Eigenschaften von Kultmarken

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Eigenschaften von Kultmarken
03/2012 |
transferWerbeforschung & Praxis
PRAXIS
Eigenschaften von Kultmarken aus Sicht von
Konsumentinnen und Konsumenten
Saskia Losch
Absolventin des Studiengangs
Master of Science „Business
Management“ an der
Hochschule Koblenz
✉ saskia.losch@web.de
Prof. Dr. Holger J. Schmidt
Professor für Marketing,
Hochschule Koblenz sowie
Markenberater bei Brand:Trust,
Nürnberg
✉ hjschmidt@hs-koblenz.de
Das Ziel des hier dargestellten Forschungsprojekts liegt in der Identifizierung
der Eigenschaften von Kultmarken. Die Untersuchung zeigt, dass sich
Kultmarken vor allem durch eine starke Emotionalisierung, eine hohe
Bekanntheit, stetige Innovationen, eine starke Persönlichkeit, Kontinuität in der
Markenführung, eine klare Differenzierung vom Wettbewerb sowie das
Vorhandensein einer Brand Community auszeichnen. Die größte
Herausforderung bei der Auseinandersetzung mit Kultmarken stellt allerdings
die Abgrenzung zu starken Marken dar: Kultmarken werden i.d.R. immer als
starke Marken angesehen, jedoch nicht alle starken und erfolgreichen Marken
als Kultmarken.
Schlagworte:� Kult � Marke � Kultmarken � Markenmanagement � Faktorenanalyse
Der Begriff Kult wird heute beinahe inflationär verwendet,
wenn bspw. von Kultfilmen, Kultserien, Kultgegenständen,
Kultevents, Kultcomics oder Kultpersonen die Rede ist
(Farkas 2006, S. 9; Lucy Planning 2005, S. 2; Peter/Schlecht
2009, S. 7). Dabei findet insbesondere die Verwendung des
Begriffs Kult im Zusammenhang mit Marken, sprich
Kultmarken, eine stetig steigende Bedeutung (Peter/Schlecht
2009, S. 2). Allerdings verleiht die Bezeichnung einer Marke
als Kultmarke ihr noch lange keinen Kultstatus. Insbesondere
Marken, die von sich selbst behaupten, Kultstatus zu besit­
zen, sind meist alles andere als kultig. Letztendlich entschei­
Abstract:
The objective of this article is to discuss the attributes of
cult brands. Our research shows that such brands provoke
strong emotions, are well known, are seen to be innovative, have a strong brand personality, are managed continuously, differ clearly from their competitors and rely on a
strong brand community. Nevertheless, when discussing
cult brands, the challenge is to distinguish them from
strong brands in general: Most cult brands are considered
to be strong brands, but not all strong and successful
brands are considered to be cult brands.
transfer Werbeforschung & Praxis, 58 (3), 33-44
det einzig und allein der Konsument, ob eine Marke Kult ist
oder nicht (Lucy Planning 2005, S. 8).
Dass die Kultmarken-Thematik trotz der vermehrten Ver­
wendung des Kultmarkenbegriffs in der Praxis ein noch
sehr junges und wenig erforschtes Phänomen der Marke­
ting­
wissenschaft darstellt, wird so manchen überraschen
(Peter/Schlecht 2009, S. 17). Das Ziel des hier dargestellten
Forschungsprojekts liegt folglich in der Identifizierung von
Kultmarken-Eigenschaften aus Sicht des Konsumenten.
Hierzu ist es zunächst erforderlich, sich näher mit den
Begrifflichkeiten „Kult“ und „Kultmarke“ zu beschäftigen.
Im Anschluss hieran werden die Ergebnisse einer empiri­
schen Untersuchung aufgezeigt, die sich zwar auf eine
überwiegend studentische Stichprobe bezieht und daher
nicht als repräsentativ anzusehen ist, aber dennoch interes­
sante Einblicke in das Phänomen der Kultmarke ermög­
licht. Schließen wollen wir diesen Beitrag mit einer kriti­
schen Diskussion der Kultmarkenthematik.
1. Die Begriffe Kult, Marke und Kultmarke
Bevor auf die Definition einer Kultmarke eingegangen werden
kann, ist es notwendig, den Ursprung des Kultbegriffs näher
zu betrachten. Zu Beginn der Diskussionen um Kultmarken
wurde der Ursprung des Kultbegriffs meist vollkommen ver­
nachlässigt oder nur ungenügend behandelt. Wenn jedoch der
Ursprung des Kultbegriffs berücksichtigt wurde, dann wurde
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PRAXIS | 03/2012
Tab. 1: Definitionen von Kult im Rahmen der Kultmarken-Forschung
Autor (Jahr, Seite)
Definition „Kult"
Einordnung
Atkin (2004, S. xix)
„Cult: a group or movement exhibiting a great devotion or dedication to some person, idea, or thing. Its ideology is distinctive and it
has a well-defined and committed community. It enjoys exclusive
devotion (that is, not shared with another group), and its members
often become voluntary advocates.“
Eigene Definition in Anlehnung an eine
religiöse Definition und eine Definition
der Antikultbewegung
Schmeh (2004, S. 13)
Kult = „übertriebene Verehrung oder Pflege"
Definition aus dem Duden
Lucy Planning
(2005, S. 3)
Kult zwischen Religion und Ritual: „Nach festen Riten geregelte
Verehrung einer Gottheit, übertriebene Verehrung einer Person bzw.
übertriebene Pflege einer Sache."
Definition aus dem etymologischen Wörterbuch, Deutscher Taschenbuchverlag,
München 1997
Peter/Schlecht
(2009, S. 10)
„Ein Kult ist eine Gruppe von Personen, die eine starke Hingabe
zu einem charismatischen Anführer aufweist und ihn, sowie seine
Ideen und Grundsätze, die von der existierenden Religion in der
umgebenden Kultur abweichen, verehrt."
