Eigenschaften von Kultmarken
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Eigenschaften von Kultmarken
03/2012 | transferWerbeforschung & Praxis PRAXIS Eigenschaften von Kultmarken aus Sicht von Konsumentinnen und Konsumenten Saskia Losch Absolventin des Studiengangs Master of Science „Business Management“ an der Hochschule Koblenz ✉ saskia.losch@web.de Prof. Dr. Holger J. Schmidt Professor für Marketing, Hochschule Koblenz sowie Markenberater bei Brand:Trust, Nürnberg ✉ hjschmidt@hs-koblenz.de Das Ziel des hier dargestellten Forschungsprojekts liegt in der Identifizierung der Eigenschaften von Kultmarken. Die Untersuchung zeigt, dass sich Kultmarken vor allem durch eine starke Emotionalisierung, eine hohe Bekanntheit, stetige Innovationen, eine starke Persönlichkeit, Kontinuität in der Markenführung, eine klare Differenzierung vom Wettbewerb sowie das Vorhandensein einer Brand Community auszeichnen. Die größte Herausforderung bei der Auseinandersetzung mit Kultmarken stellt allerdings die Abgrenzung zu starken Marken dar: Kultmarken werden i.d.R. immer als starke Marken angesehen, jedoch nicht alle starken und erfolgreichen Marken als Kultmarken. Schlagworte:� Kult � Marke � Kultmarken � Markenmanagement � Faktorenanalyse Der Begriff Kult wird heute beinahe inflationär verwendet, wenn bspw. von Kultfilmen, Kultserien, Kultgegenständen, Kultevents, Kultcomics oder Kultpersonen die Rede ist (Farkas 2006, S. 9; Lucy Planning 2005, S. 2; Peter/Schlecht 2009, S. 7). Dabei findet insbesondere die Verwendung des Begriffs Kult im Zusammenhang mit Marken, sprich Kultmarken, eine stetig steigende Bedeutung (Peter/Schlecht 2009, S. 2). Allerdings verleiht die Bezeichnung einer Marke als Kultmarke ihr noch lange keinen Kultstatus. Insbesondere Marken, die von sich selbst behaupten, Kultstatus zu besit zen, sind meist alles andere als kultig. Letztendlich entschei Abstract: The objective of this article is to discuss the attributes of cult brands. Our research shows that such brands provoke strong emotions, are well known, are seen to be innovative, have a strong brand personality, are managed continuously, differ clearly from their competitors and rely on a strong brand community. Nevertheless, when discussing cult brands, the challenge is to distinguish them from strong brands in general: Most cult brands are considered to be strong brands, but not all strong and successful brands are considered to be cult brands. transfer Werbeforschung & Praxis, 58 (3), 33-44 det einzig und allein der Konsument, ob eine Marke Kult ist oder nicht (Lucy Planning 2005, S. 8). Dass die Kultmarken-Thematik trotz der vermehrten Ver wendung des Kultmarkenbegriffs in der Praxis ein noch sehr junges und wenig erforschtes Phänomen der Marke ting wissenschaft darstellt, wird so manchen überraschen (Peter/Schlecht 2009, S. 17). Das Ziel des hier dargestellten Forschungsprojekts liegt folglich in der Identifizierung von Kultmarken-Eigenschaften aus Sicht des Konsumenten. Hierzu ist es zunächst erforderlich, sich näher mit den Begrifflichkeiten „Kult“ und „Kultmarke“ zu beschäftigen. Im Anschluss hieran werden die Ergebnisse einer empiri schen Untersuchung aufgezeigt, die sich zwar auf eine überwiegend studentische Stichprobe bezieht und daher nicht als repräsentativ anzusehen ist, aber dennoch interes sante Einblicke in das Phänomen der Kultmarke ermög licht. Schließen wollen wir diesen Beitrag mit einer kriti schen Diskussion der Kultmarkenthematik. 1. Die Begriffe Kult, Marke und Kultmarke Bevor auf die Definition einer Kultmarke eingegangen werden kann, ist es notwendig, den Ursprung des Kultbegriffs näher zu betrachten. Zu Beginn der Diskussionen um Kultmarken wurde der Ursprung des Kultbegriffs meist vollkommen ver nachlässigt oder nur ungenügend behandelt. Wenn jedoch der Ursprung des Kultbegriffs berücksichtigt wurde, dann wurde 33 34 transferWerbeforschung & Praxis PRAXIS | 03/2012 Tab. 1: Definitionen von Kult im Rahmen der Kultmarken-Forschung Autor (Jahr, Seite) Definition „Kult" Einordnung Atkin (2004, S. xix) „Cult: a group or movement exhibiting a great devotion or dedication to some person, idea, or thing. Its ideology is distinctive and it has a well-defined and committed community. It enjoys exclusive devotion (that is, not shared with another group), and its members often become voluntary advocates.