Wege aus der Depression - Ostseeklinik Kühlungsborn

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Wege aus der Depression - Ostseeklinik Kühlungsborn
Ostseeklinik
Kühlungsborn
Fachklinik für Psychosomatik
und Innere Medizin
newsletter
Wege aus der Depression -
die psychosomatische Rehabilitation
für Frauen in der Ostseeklinik Kühlungsborn
- auch mit Begleitkind -
Spiel, Spaß und Schule die Kinderbetreuung
Seite 3
Weihnachten in der
Ostseeklinik Kühlungsborn
Seite 4
Ausgabe November 2014
Spiel, Spaß und Schule
Wege aus der Depression -
Während der Therapiezeiten können Patientinnen
ihre Kinder ins Kinderland bringen. Für schulpflich-
die psychosomatische Rehabilitation für Frauen
Wenn Mütter an einer
Depression erkranken, ist guter
Rat teuer. Oftmals wird eine
stationäre Rehabilitation gar
nicht in Betracht gezogen denn wer versorgt die Kinder
während dieser Zeit? Die
Ostseeklinik Kühlungsborn hat
für psychosomatisch erkrankte
Frauen ein spezielles Therapiekonzept entwickelt.
Die Besonderheit: Mütter
können ihre Kinder mitbringen.
Unterricht in der klinikeigenen Schule. Alle anderen
Wann genau sich Nadja Gläser das erste
Mal völlig „ausgebrannt“ fühlte, kann sie
im Nachhinein nicht mehr genau sagen. Als
Eventmanagerin und Mutter einer 4-jährigen
Tochter war sie es gewohnt, mit Hektik und
Termindruck klarzukommen. „Ich habe den
Stress immer als positiv empfunden“, sagt
die 36-jährige. „Bei Herausforderungen bin
ich eigentlich erst richtig aufgeblüht.“
Doch dann wurde ihr Team neu zusammengestellt. Wo vorher alle Hand in Hand gearbeitet hatten, kam es in dem neuen Team zu
Konflikten. Nadja Gläser reagierte wie viele
besonders pflichtbewusste und engagierte
Menschen, indem sie noch mehr arbeitete und
sich um ein positives Arbeitsklima bemühte. „Eigentlich hatte sich an den Aufgaben
nichts geändert, aber plötzlich ging immer
mehr schief und die ständigen Reibereien,
das Kompetenzgerangel und die Schuldzuweisungen haben mich mehr belastet, als
ich wahrhaben wollte.“ Zeit zum Durchatmen hatte sie auch nach Dienstschluss nicht
- schließlich warteten da ihre 4-jährige
Tochter Lena und die Organisation des Haushalts. „Ich habe
nichts mehr gegessen,
nicht mehr geschlafen
und ich habe nichts
mehr auf die Reihe
bekommen“, erinnert sich Nadja Gläser. Das
Schlimmste
war: Sie sah
keinen Ausweg, wie sie
ihre Situation
hätte verbessern können.
Nichts geht mehr
Kinder werden in festen, gleichaltrigen Gruppen
Aus diesem „Loch“ vermochte weder sie sich
selbst noch ihr Mann Michael sie herauszuholen. Irgendwann ging gar nichts mehr.
„Ich war nicht mehr in der Lage, morgens
aufzustehen. Die Vorstellung, mich zu duschen und anzuziehen, erschien mir ebenso
unvorstellbar wie die Besteigung des Mount
Everest.“ Und endlich suchte Nadja Gläser
professionelle Hilfe. Ihr Arzt diagnostizierte
ein Erschöpfungssyndrom bzw. eine Überlastungsdepression und riet ihr eindringlich zu
einer stationären Rehabilitation.
„Eine Rehabilitation habe ich gar nicht in
Betracht gezogen, weil ich nicht wusste, wer
sich nachmittags nach dem Kindergarten
um mein Kind hätte kümmern können, mein
Mann arbeitet ja immer recht lange“, erzählt
Nadja Gläser. Organisiert hat das dann alles
ihr Ehemann. Sie selbst sei auch dazu nicht
in der Lage gewesen, meint Nadja Gläser.
Er war es auch, der bei der Recherche nach
einer geeigneten Klinik auf die Ostseeklinik
Kühlungsborn stieß. Das frauenspezifische
Therapiekonzept, das die Begleitung des Kindes mit einschließt, überzeugte auch Nadja
Gläsers Arzt, der eine Rehabilitation beantragte.
Die Ostseeklinik Kühlungsborn hat sich auf
die Behandlung von Patientinnen mit psychosomatischen Krankheitsbildern spezialisiert.
