signale können von der elektronischen Antriebsregelung problemlos weiterverarbeitet werden. Bild 3: Bei Außenläufermotoren dreht sich der glockenförmige Rotor um den feststehenden Stator mit der Ankerwicklung de 11/2003 Quelle: Papst Gebäudetechnik Bild 4: Die Rotorglocke des Motors dient gleichzeitig als Bestandteil einer patentierten Bremsmechanik, um Abrieb und Korrosion zu vermeiden; ist sie vollständig verkupfert Die Rotorglocke des Motors lässt sich gleichzeitig als Bestandteil einer patentierten Bremsmechanik nutzen. Um Abrieb und Korrosion zu vermeiden, wurde sie vollständig verkupfert. Bei manueller Verstellung der Klappe, z. B. bei Inbetriebnahme oder im Servicefall, blockiert die Bremseinrichtung den Motor über Reibschluss, damit die Feder die Klappe nicht automatisch in die Endstellung zurückzieht (Bild 4). Eine Überlastkupplung verhindert Schäden durch zu starkes Aufziehen. Die Bremse kann man manuell mit einem Schraubendreher öffnen. Bei anderen Antriebssystemen muss der Bediener für einen manuellen Eingriff mit der einen Hand das Getriebe blockieren, während er mit der anderen die Klappe verstellt; er hat also immer »alle Hände voll zu tun«. Die patentierte Bremsmechanik bringt deutliche Erleichterung. Selbst wenn der Bediener vergisst, die Bremse zu lösen, ist das kein Problem. Bei Normalbetrieb setzt dann automatisch ein kurzzeitiges Anfahren des Antriebs entgegen der Bremsrichtung die Bremse außer Kraft. Erste Getriebestufe direkt an der Motorwelle Der Lüftungsklappenantrieb mit Federrückstellung liefert ein Abtriebsmoment von 3 Nm. Um das Drehmoment an der Abtriebswelle unter Berücksichtigung der Betätigungsdauer zu erreichen, erfordert die hohe Motordrehzahl ein vierstufiges Getriebe. Das Getriebe mit der Gesamtuntersetzung von 4 000:1 ließ sich bei den kompakten Abmessungen der kompletten Antriebseinheit nur dank konstruktiver Tricks unterbringen. So greift die erste Getriebestufe direkt in eine in die Motorwelle geschnittene Verzahnung. Diese spezielle Evoloidverzahnung wurde an der TU Braunschweig entwickelt und ließ sich gut an der Motorwelle anbringen. Diese Konstruktion spart nicht nur Platz, sondern optimiert auch das Geräuschverhalten, da kein zusätzliches Ritzel zwischen Motor und Getriebe notwendig ist. Interessante Anwendungsbereiche für die anpassungsfähigen Motoren gibt es auch in anderen Bereichen, die nach kurzen und kompakten Antriebslösungen verlangen. Typische Beispiele finden sich bei Stellantrieben für Fensterheber oder Ventile. ■ www.papst.de de 11/2003 Gebäudetechnik Videoüberwachung ohne Installations-CD FTP- oder Webserver notwendig. Die Mobotix-Kamera arbeitet Bei den hier vorgestellten Überwawie jeder PC auf Dachungskameras steckt die komplette teiebene und verwaltet Software in der Kamera selbst. Daher den ihr zugewiesenen Bereich im Form eines kommen sie ohne Treiber oder ein seRingpuffers auf dem parates Installationsprogramm aus. Server selbst. Dabei sorgt sie sowohl dafür, dass die vorgeschriebeelbst bei der vom Nutzer frei konne Speichergröße nicht figurierbaren Darstellung mehreüberschritten wird, als rer Kameras in einem Browserauch für das automatifenster mit Live- und Playback-Bildern sche Löschen der Aufbenötigt man kein Plug-In oder Active-X. zeichnungen per Ver- Bild 2: Beispiel für die Anzeige des Kamerabilds auf einem PC Dies liegt daran, dass sich in der Kamera fallsdatum. ein kompletter standardmäßiger LinuxÜber das Browser-Interface der Kation nutzt man als Server entweder PC mit der Rechenleistung eines 200mera sucht der Nutzer nach Aufzeichpreiswerte PCs oder aber ausfallsicheMHz-Pentium III befindet – trotz ihrer nungen und betrachtet diese – ohne re Hochleistungssysteme mit unbegeringen Größe von rund 14 cm x 14 cm dass er einen direkten Zugang zum schränkter Raid-Plattenkapazität. und nur 2,5 W Leistungsaufnahme. Server benötigt. Mehrere Nutzer können • Hohe Ausfallsicherheit: Jede Kamera So steckt die gesamte Video-Manageauch gleichzeitig Live- und/oder aufgeist nur für ihre eigenen Daten verantment-Software in der Kamera. Darüber zeichnete Sequenzen abrufen. Auch auf wortlich, und da sie die Daten zwihinaus sind alle für die eigentliche Videren PCs muss keine Software instalschenpuffert, kann auf einen Notserdeoaufzeichnung notwendigen Aufliert werden. ver umgeschaltet werden. zeichnungs-, Wiedergabe-, List- und • Unbeschränkte Skalierbarkeit: Nur die Suchfunktionen ebenfalls integriert und Serverleistung begrenzt das System, im Kamerapreis bereits enthalten – liVorteile und die wird durch die internen Kazenzfrei und ohne Nutzerbeschränkung. merapuffer entlastet. Außerdem kann Die Vorteile dieser Lösung lassen sich man jederzeit neue Server integriewie folgt zusammenfassen: Speicherung der Kamerabilder ren und Kameragruppen auf diese ver• Integration von Kamera und Fremdteilen. software entfällt: Man muss nicht die Die Kamera speichert die Langfrist-Auf• Unbeschränkt remote-fähig: UnabProdukte mehrerer Hersteller kombizeichnungen auf einem Standard-Filehängig von der Funktion interagiert nieren; trotzdem verfügt die Kamera oder Workgroup-Server. Dazu muss der Nutzer nur mit dem Webserver über ein leistungsfähiges http-API zur man keine Software auf dem Server der Kamera per Standard-Browser, Integration in andere Managementselbst installieren, und es ist auch kein und der kann sich an beliebiger Stelle systeme. befinden. • Einsatz preiswerter und standardisierDr. Ralf Hinkel ist Vorstand der • Hohe Sicherheit: Auch bei der Wiederter IT-Komponenten: Je nach ApplikaMobotix AG, Kaiserslautern gabe aufgezeichneter Videobilder muss der Nutzer keine Berechtigung für den Server haben, auf dem die Daten gespeichert sind. Da der Zugriff alleine über den Webserver der Kamera erfolgt, kann eine effektive Firewall den Server schützen. • Hohe Aufzeichnungsleistung: Das MxPEG-Streaming-Verfahren (von Mobotix entwickelt und zum Patent angemeldet) benötigt nur rund 1 Mbit für ein hochauflösendes Video (640 x 480 Pixel; 50 % jpeg-Qualität) mit einer Datenrate von 12,5 bit/s. So lassen sich auf einem normalen PC (Pentium III, 750 MHz) noch rund 20 Kameras über das Netzwerk bei rund 20...30 % Netzwerklast aufzeichnen. Bild 1: Die Kamera legt die Bilder auf einem beliebigen Fileserver ab; dort kann man sie von einem beliebigen PC aus betrachten ■ Quelle: Mobotix S 42 de 11/2003 Quelle: Mobotix Ralf Hinkel Elektroinstallation Brandschutzverteiler mit Prüfzeugnis Liane Jung Erstmalig wurde in einem umfangreichen Prüfverfahren nach DIN 4102 Teil 12 Brandschutzverteiler als Bestandteil einer elektrischen Leitungsanlage für notwendige Sicherheitseinrichtungen vollumfänglich geprüft. Für die jeweilige Bauart (Wandverteiler, Standverteiler bzw. Klemmkästen) erhalten sie ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis. V iele klassische Anbieter von Brandschutzverteilern haben dagegen oft in Anlehnung an DIN 4102 Teil 12 (aber nicht nach der Norm) ein bis zwei Verteiler mit einem bzw. zwei Kabeln geprüft. Als Nachweis der Prüfung erhielten diese Geräte einen Prüfbericht – ein Prüfbericht als Nachweis des Funktionserhaltes ist nicht zulässig. Rechtsgrundlage für den rechtssicheren Brandschutznachweis Der Gesetzgeber spricht von Bauprodukten, die in einer Bauregelliste veröffentlicht werden. Hierzu bedient man sich des Deutschen Institutes für Bautechnik (DIBt). Das DIBt ist zuständig für die Veröffentlichung der Bauprodukte und technischen Regeln zur Erfüllung der an diese Bauprodukte gestellten Anforderungen. Aufbau der Prüflinge Um ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis zu erhalten, fordert DIN 4102 Teil 12 (siehe Absatz 7.3.3.5), wie bei Anforderung an Funktionserhaltskabel (siehe Absatz 7.3.3.2), die Prüfung der zwei kleinsten und der zwei größten Verteiler einer Produktgruppe (also insgesamt vier Prüfkörper pro Produktgruppe). In diesem Fall wurden die zwei kleinsten eintürigen, der größte eintürige und der größte zweitürige Wandverteiler und Standverteiler geprüft. Um die Anforderungen der DIN 4102 Teil 12 exakt zu erfüllen, wurde pro Prüfkörper (Verteiler) Kabel mit integrierten Funktionserhalt (der Fa. Dätwyler) über die an den Prüfkörper (Verteiler) befindlichen oberen bzw. unteren Kabeleinführungsschotts eingeführt und im Inneren des Gehäuses mit Reihenklemmen (der Fa. Weidmüller) durchverbunden. Bei dieser Versuchsanordnung bezieht sich der zu prüfende Funktionserhalt der Wandverteiler und Standverteiler auf das Gehäuse – im Gegensatz zu den Klemmkästen, bei denen der Funktionserhalt der eingebauten Steatitklemmen (in Verbindung mit Kabel mit integriertem Funktionserhalt) maßgeblich ist. Bei den Klemmkästen untersuchten die Prüfer pro Kabelbauart mit integriertem Funktionserhalt je zwei Klemmkästen. Quelle: Swixss Liane Jung, Swixss Brandschutzsysteme GmbH, Riedstadt-Goddelau Die Bauregelliste unterscheidet zwischen geregelten Bauprodukten und nicht geregelten Bauprodukten. Je nach Zuordnung kann in Folge einer Prüfung nach DIN 4102... eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (ABZ) bzw. ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis (ABP) erstellt werden. Ausschließlich ein ABZ oder ABP, deren Rechtsgrundlage gleichwertig anzusehen ist, gilt als Nachweis für den Einsatz und die Verwendbarkeit als Bauprodukt (und darf mit der jeweiligen zugeordneten Klassifizierung nach DIN z.B. als I90, F90 oder E90 bezeichnet werden). Ein Prüfbericht hingegen hat als Nachweisführung der Zuordnung als Bauprodukt keinen rechtlichen Stellenwert. Mit dem Prüfbericht erhält der Antragsteller lediglich eine für ihn informelle Ergebniszusammenstellung. Sollte der Prüfberichtsinhaber diesen als Nachweis an seine Kunden weitergeben, dann muss er darauf hinweisen, dass der Einsatz des im Prüfbericht aufgeführten Produktes nur möglich ist in Verbindung mit einer Zustimmung im Einzelfall, durch die jeweilige oberste Bauaufsichtsbehörde. Die Einholung dieser Zustimmung im Einzelfall obliegt dem Errichter der Anlage. Bild 1: Kabeleinführungen vor (links) und nach (rechts) der Brandprüfung de 11/2003 43 Quelle: Swixss Elektroinstallation Bild 2: Erstmalig wurden Brandschutzverteiler nach DIN 4102 Teil 12 als Bestandteil einer elektrischen Leitungsanlage für notwendige Sicherheitseinrichtungen vollumfänglich geprüft – links: vor der Prüfung, rechts: nach der Prüfung Prüfablauf Die Durchführung der Prüfung erfolgte nach DIN 4102 Teil 2 mit der EinheitsTemperaturzeitkurve (ETK). Während der Brandprüfungszeit (90 min) erfassten Sensoren die Temperaturerhöhung sowie die relative Luftfeuchtigkeit im Inneren der Wandverteiler und Standverteiler, die eingeführten Kabel und Leitungen mit integriertem Funktionserhalt wurden an Spannung mit 400 V bzw. 250 V angelegt. Während der Brandprüfungszeit (90 min) wurden die Kabel und Leitungen mit integriertem Funktionserhalt auf Kurzschluss und Drahtbruch überwacht. Sollte während der Brandprüfungszeit eines der Kabel oder Leitungen mit integriertem Funktionserhalt frühzeitig durch Kurzschluss oder Kabelbruch ausfallen, so gilt die Prüfung der betroffenen Produktgruppe (z. B. Wandverteiler oder Standverteiler) als nicht bestanden. Als bestanden für eine Produktgruppe gilt, wenn kein einziges der eingeführten Kabel während der Brandprüfung ein Kurzschluss und oder Drahtbruch verursacht hat. Diese Brandprüfung schlossen die Wand- und Standverteiler des Herstellers Swixss Brandschutzsysteme GmbH, Riedstadt, am 26.2.2003 erfolgreich ab. Die Produkte erhalten das allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnis. 44 Funktionserhalt von elektrischen Notlichtanlagen bzw. Schaltanlagen Eine Besonderheit der Prüfung lag zudem darin, dass auch elektronische/elektrische Einbauten mitgeprüft wurden. So befanden sich z. B. drei Batterienotlichtanlagen unterschiedlicher Nennleistung (zwei Gruppen-/ eine Zentralbatterieanlage) der Firma Ecker aus Bürstadt ebenfalls in den Prüfobjekten. Weiterhin baute die Firma eta Fels aus Ebersbach eine Entrauchungsanlage mit einer Nennleistung von 150 kW in einen Prüfkörper ein. Die Anlagen wurden über Kabel und Steuerleitungen der Fa. Dätwyler mit Spannung versorgt und während der Prüfdauer von 90 min funktional über die außen liegende Steuerungseinheiten betätigt und auf Ihre Funktionsfähigkeit überwacht. Dabei behielten zwei Batterienotlichtanlagen sowie die Entrauchungsanlage über den Zeitraum von 90 min ohne Einschränkung ihre Funktionsfähigkeit bei. Die dritte Batterienotlichtanlage hatte ihre Funktionsfähigkeit über 30 min ohne Einschränkung beibehalten. ■ www.swixss.de Elektroinstallation Elektroinstallationstechnik für den Betonbau ßendem »Einfahren« der Bewehrung können so die Dosen nicht abreißen. Die verrohrten Rückteile werden erst danach aufgerastet und komplettieren die Dosen (Bild 1b). • Anwenderfreundliche Farbkennzeichnung der verschiedenen Komponenten des Systems, die Verwechslungen verhindert und für mehr Sicherheit bei der Montage sorgt. • Einfache, aber solide Abstütztechnik mit handelsüblichem Kunststoffrohr und Verspannung durch die Federwirkung des elastischen Dosenbodens. Andreas Stöcklhuber Kurze Bauzeiten, klar kalkulierbare Kosten und interessante Rationalisierungsmöglichkeiten – dies sind nach wie vor die Vorteile des Betonbaus gegenüber der herkömmlichen Massivbauweise Stein auf Stein. Mit den passenden Produkten vereinfacht sich die Elektroinstallation erheblich. Im Betonbau müssen Gerätedosen, Geräteverbindungsdosen und natürlich auch die Leerrohre für die Zuleitungen auf der Schalung montiert sein, bevor Wände und Decken gegossen werden. Diese Technik stellt hohe Anforderungen an die mechanische Belastbarkeit eines Installationssystems, das dem Druck des in die Schalung einfließenden Betons unverrückbar standhalten muss. Außerdem muss das Installationsmaterial große Temperaturunterschiede verkraften, die im Extremfall von – 5 °C auf der Baustelle bis zu + 100 °C in der beheizten Stahlschalung des Betonwerkes reichen können. Das Betonbausystem hält den auftretenden Belastungen sicher stand (Bild 2). Die Besonderheiten Das Kaiser-System zeichnet sich durch folgende Punkte aus: • Mehrteiliger, funktionaler Aufbau der Einbaudosen, die zunächst mit einem flachen Frontteil auf der Schalung befestigt werden (Bild 1a). Bei anschlie- Quelle: Kaiser Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«, nach Unterlagen von Kaiser, Schalksmühle Besonders hoch belastbar struktion eines Elektroinstallationssystems, weil Geräte- und Deckendosen, Verbindungskästen sowie sonstige Installationsteile vor dem eigentlichen Betoniervorgang auf der Schalung befestigt werden müssen, um dann mit eingegossen zu werden. Das Betonbauprogramm von Kaiser, Schalksmühle, hat sich hier als zuverlässiges und schnelles Installationssystem bewährt. Es eignet sich für alle Schalungsarten und Betonierverfahren, auch für spezielle Verfahren wie Batterieschalung, Tunnelschalung und für die industrielle Produktion vorgefertigter Plattendecken. Bild 1a: Die Einbaudosen des Kaiser-Betonbausystems sind mehrteilig aufgebaut: zunächst wird das flache Frontteil auf der Schalung befestigt... 46 Bild 1b: ...und nach dem »Einfahren« der Bewehrung werden die bereits verrohrten Rückteile aufgerastet, um die Dosen zu komplettieren Quelle: Kaiser Ü blich ist das Bauen mit Beton insbesondere bei größeren Bauvorhaben wie Schulen, Verwaltungskomplexen und Sportstätten sowie auf dem Sektor gewerblicher und industrieller Neubauten. Bewährt hat sich der Fertigbau mit vorproduzierten Betonelementen aber auch im Wohnungsbau. Grundsätzlich unterscheidet man im Betonbau zwischen zwei Herstellungsverfahren: • Ortbetonbau • Großtafel-Bauweise (Montagebau). Beim Ortbetonbau wird auf der Baustelle eine Schalung erstellt, in die der Flüssigbeton einfließt. Bei der Tafelbauweise kommen Wand- und Deckenelemente aus der industriellen Vorfertigung. Der Beton wird hier in stehende oder liegende Schalungsanlagen eingegossen. Beide Verfahren stellen hohe Ansprüche an Qualität und praxisgerechte Kon- Bild 2: Die verschiedenen Betonbauverfahren stellen hohe Anforderungen an die mechanische Belastbarkeit des Installationssystems, das dem Druck des in die Schalung einfließenden Betons unverrückbar standhalten muss de 11/2003 Elektroinstallation Praxisgerechte Montage Die Installation der Dosen und Abzweigkästen des Betonbauprogramms erfolgt in der Regel mit Leerrohren für die Zuleitungen. Dosen und Kästen bilden mit diesen Rohren ein geschlossenes, absolut dichtes System. Dies gewährleistet, dass keine Fremdkörper und beim Betoniervorgang keine Betonmilch in Dosen, Kästen oder Leerrohre eindringen kann (Bild 3). Die Befestigungstechnik Bei der Ortbeton-Bauweise trifft der Installateur zumeist auf Holzschalungen, die eventuell mit Kunststoff oder Kunst- de 11/2003 Quelle: Kaiser Das Programm entspricht den einschlägigen Normen und besteht aus Einbaudosen wie z. B. Gerätedosen und Geräteverbindungsdosen bzw. -kästen sowie einer großen Anzahl von Deckendosen für Ortbeton- und Plattendecken. Dazu gibt es praxisgerechtes Zubehör und auf das System abgestimmtes Werkzeug. Bild 3: Alle Verbindungen der Doseneinzelteile sowie Werkzeug und Rohrbzw. Kabeldurchmesser sind exakt aufeinander abgestimmt, so dass für die absolute Dichtigkeit des gesamten Systems gesorgt ist; hierdurch ist sichergestellt, dass keine Fremdkörper und beim Betoniervorgang keine Betonmilch in Dosen, Kästen oder Leerrohre eindringen kann harzen beschichtet sein können. Hier befestigt man die Dosen in der Regel durch Aufnageln oder Aufschrauben. Bei Stahlschalungen, die auf der Baustelle z. B. gelegentlich als Tunnelschalung zum Einsatz kommen, ansonsten aber hauptsächlich in Betonwerken anzutreffen sind, gibt es unterschiedliche Befestigungsmöglichkeiten. Besonders rationelles Arbeiten erlaubt die Verwendung eines Kunststoff-Spreizdübels. Eine Alternative dazu ist die Anschweißschraube, die auf der Stahlschalung mit einem Schweißpunkt befestigt wird. Diese Methoden kommen vorzugsweise dann zum Einsatz, wenn die Installation auf der Schalung wiederholt in gleicher Position benötigt wird, was zum Beispiel bei Großserien der Fall ist. Bei liegender Fertigung im Betonwerk sorgen Haftmagnet, Klebefolie oder die Heißklebemethode in der Regel für ausreichenden Halt auf der horizontalen Schalung. Die Montage mit Haftmagnet, Klebefolie oder Heißkleber bietet den Vorzug, die Einbaudosen ohne jegliche Beschädigung der Schalung befestigen zu können. Die Abstütztechnik Die Befestigung mit Hilfe von Haftmagnet, Klebefolie oder Heißkleber hält die Dosen bei stehender Schalung während 47 der Eingießphase aber nur dann sicher an Ort und Stelle, wenn gleichzeitig Stützrohre und Gegenlager bzw. Gegendose eingesetzt werden. Die Gegenschalung übt Druck aus und verhindert so ein Verrutschen der Installationsteile. Die spezielle Konstruktion des Dosenbodens wirkt dabei wie eine Feder und sorgt für eine Verspannung des installierten Systems sowie den Ausgleich von Schalungstoleranzen. Stützrohre und Gegenlager werden auch immer dann verwendet, wenn die Elektroinstallation nicht auf der Seite der Arbeitsschalung, sondern auf der gegenüberliegenden Wandseite erfolgen soll. Die zum Kaiser-System gehörenden Stützrohre sind handelsübliche starre Kunststoffrohre (DIN EN Außendurchmesser 20 mm nach DIN EN 60423). Die Stützrohre werden in das auf der Arbeitsschalung befestigte Gegenlager eingesteckt und halten die am anderen Ende aufgesteckte Einbaudose exakt auf Distanz. Wird statt des Gegenlagers eine weitere Einbaudose verwendet, kann gleichzeitig die Installation für beide Wandseiten erfolgen. Auch hier sorgt der Federeffekt der Dosenböden für sicheren Halt in der Schalung während der Eingießphase. Quelle: Kaiser Elektroinstallation Bild 4a und 4b: Die zuvor auf der Schalung befestigten Frontteile werden nach dem »Einfahren« der Bewehrung mit den Dosen-Rückteilen komplettiert, die zuvor mit der Stanzzange oder dem Universal-Öffnungsschneider gelocht worden sind Den DIN-gerechten Abstand von 71 mm für die Kombination mehrere Geräte über- oder nebeneinander stellt das Kaiser-System durch einfaches Zusammenstecken ohne Zusatzteile sicher. Die Verbindung passt in allen Achsrichtungen. Auch Einbaudosen mit unterschiedlicher Gehäusetiefe lassen sich ohne Probleme miteinander verbinden – die Verbindungsstutzen sitzen immer auf gleicher Höhe. Das ermöglicht z. B. die Durchverdrahtung zwischen Gerätedosen und Geräteverbindungsdosen ohne Zusatzteile und erleichtert die Montage der Einbaugeräte. Einstechen freigelegt, so dass man die Geräte nun mit Schrauben befestigen kann. Alternativ ist die Montage mit den Spreizkrallen der Geräte problemlos möglich. Ein umfassendes Programm Das Betonbauprogramm umfasst Geräte- und Geräteverbindungsdosen, Großrohr-, Perilex- und CEE-Gerätedosen, eine Wandleuchten-Anschlussdose, Verbindungsdosen und -kästen auch mit Potentialausgleich-Schienen. Für die Deckeninstallation gibt es eine Reihe von Deckendosen. Dazu gehören Deckenauslass-, Deckenabzweigund -großrohrdosen. Nach dem Betonieren Farbsystem für übersichtliche Montage Alle Einbaudosen des bestehen aus mehreren Teilen. Die Farbkennzeichnung vereinfacht die Anwendung, verhindert Verwechslungen und sorgt für mehr Sicherheit bei der Installation. Das Prinzip: grüne Frontteile zur Befestigung an der Schalung, gelbe Dosen-Rückteile für den Wandeinbau, rote Rückteile für den Deckeneinbau sowie graue Zwischenund Befestigungselemente. Nach dem Betoniervorgang und dem Entfernen der Schalung werden die Einbaugehäuse durch Einschlagen der Putzhaut geöffnet. Jede Gerätedose verfügt über vier Schraubdome, die mit einer dünnen Kunststoffhaut abgedeckt sind, um das Eindringen von Betonmilch während des Gießvorganges zu verhindern. Die Schraublöcher werden durch Praxisgerechtes Zubehör und zweckmäßiges Werkzeug Die Montage beginnt immer damit, dass die grünen Frontteile auf der Schalung befestigt werden (Bild 1a). Die besondere Konstruktion der Frontteile mit ihrer tiefliegenden Sicherung gegen Herausreißen gewährleistet eine sichere Verankerung der gesamten Installation. Nach dem Anbringen der Frontteile werden die Leerrohre in die zuvor mit der Stanzzange oder dem Universal-Öffnungsschneider gelochten Dosen-Rückteile gesteckt (Bild 4a und 4b) und diese dann in den an der Schalung fixierten Frontteilen eingerastet. 