“ Eigene Definition in Anlehnung an eine religiöse Definition und eine Definition der Antikultbewegung Schmeh (2004, S. 13) Kult = „übertriebene Verehrung oder Pflege" Definition aus dem Duden Lucy Planning (2005, S. 3) Kult zwischen Religion und Ritual: „Nach festen Riten geregelte Verehrung einer Gottheit, übertriebene Verehrung einer Person bzw. übertriebene Pflege einer Sache." Definition aus dem etymologischen Wörterbuch, Deutscher Taschenbuchverlag, München 1997 Peter/Schlecht (2009, S. 10) „Ein Kult ist eine Gruppe von Personen, die eine starke Hingabe zu einem charismatischen Anführer aufweist und ihn, sowie seine Ideen und Grundsätze, die von der existierenden Religion in der umgebenden Kultur abweichen, verehrt." Eigene Definition in Anlehnung an Kultdefinitionen aus den folgenden Disziplinen: Journalismus, Psychiatrie, Rechts-, Religions- und Sozialwissenschaften Kilian (2009, S. 12) Bei einem Kult „handelt es sich um die rituelle Verehrung einer Gottheit, bezeichnet spirituelle bzw. religiöse Handlungen, bezieht sich auf etwas, das außergewöhnliche Verehrung genießt und bei seinen Anhängern ungeahnte Kräfte freisetzt und übertriebene Huldigungen inklusive dazugehöriger Devotionalien hervorruft.“ In Anlehnung an die Religionswissenschaften meist nur auf „Kult” im religiösen Kontext eingegangen (Strebinger 2011, S. 58f). Eine interdisziplinäre Betrachtung des Kultbegriffs fand erst durch die im Jahre 2006 durchge führte Arbeit von Schlecht Einzug in die KultmarkenForschung (Peter/Schlecht 2009, S. 7 ff.; Wiederkehr/ Nyffenegger 2009, S. 7 f.). � Tabelle 1 liefert einen Überblick über ausgewählte Definitionen des Begriffs Kult. In der wissenschaftlichen Literatur ebenso wie in der Praxis findet man je nach Verständnis und Verwendungssituation unterschiedliche Definitionen zur Marke und verschiedene Ansätze der Markenführung (Burmann/Meffert/Koers 2005, S. 5 und 15; Hieronimus/Burmann 2005, S. 366; Meffert/ Burmann 2005, S. 20). Gemeinsam ist vielen dieser Denk modelle, eine Marke als subjektives, im Bewusstsein des Konsu menten verankertes Vorstellungsbild zu betrachten, welches das Angebot eines Unternehmens gegenüber Wett bewerbern auf eine emotionale Weise differenziert, die weit über die funktionalen Eigenschaften eines Produktes hinaus geht (Esch 2010, S. 23; Meffert/Burmann 2000, S. 167 ff). Nach dem Verständnis der identitätsorientierten Marken führung erfolgt die Markenbildung dabei aus der Interaktion zwischen Marke und Konsument sowie aus der Interaktion zwischen Konsumenten (Burmann/Meffert 2005, S. 42 f.; Meffert/Burmann 2005, S. 31). In der Zusammenführung der Begriffe Kult und Marke kann eine Kultmarke als Marke mit charismatischem Charakter definiert werden, die von einer Gruppe von lei denschaftlichen Anhängern umgeben ist. Diese häufig als Community oder auch als Fangemeinschaft bezeichnete Gruppe weist eine starke sowie zeitlich konstante Hingabe zur Marke auf und verehrt ihre Ideen und Grundsätze. Diese unterscheiden sich wesentlich von jenen der Kon kurrenzmarken (Wiederkehr/Nyffenegger 2009, S. 9). Häufig handelt es sich um Marken, die schon eine gewisse Tradition verkörpern, auf starken Kernwerten der Vergan genheit beruhen und auf den Wunsch zur Rückbesinnung bauen (o.V. 2007). Zur Erlangung eines Überblicks darüber, welche Marken bislang als Kultmarken identifiziert wur den, dient die in � Tabelle 2 dargestellte „TOP 10 Hitliste der Kultmarken” von Kilian (2010, S. 69). Tab. 2: TOP 10 Hitliste der Kultmarken Rang Kultmarke 1 Harley-Davidson 2 Apple 3 Levi‘s 4 Nike 5 Mini 6 Adidas 7 Coca-Cola 8 Puma 9 MTV 10 Rolex 03/2012 | transferWerbeforschung & Praxis PRAXIS 2. Eigenschaften von Kultmarken 3. Erhebungsmethode und Stichprobe Unter Berücksichtigung des bisherigen Standes der Forschung wurde nun im Rahmen eines an der Hochschule Koblenz durchgeführten Forschungsprojekts ein Katalog von Kultmarken-Eigenschaften aufgestellt, der die Basis für die empirische Analyse bildete. Als Grundlage zur Erstel lung dieses Eigenschaftenkatalogs dienten die 39 Kult marken-Kriterien von Peter und Schlecht (2009), die bereits in einer quantitativen Konsumentenbefragung überprüft und mittels exploratorischer Faktorenanalyse zu sieben überge ordneten Faktoren und 21 Unterkriterien verdichtet wurden. An den ursprünglichen Kriterien wurden allerdings Modifikationen vorgenommen, die teilweise auf Basis wei terführender Überlegungen der Autoren selbst, teilweise aufgrund anderer Arbeiten (Kilian 2009, S. 12 f.; Baumgarth 2008, S. 97; Wiederkehr 2007; Spriwald 2003) notwendig erschienen. Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen einer standardisier ten schriftlichen Befragung. Als Befragungsmethode wurde eine Online-Befragung gewählt. Der Online-Fragebogen wurde an Studierende der Hochschule Koblenz versendet sowie über verschiedene E-Mail-Verteiler und soziale Netz werke verbreitet. � Tabelle 8 zeigt den resultierenden Eigenschaftenkatalog einer Kultmarke. Dieser wurde im Rahmen der Konsumen ten befragung einer Bewertung unterzogen und mittels exploratorischer Faktorenanalyse zu übergeordneten Fakto ren zusammengefasst. Der verwendete Fragebogen lässt sich in vier Themen blöcke untergliedern, wobei Themenblock drei in der hier dargestellten Thematik keine Rolle spielt: 1. Nennung von Kultmarken 2. Fragen zu Eigenschaften von Kultmarken 3. Fragen zur Beeinflussbarkeit von Kultmarken 4. Fragen zu demographischen Angaben der Probanden Die Online-Umfrage war von Ende März bis Mitte April 2012 freigeschaltet, somit betrug der Erhebungszeitraum drei Wochen. 