Erfahrungsbericht Auslandsaufenthalt - Referat Internationales
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Erfahrungsbericht Auslandsaufenthalt - Referat Internationales
Erfahrungsbericht über den Auslandsaufenthalt Name: Jana-Katharina Austausch im: SS/2013 (WS/SS/akad. Jahr) Studiengang: Erziehungswissenschaften Zeitraum (Datum): 05.02. – 19.07.2013 Land: Spanien Stadt: Sevilla Universität: Universidad de Sevilla Unterrichtssprache: spanisch Austauschprogramm: ERASMUS (z.B. ERASMUS) Angaben zur Zufriedenheit während des Aufenthalts: (Zutreffendes bitte ankreuzen) 1 2 3 4 (niedrig) Soziale Integration: Akademische Zufriedenheit: Zufriedenheit insgesamt: ECTS-Gebrauch: JA: 5 (hoch) X X X X NEIN: Vorbereitung Bewerbung / Einschreibung (z.B. Bewerbungsschreiben/-formular, Fristen, zeitlicher Ablauf, Zusammenstellung des Stundenplans (mit/ohne ECTS)) Die Bewerbung für das Auslandssemester in Sevilla erfolgt über das ERASMUS-Programm mit Hilfe des Referat Internationales der TU Dortmund. Nach Erhalt der Zusage bekommt man von der Universidad de Sevilla Anmeldedaten per Mail zugeschickt. (ging bei mir über meine damalige Koordinatorin Frau Schmidt-Diarra) Mit diesen Anmeldedaten musste man sich auf der Homepage des Oficina International registrieren. Anschließend bekommt man alle wichtigen Informationen (z.B. Semesterbeginn, Einführungsveranstaltungen, Zugriff zum Stundenplan, etc.) per Mail zugesandt. Vor der Abreise sollte man noch sein Learning Agreement ausfüllen und dies vom ERASMUSKoordinator seiner Fakultät ausfüllen. Da ich jedoch noch keine richtige Auswahl der Kurse getroffen hatte, habe ich dies in den ersten 3 Wochen von Sevilla aus gemacht. Das Learning Agreement wurde dann sowohl von der Koordinatorin der TU, als auch von meinem Koordinator an der UDS unterzeichnet. Neben den universitären Planungen sollte man sich auf jeden Fall um eine Auslandskrankenversicherung kümmern, eine Kreditkarte beantragen und bestenfalls Passbilder erstellen und mitbringen. Für die Kurse vor Ort werden so genannte „fichas“ angefertigt, bei denen ein Passbild erforderlich ist. (auch im ERASMUS-Büro und für den Sprachkurs) Finanzierung (z.B. Auslands-Bafög, Sokrates-Förderung, anderen Stipendien, etc.) Obwohl ich kein Inlands-BafÖG bekomme, habe ich es trotzdem auf ein Auslands-BafÖG versucht, jedoch nichts erhalten. Sofern man jedoch auch in der Heimatstadt finantielle Unterstützung bekommt, dann für ein Auslandssemester auf jeden Fall. Wichtig ist: probieren lohnt sich immer! Dokumente (z.B. Visa, Aufenthaltsgenehmigung, Reisepass, etc.) Ein Reisepass wäre von Vorteil, da Marokko sehr nahe liegt und man dann flexibel in seinen Reisezielen ist. Sprachkurs Der Einstufungstest zum Sprachkurs fand etwa 3-4 Wochen nach Unibeginn statt. Bei den Kursen des jeweiligen Niveaus konnte man zwischen Tagen und Uhrzeiten wählen, sodass es in den individuellen Stundenplan passte. Jede Woche standen 2x 1 ½ Stunden Sprachkurs an. Für den Sprachkurs benötigte man gente x (x = je nach Niveau). Diese Bücher/Arbeitshefte würde ich in einem copy-Laden in Reina Mercedes beispielsweise holen. Im Vergleich zum Original spart man hier mal eben ca. 25€. Während des Aufenthalts Ankunft (z.B. Anreise, Einschreibungsformalitäten; Einwohnermeldeamt) Bei Ankunft am Flughafen kann man direkt mit dem Bus für 4€ in den Stadtkern fahren. In meiner ersten Woche war ich zunächst in einem Hostel (Oasis Backpackers – auch für umliegende Städte wie Malaga und Granada zu empfehlen) übernachtet, um in Ruhe nach Wohnungen zu schauen. Relativ schnell nach Ankunft sollte man dann ins ERASMUS-Büro/International Office (Avenida Ciudad Jardin 20-22 ,41005 Sevilla), um sich anzumelden. Man bekommt dann eine Ankunftsbestätigung, die man gut verwahren muss. Dieses Formular muss bei Abreise noch mal mit Abreisedatum und Stempel versehen