RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4
Transcription
RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4
Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 1 von 24 Info- und Lehrermaterial R Ruucckkssaacckksscchhuullee „„H Hiissttoorriisscchhee M Meeiillee -S Sttaaddttggeesscchhiicchhttee eerrlleebbeenn““ Eine Quiz- und Erlebnistour zu historischen Bauwerken und Kleinoden in der Stadt Sonneberg Klassen 5 bis 12, Familien und Erwachsene Eine Erlebnistour mit 14 Stationen aus dem Rucksack Strecke: laut Karte Länge: 4,5 km Schwierigkeit: leicht Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 2 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Rucksackschule „Historische Meile – Stadtgeschichte erleben“ LAGEPLAN der STATIONEN 1. Hauptbahnhof Sonneberg 2. Neues Rathaus 3. Cuno-Hoffmeister-Straße 4. Geschäftshaus Kressge 5. Wohnhäuser der Familie Lindner 6. Deutsches Spielzeugmuseum 7. Villa Amalie 8. Ehemaliger Fuhrmannshof 9. Standort der Firma Cuno & Otto Dressel 10. Ehemaliges Geschäft Gebrüder Fleischmann 11. Ehemalige Firma Müller und Straßburger 12. Marktplatz 13. Gerichtssteig 14. Alter Bahnhof Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 3 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Info- und Lehrermaterial zur Rucksackschule Dr. Gerald Slotosch Thema: Historische Meile – Stadtgeschichte erleben Sachthema: Erkundung von Zeugnissen der Spielzeugindustrie und der Stadtgeschichte Botschaft: Die „Historische Meile“ ist eine Erkundungsgang durch das alte und neue Sonneberg. Die Tour führt in etwa 2 Stunden direkt zu den Wurzeln der ehemaligen Spielzeug-Produktionsstätten. Noch heute steht eine Figur für diese Spielwarentradition. Diese zu benennen ist der Auftrag für Schüler wie Erwachsene. 14 Tafeln vermitteln die Geschichte der Spielzeugindustrie, der Bauwerke, das Leben und die Arbeit der Bewohner. An den Stationen laden kleine Aufgaben zum genauen Betrachten und Erkunden, zum Nachdenken oder Raten ein. Die Antworten zu 14 Quizfragen ergeben das Lösungswort. Tour: mit 14 Stationen vom Hauptbahnhof über Deutsches Spielzeugmuseum zum Alten Rathaus am Markt, zurück über Alter Bahnhof zum Hauptbahnhof - ca. 4,5 km, leicht. Ganzjährig, Schüler 11-18 Jahre, Klassenstufe 5 bis 12, Lehrplanbezug RS und GY 5./6. Kl.: Geschichte der Heimatregion, 7./8.Kl.: Industrialisierung in Deutschland, Grundkurs 11/II. Kl.: Gesellschaft u. Wirtschaft in Deutschland im 19. u. Beginn 20. Jh. I. Überblick über Stationen/ Unterrichtsverlauf Stationen/ 1. Hauptbahnhof Sonneberg Inhalt Zeitbedarf Start Historische Meile: 5 min Der Auftrag: Welches Symbol steht für die Spielwarentradition? + Quizfrage 1: Schienenverkehr rund um Sonneberg 2. Neues Rathaus Beschreibung und Unterrichtsgespräch zu Baustil 5 min + Quizfrage 2: Städtischer Architekt gesucht 3. Cuno-Hoffmeister-Straße Unterrichtsgespräch zu Cuno Hoffmeister 5 min + Quizfrage 3: Auf den Wegen der Wissenschaft 4. Geschäftshaus Kressge Beobachtung und Unterrichtsgespräch zu Weihnachtsbräuchen 5 min + Quizfrage 4: Weihnachtssymbol in (fast) jedem Wohnzimmer 5. Wohnhäuser der Familie Beobachtung und Unterrichtsgespräch zu Baustil 5 min Lindner + Quizfrage 5: Alte Bezeichnung für Großhändler 6. Deutsches Beobachtung und Unterrichtsgespräch Thür. Herzogtümern 5 min Spielzeugmuseum + Quizfrage 6: Merkmal für thüringisch-sächsische Wappen 7. Villa Amalie Beobachtung und Unterrichtsgespräch zu Baustilen 5 min + Quizfrage 7: Heutige Nutzung des Hauses 8. Ehemaliger Fuhrmannshof Beobachtung und Unterrichtsgespräch zum Spielwarenvertrieb 5 min + Quizfrage 8: Name eines bekannten Sonneberger Platzes 9. Standort der Firma Cuno & Unterrichtsgespräch zu Spielwarensortiment 5 min Otto Dressel + Quizfrage 9: Bekanntes Produkt Firma Cuno & Otto Dressel 10. Ehemaliges Geschäft Unterrichtsgespräch zur Spielwarenhandel 5 min Gebrüder Fleischmann + Quizfrage 10: Frau des bekanntesten Unternehmers 11. Ehemalige Firma Müller Unterrichtsgespräch zur Spielwarenherstellung 5 min und Straßburger + Quizfrage 11: Puppenkopfmaterial – Hart wie Stein! 12. Marktplatz Beobachtung und Unterrichtsgespräch zu Baustilen 5 min + Quizfrage 12: Alter Baustil insbesondere von Kirchen 13. Gerichtssteig Unterrichtsgespräch zur Stadtgeschichte 5 min + Quizfrage 13: Nutzung eines Gebäudes 14. Alter Bahnhof Unterrichtsgespräch zur Stadtgeschichte 5 min + Quizfrage 14: Nutzen des Alten Bahnhofs Gesamt Zeitbedarf für Programm (70 min) plus Wegezeit (50 min) 120 min Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 4 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien II. Material im Rucksack 1 Etui mit Schriftmaterial (A5) 1 Deckblatt 1 Überblick der Stationen 1 Lageplan der Stationen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 14 Stationskarten (vorne Aufgaben, hinten Infos) 1 Stadtplan 1 Faltblatt „Historische Meile“ 1 Info- und Lehrermaterial (mit Lösungen) 1 Fernglas 1 Kompass 1 Kopiervorlage Quizblatt mit Auftragsfrage und Quizfragen für 14 Stationen 1 Klemmbrett 3 Bleistifte 1 Erste-Hilfe-Tasche III. Inhaltliche Einführung (Lehrermaterial - Hintergrundinformation) Die Stationen für den Rundgang können je nach Thema individuell zusammengestellt werden. Das vorliegende Lehrermaterial enthält dazu Überblick und Lageplan der Stationen sowie alle Inhalte der o Karten für den Auftrag o Karten für die 14 Stationen mit einzelnen Quizfragen (inkl. der Lösungen) Weiterführende Informationen zum Abriss der Geschichte: Abriss der Geschichte Sonnebergs 1207 1349 1353 1455 1596 ab 1670 um 1700 1735 1805 1825 1840 1845 1883 Erste urkundliche Erwähnung des Namens Sonneberg Gräfin Jutta v. Henneberg beurkundet und erweitert die städtischen Rechte Sonnebergs Sonneberg kommt zur Markgrafschaft Meißen, später zum Herzogtum Sachsen Bau der Wehrkirche in Sonneberg-Oberlind Großer Stadtbrand - das zweite Sonneberger Rathaus wird Opfer der Flammen. Eröffnung von Handelsniederlassungen im Ausland Gründung Firma Dressel, ab 1873 Cuno & Otto Dressel, größter Spielwaren-Exporteur Sonneberg fällt ans Herzogtum Sachsen-Meiningen. Durch die Einführung des Papiermachés entwickelt sich Sonneberg zu einem Spielzeugzentrum mit Weltgeltung. Gründung der Firma Carl Hartwig, die damals Griffel, Nägel, Bandbrettchen u. Schachteln herstellte. Aus dieser geht die Holz- und Spielwarenfabrik Robert Hartwig hervor. Zweiter großer Stadtbrand - wieder wird das Rathaus zerstört. Viertes Rathaus und die Stadtkirche "St. Peter" werden erbaut. Gründung der Industrieschule Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 5 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Abriss der Geschichte Sonnebergs 1887 Fabrikant Ernst Heubach errichtet am Bahnhof in Köppelsdorf eine Porzellanfabrik und beginnt die Herstellung von Puppenköpfen. 