590 Personen folgten dem Link zur Umfrage und beantworteten mindestens eine Frage. Die effektive Stichprobe, d.h. die Anzahl der Personen, die den Fragebogen komplett beendet hat, beträgt 359. Die Geschlechtsverteilung ist mit 53% Männern und 47% Frauen sehr ausgeglichen (vgl. � Tabelle 3). Tab. 3: Merkmale der Stichprobe Verteilung in der Stichprobe absolut relativ Gesamt 359 Geschlecht männlich 190 52,92% weiblich 169 47,08% 16 - 29 248 69,08% 30 - 49 94 26,18% > 50 17 4,74% Hauptschulabschluss 5 1,39% Realschulabschluss 23 6,41% Abitur 83 23,12% Berufsschule 23 6,41% Fachhochschule 121 33,70% Universität 104 28,97% unter 1.500 Euro 160 44,57% 1.500 - 2.999 Euro 88 24,51% 3.000 - 6.000 Euro 92 25,63% über 6.000 Euro 19 5,29% Alter Höchster Bildungsgrad Monatliches Bruttoeinkommen 35 36 transferWerbeforschung & Praxis PRAXIS | 03/2012 Tab. 4: Kultmarken-Rangliste Rang Kultmarke Nennungen (absolut) Nennungen (relativ) 1 Coca-Cola 156 43,45% 2 Apple 151 42,06% 3 BMW 98 27,30% 4 Adidas 97 27,02% 5 Nike 54 15,04% 6 Porsche 38 10,58% 7 Mercedes 37 10,31% 8 Nivea 36 10,03% 9 Levi's 32 8,91% 10 VW 29 8,08% 11 Converse 27 7,52% 12 Puma 21 5,85% 13 Esprit 20 5,57% Ferrari 20 5,57% McDonald's 20 5,57% 14 Persil 18 5,01% 15 Diesel 17 4,74% MINI 17 4,74% Tempo 17 4,74% Lacoste 15 4,18% Red Bull 15 4,18% Audi 13 3,62% Bench 13 3,62% Harley-Davidson 13 3,62% Jägermeister 13 3,62% Ray Ban 13 3,62% Abercrombie & Fitch 12 3,34% Hollister 12 3,34% Maggi 12 3,34% Nutella 12 3,34% Sony 12 3,34% Haribo 10 2,79% Tommy Hilfiger 10 2,79% Afri Cola 9 2,51% 16 17 18 19 20 G-Star 9 2,51% H&M 9 2,51% Pepsi 9 2,51% 03/2012 | transferWerbeforschung & Praxis PRAXIS Tab. 5: Kultmarken zur Beantwortung der Eigenschaftsfragen Rang Ausgewählte Kultmarken zur Beantwortung der Eigenschafts fragen Nennungen Nennungen (absolut) (relativ) 1 Apple 73 20,33% 2 BMW 53 14,76% 3 Coca-Cola 44 12,26% 4 Adidas 21 5,85% 5 Nivea 13 3,62% 6 Nike 11 3,06% 7 Porsche 10 2,79% 8 MINI 7 1,95% 9 Esprit 6 1,67% 10 Hollister 5 1,39% Fast 70% der Befragten waren zwischen 16-29 Jahre alt. Für die Annahme einer mehrheitlichen Studenten beteili gung sprechen die Kategorien des monatlichen Bruttoein kommens, da die geringste Kategorie „unter 1.500 €“ mit 45 % eindeutig überwiegt. Etwa ein Drittel der Befragten ist über 30 Jahre und mehr als die Hälfte der Stichprobe hat ein monatliches Bruttoeinkommen von mehr als 1.500 €, was dafür spricht, dass neben Studenten auch eine Reihe anderer Probanden an der Untersuchung teilnahmen. Die Angaben zum höchsten Bildungsgrad zeigen weiter, dass mehr als die Hälfte der Probanden bereits über einen Fachhochschul- oder Universitätsabschluss verfügt. 4. Ergebnisse der empirischen Untersuchung Zu Beginn der Befragung wurde den Teilnehmern in Anlehnung an Wiederkehr/Nyffenegger (2009, S. 9) folgen de Definition des Begriffs Kultmarke mitgeteilt: „Eine Kultmarke ist von einer Gruppe von Konsumenten umge ben, die zu dieser Marke eine starke Hingabe aufweisen und die sich mit den Ideen und Grundsätzen dieser Marke, die sich stark von jenen der Konkurrenzmarken unterschei den, identifizieren. Dabei entwickelt sich eine Kultmarke über Jahre hinweg und behält ihren Kultstatus ebenso über einen längeren Zeitraum bei.“ Auf der Basis dieser Definition wurden die Probanden gebeten, fünf Marken zu nennen, die sie spontan als Kultmarken wahrnehmen. Zur Bewertung der darauf folgenden Fragen, die sich mehrheit lich auf den Kriterienkatalog von Kultmarken bezogen, sollten die Befragten nun eine der Marken auswählen, die sie zuvor als Kultmarke genannt hatten. Dies kann als Erleichterung der Probanden zur Beantwortung der Eigenschaftsfragen angesehen werden, da sie so direkt eine Kultmarke vor Augen hatten, anhand der sie einschätzen konnten, in welchem Umfang die Kultmarke über die jeweils abgefragte Eigen schaft verfügt. � Tabelle 4 zeigt, welche Marken von den Befragten als Kultmarken genannt wurden. In � Tabelle 5 ist zu sehen, welche der als Kultmarken genannten Marken zur Bewertung der Eigen schaftsfragen gewählt wurden. Nun ging es darum, die ausgewählte Kultmarke hinsichtlich der allgemeinen Eigenschaften zu Kultmarken zu bewerten, indem der Grad der persönlichen Zustimmung zu unter schiedlichen Aussagen auf einer Skala von 1 (stimme über haupt nicht zu) bis 5 (stimme voll und ganz zu) anzugeben war. � Tabelle 6 zeigt einen Ausschnitt des Fragenbogens. Die Faktorenanalyse wurde in mehreren Schritten durchge führt, wobei unter den 70 ursprünglich im Kriterienkatalog