Layout Prospekt Norderney - Niedersächsischer Landesbetrieb für
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Layout Prospekt Norderney - Niedersächsischer Landesbetrieb für
Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (Abb. 7) der 2. Bauabschnitt am Nordbad in Angriff genommen. Nachdem zuvor die Tragfähigkeit des Untergrundes verbessert wurde, kann der abgängige, alte Belag durch ein farblich dem roten Klinker des S-Profiles angepassten gut begehbaren Asphaltbeton ersetzt werden. Das historische “SProfil” wird durch eine Spundwand abgefangen und alle Hohlräume unter dem alten Teil werden schrittweise durch Schlämmverfahren und mit einer Feinzementinjektage beseitigt. Nach dieser grundlegenden Verstärkung des Unterbaues wird das Klinkermauerwerk saniert und als historisches Küstenschutzbauwerk erhalten. Abb.5 Finanzierung Die Maßnahmen werden zu 50 % aus Mitteln des europäischen Fonds für regionale Entwicklung und zu 50 % aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zurVerbesserung derAgrarstruktur und des Küstenschutzes gefördert. - siehe Detail - Baudurchführung Abb.6 2003: In diesem Jahr wurde der Deich der “Kaiserwiese” um ca. 1 m erhöht. Dabei wurde das Profil so angelegt, dass auf der mit einem Kleibodenauftrag und einer Graseinsaat befestigten Außenböschung ausreichende Ruheund Erholungsbereiche mit Strandkörben entstehen. 2004 wurde am Nordbad (Abb. 1) mit dem 1. Bauabschnitt zur Erhöhung und Verstärkung des Schutzwerkes begonnen. Das alte Schutzwerk wies bedingt durch sein Alter, seine leichte Bauweise mit mehreren Höhenstufen und die dauernde Belastung in Sturmfluten erhebliche Schäden auf. Wie bei den vorhergehenden Abschnitten wurden auch die alten Anlagen durch das wehrhafte schwere Deckwerk aus Granitblöcken ersetzt und durch eine schöne Promenade verbessert. Die Unterschiede der Deckwerksgeometrie an der Georgshöhe und dem Nordbad sind in Abb. 5 und 6 dargestellt. Im Gegensatz zur Georgshöhe können die auflaufenden Wellen auf der anschließenden flachgeneigten Böschung, die überwiegend durch Klei gesichert ist, auslaufen und müssen nicht durch Mauern gebremst werden Die Böschung stellt zusätzlich eine Liege- und Strandkorbwiese dar, in die natürlich gestaltete Dünen als Begrenzung eingebunden sind. Oberhalb schließt die Anlage durch einen neu gebauten Deichverteidigungsweg auf einen Höhenniveau von NN +9,20 m ab. 2005 wird mit der Verstärkung der unteren Promenade und der Sanierung des “S-Profils” Abb.7: Detail Verstärkung der unteren Promenade mit der Sanierung des S-Profils 5,50 1,26 Wir bitten Sie um Ihr Verständnis für die Bauarbeiten und danken Ihnen für Ihr Interesse. Ihr Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Betriebsstelle Norden-Norderney 6 cm Asphaltfeinbeton 16 cm Asphalttragschicht 20 cm mineralische Tragschicht Bemessungswasserstand NN +5,00 m Vorsatzbeton NN +4,90 m NN +4,60 m HHThw NN +4,12 m Bauwerksanschluß Klinkermauerwerk Neben konstruktiven und funktionalen Anforderungen als Küstenschutzanlage wurde auf die optische Gestaltung und Bedeutung der Anlage als ein Aushängeschild Norderneys für den Fremdenverkehr besonderer Wert gelegt. Ziel ist es, die alten und neuen Teile der Promenade optisch durch Verwendung harmonisch abgestimmter Baustoffe und Formen miteinander zu verbinden. Materialien wie Klinker, Natursteine und Granit ersetzen alte, nicht ausreichend standfeste Konstruktionen. Die Arbeiten werden so umgesetzt, dass eine möglichst geringe baustellenbedingte Beeinträchtigung unter der Maßgabe einer wirtschaftlichen Baudurchführung stattfindet. NN +3,87 m Bauwerksanschluß Bestand: 11 cm Klinker 20 cm Sandbeton Planungsmodell Eventbereich Januskopf Ausbau und Sanierung des Schutzwerkes am Nordstrand von Norderney Sandbeton Spundwand NN +2,36 m Spundwand Verbesserung der Tragfähigkeit des Untergrundes Unterfangung des S-Profil UK Spundwand NN -0,28m Historisches S-Profil Deckwerksberme - untere Promenade - Rauhdeckwerk Herausgeber: NLWKN Betriebsstelle Norden-Norderney Jahnstraße 1, 26506 Norden, Telefon (04931) 947-0, Fax 947-125 E-mail: poststelle@nlwkn-nor.niedersachsen.de Abbildungen:Titel, Abb. 5, 6,7 NLWKN Betriebstelle Norden- Norderney Abb. 1 Wirdemann Abb. 4 Leichtweiß InstitutTU Braunschweig Abb. 2, 3 Stadtarchiv Stadt Norderney Druck: SKN Druck und Verlag GmbH & Co. KG Dieses Vorhaben wird von der Europäischen Gemeinschaft kofinanziert Europäischer Fonds für regionale Entwicklung Lieber Kur- und Feriengast ! Im Bereich des Nordbades werden zur Zeit umfangreiche Bauarbeiten am Deckwerk durchgeführt. Diese Maßnahmen gehören zu dem im Jahre 2001 begonnenen Projekt zur Verbesserung des Sturmflutschutzes östlich der Milchbar. Die Sicherstellung des Küstenschutzes auf den Ostfriesischen Inseln ist gesetzliche Aufgabe des Landes Niedersachsen. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) - Betriebstelle NordenNorderney - als zuständige Landesdienststelle möchte Ihnen mit dieser Broschüre einige Erläuterungen zur Geschichte und Entwicklung des Deckwerkes sowie Informationen zur Notwendigkeit der Baumaßnahmen an die Hand geben. Ein Blick in die Entwicklung der Sicherung des Westkopfes Den Westteil der Insel Norderney schützt heute ein mächtiges Bollwerk vor den Kräften des Meeres. Ein fast 5 km langes Schutzwerk, das vor allem als Promenade wahr genommen wird, sichert diesen Teil der Insel und vor allem die Stadt Norderney vor Sturmfluten und mit seinen 32 Buhnen den vorgelagerten Strand vor negativen Sandverlusten (Abb. 1). Bis zum heutigen Ausbauzustand war es eine lange Entwicklung. Noch vor ca. 200 Jahren existierte im Westen der Insel ein breiter geschlossener Dünengürtel zum Schutz der Stadt, der sich weit seewärts des heutigen Strandes erstreckte. In folgenden Jahrzehnten führten Veränderungen in der natürlichen Sandversorgung der Insel zu einer sehr starken Abnahme des Strandes und einem Verlust der schützenden Dünen. Parallel hierzu hatte sich das Bild von Norderney im beginnenden 19. Jahrhundert stark gewandelt: Mit der Gründung des ersten deutschen Seebades an der Nordseeküste im Jahre 1797 setzte eine rasche städtebauliche Entwicklung ein. Zum Schutz des Ortes mit zahlreichen Kur- und Fremdenverkehrseinrichtungen vor Sturmfluten und zur Verhinderung eines weiteren Strandabtrages wurden in den Jahren 1857/58 das erste Deckwerk an der deutschen Nordseeküste auf einer Länge von ca. 900 m zwischen Marienhöhe und Kaiserwiesen sowie ab 1861 zusätzliche Buhnen errichtet. Der mittlere Teil des Deckwerkes, der aus rötlichbraunen Sandsteinen erbaut worden ist, bildet auch heute noch einen wichtigen Bestandteil der Küstenschutzanlage. Es wird wegen seiner Form auch als Norderneyer S-Profil bezeichnet. Kaiserwiese Moltkestraße Modelluntersuchungen zur Belastung des Deckwerkes bei schweren Sturmfluten Ergebnisse der Modelluntersuchungen Zu großer Wellenüberlauf Die Versuchsergebnisse zeigten, dass bei Eintritt des Bemessungswasserstandes beim damaligen Zustand des Deckwerks ein erheblicher Wellenüberlauf in die Stadt Norderney hinein stattgefunden hätte. Als größte Wellenhöhen am Deckwerksfuß wurden ca. 3,7 m als signifikante Wellenhöhe und ca. 6,7 m als maximale Wellenhöhe ermittelt. Weiterhin wurde untersucht, durch welche technische Maßnahmen sich der Wellenüberlauf wirksam reduzieren lässt. Hierzu wurden als Varianten ! wellenauflaufdämpfende Schwallwände ! Kronenmauern auf der Böschung ! Böschungserhöhung und ! verschiedene Strandhöhen erprobt. Die Versuchsergebnisse zeigten, dass eine deutliche Reduzierung des Wellenüberlaufs durch eine Verbreiterung und Erhöhung der Böschung b z w . d u r ch w e l l e n a u f l a u f d ä m p f e n d e Schwallwände in Kombination mit Kronenmauern erreicht werden kann (Abb. 4 und 5). Quadratmeter, auf. Auch die übrigen Deckwerksteile - wie die obere Promenade und das Schrägdeckwerk - werden zum Teil sehr hoch durch brechendeWellen und durch Innendruck belastet. Bauabschnitte 