1900 Baubeginn der Spielzeugfabrik Robert Hartwig in der Robertstraße, heute CunoHoffmeister-Str. 1901 Bau der Industrieschule, des späteren Spielzeugmuseums 1907 Fertigstellung des neuen Bahnhofes nach zweijähriger Bauzeit um 1913 Aufgrund des Anteils der Sonneberger Spielwarenproduktion am Weltmarkt prägt sich der Begriff "Weltspielwarenstadt" 1925 Gründung der Sternwarte durch Professor Cuno Hoffmeister 1937 Juni - In einer Halle der Firma Robert Hartwig beginnen Spielwarenhersteller im Auftrag und unter Anleitung der Luftwaffe mit der Produktion von Lastenseglern. Die erste Maschine verläßt im November per Lastzug das Werk. 1948 Aus der Maschinenfabrik Dorst entsteht VEB Thuringia in Oberlind 1949 Mit der Gründung der DDR werden die kleinen Spielwarenhersteller in Oberlind zur Genossenschaft "Puppenspiele“ zusammengefasst. 1951 Zusammenschluss der Betriebe Heubach, Hering in Köppelsdorf , Rauschert in Hüttensteinach und Bernhardtshütte in Blechhammer zu den Vereinigten Porzellanfabriken Köppelsdorf. 1956 Gründung des VEB Vereinigte Spielwarenwerke Sonneberg "sonni" 1958 Baubeginn am neuen Keramischen Werk in Föritz unter Rechtsträgerschaft des VEB Vereinigte Porzellanwerke Köppelsdorf 1960 Dokument zur Entwicklung der Spielzeugindustrie im Bezirk Suhl 1961 3. Oktober Sonneberg wird zur Sperrzone erklärt 1962 Bau des Behördenhauses, heute Landratsamt 1970 20. Oktober - Containerbahnhof Sonneberg-Ost nimmt den Betrieb auf 1971 1. Januar - Vier Volkseigene Betriebe werden zum "Kombinat Spielwaren Sonneberg sonni", Stammbetrieb "sonni" zusammengeschlossen 1972 Enteignung der letzten privaten Betriebe und Genossenschaften 1972 20. August - das Sonnigebäude in der Oberen Stadt, ehemals Dresselshof, brennt ab 1972 19. Oktober - erster Spatenstich für eine neue Produktionsstätte in Oberlind 1975 Der seit den 60er Jahren stillgelegte Betrieb Schoenau & Sawaine wird größtenteils abgerissen. 1978 Im Kreis Sonneberg gibt es 11 volkseigene Spielwarenbetriebe, darunter zwei Kombinate. 1979 Letzter Abschnitt der neuen Produktionsstätte "Sonni" ist fertiggestellt. 1984 Das zweite Dokument zur weiteren Entwicklung der Spielwarenindustrie wird beschlossen. 1986 29.11. – Als Folge der Jubiläumsveranstaltung „15 Jahre Jazz Optimisten“ wird der Beschluss gefasst, alljährlich im November die „Sonneberger Jazz-Nacht“ mit mehreren Formationen ins Leben zu rufen. Geburtsstunde der Internationalen Sonneberger Jazztage. 1987 Bau der für Sonneberg wichtigen Abwasserbehandlungsanlage in Heubisch 1989 Am 30. Oktober - erstes Friedensgebet in Sonneberg für politische Veränderungen 1989 Am 12.November - Öffnung der innerdeutschen Grenze bei Sonneberg-Hönbach 1990 Am 1. Juli - Die Innenminister der Bundesrepublik Deutschland und der DDR unterzeichnen bei Sonneberg-Hönbach den Vertrag über die Abschaffung der Personenkontrollen an der innerdeutschen Grenze. 1990 Sternradio steht vor dem Aus. Nach und nach folgen weitere Betriebe. Die Umwandlung der Wirtschaft hat begonnen. Betriebe sterben, werden privatisiert oder reprivatisiert. 1991 Die Stadt Sonneberg weist das erste neue Gewerbegebiet nach der Wende in der Mittleren Motsch aus. Damit wurde eine wichtige Voraussetzung für die Neuansiedelung von Investoren geschaffen. Ein weiteres Gewerbegebiet entsteht zur gleichen Zeit in Hönbach. 1991 28. September - Wiedereröffnung der Bahnlinie Sonneberg-Coburg Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 6 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Abriss der Geschichte Sonnebergs 1991 1994 1994 1995 1996 1997 1997 1997 1997 1997 1997 1997 1998 1998 1998 1998 1998 1998 1998 1999 1999 1999 1999 1999 1999 1999/2000 2000 2000 2000 2000 2000 2000 2001 2001 2001 7. November - Ein großer Teil der Gebäude des eh. VEB Sternradio Sonneberg brennen ab. Nach der Kreisgebietsreform in Thüringen bleibt Sonneberg Kreisstadt. Im Rahmen der Gemeindegebietsreform werden Hönbach und Unterlind eingemeindet. Gründung des Zweckverbandes "Sternwarte Sonneberg" 25.September - Beginn des Neubaues für das Stadtarchiv 20. Mai - Baubeginn für das Projekt "Umweltbahnhof Sonneberg" 20. Juni - Eröffnung "Altes Rathaus" 24. September - feierliche Eröffnung der Zentrumstangente September - Stadtarchiv zieht in den neuen Anbau. 13.Oktober - Erster Spatenstich für die Hauptfeuerwache Sonneberg-Mitte 1. November - Wiedereröffnung des Schloßberges nach umfangreicher Sanierung und Anbau eines neuen Gebäudeteiles 11. November - Fertigstellung des 1. Bauabschnittes des Sonneberger Umweltbahnhofes (Bahnhofsvorfahrt und Bahnhofsvorplatz) 11. Februar - Olympisches Gold für die Sonneberger Rennrodlerin Silke Kraußhaar bei den Olympischen Winterspielen im japanischen Nagano 1. April - Stadt- und Kreisbibliothek zieht ins Rathaus 3. Juni - Übergabe der Erschließungsanlagen im Wohnbaugebiet Sonneberg Wolkenrasen 30. Juni - Schließung des Containerbahnhofes in Köppelsdorf 11. September - Stadttangente (3. Bauabschnitt), neuer Zentraler Omnibusbahnhof und umgestalteter Rathausplatz werden eingeweiht 26. September - Festakt auf dem Sonneberger Hauptbahnhof, nach ca. 20monatiger Unterbrechung fährt wieder der erste Personenzug auf der Strecke Sonneberg- Lauscha 13. Oktober - Feierliche Stadtratssitzung zum 70. Jubiläum des Rathauses 6. Januar - Festveranstaltung anläßlich des 650. Jahrestages der Verleihung des Stadtrechtes 19. bis 25. April - 24.Internationale Thüringen-Rundfahrt Prolog-, Start- und Zielort: Sonneberg 2. Juni - 1.Spatenstich für die Fuß- und Radwegbrücke vom Zentralen Omnibusbahnhof zum Wolkenrasen 27. August - Übergabe nach der Erschließung des Gewerbegebietes Malmerz 27. August - feierliche Einweihung des Berufschulzentrums in Sonneberg-Steinbach nach Vollendung des dritten Bauabschnittes 26. September - großer Festumzug zum 650. Jubiläum der Stadt Sonneberg Jahreswechsel: Millenniumsfeier auf dem Rathausplatz 29.und 30. April 775. Ortsjubiläum Oberlind 15.Juni - Einweihung des Seniorenzentrums, Cuno-Hoffmeister-Str. 4 15.Juni - Verkehrsfreigabe für den ersten Verkehrskreisel E.-M.-Arndtstraße/ Neustadter Straße/Coburger Allee 4. September - Beginn der Sanierung des Stadtparks 5. November - Kunst im Kreisel wird aufgestellt. 24. November - Einweihung der Fuß- und Radwegbrücke am Umweltbahnhof, der neuen Park+Ride-Anlagen nordöstlich des Zentralen Busbahnhofes und der Robert-Hartwig-Straße 9. August - Eröffnung des Stadtinformations- und Naturparkcenters im Sonneberger Bahnhofsgebäude 30. August - Thüringens Wirtschaftsminister Franz Schuster übergibt die Anerkennungsurkunde für die Thüringer Eisenbahn GmbH und einen Bewilligungsbescheid über 24 Millionen DM zum Wiederaufbau des Sonneberger Eisenbahnnetzes. 7. Oktober - Jubiläumsfeier-100 Jahre Deutsches Spielzeugmuseum Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 7 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Abriss der Geschichte Sonnebergs 2001 2001 2002 2002 2002 2002 2002 2002 2002 2002 2002 2003 2003 2003 2003 2003 2004 2004 2004 2004 2004 2004 2005 2005 2006 2006 2006 2006 2007 2007 2007 2007 2007 2007 10. November - Eröffnung des neu sanierten Stadtparks 10. Dezember - Übergabe des neuen Gemeindezentrums Malmerz 7. März - erster Spatenstich B89 - Ortsumgehung Sonneberg 6. Juni - erster Spatenstich zum Bau des Sonnebads 26. Juli - erster Spatenstich zur Erschließung des Gewerbegebiets Sonneberg-Föritz 16. September - Einweihung der Bahnhofstraße mit Wasserspielplatz, Helene-Haeusler-Straße und Parkplätzen 3. Oktober - Wiedereröffnung des grundlegend sanierten Gesellschaftshauses 3.Oktober - Tag der deutschen Einheit- Festakt des Landes Thüringen in Sonneberg 4.