aufgenommenen Eigenschaften wiederholt diejenigen aus geschlossen wurden, deren Faktorladungen kleiner als 0,5 waren. Verwunderlich ist allerdings, dass im letzten Schritt der Faktorenanalyse die Eigenschaften „Tradition“ und „charismatisch“ ausgeschlossen wurden, obwohl insbeson dere diese Eigenschaften häufig als Inbegriff für eine Kultmarke angesehen werden (Kilian 2009, S. 13). Im Hinblick auf die Eigenschaft „Tradition“ ist dies ggf. mit einem fehlenden Wissen der überwiegend jungen Befragten zum Hintergrund der jeweiligen Marken zu erklären. Zur Eigenschaft „charismatisch“ ist anzumerken, dass sie zwar nicht Bestandteil der Faktorlösung ist, aber dennoch von vielen Befragten als Kultmarken-Eigenschaft wahrgenom men wird. Dass sie letztlich keinen eigenen Faktor bilden konnte, könnte an den spezifischen Eigenschaften der hier ausgewählten Kultmarken liegen. In � Tabelle 7 ist das endgültige Ergebnis mit 29 Eigenschaf ten, die auf sieben Faktoren laden, dargestellt. Mehr fachladungen wurden keine registriert. Das Ergebnis weist sehr hohe Werte bei den einzelnen Prüfkriterien auf. Bei einem Kaiser-Meyer-Olkin-Kriterium (KMO) größer 0,9 spricht man von einer „fabelhaften“ Eignung der Variablen für ein faktoranalytisches Modell (Brosius 2008, S. 780). Im vorliegenden Fall beträgt der KMO-Wert 0,902. Der mit dem Bartlett-Test ausgewiesene Chi-Quadrat-Wert liegt bei 5,537. Da zudem die Korrelationskoeffizienten der Anti-ImageMatrix nahe Null liegen, kann die Faktorenanalyse als geeig net angesehen werden. Außerdem liegen die MSA-Werte, die aufzeigen, ob möglicherweise einzelne Eigenschaften aus der Faktorenanalyse ausgeschlossen werden müssen, bis auf wenige Ausnahmen allesamt über einem Wert von 0,8, sodass man von einer „recht guten“ Bewertung sprechen kann (Backhaus et al. 2008, S. 337; Brosius 2008, S. 780). 37 40 transferWerbeforschung & Praxis PRAXIS | 03/2012 Tab. 6: Ausschnitt aus dem Fragebogen stimme überhaupt nicht zu stimme voll und ganz zu Konsumentenbezogene Dimension (Kollektiv: Verhaltensbezogen) [3] Ich bin mir bewusst, dass es eine Nutzergemeinschaft (User Community) für diese Marke gibt, die eine starke Hingabe gegenüber dieser Marke aufweist. [4] Ich bin mir bewusst, dass diese Kultmarke eine große Anhängerschaft aufweist. [5] Ich fühle mich in diese Nutzergemeinschaft sehr stark einbezogen. [6] Ich fühle ein sehr starkes Zugehörigkeitsgefühl innerhalb dieser Nutzergemeinschaft. [7] Ich finde, dass sich die Nutzergemeinschaft dieser Kultmarke sehr stark von anderen Nutzergemeinschaften unterscheidet. [8] Ich finde, dass die Nutzergemeinschaft dieser Kultmarke einzigartig im Vergleich zu anderen Nutzergemeinschaften ist. Konsumentenbezogene Dimension (Individuell: Verhaltensbezogen) [9] Wenn ich diese Kultmarke konsumiere, ist dies mit rituellem Verhalten verbunden (rituelles Konsumentenverhalten = Verhalten, das sich beim Konsum immer wiederholt). [10] Wenn ich diese Kultmarke konsumiere, dann identifiziere ich mich mit ihren Ideen und Grundsätzen. [11] Diese Kultmarke ruft Hysterie in mir hervor. [12] Mein Lifestyle wird von dieser Kultmarke beeinflusst. [13] Diese Kultmarke beeinflusst meinen Alltag. [14] Wenn ich mit dieser Kultmarke in Verbindung bin, löst dies bei mir Nostalgie aus. [15] Diese Kultmarke beeinflusst meine Sprache. Insgesamt erklären die sieben Faktoren 68% der Varianz, was einem Informationsverlust von 32% entspricht. Hier könnte kritisch angemerkt werden, dass der Infor mationsverlust relativ hoch ist. Wenn man jedoch bedenkt, dass die ursprünglich 70 Eigenschaften zu sieben Faktoren mit 29 Eigenschaften verdichtet wurden, dann kann ein sol cher Informationsverlust bei einer Faktorenanalyse bewusst in Kauf genommen werden (Backhaus et al. 2008, S. 327). Die Faktornamen wurden mit Hilfe der Eigenschaften, die auf den jeweiligen Faktor laden, gebildet. Der erste Faktor Emotionalisierung besteht aus den sechs Eigenschaften verbunden, zugeneigt, freundlich, großes Interesse, Identifikation sowie faszinierend. Dabei beschrei ben die ersten drei Eigenschaften die Gefühle des Konsu menten gegenüber der Kultmarke. In der Faktorlösung von Peter und Schlecht (2009) sind diese drei Eigenschaften eben falls Bestandteil des Faktors „Emotionale Bindung“. Die Eigenschaften „großes Interesse“ und „faszinierend“ spiegeln das Involvement des Konsumenten wider und zeigen, dass der Konsument bei einer emotionalen Bindung mit der Kultmarke auch ein großes Involvement zu dieser aufweist. Weiter zeigt sich, dass mit der Eigenschaft „Identifikation“ eine wichtige Ergänzung des Kriterienkatalogs von Peter und Schlecht (2009) vorgenommen wurde. Denn wenn sich der Konsument mit der Kultmarke emotional verbunden fühlt, dann identifiziert er sich auch mit ihr. Damit erfüllt eine Kultmarke den für den Konsumenten so