2001/2002: Auf dem Abschnitt “Georgshöhe” (Abb. 1) - zwischen Moltkestraße und Aussichtsdüne - befindet sich die Bebauung so nah an der Küstenschutzanlage, dass für eine Erhöhung der vorhandenen Böschung, welche technisch die günstigere Lösung darstellt, nicht mehr genug Raum zur Verfügung stand. Deshalb wurden zur Reduzierung eines Wellenüberlaufs parallel zur oberen Promenade eine Kombination aus unterbrochenen Schwallmauern (Höhe 1,3 m) sowie auf der Deichkrone Kronenmauern (Höhe 80 cm) errichtet, deren massive Stahlbetonkonstruktionen durch eine Klinkerfassade optisch verschönert wurde (Abb. 5). In den letzten Jahren gab es Anzeichen, dass die Funktion des Deckwerkes als Sturmflutschutz für Norderney eingeschränkt sein könnte. Negative Veränderungen der Norderney als natürlicher Wellenbrecher Abb. 2: Schwere Zerstörungen nach der Sturmflut vom 16.02.1962 vorgelagerten Sandriffe ließen vermuten, dass sich die SeeSchäden am Schutzwerk durch gangsbelastungen des Deckwerkes bei SturmSturmfluten fluten erhöht hatte. Zudem verursachten schon leichtere Sturmfluten Schäden am Deckwerk, die In schweren Sturmfluten traten in der auf eine nicht ausreichend wehrhafte Konstruktion Vergangenheit immer wieder starke Schäden auf, schließen ließen. so dass Deckwerk und Buhnen im Laufe der letzten Dieses war Veranlassung für den NLWKN, dieWehr150 Jahre mehrfach erheblich verstärkt und erhaftigkeit des Deckwerkes im Bereich zwischen der weitert werden mussten. Zuletzt richteten die Milchbar und dem Cafe am Nordstrand für den Fall Sturmfluten vom Februar 1962 und Januar 1976 sehr schwerer Sturmfluten zu überprüfen. Der erhebliche Schäden am Deckwerk und an der Wasserstand liegt dann bei einer Höhe von NN Bebauung an. Wegen der zu geringen Höhe des +5,00 m, d. h. die untere Wandelbahn wird überDeckwerkes trat ein massives Überlaufen der flutet (Abb. 5). Schwerpunkte der Untersuchungen Wellen ein. In der Stadt Norderney kam es durch bildeten hierbei die Ermittlung der Druckdie schnell fließenden Wassermengen zu erbelastung, des Wellenauflaufes und des Wellenheblichen Schäden und großen Überflutungen überlaufes am Deckwerk sowie eine Erkundung (Abb. 2 u. 3). Danach wurde die Böschung im Beder Baugrundverhältnisse. reich der Kaiserwiese in den Jahren 1976 und Mit Hilfe der Computersimulation eines Seegangs1979/1980 auf eine Ausbauhöhe von NN +8,20 m modells war es möglich, den Seegang und die angepasst. Wellenhöhen vor Norderney und am Deckwerk für 1 diesen Fall zu ermitteln . Die Ausführung Forschungsstelle Küste Ausführung Leichtweiß Institut derTU Braunschweig Belastung des Deckwerkes selbst ließ sich nur über hydraulische Modellversuche an einem maßstabsgetreuen Modell abbilden, für das die Daten des Seegangsmodells als Eingangswerte dienten. Hierzu wurde das Norderneyer Deckwerk im Großen Wellenkanal des Forschungszentrums Küste in einem Maßstab von 1:2,75 naturgetreu nachgebildet und in Rechenprozessen die maßgebliche Belastung ermittelt ² (Abb. 4). Sehr hohe Druckbelastung Insbesondere auf dem S-Profil treten auf Grund der brechendenWellen Drücke von bis zu 200 Kilopascal, entsprechend einer Last von 20 Tonnen pro Abb. 3: Durch Wellenüberlauf am Deckwerk an der Kaiserwiese während der Sturmflut vom 03.01.1976 fließen erhebliche Mengen Wasser in die Stadt Norderney Abb. 4: Untersuchung der Wirkung von oberhalb der oberen Wandelbahn angeordneten Schwallwände auf den Wellenauflauf im großen Wellenkanal 2002: In einem seperaten Bauabschnitt wurde das alte Schart “Moltkestraße” abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Das verstärkte Bauwerk paßt sich in seiner Gestaltung der Bauweise der Schwallelemente mit dem Klinkermauerwerk an. Durch die neue Lage des Schartes öffnet sich die Moltkestraße zu den Promenaden mit behindertengerechten Rampen und einer breiten Treppenanlage. 1 2 Georgshöhe Januskopf Nordbad Bauabschnitte 2004/20 05 Abb.1: Übersicht über den Ausbau des Schutzwerkes am Nordstrand Schwallwände