Eigene Definition in Anlehnung an Kultdefinitionen aus den folgenden Disziplinen: Journalismus, Psychiatrie, Rechts-,
Religions- und Sozialwissenschaften
Kilian (2009, S. 12)
Bei einem Kult „handelt es sich um die rituelle Verehrung einer
Gottheit, bezeichnet spirituelle bzw. religiöse Handlungen, bezieht
sich auf etwas, das außergewöhnliche Verehrung genießt und bei
seinen Anhängern ungeahnte Kräfte freisetzt und übertriebene
Huldigungen inklusive dazugehöriger Devotionalien hervorruft.“
In Anlehnung an die Religionswissenschaften
meist nur auf „Kult” im religiösen Kontext eingegangen
(Strebinger 2011, S. 58f). Eine interdisziplinäre Betrachtung
des Kultbegriffs fand erst durch die im Jahre 2006 durchge­
führte Arbeit von Schlecht Einzug in die KultmarkenForschung (Peter/Schlecht 2009, S. 7 ff.; Wiederkehr/
Nyffenegger 2009, S. 7 f.). � Tabelle 1 liefert einen Überblick
über ausgewählte Definitionen des Begriffs Kult.
In der wissenschaftlichen Literatur ebenso wie in der Praxis
findet man je nach Verständnis und Verwendungssituation
unterschiedliche Definitionen zur Marke und verschiedene
Ansätze der Markenführung (Burmann/Meffert/Koers 2005,
S. 5 und 15; Hieronimus/Burmann 2005, S. 366; Meffert/
Burmann 2005, S. 20). Gemeinsam ist vielen dieser Denk­
mo­delle, eine Marke als subjektives, im Bewusstsein des
Konsu­
menten verankertes Vorstellungsbild zu betrachten,
welches das Angebot eines Unternehmens gegenüber Wett­
bewerbern auf eine emotionale Weise differenziert, die weit
über die funktionalen Eigenschaften eines Produktes hinaus­
geht (Esch 2010, S. 23; Meffert/Burmann 2000, S. 167 ff).
Nach dem Verständnis der identitätsorientierten Marken­
führung erfolgt die Markenbildung dabei aus der Interaktion
zwischen Marke und Konsument sowie aus der Interaktion
zwischen Konsumenten (Burmann/Meffert 2005, S. 42 f.;
Meffert/Burmann 2005, S. 31).
In der Zusammenführung der Begriffe Kult und Marke
kann eine Kultmarke als Marke mit charismatischem
Charakter definiert werden, die von einer Gruppe von lei­
denschaftlichen Anhängern umgeben ist. Diese häufig als
Community oder auch als Fangemeinschaft bezeichnete
Gruppe weist eine starke sowie zeitlich konstante Hingabe
zur Marke auf und verehrt ihre Ideen und Grundsätze.
Diese unterscheiden sich wesentlich von jenen der Kon­
kurrenzmarken (Wiederkehr/Nyffenegger 2009, S. 9).
Häufig handelt es sich um Marken, die schon eine gewisse
Tradition verkörpern, auf starken Kernwerten der Vergan­
gen­heit beruhen und auf den Wunsch zur Rückbesinnung
bauen (o.V. 2007). Zur Erlangung eines Überblicks darüber,
welche Marken bislang als Kultmarken identifiziert wur­
den, dient die in � Tabelle 2 dargestellte „TOP 10 Hitliste
der Kultmarken” von Kilian (2010, S. 69).
Tab. 2: TOP 10 Hitliste der Kultmarken
Rang
Kultmarke
1
Harley-Davidson
2
Apple
3
Levi‘s
4
Nike
5
Mini
6
Adidas
7
Coca-Cola
8
Puma
9
MTV
10
Rolex
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2. Eigenschaften von Kultmarken
3. Erhebungsmethode und Stichprobe
Unter Berücksichtigung des bisherigen Standes der
Forschung wurde nun im Rahmen eines an der Hochschule
Koblenz durchgeführten Forschungsprojekts ein Katalog
von Kultmarken-Eigenschaften aufgestellt, der die Basis für
die empirische Analyse bildete. Als Grundlage zur Erstel­
lung dieses Eigenschaftenkatalogs dienten die 39 Kult­
marken-Kriterien von Peter und Schlecht (2009), die bereits
in einer quantitativen Konsumentenbefragung überprüft und
mittels exploratorischer Faktorenanalyse zu sieben überge­
ordneten Faktoren und 21 Unterkriterien verdichtet wurden.
An den ursprünglichen Kriterien wurden allerdings
Modifikationen vorgenommen, die teilweise auf Basis wei­
terführender Überlegungen der Autoren selbst, teilweise
aufgrund anderer Arbeiten (Kilian 2009, S. 12 f.;
Baumgarth 2008, S. 97; Wiederkehr 2007; Spriwald 2003)
notwendig erschienen.
Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen einer standardisier­
ten schriftlichen Befragung. Als Befragungsmethode wurde
eine Online-Befragung gewählt. Der Online-Fragebogen
wurde an Studierende der Hochschule Koblenz versendet
sowie über verschiedene E-Mail-Verteiler und soziale Netz­
werke verbreitet.
� Tabelle 8 zeigt den resultierenden Eigenschaftenkatalog
einer Kultmarke. Dieser wurde im Rahmen der Konsu­men­
ten­
befragung einer Bewertung unterzogen und mittels
explo­ra­torischer Faktorenanalyse zu übergeordneten Fakto­
ren zusammengefasst.
Der verwendete Fragebogen lässt sich in vier Themen­
blöcke untergliedern, wobei Themenblock drei in der hier
dargestellten Thematik keine Rolle spielt:
1.
Nennung von Kultmarken
2.