48 Quelle: Kaiser Die Montagetechnik Bild 5: End- und Übergangstüllen in unterschiedlichen Varianten erleichtern das Herstellen von Wand- und Deckenübergängen Zum Betonbauprogramm gehört ein umfangreiches, praxisgerechtes Zubehörangebot (Bild 5). Die Palette umfasst u.a. die zu den verschiedenen Einbaudosen passenden Abschlussdeckel, außerdem Trennwände, Distanzstücke, Rohrund Kabel-Abstandhalter, Leuchtenhaken in unterschiedlichen Längen sowie Rohr-Verschlussstopfen. Komplettiert wird das Betonbauprogramm durch zweckmäßiges Werkzeug. Die Stanzzange mit ihren wechselbaren Einsätzen oder der Universal-Öffnungsschneider schaffen passgenaue Einführungen für Rohre bis 25 mm Durchmesser. Ein Aufreiber erweitert vorgelochte Einführungen für Rohrdurchmesser ab 25 mm aufwärts. Bei der Befestigung von Einbaudosen auf der Holzschalung hilft der Nagelsetzer, wenn zum Beispiel durch die Bewehrung hindurch montiert werden muss. Für den Einsatz der KunststoffSpreizdübel hat Kaiser einen speziellen Spreizdübelsetzer im Programm. ■ de 11/2003 Elektroinstallation Nicht jeder Dübel ist für jeden Zweck geeignet. Der Beitrag geht der Frage nach, welcher Dübel wo am besten passt. D er Elektrotechniker hat für seine Installationen viele Bestandteile der Elektroanlage am Baukörper zu befestigen. Kommen zum Tätigkeitsfeld Elektroinstallation noch Sparten der Gebäudetechnik hinzu, erweitert sich die Anzahl der zu befestigenden Teile noch einmal drastisch. Für die Auswahl der geeigneten Befestigungsmethode benötigt der Elektrohandwerker auch ein entsprechendes Hintergrundwissen über Baustoffe sowie Montage- und Dübelarten. Spezialisten oder einer für alles? Das Bestreben von Handwerkern nach einer Universalbefestigung hat sich bis heute erhalten. Den ersten Allzweckdübel gab es über Jahrhunderte bis in die Das richtige Bohrloch Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong, Redaktion »de«, nach Unterlagen der Firmen Fischer, Obo Bettermann, Tox, Hilti und Befestigungstechnik Schneider Quelle: OBO Bettermann Um ein Abplatzen des Baustoffs oder Rissebildung zu vermeiden sowie die erforderliche Last mit Dübeln übertragen zu können, muss der Anwender Randund Achsabstände sowie die erforderliche Bauteilbreite und -dicke nach den Herstellerangaben einhalten. Bei Kunststoffdübeln, geht er üblicherweise von einem Randabstand 2·hv (hv = Verankerungstiefe) und einem Achsabstand 4·hv aus. Die Bohrlochtiefe muss – bis auf wenige Ausnahmen – größer sein als die Verankerungstiefe. So hat die bei Kunststoffdübeln aus der Dübelspitze austre- de 11/2003 Bild 1: Auswahl von Befestigungselementen der Elektrotechnik: 1) Metallspreizdübel (ohne Bohren in Gasbeton) 2) Porenbetondübel (ohne Bohren in Gasbeton) 3) Gasbetonnagel (z. B. Kanalbefestigung) 4) Schlagdübel 5) Anglerspreizdübel 6) Sprintschraube mit zwei Gewindsteigungen für schnelles Einschrauben 7) Schwerlastanker (Betonbefestigungen) 8) Steckdübel (Betonbefestigungen) Bild 2: Vorsteckmontage per Schwerlastanker (oben) oder Gasbetondübel (unten) tende Schraube genügend Platz. Beim und nach dem Bohren muss das Bohrmehl entfernt werden. Ein ungesäubertes Bohrloch reduziert die Haltewerte, denn das Bohrmehl wirkt wie Rollsplitt auf der Straße. Montagearten Im Wesentlichen unterscheidet der Handwerker bei der Befestigung von Bauteilen zwischen drei Montagearten. Vorsteckmontage Der Dübel schließt hier meist bündig mit der Baustoffoberfläche ab (Bild 2). Das Bohrloch im Verankerungsgrund ist größer als das Montageloch im anzuschließenden Bauteil. Der Montageablauf besteht aus den folgenden Schritten: Quelle: Fischer jüngste Vergangenheit: Der Handwerker mörtelte ein konisches Holzstück, in ein ins Mauerwerk gestemmte Loch ein. Nachdem es technisch möglich war, mittels Handschlagbohrer runde Löcher in massives Mauerwerk zu treiben, verwendeten Handwerker Holzdübel (Stifte aus Holz) bzw. Faserstoffe wie Flachs oder Hanf. Beim Eindringen einer Schraube verspannte sich das Holz bzw. die Fasern gegen die Bohrlochwandung. Der Halt dieser Verbindung erfolgte durch Reibung. Diese Dübel waren de facto die ersten Spreizdübel. Der später maschinell hergestellte Faserdübel trug eine Blech-Ummantelung. Ende der 50er Jahre führte die Industrie den heute üblichen Kunststoff-Spreizdübel ein. Doch schon bald erforderten neue Baustoffe auch Weiterentwicklungen in der Dübel-Technik (Bild 1). Hohlkammersteine und Leichtbaustoffe wie Porenbeton, die einfacher zu handhaben waren und bessere Dämmeigenschaften aufwiesen, setzten sich zunehmend durch. Weiterhin entdeckten Bauherren und -firmen Vorzüge der Trockenbauweise. Michael Muschong Quelle: Fischer Dübel für die Elektroinstallation Bild 3: Abstandsmontagen – oben: Abstandsmontage per Injektionsanker (stoffschlüssige Befestigung); unten – Schwerlastanker (reibschlüssige Befestigung) 51 Quelle: Befestigungstechnik Schneider Bild 4: Die Putzstärke zählt nicht zur Verankerungstiefe hinzu Bild 5: Auftretende Kräfte an Dübelbefestigungen • Übertragung der Lochabstände des Montageteils auf den Verankerungsgrund • Loch bohren • Dübel setzen • Montagegegenstand anschrauben. Die Übertragung der Lochabstände des Montageteils auf den Verankerungsgrund stellt einen gewissen Nachteil dieser Monatageart dar. Durchsteckmontage Bei Serienmontagen und insbesondere bei mehr als zwei Dübeln pro Montagegegenstand arbeitet der Handwerker bevorzugt mittels Durchsteckmontage. Die Löcher im anzuschließenden Bauteil dienen dabei als Bohrschablone, da der Bohrlochdurchmesser im anzuschließenden Bauteil mindestens gleich groß wie im Baustoff ist. Neben einer Montageerleichterung wird eine gute Passgenauigkeit der Dübellöcher erreicht. Der Dübel wird durch den Montagegegenstand ins Bohrloch gesteckt und anschließend verspreizt. Abstandsmontage Die Abstandsmontage benötigt der Handwerker z. B. bei der Bauteilbefestigung an Fassaden (Bild 3). Aufgrund der dazwischenliegenden Dämmung und/oder des erforderlichen Luftraums müssen diese druck- und zugfest in einem bestimmten Abstand vor der Verankerungsfläche fixiert werden. Hierzu verwendet man Metallanker mit metrischem Innengewinde Schraubenaufnahme oder Gewindestangen mit Kontermuttern oder Abstandsdübeln. 52 Quelle: Hilti standklasse bestätigt das Prüfzeugnis. So halten Dübel richtig Dübelbefestigungen werden – je nach Anwendung – in unterschiedlicher Richtung belastet. Hierbei wirken die Kräfte in drei Richtungen, bezeichnet als Zug, Querzug und Schrägzug (Bild 5). Der Dübel muss die auftretenden Kräfte sicher in Bild 7: Befestigungsschritte einer Kabelklammer mit den Verankerungsgrund leiSchlagdübel in Beton; wichtig für den reibschlüssigen ten können. In der aktuellen Halt ist das Reinigen des Bohrlochs Dübeltechnik nutzt man dazu drei verschiedene Tragmechanismen: Nutzlänge und Formschluss (Bild 6), Reibschluss Verankerungstiefe (Bild 7) und Stoffschluss (Bild 3). Neben einer Reihe von Begriffen zur Die Nutzlänge (Klemmdicke) entspricht Beschreibung der jeweiligen Haltewerte meist der Dicke des befestigten Montageist die »zulässige Gebrauchslast« der für gegenstands (Bild 4). Bei Innengewindeden Anwender wirklich wichtige Begriff. ankern kann dies durch die Wahl der Die von den Herstellern angegebenen Schraubenlänge variiert werden. Bei der Gebrauchslasten liegen – bedingt durch Durchsteckmontage und bei BolzenanMinderung eines Sicherheitsfaktors – kern ist jedoch die maximale Nutzlänge deutlich unter dem »Bruchlastwert«, durch den Dübel vorgegeben. Ist der Andem Wert, bei dem unter Laborbedinkergrund mit Putz oder Isoliermaterial gungen das Mauerwerk versagt, die verkleidet, müssen Schrauben oder DüSchraube bricht oder der Dübel aus dem bel gewählt werden, deren Nutzlänge Loch gezogen wird. mindestens der Putzstärke und der Dicke Bei Kunststoffdübeln rechnen die des Montagegegenstandes entsprechen. Hersteller mit 5facher, bei Metalldübeln Die Verankerungstiefe hv entspricht mit 3facher Sicherheit. Um die maximabei Kunststoff- und Stahldübeln der len Haltewerte zu erreichen, sollten die Distanz zwischen Oberkante des tragenSchrauben immer den – in Hinblick auf den Bauteils bis zur Unterkante des den Dübel – größtmöglichen DurchmesSpreizteils. ser aufweisen. Stahlanker mit Feuerwiderstand Diverse Hersteller bieten eine Reihe von Den Ankergrund des Dübels Stahlankern mit geprüfter Feuerwiderkennen standsklasse an. Diese werden zur Verankerung von Bauteilen verwendet, an In der derzeitigen Bautechnologie lassen die Anforderungen hinsichtlich der Feusich die Baustoffe, die den Ankergrund erwiderstandsdauer gestellt sind. der Dübel bilden, in drei Gruppen einteiDas Brandverhalten wird durch eine len (Bild 8). In dieser Darstellung nimmt hierfür anerkannten Prüfstelle unterdie Festigkeit der Baustoffe von links sucht. Die entsprechende Feuerwidernach rechts ab. Bild 6: Befestigungsschritte von Federklappdübeln – eine formschlüssige Befestigung Quelle: Hilti Quelle: Befestigungstechnik Schneider Elektroinstallation Bild 8: Zeitgemäße Baustoffeinteilung, wie sie aus der Sicht der Wahl der Dübelart sinnvoll ist de 11/2003 Elektroinstallation Beton – der Universalbaustoff Beton lässt sich in die beiden Untergruppen Leichtund Normalbeton unterscheiden. Als Bindemittel für Beton dient immer Zement. Leichtbeton weist im Gegensatz zu Normalbeton die so genannten Leichtzuschläge auf, z. B. Bims, Blähton, Styropor usw. Durch die Leichtzuschläge, die häufig eine geringere Druckfestigkeit aufweisen als der Kies in Normalbeton, entstehen z. T. ungünstigere Verhältnisse für das Verankern von Dübeln. Die Ziffern in den Kurzbezeichnungen der Baustoffe kennzeichnen die Druckfestigkeit. So bedeutet z. B. B25, dass der Beton über eine Druckfestigkeit von 25 N/mm2 verfügt. Dies ist übrigens die gebräuchlichste Betonfestigkeit in der Praxis. Die Höhe der Tragkraft eines Schwerlastdübels – in der Regel ein Stahldübel – hängt u. a. von der Betonfestigkeit ab. Verbund aus Steinen Mauerwerk ist ein Verbundwerkstoff aus Steinen und Mörtel. Dabei ist die Druckfestigkeit der Steine bei Altbaumauerwerk oft höher als die des Mörtels. Eine Verankerung sollte daher möglichst im Mauerwerksstein erfolgen. Man unterscheidet vier Gruppen von Mauerwerkssteinen gemäß Bild 8: • Vollsteine mit dichtem Gefüge – Diese Baustoffe sind sehr gut zur Verankerung von Dübeln geeignet, da sie frei von Hohlräumen und sehr druckfest sind. • Hohlkammersteine mit dichtem Gefüge – Sie bestehen in der Regel aus den gleichen druckfesten Materialien wie die Vollsteine, enthalten jedoch Hohlräume. Muss der Handwerker höhere Lasten an diesen Baustoffen befestigen, sollte er spezielle Dübel verwenden, die die Hohlräume überbrücken oder ausfüllen. • Vollsteine mit porigem Gefüge – Diese Baustoffe verfügen nur über eine geringe Druckfestigkeit. Auch hier gilt: Für eine optimale Befestigung verwendet der Handwerker Spezialdübel, z.B. solche mit langer Spreizzone oder stoffschlüssige Dübel. • Lochsteine mit porigem Gefüge – Sie haben meist eine geringe Druckfestigkeit, Hohlräume und Poren. Bei diesen Baustoffen ist der richtige Dübel besonders sorgfältig zu wählen und zu montieren. Hier eignen sich Dübel mit langer Spreizzone oder formschlüssig wirkende Injektionsanker. Platten und Tafeln Zu dieser Gruppe gehören dünnwandige Baustoffe, die häufig eine geringe Festigkeit aufweisen – z. B. Gipskarton-, Gipsfaser-, Span- und Hartfaserplatten, Sperrholz usw. Da sich hinter den Platten Hohlräume befinden, bezeichnet man die hierfür geeigneten Dübel auch als Hohlraumdübel. Sie müssen die Befestigungskräfte formschlüssig einleiten. Dies geschieht in der Regel durch eine direkt Verankerung im Hohlraum der Plattenrückseite. ■ www.fischerwerke.de www.hilti.de www.obo.de www.tox.de www.befestigungstechnik-schneider.de de 11/2003 Elektroinstallation Sachverständige des Elektrohandwerks Michael Muschong Anlässlich des 25jährigen Bestehens des Verein der vereidigten Sachverständigen der Elektrohandwerke e. V. (VSEH) betrachtet dieser Beitrag das Sachverständigenwesen in Deutschland etwas näher. A nfang April diesen Jahres trafen sich in der Akademie des Handwerks im Schloss Raesfeld, Nordhein-Westfalen, VSEH-Fachleute der elektro- und informationstechnischen Handwerke, die als öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige seit Jahren ihren Dienst tun (Bilder 1 und 2). Im VSEH e. V. haben sich mehrheitlich die vereidigten Sachverständigen der Fachverbände Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland zusammengeschlossen. Bei diesem Treffen ging es neben den fachlichen Fragen – z. B. der aktuellen Normenlage, Bewertung von Praxisfällen rund um das Thema EMV, Oberschwingungsbelastungen der Netze oder Brandschutz – auch um die rechtliche Position von öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen. Hierbei wies der Referent Jürgen Ulrich, Vorsitzender Richter beim Landgericht Dortmund, darauf hin, welche rechtlichen Konsequenzen Sachverständige hinsichtlichg der Haftung bei unrichtigen Gutachten oder Amtspflichtverletzungen tragen. So bestehen z. B. gravierende Unterschiede zwischen der Tätigkeit als privater oder als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger. Sachverständige arbeiten aber noch in anderen Bereichen. Im Folgenden gibt der Beitrag einen Überblick über das Sachverständigenwesen in Deutschland. Arten von Sachverständigen Die Bezeichnung »Sachverständiger« ist grundsätzlich nicht gesetzlich geschützt. Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong, Redaktion »de«, nach Unterlagen des VSEH, des Instituts für Sachverständigenwesen e.V. (IfS) und des Arbeitskreises Sachverständigenwesen des westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT) 54 Bild 2: Die Mitglieder des VSEH treffen sich in Raesfeld nicht nur zu Jubiläen, sondern auch zu Weiterbildungen und Jahrestagungen Bild 1: Schloss Raesfeld ist eine bundesweit anerkannte Ausbildungsstätte für Sachverständige und Denkmalsschützer So kann sich jedermann auf Sachgebieten, in denen es keiner gesetzlich geregelten Zulassung oder Anerkennung bedarf, am Gutachtenmarkt betätigen und sich diesen »Titel« selbst verleihen. Demzufolge tun dies auch viele, deren Kompetenz in Frage steht. Der Gesetzgeber wie auch private Organisationen haben für den Umgang mit Sachverständigen jedoch Verfahren und Formen entwickelt, die die notwendige Kompetenz für verschiedene Bereiche definieren. Man unterscheidet mehrere Gruppen von Sachverständigen, wobei Sachverständige ohne weiteres mehreren Gruppen zugleich angehören können. So sind Sachverständige, die für amtlich anerkannte Prüforganisationen arbeiten, je nach Aufgabenbereichen zum Teil auch öffentlich bestellt und vereidigt oder verfügen über eine Zertifizierung. Selbstständige öffentlich bestellte Sachverständige sind u. a. Mitglieder von Verbänden – z. B. dem VSEH –, die ihrerseits eigene Verbandsanerkennungen aussprechen. Staatlich anerkannte Sachverständige entsprechend den Landesbauordnungen können zusätzlich öffentlich bestellt sein. Folgende Grobgliederung Sachverständiger hat sich heute durchgesetzt: • Öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige • Sachverständige amtlich anerkannter Prüforganisationen bzw. amtlich anerkannte Sachverständige • Staatliche anerkannte Sachverständige • Zertifizierte Sachverständige • Sonstige. Öffentlich bestellte Sachverständige »Öffentlich bestellt und vereidigt« bedeutet, dass Gutachten als Beweismittel für Gerichtsverfahren erstellt werden können. In den elektro- und informationstechnischen Handwerken bestellen die Handwerkskammern diese Sachverständigen. Für die Beurteilung von Produkten der Elektroindusttrie bestellt die Industrie- und Handelslammer. Diese Sachverständigen sind zur strikten Neutralität und Unabhängigkeit verpflichtet. Die wesentlichen Merkmale von öffentlich bestellten Sachverständigen sind: • Ihre Aufgaben regelt eine besondere Bestimmung per Gesetz (siehe § 36 GewO und § 91 HwO). Die Bestellung dient der Erstellung von Gutachten, einigen Prüfungssektoren (z. B. Altautoverordnung, Verpackungsverordnung) sowie der Beratung in definierten Sachgebieten. • Sie müssen einen Eid ablegen, dass sie ihre Gutachten und sonstigen Aufgaben unparteiisch, weisungsfrei, unabhängig, gewissenhaft und persönlich erstellen. • Sie werden nur dann öffentlich bestellt, wenn sie zuvor besondere Sachkunde nachweisen und keine Bedenken gegen ihre persönliche Integrität bestehen. • In Gerichtsverfahren zieht man sie bevorzugt zur Gutachtenerstellung heran. Andere Sachverständige dürfen in Gerichtsverfahren nur dann mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt werden, wenn besondere Umstände dies erfordern (vgl. §§ 404 Abs. 2 ZPO, 73 Abs. 2 StPO) • Sie unterliegen während der Zeit ihrer öffentlichen Bestellung einem umfangreichen Pflichtenkatalog mit entsprede 11/2003 Elektroinstallation chender Kontrolle durch eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. • Sie verlieren ihre öffentliche Bestellung durch Widerruf, wenn sie gegen den Pflichtenkatalog verstoßen Eine Liste der öffentlich bestellten Sachverständigen erhält der Interessierte bei der jeweiligen örtlichen Bestellungskörperschaft, also vor allem bei den Kammern. Einige Gesamtverzeichnisse z. B. das der Industrie- und Handelskammern findet man im Internet unter http://svv.ihk.de. Amtlich anerkannte Sachverständige Amtlich anerkannte Sachverständigeführen ihre Tätigkeit aufgrund besonderer gesetzlicher Bestimmungen in bestimmten Bereichen hoheitlich aus. In diesem Rahmen führen sie Sicherheitsprüfungen durch. Beispiele hierfür sind die Überprüfung von Kraftfahrzeugen, Aufzügen, Druckbehältern oder medizinisch-technischen Geräten. de 11/2003 EUROPÄISCHE NORM FÜR SACHVERSTÄNDIGE Die DIN EN 45013 ist eine übernationale europäische Norm zur Regelung und Kontrolle der Personalzertifizierung von Sachverständigen. Sie regelt die Anforderungen an eine Zertifizierungsstelle, damit diese zur Überprüfung der persönlichen Kompetenz von Sachverständigen akkreditiert werden kann. Im regulierten Bereich akkreditieren und überwachen staatliche Stellen die Zertifizie- Für diese Sachverständigengruppe gibt es ebenfalls eine Liste von Besonderheiten. Folgende Punkte definieren die Tätigkeit amtlich anerkannter Sachverständiger: • Sie sind Angestellte oder Vertragspartner von staatlich beliehenen Organisationen (z. B. Dekra, GTÜ oder TÜV) und • Sie verlieren ihre amtliche Anerkennung durch Widerruf, wenn sie gegen vorliegende Pflichtenkataloge verstoßen. Die Organisationen sowie deren Sachverständige werden von den zuständigen Landesbehörden entsprechend eines gesetzlich festgelegten Pflichtenkataloges bei ihrer Tätigkeit überwacht. rungsgesellschaften in Deutschland. Im nicht regulierten Bereich sind privatrechtlich organisierte Akkreditierungsstellen zuständig. Die Zertifizierungsstellen prüfen die Kenntnisse eines Sachverständigen vor der Zertifizierung. Nach der Zertifizierung kontrollieren sie permanent Arbeitsproben sowie die ständige Weiterbildung des Sachverständigen. Staatlich anerkannte Sachverständige In einigen Bundesländern wurde zur Prüfung von Schall- und Wärmeschutz, baulichem Brandschutz und Standsicherheit der staatlich anerkannte oder z. B. in Bayern der »verantwortliche Sachverständige« eingeführt. Diese Art von Sachverständigen • wird von den zuständigen Landesbaubehörden oder von den beauftragten Architekten- und Ingenieurkammern anerkannt, • erlangt nur dann staatliche Anerkannung, wenn der Einzelne die notwendi- 55 Elektroinstallation gen persönlichen und fachlichen Voraussetzungen erfüllt und als zuverlässig gilt, • verlieren ihre staatliche Anerkennung durch Widerruf, wenn sie gegen den Pflichtenkatalog verstoßen. Die zuständigen Anerkennungsstellen überwachen die Sachverständigen entsprechend eines festgelegten Pflichtenkatalogs bei ihrer Tätigkeit. Listen der staatlich anerkannten Sachverständigen werden ebenfalls von den Anerkennungsstellen geführt. Zertifizierte Sachverständige Eine derzeit zu beobachtende Entwicklung im Bereich der Anerkennung von Sachverständigen darf wegen ihrer Bedeutung und Ausstrahlung auf das gesamte Sachverständigenwesen in Deutschland und Europa nicht fehlen. Die Europäischen Normeninstitutionen haben einheitlich für alle EU-Mitgliedstaaten die Normenreihe 45000 beschlossen, die in Deutschland als DINNorm übernommen wurde. Diese Normenreihen werden auch zunehmend für den internationalen Bereich und dort auch für Dienstleister relevant. Mithin können sich auch Sachverständige zertifizieren lassen, auch wenn sie bereits öffentlich bestellt sind. Diese Art von Sachverständigen • wird zertifiziert, wenn der Einzelne zuvor die persönlichen und fachlichen Voraussetzungen erfüllt und keine Bedenken gegen dessen persönliche Eignung bestehen, • unterliegen während der Zeit ihrer Zertifizierung einem umfangreichen Pflichtenkatalog mit entsprechender Überwachung durch die Zertifizierungsstelle, • verlieren ihre Zertifizierung durch Widerruf, wenn sie gegen den Pflichtenkatalog (hier: allgemeine Informationen und Zertifizierungsbedingungen) verstoßen oder die erforderlichen aktuellen Kenntnisse nicht kontinuierlich nachweisen. Die Zertifizierung ist auf einen bestimmten Zeitraum befristet. Sie lässt sich jedoch verlängern, wenn der sachverständige die erforderlichen Kenntnisse kontinuierlich nachweist. Durch eine Akkreditierung der Zertifizierungsstelle – z. B. einer Stelle im Deutschen Akkreditierungsrat – wird über eine unabhängige Drittstelle auch die Arbeit der Zertifizierungsstelle kontinuierlich überwacht. Dies stellt sicher, dass auch die Zertifizierung den vorgegebenen Standards entspricht. Entsprede 11/2003 chend der Norm EN 45013 (Kasten auf S. 55) führen die Zertifizierungsstellen ein aktuelles Verzeichnis der zertifizierten Sachverständigen. Der VdS-anerkannte Sachverständige ist ein typisches Beispiel eines zertifizierten Sachverständigen der elektro- und informationstechnischen Handwerke. Sonstige Ein Teil der Sachverständigen hat sich in privatrechtlichen Verbänden organisiert, die Mitglieder aufnehmen und als Verbandssachverständige anerkennen, wenn sie bestimmte Anforderungen an die Vorbildung und Sachkunde erfüllen. Die Voraussetzungen für eine Verbandsanerkennung legte der Bundesgerichtshof in seiner Entscheidung vom 23.05.1984 (NIW 84, 2365) fest. Was tun Sachverständige? In unserem hochtechnisierten und arbeitsteiligen Alltag kommt man in vielen Fachgebieten häufig nicht mehr ohne die Inanspruchnahme von Sachverständigen aus. Versicherungen setzen Sachverständige zur Schadensermittlung und -bewertung ein, Unternehmen benutzen sie als Instrument, mit dessen Hilfe sie berechtigte Ansprüche begründen bzw. unberechtigte abwehren können. Auch der private Verbraucher greift u. U. zur Hilfe durch Sachverständige, beispielsweise um Bauschäden zu beweisen, seine Wohnimmobilie zu bewerten oder einen Kraftfahrzeugschaden zu beziffern. Darüber hinaus begutachten Sachverständige gefährliche und überwachungsbedürftige Anlagen, sicherheitsrelevante Einrichtungen oder gesund- heitsgefährdende Produkte, wenn für diese eine periodisch Überprüfung gefordert wird oder in Schiedsgerichts- oder Schiedsgutachtenverfahren abschließend und verbindlich Tatsachenentscheidungen getroffen werden müssen. Neben diesen typischen gutachterlichen Tätigkeiten sind Sachverständige auch beratend tätig, wobei sie keine Rechtsberatung geben dürfen. Unabhängigkeit und Transparenz Sachverständige entscheiden bei Streitigkeiten indirekt mit über Werte, nicht selten in Millionenhöhe. Entsprechend fragen die zuvor genannten Interessengruppen zunehmend unabhängigen und qualifizierten Sachverstand an. Sachverständigengutachten dienen nicht nur der gerichtlichen Klärung von Rechtsstreiten, sondern sind auch vielfach Streit verhütend oder Streit schlichtend, also Prozess vermeidend. Sachverständige machen schwierige und komplexe Sachverhalte für Entscheidungsträger nachprüfbar und nachvollziehbar. Somit haben Sachverständige die Aufgabe, unparteiisch, unabhängig und objektiv den vom jeweiligen Auftraggeber vorgegebenen Sachverhalt fachlich zu beurteilen oder zu bewerten. Somit kann jeder, dem das Gutachten vorgelegt wird, es auch akzeptieren. Der Sachverständige muss also glaubhaft und vertrauenswürdig sein, sodass seine gutachtliche Aussage verkehrsfähig wie eine Urkunde ist. Daher ist es wichtig, einheitliche, nachvollziehbare und transparente Kriterien für die Qualifikation von Sachverständigen sowie deren Dienstleistungen zu schaffen. ■ 57 Informationstechnik Fragwürdige Investitionssicherheit Eine kritische Betrachtung zur Kategorie-7-/Klasse-F-Verkabelung Wer sich in Deutschland zum Thema Etagenverkabelung beraten lässt, landet in den meisten Fällen bei einer Kupferlösung mit Kabeln und Anschlusskomponenten der höchsten verfügbaren Kategorie. Und alle Beteiligten sind der Meinung, sie liegen damit auf der sicheren Seite. Dass damit auch Nachteile verbunden sind, wissen oft selbst die externen Berater nicht. D as beginnt schon beim Knowhow und dem Messgerät des ausführenden Installateurs. Denn 600-MHz-Verkabelungen gehen in den Hochfrequenzbereich, sodass ISO/IEC die Grenzwerte für die Übertragungsparameter entsprechend strikt festlegen musste. Zudem gibt es nach Kenntnis des Autors noch keine verabschiedeten Standards für Abnahmemessungen für die Linkklasse F. Und selbst bei Abnahmemessungen für Systeme der Kategorie 6/Klasse E (250 MHz) treten oft Probleme auf. Denn schon hier geraten PatchKabel und Messkabel an die Grenzen des Machbaren. So zeigen die Kabeltester bei Abnahmemessungen häufig »Fail« an, und der Installateur weiß nicht, ob es am Messkabel/Messadapter liegt, an einem defekten Steckverbinder oder an seiner Installation. Das ist der Beginn