AUSBILDUNGSUNTERLAGEN für Nordic-Walking
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AUSBILDUNGSUNTERLAGEN für Nordic-Walking
AUSBILDUNGSUNTERLAGEN für Nordic-Walking-Trainer Autor: D. Ilzhöfer, A. Wörle Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 1 INHALTSANGABE • • • • • • • • • • • Nordic Walking: Geschichte –Entwicklung –Zielgruppen Nordic Walking: Die Idee Gesundheitsaspekte Nordic Walking Technik Trainingssteuerung Trainingsmethoden Gestaltung einer Trainingseinheit DSV Nordic Walking Trainingskonzept Gruppenbetreuung Technikentwicklung Anhang – UKK Walking Test – Erste Hilfe: Grundlagen – Literaturempfehlung / Impressum Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 2 NORDIC WALKING Geschichte Entwicklung Zielgruppen Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 Geschichte und Entwicklung § Sommertrainingsmethode von Langläufern: Lauf- und Sprungtraining mit Stöcken / Skigang § Bergwandern mit Wanderstöcken / Trekkingstöcken § Pole Walking (1992 in der amerikanischen Fachliteratur) § 1992 / 93: Erste Studien zu Ausdauereffekten, Trainingsreizen und psychologischen Profilen von Walking mit Stöcken. § 1996: Aufnahme des Berglaufs mit Stöcken in den Lehrplan Skilanglauf (Thema: Fit durchs ganze Jahr) § 1997: Vorstellung des Breitensportkonzepts „Nordic Walking“durch den weltgrößten Carbonstockhersteller Exel in Finnland § 2001: Aufnahme der Aus- und Fortbildungen im DSV zum Thema Nordic Walking § 2002: Ausbildungsangebote des DSV zum Nordic Walking Basic Instructor (in Zusammenarbeit mit INWA) Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 4 Geschichte und Entwicklung § 2003: Einrichtung der DSV Nordic Walking Ausbildungszentren § Seit 2003: §Ausbildung zum DSV Nordic Walking Trainer nach dem Curriculum des DSV §Einrichtung von Nordic Aktiv und Nordic Walking Zentren nach dem DSV Nordic Aktiv Streckenkonzept § Ab 2006: §Ausbildung zum DSV Nordic Blading / Snowshoeing / Skiing Trainer §Umfangreiches Fortbildungsprogramm zu Spezialthemen Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 5 Zielgruppen (1) Teilnehmerstruktur § Ca. 85 -90% Frauenanteil, allerdings zuletzt mit leicht steigendem Männeranteil § Großteil zwischen 35 und 55 Jahre § Vor allem Sport-Neu- und Wiedereinsteiger § Viele Nicht-Vereinsmitglieder § Gesundheitssportler § Spezielle Zielgruppen (Kinder / Senioren / Sportler aus anderen Sportarten … ) Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 6 Zielgruppen (2) Motivation: § Fitnessorientiertes Gesundheitstraining § Gewichtsmanagement § Rückentraining § Ganzkörpertraining § Outdoor - Training § Günstig und ohne großen Aufwand § Soziale Aspekte (Spaß in der Gruppe ...) Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 GESUNDHEITSASPEKTE Pluspunkt Gesundheit Pluspunkt Gemeinsam Aktiv Pluspunkt Natur Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 7 Gesundheitsaspekte Herz –Kreislauf - System Atmung Psyche Stoffwechsel Gewichtsmanagement Muskulatur / Wirbelsäule Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 9 2011 10 Gesundheitsaspekte HERZ-KREISLAUF-SYSTEM § Verbesserung der aeroben Ausdauer § Verbesserung der Blutviskosität § Ökonomisierung der Herzarbeit § Blutdruckregulierung § Durchblutungsförderung der Extremitäten Positiver Einfluss auf: § Periphere arterielle Verschlusskrankheit § Venenerkrankungen § Koronare Herzkrankheit § Bluthochdruck Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg Gesundheitsaspekte Studie zu physiologischen Effekten des NW aus: Research Quarterly for Exercise and Sport, 1997 by the American Alliance for Health, Vol. 68, No. 2, pp 161-166 Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 11 2011 12 Gesundheitsaspekte Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg Gesundheitsaspekte ATMUNG § Intensivierung der Atmung § Verbesserte Reinigung der Lunge (Abtransport von Schleim und Fremdkörpern durch Flimmerhärchen) § Verbesserte Sauerstoffversorgung des Organismus § Training der Atem(hilfs)muskulatur (Zwerchfell / Zwischenrippenmuskulatur / Schulter-NackenMuskulatur) § Gut dosierbare Belastung Positiver Einfluss auf: § Belastungsasthma § Chronische Bronchitis Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 13 Gesundheitsaspekte GEWICHTSMANAGEMENT § Deutlich höherer Kalorienverbrauch im Vergleich zu Walking (ca. 20 –35 % mehr!) § Aber: Nur bei korrekter Technik und intensivem Stockeinsatz! § Höherer Energieverbrauch = Chance auf Gewichtsreduzierung § Gewichtsreduzierung = Gelenkentlastung Positiver Einfluss auf: § Adipositas § Knie- und Hüftgelenksarthrosen § Diabetes mellitus Typ 2 (durch Gewichtsreduzierung) Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 14 Gesundheitsaspekte N o rd ic W a lk in g n o rm a le r G a n g 16 P1 Kraft pro kg KG (N) 14 P3 12 10 8 6 4 P2 2 0 0 ,0 0 ,1 0 ,2 0 ,3 0 ,4 0 ,5 0 ,6 0 ,7 S ta n d z e it ( s ) Abbildung: gemittelte vertikale