Fragen zu Eigenschaften von Kultmarken
3.
Fragen zur Beeinflussbarkeit von Kultmarken
4.
Fragen zu demographischen Angaben der Probanden
Die Online-Umfrage war von Ende März bis Mitte April 2012
freigeschaltet, somit betrug der Erhebungszeitraum drei
Wochen. 590 Personen folgten dem Link zur Umfrage und
beantworteten mindestens eine Frage. Die effektive Stich­probe,
d.h. die Anzahl der Personen, die den Fragebogen komplett
beendet hat, beträgt 359. Die Geschlechtsverteilung ist mit 53%
Männern und 47% Frauen sehr ausgeglichen (vgl. � Tabelle 3).
Tab. 3: Merkmale der Stichprobe
Verteilung in der Stichprobe
absolut
relativ
Gesamt
359
Geschlecht
männlich
190
52,92%
weiblich
169
47,08%
16 - 29
248
69,08%
30 - 49
94
26,18%
> 50
17
4,74%
Hauptschulabschluss
5
1,39%
Realschulabschluss
23
6,41%
Abitur
83
23,12%
Berufsschule
23
6,41%
Fachhochschule
121
33,70%
Universität
104
28,97%
unter 1.500 Euro
160
44,57%
1.500 - 2.999 Euro
88
24,51%
3.000 - 6.000 Euro
92
25,63%
über 6.000 Euro
19
5,29%
Alter
Höchster Bildungsgrad
Monatliches Bruttoeinkommen
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36
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Tab. 4: Kultmarken-Rangliste
Rang
Kultmarke
Nennungen (absolut)
Nennungen (relativ)
1
Coca-Cola
156
43,45%
2
Apple
151
42,06%
3
BMW
98
27,30%
4
Adidas
97
27,02%
5
Nike
54
15,04%
6
Porsche
38
10,58%
7
Mercedes
37
10,31%
8
Nivea
36
10,03%
9
Levi's
32
8,91%
10
VW
29
8,08%
11
Converse
27
7,52%
12
Puma
21
5,85%
13
Esprit
20
5,57%
Ferrari
20
5,57%
McDonald's
20
5,57%
14
Persil
18
5,01%
15
Diesel
17
4,74%
MINI
17
4,74%
Tempo
17
4,74%
Lacoste
15
4,18%
Red Bull
15
4,18%
Audi
13
3,62%
Bench
13
3,62%
Harley-Davidson
13
3,62%
Jägermeister
13
3,62%
Ray Ban
13
3,62%
Abercrombie & Fitch
12
3,34%
Hollister
12
3,34%
Maggi
12
3,34%
Nutella
12
3,34%
Sony
12
3,34%
Haribo
10
2,79%
Tommy Hilfiger
10
2,79%
Afri Cola
9
2,51%
16
17
18
19
20
G-Star
9
2,51%
H&M
9
2,51%
Pepsi
9
2,51%
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Tab. 5: Kultmarken zur Beantwortung der Eigenschaftsfragen
Rang Ausgewählte
Kultmarken zur
Beantwortung
der Eigenschafts­
fragen
Nennungen Nennungen
(absolut)
(relativ)
1
Apple
73
20,33%
2
BMW
53
14,76%
3
Coca-Cola
44
12,26%
4
Adidas
21
5,85%
5
Nivea
13
3,62%
6
Nike
11
3,06%
7
Porsche
10
2,79%
8
MINI
7
1,95%
9
Esprit
6
1,67%
10
Hollister
5
1,39%
Fast 70% der Befragten waren zwischen 16-29 Jahre alt.
Für die Annahme einer mehrheitlichen Studenten­
beteili­
gung sprechen die Kategorien des monatlichen Bruttoein­
kom­mens, da die geringste Kategorie „unter 1.500 €“ mit
45 % eindeutig überwiegt. Etwa ein Drittel der Befragten
ist über 30 Jahre und mehr als die Hälfte der Stichprobe hat
ein monatliches Bruttoeinkommen von mehr als 1.500 €,
was dafür spricht, dass neben Studenten auch eine Reihe
anderer Probanden an der Untersuchung teilnahmen. Die
Angaben zum höchsten Bildungsgrad zeigen weiter, dass
mehr als die Hälfte der Probanden bereits über einen
Fachhochschul- oder Universitätsabschluss verfügt.
4. Ergebnisse der empirischen
Untersuchung
Zu Beginn der Befragung wurde den Teilnehmern in
Anlehnung an Wiederkehr/Nyffenegger (2009, S. 9) folgen­
de Definition des Begriffs Kultmarke mitgeteilt: „Eine
Kultmarke ist von einer Gruppe von Konsumenten umge­
ben, die zu dieser Marke eine starke Hingabe aufweisen
und die sich mit den Ideen und Grundsätzen dieser Marke,
die sich stark von jenen der Konkurrenzmarken unterschei­
den, identifizieren. Dabei entwickelt sich eine Kultmarke
über Jahre hinweg und behält ihren Kultstatus ebenso über
einen längeren Zeitraum bei.“ Auf der Basis dieser
Definition wurden die Probanden gebeten, fünf Marken zu
nennen, die sie spontan als Kultmarken wahrnehmen. Zur
Bewertung der darauf folgenden Fragen, die sich mehrheit­
lich auf den Kriterienkatalog von Kultmarken bezogen,
sollten die Befragten nun eine der Marken auswählen, die
sie zuvor als Kultmarke genannt hatten. Dies kann als
Erleichterung der Probanden zur Beantwortung der
Eigenschaftsfragen angesehen werden, da sie so direkt eine
Kultmarke vor Augen hatten, anhand der sie einschätzen
konnten, in welchem Umfang die Kultmarke über die
jeweils abgefragte Eigen­
schaft verfügt. � Tabelle 4 zeigt,
welche Marken von den Befragten als Kultmarken genannt
wurden. In � Tabelle 5 ist zu sehen, welche der als
Kultmarken genannten Marken zur Bewertung der Eigen­
schafts­fragen gewählt wurden.