„Die Ursachen für psychosomatische Erkrankungen von Frauen sind vielfältig und neben
ihrer individuellen Lebensgeschichte und den
spezifischen somatischen Aspekten stark von
gesellschaftlichen und sozialen Bedingungen
und Wertungen abhängig“, weiß Ilona Zuzok, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und Chefärztin der Fachabteilung
Eine Depression oder ein Burn-out-Syndrom entwickelt sich über einen längeren Zeitraum
hinweg. Im ganzheitlichen Konzept der Ostseeklinik Kühlungsborn finden auch die Faktoren Beachtung, die bei der Krankheitsentstehung eine Rolle gespielt haben, beispielsweise
das Missachten eigener Grenzen.
Ausgabe November 2014
tige Kinder gibt es vormittags wissenserhaltenden
betreut. Hier können sie ungestört spielen, Musik
machen oder sich kreativ beim Malen oder Basteln
betätigen. Außerdem gibt es auf dem Klinikgelände
eine Multisportanlage, wo Kinder Fußball, Basketball
oder Tischtennis spielen können, und einen Abenteuerspielplatz. Beliebtester Platz ist aber natürlich der
Strand, der unmittelbar hinter der Klinik liegt.
Psychosomatik. Um Müttern die Möglichkeit zu geben, ihr Kind in die
Rehabilitation mitzunehmen, steht in der Ostseeklinik ein umfassendes Betreuungsangebot im klinikeigenen Kindergarten und der Schule
bereit. Untergebracht sind Mütter mit ihren Kindern in familiengerechten Appartements mit eigenem Kinderschlafzimmer und Pantryküche.
Die Balance finden
„Aufgrund des komplexen Ursachengeflechts einer psychosomatischen Erkrankung ist es wichtig, neben den psychischen Symptomen
auch die körperlichen Ursachen in die Behandlung mit einzubeziehen“, erklärt die Psychiaterin. Das gilt auch für Patienten wie Nadja
Gläser, die an einer Belastungsdepression leiden. Nur wenn sie lernen,
Warnzeichen ihres Körpers und ihrer Seele zukünftig rechtzeitig wahrzunehmen und eine Balance zwischen Anspannung und Entspannung
zu finden, können sie die Erkrankung auch langfristig bewältigen.
Davon war Nadja Gläser in den ersten Tagen in der Ostseeklinik Kühlungsborn noch weit entfernt. „Mir war alles zu viel“, erinnert sie
sich. „Gott sei Dank hat sich meine Tochter von Anfang an in der
Kinderbetreuung der Klinik wohlgefühlt, so dass ich etwas Zeit für
mich hatte.“ Doch nach ein paar Tagen zeigte die Kombination aus
Entspannungstherapie und intensiver psychologischer Betreuung
Wirkung. „Stress beginnt im Kopf“, erläutert die leitende Oberärztin
Dr. Sommer, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. „Denn letztendlich entscheidet die Psyche, ob wir eine Herausforderung als positiv (Eustress) oder negativ (Distress) empfinden.
Eustress beflügelt, spornt zu Höchstleistungen an und wird nach
getaner Arbeit als Erfolg bewertet, was zu einer Entspannung führt.
Distress hingegen wird als belastend und überfordernd empfunden.
Eine Anforderung kann dadurch schlechter bewältigt werden. Dieser
Misserfolg wird dann oftmals von Selbstvorwürfen begleitet, was ein
Abklingen der Anspannung erschwert.“
Wer welche Situation als Eustress oder Distress bewertet, ist äußerst
unterschiedlich. Während die einen eine Prüfungssituation als anregend empfinden und so besonders leistungsfähig und wach sind,
erleben andere einen regelrechten Blackout: Das Gelernte ist nicht
mehr abrufbar.
Gesprächstherapien, Schulungen sowie die ausgewogene Mischung aus Aktivität
und Entspannung gehören zum ganzheitlichen Therapiekonzept der Ostseeklinik
Kühlungsborn.
„Ohne eine Gesprächstherapie schafft es kaum eine depressive Patientin, ihre individuellen Stressfallen zu erkennen und zu überwinden.“
Auch wenn in der Ostseeklinik Kühlungsborn nur erste Anstöße gegeben werden können, wissen die Patientinnen nach ihrem Aufenthalt
Sein Leben ordnen
Endlich entspannte Zeit mit Kindern.
aber zumeist, in welche Richtung sie zukünftig
gehen müssen bzw. an welchen Problemen sie
arbeiten müssen.