Bodenreaktionskraftkurven Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 15 Gesundheitsaspekte MUSKULATUR / WIRBELSÄULE § Training aller wichtigen Muskelgruppen § Training der inter-/intramuskulären Koordination § Entspannung der Schulter-Nacken-Muskulatur (bei korrekter Arm-Stockarbeit: Hände + Schultern tief) § Stabilisierung der Wirbelsäule (v.a. durch Gegenrotation Becken –Schulter - Achse) Positiver Einfluss auf: § Muskuläre Dysbalancen (z.B. bei Rundrücken) § Rückenbeschwerden § Osteoporose § Schulter-Nacken-Verspannungen § Arthrosen (durch Bewegung und Stabilisierung) Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 16 Gesundheitsaspekte STOFFWECHSEL § Aktivierung aller Stoffwechselprozesse §z.B. Senkung erhöhter Blutfettwerte §z.B. Senkung erhöhter Blutzuckerwerte §z.B. positive Beeinflussung des Gehirnstoffwechsels Positiver Einfluss auf: § Fettstoffwechsel(störung) § Diabetes mellitus Typ 1 und 2 § Depression Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 17 Gesundheitsaspekte PSYCHE § Steigerung des allgemeinen subjektiven Wohlbefindens (v.a. bei bisher Untrainierten) § Stimmungsaufhellung (natürliche „Lichttherapie“) § Wohlbefinden durch subjektiv als niedrig empfundene Belastung § Schnelle Erfolgserlebnisse durch relativ leichte Technik (vor allem bei SOFT-Technik) Positive Auswirkungen auf. § Immunsystem (Stichwort: Psychoimmunologie) § Kompetenztraining (Geriatrie / Gerontopsychiatrie) § Hohe Compliance bzw. Mitgliederbindung! Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 18 Gesundheitsaspekte PLUSPUNKT GEMEINSAM AKTIV § Altersunabhängig („Von neun bis neunzig“) § Leistungsunabhängig („Vom Einsteiger bis zum Athleten“) § Optimal für heterogene Gruppen: § Belastungssteuerung erfolgt nicht über das Tempo, sondern über den Bewegungsumfang und die Intensität des Stockeinsatzes § Dadurch ist gleiches Tempo für unterschiedlich belastbare Teilnehmer möglich! § Teilnehmer mit gesundheitlichen Problemen können in die Gruppe integriert werden (aber: ärztliche Zustimmung ist erforderlich!) § Freude an gemeinsamer Aktivität bei rel. geringer Bedeutung der individuellen Leistungsfähigkeit Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 19 Gesundheitsaspekte PLUSPUNKT NATUR ERLEBEN § Optimale Gesundheits-Outdoor-Sportart § ganzjährig durchführbar § wetterunabhängig § Freude durch Naturerleben § Psychische Entspannung in der/durch die Natur § Positive Auswirkungen auf das Immunsystem (Stichwort „Abhärtung“) § Optimale Verbindung zu NORDIC AKTIV im DSV: § „Das ganze Jahr –mit Stöcken –in der freien Natur“ § Nordic Walking - Nordic Blading Nordic Snowshoeing - Nordic Skiing Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 20 NORDIC WALKING TECHNIK Allgemeine Grundsätze SOFT –FITNESS –SPORT Aufgabenpool Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 Nordic Walking Technik § Nordic Walking ähnelt der natürlichen Gehbewegung mit Schwingen der Arme (Gegenüberstellung) § Nordic Walking ähnelt der klassischen Skilanglauftechnik § Die Kreuzkoordination des Gehens wird mit dem Einsatz der Stöcke verbunden § Beim Zurückschwingen des Arms wird Druck auf die Schlaufe bzw. den Stock ausgeübt § Nordic Walking wird dann besonders effektiv, wenn Bein- und Armbewegungen einen möglichst großen Bewegungsumfang aufweisen § Die Belastungssteuerung erfolgt v.a. durch die Intensität der Arm –Stockarbeit, weniger durch das Gehtempo Merke: Bewegungsumfang und Intensität sind wichtiger als Frequenz und Geschwindigkeit! Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 22 Nordic Walking Technik Gegenüberstellung Gehen –Nordic Walking SOFT Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 23 Nordic Walking Technik WAS IST WICHTIG? § Stockschlaufen optimal anpassen (Armschwung + Stockeinsatz müssen auch mit geöffneten Händen möglich sein) § Normales Gehen, die Hände sind locker geöffnet, die Stöcke schleifen neben dem Körper, Arme schwingen rhythmisch wechselweise eng am Körper § Langsam gehen, dabei aber Schritt und Armschwung verlängern: „raumgreifendes Schreiten“ § Leichte Körpervorlage („gegen den Sturm laufen“) § Aufrechte Körperposition, Hüfte nach vorne bringen § Beim Nach-Hinten-Schwingen der Arme Druck auf den Stock bringen (über die Schlaufe, Hände bleiben geöffnet) Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 24 Nordic Walking Technik § Arme werden nah am Körper geführt § Armbewegung erfolgt aus dem Schultergelenk! § Hände und Schultern bleiben tief § „Stöcke nicht tragen, sondern drücken“ § Blick nach vorne § Aktives Gehen: nach dem Aufsetzen der Ferse möglichst schnell und aktiv den KSP über den Mittelfuß bringen, dann über Vorfuß / Großzehe abrollen (Vorstellung: Abstoß beim Skilanglauf oder Schuhe abstreifen) Wichtig: Großen Bewegungsumfang anstreben Geringes Tempo Bewegungsgefühl: weiche, runde, harmonische Bewegung Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 25 Soft-Technik