wichtigen ideellen 03/2012 | transferWerbeforschung & Praxis PRAXIS Tab. 7: Endgültige Faktorlösung mit erklärter Varianz Eigenschaften Faktor Faktorname Erklärte Varianz Kumulierte Varianz 1 Emotionalisierung 32,83% 32,83% 2 Markenbekanntheit 10,07% 42,90% 3 Innovation 7,82% 50,72% 4 Kultmarkenpersönlichkeit 5,08% 55,80% 5 Kontinuität 4,19% 59,98% 6 Differenzierung 4,09% 64,07% 7 Brand Community 3,72% 67,80% verbunden zugeneigt freundlich großes Interesse Identifikation faszinierend weit herum bekannt in vielen Ländern verbreitet einfach wieder erkennbar prägnantes und unverwechselbares Logo erfolgreich Trendsetter technisch aufregend immer weiter entwickelt Produktdesign zuverlässig unabhängig sicher zeitgemäß kontinuierlich gute Leistung sich selbst treu bleibt Werten treu bleibt Konsistenz in der Kommunikation anders als Konkurrenz unverwechselbares Original einzigartig große Anhängerschaft Nutzergemeinschaft (User Community) Nutzen. Der erste Faktor erklärt bereits alleine fast 33% der Varianz, wodurch seine enorme Bedeutung für Kultmarken hervorgehoben wird. Der zweite Faktor Markenbekanntheit wird durch die fünf Eigenschaften weit herum bekannt, in vielen Ländern ver breitet, einfach wieder erkennbar, prägnantes und unver wechselbares Logo sowie erfolgreich beschrieben und erklärt nur noch 10% der Varianz. Die ersten drei Eigenschaften bilden auch bei Peter und Schlecht (2009) den dort an Position sechs platzierten Faktor „Marken bekanntheit“. Peter und Schlecht (2009, S. 69) kamen zu dem Schluss, dass die Markenbekanntheit möglicherweise noch durch weitere Eigenschaften beschrieben werden kann. Aus diesem Grund wurde der Eigenschaftenkatalog um die Eigenschaft „prägnantes und unverwechselbares Logo“ ergänzt, deren Ergänzung hiermit bestätigt wurde. Die weitere Eigenschaft „erfolgreich“ zeigt, dass die Bekanntheit einer Marke meist auf ihren Erfolg zurückzu führen ist oder umgekehrt. 41 42 transferWerbeforschung & Praxis Tab. 8: Eigenschaftenkatalog für Kultmarken PRAXIS | 03/2012 Tab. 8: Eigenschaftenkatalog für Kultmarken Konsumentenbezogene Dimension Markenbezogene Dimension Kollektiv: Verhaltensbezogen Verhaltensbezogen -Ich bin mir bewusst, dass es eine Nutzergemeinschaft (User Community) für diese Marke gibt, die eine starke Hingabe gegenüber dieser Marke aufweist. -Ich bin mir bewusst, dass diese Kultmarke MerchandisingProdukte anbietet. -Ich bin mir bewusst, dass diese Kultmarke eine große Anhängerschaft aufweist. -Ich fühle mich in diese Nutzergemeinschaft sehr stark einbezogen. -Ich bin mir bewusst, dass diese Kultmarke in vielen Ländern verbreitet ist. -Ich nehme diese Kultmarke als Marke mit Seltenheitswert wahr. -Ich finde, diese Kultmarke hat ein spezielles Design. -Ich fühle ein sehr starkes Zugehörigkeitsgefühl innerhalb dieser Nutzergemeinschaft. -Ich bin mir bewusst, dass diese Kultmarke weit herum bekannt ist. -Ich finde, dass sich die Nutzergemeinschaft dieser Kultmarke -Ich finde, diese Kultmarke ist einfach wieder erkennbar. sehr stark von anderen Nutzergemeinschaften unterscheidet. -Ich nehme diese Kultmarke als Marke mit Tradition wahr. -Ich finde, dass die Nutzergemeinschaft dieser Kultmarke einzigartig im Vergleich zu anderen Nutzergemeinschaften ist. -Ich finde, dass sich diese Kultmarke selbst treu bleibt. Individuell: Verhaltensbezogen -Ich finde, dass diese Kultmarke Konsistenz in ihrer Kommunikation aufweist. -Wenn ich diese Kultmarke konsumiere, ist dies mit rituellem Verhalten verbunden -Ich finde, dass diese Kultmarke kontinuierlich gute Leistung abliefert. (rituelles Konsumentenverhalten = Verhalten, das sich beim Konsum immer wiederholt). -Ich finde, dass diese Kultmarke ihren Werten treu bleibt. -Wenn ich diese Kultmarke konsumiere, dann identifiziere ich mich mit ihren Ideen und Grundsätzen. -Ich nehme diese Kultmarke als Trendsetter wahr. -Diese Kultmarke ruft Hysterie in mir hervor. -Mein Lifestyle wird von dieser Kultmarke beeinflusst. -Diese Kultmarke beeinflusst meinen Alltag. -Wenn ich mit dieser Kultmarke in Verbindung bin, löst dies bei mir Nostalgie aus. -Diese Kultmarke beeinflusst meine Sprache. Individuell: Emotionsbezogen -Meine Gefühle gegenüber dieser Marke können als liebevoll / freundlich / geliebt / friedlich / leidenschaftlich / entzückt / verbunden / zugeneigt beschrieben werden. Individuell: Involvement -Ich habe großes Interesse an dieser Kultmarke. -Ich finde, dass sich diese Kultmarke immer weiter entwickelt. -Ich finde, dass diese Kultmarke als Synonym für ihre Produktkategorie steht. -Diese Kultmarke ist mir so stark im Kopf präsent, dass ich sie ohne lange nachzudenken genannt habe. Eigenschaftsbezogen -Ich nehme diese Marke als glaubwürdig / charismatisch / mystisch / rebellisch wahr. Wettbewerbsbezogen -Ich finde, diese Kultmarke unterscheidet sich grundlegend