einer langwierigen Fehlersuche. Koaxiale Verkabelung zusätzlich verlegen Abgesehen davon sollte sich in Anbetracht der digitalen Technik der Anwender fragen, wie viele Mbit/s die Infrastruktur unterstützt, und nicht ausschließlich die Übertragungsbandbreite in Betracht ziehen (siehe Kasten). Eine ausgefeilte Codierung kann dafür sorgen, dass selbst TV- und Videosignale sauber über eine 100- oder 250-MHzVerkabelung übertragen werden. Die Andreas Kaufmann, freier Berater für Netzwerktechnik, Reutlingen 58 Verfechter von Kategorie 7/Klasse F führen als aktuelle Anwendung aber die breitbandige Übertragung von Kabelfernsehsignalen an. Diese Anwendung ist zum einen analog und zum anderen alles andere als üblich im Bürobereich. Ein Ausweg wäre hier TV oder Video über IP, das sich mit Standardequipment realisieren lässt. Wer dennoch Breitbandkabelfernsehen übertragen möchte, setzt besser auf Koaxialkonstruktionen. Sie werden seit Jahrzehnten in Frequenzbereichen genutzt, in die Twisted-Pair-Konstruktionen nie hineinreichen werden. Für Unternehmensnetze ist es sinnvoll, die Übertragungsfrequenzen für die digitale Datenübertragung so gering wie möglich zu halten und den Datendurchsatz über optimierte Kodierungsverfahren zu erhöhen. Diensteneutralität durch Cablesharing? Eine weitere, oft angeführte Anwendung für Kategorie-7-/Klasse-F-Verkabelungen ist das »Cablesharing«, also die gleichzeitige Nutzung eines Anschlusses für mehrere Anwender oder Anwendungen (Bild 1). Dabei sollte der Netzwerkverantwortliche bedenken, dass Applikationen wie ATM, 1000Base-T, 1000Base-TX oder neuerlich auch 10 GBase-T für eine Verbindung alle acht Adern des Twisted-Pair-Kabels benöti- Andreas Kaufmann, Berater im Netzwerkbereich, hält Kat-7-Verkabelungen für Datennetze keinesfalls für eine zukunftsträchtige Lösung, er setzt auf Kategorie 6 und Lichtwellenleiter gen. Somit wäre die Diensteneutralität, die Flexibilität und letztlich auch der Investitionsschutz des Verkabelungssystems erheblich eingeschränkt. Hohe Anforderungen an die aktiven Komponenten Grundsätzlich haben alle Twisted-PairKabel ein Tiefpassverhalten. Das heißt, niedrige Frequenzen werden besser übertragen als hohe. Dies hat zur Folge, dass die Dämpfung auf der Übertragungsstrecke mit zunehmender Frequenz zunimmt (etwa 50 dB bei 600 MHz und 100m). Häufig werden deshalb die Systeme auf 100-m-Distanzen optimiert. Außerdem treten dann bei Zertifizierungsmessungen Probleme auf. Durch die hohe Dämpfung ergeben sich hohe Anforderungen an die Aktivkomponenten, die bis heute nicht annähernd den hierfür erforderlichen Regelbereich von mehr als 50 dB erreichen. Die Aktivkomponenten müssten wie kleine Kraftwerke mit Bild 1: HF-taugliches Steckersystem von ICT-Kerpen Quelle: Kerpenwerk GmbH &Co. KG Andreas Kaufmann de 11/2003 Informationstechnik Quelle: A. Kaufmann Neue Standards Bild 2: GG45-Kat-7-Buchse von Nexans entsprechender Verlustwärmeabgabe und einem enormen dynamischen Regelbereich für lange und kurze Entfernungen konzipiert sein. Um diesen Dynamikbereich und auch die Dämpfung möglichst gering zu halten, müssten zwangsläufig die Übertragungsstrecken für Klasse F/Kategorie 7 auf deutlich weniger als die Hälfte der heutigen 90 m reduziert werden. In den meisten Fällen wird dem Netzwerkkunden aber glauben gemacht, dass er mit hochwertigen geschirmten Datenleitungen für Frequenzen von 600MHz bis 1,2 GHz und mehr einen hohen Investitionsschutz hätte. Derzeit könne der Anwender an diese Leitungen RJ45-Steckkomponenten der Kategorie 6 anschließen und diese zu einem späteren Zeitpunkt gegen Kategorie-7-Steckverbinder austauschen. Er erhielte dann ein Netz der Link-Klasse F. Doch das wird in den meisten Fällen nicht möglich sein. Denn eine digitale Datenübertragung mit 600 MHz und mehr über 90m bis 100m Filter (Multiple input, multiple output, Filtertechnik für digitale Übertragungstechnik) mit einer Kompensation auf Kat.5e- und Kat.6-UTP-Systeme entwickelt wurden. Auf Grund der geringen internationalen Verbreitung geschirmter bzw. Linkklasse-F-Systeme wird wohl niemand in absehbarer Zeit diese MIMO-Filter anpassen und wenn ja, wären die Kosten für diese Netzendeinrichtungen wohl unverhältnismäßig hoch. Wer dachte, jenseits von 1 Gbit/s auf dem Kupferkabel kommt nur noch Glasfaser in Betracht, wird gegenwärtig eines Besseren belehrt. Seit Ende November 2002 gibt es in den USA eine neue Gruppierung im IEEE 802.3, die sich mit der Steckgesichter Weiterentwicklung des Vollduplexstandards für UTP (Unshielded twisted ISO/IEC sieht für Kategorie 7 zwei Steckpair)auf 10 Gbit beschäftigt (siehe Kasgesichter vor: den GG45 von Nexans ten). Die ersten Produkte, die eine Über(Bild 2), der rückwärtskompatibel zum tragungsbandbreite von 400 MHz bis RJ45-Stecker ist sowie den Vierkam500MHz benötigen, wurden schon ermerstecker Tera von Siemon (Bild 3). Es folgreich auf Kat.-5e- und Kat.-6-UTPist unwahrscheinlich, dass die Hersteller Systemen getestet. von aktivem Equipment (vornehmlich Der neue Standard soll 10 GBase-T amerikanische Firmen) vom RJ45-Steckheißen und nach Meinung von Fachgesicht abrücken werden, da sie einen leuten bis Mitte 2004 als Standard verweltweiten Markt von rund 80% UTPabschiedet sein. Dieser neue Standard Verkabelungssystemen (ungeschirmte 10 GBase-T wird auf guten Systemen der Kategorie 5e und 6 UTP (ungeschirmte Twisted-Pair-Kabel) zu betreiben sein. Mindestens für die Linkklasse E in geschirmter Ausführung und die Linkklasse F wird es vermutlich etwas schwieriger, da für diese neue 10 GBase-T-Anwendung spezielle MIMO- Bild 3: Vierkammersteckersystem Tera von Siemon Quelle: A. Kaufmann ist auf Grund der Dämpfungsverluste auf diesen Strecken heute nicht möglich und auch in naher Zukunft sehr unwahrscheinlich. Informationstechnik Twisted-Pair-Kabel) mit RJ45-Steckern bedienen. Zudem hat das amerikanische Standardisierungsgremium für Gebäudeverkabelung bei EIA/TIA der LinkKlasse F/Kategorie 7 eine klare Absage erteilt (siehe auch Kasten). HybridPatch-Kabel für RJ45 auf Tera könnten hier zwar Abhilfe schaffen, sind aber teuer und bedeuten zusätzlichen logisti- schen Aufwand. Zudem verschlechtert jede zusätzliche Steckverbindung die Übertragungseigenschaften einer Strecke. Der RJ45-kompatible GG45-Stecker ist mittlerweile ebenfalls verfügbar. Die Buchse enthält einen Umschaltmechanismus, der sie für herkömmliche RJ45-Stecker sowie für den Kategorie-7-Stecker einsetzbar macht. Dafür sind winzige ANMERKUNGEN DER REDAKTION Erweiterung der Kategorien Diese (klassische US-) Argumentation hat ab ca. 1998 zur Erkenntnis geführt, dass die in den USA übliche Cat-5-Verkabelung plötzlich für 1000Base-T nicht mehr ausreichte und eine Cat-5e-Verkabelung spezifiziert werden musste, die die Klasse-D-Bandbreite bis 100 MHz wirklich ausnützt; das bedeutet für solche Installationen: Verkabelung austauschen! Diese Notwendigkeit besteht mit einer vernünftig dimensionierten und installierten 100-MHz-Verkabelung der Klasse D nach EN 50173 dagegen nicht. Mehrfache Anschlüsse an einem Arbeitzsplatz Im Moment ist 1000Base-T noch lange nicht »State of the Art« an jedem Arbeitsplatz (keine PC-Festplatte kann diese Datenrate liefern), wohl aber eine Dienstekombination aus 100Base-T, Telefon/Fax o. Ä. Der Sinn der strukturierten Verkabelung ist doch, dass alle tertiären Anschlüsse identisch ausgelegt sind. Der neue Standard 10GBASE-T Seit 11/2002 befasst sich eine IEEE-Studiengruppe mit 10GBase-T für die Verbindung von Hochleistungsservern im Rechnerraum. Die Verabschiedung eines entsprechenden Standards steht noch aus. Produkte kann es wohl schwerlich geben, wenn man noch heftig debattiert, mit welcher Technologie das Verfahren realisiert werden könnte. Es gibt übrigens auch US-Firmen, die die Machbarkeit von 10GBase-T mit »Cat 6« bezweifeln und »Cat 7«-Komponenten ins Gespräch gebracht haben (siehe z.B. www.vativ.com). Steckgesichter – neue Steckertechniken Auch US-Hersteller bieten seit langem aktive Komponenten mit geschirmten RJ45-Buchsen an, sonst könnten sie kein Geschäft in Europa machen. Darüber hat aber, mit Rücksicht auf die Entwicklung von Kat 7, der Tera-Steckverbinder von Siemon die abschließende Freigabe der IEC nach der Norm IEC 61076-3-104 erhalten (siehe auch »de« 10/2003, Aktuell, »Standardisiertes Steckverbinder-System für Kategorie 7«) www.siemon.com. Störsicherheit von Kabeln Im amerikanischen Raum zieht man die UTPKabel vor (Unshielded twisted pair), wogegen in Mitteleuropa die geschirmten Kabel (S-STP) empfohlen (verlangt) werden. Die UTP-Kabel weisen, wie im Artikel beschrie- 60 ben, nur unter einer absolut homogenen Bauweise vergleichbare, gute Übertragungseigenschaften vor. Geringfügige Inhomogenitäten des UTP verschlechtern diese Eigenschaften aber. Bisher war kein Anbieter von UTP-Verkabelung in der Lage, Komponenten für Klasse F zu entwickeln; die Kabelkonstruktion »S-STP« wird zur Realisierung von Klasse F-Verkabelung als zwingend nötig angesehen. Bei S-STP wiederum ist es aber erforderlich, dass der Schirm dann auf beiden Seiten fachmännisch aufgelegt ist. In der IEEE-Study Group wurde mehrfach argumentiert, Klasse-E-Verkabelungen seien nicht aus technischen Gründen auf 250MHz beschränkt, sondern die TIA-Norm hätte das einfach so festgelegt; man erwartet, dass Cat6-Kabel bis ca. 500MHz stabil sind und somit die für 10Base-T derzeit erwartete Bandbreiten-Anforderung von ca. 450MHz erfüllen können. Die Zeit wird zeigen, ob sich diese revidierte Einschätzung tatsächlich erfüllt. Bisher wurde immer nur betont, dass man Cat-6-Kabel bis 500 MHz messen kann – ob die benötigten Grenzwerte zur erfolgreichen Datenübertragung eingehalten werden können, ist eine ganz andere Frage (weshalb gibt es bisher keine ungeschirmten Kategorie-7Produkte?). In 10GBase-T wird der »Alien Crosstalk« (das sind alle, in Summe vorkommenden Störeinflüsse zwischen benachbarten Kabeln), der bisher in USA meist ignoriert oder unter den Teppich gekehrt wurde, als der entscheidende Störer identifiziert. Man überlegt jetzt schon, wie man durch Installationsempfehlungen (!) – Kabel »lose« nebeneinander verlegen, keine dichte Packung im Kabelkanal – genügend Abstand herstellt, um die Einkopplungen ein paar dB zu reduzieren. DKE, Frankfurt, hat Messergebnisse von IBM Frankreich von ca. 1998 vorliegen, die Alien Crossstalk an geschirmten und ungeschirmten »Cat-6«-Kabeln, die damals noch nicht abschließend genormt waren, zeigen. Aus physikalischen Gesetzmäßigkeiten ergibt sich, dass guten S-STP-Konstruktionen mit Schirmdämpfungen von 40dB bis 50 dB der effizientes-te Schutz vor Alien Crosstalk sind. Die Redaktion wurde unterstützt von Thomas H. Wegmann, DKE, Deutsche Kommision Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE, Frankfurt. Literatur: Special 2002 »Netzwerktechnik« Seite 5, Srukturierte Kommunikations-Kabelanlagen, Thomas H. Wegmann mechanische Bestandteile nötig, die dazu führen, dass der Stecker in der Serienfertigung teuer und als Massenprodukt möglicherweise nicht besonders langlebig ist. Nexans gibt an, dass nach über 1500 Steckzyklen eines RJ45-Steckers auf neue Kontakte nahezu keine Abnutzung des Schalters festzustellen war und der RJ45-Stecker keine Plastikablagerungen in der Buchse hinterlassen hätte; trotzdem bleibt anzumerken, dass die Kosten für eine Kategorie-7-Lösung nach wie vor erheblich über denen einer qualitativ hochwertigen Kategorie-6-Lösung liegen. Elektromagnetische Verträglichkeit 600-MHz-Verkabelungen sind nur über geschirmte Twisted-Pair-Verkabelungen mit einzeln geschirmten Adernpaaren (S/STP) zu realisieren. Geschirmte Systeme benötigen jedoch eine durchgängige und beidseitige Schirmauflegung, um Erdschleifen und Potentialverschleppung zu verhindern. Die Praxis zeigt aber, dass viele Systeme nicht gemäß den aktuellen EMV-Vorschriften (VDE 0800 Teil 1742 und VDE 0800 Teil 2-310, beide September 2001) installiert sind oder die Spannungsversorgung beziehungsweise das Erdungskonzept keine Idealbedingungen aufweisen. Hochwertige UTPSysteme umgehen die Fehlerquelle der unsachgemäßen Schirmauflegung weisen auf Grund der fehlenden Metallschirmung bessere Übertragungseigenschaften auf und besitzen nicht einmal halb so große Querschnitte wie geschirmte Systeme (siehe Kasten). Damit einher geht eine entsprechend geringere Brandlast und flexiblere Leitungen. Sie eignen sich für Verkabelungen bis Kategorie 6/Klasse E. Fazit Doch auch bei der Wahl eines Systems nach Kategorie 6/Klasse E ist Vorsicht geboten – vor allem bei Systemen, die schon seit einiger Zeit auf dem Markt sind. Der sichere Weg ist hier ein System, bei dem der Hersteller nachweisen kann, dass es die Grenzwerte für Kategorie 6/Klasse E mit Reserven einhalten kann. Wer am Arbeitsplatz eine Bandbreite benötigt, die weit über Gigabit-Ethernet hinausgeht, sollte besser eine qualitativ hochwertige Kat-6-UTP-Lösung oder gleich eine Fiber-to-the-Desk-Lösung ins Auge fassen als eine Klasse-F-Verkabelung. ■ de 11/2003 Informationstechnik Neue Verkabelungsnormen Die Europäische Norm EN 50173-1 schließt nun die Klassen E und F ein Thomas H. Wegmann Ab Juni 2003 sind die neuen Europäischen Normen EN 50173-1 für die universelle Gebäudeverkabelung sowie EN 50346 für das Prüfen dieser Verkabelung als DIN-Normen im BeuthVerlag verfügbar. Die darin enthaltenen Festlegungen berücksichtigen die Weiterentwicklung der Datenübertragungstechnik in lokalen Netzen, insbesondere die Klassen E und F. D ie zweite Ausgabe der Europäischen Norm EN 50173 ist das Ergebnis einer vollständigen Überarbeitung der 1995 erstmalig veröffentlichten Norm zur strukturierten Gebäudeverkabelung; EN 50173-1 ersetzt somit EN 50173:1995 sowie die zugehörige Änderung 1:2000, die mit DIN EN 50173:2000-07 in das nationale Normenwerk übernommen worden war. Die in der ersten Ausgabe von EN 50173 festgelegten grundlegenden Eigenschaften anwendungsneutraler Kommunikationskabelanlagen (Topologie, Klassifizierung von Übertragungsstrecken mit definierten Eigenschaften, einheitliche Schnittstelle zum Anschluss der Endgeräte) gelten nicht nur für den Einsatz in Bürogebäuden, sondern lassen sich auf andere Anwendungsgebiete übertragen. Entsprechende Europäische Normen für Verkabelungen z. B. im industriellen Umfeld und im Wohnbereich werden derzeit erarbeitet. CENELEC/ TC 215 beschloss daher, die jeweiligen Ergebnisse als Teile einer Reihe von Normen unter der Nummer »EN 50173« zu veröffentlichen. DIN EN 50173-1 Informationstechnik – Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen – Teil 1: Allgemeine Anforderungen und Dipl.-Ing. Thomas H. Wegmann, Frankfurt, Mitarbeiter der DKE Deutsche Kommision Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik im DIN und VDE, Sekretär des deutschen und europäischen Verkabelungskomitees 62 Bürobereiche; Deutsche Fassung EN 50173-1:2002 + Corrigendum Januar 2003 Die Anpassung dieser Norm an den Stand der Technik berücksichtigt sowohl die Weiterentwicklung im Bereich der Netzanwendungen (Übertragungsverfahren mit sehr hohen Datenraten), die Verfügbarkeit leistungsfähigerer Verkabelungsmedien, neue Anforderungen an die Topologie von Verkabelungen, Erfahrungen mit der Anwendung der ersten Ausgabe der Norm als auch die mittlerweile vorliegenden Europäischen Normen zu Planung, Installation, Betrieb und Messungen an installierter Verkabelung. Die wesentlichen Änderungen und Neuerungen betreffen folgende Punkte: • zentralisierte Lichtwellenleiterverkabelung: ergänzend zur hierarchischen dreistufigen Topologie aufgenommen; • neue Modellierung des tertiären Teilsystems der Verkabelung mit wahlweisem Sammelpunkt; • neue Übertragungsstreckenklassen E und F für symmetrische Verkabelung und zugehörige Komponentenkategorien 6 und 7; • Klassifizierung von LichtwellenleiterÜbertragungsstrecken und zugehörige Komponentenanforderungen; • Grenzwerte aller Übertragungsstreckenparameter: formelbasiert anstatt diskreter Werte bei charakteristischen Frequenzen; • größte Übertragungsstreckenlängen (primär, sekundär, tertiär) hängen von der gewählten Beispielausführung ab; • Anforderungen an die Verbindungstechnik überarbeitet und erweitert; • Anforderungen an Schnüre und Rangierpaare überarbeitet und ergänzt; • Anforderungen an Installationspraxis und Systemverwaltung sowie informativer Anhang über Prüfverfahren zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit der Verkabelungsstrecke: durch Verweise auf betreffende Europäische Normen ersetzt; • normativer Anhang zur Prüfung von Verbindungstechnik: durch Verweise auf entsprechende Produktnormen ersetzt; • Anhang der unterstützten Netzanwendungen aktualisiert; • neue Anhänge mit Grenzwerten für Verkabelungs- und Installationsstre- cken sowie über elektromagnetische Eigenschaften von Verkabelung aufgenommen; • informative Anhänge mit Erläuterungen zur Leistungsfähigkeit von Verkabelungsstrecken und mit Hinweisen zu Verbindungen mit LichtwellenleiterKabeln gestrichen; • Anhang mit den wesentlichen Änderungen gegenüber früheren Ausgaben in der Europäischen Norm aufgenommen; • Norm redaktionell vollständig überarbeitet und teilweise neu gegliedert. DIN EN 50346 Informationstechnik – Installation von Verkabelung – Prüfen installierter Verkabelung, Deutsche Fassung EN 50346:2002 Diese Norm behandelt die Prüfung von installierter symmetrischer Verkabelung und Lichtwellenleiter-Verkabelung, die entweder anwendungsneutral nach DIN EN 50173-1 oder anwendungsspezifisch z. B. nach den Normen der Reihe DIN EN 50098 ausgeführt wurde. Bei den Festlegungen der Prüfverfahren für symmetrische Verkabelung nach DIN EN 50173-1 referenziert die Norm die entsprechenden Abschnitte von DIN EN 61935-1; bei Prüfungen mit Lichtwellenleiter-Verkabelung werden – soweit vorhanden – anwendbare Normen des IEC/TC 86 herangezogen. Im Einzelnen wird für jedes Prüfverfahren u. a. festgelegt: die Prüfparameter, die Prüfgeräte, der Prüfaufbau, der Schnittstellenadapter für die Verkabelung, die Kalibrierung und die Interpretation der Prüfergebnisse. Diese Prüfverfahren dürfen verwendet werden für die Abnahmemessung der Verkabelung, für die Überprüfung der Unterstützung einer bestimmten Netzanwendung und zur Fehlersuche. Der Anhang A der Norm enthält normative Festlegungen zur Messung der Dämpfung von Verkabelung mit Mehrmoden-Lichtwellenleitern. Somit deckt DIN EN 50346 einen breiteren Anwendungsbereich ab als DIN EN 61935-1, welche lediglich die Prüfung von installierter symmetrischer Kupferverkabelung nach EN 50173-1 behandelt. ■ www.beuth.de de 11/2003 Informationstechnik Zukunftssichere Verkabelungskonzepte bis zur Datenanschlussdose Gemischte LAN-Verkabelungen können mit der Unternehmensentwicklung Schritt halten Stefan Schöne Den Königsweg bei der Gebäudeverkabelung gibt es nicht. Weil die Anforderungen an Unternehmensnetzwerke stark variieren, ist das A und O eines zukunftssicheren LAN (Local Area Network) daher eine sorgfältige Planung und Auswahl der Komponenten. Aufgabe des modernen Elektrofachmanns sollte es sein, den hohen Anforderungen mit zuverlässigen und ausbaufähigen Anwendungen gerecht zu werden. U Bild 1: Verzweigte Netzwerke: Moderne strukturierte Verkabelungen erstrecken sich in der Regel vom primären Backbone-Bereich aus LWL über die Etagenverkabelung mit Twisted-Pair-Kupferkabeln bis hin zur tertiären Verteilerdose nternehmensnetzwerke für die Datenübertragung sind keine statischen Gebilde, sondern unterliegen vielmehr ständigen Änderungen: Wenn neue Teilnehmer ans Netz gehen, weitere Dienste zugeschaltet oder größere Bandbreiten benötigt werden, müssen sie erweitert werden. Angesichts dieser wechselnden Anforderungen macht sich ein gut durchdachtes, dynamisches Netzwerk schnell bezahlt. nicht sichergestellt ist, dass Produkte unterschiedlicher Hersteller verwendet werden können. Dagegen ist mit einer modular strukturierten Verkabelung die Erweiterung des Netzes bzw. dessen Neukonfiguration selbst bei laufendem Betrieb sicher, schnell und vor allem kostengünstig zu bewerkstelligen. Die Anforderungen Komplettsysteme aus Glasfaser- und Kupferkomponenten wie die Volition Network Solutions aus dem Hause 3M werden den heutigen Ansprüchen gerecht. Sie erlauben eine sukzessive Migration bis hin zur leistungsfähigeren Glasfaserlösung. Grundsätzlich bestimmen die Anforderungen der EN 50173-1, beziehungsweise ISO/IEC 11801: 2002, für die moderne strukturierte Gebäudeverkabelung einen Kabelbaum, der sich vom primären Backbone-Bereich über den sekundären Verteilerbereich bis hin zur tertiären Verteilerdose verzweigt (Bild 1). Während für die großen Datenmengen im Primärbereich ausschließlich Glasfasern installiert werden, können im Sekundärbereich auch symmetrische Kupferkabel die Netzwerkanforderungen erfüllen. Allerdings sind dabei Einschränkungen bei der Zukunftssicherheit hinzunehmen, da Kup- Hat ein Planer die Dateninfrastruktur direkt und individuell auf die momentanen Belange des Unternehmens zugeschnitten, reicht die Leistung angesichts des derzeitigen Innovationstempos nur ein bis zwei Jahre aus. Eine Erweiterung oder Anpassung auf geänderte Verhältnisse ist zumeist kaum möglich. Nicht vernachlässigen darf man den Faktor der Ausfallzeiten der LAN-Infrastruktur wegen Umbaumaßnahmen oder Umstrukturierungen im Fall kundenspezifischer Netze: Es folgen hohe Nachrüstkosten – im Extremfall für eine völlige Neuverkabelung – und sinkende Produktivität des Unternehmens. Zumal Stefan Schöne, Entwicklungsingenieur, Quante AG - 3M Telecommunications, Wuppertal 64 Die Lösung: Strukturierte Verkabelung ferkabel nur geringe Breitbandreserven aufweisen. Angesichts des immer weiter steigenden Bandbreitenbedarfs empfiehlt sich die Installation von LWL-Kabeln auch im Tertiärbereich. Die Auswahl der Leistungsarten sollte sich jedoch immer an den speziellen Kundenbedürfnissen orientieren. Ohne das Unternehmensnetz zu beeinträchtigen, lässt sich bei einer strukturierten Verkabelung der Austausch von Kupferkabeln auch nachträglich vornehmen – was bisher wegen der teuren aktiven optischen Komponenten mit hohen Investitionen verbunden war. Die Neuinstallation kann entweder direkt vollständig mit LWL-Komponenten erfolgen oder aber durch eine dem aktuellen Bedarf angepasste Kupfer-/Glasfaserkombination. Auch ein Upgrade von Kupfer auf Lichtwellenleiter unter Beibehaltung der aktiven existierenden Komponenten ist möglich. Die Installation Besondere Konstruktionsdetails der Hardware-Komponenten erleichtern dem Installateur die Arbeit und reduzieren die Kosten des Betreibers. So kommen Mediakonverter zum Einsatz, die die elektrischen Signale in optische und umgekehrt wandeln. Da sowohl Komponenten zur Verfügung stehen, die auf de 11/2003 Informationstechnik Bild 2: RJ45-Anschlussmodule kommen ohne die vielen, für modulare Verfahren bisher typischen filigranen und anfälligen Einzelteile aus und lassen sich einfach installieren Bild 3: Im Vergleich zu konventionellen LWL-Verbindern bietet der VF-45 eine doppelte Portdichte und vereint einfache Handhabung und Zuverlässigkeit mit hoher Leistung Netzwerkkarten des Endgerätes aufgesetzt, als auch solche, die in 19”-Racks der Etagenverteiler eingebaut werden können, entfällt bei einer nachträglichen Umrüstung von Kupfer auf LWL der kostspielige Austausch aktiver Komponenten. Selbst wenn nur einige Bereiche der Tertiärverkabelung mit einem Upgrade auf Fiber-to-the-Desk versehen werden, bieten die Volition-NetworkSolutions von 3 M Telecommunications mit Produkten wie der Netzwerk-Interfacekarte VOL-N100VF + TX Investitionsschutz. Die Fast-Ethernetkarte hat sowohl einen VF-45-Port für den Glasfaseranschluss als auch eine RJ45Schnittstelle für die Kupferverbindung. Dadurch entfällt der Austausch der Karte, so dass alle notwendigen Einstellungen für das Netzwerk bestehen bleiben. Zieht der PC von einem mit Lichtwellenleitern versorgten Bereich in eine Zone mit Kupferverkabelung um, erkennt die Netzwerkkarte den Wechsel sogar automatisch. Montage ohne Werkzeuge Für die Installationsleistung benötigt der Elektropraktiker in der Regel je nach Hersteller eine mehr