-6. Oktober - 7.Thüringentag 14. Dezember - der Zugverkehr auf der Eisenbahnlinie Sonneberg-Neuhaus rollt, die Rennsteigstadt ist wieder an das Eisenbahnnetz angeschlossen. 26. Dezember - Altarweihe in der katholischen Pfarrkirche „Sankt Stephan“ 1. März - Ehrenbürgerschaft für Olympiasiegerin Silke Kraushaar 19. März - die Stadt Sonneberg ehrt Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel mit dem Kulturpreis 25. Juni - Einweihung der Oberen Marktstraße nach Sanierung 18. Juni - Richtfest am Sonnebad 13. Dezember - Eröffnung des Sonnebads 3. Februar - feierliche Eröffnung des Hanns-Arthur-Schoenau-Platz 10. Mai - Einweihung des neu gebauten Seniorenpflegeheims in der Friesenstraße 1 28. Mai - erster Spatenstich für die Produktionsstätte Fa. Pro Paper art GmbH im Gewerbegebiet Sonneberg/Föritz 1. Oktober: feierlich Eröffnung der integrativen Kindertagesstätte „Arche Noah“ in Sonneberg/Oberlind 1. November - Verkehrsfreigabe der Kreuzung Ernst-Moritz-Arndt Straße und Bettelhecker Straße - Fertigstellung des letzten Bauabschnitts der Zentrumstangente 12. November - Übergabe des Gewerbegebiets Sonneberg/Föritz nach Erschließung 29. April - 1. Mai - Großveranstaltung „JUMP CITY SONNEBERG“ vom Radiosender JUMP 30. Mai - Fertigstellung der Sanierungsarbeiten Rathaussaal 13. März - Festveranstaltung anlässlich des Gründungsjubiläums des amerikanischen Konsulates in Sonneberg mit Ehrengast Generalkonsul Mark D. Scheland 30. Mai - Der acht Jahre still liegende Containerbahnhof wird als Terminal wieder belebt. 24. September - 10-jähriges Gründungsjubiläum der Städtischen Galerie Sonneberg, Ausstellung mit Werken von Harald Reiner Graz, denen bereits die erste Ausstellung gewidmet war. 28.10. bis 13.11. - 20. Internationale Sonneberger Jazztage Jubiläum „800 Jahre Ersterwähnung“ - Vom 15. bis 17.07. findet ein Mittelalterfest auf dem Schießhausplatz statt, auch das Stadtfest steht unter diesem Zeichen. 06. Mai - Start von sms&park in Sonneberg – Parkgebühren per SMS begleichen 26. Juli - Verkehrsfreigabe der Stadteinfahrt Sonneberg-West 28. Juli - Eröffnung des PIKO-Platz als „neue Mitte“ Sonnebergs 20. Oktober - Jubiläum 100 Jahre Neuer Bahnhof Sonneberg mit Bahnhofsfest 10. November - Eröffnung des neu gestalteten Juttaplatzes Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 8 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien IV. Unterrichtsdurchführung/ Stationskarten Start / Einleitung zur Heimatgeschichte und zur Historischen Meile 0.1 Lehrerdemonstration /Unterrichtsgespräch Kurze Erläuterung zur Historischen Meile und zur Geschichte von Sonneberg Zeitbedarf Material 5 min Startkarte – Auftrag für das Quiz Einleitung – Historische Meile – Der Auftrag Mit der Rucksackschule „Historische Meile“ erleben Sie einen etwas anderen Stadtrundgang. Die Tour führt Sie in etwa 2 Stunden durch das alte Sonneberg direkt zu den Wurzeln der ehemaligen Spielzeug-Produktionsstätten. Sie lernen auf 14 Tafeln die Geschichte der Spielzeugindustrie, ihrer Bauwerke, das Leben und die Arbeit der Bewohner kennen. Noch heute steht eine Figur für diese Tradition. Diese zu benennen ist Ihr Auftrag. Bei der Rucksackschule laden Sie kleine Aufgaben zum genauen Betrachten und Erkunden, zum Nachdenken oder Raten ein. Aus der jeweiligen Antwort pro Station werden ein oder mehrere Buchstaben benötigt für das Lösungswort: Welche Figur steht noch heute symbolisch für die Spielwarentradition in Sonneberg? S o n n e b e r g e r 1 2 3 4 5 6 7 8 R e i t e 9 10 11 r 12 l e i n 13 14 Buchstaben Quizfragen Begeben Sie sich nun auf einen historischen Pfad mit spannenden Fragen und interessanten Antworten. Und gewinnen Sie mit richtigem Lösungswort eine kleine Aufmerksamkeit. Zur Lösung der Aufgaben stehen Ihnen das Faltblatt „Historische Meile“, ein Stadtplan und weitere Hilfsmittel, wie Fernglas und Kompass zur Verfügung. Ihre Notizen und Lösungen tragen Sie bitte auf dem Quizblatt ein. Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 9 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Einleitung – Steckbrief „Altes Sonneberg“ Teil I Der Name Sonneberg wurde 1207 erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich wurde die Siedlung von Ministerialen der Herzöge von Andechs-Meranien unterhalb der Burg Sonneberg gegründet. Nach deren Aussterben 1317 fiel die kleine Herrschaft an die Grafen von Henneberg. Die unterhalb der Burg wohl im 13. Jahrhundert entstandene Siedlung wurde 1317 noch unter dem Namen Röthen als Städtchen bezeichnet. 1349 bestätigte und erweiterte die Gräfin Jutta von Henneberg die städtischen Rechte Sonnebergs mit einer Urkunde. 1353 fiel Sonneberg zusammen mit dem nahe gelegenen Coburg an die Wettiner. Rat und Bürgermeister hatten die Niedergerichte inne. Die an der Straße von Coburg nach Saalfeld gelegene Stadt mit der Johanniskirche war ummauert. Sie kam 1485 an die Ernestiner, 1572 an Sachsen-Coburg, 1640 an Sachsen-Altenburg und 1672 an Sachsen-Gotha. Von 1826 bis 1918 gehörte Sonneberg zum Herzogtum Sachsen-Meiningen. Die katholische Gemeinde unterstand dem Bistum Würzburg. 1526 begann die Reformation, bald darauf wurde die Lateinschule eröffnet. Seit 1500 ist der Abbau von Wetzsteinen und Schiefer für Schiefertafeln bezeugt. Aus der alteingesessenen Holzwarenherstellung entwickelte sich vom 16. Jahrhundert an die Spielwarenherstellung. Um 1700 wurde mit der Firma Dressel, ab 1873 Firma Cuno & Otto Dressel, der größte Spielwaren-Exporteur in Sonneberg gegründet. Ab 1805 entwickelte sich Sonneberg durch die Einführung des Papiermachés zu einem Spielzeugproduktionszentrum mit Weltgeltung. Vor dem Ersten Weltkrieg wurden im Raum Sonneberg rund 20 % der auf dem Weltmarkt gehandelten Spielwaren hergestellt. So wurde um 1913 der Begriff „Weltspielwarenstadt“ geprägt. Einleitung – Steckbrief „Altes Sonneberg“ Teil II Eine letzte Blüte der Spielwarenindustrie führte in den 1920er Jahren zur Bebauung des Bahnhofplatzes mit repräsentativen Bauwerken. Zuerst errichtete die US-amerikanische Firma Halbourn ein sechsstöckiges Handelshaus, das seit 1925 der AOK gehört. Gegenüberliegend baute im Jahr 1926 die US-amerikanische Kaufhausgesellschaft Woolworth, die schon seit 1880 vor Ort einkaufte, zum Erwerb und Export von Spielwaren und Christbaumschmuck ein Handels- und Lagerhaus. Das fünfstöckige Gebäude mit eigenem Gleisanschluss wurde nach Plänen des Architekten Walter Buchholz errichtet. Es hatte 5.000 m² Grundfläche sowie 100.000 m³ umbauten Raum und war eines der größten Lagerhäuser Thüringens. Das Bauwerk wurde am 11. April 1945 vermutlich durch die Wehrmacht gesprengt, kurz vor der US-amerikanischen Besetzung der Stadt. Gegenüberliegend vom Bahnhof errichtete schließlich die Stadt in den Jahren 1927 und 1928 nach Plänen von Karl Dröner ihr neues Rathaus mit einem 40 Meter hohen Rathausturm. In die gleiche Zeit fällt auch in der Gustav-König-Straße der Neubau des Einkaufshauses der amerikanischen Firma S.S. Kressge & Co. aus New York mit seiner expressionistischen und Art déco-Architektur sowie im Jahr 1925 die Gründung der Sternwarte Sonneberg im Ortsteil Neufang durch Professor Cuno Hoffmeister. Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 10 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Station 1 Hauptbahnhof Sonneberg 1.1 Lehrervortrag 1.2 Schüleraktivität 1.3. Unterrichtsgespräch/Schüleraktivität Orientierung/Stadtgeschichte Einnorden des Karte Quizfrage 1 Zeitbedarf Material 5 min Stationskarte 1, Kompass, Stadtplan Quizfrage 1 Schauen Sie sich einmal um auf dem Bahnhofsplatz. Im Norden sehen Sie das Neue Rathaus, im Süden den Bahnhof. Zur Orientierung können Sie auch den Kompass nutzen. Die Aufgabe an dieser Station betrifft den Personennahverkehr. 1. Wie heißt das regionale Schienennetz, das im Personennahverkehr von der Südthüringen Bahn angefahren wird? S o n n e b e r g e r 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 N e t z 12 13 14 15 Benötigt werden die ersten beiden Buchstaben des ersten Wortes. Infos zur Station 1 Hauptbahnhof Sonneberg Bahnhöfe und Verkehr rund um Sonneberg Bahnverbindungen bestehen seit 1858 nach Coburg (Bahnstrecke Coburg-Sonneberg), seit 1886 Richtung Neuhaus (Bahnstrecke Sonneberg–Probstzella) und seit 1910 nach Eisfeld (Hinterlandbahn). Etwa des 1858 errichteten Alten Bahnhofes entstand 1905 bis 1907 ein moderner Personen- und Güterbahnhof. Von hier aus und dem dahinter gelegenen Güterbahnhof wurde bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts der größte Teil der in und um Sonneberg hergestellten Spielwaren versendet. Lange Zeit waren deshalb Frauen mit großen Lieferkörben ein gewohntes Bild im Bahnhofsalltag. 1997– 1999 wurde der Bahnhof zum Umweltbahnhof umgestaltet. Auf dem „Sonneberger Netz“ wurde der Eisenbahnbetrieb zwischen Eisfeld und Sonneberg (Thür) Hbf (KBS 569) zum Tag der Deutschen Einheit 2002 wieder aufgenommen und ab dem 4. Oktober die fahrplanmäßige Bedienung realisiert. Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2002 erfolgte dann die Neueröffnung der Linie nach Lauscha und Ernstthal am Rennsteig (KBS 564) samt der Verbindungsstrecke Ernstthal - Neuhaus am Rennweg, die ebenso nach Jahrzehnten ohne Personenverkehr reaktiviert wurde. Nach erfolgter Sanierung und Streckenausbau rollen seitdem Regio-Shuttle-Triebwagen der Süd·Thüringen Bahn (STB). Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 11 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Station 2 Neues Rathaus 2.1 Unterrichtsgespräch 2.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch Baustil/ Neues Rathaus Quizfrage 2 Zeitbedarf Material 5 min Stationskarte 2, Faltblatt Historische Meile, Stadtplan Quizfrage 2 Das Neue Rathaus wurde in den Jahren 1927/1928 als repräsentativer Eingang zur Stadt erbaut. Das stattliche viergeschossige Gebäude hat zwei abgewinkelte Seitenflügel und einen 40 Meter hohen, in der Mittelachse hinter dem Hauptgebäude angeordneten Turm. Die beachtlichen Dimensionen des Gebäudes zeugen, verbunden mit den neoklassizistischen Schmuckformen der Fassade, vom Selbstbewusstsein einer wohlhabenden Stadtgemeinde. Das Neue Rathaus ist Sitz der Verwaltung der Stadt Sonneberg und bereits das fünfte Rathaus in der Stadtgeschichte. 2. Wie hieß der Stadtbaudirektor von Sonneberg, nach dessen Plänen 1927/28 das Neue Rathaus errichtet wurde? K a r l 1 2 3 4 D r ö n e r . 1 2 3 4 5 6 Benötigt wird der vierte Buchstabe des Nachnamens. Hinweis: Schauen Sie einmal auf das Schild am Neuen Rathaus. Infos zur Station 2 Neues Rathaus Rathäuser in der Geschichte Sonnebergs Das Neue Rathaus, das 1928 eingeweiht wurde, ist eines von vier, wahrscheinlich sogar fünf Rathäusern in der Stadtgeschichte Sonnebergs. In der letzten Blütezeit der Spielzeugindustrie erbaut, zeigt es in Gestalt und mit dem Turm von 40 Metern Höhe die wirtschaftliche Kraft jener Zeit. Noch heute ist es Sitz der Stadtverwaltung. Das heutige "Alte Sonneberger Rathaus" (Station 12) ist ein wichtiges geschichtliches Zeugnis. Von dort wurde seit dem 15. Jahrhundert die Geschichte der Stadt bestimmt wurden. Erbaut nach dem zweiten großen Stadtbrand in Sonneberg 1840, wurde es 1845 fertiggestellt. Architekt war Karl Alexander von Heideloff. Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 12 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Station 3 Cuno-Hoffmeister-Straße 3.1 Unterrichtsgespräch 3.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch Persönlichkeiten der Stadtgeschichte Quizfrage 3 Zeitbedarf Material 5 min Stationskarte 3, Faltblatt Historische Meile, Stadtplan Quizfrage 3 Cuno Hoffmeister (1892 bis 1968) wurde in der nach ihm benannten Straße (Hausnummer 7) als Sohn eines Spielwarenherstellers geboren. Dort richtete Hoffmeister auch seine erste private „Sternwarte“, ein Teleskop auf dem Dach des Hauses, ein. Nach seinem Studium errichtete er mit Unterstützung seiner Heimatstadt die Sternwarte Sonneberg auf dem Erbisbühl im Stadtteil Neufang, zu deren Leiter er 1926 berufen wurde. Am 28. Dezember 1925 wurde die Beobachtungsstation mit dem ersten Kuppelturm feierlich eingeweiht und bis 1928 als damals „höchste Sternwarte Deutschlands“ durch Anbauten wesentlich erweitert. Unter seiner Leitung wurde die Sternwarte in Sonneberg bis Ende der 1960er Jahre zum weltweit führenden Institut zur Erforschung der veränderlichen Sterne, Meteore und extragalaktischer Objekte. Seine Heimatstadt Sonneberg verlieh ihm deshalb 1964 die Ehrenbürgerschaft und benannte später die Straße nach ihm. 3. In welcher Wissenschaft wurde Cuno Hoffmeister zu einem international anerkannten Fachexperten? A s t r o n o m i e 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Benötigt wird der sechste Buchstabe des Begriffes. Infos zur Station 3 Cuno-Hoffmeister-Straße Cuno-Hoffmeister und sein Werk Cuno Hoffmeisters (* 2. Februar 1892 in Sonneberg, † 2. Januar 1968 in Sonneberg) hauptsächliches Forschungsgebiet waren die veränderlichen Sterne. Er hat mehr als ein Viertel der heute bekannten veränderlichen Sterne entdeckt. Dazu entwickelte Hoffmeister die Langzeit-Forschungsprogramme "Sonneberger Felderplan" (Field patrol) und "Sonneberger Himmelsüberwachung" (Sky patrol) zur Beobachtung und fotografischen Überwachung und Erforschung der veränderlichen Sterne, Meteore und extragalaktischer Objekte. Unter seiner Leitung wurde die Sternwarte in Sonneberg bis Ende der 1960er Jahre zum weltweit führenden Institut auf diesem Spezialgebiet der gesuchten Wissenschaft. 1936 wurde er Mitglied der "Deutschen Akademie der Naturforscher" (Leopoldina). Die Friedrich-Schiller-Universität Jena verlieh ihm 1943 den Professorentitel. Auf Grund seiner erfolgreichen Arbeit wurde die Sternwarte Sonneberg 1946 als selbständiges Institut durch die "Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin" (heute BerlinBrandenburgische Akademie der Wissenschaften) übernommen und Bild: www.wikipedia.de Cuno Hoffmeister zum Leiter, später zum Direktor dieser Forschungseinrichtung ernannt. 