Nun ging es darum, die ausgewählte Kultmarke hinsichtlich
der allgemeinen Eigenschaften zu Kultmarken zu bewerten,
indem der Grad der persönlichen Zustimmung zu unter­
schiedlichen Aussagen auf einer Skala von 1 (stimme über­
haupt nicht zu) bis 5 (stimme voll und ganz zu) anzugeben
war. � Tabelle 6 zeigt einen Ausschnitt des Fragenbogens.
Die Faktorenanalyse wurde in mehreren Schritten durchge­
führt, wobei unter den 70 ursprünglich im Kriterienkatalog
aufgenommenen Eigenschaften wiederholt diejenigen aus­
geschlossen wurden, deren Faktorladungen kleiner als 0,5
waren. Verwunderlich ist allerdings, dass im letzten Schritt
der Faktorenanalyse die Eigenschaften „Tradition“ und
„charismatisch“ ausgeschlossen wurden, obwohl insbeson­
dere diese Eigenschaften häufig als Inbegriff für eine
Kultmarke angesehen werden (Kilian 2009, S. 13). Im
Hinblick auf die Eigenschaft „Tradition“ ist dies ggf. mit
einem fehlenden Wissen der überwiegend jungen Befragten
zum Hintergrund der jeweiligen Marken zu erklären. Zur
Eigenschaft „charismatisch“ ist anzumerken, dass sie zwar
nicht Bestandteil der Faktorlösung ist, aber dennoch von
vielen Befragten als Kultmarken-Eigenschaft wahrgenom­
men wird. Dass sie letztlich keinen eigenen Faktor bilden
konnte, könnte an den spezifischen Eigenschaften der hier
ausgewählten Kultmarken liegen.
In � Tabelle 7 ist das endgültige Ergebnis mit 29 Eigen­schaf­
ten, die auf sieben Faktoren laden, dargestellt. Mehr­
fachladungen wurden keine registriert. Das Ergebnis weist
sehr hohe Werte bei den einzelnen Prüfkriterien auf. Bei
einem Kaiser-Meyer-Olkin-Kriterium (KMO) größer 0,9
spricht man von einer „fabelhaften“ Eignung der Variablen
für ein faktoranalytisches Modell (Brosius 2008, S. 780). Im
vorliegenden Fall beträgt der KMO-Wert 0,902. Der mit dem
Bartlett-Test ausgewiesene Chi-Quadrat-Wert liegt bei 5,537.
Da zudem die Korrelationskoeffizienten der Anti-ImageMatrix nahe Null liegen, kann die Faktorenanalyse als geeig­
net angesehen werden. Außerdem liegen die MSA-Werte, die
aufzeigen, ob möglicherweise einzelne Eigen­schaften aus der
Faktorenanalyse ausgeschlossen werden müssen, bis auf
wenige Ausnahmen allesamt über einem Wert von 0,8,
sodass man von einer „recht guten“ Bewertung sprechen
kann (Backhaus et al. 2008, S. 337; Brosius 2008, S. 780).
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Tab. 6: Ausschnitt aus dem Fragebogen
stimme
überhaupt
nicht zu
stimme
voll und
ganz zu
Konsumentenbezogene Dimension (Kollektiv: Verhaltensbezogen)
[3] Ich bin mir bewusst, dass es eine Nutzergemeinschaft (User Community)
für diese Marke gibt, die eine starke Hingabe gegenüber dieser Marke
aufweist.
[4] Ich bin mir bewusst, dass diese Kultmarke eine große Anhängerschaft
aufweist.
[5] Ich fühle mich in diese Nutzergemeinschaft sehr stark einbezogen.
[6] Ich fühle ein sehr starkes Zugehörigkeitsgefühl innerhalb dieser
Nutzergemeinschaft.
[7] Ich finde, dass sich die Nutzergemeinschaft dieser Kultmarke sehr stark
von anderen Nutzergemeinschaften unterscheidet.
[8] Ich finde, dass die Nutzergemeinschaft dieser Kultmarke einzigartig im
Vergleich zu anderen Nutzergemeinschaften ist.
Konsumentenbezogene Dimension (Individuell: Verhaltensbezogen)
[9] Wenn ich diese Kultmarke konsumiere, ist dies mit rituellem Verhalten
verbunden (rituelles Konsumentenverhalten = Verhalten, das sich beim
Konsum immer wiederholt).
[10] Wenn ich diese Kultmarke konsumiere, dann identifiziere ich mich mit
ihren Ideen und Grundsätzen.
[11] Diese Kultmarke ruft Hysterie in mir hervor.
[12] Mein Lifestyle wird von dieser Kultmarke beeinflusst.
[13] Diese Kultmarke beeinflusst meinen Alltag.
[14] Wenn ich mit dieser Kultmarke in Verbindung bin, löst dies bei mir
Nostalgie aus.
[15] Diese Kultmarke beeinflusst meine Sprache.
Insgesamt erklären die sieben Faktoren 68% der Varianz,
was einem Informationsverlust von 32% entspricht. Hier
könnte kritisch angemerkt werden, dass der Infor­
mationsverlust relativ hoch ist. Wenn man jedoch bedenkt,
dass die ursprünglich 70 Eigenschaften zu sieben Faktoren
mit 29 Eigenschaften verdichtet wurden, dann kann ein sol­
cher Informationsverlust bei einer Faktorenanalyse bewusst
in Kauf genommen werden (Backhaus et al. 2008, S. 327).
Die Faktornamen wurden mit Hilfe der Eigenschaften, die
auf den jeweiligen Faktor laden, gebildet.