Geholfen hat Nadja Gläser auch der Austausch mit Gleichgesinnten, die sie täglich in
ihrer Bezugsgruppe traf. „Wir setzen auf die
Gruppendynamik in unseren Bezugsgruppen“, erläutert Ilona Zuzok. Von Anfang an
werden die Patientinnen in eine Gruppe aufgenommen, die einen Bezugstherapeuten als
festen Ansprechpartner hat und in der neben
den psychotherapeutischen Gruppensitzungen auch die Ergo- und Sporttherapien, die
Sozialberatungen und das Gesundheitstraining stattfinden. Der Austausch untereinander
hilft den Patientinnen bei der Krankheitsbewältigung. „Außerdem erlauben uns die täglichen Treffen eine besonders intensive Betreuung des Einzelnen.“ Und die ist gerade bei
depressiven Patientinnen besonders wichtig,
denn nur wenn sie ihre Lebensgewohnheiten
umstellen, können sie auch gesund werden
und bleiben.
„Viele Krankheiten und auch psychovegetative Erschöpfung werden durch ‚Unordnung‘
im eigenen Leben gefördert“, sagt die Psychiaterin. Das kann eine zu hohe berufliche oder
private psychische Belastung sein, aber auch
ungesunde Gewohnheiten wie ungünstige
Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsarmut
sowie der Konsum von Tabak und Alkohol.
Einfache Verbote wie „Weniger essen“ oder
„Stress vermeiden“ helfen in solchen Situationen kaum weiter und zeigen in der Regel
keinen langfristigen Therapieerfolg. Doch die
Lebensführung oder „Lebensordnung“ spielt
eine entscheidende Rolle. „Unser interdisziplinäres Therapiekonzept soll die Patientinnen
befähigen und motivieren, krankheitsverursachende Lebensgewohnheiten dauerhaft umzustellen, die Selbstheilungskräfte zu fördern
und selbstständig Einfluss auf Gesundheit und
Krankheit zu nehmen“, erläutert Ilona Zuzok.
„Daher ist es auch wichtig, dass die Kinder mit
in die Rehabilitation mit einbezogen werden.“
Die Angebote der Klinik wie beispielsweise
die morgendliche Strandgymnastik, Yoga und
Entspannungstechniken helfen den Rehabilitandinnen, Strategien zu entwickeln, um mit
den Anforderungen im Alltag besser fertig zu
werden. Darüber hinaus werden Seminare zu
den Themen Stressmanagement, Zeitplanung,
Lebenswünsche, Schlafhygiene, Nein-Sagen/
Abgrenzung, Kommunikationstraining und Körperwahrnehmung angeboten sowie Vorträge
über die biologischen Mechanismen bei Stress.
Grau ist alle Theorie
So wichtig das theoretische Wissen auch für
den Einzelnen sein mag – in der Ostseeklinik Kühlungsborn setzt man auf die Praxis.
Denn nur wer Eigeninitiative zeigt und Verantwortung für sich und seine Gesundheit
übernimmt, kann auch zu Hause im Alltag das
Gelernte umsetzen. Eigeninitiative will auch
Nadja Gläser nach ihrer stationären Rehabilitation wieder zeigen. Sie weiß, dass sie erst
am Anfang ihrer Gesundung steht.
Besinnliche Weihnachten
ohne Stress
Weihnachtsstress kommt nicht von ungefähr. Zum einen drücken die dunklen
Tage aufs Gemüt, zum anderen entlädt
sich zum Jahresausklang der übers ganze
Jahr angesammelte Stress schon an Kleinigkeiten. Gerade die ruhige, winterliche
Zeit um die Weihnachtsfeiertage bietet
sich daher an, sich von den Anstrengungen des Jahres zu erholen und neue Kraft
zu schöpfen, um gesund an Körper, Geist
und Seele in das neue Jahr zu starten.
Haben Sie Interesse? Dann rufen Sie
einfach unsere Patientenbetreuung an.
Hilfe bei der Beantragung
Ostseeklinik
Kühlungsborn
Rund um die Beantragung einer Rehabilitation ergeben sich viele rechtliche und organisatorische Fragen.
Unsere Mitarbeiterinnen in der Patientenbetreuung beraten Sie gerne und unterstützen Sie auch ganz praktisch bei der Beantragung einer Kostenübernahme:
Beratungsschwerpunkt GRV / GKV:
038293 / 87 - 403 / -439
Beratungsschwerpunkt Beihilfe / PKV:
0228 / 96 95 89 83
Fachklinik für Psychosomatik
und Innere Medizin
Waldstraße 51 . 18225 Kühlungsborn
info@ostseeklinik-kuehlungsborn.de
Ärztlicher Direktor
Dr. med. Thorsten Rottschäfer
Chefärztin Abteilung Psychosomatik
Ilona Zuzok
www.ostseeklinik-kuehlungsborn.de