von den Konkurrenzmarken. -Ich nehme diese Kultmarke als unverwechselbares Original / als einzigartig wahr. -Diese Kultmarke ist faszinierend. -Ich finde, diese Kultmarke hat ein prägnantes und unverwechselbares Logo. -Ich habe ein starkes Bedürfnis, mehr über diese Kultmarke zu wissen. Markenpersönlichkeit -Ich bin verrückt nach dieser Kultmarke. -Ich unterhalte mich gerne über diese Kultmarke. -Ich suche aktiv nach Informationen über diese Kultmarke. -Ich finde, dass diese Kultmarke zuverlässig / sicher / technisch / erfolgreich / führend / aufregend ist. -Ich finde, dass diese Kultmarke temperamentvoll / einzigartig / unabhängig / zeitgemäß ist. -Ich verbringe viel Zeit mit der Suche nach neuen Informationen über diese Kultmarke. -Ich habe bislang nur positive Erfahrungen mit dieser Kultmarke gemacht. Der dritte Faktor Innovation wird durch die folgenden fünf Eigenschaften beschrieben: Trendsetter, technisch, aufre gend, immer weiter entwickelt sowie Produktdesign. So sind Kultmarken nicht nur durch eine langjährige Tradition geprägt, sondern zeichnen sich auch als stetige „Trendsetter“ aus. Sie bewältigen den Spagat zwischen Tradition und Trendsetting (Kilian 2009, S. 13; MediaLogics 2004). Dies gelingt ihnen, indem sie sich „zeitgemäß“ auf „technischer“ Ebene oder auf der Ebene des „Produktdesigns“ „immer wei ter entwickeln“ und dadurch für den Konsumenten stets „aufregend“ sind. 03/2012 | PRAXIS Tab. 8: Eigenschaftenkatalog für Kultmarken Nutzenbezogene Dimension Tangibel -Ich ziehe einen Nutzen aus der Produktqualität / der Servicequalität / dem Produktdesign dieser Kultmarke. Intangibel -Der Konsum dieser Kultmarke gibt mir ein Sicherheitsgefühl / ein Zugehörigkeitsgefühl zu einer bestimmten sozialen Gruppe. -Ich ziehe einen Nutzen aus dem Image dieser Marke. -Durch den Konsum dieser Kultmarke kann ich mich selbst verwirklichen. -Durch den Konsum dieser Kultmarke kann ich mich selbst darstellen. Die vier Eigenschaften zuverlässig, unabhängig, sicher sowie zeitgemäß stammen alle aus der Subdimension „Marken persönlichkeit“ und beschreiben daher den vierten Faktor Kultmarkenpersönlichkeit. Dass die Persönlichkeit einer Kultmarke einen eigenen Faktor darstellt, verdeutlicht die hohe Bedeutung einer starken Persönlichkeit für Kultmarken. Die Eigenschaften kontinuierlich gute Leistung, sich selbst treu bleiben, Werten treu bleiben sowie Konsistenz in der Kommunikation bilden den fünften Faktor Kontinuität. Damit wird nicht nur verdeutlicht, dass die Kontinuität in der Markenführung eine wichtige Kultmarken-Eigenschaft ist (Spriwald 2003, S. 8 f.), sondern auch, dass es sinnvoll war, den Kriterienkatalog um diese detaillierten Eigen schaften bezüglich der Konsistenz zu ergänzen (Perrey/ Meyer 2011, S. 462). Zu beachten sei hier auch, dass Aktualität und Konsistenz keinesfalls einen Widerspruch darstellen müssen (Perrey/Meyer 2011, S. 45). So kann davon ausgegangen werden, dass insbesondere Kultmarken stetig innovative Trends setzen, ohne dabei ihren wesentli chen Charakter zu verändern. Der sechste Faktor Differenzierung besteht aus den drei Eigenschaften anders als Konkurrenz, unverwechselbares Original sowie einzigartig und spiegelt eins zu eins den drit ten Faktor „Abgrenzung zur Konkurrenz“ von Peter und Schlecht (2009) wider. Damit wird die Bedeutung der Differenzierung einer Kultmarke vom Wettbewerb noch ein mal hervorgehoben. Eine klare Differenzierung und eine starke Emotionalisierung stellen die zentralen Heraus forderungen des Markenmanagements dar. Die Faktoren eins transferWerbeforschung & Praxis und sechs verdeutlichen, dass sich Kultmarken insbesondere durch diese beiden Aspekte auszeichnen. Der siebte Faktor vereint die Eigenschaften große Anhänger schaft sowie Nutzergemeinschaft auf sich und bestätigt damit die Brand Community als eine weitere wich tige vermutete Eigenschaft von Kultmarken. 5.Fazit Durch die vorliegende Studie konnte gezeigt werden, dass sich Kultmarken vor allem durch eine starke Emotionali sierung, eine hohe Bekanntheit, stetige Innovationen, eine starke Persönlichkeit, Kontinuität in der Markenführung, eine klare Differenzierung vom Wettbewerb sowie das Vorhandensein einer Brand Community auszeichnen. Kritisch anzumerken ist jedoch, dass die Stichprobe größ tenteils aus Studenten bestand und daher keinen Anspruch auf Repräsentativität in der deutschen Gesamtbevölkerung erhebt. Die Studie bietet somit Raum für weitere Forschungsaktivitäten. Die größte Herausforderung bei der Auseinandersetzung mit dem Kultmarken-Phänomen stellt allerdings die Abgrenzung zu starken Marken dar: Kultmarken werden i.d.R. immer als starke Marken angesehen, jedoch nicht alle starken und erfolgreichen Marken als Kultmarken. Der wesentliche Unterschied liegt stets im Auge des Betrachters und besteht in der Leidenschaft, die Kultmarken in Konsumenten erwe cken (Carr 1996, S. 4). Dies gelingt den Kultmarken durch ihre Persönlichkeit und ihre emotionale Beziehung zu den Konsumenten, die bei starken Marken weniger intensiv aus geprägt zu sein scheint. Zusätzlich verfügen Kultmarken nach allgemeiner Meinung über einen Mythos, der den Konsumenten eine persönliche Identi fikation mit der Kultmarke ermöglicht (Sauerbrey 2004, S. 71). Da die Abgrenzung von Kultmarken zu starken Marken durch harte Faktoren nur schwer nachzuvollziehen ist, besteht auch aus dieser Perspektive weiterer Forschungsbedarf. Literatur Atkin, D. 