werden. Campus (Ansprechpartner (z.B. International Office, Koordinatoren, etc.), Mensa, Cafeteria, Bibliothek, Computerräume) An der Facultad de la Educación war Francis Ries, deutschsprachig, mein Koordinator. Er und seine studentische Hilfskraft waren sehr hilfsbereit und entgegenkommend. An der Fakultät selber gibt es eine kleine Cafeteria, die morgens sehr günstige Baguettes anbietet und Mittags ein Menü. Rundherum gibt es weitere Bocadillo-Läden, eine Dönerbude und das Marbella, eine Bar auf der Ecke zur Economia, wo es günstig Bier und Tinto de Verano gibt. :P Zudem kann man dort auch ganz lecker essen. Zu Beginn meines Aufenthalts haben mir die Computerräume Zugang zum Internet geschafft. Um mit seinem eigenen Laptop ins Internet gehen zu können, muss man in der tercera planta in ein kleines Büro und sich quasi freischalten lassen. Dies kann ein paar Tage dauern, die PC’s an der Uni lassen sich aber ohne persönliche Kennung benutzen. Eine Bibliothek gibt es in der primera planta. Es bietet Möglichkeiten des Stillarbeitens und stellt Literatur zur Verfügung. Sofern man eine UDS-Karte besitzt, kann man sich auch Literatur ausleihen. Vorlesungen (z.B. Prüfungen, ECTS, Studienaufbau, Professoren, erforderliches Sprachniveau etc.) In den Vorlesungen herrscht ein entspanntes Klassenklima, in der sogar der Dozent geduzt wird. Die Vorlesungen waren ausschließlich auf spanisch, wofür ein gewisses Niveau der Sprache notwendig war. Für die meisten Kurse gab es 6 ECTS. Die Kurse bestanden aus zwei Theorie- und zwei Praxisstunden, in denen Zeit für feste Gruppenarbeiten war. Wohnen (z.B. Wohnmöglichkeiten, Wohnungssuche/-ausstattung, Miete, Kaution, Wohngeld etc.) Die Auswahl ist groß, doch muss man schon etwas aufpassen, weil die spanischen Vermieter gerne ERASMUS-Studenten nehmen, um sie abzuzocken. Es gab oft Schwierigkeiten die komplette Kaution zurückzuerlangen. Beliebte Viertel sind Triana, Arenal , an der Alameda und im Zentrum. Ich jedoch habe in Macarena gewohnt und war sehr zufrieden. Es ist ein sehr schönes und typisch sevillanisches Viertel. Unterhaltskosten (z.B. Lebensmittel, Miete, Benzin, Eintrittsgelder, Ermäßigungen, Studentenrabatte, etc.) Die Unterhaltskosten belaufen sich mehr oder weniger auf die Unterhaltskosten im Heimatland. Durch das häufigere Ausgehen kann dies natürlich auch gelegentlich mal teurer werden. Wenn man sich mit Freunden trifft, geht man öfter was gemeinsam trinken oder Tapas essen. Die Miete und die Nebenkosten erschienen mir etwas teurer als in Dortmund, aber bei genauer Suche findet man auch da Preis-Leistungsmäßig etwas Anständiges. Öffentliche Verkehrsmittel (z.B. Verkehrsnetz, wichtige Buslinien, Fahrplan, Preise, Ticket-Verkaufsstellen, Fahrradverleih) Öffentliche Anbindungen gibt es in Sevilla genug. Am meisten habe ich das Sevici benutzt. Dies ist ein Fahrradsystem, welches in Sevilla sehr weit verbreitet ist. Es gibt über all Stationen, in denen man sich das Fahrrad ausleihen bzw. auch wieder abstellen kann. Man kann nur eine Wochen- oder Jahreskarte kaufen. Die Jahreskarte beläuft sich allerdings auch nur auf 28€, womit man weit günstiger wegkommt, als ständig mit dem Bus zu fahren. Wenn man das Sevici nutzt, kann man immer eine halbe Stunde gratis fahren. Bei über 30 Minuten zahlt man pro weitere halbe (?) Stunde 0,52€. Um das zu umgehen steckt man das Fahrrad einfach kurz in eine Station und leiht sich direkt ein neues aus. Allerdings sind auch die Busverbindungen sehr gut geregelt. Es gibt zwar keinen festen Busplan, doch an einigen größeren Bushaltestellen gibt es wenigstens eine Minutenanzeige. Eine einzelne Fahrt kostet 1,40€. Mit einer Buskarte (bekommt man am Kiosk) zahlt man dann auch nur 0,70€. (es gibt Karten mit und ohne Umsteigen) Kontakte (z.B. Tandem-/Mentorenprogramm, ESN-Betreuung, Sportmöglichkeiten, Vereine) In