VORTEILE: § Einsteigertechnik § Leicht erlernbar § Kraftsparend § Geringe Herz - Kreislaufbelastung § Ökonomisch, daher bestens geeignet für lange Strecken ABER: § Relativ geringer Trainingseffekt § Nur geringe Beeinflussung gesundheitsrelevanter Faktoren Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 26 Soft-Technik § Arme nah am Körper führen § Hände tief halten § Arme bleiben immer locker gestreckt § Aufrechte Körperposition § Mittlere Körperlage § Mittelgroße Schritte mit Tendenz zu großen Schritten § Arm –Stockarbeit: Hände schwingen mindestens bis zur Hüfte § Hände locker geöffnet halten Wichtig: Mittlerer Bewegungsumfang, geringes Tempo Weiches, rundes harmonisches Bewegungsgefühl Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 27 Soft-Technik Hand und Schulter beim Vorschwingen des Armes tief lassen Armschwung endet knapp hinter der Hüfte mittelgroße Schritte mit Tendenz zu großen Schritten Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 28 Soft-Technik Soft-Technik bergauf § Arme nah am Körper führen § Hände tief halten § Mittelgroße Schritte (je steiler das Gelände, desto kürzer die Schritte) § Leichte Körpervorlage § Arm –Stockarbeit: Hände bis zur Hüfte Grundsätzlich in der SOFT –Technik bergauf: § Vor allem Intensität des Stockeinsatzes reduzieren § Evtl. kein aktiver Stockeinsatz mehr (Stöcke nur noch als Stütze verwenden) § Mittelgroßer Bewegungsumfang und mittlere Frequenz § Je steiler, desto geringer werden BU und F Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 29 Fitness-Technik VORTEILE: § Hervorragende Beeinflussung gesundheitsrelevanter Faktoren, wie z.B. § Hoher Kalorienverbrauch § Muskelkräftigung § Stabilisierung der Wirbelsäule § Stoffwechseltraining ... ABER: § Relativ schwierig zu erlernen § Unökonomisch § Auf lange Strecken sehr anstrengend Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 30 Fitness-Technik § Arme nah am Körper führen § Armschwung erfolgt aus dem Schultergelenk! § Hände tief halten § Arme bleiben immer locker gestreckt, der Oberarm ist an der Armbewegung beteiligt § Aufrechte Körperposition § Leichte Körpervorlage § Hüfte nach vorne bringen (kein Hüftknick!) § Großer Bewegungsumfang § Arm –Stockarbeit: Arme schwingen an der Hüfte vorbei weit nach hinten (bis fast zur Streckung!) Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 31 Fitness-Technik § Hände vorne schließen, hinten öffnen § Gegenrotation Becken –Schulter –Achse § Aktives Gehen: KSP möglichst schnell über den Mittelfuß nach vorne bringen! § Bewusster Abstoß über den Vorfuß § Vorderes Knie beim Aufsetzen der Ferse leicht gebeugt § Fuß beim Aufsetzen der Ferse nicht zu sehr hochziehen Wichtig: Großer Bewegungsumfang Intensive Arm –Stockarbeit Mittleres Tempo Weiches, rundes harmonisches Bewegungsgefühl Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 32 Fitness-Technik Hand und Schulter beim Vorschwingen des Armes tief lassen Arm weit nach hinten ausschwingen Arm locker gestreckt lassen Hand hinten öffnen Hand vorne schließen er iv t z ns sa te in In cke o St r iv e tz a ens In t kein s c St o Vorderes Knie leicht gebeugt Große Schritte Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 33 Fitness-Technik Gegenrotation Schulter – Becken – Achse Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 34 Sport-Technik VORTEILE: § Intensives Ganzkörpertraining § Individuelle Schwerpunktsetzung im Training möglich § Schneller Leistungsanstieg § Hohe koordinative Anforderung § Sehr gute Übertragbarkeit auf Wintersport ABER: § Hohe bis sehr hohe Intensität § Komplexe Bewegungsabläufe § Anspruchsvolles Gelände notwendig Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 35 2011 Sport-Technik § Grundtechnik wie bei FITNESS § Großer Bewegungsumfang § Hohe bis sehr hohe Intensität des Stockeinsatzes § Auch im steilen Anstieg Streckung des Abstoßbeins und des Abstoßarmes nach hinten! § Evtl. etwas längere Stöcke (plus 5–10 cm) für intensivere Arm – Stockarbeit § Zusatzaufgaben (v.a. Imitationsübungen): § Doppelstock bergauf § Skigang bergauf § Schrittsprünge bergauf § „1 : 2 Skating mit aktivem Armschwung“ Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg Bild: Sammy Minkoff 2011 36 Bergauf - Training Koordinationstraining Schrittsprungtraining Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg Nordic Running Imitationsübungen 2011 37 Sport-Technik § Alternative Arm –Stock –Arbeit: § Vorderer Arm stärker gebeugt § Hand wird auf gleich bleibender Höhe –also relativ hoch –an der Hüfte vorbei nach hinten geführt § Relativ starke Beugung des Arms beim Passieren der Hüfte § Dadurch verstärktes Trizeps–Training § Bewegungsvorstellung: Hände gleiten an einem hüfthohen Geländer vor und zurück. Wichtig: § Schulter stabilisieren § KEINE Ausweichbewegung mit Schulter oder Arm § NICHT geeignet für SOFT und FITNESS! Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 38 Bergab-Technik Leicht bis mittelsteil bergab: § Gehen in Kreuzkoordination § Leichte Rücklage § Hände tief halten § Stöcke schräg halten, weit hinten einsetzen § Auf den Stöcken abstützen § Körperschwerpunkt tief, Beine bleiben leicht gebeugt § Je steiler, desto kleinere Schritte Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 39 Bergab-Technik Steil bergab (und bei Knieproblemen): § Doppelstockeinsatz: Stöcke weit vor dem Körper einsetzen § Körperschwerpunkt tief, Beine bleiben leicht gebeugt § Je steiler, desto kleinere Schritte § Dreischrittrhythmus Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 40 Aufgabenpool Grundtechnik § Hände dauernd locker geöffnet lassen. Der Abstoß wird nur über Druck auf die Schlaufen erzeugt. § Hände immer tief lassen. Die vorschwingende Hand greift weit nach vorne –unten (Bild: „einem kleinen Kind die Hand geben“). § Arme gestreckt nach vorne schwingen: Hand bleibt immer unter Bauchnabelhöhe! § Hand passiert dabei den Körper unter Hüfthöhe (streift am Oberschenkel) § Armschwingen im Stand: Bewegung kommt aus dem Schultergelenk! § Im Schultergelenk pendeln, dabei Arme wechselweise vor – zurück schwingen. Ellbogen bleiben locker gestreckt. § Mit gestreckten Armen gehen Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 41 Aufgabenpool Grundtechnik § Doppelstockeinsatz: Hände an der Hüfte vorbei weit nach hinten schwingen. § Einarmig: raumgreifende Arm-Stock-Bewegung § Bergauf gehen § Grosse Schritte, dabei auf bewusstes Abrollen achten (Mittelfuß –Außenballen –Großzehenballen). § Einfrieren der Ausgangsposition § Bei jedem 3.Schritt stehen bleiben, Korrigieren der Position (auch paarweise möglich) Wichtig: Weiches, rundes Bewegungsgefühl Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 42 Kennenlernen Information und Technik •Stocklänge •Schlaufeneinstellung •Materialkunde •Soziale Aspekte •Technikentwicklung Anforderung an ÜL: •Motivierter Auftritt = Visitenkarte •TN-Belange herausfinden •Integration aller TN Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 43 Erste Erfahrung Information und Technik •Langer Arm, vorschwingende Hand („kleinem Kind/Handgeben“) •Körperposition (Hand - Bauchnabelposition) •Rhythmisches Gehen •Hand passiert unter Hüfthöhe (Daumen streift!) •Bewegung aus der Schulter Anforderung an den ÜL: •Keine Perfektion erwarten •Geräuscharmen Untergrund suchen oder •Mit Asphalt - Padds arbeiten Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 44 Stockkontrolle Information und Technik •Zusammenhang zwischen Greifen und Loslassen •Innenrotation des Armes, anatomisch bedingt •Arm pendelt aus dem Schultergelenk •Vereinfachung durch Doppelstockeinsatz •Einsetzen der Armen –Venenpumpe Anforderung an den ÜL •Ausweichbewegungen erkennen •Stützwinkel der Hand beobachten •Stockwinkelfunktion Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 45 Kreuzkoordination „Soft“ Information und Technik •Effektives Arbeiten durch Aufrichtung WS •Bewusstmachen der Bewegung durch „Einfrieren“ •Differenzierte Übungsabläufe •Bergauf walken •Abrollverhalten des Fußes Anforderungen an den ÜL •Sensibilisieren über taktile Wahrnehmung •Arm –Beinpendel beobachten •Rückmeldungen, Tipps, Videoaufnahme Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 46 Rotationsbewegung Information und Technik •Schubphase herausarbeiten •Mobilisation der WS, Rumpfarbeit •Bewegungsspielraum verbessern •Schrittlänge passt sich der raumgreifenden Armlänge an Anforderung an den ÜL •Spiel –und Übungsformen zur Wahrnehmung •„Gesundheits –Move“spielerisch zu gestalten Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 47 Verbessertes Muskeltraining Information und Technik •Stabilisation der Bein – und Fuß-Achse •Physiologisches, aktives Abrollverhalten des Fußes trainieren •Zusammenhang zwischen Schritt – und Stocklänge, sowie Einsatz des Stocks vermitteln Anforderung an den ÜL •Übungen zur Verbesserung der Schubphase •Hand –Venenpumpe in der Komplexbewegung Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 48 Soft –und Fitnesstechnik Information und Technik •Technikvariationen •Komfortzone verlassen •Bewegungsspielräume vergrößern Anforderung an den ÜL •Verschiedene Geländeformen „abwalken“ •Abwechslungsreich „trainieren“ •Formationswalken Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 49 Vorgehensweise • Induktives Vorgehen oder Deduktives Vorgehen Grundsätze: ° vom Leichten zum Schweren ° Vom Bekannten zum Unbekannten ° Vom Einfache zum Komplexen ° Sich Zeit nehmen! ° Dialog zum TN –keine Hierarchie, kein Expertentum beide, TN und ÜL haben Funktionen! Frust Information Dialog Erfolg Aufgabenstellung Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 50 TRAININGSSTEUERUNG Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 Trainingssteuerung Trainingsintensität: § Training im aeroben Bereich: NORDIC SOFT/NORDIC FITNESS § Training im aeroben und anaeroben Bereich: NORDIC SPORT Ausgangswert