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Kleine Johannisstraße 6, 20457 Hamburg, Deutschland Tel.: +49 (0) 40 3060459-16, Fax: +49 (0) 40 3060459-29 info@dwg-online.net, www.dwg-online.net Österreichische Werbewissenschaftliche Gesellschaft Augasse 2-6, 1090 Wien, Österreich Tel. +43/1/313 36-4617, Fax +43/1/317 66 99 wwg@wu.ac.at, www.wwgonline.at Verlag: New Business Verlag GmbH & Co. KG Nebendahlstraße 16, 22041 Hamburg, Deutschland Tel.: +49/40/60 90 09-0, Fax: +49/40/60 90 09-66 transfer@new-business.de Verleger: Peter Strahlendorf Kfm. Geschäftsführung: Antje-Betina Weidlich-Strahlendorf Produktmanagement: Anja Kruse-Anyaegbu Vertrieb: Angelika Schmidt Gestaltung: Klaus Esche Entwurf: Nina Leinemann Druck: Lehmann Offsetdruck GmbH, Norderstedt Redaktion dieser Folge: WWG Für die WWG: Chefredakteur: Prof. Dr. Günter Schweiger V. i. S. d. P. Stv. Chefredakteur: Prof. Dr. Wolfgang Mayerhofer Redaktion: Mag. 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Dieter Dahlhoff, Universität Kassel Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch, EBS Business School, Oestrich-Winkel Prof. Dr. Thomas Foscht, Universität Graz Dr. Gereon Friederes, marketmind Markt- und Markenforschung, Wien Prof. Dr. Michael Grabner, Michael Grabner Media, Wien Prof. Dr. Andrea Gröppel-Klein, Universität des Saarlandes, Saarbrücken Prof. Dr. Arnold Hermanns, Universität der Bundeswehr, Neubiberg Karen Heumann, Jung von Matt AG, Hamburg Siegfried Högl, GfK Marktforschung, Nürnberg Prof. DDr. Bernadette Kamleitner, Wirtschaftsuniversität Wien Dr. Helene Karmasin, Karmasin Motivforschung, Wien Prof. Dr. Peter Kenning, Zeppelin Universität, Friedrichshafen Prof. Dr. Erich Kirchler, Universität Wien Prof. Dr. Guido Kucsko, Rechtsanwalt in Wien Mag. Willy Lehmann, Willy Lehmann Markenagentur, St. Florian Prof. Dr. Wilfried Leven, Agentur Leven, Köln Prof. Dr. Josef Mazanec, Wirtschaftsuniversität Wien Dr. Walter Neuhauser, Neuhauser Harnach GbR, München Prof. Dr. Bruce I. Newman, De Paul University, Chicago Dr. Oliver Nickel, Icon Added Value, Nürnberg Prof. Dr. Thomas Otter, Goethe Universität, Frankfurt Dr. Thomas Petersen, Institut für Demoskopie Allensbach, Allensbach Prof. Dr. Bodo Schlegelmilch, Wirtschaftsuniversität Wien Prof. Dr. Peter Schnedlitz, Wirtschaftsuniversität Wien Prof. Dr. Günter Schweiger, Wirtschaftsuniversität Wien Prof. Dr. Gerhard Speckbacher, Wirtschaftsuniversität Wien Prof. PD Dr. Andreas Strebinger, York University, Toronto Prof. Dr. Peter Szyszka, Universität Wien Prof. Dr. Volker Trommsdorff, Technische Universität Berlin Prof. Dr. Gerhard A. Wührer, Johannes Kepler Universität Linz www.transfer-zeitschrift.net Abonnentenpreis (4 Ausgaben): 78,- Euro pro Jahr; Hochschulangehörige: 65,- Euro pro Jahr; Bibliotheken: 50,- Euro pro Jahr. Für Mitglieder der angeschlossenen Gesellschaften ist der Abonnentenpreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. Postvertriebszeichen: G42362 (Österreich), C43262 (Deutschland) ISSN 1436-798-X, Copyright © 2012 DWG/WWG Nachdruck von Beiträgen mit Quellenhinweis und gegen ein Belegexemplar nur mit ausdrücklicher Genehmigung von DWG/WWG. 4 transferWerbeforschung & Praxis INHALT | 03/2012 Inhalt FORSCHUNG Imagewirkungen des Sponsorings: Der aktuelle Stand der empirischen Forschung 06 Manfred Baumeister 24 Günter Silberer Alexander Richter Baumeister PersonalConsulting Sponsoring wird von Unternehmen gerne zur Erhöhung der Bekanntheit und Verbesserung des Images eingesetzt. Jedoch sind die Wirkungen von Sponsoring nicht immer bekannt. Dieser Beitrag gibt einen umfassenden Überblick anhand von Studienergebnissen zum aktuellen Stand der Imagewirkungsforschung und liefert Handlungsempfehlungen. PRAXIS Intextwerbung auf Websites – Gestaltungsmöglichkeiten und Wirkungspotenziale Georg-August-Universität Göttingen Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem innovativen Forschungsfeld Intextwerbung, das bislang nicht untersucht wurde. Gekennzeichnete Worte in Textpassagen dienen als Links, deren Berührung ein Werbefenster mit der Werbebotschaft öffnet. In diesem Aufsatz werden die Merkmale von Intextwerbung vorgestellt, deren Wirkungspotenzial erläutert und Befunde