Ich habe sexuelle Probleme - congress
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Ich habe sexuelle Probleme - congress
SwissFamilyDocs Conference Basel / 26. August 2011 Workshop 27 „Ich habe sexuelle Probleme“ Sibil Tschudin / Frauenklinik Universitätsspital Basel Pierre Loeb / Allgemeinmedizin FMH / Psychosomatik SAPPM Sexualität «Ich habe sexuelle Probleme» Eingangsfrage: Welches sexuelle Problem aus Ihrem Praxisalltag ist Ihnen noch in eindrücklicher Erinnerung? Tauschen Sie sich darüber mit Ihrem Nachbar aus. (3 Min) Sexualität Ein Thema in der Sprechstunde?! - Wann? - Welche Patientinnen spreche ich darauf an? - Wie spreche ich sie darauf an? - Warum spreche ich sie möglicherweise nicht darauf an? Praxiserfahrungen Sexualanamnese ärztliche Haltung Selbstverständlichkeit! Selbstreflexion als Voraussetzung echtes Interesse an der sexuellen Befindlichkeit und den Konzepten der PatientInnen Klare direkte Fragen Verständliches Vokabular: Medizinische Fachsprache, ev. situativ angepasst Patientin entscheidet worüber sie wann spricht Ärztlicherseits individuell angepasstes Konzept btrf. Befragungsart und -zeitpunkt Phasen der Sexualanamnese 1. Einstieg ins Thema 2. Beschreibung des Problems durch die Patientin aktuelles sexuelles Verhalten und Erleben? Problemcharakterisierung Art der Störung: primär vs. sekundär global vs. situativ partnerbezogen vs. partnerunabhängig Phasen der Sexualanamnese 3. Nachfragen – Symptomexploration Fragebogen? (FSFI, PFB, IIEF) Fragebogen FSFI = Female Sexual Function Index (German version) PFB = Partnerschaftsfragebogen IIEF = International Index of Erectile Function FSDS = Female Sexual Distress Scale SFQ = Sexual Function Questionnaire Phasen der Sexualanamnese 4. Exploration der Hintergründe und bedingender Faktoren Partnerschaft? Sozialisationserfahrungen? belastende Lebensbedingungen? Hintergründe + Faktoren / 9-Felder-Tafel Biologisch Prädisponierend Auslösend Erhaltend Individualpsychologisch SozialInteraktionell Phasen der Sexualanamnese 5. Zusammenfassende Diagnose 6. gemeinsamen Störungsmodells als Arbeitshypothese?! Auftragsklärung! Sexualstörungen Prävalenz sexueller Störungen - Frauen Libidomangel 41% Orgasmusstörungen 19% Dyspareunie 12% Vaginismus 10% Sexuelle Aversion 8% Erregungsstörungen 1% ( Laumann et al.1999 / Buddeberg et al. 1994, Clement 1990, Bitzer 1999) sexuelle Störungen nach Lebensphasen Adoleszente - Sexuelle Unerfahrenheit Junge Erwachsene - Angst vor unerwünschter SS - Sexuelle Traumatisierung - Gewalt Ältere Frau - Altersbedingte Veränderungen - Grundkrankheiten - Operationen - Fehlender Partner Erwachsene - Unerfüllter Kinderwunsch - Belastungen bei Mutterschaft - Dysfunktionale Partnerschaften Prävalenz sexueller Störungen - Männer Ejakulatio präcox 28-32% Erektionsstörungen 7-18% Libidomangel 13-17% Angst bzgl. „performance“ 14-19% ( Laumann et al.1999) sexuelle Störungen nach Lebensphasen Adoleszente Sexuelle Unerfahrenheit Älterer Mann Erektile Dysfunktion Grundkrankheiten Operationen Erwachsener Unerfüllter Kinderwunsch Belastungen im Berufsleben Dysfunktionale Partnerschaften Junge Erwachsene Ejaculatio praecox Sexuelle Traumatisierung Behandlung von Sexualstörungen Beratungs- / Behandlungsbedarf? Sexualität krankhaft normal krankhaft ICD 10 F 52 F 52.0 F 52.10 F 52.11 F 52.2 F 52.3 F52.4 F 52.5 F 52.6 F 52.7 nicht organ. sexuelle Funktionsstörungen Mangel oder Verlust an sexuellem Verlangen sexuelle Aversion mangelnde sexuelle Befriedigung Versagen genitaler Reaktionen Orgasmusstörungen Ejaculatio praecox (nicht organischer) Vaginismus (nicht organische) Dyspareunie gesteigertes sexuelles Verlangen DSM IV 302.7 Sexual Dysfunction NOS Definition: 302.71 Hypoactive Sexual Desire Disorder 302.72 Sexual Arousal Disorder ‘DisturbancesFemale in sexual desire and 302.72 Male Erectile Disorder in the psychophysiological changes that 302.73 Female Orgasmic Disorder characterise the sexual response 302.74 Male Orgasmic Disorder cycle and 302.75 Premature Ejaculation cause marked distress and interpersonal 302.76 Dyspareunia difficulty’ 302.79 Sexual Aversion Disorder = Problem Leidensdruck Therapie Behandlungsstrategie Sexualberatung oder Sexualtherapie Informationsdefizit Äussere Störquellen Krankheiten, welche sexuelle Störungen zur Folge haben Sexuelles Kommunikationsdefizit Kurze Dauer der Störung Libidomangel sexuelle Aversion Orgasmusstörungen Vaginismus Dyspareunie Ausgeprägtes Vermeidungsverhalten Dauer > 6 Monate Sexualberatung Sexualtherapie Spezifische sexualtherapeutische Interventionen körperliche Selbsterfahrung Selbsterkundungsübungen Vibrator Amielle-Stifte Sensate Focus Streichel-, Berührungs- und Interaktionsübungen kognitiv-verhaltenstherapeutische Interventionen Umbewertungen Phantasien systemische Sexualtherapie Wollen statt Können / Begehren statt Funktionieren Differenz statt Gemeinsamkeit ISS = Ideales Sexuelles Szenario systemische Interventionen weiterführende Literatur • Sexuallist (2008). Rosenfluh-Verlag, Neuhausen. • Bitzer J. (2008) Die sexuelle Dysfunktion der Frau – Ursachen und aktuelleTherapieoptionen. UNI-MED Verlag Bremen. • Zilbergeld B. (1994)Die neue Sexualität der Männer. Dgvt-Verlag Tübingen. • Clement U. (2004) Systemische Sexualtherapie. Klett-Cotta Stuttgart. • Hauch M, Hrsg. (2006)Paartherapie bei sexuellen Störungen. Thieme Stuttgart. • Beier KM et al. (2001)Sexualmedizin. Urban & Fischer München / Jena,. • Buddeberg C (1996) Sexualberatung. Eine Einführung für Ärzte, Psychotherapeuten und Familienberater. Enke, Stuttgart „Ratgeber“: • Clement, U.(2006) Guter Sex trotz Liebe. Ullstein Berlin. • Barbach L. (2002). Mehr Lust. Rowohlt Taschenbuch. • Barbach L. (1998) For yourself. Ullstein Taschenbuch. Danke für‘s Zuhören und Mitmachen! Sibil Tschudin / Frauenklinik Universitätsspital Basel Pierre Loeb / Allgemeinmedizin FMH / Psychosomatik SAPPM