für Berechnung der Trainings-HF: § Maximale Herzfrequenz (Hfmax) Diagnostische Verfahren: § § § § § Männer 220 minus Lebensalter / Frauen 226 minus Lebensalter Polar Fitness-Test und OwnZone® UKK Walking Test Conconi-Test Leistungsdiagnostik (Laktat / Spirometrie) auf dem Laufband Kontrolle der Trainingsintensität durch: § Atemkontrolle (Sprechtest) § Subjektives Belastungsempfinden (z.B. fünfstufige BORG-Skala) § Kontrolle der Herzfrequenz Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 52 Hier geht gar nix mehr Optimal Da geht schon einiges 5 4 3 Und los geht´s 2 Noch nich all zuviel los 1 Modifizierte Borg-Skala nach Ilzhöfer & Knörzer ;) Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 53 Trainingssteuerung Fettstoffwechselherzfrequenz (60 –70% der HFmax) §NORDIC SOFT und NORDIC FITNESS-Gruppe §Gewichtsmanagement / gesundheitsorientierte Fitness §Energiegewinnung: verstärkt Fette (max. jedoch 60%!) Fitnessherzfrequenz (70–85% der HFmax) §NORDIC FITNESS-Gruppe §ambitionierter Freizeitsport / Grundlagenausdauertraining §Energiegewinnung: 40–50% Kohlenhydrate, 40–50% Fette Anaerobe Zone (85–100% der HFmax) §NORDIC SPORT-Gruppe §überschwellige Reize zur Leistungsoptimierung §kaum positive gesundheitliche Effekte Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 54 Trainingssteuerung Quelle: Fa. POLAR Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 55 Trainingssteuerung Alter Zielbereich* 60 - 75 % Durchschnittl. max. HF(=100%) 20 120 - 150 200 25 117 - 146 195 30 114 - 142 190 35 111 - 138 185 40 108 - 135 180 45 105 - 131 175 50 102 - 127 170 55 99 - 123 165 60 96 - 120 160 65 93 - 116 155 70 90 - 113 150 *Empfehlung übernommen von der American Heart Association Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 56 Trainingssteuerung Belastungssteuerung durch: § Bewegungsumfang - möglichst gleich bleibend groß § Intensität/Dynamik (v.a. Stockeinsatz) - variabel für optimale Belastung § Bewegungsgeschwindigkeit/Frequenz - eher gleich bleibend gering / niedrig - hohe Frequenz / Tempo nur bei guter Technik! § Geländewahl § Stockwahl § Technik ( z.B. Doppelstockeinsatz / Schrittsprünge … ) Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 TRAININGSMETHODEN Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 57 Trainingsmethoden Dauermethode § § § § Ununterbrochene Belastung über eine lange Zeitspanne Belastungsdauer: mindestens 30 Minuten keine Pausen Intensität: ca. 60 –80 % der HFmax § Kontinuierliche DM § Variable DM § Fahrtspiel = gleichbleibende Intensität = planmäßiger Wechsel der Intensität = unplanmäßiger Wechsel der Intensität Ziele: Erhalt/Verbesserung der allgemeinen aeroben Fitness Optimale Trainingsmethode für Nordic Walking! Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 59 Trainingsmethoden Intervallmethode § Planmässiger Wechsel zwischen Belastung und Erholung - extensive Intervallmethode: geringere Intensität, dafür kürzere Pausen - intensive Intervallmethode: höhere Intensität, dafür längere Pausen § Aktive Pause: während der Pause in Bewegung bleiben § Lohnende Pause: neue Belastung, wenn HF-Rückgang deutlich langsamer wird Ziele: Erhöhung der maximalen Sauerstoffaufnahme Verbesserung des Fitnesszustandes Vor allem für gut Trainierte geeignet! Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 60 Trainingsmethoden Pyramidentraining § § § § Dauer eines Intervalls verlängert oder verkürzt sich kontinuierlich Dadurch meist ein Anstieg / Abfall der Intensität Leistungsportlich orientiert Nur für sportlich orientierte Nordic Walking Gruppen geeignet Wiederholungsmethode § Wechsel zwischen Belastungsphase und vollkommer Erholungsphase § Für eine Nordic Walking Trainingseinheit eher ungeeignet Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 GESTALTUNG EINER TRAININGSEINHEIT Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 61 Gestaltung einer Trainingseinheit Aufwärmen § Das Aufwärmen dient der physischen und psychischen Aktivierung und der Verletzungsprophylaxe § Wichtig: § Intensität langsam steigern § Anfangs keine schnellkräftigen Bewegungen (Verletzungsgefahr!) § Dehnen: aktiv–dynamisch (aber: nicht unbedingt notwendig) § Beispiele für Aufwärmen: - Gemeinsames Aufwärmen mit Musik - Gemeinsames, langsames Loslaufen - Spielerisches Aufwärmen (mit Schrittvariationen/ Geschicklichkeitsaufgaben etc.) Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 63 Gestaltung einer Trainingseinheit Herz-Kreislauf-Training Teil 1 § Belastungsintensität je nach Leistungslevel - Nordic Soft und Nordic Fitness: - Herz-Kreislauf-Training im aeroben Bereich - Nordic Sport: - Herz-Kreislauf-Training im aeroben - und evtl. anaeroben Bereich § Dauer zwischen 20 und 40 Minuten § Variation von BU / F / I § Evtl. Imitationstraining / Zusatzübungen (Schrittsprünge ...) Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 64 Gestaltung einer Trainingseinheit Kräftigung § Gezielte Kräftigung und Koordinationsverbesserung wichtiger Muskelgruppen § Aktive Pause im Rahmen des Herz-Kreislauf-Trainings § Kontaktaufnahme, Soziale Aspekte Wichtig: § Bewegungen langsam und gleichmäßig ausführen § Auf fließende Atmung achten § Dynamische Übungen: 10–20 mal wiederholen § Isometrische Übungen: 5–10 Sekunden halten § 2–4 Sätze je nach Leistungslevel Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 65 Gestaltung einer Trainingseinheit Herz-Kreislauf-Training 2 § Belastungsintensität je nach Leistungslevel - Nordic Soft und Nordic Fitness: - Herz-Kreislauf-Training im aeroben Bereich - Nordic Sport: - Herz-Kreislauf-Training im aeroben und evtl. anaeroben Bereich § Dauer zwischen 20 und 40 Minuten § Variation von BU / F / I § Evtl. Imitationstraining / Zusatzübungen § Körperliche Belastung langsam reduzieren Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 66 Gestaltung einer Trainingseinheit Cool down ( Stretching) § Langsame Reduzierung der körperlichen Belastung § Förderung der Regeneration § Absenken des durch das Training erhöhten Muskeltonus § Vermeiden muskulärer Dysbalancen (Verkürzungen etc.) § Psychisches „Ausklingen lassen“ § Evtl. Nachbesprechung der vorangegangenen Trainingseinheit Wichtig: § Beim Dehnen werden Stöcke einbezogen § Aus Sicherheitsgründen: Hände aus den Schlaufen! § Dehnungsposition langsam einnehmen (angenehmer Muskelzug, kein Schmerz!) §Dehnung 20 –30 Sekunden halten, 1 –2 mal wiederholen Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 DAS DSV NORDIC WALKING TRAININGSKONZEPT Einstieg und Stufen Ganzjahresbetreuung im Verein Gruppeneinteilung Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 67 Das DSV Nordic Walking Trainingskonzept Einstieg und Stufen Einstieg je nach individueller Voraussetzung und Trainingsziel ... Stufe 4 Stufe 3 Stufe 2 Stufe 1 Technikentwicklung Herzfrequenzorientiertes Training Grundtechnik NORDIC SOFT (1 Monat) NORDIC SOFT NORDIC FITNESS (2 Monate) Dauerhaftes gesundheitsorientiertes Training Schwerpunkttraining zur Leistungsoptimierung NORDIC SOFT NORDIC FITNESS (Jahre) NORDIC FITNESS NORDIC SPORT (Jahre) Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 69 Das DSV Nordic Walking Trainingskonzept Ganzjahresbetreuung im Verein Feststellung des Ist-Zustandes (Anamnese) Zuordnung: NORDIC SOFT / FITNESS / SPORT + zusätzliche Vereinsangebote Zieldefinition im Dialog Trainer - Teilnehmer unter Berücksichtigung indiv. Voraussetzungen Erarbeitung des individuellen Übungsoder Trainingsplans Ganzjahresbetreuung im Verein Auswertung des Trainingszeitraums im Dialog Trainer - Teilnehmer Umsetzung des Konzeptes im Übungs- oder Trainingsprozess Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 70 Das DSV Nordic Walking Trainingskonzept Gruppeneinteilung: Nordic Soft Teilnehmer dieser Gruppe: § Sport–Einsteiger § Gesundheitsorientierte Sportler (zum Einstieg) § Genießer Dauer ca. 60 Minuten Methode: Dauermethode (60–70 % Hfmax) Technik: SOFT Kräftigung: kurzes Workout (ca. 10 Min.) Stretching: Beweglichkeit/Körpergefühl/ psycho-physische Entspannung Ziel: Hinführen zur NORDIC FITNESS-Gruppe Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 71 Das DSV Nordic Walking Trainingskonzept Gruppeneinteilung: Nordic Fitness Teilnehmer an dieser Gruppe: § Fitnessorientierte Sportler § Gesundheitsorientierte Sportler (Fortgeschrittene) § Teilnehmer aus anderen Sportarten § NORDIC AKTIV–Interessierte (auch Nordic Blading / Nordic Skiing / Schneeschuh...) Dauer: ca. 90 Minuten Methode: Dauermethode + extensives Intervalltraining 70 –85% HFmax (Polar OwnZone® high) Technik: FITNESS (zum Teil Elemente aus SPORT) Kräftigung: Ganzkörpertraining (hohe Intensität / 15–20 Min.) Stretching: Beweglichkeit / Körpergefühl / Entspannung Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 72 Das DSV Nordic Walking Trainingskonzept Gruppeneinteilung: Nordic Sport Teilnehmer an dieser Gruppe: § Leistungsorientierte (Winter)-Sportler § Sportler aus anderen Sportarten (Triathlon / Leichtathletik etc...) Dauer: ca. 60 - 90 Min. Methode: Dauermethode / extensives + intensives Intervalltraining 70 –85% HFmax, teilweise bis 100 % HFmax Technik: Kräftigung: FITNESS und SPORT Ganzkörpertraining mit intensiver Belastung der Muskulatur (15–20 Minuten) Partnerübungen Stretching: Beweglichkeit / Körpergefühl / Entspannung Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 GRUPPENBETREUUNG Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 73 GRUPPENBETREUUNG Lehren und Lernen im Dialog Dialog Lehrender/Trainer –Lehrender/Trainer Dialog Lehrender/Trainer –Umwelt Dialog Lehrender/Trainer –Lernender/Athlet Dialog Lernender/Athlet –Lehrender/Trainer Dialog Lernender/Athlet –Umwelt Dialog Lernender/Athlet –Lernender/Athlet Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 75 GRUPPENBETREUUNG Variabel und flexibel sein … § Im Sport § Im Ausdauersport (z. B. trainings-methodisch) § Im