dem Sprachkurs wurden uns Tandem-Partner angeboten, worauf man sich „bewerben“ konnte. Ich habe meinen Tandempartner jedoch zufällig auch über meinen Koordinator bekommen, der jede Menge Erasmus-Studenten kennt und gerne zwischen ihnen vermittelt. Neben meinem Studium im Bereich der Erziehungswissenschaft habe ich noch zwei Sportkurse belegt. (findet auch an der facultad de la educación statt) Ich muss sagen, dass das eine gute Entscheidung war, obwohl ich in Deutschland kein Sport studiere. Der Kontakt zu den Einheimischen ist beim Sport hingegen viel schneller entstanden, da man leichter in Kontakt kam. An der UDS ist es kein Problem, außerhalb seines Studienschwerpunktes Kurse zu belegen. Nachtleben / Kultur (z.B. Bars, Clubs, Einkaufsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten, Kino, Ausflüge) Am Nachtleben hat Sevilla viel zu bieten. Es gibt nahezu kein Tag in der Woche, wo man nicht irgendwo hingehen kann. Besonders schön wird es dann ab Juni, wenn die Terrassen aufmachen und das Feiern open-air stattfindet. Es gibt einen Supertuesday, welcher jede Woche auf der Alfalfa beginnt und oft im Santuario endet. Des Weiteren gibt es das Abril, Buddha, Bandalei. Die Terrassen Bilindo, Alfonso, Chile etc. eröffnen dann im Sommer. Unter den Sehenswürdigkeiten fällt auf jeden Fall der Plaza de España – mein absoluter Lieblingsplatz! Zudem die Giralda (mit der Universidad de Sevilla Studentenkarte umsonst), Real Alcázar (2€ für Studenten), die Setas, Plaza de Toros, Parque Maria Luisa. In der Carboneria bekommt man dann einen kleinen Einblick in die Welt des Flamencos (gratis). Hervorragende Tapas Bars und absolut unverzichtbar sind Coloniales (bevorzugt am Plaza de Burgos) und Duo Tapas (Alameda). Es gibt jedoch jede Menge weiterer, die ich in dem halben Jahr alle gar nicht ausprobieren konnte. Einfach selbst Erfahrungen sammeln und Insider entdecken! Sonstiges (z.B. Bank (Kreditkarte, Auslandskonto), Auslandsversicherung, Telefonieren, Internet, evtl. Nebenjob) Vor meinem Auslandsaufenthalt habe ich mir eine Kreditkarte bei der DKB beantragt. Diese ist umsonst und ermöglicht das Abheben von jeder Bank auf der ganzen Welt. Es ist wichtig in eine Wohnung mit bereits bestehendem Internet zu gehen. Denn Internet bekommt nur jemand mit einer spanischen Banknummer, eine spanische Banknummer bekommt man nur mit spanischer Residenz. Yoigo, Happy móvil und orange sind Handyanbieter, die auch alle ein Internetpaket für ca. 8€/Monat anbieten, wodurch sich whatsapp, facebook & co auch außerhalb der Wohnung nutzen lassen. Nützliches Sonstige Tipps und Infos (z.B. nützliche Links, Telefonnummern / E-Mail-Adressen, Adressen etc. von Behörden) Sofern am Anfang nicht alles klappt, den Kopf nicht hängen lassen! Ich muss sagen, ich bin auf unheimlich viele hilfsbereite Menschen getroffen. Ob es um das Erfragen des Weges in der Stadt geht oder Raumsuche an der Uni. Die Menschen in Andalusien sind unglaublich liebevoll. Das merkt man in ihrer Aufgeschlossenheit, an ihrer Hilfsbereitschaft, ihrer Kommunikationsfreudigkeit und an ihrem Vokabular. Schnell wird man als „mi hija“, mi niña“, cariño o.Ä. bezeichnet. Der eine muss sich an diese Art gewöhnen, ich fand es von Anfang an sehr herzlich und angenehm. Des Weiteren kann ich nur empfehlen auch die umliegenden Städte zu bereisen. (mindestens Granada) Es war wirklich eine schöne Erfahrung auch andere Städte Andalusiens zu entdecken. Als besonders schöne Strände kann ich Bolonia und Los Caños de Meca empfehlen. Dennoch rate ich: macht eigene Erfahrungen! Hangelt euch nicht nur an alten Erfahrungsberichten oder Reiseführer. In einem halben Jahr lassen sich viele eigene Entdeckungen machen. Und der Lieblingsplatz oder die Lieblingsbar muss nicht immer im Reiseführer stehen. Ich wünsche euch eine tolle Zeit in der wunderschönsten Stadt Spaniens!