1951 erhielt er den Nationalpreis der DDR und wurde 1960 als Mitglied in die "Sächsische Akademie der Wissenschaften" berufen. Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 13 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Station 4 Geschäftshaus Firma Kressge 4.1 Unterrichtsgespräch 4.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch Weihnachtsbräuche/ Spielwarenhandel Quizfrage 4 Zeitbedarf Material 5 min Stationskarte 4, Faltblatt Historische Meile, Stadtplan Quizfrage 4 Schauen Sie sich das ehemalige Geschäftshaus der Firma Kressge einmal genau an, insbesondere das Relief an der Wand. Spielwaren und Christbaumschmucke sind seit langem Symbole in der Weihnachtszeit, wie traditionell Kerzenlicht und Räuchermännchen, wie Kreuz und Krippe, wie Weihnachtsmann und Weihrauch? 4. Welches geschmücktes Symbol für die Weihnachtszeit findet sich noch heute in (fast) jedem weihnachtlichem Wohnzimmer? W e i h n a c h t s b a u m 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Benötigt werden der zweite und der elfte Buchstabe. Infos zur Station 4 Geschäftshaus Firma Kressge Firma Kressge Die Firma Kressge ist eine US-Exportfirma aus Detroit gewesen. Die Firma ließ sich nach dem Ersten Weltkrieg in der Gustav-König-Straße nieder, um einen Handel mit Spielwaren und Christbaumschmuck zu betreiben. Dies ist Ausdruck der damaligen weltweiten Nachfrage. Die Firma S. S. Kressge Corporation bestand bis 1977 und ging dann in die Kmart Corporation über. Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 14 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Station 5 Wohnhäuser der Familie Lindner 5.1 Unterrichtsgespräch 5.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch Baustil/ Persönlichkeiten/Spielwarenhandel Quizfrage 5 Zeitbedarf Material 5 min Stationskarte 5, Faltblatt Historische Meile, Stadtplan Quizfrage 5 Die Wohnhäuser der Familie Lindner, eine der bedeutendsten Unternehmerfamilien Sonnebergs, wurden 1835 als erste Gebäude vor dem alten Stadtkern gebaut. Die Bauten entsprechen einer späten Stilphase des Klassizismus (1750 –1840), gekennzeichnet durch geradlinige Formen mit einer starken Anlehnung an die klassische Antike. Der späte Klassizismus zeigt sich hier auch in der Vorliebe für bestimmte Dekorationsformen, z.B. in den einfachen Blumengirlanden an den Balkons der Häuser. 5. Wie nannte man früher Großhändler, zu denen die Familie Lindner in ihrer Zeit gehörte? V e r l e g e r 1 2 3 4 5 6 7 8 Benötigt wird der fünfte Buchstabe. Infos zur Station 5 Wohnhäuser der Familie Lindner Die Geschichte der Unternehmerfamilie Lindner beginnt 1788 durch Heirat von Johann Simon Lindner (* 1755 in Weiden i.d. Oberpfalz) mit Anna Dorothea Heublein, durch die Lindner in das Geschäft seines Schwiegervaters eintritt. Im Jahr 1789 erhält Johann Heinrich Heublein das Sonneberger Privileg und gehört damit zu den auserwählten Verlegern der Spielzeugstadt. Dieses Privileg hat Johann Simon Lindner zu einem nicht genau datierten Zeitpunkt übernommen. Zu den Erzeugnissen, die sein Verlagsgeschäft um 1810 verkaufte, gehörten u.a.: Schmiedeeisen, Eisenblech, Eisennägel, Schiefertafeln, Griffel, Spielwaren aus Holz und Papiermaché, also Produkte aus dem Sonneberger Wirtschaftsraum. Aus der Ehe mit Anna Dorothea Heublein gingen acht Kinder hervor, von denen vier sehr früh starben. Als Johann Simon Lindner 1829 stirbt, hinterlässt er sein Verlegergeschäft den Söhnen Louis Lindner, Johann Christoph Lindner und Paul Eduard Lindner. Nach Auseinandersetzungen über die Geschäftsführung trennt sich im Jahr 1833 die Erbengemeinschaft der drei Lindner-Brüder. Louis und Paul Eduard gründeten ein eigenes Verlagshaus. In einer französischen Ausgabe des Firmen-Katalogs von 1840 werden Puppen aus Holz, aus Leder mit Armen und Beinen aus Holz und Papiermachéköpfe... angeboten. 1847 nimmt sich Eduard Lindner mit 40 Jahren das Leben. Seine Ehefrau Amalie, geb. Engelhardt, heiratet später den Sonneberger Fabrikanten Adolf Fleischmann. Die Firma Louis & Eduard Lindner wird aufgelöst und als Louis Lindner & Söhne neu gegründet. Diese wird 1929 an die Firma Gebrüder Fleischmann verkauft und nach 1930 aufgelöst. Das ebenfalls 1833 gegründete Verlagsgeschäft Johann Christoph Lindner wird von dessen Schwiegersöhnen weitergeführt und 1895 an Carl Schaitberger verkauft. Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 15 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Station 6 Deutsches Spielzeugmuseum 6.1 Unterrichtsgespräch 6.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch Baustil/ Stadtgeschichte/Heraldik Quizfrage 6 Zeitbedarf Material 5 min Stationskarte 6, Faltblatt Historische Meile, Stadtplan, Fernglas Quizfrage 6 Das Gebäude wurde 1899 bis 1901 als Industrieschule errichtet und seit 1938 als Spielzeugmuseum genutzt. Der zweigeschossige, palaisartige Werksteinbau ist im neubarocken Stil erbaut, die Fassade mit Nachbildungen spätbarocker plastischer Formen reich dekoriert. Mit dem Fernglas sehen Sie ein besonderes Detail: Der in der Mitte auf ganzer Höhe hervorspringende Gebäudeteil (Mittelrisalit) des Spielzeugmuseums ist oben mit dem „Mittleren Wappen des Herzogtums Sachsen-Meiningen und Hildburghausen“ verziert. Das Wappen besteht aus fünf Teilen: im Mittelschild das allgemeine sächsische Wappen mit schwarzen und goldenen Balken und aufgelegtem Blätterzweig (ggeellbb m maarrkkiieerrtt), umgeben von den Zeichen von Thüringen, Henneberg, Römhild und Meißen. 6. Wie bezeichnet man den aufgelegten Blätterzweig in thüringisch-sächsischen Wappen? R a u t e n k r a n z 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Zeichnung: www.wikipedia.de Benötigt wird der 1. Buchstabe. Infos zur Station 6 Deutsches Spielzeugmuseum Das Spielzeugmuseum, seit 1938 in diesem Gebäude, zeigt als ältestes Spielzeugmuseum Deutschlands eine Auswahl aus dem etwa 100.000 Objekte umfassenden Fundus. Zur Zeit der Errichtung des Gebäudes, wie das Wappen in der Mitte belegt, war Sachsen-Meiningen ein sogenanntes Ernestinisches Herzogtum. Es wurde 1680 durch Erbteilung des Herzogtums Sachsen-Gotha unter den sieben Söhnen Herzog Ernst I. "des Frommen" von Sachsen-Gotha (1601–1675) gebildet. Das Aussterben der Linie Sachsen-Gotha-Altenburg im Jahre 1826 erforderte eine Neuordnung der Ernestinischen Herzogtümer und die Güter Sachsen-Hildburghausen fallen, bis auf die Ämter Königsberg und Sonnefeld, die Sachsen-Coburg und Gotha zugeschlagen werden, an Sachsen-Meiningen. Sachsen-Meiningen, Herzogtum und Bundesstaat des Deutschen Reichs mit 2.468 km² Fläche (1900), Einwohner: 250.731 (1905: 268.859). Es umfasst die Herzogtümer Meiningen und Hildburghausen, das Fürstentum Saalfeld, die Grafschaft Camburg, einen Teil des Amtes Eisenberg und die Herrschaft Kranichfeld. Die Hauptmasse liegt am Thüringer Wald und wird von Werra, Saale, Steinach, Itz, Milz bewässert; 14 Exklaven. Bergbau auf Schiefer, Salz, Eisen; Salinen in Salzungen und Oberneusulza; Bitterwasserquellen in Friedrichshall. Lebhafte Industrie: Eisenguss-, Zünd-, Holzwaren, Maschinen, Glas, Porzellan, Farben, Spielwaren (Sonneberg), Steinpappe, Papiermaché, Textilindustrie etc. Landesuniversität in Jena; 2 Gymnasien, 2 Realgymnasien, 3 Realschulen, Lehrerseminar mit Taubstummenanstalt, Technikum, Landwirtschaftsschule. Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 16 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Station 7 Deutsches Spielzeugmuseum 7.1 Unterrichtsgespräch 7.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch Baustile/ Stadtgeschichte Quizfrage 7 Zeitbedarf Material 5 min Stationskarte 7, Faltblatt Historische Meile, Stadtplan Quizfrage 7 Die Villa Amalie wurde 1847 nach Plänen des Architekten Johann Michael Schmidt errichtet. Der Bauherr war Adolf Fleischmann, der im 19. Jahrhundert wohl bekannteste Unternehmer der Stadt, der 1848 Amalie Lindner heiratete, nach deren Vorname die Villa später bezeichnet wurde. Im Jahre 1903 wurde die Villa durch den Architekten Albert Schmidt aus München im Stil des Historismus erweitert. Bis in die vierziger Jahre war es Wohnhaus der Nachfahren der Familie Fleischmann, später staatliche Förderschule. Nach der Wende gelangte es zurück in den Besitz von Joachim Schede, der das Elternhaus seiner Mutter für öffentliche Zwecke des „Familienzentrum Sonneberger Spielzeugwelt e.V.“ aktiv umgestaltete. Schedes Mutter war eine Craemer, angehörig der Verwandtschaft Schoenau, Fleischmann, Craemer, Dressel, Hartwig, die mit ihrem Geld, ihrem Einfluss, ihren geschäftlichen und privaten Verbindungen das Leben in der Spielzeugstadt prägten. Urgroßvater Carl Craemer war IHK-Präsident und gehörte zu den Mitbegründern des Deutschen Spielzeugmuseums. „Selbst der Theaterherzog Georg II logierte hier in der Villa Amalie“, so Schede. Dieses Denken an kulturelle Tradition über Generationen prägt seine Bahnen, was auch zur Nutzung als Haus für Familien und Senioren führt. 7. In welcher Funktion wird die Villa Amalie heute genutzt? M e h r g e n e r a t i o n e n h a u s 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Benötigt wird der fünfte Buchstabe. Infos zur Station 7 Villa Amalie Baustile um die Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert Die aufstrebende Spielzeugindustrie nach Gewerbefreiheit (1862) und Reichsgründung (1871) führte in Sonneberg zu einem ungeahnten Bauboom. Ein schachbrettartiges Straßennetz, ausgerichtet auf die weitere Erschließung von Bauland im Süden der Stadt, war nur ein Element der fortschrittlichen Stadtplanung in Sonneberg. Kaufleute und Fabrikanten, aber auch die Beamtenschaft Sonnebergs schufen sich repräsentative Gebäude, von denen trotz zweier Weltkriege und sozialistischer Misswirtschaft noch einiges an Pracht erhalten ist. Geschickte Architekten haben der Stadt im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert ihren Stempel aufgedrückt. Albert Schmidt, selbst in Sonneberg geboren, unterhielt in der Zeit der Jahrhundertwende ein eigenes Architekturbüro in der Spielzeugstadt. Waren Albert Schmidt und seine Auftraggeber aus der Führungsriege der Spielzeugindustrie noch weitgehend dem Historismus verpflichtet, so griffen viele Spielwarenfabrikanten um 1900 das Formengut des Jugendstils begierig auf. Der gesamte Juttaplatz unterhalb des Spielzeugmuseums zeigt noch heute eine fast überquellende Jugendstil-Ornamentik. Äußerlich kennzeichnende Teile oder Elemente dieser etwa 20 Jahre anhaltenden Epoche sind dekorativ geschwungene Linien sowie flächenhafte florale Ornamente und die Aufgabe von Symmetrien. Zur Programmatik diese Epoche gehörte aber auch die Forderung nach Funktionalität und Ausdruck der Funktion in der Erscheinung der Dinge, dass also die Funktionen eines Gebäudes auch dessen Gestaltung sichtbar bestimmen sollte. Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 17 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Station 8 Ehemaliger Fuhrmannshof 8.1 Unterrichtsgespräch 8.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch Stadtgeschichte/Spielwarenproduktion Quizfrage 8 Zeitbedarf Material 5 min Stationskarte 8, Faltblatt Historische Meile, Stadtplan Quizfrage 8 Wo viel produziert wird, muss auch viel verlegt (gehandelt) und transportiert werden. So entstanden mit dem Aufschwung Sonnebergs auch zahlreiche Fuhr- und Frachtunternehmen. Eines der größten Unternehmen dieser Zeit ist das Geschäft von Theodor Schubert. 8. Wie heißt der Platz, an dem das Fuhrunternehmen Schubert seinen Sitz hatte? U n t e r e r 1 2 3 4 5 6 7 M a r k t 8 9 10 11 12 Benötigt werden der sechste und siebte Buchstabe aus dem ersten Teil der Ortsbezeichnung. Kleiner Hinweis: Schauen Sie mal auf das Straßennamensschild. Infos zur Station 8 Ehemaliger Fuhrmannshof Weltspielwarenstadt I Hier am ehemaligen Fuhrmannshof sei an die Bedeutung des Handels mit Spielwaren erinnert. Ab 1805 entwickelte sich Sonneberg durch die Einführung des Papiermachés bei Puppen zu einem Spielzeugproduktionszentrum mit Weltgeltung. Um 1900 waren von den rund 62.000 Einwohnern des Meininger Oberlandes, was etwa dem heutigen Landkreis Sonneberg entspricht, über die Hälfte wirtschaftlich von der Spielwarenindustrie abhängig. 1913 entfielen auf den Sonneberger Raum nahezu 40% der deutschen Spielwarenproduktion und rund 20 % der auf dem Weltmarkt gehandelten Spielwaren. Durch diesen Anteil der Sonneberger Produktion am Weltmarkt wurde der Begriff „Weltspielwarenstadt“ geprägt. Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 18 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Station 9 Standort der Firma Cuno & Otto Dressel 9.1 Unterrichtsgespräch 9.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch Stadtgeschichte/Spielwarenhandel Quizfrage 9 Zeitbedarf Material 5 min Stationskarte 9, Faltblatt Historische Meile, Stadtplan Quizfrage 9 An diesem Standort befand sich das Firmengelände der Firma Cuno & Otto Dressel, des im 19. Jahrhundert größten Spielwarenexportsgeschäfts in Sonneberg. Aus der alteingesessenen Holzwarenherstellung entwickelte sich vom 16. Jahrhundert an die Spielwarenherstellung. Um 1700 wurde mit der Firma Dressel, ab 1873 Firma Cuno & Otto Dressel, der größte Spielwaren-Exporteur in Sonneberg gegründet. 9. Was war das bekannteste Produkt der Firma Cuno & Otto Dressel? P u p p e n s e r i e 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 J u t t a 12 13 14 15 16 Benötigt wird der 9. Buchstabe des ersten Wortes. Infos zur Station 9 Standort der Firma Cuno & Otto Dressel Weltbekannte Puppenserie aus Sonneberg Die Firma Cuno & Otto Dressel widmeten ihre weltbekannte Puppenserie nach dem JuttaFest. Dieses wurde erstmals 1853 zum Gedenken an die Gräfin Jutta, die Sonneberg im Jahr 1349 die Stadtrechte verlieh, gefeiert. Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 19 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Station 10 Ehemaliges Geschäft Gebrüder Fleischmann 10.1 Unterrichtsgespräch 10.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch Stadtgeschichte/Spielwarenproduktion Quizfrage 10 Zeitbedarf Material 5 min Stationskarte 10, Faltblatt Historische Meile, Stadtplan Quizfrage 10 Hier war bis ins 19. Jahrhundert der Sitz des Exportgeschäfts der Gebrüder Fleischmann, bevor Adolf Fleischmann, der bekannteste Sonneberger Unternehmer des 19. Jahrhunderts, den Firmensitz in die Coburger Straße verlegte und sich in der Kirchstraße eine große Villa für sich und seine Frau Amalie, die aus einer bekannten Unternehmerfamilie stammte, bauen ließ. 10. Wie hieß die Frau von Adolf Fleischmann, nach der auch eine Villa in Sonneberg benannt ist, vor ihrer Heirat. A m a l i e 1 2 3 4 5 6 L i n d n e r 1 2 3 4 5 6 7 Benötigt werden der sechste Buchstabe des Vornamens und der zweite Buchstabe des Nachnamens. Infos zur Station 10 Ehemaliges Geschäft Gebrüder Fleischmann Exportgeschäfte und Heimarbeit Die Entwicklung der Sonneberger Spielwarenproduktion ist seit dem 17. Jahrhundert durch einen regen Fernhandel geprägt. Von Beginn an war dies mit Auseinandersetzungen um die Herstellungs- und die Vertriebsrechte verbunden. Im Jahre 1789 sicherten sich im Handelsprivileg für die Sonneberger Kaufmannschaft 30 Kaufleute (davon 26 aus Sonneberg) das fast ausschließliche Recht des Vertriebs von „Sonneberger Waren“ zu. 1800 waren etwa 650 Arbeiter für die Sonneberger Kaufmannschaft tätig. Rechnet man 3-4 Gehilfen pro Arbeiter ein, so waren über 2.000 Personen in die Herstellung einbezogen. 1845 beschäftigten die Sonneberger Handelshäuser bereits 111 Familien als reine Papiermachéarbeiter, 441 Familien im Bossierhandwerk (Bossieren, d.h. Übermodellieren eines Holzkerns mit einer plastischen Masse aus geringwertigem Mehl und Leim), 264 Drechsler und Holzschnitzerfamilien. Die Gesamtzahl der für den Sonneberger Handel Arbeitenden wurde auf knapp 7.000 Personen geschätzt. Der von Adolf Fleischmann unternommene Versuch, Papiermachéwaren fabrikmäßig herstellen zu lassen, endete trotz großer Erfolge, als sein Unternehmen in den Revolutionstagen 1848 auf Zwang der notleidenden Bevölkerung geschlossen wurde. Die 1863 eingeführte Gewerbefreiheit hatte zwar die Zahl der Handel treibenden deutlich wachsen lassen, doch an der Produktionsorganisation, der Heimarbeit, nichts Wesentliches geändert. Von den 1880 in Sonneberg bestehenden 481 Exportgeschäften und 321 Spielwarenbetrieben hatten lediglich 9 mehr als 20 Beschäftigte, 273 Betriebe arbeiteten ohne bzw. mit bis zu 4 Gehilfen. Die Ausweitung des Sortiments für den Export führte zu einer immer stärker in arbeitsteilig betriebener Heimarbeit organisierten Produktion. Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 20 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Station 11 Ehemaliges Geschäft Gebrüder Fleischmann 11.1 Unterrichtsgespräch 11.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch Stadtgeschichte/Spielzeug/Werkstoffe Quizfrage 11 Zeitbedarf Material 5 min Stationskarte 11, Faltblatt Historische Meile, Stadtplan Quizfrage 11 Die Firma Müller hatte vor 1805 in Sonneberg erstmals Puppen aus Papiermaché hergestellt. Papiermaché, aus dem Italienischen auch Cartapesta genannt, ist ein Gemisch aus Papier und einem Bindemittel, meist Kleister, aus dem sich leichte, stabile, relativ große und verhältnismäßig billige Plastiken, Skulpturen oder Masken gestalten lassen. Teilweise werden weitere Zuschlagstoffe, wie Kreide oder Ton, zugesetzt. Seit dem 17. Jahrhundert wurde für die Herstellung von Puppen durch Zugabe hoher Kreideanteile ein besonders festes Pappmaché hergestellt, das hart wie Stein war. 11. Wie heißt der steinharte Werkstoff aus Pappmaché, der früher durch hohe Kreidezusätze hergestellt und für die Puppenkopffertigung verwendet wurde? S t e i n p a p p e 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Benötigt werden der zweite und der dritte Buchstabe des Begriffs. Infos zur Station 11 Ehemalige Firma Müller und Straßburger Puppen und andere Spielzeuge Heute werden in Sonneberg Teddys und Plüschtiere produziert sowie Puppen in kleiner Stückzahl als Künstlerpuppen hergestellt. Nach wie vor tragen bekannte Spielwaren das Markenzeichen „made in Sonneberg“ und stehen für hohe Qualität und modernes Design. Folgende Unternehmen produzieren noch heute Spielzeug in Sonneberg: Name Martin-Bären Sonneberger Puppenstube Puppen Böhm Plüti Spielwarenbetrieb Günther Steiner Spielzeug und Design PIKO Spielwaren GmbH Simba Dickie Group Produkte Marken-Teddybären Künstlerpuppen hochwertige Puppen hochwertige Plüschtiere therapeutisches Spielzeug Modelleisenbahnen Modellautos (Hinweis: nur Vertrieb!) Die Spielzeugtradition wird außerdem mit der Fachschule für Technik und Gestaltung in Sonneberg weitergeführt. Hier kann man sich zum/r staatlich geprüften Gestalter/in mit dem Schwerpunkt Spielzeuggestaltung ausbilden lassen. Beim Tag der offenen Tür besteht die Möglichkeit, die Ausbildungsstätte in Steinbach näher kennenzulernen. Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 21 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Station 12 Marktplatz 12.1 Unterrichtsgespräch 12.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch Baustile/ Stadtgeschichte Quizfrage 12 Zeitbedarf Material 5 min Stationskarte 12, Faltblatt Historische Meile, Stadtplan Quizfrage 12 Seit dem späten Mittelalter bildete der Marktplatz den Mittelpunkt der Stadt Sonnenberg. Hier steht das 1844/1845 im Neogotischen Baustil erbaute Alte Rathaus. Die Neogotik ist ein Kunst- und Architekturstil des 19. Jahrhunderts. Ihre Blüte hatte sie in der Zeit von 1830 bis 1900. Die Formensprache der Neogotik orientierte sich an einem idealisierten Mittelalterbild. Um an die Freiheit und Geisteskultur der mittelalterlichen Städte anzuknüpfen, errichtete man in neogotischem Stil vor allem Kirchen, Parlamente, Rathäuser und Universitäten, aber auch andere öffentliche Bauten wie Postämter, Schulen oder Bahnhöfe. Sie ist eine der frühesten Spielarten des Historismus, der auf verschiedene Stile der vergangenen zwei Jahrtausende zurückgriff. Im neogotischen Stil vereint auch das Alte Rathaus sowohl gotische Elemente (Rosenornamente auf dem Balkonsims) als auch romanische Formen kirchlicher Architektur (Rundbogen untere Fenster und Haupteingang) 12. An welche kunstgeschichtliche Epoche erinnern die Rundbögen der unteren Etage und des Haupteingangs? R o m a n i k 1 2 3 4 5 6 7 Benötigt wird der erste Buchstabe. Infos zur Station 12 Marktplatz Altstadt mit Marktplatz Die von den Einheimischen als „Obere Stadt“ oder „Grund“ bezeichnete Altstadt ist der älteste Stadtteil. Breite Straße und der heutige Marktplatz bilden den Kern der Altstadt. Bis zum Stadtbrand 1840, der das damalige Stadtzentrum vernichtete, stand an Stelle des heutigen Marktplatzes die Stadtkirche St. Johannis. Der damalige Marktplatz lag etwas weiter nördlich im unteren Drittel der heutigen Breiten Straße. Im Zuge des Wiederaufbaues nach dem Brand von 1840 entstand mit Marktplatz, Breiter Straße und Schulstraße ein völlig neues Stadtzentrum. 