Der erste Faktor Emotionalisierung besteht aus den sechs
Eigenschaften verbunden, zugeneigt, freundlich, großes
Interesse, Identifikation sowie faszinierend. Dabei beschrei­
ben die ersten drei Eigenschaften die Gefühle des Konsu­
menten gegenüber der Kultmarke. In der Faktorlösung von
Peter und Schlecht (2009) sind diese drei Eigenschaften eben­
falls Bestandteil des Faktors „Emotionale Bindung“. Die
Eigenschaften „großes Interesse“ und „faszinierend“ spiegeln
das Involvement des Konsumenten wider und zeigen, dass
der Konsument bei einer emotionalen Bindung mit der
Kultmarke auch ein großes Involvement zu dieser aufweist.
Weiter zeigt sich, dass mit der Eigenschaft „Identifikation“
eine wichtige Ergänzung des Kriterien­katalogs von Peter und
Schlecht (2009) vorgenommen wurde. Denn wenn sich der
Konsument mit der Kultmarke emotional verbunden fühlt,
dann identifiziert er sich auch mit ihr. Damit erfüllt eine
Kultmarke den für den Konsumenten so wichtigen ideellen
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Tab. 7: Endgültige Faktorlösung mit erklärter Varianz
Eigenschaften
Faktor
Faktorname
Erklärte Varianz
Kumulierte Varianz
1
Emotionalisierung
32,83%
32,83%
2
Markenbekanntheit
10,07%
42,90%
3
Innovation
7,82%
50,72%
4
Kultmarkenpersönlichkeit
5,08%
55,80%
5
Kontinuität
4,19%
59,98%
6
Differenzierung
4,09%
64,07%
7
Brand Community
3,72%
67,80%
verbunden
zugeneigt
freundlich
großes Interesse
Identifikation
faszinierend
weit herum bekannt
in vielen Ländern verbreitet
einfach wieder erkennbar
prägnantes und unverwechselbares
Logo
erfolgreich
Trendsetter
technisch
aufregend
immer weiter entwickelt
Produktdesign
zuverlässig
unabhängig
sicher
zeitgemäß
kontinuierlich gute Leistung
sich selbst treu bleibt
Werten treu bleibt
Konsistenz in der Kommunikation
anders als Konkurrenz
unverwechselbares Original
einzigartig
große Anhängerschaft
Nutzergemeinschaft (User Community)
Nutzen. Der erste Faktor erklärt bereits alleine fast 33% der
Varianz, wodurch seine enorme Bedeutung für Kultmarken
hervorgehoben wird.
Der zweite Faktor Markenbekanntheit wird durch die fünf
Eigenschaften weit herum bekannt, in vielen Ländern ver­
breitet, einfach wieder erkennbar, prägnantes und unver­
wechselbares Logo sowie erfolgreich beschrieben und
erklärt nur noch 10% der Varianz. Die ersten drei
Eigenschaften bilden auch bei Peter und Schlecht (2009)
den dort an Position sechs platzierten Faktor „Marken­
bekanntheit“. Peter und Schlecht (2009, S. 69) kamen zu
dem Schluss, dass die Markenbekanntheit möglicherweise
noch durch weitere Eigenschaften beschrieben werden
kann. Aus diesem Grund wurde der Eigenschaftenkatalog
um die Eigenschaft „prägnantes und unverwechselbares
Logo“ ergänzt, deren Ergänzung hiermit bestätigt wurde.
Die weitere Eigenschaft „erfolgreich“ zeigt, dass die
Bekanntheit einer Marke meist auf ihren Erfolg zurückzu­
führen ist oder umgekehrt.
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Tab. 8: Eigenschaftenkatalog für Kultmarken
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Tab. 8: Eigenschaftenkatalog für Kultmarken
Konsumentenbezogene Dimension
Markenbezogene Dimension
Kollektiv: Verhaltensbezogen
Verhaltensbezogen
-Ich bin mir bewusst, dass es eine Nutzergemeinschaft (User
Community) für diese Marke gibt, die eine starke Hingabe
gegenüber dieser Marke aufweist.
-Ich bin mir bewusst, dass diese Kultmarke MerchandisingProdukte anbietet.
-Ich bin mir bewusst, dass diese Kultmarke eine große Anhängerschaft aufweist.
-Ich fühle mich in diese Nutzergemeinschaft sehr stark einbezogen.
-Ich bin mir bewusst, dass diese Kultmarke in vielen Ländern
verbreitet ist.
-Ich nehme diese Kultmarke als Marke mit Seltenheitswert
wahr.
-Ich finde, diese Kultmarke hat ein spezielles Design.
-Ich fühle ein sehr starkes Zugehörigkeitsgefühl innerhalb
dieser Nutzergemeinschaft.
-Ich bin mir bewusst, dass diese Kultmarke weit herum bekannt
ist.
-Ich finde, dass sich die Nutzergemeinschaft dieser Kultmarke
-Ich finde, diese Kultmarke ist einfach wieder erkennbar.
sehr stark von anderen Nutzergemeinschaften unterscheidet.
-Ich nehme diese Kultmarke als Marke mit Tradition wahr.
-Ich finde, dass die Nutzergemeinschaft dieser Kultmarke
einzigartig im Vergleich zu anderen Nutzergemeinschaften ist.
-Ich finde, dass sich diese Kultmarke selbst treu bleibt.
Individuell: Verhaltensbezogen
-Ich finde, dass diese Kultmarke Konsistenz in ihrer Kommunikation aufweist.
-Wenn ich diese Kultmarke konsumiere, ist dies mit rituellem
Verhalten verbunden
-Ich finde, dass diese Kultmarke kontinuierlich gute Leistung
abliefert.
(rituelles Konsumentenverhalten = Verhalten, das sich beim
Konsum immer wiederholt).
