Windows Registry - Windows XP für Senioren

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Windows Registry - Windows XP für Senioren
DSCC – Berlin
Deutscher Senioren-Computer-Club Berlin e.V.
Interessengruppe Windows XP - Leitung Eberhard Thieme
HT340 WindowsXP Hilfethema 3. Systemsteuerung und Computerverwaltung
Überarbeitet im September 2009 von Eberhard Thieme
3.4 Windows-Registry
Welche Aufgabe hat die Registry?
Windows-Registry ist eine Datenbank zur Registrierung aller Systemeinstellungen des Betriebssystems Windows, die ab der Version Windows 95 die Aufgabe hat, alle Parameter der vorhandenen und
neu installierten Hard- und Software, sowie alle Nutzerprofile zu erfassen, deren Konfigurationseinstellungen und -veränderungen zu speichern. Diese Informationen werden bei jedem Start in den Arbeitsspeicher eingelesen, wodurch eine einwandfreie Funktion des Systems auf Grundlage der, vom jeweiligen Benutzer, eingerichteten Konfiguration gesichert wird. Sie ist das im Hintergrund arbeitende,
alles erfassende Gedächtnis des Betriebssystems mit der Aufgabe: Alle in der Registry gespeicherten
Daten zu sichern, so dass jeder neue Start mit dem beim letzten Ausschalten gespeicherten Einstellungen beginnt.
Wie kann die Registry geöffnet werden?
Die gespeicherten Daten befinden sich bei Windows XP im Ordner Windows\system32\config. Ein
unmittelbarer Zugriff auf diese Ordner ist nicht möglich. Die Registrierungsdateien können nur mit dem
Registrierungs-Editor (Startmenü-Befehl Ausführen: regedit) geöffnet werden. Die Anzeige erfolgt in
Baumstruktur, ähnlich dem Windows-Explorer. In dieser Darstellung ist eine Bearbeitung der Registry
möglich, aber im normalem Betrieb nicht erforderlich, da Veränderung, die der Nutzer über Systemeinstellungen auf dem Desktop oder über die Fenster der Systemsteuerung vornimmt, automatisch in
die Registrierung eingetragen werden. Auch jede neu installierte oder entfernte Hard- und Software
nimmt beim Installieren automatisch Eintragungen in der Registry vor bzw. löscht diese (bestenfalls)
beim Entfernen. Mitunter werden von installierten Programmen mit dem Entfernen der Software nicht
alle Eintragungen in der Registry gelöscht.
Bei der Öffnung des Registrierungs-Editors werden die Schlüsselordner auf der linken Seite in folgender Gliederung angezeigt:
HKEY_CLASSES_ROOT enthält Informationen für den Start der Systeme und Anwendungen,
HKEY_CURRENT_USER enthält Stamminformationen für den angemeldeten Nutzer,
HKEY_LOCAL_MACHINE enthält die für den Computer spezifischen Konfigurationsdaten,
HKEY_USERS enthält Stamminformationen für alle im Computer angemeldeten Nutzer,
HKEY_CURRENT_CONFIG enthält Informationen zum Hardwareprofil für den Start.
Aus welchen Gründen ist eine Bearbeitung der Registry erforderlich?
Die Schlüsselordner können, wie im Windows – Explorer, weiter aufgeklappt und bearbeitet werden,
wobei zu dem im linken Feld markierten Schlüssel, der Name, Dateityp und Wert im rechten Feld zugeordnet sind. Eine Bearbeitung sollte nur bei guter Sachkenntnis in gezielter Absicht erfolgen, um
eine Optimierung des Systems vorzunehmen, um fehlerhafte Eintragungen zu ändern oder zu löschen. Wer die Registry bearbeitet, muss genau Bescheid wissen, wo, was, wie verändert, gelöscht
oder neu eingetragen werden kann. Fehlerhafte Eintragungen können zu Störungen und Systemschäden führen. Für eine Bearbeitung der Registry gibt es für den Computer-Experten auch einleuchtende Gründe:
♦
Das Betriebssystem löscht bei Deinstallation (Uninstall) von Anwendungen nicht exakt alle Registry-Einträge und blockiert damit durch überflüssige Einträge Speicherplatz und verhindert Neuinstallationen. Sicher hat mancher dann beim erneuten Installieren derselben Software die Mitteilung erhalten: Das betreffende Programm ist bereits installiert und eine erneute Installation kann
nicht erfolgen.
♦
Das Betriebssystem versucht Dateien mit dafür ungeeigneten oder nicht gewünschten, oder mit
nicht mehr vorhandenen Programmen zu öffnen.
♦ Das Betriebssystem bevorzugt zum Öffnen von Dateien die Programme von Microsoft und verwendet erst nach Änderung der Einträge in der Registry, die vom Benutzer gewünschten Programme.
3.4 Windows Registry – Seite 2
♦
Das Betriebssystem setzt für aktive Prozesse, z. B. Start des Betriebssystems, Suchen von Dateien, Programmen, Internet-Adressen, Musik-, Bild- und Video-Dateien, Download von Patches aus
dem Web und zum Abschalten des Programms automatische bzw. nicht vom Benutzer gewünschte Optionen ein, die durch entsprechende Einträge im Registry geändert werden können.
♦ Das Betriebssystem lädt beim Start eine Vielzahl von Dateien, Diensten und Programme in den
Arbeitsspeicher, die in den meisten Fällen nicht benötigt werden, den Prozessor belasten, den Arbeitsspeicher füllen und die Arbeitsgeschwindigkeit des Computers verringern.
Diese und andere Einstellungen in der Registry können durch Änderungen optimiert und entsprechend der Wünsche des Benutzers verändert werden.
Was muss vor einer Bearbeitung der Registry beachtet werden?
Die Bearbeitung, das heißt das Ändern, Löschen und Hinzufügen von Einträgen in der Registry
durch den Benutzer kann zu schwerwiegenden Veränderungen im Betriebssystem führen, die auch
Fehlstarts und Abstürze des Systems zu Folge haben können. Deshalb ist erforderlich, die Registry in
Teilen oder auch insgesamt zu sichern, damit im Notfalle der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt
werden kann. Diese Aufgabe wird im Thema 3.41 Sichern, optimieren und wiederherstellen der Registry behandelt.
Darüber hinaus sind Optimierungen des Start- und des Ausschaltprozesses, der Funktion der
Hardware und der Systemdateien möglich, die ohne direkten Zugang zur Registry mit Hilfe von zahlreichen Hilfsprogrammen (Tools) zur Reinigung und Steigerung der Funktionalität des Systems erreicht werden können. Eines dieser Werkzeuge wird im Thema 3.42 Tweak Ui – der Benutzerzugang
zur Registry behandelt.
Weitere Hinweise zum Löschen von verbliebenen Software-Datenresten nach Entfernen der Software werden im Thema 5.11 gegeben. Dort wird auch auf die Entfernung der verbliebenen Registry –
Einträge eingegangen.
Viele Änderungen der Registry erfolgen jedoch, ohne dass diese über den Registrierungs-Editor
vorgenommen werden müssen. Das sind vor allem die Administratoren-Einstellungen.