1829 hatte Sonneberg etwa 3.000 Einwohner. Heutiges Stadtzentrum Aufgrund ihrer raschen industriellen Entwicklung platzte die Stadt Ende des 19. Jahrhunderts sprichwörtlich fast aus den Nähten. Die ursprünglich am Flüsschen Röthen gelegene Stadt wuchs immer mehr aus dem Tal in die Ebene hinein. Der Umfang der Spielzeugproduktion und des Handels führten dazu, dass der 1858 erbaute Bahnhof in den Jahren 1906/1907 an die heute Stelle verlegt werden musste. Zwanzig Jahre später schloss dann der Bau des Neuen Rathauses (1927/1928) die Entwicklung des neuen Stadtzentrums zwischen Bahnhof und Stadtpark ab. Neben dem heutigen Zentrum hat die Stadt Sonneberg dreizehn weitere Stadtteile. Westlich von der Stadtmitte liegen die Stadtteile Bettelhecken und Mürschnitz, nördlich gelegen sind die Altstadt, die Wehd und Neufang. Hüttensteinach, Steinbach und Köppelsdorf befinden sich östlich des Zentrums und im Süden der Stadt findet man die Stadtteile Wolkenrasen, Hönbach, Oberlind, Unterlind und Malmerz. Heute leben in Sonneberg etwa 23.000 Menschen. Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 22 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Station 13 Gerichtssteig 13.1 Unterrichtsgespräch 13.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch Stadtgeschichte/Spielzeugindustrie/Ausbildung Quizfrage 13 Zeitbedarf Material 5 min Stationskarte 13, Faltblatt Historische Meile, Stadtplan Quizfrage 13 Im ehemaligen Amtsgebäude war zwischen 1872 und 1901 die Gewerbeschule, die dann 1901 umzog in das neu errichtete Gebäude für die „Industrie- und Gewerbeschule des Meiniger Oberlandes“, dem heutigen Spielzeugmuseum. 13. Wie wurde das Amtsgebäude nach 1901 genutzt? S c h u l e 1 2 3 4 5 6 Benötigt werden der fünfte und sechste Buchstabe des zweiten Wortes. Infos zur Station 13 Gerichtssteig Gewerbeschule in Sonneberg Die ausgeprägte Massenproduktion der Sonneberger Spielwaren für die ganze Welt bedingte in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Standardisierung. Mit steigendem Export konnte die Industrie auf eine fortbildungsorientierte Einrichtung nicht verzichten. Mehrere Versuche der Gründung von Gewerbevereinen und der Errichtung von Fachschulen scheiterten. Erst 1872 konnte am Gerichtssteig eine „Gewerbeschule“ gegründet werden, die sowohl auf den gewerblichen Beruf vorbereitete als auch allgemeine Bildung vermittelte. Am 19. November 1877 wurde die Schule aufgeteilt in eine „Höhere Bürgerschule“ und in eine „Gewerbliche Fortbildungsschule“. Die konzeptionslose Schulpolitik widersprach den Absichten der Kaufmannschaft, die Qualität der Spielwaren zu steigern. Mangelnde Vielfalt, Ideenlosigkeit und primitive Ausführung der Spielwaren sowie schlechte Verarbeitung der Puppen ließ alle Beteiligten bald wieder an einem Tisch sitzen und über die Ausbildungsprobleme erneut nachdenken. Auf ihrer Sitzung vom 22. Februar 1883 beschloss die Handels- und Gewerbekammer „die Gründung einer Schule behufs Hebung unserer Industrie“ und am 19. März 1883 einigte man sich, eine „Industrieschule“ ins Leben zu rufen. Diese Schule sollte bestehenden Einrichtungen keine Konkurrenz machen, sondern allein der Industrie dienen und talentierte junge Leute gründlich in den folgenden Fächern ausbilden: Zeichnen, Modellieren, Malen, Schnitzerei, Mechanik. Ende 1884 besuchten 30 Schüler die Industrieschule, 1907/1908 waren es 58 Schüler, 17 Hospitanten und zehn Schülerinnen. Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 23 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien Station 14 Alter Bahnhof 14.1 Unterrichtsgespräch 14.2 Schüleraktivität/Forts. Unterrichtsgespräch Stadtgeschichte/Spielwaren/Handel Quizfrage 14 Zeitbedarf Material 5 min Stationskarte 14, Faltblatt Historische Meile, Stadtplan Quizfrage 14 Sonneberg erhielt im Jahr 1858 den Eisenbahnanschluss. Der alte Bahnhof blieb bis 1907 in Betrieb, als aus Platzgründen der Sonneberger Hauptbahnhof etwa 500 m südlich neu errichtet wurde. 14. Welche Güter wurden in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts hauptsächlich vom Alten Bahnhof in die ganze Welt verschickt? S p i e l w a r e n 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Benötigt werden der dritte und der letzte Buchstabe. Infos zur Station 14 Alter Bahnhof Weltspielwarenstadt II 1913 wurde Sonneberg noch als "Weltspielwarenstadt" bezeichnet. Später zerstörten die Vorbereitung und der Zweite Weltkrieg selbst die Grundlagen der Sonneberger Spielzeugindustrie weitgehend. Auch Spielzeugfirmen verwandelten sich in Rüstungsbetriebe. Sofort nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches gingen die Sonneberger Spielzeughersteller rührig ans Werk. Zwar waren die Exportmärkte geschlossen, aber die Nachfrage im Inland war groß. Wenn 1946 für ca.12,5 Millionen Mark und 1947 schon für etwa 14,5 Millionen Mark Spielzeuge in Sonneberg hergestellt wurden, dann zeugen diese Zahlen vom ungebrochenen Willen der Sonneberger Spielzeugfachleute. Nach dem Krieg wurde Sonneberg durch die Besatzungsmächte von den natürlichen Versorgungsgebieten abgetrennt. Noch vor der Errichtung der innerdeutschen Grenze verließen viele Spielzeugunternehmer ihre traditionellen Produktionsstandorte und siedelten sich im Westsektor Deutschlands, meist in Oberfranken neu an. Mit der Verstaatlichung der letzten Privatbetriebe verschwanden später traditionsreiche Sonneberger Spielzeugmarken vom Weltmarkt. In der DDR hielt sich aber die Markenqualität des Sonneberger Spielzeugs. Mit der politischen Wende, der Öffnung der Grenzen und der Wiedervereinigung Deutschlands erhielt Sonneberg eine völlig neue Chance. Zur Spielzeugfertigung gesellten sich inzwischen schon traditionelle Fertigungsbereiche, wie die Kunststoffverarbeitung, die Elektrokeramik, die Möbelindustrie und der Maschinenbau. Auch Handel und Dienstleistungssektor sind gut ausgebaut. Auch wenn der Status "Weltspielwarenstadt" für Sonneberg Geschichte bleibt, so hat doch die Entwicklung zu einem attraktiven Wirtschaftszentrum weiter höchste Priorität in der Sonneberger Kommunalpolitik. Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009 Naturpark Thüringer Wald Touristinformation und Naturparkcenter Sonneberg RS 11-02 Historische Meile - Lehrermaterial A4 Seite 24 von 24 Klassenstufe: 5 bis 12, Erwachsene und Familien V. Literatur: Methodik/Didaktik J.B. Cornell „Mit Kindern die Natur erleben“ Mühlheim a. d. Ruhr. Literatur Ciesliks Lexikon der deutschen Puppenindustrie, Faltblatt „Historische Meile“, Spielzeugmuseum Sonneberg – Materialsammlung /Pressemitteilungen 2002, Stadtplan von Sonneberg, Verband Naturpark Thüringer Wald e.V. (2006) Naturparkatlas. (Hrsg.), Internet-Quellen: http://www.sonneberg-historik.de/ http://www.sonneberg.de/stadtinf/geschichte/geschichneu1.htm, daraus der „Historische Abriss“ http://www.spielzeugmuseum-sonneberg.de/seiten/ueber/index.php Rucksackschule Naturpark Thüringer Wald 2009