-Ich finde, dass diese Kultmarke ihren Werten treu bleibt.
-Wenn ich diese Kultmarke konsumiere, dann identifiziere ich
mich mit ihren Ideen und Grundsätzen.
-Ich nehme diese Kultmarke als Trendsetter wahr.
-Diese Kultmarke ruft Hysterie in mir hervor.
-Mein Lifestyle wird von dieser Kultmarke beeinflusst.
-Diese Kultmarke beeinflusst meinen Alltag.
-Wenn ich mit dieser Kultmarke in Verbindung bin, löst dies bei
mir Nostalgie aus.
-Diese Kultmarke beeinflusst meine Sprache.
Individuell: Emotionsbezogen
-Meine Gefühle gegenüber dieser Marke können als liebevoll / freundlich / geliebt / friedlich / leidenschaftlich /
entzückt / verbunden / zugeneigt beschrieben werden.
Individuell: Involvement
-Ich habe großes Interesse an dieser Kultmarke.
-Ich finde, dass sich diese Kultmarke immer weiter entwickelt.
-Ich finde, dass diese Kultmarke als Synonym für ihre Produktkategorie steht.
-Diese Kultmarke ist mir so stark im Kopf präsent,
dass ich sie ohne lange nachzudenken genannt habe.
Eigenschaftsbezogen
-Ich nehme diese Marke als glaubwürdig / charismatisch /
mystisch / rebellisch wahr.
Wettbewerbsbezogen
-Ich finde, diese Kultmarke unterscheidet sich grundlegend von
den Konkurrenzmarken.
-Ich nehme diese Kultmarke als unverwechselbares Original /
als einzigartig wahr.
-Diese Kultmarke ist faszinierend.
-Ich finde, diese Kultmarke hat ein prägnantes und unverwechselbares Logo.
-Ich habe ein starkes Bedürfnis, mehr über diese Kultmarke zu
wissen.
Markenpersönlichkeit
-Ich bin verrückt nach dieser Kultmarke.
-Ich unterhalte mich gerne über diese Kultmarke.
-Ich suche aktiv nach Informationen über diese Kultmarke.
-Ich finde, dass diese Kultmarke zuverlässig / sicher / technisch
/ erfolgreich / führend / aufregend ist.
-Ich finde, dass diese Kultmarke temperamentvoll / einzigartig /
unabhängig / zeitgemäß ist.
-Ich verbringe viel Zeit mit der Suche nach neuen Informationen
über diese Kultmarke.
-Ich habe bislang nur positive Erfahrungen mit dieser Kultmarke
gemacht.
Der dritte Faktor Innovation wird durch die folgenden fünf
Eigenschaften beschrieben: Trendsetter, technisch, aufre­
gend, immer weiter entwickelt sowie Produktdesign. So sind
Kultmarken nicht nur durch eine langjährige Tradition
geprägt, sondern zeichnen sich auch als stetige „Trendsetter“
aus. Sie bewältigen den Spagat zwischen Tradition und
Trendsetting (Kilian 2009, S. 13; MediaLogics 2004). Dies
gelingt ihnen, indem sie sich „zeitgemäß“ auf „technischer“
Ebene oder auf der Ebene des „Produktdesigns“ „immer wei­
ter entwickeln“ und dadurch für den Konsumenten stets
„aufregend“ sind.
03/2012 |
PRAXIS
Tab. 8: Eigenschaftenkatalog für Kultmarken
Nutzenbezogene Dimension
Tangibel
-Ich ziehe einen Nutzen aus der Produktqualität / der Servicequalität / dem Produktdesign dieser Kultmarke.
Intangibel
-Der Konsum dieser Kultmarke gibt mir ein Sicherheitsgefühl
/ ein Zugehörigkeitsgefühl zu einer bestimmten sozialen
Gruppe.
-Ich ziehe einen Nutzen aus dem Image dieser Marke.
-Durch den Konsum dieser Kultmarke kann ich mich selbst
verwirklichen.
-Durch den Konsum dieser Kultmarke kann ich mich selbst
darstellen.
Die vier Eigenschaften zuverlässig, unabhängig, sicher sowie
zeitgemäß stammen alle aus der Subdimension „Marken­
persönlichkeit“ und beschreiben daher den vierten Faktor
Kultmarkenpersönlichkeit. Dass die Persönlichkeit einer
Kultmarke einen eigenen Faktor darstellt, verdeutlicht die
hohe Bedeutung einer starken Persönlichkeit für Kultmarken.
Die Eigenschaften kontinuierlich gute Leistung, sich selbst
treu bleiben, Werten treu bleiben sowie Konsistenz in der
Kommunikation bilden den fünften Faktor Kontinuität.
Damit wird nicht nur verdeutlicht, dass die Kontinuität in
der Markenführung eine wichtige Kultmarken-Eigenschaft
ist (Spriwald 2003, S. 8 f.), sondern auch, dass es sinnvoll
war, den Kriterienkatalog um diese detaillierten Eigen­
schaften bezüglich der Konsistenz zu ergänzen (Perrey/
Meyer 2011, S. 462). Zu beachten sei hier auch, dass
Aktualität und Konsistenz keinesfalls einen Widerspruch
darstellen müssen (Perrey/Meyer 2011, S. 45). So kann
davon ausgegangen werden, dass insbesondere Kultmarken
stetig innovative Trends setzen, ohne dabei ihren wesentli­
chen Charakter zu verändern.