nordic aktiv - z.B. Übertragbarkeit auf andere Nordic Aktiv Sportarten) - z.B. sich einstellen auf unterschiedliches Material (Schuh – Schneeschuh –Ski) § Im Nordic Walking - Umwelt- (Gelände)bedingungen verlangen Vielseitigkeit - Unterricht erfordert Vielseitigkeit (Abwechslung, Schwerpunktsetzung) - Teilnehmer (er)fordern Vielseitigkeit (individuelle Betreuung) - Situationen erfordern Flexibilität (z.B. wetterabhängig) Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 76 GRUPPENBETREUUNG Die Balance halten… … auf dem (glatten) Untergrund, dem Inline-Skate, dem Ski … (Technik ...) … zwischen Anspannung und Entspannung (Technik, Trainingslehre, Biomechanik ...) … zwischen Aktivität und Ruhe (Trainingslehre, Methodik ...) … zwischen Neuem (lernen) und Bewährtem (festigen) (Methodik, Bewegungslehre ...) … zwischen ... Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 77 GRUPPENBETREUUNG Der Nordic Walking Trainer braucht eine große Tasche, voll mit unterschiedlichen Themen … § Themen im Dialog entwickeln § Thema für die aktuelle Trainingseinheit im Dialog festlegen - Technikthemen (z.B. Kreuzkoordination / Armschwung nach hinten … ) - Gesundheitsthemen (z. B. Verbesserung von Schulter-NackenBeschwerden) - Soziale Themen (z.B. Gruppenbildung) Wichtig: Das festgelegte Thema bestimmt die Auswahl der Aufgaben … Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 78 GRUPPENBETREUUNG Der Nordic Walking Trainer braucht eine große Tasche, voll mit unterschiedlichen Aufgaben … § Welche Aufgaben habe ich für das festgelegte Thema in meiner „Tasche“? § Welche Sinne möchte ich ansprechen? - Animieren zum Spielen, Experimentieren, Spüren, Erleben … § In welcher Reihenfolge hole ich die Aufgaben aus meiner „Tasche“? § Was muss ich dabei berücksichtigen? - Teilnehmerstruktur und Motivation - Gelände, Wetter … Wichtig: Gut gewählte Aufgaben animieren zum Ausprobieren … Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 79 GRUPPENBETREUUNG Der Nordic Walking Trainer beobachtet, beurteilt und berät ... Beobachten (auch VIDEO !!!) Beobachtungsbogen § im Dialog mit dem Teilnehmer festlegen, was beobachtet werden soll - schwerwiegendstes Problem definieren - unterscheiden zwischen individuellen Eigenheiten und technischen Schwierigkeiten § systematisch vorgehen, d.h.: - Gesamtkoordination èBewegungsumfang èIntensität der Arm-Stockarbeit è z.B. Öffnen und Schließen der Hände etc... Beurteilen § falls nötig, den Teilnehmer auf sein (ein!) Problem aufmerksam machen § nur die festgelegte Zielsetzung beurteilen Beraten § neue Aufgabenstellungen Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 80 GRUPPENBETREUUNG Der Nordic Walking Trainer beobachtet, beurteilt und berät ... Beobachten (auch VIDEO !!!) § im Dialog mit dem Teilnehmer festlegen, was beobachtet werden soll - schwerwiegendstes Problem definieren - unterscheiden zwischen individuellen Eigenheiten und technischen Schwierigkeiten § systematisch vorgehen, d.h.: - Gesamtkoordination èBewegungsumfang èIntensität der Arm-Stockarbeit è z.B. Öffnen und Schließen der Hände etc... Beurteilen § falls nötig, den Teilnehmer auf sein (ein!) Problem aufmerksam machen § nur die festgelegte Zielsetzung beurteilen Beraten § neue Aufgabenstellungen Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 81 GRUPPENBETREUUNG Der Nordic Walking Trainer organisiert und arrangiert ... § § § § Schnuppertraining Nordic Treff Kurs (Technikkurs/Gewichtsmanagement/Rückentraining ...) Event, ... § Einzel-/Kleingruppen-/Gruppenbetreuung § § § § Gleichzeitiges Üben aller (z.B. auf der Strecke) Einzelabruf (z.B. bei Video) Formation (z.B. ”Belgischer Kreisel) Partnerübung (z.B. gegenseitiges Beobachten/Krafttraining) § Umlaufbetrieb (z.B. Kleeblattstrecke mit zentralem Treffpunkt) § Beratungsservice (z.B. bei Event oder Betreuung auf der Strecke) § Stationsbetrieb (z.B. Technikstationen auf Übungsgelände) Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 82 GRUPPENBETREUUNG THEMA FESTLEGEN TEILNEHMER BERATEN ERFOLG BEURTEILEN AUFGABE ANBIETEN AUSFÜHRUNG BEOBACHTEN Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 83 TECHNIKENTWICKLUNG Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 TECHNIKENTWICKLUNG § Induktives Vorgehen § Rhythmisches Lernen - z.B. Geh–Rhythmus - Akustische, visuelle und taktile Hilfen § Kontrastlernen § Vom Leichten zum Schweren - leicht: Gehen und Stöcke schleifen lassen - schwer: Gehen mit Stockeinsatz § Vom Bekannten zum Unbekannten § Vom Einfachen zum Komplexen - einfach: Arm-Stockarbeit mit geöffneten Händen - komplex: vorne Stock greifen, hinten Hand öffnen Immer nur einen Schwerpunkt setzen! § Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 85 TECHNIKENTWICKLUNG § Aufgaben zum Spüren und Erleben - z.B. Standübung, in Zeitlupe und mit geschlossenen Augen § Bewegungsaufgaben - z.B. Koordinationsübungen: Wechsel aus dem Doppelstock in die Kreuzkoordination - Rhythmisieren § Experimentieren mit: - Schrittlänge („Was bewirkt ein großer Schritt?