oder weniger große Anzahl an Spezialwerkzeugen. Anders dagegen die Volition-Verkabelungssysteme: RJ45-Anschlussmodule lassen sich dank der »One-click«-Technologie in extrem kurzer Zeit werkzeuglos beschalde 11/2003 ten (Bild 2). Unterstützt wird die einfache Montage durch einen integrierten Farbcode und eine gute Aderführung. Das Design garantiert konstante Beschaltungskräfte, was Fehlkontaktierungen vermeidet. Verzichtet werden konnte dabei außerdem auf die vielen, für modulare Verfahren bisher typischen filigranen und anfälligen Einzelteile. Der VF-45-Verbinder eignet sich für Multimode- und Singlemode-Lichtwellenleiter (Bild 3). Ein System, das mittlerweile von mehr als 50 Herstellern unterstützt wird. Die beschriebene Verbindungstechnologie vereint dabei gute Übertragungseigenschaften und Flexibilität. Strukturierte Verkabelungen, die LWL an den Arbeitsplatz heranführen, werden so um rund 17 % günstiger als mit konventionellen Fiber-to-the-Desk-Systemen. Da der Anschluss der Arbeitsplätze direkt vom Gebäudeverteiler aus erfolgen kann, führt darüber hinaus die geringere Anzahl an benötigten Komponenten zu einer geringen Störanfälligkeit des Netzwerks und damit zu einer höheren Stabilität. Fazit Die Arbeit des modernen Elektrofachmanns geht über die reine Installation eines statischen Netzes hinaus, weil sich Unternehmen ständig neuen Marktgegebenheiten anpassen und den zukünftigen Anforderungen an hohe Datenraten entsprechen müssen. Damit sie dies auch intern umsetzen können, sind flexible konfigurierbare und jederzeit erweiterbare Netze gefordert. Gute Voraussetzungen dafür bietet die strukturierte Verkabelung mit modularen, austauschbaren Komponenten. Trotz aller Vorteile einer reinen Glasfaserlösung setzt auch 3M Telecommunications den Bedürfnissen der Kunden entsprechend weiter auf die Koexistenz beider Leitungsarten. In vielen Fällen ist eine gemischte Verkabelung – Glasfaser im Primär- und Sekundärbereich, Kupfer im Tertiärbereich – immer noch ausreichend und eine spätere Migration auf Fiber-to-the-Desk leicht realisierbar. Die Vorkonfektionierung ermöglicht Ein- und Umbauarbeiten am Netz, selbst bei laufendem Betrieb. Die werkzeuglose Montage der Komponenten verhindert Installationsfehler und reduziert die Installationszeit. Und innovative Konstruktionsdetails helfen, das Netz sicherer zu machen sowie Material und Platz – und somit auch Kosten – zu sparen. ■ 65 Automatisierungstechnik Sicherheitstechnik im vollautomatischen Logistiksystem Thomas Hüttemeier Gerade ein vollautomatisches Logistiksystem benötigt umfangreiche Sicherheitseinrichtungen. Geeignete Sicherheitsrelais übernehmen die Überwachung und Auswertung der Notaus- und Schutztürschalter. M it dem raschen Wachstum des E-Commerce- Geschäfts steigt die Zahl an Zustellungen bis an die Haustür des privaten Endkunden. Eine ökonomisch reizvolle Alternative zur Lieferung bis an die Haustür stellen dezentrale Abholstellen dar. Das Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik, Dortmund, entwickelte gemeinsam mit SSI Schäfer Noell, Giebelstadt, ein Konzept für dezentrale Abholstellen für Kleinsendungen, den so genannten Tower 24 (Bild 1). Der Tower 24 arbeitet vollautomatisch und muss nur zu Wartungszwecke geöffnet werden. Um das Servicepersonal vor gefahrbringenden Bewegungen im Inneren des Turms zu schützen, si- Thomas Hüttemeier, staatlich geprüfter Techniker, Produktmarketing Interface, Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg Bild 1: Eine dezentrale Abholstelle »Tower 24« im Technologiezentrum Dortmund; sie bündelt Warenströme bis in eine gewisse örtliche Nähe zum Kunden 66 Bild 2: Sicherheitsrelais überwachen die Notaus- sowie die Schutztürstromkreise chern Schutzgitter und -türen die entsprechenden Stellen. Darüber hinaus sind gemäß der Maschinen-Richtlinie in bestimmten Abständen Notaustaster installiert. Bild 3: Sicherheitsrelais-Kombination mit steckbaren sowie kodierten Anschlussklemmen ter auf Funktion überwacht. Alle Bausteine entsprechen den Anforderungen der EN 954-1, Kategorie 4, und sind für die Stop-Kategorie 0/1 gemäß der EN 60204 verwendbar. Sicherheitsrelais im Tower 24 Die Überwachung der Tür- sowie Notaus-Kontakte erfolgt mit Sicherheitsrelais-Kombinationen PSR von Phoenix Contact, Blomberg (Bild 2). Die Module haben auf einer Baubreite von 35 mm zwei Freigabe- und einen Meldestrompfad, die unverzögert abfallen. Darüber hinaus stehen zwei abfallverzögerte Freigabestrompfade zur Verfügung, deren Verzögerung sich in 64 Schritten bis zu 600 s einstellen lässt. Die Sicherheitsrelais-Module verfügen über eine galvanische Trennung mit verstärkter Isolierung zwischen Ein-/ Ausgang und Freigabe-/Meldestromkreis gegeneinander. Damit ermöglichen die redundant ausgeführten Kontakte ein sicheres Schalten unterschiedlicher Potentiale, etwa die als Steuerspannung dienende Netzspannung von 230 V AC und die sichere Kleinspannung von 24 V im Eingangskreis. Sonst würde ein Isolationsfehler innerhalb herkömmlicher Schaltgeräte die Basisisolierung zerstören. Damit könnte ein gefährlicher Zustand eintreten, so dass die Einfehlersicherheit nicht mehr gegeben ist. Die Ansteuerung kann ein- oder zweikanalig mit oder ohne Querschlusserkennung erfolgen. Nach Freigabe der Sicherheitskontakte startet das Modul wahlweise automatisch oder manuell. Dabei wird ein angeschlossener Starttas- Sicherheit durch Kodierung und Steckanschluss Ein besonderer Vorteil der hier eingesetzten Sicherheitsrelais-Kombinationen besteht in den kodierten sowie steckbaren Anschlussklemmen (Bild 3). Nach der Inbetriebnahme muss der sicherheitsgerichtete Teil der Anlage dauerhaft ordnungsgemäß funktionieren, auch wenn z. B. im Servicefall Sicherheitsrelais auszutauschen sind. Module mit fest verdrahteten Anschlussklemmen erfordern beim Austausch mehr Aufmerksamkeit und Zeit als solche mit Steckanschluss. Das Vertauschen von zwei Leitern kann zu zwei Fehlern in der Schaltung führen. Diese müssen sich unter Umständen nicht sofort bemerkbar machen. Das Fehlverhalten erscheint dann erst zu einem späteren Zeitpunkt, z. B. mit der nächsten Paketanforderung. Insbesondere bei einem dezentralen Konzept kommt es dann zu zeitaufwändigen Ausfällen. Bei den Klemmen der Sicherheitsrelais bestimmt die Kodierung den Anschluss der Verdrahtung eindeutig. So lassen sich gefahrbringende Zustände verhindern. Darüber hinaus sorgt die Steckbarkeit der Anschlüsse nicht nur für eine komfortable Installation, sondern spart auch Zeit und damit Kosten. ■ de 11/2003 Automatisierungstechnik Funkgestützte Kommunikation und Sicherheit Josef von Stackelberg Der funkgestützte Austausch digitaler Daten erhält auch in der industriellen Automatisierung seinen Platz. Dabei reichen die Lösungsansätze von der Übernahme von Technik aus dem Bürobereich über proprietäre Systeme bis hin zum Einsatz von Geräten nach Industriestandards. Auch der Austausch sicherheitsgerichteter Informationen kann in Einzelfällen über Funk erfolgen. N icht nur fahrerlose Transportsysteme oder sonstige mobile Geräte kommunizieren mit Leitrechnern drahtlos. Auch für örtlich entlegene Areale in ausgedehnten Anlagen kann es sich in wirtschaftlicher Hinsicht lohnen, anstatt einer leitungsgestützten Verbindung die Kommunikation über Funk zu organisieren. Die Daten lassen sich dabei in drei Kategorien einteilen: • Zeit- und sicherheitsunkritisch: Maschinen- und/oder Anlagenzustandsdaten, welche zu statistischen oder sonstigen Informationszwecken weitergeleitet werden, z. B. Produktmengen für die Unternehmensleitebene oder Störungszustände für das Bedien- und Servicepersonal. • Zeitkritisch ohne Relevanz für die Sicherheit: Informationen, welche Regelkreise beeinflussen, z. B. das Füllstandssignal eines Behälters, welches eine Pumpe schaltet oder ein Ventil öffnet bzw. schließt. • Zeit- und sicherheitskritisch: Die erfolglose Informationsübertragung ruft eine Gefährdung für Mensch, Maschine bzw. Anlage oder Umwelt hervor, z. B. das oberste Befüllniveau eines Behälters. Hochverfügbarkeit des Funkkanals Die Anforderung an die zeitlich gebundene erfolgreiche Übertragung von siJosef von Stackelberg, Redaktion »de«, nach Unterlagen der VDI-Fachtagung »Funkgestützte Kommunikation in der industriellen Automatisierungstechnik« de 11/2003 cherheitskritischen Informationen stellt eine Reihe von Bedingungen an den Übertragungskanal, u. a. die der Hochverfügbarkeit bzw. die, dass die Maschine oder Anlage in den sicheren Zustand übergeht, sobald der Kanal nicht zur Verfügung steht. Die Verfügbarkeit eines Funkkanals hängt u. a. davon ab, • wie groß die momentane Signaldämpfung auf dem Übertragungsweg ist und • wie viele weitere Teilnehmer den Kanal nutzen. Umgang mit Signaldämpfung Die Signaldämpfung ergibt sich aus dem Abstand von Sender und Empfänger und aus den Hindernissen zwischen den Kommunikationspartnern. Gerade eine Produktionshalle in der Industrie beinhaltet für die Funkwellen eine Fülle von Hindernissen und Reflektoren. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Gegebenheiten permanent ändern können, z. B. durch Umstellen von Palettenstapeln o. ä. Weiterhin entstehen Dämpfungen durch auslöschende Interferenzerscheinungen durch reflektierte Wellen. Im Frequenzbereich um 2,4 GHz bei einer Wellenlänge von 12,5 cm kann der Abstand zwischen einem Interferenzmaximum und -minimum nur wenige dm betragen. Praktische Lösungen sehen in diesem Fall die Verwendung redundanter Antennen vor, welche im Abstand von einigen dm bis m parallel die gleichen Informationen empfangen. Schnelle Antennenumschalter mit Umschaltzeiten im ns-Bereich wählen jeweils die Antenne mit dem stärkeren Signal aus. Mit dieser Technik lässt sich die Verfügbarkeit des Funkkanals weit erhöhen. Eine Möglichkeit, die Dämpfung des Signals zu kompensieren, besteht in der Verwendung von Antennen mit einer anderen Abstrahlcharakteristik und/oder höherem Antennengewinn. Allerdings haben Sender ihre Zulassung nur in Verbindung mit bestimmten Antennentypen bzw. dürfen maximale Feldstärken nicht überschritten werden. Die Zulassungsbedingungen stehen in der Bedienungsanleitung des Senders. Mehrfachnutzung des Funkkanals bzw. der Frequenz Jede Frequenz kann physikalisch in einer Zeiteinheit und in einem Raumsegment nur von einem Anwender genutzt wer- den. Daher überwacht die RegTP (Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post) bundesweit die Nutzung der Frequenzen bzw. legt sie fest. Für grenzüberschreitende Funkverbindungen gibt es die internationale Telekommunikationsbehörde ITU (International Telecommunications Union), eine Unterorganisation der Unesco. Grundsätzlich hat der Anwender die Möglichkeit, ein »freies« Band zu verwenden oder für sich eine »eigene« Frequenz reservieren zu lassen. Ein freies Band zu benutzen bedeutet lediglich, dass der Betrieb eines entsprechenden Senders keiner Einzelgenehmigung durch die RegTP bedarf. Freie Bänder gibt es z. B. im Bereich 433 MHz, 868 MHz oder auch 2,4 GHz. Allerdings unterliegen die Nutzer Einschränkungen hinsichtlich der Sendeleistung und der Nutzungsdauer. Im Wesentlichen bedeutet »freie Bänder« aber, dass viele Anwendungen auch aus dem Privatbereich auf ihnen senden. Also sinkt die Wahrscheinlichkeit mit zunehmender Anzahl der Teilnehmer auf dieser Frequenz, dass der Kanal gerade in dem Moment zur Verfügung steht, wenn die zeit- und sicherheitskritische Information übertragen werden soll. Weiterhin besteht kaum die Möglichkeit, die Anzahl der Teilnehmer zu beeinflussen. Kommunikation mit GSM oder GPRS Sowohl bei GSM (Global System for Mobile Communications) als auch GPRS (General Packet Radio Service) teilen sich im Prinzip die Teilnehmer Frequenzen und senden zeitschlitzorientiert. Gleichzeitig wird der Raum in Zellen geteilt, in dem Basis-Sende-Empfangsstationen die Kommunikation und Teilnehmerverwaltung übernehmen. Je mehr Teilnehmer sich innerhalb einer Zelle aufhalten, desto geringer fällt die Zeit aus, die der einzelne Teilnehmer erhält. GSM-Netze entstanden ursprünglich für den Betrieb von Funktelefonen. Dem entsprechend fällt die Datenübertragungsrate recht gering aus. GPRS soll dieses Manko zukünftig ausgleichen. Die Verfahren bieten Roaming-Funktionen – den Zellwechsel während eines Telefonates. Auf diese Weise entsteht die Möglichkeit zu echter Mobilität. Bis dato hat sich noch kein Netzbetreiber bereit erklärt, für die Verfügbarkeit seines Netzes eine Garantie zu über- 67 Automatisierungstechnik nehmen. Die Verwendung eines Funksystems, das auf einem der freien Bänder arbeitet oder GSM bzw. GPRS nutzt, empfiehlt sich also in erster Linie, wenn keine zeit- oder sicherheitsrelevanten Informationen zur Übertragung stehen. Die kleine Zelle mit Dect Drahtlose Telefone für lokal gebundenen Gebrauch basieren auf Dect (Digital European Cordless Telecommunications). Durch die geringen Sendeleistungen umspannen die Zellen ca 200 m im Außen- und ca. 20 m im Innenbereich eines Gebäudes. Dect lässt Roaming-Funktionen zu. Bei ensprechend dicht geplanter Zellstruktur kann man also ein – lokal begrenztes – Funknetz aufbauen, das den Mobilstationen nahezu überall innerhalb des ausgebauten Bereiches die Kommunikation ermöglicht. Zulassungspflichtige Sende- und Empfangssysteme Der Vorzug eines zulassungspflichtigen Funkkommunikationssystemes liegt darin, dass generelle Leistungsbeschränkungen nicht mehr gelten und man keine Rücksicht auf andere zu nehmen braucht, wenn man die Genehmigung für den Betrieb in einer bestimmten Frequenz- und Leistungskonfiguration erhalten hat. Um die Genehmigung kümmert sich in den meisten Fällen der Hersteller bzw. Distributor der Anlage. Der Betreiber hat nur dafür zu sorgen, dass das Genehmigungsverfahren durchgeführt wird. Die geeignete Anwendung für ein zulassungspflichtiges Funkkommunikationssystem gibt es z.B. in räumlich verteilten Anlagen mit entlegenen Außenposten. Aufgabe und Funklösung müssen zusammenpassen Für Standardanwendungen ohne mobile Automatisierungskomponenten lohnt es sich in den meisten Fällen nicht, ein drahtgebundenes System durch eine Funklösung zu ersetzen. Das Argument, dass die Verdrahtung entfällt, relativiert sich insoweit, dass in den meisten Fällen auch die Sensoren noch eine Energieversorgung benötigen. Insbesondere für den Sicherheitsbereich gibt es derzeit noch keine batteriegestützten Sensoren, welche über die erforderlichen Abnahmen verfügen. Die Planung einer Funkverbindung erfordert große Sorgfalt, weil im Gegensatz zu einer drahtgebundenen Kommunikation, welche sich mit nur relativ geringen und konstant bleibenden Leitungsdämpfungen auseinanderzusetzen hat, eine Funkverbindung mit einer stark umgebungsabhängigen Dämpfung umgehen muss. Diese kann sich zusätzlich durch Einflüsse, welche in der Produktionshalle eines industrieunternehmens an der Tagesordnung sind, permanent ändern. Weiterhin erfordert eine Funklösung die permanente Überwachung der Funkverbindung, insbesondere wenn der Einsatz auch für sicherheitsgerichtete Signale geplant ist. Es gibt eine Reihe von einzelzertifizierten Lösungen, in denen ein Funksystem auch die gesamten sicherheitsgerichteten Signale übernimmt, aber keine generell zertifizierten Anlagen. ■ 68 de 11/2003 Automatisierungstechnik Automatisierte Anlagen und Roboter erfordern umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen für die Menschen. Sicherheitsgerichtete Steuerungen, teilweise auch vernetzt, übernehmen dabei die Verknüpfung der Überwachungssignale. von Diese kommen Überwachungseinrichtungen, z. B. Lichtgittern oder Zustimmungsschaltern. E ntsprechend dem Stand der Technik mit SPS, bietet auch die Sicherheitstechnik Steuerungen an, bei denen sich die Eingangssignale über Software miteinander verknüpfen lassen. Ihre sicherheitsorientierten Ausgangswerte gehen in den gesamten Steuerungsablauf einer Maschine oder Anlage mit ein. Dabei ermöglichen sowohl die Vernetzbarkeit als auch die Veränderbarkeit der Programme unproblematische Anpassungen an veränderte Maschinenbedingungen. Sicherheitsfunktionen selbst konfigurieren Pilz, Ostfildern, präsentiert den »Pnozmulti-Configurator«. Mit ihm kann der Anwender das modulare Sicherheitssystem Pnozmulti mit unterschiedlichen Sicherheitsfunktionen, z. B. Notaus oder Zweihandüberwachung, selbst am PC Quelle: Pilz Josef von Stackelberg, Redaktion »de«, nach Unterlagen der erwähnten Unternehmen de 11/2003 konfigurieren. Pnozmulti stellt ein frei konfigurierbares Sicherheitssystem dar. Bis zu 14 unterschiedliche Sicherheitsfunktionen lassen sich mit nur einem Gerät abdecken. In Abhängigkeit von der benötigten Sicherheitsfunktion lassen sich die Einund Ausgänge auswählen, konfigurieren und anhand von Logikverknüpfungen, z. B. Und, Oder, miteinander verbinden. Die fertige Konfiguration kann der Anwender ausdrucken und als Bestandteil der Dokumentation verwenden. Die Datenübertragung vom PC zu Pnozmulti erfolgt über eine Chipkarte. Diese wird mit der Konfiguration beschrieben und in das Basisgerät eingelegt. Damit ist das System betriebsbereit. Nachträgliche Änderungen erstellter Konfigurationen sind problemlos möglich. Zudem kann man für den Einsatz in Serienmaschinen die gleiche Konfiguration auf beliebig viele Chipkarten kopieren. Es gibt eine CD-ROM, auf der sich neben der Demo-Version eine Kurzbeschreibung und Übungsbeispiele befinden, die dem Anwender anschaulich die Bedienung des Konfigurationsprogrammes erläutern. Fax (07 11) 34 09-1 33 pnozmulti@pilz.de Sicherheits-SPS mit Sicherheitsbus vernetzbar Jokab Safety, Spaichingen, stellt mit »Pluto« eine programmierbare Sicherheits-SPS der Sicherheitskategorie 4 gemäß EN 954-1 vor. Sie lässt sich im Einzelbetrieb verwenden oder mit bis zu 31 weiteren Geräten auf einem Sicherheitsbus miteinander vernetzen. Jedes Gerät bietet 20 Ein- und Ausgänge, von denen man acht wahlweise als Ein- oder Ausgang wählen kann. Von den anderen Ports dienen vier als redundante Sicherheitsausgänge für Stoppsignale sowie acht als Eingänge. Jede Pluto arbeitet als Master, d. h., dass alle an den Sicherheitsbus angeschlossenen Geräte sämtliche E/A's der anderen sehen und je nach Programm selbst entscheiden können, ob sie ihre E/A's überwachen. Auf diese Weise lassen sich verschiedene Maschinen miteinander auch sicherheitstechnisch vernetzen. Erweiterungen oder Änderungen können leicht durchgeführt werden. Die Programmierung erfolgt wie bei einer normalen SPS. Die Software beinhaltet auch Sicherheitsmodule für Sicherheitsfunktionen, z. B. Zweihandsteuerungen. Fax (0 74 24) 9 22-14 www.ptm-autech.de Sicherheitslichtgitter mit integrierter Safetybus-p-Anbindung Datasensor, Faistenhaar, präsentiert mit »Safeasy« das erste, direkt an das sichere Bussystem Safetybus p angebundene Unfallschutzlichtgitter. Es eignet sich für den Einsatz in Anlagen bis Kategorie 4 der EN 954-1 und entspricht dem Safetybus-p-Lichtgitterprofil 1.0 für den Finger-, Hand- und Personenschutz des Bedienpersonals. Der Funktionsumfang der Komponente beinhaltet Selbsttest und Startfunktionen sowie manuellen oder automatischen Reset. Darüber hinaus bietet es auch totales oder partielles Muting. Verschiedene Anwendungen erfordern es, das Unfallschutzlichtgitter während einer gesteuerten Sequenz sicher zu deaktivieren, z. B. während der Durchfahrt eines Produktes durch den Lichtvorhang. Die Mutingfunktion ermöglicht es, das Schutzfeld des Unfallschutz-Lichtgitters zu durchbrechen, ohne einen Stopp der Maschine zu verursachen. Ein Konfigurationsdatenmanagement sorgt dafür, dass im Lichtgitter und in der programmierbaren Sicherheitssteuerung immer der aktuelle Konfigurationsdatensatz liegt. Bei einem eventuellen Gerätetausch werden 69 Quelle: Safetybus p Club Josef von Stackelberg Quelle: Jokab Sicherheit für Mensch und Maschine Automatisierungstechnik die Daten somit automatisch in das Gerät geladen und die Ausfallzeiten dadurch reduziert. Die direkte Anbindung an Safetybus p ermöglicht den Einsatz in verschiedenen Anwendungsbereichen. Das Anforderungsprofil für dieses Lichtgitter entstand u. a. im Hinblick auf Pressenstraßen und automatisierten Roboterstationen in verteilten Fertigungsanlagen. Innerhalb des Safetybus-p-Clubs haben sich verschiedene Anwender an der Erstellung des Profils beteiligt. Fax (08104) 8906-99 info@datasensor.de geprüft und entspricht Typ 4 nach IEC 61496-1 und -2. Die Ausstattung umfasst die Signalisierung durch AnzeigeLED, die Funktionen des manuellen Wiederanlaufs und die Schützkontrolle. Darüber hinaus lassen sich die Schutzeinrichtungen durch umfangreiches Zubehör an den Anwendungsfall anpassen, z. B. Montagewinkel, Vibrationsabsorber usw. Fax (02 02) 64 74-1 00 www.schmersal.com Sicherheitslichtvorhänge mit integrierter Mutingfunktion Ab sofort verfügen die Gummihohlprofile der Sicherheitsschaltleisten »OSE« von Fraba Vitector, Köln, über unterschiedliche Beschichtungen. Speziell für den Maschinenbaubereich wurde eine öl- und lösungsmittelbeständige Ausführung entwickelt, die auch mechanisch widerstandfähiger als das normalerweise verwendete Gummihohlprofil aus EPDM ist. Die Schutzwirkung der OSE beruht darauf, dass in dem Hohlprofil zwischen zwei Sensoren ein Infrarotlichtstrahl liegt, den die Verformungen des Profils dämpfen. Eine externe Signalauswerteeinheit registriert die Dämpfung des Infrarotlichtes und gibt ein Stoppsignal aus. Das System bietet die Zertifizierung nach der Sicherheitskategorie 4 der EN 954-1. Die Leisten verringern an automatisch bewegten Toren, Bearbeitungsmaschinen, Hebebühnen, Handhabungsgeräten und bei vielen anderen Anwendungen zuverlässig das Gefährdungspotenzial bewegter Kanten. Fax (02 21) 9 62 13-60 www.vitector.de Quelle: Schmersal Dreistufige Zustimmungsschalter Die dreistufigen Zustimmungsschalter vom Typ ZSD 5 und ZSD 6 von Elan, Wettenberg, berücksichtigen die ergonomischen 70 Quelle: Elan Ölbeständige Beschichtung für Schaltleisten Quelle: Gii Die Sicherheitslichtvorhänge und -lichtgitter der Baureihen SLC/SLG 415, die Schmersal, Wuppertal, vorstellt, bieten eine integrierte Mutingfunktion. Die Funktion basiert darauf, dass die optoelektronischen Schutzeinrichtungen mit Hilfe von zusätzlichen Sensoren zwischen Mensch und Material unterscheiden. Diese Sensoren erkennen Fördergüter als solche und lassen sie das Schutzfeld passieren. Der Sicherheitslichtvorhang bzw. das Sicherheitslichtgitter wird während dieser Zeit bestimmungsgemäß überbrückt. Will hingegen ein Bediener den Gefahrenbereich betreten, veranlasst die Schutzeinrichtung das Stoppen der Maschine bzw. das Anhalten der gefahrbringenden Bewegung. Die Systeme gibt es in I-, L- und TForm. Bei der I-Form können zwei oder vier Muting-Sensoren, z. B. ReflexionsLichtschranken, direkt am Lichtvorhang angeschlossen werden. Die L- und TBauformen integrieren die Muting-Sensoren in das System. Die Sicherheitslichtvorhänge verfügen über verschiedene Auflösungen und decken Schutzfeldhöhen von 310 mm bis 1800 mm ab. Die Sicherheitslichtgitter beinhalten zwei, drei oder vier Strahlen. Die gesamte Baureihe ist baumuster- Anforderungen im Sicherheitsbereich und befinden sich in Griffschaltergehäusen. Um den Ansprüchen an den Personenschutz zu genügen, bieten sie in allen drei Stufen (Aus – Ein – Aus) die zweikanalige Ausführung. Die sicherheitsrelevanten zwangsöffnenden Öffnerkontakte entsprechen IEC 60947-5-1. Darü- ber hinaus erfolgt bei der Rückführung des Stellteils von Stufe 3 (Aus) über die Stufe 2 (Ein) in Stufe 1 (Aus) kein Wiedereinschaltimpuls. Eine BG-Baumusterprüfung wurde unter Zugrundelegung der »Berufsgenossenschaftlichen Grundsätze für die Prüfung von beweglichen elektromechanischen Zustimmungsschaltern« bereits bestanden. In Verbindung mit einer geeigneten Folgebeschaltung, die mittels handelsüblicher Sicherheits-Relais-Bausteine erfolgen kann, lässt sich je nach Bausteinausführung eine Steuerungskategorie 3 oder 4 gemäß EN 954-1 erreichen. Neben den Sicherheitskontakten verfügen beide Ausführungen noch über einen weiteren Rückmeldekontakt (Hilfsöffner) und die Ausführung ZSD 6 über einen Drucktaster (Schließer) im Gerätekopf. Zustimmungsschalter dienen – ggf. in Verbindung mit weiteren sicherheitstechnischen Maßnahmen – zum Personenschutz vor potenziell gefahrbringenden Zuständen, wenn Sonderbetriebsarten bei einer Maschine die Wirkung von Schutzeinrichtungen ganz oder teilweise aufheben. Typischerweise gehören hierzu das Einrichten einer Maschine, Servicearbeiten oder das Beobachten von Bearbeitungsvorgängen. Lässt der Bediener den Taster los oder – im Falle dreistufiger Ausführungen – drückt ihn über eine Mittelstellung hinausgehend durch, wird der Steuerbefehl sicherheitsgerichtet unterbrochen. Fax (06 41) 98 48-4 20 info@elan.schmersal.de ■ de 11/2003 Betriebsführung Mit neuen Berufen zu neuen Chancen Attraktive Berufsbilder als Reaktion auf neue Trends im Markt Frank O. Baumeister Drei Jahre lang hat ein hochkarätiges Gremium an den neuen Ausbildungsberufen in den Elektrohandwerken gefeilt. Das Ergebnis: Die neuen Ausbildungsberufe, in denen aller Voraussicht nach bereits ab 1. August 2003 ausgebildet werden kann, bieten den Betrieben viele neue Chancen. E ine Übersicht über die neuen Ausbildungsberufe in den Elektrohandwerken zeigt der Kasten. Sie lösen die fast 15 Jahre alten bisherigen Berufsbilder ab. »Mit der Neuordnung der Ausbildungsberufe reagieren wir auf die aktuellen Entwicklungen in Markt und Technik. Zugleich wollten wir die Elektrohandwerke für die Jugendlichen attraktiver machen«, erklärt Walter Tschischka, Vizepräsident im ZVEH, die Neuordnung. Die Tabelle fasst die inhaltliche Ausrichtung der neuen Ausbildungsberufe zusammen. Der Kampf um gute Azubis wird härter Im Ergebnis stehen nicht nur neue Ausbildungsberufe, sondern auch neue Chancen für die verschiedenen Fachbereiche in den Elektrohandwerken: Die einzelnen Ausbildungsberufe präsentieren sich modern und zeitgerecht. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil im Kampf um qualifizierten Nachwuchs, der in Zukunft durch sinkende Geburtenjahrgänge noch härter mit anderen Wirtschaftzweigen ausgefochten wird. Die Bezeichnungen der einzelnen Ausbildungsberufe sind attraktiv und modern. Vor allem die Basisberufsbezeichnung »Elektroniker« dürfte das Ansehen bei den Jugendlichen ganz erheblich steigern. Vier Berufe mit sieben Ausbildungsprofilen Insgesamt verfügen die elektro- und informationstechnischen Handwerke jetzt Frank O. Baumeister, Geschäftsführer beim ZVEH de 11/2003 Bild: Ausübungsberufe vor 1998 (links) und heute (Mitte) sowie die neuen Ausbildungsberufe (rechts) über sieben unterschiedliche Ausbildungsprofile. »Wir haben einige der bisherigen Berufe zusammengelegt. Trotzdem ist noch eine sehr differenzierte Ausbildung in den einzelnen Berufen möglich«, so W. Tschischka. Fachzusätze an den einzelnen Berufsbezeichnungen ermöglichen diese Differenzierung. Weiterer Vorteil der Zusammenlegung: Die »Grundausbildung« ist in allen Ausbildungsberufen in den Elektrohandwerken ab sofort gleich. Dennoch sind die Fachrichtungen »durchlässig«, d. h. ein Lehrling kann während der Ausbildung in eine andere Fachrichtung wechseln. Aus Betriebssicht ergeben sich daraus reizvolle Perspektiven: Wenn ein Fachbetrieb ein neues Spezialgebiet für sich gewinnt, so kann er in diesem Fall schon während der Ausbildung reagieren. Gefragt sind mehr Gesamtwissen und mehr Kundenorientierung Damit das Personal künftig so qualifiziert wie nur möglich in den Berufsalltag nach der Ausbildung eintreten kann, haben sich auch die Prüfungen verändert: In Zukunft werden die Auszubildenden globaler geprüft. Das heißt, sie müssen in ihrem Beruf nachweisen können, dass sie Zusammenhänge verstehen und den Überblick behalten. Im Kern geht es darum, eine komplexe Arbeitsaufgabe zu lösen und im Gespräch darzustellen, wie man auf die entsprechende Lösung gekommen ist. Dazu W. Tschischka: »Wir wollen verstärkt Gesamtwissen abfragen und dabei viel mehr Wert auf Kundenorientierung legen – damit die Leute besser auf den Berufsalltag vorbereitet sind.« Endlich konnte auch eine langjährige Forderung der Elektrohandwerke erfüllt werden. Mit der Anrechnung der Zwischenprüfung auf das Ergebnis der Gesellenprüfung wird Leistung während der Ausbildungszeit wieder gefragt. Übergangsfristen Die neuen Ausbildungsberufe in den Elektrohandwerken werden mit einer fünfmonatigen Übergangsfrist eingeführt. Bestehende Ausbildungsverträge kann man damit problemlos erfüllen. Die neue Regelung gilt ab 1.8.2003, dabei besteht jedoch für alle neuen Ausbildungsberufe eine Übergangsfrist bis 31.12.2003. DIE NEUEN AUSBILDUNGSBERUFE AUF EINEN BLICK Elektroniker/in mit den drei Fachrichtungen: • Energie- und Gebäudetechnik • Automatisierungstechnik • Informations- und Telekommunikationstechnik Systemelektroniker/in Elektroniker/in für Maschinen und Antriebstechnik 71 Betriebsführung Zusammenfassung der Ausbildungsinhalte Beruf 1. Elektroniker/-in Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik (bisherige Ausbildungsrichtung: Elektroinstallateur/-in) Fachrichtung Automatisierungstechnik (ideal für Betriebe mit Spezialisierung Steuerungstechnik) Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik (bisherige Ausbildungsrichtung: Fernmeldeanlagenelektroniker/-in) 2. Systemelektroniker/-in (bisherige Ausbildungsrichtung: Elektromechaniker/-in) 3. Elektroniker/-in für Maschinen und Antriebstechnik (bisherige Ausbildungsrichtung: Elektromaschinenbauer/-in) Qualifikationen Entwerfen von Systemen der Energieversorgung und Gebäudetechnik Installieren von Beleuchtungsanlagen, Antriebs-, Schalt-, Steuer- und Regeleinrichtungen, dezentralen Energieversorgungsanlagen, Ersatzstromversorgungsanlagen, Empfangs- und Breitbandkommunikationsanlagen, Datennetzen Anschließen von Telekommunikationsgeräten und -anlagen an Fernmeldenetze Analysieren von Funktionszusammenhängen und Prozessabläufen Entwerfen von Automatisierungsanlagen Installieren von Sensoren, Leiteinrichtungen, Maschinen- und Prozessteuerungen, pneumatischen, hydraulischen und elektrischen Antrieben Programmieren und Testen von Automatisierungssystemen Entwerfen von Datenübertragungs- und Datenverarbeitungsanlagen, Anlagen der Sicherheitstechnik Analysieren von Gefahrenpotenzialen Installieren von Datennetzen, Brand- und Einbruchmeldeanlagen, Zutrittskontrollanlagen, Videoüberwachungssystemen, Telekommunikationsanlagen Installieren, Konfigurieren und Parametrieren von Software Erstellen von Programmen Testen von IT-Systemen Physikalische Grundlagenausbildung, Werkstoffkunde, Elektrotechnik, Elektronik, Pneumatik, Hydraulik, Ex-Schutz Einrichten von Fertigungsanlagen und Prüfsystemen Entwerfen von elektronischen Schaltungen unter EMV Gesichtspunkten Installieren und Konfigurieren von Programmen und der Prozessvisualisierung Entwickeln, Fertigen und Instandhalten von Geräten und Systemen Planen und Steuern von Fertigungsabläufen Hard- und Softwareentwicklung von Schnittstellen Prozessautomatisierung mit Antriebs- und Verfahreinheiten Entwerfen von Antriebssystemen Montieren und Demontieren elektrischer Maschinen Installieren von elektrischen Maschinen Montieren von Antriebssystemen Erstellen, Ändern und Überwachen von Programmen der Steuerungs- und Regelungstechnik Suchen und Analysieren von Fehlern an elektrischen Maschinen und komplexen Antriebssystemen Instandsetzen von elektrischen Maschinen und Antriebssystemen Fernüberwachung und Wartung von elektrischen Maschinen und Antriebssystemen Tabelle: Inhaltliche Ausrichtung der neuen Ausbildungsberufe (bei den Fachrichtungen »Elektroniker« beginnt die fachspezifische Ausbildung mit dem 2. Lehrjahr) Auch in der technischen Ausbildungspraxis dürfte der Übergang auf die neuen Berufe zu keinen großen Veränderungen führen: »Die Betriebe haben sich stets an die Anforderungen des Marktes angepasst und bilden entsprechend aus«, ist Heinz-Werner 72 Schult, Hauptgeschäftsführer des ZVEH, überzeugt. Die Betriebe können somit weiter wie bisher praxisorientiert ausbilden. Betriebsinhaber können sich darauf verlassen, dass die Neuordnung der Ausbildungsberufe auf lange Sicht an- gelegt ist: Der ZVEH rechnet damit, dass die neuen Ausbildungsberufe mindestens für die nächsten zehn Jahre Bestand haben werden. »Wenn die Elektrohandwerke jetzt nicht reagiert hätten, wäre der Ausbildungsmarkt von anderen Anbietern dode 11/2003 Betriebsführung miniert worden«, glaubt H.-W. Schult. So aber will man den Jugendlichen den Einstieg in die Elektrohandwerke mit attraktiven Berufsbezeichnungen schmackhaft machen. Einen Einstieg, den man durchaus nicht bereuen müsse, so H.-W. Schult: »Die Leute haben bei uns bessere Perspektiven für die eigene Zukunft als Geselle oder Meister in einer Branche, die in einer technischen Welt auf lange Sicht unverzichtbar ist.« Bewährtes erhalten – Flexibilität ausweiten Neue Geschäftsfelder im Markt erschließen Die Pluspunkte der neuen Ausbildungsberufe Für die Fachbetriebe bringen die neuen Regelungen Vorteile: Sie können bereits in der Ausbildung auf neue Marktentwicklungen reagieren. Mit den neuen Ausbildungsinhalten erhalten die Jugendlichen ein Wissen vermittelt, das auch der rasanten technologischen Weiterentwicklung standhält. Die neuen Ausbildungsinhalte berücksichtigen bereits die technologischen Veränderungen der letzten Jahre. • Differenzierte Ausbildung durch sieben Ausbildungsvarianten • Ausbildung in Fachrichtungen erhöht die Flexibilität • Moderne Zukunftstechnologien im Handwerk verankert • Attraktivere Berufsbezeichnungen • Erhöhte Kundenorientierung in der Ausbildung, also mehr Kundenbindung • Berufsschulunterricht orientiert sich stärker an betrieblichen Erfordernissen Qualifizierte Mitarbeiter stärken jeden Betrieb. Je selbstständiger die Gesellen arbeiten, desto flexibler kann der Betrieb im Markt agieren. Im Ausbildungsalltag ändert sich dabei für die Betriebe weniger, als auf den ersten Blick zu erwarten ist. Sie bilden vielfach ohnehin schon nach den aktuellen Erfordernissen des Marktes und der Praxis aus. • Bewährte Lerninhalte bleiben erhalten • Übergangsfrist ermöglicht realistische Umsetzung Diese Gremien haben die neuen Ausbildungsberufe definiert • Zentralverband der Deutschen Elektround Informationstechnischen Handwerke • Bundesinstitut für Berufsbildung • Kuratorium der Deutschen Wirtschaft für Berufsbildung • Zentralverband des Deutschen Handwerks • IG Metall • Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit • Bundesministerium für Bildung und Forschung • Kultusministerkonferenz Dieser Beitrag soll nur eine aktuelle Erstinformation zum komplexen Thema »neue Ausbildungsberufe« darstellen. In den folgenden »de«-Ausgaben informieren wir Sie ausführlich über die neuen Ausbildungsberufe in den Elektrohandwerken. ■ Betriebsführung Klüngelei bereitet Verdruss Alles rechtens? Folge 30 Corinna Linke Dass sich manche Planungsbüros Teile der Ausschreibung von einem Hersteller anfertigen lassen, scheint alltäglich zu sein. Doch dadurch steigen u. U. die Preise – was manchen Bieter erfreuen dürfte. Doch bei öffentlichen Ausschreibungen belastet diese Praxis die ohnehin leeren Kassen. E ine Stadtverwaltung schreibt für eine Sporthalle das Los MSR-Technik öffentlich aus. Zur Submission liegen fünf Angebote vor, die geöffnet und verlesen werden. Sämtliche Daten hält die Stadt in einem Protokoll ordnungsgemäß fest und ermittelt einen Elektrounternehmer als günstigsten Anbieter. Abweichendes Fabrikat Der Elektrounternehmer legt seinem Angebot ein Schreiben bei, in dem er eine abweichende technische Spezifikation ankündigt. Das begründet er damit, dass Positionen im Urtext ausschließlich Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin, Hamburg LESERSERVICE Haben Sie einen ähnlichen Fall erlebt? Berichten Sie uns davon. Schreiben Sie an unsere Mitarbeiterin Corinna Linke, die diese Serie betreut: Anschrift: Dipl.-Ing. Corinna Linke Foorthkamp 10a 22419 Hamburg Tel. (0 40) 53 16 92 37 Fax (0 40) 53 16 92 27 E-Mail: Corinna.Linke@t-online.de Juristische Betreuung: Thoralf Haak, Justiziar beim Fachverband für Elektro- und Informationstechnik Sachsen, Tel. (03 51) 85 06-4 09, Fax -4 44 Wir behandeln Ihre Informationen vertraulich und anonym. 74 herstellerbezogen sind. D. h., das beauftragte Planungsbüro (PB) gibt ein spezielles Produkt vor, was der Bieter als nicht notwendig erachtet. Also bietet er ein alternatives, gleichwertiges Fabrikat an. Der Bieter sieht sich im Recht, da Fabrikats- und Lieferquellenangaben ohne triftigen Grund nicht mit der VOB/A konform sind. Bei einer öffentlichen Ausschreibung muss sich die Stadt nach der VOB richten. Beweis der Gleichwertigkeit der Alternativen Ein paar Tage nach der Submission fordert das PB vom Bieter weitere Unterlagen. Er soll u. a. den Umsatz der letzten drei Geschäftsjahre mitteilen. Der Unternehmer kennt solche Anfragen und schickt das Material. Es vergehen einige Wochen bis er wieder Post bekommt, diesmal von der Stadtverwaltung. Darin teilt ihm der Bürgermeister mit, dass sein Angebot in den meisten Positionen vom rechtsverbindlichen LV abweicht. Die Gleichwertigkeit dieser Alternativen hätte der Bieter nicht nachgewiesen und daher wäre sein Angebot nur bedingt wertbar. Dies bedeutet: Sein Angebot wird von der Wertung ausgeschlossen. Aber das sieht der Bieter vollkommen anders und schreibt der Stadt zurück. In seinem Widerspruch betont er, dass er bereits angeboten hat, die Gleichwertigkeit darzulegen. Dieses lehnte das PB ab, und zwar mit der Aussage: Es gibt keine offenen Fragen. Demnach wundert es ihn sehr, dass jetzt erst Zweifel aufkommen. Produkt- und herstellergebundene Ausschreibungstexte Als weiteres Argument führt der Bieter an, dass die Ausschreibungstexte des Planungsbüros VOB-widrig sind, da sie ohne Grund produkt- und herstellergebunden sind. So vermutet er, dass die Ausschreibungstexte mit Hilfe Dritter erstellt wurden. Damit deutet der Unternehmer nur an, was er von anderen Fällen bereits kennt: Ein PB lässt sich Teile des LVs von den Herstellern zuliefern, natürlich kostenneutral. Damit wäscht eine Hand die andere: Das Planungs- büro spart sich den Aufwand bzw. kompensiert fehlende Kenntnisse, und der Hersteller richtet die Positionen speziell auf seine Produkte aus. Diese Klüngelei passt dem Bieter nicht, da er den Wettbewerb gefährdet sieht, wodurch die Preise steigen. Klüngel von Bieter, Planungsbüro und Hersteller Darüber hinaus handelt es sich bei dem zweitplatzierten Bieter, an den schließlich der Auftrag geht, um ein Tochterunternehmen des vorgeschriebenen Herstellers. Der Unternehmer glaubt nicht, dass das ein Zufall ist, vielmehr sieht er ein weiteres Problem: Tochterunternehmen erhalten natürlich die angefragten Komponenten zu anderen Konditionen als Externe. Damit haben Letztere immer schlechtere Karten. Ein Grund mehr für den Bieter, gegen solche Machenschaften anzugehen. Wenn einem die rechtliche Handhabe fehlt Der Bauherr, die Stadtverwaltung, stellt sich hinter das PB, auch wenn dies höhere Kosten durch die Auftragserteilung an den Zweitbieter mit sich bringt. Der Unternehmer gewinnt deshalb den Eindruck, dass bei der Kommune Geld keine Rolle spielt. Und so empfiehlt er bei ähnlich gelagerten Fällen, auf jeden Fall eine Rechnung zu stellen, nämlich für den Schaden durch entgangenen Gewinn und für die unnötigen Aufwendungen durch Scheinwettbewerb. Er stellt schließlich an den Bauherren eine Rechnung über 32h. Doch die Bezahlung steht bis dato noch aus. Und so wird der Handwerker aller Voraussicht nach auf seinen Kosten sitzen bleiben. Weitere Möglichkeiten, insbesondere rechtliche Schritte gegen die Kommune, hat der Elektrounternehmer nicht, da das geschätzte Gesamtbauwert unter 5,0 Mio. € exklusive MwSt. liegt. Auch von der zuständigen Vergabeprüfstelle verspricht er sich keine Lösung, da diese das Verfahren nicht stoppen kann. So bleibt ihm wegen des Betrugs nur der Weg zum Staatsanwalt, doch der kostet nichts. ■ de 11/2003 Betriebsführung Corinna Linke Lokale Gewerbeschauen, Jubiläen oder Hausmessen bieten auch für Handwerker ein probates Mittel, neue Kunden durch eine fachmännische Beratung zu gewinnen und den Kontakt zu Stammkunden aufzufrischen. Doch wer hierbei erfolgreich sein möchte, muss solche Anlässe sorgfältig planen, z. B. auch mit Unterstützung von Industrie, Innungen oder Trainern. R und 90 % der Besucher verlieren bereits auf dem Messestand das Interesse am Unternehmen und seinen Produkten, so die ernüchternde Bilanz von Wolfgang Denz. Um nicht auf der Strecke zu bleiben, setzt der Hagener Trainer und Berater vor allem auf kompetentes, trainiertes Standpersonal. Sein Motto lautet, »wer nicht akquiriert, verliert«. Er meint damit, dass Messen günstige Gelegenheiten bieten, Neukunden zu gewinnen und nicht nur mit Stammkunden zu plaudern. Was zählt, ist, • mit den oft orientierungslosen Besuchern auf sympathische und fachkundige Weise ins Gespräch zu kommen und • unaufdringlich auf die Bedürfnisse der potenziellen Kunden einzugehen, z.B. durch fachmännische Beratung. Hierfür eignen sich z.B. die beiden Beratungsordner über Elektrotechnik im Wohnhaus der KBK-Beratungskonzepte GmbH, Rastede (Bild 1). Sie enthalten allgemeine und organisatorische Themen sowie Checklisten zu Räumen, Bustechnik und Elektroinstallation. In einem weiteren Prospektordner befindet sich Informationsmaterial der beteiligten Hersteller, z.B. Dehn, Friedland, Gira, Maico und Wisi. Festlegung der Ziele Ob man nun einen externen Trainer bemüht oder die Messemannschaft selbst einschwört: Die Ziele der Präsentation sollten allen Beteiligten klar sein. DiesDipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin, Hamburg de 11/2003 bezüglich gilt es, gleich zu Beginn der Planung folgende Fragen zu klären: • Dient die Aktion eher zur Auftragsakquise oder lediglich zur Kundenbindung? • Wird eine kurzfristige Refinanzierung der Kosten erwartet oder betrachtet man die Beteiligung an der Ausstellung als langfristige Werbemaßnahme? • Wurde das Ziel der letzten Bild 1: Die Beratungsordner von KBK enthalten mehr Messe erreicht? als 250 Bild- und Textseiten mit praxisorientierten Viele Aussteller unterschät- Inhalten zen den Aufwand, den die fältig zu planen. Eine der Kernfragen, Organisation einer Messe erfordert, so deren Antwort allen Beteiligten klar sein die Marketingexpertin Sabine Wittig muss, lautet: Welche Vorteile haben die (siehe Kasten »Tipps einer MarketingexKunden, wenn sie meine Dienstleispertin«). Auch sie rät, den Auftritt sorg- TIPPS EINER MARKETINGEXPERTIN »de«: Wie wird der Messeauftritt zum Erfolg? S. Wittig: Kunden kaufen nur, wenn sie Vertrauen haben, und eine Messe bildet die ideale Plattform, um dieses Vertrauen zu schaffen. Das lässt sich mit einer freundlichen Ansprache, einem übersichtlich gestalteten, sauberen Messestand und kompetenter Beratung erreichen. »de«: Was raten Sie dem Elektrohandwerk für die eigene Präsentation? S. Wittig: Weniger ist mehr – Freundlichkeit und Wertschätzung alles. Ein Messestand sollte nie überladen wirken, sondern offen, übersichtlich und einladend. Lieber ein Poster weniger aufhängen, dafür die wichtigen Kernaussagen an prominenter Stelle. Freundlichkeit und ehrliches Interesse an den Besuchern müssen für das gesamte Standteam selbstverständlich sein. Dasselbe gilt für Veranstaltungen im eigenen Betrieb wie dem Tag der offenen Tür, empfangen Sie Ihre Gäste herzlich. Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter und Lehrlinge in die Planung ein. Denn nicht selten entstehen so einzigartige Ideen, an deren Verwirklichung das ganze Team motiviert mitarbeitet. »de«: Wo lauern die Fallstricke? S. Wittig: Viele Unternehmen machen den Fehler, dass sie ihren Messeauftritt nicht mit den Augen ihrer Zielgruppe betrachten. Hier gilt: Konzentration auf die Aussagen, die für Ihre Kunden wichtig sind, nicht für Sie persönlich. Der Faktor Zeit bildet einen weiteren Stolperstein. Die Organisation einer Messe oder Veranstaltung erfordert Zeit, Energie und Ideen, und zwar ohne das Tagesgeschäft zu vernachlässigen. Deshalb rate ich, so früh wie möglich mit der Planung zu beginnen. Wenn es trotzdem eng wird, sollte man auf externe Unterstützung zurückgreifen. Denn was nützt die originellste Idee, wenn sie sich aus Zeitmangel nicht umsetzen lässt? Ein weiterer Baustein, den so manches Unternehmen nicht einplant, betrifft die Nacharbeit. Damit die wertvollen Messekontakte nicht versanden, müssen Sie Angebote und Informationen zügig verschicken. Und zwar evtl. mit einem kleinen Präsent, damit Ihr Unternehmen in bester Erinnerung bleibt. »de«: Wie lässt sich der Erfolg einer Präsentation bewerten? S. Wittig: Um den Erfolg einer Messe zu beurteilen, muss man vorher konkrete Ziele definieren, z.B. wir möchten mindestens 15 Kontakte, die innerhalb von drei Monaten nach der Messe zu Kunden werden. Mit der Zielsetzung fängt die Konzeption der Veranstaltung an. Alle Maßnahmen – von der Einladung bis zur Standgestaltung – sollten Sie auf diese Ziele ausrichten und am Ende prüfen, ob Sie diese erreichen konnten. Wenn nicht, müssen Sie analysieren, woran es lag. Nur so können Sie es beim nächsten Mal besser machen. »de«: Vielen Dank für das Gespräch. 