Der sechste Faktor Differenzierung besteht aus den drei
Eigenschaften anders als Konkurrenz, unverwechselbares
Original sowie einzigartig und spiegelt eins zu eins den drit­
ten Faktor „Abgrenzung zur Konkurrenz“ von Peter und
Schlecht (2009) wider. Damit wird die Bedeutung der
Differenzierung einer Kultmarke vom Wettbewerb noch ein­
mal hervorgehoben. Eine klare Differenzierung und eine
starke Emotionalisierung stellen die zentralen Heraus­
forderungen des Markenmanagements dar. Die Faktoren eins
transferWerbeforschung & Praxis
und sechs verdeutlichen, dass sich Kultmarken insbesondere
durch diese beiden Aspekte auszeichnen.
Der siebte Faktor vereint die Eigenschaften große
Anhänger­
schaft sowie Nutzergemeinschaft auf sich und
bestätigt damit die Brand Community als eine weitere wich­
tige vermutete Eigenschaft von Kultmarken.
5.Fazit
Durch die vorliegende Studie konnte gezeigt werden, dass
sich Kultmarken vor allem durch eine starke Emotionali­
sierung, eine hohe Bekanntheit, stetige Innovationen, eine
starke Persönlichkeit, Kontinuität in der Markenführung,
eine klare Differenzierung vom Wettbewerb sowie das
Vorhandensein einer Brand Community auszeichnen.
Kritisch anzumerken ist jedoch, dass die Stichprobe größ­
tenteils aus Studenten bestand und daher keinen Anspruch
auf Repräsentativität in der deutschen Gesamtbevölkerung
erhebt. Die Studie bietet somit Raum für weitere
Forschungsaktivitäten.
Die größte Herausforderung bei der Auseinandersetzung mit
dem Kultmarken-Phänomen stellt allerdings die Abgren­zung
zu starken Marken dar: Kultmarken werden i.d.R. immer als
starke Marken angesehen, jedoch nicht alle starken und
erfolgreichen Marken als Kultmarken. Der wesentliche
Unterschied liegt stets im Auge des Betrachters und besteht
in der Leidenschaft, die Kultmarken in Konsumenten erwe­
cken (Carr 1996, S. 4). Dies gelingt den Kultmarken durch
ihre Persönlichkeit und ihre emotionale Beziehung zu den
Konsumenten, die bei starken Marken weniger intensiv aus­
geprägt zu sein scheint. Zusätzlich verfügen Kultmarken
nach allgemeiner Meinung über einen Mythos, der den
Konsumenten eine persönliche Identi­
fikation mit der
Kultmarke ermöglicht (Sauerbrey 2004, S. 71). Da die
Abgrenzung von Kultmarken zu starken Marken durch harte
Faktoren nur schwer nachzuvollziehen ist, besteht auch aus
dieser Perspektive weiterer Forschungsbedarf.
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PRAXIS | 03/2012
Impressum
58. Jahrgang, 25. Folge
Herausgeber:
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Gestaltung: Klaus Esche
Entwurf: Nina Leinemann
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Chefredakteur: Prof. Dr. Günter Schweiger V. i. S. d. P.
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alle Wirtschaftsuniversität Wien
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Prof. Dr. Michael Grabner, Michael Grabner Media, Wien
Prof. Dr. Andrea Gröppel-Klein, Universität des Saarlandes, Saarbrücken
Prof. Dr. Arnold Hermanns, Universität der Bundeswehr, Neubiberg
Karen Heumann, Jung von Matt AG, Hamburg
Siegfried Högl, GfK Marktforschung, Nürnberg
Prof. DDr. Bernadette Kamleitner, Wirtschaftsuniversität Wien
Dr. Helene Karmasin, Karmasin Motivforschung, Wien
Prof. Dr. Peter Kenning, Zeppelin Universität, Friedrichshafen
Prof. Dr. Erich Kirchler, Universität Wien
Prof. Dr. Guido Kucsko, Rechtsanwalt in Wien
Mag. Willy Lehmann, Willy Lehmann Markenagentur, St. Florian
Prof. Dr. Wilfried Leven, Agentur Leven, Köln
Prof. Dr. Josef Mazanec, Wirtschaftsuniversität Wien
Dr. Walter Neuhauser, Neuhauser Harnach GbR, München
Prof. Dr. Bruce I. Newman, De Paul University, Chicago
Dr. Oliver Nickel, Icon Added Value, Nürnberg
Prof. Dr. Thomas Otter, Goethe Universität, Frankfurt
Dr. Thomas Petersen, Institut für Demoskopie Allensbach, Allensbach
Prof. Dr. Bodo Schlegelmilch, Wirtschaftsuniversität Wien
Prof. Dr. Peter Schnedlitz, Wirtschaftsuniversität Wien
Prof. Dr. Günter Schweiger, Wirtschaftsuniversität Wien
Prof. Dr. Gerhard Speckbacher, Wirtschaftsuniversität Wien
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Prof. Dr. Peter Szyszka, Universität Wien
Prof. Dr. Volker Trommsdorff, Technische Universität Berlin
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4
transferWerbeforschung & Praxis
INHALT | 03/2012
Inhalt
FORSCHUNG
Imagewirkungen des Sponsorings: Der aktuelle Stand der empirischen Forschung
06
Manfred Baumeister
24
Günter Silberer
Alexander Richter
Baumeister PersonalConsulting
Sponsoring wird von Unternehmen gerne zur Erhöhung der Bekanntheit und
Verbesserung des Images eingesetzt. Jedoch sind die Wirkungen von Sponsoring
nicht immer bekannt. Dieser Beitrag gibt einen umfassenden Überblick anhand von
Studienergebnissen zum aktuellen Stand der Imagewirkungsforschung und liefert
Handlungsempfehlungen.
PRAXIS
Intextwerbung auf Websites – Gestaltungsmöglichkeiten
und Wirkungspotenziale
Georg-August-Universität Göttingen
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem innovativen Forschungsfeld Intextwerbung,
das bislang nicht untersucht wurde. Gekennzeichnete Worte in Textpassagen dienen
als Links, deren Berührung ein Werbefenster mit der Werbebotschaft öffnet. In diesem
Aufsatz werden die Merkmale von Intextwerbung vorgestellt, deren Wirkungspotenzial
erläutert und Befunde aus Studien und aus einem Werbewirkungsexperiment
diskutiert.