aus Studien und aus einem Werbewirkungsexperiment diskutiert. Eigenschaften von Kultmarken aus Sicht von Konsumentinnen und Konsumenten Christoph Henning Vibrant Media, Hamburg 33 Saskia Losch Hochschule Koblenz Im Rahmen einer Studie wurden Eigenschaften von Kultmarken ermittelt. Dabei zeigt sich, dass u.a. eine starke Emotionalisierung, eine hohe Bekanntheit, stetige Innovationen, Kontinuität in der Markenführung und eine klare Differenzierung von den Wettbewerbern wichtige Eigenschaften sind. Die Forschungsarbeit wird in diesem Aufsatz vorgestellt. Holger J. Schmidt Umsetzung und Implementierung von Social Media Strategien 45 Eva Maria Eckenhofer Hochschule Koblenz und Brand:Trust, Nürnberg Auftritte in Social Media erfordern wie auch klassische Medienauftritte klare Visionen, Strategien und Ziele, um erfolgreich zu sein. Möglichkeiten zur Integration von Social Media Strategien in die Unternehmenskommunikation, abgeleitet aus der Strategie-Entwicklung der klassischen Betriebswirtschaft, sowie Praxisbeispiele werden in diesem Beitrag erläutert. Podcasts als Teil der Unternehmenskommunikation Beim Podcasting können eigene Inhalte produziert und verteilt werden. Nutzer erhalten so das Gefühl, mehr Kontrolle und Selbstbestimmung zu besitzen. Doch die Reichweiten sind geringer als bei klassischen Instrumenten, ein flankierender Einsatz von Podcasts aber interessant. Grundlagen und Nutzungsparameter von Podcasts und die Eigenschaften eines optimalen Podcasts werden in diesem Aufsatz präsentiert. 50 vi Knallgrau, Wien Teresa Berr Projektmanagement, Wien 03/2012 | transferWerbeforschung & Praxis INHALT Inhalt Hohe Zufriedenheit der LeserInnen mit der Fachzeitschrift transfer – Werbeforschung & Praxis 58 Alexander Kriz A1 Telekom Austria, Wien Thomas Preyer Kürzlich wurde eine Studie zur Ermittlung der Zufriedenheit der Leserinnen und Leser mit transfer – Werbeforschung & Praxis durchgeführt. Die Ergebnisse werden in diesem Beitrag dargestellt. Es zeigt sich eine intensive Nutzung und hohe Zufriedenheit, leichte Verbesserungen bei den Ergebnissen gegenüber einer Studie aus dem Jahr 2007 können ausgemacht werden. GfK Austria, Wien SERVICE Forschung aus aller Welt: 65 Versuchungen erliegen, Versuchungen besiegen – Warum im Paradies des Konsumenten nicht nur Äpfel hängen sollten Andreas Strebinger York University, Toronto Die Konsumverhaltensforschung beschäftigt sich immer stärker mit Versuchungen. Aktuelle Erkenntnisse, beispielsweise zum Zusammenhang zwischen Tellergröße und Gewichtszunahme, zwischen vorab gesetzter Budgetgrenze und höheren Ausgaben sowie zwischen Packungsgröße und Konsum, werden in diesem Artikel beschrieben. Mafo-Splitter:68 Kontrolle ist gut – Vertrauen wäre besser! Dass die Vielfalt an Markierungen in Form von Prüf-, Qualitäts- und Herkunfts zeichen nicht immer zur Orientierung der Konsument/innen beiträgt, zeigt eine aktuelle Studie. News von DWG 70 Buch des Quartals 71 L.J. Shrum (Ed.): The Psychology of Entertainment Media: Blurring the Lines between Entertainment and Persuasion Wolfgang Mayerhofer Institut für Werbewissenschaft und Marktforschung, WU Wien Bernadette Kamleitner Institut für Werbewissenschaft und Marktforschung, WU Wien Literaturservice72 Editorial03 Impressum44 Du hast gesagt, wir kommen um € 9,- von Wien nach Linz. Mit der Bahn! Nicht mit dem Auto. Wer zuerst bucht, sichert sich den günstigen Preis! Mit der neuen ÖBB SparSchiene Österreich reisen Sie entspannt und bequem ab nur € 9,- mit der Bahn. Einfach online buchen: Fahrplan abfragen, gewünschte Strecke wählen und es erscheinen alle verfügbaren SparSchiene-Angebote! Mehr Infos und Buchung auf oebb.at * SparSchiene-Tickets ab € 9,-. Preis pro Person und Richtung, kontingentiertes Angebot für bestimmte Zugverbindungen, Erstattung und Umtausch der Tickets ist nicht möglich. Nur online buchbar. Keine VORTEILScard-Ermäßigung. Bei der Buchung eines Erwachsenen SparSchiene-Tickets können bis zu 4 Kinder bis zum vollendeten 15. Lebensjahr gratis als Reiseteilnehmer hinzugefügt werden. ÖBB-Kampagne SparSchiene Österreich Im September 2011 brachten die ÖBB die SparSchiene Österreich auf den Markt - Tickets, mit denen ÖBBKundInnen schon ab 9,- Österreich entdecken können. Zeitgleich fiel auch der Startschuss für die Kampagne zur Bewerbung des neuen Angebotes, bei der einmal mehr Ciro De Luca und Christoph Fälbl als prominente Stimmen der Kunden im Mittelpunkt standen. Aus einer Kombination von Dialog und Humor machte das Comedy-Duo den KundInnen das neue ÖBB-Produkt schmackhaft – und das über diverse Mediakanäle. Allen voran über das Fernsehen, wo die ÖBB mit dem SparSchiene Österreich-Spot Platz 5 bei den Gallup Top Ten der impactstärksten TV-Spots 2011 belegten und der gesamte TV-Werbeauftritt als impactstärkste Kampagne 2011 ausgezeichnet wurde. 5