“) - Schrittfrequenz und Gehtempo („Ist schneller immer effektiver?“) - Körperlage („Verändert sich das Abrollverhalten des Fußes?“) - Gestreckte –gebeugte Arme („Welche Muskelgruppen werden aktiviert?“) - Offene –geschlossene Hände („Auswirkung auf den BU?“) Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 86 TECHNIKENTWICKLUNG § Nur die individuell richtige Technik ermöglicht Trainingserfolge und bewirkt positive gesundheitliche Effekte! § Die individuell richtige Technik wird vom Lernenden im Dialog mit dem Trainer entwickelt. § Die dauernde Rückmeldung durch den Lernenden ist die Grundlage für weitere Aufgabenstellungen. § Diese Rückmeldungen werden durch gezielte Aufgabenstellungen ermöglicht. § Diese Aufgabenstellungen sollen den Lernenden beim Ausprobieren, Experimentieren, Erleben und Spüren unterstützen! Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 87 TECHNIKENTWICKLUNG Grundsätzlich gilt: § Jeder Teilnehmer entwickelt durch gezielte Aufgaben seine individuelle Technik Für alle Teilnehmer gilt: § Möglichst großer Bewegungsumfang für gezieltes Training § Bei gesundheitlichen Problemen ist die Technik entsprechend anzupassen § Ein angenehmes Bewegungsempfinden empfinden ist wichtiger als ein objektiv optimaler Bewegungsablauf ablauf § Spaß ist wichtiger als optimale Technik! Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 88 TECHNIKENTWICKLUNG Das oberste Ziel jeder Kurseinheit ist nicht die perfekte Nordic Walking Technik, sondern der Spaß und die Motivation für den Teilnehmer nordic aktiv zu bleiben! Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 ANHANG UKK Walking Test Erste Hilfe: Grundlagen Literaturempfehlung Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 89 UKK WALKING TEST Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 UKK Walking Test Der Test: § Walking Test (ohne Stöcke) § WHO–Fitnesstest § Nicht–invasive Leistungsdiagnostik § Messung der cardio–respiratorischen Leistungsfähigkeit § Feststellen des individuellen Fitnesszustandes § Ermittlung eines Fitnessindex in Relation zur Durchschnittsbevölkerung im gleichen Alter/Geschlecht § Schulung der Tester notwendig! Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 92 UKK Walking Test Zielgruppe § Alter zwischen 20 und 65 Jahren § Gesund und ohne gravierende körperliche Einschränkungen § Nicht geeignet für überdurchschnittlich gut trainierte Personen Testablauf § Ausfüllen der Fitnesskarte (incl. persönlicher Daten) § Ausfüllen der Testkarte § 5 bis 10 Minuten Aufwärmen § 2 km in möglichst schnellem und gleichmäßigem Tempo gehen (optimal: auf 400 m–Bahn) § Messung der Herzfrequenz nach 2 km § Berechnung des Fitnessindex Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 93 2011 94 UKK Walking Test Was wird im Test berücksichtigt? §Geh–Zeit auf 2 km §Herzfrequenz im Ziel §Body Mass Index (BMI) §Alter Zusätzlich: §Wetter, Medikation, Stress, Alkohol,... Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg UKK Walking Test Test-Karte Name ________________________ Test - Datum ________________________ Geschlecht M Geburtsdatum ________________________ Alter __________ Jahre Größe __________ cm Gewicht __________ kg Zielzeit ______min ______s Startzeit ______min ______s Gehzeit ______min ______s Puls _______ Schläge/min W Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 95 UKK Walking Test Berechnung der VO2 max (Maximale Sauerstoffaufnahmekapazität) VO2 max Mann = 184,9 –4,65 x Zeit in min –0,22 x HF –0,26 x Alter –1,05 x BMI VO2 max Frau = 116,2 –2,98 x Zeit in min –0,11 x HF –0,14 x Alter –0,39 x BMI Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 96 UKK Walking Test Fitnessindex Männer Frauen 1. Werte multiplizieren und addieren: Gehzeit min ________ x 11.6 =______ x 8.5 + sec ________ x 0.2 =______ x 0.14 =______ x 0.56 =______ x 0.32 =______ x 2.6 x 1.1 + Herzfrequenz Schläge/min ________ + BMI (Tabelle) ________ TOTAL (Summe) =______ = ______ =______ =______ ______ 2. Von dieser Summe abziehen: - Alter Jahre______ Zwischensumme x 0.2 =______ = x 0.4 =______ ______ ______ 3. Diese Zwischensumme von folgenden Werten abziehen 420 304 minus Zwischensumme: - ______ ______ FITNESS INDEX = ______ ______ Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 97 UKK Walking Test Fitnessindex Ausdauerleistungsfähigkeit in Bezug auf Personen gleichen Alters und Geschlechts auf der Grundlage des Fitnessindex (20 –65-jährige): < 70 Stark unter Durchschnitt 70 –89 Leicht unter Durchschnitt 90 –110 Durchschnitt 111 –130 Leicht über Durchschnitt > 130 Stark über Durchschnitt Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 98 die Farbe Grün Durchsetzungsvermögen Frische, Beharrlichkeit, Entspannung, … Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 Alexander Wörle / Delia Ilzhöfer Berufskolleg Waldenburg 2011 99