Eigenschaften von Kultmarken aus Sicht von
Konsumentinnen und Konsumenten
Christoph Henning
Vibrant Media, Hamburg
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Saskia Losch
Hochschule Koblenz
Im Rahmen einer Studie wurden Eigenschaften von Kultmarken ermittelt. Dabei
zeigt sich, dass u.a. eine starke Emotionalisierung, eine hohe Bekanntheit, stetige
Innovationen, Kontinuität in der Markenführung und eine klare Differenzierung von
den Wettbewerbern wichtige Eigenschaften sind. Die Forschungsarbeit wird in
diesem Aufsatz vorgestellt.
Holger J. Schmidt
Umsetzung und Implementierung von Social Media Strategien 45
Eva Maria Eckenhofer
Hochschule Koblenz und Brand:Trust, Nürnberg
Auftritte in Social Media erfordern wie auch klassische Medienauftritte klare
Visionen, Strategien und Ziele, um erfolgreich zu sein. Möglichkeiten zur Integration
von Social Media Strategien in die Unternehmenskommunikation, abgeleitet aus
der Strategie-Entwicklung der klassischen Betriebswirtschaft, sowie Praxisbeispiele
werden in diesem Beitrag erläutert.
Podcasts als Teil der Unternehmenskommunikation
Beim Podcasting können eigene Inhalte produziert und verteilt werden. Nutzer
erhalten so das Gefühl, mehr Kontrolle und Selbstbestimmung zu besitzen. Doch
die Reichweiten sind geringer als bei klassischen Instrumenten, ein flankierender
Einsatz von Podcasts aber interessant. Grundlagen und Nutzungsparameter von
Podcasts und die Eigenschaften eines optimalen Podcasts werden in diesem
Aufsatz präsentiert.
50
vi Knallgrau, Wien
Teresa Berr
Projektmanagement, Wien
03/2012 |
transferWerbeforschung & Praxis
INHALT
Inhalt
Hohe Zufriedenheit der LeserInnen mit der Fachzeitschrift
transfer – Werbeforschung & Praxis
58
Alexander Kriz
A1 Telekom Austria, Wien
Thomas Preyer
Kürzlich wurde eine Studie zur Ermittlung der Zufriedenheit der Leserinnen und
Leser mit transfer – Werbeforschung & Praxis durchgeführt. Die Ergebnisse
werden in diesem Beitrag dargestellt. Es zeigt sich eine intensive Nutzung und
hohe Zufriedenheit, leichte Verbesserungen bei den Ergebnissen gegenüber einer
Studie aus dem Jahr 2007 können ausgemacht werden.
GfK Austria, Wien
SERVICE
Forschung aus aller Welt:
65
Versuchungen erliegen, Versuchungen besiegen – Warum im
Paradies des Konsumenten nicht nur Äpfel hängen sollten
Andreas Strebinger
York University, Toronto
Die Konsumverhaltensforschung beschäftigt sich immer stärker mit
Versuchungen. Aktuelle Erkenntnisse, beispielsweise zum Zusammenhang
zwischen Tellergröße und Gewichtszunahme, zwischen vorab gesetzter
Budgetgrenze und höheren Ausgaben sowie zwischen Packungsgröße und
Konsum, werden in diesem Artikel beschrieben.
Mafo-Splitter:68
Kontrolle ist gut – Vertrauen wäre besser!
Dass die Vielfalt an Markierungen in Form von Prüf-, Qualitäts- und Herkunfts­
zeichen nicht immer zur Orientierung der Konsument/innen beiträgt, zeigt eine
aktuelle Studie.
News von DWG
70
Buch des Quartals
71
L.J. Shrum (Ed.): The Psychology of Entertainment Media: Blurring the Lines
between Entertainment and Persuasion
Wolfgang Mayerhofer
Institut für Werbewissenschaft und
Marktforschung, WU Wien
Bernadette Kamleitner
Institut für Werbewissenschaft und
Marktforschung, WU Wien
Literaturservice72
Editorial03
Impressum44
Du hast gesagt, wir kommen
um € 9,- von Wien nach Linz.
Mit der Bahn!
Nicht mit dem Auto.
Wer zuerst bucht, sichert sich den günstigen Preis!
Mit der neuen ÖBB SparSchiene Österreich reisen Sie entspannt
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Einfach online buchen: Fahrplan abfragen, gewünschte Strecke
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Keine VORTEILScard-Ermäßigung. Bei der Buchung eines Erwachsenen SparSchiene-Tickets können bis zu 4 Kinder bis zum vollendeten 15. Lebensjahr gratis als Reiseteilnehmer hinzugefügt werden.
ÖBB-Kampagne SparSchiene Österreich
Im September 2011 brachten die ÖBB die SparSchiene Österreich auf den Markt - Tickets, mit denen ÖBBKundInnen schon ab 9,- Österreich entdecken können.
Zeitgleich fiel auch der Startschuss für die Kampagne zur Bewerbung des neuen Angebotes, bei der einmal mehr
Ciro De Luca und Christoph Fälbl als prominente Stimmen der Kunden im Mittelpunkt standen. Aus einer Kombination von Dialog und Humor machte das Comedy-Duo den KundInnen das neue ÖBB-Produkt schmackhaft – und
das über diverse Mediakanäle. Allen voran über das Fernsehen, wo die ÖBB mit dem SparSchiene Österreich-Spot
Platz 5 bei den Gallup Top Ten der impactstärksten TV-Spots 2011 belegten und der gesamte TV-Werbeauftritt als
impactstärkste Kampagne 2011 ausgezeichnet wurde.
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