75 Quelle: KBK Erfolgreicher Messeauftritt von Handwerkern Bild 2: Beim Endverbraucher-Studio EVS 711-0 von Siedle können die Besucher die Möglichkeiten moderner Video- und Türkommunikation selbst ausprobieren tungen in Anspruch nehmen? Schließlich sollen die Besucher nicht nur die Unterschiede gegenüber dem Wettbewerb nachvollziehen können, diese Unterschiede sollten ihnen vor allem auch in Erinnerung bleiben. Unterstützung seitens der Industrie Ein wirkungsvoller Einstieg in das Kundengespräch lässt sich über technische Exponate erreichen, die der Besucher selbst erleben und ausprobieren kann. Einige Hersteller bieten als Verkaufsförderungsmaßnahme mobile Ausstellungsstücke oder sogar ganze Messestände zu günstigen Konditionen (i. d. R. keine Mietgebühr). Das Endverbraucher-Studio EVS 711-0 von Siedle, Furtwangen, zeigt den Anwendern den Nutzen moderner Kom- Bild 3: Dieser Reihenstand stellt eine von sechs Aufbauvorschlägen dar, die Merten für seine Hausmessestände anbietet munikationssysteme und verfügt über Sets und Systemlösungen für Video- und Türkommunikation (Bild 2). Siedle verfügt über 26 dieser Verleih-Studios, die vornehmlich im Frühjahr und Herbst zu den Messehauptzeiten ausgebucht sind. Kerstin Waldraff aus der Marketingabteilung empfiehlt, das Studio mindestens vier bis sechs Wochen vor der geplanten Ausstellung anzufordern. Ferner bietet die Fa. Merten, Gummersbach, Hausmessestände mit unterschiedlichen Aufbauarten und Standgrößen (Bild 3). Je nach Schwerpunkt des Unternehmens lassen sich die Exponate kombinieren, vom Schalterprogramm bis zur Gebäudesystemtechnik mit Instabus. Auch hier sollte der Handwerker den Stand mindestens sechs Wochen vor der Veranstaltung reservieren. Das Handwerkerstudio vom Ritto umfasst mehrere Ausführungen der Entravox-Türsprechanlage und des TwinBus-Videosystems (Bild 4). Das 4-teilige Display lässt sich wahlweise als Faltwand oder als Säule aufstellen. Aktuell befinden sich zwölf Studios im Umlauf, die man acht Wochen vor dem Einsatztermin bestellen sollte. Auf Wunsch Quelle: Ritto Quelle: Siedle Quelle: Merten Betriebsführung Bild 4: Ritto hat zwölf Handwerkerstudios im Umlauf, die Elektrohandwerker kostenfrei mieten können; lediglich ein Transportkostenanteil in Höhe von 77 € fällt je Messebeteiligung an stellt Ritto Endverbraucherprospekte sowie Nutzenbeschreibungen zur Verfügung. Beteiligung am Gemeinschaftsstand der Innung Wer nicht allein ausstellen will, kann sich an einem Gemeinschaftsstand beteiligen, wie ihn einige Elektroinnungen organisieren. So investierte die Elektroinnung Oldenburg in einen 200-m2-Stand, der erstmals auf der Lokalmesse »Raum 2000« in Oldenburg zum Einsatz kam. Die Elektroinnung vermietet den exklusiven Systemstand übrigens auch an andere Innungen, z. B. an die Gütersloher im März dieses Jahres. »Über die Miete soll sich der Stand refinanzieren«, erklärt Dirk Räker, der in der Kreishandwerkerschaft Oldenburg die Elektroinnung betreut. Nach seiner Erfahrung erfordert die Organisation des gemeinsamen Messeauftritts einen Beirat mit wenigstens fünf aktiven Mitgliedern. Bei der Messe selbst sollten mindestens 20 geschulte Personen vertreten sein. »Die Nachfrage auf unserem Stand auf der Messe Raum 2002 war so hoch, dass wir 2004 noch mehr Leute brauchen«, sagt D. Räker. ■ www.elektroinnung-oldenburg.de www.kbk-beratungskonzepte.de www.merten.de www.ritto.de www.sabine-wittig.de www.siedle.de 76 de 11/2003 R e g e l n d e r Te c h n i k Erläuterungen zu neuen Normen und Bestimmungen DIN 14676:2003-03 Rauchwarnmelder für Wohnhäuser, Wohnungen und Räume mit wohnungsähnlicher Nutzung Einbau, Betrieb und Instandhaltung Die neu herausgegebene Norm definiert Mindestanforderungen für die Planung, den Einbau, den Betrieb und die Instandhaltung von Rauchwarnmeldern in Wohnhäusern, Wohnungen und Räumen mit wohnungsähnlicher Nutzung. Der Einsatz von Rauchwarnmeldern gewährleistet die frühzeitige Warnung vor Brandrauch und Bränden, so dass die Personen das Gebäude bei Gefahr rechtzeitig verlassen können. Schlafende Personen sind durch die verminderte Wahrnehmung besonders gefährdet. Deshalb empfiehlt sich hauptsächlich das Überwachen von Schlafräumen und Kinderzimmern sowie – zur Sicherstellung der möglichen Fluchtwege – der Flure und Gänge. Rauchwarnmelder nach dieser Norm dürfen nicht... • ...auf Brandmeldeanlagen – errichtet bzw. betrieben nach den Normen DIN 14675 und DIN VDE 08332 (VDE 0833 Teil 2) – aufgeschaltet werden und • ...in Räumen verwendet werden, in denen baurechtliche Regelungen zwingend Brandmeldeanlagen fordern. Planung und Einbau Grundsätzlich bringt man Rauchwarnmelder so an, dass der Brandrauch sie ungehindert erreicht. Die Elektrofach(Quelle: Normen- und Vorschriftendienst der bfe-TIB GmbH, Oldenburg) de 11/2003 kraft achtet beim Festlegen der Anzahl der Warnmelder sowie bei deren Anordnung sowohl auf die Raumgeometrie als auch auf die Umgebungsbedingungen und die Herstellerhinweise. Räume mit einer Fläche >60 m2 oder mit ungünstigen Raumabmessungen müssen mit mehreren Rauchwarnmeldern versehen werden. Die ideale Platzierung ist die Decke in der Raummitte. Lförmige Räume und Räume mit deckenhoher Möblierung sind ggf. mit je einem Warnmelder in jedem Raumteil zu versehen. Bei Fluren und Gängen mit einer Breite ≤3 m beträgt der maximale Abstand zwischen zwei Rauchwarnmeldern 15 m. Bei Räumen mit Deckenunterzügen oder in zuggefährdeter Umgebung plant der Elektrofachmann das Anbringen besonders sorgfältig. Denn auch hier muss der aufsteigende Brandrauch die Melder möglichst ungehindert erreichen. Im Anhang A der Norm findet man verschiedene Beispiele für die Anordnung der Warnmelder, und zwar unterteilt in Mindestausstattung, optimale und empfohlene Ausstattung. Wegen möglicher Fehlalarme sollte man in Nassräumen, Küchen und ähnlichen Räumen auf die Installation von Rauchwarnmeldern verzichten. Wartung und Instandhaltung Rauchwarnmelder sind mindestens einmal jährlich einer Funktionsprüfung zu unterziehen, insbesondere die akustischen und optischen Warneinrichtungen. Melder zum Betrieb am 230-V-Netz müssen die Prüfung sowohl bei angelegter als auch bei abgeschalteter Netzspannung im Batterie- bzw. Akku-Betrieb bestehen. Bei batteriebetriebenen Geräten erfolgt der Batteriewechsel mindestens einmal jährlich, bei Akku-betriebenen Meldern mit Netzanschluss spätestens nach vier Jahren oder je nach Herstellerangaben. DIN EN 12464-1:2003-03 Licht und Beleuchtung Beleuchtung von Arbeitsstätten Teil 1: Arbeitsstätten in Innenräumen Die neu herausgegebene Norm – als teilweiser Ersatz für DIN 5035-1, DIN 5035-2, DIN 5035-3, DIN 5035-4, DIN 5035-7, DIN 67505 und DIN 67528 – definiert die Anforderungen an die Arbeitsstättenbeleuchtung in Innenräumen im Hinblick auf Sehleistung und Komfort. Sie gilt nicht für Arbeitsplätze im Freien und im Untertagebereich von Bergbaubetrieben. Eine geeignete Beleuchtung berücksichtigt die lichttechnischen Anforderungen genauso wie arbeitsmedizinische Gesichtspunkte und den betrieblichen Arbeitsschutz. Lichtklima und Gütemerkmale einer Beleuchtung Das Lichtklima ist neben der Arbeitssicherheit von entscheidender Bedeutung. Es trägt bewusst und unbewusst zum Wohlbefinden des Menschen bei und erhöht somit seine Arbeitsleistung und Produktivität. Wesentliche Merkmale des Lichtklimas sind: Leuchtdichteverteilung, Beleuchtungsstärke, Blendung, Lichtrichtung, Lichtfarbe und Farbwiedergabe, Flimmern und Tageslicht. Leuchtdichteverteilung Die Reflexionseigenschaften sowohl der Raumumgrenzungsflächen als auch der Nutzebene und der beleuchteten Gegenstände/Sehobjekte bestimmen im Wesentlichen WO STEHT WAS IM VDE-VORSCHRIFTENWERK? Der jetzt in der 21. Auflage erschienene, überarbeitete Band der VDE-Schriftenreihe 2003 (Stichwortverzeichnis zu allen DIN-VDE-Normen, DIN-VDE-Taschenbüchern und Büchern der VDE-Schriftenreihe, 255 S., DIN A5, kart., ISBN 3-8007-2742-0, 15,00 €, VDE-Verlag, Berlin) entspricht dem neuen Stand der Normung. Das Stichwortverzeichnis erleichtert dem Anwender das Auffinden der für die wichtigsten elektrotechnischen Geräte, Maschinen, Anlagen und zugehörigen Begriffe in Betracht kommenden VDE-Bestimmungen. Es bezieht sich auf die in den Gruppen 0 bis 8 enthaltenen VDE-Bestimmungen sowie auf die als VDE-Bestimmung gekennzeichneten Normen einschließlich deren Entwürfe, die im vorliegenden Verzeichnis mit einem zusätzlichen »E« gekennzeichnet sind. Darüber hinaus gibt es für den Praktiker weitere Stichwortverzeichnisse, die ihm eine zusätzliche Hilfestellung bei der Auswahl von VDE-Bestimmungen geben, z.B.: • im Band 100 der Schriftenreihe (Normenreihe DIN VDE 0100) und • im Band 108 der Schriftenreihe (Normenreihe DIN VDE 0108). Zusätzlich lässt sich der Katalog der VDE-Bestimmungen auf CDROM nutzen (kostenlos erhältlich beim VDE-Verlag, Bismarckstraße 33, 10625 Berlin) oder die Suchfunktionen unter www.vdeverlag.de. 77 R e g e l n d e r Te c h n i k die Leuchtdichteverteilung in einem Raum. Folgende Reflexionsgrade sorgen für eine empfehlenswerte, angemessene Leuchtdichteverteilung: • Decken: 0,6...0,9 • Wände: 0,3...0,8 • Arbeitsflächen: 0,2...0,6 • Boden: 0,1...0,5 Führen zu hohe Leuchtdichten im Gesichtsfeld zu Blendungen, erschweren zu hohe Leuchtdichteunterschiede die Adaption (Anpassung) des Auges und lassen die Person rasch ermüden. Zu geringe Leuchtdichteunterschiede schaffen dagegen eine unangenehm wirkende Arbeitsumgebung. Beleuchtungsstärke Die in der Norm genannten Beleuchtungsstärken für die unterschiedlichen Sehaufgaben verstehen sich im Ggs. zu den teilweise ersetzten Normen der Normenreihe DIN 5035 als Wartungswerte, d. h., diese Werte dürfen während des Betriebs der Beleuchtungsanlage nicht mehr unterschritten werden. Die Festlegungen der Normwerte für die Beleuchtungsstärke gelten für übliche Sehbedingungen und berücksichtigen Aspekte wie Sehkomfort, Wohlbefinden, Ergonomie, praktische Erfahrungen, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Die Elektrofachkraft sollte die geforderten Wartungswerte u. a. erhöhen, wenn: • Genauigkeit und höhere Produktivität von großer Bedeutung sind, • die arbeitenden Personen ein unterdurchschnittliches Sehvermögen haben, • die arbeitenden Personen besonders kleine Details mit niedrigen Kontrasten wahrzunehmen haben, • die Sehaufgabe für eine besonders lange Zeit ausgeführt werden muss. Unter besonders guten Bedingungen lassen sich die Wartungswerte reduzieren, jedoch nicht unter 200 lx. 78 Die Neuausgabe der Norm unterscheidet zwischen den Beleuchtungsstärken im Bereich der Sehaufgabe und in der unmittelbaren Umgebung. Im Umgebungsbereich kann man die Wartungswerte um eine Stufe, z. B. von 500 lx auf 300 lx, reduzieren. Ähnliches gilt für die Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärken, die im Bereich der Sehaufgabe einen Wert von 0,7 und im Umgebungsbereich 0,5 nicht unterschreiten dürfen. Blendung Bei der Blendung durch Beleuchtungsanlagen unterscheidet man zwischen Direktund Reflexblendungen. Reflexblendungen entstehen durch hohe Leuchtdichten auf dem Sehobjekt, besonders auf hellen oder blanken Oberflächen sowie auf Bildschirmen. Sie lassen sich folgendermaßen vermeiden bzw. verringern: • durch geeignete Anordnung der Leuchten und Arbeitsplätze, • durch matte, reflexionsarme Oberflächen, • durch Begrenzung der Leuchtdichte und Vergrößerung der leuchtenden Flächen der Leuchten, • durch helle Decken und helle Wände sowie direkt-indirekt oder indirekt strahlende Leuchten. Den Grad der Direktblendung bestimmt man nach dem UGR-Verfahren, also nicht mehr wie bisher mit den Leuchtdichtegrenzkurven nach DIN 5035-1. Die UGR-Werte der Leuchten lassen sich den Herstellerangaben entnehmen bzw. müssen für verschiedene Ausstrahlungswinkel berechnet werden. Alle bei der Ermittlung der UGR-Werte getroffenen Festlegungen sind in der Planungsdokumentation anzugeben. Die zulässigen UGRGrenzwerte, welche die Norm in Abhängigkeit von der Sehaufgabe für die verschiedenen Arbeitsbereiche nennt, dürfen nicht überschritten werden. Lichtrichtung Gerichtetes Licht beeinflusst die Schattenbildung und die Erkennbarkeit von Formen und Oberflächen. Wichtig ist dabei der richtige Kompromiss zwischen einer diffusen Beleuchtung und einer stark gerichteten Beleuchtung mit harter Schattenbildung (Modelling = Ausgewogenheit). Zudem erhöht stark gerichtetes Licht die Gefahr von Reflexblendungen. Lichtfarbe und Farbwiedergabe Bei der Wahl der Lichtfarbe berücksichtigt man das Niveau der Beleuchtungsstärke, die Farbgebung des Raumes, das Klima der Umgebung und der Anwendung. Entscheidend für die Behaglichkeit ist eine möglichst naturgetreue Farbwiedergabe der Sehobjekte und der Hautfarbe. Der Farbwiedergabeindex Ra der eingesetzten Lampen muss mindestens den in der Norm geforderten Werten für die verschiedenen Sehaufgaben und Arbeitsbereiche entsprechen. In Innenräumen, in denen sich Personen längere Zeit aufhalten, sollte der Farbwiedergabeindex mindestens 80 betragen. Auch hier gilt, dass sich Sicherheitsfarben jedoch grundsätzlich problemlos als solche erkennen lassen müssen. Flimmern und stroboskopische Effekte Der stroboskopische Effekt kann evtl. dazu führen, dass rotierende oder sich periodisch bewegende Maschinenteile als stillstehend erscheinen, so dass es leicht zu Unfällen kommen kann. Und das Flimmern, besonders von Gasentladungslampen, verursacht möglicherweise physiologische Effekte, z. B. Kopfschmerzen. Am wirkungsvollsten lassen sich diese Effekte durch einen hochfrequenten Betrieb der Lampen reduzieren, also mit elektronischen Betriebsgeräten. Wartungsfaktor Wie schon erläutert, sind die in der Norm angegebenen Beleuchtungsstärken als Wartungswerte anzusehen. Der bei der Planung zu berücksichtigende Wartungsfaktor richtet sich nach den eingesetzten Lampen (Alterung, Lebensdauer), den Vorschaltgeräten, der Leuchtenart, dem Grad der Umweltverschmutzung sowie dem Wartungsprogramm. Der Planer muss bei der Beleuchtungsanlagenplanung folgende Festlegungen treffen: • Angabe des Wartungsfaktors und der Annahmen, die zur Bestimmung dieses Wertes führten, • Ausführung der geplanten Beleuchtungsanlage unter Beachtung der Gütemerkmale und • Erstellung eines umfassenden Wartungsplans, der die Intervalle für den Lampenwechsel und für die Reinigung der Leuchten, Lampen und des Raumes sowie Angaben über die Reinigungsmethoden enthält. Energiebetrachtungen Obwohl Beleuchtungsanlagen möglichst Energie sparend geplant und betrieben werden müssen, darf das nicht zu Lasten der lichttechnischen Erfordernisse und Gütemerkmale geschehen. Bildschirmarbeitsplätze Man ordnet die Leuchten so an, dass sich die Beleuchtung für alle anfallenden Tätigkeiten eignet, es aber zu keinen störenden Reflexionen auf den Bildschirmen kommt. Die Grenzwerte der Leuchtdichten der Leuchten müssen sich an der Güte der verwendeten Bildschirme (gut, mittel, schlecht) orientieren. Überprüfungen Beim Überprüfen von Beleuchtungsanlagen misst die Elektrofachkraft u. a. die Beleuchtungsstärken. Die Lage der einzelnen Messpunkte muss mit den bei der Planung de 11/2003 verwendeten übereinstimmen. Aus den gemessenen Werten berechnet man den Mittelwert und die Gleichmäßigkeit und vergleicht sie mit den in der Norm geforderten Wartungswerten. Darüber hinaus prüft die Elektrofachkraft die Übereinstimmung der Anlage mit den Planungsunterlagen, und zwar hinsichtlich • der Anordnung der Leuchten, • der Einhaltung der UGRGrenzwerte und der Farbwiedergabe der Lampen, • eventueller Reflexblendungen. DIN EN 60950-1 (VDE 0805-1):2003-03 Einrichtungen der Informationstechnik – Sicherheit Teil 1: Allgemeine Anforderungen Quelle: Datacomm R e g e l n d e r Te c h n i k Die neu herausgegebene Norm – als Ersatz für DIN EN 60950 (VDE 0805):2001-11 und Berichtigung 1 zu DIN EN 60950 (VDE 0805):200206 – gilt sowohl für netz- als auch für batteriebetriebene Einrichtungen der Informationstechnik einschließlich elektrischer Büromaschinen und für die dazugehörigen Einrichtungen mit Nennspannungen bis 600 V. Sie gilt ebenso für Einrichtungen der Informationstechnik, die zum direkten Anschluss an ein Te- lekommunikationsnetz vorgesehen sind. Die Norm dient der Reduzierung von Verletzungen oder Schäden, und zwar durch Einhalten der Anforderungen zur Verringerung der • Gefahren eines elektrischen Schlags, • Brandgefahren, • Energiegefahren, • mechanischen Gefahren, • Gefahren durch Hitze, • Gefahren durch Strahlung und • chemischen Gefahren. Folgende wesentliche Veränderungen gegenüber den Vorausgaben gibt es u. a.: • Zusätzlich aufgenommen wurden die Anforderungen für die Speisung aus einem DC-Versorgungsstromkreis und für den Anschluss an Kabelverteilsysteme. • Die Entflammbarkeits-Klassifizierung von Werkstoffen wurde geändert und ergänzt sowie die Entflammbarkeitsprüfungen von Werkstoffen soweit zutreffend auf die Normen der Reihe DIN EN 60695 (VDE 0471) umgestellt. Die Neuausgabe enthält im Stichwortverzeichnis eine Vergleichstabelle, die alle Abschnitte, Bilder und Tabellen auflistet, die sich von der Bezeichnung und Nummerierung her gegenüber den Vorausgaben geändert haben. ■ Produkte Gebäudetechnik Durchlauferhitzer mit Funkfernsteuerung Die Durchlauferhitzer VED E exclusiv von Vaillant, Remscheid, sparen gegenüber herkömmlichen, hydraulisch gesteuerten Warmwassergeräten 20% an Wasser und Energie. Die elektronische Leitungs- und Wassermengenregelung Temptronic steuert die Wassertemperatur direkt am Durchlauferhitzer gradge- nau. Diese bleibt auch bei Schwankungen des Wasserdrucks und der Einlauftemperatur erhalten. Die Steuerung hat eine Speicherfunktion, die sich die persönlichen Wunschtemperaturen von bis zu vier Familienmitgliedern merkt. Mit ihr kann die Wassertemperatur auch als Verbrühschutz für Kinder auf z.B. 42°C begrenzt werden. Besonderen Komfort bietet die drahtlose Betätigung der VED-E-exclusiv-Geräte per Funkfernbedienung. Fax (02191) 18-2290 www.vaillant.de Zentralstaubsaugeranlagen mit Zubehör Zentralstaubsaugeranlagen von Allaway, welche Heinemann, Schondorf, vertreibt, umfassen neben der Technik design- orientiertes Zubehör. So verfügt das Reinigungsgerät jetzt über einen ergonomisch geformten Handgriff, in dem sich auch die Schaltung befindet. Entsprechend ihrem Arbeitsrhythmus schaltet der Benutzer den Saugmotor am Schlauchmundstück ein und aus. Das ganze Reinigungszubehör ist steckbar ausgeführt und wird luftdicht zusammengeklickt. Fax (08192) 8334 Drehtorantrieb mit Hinderniserkennung Der Drehtorantrieb Slim von Tousek, Ainring, verfügt über integrierte Endschalter und eine selbst blockierende Stahlspindeltechnik. Damit entfallen zukünftig Bodenanschläge. ASS – das Automatische StoppSystem stoppt tiert und frei gegeben wird. Damit lässt er sich in jedes Hausschließsystem integrieren. Für den Notbetrieb bei Stromausfall greift der Antrieb auf ein Akkupack als Zubehör zu. Slim Drahtlose Hausautomation Das drahtlose Hausautomationssystem Hometronic von Honeywell, Schönaich, beinhaltet die Funktionen »kontrollierte Wohnraumbelüftung« und »temperaturgesteuerte Beschattung«. Beide Funktionen tragen dazu bei, den Energieaufwand nach Anforderung der EnEV zu verringern. Für die Wohnraumbelüftung steuert Hometronic bis zu 16 Ventilatoren des Wärmerückewinnungssystems in Anwendungen mit zentralen und dezentralen Lüftungssyste- men. Die temperaturgesteuerte Beschattungsfunktion erhielt eine dritte Stufe: Rollläden, Jalousien und Markisen lassen sich damit auch in Abhängigkeit zur Innenoder Außentemperatur verstellen. Dadurch wird die Sonnenwärme im Winter zur Wohnraumbeheizung genutzt und im Sommer durch Beschattung ausgesperrt. Fax (07031) 637-546 www.honeywell.com den Antrieb bei Hindernisberührung, während ARS, das Automatische Reversiersystem, das Tor anschließend zurückfährt, um das Hindernis freizugeben. Weiterhin gibt es die Notentriegelung des Antriebes, welcher mit Hilfe eines Profilhalbzylinders arre- Sicherheitstechnik Rauchmelder für Vernetzungen Würth, Künzelsau, hat einen Heimrauchmelder mit VdSPrüfsiegel ins Programm aufgenommen. Das in weiß oder sil- Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 80 ist sowohl mit dem Zubehörprogramm, z.B. Funk, Lichtschranken, Schalter usw,. als auch mit der Antriebspalette von Tousek kompatibel. Damit lassen sich Einfahrtsund Garagentor sowie das Hoflicht und Garagentor steuern Fax (08654) 57196 info@tousek.de ber verfügbare Gerät eignet sich zur Einzelmontage ebenso wie für vernetzten Betrieb. Bis zu 40 Rauchmelder lassen sich untereinander verbinden. Erkennt ein Melder erhöhte Rauchkonzentrationen, schlagen alle Alarm. Der Melder funktioniert nach dem Streulichtprinzip. Der Lieferumfang umfasst Schrauben und Dübel zum Befestigen. Als Energiequelle dient eine mitgelieferte 9-V-Blockbatterie. Einen Monat bevor die Batterie ausgetauscht werden muss, signalisiert dies ein regelmäßiger Warnton Fax (07940) 15-4248 www.wuerth.de de 11/2003 Produkte Linear-Riegelantrieb für Fassadenfenster Sammelschienenträger in sechs Varianten Der Linear-Riegelantrieb VLD 50/038 aus der Produktlinie D+H Ventline von D+H, Ammersbek, eignet sich als elektromechanische Eaton, Neuss, entwickelte einen Sammelschienenträger für Bemessungsströme bis zu 630 A. Er eignet sich für den Einsatz auf Montageplatte oder auf vertikalen Tragschienen. Der Phasenmittenabstand beträgt 60mm. Somit lassen sich Reiter-Sicherungssockel der Größen D02, DII und DIII, eine D-Sicherungs-Schaltleiste und NHSicherungs-Lasttrennschalter Gr. 000/125 A und Gr.00-3/ 160-630 A aufreitern. Die ein- Verriegelung für Fassadenfenster. Er verriegelt das Fenster automatisch nach dem Schließvorgang über den Standard-Riegel-Schiebebeschlag. Die kompakten Abmessungen erlauben den verdeckten Einbau in nahezu alle Profilsysteme mit Standardbeschlägen. Die integrierte Elektronik sorgt gleichzeitig für die folgerichtige Ansteuerung der angeschlossenen Fensterantriebe. Eine manuelle Notentriegelung ist möglich. Die hohe Betätigungskraft von 500 N sowie eine Losbrechkraft von ca. 1000 N und die kurze Laufzeit von ca. 9s machen diesen Antrieb universell einsetzbar. Fax (040) 60565-333 www.dh-mechatronic.de und die dreipolige Trägergrundvariante bietet die Aufnahme von Cu-Querschnitten von 12 mm x 5 mm, wobei man den dreipoligen Träger durch Anflanschen einpoliger Träger zu vier-, fünfoder höherpoligen Systemen erweitern kann. Für Anwendungen mit Cu in 20 mm x 5 mm und 30 mm x 10 mm stehen zwei weitere Trägervarianten zur Verfügung. Fax (02137) 781178 www.elek.de Tagalarmgerät für Notaustüren Netzanalysator für Schalttafeleinbau Das Tagalarmgerät von Telenot, Aalen, dient zur Öffnungsüberwachung von Außentüren, welche als Notausgänge dienen. Sie dürfen aus Sicherheitsgründen nicht verschlossen sein. Wird die Tür geöffnet, löst das Tagalarmgerät sofort einen akustischen Alarm aus und speichert ihn. Bei der Ausführung mit Blitzleuchte erfolgt zusätzlich eine optische Alarmierung. Mit dem Der universelle Netzanalysator UBN 400 von Berg, Gröbenzell, überwacht alle wichtigen Parameter in ein- und dreiphasigen Stromnetzen. Er misst Spannungen, Ströme, Frequenz und Phasenverschiebungen und berechnet daraus Wirk-, Blindund Scheinleistung, die Wirkund Blindenergie sowie den Leistungsfaktor für die einzelnen Phasen und für das Gesamtnetz. Für die Wirkleistung und die Ströme ermittelt er 15min-Mittelwerte. In Netzen bis 5 A und bis 500 V Außenleiternennspannung kann der UBN 400 direkt mit den internen Wandlern arbeiten. Höhere Ströme erfasst er über externe Wandler. Die Übersetzungsverhältnisse lassen sich als Parameter einstellen, auf diese Schlüsselschalter lässt sich der Alarm wieder löschen. Den Betriebszustand zeigen zwei LED an. Das Tagalarmgerät verfügt über einen potentialfreien Relaisausgang zur Aufschaltung auf ein Anzeigetableau. Als Gehäuse dient ein stabiles, pulverbeschichtetes Stahlblechgehäuse. Fax (07361) 946-440 www.telenot.de Elektroinstallation Gitterkabelbahnen aus Edelstahl Die Gitterkabelbahnen aus elektropoliertem Edelstahl von Alpma, Rott, ermöglichen offene Kabelverlegung und wurden als Alternative zu den konventionellen geschlossenen Kabel- und Versorgungsschächten entwickelt. Hohe Belastbarkeit gepaart mit werkzeugloser Montage durch Hülsenverbindung gibt es in insgesamt sieben Standardbreiten und drei de 11/2003 verschiedenen Höhen. Neben den Standardausführungen gehören auch Bögen, Kreuzungen, Abzweigungen und Lampenträger zum Lieferprogramm. Eine garantierte Lieferzeit binnen 24 h gewährleistet eine schnelle Verfügbarkeit vom Planungsstadium bis hin zur Endmontage auf der Baustelle. Fax (08039) 401-196 info@alpma.de Weise zeigt er die tatsächlichen Stromwerte an. Eine Hochspannungsausführung lässt den Betrieb bis 750 V Aussenleiterspannung zu. Das UBN 400 ist serienmäßig mit einer RS-232 / RS-485-Schnittstelle incl. Modbus RTU-Datenprotokoll ausgerüstet. Fax (08142) 5533 info@berg-energie.de Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 81 Produkte Beleuchtungstechnik Leuchtenfamilie für Deckeneinbau Philips AEG Licht, Hamburg, bietet die Einbauleuchtengeneration »Indolight«. Sie eignet sich gleichermaßen als Einzelleuchte oder in der Lichtbandanordnung. Steckverbinder von Wieland und der Schnelleinbausatz ermöglichen elektrischen Anschluss und die schnelle Leuchtenmontage in allen Standard-Deckensystemen. Die optional integrierbaren Lichtregelsysteme Luxsense oder Occulux passen in Verbindung mit regelbaren, elektronischen Vorschaltgeräten (EVG) die Beleuchtung automatisch an. Mit 14 verschiedenen Optiken für TL-D-und TL5-Leuchtstofflampen lässt Indolight Freiraum für verschiedene Beleuchtungslösungen. Die Leuchten gibt es für den Deckeneinbau installationsfertig einschließlich Lampe und Raster. Für die Notbeleuchtung können die Indolight-Leuchten optional mit einem Akkusatz oder einem Notlichteinsatz ausgerüstet werden. Fax (040) 2899-2786 www.philips.com Informationstechnik Kaskadierbare Verstärker Spaun, Singen, vereint drei Verstärkerklassen in einem Typ: Sowohl der HLV 40/30 FPE als auch der HLV 40/65 FPE verfü- gen im Vorwärtsbereich über eine je nach Bedarf einstellbare Grundverstärkung (Push-Pull-Technik) von 20 dB, 30 dB bzw. 40 dB und eignen M8-Rundsteckverbinder mit Schnellanschluss-Technik Mit den M8-Rundsteckverbindern von Coninvers, Herrenberg, kann man drei- und vieradrige Leitungen konfektionieren, z.B. für Sensoranwendungen. Die Piercecon-Schnellanschlusstechnik ermöglicht die Konfektionierung auch vor Ort. Ein Seitenschneider genügt zum Ablängen der Leitungen. Die Kontaktträger sind farblich markiert, so dass eine schnelle und fehlerfreie Litzenzuordnung die Kabelmontage erleichtert. Neben der doppelten Zugentlastung – für Kabelmantel und alle Einzeladern – bieten die Steckverbinder die Schutzart IP 68. Sie eignen sich Der neue Dreifach-Hub »I7513 RS-485« von Spectra, Leinfelden-Echterdingen, eignet sich dafür, ein sternförmiges RS-485-Netz aufzubauen. Damit ermöglicht der I-7513 eine neuartige Netzwerktopologie und reduziert bei Bedarf den Verkabelungsaufwand gegenüber einem rein linearen Netzwerk. Das Modul verfügt über einen RS-485-Eingangskanal und drei RS-485-Ausgangskanäle. Der Leitungstreiber an jedem Ausgangskanal beherrscht RS-485-Zweige mit Fax (07731) 8673-496 www.spaun.de Signalsäulen mit LED Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen für Sensorleitungen von 0,14 mm2 bis 0,34 mm2 bzw. AWG 26-22 sowie für M8Schraub- und M8-Snap-in-Verriegelung (kompatibel zum M8-Steckverbinderstandard nach IEC 61076-2-101). Fax (07032) 9274-330 info@coninvers.com Dreifach-Hub für sternförmige RS-485-Netze sich durch den hohen Betriebspegel im Vielkanalbetrieb (113 dBµV / EN 50083-3 / 60 IMA3 bei 862 MHz) für DVB-C- und DVB-T-Signale. Der Rückweg lässt sich für sechs unterschiedliche Bedarfsfälle einstellen: Im Aktivbetrieb kann man das Rückwegsignal in 5-dB-Schritten um maximal 20 dB verstärken. Alternativ kann der Rückweg auch passiv betrieben bzw. gänzlich gesperrt werden. Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt 82 Automatisierungstechnik Werma, Rietheim-Weilheim, erweitert sein Signalsäulenprogramm um zwei LED-Säulen mit den Durchmessern 36 mm und 70 mm. Die so genannten »Kompakt 36« und »Kompakt 71« können zwei bzw. drei definierte Zustände mit nur einem Signalgerät anzeigen. Die hohe Lebensdauer von bis zu 50000 h und die geringe Stromaufnahme bedeuten einer Ausdehnung von max. 1,2 km. Ein- und Ausgänge sind bis max 3000 V DC galvanisch getrennt. Das I-7513 lässt sich einfach auf DINSchiene oder Wand montieren und kann mit Gleichspannung zwischen 10 V und 30 V versorgen. Fax (0711) 90297-90 www.spectra.de Wirtschaftlichkeit und Wartungsfreiheit. Der Einschaltstrom von weit unter 500 mA und die Nennspannung von 24 V DC ermöglichen es, sie direkt über die SPS anzusteuern. Die Serie Kompakt gibt es als festverbundene Einheit, da keine Notwendigkeit des Lampenwechsels besteht. Fax (07424) 955744 info@werma.de de 11/2003 Produkte Werkstatt Taschenlampe mit fünf LED Das Licht von fünf weißleuchtenden LED in einem Lampenkopf der Taschenlampe T1 von Fulmatech, Neubrunn, hält mit einem Satz Lithiumbatterien über 200 h. Die Taschenlampe umfasst ein schwarz anodisiertes Metallgehäuse aus einer stabilen, korrosionsbeständigen und alltagstauglichen Aluminiumlegierung, das auch im Flugzeugbau zum Einsatz kommt. Der Lampenkopf verfügt über ei- nen integrierten Rollschutz. Die Linse besteht aus bruchund schlagfestem Kunststoff, der zusätzlich gute thermische und chemische Beständigkeit bietet. Der im Drehschalter integrierte Druckschalter ermöglicht die kurzzeitige Aktivierung und eine Einhandbedienung. Bei einer Länge von 12,8 cm wiegt die Lampe nur 146 g. Fax (09307) 9070-21 info@fulmatech.com Mauernutfräse mit Staubschutz für Motor Durch die neue Mauernutfräse »MFX 65« minimiert Metabo, Nürtingen, die Problematik abrasiver Stäube. Denn der 2500-WMotor der Maschine verfügt über ein zweites Wicklungsschutzgitter am Anker, das den Schutz vor solchen Partikeln deutlich verbessert. Auf diese Weise erhöht sich die Lebenserwartung der MFX 65. Eine Spindelarretierung erleichtert die Änderung der Nutbreite. Da die MFX 65 auch mit nur einer Diamant-Trennscheibe eingesetzt werden kann, eignet sie sich gleichermaßen zum Trennen, z.B. von Steinplatten. Als wirksame Sperre gegen ein unbeabsichtigtes Einschalten gibt es einen Sicherheitsschalter. Eine Anlaufstrombegrenzung verhindert das Ansprechen des Sicherungsautomaten. Optimalen Schutz für den Kollektor vor einer Zerstörung durch abgelaufene Kohlebürsten bieten die integrierten Abschaltkohlebürsten. Fax (07022) 72-2498 www.metabo.com ElcoCAD R4 in Version 4.21 Die Version 4.21 des CAE/CAD-Systems ElcoCAD R4 für die elektrische Installationstechnik von Hannappel, Wiesbaden, wartet mit neuen Funktionen auf. Neben der Weiterentwicklung der automatischen Generierung von im Mittelpunkt. Mit Hilfe eines Import/Export-Assistenten lässt sich das Austauschen von Projektdaten mit vollständiger Logik, einschliesslich der benötigten Stammdaten-Objekte mit wenigen Mausklicks bewerkstelligen. Die neue Schnittstelle Übersichtschemata aus geschossübergreifender Verkabelung stehen die Kompatibilität mit AutoCAD 2004 und AutoCAD LT 2004 sowie das Datenaustauschformat EPX (Elcosystem Project eXchange) soll insbesondere den Datenaustausch zwischen den Fachplanern und den ausführenden Firmen vereinfachen. Hausgeräte Mikrowellengerät mit Glaskeramikboden Das Mikrowellengerät »EM 933« von Gaggenau, München, passt in die 900er-Reihe der Kücheneinbaugeräte. Bei einer Breite von 70 cm und 35 l Bohr- und Meißelhammerfamilie Die Bohr- und Meißelhämmer »D 25500 K« mit 40 mm Bohrleistung und »D 25600 K« mit 45 mm Bohrleistung sowie der Meißelhammer »D 25830 K« in der 5-kg- bzw. 6-kg-Klasse von Dewalt, Idstein, verfügen über die SDS-max-Aufnahme für das Bohr- und Meißelwerkzeug. Der große Zylinder erzeugt mit einem vibrationsarmen Antriebsmechanismus die bis zu 10 J hohe Einzelschlagenergie und bringt sie direkt auf das Einsatzwerkzeug. Die elektronische Regulierung der de 11/2003 Einzelschlagenergie ermöglicht materialgerechtes Arbeiten bei allen Anwendungen. Die elektronische Anlaufstrombegrenzung gewährleistet ein kontrollierbares und damit sicheres Ansetzen der Maschinen. Fax (06126) 21-2972 www.dewalt.de Fax (0611) 9508080 www.elcosystem.de Rauminhalt nimmt es auch größere Kocheinheiten auf. Seine Leistung lässt sich über Drucktasten bis auf 850 W steigern. Sein Glaskeramikboden sorgt dafür, dass die Mikrowellen gleichmäßig im Garraum verteilt werden. Das Gerät gibt auch als 60-cmVersion. Dieses bietet ebenso einen Garraum mit 35 l Inhalt. Fax: (089) 4590-2712 www.gaggenau.com Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 83 Firmenschriften 2 000 mal Messtechnik & Automatisierung Das clevere Planungs-Kompakt-Paket Der neue Katalog des Systemintegrators Dr. Schetter BMC GmbH, Puchheim, gibt auf 140 Seiten einen Überblick über Produkte aus dem Bereich computergestützter Messund Automatisierungstechnik. Das Produktspektrum reicht von mobilen über stationäre Systeme für Prüfstände, Maschinen und Prozessüberwa- Mit der jüngst im Internet und auf CD-ROM erschienenen neuen Lüftungssoftware »Technikum Direkt 2003« bietet Maico ein Planungspaket zum Thema Lüftung und speziell zum aktuellen Thema EnEV an. Die Verpackung der CD vereinigt Versandhülle, Informationsbooklet und den von Maico selbst konzipierten »EnEV-Kreisel«. Mit diesem wird die CD-ROM zur Rechenscheibe als schnellem und praktischem EnEV-Handwerkszeug »umfunktioniert«. So lassen sich auch ohne PC mit wenigen Handgriffen Kenngrößen für konkrete Bauvorhaben berechnen. Darüber hinaus beinhaltet das Pro- chung bis zu den entsprechenden Komponenten vom Sensor bis zur Softwareberatung. Durch die Orientierung an offenen Industriestandards erhält der Kunde hohe Anwendungssicherheit bei reduzierten Entwicklungs- und auch Servicekosten. Fax (0 89) 80 06 94 29 www.bmc.de Lapp Kabel präsentiert Neuheiten 2003 In Ergänzung zum großen Hauptkatalog 2003 präsentiert Lapp Kabel jetzt in einem separaten Katalog die Neuheiten 2003: Jede Menge Neuentwicklungen und Produkterweiterungen im Bereich Kabel, Leitungen und dazugehöriger Technik. Zum Beispiel Ölflex-Servo-Leitungen oder Unitronic-Bus und Unitronic-EtherlineLeitungen für Interbus- und Profibus-Anwendungen. Nicht zu vergessen die neuen Skintop-Kabelverschraubungen zum 25. Geburtstag dieses Verschraubungsklassikers. Fax (07 11) 78 38 26 40 www.lappkabel.de PMA mit neuem Web-Auftritt Schneller, übersichtlicher und mit neuer Adresse präsentiert sich die aktualisierte Homepa- Katalog Gehäusesysteme 2003 Auf 184 Seiten findet man über 400 verschiedene Gehäuse – vorzugsweise aus Kunststoffen, aber auch aus Aluminium oder Stahlblech. Spelsberg, Schalksmühle, sieht außerdem zwei weitere Schwerpunkte im Industriebereich: individuell nach Kundenwunsch bearbeitete Gehäuse und Baugruppen. Hier geht es einmal um Gehäuse mit gebohrten oder gefrästen Öffnungen, mit gravierten oder gedruckten Beschriftungen und Logos. All das ist aufgrund CAD und modernen 3-D-Bearbeitungszentren kurzfristig in professioneller Ausführung möglich. Fax (0 23 55) 89 22 99 www.els-gehaeuse.de Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 84 gramm eine Reihe weiterer wichtiger EnEV-Werkzeugen, die schnelle Suchfunktion »Click & Find«, Ausschreibungstexte zum Download sowie die Daten zum Austausch zur effektiven Datenpflege in Warenwirtschaftssystemen von Großhandel und Industrie. Fax (0 77 20) 69 42 63 www.maico.de ge des Kabelschutz-Spezialisten PMA. Unter www.pma-de.com gelangt der Kunde auf die Webseiten des Unternehmens aus der Schweiz und damit auf ein Kabelschutzprogramm, das bis heute über 6 000 Produkte – verschiedene Wellrohre, Anschlussarmaturen und Zubehör – für die unterschiedlichen Anwendungen enthält. Neben vielen Standard- und auch speziellen Produkten ist die Lösung kundenspezifischer Probleme eine weitere Stärke des Herstellers. Fax (0 27 23) 4 12 14 Neue Wege im Kooperationsmarketing Im September 2001 wurde der Bremer Katalogdistributor Schuricht GmbH & Co. KG in die Schweizer Dätwyler AG integriert. Nun erscheint der Elektronik-Hauptkatalog zweimal jährlich im März und August. Der aktuelle Katalog umfasst mit 60000 Produkten 50 % mehr als bisher. Außerdem erscheinen erstmals in diesem Jahr zusätzlich fünf »Disdata«-Kataloge – mit jeweils 5000 günstigen Produkten rund um den Computer. Darüber hinaus bietet Schuricht regelmäßig aktuali- sierte Haupt- und Spezialkataloge. Die Online-Version des Schuricht-Katalogs verfügt außerdem eine zusätzliche Suchfunktion über technische Parameter. Fax (01 80) 5 22 34 36 www.schuricht.com de 11/2003 Te r m i n e Fortbildung und Seminare THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS VERANSTALTER ORT TERMIN bfe bfe bfe bfe Oldenburg Oldenburg Oldenburg Oldenburg 30.06. 07.07. 02.07. 07.07. – 04.07.03 – 11.07.03 – 04.07.03 – 09.07.03 TAE TAE TAE TAE Ostfildern Ostfildern Ostfildern Ostfildern 01.07. 03.07. 07.07. 14.07. – – – – 03.07.03 19.07.03 09.07.03 16.07.03 HdT EBZ HdT EBZ HdT HdT HdT HdT Essen Bautzen München Bautzen Essen Essen Essen Essen 10.07. – 25.08.03 08.07. – 28.08.03 07.07. – 09.07. – 08.07. – 24.07. – 11.07.03 bfe Oldenburg 30.06. – 04.07.03 Trend Trend DeTeWe IFTT IFTT Trend bfe Trend Stuttgart Ismaning Kirkel Bonn Bonn Ismaning Oldenburg Köln 18.07.03 22.07. – 09.07. – 21.07. – 23.07. – 25.07. – 12.08. – 18.07.03 AUTOMATISIERUNGSTECHNIK SPS 7-3: Wortverarbeitung, Funktions- und Datenbausteine SPS 7-4A: Effektive Programmierung (S7) SPS 7-4R: Refresher-Seminar für Service SPS 7-4S: Inbetriebnahme, Fehlersuche und Service BETRIEBSFÜHRUNG Führungstraining für Ingenieure und Techniker Rhetorik und Präsentation Vom Mitarbeiter zum erfolgreichen Vorgesetzten Sachkunde für Laser-Schutzbeauftragte ELEKTROINSTALLATION Anleitungen kostengünstig erstellen Arbeiten unter Spannung (Theorie) Blindleistungskompensation E-Check (Gewerbe) Grundlagen der Hydraulik Grundlagen der Pneumatik Strombelastbarkeit von Elektroenergieübertragungsanlagen Unterweisung zur Schaltberechtigung an elektrischen Anlagen 08.07.03 08.07.03 10.07.03 09.07.03 25.7.03 GEBÄUDETECHNIK LON-Technologie INFORMATIONSTECHNIK Analoge Leitungstechnik ISDN in Theorie und Praxis Opencom 100: TK-Anlagen, Systemtelefonie, Dect-Applikation Security in IP-Netzwerken Strukturierte Verkabelungssysteme im LAN Transparenz im D-Kanal UNIX 5 – Netzwerkverwalter Workshop Aurora Plus 24.07.03 10.07.03 23.07.03 27.07.03 26.07.03 15.08.03 SOFTWARE, DATENBANKEN Windows 2000 Professional – Grundlagen und praktischer Einsatz IFTT Bonn Hinweis: Weitere Termine befinden sich auf unserer Homepage www.online-de.de unter »Termine«. 21.07. DIE VERANSTALTER HdT, Haus der Technik e.V. bfe, Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik e.V. Hollestr. 1, 45127 Essen Tel. (0201) 1803249, Fax: (0201) 1803263 b.hoemberg@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de Donnerschweer Str. 184, 26123 Oldenburg Tel. (0441) 34092108, Fax (0441) 34092209 c.debbeler@bfe.de, www.bfe.de IFTT EDV-Consult GmbH DeTeWe AG & Co. KG Deutsche Telephonwerke Aktiengesellschaft & Co. KG Zeughofstraße 1, 10997 Berlin Tel. (030) 6104-0, Fax (030) 6104-3344 www.detewe.de EBZ, Elektro-Bildungszentrum e.V. Scharfenberger Str. 66, 01139 Dresden Tel. (0351) 8506300, Fax (0351) 8506355 ebz@eline.de, www.ebz.de de 11/2003 – 22.07.03 Eschborner Landstr. 122, 60489Frankfurt/M. Tel. (069) 78910810, Fax (069) 78910820 info@iftt.de, www.iftt.de TAE, Technische Akademie Esslingen An der Akademie 5, 73760 Ostfildern Tel. (0711) 3400814, Fax (0711) 3400830 info@tae.de, www.tae.de Trend-Communications GmbH Valerystr. 1, 85716 Unterschleissheim Tel.(089)32300940, Fax (089)32300999 christiane.gassmann@trendcomms.de, www.trendcomms.de 85 12/2003 Vo r s c h a u Elektroinstallation Gebäudetechnik ANLAGENPRÜFUNG IN TN-?-SYSTEMEN Im heute eingesetzten Dreiphasen-Wechselstromsystem dient der N-Leiter als Rückleiter für die Ströme der drei Außenleiter, die nicht mehr symetrisch belastet werden. Durch vorwiegend einphasige, nichtlineare Lasten treten hier Probleme auf. Wir zeigen, wie man bei beliebigen TN-Systemen die Störungsursachen finden weitere themen: kann. REGENERATIVE ENERGIEN Praxisprobleme In unserem Schwerpunkt befassen wir uns mit regenerativen Energien für die Gebäudetechnik – von der Wärmepumpe über Solarthermie bis hin zu Photovoltaikanlagen. Dabei stellen wir u. a. ein System vor, mit dem man Ertrag und Funktionsfähigkeit einer Photovoltaikanlage überwachen kann. Der Elektro- und Gebäudetechniker IMPRESSUM REDAKTION Lazarettstraße 4, 80636 München, Tel. (089) 12607-240, Fax (089) 12607-111 Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Chefredakteur, (verantw.), Tel. (089) 12607-248, E-Mail: stoecklhuber@online-de.de (Gebäudetechnik) Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Tel. (089) 12607-242, E-Mail: decker@online-de.de (Betriebsführung, gig) Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong, Tel. (030) 467829-14, E-Mail: muschong@online-de.de (Praxisprobleme, Elektroinstallation) Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert, Tel. (089) 12607-244, E-Mail: schobert@online-de.de (Informationstechnik) Dipl.-Ing. Josef von Stackelberg, Tel. (089) 12607-256, E-Mail: stackelberg@online-de.de (Automatisierungstechnik, Neue Produkte) Sekretariat: Christa Roßmann, Tel. (089) 12607-240, E-Mail: rossmann@online-de.de RICHTLINIE ATEX 100A Ab 1. Juli 2003 dürfen für explosionsgefährdete Bereiche ausschließlich nach der Richtlinie 94/9/EG zertifizierte Geräte und Schutzsysteme in den Verkehr gebracht werden. Wir erläutern die wesentlichen Neuerungen und gehen ausführlich auf das Thema Bestandsschutz ein. ANZEIGEN Lazarettstraße 4, 80636 München, Fax (089) 12607-310 Anzeigenleitung: Christine Keller (verantw.), Tel. (089) 12607-210, E-Mail: keller@online-de.de Stellvertretung und Anzeigendisposition: Jutta Landes, Tel. (089) 12607-263, E-Mail: landes@online-de.de Anzeigenverkauf: Sylvia Luplow, Tel. (089) 12607-299, E-Mail: luplow@online-de.de Rappresentanza in Italia: CoMedia di Garofalo Vittorio, Via Descalzi 3/15, I – 16043 Chiavari, Tel. (0039-0185) 323860, Fax (0039-0185) 3231040, Es gilt die Preisliste Nr. 28 vom 1.1.2003 VERTRIEB Im Weiher 10, 69121 Heidelberg, Fax (06221) 489-443 Karen Dittrich, Tel. (06221) 489-603, E-Mail: dittrich@online-de.de Susanne Kemptner, Tel. (06221) 489-384, E-Mail: kemptner@online-de.de SONDERDRUCKE Brigitta Heilmer, Tel. (089) 12607-249, Fax (089) 12607-320, E-Mail: heilmer-schneider@online-de.de ABONNEMENT-SERVICE UND ADRESSÄNDERUNG Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG, Abonnement-Service, Justus-von-Liebig-Straße 1, 86899 Landsberg, Fax (08191) 125-103, E-Mail: aboservice@huethig.de Bettina Hackenberg, Tel. (08191) 125-879 Melanie Froehlich, Tel. (08191) 125-640 INFORMATION PER INTERNET: www.online-de.de Internetbetreuung: Brigitte Höfer-Heyne, Tel. (089) 12607-246, E-Mail: hoefer-heyne@online-de.de ERSCHEINUNGSWEISE 14-täglich (22 Ausgaben pro Jahr, darunter 2 Doppelnummern im Januar und August) ZVEH-REPORT UND MITTEILUNGSBLÄTTER Brigitta Heilmer, Tel. (089) 12607-249, Fax (089) 12607-320, E-Mail: heilmer-schneider@online-de.de BEZUGSPREIS Einzelheft 6 €*, ab Verlag zzgl. Porto. Jahresabonnement: Inland 88 €*; Mitgliederbezugspreis 78,80 €*; 86 UMSTELLUNG TN-CAUF TN-C-S-SYSTEM Automatisierungstechnik Informationstechnik STECKERTYPEN FÜR LWL-TECHNIK Betriebsführung LOHNNEBENKOSTEN – SCHWARZARBEIT de 12/2003 erscheint am 16. Juni 2003 IHRE KONTAKTE Redaktion: Tel. (089) 12607-240, Fax -111, E-Mail: redaktion@online-de.de Anzeigen: Tel. (089) 12607-263, Fax -310, E-Mail: anzeigen@online-de.de Internet: www.online-de.de Abonnementbestellung und Adressänderung: Telefon: (08191) 125-879, Fax -103, E-Mail: aboservice@huethig.de Buchbestellung: Tel. (06221) 489-555, Fax -623, E-Mail: de-buchservice@online-de.de Vorzugspreis für Studenten/Azubis/ Meisterschüler (nur gegen Nachweis) 44 €*; Preise jeweils inkl. MwSt. zzgl. 20,80 € Versandspesen, Auslandsund Mehrfachbezug auf Anfrage (*unverbindliche Preisempfehlung) Die Lieferung an ordentliche Mitglieder der Innungen erfolgt zum gesonderten Mitgliederbezugspreis oder im Rahmen des Mitgliedsbeitrags. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen genießen urheberrechtlichen Schutz. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Mit der Annahme des Manuskriptes und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das volle Verlagsrecht für alle Sprachen und Länder einschließlich des Rechtes zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen, zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträgern jeglicher Art an den Verlag über. 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(06221) 489-0 Geschäftsführer: Hans-Jürgen Fuhrmann, München Udo Witych, Heidelberg VERÖFFENTLICHUNGEN Verleger und Herausgeber können trotz sorgfältiger Überprüfung der Inhalte durch die Redaktion keine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung übernehmen. de 11/2003 Gelernt ist gelernt Die grünen Seiten für die Aus- und Weiterbildung iG G Inhalt Die Normenreihe DIN VDE 0100 Enno Folkerts Dieser Beitrag gibt einen kurzen Überblick zum gesamten VDE-Normenwerk und beschreibt darüber hinaus ausführ- lich die Gliederung der wichtigen Normenreihe DIN VDE 0100 und wie sie sich anwenden lässt – kurz: wie man sich dort systematisch und damit schnell zurechtfindet. Jeder, der sich mit der Errichtung elektrischer Anlagen, der Herstellung elektrischer Betriebsmittel oder dem Betrieb von Anlagen und/oder Betriebsmitteln befasst, trägt nach der herrschenden Rechtsauffassung Verantwortung für das Einhalten der anerkannten »Regeln der Technik«. Die Regeln der Elektrotechnik stehen hauptsächlich im VDE-Vorschriftenwerk. Unnötig ist, dieses Werk komplett durchzulesen bzw. durchzuarbeiten. Es genügt fast immer, bei Fragestellungen hier nachzulesen. Jedoch erleichtern gute Fachkenntnisse das Lesen und die richtige Deutung der Aussagen erheblich. Allerdings deckt das VDE-Vorschriftenwerk nicht jeden Praxisfall ab. Dort, wo keine Bestimmung greift, muss die Elektrofachkraft Lösungen im Sinne der Sicherheit finden, und zwar auf der Basis verantwortlichen Handelns. Trotz dieser »Unvollständigkeit« lässt sich das VDE-Vorschriftenwerk als eine umfangreiche Schriftensammlung bezeichnen. Es umfasst mehr als 40 Ordner, die insgesamt etwa 1900 Normen in Form von Einzelheften enthalten. Für den Einsatz am PC gibt es das VDE-Vorschriftenwerk wahlweise als ca. monatlich aktualisierte CD-ROM. Auch wer das gesamte (papierne) Werk abonniert, bekommt etwa im Monatsabstand neue Normen, Ergänzungen und Entwürfe zugeschickt sowie Hinweise über die zurückgezogenen (ungültigen) Normen. Gerade Berufsanfänger verlässt manchmal der Mut, wenn sie mit den vielen Ordnern und Einzelschriften konfrontiert werden. Doch hinter dem VDE-Vorschriftenwerk verbirgt sich ein durchschaubares System. Darüber hinaus benötigt die Elektrofachkraft i. d. R. nicht den ständigen Zugriff auf alle Ordner, schon gar nicht beim Erledigen der täglichen Aufgaben. Ganz wichtig für Arbeiten im Bereich der Elektroinstallation ist z. B. die Normenreihe DIN VDE 0100 (VDE 0100), Haupttitel: »Errichten von Niederspannungsanlagen«. Sie umfasst etwa einen Ordner, wobei es sich bei Niederspannungsanlagen um folgende Anlagen handelt: Ing. Enno Folkerts, Fachjournalist, Oldenburg de 11/2003 11/2003 1 Elektroinstallation Die Normenreihe DIN VDE 0100 4 Technisches Englisch Portable power plants 5 Elektroinstallation • entweder mit einer NennTimerdiagramme lesen wechselspannung bis zu und verstehen [2] einem Effektivwert von 1000 V zwischen beliebigen 6 Fortbildung zum GebäudeLeitern, mit einer maximasystemtechniker len Frequenz von 500 Hz, • oder mit einer Gleichspan7 Automatisierungstechnik nung bis 1500 V, Koppelrelais in der jeweils einschließlich evtl. Anwendung [2] betriebsmäßig auftretender Oberschwingungen. 8 Oldenburger Pilotprojekt Ältere, noch nicht wieder »Spannungstage« aktualisierte Ausgaben der Normenreihe führen übrigens die Haupttitel »Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V« oder »Elektrische Anlagen von Gebäuden«. Beim VDE1) und beim DIN2) handelt es sich um unterschiedliche Institutionen, beide aber mit Vereinsstatus. Mit DIN VDE gekennzeichnete Normen erarbeitet die DKE3). Die DKE, ein gemeinsames Organ dieser Institutionen, ist national für die deutsche und internationale Normung auf dem Gebiet der Elektrotechnik tätig. Bei der DIN VDE 0100 (VDE 0100) handelt es sich um eine Norm, die im Deutschen Normenwerk des DIN und zugleich im Vorschriftenwerk des VDE veröffentlicht wurde, also eine DIN-Norm mit zusätzlicher VDE-Klassifikation. Die VDE-Klassifikationsnummer lautet »0100«. Die Gruppen der Normenreihe DIN VDE 0100 Die oft verwendete Bezeichnung »Reihe« weist darauf hin, dass auch die Norm DIN VDE 0100 (VDE 0100) aus mehreren Einzelschriften (Normteile, Einzelhefte) besteht (etwas mehr als 57 Hefte). Die DKE ordnet die Einzelhefte der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) »Gruppen« zu (Bild). Es macht wenig Sinn, bei lediglich einer unklaren Frage alle Gruppen nacheinander zu lesen. Vielmehr deuten die dicken schwarzen Pfeillinien im Bild den Suchweg an, den die erfahrene Elektrofachkraft meist wählt. 1) VDE = Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik 2) DIN = Deutsches Institut für Normung 3) DKE = Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE 1 Gelernt ist gelernt iG G ELEKTROINSTALLATION DIN VDE 0100 (VDE 0100) Errichten von Niederspannungsanlagen Beiblätter Die zurzeit vorhandenen Beiblätter 1, 2, 3 und 5 zu DIN VDE 0100 enthalten allgemeine Hinweise zur Norm, jedoch keine zusätzlichen Festlegungen mit normativem Charakter. Gruppe 100 Anwendungsbereich; Allgemeine Anforderungen Gruppe 200 Begriffe Gruppe 400 Schutzmaßnahmen Gruppe 600 Prüfungen Gruppe 300 Bestimmungen allgemeiner Merkmale Gruppe 500 Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel Gruppe 700 Bestimmungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art Gruppenstruktur und Beiblätter der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) Die Gruppe 700 Die Gruppe 700 enthält Normteile für Räume, Anlagen und Bereiche mit besonderen Anforderungen bei der Errichtung (Tabelle). Für einen bestimmten Arbeitsauftrag braucht die Elektrofachkraft nicht die Gruppe 700 komplett zu lesen, denn meist ist nur ein einziger Normteil aus dieser Gruppe 700 interessant, z. B. Teil 701 bei Fragen bzgl. der Errichtung eines Badezimmers. Die Gruppe 600 Die Gruppe 600… • besteht zurzeit nur aus dem Teil 610 (Prüfungen; Erstprüfungen), • gibt Hinweise zur Prüfung und Besichtigung bzgl. normgerechter Ausführung einer neu erstellten Niederspannungsanlage vor der Übergabe an den Auftraggeber (Besitzer der Anlage) und 2 • enthält Maßnahmen zum Erproben der einwandfreien Funktion (Messprüfungen an/in der Anlage und Messgrenzwerte). Die Gruppen 100…500 Die Normteile aus den Gruppen 100 bis 500 beschreiben vor allem allgemein gültige, also bei vielen Niederspannungsanlagen gleichermaßen bedeutsame Dinge (Bild). Die roten Verbindungslinien (anstatt Pfeillinien) im Bild weisen auf die Gleichrangigkeit jede dieser Gruppen hin, und die blauen Pfeillinien zeigen die häufig praktizierte Suchrichtung. Erst die Lösung eines Problems in der Gruppe 600 oder 700 suchen. Falls sich dabei eine spezielle Frage ergibt, sollte man versuchen, in den Gruppen 100 bis 500 fündig zu werden. Gruppe 200 Die Gruppe 200 (Begriffe) der Normreihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) definiert häufig verwendete Begriffe. Sie bildet de 11/2003 Gelernt ist gelernt iG G ELEKTROINSTALLATION Gruppe 700 der VDE 0100 Teil 701 Teil 702 Teil 703 Teil 704 Teil 705 Teil 706 Teil 708 Teil 710 Teil 714 Teil 721 Teil 722 Teil 723 Teil 724 Teil 725 Teil 729 Teil 731 Teil 732 Teil 736 Teil 737 Teil 738 Teil 739 Räume mit Badewanne oder Dusche Überdachte Schwimmbäder (Schwimmhallen) und Schwimmbäder im Freien Räume mit elektrischen Saunaheizgeräten Baustellen Landwirtschaftliche und gartenbauliche Anwesen Leitfähige Bereiche mit begrenzter Bewegungsfreiheit Elektrische Anlagen auf Campingplätzen und in Caravans Medizinisch genutzte Bereiche Beleuchtungsanlagen im Freien Caravans, Boote und Yachten sowie ihre Stromversorgung auf Camping- bzw. an Liegeplätzen Fliegende Bauten, Wagen und Wohnwagen nach Schaustellerart Unterrichtsräume mit Experimentierständen Elektrische Anlagen in Möbeln und ähnlichen Einrichtungsgegenständen, z.B. Gardinenleisten, Dekorationsverkleidung Hilfsstromkreise Aufstellen und Anschließen von Schaltanlagen und Verteilern Elektrische Betriebsstätten und abgeschlossene elektrische Betriebsstätten Hausanschlüsse in öffentlichen Kabelnetzen Niederspannungsstromkreise in Hochspannungsschaltfeldern Feuchte und nasse Bereiche und Anlagen im Freien Springbrunnen Zusätzlicher Schutz bei direktem Berühren in Wohnungen durch Schutzeinrichtungen mit I∆N ≤ 30 mA in TN- und TT-Netzen Tabelle: Überblick über die zurzeit gültigen Normteile der Gruppe 700 der DIN VDE 0100 (VDE 0100) damit das Nachschlagewerk für diese Reihe. Für eine fehlerfreie Deutung einer Normaussage sollten selbst erfahrene Fachkräfte hin und wieder einen Blick in die Gruppe 200 werfen. Darüber hinaus befinden sich in der Gruppe 200 Übersetzungen von Fachbegriffen in Fremdsprachen, z. B. Englisch, Russisch, Schwedisch, und zwar wegen der Globalisierung von Firmen, Handel und Normungsinstitutionen. Springen zwischen verschiedenen Gruppen Der Normteil 410 aus der Gruppe 400 beschreibt u. a. unterschiedliche Anforderungen, die sich für den »Schutz bei indirektem Berühren« bei Stromkreisen im TT-, TN- oder ITSystem ergeben. Für die Bemessung des Drahtquerschnittes von Erdungs-, Schutz- oder Potentialausgleichsleiter gilt allerdings die Gruppe 500 und hieraus speziell der Teil 540 (Erdung, Schutzleiter, Potentialausgleichsleiter). Wer zusätzlich klären möchte, was man unter einem TT-, TN- oder IT-System versteht, muss in der Gruppe 300 nachlesen, und hier im (bislang) einzigen Teil dieser Gruppe, dem Teil 300 (Bestimmungen allgemeiner Merkmale). Die Beiblätter Beiblätter zu VDE-Bestimmungen enthalten spezielle Informationen zur jeweiligen Norm. Sie enthalten selbst jedoch keine zusätzlichen Normfestlegungen. Folgende Beiblätter gibt es zur Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100): • Beiblatt 1 (Untertitel: Entwicklungsgang der Errichtungsbestimmungen) zeigt die Entwicklung der so genannten »Errichtungsbestimmungen« (später: »VDE 0100«), und zwar entsprechend der jeweiligen Erscheinungsdaten chronologisch, und das sogar bis zum Beginn der heutigen Zuordnung in Gruppen und Teilen. Die ältesten Angaben reichen bis in das Jahr 1896 zurück. Die entsprechende Fortführung der de 11/2003 Beschreibung des Entwicklungsganges erfolgt heute für jeden Normteil individuell innerhalb eines Abschnittes »Frühere Ausgaben«. KELLERRÄUME Aufgabe: Eine Elektrofachkraft erhält die Aufgabe, innerhalb eines neuen Mehrfamilien-Wohnhauses Kellerräume zu installieren. Muss sie hierfür Feuchtraummaterial (Abzweigkästen, Schalter, Steckdosen usw.) verwenden? Lösung: In der Gruppe 700 (Tabelle) existiert kein Titel »Kellerräume«. Da die Klärung »Feuchtraummaterial« lautet, bietet sich die Suche in Normteil 737 an (Feuchte und nasse Bereiche und Anlagen im Freien). In Teil 737 steht unter dem ersten Abschnitt, Anwendungsbereich (diesen Abschnitt gibt es in fast jedem Normteil) Folgendes: »Diese Norm gilt für die Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel für • feuchte und nasse Bereiche, • feuchte und nasse Räume, • Anlagen im Freien.« Diese Aussagen sind zu allgemein, und der Hinweis »Kellerräume« lässt sich nicht daraus ableiten. Empfehlenswert ist, in einer anderen Gruppe der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) zu suchen, und zwar in der Gruppe 200 (Begriffe). Unter Anhang A6 (Raumarten) findet man Punkt A 6.3 mit folgendem Inhalt: »Trockene Räume sind Räume oder Orte, in denen in der Regel kein Kondenswasser auftritt oder in denen die Luft nicht mit Feuchtigkeit gesättigt ist. Anmerkung: Hierzu gehören z.B. Wohnräume (auch Hotelzimmer), Büros; weiterhin können hierzu gehören: Geschäftsräume, Verkaufsräume, Dachböden, Treppenhäuser, beheizte und belüftbare Keller.« Demnach lässt sich ein Kellerraum als »trockener Raum« einordnen, wenn er sich beheizen und belüften lässt. Wenn er nur beheizt oder nur belüftbar ist (oder wenn er weder das eine noch das andere vermag), gilt er als feuchter und nasser Bereich. 3 Gelernt ist gelernt iG G ELEKTROINSTALLATION GESCHÜTZTE ANLAGEN IM FREIEN Aufgabe: In Teil 737 (Feuchte und nasse Bereiche und Anlagen im Freien) steht unter Abschnitt 6.1 Folgendes: »In geschützten Anlagen im Freien müssen Betriebsmittel mindestens tropfwassergeschützt sein (Schutzart IPX1 nach DIN EN 60529 (VDE 0470 Teil 1))«. Mit welchem Normteil lässt sich der Begriff »geschützte Anlagen im Freien« klären? Lösung: Es bietet sich nicht nur eine Suche im Teil 200 (Begriffe) an, man wird dort auch fündig: Im Anhang A1 (Anlage und Netz) steht unter Punkt A1.6 (Anlagen im Freien): »… geschützte Anlagen im Freien sind z.B. Anlagen auf überdachten Bahnsteigen, in Toreinfahrten und überdachten Tankstellen«. Unter dem Schutz in diesem Sinne versteht man also eine vorhandene Überdachung. Anmerkung: Häufig verfügen die Normteile der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) auch über einen eigenen Abschnitt »Begriffe«. Dort sind aber nur spezielle Begriffe definiert, also welche, die den jeweiligen Anwendungsbereich des Normteils betreffen. Meist befindet sich dort auch ein Verweis auf den Teil 200 der Reihe. • Das Beiblatt 2 (Verzeichnis der einschlägigen Normen und Übergangsfestlegungen) enthält die Liste aller aktuellen Normteile der Reihe sowie geltende Änderungen (noch nicht in den jeweiligen Normteil integrierte Texte) und vorliegende Entwürfe. Außerdem lässt sich diesem Beiblatt entnehmen, welche internationalen Normen dem jeweiligen Normteil – sofern dies zutrifft – zu Grunde liegen. • Das Beiblatt 3 (Struktur der Normreihe) beschreibt den Aufbau der Normreihe mit ihren Beiblättern, Gruppen und Normteilen. • Das Beiblatt 5 (Maximal zulässige Längen von Leitungen und Kabeln unter Berücksichtigung des Schutzes bei indirektem Berühren, des Schutzes bei Kurzschluss und des Spannungsfalls) enthält vorwiegend Tabellen für die jeweils maximal zulässigen Leitungs- bzw. Kabellängen in Netzen bei Nennspannung 230 V/400 V, und zwar unter Berücksichtigung von: • Leitungsquerschnitt, • Netzsystem, • Art und/oder Einstellung der gewählten Überstromschutzeinrichtung (Sicherung), • Kurzschlussstrom oder Schleifenimpedanz des Netzes am Einspeisepunkt der Leitung (des Kabels) und • der geforderten Schnelligkeit (Auslösezeit, Abschaltzeit), in der eine Schutzeinrichtung im Fehlerfall auslösen muss. Grundlage der Tabellenwerte bilden zusammengefasste Anforderungen aus unterschiedlichen Teilen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) und anderen Regeln der Technik. Auch dieses Beiblatt enthält somit keine neuen (eigenen) Normfestlegungen. Ein Beiblatt 4 zur Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) existiert zurzeit nicht. ■ Technisches Englisch Portable power plants Christiane Decker Mobile Brennstoffzellen, z. B. für Camcorder oder Laptops, sind fast serienreif. Die Markteinführung der »Mobilen Power Box« ist für das kommende Jahr geplant. Running a laptop or other electrical equipment causes a problem when there is no access to a mains supply: If the battery runs out, where can you recharge it? In the long run spare batteries do not provide an economic answer. But the Mobile Power Box will – when it is introduced on the market in the next year. This membrane fuel cell system, supplying mains-free energy in the medium power range, is almost ready for series production. With a very high degree of reliability the unit produces electricity from hydrogen released by replaceable metalhydride tanks of various sizes. »The Power Box has a higher power density than any of the prototypes presented so far. With the 300 Wh hydrogen storage a laptop can be run for up to 10 h, which is five times longer than with a conventional battery. At its present stage of development the unit is already achieving a continuous power of over 50 W and can handle peaks of over 100 W«, says ISE project manager M. Zobel. Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de«, nach Unterlagen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme, Freiburg Die komplette deutsche Übersetzung findet man im Internet, und zwar unter www.online-de.de/de/archiv/2003/11/a_gig.html 4 portable (pɔtəbəl) tragbar power plant (paυər plɑnt) Kraftwerk, Elektrizitätswerk to run (rn) betreiben equipment (kwpmənt) Gerät to cause (kɔz) verursachen access (kses) Zugang mains supply (menz səpla) Netzstromversorgung to run out (rn aυt) sich entladen to recharge (,ritʃɑd) wiederaufladen, nachladen in the long run (n ðə lɒŋ rn) auf Dauer spare battery (speər btəri) Reserveakku membrane fuel cell system (membren fjυəl sstm) Membran-Brennstoffzellensystem mains-free energy (menzfri enədi) netzunabhängige Energieversorgung power range (paυər rend) Leistungsbereich very high degree of reliability (veri ha d#ri əv rlaəblti) sehr zuverlässig unit (junt) Gerät, Baueinheit, Einheit hydrogen (hadredən) Wasserstoff released by (rlisd ba) abgegeben von replaceable (rplesəbəl) austauschbar tank (tŋk) Speicher, Behälter, Kessel, Wanne power density (paυər densti) Leistungsdichte hydrogen storage (hadredən stɔrd) Wasserstoffspeicher present stage of development (prezənt sted əv dveləpmənt) jetziger Entwicklungsstand continuous power (kəntnjuəs paυər) Dauerleistung ■ de 11/2003 Gelernt ist gelernt iG ELEKTROINSTALLATION Timerdiagramme lesen und verstehen [ 2 ] Günter E. Wegner In diesem Teil des Beitrags vertiefen wir anhand von Schaltungsausschnitten den Umgang mit Timerdiagramm und Schaltbild, und zwar bei einem Wäschetrockner, einem Geschirrspüler und einer Waschmaschine. G (siehe Bild 7a, li.) aktiviert das Einspülventil V1. Während des Wassereinlaufs ruht der Timermotor (offener Kontakt 9 – 18, siehe Timerdiagramm). Das gewährleistet einen ununterbrochenen Wassereinlauf. Beim Erreichen des vorgesehenen Wasserstandes spricht der Niveauschalter an, wechselt auf Kontakt 11 – 13, der Wassereinlauf stoppt, und der Timermotor erhält über den bereits geschlossenen Kontakt 10 – 46 Spannung und läuft schließlich wieder an. Günter E. Wegner, freier Autor, Seevetal Fortsetzung aus »de« 10/2003 Quelle: Electrolux Die Schaltungsuntersuchung gestaltet sich beim Wäschetrockner einfach (Bild 6). Der Timer, der im 90-s-Takt schaltet, übernimmt das Programm nach der elektronischen Trocknung (24. Schritt) und leitet damit die Abkühlphase ein. Gleichzeitig schaltet die Heizung aus. Im Schaltschritt 28 schaltet auch der Trommelmotor aus, ein Summer ertönt und meldet das Ende des Trockenvorgangs. Der Programmschaltermotor läuft noch bis in die Endlage (Schaltschritt 60) weiter. Das zeitliche Trocknen, bei dem die Dauer des Trockenvorgangs vorgewählt wird, lässt sich von Schaltschritt 31 aus starten. Es endet ebenfalls mit der Abkühlphase und dem Summerton. Übrigens findet man in servicefreundlichen Anleitungen Teilschaltbilder für einzelne Arbeitsgänge (Bild 7a). Widmen wir uns nun den Geschirrspülautomaten. Wir wählen als Beispiel die Timerstellung 3 (Bild 7b). Man erkennt im Timerdiagramm den geschlossenen Kontakt 9 – 15. Dieser und der geschlossene Kontakt 11 – 12 des Niveauschalters Bild 7a: Schaltschema eines konventionellen Geschirrspülautomaten Bild 6: Timerdiagramm und Schaltung eines Wäschetrockners mit elektronischer Feuchteabfrage de 11/2003 5 Gelernt ist gelernt iG G Quelle: Electrolux ELEKTROINSTALLATION Bild 7b: Timerdiagramm eines konventionellen Geschirrspülautomaten Bild 8: Schaltbildausschnitt »Wäsche auflockern« bei einem Waschautomaten Aussagekräftige Teilschaltbilder, bei denen man die geschlossenen Kontaktpaare erkennt, lassen sich notfalls auch ohne Zeitdiagramm interpretieren. Bild 8 zeigt als Beispiel den Arbeitsgang einer Waschmaschine, nämlich »Wäsche auflockern«. Im Teilschaltbild erkennt man Folgendes: Zum einen erhält das Modul »Drehzahl« (u. re.) seine Betriebsspannung über den geschlossenen Kontakt 58 – 64 und zum anderen ist auch der Timerkontakt 36 – 38 geschlossen. Das bedeutet, die Waschtrommel dreht sich im Normalgang. Zu Beginn des Arbeitstaktes steht der Niveauschalter auf »hohes Niveau« (geschlossener Kontakt 21–23), und die Laugenpumpe läuft mit (geschlossener Kontakt 18 – 24). Beim vorgegebenen Pegel springt der Niveauschalter auf 21 – 22, und ist auch dieses Niveau erreicht, wechselt der rechte Niveauschalter auf »niedriges Niveau« (Kontakt 11–12 im Stromkreis des nicht mitgezeichneten Einlaufventils schließt). Damit ist der Weg frei für den erneuten Wassereinlauf. (Ende des Beitrags) Fortbildung zum Gebäudesystemtechniker Christiane Decker Die Tertia-Akademie für Technik beginnt in diesem Wintersemester in Aachen mit dem Bildungsgang »Staatlich geprüfter Techniker für Gebäudesystemtechnik«. An dem 2-jährigen Vollzeitunterricht zum »Staatlich geprüften Techniker für Gebäudesystemtechnik« kann u. a. teilnehmen, wer eine abgeschlossene elektrotechnische Berufsausbildung hat und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung mitbringt. Der Abschluss führt auch zur Fachhochschulreife. Das Erlangen von praxisorientierten und zugleich theoretisch fundierten Kenntnissen für die berufsfeld- und somit Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de«, nach Unterlagen der Tertia-Akademie 6 gewerkeübergreifende Tätigkeit des Gebäudesystemtechnikers steht im Mittelpunkt. Technische Mathematik, Informationstechnik, Technische Physik und technische Kommunikation werden ebenso gelehrt wie Gebäudetechnik, Systemtechnik sowie Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik. Projektbezogene Praxisphasen und Praktika in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft ergänzen das Fortbildungskonzept. »Mit dem Angebot der Aufstiegsfortbildung zum Staatlich geprüften Techniker für Gebäudesystemtechnik reagiert die Tertia auf die wachsende Nachfrage aus der Wirtschaft«, so der Fachleiter Dipl.-Ing. H. Engels. »Dies zeigt sich auch durch Kooperationen mit Unternehmen wie Siemens, Computer Process Automation, Wago und Lucas-Nülle.« Unterlagen zur Anmeldung sowie weiterführendes Informationsmaterial findet man unter www.tertia.de. ■ de 11/2003 Gelernt ist gelernt iG AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Koppelrelais in der Anwendung [ 2 ] G Störungen und Probleme auf der Steuerseite von Koppelrelais und praktische Abhilfemaßnahmen Dirk Wortmann Dieser Teil des Beitrags beschreibt Störungen und Probleme, die auf der Steuerseite von Koppelrelais in industrieller Umgebung auftreten können, und stellt praktische Abhilfemaßnahmen vor. Induktive Verbraucher, z. B. Schütze, Magnetventile, Motoren oder auch Relais ohne geeignete Eingangsschaltung, produzieren beim Abschalten kurze hohe Spannungsspitzen, auch Transienten genannt. Abschaltmoment U t 2 1 Bild 5: Typischer Spannungsverlauf an einem induktiven DC-Verbraucher (z. B. Magnetventilspule) beim Abschalten 1) ohne spannungsbegrenzende Elemente 2) mit spannungsbegrenzendem Element (z. B. Z-Diode) Transiente Störspannungen auf der Steuerseite tenfeste Relaismodule, z. B. für Anwendungen im Kraftwerk, enthalten zum Schutz der Eingangsbeschaltung zusätzlich Varistoren oder andere spannungsbegrenzende Bauteile. Transienten lassen sich am wirksamsten direkt am Ort ihrer Entstehung bedämpfen und reduzieren. Induktive Verbraucher, z.B. Schütze oder Magnetventile, sind zur Vermeidung der häufigsten Störprobleme daher durchgängig mit passenden Entstörgliedern auszurüsten. Hierzu gibt es vielfältige universelle sowie speziell auf die jeweiligen Produkte zugeschnittene Lösungen. Einkopplungen auf langen Leitungen verursachen Störspannungen In langen, mehradrigen oder parallel zu Leistungskabeln verlegten Leitungen treten oft niedrigere 50-Hz-Störspannungen bis einige 10 V auf. Die Ursache hierfür: Leitungskapazitäten sowie -induktivitäten koppeln permanent 50-Hz-Wechselspannungsanteile in andere Leitungen ein (Bild 6). Gemäß der »Relaisnorm« VDE 0435 gefertigte Relais garantieren ein sicheres Rückfallen in den Ruhezustand erst unterhalb von 5 % bzw. 15 % der Relaisnennspannung. Folglich kann das Relais bei höheren steuerseitigen Störspannungen »hängen bleiben«. Jedoch brechen die eingekoppelten Störspannungen bei Belastung schnell zusammen. Daraus ergibt sich eine – auch nachträglich zu montierende – Abhilfemaßnahme: ein zusätzlicher elektrischer Verbraucher. Ein Widerstand eignet sich allerdings nicht dafür, da er bei anliegender Netzspannung eine erhebliche Leistung, oft mehrere W, in Wärme umsetzt. RC-Glieder mit flexiblen, isolierten Anschlussleitungen sind für eine nachträgliche Entstörung von steuerseitig eingekoppelten Störspannungen die bessere Alternative, weil sie nur einen geringen Teil des Ableitstromes in wäremeentwickelnde Wirkleistung umsetzen. Sind aber die eingekoppelten Störspannungen zu hoch, funktionieren die RC-Glieder nicht immer. Außerdem müssen sie ausreichend spannungsfest sein sowie genügend große Kapazitätswerte haben. Als Richtwerte für die Widerstände und Kapazitäten gelten 50Ω bis 220 Ω sowie 220 nF bis 470 nF. Als nachteilig kann sich die relativ große Bauform der RCGlieder herausstellen. Die Dauer der 100 V bis über 1000 V hohen Spannungsspitzen liegt im Bereich einiger µs bis ms (Bild 5). Solche Transienten können Schäden oder Störungen verursachen, z. B.: • Zerstörung von elektronischen Bauelementen und Komponenten, z. B. in SPS-Ausgängen, Steuerleitung Relais • erhöhter Verschleiß an mechanischen Kontakten, A1 • Funkstörungen, • Programmabstürze von SPSen sowie Busfehler bei FeldI UStör bussystemen. Damit DC-Relaismodule selbst keine gefährlichen StörA2 spannungsspitzen spulenseitig produzieren, müssen sie spulenseitig über Freilaufdiode oder Brückengleichrichter parallele Last- oder verfügen. Steuerleitungen Jedoch gefährdet eine äußere Transienteneinwirkung die Eingangsbeschaltung selbst, d. h. die Status-LED und Dioden. Aus dem Grund setzen die Hersteller von Koppelrelais in der Eingangsschaltung Dioden mit hohen Sperrspannungen (etwa 1300 V) ein. Besonders transienBild 6: Parallel geführte Last- und Steuerleitungen mit AC-Spannung induzieren eine Störspannung, die das Rückfallen des Relais verhindern Dipl.-Ing. Dirk Wortmann, Phoenix Contact, Blomberg Fortsetzung aus »de« 9/2003 kann de 11/2003 7 Gelernt ist gelernt iG G AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Z. B. verfügen die Relaismodule SO 46 von Phoenix Contact im Eingangskreis nicht nur über ein RC-Glied, L sondern haben weitere auf die Spule abgestimmte Filterelemente, welche die Ausschaltschwellen verbessern Steuerleitung Relais (Bild 7). Auf diese Weise steigt die Störunempfindlichkeit. A1 Diese Relaismodule kommen immer dann zum Einsatz, ILeck wenn sich bereits bei der Anlagen- oder MaschinenproU jektierung längere 230-V-AC-Steuerleitungen oder paralN lele Kabelstrecken abzeichnen. A2 Lassen sich lange 230-V-AC-Steuerleitungen oder paralelektronischer AC-Schaltausgang lelgeführte Leistungskabel nicht vermeiden, sollte der Fachmann Relaismodule mit mehrstufigen, hochwirksamen Filtern verwenden, z. B. die Relais SO 46 von Phoe- Bild 8: Elektronische AC-Schaltausgänge (z. B. SPS-AC-Ausgangskarten, nix Contact. Aber auch geschirmte Kabel können Abhil- AC-Initiatoren, AC-Optokoppler) erzeugen Störströme im mA-Bereich, fe schaffen. die das Rückfallen des Relais verhindern können Bild 7: Beispiel eines Koppelrelais (offen dargestellt) mit leistungsfähiger, eingangsseitiger Filterschaltung aus Varistor, Z-Dioden und RC-Glied Restströme von AC-Initiatoren oder elektronischen SPS-AC-Ausgängen Restströme auf der Steuerseite können ebenfalls ein NichtZurückfallen von Koppelrelais verursachen. Dieses Problem gibt es häufig im Zusammenhang mit induktiven oder kapazitiven Näherungsschaltern, so genannten Initiatoren. In den Datenblättern von AC-Initiatoren oder anderen elektronischen AC-Schaltausgängen werden typische Restströme von 2 mA bis 5 mA angegeben. Da dieser Strom auch im ausgeschalteten Zustand fließt, führt er zum gleichen fehlerhaften Rückfallverhalten der Relais wie eine eingekoppelte Störspannung (Bild 8). Somit helfen hier die gleichen Maßnahmen: nachträglich installierte RC-Glieder an den Steueranschlüssen oder das Einsetzen spezieller Relaismodule mit zusätzlichen Filterelementen. Verwendet man die 24-V-DC-Spannungsebene, ergibt sich eine direkte Lösung: Denn die Störempfindlichkeit der Installation sinkt durch den niederohmigen Aufbau der 24-V-DCRelaismodule. Z. B. verfügen die Relaismodule für den Betrieb mit 24-V-Gleichspannung von Phoenix Contact standardmäßig über eine Verpolschutzdiode, die automatisch 50 % der AC-Störspannung bzw. des AC-Reststroms unterdrückt. Nachträglich installierte RC-Glieder oder Relaismodule mit zusätzlichen Filterelementen schützen die Relais vor Fehlfunktionen durch Restströme aus elektronischen AC-Schaltausgängen. Wenn möglich sollte man für den Steuerkreis die störunanfällige Gleichspannung von 24 V wählen. Als weiterer Vorteil erweist sich, dass die 24-V-DC-Komponenten i. d. R. kostengünstiger und ungefährlich bei Berührungen sind. (Fortsetzung folgt) Oldenburger Pilotprojekt »Spannungstage« Christiane Decker Handwerksberufe in das Bewusstsein von Schüler/innen zu bringen und als Möglichkeit beruflicher Lebensplanung zu etablieren, war ein Anliegen des jetzt erfolgreich abgeschlossenen Pilotprojekts »Spannungstage«. Die Verantwortlichen1) für schulische und berufliche Bildung wollten mit diesem Projekt u. a. die Frage klären, ob die SchüDipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de« 1) An dem Projekt beteiligten sich die Haupt- und Realschule Oldenburg-Osternburg, die Elektro-Innung Oldenburg, die Kreishandwerkerschaft Oldenburg und das bfe-Oldenburg. 8 ler/innen die Berufsaussichten, Weiterbildungschancen sowie Bildungseinrichtungen und Institutionen an ihrem Standort kennen und inwieweit die Schulen in der Lage sind, vorbereitend tätig zu sein. Teil des Projekts: Die beruflichen Bildungsträger übernahmen für eine Woche 20 Schüler/innen der neunten Klassen, die sich für eine Ausbildung in der Elektrotechnik interessieren. Nach einer praxisbezogenen Vorbereitungszeit installierten sie in den Werkstatträumen des bfe eine Lampenwechselschaltung und eine Schutzkontakt-Steckdose, unter Anleitung und mit abschließendem Funktionstest samt messtechnischer Überprüfung. Exkursionen in die Bereiche EIB, Mechatronik und Datennetzwerktechnik standen ebenso auf dem Programm der Projektwoche wie ein Vortrag zum Thema. ■ de 11/2003